Eine Schulerweiterungfür Gando

Merci Beaucoup

Im Rahmen einer von der Hevert Arzneimittel GmbH CO. KG im Februar 2006 in Berlin organisierte Pressekonferenz, übergab Herr Mathias Hevert einen Scheck über 30.000 Euro an Francis Kéré für die Schulerweiterung.

Eine Begegnung mit einer unglaublich nachhaltigen Folge für die Menschen in meinem Dorf.

Im Oktober 2005 befand ich mich in Be-gleitung einer Assistentin im Zug auf der Fahrt von Frankfurt nach Berlin. Während dieser Fahrt begegnete ich MathiasHevert. Nach einem kurzen netten Ge-spräch stellte sich heraus, dass er Ge-schäftsführer der Hevert-Arzneimittel GmbH & Co. KG war. Er kannte meine Ar-beit durch einen Bericht im deutschen Fernsehen.

Er sprach von den sozialen Projekten sei-ner Firma und wir gingen auseinander mit der Idee uns noch Mal in Berlin we-gen einer möglichen Zusammenarbeit zu treffen.

Drei Wochen später kam es zu einem Tref-fen in unserem Berliner Büro.

Ich lernte da einen sehr engagierten und zukunftsorientierten Unternehmer ken-nen, der darüber hinaus großes Interesse für nachhaltiges soziales Engagement zeigte.

Die Arbeitsweise unseres Vereins „Schul-bausteine für Gando e.V.“, die mit Hilfe zur Selbsthilfe den Menschen in meiner Heimat eine bessere Zukunft aufzubauen hilft, überzeugte Mathias und stimmte mit seiner eigenen Vorstellung von der Umsetzung sozialer Projekte überein.

Nach dieser Begegnung versprach Mathi-as Hevert nach Rücksprache mit seinen Mitgesellschaftern, seinem Bruder Mar-cus und seiner Schwester Sarah, den Bau der fälligen Schulerweiterung zu finan-zieren.

Während einer in Berlin abgehaltenen Pressekonferenz erhielt unser Verein von der Hevert-Arzneimittel GmbH & Co. KG30.000 Euro für die Realisierung derSchulerweiterung.

Dank dieser großzügigen Spende wurde die erste Schule in Gando um vier weitere Klassenräume und einen offenen, über-dachten Aufenthaltsraum erweitert.

Im Namen des Vereins Schulbausteine für Gando e.V. und stellvertretend für die gesamten Dorfgemeinschaft in Gando möchte ich mich bei der Firma Hevert und Ihren Partnern bedanken.

Stand: Mai 2009

Die Begegnung mit Mathias Hevert

BISHERIGE PROJEKTE

2001 Die erste Schule für Gando entsteht

Was als Bitte der Dorfgemein-schaft an eines ihrer Mitglieder ge-richtet war, das in Deutschland stu-diert, nahm erst am Kaffeetresen der TU Berlin richtig Form an:

Diébédo Francis Kéré, der an der TUBerlin Architektur studierte, kommt aus Gando und sollte im Auftrag der Dorfgemeinschaft die damals einsturz-gefährdete Schule retten.

Um das notwendige Geld für den Neubau zu bekommen, überredete er seine dama-ligen Kommilitonen, anstatt eines wei-teren Kaffees lieber ein oder zwei symbo-lische Bausteine für den Bau einer Schule in seinem Dorf in Afrika zu kaufen.

Schließlich gründete er gemeinsam mit Freunden den Verein »Schulbau-steine für Gando«. Ziel des entstan-denen Vereins ist vor allem die Förde-rung von Schulbildung, Gesundheit und Entwicklungshilfe in Gando.

Der Verein ist seit 1999 als gemein-nützig anerkannt.

Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mit einer Analphabetenrate von über 80 % bleibt der Mehrheit der Bevöl-kerung neben der Landwirtschaft kein al-ternatives Einkommen. Das Dorf Gando mit 3.000 Einwohnern liegt 124 km von der Hauptstat Ouagadougou. Francis Keré der selbst aus dem Dorf Gando kommt war der Erste der im Ausland studierte. Er investierte sein Fachwissen als Architekt in den so dringend gebrauchten Bau ei-ner neuen Schule in seinem Heimatdorf.Das Projekt ist besonders nachhal-tig, da es die Prinzipien des klimage-rechten Bauens kostengünstig umsetzt. Dabei macht es größtmöglichen Ge-brauch von lokal vorkommenden Mate-rialien und der Dorfgemeinschaft und führt gleichzeitig moderne Bauweisen der industrialisierten Welt ein.

Das Dach wird von der Gebäudehülle getrennt um neben den typischen La-mellenfenster, die für die gewöhnliche Querlüftung der Räume sorgen, die Auf-

heizung des Gebäudes zu verhindern. Die zusätzliche Luftzirkulation, die sich aus der Konstruktion des Dachtragwerkes ergibt, wirkt der direkten Wärmeüber-tragung aus einer aufgeheizten Dach-haut in die Raumluft entgegen. Seine weite Auskragung spendet auch in Zwi-schen- und Außenräumen Schatten und dient darüber hinaus als Witterungs-schutz für die Außenwände. Die Lehm-steine wurden alle auf der Baustelle mit einer einzigen Ziegelpresse hergestellt.Mit dem Bau der Schule wurde nicht nur die Bildung der Dorfkinder gesichert, son-dern auch das gesamte Bauarbeiterteam in neuen Bautechniken ausgebildet, so dass sie zukünftig selbständige Bauar-beiten ausführen können und so mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt besitzen.

Als die Schule 2001 eröffnet wurde, platzte sie wegen der großen Schülerzahl schon aus allen Nähten. Beeindruckt vom Erfolg der Schule, stimmte die Kommunalregie-rung zu, die Lehrergehälter zu bezahlen.

Ansicht der ersten Schule von Süden

Das Dorf Gandound seine partizipativen Architekturprojekte

Das Dorf Gando

Die Lehrerhäuser

Die erste Schule

Die Schulerweiterung

2006-2008 Der Bau der Schulerweiterung. Alle helfen mit.

Die Frauen...

...und die jungen Mädchentragen Steine für das Fundament der Schulerweiterung zur Baustelle

die Männer...

Die jungen Männer bauen die Schule.

Im August 2006 als die Bauarbeiten voll im Gang waren liessen sich Herrn Mathi-as und Marcus Hevert nicht nehmen das Dorf Gando zu besuchen und sich einen Bild über das Fortschreiten des Baus zu machen.

Der Besuch löste große Begeisterung im Dorf aus. Aus allen Ecken des Dorfes ka-men die Bewohner zusammen, um die Gäste aus Deutschland zu Begrüßen.

Mathias Hevert und sein Bruder Marcus Hevert besuchen Gando

Die Gäste aus Deutschland haben tatkräftig mitgebaut.

Herstellen der Lehmsteine

Stampfen des Lehmbodens

Mathias und Francis auf der Baustelle

Herr Mathias Hervert, Geschäftsführer des FamilienunternehmensHevert-Arzneimittel und Francis Kéré,Architekt und Gründer des VereinsSchulbausteine für Gando e.V.

Drei Jahre nach der Eröffnung der ersten Schule ist die Schülerzahl auf 280 Kinder aus Gando und den umliegenden Dörfern angewachsen. Dieser Zuwachs machte eine Schulerweiterung unbedingt erfor-derlich.

Der Entwurf basiert auf die selben klima-tischen Überlegungen wie bei der Vor-gängerschule, bedient sich aber unter-schiedlicher Ausdrucksformen. Anstatt einer Flachdecke wurde diesmal eine Ton-nendecke aus BTC Steinen eingebaut.

Dem Erweiterungsbau wird noch eine öf-fentliche Bibliothek angeschlossen, die zusammen mit der ersten Schule ein Ge-bäudeensemble bildet.

2008 Die Schulerweiterungsbau ist abgeschlossen

Konstruktionsmodul

und mit Begeisterung Mitmachen

Konzentriert zuhören,

Die Schüler genießen den neuen Unterrichtsraum, auch im Freien

Die Schulerweiterung bietet gut temperierte Innenräume für das Lernen und verschattete Außenräume zum Spielen und Üben während der Pausen.

Die Schüler nutzen jeden Raum zum Lernen

NEUE PROJEKTE

Mathias und Marcus Hevert persönlich beim Einzeichnen der Schulbibliothek

Aufgrund der sehr geringen Einkommen-situation im Dorf, können die meisten Eltern für ihre Kinder keine Schulbücher kaufen. Deshalb war in der Erweiterung eine Schulbibliothek vorgesehen in der Lehr- und Übungsbücher zum Ausleih bereitgestellt werden. Die Bibliothek soll mit einer Solaranlage ausgestattet wer-den, damit eine Nutzung in der Nacht möglich wird.

Während Ihrem Besuch in Gando im Au-gust 2006 haben Marcus und Mathias Hevert die Notwendigkeit der Bibliothek verstanden und beschlossen nach Ab-schluss der Schulerweiterung auch diese zu finanzieren.

Für mich und das gesamte Gandoteam war dieses Versprechen eine Ansporn, die Erweiterung so schnell wie möglich abzu-schliessen, damit die Finanzierung und Umsetzung der Bibliothek erfolgen kann.

Allerdings verlief der Bau der Schulerwei-terung schwieriger als von uns gewohnt.

Ungewohnte, sturmartige Regenfälle, die den ganzen Kontinent heimsuchten und große Zerstörung brachten, verzögerten abermals die Fertigstellung des Baus.

Dabei lag die größte Herausforderung bei unserem Projekt, auf die durchweichte Tonnenkonstruktion, die aus Lehmstei-nen bestand, zu klettern, um darauf das Dachtragwerk zu bauen, ohne das Ge-bäude zum Einsturz zu bringen. Aufgrund der sehr begrenzten Bausum-me, die uns zur Verfügung stand, war es uns nicht möglich auf kostspielige Maß-nahmen zurückzugreifen, um den Bau während der Regen fortzuführen. Wir wa-ren einfach gezwungen auf das Ende der Regenzeit zu warten.

An dieser Stelle muss man die Haltungder Geschäftsleitung der Hevert-Arnei-mittel GmbH & Co. KG loben. Sie war nicht an einem schnellen Erfolg interessiert. Ihr war wichtig, dass das Ergebnis nachhaltig wird und hatte deshalb volles Verständ-nis für unsere Schwierigkeiten und ließ uns Zeit für eine sorgfältige Ausführung.

2009 Die zukünftige Bibliothek

Gestiegene Kosten für Stahl zwingen uns zu einer leichtenVeränderung der Bibliothek gegenüber dem Ursprungsentwurf.Sie wird als eine Art Gelenk, ein Bindeglied, zwischen der ersten Schuleund der Schulerweiterung ausgebildet.

Grundriss der Schulen und Bibliothek

Erste Schule

BibliothekSchulerweiterung

Erste Entwurfsidee

Zwischenraumnutzung

Dank der großzügigen Spende der Hevert-Arzneimittel GmbH & Co. KGkönnen insgesamt 500 Kinder die Schule in Gando besuchen.

Die ganze Dorfgemeinschaft ist sehr stolz auf die Schulerweiterung.