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Mit Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“ (8. Jg.) Private Equity • Buyouts • M&A 3 März 2013, 12,50 EUR „Gute Finanzinvestoren ziehen den Anzug auch mal aus“ Interview mit Dr. Michael Drill, Matthias Kues und Dr. Florian Meise Der Mittelstand bleibt gefragt Buyout-Ausblick trotz Unsicherheit positiv Stabilisierung des Mezzanine-Marktumfeldes Ergebnisse des 6. Mezzanine- Panels 2013 Das Magazin für Investoren und Entrepreneure VentureCapital Magazin VentureCapital Magazin www.vc-magazin.de Was Finanzinvestoren in Infrastrukturinvestments treibt Wir bauen uns Rendite!

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Page 1: März 2013, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ......Mit Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“ (8. Jg.) 3 März 2013, 12,50 EUR Private Equity • Buyouts

Mit Sonderbeilage„Private Equity-Markt Schweiz“ (8. Jg.)

Private Equity • Buyouts • M&A3 März 2013, 12,50 EUR

„Gute Finanzinvestoren ziehenden Anzug auch mal aus“Interview mit Dr. Michael Drill, Matthias Kues

und Dr. Florian Meise

Der Mittelstand bleibtgefragtBuyout-Ausblick trotz Unsicherheit

positiv

Stabilisierung des Mezzanine-MarktumfeldesErgebnisse des 6. Mezzanine-

Panels 2013

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Was Finanzinvestoren in Infrastrukturinvestments treibt

Wir bauen uns Rendite!

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Liebe Leserinnen und Leser,

das Beteiligungsjahr 2013 hat zwar nochnicht volle Fahrt aufgenommen. Dennochgab es in den ersten Wochen des Jahres bereits ein paar erfreuliche Exits zu ver-melden: Die Venture Capital-GesellschaftTriangle hat den Lasertechnologie-Spezia-listen Klastech an den amerikanischenStrategen Power Technology verkauft. Seit2007 hatte Triangle das Unternehmen begleitet und dürfte nun eine schöne Ren-dite erzielen. Auch die Verkäufe des Auto-mobilzulieferers Anvis, des Laser-Dioden-Herstellers eagleyard Photonics und desHard- und Software-Anbieters Ixxat weisenin eine positive Richtung. Aufhorchen ließder Weiterverkauf der Kautex Maschinen-bau: Die Beteiligungsgesellschaft Capitonlöst Steadfast Capital als Gesellschafterinab. Damit bekommt das Unternehmen bereits den dritten Finanzinvestor in Folgeals Eigentümer, denn ursprünglich hatteAdcuram die Firma aus dem SIG-Konzernherausgelöst. Sowohl Steadfast als auchAdcuram ist es gelungen, das Unterneh-men weiterzuentwickeln und seinen Wertzu steigern. Nach dem Tertiary liegt es nunan Capiton zu beweisen, das Private Equityüber Jahre hinweg erstklassige operativeArbeit leisten kann.

Der Erfolg einer Beteiligung hängt heuteviel stärker von operativen Maßnahmenund einer konsistenten Strategie ab als dasin den Jahren vor der Finanzkrise der Fallwar. Allein mit ausgefeilter Finanzakroba-tik lässt sich heute kein wirklicher Mehr-wert mehr generieren. Zum großen Vorteilfür die Unternehmen! Den Beteiligungs -gesellschaften verlangen sie heute einigesan Schaffenskraft ab. Darauf müssen sichdie Finanzinvestoren in der Zukunft ver-stärkt einstellen, war sich die Expertenrun-de einig, mit der wir über die künftigen Herausforderungen der Industrie disku-tiert haben. Matthias Kues vom BVK undder Nord Holding, Dr. Michael Drill von Lincoln und Dr. Florian Meise von Adcu-ram sehen schlechte Chancen für „Schön-wetterfonds“, die nur in bequeme, gut

aufgestellte Targets einsteigen und haupt-sächlich mit Leverage arbeiten wollen. Wiehingegen nachhaltige Strategien in der Praxis umgesetzt werden, erklärten siebeim Roundtable-Gespräch (siehe S.16 bis 18).

Auf der Suche nach neuen Geschäftsmo-dellen haben einige Private Equity-Gesell-schaften in den vergangenen Jahren denInfrastruktur-Sektor für sich entdeckt.Nicht erst die jüngsten Milliarden-Closingsvon EQT und Global Infrastructure Part-ners belegen, dass es sich um einen inte-ressanten Markt handelt, an dem auch Limited Partners partizipieren möchten.Allein in Deutschland dürften laut Stein-beis-Hochschule Berlin institutionelle Investoren ihre Infrastruktur-Engagementsauf etwa 35 Mrd. EUR ausbauen – bis Ende2016. Hier entsteht eine eigene Assetklas-se, die allerdings auch ihren eigenen Regeln folgt, wie die Experten von Solutioin einem Gastbeitrag erklären (siehe S. 46bis 47). Der Wettlauf um die attraktivstenAssets hat begonnen, und viele Betei -ligungsgesellschaften sind schon losge-sprintet (siehe Titelstory ab S. 12).

Eine Mehrwert stiftende Lektüre wünschtIhnen

[email protected]

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VentureCapital Magazin 3/2013 3www.vc-magazin.de

Susanne Gläser, Redaktionsleiterin

Editorial

Sprint zum Mehrwert

Hausbank-Prinzip

Die Beziehungen zu unseren Kunden, Partnern und

interessierten Investoren haben wir über Jahre hinweg aufgebaut.

Durch langjährige, erfolgreiche Beziehungen und

Integrität entsteht Vertrauen. Vertrauen will verdient sein und

Vertrauen braucht auch persönliche Ansprechpartner,

die bleiben.

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3 EditorialSprint zum Mehrwert

Auslese

6 Statistiken, Top-News und Tendenzen

Titelthema

12 Wir bauen uns Rendite!Was Finanzinvestoren in Infra-strukturinvestments treibt

Märkte & Zahlen

16 Vis-á-vis„Gute Finanzinvestoren ziehenden Nadelstreifenanzug auchmal aus“Interview mit Dr. Michael Drill,Lincoln International, MatthiasKues, BVK und Nord Holding,und Dr. Florian Meise, AdcuramGroup

19 Schon heute ein Gespür fürmorgenGlobale Trends eröffnen Inves-titionsmöglichkeitenTobias Schmitz, L.E.K. Consulting

20 Zwischen AIFM, KAGB und EuVECA Erleichterungen für Venture-Fonds im RegulierungsdschungelDr. Philip Schwarz van Berk,Pöllath + Partner

22 Hierarchische BewertungenNeuerungen im Fair Value Mea-surement aufgrund des IFRS 13Sven Müller, Rapid Venture Accounting

24 Executive Talk„Private Equity kommt an zwei Stellen für uns infrage“Interview mit Dierk Arp, Ge schäfts führer, Messring Systembau MSG

26 Menschen & MacherDr. Michael LübbehusenTeil 72 der Serie

Early Stage & Expansion

27 VC-Kolumne vonLukas Bennemann, venturecapital.de2013 bietet viele Chancen fürdie deutsche Tech-Community

28 Köln meets Palo AltoWas Unternehmen bei der Ex-pansion in die USA beachtensolltenDr. Astrid Pönicke, Dr. GoloWeidmann, WilmerHale

30 „Der EAF wird sich weiterenInvestoren öffnen“Interview mit Carsten Just, Investment Manager Euro-pean Angels Fund

32 Case StudyVom Dienstleister zum Global PlayerSysgo AG erkennt Trends imEmbedded-Bereich

Mittelstand/Buyouts

34 Der Mittelstand bleibt gefragtBuyout-Ausblick trotz Unsicherheit positiv

36 M&A-Kolumne vonDr. Hans Bethge, Angermann M&A InternationalAngst vor dem Wahljahr?

38 Stabilisierung des Mezzanine-Marktumfeldes Ergebnisse des 6. Mezzanine-Panels 2013 – mit Zahlen undFakten für die Jahre 2011 und2012 Uwe Fleischhauer, Dr. MatthiasUnser, Yielco Investments

44 Fit für die ZukunftDer Private Equity-Jobmarktfordert Bewerbern 2013 Exper-tise in vielen Bereichen ab

Investing

46 Geteerte Straße zur RenditeInfrastruktur etabliert sich alseigene AssetklasseRobert Massing, Wolf-DieterPick, Solutio

16 Wir bauen uns Rendite!

Was Finanzinvestoren in Infra-strukturinvestments treibt

Niedrige Zinsen und hohe Vo-latilität an den Finanzmärktenlassen viele Anleger verstärktnach alternativen Anlagen su-chen. Beteiligungsgesellschaf-ten und institutionelle Investo-ren gehen seit Jahren verstärktin Infrastrukturprojekte. DieserTrend ist global und dürfte wohlauch in den nächsten Jahrenanhalten.

16 „Gute Finanzinvestoren ziehenden Anzug auch mal aus“Interview mit Dr. Michael Drill,Matthias Kues, Dr. Florian Meise

Die Private Equity-Industriesteht derzeit vor großen Heraus -forderungen. Wie die Branchesich weiterentwickeln kann undwo Umdenken erforderlich ist,fragte Susanne Gläser die, diees wissen müssen: Die Beteili-gungsmanager Matthias Kuesund Dr. Florian Meise stellensich täglich den Herausforde-rungen, der M&A-Berater Dr.Michael Drill begleitet denMarkt seit vielen Jahren.

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VentureCapital Magazin 3/20134 www.vc-magazin.de

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48 „GPs stehen heute permanentim Fundraising“Interview mit Sonya Pauls,Partnerin, SJ Berwin

50 Auch in zweiter Hand erfolgreichStudie stärkt positive Erwar-tungen für Secondary-Markt

51 Investing-News

Entrepreneurship

52 Entrepreneurship-Flash

54 StandpunktDie Ersten werden die Erfolgreichsten seinDr. Klemens Gaida, 1stMover

55 Der Schwarm im FokusRückblick auf die Themen -woche Crowdinvesting

56 Gründerinterview„Extrem schnelles Wachstum istnicht zwangsläufig förderlich“Interview mit Michael Sauer,Flip4New GmbH

57 „Bei anderen Events ist die‚grüne‘ Community unter sich“Interview mit Ulrich Dietz, Ini-tiator von Code_n und Gründerund Vorstandsvorsitzender,GFT Technologies AG

Datenbank

58 Deal-Monitor

64 EventsVeranstaltungen für VCs, Gründer und Dienstleister

64 Soeben erschienen

65 Zitat des Monats

65 Ausblick/Impressum

66 People

38 Stabilisierung des Mezzanine-MarktumfeldesErgebnisse des 6. Mezzanine-Panels 2013

Auf Basis einer empirischenUntersuchung mit insgesamtfast 50 führenden Mezzanine-Anbietern wurde bereits zumsechsten Mal in Folge derMarkt für Mezzanine-Finanzie-rungen in Deutschland im Detail analysiert. Die Angebots-seite des Marktes wurde dabeisowohl in Richtung Programm-Mezzanine als auch individuel-les Mezzanine untersucht.

34 Der Mittelstand bleibt gefragt

Buyout-Ausblick trotz Unsicher-heit positiv

Der Markt für Private Equity-Transaktionen im deutschenMittelstand bleibt stabil. ImTrend liegen vor allem Transak-tionen im Zusammenhang mitNachfolgeregelungen. Dochunsichere Konjunkturaussich-ten trüben das Bild, schon stei-gen die Einstiegspreise. Sicherist jedoch: Beteiligungskapitalbleibt für viele Mittelständlerauch in Zukunft eine wichtigeZutat im Finanzierungsmix.

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VentureCapital Magazin 3/2013 5www.vc-magazin.de

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Große Venture-Fonds mit besserem Ergebnis

Der Sweet Spot für die Performance von Venture Capital-Fonds liegt offenbar bei Fondsgrößen zwischen 250 und500 Mio. USD. Der „PE & VC Benchmarking Report“ desDatenanbieters PitchBook, der 17.000 Fonds weltweitcovert, ermittelt für Frühphasenfonds dieser Größen-ordnung eine IRR von rund 4% im Zehnjahreshorizont.Während Fonds aller Größen den gleichen Renditever-lauf über ein, drei, fünf und zehn Jahre aufweisen, blei-ben die kleinen Wagniskapitalfonds mit Volumina unter50 Mio. USD deutlich hinter der Performance der ande-ren zurück und holen erst in der Zehnjahresbetrachtungwieder auf.

Aus

lese

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Internet Services

Hardware/Elektronik

Medizin-technik

NeueMaterialien

Cleantech

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In welche Sektoren wollen Sie 2013 verstärkt investieren?

Quelle: VC-Panel, FHP Private Equity Consultants

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AIIe VC-Fonds

unter 50 Mio. USD

50 Mio.–250 Mio. USD

250 Mio.–500 Mio. USD

>500 Mio. USD

1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre

Performance von Venture-Fonds weltweit

Quelle: PE & VC Benchmarking Report

Chart des Monats

Studie des Monats

Ausblick des Monats

194 Mio. EUR VC-Investitionen geplant

Die führenden Venture Capital-Gesellschaften inDeutschland planen, 2013 ihre Beteiligungsaktivität aufdem Niveau des Vorjahres zu halten oder zu steigern.Nur 7% wollen weniger Kapital investieren. Das ergibtdas aktuelle VC Panel, für das die BeratungsgesellschaftFHP Private Equity Consultants vierteljährlich 34 deut-sche Frühphaseninvestoren befragt. Bezüglich ihrer In-vestmentstrategie für das laufende Jahr gaben 68% an,auf A- und B-Runden-Beteiligungen zu setzen, 52% wollensich auf die Pflege des bestehenden Portfolios konzen-trieren, C- und Folgerunden wollen nur 28% verfolgen.Insgesamt planen die privaten Venture Capitalisten lautVC Panel für 2013 mit 98 neuen Erstinvestments mit ei-nem Gesamtvolumen von 194 Mio. EUR.

Von Stiftungen investieren lernen

Ein Research Report der Credit Suisse untersucht die Asset-Allokation von Stiftungen und kommt zu demSchluss, dass die gute Performance in Zusammenhangsteht mit dem hohen Anteil von Private Equity-Engage-ments an den Gesamtinvestitionen. Die Bankexperten ver -glichen ein prototypisches Stiftungsportfolio mit einerPrivate Equity-Allokation von 29% mit der ausgewogenenBenchmark Allocation der Credit Suisse und einem bei-spielshaften Portfolio eines Privatanlegers mit einemPrivate Equity-Anteil von 30%. Das Ergebnis: Das Privat-anlegerportfolio zeigte rechnerisch die beste Perfor-mance. Eine höhere Private Equity-Allokation für Privat-anleger mit stiftungsähnlichen Eigenschaf -ten kann daher im Einzelfall sinnvoll sein,so die Experten.Die Studie finden Sie online:

Zahl des Monats

62%

Der sogenannte Second Screen etabliert sich in deut-schen Wohnzimmern zunehmend als Konkurrenz zumFernsehbildschirm. 62% aller Tablet-Besitzer nutzen ihrGerät zumindest gelegentlich als Ergänzung zum laufen-den Programm im TV. Das ergab eine Umfrage der Unter-nehmensberatung Anywab unter 2.000 Internetnutzernin der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jähri-gen. Vor allem die Zuschauer von Spartenkanälen wie VI-VA, Tele5, Super RTL oder DMAX nutzen den SecondScreen besonders intensiv. Bei den öffentlich-rechtli-chen Sendern führt 3sat.

6 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2013

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Aus

lese

VC Magazin: Auf der PlattformP2C können Unternehmen Kapi -tal für bestimmte Projekte ein -werben. Wie groß ist die Nach-frage nach dieser „Finanzie-rung von Fall zu Fall“?Leschke: Der erste Fall – einklei neres Pharma-Unterneh-men – sucht 2 Mio. EUR. DieBandbreite der Finanzierungen,die über dieses Portal abgewi-ckelt werden kann, liegt zwi-schen 1 und 5 Mio. EUR. 1 Mio.EUR sollten nicht unterschrit-ten werden, da die prospekt-ähnlichen Analysen und Aufbe -reitungen als relativer Kosten-faktor hoch sind.

VC Magazin: Welche Unterneh -men sprechen Sie mit IhrerPlattform an?Leschke: Das sind schnell wach -sende Mittelstandsunterneh-

men, deren Eigenkapitalbil-dung für ihre langfristigen Fi-nanzierungsbedarfe nichtausreicht und die sich ihreUnabhängigkeit bewahrenwollen. Sie müssen in einemCredit Research nachweisen,dass die durch die langfris ti -ge Finanzierung eingenom me -nen Mittel zusätzliche Wert -schöpfungen schaffen, diesowohl Zinsen, variable Ver-gütungen und die Kapital-rückzahlung des Darlehenserwirtschaften. Es sind im-merhin laufende feste Zinsenvon zumeist 7,5% p.a. sowieeine variable Zusatzvergü-tung (Umsatzbeteiligung) vonweiteren ca. 2,5% p.a. an dieInvestoren zu zahlen.

VCMagazin: Für welche Inves -toren ist Ihr Angebot geeignet?

Das Thema Finanzierung hat für mittel-ständische Unternehmen seit der Finanz-und Eurokrise neue Brisanz gewonnen.Der früher obligatorische Kredit derHausbank ist heute nicht mehr selbstver -ständlich. Umso intensiver suchen vieleUnternehmen Alternativen zum traditio-nellen Fremdkapital. Die Online-PlattformP2C Private to Corporate will eine solcheAlternative aufzeigen: Sie vermittelt Finan -zierungen für Projekte. Auf der Basis einespartiarischen Darlehens können Unter-nehmen frisches Kapital einwerben undInvestoren von Festverzinsung und Um-satzbeteiligung profitieren. Initiator ist dieFrankfurter Beteiligungsgesellschaft Aure -lia Private Equity. Im Interview erklärtGeschäftsführer Jürgen Leschke, wie dasP2C-Modell funktioniert.

Plattform P2C bietet Mittelständlern Projektfinanzierung

Smart Investor 3/2013• Anleihen: Über Bonds

im Minizins-Umfeld

• Familienunternehmen: Im Zeichen

von Unternehmergeist, Kontinuität

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• Interview: Felix W. Zulauf

spricht Klartext

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Smart InvestorDas Magazin für den kritischen Anleger

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FAMILIENUNTERNEHMEN:Im Zeichen von Unternehmergeist,Kontinuität und Tradition

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Land der aufgehenden SupernovaJapan vor dem Crack-up-Boom?!

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Save the Date … Save the Date … Save the Date …Investors‘ Circle

„Die Umsetzung der AIFM-Richtlinie in Deutschland“

Referenten: Dr. Ulrich Keunecke, KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft, LeipzigOrt: Industrieclub Düsseldorf, Elberfelder Straße 6, 40213 DüsseldorfDatum: 22. April 2013Uhrzeit: 18.00 Uhr bis bis ca. 19.30 Uhr (Ausklang an der Bar)

Ticketverkauf erfolgt erst ab März!

Für Mitglieder ist die Veranstaltung kostenfrei – Nichtmitglieder zahlen einen Beitrag von 50,00 EUR (inkl. 19% USt.).

German.Venture.Day 2013: Exit – Strategische Planung versus faktische Realität

• Ort: Fraunhofer-inHaus-Zentrum, Forsthausweg 1, 47057 Duisburg •Datum: 7. März 2013 • Uhrzeit: 12.00 Uhr (Einlass) bis ca. 19.00 Uhr

(im Anschluss Networking Fingerfood) •

Inhaltliche Schwerpunkte:Alles rund um das Thema Exit: Zahlen, Daten, Fakten, Strategie, Stories, Stolper stei -ne. Mit vielen prominenten Unternehmern und Investoren wie z.B. Corporate FinancePartners, T-Venture, ShortCut Ventures, eCapital, EnjoyVenture, Target Partners,High-Tech Gründerfonds, Earlybird, Capnamic Ventures (ex DuMont Ventures)

Für Mitglieder ist die Veranstaltung kostenfrei – Nichtmitglieder zahlen einen Beitrag von 119,00 EUR (inkl. 19% USt.).

Informationen und Anmeldung unter: www.private-equity-forum.de • Tel.: 0211-641 62 68

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Auslese

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Leschke: Angespro -chen sind insbe-sondere Investoren,die selbst oder de-ren Berater in derLage sind, ein Un-ternehmen anhandeiner detailliertenDokumentation zuprüfen und die da-raufhin eine Anlageentscheidung tref -fen können. Zudem liegt das Mindest-investment bei 50.000 EUR. Wir wollenkeine Kleinanleger ansprechen. Busi-ness Angels mit mäßigen Erfahrungenaus dem Venture Capital-Bereich, risi-kobewusste Privatanleger wie auchinstitutionelle Investoren sind alsDarlehensgeber gedacht.

VC Magazin: Das Kapital wird in Formeines partiarischen Darlehens zurVerfügung gestellt. Welche Vorteile hatdiese Finanzierungsform?

Leschke: Anders als die stille Gesell-schaft hat das partiarische Darlehenden Vorteil, dass es feste und er -folgsbezogene Vergütungen parallelzulässt, ohne den Investor in einengesellschaftlichen Rechtsrahmen mitdem Unternehmer zu bringen. DerInves tor bleibt lupenreiner Gläubiger.Die variable Vergütung eignet sichaus unserer Sicht vorzüglich als Mit-tel des Risikoausgleichs. Man darfeiner seits nicht vergessen, dass par-tiarische Darlehensgeber im Insol -venz fall aufgrund des erforderlichenqualifizierten Rangrücktritts ihrerForderung auf einer Verteilungsstufemit den Gesellschaftern stehen, aberandererseits ein plangemäß wach-sendes Unternehmen seine Darle-hensgeber in Form der variablen Ver-gütung an seinem Erfolg beteiligt.

VC Magazin: Welche Dienstleistungenübernimmt P2C?

Leschke: P2C veröffentlicht den Finan -zierungswunsch auf seiner Webseiteanonym und erbringt die notwendigenDienstleistungen, damit Vertraulichkeitder Information, Vertragssicherheitund Abwicklungstreue gewährleistetsind. Das Unternehmen wird schritt-weise zu einem dem Wertpapierpros -pekt ähnlichen Informationsstand begleitet – zum Beispiel mit einer neu -tralen Darlehensprüfung und detaillier -ten Risikobeschreibung. Investorenerhalten schrittweise Zugang zu die-sen Daten und haben am Ende Einblickin die sensibelsten Firmenunterlagen.Für Investoren mit einer kaufmänni-schen Grundlagenbildung sollte dieseumfassende Datensammlung eine si-chere Entscheidungsgrundlage sein.P2C initiiert für Investoren nicht nurden Vertragsabschluss via Treuhän-der, sondern begleitet auch die fort-laufende Berichterstattung des Unter -nehmens an die Darlehensgeber.

Jürgen Leschke

Nachgefragt bei Jürgen Leschke, Vorstand, P2C Private to Corporate AG, und Geschäftsführer, Aurelia Private Equity

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Private Equity spielt eine wichtigeRolle für Wachstum und Innovationin Thüringen. Diese Botschaft gingvom „Thüringen Tag“ aus, zu demder Bundesverband Deutscher Kapi -talbeteiligungsgesellschaften (BVK)Unternehmer und Investoren nachErfurt geladen hatte. Welche Bedeu-tung Eigenkapitalinvestoren für dasBundesland bereits haben und künftighaben werden, unterstrich Thürin-

gens Wirtschaftsminister MatthiasMachnig. „Angesichts eines erwarte -ten Rückgangs der europäischen För -dermittel um bis zu 40% ab 2014 unddes Auslaufens des Solidarpakts ab2019 sind alternative Finanzierungs-formen wie Beteiligungskapital un-verzichtbar“, erklärteMachnig. Weitere Infosund eine Fotostreckefinden Sie online:

BVK-Thüringen Tag informiert über Private Equity

Aus

lese

10 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2013

Die Buy&Build-Aktivitäten in Europasind 2012 drastisch zurückgegangen.Gegenüber dem Vorjahr ist die An-zahl der Transaktionen um 30%, derDurchschnittwert um 33% zurück-gegangen, meldet der Buy&Build-Monitor, den Silverfleet Capital undmergermarket quartalsweise veröf-fentlichen. Mit 66 Folgeakquisitionen

lag das vierte Quartal 2012 immer-hin leicht über dem Niveau des drittenQuartals mit 62 Zukäufen, jedochklar unter den 89 Zukäufen im Ver-gleichsquartal des Vorjahres. Mit 16im 4. Quartal gemeldeten Folgeak-quisitionen war Skandinavien derTeil Europas, der im Berichtszeit-raum am aktivsten war.

Silverfleet Capital und Mergermarket veröffentlichen Buy&Build-Monitor

Die Social Venture Capital-Gesell-schaft BonVenture feiert ihr zehn-jähriges Bestehen. 2003 von dreiUnternehmerfamilien initiiert, in-vestieren die Münchner in Unter-nehmen mit sozialem Hintergrund.24 Beteiligungen ist BonVenturebislang eingegangen, zum Portfoliogehören u.a. die Online-Plattformabgeordnetenwatch.de, das Dialog -Museum, in dem Blinde die Gästebetreuen, oder Rock your Life, dieCoaching von Studenten undHaupt schülern organisieren.

10 Jahre Bonventure

Die Bürgschaftsbank Baden-Würt-temberg hat 2012 2.435 Finanzie-rungen mit einem Kredit- und Be-teiligungsvolumen von 493 Mio. EURbegleitet und sich damit um 3,8%(Anzahl) und 5% (Volumen) gegen -über 2011 gesteigert. Mit 1.352 Finanzierungen entfiel über dieHälfte auf Grün dungen und Unter -nehmensnachfol gen. Die MBG Baden-Württemberg investierte2012 insgesamt 38,1 Mio. EUR in 127neue Beteiligungen, was gegenüberdem Vorjahr einen Rück gang von18,6% bei der Anzahl der finanzier-ten Jungunternehmen und von26,5% beim Volumen bedeutet. Miteinem Beteiligungsvolumen vonknapp 25 Mio. EUR wurden Wachs-tums- und Expansionsfinanzierun-gen im vergangenen Jahr am häu-figsten vergeben.

Finanzierung fürsLändle

+++ Stuttgart – Die L-Bank hat2012 Förderkredite in Höhe von3,1 Mrd. EUR an 10.000 Unterneh-men ausgereicht. ++ Frankfurt – DieBeratungsgesellschaft Case Corpo -rate Finance hat in Frankfurt ihreerste Niederlassung in Deutsch-land eröffnet. +++ Düsseldorf –Die Sozietät Heuking Kühn LüerWojtek hat im Geschäftsjahr 2012einen Umsatz von 98,4 Mio. EURerwirtschaftet, eine Steigerung von3,7% gegenüber dem Vorjahr.

Newsticker

Der luxemburgische FondsverbandAssociation of the Luxembourg FundIndustry (ALFI) meldet für das Jahr2012 neue Rekordergebnisse für inLuxemburg ansässigen Fonds in Be-zug auf verwaltetes Vermögen undNettozuflüsse. Ende 2012 verwal te tenin Luxemburg aufgelegte Fonds einVer mögen in Höhe von rund 2,4 Mrd.EUR, was einem historischen Höchst -stand entspricht und einen An stieg um13,7% gegenüber dem Vorjahr bedeu -tet. Damit konzentriert sich ein ge-schätzter Anteil von 30% des verwal -

teten Gesamtvermögens europäischerFonds im Großherzogtum. Die Netto -zuflüsse luxemburgischer Fonds be-liefen sich auf 123 Mrd. EUR, was inetwa ein Drittel der auf 328 Mrd. EURgeschätzten Nettozuflüsse in ganzEuropa ausmacht. Mit 3.841 Invest-mentfonds bzw. 13.420 Fondseinheitenwar das Großherzogtum auch im Jahr2012 das größte Investmentfonds-zentrum in Europa, gefolgt von Frank -reich und Deutschland. Im weltwei-ten Vergleich rangiert Luxemburgauf Platz zwei hinter den USA.

Luxemburgische Branche mit Rekordergebnis

Buy&Build in Europa 2012

Standort des Zielunternehmens Q1 Q2 Q3 Q4

Großbritannien & Irland 17 14 11 16

Deutschland, Schweiz & Österreich 12 10 12 9

Frankreich 5 13 10 8

Skandinavien 9 10 7 16

Benelux 6 6 7 5

Spanien & Portugal 5 5 1 1

Italien 1 4 3 1

Zentral- & Osteuropa 6 1 1 2

Südosteuropa 1 1 1

Gesamteuropa 62 64 53 58

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UNSER ÜBERRAGENDES GESCHÄFTSMODELL

Als global aufgestelltes, integriertes M&A-Beratungshaus für mittelgroße Trans aktionen

haben wir im Geschäftsjahr 2012 erneut eindrücklich unter Beweis gestellt, dass wir für

die uns anvertrauten Verkaufsmandate attraktive industrielle Käufer sowie namhafte Finanz-

investoren aus der ganzen Welt begeistern konnten.

ERFOLGREICHE JAHRESBILANZ 2012 (DEUTSCHLAND)

AMSTERDAM | BEIJING | CHICAGO | FRANKFURT | LONDON | LOS ANGELES | MADRID | MOSCOW | MUMBAI | NEW YORK | PARIS | SÃO PAULO | TOKYO | VIENNA

RESULTS YOU CAN RELY ON

Verkauf

Reifen Gundlach (D)von ITOCHU (JP)

an Pon Holdings (NL)

Januar 2012

Verkauf

Oberbergkliniken (D)von der privaten Eigentümerin (D)an Odewald & Compagnie (D)

Januar 2012

Verkauf

Geschäftsbereich CARBODY (F)von Trelleborg (S)

an Bavaria Industriekapital (D)

Februar 2012

Verkauf

Schlecker Frankreich (F)von Schlecker (D)an Système U (F)

Mai 2012

Verkauf

Völker (D)von den privaten Eigentümern (D)

an Hill-Rom (USA)

Februar 2012

Verkauf

Donath (D)von Valensina (D)an HÜBNER (D)

März 2012

Verkauf

Schlecker Tschechien (CZ)von Schlecker (D)

an p.k. Solvent (CZ)

Mai 2012

Verkauf

360 Treasury Systems (D)von den Gesellschaftern

an Summit Partners (USA)

Juni 2012

Verkauf

Racke Polska (PL) von der insolv. Racke Gruppe (D)

an H Partners W&S (F)

Juli 2012

Verkauf

frostkrone (D) von Argantis (D)

an Axa Private Equity (F)

Juli 2012

Verkauf

Ratioform (D) von Equistone & Management (D)

an TAKKT (D)

Juli 2012

Verkauf

EuroAvionics (D) von Värde Partners (USA)

an Equistone (D)

Juli 2012

Verkauf

Inventux Technologies (D) an eine Investorengruppe unterder Führung von Covema (AR)

August 2012

Verkauf

Arena Management (D) von den Gesellschaftern (D)

an CTS EVENTIM (D)

August 2012

Verkauf

Vivonio (D) von Orlando Management (D)

an Equistone (D)

Oktober 2012

Verkauf

ISE Automotive (D)von Nordwind Capital (D)

an Metalsa (MEX)

November 2012

Verkauf

BTMT (D)von Robert Bosch (D) / TDK (JP)

an Quantum Kapital (CH)

November 2012

Verkauf

Bornemann (D) von Familie und BWK (D)

an ITT (USA)

November 2012

Verkauf

Barat Ceramics (D) von Equita und Management (D)

an Steadfast Capital (D)

Oktober 2012

Verkauf

Wieland Dental (D) von BWK (D)

an Ivoclar Vivadent (LI)

Dezember 2012

Lincoln International AG | Ulmenstraße 37–39 | 60325 Frankfurt am Main | Germany | Phone: +49 (69) 97105 400 | Fax: +49 (69) 97105 500 | www.lincolninternational.com

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VentureCapital Magazin 3/2013

Wasser (22,61 Bio. USD)

3,62

4,97

1,46 1,010,08

0,23

4,82Nordamerika

Latein-/Südamerika

Europa

Naher Osten

Afrika

Asien/Ozeanien

1,08

3,12

0,43

0,54 0,31 0,02

0,23 0,18 0,31 0,14

9,04

4,23

2,11

0,51

1,53 0,94 0,43

Energie (19,00 Bio. USD)

Straßen/Schienen (7,80 Bio. USD)

Häfen/Flughäfen (1,59 Bio. USD)

Prognostizierte Infrastrukturausgaben bis 2030 (in Bio. USD)

Quelle: Booz Allen Hamilton, Global Infrastructure Partners, World Energy Outlook, Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD), Boeing, Drewry Shipping Consultants, U.S. Department of Transportation

Niedrige Zinsen und hohe Volatilität an den Finanzmärktenlassen viele Anleger verstärkt nach alternativen Anlagen suchen. Beteiligungsgesellschaften und institutionelle Inves-toren gehen seit Jahren verstärkt in Infrastrukturprojekte.Dieser Trend ist global und dürfte wohl auch in den nächs-ten Jahren anhalten.

Großes PotenzialBis Ende 2016 könnten die deutschen Versicherungen,Pensionskassen und Versorgungswerke ihre Investitionenin den Bereich Infrastruktur auf etwa 35 Mrd. EUR ausbauen,so schätzt die Steinbeis-Hochschule Berlin in einer Studie.2012 waren es erst rund 8 Mrd. EUR. In Deutschland habenInfrastrukturinvestments aktuell im Schnitt nur einen Anteilvon weniger als 1% am Portfolio, bis 2016 könnte dieserAnteil auf 3% steigen – und dies trotz Solvency II mit sei-nen strengeren Eigenkapitalregeln. „Die Investoren haltenInfrastruktur für eine attraktive Anlageklasse, die ihreStärken auch im Rahmen der turbulenten Marktphasen inden letzten Jahren beweisen konnte“, so heißt es in der im

August 2012 vorgelegten Studie. Weltweit werde bis 2030mit Gesamtinvestitionen von mehr als 40 Bio. USD in Infra-struktur gerechnet, so das Steinbeis-Research.

EQT-Fonds mit 1,9 Mrd. EURNach einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC)drängen institutionelle Investoren bei Transaktionen inden Bereichen konventionelle Stromwirtschaft und erneuer -bare Energien immer stärker vor. Ob Pensionsfonds oderStaatsfonds, ob Banken, Versicherungen oder Beteiligungs -gesellschaften – 2012 investierten sie 44 Mrd. USD in diesenBereich und verdoppelten laut PwC ihren Anteil an allenTransaktionen auf 29%. Auch in anderen Infrastrukturbe-reichen verstärken sie ihre Engagements. Nur ein Beispiel:Gerade erst im Januar verkündete die Beteiligungsgesell-schaft EQT das Closing ihres zweiten Infrastrukturfondsbei 1,9 Mrd. EUR. Zu den Investoren zählen neben Staats-und Pensionsfonds auch renommierte Beteiligungshäuserwie DB Private Equity, Pantheon, SEB Gamla Trygg Liv undandere.

Wir bauen uns Rendite!

Was Finanzinvestoren in Infrastrukturinvestments treibt

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VentureCapital Magazin 3/2013 13

Stimmiges Rendite-Risiko-ProfilGroße internationale Finanzinvestoren sind seit Jahren 3iund Macquarie, die beide zu den Pionieren in dem Segmentgehören, sowie beispielsweise Blackstone. Das Rendite-Risiko-Profil scheint bei Infrastrukturinvestments zu stimmen. Investoren streben einen Ausgleich zu denschwankungsintensiven Kapitalmärkten und zum Niedrig-zinsumfeld an und suchen langfristig gut kalkulierbareErträ ge und Risiken. Und dass sich ausreichend Optionenergeben, solche Investments zu tätigen, hat zu einem guten Teil auch einen politisch-gesamtwirtschaftlichenHintergrund: Viele Staaten und Kommunen können dieFinan zierung manch langfristiger und teurer Projekte häufig alleine finanziell nicht mehr stemmen. Dies ver-stärkt den Trend zu Public Private Partnerships (PPP)oder anderen Lösungen. Die Auswahl an Investmentmög-lichkeiten ist groß, man kann aber grob vier Segmente erkennen: Transport (Häfen, Straßen, Tunnel, Brücken,Flug häfen, Eisenbahn), Energie (erneuerbare Energien wieSolar-, Wind-, Wasserkraft etc. ebenso wie konventionelleStrom- und Gaswirtschaft), Telekommunikation (Funkmas -ten, Über tragungsnetze etc.) und soziale Infrastruktur(Krankenhäuser, Pflegeheime etc. bis hin zu Gefängnissen).

Längere FondslaufzeitenEs ist aber nicht nur die öffentliche Hand, die eine Lückehinterlässt, sondern auch die Investmentbanken, die sichaus Direktinvestments teilweise zurückziehen, wie UweFleischhauer, Mitgründer und -geschäftsführer der Beteili-gungsgesellschaft Yielco Investments, erklärt. Finanzinves -toren inklusive Private Equity-Gesellschaften füllen diese

Lücke zunehmend gerne aus. Die Pri-vate Equity-Fondsstrukturen für sol-che Investments sind etwas andersals für klassische Unternehmensbe-teiligungen. Da ein zentrales Charak-teristikum von Infrastrukturprojektenderen Langfristigkeit ist, haben dieFonds längere Laufzeiten als gewöhn-lich (etwa 13 bis 20 Jahre oder nochlänger), ein kleiner Teil sogar OpenEnd-Strukturen. Der Fokus liegt stär-ker auf laufenden Erträgen statt Ver-äußerungsgewinnen.

Core- und andere InvestmentsFleischhauer unterscheidet drei Investmentarten: Erstensdie klassische Core-Infrastruktur, die bereits fertiggestelltund etabliert ist und bei der es dem Investor nur auf lau-fende Erträge ankommt, wie z.B. bei einer 20-jährigen Konzession zum Betrieb einer Mautstraße mit 8% Renditepro Jahr. Zweitens die Core-plus- oder Value Added-Strate-gie, bei der sich die Erträge aus den laufenden Einnahmenplus Veräußerungsgewinn zusammensetzen. Beispiel: einFlughafen, wie z.B. London-Gatwick, betrieben von GIP Glo -bal Infrastructure Partners, einem der weltweit größtenInfrastrukturinvestoren. Drittens nennt Fleischhauer die

sogenannten Greenfield-Projekte, bei denen der Investormit aufbaut und entwickelt. Hier ist das Risiko am höchs-ten – statt auf laufende Erträge kommt es auf den Erlösaus dem späteren Verkauf an.

Allokationsziel 3%Dass sich die Politik Klimaschutz und Energiesicherheitauf die Fahnen geschrieben hat, erfordert nun hohe Inves-titionen. Einen Greenfield-Fonds hat 2012 die GesellschaftMarguerite, hinter der Europas führende öffentliche Ban-ken stehen, bei rund 1,5 Mrd. EUR geclosed. Ebenfalls 2012

konnte GIP ein Fonds-Closing bei 8,5 Mrd. USD verkünden.2013 dürften etliche weitere Fonds geschlossen werden.„Wir sehen weltweit etwa 180 bis 200 Fonds mit PrivateEquity-ähnlichen Strukturen, die 2013 und 2014 aktiv Geldeinsammeln werden“, berichtet Fleischhauer. Insgesamtgebe es zurzeit ungefähr 350 bis 400 Infrastrukturfonds.„Viele institutionelle Investoren streben ein Allokations-ziel von etwa 3% Infrastrukturanteil über die nächsten fünfJahre an“, so Fleischhauer. Heute liege der Anteil im Durch -schnitt bei ungefähr 1%. Yielco Investments mit Sitz inMünchen berät institutionelle Investoren und managt derenInvestments. Laut Fleischhauer unterschätzen Inves torenmanchmal die Pflege und Betreuung solcher Assets (wiez.B. Mautstraßen in Spanien, die wegen ausbleibenderNachfrage in finanzielle Schieflage geraten sind, oder Off-shore-Windparks etc.).

Fokus: Stabile Cashflows Versicherer wie Munic Re, Axa undAllianz gehören ebenfalls zu denins titutionellen Investoren, die dasThema Infra struktur seit Jahren fürsich entdeckt haben und dort einen –allerdings ausgehend von einem sehrniedrigen Niveau – wachsenden Pro-zentanteil der Kundengelder anle -gen. Bei der BeteiligungsgesellschaftAllianz Capital Partners (ACP) ist Dr.Christian Fingerle verantwortlich fürInfrastrukturinvestments. „Wir wollen

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Titelthema

Dr. Christian Fingerle,Allianz Capital Partners

2012*20112010200920082007200620052004

219

298285279

298275

201

125

79

Infrastrukturdeals 2004 bis 2012

Infrastrukturdeals weltweit durch „Unlisted Infrastructure Funds“; *vorläufige Zahlen für das Jahr 2012; Quelle: Preqin; Probitas; Yielco Investments

Uwe Fleischhauer, Yielco Investments

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das Geld der Ver sicherten sehr langfristig und stabil, dasheißt mit wenig Risiko und Volatilität, anlegen“, sagt er.„Wir legen großen Wert auf langfristig stabile Cashflows.“ACP ist kein Fonds, sondern managt und investiert einenkleinen Teil des Kapi tals der Versicherungsgesellschaftendes Allianz- Konzerns. „Wir führen die Verhandlungen, ma-chen die Due Diligence und setzen Transaktionen um;nach dem Signing und Closing betreuen wir unsere Betei -ligungsgesellschaften aktiv in unserer Rolle als Gesell-schafter“, erklärt Fingerle.

Nordsee-Gaspipeline-Projekt ACP geht bei diesen Direktinvestments allerdings keineMehrheitsbeteiligungen ein, sondern kooperiert mit Part-nern – etwa anderen Versicherer-, Pensions- oder Staats-fonds. Es müssen langfristige Investoren sein – langfris -tiger als klassische Private Equity-Fonds. „Bei Infrastrukturgeht es oft um einen Investitionshorizont von 20, 30 oder40 Jahren“, gibt Fingerle zu bedenken. ACP investiert welt-weit – mit starkem Fokus auf Europa. Das jüngste großeInvest ment war 2012 das Offshore-Gaspipeline-Projekt inNorwegen – Gas aus norwegischen Offshore-Gasfeldernsoll nach Großbritannien und Kontinentaleuropa trans-portiert werden. „Wir sind da der größte private Finanz -investor neben dem norwegischen Staat“, so Fingerle. DieKonzession läuft zunächst bis 2028.

Intensiverer WettbewerbFingerle nennt drei Hauptmotive für Infrastrukturinvest-ments: die Niedrigstzinsen anderer Anlagen, der Ausgleichzur Kapitalmarktvolatilität und die langfristig stabilenErträ ge aus den Investments. „Diese Art von Cashflowsbekommt man sonst nur sehr schwer. Wir haben kein klares, prozentuales Allokationsziel für Infrastrukturinvest -ments, aber wir wollen hier deutlich mehr investieren alsin der Vergangenheit – das heißt in den nächsten fünf Jahren mehrere Mrd. EUR“, kündigt der Investor an. Dassei ein globaler Trend, dies sehe man auch bei anderenins titutionellen Investoren, die nicht nur 1 oder 2% ihres

Kapitals in Infrastruktur anlegen wollten, was den Wett -bewerb um gute Projekte intensiviere.

Risiken bei Offshore-WindkraftDie Hamburger Beteiligungsgesellschaft CEE erwarb 2012u.a. den Solarpark Elsterheide bei Cottbus, der bereits seit2011 in das Stromnetz einspeist, und erweiterte damit dieGesamtleistung ihres Fotovoltaikportfolios auf mehr als175 Megawatt. Die mit dem Bankhaus Lampe assoziierte CEEinvestiert bereits seit gut zehn Jahren im Bereich erneuer-bare Energien; Investoren sind deutsche Versicherungen,berufsständische Versorgungswerke und Family Offices.„Als Energie-Infrastruktur-Investor erwerben wir Bestands -anlagen, meist als Mehrheitsbeteili-gung, investieren zum Teil aber auchin Entwicklungsprojekte“, sagt CEODet lef Schreiber. Im CEE-Portfoliobefin den sich neben Solarparks auchWindkraftanlagen (onshore) sowie Bio -masse- und Biogasanlagen. Offshore-Windkraft ist Schreiber noch zu un -sicher – wegen des Risikos des Netz-anschlusses und mangelnder Erfah-rungswerte im langfristigen Betrieb.

Renditen im einstelligen Bereich„Wir arbeiten nicht auf einen Exit hin – das tun die wenigs-ten Investoren in diesem Bereich –, sondern wollen lang-fristig über die 20 Jahre Laufzeit unter dem Erneuerbare-Energien-Gesetz Anlagen betreiben und laufende Cash flowsvereinnahmen“, erklärt Schreiber. „So können wir unserenInvestoren eine relativ risikoarme Geldanlage und regel-mäßige Ausschüttungen bieten.“ Auf Projektebene erzieltCEE Renditen von etwa 6,5 bis 7% p.a. Allein 2012 hat CEEfast 400 Mio. EUR investiert; in den letzten vier Jahren wa-ren es – laut Schreiber „mit zunehmendem Momentum“ –insgesamt 800 Mio. EUR, davon mehr als 300 Mio. EUR alsEigenkapital (ca. 500 Mio. EUR als Fremdkapital). „Wir pei-len in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Gesamt -

investitionssumme – inklu-sive der bestehenden In-vestments – von rund 2 Mrd.EUR an“, sagt Schreiber.

Fazit:Institutionelle Investoren undPrivate Equity-Gesellschaf-ten setzen auf den Trend In-frastruktur – die Entwicklungdürfte sich in den kommen-den Jahren noch verstärken.Der Wettlauf um die bestenAssets hat begonnen.

Bernd [email protected]

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VentureCapital Magazin 3/2013

Jüngste Fondsclosings im Bereich InfrastrukturFonds Gesellschaft Zielvolumen Volumen beim

Final Closing

Akuo Investment Management Fund Akuo Investment Management 150 Mio. EUR 150 Mio. EUR

Aravis Energy II Aravis 100 Mio. EUR 101 Mio. EUR

ArcLight Energy Partners Fund V ArcLight Capital Partners 2 Mrd. USD 3,3 Mrd. USD

EQT Infrastructure II EQT Partners k.A. 1,9 Mrd. EUR

Equitix Fund II Equitix 150 Mio. GBP 333 Mio. GBP

Global Infrastructure Partners II Global Infrastructure Partners 7,5 Mrd. USD 8,3 Mrd. USD

Hg Renewable Power Partners Fund II HgCapital 500 Mio. EUR 542 Mio. EUR

Impax New Energy Investors II Impax 300 Mio. EUR 330 Mio. EUR

InfraRed Infrastructure Fund III InfraRed Capital Partners 1 Mrd. USD 1,2 Mrd. USD

Lloyds Bank European Infrastrucutre Partners Lloyds Bank Project Finance 200 Mio. EUR 200 Mio. EUR

P2Brasil Pátria Investimentos 1 Mrd. USD 1,2 Mrd. USD

Saratoga Asia Fund III Saratoga Capital Group 450 Mio. USD 600 Mio. USD

Quelle: Preqin Infrastructure Online

Detlef Schreiber,Bankhaus Lampe

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VentureCapital MagazinSponsoring-Partner 2013

Mit Sonderbeilage „Start-up-Metropole Berlin“

Private Equity • Buyouts • M&A11 November 2012, 12,50 EUR

„Im Rubrikengeschäft hat der Trend zu online gerade erst eingesetzt“Interview mit Jörn Nikolay,

General Atlantic

Besondere HerausforderungUnternehmensnachfolge

durch Buyout

„Mehr als nur Feuerwehrmänner“Sentiment-Umfrage unter

Interimsmanagern

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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Nachfrage nach Mezzanine und Eigenkapital nimmt zu

Umbruch in der Unternehmensfinanzierung

Mit Sonderbeilage „Dachfonds 2012“

Private Equity • Buyouts • M&A12 Dezember 2012, 12,50 EUR

In AlarmbereitschaftRestrukturierungsmanager

rechnen mit steigender Nachfrage

Sparen in der FerneGlobal Sourcing eröffnet

erhebliche Einsparpotenziale

Auf dem GaspedalHausbesuch bei Jan Beckers,

CEO, HitFox Game Ventures

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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VentureCapitalMagazinwww.vc-magazin.de

Politische Streitereien hin oder her: Umwelttechnologien gehört die Zukunft

Zwischen Himmel und Hölle

Mit Sonderbeilage „Unternehmensfinanzierung

in Österreich“

Private Equity • Buyouts • M&A1 Januar 2013, 12,50 EUR

„Die Ampeln stehen auf Grün“Interview mit Peter Sachse und

Martin Völker, VR Equitypartner

Die Start-up Highlights 2012Rückblick auf die grössten

Finanzierungen und Exits

„Wer nur gute Deals zeigt,wirkt nicht glaubwürdig“Interview mit Ralph Günther,

Pantheon Ventures

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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VentureCapitalMagazinwww.vc-magazin.de

Das Private Equity-Jahr 2013 steht im Zeichen der Politik

Wahljahr – Regulierungsjahr

Exklusiv: Interview mit Carsten Maschmeyer zu seinem

Einstieg bei der mic AG

Private Equity • Buyouts • M&A2 Februar 2013, 12,50 EUR

„Es ist mehr Geld vorhanden als je zuvor“Interview mit Andreas Thümmler

und Nicolas Gabrysch

Mit großen Schritten imMarkt für die KleinenTausendkind GmbH nutzt

Marktlücke im E-Commerce

Zufrieden, aber zurückhaltendLPs stellen auch

2013 hohe Ansprüche

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Vent

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VentureCapitalMagazinwww.vc-magazin.de

Wie nachhaltig ist der Boom der Schwarmfinanzierung?

Crowd, Crowd, Hurra!

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„Gute Finanzinvestoren ziehen den Nadelstreifenanzug auch mal aus“

Interview mit Dr. Michael Drill, Lincoln International, Matthias Kues,BVK und Nord Holding, und Dr. Florian Meise, Adcuram Group

Die Private Equity-Industrie stehtderzeit vor großen He raus for -derungen. Im Fundraising gilt es,neue Investorengruppen anzu-sprechen. Im M&A-Prozess läuftein hartes Wettrennen mit strate -gischen Käufern um die bestenTargets. Gleichzeitig existiert im -mer noch die Vorstellung vomBeteiligungsinvestor als Finanz -jongleur. Wie die Branche sichweiterentwickeln kann und woUmdenken erforderlich ist, frag -te Susanne Gläser diejenigen,die es wissen müssen: Die Be tei li -gungs manager Matthias Kuesund Dr. Florian Meise stellen sichtäglich den Herausforderungen,der M&A-Berater Dr. MichaelDrill begleitet den Markt seitvielen Jahren. Ein moderiertesGespräch über aktuelle Trends.

VC Magazin: Herr Meise, Adcuram hat im Herbst einenFonds mit einem Volumen von 150 Mio. EUR geschlossen.Die Hälfte der LPs sind Family Offices. Diese Investorenengagieren sich heute immer stärker in der AssetklassePrivate Equity. Welche Vorteile sehen Sie für beide Seiten?Meise: Neben uns selbst sind sechs Limited Partner inden Fonds investiert, davon sind drei Family Offices. Wirhaben großen Wert darauf gelegt, solche Investoren mitlangfristigem Horizont zu gewinnen. Family Offices tickenzwar nicht wesentlich anders als andere institutionelleInves toren, was die Renditeerwartung betrifft. Aber siekönnen länger investiert bleiben, wenn es nötig ist. Je nach -dem wie unternehmerisch sie geprägt sind, folgen sie aucheinem anderen Investitionsprozess als andere Investoren,die sehr stark institutionalisiert sind und häufig stärkernach formalen Modellen vorgehen.Kues: Das Kapital von Family Offices stammt ja oft ausunter nehmerischer Tätigkeit. Dementsprechend schätzenviele an Private Equity-Fondsinvestments, dass dahinterkonkrete mittelständische Unternehmen stehen. Es gehtihnen meist um etwas mehr als „nur“ Rendite. Aber auchund gerade aus Renditeaspekten heraus ist die Anlage-klasse interessant: Was Private Equity abliefert, liegt weit

über den Erträgen, die man derzeit in anderen Assetklas-sen erwirtschaften kann.Drill: Family Offices interessieren sich übrigens auch immerstärker für direkte Investments in Unternehmen. DieserTrend wird sich künftig noch verstärken, viele Family Offices haben sich seit einigen Jahren ja erst formiert. Wirbekommen immer mehr Anfragen von ihnen, oftmals gebensie im Laufe eines M&A-Prozesses aber auf. Die Gründesind unterschiedlich, häufig trauen sie es sich allerdingsnicht zu, das Managementteam des Targets selbst zu managen, oder sie sind nicht bereit, die derzeit oft hohenPreise zu zahlen. Außerdem sind Family Offices eher öffentlichkeitsscheu und wollen meist nicht im Zentrumdes Geschehens stehen. Aus diesen Gründen sind Fonds-investments für sie oft die bessere Möglichkeit, um unter-nehmerisch zu investieren und gleichzeitig ein Netzwerkin diesem Bereich aufzubauen.

VC Magazin: Im aktuellen Marktumfeld sind die bestenTargets hart umkämpft. Wie attraktiv sind Finanzinvestorenals Käufer deutscher Familienunternehmen?Kues: Die Heuschrecken-Debatte hängt uns leider immernoch nach. Häufig herrschen noch die alten Vorurteile vor,

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VentureCapital Magazin 3/2013

Vis-á-vis

Redaktionsleiterin Susanne Gläser und Markus Rieger, Vorstand der GoingPublic Media AG (re.), diskutierten mit MatthiasKues, Dr. Florian Meise und Dr. Michael Drill (v.l.n.r.) über Trends in der Private Equity-Industrie.

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VentureCapital Magazin 3/2013 17

beim Verkauf an Finanzinvestoren würde die Braut aufge-hübscht und danach filetiert. Das ist ja schon im prakti-schen Leben unsinnig – warum sollten Investoren so ver-fahren? Die Branche muss sich besser erklären. Wenn wirnur heimlich um die Ecken huschen, um ja kein schlechtesImage zu erzeugen, ist das kontraproduktiv. Wir müssenim Gegenteil proaktiv kommunizieren.Meise: Solche Vorbehalte sind nach wie vor da. Die Heraus -forderung für uns besteht darin, wie wir an den mittelstän-dischen Unternehmer herantreten. Meiner Erfahrung nachregistrieren Verkäufer sehr genau, ob jemand vor ihnensteht, der vor allem Zahlenakrobatik machen möchte undsich nicht weiter für das Geschäft interessiert, oder ob einpotenzieller Käufer eine unternehmerische Herangehens-weise hat, in die Tiefe geht und versucht, das Geschäfternsthaft weiterzuentwickeln. Ich glaube, gerade Familien -unternehmer differenzieren hier sehr stark. Das gemein -same Gespräch bietet die Möglichkeit, Vorbehalte auszu-räumen und auf Augenhöhe zu kommen.Drill: Wichtig ist für Verkäufer von mittelständischen Unternehmen sehr häufig der Bestandschutz. Wir habenschon einige Fälle gesehen, in denen Finanzinvestoren alsVerkäufer vorgezogen wurden, weil sie alle Bereiche desUnternehmens fortführen wollten. Strategische Käufer be-nötigen ja oft zum Beispiel keine Buchhaltung oder keinenVertrieb, weil sie selbst die Strukturen bereits mitbringen.Interessant gerade für Familienunternehmer ist zudem dieAussicht, dass sie einen Übergang schrittweise gestaltenund noch eine Weile operativ engagiert bleiben können.

VC Magazin: Welche Nachteile haben Private Equity-Inves -toren gegenüber Strategen im M&A-Prozess?Kues: Wir müssen unsere Finanzierungsmodelle umstellen.Dazu müssen wir gemeinsam mit unseren Banken Lösun-gen finden. Die Fixierung auf Covenants beispielsweise istunsinnig: Wer in der Planung sehr gut dastand und spätermit Schwierigkeiten konfrontiert wird, wird bestraft; werhingegen von vorneherein flacher plant und sich dann auchnur mittelmäßig entwickelt, bekommt von den BankenFleißkärtchen. Durch solche Regelungen wird ein Bankport -folio systematisch fehlgesteuert.Drill: Wir werden in den kommenden zehn Jahren großeVeränderungen auf Bankenseite sehen. In den USA wirdbereits heute jeder zweite Buyout in der Größenordnungvon 25 bis 500 Mio. USD über Debt Funds finanziert, inDeutschland gibt es erst zaghafte Versuche in diese Rich-tung. Ich bin mir sicher, dass sich dieses Modell nochdurchsetzen wird. Zunehmendes Interesse von Bankenauch an kleineren und mittleren Buyouts nehmen wir be-reits wahr. Allerdings laufen die Prozesse oft zu kompliziertund dauern zu lange. Das führt in einem Verkaufsprozesszu einem echten Wettbewerbsnachteil für Finanzinvestoren,

die Strategen ziehen links an ihnen vorbei. Debt Fundssind da viel flexibler, auch in der Ausgestaltung der Deals. Kues: Ich bin da etwas skeptischer. Es gab ja schon einmaleine ähnliche Entwicklung bei den Mezzanine-Fonds.Auch hier ging es ein Stück weit um eine Alternative zurBankenfinanzierung, wenn auch anders ausgestaltet. DieLösung hat sich aber nicht durchgesetzt. Zudem sindwir mit Debt Funds ganz schnell mitten in der Schatten-bankendebatte oder sogar schon darüber hinaus: Wer wieDebt Funds Bankgeschäft betreibt, läuft Gefahr, nicht nurSchattenbank zu sein, sondern Bank.

VC Magazin: Herr Meise, wie positioniert sich Adcuramim harten Wettbewerb um die besten Targets?Meise: Adcuram verfolgt einen sehr spezialisierten Inves-titionsansatz. Wir suchen Situationen, die eigentlich keineklassischen Private Equity-Situationen sind, wie beispiels-weise komplizierte Herauslösungen aus Konzernen, diekaum zu finanzieren sind und viel operativen Einsatz be-nötigen. Wir differenzieren uns hier durch ein zukunfts-weisendes Konzept und durch Geschwindigkeit. Um dasbieten zu können, beschäftigen wir in der Holding rund 50Mitarbeiter, die Hälfte davon operative Experten. Uns gehtes darum, die Due Diligence in der Tiefe zu verstehen undPotenziale eindeutig zu identifizieren. Darauf aufbauendentwickeln wir bottom-up unsere Verbesserungsmodelle.Wir ziehen den Nadelstreifenanzug aus und knien uns indie Herausforderungen hinein. Gute Private Equity-Fondswerden künftig verstärkt in diese Richtung gehen.

Drill: Fonds wie Adcuram, die sich auf Unternehmen konzentrieren, die EBITDA-Margen von 5 bis 10% erwirt-schaften, setzen interessanterweise auf die Unternehmen,die nicht im Fokus der Strategen liegen. Denn die kaufenlieber sehr profitable Targets, um die eigenen BusinessUnits nicht zu verwässern. Einige Strategen kaufen lieberein Unternehmen mit einer Marge von 15% zu einem über-zogenen Preis. Buyout-Fonds haben da oft das Nachsehen,weil die Strategen die höheren Preise zahlen können. Deshalb müssen sich Finanzinvestoren, die bislang die

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Märkte &

Zahlen

„Unsere 25 Experten knien

sich in die Herausforderungen

hinein“

Dr. Florian Meise

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schönen, profitablen Assets mit Bankenfinanzierung gekaufthaben, heute umorientieren. Wer das nicht tut, wird eskünftig sehr schwer haben. Kues: Der Hebel ist ja auch viel größer, wenn ich ein mittel -gutes Unternehmen besser mache, als wenn ich versuche,ein bereits gut aufgestelltes Unternehmen weiter zu ver-bessern.

Meise: Sie haben völlig recht. Allerdings ist es eine echteHerausforderung, bei mittelguten Unternehmen bereits inder Kaufsituation zu verstehen, warum es nur mittelgut istund welchem Trend es unterliegt. Die Preisfrage lautet indiesen Fällen: Kann man die Probleme durch besseresManage ment lösen oder sind sie struktureller Natur? Fürdiese essenzielle Einschätzung in einer Situation, in der esum Schnelligkeit geht und meist nicht alle Informationenzugänglich sind, bedarf es deutlich mehr Intelligenz, alsim klassischen LBO Case ein Modeling anzuwenden.

VC Magazin: Operative Wertsteigerung scheint seit der Finanzkrise das Credo fast aller Buyout-Manager zu sein.Wie ernsthaft bemühen sich die Beteiligungsgesellschaf-ten, diesen Kulturwandel wirklich umzusetzen?Meise: Es liegt mir fern, zu kommentieren, wie ernst es dieBeteiligungsgesellschaften im Einzelfall mit dem neuenKurs meinen. Gerade bei kleineren Teams dürften aberschon aus rein faktischen Gründen Zweifel angebrachtsein. Denn wer hands-on arbeiten will, braucht auch Hände! Ich weiß nicht, wie man mit einem kleinen Teamund einer Schar Beratern wirkliche operative Maßnahmenergreifen kann. Wir jedenfalls setzen seit zehn Jahren aufunsere eigenen Mitarbeiter. Das hat den Vorteil, dass die-selben Personen, die aus der Due Diligence Verbesse-rungsmaßnahmen ableiten, diese später auch umsetzenmüssen. Außerdem behalten wir das Know-how im Haus.Das muss nicht das alleinige Erfolgsrezept sein, aber für

uns hat es sich sehr bewährt. Und wir wissen auch, dassBlue-Chip-Konzerne wie Bayer, Dow, DSM, Schott und an-dere Adcuram gerade wegen des operativen Ansatzes alsTransaktionspartner gewählt haben.Drill: Die Fonds, die auf sehr profitable Assets und Leve -rage setzen, sind sicher immer noch in der Mehrheit. Al-lerdings sind das auch die, die derzeit mit betrübtenGesich tern durch die Straßen Frankfurts laufen. Vielehaben weder das Know-how noch die Teamstärke unddie Investitionskriterien, um in anderen Bereichen alsden klassischen LBO-Fällen aktiv zu werden. Ich habe dieSorge, dass solche Schönwetterfonds die nächsten zehnJahre nicht überleben werden. Für sie wird es nicht vielNeugeschäft geben.

Kues: Unsere Branche baut gerne auf cashflowbasiertenFinanzierungsmodellen auf und macht aus einem Invest-ment dann einen Secondary, einen Tertiary und so weiter.Aus meiner Sicht ist das lebensfremd: Dass es für ein Un-ternehmen auch in der dritten oder vierten Generationimmer nur bergauf geht, ist doch sehr unwahrscheinlich.Die Branche wird hier umdenken müssen.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

[email protected]

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Zu den Gesprächspartnern

Dr. Michael Drill ist Vorstandsvorsitzender der Invest -mentbank Lincoln International. Matthias Kues istSprecher der Geschäftsführung der Nord Holding Unter -nehmensbeteiligungsgesellschaft und Vorstandsvorsit -zender des Branchenverbandes BVK. Dr. Florian Meiseist Gründer, Gesellschafter und Vorstand der AdcuramGroup.

„Der Hebel ist vielgrößer, wenn ichein mittelgutes Unternehmen besser mache“

Matthias Kues

„Schönwetterfondswerden wohl die nächsten

zehn Jahre nichtüberleben“

Dr. Michael Drill

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Zahlen

Schon heute ein Gespür für morgen

Globale Trends eröffnen Investitionsmöglichkeiten

Globaler Wandel schafft Wachstumspotenziale und damit viel -versprechende Betätigungsfelder für Investoren. Die Trei berdahinter lassen sich unter dem Schirm von vier Megatrendsgruppieren: Umweltfragen und Nachhaltigkeit, sozialer unddemografischer Wandel, technologischer Fortschritt undGloba lisierung.

Klimaschutz auch in EntwicklungsländernIm Bereich Umweltfragen und Nachhaltigkeit verlangendie Erneuerung der Wasserversorgungssysteme – allein in

den USA werden dafür ca. 75 Mrd. EUR veranschlagt – so-wie die Erstversorgung mit Trinkwasserleitungen in vielenTeilen der unterentwickelten Welt sehr hohe Investitionen.Weltweite Anstrengungen zur Regulierung des CO2-Aus-stoßes und die teilweise frappierende Umweltverschmut-zung schärfen auch in manchen Entwicklungsländern dasBewusstsein für die Reinigung von Industrieabluft. Vonbeiden Themen werden insbesondere Anlagen- und Maschi -nenhersteller für Exploration und Bau, Komponenten -hersteller für die Infrastruktur (Pumpen, Rohre etc.) undAufbereitungsanlagen sowie Überwachungstechnologienwie Sensoren für undichte Rohre profitieren können. Wirerwarten in diesem Segment vermehrtes Interesse vonInves toren speziell für Technologien, die a) der Öl-, Gas- undBergbauindustrie von Nutzen sind; b) der Gewinnung vonEnergie aus Abwässern dienen; c) die Versorger bei derbesseren Allokation ihrer Mittel unterstützen; oder d) dieWirtschaftlichkeit von Entsalzungsanlagen verbessern.

Mehr Bedarf an InfrastrukturBevölkerungs- und wirtschaftliches Wachstum respektiveder demografische Wandel erfordern eine neue und dem

Wachstum sowie dem Wandel angepasste Infrastruktur –Straßen, Flughäfen, Energie etc. Exemplarisch heben wir hierdie Stromnetze hervor, die besonders durch den steigen-den Anteil an erneuerbaren Energien sehr hohe Investitio-nen benötigen werden. Durch den Netzausbau wird einweltweites Wachstum für Hersteller von Stromübertra-gungs- und Verteilungstechnik im mittleren einstelligen Pro -zentbereich erwartet. Für Investoren bieten sich vielfäl tigeMöglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette:von Baumaschinen über Infrastrukturanlagen bis hin zu

Komponenten wie beispielsweise Transforma to -ren, Umrichtern oder intelligenten Stromzählern.

Datenflut und RechenzentrenDas globale Datenaufkommen steigt weiterhinrasant und erfordert Investitionen in Übertra-gungsnetze und -technologien. Der Betrieb vonRechenzentren wird immer häufiger an externeDienstleister vergeben. Wir erwarten für Betrei bervon ausgelagerten Rechenzentren ein Umsatz-wachstum von jährlich ca. 15 bis 20% über dienächsten Jahre. Davon werden auch bestimmtekapitalintensive Branchen profitieren können,so z.B. Hersteller von elektrischen Komponen-ten zur Ausstattung der Rechenzentren – ange-fangen bei der Energieversorgung über die Halb -leiterkomponenten an sich bis zur Verkabelungund letztendlich den Kühlsystemen. Für mobile

Netzwerke wird weltweit das durchschnittliche jährlicheInvestitionsvolumen bis 2015 ca. 40 Mrd. EUR betragen.Für Investoren lohnt sich besonders ein Blick auf Herstel-ler von Switches und Routern, Glasfaser- und anderen Kabeln sowie weiteren Komponenten für mobile Tele kom -munikationsnetze.

Moderat

Megatrend Markt-größe

Markt-wachstum

Regulator. Risiko

L.E.K.Bewertung

Umweltfragen und Nachhaltigkeit

Sozialer und demo-graphischer Wandel

Technologischer Wandel

Geopolitische Veränderungen

Gut Sehr gut überragend

Investitionsthema

Erneuerbare EnergienAusweitung der GasförderungKernenergieIndustrialisierung der LandwirtschaftProduktion von Energie aus AgrarerzeugnissenEffiziente FahrzeugeSteigende Nachfrage nach RohstoffenBaumaschinen und TransportAufbereitung von Abwässern und IndustrieabluftAlternde Infrastruktur (z.B. Strassen, Trinkwasser- undStromnetze)Veränderung der TransportmodalitätenSteigende Nachfrage im Flugverkehr

Rechenzentren

Drahtlose Netzwerke/ Netzinfrastruktur/-hardware

Leichtbaumaterialien

Entwicklung von „grünen“ BaumaterialienBiologisch abbaubare VerpackungenIndustrielle AutomatisierungNationale SicherheitUnternehmenssicherheitNachfrage nach Sicherheitsdienstleistungen

Bewertung der Investitionsthemen

Quelle: L.E.K. Analyse

Zum Autor

Tobias Schmitz ist Partnerder internationalen Stra-tegieberatung L.E.K. Con-sulting und hat mehr als14 Jahre Beratungserfah-rung bei L.E.K. Consultingin München und Londonsowie bei Droege & Comp.

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Zwischen AIFM, KAGB und EuVECA

Erleichterungen für Venture-Fonds im Regulierungsdschungel

Mit der AIFM-Richtlinie hat der europäische Gesetzgeber vorknapp zwei Jahren ein massives Regulierungsvorhaben aufden Weg gebracht. Das zur Umsetzung der Richtlinie vorge-sehene deutsche Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) ver-schärft die Anforderungen noch. Viele deutsche Venture Ca-pital-Fonds und deren Manager sind jedoch auf eine erleich-terte Regulierung angewiesen, um wirtschaftlich arbeiten zukönnen. Die Ausnahmen und Übergangsvorschriften derAIFM-Richtlinie und des KAGB-Entwurfs sind allerdingsschwer zu durchschauen und teilweise nur durch Umstruktu-rierungen einzuhalten. Die zur Förderung des Venture-Seg-ments durch erleichterte Regulierungsvorgaben geplante Europäische Verordnung über Euopäische Risikokapital-fonds (EuVECA) lässt noch auf sich warten.

AIFM-Richtlinie und KAGB-EntwurfDas Kapitalanlagegesetzbuch liegt mittlerweile als Regie-rungsentwurf vom 12. Dezember 2012 vor („KAGB-E“). DasGesetz muss bis zum 22. Juli 2013 in Kraft treten, um dieUmsetzungsfrist der AIFM-Richtlinie einzuhalten. Bis da-hin kann es durchaus noch zu Änderungen kommen. ImJanuar hat etwa der Bundesrat vorgeschlagen, die Mindest -zeichnungssumme für semiprofessionelle Anleger auferstaun liche 10 Mio. EUR (statt 200.000 EUR) zu erhöhen.Daneben können sich noch gravierende Auswirkungendurch die sogenannten Level I-Maßnahmen (Ausführungs-bestimmungen) auf europäischer Ebene und die nochunbe kannte Verwaltungspraxis der Regulierungsbehörden(vor allem der BaFin) ergeben.

Ausnahme für „kleine Spezial-AIF-Manager“Für „kleine Spezial-AIF-Manager“ besteht eine weitgehendeBefreiung von den Regelungen des KAGB. Diese Fonds -manager benötigen keine Erlaubnis, sondern müssen sichnur bei der BaFin registrieren und einige Berichtspflichtenerfüllen. Nicht anwendbar sind u.a. die Mindestkapital -anforderungen, alle Organisationsvorschriften für denAIF-Manager (getrenntes Risikomanagement etc.) sowiedie auf Fondsgesellschaften anwendbaren Regeln (Depot-bankerfordernis, Typenzwang als Investmentkommandit-gesellschaft etc.). Bis zur Verabschiedung der EuVECA-Ver ordnung dürfte dieses „KAGB light“-Regime das wich-tigste Instrument sein, um den Regulierungsaufwand zubegrenzen.

Die Befreiung knüpft an zwei Voraussetzungen an:1. „Kleine“ AIF-Manager dürfen Fonds mit insgesamt bis zu

100 bzw. 500 Mio. EUR an Vermögensgegenständen ver-walten (Assets under Management). Die Grenze von500 Mio. EUR gilt, wenn alle verwalteten Fonds ohneLeve rage investieren. Werden auch geleveragte Fondsverwaltet, gilt die Grenze von 100 Mio. EUR. Für Venture Capital-Fonds sollte deshalb in aller Regel diehöhe re Grenze maßgeblich sein. Für Buyout-Fondsist noch nicht endgültig geklärt, ob allein die Fonds -ebene betrachtet wird, oder ob Akquisitionsfinanzie-rungen unterhalb des Fonds dem Fonds zugerechnetwerden.

2. Der AIF-Manager (und die mit ihm verbundenen Unter-nehmen) dürfen ausschließlich „Spezial-AIF“ verwalten.Spezial-AIF sind Fonds, deren Anteile ausschließlichvon professionellen und semiprofessionellen Anlegerngehalten werden dürfen. Professionelle Anleger sinddie klassischen institutionellen Anleger (Banken, Versi-cherungen etc.) und sonstige Gesellschaften ab einerbestimmten Mindestgröße. Semiprofessioneller Anlegerist dagegen jeder Anleger, der mindestens 200.000 EURinvestiert und über die nötigen Kenntnisse und Erfah-rungen verfügt sowie jeder Mitarbeiter oder Geschäfts-leiter des Fondsmanagers bei Investments in eigeneFonds (unabhängig von der Zeichnungssumme). Nichtzugelassen sind damit nur Privatanleger ohne ausrei-chende Erfahrung oder mit einer Beteiligung unter200.000 EUR. Die Einführung der Kategorie des semi-professionellen Anlegers im Regierungsentwurf ist eineerhebliche Erleichterung gegenüber früheren Ent -würfen des KAGB-E.

Die Ausnahme setzt weiterhin voraus, dass der Manager„ausschließlich“ Spezial-AIF verwaltet. Deshalb muss derManager grundsätzlich auch für bestehende Fonds er -mitteln, ob an diesen nur professionelle und semipro -fessionelle Anleger beteiligt sind. Offen ist dabei noch,ob alle bestehenden Fonds betrachtet werden müssenoder nur solche, die nach dem 21. Juli 2013 noch inves -tieren. Im Einzelfall kann es notwendig sein, beste -hende Privatanleger auszuschließen (wenn rechtlichmöglich) oder herauszukaufen (wenn wirtschaftlich möglich), um den Anwendungsbereich der Ausnahme zuerhalten.

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Sonstige Ausnahmen und Übergangsvorschriften:VollausnahmeVerwaltet ein AIF-Manager ausschließlich Fonds, die bis zum21. Juli 2013 ausinvestiert sind, ist das gesamte KAGB nichtanwendbar. Der AIF-Manager braucht dann keine Erlaub nisund muss sich nicht registrieren (auch kein „KAGB light“).Die von ihm verwalteten Fonds müssen die Produktvor-schriften des KAGB-E nicht einhalten und insbesonderenicht in Investmentkommanditgesellschaften umgewandeltwerden. Für das Merkmal „ausschließlich“ ist fraglich, obGruppengesellschaften eines AIF-Managers zusammen be-trachtet werden. Möglicherweise reicht es aus, für Altfondseinen separaten Manager zu benennen, um alle ausinves-tierten Fonds in den Anwendungsbereich der Vollausnahmezu bringen. Auch das Merkmal „aus investiert“ ist nicht ganzeindeutig. Bei Venture-Fonds ist vor allem fraglich, ob es aus -reicht, wenn alle Erstinvestments eingegangen wurden undnur noch die Möglichkeit zu Follow-on-Investments besteht.

Teilausnahme bei Zeichnungsfrist bis maximal 21. Juli 2013Für Fonds, deren Manager nicht unter das „KAGB light“-Regime fallen, bestehen ebenfalls Erleichterungen, wenndie Fonds bis zum 21. Juli 2013 ausplatziert (aber nochnicht ausinvestiert) sind. Bei diesen Fonds benötigt zwarder AIF-Manager die volle Erlaubnis. Die Fonds selbstmüssen aber nicht alle Produktvorschriften des KAGB-Eeinhalten, vor allem müssen sie nicht in eine Investment-kommanditgesellschaft umgewandelt werden.

Übergangsfrist für Auflegung vor dem 22. Juli 2013 Für Fonds, die vor dem 22. Juli 2013 aufgelegt wurden,aber noch nicht ausplatziert (und nicht ausinvestiert)sind, gilt lediglich eine Übergangsfrist von einem Jahr.Nach Ablauf der Übergangsfrist müssen diese Fonds dievolle Produktregulierung einhalten und daher in Invest-mentkommanditgesellschaften umgewandelt werden.

EuVECA – Verordnung über Europäische RisikokapitalfondsSeit Mitte 2011 will der europäische Gesetzgeber einenerleich terten Regulierungsrahmen für „Europäische Risiko -kapitalfonds“ („EuVECA“) neben der AIFM-Richtlinie schaf -fen. Das Vorhaben soll als Europäische Verordnung erlassen

werden, die nicht mehr in nationales Recht umgesetzt wer-den muss, sondern unmittelbar in jedem Mitgliedsstaat gilt.Die EuVECA-Verordnung liegt inzwischen in einer abge-stimmten Entwurfsfassung vom 7. Dezember 2012 vor. Damit die Erleichterungen für Venture Capitalisten von An-fang an neben der Umsetzung der AIFM-Richt linie gelten,müsste die Verordnung bis zum 22. Juli 2013 in Kraft treten.Der Verordnungsentwurf sieht vor, dass EuVECA mindes-tens 70% ihres Vermögens in Beteiligungen an „qualifizier-ten Portfoliounternehmen“ investieren müs sen. Dies sindnicht börsengehandelte Unternehmen mit weniger als 250Mitarbeitern und höchstens 50 Mio. EUR Umsatz oder 43 Mio. EUR Bilanzsumme. Diese Vorgaben sollten für typi-sche Venture Capital-Fonds unproblematisch zu erfüllen sein.

Nur für Professionelle und SemiprofessionelleEuVECA dürfen an professionelle Anleger und an eine besondere Kategorie von semiprofessionellen Anlegernvertrieben werden, nämlich solche, die mindestens100.000 EUR investieren und die Risiken des Investmentseinschätzen können. Dies ist wegen der geringerenMindest zeichnungssumme eine deutliche Erleichterunggegenüber dem KAGB-E. Auch die Beteiligung von Ge -schäfts leitern und Mitarbeitern an eigenen Fonds istunein geschränkt zulässig. Für EuVECA und deren Mana-ger ist das KAGB nur eingeschränkt anwendbar. ImWesent lichen gilt nur eine Registrierungspflicht bei derBaFin, ähnlich wie für kleine AIF-Manager.

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Zum Autor

Dr. Philip Schwarz vanBerk ist Rechtsanwalt undPartner bei Pöllath + Part-ner. Schwerpunkte seinerAr beit sind die ge sell -schafts rechtliche und steu -erliche Strukturierung vonPrivate Equity- und Ven -ture Capital-Fonds sowieaufsichtsrechtliche Aspek -te des öffentlichen Ver-triebs geschlossener Fonds.

Fotos: Panthermedia/Daum Daniel, Panthermedia/paolo77

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Hierarchische Bewertungen

Neuerungen im Fair Value Measurement aufgrund des IFRS 13

Für all jene Venture Capital- und Private Equity-Gesellschaf-ten, die ihr bilanzielles Reporting nach den internationalenRechnungslegungsvorschriften (IFRS) gestalten, wird derdetail lierte Blick in die Regelungen des IFRS 13 „Fair ValueMeasurement“ ab diesem Jahr unumgänglich sein. Für alleanderen empfiehlt es sich, die Bewertungsregeln genauer zuanalysieren, da sie ebenfalls Hinweise für die Bewertungdes eigenen Portfolios gemäß den EVCA- bzw. den IPEV-Guide lines geben können.

Fair Value-HierarchieDie Definition des IFRS 13.9 sieht für den Fair Value dieErmitt lung eines sogenannten Exit Price vor, der in einemgeordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmernam Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögens-wertes eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuldgezahlt würde. Dabei gilt es, die spezifischen Merkmaledes Vermögenswertes und die aktuellen Markt gege ben -heiten am Bemessungsstichtag für die Ermittlung des FairValue zu berücksichtigen. Aus dieser Betrachtung herausdefiniert IFRS 13 wie auch schon der Vorgänger in Bezugauf Finanzinstrumente IAS 39 eine Fair Value-Hierarchie. 1. Level 1 – Preisnotierungen bzw. beobachtbare Preise für

das gleiche Finanzinstrument an einem aktiven Markt.2. Level 2 – Bewertungsmethoden, deren Einflussgrößen

im Wesentlichen auf an einem aktiven Markt beobacht-baren Parametern bzw. preisrelevanten Informationenbasieren.

3. Level 3 – Bewertungsmethoden, deren Einflussgrößenim Wesentlichen auf nicht an einem aktiven Markt be-obachtbaren Informationen, modellhaft abgeleitetenParametern basieren.

Im Rahmen der Fair Value-Ermittlung für Finanzinstrumenteanhand IFRS 13 in Verbindung mit IAS 39 gilt es, den Ein-fluss von beobachtbaren Parametern zu maximieren. DasIdealbild des Fair Value bildet somit das Level 1 mit an einem aktiven Markt unmittelbar beobachtbaren Transak-tionen bzw. Preisbildungen. Dies ist bei den Eigenkapital-instrumenten von Venture Capital- und Private Equity- Gesellschaften üblicherweise nicht der Fall, da es sich inder Regel um nicht notierte Unternehmensanteile handelt,welche selten und wenn dann am Sekundärmarkt gehan-delt werden oder auch z.B. im Fall von GmbH-Anteilen pergesetzliche Vorgaben nicht fungibel sind. Eine Bewertungim Rahmen des Level 1 ist aus Sicht von Venture Capital-Gesellschaften auszuschließen. Vielmehr wird regelmäßig

eine Bewertung nach Level 2 und Level 3 vorgenommen,was ebenfalls anhand der EVCA- bzw. IPEV-Guidelines er-sichtlich ist. IFRS 13 enthält hingegen neue Regelungenbezüglich der Frage, in welchen Fällen es, unabhängig voneiner gegebenenfalls vorliegenden Preisnotierung, Preis-zu- oder -abschläge für Mehr- oder Minderheitsanteile(Blockage Factors) zu berücksichtigen gilt.

Mehr- und Minderheiten und beherrschender EinflussIFRS 13 fordert grundsätzlich das Postulat der marktkon-formen Fair Value-Ermittlung, d.h. einen Preis zu ermitteln,zu dem am Bewertungsstichtag das Finanzinstrument ver-äußert bzw. erworben werden könnte. Dementsprechendwäre eine eventuelle Berücksichtigung des Faktors Mehr-oder Minderheitsanteil für eine mögliche Transaktionfolge richtig, soweit die Marktakteure in Abhängigkeit vonder möglichen Einflussnahme auf das Unternehmen bereitsind, einen Mehrpreis zu zahlen bzw. im Fall eines grö -ßeren Investments, das nicht mit einer beherrschendenStellung im Unternehmen einhergeht, ein Preisabschlaggefor dert wird. Preiszuschläge für die Möglichkeit derbeherr schenden Einflussnahme sind insbesondere für Private Equity-Gesellschaften relevant. Diese üben im Ver-gleich zu Venture Capital-Gesellschaften in der Regel ehereinen beherrschenden Einfluss aus. Für beherrschte Un-ternehmen stellte sich letztere Frage bisher nicht explizit,da diese bisher gemäß IAS 27 einer Konsolidierungs-pflicht unterlagen. Diese liegt einerseits aufgrund derInves titionsstruktur mittels Parallelfonds für Venture Capi -tal- und Private Equity-Gesellschaften nicht vor, anderer-seits wird die Konsolidierungspflicht für Venture Ca pital-

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Preisnotierungenbzw. beobachtbare Preise

für das gleiche Finanzinstrumentan einem aktiven Markt.

Bewertungsmethoden, deren Einflussgrößen imWesentlichen auf an einem aktiven Markt beobachtbarenParametern bzw. preisrelevanten Informationen basieren.

Bewertungsmethoden, deren Einflussgrößen im Wesentlichen auf nichtan einem aktiven Markt beobachtbaren Informationen, sondern auf modellhaft

abgeleiteten Parametern basieren.

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Die Fair Value-Hierarchie

Quelle: Höffken/Müller

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Zu den Autoren

Christian Höffken (li.) ist Spezialist zum Thema Fi nanz -ins trumente in der nationalen und internationalenRechnungslegung. Im Rahmen seiner Tätigkeit bei derDeutschen Beteiligungs AG hat er sich auf die bilanzielleAbbildung von Eigenkapitalinstrumenten spezialisiert.Sven Müller ist Executive Director bei Rapid VentureAccoun ting und war zuvor Vorstandsmitglied bei auf-takt, dem Gründerforum der Techni schen UniversitätIlmenau.

und Private Equity-Gesellschaften aufgrund der Aus nah -meregelung des ebenfalls neu anzuwendenden IFRS 10wegfallen. Hierdurch rückt die Frage der Bewertung des Portfoliounternehmens stärker in den Fokus.

Standardkonforme Verwendung von sogenanntenBlockage FactorsGrundsätzlich handelt es sich aufgrund der Vorgaben inIFRS 13 bei Blockage Factors nicht um ein dem Finanzins -trument innewohnendes Ausstattungsmerkmal, sondernum ein von dem jeweiligen Investitionsvolumen abhängigesMerkmal. Da bei der Fair Value-Ermittlung alleinig Parameterherangezogen werden dürfen, die abhängig von den jewei-ligen Ausstattungsmerkmalen eines Finanzinstruments sind,dürfen Blockage Factors bei der Preisbildung nicht ver-wendet werden. Dies gilt insbesondere, soweit die Fair Value-Ermittlung auf beobachtbaren Transaktionen in dem -selben Finanzinstrument basiert, was das Level 1 der FairValue-Hierarchie betrifft sowie teilweise das Level 2, soweites sich um an aktuelle Marktgegebenheiten adjustiertePreise aus beobachtbaren Transaktionen in demselbenFinanz instrument handelt. In diesen Fällen fordern die Rege -lun gen des IFRS 13 eine Fair Value-Ermittlung basierendauf dem sogenannten Unit of Account, was eine Multipli-kation des Preises für eine Einheit des Finanzinstrumentsmit der zu bewertenden Anzahl von Einheiten bedeutet.

MaximierungsgebotBei Venture Capital- und Private Equity-Gesellschaften er-folgt die Fair Value-Ermittlung für Eigenkapitalinvestmentsüblicherweise anhand von Kapitalrunden mit BeteiligungDritter sowie anhand von sogenannten Multiples, welcheauf Bewertungen von oder beobachtbaren Transaktionenin Unternehmen in vergleichbaren Branchen oder Sektorenbasieren. Im Fall von nicht notierten Eigenkapitalinstru-menten berücksichtigen diese Multiples oftmals bereitsBlockage Factors für Mehr- oder Minderheitenanteile, dadiese bei der Transaktion zwischen dem Käufer und Ver-käufer bei der Preisbildung eingeflossen sind. Da es sichhierbei um kürzlich beobachtbare Transaktionen zwischen(unabhängigen) Marktteilnehmern handelt, sind diese auf -grund des Maximierungsgebots von beobachtbaren Markt -parametern des IFRS 13 für die Fair Value-Ermittlung zuverwenden. Eine Adjustierung des Blockage Factors hatgemäß IFRS 13 in diesem Fall nicht zu erfolgen, weil einsolcher Blockage Factor von den Markteilnehmern in derenPreisbildung für die Markttransaktion eingeflossen ist. DieRegelungen des IFRS 13 weichen somit vom Grundsatz derFair Value-Ermittlung ohne die Einbeziehung von BlockageFactors ab, weil das Maximierungsgebot von beobachtba-ren Marktparametern das Leitbild des Fair Value darstellt.

Level 3: Erfahrungswerte zählenGleichfalls gilt die zuvor angewendete Logik für die FairValue-Ermittlung anhand von Bewertungsmodellen, beidenen im Wesentlichen nicht am Markt beobachtbare Input -

parameter zur Anwendung gelangen (Level 3). Hierbei sindinsbesondere Erfahrungswerte aus vergangenen Transak-tionen zu berücksichtigen, welche am Markt beobachtbarwaren oder die der Investor bzw. das berichtende Unter-nehmen selbst durchgeführt haben. Soweit beobachtbareMarkttransaktionen bzw. die eigenen Erfahrungswerte beider Durchführung von Erwerbs- oder Veräußerungen nahe -legen, dass Preiszu- oder -abschläge bei Mehr- oder Minder -heitsbeteiligungen marktüblich sind, gilt es gemäß denAnforderungen von IFRS 13 einen Blockage Factor alsInput parameter in der Modellberechnung des Fair Valueeinfließen zu lassen.

Fazit:Die Verwendung von Blockage Factors in der Fair Value- Ermittlung gemäß IFRS ist somit von zwei Faktoren abhän-gig: zum einen, ob es sich um eine Fair Value-Ermittlunganhand von beobachtbaren Transaktionen in demselbenEigenkapitalinstrument handelt (Level 1 und teilweiseLevel 2), und zum anderen, ob Marktteilnehmer bei derPreisbildung von beobachtbaren Markttransaktionen Blo-ckage Factors verwenden oder diese die eigenen Erfah-rungswerte im Rahmen von selbst durchgeführten Trans-aktionen darstellen. Aus Sicht von Venture Capital- undPrivate Equity-Gesellschaften ist der IFRS 13 folglich kein„Teufelszeug“, das ihnen neue Bewertungsregeln aufbürdet.Vielmehr bestätigt IFRS 13 die Valuation Guidelines derEVCA bzw. IPEV und unterstützt Beteiligungsgesellschaftenin Fragen der Bewertung für den Jahresabschluss nachIFRS in ihrer Argumentation.

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„Private Equity kommt an zwei Stellenfür uns infrage“

Interview mit Dierk Arp, Geschäftsführer, Messring Systembau MSG

Wenn auf der Welt ein Auto mit mehr als 60 km/h gegen eineBetonwand rast, passiert das oft in einer Crashtestanlagevon Messring. Das Unternehmen aus der Nähe Münchenshat fast alle Crashtestanlagen auf der Welt gebaut. Aber dieQuasi-Monopolstellung bringt auch Herausforderungen mitsich. Im Interview spricht Geschäftsführer Dierk Arp darüber,wie fahrerlose Autos und neue Materialien das Geschäft verän-dern, wie chinesische Autohersteller wie Geely, Chery, SAICoder Changan den Markt verändern könnten und welcheWachstumshilfe er sich durch Private Equity vorstellen kann.

VC Magazin: Worum geht es in Ihrem Geschäft?Arp: Wir bauen seit 1968 Testkomponenten, von derDaten erfassung bis hin zu kompletten Crashtestanlagen,vor allem für die Automobilindustrie, aber auch für an -dere Verkehrsbereiche. Einige unserer Projekte bewegensich im 10-Mio.-EUR-Bereich. Diese Projekte erstreckensich dann über mehrere Jahre und sind von der Finan -zierung durchaus herausfordernd. Teilweise existierenunsere Systeme schon sehr lange bei unseren Kunden,deswegen ist das Thema Upgrading ein sehr wichtiges.Bei kompletten Neubauten von Testanlagen gehen wir beider Automobilindustrie in Richtung Sättigung. Allerdingshatten Hersteller früher vielleicht drei verschiedene Fahr-zeugreihen, jetzt haben sie 20, und diese Produktreihenmüssen alle auf ihr Crash-Verhalten getestet werden. Ins-gesamt überlegen wir natürlich auch, in welche neuenMärkte wir expandieren können.

VC Magazin: In welchen Ländern wollen Sie wachsen?Arp: Hauptsächlich in den BRIC-Staaten. In China sind wirsehr aktiv und auch erfolgreich. Dort gibt es viele Herstel-ler wie BYD, der Batterieautos herstellt und Koopera -tions partner von Mercedes ist, oder FAW und ShanghaiVolkswagen, zwei lokale Hersteller, an denen jeweils VWstark beteiligt ist. Dann Hersteller wie Geely, denen mittlerweile Volvo gehört, oder Chery, der schon in Süd-amerika stark vertreten ist. SAIC, die Rover gekauft habenund Autos von Rover nachbauen, oder Dong Feng undChangan. Es gibt in etwa 40 Hersteller in China, wobeidie meisten Analysten erwarten, dass sich diese Zahl inden nächsten Jahren vielleicht sogar auf unter fünf kon -solidiert.

VC Magazin: Bieten diese Hersteller ihre Produkte schonin Europa an?

Arp: Wann diese chinesischen Hersteller nach Europakommen, ist schwer abzuschätzen, da sie jedes Jahr 10bis 20% Steigerungsrate im eigenen Land zu bewältigenhaben. Nach den anfänglichen Problemen bei den Testsvon Euro NCAP mit chinesischen Automobilen müssendiese Hersteller erst ihre Hausaufgaben machen. Dazugehört, die Sicherheit der hergestellten Autos auf eineuro päisches Niveau zu heben und vielleicht einmal fünfSterne bei Euro NCAP zu erhalten. In Afrika sind dieHerstel ler aus China schon sehr präsent.

VC Magazin: In welchen Bereichen könnte Ihr Unternehmenwachsen?Arp: Ein wichtiger Bereich ist passive Sicherheit, also derInsassenschutz. Denn die Senkung der Verkehrstotenzah-len weltweit liegt heutzutage vor allem am verbessertenInsassenschutz. Die Automobilindustrie analysiert nun,was vor einem Unfall passiert. Wie verhindert man denUnfall? Die neuen Systeme, die dafür entwickelt werden,

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Executive Talk

Dierk Arp

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müssen dann reproduzierbar und vergleichbar getestetwerden können. Das reicht vom Bremsassistenten, für denes ab 2015 verpflichtende Verbraucherschutztests gebenwird, bis hin zum Testen bei Autos, die automatisch ohneFahrer durch die Stadt fahren. Es gibt auch viele Fahr -zeuge mit neuen, leichteren Materialien für weniger Sprit-verbrauch. BMW bringt z.B. ein Carbonfahrzeug auf denMarkt. Die neuen Materialien bringen natürlich auchHeraus forderungen im Testbereich mit sich, weil sie sichganz anders verhalten. Wir überlegen auch, in anderenVerkehrsbereichen mehr Präsenz zu zeigen, also bei Zügen, Flugzeugen etc.

VC Magazin: Wer sind Ihre Kunden?Arp: Sie kommen aus der Automobilindustrie, von gesetz-gebenden und staatlichen Organen wie dem TÜV oder denAnstalten für Straßenwesen in den USA, Japan etc. bis hinzu Automobilzulieferern, Versicherungen und Organisa-tionen wie dem ADAC. Ein bisschen testen wir auch fürdie Formel 1. Zum Beispiel, wie sich fliegende Teile bezo-gen auf die Fangzäune und Zuschauer verhalten.

VC Magazin: Was waren die spektakulärsten Tests beiMessring?Arp: Der Test zur Überprüfung der Castorbehälter warschon sehr besonders. Da haben wir ein extrem robustesDatenerfassungssystem entwickelt und über viele Senso-ren getestet, wie stabil sich die 200 Tonnen schwerenBehäl ter bei einem Fall aus acht Metern Höhe verhalten.Im Automotive-Bereich sind die Tests mit mehrerenFahrzeu gen und Crashs von mehreren Seiten spektakulär.Versuche werden hier in der Regel bei 64 km/h durch -geführt, was eine relativ typische Geschwindigkeit ist,denn wenn man beispielsweise ein Auto mit 100 km/h ge-gen eine feste Wand prallen lässt, bleibt nicht mehr sehrviel übrig, was man untersuchen könnte.

VC Magazin: Wachstum über Joint Ventures oder Akquisi-tionen – was sind da Ihre Überlegungen?Arp: In Europa tragen Kunden zum Wachstum bei, die ihre30 Jahre alten Testkomponenten ersetzen wollen. Prinzi-piell werden Projekte immer größer und wir wollen zuneh-mend auch immer mehr Gesamttestanlagen und wenigerTeilsysteme anbieten. Bisher konnten wir alle Projektemit Eigenkapital und Anzahlungen der jeweiligen Kundenstemmen. Aber ab einer gewissen Projektgröße geht das

nicht mehr und wir müssen über Finanzierungswegedisku tieren: Arbeitsgemeinschaften, Joints Ventures undAkquisitionen sind denkbar. Die Targets für Akquisitionensind dabei sehr überschaubar, da reicht es, im Netzwerkzu hören, wer ein Kaufkandidat sein könnte. In jedem Fallmüssen wir vorsichtig sein, weil wir einen niedrigenGrundumsatz haben und große Projekte im Anlagen baudie Liquidität stark belasten können, zumal es öfters malProjektverzögerungen gibt, aktuell auch in China und Indien.

VC Magazin: Wie entwickelt sich Ihre Rendite?Arp: Wir haben eine hervorgehobene Stellung im Marktund sind mit der Renditeentwicklung der vergangenenJahre auch zufrieden. Doch natürlich ist es eines unsererZiele, in den nächsten Jahren die Rendite zu erhöhen unduns von unseren Konkurrenten weiter abzusetzen. Geradein Asien wird bei Projektvergaben sehr hart verhandelt.Da verzichten wir teils auf etwas Marge, um ein Projekt zubekommen. Denn Chinesen oder Asiaten entscheiden oftnur nach Zusagen auf dem Papier, selbst wenn ein Konkur-rent einen kompletten Neubau einer Crashtestanlagenoch gar nicht durchgeführt hat oder sich in der Realitätmit der Durchführung schwertäte.

VC Magazin: Kommen Private Equity-Investments für IhrWachstum infrage?Arp: Ja, an zwei Stellen: erstens bei Akquisitionen, zwei-tens als Unterstützung bei Entwicklungsprojekten. Dennwenn wir eine neue Entwicklungsidee haben, kann es etwasdauern, bis der Return of Investment kommt.

VC Magazin: Danke für das Interview, Herr Arp!

Georg von [email protected]

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Zahlen

Zum Gesprächspartner

Dierk Arp ist seit 2001 Geschäftsführer und Anteils -eigner der Messring Systembau MSG GmbH. DasUnter nehmen ist nach eigenen Angaben mit über 90instal lierten Systemen Weltmarktführer im Bau vonCrashtestanlagen. Zu den Kunden zählen BMW, Audi,Fiat oder Toyota.

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Dr. Michael Lübbehusen

Teil 72 der Serie: Köpfe der deutsch-sprachigen Private Equity-Szene

Sport und Technik waren schon in Kindesjahren die großenLeidenschaften von eCapital- Vorstand Dr. Michael Lübbehu-sen, der in einem kleinen Ort zwischen Oldenburg und Pa-penburg aufwuchs. „Wir haben zwar ziemlich weit ab vomSchuss gewohnt, doch wenn es um technische Neuerungenwie Fernseher oder Telefon ging, waren meine Eltern immervorne mit dabei“, erinnert sich Lübbehusen. Technische Ent-wicklungen faszinierten auch ihn schon von klein auf, sodass er früh den Entschluss fasste, später Physik zu studie-ren.

Vom Wissenschaftler zum ManagerNach Abitur und Wehrdienst spezialisierte er sich an derWestfälischen Wilhelms-Universität in Münster zunächstauf Kernphysik und in seiner Diplom- und Doktorarbeitauf „Diffusionsprozesse in Niedrigtemperaturphasen vonIVb Metallen“. Im Rahmen seiner Doktorandenzeit bauteer gemeinsam mit seinem gerade nach Münster berufenenDoktorvater Prof. Helmut Mehrer mit viel EntrepreneurialSpirit ein neues Labor am Institut auf. 1989 erhielt er dasAngebot, als Gastwissenschaftler ins kanadische Kernfor-schungszentrum in Chalk River (Ontario) zu wechseln:„Eine faszinierende Zeit in einem tollen Umfeld, in der ichnebenbei das Land erkunden konnte“, erinnert er sich. Zurück in Deutschland heuerte er 1990 bei der Leybold AGin Hanau als Entwicklungs¬ingenieur für Vakuumbeschich -tungsanlagen (Sputtern) an. „Ich war gern in der Entwick-lung, aber nach drei Jahren war klar, dass die Musik imVertrieb spielt“, bekennt Lübbehusen, der in den Folgejahrenzum Vertriebsleiter für Europa aufstieg und Leybold auchtreu blieb, als ein Großteil der Belegschaft nach einemManage ment Buyout zur Singulus AG wechselte.

Der Weg in die Venture-BrancheLübbehusen kam 1998 als Geschäftsführer zum MAZ Mikro -elektronik Anwendungszentrum nach Hamburg, eine ange -sehene öffentliche Forschungseinrichtung nach dem Vor-bild der Fraunhofer-Institute. „Sobald unsere Ideen zurMarktreife gelangt waren, haben wir sie in Tochtergesell-schaften ausgegründet, für die wir intelligente Finanzie-rungsformen finden mussten“, erläutert Lübbehusen. Aufder Suche nach Venture Capital traf er auf Dr. GottfriedNeuhaus: „Von ihm habe ich sehr viel gelernt, er hatte eineMentorenrolle und er hat uns auch später motiviert, ausMAZ den Venture-finanzierten Inkubator MAZ Level onezu machen.“ 2000 gelang Lübbehusen gemeinsam mit

Geschäfts führungskollege Sören Denker der ManagementBuyout. „Anschließend wurden wir im ‚Training on the job‘zum Venture Capitalisten ausgebildet, was in den Jahrennach 2000 nicht immer einfach war“, gesteht der leiden-schaftliche Sportler mit einem Lächeln. Die Mission glückteund Anfang 2006 waren der MAZ Level one-Fonds bereitsausinvestiert und diverse Beteiligungen veräußert.

Von MAZ Level one zur eCapital AGNach einem einjährigen Exkurs als Mittelstandsinvestorerhielt Lübbehusen 2007 einen Anruf vom eCapital-CEODr. Paul-Josef Patt. Zu Zeiten von MAZ level one Zeitenhatte man ein gemeinsames Investment getätigt und sichschätzen gelernt: „Ich hatte in Münster studiert und dasAngebot, als Partner in eine bekannte Venture Capital- Gesellschaft einzusteigen, war sehr reizvoll“. Bereits zweiJahre später wurde Lübbehusen in den Vorstand der AG be -rufen. Dem dreiköpfigen Vorstandsteam gelang in den folgen -den Jahren der Ausbau der eCapital AG zu einer der führen -den und aktivsten privaten Venture Capital-Gesell schaf tenin Deutschland, die inzwischen mehr als 120 Mio. EUR ver-waltet. Lübbehusen betreut innerhalb des Portfolios zahl-reiche, auch frühe Hochtechnologieunternehmen. „MeinePartner bezeichnen mich gern als ,technologische Speer-spitze‘. Dieser Verantwortung versuche ich natürlich ge-recht zu werden“, sagt der 55jährige, der in seiner Freizeitgerne die Joggingschuhe schnürt, zur akustischen Gitarregreift oder in seiner privaten Bibliothek über Astroteilchen -physik schmökert.

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Menschen & Macher

Serie Menschen & Macher

Seit August 2007 werden im Rahmen der Serie promi-nente Dealmacher vorgestellt. Unter den bisher por-traitierten Köpfen befinden sich „Branchen dinos“ wieGustav Egger (Deutsche Beteiligungs AG) Buyout-Ma-nager wie Steven Koltes (CVC Capital Partners) sowieAufsteiger der jüngeren Generation wie Marc Samwer(Rocket Internet).

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Während auch zu Beginn des Jahres 2013die Krisenwolken über Europa nicht ver-zogen sind, scheint die Tech-Szene inDeutschland weiter zu pulsieren. In denvergangenen Wochen konnten wir zahl -reiche Anzeichen dafür erkennen, dassdie Euphorie des Jahres 2012 auch 2013nicht an Kraft verlieren wird. Zalando vermeldete im deutschsprachigen Raumden Break-Even, Gruner + Jahr kündigteeine Akquisitionstour mit einem Gesamt-wert von 100 Mio. EUR zur Stärkung desDigitalumsatzes an, Axel Springer startetezusammen mit dem amerikanischen Plugand Play Tech Center einen Acceleratorund auch Wirtschaftsminister Rösler gibtder deutschen Gründerszene mit seinerSilicon Valley-Tour ein klares Zeichen:„Wir brauchen in Deutschland den Geistdes Silicon Valley.“

Doch bei jeder Euphorie, die dieserMarkt aktuell bietet, sollten junge Gründerund Unternehmer den wahren Geist desSilicon Valley inhalieren und ihr Haupt -augenmerk auf die Weiterentwicklung

ihrer Produkte legen. Um am Ende einensoliden Exit hinlegen zu können, sind steigende Umsätze, gute Margen und einmarktführendes Produkt kriegsentschei-dend. Gerade das Tech-Segment bietetim derzeitigen Umfeld attraktive Nischenzur Entwicklung von neuartigen und füh-renden Technologie- und Softwarelösun-gen. Darunter fallen sicherlich innovativePaymentlösungen von beispielhaftenUnter nehmen wie Fidor Bank oder Order-bird, aber auch viele andere Applikatio-nen, die im Alltag einen deutlichen Mehr-wert für Mensch und Unternehmen gene-rieren. Gerade internationale Investorenhaben ein ausgeprägtes Vertrauen indeutsche Entwicklungen und Technologieund liegen mit gut gefüllten Taschen aufder Lauer.

Mit dem richtigen Business-Model ha benjunge Gründer auch im Jahr 2013 groß -ar ti ge Möglichkeiten, um erfolgreichesWachs tum zu erzielen. Ob daraus auchendlich ein interessanter deutscher IPO-Case entsteht, bleibt abzuwarten.

VentureCapital Magazin 3/2013 27www.vc-magazin.de

2013 bietet viele Chancenfür die deutsche Tech-Community

VC-Kolumne

Zum Autor

Lukas Bennemann ist In-vestment Manager bei ven -turecapital.de, dem Co-In-vestment Fund innerhalbder Corporate FinancePartners-Gruppe. Der Fondinvestiert Growth Capitalin schnell wachsende Un-ternehmen aus dem euro-päischen Tech nologie sek -tor und konnte in der jün-geren Ver gangenheit mitExits bei hotel.de und IntelliAd auf sich aufmerk-sam machen.

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Das Feuer weitergebenDie Zukunft des Unternehmens gestalten Kanatschnig • Knürr • Kuttruff • Metzler •Reichert • Zippel

Die Zukunft des Unternehmens gestaltenDas Feuer weitergeben

Kanatschnig, Knürr, Kuttruff, Metzler, Reichert,Zippel: Das Feuer weitergeben – Die Zukunft des Unternehmens gestalten Dez. 2011, geb., 28,50 Euro

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Köln meets Palo Alto

Was Unternehmen bei der Expansion in die USA beachten sollten

Amerikanische Venture Capital-Investoren entdecken diedeutschen Start-ups. Das frische Kapital sichert aber nichtnur Fortbestand und Wachstum des deutschen Unterneh-mens, sondern bedingt ggf. auch geografische und strukturelleVeränderungen. US-Niederlassungen oder Tochtergesellschaf -ten werden gegründet, deutsche Mitarbeiter entsandt. Grün-der und Geschäftsführer der deutschen Gesellschaft pendelnzwischen neuer und alter Welt, leiten zugleich die US-Tochteroder Niederlassung, ziehen zeitweise oder dauerhaft in dieUSA – allein oder mit Familie. Dies birgt komplexe steuer-,arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Risiken für Gründer, Unternehmen und Mitarbeiter, die vor Beginn derUS-Aktivitäten zu bedenken sind.

Geteilte Geschäftsleitung – doppelte Steuer Häufig wünschen US-Investoren die Präsenz „ihres“ Unter-nehmens bzw. der deutschen Entscheidungsträger in denUSA und machen sie zur Bedingung für ihr Investment. Pen -deln die Geschäftsführer der GmbH zwischen Deutsch-land und den USA und treffen ihre Entscheidungen für dieGmbH jeweils dort, wo sie gerade sind, kann dies zur Tei-lung der Geschäftsleitung der GmbH führen. Die Folge wäredie doppelte steuerliche Ansässigkeit der GmbH – und damit die doppelte Besteuerung sämtlicher Gewinne inDeutschland und den USA. Grundsätzlich ermöglicht dasDoppelbesteuerungsabkommen Deutschland–USA („DBA“)die Vermeidung einer Doppelbesteuerung der GmbH, je-doch nicht bei doppelter Ansässigkeit. DBA-Schutz erfordertdaher vorab die oft langwierige Verständigung der Steuer-behörden beider Staaten über die Ansässigkeit der GmbH.

Bei Verständigung auf die Ansässigkeit der GmbH inDeutschland begründet die geteilte Geschäftsleitung gleich -

wohl eine steuerliche Betriebsstätte in den USA. Zwar wäredie GmbH dann nur mit diesen Betriebsstättengewinnenin den USA steuerpflichtig. Die Gewinnabgrenzung zwi-schen Stammhaus und Betriebsstätte ist in praxi aber wie-derum aufwendig, sehr streitanfällig und sollte durch Wahleiner geeigneten Gestaltung vermieden werden.

Risiken für US-TochterTreffen die Gründer faktisch oder als Geschäftsführerwesent liche Entscheidungen für die US-Tochter, bestehendiese Risiken spiegelbildlich für die Besteuerung der US-Tochter in den USA bzw. in Deutschland. Solche lassensich u.a. durch klar definierte Zuständigkeiten und Ab-stimmungsmechanismen erheblich reduzieren.

Verlagerung von Wirtschaftsgütern Verlagern die Gründer die Geschäftsleitung der GmbH voll -ständig, weil sie zeitweise oder dauerhaft umziehen undalle wesentlichen Entscheidungen in den USA treffen, hatdies grundsätzlich den gleichen Effekt wie eine geteilteGeschäftsleitung. Denn eine GmbH mit inländischemSatzungs sitz bleibt auch bei ausländischer Geschäfts -leitung im Inland unbeschränkt steuerpflichtig. Erst die(seltene) Verlegung des Satzungssitzes ins Ausland führtzu einem Wegzug der GmbH mit entsprechender Abschluss -besteuerung. Ggf. löst die Verlagerung der Geschäftsleitungaber einen steuerpflichtigen Wegzug der GmbH-Gesell-schafter aus (siehe unten). In praxi häufiger ist der Fall,dass die US-Aktivitäten der Gründer oder Mitarbeiter derGmbH zur Verlagerung wesentlicher Wirtschaftsgüter indie USA und parzieller Abschlussbesteuerung in Deutsch-land führen. Insbesondere bei immateriellen Wirtschafts-

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Zu den Autoren

Dr. Astrid Pönicke ist Rechtsanwältin bei WilmerHalein Frankfurt. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Steuer-recht, Gesellschaftsrecht und Unternehmensfinanzie-rung. Ihr Kollege Dr. Golo Weidmann ist Rechtsanwaltund Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er berät und vertrittdeutsche und internationale Mandanten in allen Fra-gen des Arbeitsrechts.

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gütern (Know-how, Patente, Marken) geschieht dies oftunbeab sichtigt, ggf bereits durch faktische Nutzung in denUSA. Neben der Zuordnung immaterieller Wirtschaftsgüterbirgt auch deren Bewertung erhebliches Streitpotenzialund finanzielle Risiken.

Doppelbesteuerung von Geschäftsführern und Mitarbeitern Werden Geschäftsführer oder andere Mitarbeiter derGmbH zeitweise oder dauerhaft in den USA tätig, sind Ein-künfte aus dieser unselbstständigen Tätigkeit grundsätz-lich in den USA einkommensteuerpflichtig. Behalten sie Woh -nung, Lebensmittelpunkt oder gewöhnlichen Aufenthaltin Deutschland bei, unterliegen dieselben Einkünften auchin Deutschland der Einkommensteuer. Sind die Betreffen-den innerhalb desselben Kalenderjahres auch in Deutsch-land tätig und erhalten hierfür eine Vergütung, werden imschlechtesten Fall auch diese Einkünfte in beiden Staatenbesteuert. Hilfe bietet ggf. das DBA, das die auch hier rele-vante Frage der Ansässigkeit im Zweifel nach der Staats-angehörigkeit entscheidet. Besteuert würden die fraglichenEinkünfte laut DBA aber gleichwohl nicht im Ansässigkeits -staat (Deutschland), sondern im jeweiligen Tätigkeitsstaat.Für US-Aktivitäten gezahltes Entgelt ist daher in den USAzu versteuern, sofern nicht bestimmte Ausnahmen greifen.Dies gilt spiegelbildlich bei Ansässigkeit in den USA fürEntgelt aus Inlandstätigkeiten. Wechseln Ansässigkeits-staat und/oder Tätigkeitsstaat unterjährig, z.B. weil derLebensmittelpunkt durch Umzug der Familie in die USAverlagert wird oder die Auslandstätigkeit unterjährig beginnt, wird überzahlte (Lohn-)Steuer auf Antrag erstat-tet bzw. angerechnet. Es empfiehlt sich eine sorgfältige Planung und Dokumentation vor Umzug bzw. Beginn derUS-Tätigkeit.

DividendenÄhnliches gilt für Dividendenzahlungen an Geschäftsfüh-rer oder Mitarbeiter aus ihrer GmbH-Beteiligung. Bei DBA-Schutz werden Dividenden grundsätzlich im Ansässig-keitsstaat besteuert. Gleichwohl behält die GmbH auchfür US-ansässige Gesellschafter Quellensteuer ein, die nureingeschränkt erstattet bzw. auf die US-Steuer angerech-net wird.

Wegzugsbesteuerung Ziehen Gründer oder Mitarbeiter dauerhaft in die USA,wird eine steuerpflichtige Veräußerung bestimmter Wirt-schaftsgüter fingiert. Betroffen sind ggf. auch mitziehendeAngehörige. Die Steuer kann auf Antrag gestundet werden.Die spätere tatsächliche Veräußerung dieser Wirtschafts-güter wird ggf. in den USA nochmals voll besteuert, sofernnicht DBA-Schutz besteht. Dies betrifft insbesondere eineBeteiligung an der GmbH von mindestens 1%, deren Wertin der frühen Phase der Unternehmung nicht exakt zu er-mitteln ist. Spätere Diskussionen mit den Steuerbehördenlassen sich durch geeignete Gestaltungen und exakteDoku mentation vermeiden.

SozialversicherungsrechtSind Geschäftsführer oder Mitarbeiter dauerhaft in denUSA tätig, gilt für sie im Grundsatz das US-amerikanischeSozialversicherungsrecht. Gleichwohl bleibt deutschesSozialversicherungsrecht anwendbar, wenn der Betref -fende von der GmbH befristet in die USA entsandt wirdund dies im Rahmen seines deutschen Anstellungs -verhältnisses geschieht. Es besteht dann weiterhin dieVerpflichtung, Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege-,Arbeits losen- und Unfallversicherung in Deutschland zuzahlen. Hält ein Geschäftsführer mehr als 50% der Anteilean der GmbH oder eine Sperrminorität, gilt er nach deutschem Sozialversicherungsrecht allerdings nicht alsBeschäftigter und unterliegt keiner deutschen Sozialver -sicherungspflicht.

Für die Rentenversicherung darf die Entsendung maxi-mal fünf Jahre dauern. Bei längerem Aufenthalt in den USAkönnen GmbH und Geschäftsführer bzw. Mitarbeiter mitder Deutschen Verbindungsstelle Krankenversicherung(DVKA) unter bestimmten Voraussetzungen eine Aus -nahme vereinbarung treffen. Aufgrund dieser Vereinbarungunterliegt der Betreffende trotz des längeren Aufenthaltsin den USA weiterhin der deutschen Rentenversicherung.Für die Arbeitslosen- und Unfallversicherung kann nebender Versicherungspflicht in Deutschland gleichzeitig eineVersicherungspflicht in den USA bestehen. Ob dies tat-sächlich der Fall ist, sollte vorab mit der Social SecurityAdministration in Baltimore geklärt werden.

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Early Stage & Expansion

Die Langfassung des Artikels finden Sie auf

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„Der EAF wird sich weiteren Investorenöffnen“

Interview mit Carsten Just, Investment Manager, European Angels Fund

Beim deutschen Business Angels Tag am 12. März 2012 er-folgte die öffentliche Vorstellung des European Angels Funds,einem Co-Investitionsfonds, der vom Europäischen In ves -titionsfonds (EIF), dem ERP-EIF Dachfonds und der LfA-EIFFazilität zur gezielten Stärkung des europäischen nicht-institu -tionellen Beteiligungsmarktsegmentes in enger Kooperationmit Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) ent -wickelt wurde. Der Fonds stellt erfahrenen MarktteilnehmernEigenkapital in Form von Co-Investitionen (50% der Gesamt -investition) zur Verfügung. Wie viele Business Angels sichseither um Kapital aus dem Fonds beworben haben und woeventuelle Investitionsschwerpunkte liegen, erklärt Invest-ment Manager Carsten Just im Interview mit dem Venture -Capital Magazin.

VC Magazin: Als erster Business Angel unterzeichneteGeorg-Friedrich Höpfner den Rahmenvertrag. Wie hatsich die Resonanz auf das Angebot entwickelt, in welcherHöhe bewegen sich die bisher vom EAF abgegebenen Zu-sagen?Just: Seit dem operativen Start des EAF in Deutschlandvor fast einem Jahr haben sich weit über 100 Business Angels um ein Co-Investment des EAF beworben. Ende2012, das heißt nach nur 8 Monaten, konnten bereits 17Mio. EUR und damit fast 25% des Fondsvolumens zuge-sagt werden. Insgesamt erwarten wir, dass das Fonds -volumen von 70 Mio. EUR deutlich vor Ablauf der Inves -titionsphase vollständig allokiert sein wird. Mit ca. 40Business Angels, die wiederum im Durchschnitt fünfDirekt beteiligungen eingehen, würden dann insgesamt140 Mio. EUR zzgl. darüber hinausgehender katalysierterFinanzierungen in bis zu 200 Unternehmen investiert wer-den können.

VC Magazin: Wie zufrieden sind Sie mit der Qualität derAnfragen, was entscheidet über Zu- oder Absage?Just: Da wir Business Angels nicht kontrollieren, sondernstattdessen maximale Freiheitsgrade einräumen wollen,sind ein nachhaltiger Track Record und eine einschlägigeInvestitionserfahrung die wesentlichen Voraussetzungenfür eine Zusammenarbeit mit dem European Angels Fund.Viele der interessierten Business Angels können bereitsauf eine mehrjährige Investitionstätigkeit und mehrereBeteiligungen zurückblicken, nicht wenige haben ersteBeteiligungen erfolgreich veräußert, und eine stattlicheAnzahl kann sogar einen sehr erfolgreichen Track Record

über ein größeres Portfolio mit bemerkenswerten Veräu-ßerungsgewinnen vorweisen. Eben diese Business Angelshaben erfolgreiche Frühphasenfinanzierungen unter Beweisgestellt, genau diese Aktivitäten möchten wir mit demEuro pean Angels Fund unterstützen. Von der hohen Quali-tät der Anfragen sind wir überrascht.

VC Magazin: Das erste gemeinsame Investment wurdevon Herrn Höpfner in fotograf.de vorgenommen. In welcheBranchen und Geschäftsmodelle wurde von den Angelsseither bevorzugt investiert?Just: Der European Angels Fund stellt auf die Frühphasen-finanzierung kleiner und mittelständischer Unterneh -men ab und hat keinen spezifischen Sektorfokus, sondernco-investiert grundsätzlich alle Investitionen der Busi-ness Angels. Das bisherige Beteiligungsportfolio kannnoch keinen Anspruch auf Repräsentativität erheben, eszeichnen sich aber gewisse Schwerpunkte in den Be -reichen ICT und Life Sciences ab. Erfreulich ist im Übri-gen, dass einige Business Angels bereits wenige Tage oderWochen nach dem Vertragsabschluss erste Investitionentätigen, was zu einer raschen Absorption der Finanzie-rungszusagen führt.

VC Magazin: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mitden Angels in der Praxis?Just: Der European Angels Fund wurde sorgsam auf dasInvestitionsverhalten der Business Angels und ihre spe-ziellen Anforderungen ausgerichtet und gibt erfolgreichenBusiness Angels eine „Carte blanche“ – eine feste Co-

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Carsten Just

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VC 3/2013

Leitfadenfür Business Angels

Günther, Ute/Kirchhof, Roland (Hrsg.)

Eine Publikation von

in Zusammenarbeit mit

Leitfaden für Business AngelsUte Günther/Roland Kirchhof (Hrsg.)

Eine Publikation des Business Angels NetzwerkDeutschland e.V. (BAND) in Kooperation mit demVentureCapital Magazin

Investitionszusage bei maximalem Frei-heitsgrad und minimalem administrativenAufwand. Wenn der Business Angel bei-spielsweise 500.000 EUR finanzieren möch-te, inves tiert er 250.000 EUR aus eigenerTasche und ruft die restlichen 250.000 EURbeim European Angels Fund ab – ohneausführlichen Investitionsvorschlag undohne Gremienvorbehalt. Die Zusammen -arbeit ist insofern für alle Beteiligten er-freulich effizient und unkompliziert. DieVertragsanbahnung im Vorfeld, die unteranderem eine Due Diligence beinhaltet,mag bisweilen etwas aufwän diger anmu-ten, ist aber angesichts der Generaldelega-tion aller Entscheidungen an ausgewählteBusiness Angel unverzichtbar – und dieErfahrung unserer bisherigen Angel-Inves-toren zeigt, dass sich die Mühe lohnt.

VC Magazin: 60 Mio. EUR standen für denEAF bei dessen Auflage zur Verfügung.Wie ist der aktuelle Stand, wird es ggf. einenzweiten Fonds geben?Just: Zusätzlich zu den 60 Mio. EUR ausdem ERP-EIF Dachfonds wurden zwi-schenzeitig weitere 10 Mio. EUR aus derLfA-EIF-Fazilität beigesteuert, so dass sichdas Gesamt volumen auf 70 Mio. EUR er-höht. Sowohl die Investitionszusagen alsauch die Absorption auf Portfolioebeneerfolgen schneller als erwartet und dieausgeprägte In vestitionserfahrung unse-rer Business Angels stimmt uns hinsicht-lich der Portfolioentwicklung zuversicht-lich. Vor diesem Hintergrund ist es natür-lich naheliegend, dass Überlegungen bzgl.einer Aufstockung des European AngelsFunds eher früher als später erfolgen

werden, für eine verbindliche Aussagehierzu ist es aber noch zu früh.

VC Magazin: Ist die Übertragung des Mo-dells auf andere europäische Länder nachwie vor in Planung?Just: In Deutschland wurde der EuropeanAngels Fund zunächst unter der ERP-EIFDachfonds- Struktur pilotiert. Zukünftigsoll die Aktivität über eine eigene Fonds-struktur sukzessive auf weitere europä -ische Länder bzw. Regio nen ausgedehntwerden, um dann auch eine grenz über -schreitende Zusammenarbeit von Bu si -ness Angels zu unterstützen. Die entspre -chende Nachfrage aus anderen Ländern,sowohl von Seiten öffentlicher Kapital -geber als auch der Business Angels-Szene,ist groß. Doch damit nicht genug – nach-dem Privatinvestoren, Family Offices undinsti tutionelle Investoren bereits Inte -resse gezeigt haben, mit erfolgreichenBusiness Angels zu co-investieren, wirdsich der EAF mittelfristig weiteren Inves-toren öffnen. Über die EAF-Fonds werdenInvestoren in den EAF investieren kön-nen, erhalten auf diese Weise einen Zu-gang zu einer attrak tiven und bislangnicht zugänglichen Assetklasse – und ver-größern auf diese Weise noch einmal dieFinanzierungsbasis des EAF. Der Europe-an Angels Fund in Deutsch land ist schonjetzt eine Erfolgsgeschichte, und dies isterst der Anfang.

VC Magazin: Vielen Dank für das Inter-view.

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Zum Gesprächspartner

Carsten Just ist Investment Manager beim European Angels Fund. Zuvor war er

unter anderem als Investment Director bei Berlin Capital Fund sowie bei Tri gintaCapital tätig.

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Vom Dienstleister zum Global Player

Sysgo AG erkennt Trends im Embedded-Bereich

Der Verkauf der Sysgo AG an den französischen Großkon-zern Thales Ende letzten Jahres sorgte in der Elektronik-branche für Aufsehen. Denn das Software-Unternehmen ausder Nähe von Mainz ist im Embedded-Bereich eine der wichtigsten Größen weltweit und als einziger Player diesesFormats in Europa beheimatet.

Sicherheitsrisiken als ChanceGegründet wurde die Sysgo 1992 als ein reiner Software-dienstleister für Embedded-Systeme. Die Gründer, dreiInge nieure, hatten zuvor bei einem Hardwareherstellergear beitet und dort Systemsoftware entwickelt, dann abererkannt, dass man diese auch zentralisiert für viele Hard-warehersteller anbieten kann. Als Ende der 90er Jahredurch bessere Prozessoren die Möglichkeit entstand, meh -rere Anwendungen gleichzeitig laufen zu lassen, stellten dieSysgo-Gründer fest, dass dadurch erhebliche Sicherheits-risiken aufkamen. Man entwickelte PikeOS als Plattformfür eine sichere Koexistenz von kritischen und unkriti -schen Anwendungen. Zu dieser Zeit war Sysgo mit eigenenMitteln organisch auf ein Team von knapp 30 Mitarbeiternangewachsen.

Vom Forschungsprojekt zum ProduktAnfang des Jahrhunderts stieg die Nachfrage nach multi-kritischen Embedded-Systemen derart an, dass die Sysgovor der Herausforderung stand, aus den bis dahin ent -

wickelten Forschungsprojekten einProdukt zu machen, das auch zertifi-ziert war. Diese Investition konntedann nicht mehr alleine gestemmtwerden. „Investorensuche im Jahr2002 war alles andere als einfach. Zu-mal 2003 und 2004 viele Venture Capi-tal-Gesellschaften großteils noch dieInternethype-Storys im Kopf hatten,und das waren wir einfach nicht“, re-sümiert Knut Degen, COO und Mit-gründer von Sysgo. Doch nicht nur

die Erwartungshaltung vieler Venture Capitalisten machteDegen zu schaffen. „Ich vermisse in dieser Branche oft ge-wisse Umgangsformen. Solange man für den potenziellenPartner interessant ist, hat man sehr intensiven Kontakt.Wenn dieser dann aber seine Meinung ändert, bekommtman nicht einmal mehr einen Anruf, in dem einem das mit-geteilt wird.“ Im August 2004 konntedie EVP Capital Management mit demVen ture Capital Rheinland-Pfalz-Fonds als Investor gewonnen wer-den, die sich mit 2,4 Mio. EUR am Un-ternehmen beteiligte. „Was uns da-mals überzeugt hat, war das PikeOS- System. Wir wollten die Sysgo bei derTransformation von einem Dienst-leistungs- hin zu einem Produktunter-nehmen begleiten“, erinnert sichThomas Hoch, Partner bei EVP.

Zwischenfinanzierung als ZäsurWeiter erklärt Hoch: „Die Herausforderung war, dass dasSystem seiner Zeit voraus war, was dazu geführt hat, dasswir mit acht Jahren länger beteiligt waren, als sich das ein‚normaler‘ Venture Capitalist wünscht.“ Im Jahr 2006 hatteSysgo PikeOS zur Marktreife entwickelt und die EarlyAdopter – unter anderem Airbus – waren bereit, das Sys-tem zu bestellen. Mit einer Zwischenfinanzierung sollteder Sprung vom Forschungs- hin zum Serienmodell reali-siert werden. „Das Jahr 2007 war eine gewisse Zäsur: Zu

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VentureCapital Magazin 3/2013

Case Study

Kurzprofil Sysgo AG• Branche: Embedded Software, IT, Security

• Unternehmenssitz: Klein-Winternheim (bei Mainz)

• Umsatz 2012: k.A.

• Investoren: EVP Capital Management

• Internet: www.sysgo.com

Dank starken Partnern und dem Hauptprodukt PikeOS konnte sich Sygo zu einem vonnur noch drei relevanten Playern im Bereich Security entwickeln.

Thomas Hoch,EVP Capital Management

Knut Degen, Sysgo

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Early Stage & Expansion

diesem Zeitpunkt galt es aus unserer Sicht zu klären, ob esfür die Sysgo in Zukunft als Dienstleistungs- oder als Pro-duktunternehmen weitergeht. Mit dem Ausscheiden vonzwei Gründern und der Berufung von Michael Tiedemannzum CEO wurde die Strategie weiter fokussiert und damitendgültig die Weichen hin zum Produktunternehmen ge-stellt“, beschreibt Investor Hoch den Prozess.

Herausforderung UnternehmensgrößeDie Entwicklung in den folgenden Jahren verlief für dieSysgo sehr positiv. „Durch die zunehmende Vernetzung derSysteme wurden vor etwa vier Jahren Hackerangriffe aufkritische Infrastruktur plötzlich ein großes Thema. Die zu-nehmende Aufmerksamkeit für den Bereich Security hatdazu geführt, dass es heute eigentlich nur noch drei rele-vante Player am Markt gibt: Wind River, Green Hills Soft-ware und uns“, erklärt Sysgo-Mitgründer Degen. Durch eine wachsende Nachfrage verschiedener Großunterneh-men aus Branchen wie dem Automobil- oder Flugzeugbauergab sich für Sysgo im Jahr 2011 die Aufgabenstellung,auf eine kritische Größe anwachsen zu müssen, um alsdauerhafter Partner am Markt wahrgenommen zu werden.Daher suchte man nach einem Kapitalgeber, der einenzweistelligen Millionenbetrag in das Unternehmen inves-tiert, um beispielsweise den Vertrieb, der damals mit vierPersonen besetzt war, auszubauen. „Ende 2011, Anfang

2012 haben wir dann den M&A-Prozess angestoßen, beidem sich zum Schluss ein sehr dynamisches Bieterfeldentwickelt hatte. Der Deal mit Thales konnte dann Endeletzten Jahres sehr zügig innerhalb von vier bis sechs Wo-chen abgeschlossen werden“, berichtet Daniel Schenk,Managing Director bei Corporate Finance Partners CFP,der mit der Investorensuche betraut war.

AusblickDer Deal sichert der Sysgo neben einer 5,1%igen Betei -ligung des Vorstandes ein deutliches Investment von Thales und darüber hinaus auch die zukünftige Eigenstän-digkeit des Unternehmens zu. Dementsprechend zufrie-den zeigen sich die Beteiligten mit dem Verkauf. „Manhat das ja nicht oft in unserem Geschäft, aber in diesemFall hatten wir eine Win-win-win-Situation“, resümiertEVP-Partner Hoch. Und auch Berater Schenk ist opti -mistisch: „Wir sind uns sicher, dass sowohl Thales als Sysgo stark von den sich ergebenden Synergien profitie-ren werden.“ Für die Zukunft der Sysgo hat auch Degenehrgeizige Pläne: „Wir streben bis 2015 eine Umsatzver-doppelung an, und wenn der Markt so weiter in unsereRichtung läuft, können wir im Jahr darauf 40 Mio. EUR Umsatz erreichen.“

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Page 34: März 2013, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ......Mit Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“ (8. Jg.) 3 März 2013, 12,50 EUR Private Equity • Buyouts

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Der Mittelstand bleibt gefragt

Buyout-Ausblick trotz Unsicherheit positiv

Der Markt für Private Equity-Transaktionen im deutschenMittelstand bleibt stabil. Im Trend liegen vor allem Trans -aktionen im Zusammenhang mit Nachfolgeregelungen.Auch Secondary Buyouts bleiben gefragt. Doch unsichereKonjunkturaussichten trüben das Bild, schon steigen dieEinstiegs preise. Sicher ist aber: Beteiligungskapital bleibt fürviele Mittelständler auch in Zukunft eine wichtige Zutat imFinanzierungsmix.

Private Equity ist angekommenVor dem Hintergrund der Finanzkrise haben in den ver-gangenen Jahren sogenannte Smart Deals im Mittelstandfür Investoren an Attraktivität gewonnen. Die Einstiegs-preise waren günstig, und so fanden immer mehr PrivateEquity-Gesellschaften und mittelständische Unternehmerzusammen. Gerade die Firmen sahen im externen Betei -ligungskapital eine Unterstützung vor dem Hintergrundzurückgehender Kreditvergaben. „Investoren und Unter-nehmen gehen aufeinander zu“, erläutert Arndt Rauten-berg, Geschäfts führender Partner der Rölfs RP CorporateFinance GmbH. „Private Equity ist zum Großteil domesti-

ziert und hat seine Lektion gelernt. Die Investoren kennendie Bedeutung von persönlicher Ansprache, regionaler Auf-stellung und Verhaltens unterschieden“, sagt Rautenberg.Doch noch immer erweisen sich Ziele, Kulturen und Tempimitunter als zu verschieden, wie Rautenberg zu berichtenweiß. Er empfiehlt ein moderiertes „Aufeinanderzugehen“durch professionelle Mittler. „Wir haben mit dieser Rollesehr positive Erfahrungen gemacht.“

Markt für BuyoutsWo sich die Banken zurückziehen, springen Beteiligungs-gesellschaften ein. „Der Zugang zu Fremdkapital ist fürden Mittelstand derzeit ebenso erschwert wie ein Zugangzum Kapitalmarkt“, erläutert Torsten Krumm, Co-Headder Odewald & Compagnie Gesellschaft für BeteiligungenmbH, die aktuelle Marktsituation und rät: „Daher hilft es,rechtzeitig eine Beziehung zu einem Private Equity-Inves-tor aufzubauen.“ Insbesondere Minderheitsbeteiligungenbieten einen guten Einstieg. Eine aktuelle Statistik derDeutschen Beteiligungs AG listet für das vergangene Jahr29 Buyout-Transaktionen auf, in denen Private Equity-

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VentureCapital Magazin 3/2013

Neue Beteiligungsfonds mit Mittelstandsfokus Beteiligungsgesellschaft Fonds Closing Volumen in

Mio. EURSegment Investitionsfokus

Adcuram Group Adcuram-Fonds 2012 (Final Closing) 150 Buyout/Growth Unternehmen mit einem Wert bis zu 150 Mio. EUR der DACH-Region

CFH/Süd Beteiligungen Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen II

2012 (1. Closing) 35 Buyout/Growth Eigenkapital- und Mezzanine, Mittelstand/Sachsen

DBAG DBAG Fund VI 2012 (Final Closing) 700 Buyout/Growth Buyouts in der DACH-Region

ECM Equity Capital Management

German Equity Partners IV

2012 (Final Closing) 230 Buyout/Growth mittelständische Unternehmen in der DACH-Region/Buyout

Orlando Management Special Situations Venture Partners III

2012 (Final Closing) 231 Buyout/Growth Turnaround

Auctus Capital Partners Auctus III 2011 (Final Closing) 155 Buyout/Growth Buyouts, Buy & Build

Augur Capital Augur II 2011 (Final Closing) 212 Buyout/Growth Finanzdienstleistungen

CEE Conetwork Erneuerbare Energien

CEE-Sidefund I 2011 (Final Closing) 80 Buyout/Growth Erneuerbare Energien, Energieerzeugungsprojekte

CMP Capital Management Partners

CMP German Opportunity Fund II

2011 (Final Closing) 175 Buyout/Growth Turnaroundfinanzierungen in der DACH-Region

DBAG DBAG Expansion Capital Fund

2011 (Final Closing) 242 Buyout/Growth Wachstumsfinanzierungen/Minderheitsbeteiligungen

Finatem Finatem III 2011 (Final Closing) 135 Buyout/Growth Mehrheitsbeteiligungen an mittelständischenUnternehmen

Perusa Partners Perusa Partners 2 2011 (Final Closing) 207 Buyout/Growth Turnaround/Special Situations

Steadfast Capital Steadfast Fund III 2011 (Final Closing) 104 Buyout/Growth Buyouts bei mittelständischenUnternehmen/DACH-Region

Quelle: BVK/eigene Recherche

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Häuser Unternehmen mehrheitlich unter Beteiligung desManagements erwarben, und bezieht sich auf Unterneh-mungen, die einen Transaktionswert für das schulden-freie Unternehmen von 50 bis 250 Mio. EUR aufwiesen.Den Gesamtwert der Transaktionen beziffert die DBAG aufrund 3,5 Mrd. EUR. 17 der 29 Transaktionen wurden imzweiten Halbjahr 2012 getätigt, was einen positiven Aus-blick für 2013 verspricht. Besonders gefragt waren dem-nach Transaktionen im Bereich Automobilzulieferer sowiein der Medizin- und Gesundheitstechnik. „Es gibt sicher-lich noch immer Vorbehalte vieler mit telständischer Unter-nehmer gegenüber Private Equity, das ist kein Geheim-nis“, stellt Martin Völker fest, Geschäftsführer bei VR Equi-

typartner. „Für uns ist aber ebenfallsdeutlich sichtbar, dass die Mittel-ständler sich immer stärker für dasThema öffnen.“ Er verweist zudemauf die Branchen Industrieerzeugnis-se sowie Handel und Konsumgüter, indie derzeit Studien zufolge gern inves-tiert wird. „Das hat sicherlich etwasmit der vergleichsweise geringerenKonjunktursensitivität dieser Bran-chen zu tun“, so Völker.

Wolken am Horizont?Die aktuellen Marktzahlen stellen viele Experten zufrieden,doch sind die Aussichten nicht ungetrübt. So sank dasGerman Private Equity Barometer, das der Branchenver-band BVK und die KfW vierteljährlich veröffentlichen, imvierten Quartal 2012 aufgrund einer Eintrübung im Spät-phasensektor um 9,8 Zähler. Abschreibungssorgen, stei-gende Einstiegspreise und sich verschlechternde Exit- Bedingungen sind dafür verantwortlich. Auch sind dieKonjunkturaussichten unklar. „Der Markt zeichnet sichgleichzeitig durch generell recht anspruchsvolle Kauf-preiserwartungen aus“, erläutert Martin Völker, „dasmacht es nicht einfach, Angebot und Nachfrage miteinan-der in Einklang zu bringen.“ Hohe Erwartungen, unsichereKonjunkturaussichten und hohe Fremdkapitalkosten siehtauch Torsten Krumm von Odewald als Herausforderungfür die Zukunft. „Ich denke, wir werden so lange keinenAnstieg der Transaktionen im Markt sehen, solange dieKaufpreiserwartungen so hoch sind“, so sein Resümee.Laut German Private Equity Barometer ist der stärksteRückgang bei den Exits für Secondary Buyouts und TradeSales zu verzeichnen – ein Indiz dafür, dass viele Marktteil-nehmer nicht mehr bereit sind, Zielunternehmen vonande ren Investoren zu überhöhten Preisen zu übernehmen.Andererseits war gerade im größeren Unternehmensseg-ment im vergangenen Jahr der Einstieg außereuropäischerStrategen in den deutschen Mittelstand zu beobachten.„Trade Sales gibt es nach wie vor“, bestätigt Völker. AuchSecondary Buyouts würden reichlich gesehen, da vieleFonds an Laufzeiten gebunden seien und verkaufen müss-ten. „Für viele Investoren auf der Käuferseite sind Secon-daries derzeit ein wichtiges Element ihres allgemeinenDeal flows“, erklärt Völker. Es bleibe abzuwarten, ob sich

die hohe Zahl potenzieller Secondaries auch in lukrativenEinstiegspreisen widerspiegeln werde. „Wir erleben eineBipolarität des Marktes“, fasst Rautenberg zusammen. „Fürwirklich gute Assets werden hohe und höchste Multiplesbezahlt, schwache Assets dagegen gehen überhaupt nicht.“

Nachfolgefinanzierungen gefragtBesonders Nachfolgefinanzierungenstehen hoch im Kurs. Hier bildet sichaufseiten des Mittelstands eine neueManagergeneration heraus, die sichdem Thema Beteiligungs kapital ge-genüber weitaus aufgeschlossenerzeigt als die „Generation der Väter“.„Neben der Finanzierung von Wachs-tumsszenarien sind Nachfolgerege-lungen in der Tat ein großes Thema,wie wir anhand unserer eigenenTransaktionsaktivität im vergange-nen Jahr bestätigen können“, meint Krumm von Odewald.Auch Wachstumsfinanzierungen bleiben im Trend. Darinspiegeln sich nicht nur die laut KfW-ifo-Mittelstandsbaro-meter Januar 2013 guten Geschäfts erwartungen und diepositiven Bewertungen der meisten mittelständischenUnternehmen wider. Es ist auch ein Zeichen der unter-nehmerischen Stärke. „Deutsche Unternehmen sind oft-mals so gut aufgestellt, dass sie Zukäufe im nahen europäi-schen Ausland realisieren möchten“, betont Krumm. Hier

greifen die Firmen zunehmend aufPrivate Equity als Unterstützung zu-rück, auch im Rahmen von Minder-heitsbeteiligungen. Freilich nicht alleFirmen sind so optimistisch. So ver-spüren laut Mittelstandsbarometervon Ernst & Young (Januar 2013) 45%der Mittelständler Umsatzeinbußenwegen der Konjunkturkrise in Europaund noch immer erwarten 23% derbefragten Unternehmen eine Ver-schlechterung der konjunkturellen

Lage. „Wir sehen aktuell einen starken Dealflow im Be-reich Restrukturierung beziehungsweise Turnaround,was makroökonomische Gründe hat“, sagt Rautenberg.„Wachstumsunternehmen sind derzeit leider eher rar ge-sät.“

Fazit:Unsichere Konjunkturaussichten stellen alle Beteiligtenvor neue Herausforderungen. Dazu kommen steigende Einstiegspreise und vermeintlich überzogene Ver kaufs -erwartun gen. Ein Grund, die bewährte Partnerschaft aufzu -kündigen, sollte dies nicht sein. Vor allem Nachfolgerege-lungen können mit Unterstützung von Private Equity zumErfolg geführt werden. Steigt die Konjunktur, gewinnen auchWachstumsfinanzierungen wieder an Bedeutung.

Holger [email protected]

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Mittelstand/B

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Arndt Rautenberg, RölfsRP Corporate Finance

Torsten Krumm, Odewald& Compagnie Gesellschaftfür Beteiligungen

Martin Völker, VR Equitypartner

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Angst vor dem Wahljahr?

Bangemachen gilt nicht!

2013 trägt nicht nur für Abergläubige ein ungutes Etikett.Gerade der Gedanke an den Wahltag am 22. Septemberverursacht bei vielen Akteuren in der Wirtschaft Beklem-mungen. Zu gut sind Deutschlands Unternehmen mit derAgenda 2010 bislang gefahren. Insbesondere der Mittel-stand wähnte sich – man rieb sich die Augen – von der SPDverstanden. Unter Schwarz-Gelb wurde es zumindest nichtschlimmer. Nun könnte die Politik das Ruder herumreißenund den Schmusekurs verlassen. Ein Blick in die Partei-programme von SPD und Grünen verheißt nichts Gutes.Mit den Reizwörtern Vermögensteuer, Vermögensabgabe,Erbschaftsteuer oder Reichensteuer werden alte Gräbenwieder aufgerissen. Selbst die CDU scheint sich diesemThema nicht ganz zu verschließen. „Schwarzmaler“ zeich-nen deshalb bereits düstere Bilder von Koalitionsverhand -lungen zwischen CDU und SPD oder Grünen mit faulenKompromissen als Ergebnis in den Skizzenblock. Der Rucknach links scheint vorprogrammiert.

Doch Vorsicht ist geboten, denn wenn es dem Mittelstandan die Substanz geht, reagiert dieser extrem sensibel. EineVermögensabgabe von 15%, wie sie sich in dem Gesetzent-wurf der Grünen findet, trifft den Mittelständler massiv, daer sein Vermögen im Unternehmen gebunden hat und nun,

unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg, zur Kasse gebetenwerden soll. Das schmälert nicht nur einen eventuell an-fallenden ausschüttungsfähigen Gewinn, sondern auch dieChancen, das Unternehmen zu entwickeln, zu investieren,Arbeitsplätze zu schaffen und im schärfer werdendeninter nationalen Wettbewerb zu bestehen. Da sich Unter-nehmergeist in den Köpfen entfaltet und psychologischeProzesse sehr viel Einfluss auf die Bildung von Mut unddas Wagnis von Investitionsentscheidungen nehmen, be-ginnt sich die zunehmende Beschäftigung mit dem Wahl-termin und den sich ergebenden Szenarien wie Mehltauauf unternehmerische Entscheidungslust zu legen. Extrem -reaktionen mögen die Ausnahme sein, dennoch könnenzunehmend Fluchtgedanken wahrgenommen werden, dieauch zu latenter Verkaufsbereitschaft führen.

Doch des einen Leid ist bekanntlich des anderen Freud. Soentwickeln sich aus dieser Haltung Ansatzpunkte fürpoten zielle Käufer, seien sie Strategen oder Investorenaus der Private Equity-Szene. Gelegentlich werden Akqui-sitionsgespräche durch Zukunftsängste tatsächlich er-leichtert. Dennoch wäre es verfehlt, bereits von einemTrend zu sprechen. Zweifelsfrei ist jedoch, dass in Wahl-jahren allgemeine Verunsicherung herrscht und das Ver-halten von Marktteilnehmern in M&A-Prozessen eherabwar tend ist. Selbst das Ausland blickt mit Argusaugenauf den Klassenprimus Deutschland. In Ermangelungeuro päischer Alternativen bleibt jedoch die Nachfragenach Unternehmensbeteiligungen, insbesondere aus Asienund den USA, hoch. Politische Risiken werden aus demAusland wie auch von größeren börsennotierten odernicht inhabergeführten Unternehmen eben mit völligande ren Maßstäben gemessen.

Verglichen mit vielen ande ren Industrieländern genießtder Industriestandort Deutschland nach wie vor einenausgezeichneten Ruf. Eine Bundestagswahl ändert darannichts. Außerdem ist davon auszugehen, dass sich dieSituation nach dem 22. September wieder deutlich ent-spannen dürfte. In der Regel werden die Töne nach ge-schlagenen Schlachten leiser, als das Geschrei vor demKampf vermuten ließ. Auch vor der Übernahme der Ver-antwortung durch Gerhard Schröder sahen viele den Un-tergang des Unternehmertums nahe. Wie wir alle wissen,kam es anders. Bangemachen gilt nicht!

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VentureCapital Magazin 3/2013

Zum Autor

Dr. Hans Bethge ist ge-schäftsführender Partnerder Angermann M&A Inter -national GmbH. Das Unter -nehmen mit Standorten inHamburg und Stuttgart be -rät Mandanten im geho-benen Mittelstand und istdeutscher Partner der welt -weit größten Organisationunabhängiger Beratungs-unternehmen M&A Inter-national Inc. Die Allianz be -

schäftigt weltweit über 600 Mitarbeiter und hat in denletzten fünf Jahren über 1.300 Transaktionen erfolgreichbetreut.

M&A-Kolumne

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The annual meeting place for over 200 of the world’s major investors in private equity and their GPs13-14 March 2013, Geneva, Switzerland

Sponsors of the EVCA Investors’ Forum 2013

2013Investors’ Forum:

The next EVCA’s Investors’ Forum takes place in what will be our 30th Anniversary year. During this period the private equity industry has undergone enormous transformation and evolution alongside significant economic and political change throughout Europe. The LP and GP community face more and more challenges from regulators, politicians and the public at large, so it remains crucial that we take the time to come together to debate and prepare to meet these head on. The Investors’ Forum is the key event which examines the relationship between the world’s major investors and their GPs.

Uniquely, the Forum is designed to give leading private equity investors and general partners the chance to discuss and debate amongst themselves in confidence, providing 2 days of serious discussion and networking.

Amongst the excellent line up of speakers, global LPs sharing their thoughts include:

Christopher Ailman, California State Teachers’ Retirement SystemJoe Dear, California Public Employees’ Retirement System (CalPERS)Fritz Becker, Harald Quandt HoldingAnatoly Chubais, RusnanoThomas Kubr, Capital DynamicsRobert van Schaik, Shell Asset Management Company B.V.

Book now to ensure your place at the 2013 EVCA Investors’ Forum, Europe’s premiere networking platform organised exclusively for LPs and GPs.For more information, please visit the website at www.evca.eu/investorsforum2013/home.html

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Stabilisierung des Mezzanine-Marktumfeldes

Ergebnisse des 6. Mezzanine-Panels 2013 – mit Zahlen und Fakten für die Jahre 2011 und 2012

Auf Basis einer empirischen Untersuchung mit insgesamtfast 50 führenden Mezzanine-Anbietern (Programmen) –nachfol gend „Mezzanine-Panel“ – wurde bereits zum sechs-ten Mal in Folge der Markt für Mezzanine-Finanzierungen inDeutsch land im Detail analysiert. Das Mezzanine-Panel2013 (mit der Auswertung für die Jahre 2011 und 2012), vor-mals von Fleisch hauer Hoyer & Partner (FHP), Private EquityConsultants, verant wortet, hatte im letzten Jahr eine „krea -tive Pause“ eingelegt und wird nun von der Yielco Invest-ments GmbH in Kooperation mit dem VentureCapital Ma -ga zin durchgeführt. Die Angebotsseite des Marktes wurdedabei sowohl in Richtung Programm-Mezzanine als auchindividuel les Mezzanine untersucht.

Highlights der ErgebnisseInfolge der Finanzkrise ist der Markt für Standard-Mezza-nine seit 2008 nicht mehr vorhanden: Es waren keine einzigeVerbriefung und Platzierung über den Kapitalmarkt für dassogenannte Programm-Mezzanine (Standard-Mezzanine)mehr möglich – in (naher) Zukunft sind in dieser Hinsichtauch keine neuen Aktivitäten zu erwarten. Insofern wurdenauch in den Jahren 2011 und 2012 keine Unternehmen ausStandard-Programmen, also in Form standardisierter Nach - rangdarlehen, finanziert. Parallel sahen wir in den Jahren2011 und 2012 erneut eine Reihe von Ausfällen in den Mez-zanine-Portfolios der Standard-Programme, die sich seitBeginn auf durchschnittlich schon über 15% summieren(Quelle: Mezzanine.bericht.de).

Nach dem signifikanten Rückgang des Marktvolumens imJahr 2010 hat sich der Markt stabilisiert und konnte 2011ein kleines Wachstum aufweisen, bevor er im Jahr 2012 imPrinzip wieder auf das Niveau des Jahres 2010 zurückfiel.Das gesamte deutsche Marktvolumen blieb zwar in denletzten zwei Jahren weiterhin unter 1 Mrd. EUR an ausge-reichten mezzaninen Mitteln und ist da mit im Vergleichzum Höhenflug im Jahr 2009 (knapp 4 Mrd. EUR) deutlichzurückgegangen, bedingt vor allem auch durch den Rück-gang der Mezzanine-Finanzierun gen im Hause der KfW; eshat sich aber doch gut stabi lisiert. Der Markt wird aktuellim Prinzip ausschließ lich durch individuelles Mezzaninebedient – mit diesem Kapital wurden immerhin noch zwi-schen 1.500 (2012) und über 2.000 (2011) Unternehmen fi-nanziert.

Der Mezzanine Markt 2011 und 2012 im Detail –Stabilisierung beim VolumenStieg das Volumen 2009 noch auf einen Rekordwert von3,9 Mrd. EUR, fiel es im Jahr 2010 auf den bis dato tiefstengemessenen Wert mit 800 Mio. EUR. Das Jahr 2011 erlebteeine Zunahme um immerhin 13% gegenüber dem Vorjahr,bevor es im Jahr 2012 wieder auf das Niveau des Jahres2010 zurückfiel. Die KfW bleibt mit ihren Mezzanine- Förderprogrammen, die in der Regel durch Nachrang -darlehen begeben werden, wie in den Vorjahren der Haupt -investor.

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VentureCapital Magazin 3/2013

Mezzanine zugeordnet, da diese Mezzanine-Finanzierun -gen individuelle Ausprägungen aufweisen und wir siedaher eben nicht als „klassisches“ Standard-Mezzanineà la PREPS, HEAT o.Ä. betrachten. Das investierte Volu-men aus Standard-Mezzanine laut Angaben der Anbieterrepräsentierte in den Jahren 2011 und 2012 weniger als10% des Gesamtvolumens. Die KfW mit ihren drei un -terschiedlichen Programmen (KfW Unternehmerkredit„Nach rangkapital“; ERP-Kapital für Gründung; ERP-Inno-vationsprogramm) wurde wie in den Vorjahren komplettdem Bereich Individual-Mezzanine zugeordnet.

(Anmerkung: Anzahl Unternehmen basiert bei KfW aufAnzahl ausgereichter Darlehen).

Definition: Im Rahmen unseres Panels wird Standard-Mezzanine im Sinne „verbriefter Programme“ definiert.Da keine Neuauflegung dieser Programme in den Jahren2011 und 2012 erfolgte, liegt das Marktvolumen für Stan-dard-Mezzanine weiter bei 0 EUR. Einzelne Anbieter/ Panelisten (Mittelstandsbeteiligungsgesellschaftenund Banken) bieten – laut eigener Angaben – aber soge-nanntes Standard-Mezzanine aus der eigenen Bilanz/Fondsstruktur heraus an, da es sich um weitgehendstandardisierte Produktlösungen handelt, obwohl dieKonditionen und Volumina in der Regel auch individuellverhandelbar bzw. ausgestaltbar und Auszahlungen meistan sogenannte Milestones gebunden sind. Insofern habenwir diese Angaben komplett dem Bereich Individual-

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Relativ konstante Anzahl finanzierter Unternehmen Im Jahr 2011 wurden seitens der Panelteilnehmer über2.000 Unternehmen mit Mezzanine-Kapital finanziert –ähnlich wie im Vorjahr. D.h., es wurden erneut viele Unter-nehmen „vorsichtig“ ausgestattet, sprich mit kleinstenTranchen (Anm.: Dies liegt allerdings vor allem an der ho-hen Anzahl kleinvolumiger Darlehen seitens der KfW. Oh-ne die KfW-Darlehen läge das durchschnittlich investierte

Kapital bei etwa 1 Mio. EUR pro Unternehmen), auchwenn die Tendenz wieder steigend ist. Das durchschnittli-che Finanzierungsvolumen pro Unternehmen war von 1,4Mio. EUR im Jahr 2009 auf 0,35 Mio. EUR 2010 signifikantgefallen. Im Jahr 2011 lag es mit 440.000 EUR bei einemleicht höheren Wert – ein weiterer Anstieg auf 500.000 EURwar im Jahr 2012 zu beobachten. Damit kann man zwarnoch nicht von einer signifikanten Abkehr von „Mikro-Mezzanine“ (Kleinsttranchen) sprechen, aber immerhindoch von einem 40%igen Anstieg des durchschnittlich in-vestierten Kapitals über die letzten zwei Jahre. Die Bandbreiten variieren bei individuellen Finanzierun-gen zum Teil erheblich und fangen bei „Mikrotranchen“ inHöhe von 5.000 EUR an und können in Einzelfällen – in derRegel bei großen, unabhängigen Mezzanine-Fonds – bis zu50 Mio. EUR reichen. Mehrheitlich bewegen sich bei denmeisten Anbietern die Unter- und Obergrenzen für die Aus -reichung von individuellem Mezzanine durchschnittlichaber in einer Breite zwischen rund 1 Mio. und 8 Mio. EUR.

Wachstumsfinanzierungen am stärksten nachgefragtIm Rahmen des Mezzanine-Panels wurde nach konkretenFinanzierungsanlässen seitens der Kapitalgeber für dieBereitstellung von Mezzanine gefragt. Demnach wird dergrößte Teil an Mezzanine-Kapital (61%) – mit steigenderBedeutung im Vergleich zum Vorjahr – für Wachstums -finanzierungen ausgegeben. Aufgrund der fehlenden Buy-out-Finanzierungen wird Mezzanine aktuell zunehmendals sogenannte Sponsorless-Finanzierung genutzt, d.h. alsalleinstehende Wachstumsfinanzierung. An zweiter Stellefolgen Nachfolgefinanzierungen mit 12%. Somit machendiese beiden Finanzierungsanlässe etwa bereits drei Viertel des Gesamtvolumens aus – sowohl auf Basis desausgereichten Kapitals als auch auf Basis der Anzahl derUnternehmen.

Bedeutung für Private Equity Deals steigtMezzanine spielt auch als Finanzierungsform für euro päi -sche Private Equity-Transaktionen weiterhin eine wichtigeRolle. Während 2009 und 2010 etliche Transaktionen ohneden Einsatz von Mezzanine durchgeführt wurden und dieInvestoren höhere Eigenkapitalanteile präferierten, verlie-ren Private Equity-Fonds allmählich ihr sogenanntes DryPowder, da die Investitionsperioden der von ihnen verwal -teten Fonds langsam, aber sicher auslaufen. Dies führt ten -denziell zu einer steigenden Nachfrage nach Mezzanine.

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Mittelstand/B

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800

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1.800

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Marktvolumen für Mezzanine-Finanzierungen in Deutschland 2007 bis 2012 (in Mio. EUR)

Quelle: Mezzanine Panel 2013; Yielco Investments GmbH (Zahlen bis 2010 Fleischhauer, Hoyer & Partner)

201220112010200920082007

1.584

2.062

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2.732

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Marktvolumen für Mezzanine-Finanzierungen in Deutsch-land 2007 bis 2012 (nach Anzahl der Unternehmen)

Quelle: Mezzanine Panel 2013; Yielco Investments(Zahlen bis 2010 Fleischhauer, Hoyer & Partner)

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Finanzierungsinstrumente: stille Beteiligung dominiertVor allem stille Beteiligungen sind weiterhin – mit zuneh-mendem Abstand – als Form der Mezzanine-Finanzierungdas in Deutschland mit Abstand beliebteste und am häu-figsten angewendete Finanzierungsinstrument in fast zweiDritteln der Fälle (65%), gefolgt von Nachrangdarlehenmit 16% und Genussrechten mit 12%. 90% des investiertenKapitals entfallen somit auf diese drei Finanzierungsins -trumente.

Rating als Voraussetzungskriterium Für die Vergabe von Mezzanine verlangt die Mehrheit derKapitalgeber ein Rating. Dabei war es in der Vergan -genheit so, dass insbesondere Standardanbieter ein Ratingals zwingendes Entscheidungskriterium für die eigene Ver -gabepolitik vorausgesetzt haben. Auch Individualanbieterfühlen sich zunehmend dazu verpflichtet, „präventiv“durch den Einsatz von Ratings mögliche Risiken bessereinschätzen zu können. Demnach machen 61% aller Kapi-talgeber die Vergabe von Mezzanine von einem Ratingabhän gig. Der Einsatz von Ratings untermauert die zuneh-mende Risikosensibilität und kritischere Selektion seitensder Kapitalgeber, mezzanine Mittel zur Verfügung zu stel-len. Ratings werden zunehmend (in 80% der Fälle) internvon den Kapitalgebern selbst durchgeführt.

Neben dem geforderten Rating als zentrales Vergabekrite-rium machen Kapitalgeber ferner die Einhaltung bestimm-ter Umsatzgrößen beim Zielunternehmen für die Vergabevon Mezzanine-Kapital zur Bedingung. Die Bandbreitedes jährlichen Mindestumsatzes bei den Zielunternehmenist sehr groß und liegt zwischen 100.000 EUR und 50 Mio.EUR – der Durchschnitt liegt bei 15 Mio. EUR. Auch derEinsatz einer Erfolgsbeteiligung ist aus Sicht der Kapital-geber üblich. Diese kann z.B. in der Wandlung von Mezza-nine-Kapital in Eigenkapital, in Rückzahlungsprämienoder in Optionsrechten bestehen. Knapp 70% aller Mezza-nine-Geber befürworten den Einsatz sogenannter Equity-Kicker – ähnlich wie in den Vorjahren.

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VentureCapital Magazin 3/2013

Stille Beteiligung(61%)

Hybriddarlehen(1%)

sonstige(7%)

Gesellschafterdarlehen(2%)

Genussrechte(13%)

Nachrangdarlehen(16%)

16%

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4%66%

0%

3%

Finanzierungen nach Finanzierungsart 2011 und 2012 (auf Basis investiertes Kapital)

Quelle: Mezzanine Panel 2013; Yielco Investments

Ja Nein

Einsatz von Ratings Einsatz von Equity-Kickern

61%

39%

Ja Nein

68%

32%

Einsatz von Ratings und Equity-Kickern

Quelle: Mezzanine Panel 2013; Yielco Investments

Nachfolge(15%)

Wachstumsfinanzierung(58%)

Restrukturierung(3%)

Rekapitalisierung(4%)

MBO/LBO(7%)

Innovation(7%)

Frühphase(6%)

8%

8%

7%

61%

0%

4%

12%

Finanzierungen nach Finanzierungsanlass 2011 und 2012 (auf Basis investiertes Kapital)

Quelle: Mezzanine Panel 2013; Yielco Investments

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Mittelstand/B

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Mezzanine-Zinsen mit Tendenz nach untenIndividuelles Mezzanine wird anlassbezogen an die Bedürf -nisse des Unternehmens angepasst und ausgegeben – dieBandbreite der Zinsen ist daher hier relativ groß: Aktuellliegen die Mezzanine-Kosten im Durchschnitt zwischen 8und 13% und sind damit im Vergleich zu 2010 (10 bis 15%)wieder etwas gesunken.

Über Modetrend längst hinausIm Zuge der Auswirkungen von Basel II und III ist die Kredit -vergabepolitik der Banken zunehmend restriktiver gewor-den. Die Anforderungen der Banken an kreditsuchende Un -ternehmen sind generell gestiegen. So werden alternativeFinanzierungsmöglichkeiten besonders für kleine und mit -

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Investitionskriterien der Mezzanine-Geber

Bandbreite der ausgereichten Mezzanine-Tranchen:

Ø1 bis 8 Mio. EUR (Bandbreite von 0,1 bis 50 Mio. EUR)

Mindestumsatz des Zielunternehmens: 15 Mio. EUR

Rating: Ja

Equity-Kicker: Ja

Bandbreite der Zinsforderung (von/bis)

Laufend 8 bis 13%

Endfällig 2 bis 18%

Investitionsschwerpunkt: Wachstumsfinanzierung

Finanzierungsart: Stille Beteiligung

Quelle: Mezzanine Panel 2013; Yielco Investments

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tel ständische Unternehmen (KMU) immer wichtiger. Dazukommt die traditionell geringe Eigenkapitalausstattungdes deutschen Mittelstands. Erweiterungsinvestitionen brin -gen KMU oft an finanzielle Grenzen, die Wahrnehmungvon Opportunitäten wie Akquisitionen ist aufgrund fehlen -der traditioneller Finanzierungsmittel kaum möglich. Hierkann der Einsatz von Mezzanine-Kapital Abhilfe schaffen,indem indirekt die Eigenkapitalbasis gestärkt und Wachs-tum finanziert wird. Über das Stadium eines reinen Mode-trends sind mezzanine Finanzierungsformen als eine Kom-bination aus Eigenkapital und Fremdkapital längst hinaus.Die Mehrheit der Panelteilnehmer geht allerdings davonaus, dass der Kapitalmarkt für Verbriefungen derzeit nicht

aufnahmebereit ist und eine Wiederbelebung bei reinemProgramm-Mezzanine so gut wie ausgeschlossen ist. AllePanelteilnehmer sind sich aber darüber einig, dass der lang -fristige Finanzierungsbedarf bei mittelständischen Unter-nehmen auch vor dem Hintergrund einer ohnehin tradi -tionell schwachen Eigenkapitalposition im Mittelstandgrundsätzlich gegeben ist und tendenziell ansteigen wird.

Positiver MarktausblickStandard-Mezzanine erlebte in den Jahren 2004 bis 2007seine besten Zeiten: Insgesamt wurden in diesen Jahrenzwölf Verbriefungen im Wert von über 4 Mrd. EUR emit-tiert – damit wurden knapp 700 Unternehmen finanziert

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VentureCapital Magazin 3/2013

Das Mezzanine-Panel 2013

nine-Anbieter wurden über die Jahre per Fragebogen überihre Mezzanine-Aktivitäten (Investitionsvolumina, Finan -zierungsinstrumente/-konditionen, Finanzierungsanlässe,Zielunternehmen etc.) befragt. Teilnehmer sind sowohl dieAnbieter von Standard- als auch von Individual-Mezzanine.

Das Mezzanine-Panel wird von der Yielco InvestmentsGmbH in Kooperation mit dem VentureCapital Magazinerhoben (Anmerkung: bis 2010 Zahlen von Fleischhauer,Hoyer & Partner (FHP), Private Equity Consultants). Knapp50 führende und in Deutschland (vormals) aktive Mezza -

und repräsentieren signifikant den Gesamtmarkt. Über dieJahre 2007 bis 2012 wurden insgesamt etwa 12.000 Unter-nehmen mit über 10 Mrd. EUR finanziert.

Anmerkung: Die Teilnehmer haben in den Jahren 2011und 2012 insgesamt ca. 1,7 Mrd. EUR in Form von Mezza-nine-Beteiligungen in über 3.500 Unternehmen investiert

Die Teilnehmer – Mezzanine-Panel 2007 bis 2013 48 führende Mezzanine-Anbieter für Standardprogramme und Individual-Mezzanine

Acht Anbieter – Standardprogramme („Programm-Mezzanine“)

• CBG Commerz Gruppe (CB Mezzanine Capital) • HSBC Trinkaus (H.E.A.T. Mezzanine)

• ConPair Corporate Finance (SME Growth) • HVB HypoVereinsbank (PREPS)

• DZ Bank (GEMIT, DZ Mezzanine) • IKB Private Equity/Deutsche Bank (equinotes)

• HASPA/HSH Nordbank/LBBW (Smart Mezz) • WestLB/BayernLB/Helaba (STEM)

40 Anbieter - Individual-Mezzanine

• BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft • M Cap Finance GmbH & Co. KG

• Bayern Mezzaninekapital • MBG Baden-Württemberg

• BayernLB • MBG Berlin Brandenburg

• Belvall SA • MBG Mecklenburg-Vorpommern

• Beteiligungskapital Hannover • MBG Niedersachsen

• Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen • MBG Nordrhein-Westfalen (KBG)

• Bremer Beteiligungsgesellschaft mbH • MBG Rheinland-Pfalz

• BTG Beteiligungsgesellschaft Hamburg mbH • MBG Sachsen

• CBG Commerz Gruppe (CB Mezzanine Capital) • MBG Sachsen-Anhalt/Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt

• CFH/SachsenLB (siehe Süd-Beteiligungen) • MBG Schleswig-Holstein

• Conetwork Erneuerbare Energien Management GmbH • MBG Thüringen

• EQT • MML Capital Partners

• Equinet • Motus Mittelstandskapital

• Hannover Finanz • Nord Holding

• HSH Nordbank • NRW Bank

• ILB Investitionsbank Brandenburg/BFB • Saarländische Kapitalbeteiligungsgesellschaft

• Indigo • S UBG Aachen

• KfW Bankengruppe • Süd-Beteiligungen

• L-Bank • West LB

• L-EA Private Equity • WGZ Initiativkapital

Fettgedruckt: Teilnehmer 2011 bis 2013; Quelle: Mezzanine Panel 2013; Yielco Investments

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Zu den Autoren

Uwe Fleischhauer (li.) und Dr. Matthias Unser sindGeschäftsführer und Gründungspartner der YielcoInvest ments GmbH. Das Unternehmen bietet institu-tionellen Investoren Multi-Manager-Portfolios und in-dividuelle Managed Accounts in den Bereichen Mezza-nine, Private Equity und Infrastruktur an.

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(Quelle: Mezzanine-Bericht.de). Die vorab genannten Stan -dard-Programme laufen aber derzeit nach siebenjährigerLaufzeit seit 2011 sukzessive aus. Die Ablösung des ehema -ligen Standard-Mezzanine geht vermutlich nur „individuell“und in Teilen (selektiv) vonstatten. Die Mehrheit der be-fragten Panelisten erwartet daher ein positives Marktum-feld für Mezzanine in den nächsten Jahren: In Anbetracht derTatsache, dass die ersten Mezzanine-Pro-gramme aktuell auslaufen, erwarten zahlrei-che Panelteilnehmer einen ver stärkten Deal-flow für ihr Haus, um Anschlussfinanzierun-gen zu vergeben und Teilnehmer von ihren da-maligen Standard-Programmen abzulösen.Das mit Mezzanine zu erwartende Marktvolu-men wird in Zukunft laut Panelteilnehmer wei-ter ansteigen, so die überwältigende Mehrheitder Panelisten (79% Zustimmung): Mezzaninewird verstärkt nachgefragt, auch weil es zu-nehmend als etablierte Finanzierungsformseitens der Unternehmerschaft anerkanntwird, so auch die einhellige Meinung der Pa-nelisten (77% Zustimmung).

Eigene AssetklasseAuch wird – mit leichter Mehrheit – erwartet, dass sichMezzanine als Anlageklasse für institutionelle Investorenweiter etabliert: 54% der Panelisten erwarten hier eine zu-nehmende Akzeptanz von Mezzanine als Anlageklasse.Gerade unabhängige Mezzanine-Fonds in geschlossenenFondsstrukturen bieten hier eine attraktive Alternativefür die Diversifizierung im (Private Equity-)Portfolio einesinstitutionellen Investors. Die steigende Nachfrage nachMezzanine-Kapital eröffnet institutionellen Investoren dieMöglichkeit, an die Stelle von Banken zu treten und dieAnlage klasse Mezzanine zu erschließen. Gerade in Zeitenniedriger Zinsen benötigen Investoren Assets, die mit rela-tiv geringem Risiko einen stabilen und laufenden Ertragliefern. Europäische und insbesondere deutsche Investo-ren entdecken private Unternehmensfinanzierungen jedocherst allmählich als Anlageklasse, während in den USA z.B.Versicherungen bereits seit den 1950er-Jahren als Kredit-geber aktiv sind. Die Chancen stehen jedoch gut, dass sichauch in Europa Unternehmenskredite als Anlageklasselangfristig etablieren. Eine eher skeptische Meinungherrscht vor, was die zukünftigen Renditen betrifft: Nur 35%der Panelisten erwarten einen Anstieg der erzielbarenRenditen, wobei man konstatieren muss, dass das aktuellerreichte Niveau bereits deutlich über dem langfristigenDurchschnitt liegt.

AusblickDas Angebot an Mezzanine ist aufgrund des Wegfallsder Standard-Programme aktuell auf Individual-Mezzaninebeschränkt. Aus Unternehmersicht heißt das: Teurer, aberauch individueller gestaltbar. Es ist aus heutiger Sichtnicht zu erwarten, dass in naher Zukunft eine zweiteWelle von „verbrieftem Mezzanine“ wieder auf dem Markterscheint. Das Mezzanine-Panel 2013 (mit den Zahlen

für die Jahre 2011 und 2012) weist mit gut 900 Mio. EURfür 2011 und knapp 800 Mio. EUR für 2012 eine Stabilisie-rung des Marktes auf (auch bedingt durch die kontinuier-lichen Aktivitäten der KfW), die Aussichten bleiben nachAnsicht der befragten Panelisten positiv. Selektiv wird da-bei ein ansteigender Dealflow in den Jahren 2013 bis 2015durch notwendige Anschlussfinanzierungen, die aktuelle

Rückzahlungswelle bei den Standard-Programmen undhöhere Akzeptanz von Mezzanine sowie höherem durch-schnittlich investiertem Kapital erwartet – allerdings erwar -ten auch gut drei Viertel der Unternehmen Schwierigkei-ten bzw. eine Lücke bei der Refinanzierung (Quelle: Bank-haus Hauck&Aufhäuser; Mezzanine.bericht.de). Die Nach-frage nach eigenkapitalnahen Mitteln wie Mezzanine wirdtendenziell weiter zunehmen, so die einhellige Meinung.Der Trend geht dabei im Moment zu flexiblen – im Mo-ment wieder leicht ansteigenden – individuellen Tranchenund Finanzierungslösungen für Unternehmen.

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Zunahme Transaktionsmöglichkeiten

Steigendes Investitionsvolumen

Anwendung und Verfügbarkeit Equity-Kicker

Mezzanine Zinsniveau

Mezzanine verstärkt als Anlageklasse für Institutionelle Investoren

Steigende Akzeptanz von Mezzanine bei Unternehmen

Rückkehr von Mezzanine-Verbriefungen

Marktbarometer aus Sicht der Mezzanine-Geber (in %)

Quelle: Mezzanine Panel 2013; Yielco Investments

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Fit für die Zukunft

Der Private Equity-Jobmarkt fordert Bewerbern 2013 Expertise in vielen Bereichen ab

Dass das Private Equity-Geschäft unter der Finanzkrise gelit-ten hat, ist kein Geheimnis. Auch auf den Jobmarkt im Betei-ligungsbereich hatte das schleppende Geschäft Auswirkun-gen. Welche Konsequenzen müssen Jobsuchende darausziehen? Welche Trends zeichnen sich ab? Und welche Aus-wirkungen haben die Entwicklungen auf die Gehälter? DasVentureCapital Magazin hat nachgefragt.

Überschaubarer Bedarf Fragt man Experten nach ihren Einschätzungen für denPrivate Equity-Arbeitsmarkt, so zeichnet sich das Bild einerverhaltenen Entwicklung bis hin zu einem leichten Rück-gang. Der durch die hohen Einstiegshürden ohnehin schonbegrenzte Markt scheint sich noch nicht von der Finanz-

krise erholt zu haben, was die Jobsu-che zusätzlich erschwert. „Zwar gibtes Möglichkeiten, in den Markt einzu-steigen oder auch innerhalb desMarktes zu wechseln, aber die sindbegrenzt. Europaweit sind pro Jahrim gesamten Markt nur etwa 1.000Stellen zu besetzen. Das beinhaltetalle Positionen in allen Bereichen“,meint Nikola Kühne, Consultant beiPrivate Equity Recruitment (PER).„Allgemein“, so Dr. Alexander Bolz,Senior Consultant Board & Executive

bei Mercuri Urval, „ist der Markt auf keinen Fall größer geworden, eventuell sogar kleiner.“ Gründe dafür sieht erdarin, dass Private Equity-Gesellschaften nun häufigerversuchen, die Aufgaben unter immer kleiner werdendenTeams aufzuteilen, und dass in kleinerem Stil auch Playerausscheiden. Neu gegründete Gesellschaften agierten zu-nächst in sehr überschaubaren Teams.

Knackpunkt FundraisingEine immer wichtigere Einflussgröße ist auch das Fundrai-sing, das sich laut Kühne als überlagernder Trend abzeich -net. Obwohl sich die Lage langsam entspannt, stellenKapi talgeber aufgrund der Finanzkrise und der damitverbun denen enttäuschenden Performances vieler Fondsimmer noch nur zögerlich Geld zur Verfügung. Dies erhöhtden Druck auf Professionals, die besten Deals zu finden,um Erfolge vorweisen zu können, und wirkt sich gleich -zeitig auch auf das Recruiting der Fonds aus. Rudolf vonBünau, Managing Partner bei von der Schulenburg Perso-

nalmanagement GmbH, erklärt: „In Anbetracht der finan-ziellen Lage wird vor allem nach Professionals gesucht,die zu Investor Relations und Fundraising beitragen kön-nen. Sie müssen langjährige Erfahrung und ein gewissesAnsehen genießen, um für potenzielle Investoren glaub-würdig zu sein und in diesem Bereich erfolgreich vermit-teln zu können.“ Gefragt seien neben diesen langjährigenExperten auch Einsteiger: „Insgesamt beobachten wir, dassin Bezug auf die Position besonders an den beiden Endendes Spektrums rekrutiert wird. Das sind zum einen dieTop-Positionen, die vor allem für Fundraising und Origi -nation wichtig sind, und zum anderen Kandidaten am Anfang der Karriereleiter in Analysten-Positionen. Aufmitt lerer Ebene wird selten gesucht“, erklärt von Bünau.„Außerdem werden vor allem die international aufge -stellten Private Equity-Teams verstärkt Personal im Bereich regulatorische Anforderungen, wie beispielsweiseControlling und Reporting, suchen“, so von Bünau. Dennauch das Thema Compliance gewinne immer mehr an Bedeutung.

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VentureCapital Magazin 3/2013

Dr. Alexander Bolz, Mercuri Urval

Analysten am Anfang der Karriereleiter werden auch wieder gesucht.Foto: Panthermedia/Yuri Arcurs

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Von Large Cap zu Mid und Small CapEin Trend, dessen Fortsetzung Experten auch 2013 erwar-ten, bezieht sich auf die Dealgröße: Viele Gesellschaften,die vorher ausschließlich an großen Deals beteiligt waren,konzentrieren sich nun häufiger auch auf geringere Volu-mina. „Auch namhafte größere Player werden sich zu -nehmend auf kleinere Deals fokussieren und nicht mehrexklu siv den Large Cap-Bereich, sondern vermehrt denMid und zum Teil auch Small Cap-Bereich ansteuern“,meint Bolz. Die umgekehrte Richtung, z.B. den Wechselvon Mid zu Large Cap erwartet er nicht. Nikola Kühne hatdiesen Trend auch in Bezug auf die Bewegung im Arbeits-markt beobachtet: „Die Professionals wechseln vermehrtvon Large Cap zu Mid und Small Cap-Fonds. Das führt dazu, dass sich auch dieses Segment zunehmend weiterprofessionalisiert.“

Einstieg in die BrancheObwohl derzeit vermehrt Bedarf an Analysten besteht, istder Einstieg in die Private Equity-Branche keineswegs ein-facher geworden. „Der Abschluss von einer Top-Universi-tät mit exzellenten akademischenLeistungen sowie Praktika im PrivateEquity-Bereich, M&A oder erste Er-fahrungen z.B. mit Due Diligence beieiner Unternehmensberatung sindhier Pflicht“, sagt Kühne. Auch Bolzbetont, wie wichtig es ist, schon wäh-rend des Studiums Kontakte zu knüp-fen und einschlägige Erfahrungen zusammeln: „Sonst ist der Einstieg spä-ter fast unmöglich.“

Infrastruktur, regenerative Energien und Generatio-nenwandelDie Beteiligungsbranche folgt in ihrer Ausrichtung auchkünftig den Entwicklungen am Gesamtmarkt. Profes -sionals werden sich dementsprechend auch mit neuenThemen auseinandersetzen müssen. Kühne von PER

erwar tet, dass sich der ver-stärkte Fokus auf Infrastruk-tur weiter fortsetzen wird.Bolz von Mercuri Urvalsieht auch in Zukunft rege-nerative Energien sowieWindenergie, Medizintech-

nik und Pharma im Kommen. Momentan nur in Ansätzenzu beobachten, aber über die nächsten ca. sieben Jahre sicher entscheidend seien Themen, die sich mit dem Generationenwechsel beschäftigen.

Große Spannen beim GehaltDie Gehälter in der Branche hängen von unterschiedli-chen Faktoren ab. Dazu zählen u.a. Größe und Bekannt-heitsgrad der Gesellschaft, Track Record des Kandidatenund dessen Position. „Allgemein gibt es in diesem Marktmit ohnehin relativ geringem Neubedarf eine zunehmendhöhere Anzahl grundsätzlich qualifizierter Kandidaten“,so von Bünau. Er erwartet für das Jahr 2013 keinen Anstieg des Gehaltsniveaus, eher eine relative Stagnation.Er hält einen Rückgang des Fixgehalts für möglich, derdurch Bonuszahlungen und Carried Interest allerdingswieder ausgeglichen werde: „Deshalb wird das Gehalt verstärkt den tatsächlichen Erfolg widerspiegeln undnicht nur das einfache Tun.“ Berufseinsteiger haben es indieser Branche besonders schwer: Ihr Gehalt liegt lautBolz etwa im mittleren Bereich der 40.000- bis 50.000-EUR-Spanne. Für Beteiligungsmanager mit einigen JahrenBerufs erfahrung wird die Spanne zwischen 85.000 EURbis hin zu über 100.000 EUR geschätzt. Auf Partnerebenewird dann ein Fixgehalt von 120.000 EUR aufwärts erwar-tet. Je nach Fonds, Höhe des Fixgehalts und Position desProfessionals können die Bonuszahlungen von 10 bis 20%bis hin zu 200% reichen.

Fazit: Der Private Equity-Jobmarkt ist in den vergangenen Jah-ren herausfordernder geworden. Immer weniger vakantenPositionen stehen immer mehr qualifizierte Kandidatengegenüber. Chancen hat, wer sich auf Branchentrends ein-stellt und Expertise in zukunftsweisenden Gebieten sam-melt.

Simona [email protected]

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Nikola Kühne, Private Equity Recruitment

Die Bedingungen für Einsteiger im Private Equity-Jobmarkt sind anspruchsvoller geworden. Foto: Panthermedia/Wavebreakmedia ltd

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Geteerte Straße zur Rendite

Infrastruktur etabliert sich als eigene Assetklasse

Infrastrukturinvestments sind seit einiger Zeit auch inDeutschland in aller Munde, und durch neue Anlageformenund Zugangswege scheinen sie sich fest im Anlageuniver-sum zu etablieren. Besonders für langfristig orientierte In-vestoren kann eine Anlage in Infrastruktur dabei attraktiveMöglichkeiten bieten, sie beinhaltet allerdings auch Risikenund Fallstricke.

Ungeheures PotenzialInfrastruktur bildet das Fundament aller wirtschaftlichenAktivität in jeder modernen Volkswirtschaft. Es gibt zahl-reiche Studien, die den Bedarf an Investitionen quantifizie -ren. Obwohl sich die Ergebnisse im Detail unterscheiden,ist all diesen Studien die Größenordnung von vielen Billio-nen USD gemein. Für Investoren besteht also ein ungeheu-res Potenzial. Die Eigenschaften, mit denen Infrastruktur-investitionen im Allgemeinen in Zusammenhang gebrachtwerden, sind langfristig sichere, konjunkturunelastischeund stabile Erträge, die zudem einen Inflationsschutz auf-weisen. Diese Eigenschaften sind besonders für langfristigorientierte Investoren attraktiv, und das nicht nur im der-zeitigen Kapitalmarktumfeld. Infrastruktur deckt die grund -legenden Bedürfnisse einer jeden Gesellschaft (Versorgungmit Wasser und Strom, Transport von Waren und Personen,Kommunikation und soziale Einrichtungen). Diese funda-mentale Notwendigkeit macht sie (so die landläufige Mei-nung) weniger konjunkturabhängig und die Erträge besserplanbar. Auf der anderen Seite erfordert die häufig natür -liche Monopolstellung staatliche Eingriffe in Form vonRegu lierung aufgrund von Marktversagen.

Einzelfall statt VerallgemeinerungWas im Kern sicherlich zutrifft, greift als Verallgemeine-rung und Anlageleitlinie allerdings zu kurz und der Inves-tor ist gut beraten, sehr sorgfältig darauf zu achten, wassich im Einzelfall hinter dem Terminus Infrastruktur ver-birgt. Dabei ist nicht nur nach einzelnen Segmenten zuunter scheiden, sondern auch auf die Vertragsausgestal-tung, den Wertschöpfungsansatz und die Projektlebens-phase (Greenfield/Brownfield) zu achten. Einige Inves -toren, die allzu ungestüm in „Infrastruktur“ investierten,mussten dies bereits auf leidvolle Weise erfahren.

Kein risikofreies InvestmentParallel zur steigenden Popularität von Infrastrukturinvest-ments und einhergehend mit einer Professionalisierungdes Anlegerverhaltens scheint sich langsam die Erkennt-nis durchzusetzen, dass Infrastrukturinvestitionen nichtrisikolos sind. Retrospektiv betrachtet war es häufig eineungenügende Diversifikation und ein nicht systematischerPortfolioaufbau „Flavour of the day Investing“, die zu Klum -penrisiken in den Portfolios geführt haben. So wurde bei-spielsweise noch in der Finanzkrise fleißig in erneuerbareEnergien (v.a. Fotovoltaik) in Spanien investiert. Spätes-tens in der Staatsschuldenkrise wurde dann deutlich,dass die vermeintlich sicheren Investments nicht so risi-kolos waren wie gedacht (rückwirkende Eingriffe und Kür-zungen). Hier ist zu beachten, dass Infrastruktur ein deut-lich breiteres Spektrum als lediglich erneuerbare Energienumfasst und dass jeder Sek tor und Subsektor seine eigenenspeziellen Risiken aufweist. Eine an leiheartige Ertrags-

struktur kann zwar erreichtwerden, diese Erträge sind aberweder vollumfänglich garan-tiert noch risikofrei. Es könnenvielerlei Pro bleme auftreten,die von Überschuldung überNachfrage ein brüche bis hin zuwertlosen Garan tien reichen.

Risikopuffer im Multi Asset-PortfolioUm diesen Risiken adäquat zubegegnen, muss der Portfolio-aufbau konsequent und breitmit den besten Managern überverschiedene Segmente erfol-gen. Dann können Investorendurchaus die oben genannten

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Risiko

Rend

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- PE-ähnliches Modell, Investor als Wagniskapitalgeber - Erhebliches Nachfrage- und Entwicklungsrisiko- Greenfield- oder sanierungsbedürftige Brownfield-Objekte- Kapitalgewinn primärer Renditebestandteil- Rendite-Erwartungen: 15% plus1

- Konjunkturabhängiges Nachfragerisiko, moderates Entwicklungsrisiko

- Regulierungsgrad niedriger- Effizienzsteigerung, Erweiterung Teil der Strategie- Kapitalgewinn wichtiger Renditebestandteil +

laufende Ausschüttungen- Rendite-Erwartungen 11%–15%1

- Monopolistische, regulierte Märkte- Planbare, garantierte Cashflows (häufig inflationsindexiert)- Reife, in Betrieb befindliche Objekte- Ausschüttungen wichtigster Renditebestandteil- Rendite-Erwartungen: 8%–11%1

Opportunistic Infrastructure

Value-Added Infrastructure

Core Infrastructure

In Betrieb befindlich„Brownfield“

In Entwicklungbefindlich

„Greenfield“

1 Renditen auf Projektebene

Infrastruktur-Rendite-Risiko-Profile

Quelle: RREEF, Alinda Capital Partners, UBS, FHP Equity Consultants

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erfordert eine ähnlich hohe Sorgfalt wie bei Private Equity.Zur Performance von Infrastrukturfonds bietet Preqin diewohl umfänglichste, öffentlich zugängliche Datenbasis.Doch selbst diese Datenbasis ist bis auf wenige Auflage-jahre noch sehr dünn, sie zeigt allerdings, dass sich die Er-gebnisse der First und Third Quartile-Manager ähnlichstark unterscheiden wie bei Private Equity. Manager-Alphascheint also auch bei Infrastruktur vorhanden zu sein.

Fazit:Infrastruktur ist ein breiter und sehr allgemeiner Begriff,es empfiehlt sich für Investoren daher, das gewünschteAnlagespektrum genau zu definieren und in ein Rendite-Risiko-Profil gemäß den eigenen Präferenzen einzuord-nen. Breit diversifizierte Infrastrukturinvestments könnenin einem Multi Asset-Portfolio sehr positive Auswirkun-gen auf das Rendite-Risiko-Profil haben. Das Anlageuni-versum sowie die Investorenbasis wachsen beständig,und Infrastruktur ist auf dem Weg, sich endgültig als ei-genständige Assetklasse zu etablieren.

Zu den Autoren

Robert Massing (li.) ist Director bei der Solutio AG undverfügt über 15 Jahre Erfahrung mit Investments in alter -native Anlageklassen. Wolf-Dieter Pick ist CFA Charter -holder und Assistant Director bei der Solutio AG. Er ver -fügt über mehr als fünf Jahre Erfahrung in alternativenInvestments, speziell in Infrastruktur.

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Charakteristika wie sichere, konjunkturunelastische undstabile Erträge sowie Inflationsschutz für sich nutzen undInfrastruktur kann dann einen wertvollen Beitrag zumRendite-Risiko-Profil eines Multi Asset-Portfolios leisten.Studien der Universität Regensburg (IREBS) haben gezeigt,dass breit diversifizierte Infrastrukturinvestitionen das Risiko in einem Multi Asset-Portfolio um bis zu 20% senkenkönnen. Die Quintessenz der Studien ist dabei, dass Infra-struktur in Multi Asset-Portfolios nicht primär als Return-Treiber eingesetzt werden kann, sondern vielmehr alsRisiko puffer, besonders in Marktschwächephasen.

Investoren und InvestmentuniversumKommend aus Australien und Kanada findet Infrastrukturauch in Kontinentaleuropa zunehmend Eingang in diestrategischen Asset-Allokationen institutioneller Investo-ren. Nach einer jüngst von Probitas Partners veröffent-lichten Umfrage haben bereits 64% aller Umfrageteilneh-mer eine eigene Allokation für Infrastrukturinvestitionen.2007 waren es nur 26%. 40% aller Teilnehmer ordneten ih-re Infrastrukturinvestitionen damals ihren Private Equity-Aktivitäten zu, 2012 tun dies nur noch 22%. Auf das zuneh-mende Investoreninteresse und den Finanzierungsbedarfreagieren selbstverständlich auch die Manager von Infra-strukturfonds. So ist das Manageruniversum in den letz-ten Jahren erheblich gewachsen, und man beobachtet ei-ne fortschreitende Spezialisierung auf einzelne Märkte,Nischen und Strategien.

Zugang und PerformanceFür Investoren, die sich dem Thema Infrastruktur widmenwollen, stellt sich die Frage nach dem Zugangsweg. Dasich die Vorteile von Infrastrukturinvestments kaumdurch gelistete Instrumente nutzen lassen, empfehlensich nicht börsennotierte Investments, also geschlosseneFonds oder Direktbeteiligungen. Da nur die wenigsten In-vestoren groß genug sind, um eigene Direktinvestment-Teams zu unterhalten, dürften für die Mehrheit der Inves-toren Beteiligungen an Fonds oder Dachfonds der effizien-teste Weg sein. Hier muss jeder Investor unter Berücksich-tigung seiner eigenen Ressourcen entscheiden, welcheStrategie er wählt und welche Services extern zugekauftwerden. Die Komplexität im Portfolioaufbau ist dabeinicht zu unterschätzen, und die Investitionsentscheidung

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Anzahl Fonds Zielkapitalisierung in Mrd. USD

Infrastruktur-Fundraising weltweit

Quelle: Preqin Januar 2013

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eigeneAllokation

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Inflation Hedged Portfolio

Real Estate Portfolio

allg. AlternativePortfolios

Andere

Alle Teilnehmer Erfahrene Investoren (aktiv seit mehr als einem Jahr)

Zuordnung von Infrastruktur

Quelle: Probitas Partners Infrastructure Institutional Investor Survey 2012

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„GPs stehen heute permanent im Fundraising“

Interview mit Sonya Pauls, Partnerin, SJ Berwin

Das Interesse an deutschen Beteiligungsfonds ist bei LimitedPartnern (LPs) weltweit ungebrochen groß, von einem Knickbeim Fundraising kann also keine Rede sein, beobachtet Sonya Pauls, Partnerin der Sozietät SJ Berwin. Die Anwältinhat in den vergangenen Monaten mehrere Fundraisingsdeutscher General Partner (GPs) begleitet und kennt dieAnfor derungen der Investoren sehr genau. Was die Knack-punkte bei Verhandlungen derzeit sind, erläutert sie imInter view mit Susanne Gläser.

VC Magazin: Der Fundraising-Markt lief seit Ausbruch derFinanz- und Eurokrise und bedingt durch zahlreiche regu-latorische Neuerungen in den vergangenen Jahren sehrgedämpft. Einige erste Closings konnten im zweiten Halb-jahr 2012 dennoch vermeldet werden. Sind Earlybird & Co.potenzielle Eisbrecher?Pauls: Wir haben in der DACH-Region keinen wirklichenEinbruch des Fundraising-Marktes verzeichnen können.Viele General Partner aus Deutschland, aber auch derDACH-Region insgesamt waren in den letzten Monatensehr erfolgreich und häufig überzeichnet. Das Interesse anDeutschland und deutschen GPs ist aus unserer Praxis-sicht global unvermindert hoch. Dies gilt für praktisch alleSektoren, Venture Capital und Buyout, aber auch für Distres -sed- und Infrastrukturfonds. Viele Fundraising-Prozessedauern jedoch länger als in der Vergangenheit.

VC Magazin: Wie haben sich Fundraising-Prozesse überdie vergangenen Jahre verändert?Pauls: Die Prozesse haben sich in der Tat sehr stark ge-wandelt und professionalisiert. Es gibt zunächst nach wievor eine sehr starke Spaltung im Markt. GPs mit über-durchschnittlichem Track Record erreichen ihr ge-wünschtes Zeichnungskapital problemlos und innerhalbnur weniger Wochen, mit häufig GP-freundlicheren Beteili-gungsbedingungen als in den starken Fundraising-Phasenvor rund fünf Jahren. Daran hat auch ILPA nichts geän-dert. Andere General Partner, die einen guten Track Recordhaben, brauchen durchschnittlich häufig länger, um dieKapitalhürde des ersten Zeichnungsschlusses zu erreichen.

VC Magazin: Aus welchen Gründen?Pauls: Die internen Due Diligence-Prozesse der Investorensind zunächst grundsätzlich viel intensiver geworden.Aus früher zwei oder drei Pre-Commitment Meetings mitInvestoren sind heutzutage nicht selten vier oder mehr

geworden. Investoren akzeptieren auch zunehmend nichtmehr die IRR-Angaben der GPs, sondern rechnen die Zahlen unter Zugrundelegung der Cashflows selber nach.Viele Investoren haben ihre Entscheidungsprozesse zudemrestrukturiert und binden Senior-Projektleiter bereits in derDue Diligence-Phase mit ein. Es gibt aufgrund der Vielzahlder Fundraising-Projekte weltweit aber auch zunehmendeKapazitätsengpässe bei Investoren. Zurzeit sind ca. 1.900Fonds weltweit offiziell im Fundraising.

VC Magazin: Wie können GPs überzeugen?Pauls: Um Momentum aufrechtzuerhalten, muss die Storyund Struktur klar und nachvollziehbar sein. Checklisten-fragen der Investoren, bei denen es ein Fragezeichen gibt,zum Beispiel zu Exits, Style Drift oder Succession- bzw.Keymen-Themen führen häufig dazu, dass ein ansonstengutes Produkt wieder unter den Stapel fällt und das Fund -raising an Momentum verliert. Wir beobachten diesenStrömungsabriss nicht selten, und er ist häufig vermeid-bar. Die Positionierung, auch das Herausstellen des Allein-stellungsmerkmals, wird zunehmend wichtig und führt auchzu einer global stärker zu beobachtenden Spezialisierungder General Partner. Das GP-Business ist heutzutage somitganz klar nicht mehr nur ein Investment Business mit

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VentureCapital Magazin 3/2013

Sonya Pauls

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Fund raising-Phasen, sondern auch ein permanentes Fund -raising Business. Dies kann man auch klar an der zen -tralen Bedeutung der Investor Relations-Rolle heutzutageerkennen. Es ist grundsätzlich viel zu spät, den Fundrai-sing-Prozess – so wie noch vor ein paar Jahren üblich –kurz vor Ablauf der Investment Period zu initiieren.

VC Magazin: Wer sind aktuell die aktivsten Investoren inPrivate Equity-Fonds? Pauls: Wie bereits erwähnt sehen wir nach wie vor einstarkes globales Interesse an Deutschland und deutschenGPs. Investoren aus dem europäischen Raum, insbeson-dere Skandinavien, sind sehr aktiv. Ansonsten sehen wirtrotz Eurokrise anhaltend starkes Interesse aus dem nord-atlantischen Raum und Australien. Ein ganz besonderesstrategisches Interesse an Deutschland kommt sehr deut-lich aus Asien, insbesondere aus China. Auch in der MENA-Region gibt es interessierte Investoren, allerdings sinddort sehr strikte Marketingrestriktionen zu beachten, diehäufig erst nach erfolgreicher Zeichnung „beißen“!

VC Magazin: Viele GPs berichten von gestiegenen Ansprü-chen der LPs. Was sind derzeit die wichtigsten Verhand-lungspunkte? Pauls: Ein deutliches Phänomen dieser Zeit ist der sehrindi viduelle Ansatz, den viele LPs im Rahmen des Due Diligence-Prozesses und der Verhandlungen verfolgen. DerAufwand für GPs während der Due Diligence- und Verhand -lungsphase ist sehr hoch, da die Gewichtung einzelnerThemen bei Investoren unterschiedlich, häufig auch wider -sprüchlich ist. Es gibt ganz klar nicht einmal ansatzweiseeinen Trend zur Standardisierung der Vertragsinhalte. JedeVerhandlungssituation ist anders, jeder GP und jeder ins -titutionelle LP setzt unterschiedliche Schwerpunkte, jedesFundraising hat eine unterschiedliche Dynamik, und dieVertragsinhalte reflektieren dies. So ist die am stärkstenverhandelte Klausel bei manchen GPs die sogenannte KeyMan Clause, bei anderen die Kündigungsmodalitäten undbei wieder anderen die Reinvestitionsrechte. Eine vertiefteDue Diligence und Analyse hat natürlich auch Einfluss aufdie Vertragsdokumentation und führt zu maßgeschnei-derten Vertragsergebnissen.

VC Magazin: Wie finden beide Parteien letztlich doch zu-sammen?Pauls: Es gibt natürlich einen Marktrahmen und Trends,aber letztendlich geht es darum, zwischen dem jeweili -gen GP und dessen Investoren ein optimiertes Alignmentder wirtschaftlichen Interessen herzustellen. Es ist häufigunsinnig, bei einem First Time Venture-Fonds dieselbenökonomischen Parameter zu fordern wie bei einem Multi-

milliarden-Buyout-Fonds. Es ist auch eine ökonomischeRealität, dass überzeichnete GPs managementfreundlichereBeteiligungsbedingungen haben als GPs, die sich schwerertun. Ein neues Phänomen ist sicherlich der starke Fokusder Investoren auf ESG und UNPRI Compliance. Viele institu -tionelle Investoren bringen auch ihre eigenen Compliance-Listen in die Verhandlungen mit ein, die in der Vertrags -dokumentation berücksichtigt werden müssen. Fundraising-Prozesse sind umfangreicher, globaler und facettenreicherals je zuvor.

VC Magazin: Welche Gesellschaftsformen werden für neueBeteiligungsfonds derzeit am häufigsten gewählt? Pauls: Hier gibt es keine besonderen neuen Trends. Struktu -rierungsfragen werden natürlich nie abstrakt beantwortet.Man muss stets den Sitz der Geschäftsführung sowiesonstige Zielsetzungen bestimmter Investoren und desManagements berücksichtigen. Die deutsche KG funktio-niert im Fundraising nach wie vor gut, trotz der offensichtli -chen Unzulänglichkeiten der hiesigen Rahmenbedingungen.Bei nicht deutschen Strukturen wie den Kanalinseln, aberauch insbesondere Luxemburg ist natürlich die zusätzli-che Kostenbelastung durch die lokalen Serviceproviderzu berücksichtigen. Global sehen wir insbesondere vonder Seite der institutionellen Investoren keinen Druck, Offshore-Fonds onshore zu verlegen oder umgekehrt.Onshore-Trends haben aus unserer Erfahrung eher einenpolitischen PR-Hintergrund, wie er kürzlich in Skandi -navien zu verzeichnen war. Viele große Investoren teilenuns insbesondere regelmäßig mit, dass sie keine AIFMD„Opt-in“ Compliance fordern, sondern aufgrund der be-fürchteten hohen Compliance-Kosten von einer solchenso gar abraten würden. Es besteht insgesamt eine großeund klare Zurückhaltung der Investoren bei relativ neuenJurisdiktionen – Strukturen sollten insbesondere zumgegen wärtigen Zeitpunkt eher konservativ und sicher getestet sein.

VC Magazin: Danke für das Interview, Frau Pauls.

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Zur Gesprächspartnerin

Sonya Pauls ist Partnerin im Münchener und LondonerBüro der Sozietät SJ Berwin LLP. Sie ist spezialisiertauf die Beratung von nationalen und globalen PrivateEquity- und anderen Fonds, Alternative Assets, Incen-tivierungsstrukturen sowie auf die Beratung von insti-tutionellen Investoren.

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Auch in zweiter Hand erfolgreich

Studie stärkt positive Erwartungen für den Secondary-Markt

Nach Jahren eines schwierigen Umfelds für die Private Equity-Branche stehen jetzt insbesondere Secondary Buyouts voreinem Comeback. Die Akzeptanz der Portfoliounternehmenals wesentlicher Bestandteil der Zukaufstrategie der Fondshat sich signifikant erhöht. Ähnlich hohe Rendite- und Per-formance-Erwartungen sorgen dafür, dass sich das Daseinim Schatten der spektakulären Primaries langsam dem Endeneigt. Secondaries werden verstärkt als sichere, gute und un -ver zichtbare Basis für das Beteiligungsgeschäft angesehen.

Sicheres Investment statt ausgequetschter ZitroneDies ist das Ergebnis einer Studie, die wir 2012 anhandvon persönlichen und teilstrukturierten Befragungen mitmehr als 20 Geschäftsführern und Managing Partnern vonPrivate Equity-Gesellschaften sowie Investmentmanagerndurchgeführt haben. Demnach haben die Berührungs-ängste der Beteiligungsmanager gegenüber Secondariesdeutlich abgenommen. Secondary Buyouts haftete langeder Ruf als „ausgequetschte Zitronen“ an. Doch dieses Bildwandelt sich, da sie einen zunehmend größeren Anteil amGesamtportfolio einnehmen. Rund 60% der Befragten se-hen in ihnen sogar ein sicheres Investment, das in Zukunftfür die Finanzinvestoren immer wichtiger wird. Die These,dass das bis dato bessere Image von Primaries zukünftigsukzessive auf Secondaries übertragen wird, unterstütztdie Forderungen nach einem Mentalitätswechsel.

Aufräumen mit VorurteilenEin wesentlicher Grund dafür ist, dass dieselben Rendite-bzw. Performance-Erwartungen an Secondaries gestelltwerden können wie an Primaries. Als Erwartungshorizontgeben die Befragten ein Money Multiple von mehr als 2 bis

3 an. Die Internal Rate of Return sollte dabei über 15 bis25% liegen, bei guten Deals sogar über 30%. Nichtsdesto-trotz gelten Primarys weiterhin aufgrund ihrer originärenStruktur als spannender – zum einen, weil sich die soge-nannten Low Hanging Fruits deutlich leichter ernten, zumanderen, weil sich die besten Ergebnisse laut den Befrag-ten am ehesten mit Primaries erreichen lassen. Hier mussdarauf hingewiesen werden, dass Secondary Buyouts pri-mär kleine bis eher mittelgroße Unternehmen mit einemEquity Value von 100 bis 800 Mio. EUR betreffen. Über dieseGröße hinausgehende Transaktionen sind bisher nocheher selten.

Wertsteigerungspotenzial in zweiter und dritter RundeAls Nachteil von Secondaries wird vor allem angeführt,dass die vermeintlich einfachen Maßnahmen schon er -griffen worden sind – Prozesse wurden optimiert, dasManage ment gegebenenfalls ausgetauscht und das Unter-nehmen bis in den letzten Winkel durchleuchtet. WeitereVorteile eines Secondaries sind die umfangreich vorlie-gende Datenbasis, gut strukturierte Prozesse, das erfah -rene Management, Finanzierungsvorteile, das bewährteGeschäftsmodell, und letztlich spricht für einen Secon -dary auch der deutlich geringere Akquisitionsaufwand sowie die -geschwindigkeit gegenüber einem Primary.

Keine PreisunterschiedeDie Anzahl der Secondaries im Gesamtportfolio variiertnach Geschäftsgröße der Investoren. Small und Mid Cap-Investoren halten in ihrem Beteiligungsportfolio ca. 10 bis20% an Secondaries. Erst bei Large Cap-Investoren sindbeide Extreme zu beobachten: Während die einen nur rund

10% Secondaries im Port -folio halten, spielen jene beianderen Large Cap-Akteurenmit 50 bis zu 70% eine ent-scheidende Rolle in der Stra -tegie. In Fragen des Pricingsscheiden sich die Geister.50% der Befragten haltenPrimaries für teurer als Se -con daries. Als Gründe hier-für werden die Exklusivität,ein aktuell (noch) höheresImage sowie die möglicheExtra-Rendite angeführt.

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VentureCapital Magazin 3/2013

Primaries

Exklusivität

Image/ Reputation

Primaries bringen die Extra-Rendite

Sehr gut beraten

Good educ. Seller

Management verhandelt mit

Hoher Wettbewerb

Das, was gut ist, hat auch einen höheren Preis

Secondaries

Gründe für höheren Preis Gründe für niedrigeren Preis

Preis ist nicht alles

Management noch nicht so erfahren

Höhere Unsicherheit

Gründe für höheren Preis Gründe für niedrigeren Preis

Preisdisziplin

Geringeres Risiko

Es kommt immer wieder auf die jeweilige Situation an: Markt, Unternehmen, Management, Debt Capacity, Leverage, Multiple etc.

Strategische Bewertung von Secondaries

Quelle: Atreus

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Erfolgsfaktor ManagementHinsichtlich der Umstände eines Investments, denen sieeine gewichtige Rolle beimessen, sprechen die PrivateEquity-Manager wiederum mit einer Stimme. Das heißt,dass Markt, Unternehmen, Leverage etc. unverändert einenbedeutenden Einfluss auf den Erfolg eines Investments ha-ben, egal ob es sich um ein neues Target oder ein Unter-nehmen handelt, das bereits durch Beteiligungsinvestorenumfangreich geprägt wurde. Und auch die Management-ebene bzw. deren Beziehung zum Investor wird als Er-folgsfaktor bei Secondaries angesehen. Diese gesteigerteBedeutung des Managements gilt im Übrigen genauso fürPrimaries, da hier von den Investoren ein wesentlicherAnsatzpunkt gesehen wird, wie schnell eine signifikantewertsteigernde Verstärkung erzielt werden kann.

Fazit:Unsere Studie hat damit gezeigt, dass Private Equity- Manager mit Secondaries attraktive Renditen erzielenkönnen, wenn sie dieses Geschäft beherrschen. Vor diesemHintergrund können sie zentraler Bestandteil der Strate-gie sein. Nicht zu unterschätzen ist noch der Faktor, vonwem der Fonds das Unternehmen erwirbt, denn deutlichwurde auch: Nicht jeder Finanzinvestor kauft von jedem

Finanzinvestor. Laut den Befragten bestimmen Image sowieethische und kaufmännische Grundsätze das Geschäft.Die Akteure möchten keinen Reinfall beim Kauf erlebenund schauen daher genau hin, wer ein Objekt anbietet.Gleichzeitig ist es den Investoren wichtig, auch nach demExit noch als guter institutioneller Verkäufer angesehenzu werden. Ein positives Image ist ein bedeutender Aspektin der Geschäftsstrategie.

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Investing

Zum Autor

Dr. Harald Linné, Mana-ging Partner beim Inte -rims management-An bie -ter Atreus, hat über 20 Jah-re Erfahrung in GeneralManagement und Interims -management.

LGT schließt dritten Secondary-Fonds bei 2 Mrd. USD

LGT Capital Partners haben ihren SekundärmarktfondsCrown Global Secondaries III bei 2 Mrd. USD final ge-schlossen. Der Fonds ist der bislang größte der Reihe, dieVorgänger hatten ein Volumen von 609 Mio. EUR und 1,2Mrd. USD erreicht. Der LP-Kreis setzt sich aus über 80 institutionellen Investoren zusammen, darunter Staats-fonds, Pensionsfonds, Versicherungen und Stiftungen, dieHälfte davon kommt aus Europa. Für LGT ist das Closingbereits die dritte Erfolgsmeldung der letzten Wochen: ImDezember hatte die Gesellschaft die Investmentfirma Clerestory Capital Partners übernommen, und zuletzt gewannen die Schweizer ein Mandat vom PensionsfondsHertfordshire County Council über einen Seperate Accountmit einem Volumen von 280 Mio. GBP.

Towers Watson startet PensionsfondsDas Beratungsunternehmen Towers Watson hat einen eige-nen Pensionsfonds gegründet. Die Towers Watson Pensi-onsfonds AG hat im Januar die Zulassung durch die BaFin

erhalten. Der Fonds steht für Unternehmen aller Branchenund Größenklassen offen, die zwar von den Vorteilen einesPensionsfonds profitieren möchten, aber den Aufwandscheuen, selbst ein Vehikel einzurichten. Über mögliche Asset-Allokationen ist bislang nichts bekannt. Mit dem neuenAngebot steigt die Zahl der Pensionsfonds in Deutschlandauf 31. Neun davon sind Unternehmenspensionsfonds.

Geschlossene Fonds verlieren 23%Das Platzierungsvolumen geschlossener Fonds in Deutsch-land ist 2012 um 23% eingebrochen. Das meldet der VGFVerband Geschlossene Fonds e.V. Den größten Vertrauens -verlust verzeichnete der VGF bei den Privat anlegern,deren Anteil an Investitionen in geschlossene Fonds um35% gegenüber 2011 zurückgegangen ist. Institutionelle Investoren hingegen steigerten ihr Engagement um 31%. Private Equity-Fonds platzierten 2012 218 Mio. EUR, einRückgang um 53% gegenüber den 470Mio. EUR im Vorjahr.

Die vollständige VGF-Bilanz für 2012 finden Sie hier:

Investing-News

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Entrepreneurship-Flash

Mehr als 250 Vertreter aus rund 180Konzernen und Mittelständlern undmehr als 130 Technologiemanager –wenn der High-Tech Gründerfondseinlädt, treffen sich die deutschenInnovationsführer. Unter dem Motto

„Cooperation for Success” tauschtensich auf der 4. High-Tech Partner ingConference (HTPC) in Bonn etab-lierte und junge Firmen über Beteili-gungsmöglichkeiten und möglicheKooperationen aus.

HTPC vernetzt Innovatoren

Gute Nachrichten für Gründerinnen– gleich zwei Programme fördernden weiblichen Unternehmernach-wuchs: Der HVB Frauenbeirat setztsein Mentoring-Programm auch indiesem Jahr fort. Im Rahmen desProgramms begleiten die Mitgliederdes HVB Frauen beirats sowie Grün-dungsexperten der HypoVereins-bank sechs Monate lang sechs Exis-tenzgründerinnen. An meldungenkönnen ab sofort bis zum 30. April2013 online eingereicht werden.Noch bis Ende Juli läuft dagegen die

Bewerbungsfrist für den DarbovenIdee-Förderpreis, mit dem der Stif-ter Albert Darboven das Potenzialvon Frauen als Unternehmerinnenfördern will. In diesem Jahr legt dieJury ein besonderes Augenmerk aufBewerbungen aus dem sozialen Bereich sowie auf Gründerinnen mitMigrationshintergrund, die drei Ge-winnerinnen erhalten Geldpreise imGesamtwert von 65.000 EUR. Infosund Anmeldung unter www.hvb-frauenbeirat.de undwww.darboven.com

HVB und Darboven für Gründerinnen

Axel Springer startet gemeinsammit dem Plug and Play Tech Centereinen Accelerator für deutsche undeuropäische Start-ups. Das Plugand Play Tech Center ist ein Accele-rator und Start-up-Investor ausdem Silicon Valley und ist – wieAxel Springer auch – mit 50% an„Axel Springer Plug and Play“ betei-ligt. Und auch die MediengruppeProSiebenSat.1 baut ihr Engage-ment im Start-up-Bereich aus: Nachdem hauseigenen Venture-Arm SevenVentures gehen die Münch-ner auch mit einem Accelerator anden Start. Das Programm richtetsich insbesondere an Start-ups ausder Medienbranche und dem Bereich E-Commerce. Details unter www.axelspringerplugandplay.comwww.p7s1accelerator.com

Axel Springer und ProSiebenSat.1 startenAcceleratorenPoint Nine Capital hat einen neuen

Beteiligungsfonds mit einem Volumenvon 40 Mio. EUR geschlossen. DerFrühphaseninvestor wird das Kapitalin Start-ups aus den Bereichen Soft-ware as a Service (SaaS), E-Commerce,Marktplätze und Mobile investieren.Bereits im Portfolio des neuen FondsPoint Nine Capital II befinden sich

die Unternehmen Brainly, ePet-World, Kreditech, Positionly, Shift-planning und Vend.

Ein Interview mitPoint Nine- ManagerPawel Chudzinskizum neuen Fondsfinden Sie hier:

Point Nine Capital: 40 Mio. EUR für Internet-Start-ups

+++ Wien – Der Austria Wirtschafts -service (aws) vergibt ab sofortösterreichweit 300 Kreativwirt-schaftsschecks in Höhe von bis zu5.000 EUR. +++ Leverkusen – DasTiefbauunternehmen Doms GmbHhat über die Plattform UnitedEquity als erster MittelständlerKapital über das Internet einge-worben. +++ Frankfurt – Unterdem Motto „Unity in Diversity“verleiht KarmaKonsum zum fünf-ten Mal seinen Gründer-Award anökologisch-nachhaltige Start-ups,Teilnahme bis zum 15. März unterwww.karmakonsum.de/award.+++ Berlin – Die Business SchoolBerlin Potsdam unterstützt überdie Serviceplattform Gründer-Campus Studenten und Absolven-ten, die eine eigene Geschäftsideeumsetzen wollen. +++ Mann heim/ London – Das Team der Universi-tät Mannheim vertritt Deutsch-land bei der diesjährigen CFA Institute Research Challenge imApril in London.

Newsticker

Foto: High-Tech Gründerfonds

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Die Ersten werden die Erfolgreichsten sein

Neue First Mover-Chancen im Online-Markt

Seit Beginn der Internet-Ära hoffen sowohl Start-ups alsauch ambitionierte Konzerne auf First Mover-Vorteile,doch nur den wenigsten gelingt ein nachhaltiger Erfolgals erster Anbieter neuer Produkte. Im Online-Markt exis-tieren First Mover-Chancen zwar nicht mehr bei klassi-schen, PC-basierten Anwendungen, dafür aber jetzt beimobilen, smartphone- und tabletbasierten Anwendungen.Prominente Mobile First Mover sind WhatsApp, Instag-ram, myTaxi und ShopLove.

Wer sind allgemein First Mover (FM)? Das sind die ers -ten Anbieter neuer Produkte in einem begrenzten, in sichhomogenen, also meist nationalen Markt. Die Rocket Internet-Klone in Afrika und Asien sind so gesehen auchFirst Mover, weil sie ihre Produkte in diesen Märktenmit spezifischen Eigenschaften bezüglich Kundenanfor -derungen und Verhalten, wirtschaftlichen und regulato -rischen Marktbedingungen sowie Anbieter- und Wett -bewerbsstrukturen neu einführen.

Welche Vorteile haben First Mover? Vorteile könnensich bei den drei Ms, bei Marktanteilen, bei Margen undbei der Marktposition, ergeben, und zwar durch schnelleMarktanteilssicherung und weitreichenden Erfahrungs-vorsprung, durch gezielte Abschöpfung und frühzeitigeKostensenkung sowie durch exklusive Rechte und Koope-

rationen. Entscheidend ist natürlich, dass ein einmal er-rungener Marktvorsprung nicht wieder verspielt wird –Stichwort Myspace.

Wo lassen sich First Mover-Vorteile erzielen? Für dieMöglichkeit nachhaltig erzielbarer FM-Vorteile muss einMarkt besondere Eigenschaften aufweisen: die breiteVerfügbarkeit einer stabilen und kostengünstigen Techno-logie sowie noch formbare Marktstrukturen mit kleinen,noch nicht dominanten Anbietern. Dies trifft nicht mehrauf den klassischen Online-Markt zu – aber seit 2010/11neu auf den Mobile-Internet-Markt. Mit 3G-Netzen, mobi-len Flatrates und ausreichend hoher Smartphone-Pene -tration ist seit 2012 ein junger Massenmarkt mit viel Ge-staltungs- und Expansionsspielraum entstanden, auf demFirst Mover noch ganz neue Marktkategorien erschaffenund besetzen können. Im klassischen, weitestgehend be-setzten Online-Markt gibt es hingegen bereits die vielenbekannten Platzhirsche. Insbesondere im B2C-Sektor ent-stehen nur noch neue Nischenangebote oder Feature- undPricing-Innovationen, mit denen keine neuen Marktkate-gorien mehr erschaffen werden können. Ganz anders derMobile-Internet-Markt, wo der mobile Zugang zum Haupt-einstiegspunkt ganz neuer Dienste und Anwendungenwird, die ihren Mehrwert speziell im mobilen Kontextder Nutzer entfalten.

Wie realisiert man First Mover-Vorteile? Dazu sind dierichtige Ideenselektion mit günstigen Rahmenbedin -gungen im relevanten Marktsegment, eine schnelle underprobte Produkt- und Firmenentwicklung, die Optimie-rung von Qualität, Zeitaufwand und Kosten bei der Pro-duktentwicklung, Synergien mit Partnerunternehmen undoptimale Arbeitsbedingungen für das Managementteamerforderlich.

Start-ups finden die genannten, optimalen Bedingungenfür die Realisierung von First Mover-Vorteilen am bestenbei Inkubatoren, die neben Kapital auch Unterstützungbei Konzeption, Firmengründung, Produktentwicklung,Vermarktung & Vertrieb und Marktkontakten bieten. Fürden Bereich Mobile-Internet sind dabei andere Kompeten-zen als im Bereich des klassischen Internet erforderlich:Die Technologien sind neu, die Digitalvermarktung istneu und die relevanten Kooperationspartner sind neu.

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VentureCapital Magazin 3/2013

Standpunkt

Zum Autor

Dr. Klemens Gaida ist Telekomsystem-Ingenieur,nach Stationen als Partnereiner Unternehmensbera-tung und als Manager inei nem Mobilfunkkonzerngründete er zusammen mitPeter Hornik und Ralf Lau-terbach den Mobile-Inter-net-Inkubator 1stMover inDüsseldorf.

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Anfang Februar widmete VC-Magazin.de dem Phänomen Crowdinvesting eine eigeneThemenwoche. Mit täglich neuen Expertenartikeln, Interviews mit Marktteilnehmern undErfahrungsberichten haben wir das Trendthema aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Alle Beiträge sind selbstverständlich weiterhin online und unter dem Such -begriff „Crowdinvesting“ auf VC-Magazin.de zu finden.

Kapital, Kunden und Botschafter – Das Potenzial der Crowd für Start-upsEin Erfahrungsbericht von Meine Spielzeugkiste

„Every great business achievement starts with asmall, entrepreneurial idea.“ In Zeiten, in denen Start-ups selten ohne millionenschwere Finanzierung an-fangen zu arbeiten, erscheint diese Erkenntnis desManagement-Gurus Peter Drucker fast schon anti-quiert. Das schrittweise Wachs-tum von der Idee bis zum markt-

fähigen Produkt im ständigen Dialog mit dem Kunden erweist sichaber gerade für innovative Geschäftsmodelle als Erfolgsfaktor.Denn Planung und Prognosen funktionieren nur in sicherer Umge-bung mit vielen Erfahrungswerten. Den kompletten Erfahrungs -bericht lesen Sie hier:

Investorenschutz im CrowdinvestingDie Schwarmfinanzierung aus rechtlicher Sicht

Für viele Startups ist das Crowdfunding eine ernst zunehmende Finanzierungsalternative – es schließt,ähnlich dem Investment von Business Angels, dieLücke zwischen Bankfinanzierung und Venture Capi-tal-Investment. Crowdfunding beschreibt den kollekti -ven Einsatz vernetzter Personen, die ihre Ressourcenzusammenführen, um Vorhabenanderer zu unterstützen. Das

Crowdinvesting, als Form des Crowdfundings, zeichnet sich zudemdadurch aus, dass Supporter in junge Start-ups finanziell investie-ren – hierbei werden die Supporter am Start-up (unter-)beteiligtbzw. gewähren partiarische Darlehen. Den Beitrag lesen Sie unter:

„Investoren gehen keine Nachrangdarlehen ein“Interview mit Dr. Guido Sandler, Vorstand Bergfürst AG

In der deutschen Crowdinvesting-Landschaft ist diePlattform Bergfürst ein Ausnahmefall. Denn hier wer-den die Beteiligungen nicht über Nachrangdarlehenoder stille Beteiligungen vergeben, sondern über Ak-tien. Im Interview mit dem VentureCapital Magazinspricht Dr. Guido Sandler, Vorstand der Bergfürst AG,darüber, welche Vorgaben Unter-nehmen erfüllen müssen, wenn

sie über Bergfürst Kapital einwerben möchten, warum sich in Zu-kunft eine komplette Finanzierungsstruktur im Internet bildenwird und was er von Investing-Runden hält, die innerhalb einerStunde abgeschlossen sind. Das Interview finden Sie unter:

VentureCapital Magazin 3/2013 55www.vc-magazin.de

Der Schwarm im Fokus

Rückblick auf die Themenwoche Crowdinvesting Online

Lesen Sie weiter auf VC-Magazin.de

Sofatutor: Online-Abo für bessere NotenVor dem Hobby, der Filmerei, stand für StephanBayer immer noch eine für alle Kommilitoneneher lästige Notwendigkeit: Lernen für die Klau-sur an der Uni, wenn die erworbenen „Scheine“nicht wertlos werden sollten. Gemeinsam mitAndreas Spading und Colin Schlüter kam er aufdie Idee, Film und Lernen auf einer Onlineplatt-form für Schüler und Studenten zu vereinen. DieIdee vom „Sofatutor“ war geboren.

Die Fallstudie finden Sie hier:

„Online Marketing ist nah amGeld gebaut“In diesem Jahr fand bereits zum dritten Mal dieOnline Marketing Rockstars-Konferenz in Ham-burg statt. Im Interview mit VC-Magazin.de erzählt Veranstalter Philipp Westermeyer, wasOnline Marketing und Investments gemeinsamhaben, auf welche unternehmerischen Erfolgeer selbst zurückblicken kann und welche Trendser im Online Marketing für 2013 erwartet.

Das Interview finden Sie hier:

„Wir investieren im .9-Stadium”Gerüchte gab es schon länger, jetzt kommt dieBestätigung aus Berlin: Point Nine Capital hateinen neuen Beteiligungsfonds mit einem Volu-men von 40 Mio. EUR geschlossen. VC-Maga-zin.de fragte Pawel Chudzinski, wie das frischeKapital investiert werden soll.

Das Interview finden Sie hier:

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„Extrem schnelles Wachstum ist nicht zwangsläufig förderlich“

Interview mit Michael Sauer, Flip4New GmbH

Wenn die Aussicht auf das eigene Unternehmen spannenderist als die Karriere in Wissenschaft oder Konzern, bricht derUnternehmergeist durch. Welche Idee sie verfolgen, ob esVorbilder gibt und aus welchen Erfahrungen sie besondersviel gelernt haben, berichten Entrepreneure im Gründer -interview – dieses Mal Michael Sauer von Flip4New.

VC Magazin: Wie kam es zu der Idee für Ihr Start-up?Sauer: Die Idee für Flip4New kam uns, als wir beim Kauf eines neuen Navigationsgeräts merkten, dass das gut er-haltene alte Navi ungenutzt im Auto liegen blieb. Es gabdamals keine Möglichkeit, direkt beim Kauf von neuerUnter haltungselektronik seine nicht mehr gebrauchtenArtikel in Zahlung zu geben. So kamen wir auf die Idee,das aus dem Gebrauchtwagenmarkt bekannte Geschäfts -prinzip auf die Unterhaltungselektronik zu adaptieren. Inder ersten Version von Flip4New gab es für unsere Kundendie Möglichkeit, Neuprodukte zu kaufen und dabei direktihre Altgeräte in Zahlung zu geben. Später konzentriertenwir uns ganz auf den Ankauf der gebrauchten Artikel undrealisierten den Gedanken der Inzahlungnahme insbeson-dere durch zahlreiche Partner im Online- und stationärenHandel.

VC Magazin: Wie haben Sie die erste Finanzierung IhrerGründungsidee gestemmt und wie verlief die weitere Suchenach Kapital(-gebern)?Sauer: Den Proof of Concept und die ersten Monate nachdem Launch unserer Website haben wir mit unserenpriva ten Ersparnissen finanziert. Durch unsere vorherigeArbeit als Investmentbanker hatten wir bereits gute Kon-takte zu Business Angels aufbauen können und diese vomStart von Flip4New an immer wieder über die Geschäfts-entwicklung informiert. Nachdem sich die ersten Ankaufs-volumina verstetigt hatten, konnten wir dann glücklicher-weise relativ schnell eine erste Finanzierungsrunde mitnamhaften Business Angels auflegen.

VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeis-ter. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konnten Siebesonders viel lernen?Sauer: Extrem schnelles Wachstum ist nicht zwangsläufigförderlich für effiziente Prozesse. Oft musste hinterher auf -geräumt werden.

VC Magazin: Wie sehen die mittelfristigen Planungen fürIhr Start-up und Ihre unternehmerische Zukunft aus?

Sauer: In nicht mal vier Jahren haben wir uns zu einemder führenden Re-Commerce-Unternehmen etabliert, wirkaufen mittlerweile als einziger Anbieter fast das kompletteSortiment der Unterhaltungselektronik an. Damit habenwir schon einen großen Meilenstein erreicht. Auch diezahlreichen Kooperationen mit führenden Unternehmender Branche waren ein wichtiger Schritt für uns. Dienächste Zeit wird ganz im Zeichen der internationalenExpan sion stehen. Ein Verkauf des Unternehmens stehtfür uns nicht zur Debatte, dazu haben wir noch zu vielePläne und Ziele, die wir gemeinsam mit unserem Team er-reichen wollen. Der Re-Commerce Markt steht erst bei 1%seines Potenzials.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview.

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VentureCapital Magazin 3/2013

Gründerinterview

Das vollständige Interviewfinden Sie unter

Zum Gesprächspartner

Michael Sauer hat im Frühjahr 2010 gemeinsam mitLennart Kleuser die Flip4New GmbH gegründet, derenGeschäftführer sie beide sind. Das Start-up mit Sitz inFriedrichsdorf im Taunus hat sich auf den Ankauf ge-brauchter Elektronikgeräte spezialisiert. Vor der Grün-dung von Flip4New war Sauer knapp fünf Jahre Asso-ciate im Investment Banking der Deutschen Bank.

Michael Sauer (re.) und Lennart Kleuser haben Flip4New 2010 gegründet.

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Entrepreneurship

„Bei anderen Events ist die ‚grüne‘Community unter sich“

Interview mit Ulrich Dietz, Initiator von Code_n und Gründer und Vorstandsvorsitzender, GFT Technologies

Beim Ideenwettbewerb Code_n präsentieren die 50 Finalis-ten auf der CeBIT ihre Geschäftsideen rund um das ThemaEnergiewende. Initiator Ulrich Dietz berichtet im Interview,welche Vorteile die Start-ups von der Veranstaltung haben.

VC Magazin: In Deutschland gibt es bereits einige Veran-staltungen und Wettbewerbe, die sich „grünen“ Start-upsverschrieben haben. Wieso braucht es zusätzlich einenWettbewerb wie Code_n?Dietz: Bei anderen Events ist die „grüne“ Community oftunter sich. Das Bewusstsein über die Bedeutung von jungenUnternehmen für das Gelingen der Energiewende bleibtsomit innerhalb dieses Kreises. Mit der CeBIT als Plattformheben wir das Ganze auf eine völlig andere Ebene. VieleBesucher, die sich mit dem Thema nur am Rande beschäf-tigen, erhalten hier die Möglichkeit, mehr zu erfahren.

VC Magazin: Wie werden die Preisträger ermittelt undwelche Preise winken?Dietz: Wir vergeben zwei Code_n Awards in den Kate -gorien „Start-up“ und „Emerging Company“, die jeweils mit15.000 EUR dotiert sind. Die Auswahl erfolgt über eine Jury,zu der etwa Antonella Battaglini von der Renewables GridInitiative und Jens-Uwe Sauer von Seedmatch gehören.Darüber hinaus gibt es verschie dene Sonderpreise, die vonunse ren Partnern gestiftet werden.

VC Magazin: Gibt es in der His-torie des Code_n Awards bereitsErfolgsgeschichten von denehemaligen Finalisten?Dietz: Im vergangenen Jahr ha-ben wir den Wettbewerb ja zumersten Mal durchgeführt. Dieletztjährigen Gewinner, die Be-treiber der myTaxi-App Intelli-gent Apps aus Hamburg, habenim vergangenen Jahr eine außerordentliche Erfolgs -geschichte geschrieben. Sie haben ihre Belegschaft in denletzten zwölf Monaten verdoppelt und sind inzwischen in40 Städten weltweit vertreten. Als eines von wenigen deut-schen Start-ups ist es ihnen gelungen, sich auch in denUSA zu etablieren.

VC Magazin: Danke!

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Ulrich DietzVorstandsvorsitzenderGFT Technologies

Das vollständige Interview finden Sie hier:

4Sonderbeilage April 2012

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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Investing in Cleantech

Investing in Cleantech5. Jahrgang5. Jahrgang

SONDERBEILAGE

SONDERBEILAGE

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Ausgabe 2012

„Investing in Cleantech“Eine Sonderbeilage des VentureCapital Magazins (6. Jg.)

Anzeigenschluss: 18. März 2013Erscheinungstermin: 28. März 2013

Anzeigen/Heftabnahmen:Denise Hoser [email protected]. +49 (0) 89-2000 339-30Claudia [email protected]. +49 (0) 89-2000 339-52

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Erstrundenfinanzierungen des

High-Tech Gründerfonds

LEDexchange GmbH Rheinbreitbach (DE)

Tätigkeitsfeld: Leuchtmittel

Volumen: nicht veröffentlicht (Seed-Finanzierung)

Erst- und ZweitrundenfinanzierungenAdvanova GmbH Fürth (Bayern)

Tätigkeitsfeld: Software

Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn;

Bayern Kapital GmbH, Landshut; Business Angels

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

In einer ersten Finanzierungsrunde gewinnt Advanova den High-

Tech Gründerfonds, Bayern Kapital sowie ein Konsortium aus Busi -

ness Angels als neue Gesellschafter. Das mittelfränkische Unter-

nehmen entwickelt eine Software, die die Patientenkurve im Kran-

kenhaus auf mobilen Endgeräten wie Tablets nutzbar macht. Die

neu eingeworbenen Mittel sollen in die Weiterentwicklung und die

Vermarktung der ersten mobilen elektronischen Patientenkurve

investiert werden.

Apinauten GmbH Leipzig

Tätigkeitsfeld: Software/Cloud Computing

Investor: Technologiegründerfonds Sachsen Verwaltungs GmbH,

Leipzig

Volumen: nicht veröffentlicht (Seed-Finanzierung)

Die Leipziger Apinauten GmbH erhält eine Seed-Finanzierung

durch den Technologiegründerfonds Sachsen. Das Unternehmen

betreibt eine Backend as a Service-Plattform, die Entwicklern eine

Baukastenlösung zum Erstellen von Apps und deren Betrieb in der

Cloud bietet. Mit der Finanzierungsrunde soll der Markteintritt der

Plattform vorangetrieben werden.

Cumulocity GmbH Düsseldorf

Tätigkeitsfeld: Software

Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn;

VersoVentures, Finnland

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Der High-Tech Gründerfonds und VersoVentures investieren in die

Cumulocity, ein Machine to Machine Spin-off von Nokia Siemens

Networks. Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, mit der

Geräte wie Verkaufsautomaten oder Telematikeinheiten, die mit einer

SIM-Karte ausgestattet sind, weltweit gesteuert werden können.

Die eingeworbenen Finanzmittel sollen vor allem für die weitere

Marktdurchdringung und den Unternehmensausbau genutzt werden.

Dynamic Biosensors GmbH München

Tätigkeitsfeld: Biotech

Investoren: Extorel GmbH, München; Bayern Kapital GmbH,

Landshut; UnternehmerTUM-Fonds Management GmbH, München;

BioM AG Munich Biotech Development, Martinsried

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Dynamic Biosensors erhält eine Finanzierungsrunde in unbekannter

Höhe von Extorel, Bayern Kapital, UnternehmerTUM-Fonds sowie

BioM. Das Münchner Unternehmen entwickelt eine chipbasierte

Sensortechnologie für die Suche nach pharmazeutischen Wirkstof-

fen. Mit dem Investment wird die weitere Entwicklung und Ver-

marktung des ersten kommerziellen Messsystems finanziert.

Klash GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: App-Anbieter

Investoren: Venista Ventures GmbH & Co. KG, Köln; EF Eierfabrik

Management GmbH, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Das Start-up Klash gewinnt Venista Ventures und EF Eierfabrik als In-

vestoren für seine erste Finanzierungsrunde. Die Berliner stellen mit

ihrer App eine Plattform für Wettbewerbe unter Freunden. Mit den

Geldern soll die weitere Expansion der App vorangetrieben werden.

Laubwerk GmbH Potsdam-Babelsberg

Tätigkeitsfeld: Computergrafik

Investoren: Investitionsbank des Landes Brandenburg via

Frühphasenfonds Brandenburg, Potsdam; Privatinvestor

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Laubwerk, ein Start-up für 3-D-Vegetation, gewinnt die Investitions-

bank des Landes Brandenburg, die sich über den Frühphasenfonds

Brandenburg engagiert, und einen Privatinvestor als neue Beteiligte.

Das IT-Unternehmen ist spezialisiert auf Lösungen zur digitalen

Darstellung von Vegetation in Architektur, Medien und Entertain-

ment. Die neu aufgenommenen Mittel sollen dafür verwendet wer-

den, eine Produktlinie und weltweite Vermarktung aufzubauen

sowie die eigene Kerntechnologie für Enterprise-Lösungen weiter-

zuentwickeln.

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VentureCapital Magazin 3/2013

Deal-Monitor

Die Transaktionen des vergangenen MonatsUnter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischer

Reihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Details

zu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-

den sich Secondary Deals, Exits und Fund raisings/Commit -

ments (neue Fonds).

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VentureCapital Magazin 3/2013 59

linkbird GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Software

Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn;

Business Angels

Volumen: nicht veröffentlich (1. Finanzierungsrunde)

Der High-Tech Gründerfonds beteiligt sich gemeinsam mit sechs

Berliner Business Angels an linkbird. Das Start-up hat eine Soft-

ware as a Service-Lösung in Form einer Kombination aus Suchma-

schinenoptimierungs-Projektmanagement-, Customer Rela tionship

Management- und Controllingtools entwickelt. Das frische Kapital

soll neben dem Vertriebsausbau vor allem in die Produktentwick-

lung investiert werden.

milabent GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Mobile

Investoren: Dr. Rolf Stomberg, Dr. Ingo Schwarz, Wolfgang E. Buss

Volumen: sechsstelliger Betrag (2. Finanzierungsrunde)

Neben den Altgesellschaftern Dr. Ingo Schwarz, ehemaliger Vorstand

elektronische Medien der Bertelsmann AG, und dem Verleger Wolf-

gang E. Buss investiert auch Lanxess-Aufsichtsrat Dr. Rolf Stomberg

in milabent. Das Hamburger Start-up bietet Werbetreibenden die

Möglichkeit, mobile Microsites zu erstellen und mit bestehenden

Kampagnen zu verknüpfen. Mit dem neuen Kapital soll unter anderem

das Vertriebsteam verstärkt werden, um die Nachfrage im loka len

Werbemarkt zu bedienen und zeitgleich die Internationalisierung

vorzubereiten.

Outfittery/Paul Secret GmbH

Tätigkeitsfeld: E-Commerce

Investoren: Mangrove Capital Partners, Luxemburg; RI Digital

Ventures GmbH, Hamburg; IBB Beteiligungsgesellschaft via VC

Fonds Kreativwirtschaft Berlin, Berlin; HV Holtzbrinck Ventures

Adviser GmbH, München; High-Tech Gründerfonds Management

GmbH, Bonn

Volumen: mittlerer siebenstelliger Betrag (2. Finanzierungsrunde)

Das E-Commerce-Unternehmen für Herrenmode Outfittery.de hat

in einer zweiten Finanzierungsrunde Kapital von den neuen Inves-

toren Mangrove Capital Partners, RI Digital Ventures und der IBB

Beteiligungsgesellschaft erhalten. Auch die bestehenden Investoren

Holtzbrinck Ventures und der High-Tech Gründerfonds beteiligen

sich erneut. Das Investment soll das Unternehmen beim internatio-

nalen Wachstum unterstützen.

SemVox GmbH Saarbrücken

Tätigkeitsfeld: Software

Investoren: Saarländische Wagnisfinanzierungsgesellschaft mbH,

Saarbrücken; KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main; M. Ladendorf

Beratung und Beteiligung GmbH, Trier

Volumen: sechsstelliger Betrag (2. Finanzierungsrunde)

In einer zweiten Finanzierungsrunde sammelt SemVox einen sechs-

stelligen Betrag bei der Saarländischen Wagnisfinanzierungsgesell-

schaft, der KfW sowie der M. Ladendorf Beratung und Beteiligung

GmbH ein. Seit 2008 entwickelt das Unternehmen Lösungen zur

Sprach- und Gestensteuerung sowie mobile Anwendungen. Die neuen

Finanzmittel fließen der Weiterentwicklung der Technologien und

der Stärkung der Marktposition zu.

Sopat GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Partikelanalyse

Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn;

Steelhouse Ventures Limited, Sevenoaks

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Das Berliner Hightech-Start-up Sopat gewinnt in seiner ersten

Finan zierungsrunde den High-Tech Gründerfonds und Steelhouse

Ventures Limited als Beteiligte. Mithilfe der digitalen Analyse von

Partikelbildern ermöglicht Sopat die Prozessoptimierung direkt im

Produktionsablauf chemischer, pharmazeutischer und biotechno-

logischer Prozesse. Mit der Finanzierungsrunde sollen der Markt-

eintritt forciert und die weitere Produktentwicklung in Angriff

genom men werden.

Stuffle GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Mobile Apps

Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn;

Tim Schumacher, Köln

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

Die Flohmarkt-App Stuffle hat eine zweite Finanzierungsrunde ab-

geschlossen. Neben dem Altinvestor Tim Schumacher beteiligt

sich nun auch der High-Tech Gründerfonds an dem Hamburger

Start-up. Mit der neuen Investition soll Stuffle weiter ausgebaut

werden. Dazu gehört der Launch einer Android-Version der bisher

nur für Apple verfügbaren App.

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sunfire GmbH Dresden

Tätigkeitsfeld: Cleantech

Investoren: Bilfinger Venture Capital GmbH, Mannheim;

KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Gemeinsam mit dem Venture-Arm des Engineering-Konzerns Bil -

finger Berger beteiligt sich die KfW an sunfire. Das Dresdner

Cleantech-Unternehmen entstand Ende vergangenen Jahres durch

den Zusammenschluss der Power to Gas-Unternehmen sunfire und

staxera, die sich auf Brennstoffzellen und Elektrolyseure speziali-

siert hatten. Die Höhe der Investition wurde nicht veröffentlicht.

Webdata Solutions GmbH Leipzig

Tätigkeitsfeld: Software

Investor: Technologiegründerfonds Sachsen Verwaltungs GmbH,

Leipzig

Volumen: nicht veröffentlicht (Seed-Finanzierung)

Webdata Solutions erhält eine Seed-Finanzierung durch den Tech-

nologiegründerfonds Sachsen. Blackbee, die Software des Unter-

nehmens, bietet eine Lösung zur automatischen Qualitätsverbes-

serung, zur Prozessoptimierung von Produktdaten sowie einen

Online-Service zur Preisbeobachtung im Internet. Das frische Kapi-

tal soll in das Wachstum von Webdata Solutions investiert werden.

yourXpert GmbH Stuttgart

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Forum Media Ventures, Merching (D)

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

YourXpert schließt eine erste Finanzierungsrunde mit Forum

Media Ventures ab. Das Start-up betreibt eine Plattform für Online-

Beratung, über die der Kunde Experten finden und via E-Mail, Live-

Chat oder Telefon eine On-Demand-Beratung einholen kann. Die

Mittel sollen für den Unternehmensaufbau und für den Ausbau der

Marketing- und Vertriebsaktivitäten verwendet werden.

Weitere Finanzierungsrundenexcentos GmbH Potsdam

Tätigkeitsfeld: IKT

Investoren: BFB Wachstumsfonds Brandenburg via BC Branden-

burg Capital GmbH, Potsdam; High-Tech Gründerfonds Manage-

ment GmbH, Bonn; S-UBG, Aachen; private Co-Investoren

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Neben der S-UBG, dem High-Tech Gründerfonds sowie privaten Co-

Investoren beteiligt sich auch BC Brandenburg Capital an einer

weiteren Investitionsrunde für excentos. Das Unternehmen ent -

wickelt webbasierte Beratungstechnologien für geführte Verkaufs-

prozesse (Guided Selling). Mit den neuen Mitteln soll vor allem der

weitere Unternehmensausbau finanziert werden.

Geppert GmbH Hall in Tirol (AT)

Tätigkeitsfeld: Wasserkraft

Investoren: Mountain Cleantech AG via Mountain Cleantech Fund II,

Zürich; Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH, Wien

Volumen: 15 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Die Geppert GmbH erhält in einer Wachstumsfinanzierungsrunde

15 Mio. EUR Eigen- und Fremdkapital unter anderem von der

Mountain Cleantech AG und der Austria Wirtschaftsservice

Gesellschaft. Das Tiro ler Unternehmen produziert Kleinwasser-

kraftwerke und plant, die eingeworbenen Mittel für den Bau eines

neuen Produktions- und Büro gebäudes sowie den Kauf von Pro-

duktionsmaschinen zu verwenden.

iversity GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Bildung

Investoren: bmp Beteiligungsmanagement AG, Berlin; bmp media

investors AG, Berlin; T-Venture Holding GmbH, Bonn; Marcus Riecke;

Masoud Kamali

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

In einer neuen Finanzierungsrunde hat der Anbieter für universitäre

Online-Lehre Iversity Kapital von den bestehenden Investoren,

dem BFB Frühphasenfonds Brandenburg, der bmp media investors

AG und dem Business Angel Masoud Kamali, sowie den Neuinves-

toren T-Ventures und Marcus Riecke eingesammelt. Riecke ist zudem

neuer CEO des Unternehmens.

Lophius Biosciences GmbH Regensburg

Tätigkeitsfeld: Biotech

Investoren: VRD GmbH, Heidelberg; WIC GmbH; S-Refit AG,

Regensburg; Bayern Kapital GmbH, Landshut; High-Tech Gründer-

fonds Management GmbH, Bonn; Business Angels

Volumen: 4 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Neben den bestehenden Investoren S-Refit, High-Tech Gründer-

fonds, Bayern Kapital sowie zwei Business Angels konnte Lophius

Biosciences die VRD GmbH und die WIC GmbH als Geldgeber für eine

weitere Finanzierungsrunde gewinnen. Das Regensburger Biotech-

Unternehmen entwickelt diagnostische Testsysteme für die Diag-

nostik und mögliche Therapiesteuerung in den Bereichen Trans-

plantation, Infektion und Autoimmunerkrankungen. Mit der Finan-

zierungsrunde sollen die von Lophius Biosciences entwickelten

Technologien und Produkte am Markt platziert werden.

60 www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 3/2013

Page 61: März 2013, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ......Mit Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“ (8. Jg.) 3 März 2013, 12,50 EUR Private Equity • Buyouts

VentureCapital Magazin 3/2013 61

Paymill GmbH München

Tätigkeitsfeld: Mobile Payment

Investor: Blumberg Capital, San Francisco

Volumen: 4 Mio. EUR

Der Online-Zahlungsdienst Paymill sammelt 4 Mio. EUR bei Blum-

berg Capital ein. Das Unternehmen mit Sitz in München hatte erst

vor Kurzem 10 Mio. EUR von Sunstone Capital und Holtzbrinck

Ventures erhalten. Mit dem neuen Investment sollen insbesondere

die Technik der Plattform und der Kundenservice ausgebaut und

verbessert werden.

Pentracor GmbH Hennigsdorf

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investoren: BFB Wachstumsfonds Brandenburg via BC Brandenburg

Capital GmbH, Potsdam; High-Tech Gründerfonds Management

GmbH, Bonn; Dr. Bernd Wegener

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

BC Brandenburg Capital, der High-Tech Gründerfonds und der Vor-

sitzende des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industrie

Dr. Bernd Wegener investieren in Pentracor. Das Hennigsdorfer

Unter nehmen entwickelt einen spezifischen Adsorber zur thera-

peutischen Absenkung von C-reaktivem Protein aus dem Blut -

plasma von Herzinfarktpatienten zur Verringerung der Schädigung

des Herzens. Mit dem Investment soll das weitere Wachstum des

Unternehmens finanziert werden.

Prosol Invest Deutschland GmbH Wildpoldsried

Tätigkeitsfeld: Energiespeicher

Investor: eCapital entrepreneurial Partners AG, Münster

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Über ihren Cleantech-Fonds beteiligt sich eCapital an Prosol Invest

Deutschland. Das Allgäuer Unternehmen fertigt Energiespeicher,

die an Fotovoltaikanlagen angeschlossen werden können. Prosol

will das frische Kapital nutzen, um seine Marktstellung weiter aus-

zubauen und den Unternehmensaufbau zu beschleunigen.

RegioHelden GmbH Stuttgart

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main; Mountain

Super Angel AG, St. Gallen; Bertelsmann Digital Media Investments

S.A, Luxemburg

Volumen: siebenstelliger Betrag (Wachstumsfinanzierung)

Neben den Altinvestoren Bertelsmann Digital Media Investments

(BDMI) und Mountain Super Angel beteiligt sich die KfW an der

dritten Finanzierungsrunde für RegioHelden. Der Stuttgarter

Dienstleister für lokale Internetwerbung hatte zuletzt im März 2012

ein Investment in Millionenhöhe von NetStart Ventures erhalten.

Die neu eingeworbenen Mittel sollen insbesondere in die Weiter-

entwicklung der Technologie, den Aufbau von Standorten und den

Ausbau des Personals fließen.

Stylight GmbH München

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: SevenVentures GmbH, Unterföhring; HV Holtzbrinck

Ventures Adviser GmbH, München; Tengelmann Ventures GmbH,

Mülheim an der Ruhr

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Stylight gewinnt SevenVentures sowie die Altinvestoren Holtz-

brinck Ventures und Tengelmann Ventures für eine weitere Finan-

zierungsrunde. Das Unternehmen bündelt über 400.000 Modeartikel

aus mehr als 100 Partnershops und ermöglicht es seinen Nutzern,

sogenannte Mood Boards mit eigenen Outfit-Fotos, Musik, Videos

und Modeartikeln zu erstellen und mit anderen zu teilen. Seven-

Ventures stellt Stylight neben finanziellen Mitteln auch Media -

leistungen zur Verfügung.

Buyout

Ifa Rotorion-Holding GmbH Haldensleben

Tätigkeitsfeld: Automobilindustrie

Investor: Bayern LB Capital Partner GmbH, München

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Volumen: nicht veröffentlicht

Die Ifa Rotorion-Holding erhält bei der Neuordnung der Gesell-

schafterstruktur und der Umsetzung des weiteren Wachstums

Unter stützung von Bayern LB Capital Partner. Ifa Rotorion produ-

ziert in Deutschland und Amerika Längswellen, Gleichlaufgelenke

und Kreuzgelenke für die Automobilindustrie. Die Beteiligung be-

steht aus einer Mischung von Minderheitsanteil und Gesellschafter -

darlehen, über das Volumen wurde Stillschweigen vereinbart.

St. Gilgen International School GmbH St. Gilgen (AT)

Tätigkeitsfeld: Schulwesen

Investor: H.I.G. Europe, London

Art der Beteiligung: Minderheitsbeteiligung

Volumen: nicht veröffentlicht

Die H.I.G. Europe, der europäische Arm der globalen Beteiligungs-

gesellschaft H.I.G. Capital, beteiligt sich an der St. Gilgen Interna-

tional School (StGIS). Die StGIS ist eine internationale Tages- und

Internatsschule für die Schulstufen vier bis zwölf mit Sitz am Wolf-

gangsee bei Salzburg in Österreich. Die H.I.G plant, über die neue

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Bildungsplattform Academos Gruppe ein internationales Netzwerk

erstklassiger Schulen aufzubauen und die StGIS als Ausgangspunkt

zu nutzen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Freigabe

durch die zuständigen Behörden.

Tieto Deutschland GmbH Eschborn

Tätigkeitsfeld: IT

Investor: Aurelius AG, München

Art der Beteiligung: Buyout

Volumen: nicht veröffentlicht

Aurelius erwirbt Tieto Deutschland sowie die Unternehmensakti -

vitäten in den Niederlanden, Indien und Polen vom finnischen

Tieto-Konzern. Tieto ist Dienstleister für IT-Services und Product

Engineering. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der

zuständigen Kartellbehörden und soll im zweiten Quartal 2013

abge schlossen werden.

Warendorfer Küchen GmbH Warendorf

Tätigkeitsfeld: Küchenmöbel

Investor: CoBe Capital, New York

Art der Beteiligung: Buyout

Volumen: nicht veröffentlicht

CoBe Capital übernimmt Warendorfer Küchen von der AFG Arbo-

nia-Forster-Holding AG. Warendorfer Küchen, ursprünglich ein

Tochterunternehmen von Miele & Cie., entwickelt und fertigt Luxus -

küchenmöbel mit einem patentierten Faltkorpus. Die Transaktion

ist die erste Investition von CoBe Capital in Deutschland.

WIS-ATeVi Maschinenbau GmbH & Co. KG Viersen

Tätigkeitsfeld: Werkzeug- und Maschinenbau

Investor: S-UBG AG, Aachen

Art der Beteiligung: Minderheitsbeteiligung

Volumen: nicht veröffentlicht

Die S-UBG AG erwirbt 22% der Unternehmensanteile an WIS-ATeVi.

Das Unternehmen baut Werkzeuge und Maschinen, die hauptsäch-

lich in der Automobilbranche eingesetzt werden. Über die Kapital-

erhöhung soll das weitere Unternehmenswachstum vorangetrie-

ben werden.

Secondary Deals

13 Portfoliobeteiligungen der Karolinska Development

Tätigkeitsfeld: Life Sciences

Erwerbende Investoren: u.a. Rosetta Capital Limited, London;

b-to-v Partners AG, St. Gallen

Veräußernder Investor: Karolinska Development AB, Solna (SE)

Volumen: ca. 30 Mio. EUR

Unter Führung von Rosetta Capital übernimmt ein Investorenkon-

sortium, dem u.a. b-to-v Partners angehören, die Beteiligungen an

13 der aktuell 25 Portfoliounternehmen der Karolinska Develop-

ment AB. Die Unternehmen (Akinion Pharmaceuticals, Aprea,

Axelar, Biosergen, Clanotech, Dilafor, Dilaforette Holding, Inhalati-

on Scien ces in Sweden, NeoDynamics, NovaSAID, Pergamum,

Promimic, Umecrine Mood) sind in den Bereichen Medizin- und

Biotechnologie tätig und befinden sich zum Teil in der Früh- sowie

teilweise in der klinischen Phase. Für die Transaktion werden die

Anteile der Unter nehmen in eine neu gegründete Gesellschaft

überführt.

Kautex Maschinenbau GmbH Bonn

Tätigkeitsfeld: Maschinenbau

Erwerbende Investoren: Capiton AG, Berlin; Management

Veräußernder Investor: Steadfast Capital GmbH, Frankfurt am Main

Volumen: nicht veröffentlicht

Nähere Informationen siehe Deal des Monats.

Exits

Anvis Group Steinau an der Straße

Tätigkeitsfeld: Automobilindustrie

Investor: H.I.G. Europe

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Die H.I.G. Europe, der europäische Arm der auf mittelständische

Unternehmen fokussierten Beteiligungsgesellschaft H.I.G. Capital,

verkauft die Anvis-Gruppe an den japanischen Autozulieferer

Tokai Rubber Industries. Anvis ist ein Anbieter von Schwingungs-

dämpfungskomponenten, die vorwiegend in der Automobilindustrie

zum Einsatz kommen. Das Unternehmen wurde 2010 von der H.I.G.

Europe zusammen mit Olaf Hahn, CEO der Anvis-Gruppe, über-

nommen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Freigabe

durch die zuständigen Behörden.

eagleyard Photonics GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Laserdioden

Investoren: Extorel GmbH, München; IBB Beteiligungsgesellschaft

mbH via VC Fonds Berlin, Berlin

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Extorel und der von der IBB Beteiligungsgesellschaft gemanagte

VC Fonds Berlin veräußern gemeinsam mit dem Management die

Mehrheit am Berliner Laserdiodenhersteller eagleyard Photonics

an Toptica Photonics. Über das Volumen haben die beteiligten Par-

teien Stillschweigen vereinbart.

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VentureCapital Magazin 3/2013

Deal des Monats

Kautex Maschinenbau GmbH Bonn

Tätigkeitsfeld: Maschinenbau

Erwerbende Investoren: Capiton AG, Berlin; Management

Veräußernder Investor: Steadfast Capital GmbH, Frankfurt am Main

Volumen: nicht veröffentlicht

Steadfast Capital hat seine Beteiligung an Kautex Maschinenbau an von der Capiton AG beratene Fonds und an das Kautex-Manage-

ment verkauft. Über den Verkaufspreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Steadfast, das die Beteiligung 2007 von Adcuram

erworben hatte, erzielt dem Vernehmen nach mit dem Exit einen Investment Multiple von netto 3,6x und einen IRR von etwa 25% p.a.

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VentureCapital Magazin 3/2013 63

Ixxat Holding GmbH Weingarten (D)

Tätigkeitsfeld: Automation

Investoren: u.a. BWK GmbH Unternehmensbeteiligungsgesellschaft,

Stuttgart

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: 32 Mio. EUR

Die schwedische HMS Networks übernimmt die Ixxat-Gruppe. 32 Mio.

EUR zahlt der Stratege an die bestehenden Gesellschafter, darunter

die BWK Unternehmensbeteiligungsgesellschaft. Ixxat aus Wein-

garten bietet Hard- und Software-Lösungen für die industrielle Auto -

mation und die Automobilbranche an. Das Unternehmen beschäf-

tigt 85 Mitarbeiter in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Italien

und den USA und hat 2012 14 Mio. EUR Umsatz erwirtschaftet.

Klastech GmbH Dortmund

Tätigkeitsfeld: Laser

Investor: Triangle Venture Capital Group Management GmbH,

St. Leon-Rot

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Die Triangle Venture Capital Group verkauft ihre Anteile an der

Klastech GmbH an den amerikanischen Laser-Hersteller Power

Technology. Triangle, die bereits seit einer Seed-Finanzierung im Jahr

2007 an dem Dortmunder Hersteller von Lasern beteiligt sind, und

Power Technology machten keine Angaben zum Verkaufspreis.

Meininger Shared Services GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Hotellerie

Investor: Meininger Holding GmbH, Berlin

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Holidaybreak kauft die verbliebenen 26% an der Meininger Hotel-

gruppe von der Meininger Holding. Der britische Touristikkonzern

hatte zuvor bereits 74% der deutschen Hotelgruppe übernommen.

Mit dem Inhaberwechsel verlassen die bisherigen Geschäftsführer

das Unternehmen. Über das Transaktionsvolumen wurde Still-

schweigen vereinbart.

RS Reengineering Softwaredesign AG Potsdam

Tätigkeitsfeld: Informations- und Kommunikationstechnik

Investor: KBB Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH/BC Brandenburg

Capital GmbH, Potsdam

Art der Transaktion: Buyback

Volumen: nicht veröffentlicht

Die Beteiligungsgesellschaft BC Brandenburg Capital GmbH veräu-

ßert im Rahmen einer Buyback-Transaktion ihre stille Beteiligung

an der RS Reengineering Softwaredesign AG an den Gründungsge-

sellschafter und Vorstand Jürgen Richter. Richter hatte bereits die

Anteile der KBB an der RS AG erworben. BC Brandenburg Capital

hat sich mit dem von ihr gemanagten KBB-Fonds an der RS AG

beteiligt und diese langjährig als Lead-Investor begleitet.

Neue Fonds

Capnamic Ventures Management GmbH Köln

Fokus: Digital

Volumen: mittlerer zweistelliger Millionenbereich

Status: 1. Closing

Capnamic Ventures startet als Multi Corporate-Fonds mit Fokus

auf Wachstumsunternehmen in den Bereichen Mobile, E-Commerce,

Gaming, Payment, Advertising sowie Software as a Service. Zu den

bisherigen Investoren zählen neben Universal Music, der Rheini-

schen Post und der Mediengruppe M. DuMont Schauberg unter an-

derem auch die NRW.Bank sowie die Nordwest-Zeitung. Der Fonds

steht weiteren Investoren noch für maximal zwölf Monate offen.

Neben eigenen Fonds verantwortet Capnamic Ventures in Zukunft

auch das gesamte Portfolio von DuMont Venture, der Beteiligungs-

gesellschaft der Mediengruppe M. DuMont Schauberg.

Point Nine Management GmbH Berlin

Fokus: Internet

Volumen: 40 Mio. EUR

Status: Final Closing

Point Nine Capital hat einen neuen Beteiligungsfonds mit einem

Volumen von 40 Mio. EUR geschlossen. Der Frühphaseninvestor,

der 2011 aus dem Investmentgeschäft des Inkubators Team Europe

hervorging, wird das Kapital in junge Internet-Start-ups investie-

ren, im Mittelpunkt stehen die Bereiche Software as a Service

(SaaS), E-Commerce, Marktplätze und Mobile.

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Der Deal-Monitor entsteht mit freundlicher Unterstützung des

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Was zeichnet ein erfolgreiches Start-up aus? Und noch viel wichtiger: Wie lassen sich diese Erfolgsfaktoren auf den eigenen Berufsalltag übertragen? Mit dieser Frage beschäftigen sich ReidHoffmann, Mitgründer des sozialen Netzwerks LinkedIn, und Ben Casnocha, preisgekrönter Unternehmer und Autor, in ihrem Buch „Die Start-up Strategie“. Anhand von anschaulichen Bei-spielen aus der Praxis zeigen sie auf, in welchen Fällen Jungunternehmen von ihrer Beweglichkeit,dem Umstand, dass sie ihr eigenes Geld investieren, oder der Tatsache, dass sie Unsicherheitenund Volatilitäten nutzen, profitieren. Zu jedem Fall geben die Autoren Tipps, wie sich die Erfolgs-strategien der Start-ups auf das eigene Berufsleben übertragen lassen – wie man also selbst zumnächsten Facebook oder Airbnb wird. Erschienen bei der Börsenmedien AG, 255 Seiten, 22,90 EUR

Soeben erschienen

Events

Datum & Ort Veranstalter Event04.03.2013

FrankfurtBundesverband Alternative Investmentswww.bvai.de

BAI Insight 15: Konferenz zum Thema „Renditechancen in Zeiten der Realzinsfalle: Sachwerte und Kreditfonds"Teilnahme: k.A.

05.–06.03.2013Köln

European Association of Pharma Biotechnologywww.eapb.de

Science to Market Conference S2M: Konferenz zum Thema „Personalized Medicine - Trends 2013"Teilnahme: ab 200 EUR

05.–09.03.2013Hannover

GFTwww.code-n.org

Code_n: Start-up Event auf der CebitTeilnahme: k.A.

07.03.2013Düsseldorf

Simon Olgischlägerwww.businesswithsoul.de

Business with Soul 4.0: Branchentreff für Start-ups und Entscheider aus NRWTeilnahme: ab 29 EUR

07.03.2013Duisburg

Private Equity Forum NRWwww.private-equity-forum.de

German.Venture.Day 2013: Treffen von Investoren und Start-ups, Thema: Exit – Strategische Planung versus faktische RealitätTeilnahme: Mitglieder kostenfrei, Nicht-Mitglieder: 119 EUR

11.–13.03.2013Barcelona

EBD Groupwww.ebdgroup.com

BIO-Europe Spring 2013: Treffen der Biotech-Industrie mit führenden PE- und VC-InvestorenTeilnahme: ab 1.790 EUR

12.03.2013 Düsseldorf

Mergermarketwww.mergermarket.com

German M&A and Private Equity Forum 2013: Branchenkongress für Firmenkäufer und -verkäuferTeilnahme: ab 795 GBP

13.–14.03.2013Genf

EVCAwww.evca.eu

EVCA Investor's Forum 2013: Jährliches Zusammentreffen von rund 200 führenden Investoren in der Private Equity-SzeneTeilnahme: 2.295 EUR

13.–14.03.2013Aachen

FIR an der RWTH Aachenwww.fir.rwth-aachen.de

16. Aachener Dienstleistungsforum: Austauschplattform für Führungskräfte undandere Experten aus Unternehmen unterschiedlichster Branchen und GrößenTeilnahme: 895 EUR

13.–14.03.2013Garching

Bayern Innovativwww.bayern-innovativ.de

Forum Life Science: Internationaler Kongress rund um das Thema Life SciencesTeilnahme: ab 23,80 EUR

14.03.2013München

Evobis www.evobis.de

evobis Venture Conference: Thema: „Software, Internet & Mobile“Teilnahme: ab 150 EUR

14.03.2013Berlin

BVKwww.bvkap.de

Parlamentarischer „Nord“-Abend in der Landesvertretung NiedersachsenTeilnahme: k.A.

14.03.2013Hamburg

Graf Rechtsanwältewww.gamesconference.com

Hamburg Games Conference: Konferenz der Games-BrancheTeilnahme: ab 99 EUR

19.03.2013München

Munich Networkwww.munichnetwork.com

8. Technologietag: Konferenz für Innovations- und UnternehmensfinanzierungTeilnahme: ab 295 EUR

19.–20.03.2013Heidelberg

MFG Baden-Württemberg www.mfg.de

12. Heidelberger Innovationsforum: Networking Event für IT-Forscher und MarktakteureTeilnahme: ab 180 EUR

21.03.2013 Karlsruhe

CyberForum www.cyberforum.de

4. Karlsruher Venture Day 2013: Matching Event in der Region KarlsruheTeilnahme: k.A.

26.03.2013Düsseldorf

eCapital entrepreneurial Partners www.ecapital.de

VC-Stammtisch: „Ausblick und Neuerungen der Business Angel Szene in Deutschland" Dr. Ute Günther/Dr. Roland Kirchhoff BANDTeilnahme: kostenfrei

14.–16.04.2013Frankfurt

marcus evans (Europe) www.dach-elitegipfel.com

DACH Elite Gipfel 2013: Konferenz für Family Offices, Stiftungen und Trusts aus dem deutschsprachigen RaumTeilnahme: k.A.

23.04.2013Berlin

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologiewww.kongress-junge-ikt.de

„Junge IKT-Wirtschaft: Gründen – Investieren – Wachsen": Kongress undMesse für IKT-Start-upsTeilnahme: k.A.

64 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2013

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Ausblick Impressum

14. Jahrgang 2013, Nr. 3 (März)Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Susanne Gläser (Redaktionsleitung), Mathias Renz (Verlagslei -tung), Benjamin Heimlich, Torsten Paßmann

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Dr. Hans Bethge, Uwe Fleischhauer, BerndFrank, Dr. Klemens Gaida, Holger Garbs, Christian Höffken, Dr. HaraldLinné, Robert Massing, Sven Müller, Wolf-Dieter Pick, Dr. Astrid Pöni-cke, Simona Schamper, Tobias Schmitz, Dr. Philip Schwarz van Berk,Georg von Stein, Dr. Matthias Unser, Dr. Golo Weidmann

Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Lammel

Gestaltung: Holger Aderhold

Bilder: Fotolia, Panthermedia, Photodisc, Pixelio

Titelbild: © Panthermedia/Yuanyuan Xie

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Denise HoserTel.: 089-2000339-30, Fax: 089-2000339-39Claudia KersztTel.: 089-2000339-52, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2013: 31.01. (2/13), 28.02. (3/13), 28.03. (4/13), 26.04. (5/13), 31.05. (6/13), 28.06. (7-8/13), 30.08. (9/13), 27.09. (10/13),31.10. (11/13), 6.12. (12/13)Sonderausgaben: 13.07. (Tech-Guide 2013), 12.10. (Start-up 2014)

Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 EUR (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

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VentureCapitalMagazin

„Fast die Hälfte der gestorbenen Unternehmen geht zu Lasten der Investoern,weil die sich nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen konnten.“

Dr. Karsten Henco, Mitgründer von Qiagen und heute Managing Director von HS LifeSciences, berichtete im Rahmen der High-Tech Partnering Conference von seinen langjährigen Erfahrungen als Unternehmer und Business Angel.

Zitat des Monats

Inklusive Sonderbeilage

„Investing in Cleantech“ (6. Jg.)

Das VentureCapital Magazin 4/2013 erscheint am 28.3.2013Schwerpunktthemen: Life Sciences/Patente &Lizenzen/M&A

Märkte & Zahlen:– BVK-Statistik 2012 – die Private Equity-Industrie in

Zahlen– Trade Sale, Secondary, IPO – wie M&A-Berater die

aktuellen Chancen auf lukrative Exits bewerten– Mit Herzblut für junge Unternehmen – Business

Angels berichten aus der Praxis

Early Stage & Expansion:– Life Sciences-Unternehmen auf Kapitalsuche – wer

aktuell in Biotech, Medtech, etc. investiert– Innovationen und neue Geschäftsmodelle im Zeitalter

des digitalisierten Gesundheitskonsumenten

Mittelstand/Buyouts:– Mittelständische Unternehmen auf Innovations -

suche – M&A-Berater berichten – Aktuelle Studie: Performance von Private Equity

während der Finanzkrise– Rückblick: Super Return 2013 in Berlin

Entrepreneurship:– Wirksamer Schutz für technische Erfindungen,

Marken und Produktdesigns– Fallstudie: NanoScape AG

VentureCapital Magazin 3/2013 65www.vc-magazin.de

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66 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 3/2013

Die European PrivateEquity & Venture CapitalAssociation (EVCA) er-nennt Michael Collinszum neuen Public AffairsDirector. Collins kommt

von der Citibank, wo er als ManagingDirector im Bereich European Govern -ment Affairs tätig war. Vor seinemEnga gement bei der Citibank warCollins vier Jahre lang Finanzbeiratund ECOFIN-Vorsitzender der perma-nenten britischen Abordnung inBrüssel.

Dr. Christoph Wetzler istneuer Equity-Partner imFrankfurter Büro von Heu -king Kühn Lüer Wojtek.Wetzler, der seit 15 Jahrenin den Bereichen Finan-zierung sowie Corporate/

M&A tätig ist, hat seinen Schwer-punkt auf die Beratung im Rahmen vontransaktionsbezogenen Finanzierun-gen, wie etwa Akquisitionsfinanzie-rung, Projektfinanzierung oder der Fi -nanzierung von Immobilienportfolio-Transaktionen, gelegt.

Dr. Daniel Schellenbergist neuer Direktor Strate-gie & Business Develop-ment der Adcuram Group.Er wird die Tochterunter-nehmen der Industriehol -ding bei der Konzeption

und Umsetzung von Wachstums- undWertsteigerungsstrategien sowie beiMaßnahmen zur nachhaltigen Verbes -serung der operativen Leistung in denKernbereichen unterstützen. Schellen -berg war zuvor in leitender Positionfür mehrere führende Unternehmens-beratungen tätig.

René Dörendahl ist neuerDirector beim Beratungs-unternehmen AngermannM&A International. Er wirdaus dem Stuttgarter Büroheraus sein Hauptaugen-merk auf den Automoti-

ve- und Maschinenbausektor richten.Dörendahl war zuvor bei KPMG, Helb-ling Business Advisors und Continen-tal in den Bereichen Wirtschaftsprü-fungswesen, Unternehmens- und Trans -aktionsberatung tätig.

FTI Consulting verstärkt die CorporateFinance- und Restrukturierungsbera-tung mit Andreas von Keitz, derkünftig als Senior Managing Directorden Bereich Operational Transforma-tion in der Region Europa, MittlererOsten und Afrika (EMEA) leitet.

Christoph Seeger ver-stärkt als Managing Direc -tor das Team des Corpo-rate Finance-Beraters Frei -tag & Co. Seegers Fokusliegt auf den Geschäftsbe -reichen Kapitalmarkt/Cor -

porate Con trol, inklusive CorporateDefence, und M&A, der auch die Be-treuung von Private Equity- und Hedge -fonds-Klienten beinhaltet. Zuvor warSeeger unter an derem bei GoldmanSachs, KKR und Perry Capital in Lon-don und Frankfurt tätig.

Transforce Mergers & Acquisitionsgewinnt Roland Martinez als ge-schäftsführenden Gesellschafter, derzukünftig das Geschäftsfeld Ma -nagement Consulting verantwortet.Martinez war zuvor über 25 Jahre beiIT- und Telekommunikations-Dienst-leistern wie Siemens, T-Systems undXchanging tätig.

Mag. Markus Manz über-nimmt die Geschäfts füh -rung des oberösterrei-chischen Hightech-Inku -bators tech2b. Zuvor warManz Leiter des Netzwer-kes Ressourcen- und Ener -

gieeffizienz und des Um welt tech nik-Clusters der Clusterland OÖ GmbH.

Dr. Jürgen Bremer wech -selt in das Kölner Büroder Luther Rechtsan-waltsgesellschaft undverstärkt dort das TeamGesellschaftsrecht/M&Aals Partner. Zuletzt war

Bremer als geschäftsführender Ge-sellschafter für die sbc Restrukturie-rung & Investments AG, eine Restruk-turierungs- und Beteiligungsgesell-schaft mit Sitz in Düsseldorf, tätig.

Ab März verstärkt Kevin Reeder dasTeam der bm-t beteiligungsmanage-ment thüringen gmbh. Nach Sta tionen

in den USA war er seit2008 bei der Bellevue As-set Management in Zü-rich tätig. Bei der Erfurterbm-t wird er als Fonds -manager arbeiten.

Die internationale Part -ner schaft von L.E.K. wähltStu art Jackson zum neu-en Global Managing Part-ner der Strategieberatung.Er übernimmt damit dieoperative Führung und

wird die strategische Ausrichtung derL.E.K. Consulting maßgeblich mitbe-stimmen. Jackson ist bereits seit knapp30 Jahren für die Beratung tätig, zu-letzt als President von L.E.K. Nord-amerika.

Der Internet-Investor Mi-chael Brehm wird Auf-sichtsrat der Bergfürst AGund beteiligt sich außer-dem an der Crowdinves-ting-Plattform. Brehm istGründer und CEO Rebate

Networks sowie Gründer der M.C.B.Beteiligungs GmbH.

Die Wirtschaftskanzlei Linklaters ver-stärkt ihre deutsche Partnerschaftmit Prof. Dr. Wilhelm Haarmann, derals Partner aufgenommen wird. Haar-manns Schwerpunkte liegen in denBereichen Strukturierungen und Unter -nehmenstransaktionen. Zuvor war erbei der Kanzlei Haarmann tätig, wo erGründungspartner und Namensgeberwar.

Matthias Olten übernimmt die Leitungder Kompetenzgruppe E-Recruiting imeco Verband der deutschen Internet-wirtschaft. Hauptberuflich ist Olten beiKalaydo als Mitglied des Manage-ment-Teams für die Leitung der Job-börse verantwortlich.

People

Wer an einen neuenSchreibtisch wechselt,lesen Sie auch unter www.vc-magazin.de >news > people

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Mergers & Aquisitions | Private Equity

AUGUST 2012

Adviser to Brille24 Group/Tejado GmbH

Capital Increase up to 12 million EUR

JULY 2012

Adviser to the Shareholders of intelliAd Media GmbH

Trade Sale to

Investor in intelliAd Media GmbH

Deutsche Post Beteiligungsholding GmbH

Investor in intelliAd Media GmbH

JUNE 2012

Capital Increase

Adviser to yd. yourdelivery GmbH

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P+P MünchenProf.Dr. Reinhard Pöllath, LL.M., RA, FAStR, Of CounselDr. Matthias Bruse, LL.M., RADr. Andrea von Drygalski, RAinDr. Michael Best, StBPhilipp von Braunschweig, LL.M., RAOtto Haberstock, M.C.J., RADr. Margot Gräfin von Westerholt, RAinDr. Benedikt Hohaus, RA, FAStRDr. Michael Inhester, RARichard L. Engl, StBJens Hörmann, RADr. Frank Thiäner, RADipl.-Kfm. Alexander Pupeter, RA, StBDr. Christoph Philipp, LL.M., RADr. Wolfgang Grobecker, LL.M., RADr. Wolfram Pätzold, RADr. Stephan Viskorf, RA, StBChristian Tönies, LL.M. Eur., RADr. Ralf Bergjan, LL.M., RADr. Eva Nase, RAinProf. Dr. Ingo Saenger, Of CounselDr. Barbara Bludau, RAin, Of Counsel

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