mammon · 3 jugend 4 / 04 kolumne dieses bild gefällt mir, weil es ziem-lich schräg ist. ein...
TRANSCRIPT
Dez. 4/ 04 • www.forum-jugend.ch
Praxisheft für christliche Jugendarbeit
BibelVerwalter – gehörtuns das Geld?
AnbetungJesus und meinPortemonnaie M
it Praxis
-
experimenten
rund ums G
eld
Mammon –Zaster, Kohle
und Moneten
DienstEinen Tag langGoldesel sein
Mammon –Zaster, Kohle
und Moneten
Kolumne● Der Käfer und die Kohle 3
Eine etwas andere Bildbetrachtung
Bibel● Verwalter – oder wieso uns 4
das Geld gar nicht gehörtGesellschaft
● Spannung zwischen Wohlstand 7und Masslosigkeit
Jüngerschaft● Biblische Finanzprinzipien 10● Filmreview: Besser geht’s nicht 14
Anbetung● Jesus und mein Portemonnaie 12
Gemeinschaft● Alles geben: Herz, Geld und Hand 15
Dienst● Praxisexperimente: 17
Einen Tag lang Goldesel seinEvangelisation
● Berufen zum Senden 20
F1● Frage: Wie kann ich heilig leben? 21
Aktuell● Vorschau / Impressum 22● Inserate / Kleinanzeigen 23● Verbände 24
Liebe Leserinnenund Leser,
Weihnachten ist gar nicht
mehr so weit weg. Pünktlich
zum Fest des Geldes – äh – der
Liebe erscheint unsere Ausga-
be zum Thema Liebe – äh –
Geld. Du merkst schon, dass
wir der Überzeugung sind, dass
Geld viel mit Liebe (dem Herzen)
zu tun hat und umgekehrt.
Nicht nur an Weihnachten ist Geld
und materieller Reichtum ein
Thema. Wir, als Redaktionsteam,
sind der Meinung, dass es höchste
Zeit wird, das in unseren Jugend-
und Teenagergruppen zu thematisie-
ren. Geld hat ganz grundlegend mit
unserem Alltag, unserem Leben zu
tun. Ohne Geld läuft nichts! Forum-
jugend will ja eine Zeitschrift sein,
die Ideen und Anregungen liefert,
damit letztlich der Glaube der
Jugendlichen im normalen Leben
greift. Dafür bietet diese Ausgabe
genügend Zündstoff! Von prakti-
schen Finanztipps, der Schuldenfal-
le, dem Zehnten bis hin zu Geld-
Experimenten findest du alles, was
des Jugendleiters Herz begehrt. Viel
Spass beim durchlesen. Aber Ach-
tung: Es könnte sein, dass es dich
ganz persönlich betrifft und
anspricht, denn du kannst deine
Leute nur führen, wenn du voraus-
gehst…
Michael Berra
Chefredaktor forum jugend
2
jug
en
d 4
/04
Willkommen
I N H A LT
grundsätzlich
informativ
praktisch
…schon abonniert?
forum jugend bringt überraschende Ideen!Bestelltalon auf S. 22
Tit
elbi
ld: c
reat
ive
colle
ctio
n®/ g
rafi
k &
des
ign,
J. W
eiss
persönlich
3
jug
en
d 4
/04
Kolumne
Dieses Bild gefällt mir, weil es ziem-
lich schräg ist. Ein Käfer auf einem
Geldstück… Der muss ja schon ziem-
lich doof sein! Was will er denn
damit kaufen? Einen neuen Pulli für
den Winter…?
Wenn ich das Ganze so betrachte,
dann frage ich mich, wer hier wen
hält. Eigentlich würde man ja davon
ausgehen, dass der Käfer dieses
Geldstück festhält, ja gerade
umklammert (sonst würde er ja run-
terfallen). Aber ist es nicht eigent-
lich umgekehrt, dass das Geldstück
den Käfer trägt? Der Käfer hängt am
Geld und nicht das Geld am Käfer.
Bei einem Käfer mag einen das noch
ziemlich kalt lassen. Was ist denn
schon ein Käfer? Ein Insekt, ein
instinktgetriebenes Wesen ohne Ver-
stand und Unterscheidungsvermö-
gen (obwohl es schon ein komischer
Instinkt für einen Käfer ist…). Was
kann man denn schon anderes
erwarten. Ehrlich gesagt habe ich
den Eindruck, dass nicht nur unser
Kollege Käfer ein «instinktgetriebe-
nes Wesen ohne Verstand» ist. Was
ist denn mit uns? «Nein! Ich doch
nicht! Vielleicht mein Nachbar mit
dem fetten Audi – aber mir bedeutet
Geld kaum etwas.»
Jesus wusste um die Macht des Gel-
des. Nein, er hat nichts dagegen.
Aber Geld hat Macht. Wenn Geld
zum bestimmenden und tragenden
Element wird (siehe Käfer), dann
heisst das Geld «Mammon». Jesus
macht aus dem Geld eine Person,
einen Gott, einen Götzen. Wenn
Geld bestimmt, dann wird es zum
Gott. Und wir wissen ja: Es kann nur
einen geben! Das Problem ist also
nicht das Geld, sondern der Käfer.
Du sagst jetzt vielleicht, dass du kein
Problem damit hast und Geld dich
nicht bestimmt, weil es dich wenig
kümmert (wir müssen in der
Schweiz ja auch nicht über Geld
nachdenken – wir haben es!).
Jesus hat dafür den ultimativen Test:
Lass es los! Er stellt keine theoreti-
schen Fragen wie «Würdest du es
loslassen, wenn ich dich bitten
würde…?» oder dergleichen. Nein,
Jesus macht das Herz praktisch: Lass
es los, dann wirst du wissen, ob du
daran hängst oder nicht, ob das Geld
dich bestimmt oder nicht. Der Käfer,
der zu Jesus kam, ging traurig weg
und liess Jesus stehen, weil er plötz-
lich merkte, dass ihm seine Kohle
wichtiger war (nachzulesen in Mar-
kus 10,17-22) – es kann nur einen
geben!
Mich beschäftigt das! Mal ganz pau-
schal: Wir Christen hängen am Geld
wie alle anderen und verkünden
lautstark die fromme Floskel: «Ich
würde es loslassen, wenn Jesus mich
darum bitten würde.» Würden wir es
wirklich? Ich kann mir kaum vor-
stellen, dass Missionswerke einge-
hen, Kirchen zu wenig Geld haben
und fast der Rest der Welt Hunger
leidet und Jesus uns nicht bittet los-
zulassen. Gott hat genug Geld – es
sitzt zur Zeit einfach noch in den
Taschen seiner Kinder. Es handelt
sich nicht um Geldprobleme, son-
dern um Herzensprobleme. Eine
Herztransplantation kostet aber –
zumindest uns Schweizer – Geld.
Sind wir bereit? ●
Michael Berra
Der Käfer und die Kohle – Eine etwas andere Bildbetrachtung
Stichwort:
● Verwalter sein
● der Finanzkreis
● der Zehnte
Autor:
Attilio Cibien, 55, verheiratet mit Elisa-
beth, eine verheiratete Tochter, ein
Grosskind, wohnhaft in Schaffhausen.
Lehre als Dreher, Ausbildung zum
Betriebsfachmann SVBF, Organisato-
ren Ausbildung SGO, Leiter Finanzen
(CFO) des Gesamtverbandes der Pilger-
mission St. Chrischona.
I N F O - B O X
dann bleibt er kosten-
los!» Ich erschrak richtig über
diese Freigiebigkeit! Wenn ich das
Umfeld betrachtete, in dem die
Familie lebte, konnte ich mir nicht
vorstellen, dass sie auch nur einen
Rappen übrig hatte.
Wir sind Beauftragte Gottes, seine
Geschenke treu zu verwalten. Im
Gleichnis sagt Jesus: «Handelt
damit, bis ich wiederkomme». Er
vertraut jedem etwas an – und
jedem so, wie er will. Die grösste
Gefahr ist zu vergleichen, auf den
anderen zu schauen und zu fragen:
«Weshalb hat er mehr als ich?» Gott
hat das Recht anzuvertrauen, wie
und was er will, und unser Teil ist es,
treu damit zu dienen. Folgende
Bibelstellen sprechen vom Auftrag
des Vaters: Lukas 19 und Matthäus
25, 1. Korinther 12,11, 1. Petrus 4,10.
Zweierlei SchätzeIch habe den Eindruck, dass sich die
Beziehung von uns Christen zum
Geld verändert hat, und dass wir uns
damit grosse Probleme eingehandelt
haben. In der Bibel steht: «Ihr sollt
euch nicht Schätze sammeln auf
Erden, wo sie die Motten und der
Rost fressen und wo die Diebe ein-
brechen und stehlen. Sammelt euch
aber Schätze im Himmel, wo sie
weder Motten noch Rost fressen und
wo die Diebe nicht einbrechen und
stehlen. Denn wo dein Schatz ist,
da ist auch dein Herz.»
(Matthäus 6,19 – 21).
Es gibt zweierlei Schät-
ze. Wenn wir den Schät-
zen nachjagen, die uns Rost,
Motten und Diebe wegnehmen
können, haben wir ein Problem. Die
neuste Mode, die innovativste
Elektronik oder das trendigste Auto
– alles sind vergängliche Schätze.
Vor zwei Jahren zogen meine Frau
und ich um. In Schaffhausen konnte
Sperrmüll damals noch gebührenfrei
entsorgt werden. Es lässt sich nicht
beschreiben, was wir während des
Umzuges an «rost»- und «mottenzer-
fressenen» Schätzen entsorgten! Was
ist da nicht alles an Dingen zum
Vorschein gekommen, von denen ich
einmal gedacht hatte, ich bräuchte
sie dringend zum Leben! War ich
beim Kauf noch sehr glücklich
gewesen, so waren die Dinge doch
im Regal gelandet, wo sie schliess-
lich verstaubten. Beim Umzug wur-
den sie dann entsorgt.
«Sammelt euch aber Schätze im Him-
mel…» Das heisst für mich: Ich über-
prüfe meine Beziehung zu Gott - und
gleichzeitig auch mein Verhältnis
zum Geld. Die Bibel sagt ganz klar:
Du hast die Wahl - wo dein Schatz
ist, da ist auch dein Herz.
Mammon’s StrategieIch bin fest überzeugt: Jesus ist
nicht an unserem Geld interessiert,
sondern an unserem Herzen. Es geht
nicht darum, alles herzugeben und
im letzten Hemd dazustehen.
Es gibt jedoch einen, der uns mit Aus-
dauer bearbeitet. Jesus nennt ihn
«Mammon». Er erwischt uns auf ein-
fachste Art und Weise. Kürzlich erhiel-
ten wir mit der Post einen Werbepros-
pekt: «Diesen Wunsch erfülle ich mir!».
Es handelte sich um die Kreditkarte
von Visa, die ich zum halben Preis
erwerben konnte. Mit dieser Karte
liesse sich jeder Wunsch erfüllen.
Bibel
Verwalter – oder wieso uns das Geldgar nichtgehört…
Geld ist ein Tabuthema.«Über Geld spricht mannicht – Geld hat man.» Wennich über Finanzen rede, gehtes mir nicht eigentlich um«das Geld». Es geht darumzu erkennen, dass Gott unsals Verwalter einsetzt, diereich beschenkt werden.Geld ist Herzenssache!
Vom Vater reichbeschenktGott ist der Eigentümer von allem,
und er regiert über alles. Gott ver-
traut Aufgaben und Güter an – aber
er kann auch wegnehmen. Beides ist
ihm möglich.
Unser Vater hat uns reich beschenkt
– nur ist uns dies nicht immer
bewusst. Unser Leben, unsere
Gesundheit, die Zeit, die Offenba-
rung Gottes, andere Menschen,
Gaben, mein Beruf, das Haus, die
Wohnung - besinnen wir uns auf all
das Gute, das uns der Vater
geschenkt hat! Kürzlich traf ich
jemanden mit einem ganz anderen
Lebensstil. Meine Frau und ich
staunten, wie man in ärmlichen Ver-
hältnissen leben und dabei noch
freudestrahlend sagen kann: «Wenn
jemand zu uns kommt, der für den
Aufenthalt nicht bezahlen kann,
Wir sindBeauf-tragteGottes,seineGeschenketreu zuverwal-ten. … Er ver-trautjedemetwas an– undjedem so,wie erwill.
4
jug
en
d 4
/04
und Ausgaben überein? Oder lassen
wir uns fangen mit solchen Angebo-
ten wie «Kauf heute – zahl morgen»?
Wie viel ist genug? Der Kreis stellt
den Lohn dar, den ich monatlich
erhalte. Damit sollen meine Frau
und ich leben.
Der Kreis ist eingeteilt in die Berei-
che Verpflichtungen, Bedürfnisse
und Wünsche. Verpflichtungen
unserer Familie sind zum Beispiel
die Steuern, der Hauszins, Strom-
rechnungen, Krankenkassenprämien
usw., alles Beträge, die wir obligato-
risch bezahlen müssen.
Die Art der Bedürfnisse ist bereits
viel flexibler. Ein Beispiel: Ich per-
sönlich fühle mich bei 20 Grad in
der Wohnung wohl. Meine Frau hat
das Bedürfnis nach 22 Grad. Wenn
man nun bedenkt, dass ein Grad
wärmer sechs Prozent der Heizkos-
ten ausmacht, spürt man bereits
etwas von der Verantwortung als
Verwalter des Geldes.
Die Grösse des Kreises, das heisst der
Geldbetrag, der zur Verfügung steht,
ist für Gott kein Problem.
Der Kreis ist für meine
Frau und mich anders als
für eine allein stehende
Person, einen jungen oder
alten Menschen oder für
eine Familie mit zehn Kin-
dern. Gott versorgt uns.
Die Frage stellt sich für
jeden Menschen persön-
lich: Weiss ich, wie viel
genug ist? Weiss ich, wel-
che Vereinbarungen ich
mit Gott zum Thema Ver-
pflichtungen, Bedürfnisse
und vor allem Wünsche
getroffen habe? Wünsche
haben nämlich die Ange-
wohnheit sich zu vermeh-
ren und immer grösser zu
werden…
5
jug
en
d 4
/04
Bibel
Besonders junge Leute tappen oft in
diese versteckte Kreditfalle. Sie wer-
den zum Beispiel beim Telefonieren
mit dem Handy «erwischt». Kommu-
nizieren per SMS oder Handyge-
spräch ist in und macht Spass. Die
Rechnung und damit der Schock
kommt erst im folgenden Monat.
Nicht selten belaufen sich die Rech-
nungen auf 500, 600 Franken, was
oft mehr ist als der Lehrlingslohn.
Auch ich besitze solche Karten. Sie
melden beim Einkaufen: «Du kannst
noch…», aber plötzlich flattern Tele-
fonrechnung, Steuerrechnung,
Krankenkassenprämien ins Haus –
und blitzschnell ist der Kontostand
unter Null.
Das ist der Trick Mammons in der
heutigen Zeit. Und sehr schnell leben
wir so über unsere Verhältnisse und
verstricken uns in Schulden.
Wie viel ist «genug»?
Die Bibel sagt in 2. Kor. 9,8: «Gott
aber kann machen, dass alle Gnade
unter euch reichlich sei, damit ihr in
allen Dingen allezeit volle Genüge
habt und noch reich seid zu jedem
guten Werk.» Diese Zusage steht
zwar in meiner Bibel, aber ich frage
mich grundsätzlich: «Stimmt das
auch?» Etwas in meinem Leben mel-
det ständig: «Zu wenig! Es reicht
nicht!»
Weshalb plagen uns denn Geldnöte -
privat, im Beruf, in der christlichen
Gemeinde? Woher kommt das
Gefühl, ständig zu wenig zu haben?
Weshalb ist das Geld für uns zu
einem solchen Problem geworden?
In der Bibel steht, Gott werde uns
«volle Genüge» geben. Wenn wir
trotzdem überall zu wenig haben,
müssen wir uns eine wichtige Frage
stellen: Wie viel ist denn genug?
Was sind meine Bedürfnisse?
Ein treuer Haushalter beobachtet,
was mit seinem anvertrauten Gut
geschieht. Wenn Gott uns alles
schenken will, was er uns verspro-
chen hat, dann schenkt er uns auch
das Geld.
Er vertraut mir den Lohn an, ihn
richtig zu verwalten. Es liegt in der
Verantwortung des Verwalters zu
entscheiden: Kann ich mir dies oder
jenes leisten? Stimmen Einnahmen
Gott hat nicht nur versprochen uns
zu versorgen, er verheisst sogar
noch Überfluss.
Wohin mit demÜberfluss?Ich persönlich habe mit Gott zusam-
men den Kreis geschlossen. Mein
Bedarf ist klar definiert, und ich
habe beschlossen, dass der Lohn,
den ich erhalte, genug ist.
Ich nahm kürzlich als Vertreter mei-
nes Arbeitgebers an einer Stiftungs-
ratssitzung teil und erhielt dafür 200
Franken Sitzungshonorar. Super,
200 Franken - einfach so! Aber dann
meldete sich in mir eine Stimme:
«Frag’ mal, wofür du dieses Geld
bekommst!» Ich stellte meine Frage
und bekam zur Antwort, dass die
Stiftungsräte ihre Aufgabe unent-
geltlich erfüllten, und dass die Ent-
schädigung für Fahrtspesen und
andere Nebenkosten bestimmt
wären. Ich überlegte mir, dass ich als
Vertreter des Arbeitgebers meine
Spesen bereits aufschreiben konnte
und während meiner Arbeitszeit an
der Sitzung teilnahm. Also gehörten
diese 200 Franken nicht mir. So ging
ich nach Hause und überreichte das
Sitzungsgeld unserer Buchhalterin.
Ein offener Finanzkreis wächst mit
jedem Betrag, den ich zusätzlich
einnehme, das heisst, Bedürfnisse
und Wünsche passen sich automa-
tisch dem neuen Betrag an – und ich
habe immer noch das Gefühl, zu
DieGrössedes Krei-ses, dasheisstder Geld-betrag,der zurVerfü-gungsteht, istfür Gottkein Pro-blem.
Wieviel ist genug?
Der treue Haushalterbeobachtet was mitdem Anvertrautengeschieht.
Einahmen undAusgaben müssenim Einklang stehen
Verpflichtungen
Bedürfnisse
Wünsche
6
jug
en
d 4
/04
wenig zu haben! Am Ende des
Monats frage ich mich ständig, wo
denn mein Geld geblieben ist und
weshalb es nie zu reichen scheint.
Wenn ich meinen Kreis nicht defi-
niert und sauber auf Papier festge-
halten habe, geht er bei zusätzlichen
Einnahmen automatisch auf.
Ein geschlossener Kreis mit einem
definierten Bedarf hat zur Folge,
dass bei zusätzlichen Einnahmen
Überfluss entsteht. Von diesem
Überfluss spricht die Bibel auch. «Ich
will dir volle Genüge geben, ja sogar
noch mehr, dass du Überfluss hast…»
(2. Korinther 9,8). Das Weltsystem
sagt uns: «Los – gönn dir was! Du
brauchst nicht zu wissen, wie viel du
hast! Kauf auf Kredit! Wünsch dir,
was du willst! Nimm es dir und
bezahl später!» Diese Art bringt
Durcheinander in unser Leben, und
es wird niemals Überfluss entstehen,
den wir weitergeben können.
Wie ist es mit demZehnten?Eine Frage beschäftigt uns Christen
immer wieder: Sollen wir den Zehn-
ten geben? Und wenn ja, zehn Pro-
zent wovon? Meine Frau und ich
haben gelernt, dass Gott den fröh-
lichen Geber liebt. «Wer da kärglich
sät, der wird auch kärglich ernten;
und wer da sät im Segen, der wird
auch ernten im Segen. ein jeder gebe,
wie er’s sich im Herzen. vorgenom-
men hat, nicht mit Unwillen oder
aus Zwang; denn einen fröhlichen
Geber hat Gott lieb.» (2. Korinther
9,6 + 7) Wenn es im Reich
Gottes ums Geben geht,
zählt nur meine
Beziehung zum
wahren Eigentü-
mer der Gaben.
Aus Liebe zu Gott
kann jeder ein
fröhlicher Geber
sein.
Es ist wichtig, dass wir unseren
Finanzkreis schliessen. Zuvor müs-
sen wir uns neu Gedanken darüber
machen: Wie viel ist genug? Was hat
Gott mir anvertraut? Ist es genug?
Oder bin ich unzufrieden und habe
ständig das Gefühl, ich müsste mehr
haben?
Erfüllt Gott Wünsche –für uns aber nur inAbsprache mit ihm?Nach einer Veranstaltung kam kürz-
lich jemand zu mir und sagte: «Ihre
Predigt hat mich überzeugt. Ich
mache jetzt ein sauberes Budget und
schreibe alles auf. Wir als Familie –
meine Frau und meine drei Kinder –
werden unser geplantes Häuschen
nun nicht bauen.» Ich erschrak
und empfahl ihm, zuerst noch
mit seiner Frau darüber zu
reden. Solche Hauruck-
Methoden sind nicht rich-
tig. «Aber Gott braucht das
Geld!», warf er ein.
Das glaube ich nicht. Gott gibt uns
das Geld, weil er uns liebt und ver-
sprochen hat, uns zu versorgen. Er
gibt uns die Gelegenheit zu üben
und treue Verwalter zu werden. So
dürfen wir in der Verantwortung vor
ihm an seinem Reich mitbauen. Und
er erfüllt uns auch Wünsche. In der
Zwischenzeit erhielt ich die Nach-
richt, dass die Familie ihr Häuschen
nun doch baut. Der Mann hat aber
auch begonnen, sein Geld anders zu
verwalten.
Gottes Liebe zu uns ist so gross, dass
wir nicht ohne Wünsche durchs
Leben gehen müssen. Er erfüllt uns
Wünsche, aber vielleicht nicht
immer jene, von denen wir glauben,
dass wir sie zum Leben bräuchten.
Wer loslässt,hat die Hände freiWer Dinge loslässt, hat die Hände
offen, um Gottes Gaben zu empfan-
gen. Ich habe das selber erlebt, als
ich vor einigen Jahren meine
Arbeitsstelle in der Privatwirtschaft
aufgab und in ein christliches Werk
wechselte. Von einem Tag auf den
andern musste ich mit weniger als
der Hälfte meines bisherigen Ein-
kommens haushalten. Aber ich habe
freie Hände bekommen, um Gottes
Werk zu tun. Etwas loszulassen
heisst nicht, etwas zu verlieren, son-
dern frei zu sein für das, was Gott
mir geben will. «Diesen Wunsch
erfüll ich mir…!» ●
Bibel
Wieviel ist genug?
geschlossener offener Kreis Kreis
Defi-nierterBedarf
zusätzliche
Einnahmen
Geschlossener Kreis
Überfluss
Überfluss
Defi-nierterBedarf
zusätzliche
Einnahmen
WerDingeloslässt,hat dieHändeoffen, umGottesGaben zuempfan-gen.
7
jug
en
d 4
/04
Gesellschaft
Überverschuldung –was ist das?Philipp, 20, lebt in der Schweiz. Er
besitzt eine Kaufkraft, die laut Sta-
tistik weltweit an zweiter Stelle liegt.
Philipp weiss zwar nicht genau, was
Kaufkraft bedeutet, aber das küm-
mert ihn wenig. Er hat ein teures
Hobby: Motorsport. Philipp hat
Schulden.
Anna, 17, lebt in der Schweiz. Sie
hat ein Handy und schreibt pro Tag
mindestens fünf SMS. Anna geht
gerne ausgiebig shoppen – sie will
«in» bleiben. Anna hat Schulden bei
ihren Freundinnen.
Anna und Philipp – sie stehen sym-
bolisch für viele Schweizer Jugend-
liche. Laut Statistik machen 80%
aller Überverschuldeten ihre ersten
Schulden vor dem 25. Lebensjahr
und 22% aller Überverschuldeten
sind unter 30 Jahre alt.
Durchforscht man das Internet ein
wenig nach Statistiken aus der
Schweiz, stösst man bald auf Über-
raschungen.
Wer hätte gedacht, dass ein Viertel
der 16- bis 25-Jährigen über seine
Verhältnisse lebt und oft hoch ver-
schuldet ist. Oder dass 5% der
Schweizerinnen und Schweizer
kaufsüchtig sind und 47% der
Jugendlichen Tendenzen zu unkon-
trolliertem Kaufen haben.
Was gehen mich diefinanziellen Problemeder andern an? Wer glaubt, mit seiner Jugendarbeit
nur Jugendliche zu erreichen, die zu
den _ der Statistik gehören, welche
keine Geldprobleme haben, der wird
sich wohl täuschen.
Tatsache ist, dass das Thema
«Umgang mit Geld» vielerorts voll-
ständig aus dem christlichen Wort-
schatz gelöscht wurde. Erwähnt wird
es höchstens indirekt, mit Satzfor-
meln wie «Gebt ohne Druck», «fühlt
euch nicht gezwungen» oder «gebt
freiwillig»! Doch was, wenn nichts
zum Geben da ist? Da nützt alle
Ungezwungenheit, alle Freiwilligkeit
nichts.
Oftmals machen sich Leiter eher dar-
über Gedanken, wie sie die Jugend-
lichen zum Geben des Zehnten
ermutigen können, als wie sie sie zu
einem guten, biblischen Umgang mit
Geld anleiten können. Und den Sta-
tistiken nach zu urteilen, wäre dies
vielleicht gar keine so schlechte Idee!
Ursachen der Über-verschuldungEinmal erkannt, dass es tatsächlich
so was wie Schulden und überver-
schuldete Jugendliche gibt, lässt sich
das Problem nicht so schnell wieder
unter den Teppich kehren. Insbeson-
dere dann nicht, wenn man selbst in
der Jugendarbeit tätig ist. Denn:
Schulden machen ist scheinbar ein
Trend der heutigen Gesellschaft.
Bei Jugendlichen unter 20 Jahren,
ist das Handy die Hauptursache Nr.
1 für Schulden. Auch Kleider, Autos,
neuste Trends, Essen, Drogen, Alko-
hol und Dienstleistungen jeglicher
Art verleiten zu einem unkontrol-
lierten Umgang mit Geld. Kaufsucht
ist ein Schlagwort, das in Zukunft
wohl noch an Bedeutung zunehmen
wird. 5% der Bevölkerung sind kauf-
süchtig, was vor allem Frustkäufe
und unkontrolliertes Einkaufen
beinhaltet.
Dies sind nur die direkten, unmittel-
baren Gründe für die Überverschul-
dung von Jugendlichen.
Sucht man nach den tieferen Ursa-
chen, darf man nicht an Zahlen und
Fakten hängen bleiben.
Was verleitet Jugendliche (und auch
Erwachsene) dazu, über ihre Verhält-
nisse zu leben und z.B. das Auto auf-
zurüsten, obwohl das Geld dazu
nicht vorhanden ist? Zu Shoppen,
obwohl das Konto überzogen wurde?
Sich teure Spezialteile für den PC zu
besorgen oder soviel Alkohol zu
besorgen, wie weder Portemonnaie
noch Leber ertragen können?
Bedürfnis nach ErfüllungVergleichsweise lebt jeder, der in der
Schweiz wohnt, auf dem höchsten
Lebensstandard weltweit! Mehr oder
weniger jedes Haus hat fliessendes
Wasser und eine Heizung. Der Fern-
seher gehört zum Existenzminimum
des Lebens – was will man mehr?
DVD-Gerät, Playstation, Internetan-
schluss, Badewanne mit Schaumbad,
getuntes Auto, CD-Sammlung, die
neusten Klamotten...
Wohlstand beginnt nicht mehr dort,
wo man sich wohl fühlt, sondern wo
man mehr als eine «Standard-Aus-
rüstung» besitzt!
Und wenn ich etwas bestimmtes
eben nicht für mich beanspruchen
kann, sinkt automatisch der Wohl-
fühlpegel, die Freude und die Zufrie-
denheit mit der Welt und mit mir
selbst – denn mein Leben ist nicht
ausgefüllt – mir fehlt etwas, und
dieser Zustand hindert mich daran,
vollkommen glücklich zu sein. Die
logische Konsequenz ist die
Anschaffung dieses Gegenstands.
In einer Wohlstandsgesellschaft wird
einem oft glauben gemacht, ein
erfüllendes Leben ist abhängig von
Besitz, von Luxus, Reichtum und
Macht. Wenn ich das und das habe,
DANN geht es mir gut. Ich bin dann
erfüllt, wenn ich mein Auto habe,
mein Haus, meine Ferien.
Dieses Denken prägt das Kaufverhal-
ten und somit auch den Umgang mit
Geld.
Stichwort:● Schulden ● Gesellschaft● TrendsAutorin:Nadine Hofer versucht sich nicht überdie Anzahl empfangener SMS zu defi-nieren.
I N F O - B O X
Masslosigkeit
Spannung zwischen Wohlstand und
Masslosigkeit
Tatsacheist, dassdasThema«Umgangmit Geld»vielerortsvollstän-dig ausdemchrist-lichenWort-schatzgelöschtwurde.
Bei Gott spielt mein Stand in der
Gesellschaft keine Rolle, Gott defi-
niert mich nicht über meine Besitz-
tümer, meine Autos, meine Klei-
dung. Er liebt mich einfach! (Jer.
31,3) Wenn wir diese einfache
Grundwahrheit einmal in unserem
Denken verankert und die alles
ergreifende Heiligung Gottes an
unserem Herzen erfahren haben,
kann kein Luxus, Reichtum, keine
Macht und kein Pseudoglücksgefühl
uns mehr befriedigen. Wie setzen
wir dies in der Jugendarbeit um?
Was erzählen wir den 14 Personen in
unserem Jugendgottesdienst? Dass
sie freiwillig geben sollen? Dass
geben glücklich macht? Motivieren
wir die Jugendlichen indirekt zu
einem Lebensstil, der die Erfüllung
im Ansehen einer Person sucht –
indem ich selbst als ModeratorIn
immer in den neusten Klamotten auf
der Bühne stehe, den coolsten
Schlitten fahre und die geilsten
Accessoires besitze?
Vielleicht werden auch die ‚Coolen
Jungs’ von den Leitern bevorzugt
und die etwas komischen, weniger
gut gekleideten Typen eher abseits
stehen gelassen?
Es geht nicht darum, dass ‚sich
schön machen’ etwas negatives ist,
dass wir verschlampt und möglichst
hässlich auftreten sollen. Aber:
Ermutigen wir unsere Leute immer
wieder konkret, ihre Erfüllung und
ihr Ansehen bei Gott zu suchen?
Leben wir ihnen den richti-
gen Umgang mit Geld
vor? Sehen sie in uns
etwas mehr als eine
‚coole’ Leiterfassade in
trendy Stoffe
gehüllt? Oder
bewundern sie uns
bloss deswegen?
47% der Jugendlichen neigen zu
unkontrolliertem Einkaufen – das
sind nicht einfach 47%, sondern
jede zweite Person unter – sagen wir
mal – 30 Jahren, die mir über den
Weg läuft. 17% sind kaufsüchtig.
Das heisst, wenn ich bei einem
Jugendgottesdienst mit 80 Besu-
chern auf der Bühne stehe, kann ich
davon ausgehen, dass fast 14 Perso-
nen in dem Raum von dieser Sucht
betroffen sind!
Kaufsucht beinhaltet insbesondere
Einkaufen mit dem primären Ziel,
ein Glücksgefühl zu erlangen! Wenn
ein Jugendlicher versucht, seine
innere Leere mit materiellen Dingen
aufzufüllen, wird er ständig mehr
benötigen, um dieses Loch zu stop-
fen. Immer grösser, besser, teurer –
immer mehr. In der Welt des Luxus
gibt’s keine Grenzen. Selbst wenn
ich eines Tages jemanden einstellen
kann, der explizit dafür da ist, mir
meine Schuhe zu binden (Grüsse an
JLo), wird es immer noch etliche
Dinge geben, die ich mir noch
leisten könnte (Angestellter, der mir
meine Hosen nach dem Pinkeln
zuknöpft beispielsweise…)!
Als Christen haben wir eine andere
Möglichkeit, Erfüllung zu finden,
und die ist um einiges kostengünsti-
ger und –das Preis-Leistungsverhält-
nis ist viel ökonomischer.
Gesellschaft
8
jug
en
d 4
/04
Hoffentlich nicht!
Wenn wir von Gott
erwarten, dass er uns
ganzheitlich erfüllt und
wir diese Akzeptanz, die
Freude und Zufrieden-
heit in Gesprächen mit
Jugendlichen immer
wieder einfliessen las-
sen können, dann
leben wir ihnen den
richtigen Umgang mit
Geld vor. Denn Umgang
mit Geld beginnt nicht
erst im Laden selbst,
Umgang mit Geld setzt viel
tiefer an! Nämlich dort, wo
Dinge den Platz in meinem Herzen
einnehmen, den Gott einnehmen
sollte.
Wenn jemand die befreiende Erfah-
rung macht, dass nicht Besitz, ein
Einkaufsrausch oder Wohlstand
schlussendlich die Seele glücklich
machen, sondern vielmehr die
beständige, immerwährende Gegen-
wart Gottes, dann passiert etwas im
Leben dieses Menschen. Seine
Gedanken werden nicht mehr getrie-
ben von einem ungelöschten Durst,
denn Gott hat ihn bereits gestillt. Als
Tankstelle dienen nicht mehr Frust-
einkäufe sondern die Zeit und das
Leben in Gottes Gegenwart!
Bedürfnis nachAnerkennungIn dem Bedürfnis nach Erfüllung
spielt – wie oben schon
bereits erwähnt – auch sehr
stark der Wunsch nach
Anerkennung und Akzep-
tanz mit. Von anderen Leu-
ten gesehen, angesehen
sein. Als Person wie man ist
wertgeschätzt werden. Doch
was passiert, wenn jemand
Ermutigenwir unsereLeuteimmerwiederkonkret,ihreErfüllungund ihrAnsehenbei Gottzusuchen?
Gesellschaft
nicht akzeptiert wird?
Wenn sein Stil, sein
Benehmen, sein Auftreten
bei niemandem richtig
ankommt und diese
Person so in eine
A u s s e n s e i t e r r o l l e
gedrängt wird?
Jugendliche versuchen
dann oft, durch Äus-
serlichkeiten den
Ansprüchen der andern
zu genügen und so
Anerkennung zu erhal-
ten. Das neuste Handy mit
den abgefahrensten Funktio-
nen, damit durch die Aufmerk-
samkeit, die meinem Handy
zukommt, man indirekt wenig-
stens auch etwas Beachtung
erhält. Der edelste Schlitten mit
dem krassesten Soundsystem. Stets
das neueste Zubehör der trendigsten
Sportart. Der teuerste Ausgang min-
destens viermal in der Woche.
Das Leben ist teuer, wenn Anerken-
nung mit Geld erkauft werden muss.
Auch gläubige Jugendliche stehen
ständig unter dem Anerkennungs-
druck durch ihre Clique oder ihre
Klassen- oder Arbeitskollegen! Wer
kann schon von sich behaupten,
dass Auftreten, Kleidung und
Erscheinungsbild absolut keine Rolle
im Leben spielen? Jeder,
der etwas auf sich hält,
sieht ab und zu in den
Spiegel, kauft sich
‚Zubehör’, welches das
eigene Spiegelbild in
irgendeiner Hinsicht ein
wenig aufbessert. Und
Imagepflege geht weiter:
«Hast du Kollegen?» – oft
untermauern die Anzahl
SMS und Anrufe pro
Stunde die Tatsache, dass man
extrem wichtig und mit einer Viel-
zahl von Leuten gut befreundet ist.
Ein gutes Gefühl!
Oftmals sind Inhalt und Absender
einer Nachricht jedoch gar nicht so
wichtig (ausser man befindet sich
gerade in einer Phase akuter Ver-
liebtheit). Es geht viel mehr um die
symbolische Bedeutung eines
«Pieps». Ein einzelnes Pieps steht für
Wertschätzung – in diesem Fall 20
Rappen. Die Summe aller Piepse
ergibt die Summe unserer Anerken-
nung durch andere. Je höher die
Zahl umso besser fühlen wir uns.
Und um diese Anzahl aufrecht zu
erhalten sind wir gewissenhaft
damit beschäftigt, unseren Kollegen
ebenfalls Piepse zu senden, ihnen
somit Anerkennung zu kommen zu
lassen und sie gleichzeitig daran zu
erinnern, auch heute wieder an uns
zu denken! Haben wir das wirklich
nötig? Unsere Anerkennung und
unseren Wert mit Geld zu erkaufen?
Müssen wir uns spendabel zeigen,
um unsere Freunde zu erhalten?
Müssen wir mehr Geld dafür locker
machen, Kollegen zu behalten, als
wir Geld haben, um unsere Grund-
bedürfnisse zu stillen? Das Grundbe-
dürfnis nach Anerkennung kann
teuer sein. Wesentlich teurer als
sonstige Grundbedürfnisse, die
das Sozialamt abdeckt.
Eine etwas absurde, aber durch-
aus aussagekräftige Rech-
nung ist folgende:
Würden wir das, was
Jesus aus Liebe (woraus
ja Anerkennung
ableitbar ist) für uns
getan hat, in Piepse
umwandeln, würde
unser Handy non-
stop piepsen!!
FazitWer seine Erfüllung und Anerken-
nung erkaufen muss, ist gefährdet,
sich zu verschulden. Und wer Schul-
den hat, ist gefangen.
Jesus hat uns befreit! In Galater 5, 1
schreibt Paulus in Zusammenhang
mit der damaligen Sitte der
Beschneidung und der Diskussion,
ob Heiden diese vornehmen lassen
müssen:
«Zur Freiheit hat uns Christus
befreit! So steht nun fest und laßt
euch nicht wieder das Joch der
Knechtschaft auflegen!»
Christus hat uns befreit!!! Er hat uns
befreit von gesetzlichen Massstäben,
die uns – wenn wir sie denn befol-
gen – Anerkennung verschaffen vor
anderen Menschen! Er selbst will
uns erfüllen und Ruhe und Friede in
unser Herz geben!
Leben wir mit Jesus, so dürfen wir
diese Freiheit konkret in Anspruch
nehmen! Die Erkenntnis, dass Jesus
so viele Piepse auf einem Handy
auslöst, genügt!
Sind sich die Leute in deiner Arbeit
dessen bewusst? Leben sie zwar
christlich, haben aber noch nicht
kapiert, was das für ihren Hunger
nach Akzeptanz und nach Erfül-
lung bedeutet? Lebst du ihnen
ein Leben vor, in dem du deinen
Hunger und deine Sehnsucht
immer wieder von Gott
stillen lässt? ●
9
jug
en
d 4
/04
Lebst duihnen einLebenvor, indem dudeinenHungerund deine Sehnsucht immerwiedervon Gottstillenlässt?
10
jug
en
d 4
/04
keit ab, glücklich zu machen. Müs-
sten wir uns nicht ernsthaft überle-
gen, wozu wir einem hohen Jahres-
gehalt oder Sackgeld so verbissen
nachjagen, wenn wir schon mit
weniger, mehr als gut leben könnten?
Irren ist menschlich!Tja, gehen wir einmal davon aus,
dass irren menschlich ist und die
menschliche Denkweise nicht im-
mer zum Ziel führt. Natürlich macht
auch die Jagd nach dem Jackpott
letztendlich nicht glücklicher. Es
fragt sich dabei: Gibt es zu dieser
Lebenshaltung eine echte Alternati-
ve? Die Bibel bietet eine. Sie skiz-
ziert eine Lebenshaltung, die mir
ausserordentlich sympathisch ist
(siehe Tabelle). Dabei lebt es sich
nicht einfach nach dem Lebensmot-
to: «Tue recht und scheue niemand.»
Vielmehr geht es um Lebensprinzi-
pien. Prinzipien, die Auswirkung
haben auf meine Beziehung zu Gott,
dem Nächsten und - zum Geld.
Moneymaker4ego ist zwar «the way
of life», aber für mich als Christ kein
Massstab. Es lohnt sich einfach
nicht, sein ganzes Leben nur in den
Erwerb von Geld zu investieren.
Der Wert meines Geldes soll sich
auch nicht darin erschöpfen, es ein-
fach nur für mich selbst auszugeben.
Wenn sich da konkret was ändern
soll, heisst das für mich und dich:
Erforsche Gottes Absichten für dei-
nen Umgang mit
dem Geld und
lerne entspre-
chend zu han-
deln. Werde ein….
moneymaker4jesusIn der Bibel finden wir haufenweise
Texte, die uns von Menschen berich-
ten, die einen speziellen Umgang
mit ihrem Geld gepflegt haben.
Was zuviel ist, ist zuviel (Luk 18,18-27)Ein reicher Unternehmerssohn erhält
auf seine Frage, wie man das ewige
Leben gewinnen könne, von Jesus
die Antwort: «Verschenke dein ges-
amtes Vermögen.»
Reichtum: Jesus nutzt die Gelegen-
heit, um auf die Gefahr des Reich-
tums hinzuweisen.
Gefahr: Das Problem des reichen
Jünglings bestand darin, dass er
nicht die Kontrolle über seinen
Besitz hatte, sondern sein Besitz die
Kontrolle über ihn.
Baden im Überfluss (2Kor. 9,8)Ein Vermögender Billiardär sucht
Minderbemittelte, um ihnen etwas
Gutes zu tun.
Mangel: Gott möchte nicht, dass wir
Mangel leiden oder ständig darüber
nachdenken müssen, ob das Geld
ausreichen wird.
Persönlicher Bedarf: Bedürfnisse
und Wünsche darfst du Gott sagen.
Jüngerschaft
Moneymaker – Biblische Finanzprinzipien
Lebensmotto d. Gesellschaft Biblisches PrinzipWerde unabhängig! Lass dich lieben und liebe!● Du bist niemandem ● Deine Lebensqualität verändert
verantwortlich sich● Einsamkeit stellt sich ein ● Lebensglück nimmt zu
Leiste viel! Lass dich beschenken!● Menschen machen Karriere ● Geschenke bereiten Freude● Menschen tun alles Erdenkliche um ● Geschenke verbinden
geliebt und anerkannt zu werden● Tatsache ist, die erhoffte ● Geschenke ermutigen
Würdigung trifft nicht ein
Bemühe dich...ständig perfekt Lass dir vergeben!zu sein!● Perfekt sein zu müssen ist ● Wer Vergebung annehmen kann,
tödlich… wird auch vergeben können
Stichwort:
● Reichstumstest
● Biblische Finanzprinzipien
● Geld-Tipps
Autor:
Dominique Götsch, verheiratet mit
Sabine und Vater von Simeon, Raphael
und Benjamin. Tätig als Jugendsekretär
der Chrischona Gemeinden CH. «Liebe
Jesus und habe ein Herz für junge
Leute!»
I N F O - B O X
Du kannst Geld, das du direrworben hast, nur einmalausgeben. Für was und fürwen, ist dabei die Frage!Aus dem Stehgreif lassensich im Umgang mit Geldzwei Wege erkennen.
moneymaker4ego Arbeitest du, um dir etwas zu
leisten? Bist du einer von denen, die
der Meinung sind Geld macht
glücklich?
Geld macht glücklich!Die Antwort, die uns die Gesell-
schaft, die Kultur, die Lehrer und
Arbeitgeber vermitteln ist einfach:
Man bemüht sich, leistet viel, ver-
wirklicht sich selbst und lebt mög-
lichst frei.
Glück – als Antwort des Zeitgeistes
– ist Geld.
Der Lebensstil unserer Gesellschaft
entlarvt, dass wir zuinnerst genau so
denken. Anstrengung fördert die
Leistung, der Lohn der Leistung ist
Geld, mit dem Geld wird man unab-
hängig, wer unabhängig ist, wird
frei, und Freiheit ist das höchste Gut.
Das Motiv unserer Anstrengung ist
demnach Geld, und Geld führt zum
Glück. Also gilt die Gleichung –
Geld macht glücklich!
Macht Geld glücklich? Hier die
Stimmen einiger Persönlichkeiten,
die mehr Geld besessen haben als
fast alle Menschen ihrer Zeit!
John David Rockefeller: Ich habe
viele Millionen verdient, aber das
Glück haben sie mir nicht gebracht.
Henry Ford: Ich war glücklicher, als
ich noch Mechaniker war.
Reiche Männer, die es bis ganz
nach oben geschafft haben,
sprechen dem Geld die Fähig-
Bist dueiner vondenen,die derMeinungsindGeldmachtglücklich?
11
jug
en
d 4
/04
Jüngerschaft
Ein Bankkonto im Himmelanlegen (Markus 12,41-44)
Eine Witwe begreift, was es
bedeutet, in Gottes Reich zu
investieren.
Überfluss: Gelehrte geben
von ihrem Überfluss - die-
ses Geben tut nicht weh.
Alles: Die Witwe gibt
alles was sie hat – sie ver-
zichtet. Die Spende der
Witwe ist ein Opfer, die
Gabe des Gelehrten ist
nur eine Geste.
Dem Herzinfarkt vor-beugen (Mt 6,19-21)Die Welt gewinnen und doch
das Leben verlieren, das kann
nicht aufgehen (Mt 16,26).
Standpunkt festlegen: Wo
dein Schatz ist – ist auch
dein Herz Mt 6,21
Göttlich geben (2Kor 8,7+8)Wenn du gibst, gib mit der richtigen
Haltung. Prüfe deine Motive! Frage:
Wieso spende ich Geld?
● Aus Liebe (2Kor 8,7+8)
● Aus Dankbarkeit (2Kor 8,9)
● Freiwillig, von Herzen (Maleachi
3,8-10)
Falls du nicht weisst ob du wirklich
reich bist, gibt es hier einen Reich-
tumstest:
Reichtumstest:1. Hast du genug zu essen? (Nicht so
viel, dass du ständig an Diäten den-
ken musst.)
2. Hast du anständige Kleider?
(Nicht zwanzig Anzüge oder dreissig
Kleider – sondern schlichte, intakte,
wärmende Kleidung)
3. Hast du ein Heim, das dich vor
dem Wetter schützt? (Nicht eine
Villa)
4. Hast du ein zuverlässiges Trans-
portmittel? (Velo, Motorrad, Zug,
Auto)
Wenn du viermal mit ja antworten
kannst, gehörst du zu den 15% der
reichsten Menschen auf diesem Pla-
neten. 85% der Weltbevölkerung
müssen mindestens einmal oder
öfter mit nein antworten.
Wenn du jetzt immer noch nicht
weisst, ob du von deinem kargen
Lehrlingslohn weitergeben sollst,
nimm dir einfach ein Beispiel an der
armen Witwe!
Ich weiss und erlebe, dass Gott gibt!
Ja, Gott möchte nicht, dass wir
Mangel leiden oder ständig dar-über
nachdenken müssen, ob das Geld
ausreichen wird. Als vermögender
Billiardär sucht er Minderbemittelte,
um ihnen die Annehmlichkeiten des
Lebens zu ermöglichen (2Kor. 9,8)
Ich komme also nicht zu kurz - das
schafft Vertrauen. Ich traue Gott zu,
dass er mir gibt, was ich brauche. Und
er traut mir zu, dass ich von dem, was
ich habe, auch weitergebe. Denn es
macht durchaus Sinn, wenn ich gebe.
Ich gebe,…
● weil ich mich konkret am Bau von
Gottes Reich beteiligen will
● weil ich mich freue, wenn durch
meinen bescheidenen Beitrag
Missionare ihre Aufgabe erledigen
können
● weil ich gern gebe, damit sich
auch mein Gegenüber einen
Wunsch erfüllen kann
Neun hilfreiche Tipps imUmgang mit Geld1. Kaufe Dinge, weil sie nützlich
sind und nicht als Statussymbol
2. Vermeide jede Anschaffung, die
dich in ein Verhältnis der Ab-
hängigkeit bringen könnte
3. Entwickle die Gewohnheit, Dinge
wegzugeben
4. Lass dich nicht durch Werbung
verführen
5. Lerne es, auch Dinge zu genies-
sen, die dir nicht gehören
6. Entwickle eine grössere Wert-
schätzung für Gottes Schöpfung
7. Vermeide das «Kaufe jetzt, zahle
später»–Syndrom
8. Sei ehrlich bei dem, was du sagst
9. Vermeide alles, was dich vom
Hauptziel abbringt, zuerst Gottes
Königreich und seine Herrlichkeit
zu verwirklichen
In einen Themenabend verpackt,
könnte das Ganze so aussehen:
Grobraster Inhalt
Einstieg - Karriereleiter zum Glück – Geld macht glücklichEisbrecher ● Einzelne Schritte auf dem Weg zum Glück mit
einer Haushaltsleiter darstellen – Tritte hochsteigen
Erhebung des Nettomonatseinkommens der Gruppe / JG● Jeder schreibt sein Nettoeinkommen auf einen Zettel● Die Zettel werden eingesammelt● Die Beträge addiert
Erarbeitung: Bin ich reich, bist du reich, sind wir reich?● Macht den Reichtumstest – Alle Anwesenden sollen
aufstehen. Kann einer eine Frage mit nein beant-worten, darf er absitzen.
● Wenn alle stehen geblieben sind, zeigt das auf, dass wir noch viel zu geben haben!
BBiibblliisscchhee TTeexxttee iinn GGrruuppppeenn bbeeaarrbbeeiitteenn ooddeerrIInnppuutt hhaalltteenn● Gruppen bilden● Texte den Gruppen zuordnen und bearbeiten● Die Hauptimpulse der Texte visualisieren● Im Plenum die Texte besprechen
Vertiefung: GGrruuppppeennaarrbbeeiitt ooddeerr ZZeeiitt ppeerrssöönnlliicchheerr SSttiillllee● Was sind die Gefahren des Reichtums● Was hindert uns, Geld wegzugeben?● Wenn wir Geld geben, wie soll unsere Haltung sein?● Wie viel sollen wir weggeben?● Wem sollen wir geben?● Was darf ich für mich behalten, um glücklich zu sein?
Ende: Den Gesamtbetrag des «JG-Einkommens»bekannt geben. Über Einsatzmöglichkeiten träumenBudgethilfe abgeben / www.asb-budget.ch ●
Wo deinSchatzist – istauch deinHerz.
(Mt 6,21)
PrüfedeineMotive!
Frage:Wiesospendeich Geld?
12
jug
en
d 4
/04
schen, die finanziell offensichtlich
ein gesegnetes Händchen haben und
sprich mit ihnen über ihren Umgang
mit Geld. Ziel ist es, jemanden zu
finden, der die Offenheit und die
Integrität besitzt, um an eurem
Jugendabend im Interview-Stil ganz
praktisch zu erzählen, wie stark Hin-
gabe an Jesus, Abhängigkeit von
Gott und Streben nach Gottes Reich
den Umgang mit den Finanzen
segensreich beeinflussen werden.
Suche nach Leuten, die nicht nur
10% ihres Einkommens Gott zur
Verfügung stellen, sondern die darü-
ber hinaus beherzigen, dass Jesus
über jeden Rappen verfügen kann.
Das sind Menschen, die mit Gott ihre
Ausgaben besprechen und die bereit
sind, in allen finanziellen Belangen
von Gott abhängig zu sein.
EinstiegZum Einstieg in den Abend eignet
sich «Das Hingabelied» von der
Gruppe «Nimm Zwei» (heissen jetzt
«SuperZwei») hervorragend. Du fin-
dest es auf der CD «Wir wollen nur
deine Seele» von 1993.
Man hört die typisch frommen
Gitarrenakkorde und den schmalzi-
gen, sehnsüchtigen Singsang von
Christen, die Gott im Songtext alles
hingeben wollen – bis am Schluss
einer schreit: «ich gebe dir alles
hin… ausser mein Checkbuch, mei-
nen Autoschlüssel und meinen
Ärger auf Herrn XY - der hat mich
nämlich ganz schön über den Tisch
gezogen!»
Erläutere dieses Lied und zeige die
Zusammenhänge auf. Anbetung
benötigt echte Hingabe, Hingabe ist
aber etwas, das jeden Lebensbereich
umfassen muss, um echt zu sein.
Inter-aktiverBibelinputDie Teilnehmer (TN)
sollen sich in drei Grup-
pen aufteilen und gemein-
sam einen Bibeltext erarbeiten.
Am Ende der Gruppenarbeit stellt
jede Gruppe in wenigen Sätzen vor,
was sie erarbeitet hat. Zeitrahmen:
20 Minuten.
● Gruppe 1: Echter ReichtumMat 6,33 / Apg 20,35
Reichtum und Überfluss sind nichts
teuflisches. Wichtig ist es, den
schenkenden Gott zu ent-decken
und dadurch ein geben-der Mensch
zu werden. Teilen. Gott gehorchen,
leben für Gott und andere.
● Gruppe 2: Mammon1 Tim 6,6-12 und auch das Bei-spiel
von Judas, dem Verräter und von
Annanias und Safira.
Geiz, Angst, falsche Sicherheit,
Geldliebe, Bequemlichkeit, Luxus
sind die Feinde echten Reichtums.
Gib der Gruppe auch folgendes Zitat
von Henry Fielding:
«Mache das Geld zu deinem Gott und
es wird dich plagen wie der Teufel.»
● Gruppe 3: HerzensfragenLukas 18,18-24
Geld wird dann zum Problem, wenn
es mir wichtiger ist, als Gott. Die
Gruppe soll die Geschichte ins heu-
tige Leben übertragen. Wie würden
wir Jesus antworten? Warum?
ErklärungenNachdem jede Gruppe ihre Erkennt-
nisse weitergegeben hat, erläuterst
Stichwort:
● Woran hängt unser Herz?
● Hingabe
● Biblischer Umgang mit Finanzen
● Gottes Segen erfahren
● Budgetplanung für Jugendliche
Autor:
Adriano Montefusco studiert mit seiner
Frau gemeinsam Theologie. Seit 3 Jah-
ren leben sie am Existenzminimum und
erfahren dennoch monatlich erstaunli-
che Wunder in materieller Hinsicht!
I N F O - B O X
Dieser Artikel liefert dirgenügend Ideenmaterial undUmsetzungsvorschläge fürdie Gestaltung einesJugendabends mit dem the-matischen Inhalt «Geld, Hin-gabe, Herzensfragen».
Gerade Jugendliche, die nicht in ei-
nem christlichen Umfeld aufgewach-
sen sind und erst in Teenagerjahren
in die Jugendarbeit einer Gemeinde
und zu Jesus fanden, haben oft ihre
Mühe zu verstehen, was der Umgang
mit der eigenen Brieftasche mit dem
Glauben zu tun haben soll. Über
Geld spricht man nicht – hier ist
jeder seines eignen Glückes Schmied.
Jugendliche mit christlichem Famili-
engepräge gehen dafür oft mit dem
Taschenrechner an die Sache, geben
den «Zehnten» auf fünf Rappen
genau und suhlen sich dann im
angenehmen Gefühl, ihre Pflicht
getan zu haben.
Ich bin davon überzeugt, dass beides
nicht den neutestamentlichen Vor-
stellungen entspricht. Jesus möchte
doch viel mehr, als nur den «Zehn-
ten». Er will mich. Mit Haut und
Haar. Ganz.
VorbereitungenMache dich in dei-
nem Gemeinde-
umfeld auf die
Suche nach Men-
Jesus und mein Portemonnaie
Anbetung
AnbetungbenötigtechteHingabe.Hingabeist aberetwas,das jedenLebens-bereichumfassenmuss, umecht zusein.
13
jug
en
d 4
/04
du in einem kurzen Input noch ein-
mal die Zusammenhänge. Zeige auf,
dass unser Herz diejenige Abteilung
ist, die für die Entscheidungen unse-
res Lebens zuständig ist. Wer hier
regiert, hat das Sagen.
Verarbeite folgende Bibelstellen:
Matthäus 6,21-24 / 1 Samuel 16,7 /
Sprüche 4,23 / Lukas 16,10-13
Mache auch deutlich, dass Jesus ver-
trauenswürdig ist. Fehlende Hin-
gabe kann auch aus Angst entste-
hen, Jesus würde Unmögliches von
mir verlangen.
Zeige auf, dass uns das NT lehrt, dass
es nicht um stupide Rechenaufgaben
geht, nach dem Motto: 10% und ich
bin fein raus. Jesus möchte auch
mitreden, welche Kleider ich kaufe,
welche Hobbies ich pflege, etc.
Fragen wie: «Muss ich den Zehnten
vom Brutto- oder vom Nettogehalt
geben?» sind müssig. Es geht um
alles! Sonst könnte man auch
zurückfragen: «Was willst du? Einen
Bruttosegen oder einen Nettosegen?»
Gott fordert sein Volk in Maleachi
3,10 heraus, ihn zu prüfen, ob er
nicht Segen im Übermass ausgiessen
werde. Wer das nie erfahren hat, der
war in materiellen Dingen wahr-
scheinlich untreu.
Mache auch klar, dass Kompromisse
in diesem Bereich Konsequenzen auf
die gesamte Gottesbeziehung haben
werden. Sie können mein Gebetsle-
ben überschatten und dazu führen,
dass ich letztlich nicht mehr echt zu
Gott durchdringe.
ErfahrungenGehe dann direkt zum Interview
über. So viel herausforderndes Mate-
rial braucht unbedingt den Link zum
praktischen Leben.
Die Person, die du eingeladen hast,
soll kurz etwas zu ihrer finanziellen
Biografie weitergeben (wie bin ich frü-
her mit Geld umgegangen, was wurde
mir dann klar und wie ist es heute?).
Stelle dann Fragen nach konkreten
Erlebnissen, wo die Bibel sich ganz
klar im Finanzalltag bewahrheitet
hat. Wo hat die Person wirklich auf
Vertrauensschritte hin Gottes Segen
erlebt?
Erlaube den TN auch, Fragen zu stel-
len.
Nach diesem Interviewblock kannst
du den Jugendabend entweder mit
einer Zeit der Stille und Selbstprü-
fung, mit Gebet und anschliessen-
dem Lobpreisteil abrunden, oder
direkt zur Praxisarbeit in den Klein-
gruppen übergehen.
KleingruppenDie Jugendlichen wurden herausge-
fordert und vor klare Entscheidungen
gestellt. Viele werden gemerkt haben,
dass sie ihren Umgang mit Geld
ändern müssen. Wenn man die TN
aber jetzt so nach Hause gehen lässt,
besteht die Gefahr, dass viele gute
Vorsätze wieder versanden oder dass
bei einzelnen das Know-How fehlt,
wie das Erkannte in die Praxis
umgesetzt werden kann.
In kleinen Gruppen à jeweils 5 Per-
sonen (mit jeweils zusätzlich einem
Leiter vom Jugiteam) widmet ihr
euch nun dem Thema: Wie mache
ich ein Budget? Es ist empfehlens-
wert, dass jeder Jugendleiter einen
Taschenrechner mitnimmt!
Wichtig: Die Gruppen sollen nach
Möglichkeit aus TN bestehen, die in
derselben Lebenssituation stehen:
Vollverdiener, Lehrlingslohn-Emp-
fänger, Taschengeld-Empfänger.
Auf der Internet-Seite
http://www.userlearn.ch/mod1as1.html
findest du hilfreiches Material, das
du Ausdrucken kannst.
Jeder Gruppenleiter führt Anhand
der Vorgaben dieser Blätter durch
die Kleingruppenzeit. Ziel ist es, dass
jeder TN einmal seine Einnahmen
und Ausgaben klar überdenkt. Dabei
soll der Frage: «Was ist mir wichtig
und warum ist es so wichtig?» eine
zentrale Bedeutung zufallen.
Die oben angegebene Internetadres-
se bietet dir Material für Jugendliche
die «richtiges Geld verdienen» (M1A)
oder die Taschengeld verwalten
(M1B). Drucke alle nötigen Papiere
in genügender Menge aus und ver-
wende dann für deine Gruppe dasje-
nige Material, das angebracht ist.
Hier ein Beispiel für Jugendliche, die
Taschengeld verwalten:
● Erkläre das Ziel der Kleingruppen-
zeit (siehe oben)
● Verteile den Artikel zum Thema
Sackgeld
http://www.userlearn.ch/sackgeld.pdf
und lies ihn vor. Diskutiert über
die Frage!
● Verteile eine Tabelle, ähnlich wie
die auf folgender Seite
http://www.ubs.com/g/ubs_ch/priva-
te/tools/budget_calc/single.html
und lasse die Jugendlichen ihr
Taschengeld als Einkommen ein-
tragen.
Anschliessend füllen sie alle Aus-
gaben realistisch ein.
● Fordere die TN heraus, ihre Ausga-
ben zu überdenken. Dort wo sie
selbst entscheiden können, wie viel
sie ausgeben, sollen sie mit Gott
absprechen, was angebracht ist.
● Sparen ist nichts Schlechtes.
Sprich mit den TN darüber, wie
man sich Wünsche verwirklichen
kann (realisierbare Sparpläne
machen: Bsp. 24 Monate 50.- spa-
ren und sich dann erst ein günsti-
ges Notebook kaufen – keine
Jugendverschuldung in Kauf neh-
men, etc.)
● Sprich mit den TN darüber, wel-
chen Segen es in ihr Leben bringt,
wenn sie nicht nur den Zehnten
einplanen, sondern Gott insge-
samt erlauben, ihre Ausgaben zu
gestalten. Dabei müssen sie nicht
fürchten, dass er ihnen alles ver-
bieten und vermiesen wird.
● Schliesse die KG-Zeit mit Gebet
für die TN ab. ●
Anbetung
Sparenistnichts Schlechtes.Sprichmit denTN darüber,wie mansich Wünscheverwirk-lichenkann.
14
jug
en
d 4
/04
StoryMelvin Udall (Jack Nicholson) ist
Zwangsneurotiker, Autor von
Kitschromanen, lebt einsam in Man-
hattan und hasst grundsätzlich die
ganze Welt! Er macht seiner Umge-
bung mit seinen Launen das Leben
schwer, vor allem seinem Nachbarn
und dessen kleinen Hund. Einzig
Carol, die Kellnerin
in Udalls Stammlo-
kal und alleinste-
hende Mutter,
kommt mit ihm
mehr oder weniger
zurecht.
Als Udall jedoch durch äussere
Umstände dazu gezwungen wird, für
den Hund seines Nachbarn zu sor-
gen, beginnt die eigentliche Story.
Denn plötzlich bröckelt die Fassade
des zynischen Menschenhassers und
gewisse Züge einer «zerbrechlichen
und zutiefst neurotischen Seele»
kommen zum Vorschein. Mit jeder
guten Tat, die er von diesem Zeit-
punkt an begeht, verändert er sich
selbst ein Stück mehr zum Positiven.
Was gut anfängt, entpuppt sich als
gar nicht so einfach...
Facts zum Film:Komödie, 138 min., clean und sehr
unterhaltsam!! Jack Nicholson,
Helen Hunt, Cuba Gooding Jr.
Thematik:Der Film spricht nicht in erster Linie
das Thema ‚Geld’ an. Doch das
Grundprinzip von «Geben macht
glücklicher als nehmen» ist in die-
sem Film durch die Figur von Udall
thematisch sehr gut dargestellt!
Geeignet für einen Kinoabend als
Programmschwerpunkt mit nachfol-
gendem Input oder als Diskussion
zum Thema.
Bibel:«… Jesus, der selbst gesagt hat:
Geben ist seliger als nehmen.» Apg.
20, 35.
Dies ist die eigentliche Hauptaussa-
ge des Films: Wer sich nicht um sich
selbst dreht, sondern sich um andere
sorgt, wird in vielerlei Hinsicht
gesegnet!
Eine anschliessende Diskussion oder
ein Input kann diese ‚einfache’
Grundwahrheit behandeln!
«… wer unter euch groß sein will, der
sei euer Diener; und wer unter euch
der Erste sein will, der sei euer
Knecht, so wie der Menschensohn
nicht gekommen ist, daß er sich die-
nen lasse, sondern daß er diene und
gebe sein Leben als Lösegeld für
viele.» Mt. 20, 26-28 / Mk. 10,45
Welche Haltung übe ich beim dienen
(Dienen durch Spenden)? Ist dies
eine lästige Pflichtübung, die ich
mache, weil die anderen mir dabei
zusehen? Oder diene / gebe ich aus
einer Grundhaltung? Die Angst
davor, beim geben oder dienen
etwas zu verlieren (Geld, Zeit, Anse-
hen) hält viele davon ab, das bibli-
sche Prinzip des Gebens frei auszu-
leben!
➜ Mache den Teilnehmern Mut, aus
ihrem Egokreis herauszutreten, quasi
«den kleinen Köter des Nachbarn zu
hüten» und zu entdecken, dass die-
nen erfüllender ist als konsumieren!
Für die Vertiefung der Thematik:
Konzentriere dich auf die absolute
Unterordnung von Jesus unter Gott
und seine Mitmenschen: Wie
gewinnt er die Menschen um sich
herum?
Indem er an ihrem Leben Anteil
nimmt, ihnen dient. Was heisst dies
für uns heute? Was ist die Aufgabe
eines Christen? Warum wohl wählt
Gott das Prinzip des Dienens und
nicht des Herrschens, wenn er doch
der mächtigste Herrscher des ganzen
Universums ist?
Dieses Prinzip, das die ganze Bibel
durchzieht, deckt viele Bereiche in
unserem Leben ab (Geld, Lifestyle,
Prioritäten, etc.). Es lohnt sich unbe-
dingt, sich damit ein wenig stärker
auseinander zu setzen!! (Aber Ach-
tung: Es könnte sein, dass tatsäch-
lich mal der Nachbar mit seinem
Hund vor deiner Türe steht...!!!) ●
Jüngerschaft
BESSER GEHT’s
NICHT
Stichwort:
● Umgang mit Geld
● Dienende Haltung
● Film
Autorin:
Nadine Hofer mag kleine, kläffende
Hunde auch nicht, dafür Jack Nicholson
umso mehr.
I N F O - B O X
Filmreview:
15
jug
en
d 4
/04
Du planst mit deiner Ju-gendgruppe ein Projekt. Eini-ge finanzielle Aufwen-dun-gen sind nötig. Erfah-rungs-gemäss ist das Geld schnel-ler weg als man denkt. Des-halb stellt sich nun dieFrage: «Wie kann ich die Jun-gen motivieren z.B. einmalaufs Kino zu verzichten unddieses Geld in die Gemeindefliessen zu lassen?»
Dieser Artikel zeigt das anhand eines
Bauprojekts der Chrischona Romans-
horn (www.rebgarten.ch). Sie baute
neben einem neuen Gemeindezen-
trum auch neue Jugendräume, bei
denen die Jugendlichen selber mit-
bauten und mitfinanzierten.
Ob es sich um den Neubau eines
Jugi-Raumes, um einen kleinen Um-
bau (z.B. eine Bar mit einer kleinen
Küche) oder um die Neugestaltung
des Innenlebens eines Raumes han-
delt: wichtig ist, dass du die JG’ler
motivieren kannst, das Projekt mit
Herz und Hand zu unterstützen.
Einstiegsabend
Idee des TeamsDer Einstiegsabend soll dazu dienen,
die Jungen in die Vorüberlegungen
des Teams mit einzubeziehen und sie
über das Vorhaben zu informieren.
Solche Vorüberlegungen könnten
sein:
● Wir haben oftmals festgestellt,
dass das Gemeindegebäude eine
Art Hemmschwelle für Auswärti-
ge darstellt. Wir wollen einen
«neutralen Ort» schaffen, wo es
weniger Überwindung braucht.
● Wir haben in unserem bisherigen
Raum oft Platzmangel und wollen
vermehrt Auswärtige einladen.
Dazu brauchen wir mehr Platz.
Wir stellen uns folgende Fragen:
● Wieso wollen wir überhaupt
bauen – was ist unsere Motiva-
tion?
● Was und wen wollen wir damit
erreichen?
● Was bedeutet dieses Projekt für
unsere JG (finanziell und vom
Zeit- und Arbeitsaufwand her)?
Es ist auch wichtig von Anfang an
zu betonen, dass wir als JG Gottes
Willen tun wollen. Er möchte, dass
wir uns in seinem Reich einsetzen –
dies kann finanziell, im Gebet und
durch selbst geleistete Arbeit im
Projekt geschehen.
Einsatz von ganzem HERZENIm Input kannst du die JG’ler moti-
vieren, sich ganz für Gott und seine
Pläne hinzugeben.
Lukas berichtet uns in der Apg. 2,42
– 47, dass die ersten Christen täglich
brüderliche Gemeinschaft pflegten.
Sie feierten zusammen das Abend-
mahl und beteten füreinander. Sie
waren wie eine grosse Familie und
unterstützten sich auch gegenseitig
mit Finanzen. So verkauften die
einen sogar ihr Land, um den Erlös
den Bedürftigen zu geben.
In Apg. 5,1- 11 ist die Rede von
Hananias und Saphira. Auch sie ver-
kauften ihr Grundstück für die Ge-
meinde, doch obwohl sie vorgaben,
den ganzen Erlös der Gemeinde
gegeben zu haben, behielten sie
einen Teil für sich. Dieser Betrug
flog auf und Gott liess die beiden
ihrer Heuchelei wegen sterben. Eine
ziemlich krasse Geschichte!
Die Christen dieser Gemeinde hätten
ihr Land nicht verkaufen müssen –
es wurde niemand gezwungen. Doch
weil sie eine sehr enge Gemeinschaft
hatten, sich gegenseitig unterstützen
wollten und wussten, dass es Jesu
Gemeinschaft
Alles geben: Herz, und GeldHand
Wille war so die Gemeinde zu
bauen, taten sie es von Herzen!
Heute bauen wir immer noch an die-
ser Gemeinde. Auch uns gilt noch
derselbe Missionsauftrag wie jenen
Christen damals. Ist es unser Her-
zensanliegen, Menschen für Jesus zu
gewinnen? Was ist dein Herzens-
wunsch?
Wir als JG wollen auch helfen, die-
sen Auftrag zu erfüllen. Was tun wir
dafür?
Will ich z.B. einfach einen «coolen»
JG -Raum, oder steckt mehr dahin-
ter? Was ist deine Motivation?
Einsatz mit meinen HÄNDENEin Vorschlag ist z.B. ein Bauteam
zu gründen, das sich aus JG’lern zu-
sammensetzt, die sich praktisch en-
gagieren wollen. Diese setzten sich
vermehrt mit dem Projekt auseinan-
der und informieren die Gruppe lau-
fend über den neusten Stand der
Dinge. So können sie das Anliegen
in der JG laufend «warm halten». Sie
erarbeiten auf den Infoabend einen
Vorschlag, welcher dann im Plenum
besprochen werden kann.
Auch die restlichen Jugendlichen
können sich Gedanken über Einrich-
tung und Nutzung machen und sie
dann einbringen.
Stichwort:● Projektbeginn● Das Projekt mitgestalten und mittragen● Motivation für EIN ProjektAutorin:Tanja Lowiner ist Praktikantin beimBESJ und hat sich durch die Unterlagender Chrischona Romanshorn durchge-arbeitet um diesen Artikel zu schreiben.
I N F O - B O X
„…weilsie eineso engeGemein-schafthatten,taten siees vonHerzen!“
Einsatz mit mei-nem GELDLege den JG’lern
das Anliegen der
Finanzen nahe. Du
musst noch nicht
alles im Detail
bekannt geben, aber du
sollst ihnen bereits einen groben
Rahmen aufzeigen. Mache ihnen
Mut sich aufs nächste Mal Gedanken
zu machen, wie die nötigen Mittel
beschaffen werden können. Gib
ihnen einige Ideen als Denkanstoss.
JG-Infoabend
What’s up?Am zweiten
Abend nehmen
z.B. die Verant-
wortlichen der
Gemeinde, das
Bauteam der JG
und möglichst alle
JG’ler teil. Sinn
und Zweck ist, das
Projekt möglichst
im Detail vorzustel-
len.
Die Verantwort-
lichen betonen, dass
dieser Bau im Sinne
der Gemeinde ist und
dass sie hinter diesem
Projekt steht.
Zeige wenn möglich Pläne des Pro-
jekts, damit sich die JG’ler plastisch
vorstellen können, wie das Ergebnis
aussehen wird. Informiere, wann der
Projektstart sein soll und wo gebaut
wird.
Besprecht, wozu der Raum ge-
braucht wird und was es an Infra-
struktur braucht. Sammle die Ideen
und füge auch die des Teams hinzu.
Am besten schreibt ihr alles so auf,
dass es alle sehen können.
16
jug
en
d 4
/04
Noch einmal wird das Ziel fixiert.
Was verfolgen wir als JG mit diesem
Pro-jekt? Welche Möglichkeiten
wird uns z.B. der neue Raum schaf-
fen (z.B. Evangelisation mit kleine-
rer Hemmschwelle für Auswärtige)?
Überlegt euch auch was wir als JG
selber bauen können und wozu wir
Fachleute brauchen. Gäbe es evtl.
fähige Handwerker unter den JG’-
lern?
Money Nun ist es an der Zeit, dass wir uns
konkrete Gedanken über die Be-
schaffung der Finanzen machen.
Was ist realisierbar? Welcher Zeit-
aufwand wäre nötig?
Einige Ideen, wie man die Finanzen
beschaffen könnte (was auch gleich
mit unserem missionarischen Auf-
trag - in Form einer «Werbe-Aktion»
für die JG –verbunden werden
kann):
● Sponsorenlauf
● Auto- und Veloputzaktion
● Zeitungen vertragen (verschiede-
ne Personen, die sich abwechseln)
● Flohmarkt
● gelegentlich aufs Kino / Ausgang
verzichten
● Crèpes-Stand an Jahrmarkt
Im Weiteren informiere über das
Budget, welches das Bauteam aufge-
stellt hat.
Ein Motivationsbeispiel: 25 Jugend-
liche sparen 1 Jahr lang Fr. 20.- pro
Monat:
25 x Fr. 20.- = Fr. 500.-
Fr. 500.- x 12 Mt.= Fr. 6’000.-
Um das Anliegen weiter zu fördern,
besteht die Möglichkeit eine sym-
bolische Mauer mit Bausteinen
zu errichten. Jeder Baustein ent-
spricht einem gewissen Geldbe-
trag. Jedes Mal wenn der Betrag
eines Steins zusammengekom-
men ist, könnt ihr einen Stein
auf die andere Seite stellen und
Gemeinschaft
seht somit bildlich, wie weit ihr
momentan mit sammeln seid.
GedankenstützeUm das Ganze zu verfestigen, wird
eine Zusammenfassung mit den
wichtigsten Punkten des Abends
gestaltet, damit sich Zuhause jeder
nochmals damit beschäftigen kann.
MotivationsabendAn dritten Abend geht es nochmals
darum, das Bauanliegen und den
Input des Einstiegsabends im Ju-
gendtreff zu verankern. Vertiefe
deine Aussage des Inputs nochmals
und motiviere Vollgas zu geben für
die persönliche Beziehung mit Jesus.
Die Christen der ersten Gemeinde
sollen unser Beispiel sein betreffend
ihrem Umgang untereinander und in
der Häufigkeit, in der sie die
Gemeinschaft mit Gott und anderen
Christen pflegten.
Gott fügte in dieser ersten Zeit viele
neue Menschen zur Gemeinde hinzu,
obwohl es auch krasse Fälle, wie
Hananias und Saphira gab. Keine
Gemeinde und kein Christ ist per-
fekt, aber Gott macht sein Werk per-
fekt!
Es ist doch auch unser Ziel als JG
möglichst viele Menschen zu errei-
chen! Machen wir uns auf, dieses
Ziel zu verfolgen und die Botschaft
von Jesus in die Welt zu tragen!
Integriere zusätzlich zum Motiva-
tionsabend gemeinsame «Bauzeiten»
gleich im JG- Programm und macht
z.B. einen JG- Abend im Rohbau.
Dies ist gut für die Gemeinschaft
und für die allmählich wachsende
«Beziehung» zum Projekt. ●
1
2
17
jug
en
d 4
/04
Dieser Artikel will dir Ideenund Anregungen geben. Esgibt so vieles, was wir imUmgang mit Geld einmalausprobieren können. Idea-lerweise bindest du dieseVorschläge in ein Jugend-camp, einen Jugiabend odereinen Teenageranlass ein.Du darfst sie aber auchganz einfach privat auspro-bieren.
Wo auch immer das Evangelium von
Jesus Christus hinkommt, hat dies
auch soziale Umwälzungen zur
Folge. Der Christ versteht sich selbst
als «Berufener», «Begabter»,
«BeGEISTerter». Deshalb packt er an
und «wuchert» mit seinen Talenten.
Dabei vergisst er nicht, dass er von
Gott abhängig ist, sondern setzt
alles ihm zur Verfügung stehende
ein, damit Gottes Reich Form und
Gestalt annimmt.
Wir sind uns dessen manchmal gar
nicht so bewusst, weil wir in einem
Teil der Erde aufwuchsen, wo alles
schon vorhanden ist: von der Infra-
struktur bis hin zu den vielen klei-
nen praktischen Hilfen, die uns das
Leben erleichtern, ist alles im Über-
fluss vorhanden. «Weshalb also noch
erfinderisch sein?» fragt sich man-
cher.
Unser Gott ist ein schöpferischer
Gott, der dem Menschen seine Krea-
tivität in unterschiedlichen Mengen-
massen mit auf den Weg gegeben
hat. Nutzen wir diese Gottesgabe
doch auch in materieller Hinsicht!
Idee Nr. 1«Verzichten, nichtverzagen!»Das einfachste, was wir mit unserem
Geld tun können ist: es nicht für
Dinge auszugeben, die wir eh nicht
brauchen, sondern es mit bleiben-
dem Ewigkeitswert zu investieren.
Welche Kleinigkeiten kosten dich
täglich Geld, ohne dass du viel
davon merkst? Worauf könntest du
für eine gewisse Zeit verzichten?
Wen könntest du mit dem gesparten
Geld unterstützen?
Hier ein Beispiel: Ramona macht mit
Gott ab, dass sie jeden Tag eine sms
weniger verschickt und stattdessen
20 Rappen in ein Spezialkässeli
steckt. Nach einem Jahr befinden
sich darin stattliche Sfr. 73.- Diesen
Betrag verwendet sie dann für den-
jenigen wohltätigen oder missiona-
rischen Zweck, den ihr Gott am Jah-
resende zeigt.
Tim hat jede Woche auf einen Kaffee
verzichtet und damit in einem hal-
ben Jahr auch 70 Franken gespart.
Susanne verzichtete auf ihre Ziga-
retten (sie wollte eh schon lange
aufhören zu rauchen!) und konnte
damit in einem ganzen Jahr locker
900 Schweizerfranken sparen. Von
die-sem Geld leben zwei Kinder in
der dritten Welt ein ganzes Jahr lang
und geniessen erst recht noch eine
gute Ausbildung!
Mark spielte bisher jede Woche Lotto
und wollte Gott dafür vom Gewinn
einen fetten Teil abgeben, bis er
merkte, dass Gott eigentlich viel
eher an der Spielsumme interessiert
ist, die jede Woche flöten geht. Nach
einem Jahr Lottoverzicht konnte
Mark Gott stolze 540 Franken zur
Verfügung stellen.
Du sagst, das kannst du nicht?
Denke an die arme Witwe in Markus
12,42! Die hat nicht aus ihrem Über-
fluss gespendet, sondern gab Gott
alles, was sie hatte.
Dienst
Praxisexperimente:
Einmal einen Taglang Goldesel sein
Stichwort:● Experimente zum Thema Geld● Abhängigkeit von Gott praktisch● Kreativideen
Autor:Adriano Montefusco war früher malBiologielaborant. Seit er das Labor anden Nagel gehängt hat, experimentierter anderswo. Zum Beispiel in derJugendarbeit. ☺
I N F O - B O X
Idee Nr. 2«Abenteuer hoch zwei»Diese geniale Idee wurde mir aus der
FEG Rebland (DE) von Armin Ruser
übermittelt. Falls ihr wieder mal mit
Autos in ein Jugicamp oder ein
Ferienlager ins Ausland fahrt, dann
bietet sich folgende Survival-Tour
an:
Die Teilnehmer werden in Gruppen à
je 7-8 Personen mit ein bis zwei
Autos aufgeteilt. Jede Gruppe gibt
ihr privates Reisegepäck inkl.
Taschengeld ab (dieses wird in
einem separaten Auto transportiert).
Jeder darf folgende persönliche
Gegenstände mitnehmen:
● 2 Unterhosen
● 1 Paar Socken
● 1 Deo
● eine Zahnbürste (keine Zahnpasta)
● (falls benötigt) Medikamente
● eine Isomatte
Ausserdem erhält jedes Team ein
Survivalpack mit:
● ein paar Flaschen Wasser
● einer Packung Müsliriegel
● einer Packung Gummibärchen
● einer Bibel
➜ an Geld bekommt jedes Team
lediglich Spritgeld für die Tankfül-
lungen und ein «Last-Penny-Pack»
das nur in äußersten Notfällen
geöffnet werden darf (enthält einen
Notgroschen).
Das Ziel ist nun, dass jedes Team
den Ferienort erreicht und unter-
wegs eine Mission erfüllt. Die Reise
muss von jeder Gruppe mit einer
Digitalkamera dokumentiert und
später präsentiert werden.
Als «Be-GEIST-erter».packt derChrist anund «wuchert» mit seinenTalenten.Dabeivergisster nicht,dass ervon Gottabhängigist…
7
5
3
4
6
18
jug
en
d 4
/04
Die Aufgaben:● Soviel gute Taten wie möglich
(alter Oma über die Straße helfen
etc.) absolvieren.
● Soviel Geld wie möglich auf ehrli-
che Weise verdienen (betteln etc.
zählt nicht).
● Mit so wenigen Kilometern wie
möglich ans Ziel gelangen.
● Originelle Schlafplätze finden.
● Spionfrage klären (in einigen
Teams befindet sich ein oder meh-
rere Spion(e). Diese sollen a) kon-
trollieren ob alles mit rechten
Dingen zugeht und b) sie dürfen
heimlich das Werk der anderen
Teammitglieder sabotieren c)
Hauptaufgabe des Spions: nicht
entlarvt zu werden. Jedes Team
muss also herausfinden ob, und
wenn ja, wie viele Spione sich in
der Gruppe befinden.
● Gute Stimmung im Team erhalten
(...dabei spielt genügend zu Essen
besorgen eine nicht geringe
Rolle.).
● Innerhalb der gesetzten Zeitlimite
am Ferienziel erscheinen. Bei der
Abfahrt am Sonntag könnte die
Aufgabe also lauten: vor Dienstag
um 14 Uhr darf sich kein Team
dem Campingplatz in Südspanien
auf mehr als 20km nähern. D.h,
jedes Team muss sich 2 Tage allei-
ne durchkämpfen.
Seit die FEG Rebland ihre Ferienan-
reise so organisiert hat, wollen alle
nichts anderes mehr! Die Präsen-
tationen sind jeweils völlig schräg
und die Erlebnisse lustig bis
haarsträubend evangelistisch!
Idee Nr. 3«Geld verschenken»
Apropos evangelistisch: Folgen-
de Idee wurde von Arno Bak-
khaus (eFUNgelisation) entwickelt:
Setze dich oder dein Team mit einem
Hut voller 1 Fränkler in die Fuss-
gängerzone. Auf einem Schild steht:
«Ich bin reich – bitte bedie-
nen Sie sich!»
Es wird eine Weile dauern, bis
sich jemand wirklich hervor-
wagen wird und sich einen Ein-
fränkler schnappt. Es werden sich
aber garantiert Gespräche ergeben,
wo ihr erklären könnt, dass wahrer
Reichtum Jesus zu kennen ist.
Idee Nr. 4«Geld vermehren»Eine light-Variante zur abenteuerli-
chen Ferienreise (Idee Nr. 2) wird
hier vorgestellt:
Teile die Jugendgruppe in mehrere
Teams à jeweils 5 Personen auf. Jede
Gruppe erhält als Startkapital 10
Schweizer Franken aus der Jugikasse.
Die Teams werden losgeschickt und
haben einen Nachmittag oder einen
Abend lang Zeit auf ehrliche Art
und Weise aus diesen fünf Franken
Kapital zu schlagen.
Einige werden vielleicht Zutaten
kaufen, einen Kuchen backen und
den in der letzten halben Stunde von
Tür zu Tür verkaufen gehen.
Andere kaufen sich vielleicht
Schuhputzzeug und beginnen den
Leuten vor dem Supermarkt die
Schuhe zu polieren.
Der Fantasie sind keine Grenzen
gesetzt.
Auch hier kann mit einer Digicam
oder Videokamera eine kurze Prä-
sentation zusammengestellt werden,
die dann der ganzen Jugendgruppe
vorgestellt werden muss.
Idee Nr. 5«Schluss mit lustig»Aua! Diese Idee geht echt an die
Nieren!
Nach einem Jugiabend zum Thema
«Der reiche Jüngling» soll es
schliesslich praktisch werden. Man
kann nie früh genug damit begin-
nen, loszulassen.
Das Jugiteam hat auf dem lokalen
Flohmarkt schon vorher einen Platz
reserviert und verlangt nun von
allen Jugiteilnehmern, dass sie
etwas, dass ihnen lieb und teuer ist,
hergeben, um auf dem Flohmarkt zu
verscherbeln. Das Geld kommt voll-
umfänglich einem Sozialprojekt zu
Gute.
Jeder Jugiteilnehmer hat bis zum
Flohmarkt noch ein paar Tage Zeit,
um sich zu überlegen, was er mit-
bringt.
Egal ob es der Zimtstern-Pulli oder
die Armbanduhr ist – irgendwo soll
jeder Federn lassen.
Wichtig: Diese Aktion muss evtl. mit
den Eltern vorher vorsichtig abge-
sprochen werden.
Es kann sehr gut tun, einmal zu spü-
ren, wie schwer es ist, sich von
materiellen Dingen zu trennen.
Obwohl wir heute fast alle alles in
doppelter Ausführung zu Hause
haben!
Idee Nr. 6«Scotch-Portemonnaies»Ihr braucht dringend Geld für die Fi-
nanzierung eines Jugendprojektes
und wollt nicht schon wieder einen
Sponsorenlauf machen?
In vielen Heimwerkerläden gibt es
grosse Rollen mit schwer zerreissba-
rem Super-Klebeband (DuctTape) in
allen Farben (meist aber silber und
schwarz).
Aus diesem Material lassen sich die
steilsten Brieftaschen selber herstel-
len. In den USA sind die Dinger mo-
mentan der letzte Schrei.
Bastelanleitung (siehe Kasten ➜ )
Diese Brieftaschen könnt ihr mit
einem trendigen selbsterfundenen
Label versehen und verkaufen.
Wenn ihr gleich 200 Stück macht,
dann reicht es nicht nur für Leute
aus der Gemeinde, die eines haben
wollen, sondern auch noch für einen
Strassenverkauf (Achtung: Bewilli-
gung einholen!)
Idee Nr. 7«Teilen bringt Segen»Als Christ glaube ich daran, dass
Gott den freudigen Geber reichlich
segnen wird.
Das kann ausprobiert werden!
Jeder kennt die modernen Tausch-
börsen wie ebay oder ricardo.
Dienst
«Ich binreich –bittebedienenSie sich!»
8
19
jug
en
d 4
/04
Wie wäre es, wenn ihr in eurer Jugi
eine Teilbörse einrichtet?
Von den ersten Christen wissen wir,
dass sie alle Dinge gemeinsam hat-
ten. Wie egoistisch gehen wir dage-
gen oft mit unserem Besitz um?
Erstellt einen Ordner oder eine Liste
mit allen Gütern, welche die einzel-
nen Jugimitglieder den anderen gra-
tis und franko zur Verfügung stellen
wollen (nach vorheriger Rückspra-
che, wir wollen die armen Jugend-
lichen ja nicht überfordern)!
Wenn Susanne dann z. Bsp. einmal
eine Digitalkamera braucht, dann
findet sie auf der Liste gleich alle,
die bereit sind, ihre Cam auszulei-
hen, etc.
(Gilt auch für DVDs, Inline-Skates,
MicroScooter und alle anderen
unbelebten Objekte aus dem eigenen
Haushalt über die man selber verfü-
gen darf).
Idee Nr. 8«Ebay-Team»Jede Jugi hat ihre eigenen Compu-
ter-Cracks und Freaks. Ich weiss von
Gemeinden, die ein internes Ebay-
Team haben.
Wenn jemand aus der Gemeinde
dann seinen Haushalt entrümpelt
und auf brauchbare Alt- oder Neu-
ware stösst, kann er die Gegenstän-
de dem Ebay-Team vorbeibringen.
Damit ist die Sache für ihn entsorgt
und erledigt.
Das Team stellt die Ware dann bei
ebay (der online-Fundgrube) zur
Auktion ein und mit den eingenom-
menen Geldbeträgen kann dann ein
gemeindeinternes Spezialprojekt
oder ein Missionar zusätzlich unter-
stützt werden.
Einmal eine andere Art des Recy-
clings oder der Projektfinanzie-
rung.
Übrigens: ich habe mir sagen lassen,
dass die grossen Haufen an Fundsa-
chen, die nach einem Jugend- oder
Teenagerlager oft Monate im
Gemeindezentrum rumlungern, ohne
wenn und aber binnen Monatsfrist
beim Ebay-Team landen und in Bar-
geld verwandelt werden. ☺ ●
DDiiee DDiinnggeerr ssiinndd iinn ddeenn UUSSAA mmoommeenn--ttaann ddeerr lleettzzttee SScchhrreeii.. WWeennnn dduu ddeerrZZeeiitt vvoorraauuss sseeiinn wwiillllsstt,, ddaannnn bbeessoorr--ggee ddiirr ddaass ZZuubbeehhöörr uunndd bbeeggiinnnnee mmiittddeeiinneerr eeiiggeenneenn BBrriieeffttaasscchheennffaabbrriikk!!
Das Zubehör:● Schneidebrett (oder Hartholz-
unterlage)● Gewebeband oder ähnliches
strapazierfähiges wasserabwei-sendes Klebeband
● Metall-Lineal● Japan- oder Teppichmesser
1Klebe überlappende Streifen mit demGewebeband zu einem Rechteck zusam-men, so dass die Gesamtfläche etwasgrösser als eine 100er Banknote ist.
Die Klebebandränder sollten mindes-tens einen Zentimeter überlappen.
2Die überlappenden Enden mit demJapanmesser in einem sauberenSchnitt abtrennen. (Banknote zurGrössen-Kontrolle auflegen – überallmind. 1 cm Rand).
3Löse das Klebeband-Rechteck von derSchneidunterlage und beklebe dieRückseite ebenfalls mit Klebeband.Lasse überall einen Rand von mindes-tens 1 cm.
4Drehe das Rechteck wieder um undschneide die Ecken in einem 45° Winkel(oder ähnlich) an. Lege die Kleberändereinfach um. Damit wird die ganze Flä-che am Rand sauber versiegelt.
5Nun machst du noch einmal ein sol-ches Rechteck aus Klebeband, aller-dings ist dieses nun ein wenig kleinerals das erste – aber immer noch grös-ser als eine 100er Note.Den oberen Rand versiegelst du wie inSchritt vier, die restlichen Ränderklebst du auf das erste Klebeband-Rechteck. Auf diese Weise entstehteine Tasche, in die später die Geldno-ten eingeschoben werden können. (6)
6So sieht nun das Portemonnaie mit einerNotentasche aus. Die Notentaschewurde nach unten versetzt angebracht. Du kannst nun weitere solcheTaschenquadrate kleben und direkt aufdie erste Notentasche kleben, damitergibt sich eine Brieftasche mit meh-reren identischen Notenfächern.
7Mit andersfarbigem Klebeband kannstdu der Brieftasche eine originellereoder persönlichere Note geben. Eslassen sich nun noch unterschiedlichekleinere Taschen für Kredit- oder Kun-denkarten anbringen. Der Kreativität sind keine Grenzengesetzt. Du kannst in ein geklebtes Kre-ditkartenquadrat auch ein quadratischesLoch schneiden und es auf der Rücksei-te mit Klarsichtfolie bekleben, dadurchergeben sich nützliche Sichtfenster.
8Hier eine ganz simple Brieftasche miteinem Notenfach und einem zweitennach unten versetzten und zusätzlicham Rand verstärkten kleineren Kar-tenfach.Grösse, Innenfächer und Ausstattungsind frei variierbar. Am Schluss muss die Brieftasche ein-fach noch mittig zusammenfaltbarsein (evtl. über Nacht mit Gewichtbeschweren). Viel Spass mit den neuen Brieftaschen.
Dienst
How to make your own Klebeband-Portemonnaie
Falls du … eine ganz ausgefalleneVersionkreierst oderExperimentemit unter-schiedlichenMaterialiengewagt hast,dann freuen wiruns sehr übereine Zuschriftmit Bild undBeschreibung!
Email [email protected]ügt!
Nicht jeder ist für dieAussenmission geschaffen,doch jeder hat den Auftragsie mitzutragen. Dabeispielt auch unser Geld undunser Engagement eineRolle. Doch wie kann ich die-ses Thema in meinerJugendarbeit anpacken?
An diesem Abend wollen wir die
Jugendlichen in ein Missionsland
mitnehmen. Sie sollen eine Sicht für
die Menschen in der fremden Kultur
bekommen und etwas über ihre
Lebensweise erfahren.
Vorbereitungen:Wenn die Jugendlichen den Raum
betreten, soll für sie alles fremd sein:
Die Farben, der Duft, die Musik und
die Dekoration. Nehmen wir an, du
möchtest etwas über Strassenkinder
in Thailand weitergeben. Informiere
dich z.B. bei der Missionsgesell-
schaft ÜMG, die in diesem Raum
arbeitet oder im Buch «Gebet für die
Welt» über Kleidung, Sitten, Musik,
Essen, etc.
Mögliches Dekomaterial:
Räucherstäbchen, Tücher,
Kleidung, Musik, Bilder,
exotische Früchte, etc. In
unserem Beispiel von
Thailand kannst du dich
auch in einem thai-ländi-
schen Laden informieren
und mit Esswaren und
Deko eindecken. Frage
20
jug
en
d 4
/04
auch die einheimischen Verkäufer
nach Sitten und Bräuchen des Lan-
des.
Einstieg:Nach einem exotischen Drink bei
fernöstlicher Musik setzen sich alle
auf Kissen in einen Kreis. Mit einem
Thaiessen können nun auch die
«fleischlich Gesinnten» für das
Thema gewonnen werden. Achte
gerade hier auf die kulturellen Sitten
des Landes (Schuhe ausziehen,
Hände waschen vor dem Essen etc.).
Nun seid ihr schon mitten in die
fremde Welt eingetaucht.
Als Überleitung in den Infoteil gibt
es verschiedene Varianten, z.B. ein
Video (von einer Missionsgesell-
schaft oder von einem Missionar vor
Ort), ein Spiel, ein Lied ab CD etc.
Informationsteil:Persönlich investiere ich gerne in ein
Projekt, das ich etwas persönlicher
kenne. An der Bibelschule habe ich
durch die Missionsabende und -ge-
bete Beziehungen zu Missionaren
aufgebaut, so dass ich nicht mehr
wusste, ob ich sie wirklich oder nur
durch ihre Freundesbriefe kenne.
Bei jeder Missionsgesellschaft kannst
du dich über Missionare im Heimat-
aufenthalt informieren. Am näch-
sten liegen natürlich Missionare, die
von der eigenen Gemeinde ausge-
sandt werden. Die Missionare kön-
nen von ihrer Arbeit erzählen, wie es
dazu kam und was sie dabei
beschäftigt. Die
meisten haben
auch Bilder mit
dabei. Dies ermög-
licht einen intensi-
ven Einblick in die
Missionsarbeit.
Vertiefungsteil:Im dritten Teil wollen wir uns
Gedanken machen, was dies für uns
als JG im Bezug auf «die Berufung
zum senden» bedeuten kann. Dabei
gibt es diverse Möglichkeiten.
● Jeder schreibt ein Gebetsanliegen
des Missionars auf eine Visiten-
karte und betet dafür. Nach einer
Woche tauscht ihr die Anliegen
untereinander aus.
● Macht euch mit dem Missionar
zusammen Gedanken, wie eure
Jugendarbeit seine Arbeit (in Thai-
land) unterstützen kann. Dabei
gilt es, konkrete Vorschläge zu
machen und diese anschliessend
auch verbindlich umzusetzen.
● Einige Missionare und Missions-
gesellschaften bieten Kurzeinsätze
an. Überlegt euch als JG, ob solch
ein Einsatz eine Möglichkeit für
euch ist und wie ihr diesen Ein-
satz finanziell ermöglichen könnt.
● Als TC könnt ihr gemeinsam eine
Patenschaft für ein Kind überneh-
men (World Vision).
● Ein spezielles Erlebnis ist ein Fas-
tenmonat. Jeder bestimmt für sich,
was ihn persönlich immer wieder
daran hindert, gewinnbringend
Stille Zeit zu machen und / oder
zu beten. Bsp: Kino, TV, Computer,
Ausgang, schlafen, ...! Als Gruppe
verzichtet ihr nun einen Monat
lang auf diese Dinge und trefft
euch stattdessen zum Beten und
Fasten. Sammelt das gesparte
Geld und plant, wie ihr nach dem
Monat weiter machen wollt.
Ausklang:Als süssen Abschluss des Abends,
kann z.B. ein exotischer Tee getrun-
ken werden. In Teeläden findet man
oft verschiedenste Tees aus aller
Welt. ●
Evangelisation
Stichwort:
● Berufen zu senden
● Länder kennen lernen
● Live aus Übersee
● kreativer Missionsabend
Autor:
Heiri Meier (BESJ-Teeniesekretär) lern-
te durch die vielen Missionsabende und
Missionsgebete an der Bibelschule viele
Missionare «persönlich» kennen.
I N F O - B O X
Berufen zum Senden
…eineSicht fürdie Menschen in derfremdenKulturbekom-men undetwasüber ihreLebens-weiseerfahren.
He
ilig
le
be
n?
F1deine Seite für aktuelle Fragen
FRAGEN ?
?
Meine Frage:Liebe Redaktion und hallo Adriano!
Ihr habt vor einiger Zeit hier einenArtikel gehabt von jemandem, derbeschlossen hat, 'heilig' zu leben.Ich selbst habe dieses Bedürfnis inletzter Zeit immer mehr ver-spürt, finde jedoch niemanden, derdies mit mir teilt. Ich wünschtemir mehr Leiter oder Jugendlichein meiner Gemeinde, die auf Gottausgerichtet leben wollen. Wassoll ich tun? Wie kann ich Leutefinden, die ebenso ein Anliegendafür haben und mit denen ichaustauschen kann? Bitte meinenNamen ändern! Gruss, Steffi.
Hallo liebe Steffi, die du ja eigentlich
gar nicht Steffi heisst! ☺Du sprichst folgenden Artikel an:
«HOLY-LIFE, als Leiter musst du vor-
angehen" der in der F1-Rubrik in der
Ausgabe 3/2003 erschienen ist.
Es freut mich natürlich sehr, dass
forum jugend auch über längeren Zei-
traum hinweg Dinge bewegt und ein
Jahr später plötzlich neue Situationen
schafft! Danke für deine Zuschrift, das
sind gute Neuigkeiten für uns!
Ja, Steffi, ich finde es super, dass du
das Bedürfnis entwickelst, selber Gott
immer ähnlicher zu werden. So wie du
schreibst, war das nicht immer so.
Irgendwie musst du einen Wachstums-
schritt gemacht haben oder einfach
plötzlich mehr verstanden haben. Mir
scheint, als wäre in deinem Leben
plötzlich der Groschen gefallen und
nun sehnst du dich einfach nach mehr,
als bisher möglich war.
Es würde mich brennend interessieren,
was zu dieser Veränderung in deinem
Leben beigetragen hat. Gott, natürlich,
das ist klar – aber wie hat er dich kon-
kret zu diesem neuen Verlangen
geführt, heilig zu leben?
Hier liegt nämlich der Schlüssel. Du
darfst es den anderen Christen aus dei-
ner Umgebung nicht übel nehmen,
wenn sie noch nicht so weit sind,
obwohl das enorm nerven kann!
Besonders erschreckend ist auch deine
Äusserung, dass selbst Leiter dieses
Verlangen zuwenig an den Tag legen.
Heiligung ist ein Prozess und auch
Bussfertigkeit muss oft einfach erlernt
werden. Als ich Christ wurde, war mir
noch so vieles unklar und Gott hat
einfach in seiner Gnade das eine ums
andere schrittweise aufgezeigt. Ich bin
so froh, dass ich nicht auf einen Knall
mit einer langen Liste von «do's und
don'ts» konfrontiert wurde, sondern
auch Fehler machen durfte, ohne gleich
meines Heils verlustig zu werden.
Darum schlage ich dir vor, dass du
eine eigene Kleingruppe startest, falls
du noch keine hast. Wir arbeiten in
unserer Jugendarbeit unter anderem
auch mit geschlechtergetrennten
Kleingruppen und machen damit sehr
gute Erfahrungen, was die Transpa-
renz und das Glaubenswachstum
angeht!
Wenn es um Heiligkeit geht, dann geht
es immer auch um Sünde. Es braucht
viel Vertrauen und Mut, in einer Grup-
pe mit Christen über die intimsten
Gedanken und Stolpersteine im Leben
zu sprechen, Niederlagen einzugeste-
hen und um Gebet zu bitten. Und
genau darum geht es ja, wenn wir hei-
lig leben wollen. Keiner von uns
schafft es als Einzelkämpfer. Es sind
aber immer die heimlichen Sünden,
die uns am längsten gefangen halten,
für die wir uns am meisten schämen
und von denen wir denken, wir wären
alleine auf der Welt mit ihnen kon-
frontiert. Du kannst nicht erwarten,
dass im Foyer nach dem Sonntagsgot-
tesdienst eine Gruppe von Menschen
urplötzlich beginnt, einander «die
Beichte abzunehmen». Obwohl ich das
auch schon erlebt habe…
Wenn du eine Kleingruppe mit ande-
ren Girls startest, dann achte darauf,
dass du von Anfang an viel für die dir
anvertrauten jungen Frauen betest.
Beginne mit Gottes Hilfe eine Atmo-
sphäre des Vertrauens und einen
geschützten Rahmen aufzubauen.
Sei selber transparent und beginne
selber mit dem Bekennen von Dingen,
die dir auf deinem Weg zu mehr Hei-
ligkeit ein Hindernis sind.
Du wirst erleben, wie Gott auch den
anderen helfen wird, über ihre Nöte
und Ängste zu sprechen. Wenn ihr
dann füreinander betet, einander
unterstützt und euch zu höheren und
besseren Dingen anspornt, dann wer-
det ihr viel Segen erfahren.
Ich besuche selber auch einen solchen
«Boys-Club» und meine Frau leitet
eine ähnliche «Girl-Group». In diesen
Kleingruppen geschieht so viel an Hei-
lung, Veränderung und Wachstum im
Glauben, weil wir einfach offen sind
und sich niemand verstellen muss.
Man kann auf diese Art ganz anders
beten und schliesslich wirkt Gottes
Geist so einfach auch viel konkreter.
Der Weg kann für dich nicht darin
bestehen, zu warten, bis du die Leute
gefunden hast, die so sind wie du,
sondern du solltest bereit sein in ande-
re und deren Entwicklung zu investie-
ren, damit sie wachsen (und dich viel-
leicht sogar überholen!)
Dies ist der Weg, den die Apostel
gegangen sind und ich bin sicher, dass
du über Gottes Güte staunen wirst,
wenn du dieses Wagnis eingehst.
Nimm dir Zeit dafür und sei am
Anfang geduldig im Gebet, überstürze
nichts und sei sensibel für den richti-
gen Zeitpunkt, wann was gesagt wer-
den könnte. Wenn der erste Schritt
dann mal gemacht ist und die Masken
fallen, ergibt sich alles andere von
selbst.
Lest gemeinsam die Bibel und disku-
tiert darüber und achtet darauf, dass
ihr nicht in eine problemorientierte
Selbsthilfegruppe mutiert, sondern
eine zielstrebige Jesus-kann-mehr-
Gruppe bleibt!
Wenn du Unterstützung oder Anre-
gungen brauchst, melde dich wieder!
Christ first!
Dein Adriano Montefusco ●
Hast du eine unverschämteFrage, ein halsbrecherischesProblem oder ein herausfor-derndes Anliegen rund um dieJugendarbeit oder Jugend-kultur? Maile deine Frage an:
[email protected] erwähne, falls deineFrage anonym, respektive mitgeändertem Namen veröf-fentlicht werden soll. JedesMail wird beantwortet!
➜
21
F 1
jug
en
d 4
/04
Aktuell
Meine Adresse:
Name:
Vorname:
Strasse:
PLZ: Ort:
Telefon:
E-mail:
Datum: Unterschrift:
Bestelltalon senden an: bvmedia, forum, Witzbergstr. 23Postfach 384, 8330 Pfäffikon
✂# Ich abonniere für 28.– SFr.
plus Porto und Versand (inkl. MWSt)4 Ausgaben à 56 Seiten
# Ich wünsche die aktuellen BESJ–Infos als kostenlose Beilage.
# Ich verschenke . . .
# befristet auf 1 Jahr
# unbefristet
. . . an:
Adresse Geschenkabo:
Name:
Vorname:
Strasse:
PLZ: Ort:
1/05HerausgeberDer Herausgeberkreis un-ter dem Vorsitz von HansForrer setzt sich zusam-men aus Vertretern derVerbände BESJ, Chrischo-na, FEG, und VFMG.
BESJPostfach8117 Fällanden.............................................
RedaktionMichael Berra (Leitung)Adriano MontefuscoDominique GötschHeiri MeierNadine Hofer.............................................
RedaktionsadresseRedaktion forum jugendPostfach8155 Niederhasli .............................................
Abo-Servicebvmedia Abo-ServiceWitzbergstr. 23Postfach 3848330 Pfäffikon ZHTel.: 043 288 80 10Fax: 043 288 80 11E-mail: [email protected]
JahresabonnementSFr. 28.– inkl. MWSt. € 17.80 inkl. MWSt. exkl. Versandkosten.............................................
AnzeigenbvmediaNiklaus MosimannWitzbergstr. 23Postfach 3848330 Pfäffikon ZHTel.: 043 288 80 16 Fax: 043 288 80 11E-Mail:
[email protected].............................................
Layoutg&d Grafik und DesignJohannes Weiss8712 Stäfa.............................................
DruckJakob AG 3506 Grosshöchststetten.............................................
Text und Bild sind urhe-berrechtlich geschützt.Fotokopien im Original-layout und mit Quellen-angabe sind für nichtge-werblichen Gebrauchgestattet. Für die Anzei-gen übernimmt forumkeine Verantwortung
Impressum
Mäuse, Mottenund Mercedes :Biblische Prinzipienfür den Umgangmit Geld
Craig Hill, Earl Pitts
Verlag:
Campus für Christus
ISBN: 3884041223
Den Autoren gelingt es in diesem Buch auf
einzigartige Weise den Bogen zwischen der
Realität im Umgang mit Geld im System
unserer Welt und einer gut biblisch fundier-
ten, geistlichen Herzenshaltung zu spannen.
Begriffe wie Mammon, Zehnter, Reichtum,
Wohlstand, Segen, Schulden usw. werden
einleuchtend und zeitgerecht erklärt und von
einander abgegrenzt. Sehr praxisnah werden
systematisch geistliche Prinzipien gelehrt
und Denkfallen aufgedeckt. Ein brilliantes
Buch, das es schafft auf dem fachlich hohen
Niveau der Autoren biblische Wahrheiten zu
vermitteln ohne dabei weltfremd zu werden.
Das Beste, das ich jemals zu diesem Thema
gelesen habe!
(Kundenrezension auf amazon.de)
22
Buchtipp
Anbetung
Anbetung –ein Lebensstil
Was versteht die Bibel unter Anbetung
Anbetung ganz praktisch
forum jugend erscheint am 20. Februar 2005
Vo r s c h a u
Jüngerschaft
Bibel
Dienst
Auf der forum-Seite können allebereits erschienenen forum-Artikelheruntergeladen werden. Zusätzlich stehen dort verschiedeneDokumente zum Download bereit.➜ www.forum-jugend.ch
Infos für Abonnenten-Bereich:
Name: forumjugendPasswort: mammon
forum-Page
Evangelistische Medien fürEigengebrauch und zumWeiterschenken! www.spirituelleMedien.ch
Wir suchen Aupair-Mäd-chen in christliche Familiemit drei kleinen Kindern inEstavayer-le-Lac (KantonFreiburg) vom 1. Dezember’04 bis Ende Juni 2005.Nähere Auskünfte überTelefon 026/663 11 91.
www.mosaicstones.ch
www.gedankenstrich.ch
23
Inseratejugend 4/ 04
jug
en
d 4
/04
KLEINANZEIGEN
Wir bieten...
Wir suchen...
Surftipps...
In forum kind/jugendwird auch deine Kleinan-zeige gelesen! Eine Zeilemit 30 Zeichen inkl. Leer-schläge kostet CHF 5.- (plusMwst.) /EUR 3,30. Dein Textist bei uns an der richtigenAdresse: bvmedia, NiklausMosimann, Witzbergstr. 23,Postfach 384, CH-8330Pfäffikon ZH, fon: 043 28880 15, fax: 043 288 80 11,e-mail: [email protected].