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Momente Informationen für Pensionisten im Christlichen Lehrerverein OÖ. Juni 2015 Kyrill und Methodius die „Slawenapostel“ führten im 9. Jhdt. die christliche Missionierung slawischer Völker durch und begannen mit der Verschriftlichung slawischer Sprachen Kloster Bigorski - Mazedonien

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Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "MOMENTE" der CLV Pensionisten - Juni 2015

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Page 1: Momente 6 2015

MomenteInformationen für Pensionisten

im Christlichen Lehrerverein OÖ.Juni 2015

Kyrill und Methodius die „Slawenapostel“

führten im 9. Jhdt. die christliche Missionierung slawischer Völker durch und begannen mit der Verschriftlichung slawischer Sprachen

Kloster Bigorski - Mazedonien

Page 2: Momente 6 2015

Momente 2Inhalt

3 Reisen auch Sie gerne?4 Ikonostasen5 Das Zwiebelchen6 Juwel in der Stiftskirche Lambach10 Paintingwitch, die Erste12 In Erinnerung geblieben!13 Zwiebel - Heilpflanze des Jahres 201514 Ginkgo biloba16 Zehn Pass-Irrtümer18 Gehirnjogging19 Besuch von Gurk

Botanischer Garten Linz -zu jeder Jahreszeit sehenswert!

Fotos: Eugen Brandstetter auf den Seiten 1, 2, 4, 5, 13, 14

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Momente 3Reisen auch Sie gerne?

Liebe Kolleginnen!Liebe Kollegen!

„Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf“ sagte einmal der irische Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor Oscar Wilde. Ein Ausspruch, den viele bestätigen können, die gerne auf Reisen gehen.Seit neun Jahren bieten wir für unsere Mitglieder in Pension jährlich eine Reise an, die wenige Wochen nach der Ausschreibung in unserer Zeitschrift „MOMENTE“ ausgebucht ist. Zu einem „Stamm“, der sich in den Jahren gebildet hat, kommen immer wieder neue Gleichgesinnte, denen das Reisen ein Anliegen ist oder die sich von einem angebotenen Ziel angesprochen fühlen. So war es auch heuer wieder im April. „Mazedonien - Albanien - Montenegro“ war ein Ziel, das viele aus verschiedenen Gründen nicht gerne alleine aufsuchen wollen. Es zeigte sich, dass wir, die wir gerne reisen, wieder an Urteilskraft gewinnen konnten. Von diesen Völkern, ihrem Leben, ihrer Kultur, ihren Sitten und Gebräuchen zu erfahren, erweiterte unseren Horizont und befreite uns von manchen Vorurteilen. Ganz offen über ihr Land zu sprechen ist den drei Reiseleitern in den drei Ländern ein Anliegen gewesen. Weiße Stellen auf dem Globus wurden für uns mit Farbe belegt!Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie immer wieder durch Reisen Farbe in Ihr Leben bringen. Man muss oft gar nicht weit gehen oder fahren, um das zu erleben! Schönen Sommer!

Marianne Leithgöb und Eugen Brandstetter Ihre Landesobleute der Sektion Pensionisten im CLV

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Momente 4Ikonostasen

Auf unserer CLV-Reise 2015 besuchten wir in Mazedonien und Albanien einige orthodoxe Kirchen, in denen der erste Blick von der jeweils prächtigen Ikonostase gefangen genommen wurde.

Die Ikonostase ist die Wand voller Ikonen, deren Funktion nicht das Trennen, sondern das Verbinden von Himmlischem und Irdischem symbolisiert. Ihren Ursprung hat diese Trennwand vermutlich im Judentum. Man vermutet, dass die Trennwand der Ikonostase anfänglich nur aus einem Vorhang bestand. Nach und nach entwickelte sich daraus eine hölzerne Wand bis zur heute bekannten, mit Ikonenreihen besetzten Ikonostase.

Wir erfuhren, dass je nach Größe der Kirche die Ikonostase bis zu fünf Ikonenreihen übereinander auf der Wand darstellen kann. Oft sind es aber nur zwei oder drei Ikonenreihen.

Jede Ikone hat auf der Ikonenwand ihren festen Platz; in jedem Gotteshaus befinden s i c h d i e g l e i c h e n Ikonen immer an der gleichen Position. Es sind nur sehr kleine Abweichungen erlaubt, z.B. beim Schutzpatron der jeweiligen Kirche.

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Momente 5Das Zwiebelchen

Es war einmal ein altes Weib, das war sehr sehr böse und starb. Keine einzige gute Tat hatte diese Alte in ihrem Leben vollbracht. Da kamen die Teufel, ergriffen sie und warfen sie in den Feuersee.

Ihr Schutzengel aber stand da und dachte: Kann ich mich denn keiner einzigen guten Tat von ihr erinnern, um sie Gott mitzuteilen? Da fiel ihm etwas ein, und er sagte zu Gott: „Sie hat einmal aus ihrem Gemüsegarten eine Zwiebel an eine Bettlerin verschenkt.“ Gott antwortete: „Dann nimm dieses Zwiebelchen und halte es ihr hin in den See, so dass sie es zu ergreifen vermag. Wenn du sie daran aus dem See ziehen kannst, so möge sie ins Paradies eingehen. Wenn aber das Pflänzchen abreißt, so soll sie bleiben wo sie ist.“

Der Engel lief zur Frau und hielt ihr das Zwiebelchen hin. „Hier“, sagte er zu ihr, „fass an, wir wollen sehen, ob ich dich herausziehen kann“. Und er begann vorsichtig zu ziehen – und hatte sie beinahe schon ganz herausgezogen. Aber da bemerkten es die anderen Sünder im See, und wie sie das sahen, klammerten sie sich alle an die Frau, damit man auch sie herausziehen möge. Aber die Frau stieß sie alle mit ihren Füßen zurück und schrie: „Nur mich allein soll man herausziehen und nicht euch. Es ist mein Zwiebelchen und nicht eures.“

Wie sie das ausgesprochen hatte, da riss das Pflänzchen entzwei. Und das Weib fiel in den Feuersee zurück. Der Engel aber weinte und ging davon.

Helmut Gammel

Foto: „Jüngstes Gericht“, Kloster Bigorski, Mazedonien, Ausschnitt Freskowand

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Momente 6Juwel in der Stiftskirche Lambach

Der Lambacher Benediktinerpater Pius Schmiedler stieß im Jahr 1868 bei Restaurierungsarbeiten im Läuthaus der Stiftskirche mit einem Balken an die gewölbte Decke, und als der Verputz herunterfiel, leuchteten ihm farbige Bilder entgegen. Er hatte die bedeutendsten romanischen Wandmalereien nördlich der Alpen entdeckt!

Doch ihre Bedeutung erkannte man damals noch nicht. Nach der Freilegung der gesamten Deckenfresken bemerkte man allerdings, dass die Bilder an den Wänden unvermittelt endeten, also sich hinter den Mauern fortsetzen könnten. Erst fast 90 Jahre später ging man daran, sich Gewissheit zu verschaffen. In den Jahren 1956/57 wurden in die Seitenwände Tastlöcher geschlagen und in ca. 60 cm Tiefe stieß man auf Köpfe, Figuren und ganze Szenen. Die „Wand hinter der Wand“ war prächtig mit romanischen Fresken bemalt!

Man konnte diese Wände allerdings nicht einfach abbrechen, da sie als Stützmauern für die beiden Türme dienten, die 1634 barockisiert wurden. Die Entfernung der Mauern hätte zu statischen Problemen geführt. Man beschloss eine einmalige, aber auch sehr teure Lösung: Um das ganze Läuthaus wurde ein Stahlbetonmantel (ähnlich einer Schachtel) gelegt und die Turmlast über diesen Mantel in das Fundament geleitet. Erst dann konnte man die Verstärkungsmauern entfernen. Die Aktion dauerte volle 10 Jahre und 100 Jahre nach ihrer Entdeckung konnten die freigelegten und restaurierten Fresken aus der Gründungszeit des Stiftes einer staunenden Fachwelt und der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Fotos: Stift Lambach

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Momente 7

Das Stift Lambach wurde vom Würzburger Bischof Adalbero 1056 gegründet. Adalbero entstammte dem Geschlecht der Grafen von Wels-Lambach, die hier ihren Stammsitz hatten. Um das Jahr 1050 starb fast die ganze Familie; vermutlich fiel sie einem Mordanschlag zum Opfer. Nur Adalbero überlebte und gründete auf seinem Stammsitz ein Kloster, das er mit Mönchen aus dem bei Würzburg gelegenen Kloster Münster-Schwarzach besiedelte. Diese Mönche gehörten der Jung-Gorzer Reform an, die – im Gegensatz zur Cluniazenser Reform - auf einem weltlich gestützten Reichsmönchtum aber unter Beibehaltung der Spiritualität begründet war. Adalbero war ein Verfechter der Gorzer Reform und berief als ersten Abt den Mönch Egbert, der aus Gorze stammte, nach Lambach. Kirchenbauten nach der Gorzer Reform wurden doppelchörig gebaut, das heißt, dass sie sowohl einen West- als auch einen Ostchor mit je einem Hauptaltar (und mehrere Nebenaltäre in den kleineren Apsiden) hatten. Erwähnt sei hier auch, dass der Begriff „romanisch“ für den Kirchenbau irreführend ist. Der Großteil der romanischen Kirchen befindet sich im „germanischen“ Norden.

Der Westchor des Stiftes Lambach wurde zur Gänze mit Fresken bemalt. Vermutlich war die ganze Kirche mit ähnlichen Fresken ausgestattet. Da die Kirche 1089 von Adalbero und Bischof Altmann von Passau eingeweiht wurde, sind die Fresken vor dieser Zeit entstanden. Wie damals üblich, sollten die Bilder dem leseunkundigen Volk biblische Texte im Sinn einer „biblia pauperum“ vermitteln.

Durch Zerstörung (1233) und Umbauten gab es immer wieder Veränderungen an der Klosterkirche. Gotischen Bauten (1257 und 1422-1436) folgte im 17. Jahrhundert eine barocke Neugestaltung, bei der es auch zur Turmerhöhung und zum Verschwinden der Fresken hinter den Stützmauern kam.

Engel erscheint Josef

Heilung Besessener

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Momente 8

Stilistisch sind die Fresken eine Symbiose der bodenständigen ottonischen Kunst mit byzantinischen Elementen. Die Kontakte zu Byzanz waren vielfältig - religiöse Fragen, künstlerischer und kultureller Austausch, politische Allianzen, Heiraten, u.a.

In Byzanz herrschte nach dem Ende des Bildersturms im 9. Jahrhundert eine starke Aufbruchsstimmung, die zahlreiche Bildwerke hervorbrachte und vor allem nach Italien ausstrahlte. Von dort kamen vermutlich auch die Maler der Lambacher Fresken. Die Parallelen zu anderen Bildern lassen auch auf die Verwendung von Schablonen schließen. Häufig sind die Figuren daher statisch und ikonenhaft und auf die byzantinische Theologie ausgerichtet; der bodenständige romanisch/ottonische Einfluss zeigt sich in der Leichtigkeit der Figuren, die fast schweben, und in den „sprechenden“ Händen und Augen. Thematisch bilden die Bilder einen Zyklus, der sich vor allem an biblische, aber auch an apokryphe oder geschichtliche Quellen (Josephus Flavius) hält. Dabei kristallisieren sich 3 religiöse Grundgedanken heraus:Epiphanie: Gottesoffenbarung Jesu vor den Heiden = DreikönigsfestTheophanie: Bezeugung der Gottheit Christi durch den VaterTestimonium: Zeugnis über die Taten Christi

Der Zyklus beginnt im südlichen Deckenfresko mit der Darstellung der Magier vor Herodes und den Schriftgelehrten; im Mitteljoch ziehen die Magier mit dem Stern, huldigen Maria mit dem Kind und erleben die Engelserscheinung im

Traum, die ihnen den Auftrag gibt, nicht mehr zu Herodes zurückzukehren. Zentrale Figur ist hier die thronende Mutter Gottes mit dem Kind. In der stark fragmentierten Nordkuppel erkennt man die Heimkehr der Magier und die Darstellung Jesu im Tempel. Schon beim ersten Studium der Deckenfresken zeigte sich, dass ein in Lambach aufbewahrtes Fragment eines Dreikönigspieles (Magierspiel) eine wichtige Vorbildfunktion haben könnte. Die Texte konnten nach einem in Malmedy (Belgien) aufbewahrten, fast wortgleichen Magierspiel ergänzt werden. Der Text ist etwa 100 Jahre älter als die Fresken; er wurde wahrscheinlich von den Mönchen aus Münster-Schwarzach mitgebracht.

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Die Wandfresken folgen teilweise dem biblischen Geschehen, beschäftigen sich aber auch ausführlich mit dem Leben und Sterben des Herodes. Eine Szene an der Westwand des Südturmes gibt Anlass zu politischen Spekulationen. Ein Herrscher mit (Kaiser-)Krone und Reichsapfel sitzt auf dem Thron und wird offenbar von einem auf ihn zufliegenden Engel vom Thron gestürzt; man findet den am Boden liegenden Herrscher im gleichen Bild. Krone und Reichsapfel rollen davon. Im Investiturstreit zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. schlug sich Adalbero zusammen mit seinen Freunden Altmann von Passau und Gebhard von Salzburg auf die päpstliche Seite, was ihm eine mehrmalige Vertreibung von seinem Bischofsitz einbrachte. Die Szene könnte sich auf diesen Streit beziehen. Besonders eindrucksvoll sind die großen Wandbilder in denen Christus im Mittelpunkt steht: Der zwölfjährige Jesus im Tempel, Christus heilt einen Besessenen in der Synagoge von Kapharnaum, Theophanie nach der Taufe. Eine ganze Szenenfolge beschäftigt sich mit den Versuchungen Christi durch den Teufel. Leider sind diese Felder im Südturm stark beschädigt. Von besonderer Bedeutung ist die Rahmenarchitektur bei den meisten Bildern, die die Szenen wie eine Klammer zusammenhält und noch keine Perspektive kennt. Wo diese Architektur nicht möglich ist, umrahmen fliegende Engel oder „Puddingberge“ das Geschehen. Nach unten schließen die Bilder mit einem Mäanderband ab. Ornamente finden sich aber auch in den Torbögen an Architekturteilen und an den Bildrändern.

Neben den Fresken bietet das Stift Lambach aber auch noch eine Reihe weiterer Kostbarkeiten: die frühbarocke Kirche, die Bibliothek, das Klostertheater, in dem für Maria Antoinette auf ihrer Brautfahrt nach Paris der „Kurzweilige Hochzeitsvertrag“ von P. Maurus Lindemayr aufgeführt wurde. Eine besondere Kostbarkeit ist das Sommerrefektorium, das mit großartigen Fresken und Stuckarbeiten ausgestattet ist. OSR Alfred Hollinetz

Führungen finden im Stift Lambach täglich um 14 Uhr statt.Briefmarke 1967

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Momente 10Paintingwitch, die Erste

Heidi Wolfsegger, Paintingwitch, die Erste

„Mein Lebensmittelpunkt ist die Natur – und die Natur ist der Mittelpunkt meiner Malerei.

Wie ein bunter Faden zieht sie sich durch mein Leben und begleitet meinen Weg. Seit meiner Jugend bin ich fasziniert vom unfassbaren Reichtum der Natur, der Schönheit der Schöpfung. Ich liebe es, mich als Bestandteil in dieses sensible System einzufügen, manchmal die reale Welt abzustreifen. Auch in scheinbar abstrakten Bildern finden sich immer wieder florale Details“.

Im Aisttal Aquarell auf Fabriano - 77 x 56 cm

„abwärtsfließendes Gewässer

gleitet zwischen Felsendas Ufer staunt dazu Tropfengeheimnis“

„Von Anfang an war mir in meiner Malerei die Farbe wichtig. Der Gedanke von Mark Aurel: „Denn von den Gedanken nimmt die Seele ihre Farbe an“, ist mit meiner Auffassung von Malerei eng verwoben.

Gleichzeitig befinden sich auf meinen Bildern lyrische Texteile, die nicht von jedem auf den ersten Blick erfasst werden können. Ab und zu sind diese Texte für Interessierte auf den Kärtchen neben den Bildern zu lesen.

Sowohl die Aquarellmalerei als auch die Acryltechnik sind mir ans Herz gewachsen. Beim Aquarell liebe ich die Möglichkeit von Zartheit, jedoch der kraftvolle Einsatz von Acrylfarbe reizt mich auch immer wieder.

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Momente 11

Außerdem genieße ich die bildnerische Arbeit mit Kindern. Ab und zu werde ich auch in der Pension von meiner ehemaligen Schule, der VS Wartberg, zu Zeichenstunden und zur Unterstützung von Projekten eingeladen. Meine Liebe zur Malerei springt da oft wie ein Funke auf die Kinder über, was sich in den Ergebnissen widerspiegelt“.

HortensienAquarell auf Fabriano - 50 x 65

„Muttertaglängst vorbei

hunderte Blüten tanzenwarten dicht an dicht

Harmonie“

„Sanft und leise sollst du träumen,lass zärtlich deine Seele füllen…“

Sanft und LeiseAcryl auf Leinen - 100 x 50

Heidi Wolfsegger, Schülerin von Georg Stifter und Ed Ehmayr während des Gymnasiums und der Päd. Akademie. Seit Anbeginn engagiert im bildnerischen Bereich: Einführung eines Malateliers und Gründung einer Schulgalerie in der VS Wartberg. Hinterglas-, Seiden-, Aquarell- und Acrylmalerei begleitet sie gerne mit Haikus. Zahlreiche Ausstellungen, ständige Weiterbildung, Teilnahme an Malreisen,. . . Wir gratulieren!

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Momente 12In Erinnerung geblieben!

Vor einiger Zeit las ich in einer Lehrerzeitung, dass ein Gewerkschafter entnervt ausrief: „Ich kann das Wort „Kompetenz“ nicht mehr hören!“ Es ging um die Vielzahl von Erwartungen, die heute Experten, wirkliche und selbsternannte, Elternverbände und Politik an Lehrer und Schule herantragen.

Ich hatte mir in den Jahren meiner Tätigkeit an der Übungsschule, wohl etwas unwissenschaftlich, einen „Raster“ zur möglichst objektiv gerechten Beurteilung einer Unterrichtseinheit zusammengestellt, von dem ich glaubte, dass er die wesentlichen Kriterien abdeckte.

Doch ich erlebte „Stunden“, bei denen sich ein Blick auf den Raster erübrigte: Es war unglaublich und oft berührend, wie berufliche Fähigkeit und Leidenschaft Lehrer und Lehrerinnen in jedem Moment sie das Richtige sagen und tun ließen. Da flossen „Kompetenzen“ ineinander und die Verbundenheit Lehrer-Schüler war offensichtlich. In solchen Stunden wünschte ich mir, die Eltern wären zugegen gewesen.

Ich bin nun als alter Schulmann (noch) nicht wunderlich und weiß, dass solche „Sternstunden“ dem/der Unterrichtenden nur manchmal gelingen und dass heutzutage viele widrige Umstände das Unterrichten erschweren. Doch jeder Lehrer und Schüler hat sie erlebt und manche davon in guter Erinnerung.

„Woran ich mich gerne erinnere“ - RR Alfred Plakolm_________________________________________________________________

„Vom Fleck weg heiraten“Bedeutung: „Eine Heirat ohne langes Zögern eingehen“Das Fach „Weibliche Handarbeit“ hatte einst für das Leben einer Frau eine ganz große Bedeutung.Auf einem Leinenfleck wurden alle wichtigen Näh-, Stick- und Häkeltechniken in Form von Mustern bzw. Vorlagen festgehalten.Der fertige Musterfleck, versehen mit eingesticktem Namen und Jahreszahl, stellte ein wichtiges Kriterium für die Verehelichung dar. War die künftige Schwiegermutter mit der Qualität des „Fleckes“ einverstanden, wurde „vom Fleck weg“ geheiratet!Aus dem Buch: Aus der Schule geplaudert - Redensarten aus dem SchulalltagBuchbestellung - Mailadresse: [email protected] Preis € 22.-

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Momente 13Zwiebel - Heilpflanze des Jahres 2015

Die Zwiebel – ein traditionelles „Würz-Gemüse“ in der österreichischen Küche – wurde wegen Ihrer vielen Vorzüge zur „Heilpflanze des Jahres 2015“ gewählt. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und wurde schon von den alten Ägyptern den Arbeitern beim Pyramidenbau „zugeteilt“, um sie gesund zu erhalten.

Die Zwiebel gilt als „pflanzliches Antibiotikum“, weil sie stark antibakteriell wirkt. Weiters ist wissenschaftlich belegt, dass Zwiebeln gegen Appetitlosigkeit und zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen wirken. Und mit nur 5 dag pro Tag kann man die Blutfette positiv beeinflussen.

In der Volksmedizin werden Zwiebeln innerlich gegen Husten, Bronchitis, Asthma und Angina angewendet, äußerlich bei Insektenstichen, Wunden, leichten Verbrennungen, Furunkeln, Warzen und zur Nachbehandlung von Blutergüssen.

Wichtiger Hinweis: Für den Menschen ist die Zwiebel roh und gekocht genießbar, es kann jedoch zu Blähungen kommen.

Achtung: Für Tiere, wie z.B. Hunde, sind jedoch Zwiebeln giftig!

Hausmittel Zwiebelsirup gegen Husten: Eine Zwiebel fein hacken und mit 3 Esslöffeln Honig vermengen. Mit 1/8 l Wasser etwa 10 Minuten bei geringer Hitze kochen, von der Hitze nehmen und einige Stunden stehen lassen. Durch ein Tuch auspressen, und drei- bis fünfmal pro Tag 2 Teelöffel von diesem Sirup einnehmen.

Wichtiger Hinweis: Der Konsum von Zwiebeln ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch bei gesundheitlichen Beschwerden!

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Momente 14Ginkgo biloba

Fächerblattbaum, chinesischer Tempelbaum, Elefantenohrbaum, Entenfußbaum, Fächertanne, Goethebaum, Großvater-Enkel-Baum, Mädchenhaarbaum, Silberaprikose.

Der Ginkgobaum ist eine ganz besondere Pflanze, denn er ist weder ein Nadel- noch ein Laubbaum und einer der ältesten Bäume der Erde. Vor 30 Millionen Jahren war der Ginkgo noch in Mitteleuropa verbreitet, die Eiszeiten haben ihn jedoch nach China verdrängt.

Er hat, bevor er seine Blätter verliert, eine wunderschöne, leuchtend gelbe Herbstfärbung und eignet sich sogar für die Kübelkultur. Ginkgos sind zweihäusig, das heißt, es gibt männliche und weibliche Bäume, die in jungen Jahren schwer voneinander zu unterscheiden sind. Erst nach ca. 20-30 Jahren zeigt er die erste Blüte.

Die gerösteten Samen wurden in Japan früher als Ehrung dem Kaiser gereicht. Der Geschmack ist süß, eine Mischung zwischen Kartoffel und Maroni. In Japan werden die Samen gekocht, gebacken oder geröstet gegessen; oft zu einem Eierkuchen verarbeitet. Frische Samen („Silbermandeln“) werden in China und Japan auf Märkten verkauft. Das Samenöl wird außerdem sowohl als Brennstoff als auch als Seifenersatz benutzt.

Der Ginkgo ist ein altes asiatisches Heilmittel und in China und Japan heilig.

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Momente 15

Der Ginkgo - chinesisch „Silberaprikose“- ist durch die Form des geteilten Blattes und seine Zweihäusigkeit zum Sinnbild des dialektischen Yin und Yang der chinesischen Philosophie und damit des weiblichen und männlichen Prinzips, des Tages und der Nacht, von Freud und Leid, von Leben und Tod geworden.

In China wird er hauptsächlich gegen Asthma, Bronchitis und Hautunreinheiten eingesetzt. In Europa wird Ginkgo meist für die bessere Durchblutung vor allem des Gehirns und gegen Arteriosklerose eingenommen.

Als nach der Atomexplosion in Hiroshima und Nagasaki Menschen, Tiere und Pflanzen den Tod fanden und nichts mehr auf dem verbrannten Boden wuchs, brachte als einzige Pflanze ein Ginkgo, obwohl total verkohlt, im nächsten Frühjahr einen frischen Spross hervor und ist heute wieder zu einem großen Baum herangewachsen. Dadurch wurde er zum Symbol der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Auszug aus: „Zauberpflanzen: Vom Zauber der Pflanzen - einst und heute“

Ein Ginkgobaum erregte die besondere Aufmerksamkeit Goethes im Heidelberger Schloßgarten. Die Liebe zu einer Frankfurter Bürgerin veranlasste ihn 1815 zu diesem Liebesgedicht. Ginkgo-biloba

Dieses Baums Blatt, der von Osten einem Garten anvertraut Gibt geheimen Sinn zu kosten wie´s den Wissenden erbaut.

Ist es ein lebendig Wesen das sich in sich selbst getrennt? Sind es zwei, die sich erlesen daß man sie als eines kennt?

Solche Frage zu erwidern fand ich wohl den rechten Sinn. Fühlst du nicht an meinen Liedern daß ich eins und doppelt bin?

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Momente 16Zehn Pass-Irrtümer

Damit klassische Irrtümer den Urlaub nicht gefährden, räumt die ÖAMTC-Touristik mit den zehn häufigsten Missverständnissen auf: 1. Innerhalb der Europäischen Union brauche ich keine Reisedokumente mehr. Falsch. Reisende müssen sich in der EU sowohl in Staaten mit als auch in Staaten ohne Schengenabkommen immer und überall mit Reisepass bzw. gültigem Personalausweis ausweisen können. 2. Mein Führerschein reicht als Reisedokument. Falsch. Der nationale Führerschein ist kein gültiges Reisedokument. Nur Dokumente wie Reisepass oder Personalausweis werden akzeptiert. 3. Ich kann überall mit einem bis zu fünf Jahren abgelaufenen Reisepass einreisen. Nein, das ist nur bedingt richtig: die Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Monaco, Niederlande, Portugal, San Marino, Schweiz, Slowenien, Spanien und Ungarn haben diesbezügliche Abkommen mit Österreich. Bei Flugreisen kann aufgrund der Beförderungsbestimmungen einiger Airlines (zumeist Billigairlines) Passagieren mit abgelaufenem Reisepass die Beförderung verweigert werden. Es wird daher geraten, einen gültigen Reisepass oder Personalausweis zu benützen. 4. Auch mein Personalausweis darf abgelaufen sein. Falsch. Ein Personalausweis muss immer gültig sein. 5. Mit einem gültigen Personalausweis darf ich in jedes Land reisen. Aktuell akzeptieren 36 Staaten Europas den Personalausweis als Reisedokument. Für Reisen außerhalb Europas müssen die jeweiligen Bestimmungen bezüglich Reisepass (Auflagen bezüglich Gültigkeit oder Visumpflicht) berücksichtigt werden. 6. Mit einem Notpass kann ich unbekümmert reisen. Nein, der cremefarbene Notpass wird nur aufgrund eines bestimmten Anlassfalles (Pass vergessen/verloren/gestohlen...) ausgestellt und ist nur eine bestimmte Zeit gültig. Eine weitere Hürde lauert bei der Einreise in manche Länder, wie z.B. der Türkei: Hier muss bei Verwendung eines Notpasses das für die Einreise benötigte Visum - vor Reisebeginn - am Türkischen Generalkonsulat in Wien, Salzburg oder Bregenz beantragt werden.

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Momente 17

Daher gilt: Vor der Abreise bei der zuständigen Vertretungsbehörde des Ziellandes rückfragen, ob eine Einreise mit dem österreichischen Notpass bzw. der Erhalt eines Sichtvermerks in einem solchen Pass bei Ankunft im Zielland möglich ist. 7. Großbritannien und Irland gehören zur EU, deshalb werden Reisedokumente bei Grenzübertritt nicht kontrolliert. Falsch. Beide Länder gehören zwar zur EU, aber nicht zum Schengenraum. Daher müssen für geplante Urlaube nach Großbritannien oder Irland entweder ein gültiger Reisepass oder Personalausweis bei Grenzübertritt vorgezeigt werden. 8. Wenn ich mal auf einen Sprung zu unseren Nachbarn fahre, brauche ich aber wirklich nichts mit. Leider falsch. Zwar gehören unsere Nachbarn Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, die Schweiz und Deutschland dem Schengenraum an, dennoch kann immer und überall ein Pass oder Personalausweis verlangt werden. Der Führerschein reicht nicht als Ausweisdokument! 9. Wenn die Kinder mit Oma und Opa auf Urlaub fahren, brauchen sie keine eigenen Reisedokumente. Auch das ist ein Irrglaube. Miteingetragene Kinder dürfen nur mit der Person aus- und einreisen, in deren Reisepass sie eingetragen sind. Bei Auslandsreisen mit anderen Begleitpersonen ist ein eigener Kinderreisepass erforderlich. Übrigens: manche Staaten, wie Estland, Lettland oder die USA verlangen für Kinder überhaupt ein eigenes Reisedokument. Daher rechtzeitig informieren: z.B. unter www.oeamtc.at/laenderinfo. Achtung: Neue Kindermiteintragungen sind seit dem 15. Juni 2009 nicht mehr möglich. Bereits bestehende Kindermiteintragungen galt nur mehr bis 15. Juni 2012. Seither benötigt jedes Kind ein eigenes Reisedokument.10. Unser Haustier kommt mit in den Urlaub. Außer Futter brauchen wir nichts beachten. Nein. Auch der Hund oder die Katze braucht einen „Pass“: den EU-Heimtierausweis. Diesen erhält man beim Tierarzt.

ooo----------------------------------ooooooo---------------------------------oooLösung Gehirnjogging - A: 1: Blumenwiese, Blumenstock, Blumenstrauß.2: Telefonhörer, Telefonnummer, Telefonbuch. 3: Autobahn, Autoreifen, Autoschlüssel. 4: Sonnenstrahl, Sonnenblume, Sonnenschirm.

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Momente 18Gehirnjogging

A: Suchen Sie zu jedem Bild drei passende Begriffe aus den abgegebenen Wörtern und bilden Sie damit ein neues Wort.

B: Zwei Konzentrationsübungen:Bei den beiden Aufgaben sind die Zahlen in aufsteigender Form mit einem Bleistift zu verbinden und die letzte Zahl ist einzukreisen. Dabei sollten die Augen von oben nach unten über das quadratische Feld gleiten

Lösung Seite 17

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Momente 19Besuch von Gurk

Besuch von Gurk

Der Blick des Pilgerssucht die Klarheitanstatt im Glanze edler Rosenfind ich im Wiesengrün die Wahrheit.

Das Blätterdach der alten Lindespendet Schatten, lässt mich verweilen,denn in der heißen Sonnengluthemmt Müdigkeit mein Weitereilen.

Da, - überm Gebirge schwarzer HimmelDonnergrollen, Regenschauer,vor Niederschlag und Wassermassenhilft schützend nur die Klostermauer,

Das Stiftstor öffnet seine Flügel,im Kreuzgang schließt mich Stille ein,hier hab ich endlich nun gefundenBesinnung, Freude, pures Sein.

Ilse Bachl

Es gibt für den Menschen keine geräuschlosere und ungestörtere Zufluchtsstätte als seine Seele. Halte recht oft solche stille Einkehr und erneuere so dich selbst.

Mark Aurelaus „Atempausen - Zeit zum Wohlfühlen“

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Österreichische Post AG/ P.b.b. Verlagspostamt: 4020 Linz, Donau

Schriftleiter und verantwortlicher Redakteur:Eugen Brandstetter, Haidfeldstr. 2, 4050 Traun. Tel.: 07229 / 911 46 oder 0664 / 523 86 60, E-Mail: [email protected]: Eugen Brandstetter, Alfred Hollinetz, Erwin Hölzl, Marianne Leithgöb, Barbara Weber Offenlegung lt. § 25 Mediengesetz: Die grundlegende Richtung von „Momente“ ergibt sich aus den Satzungen des Christlichen Lehrervereins

Medieninhaber und HerausgeberChristlicher Lehrerverein für Oberösterreich (CLV)Stifterstraße 23, 4020 LinzTel.: 0732 / 77 68 67E-Mail: [email protected]: 07Z037596 M

Redaktionsschluss: 15. August 2015

Wir wünschen Ihnenschöne Tage in diesem Sommer!

Foto: Günther Roitinger - „Wilder Kaiser“