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Der Trend geht querfeldein Parcours in Nordhorn - SZENE . de 03| 12 PORTRÄT „Italobrother“ Mathias Metten Seiten 10 & 11 KURZFILME „Klappe, die Fünfte“: Junge Filmemacher Seite 7 INTERVIEW Jan van Triest: „North And About“ Seite 3

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GN-Szene.de - das Jugendmagazin der Grafschafter Nachrichten

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Page 1: März 2012

Der Trend gehtquerfeldeinParcours in Nordhorn

-SZENE.de03|12

PORTRÄT

„Italobrother“Mathias MettenSeiten 10 & 11

KURZFILME

„Klappe, die Fünfte“:Junge FilmemacherSeite 7

INTERVIEW

Jan van Triest:„North And About“Seite 3

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2 März 2012

HALLO!

Geschafft!Von Steffen Burkert

Hast du heute schon etwas ge-schafft? In dieser Ausgabe gehtes um viele Jugendliche, die alleauf ihre Weise etwas Besonderesgeschafft haben:

• Marina Andree aus Uelsen hatihren Auslandsaufenthalt in Ar-gentinien beendet (Seite 14).

• Mathias Metten hat als Mitgliedder „Italobrothers“ den Sprungauf die großen Bühnen dieserWelt geschafft (Seiten 10 & 11).

• Auch Jan van Triest hat es nachdem Aus für „Union Youth“ erneutin eine erfolgreiche Band ge-schafft (Seite 3).

• Junge Filmemacher aus BadBentheimer haben ihre Werke er-folgreich präsentiert (Seite 7).

• Erfolge feierten auch Azubis imGastgewerbe (Seite 6).

• Und Stefan Slagelambers hat esgeschafft, junge Grafschafter fürden ungewöhnlichen Sport Par-cours zu begeistern (Seiten 8 & 9).

Und wir? Haben es hoffentlichwieder einmal geschafft, ein inte-ressantes Magazin zusammenzu-stellen. Viel Spaß damit!

IMPRESSUM

Das Jugendmagazinder Grafschafter Nachrichten

Erscheint jeweils am letzten Donnerstag im Mo-nat in der Gesamtauflage der Grafschafter Nach-richten und zusätzlich im Grafschafter Marktplatz

Herausgeber: Grafschafter NachrichtenGmbH & Co. KG

Internet: www.gn-szene.de

Redaktion: Guntram Dörr (verantwortlich)Steffen Burkert 05921/707-329Andre Berends 05921/707-346Carolin Ernst 05921/[email protected]

Anzeigen: Matthias Richter (verantwortlich)

Anzeigen- Ulrich Schläger (Leitung)verkauf: Eckhard Stüker 05921/707-434

[email protected]

Verlag: Grafschafter NachrichtenGmbH & Co. KG Coesfelder Hof 2 48527 Nordhorn

Titelfoto: Stephan Konjer

Technische Grafschafter NachrichtenHerstellung: GmbH & Co. KG

Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt derVerlag keine Gewähr.

Die nächste Ausgabe von GN-Szene erscheint am29. März 2012.

GN-Szene.de auch in diesen Netzwerken:

Von Judith Tolomello

Unten sitzen die Zuschauer bereitsneugierig auf ihren Plätzen. Oben steigtdie Nervosität. Mit dem Regenschirm imArm warten die 13 Jugendlichen auf ih-ren Auftritt. Es wird leise gemurmelt, ge-kichert und gebangt. „Wir schaffen dasschon“, muntern sich die Mädchen undJungen gegenseitig auf. Auch dieschwitzigen Händen und das flaue Ge-fühl im Magen können sie nicht davonabhalten, dem Publikum zu präsentie-ren, woran sie in den letzten Monatenso hart gearbeitet haben. An diesemAbend gehört die Bühne in der „Scheu-ne“ des Nordhorner Jugendzentrumsganz alleine ihnen.

„Toi toi toi“, wünscht Regisseur Tho-mas Münstermann noch, bevor er vordas Publikum tritt und in einer kurzenAnsprache das Projekt, alle Beteiligtenund vor allem die Jugendlichen vorstellt.Zum dritten Mal hatte die „abz ArbeitBildung Zukunft GmbH“ die „Interkultu-relle Bühne“ ins Rollen gebracht. Jun-gen Erwachsenen soll das gemeinsameTheaterprojekt den Einstieg in den Joberleichtern. In diesem Jahr sind 17 Jun-gen und Mädchen dabei. Bei der Pre-miere des selbstgeschriebenen Stückes„Falscher Film“ am 4. Februar sind 13von ihnen auf der Bühne zu sehen.

„Es gibt keinen, der nur in der Grup-pe auftritt“, klärt der Regisseur die Zu-schauer auf. Dies bedeutet eine großeHerausforderung für die jungen Er-wachsenen. Doch im Laufe des Abendszeigt sich, die Sorge war unbegründet.Mit viel Spaß am Spiel und Freude amStück beweisen alle, was in ihnensteckt. Zwar hatte die Vorstellung auchihre kleinen Ecken und Kanten, wie dieJugendlichen im Anschluss zugeben.Doch vom Publikum blieben diese un-bemerkt, denn die Schauspieler ließensich nicht aus der Ruhe bringen und

nutzten geschickt die Kunst der Impro-visation.

Sowohl Bühnenbild als auch Requisi-ten überzeugten durch Vielfalt und Ein-fallsreichtum. So dienten die Regen-schirme unter anderem als Rahmen derBühnenkulisse. Mit einfachen Dingenschafften es die Jugendlichen, eine klei-ne Welt auf den Brettern, die die Weltbedeuten, zu erschaffen. Piraten, Vam-pire, Bollywood-Tänzer, Rapper oder

Transformer – kaum ein Thema wurdeausgelassen. Dies sind die Tagträume,in die sich die einzelnen Charaktereflüchten, um der alles andere als perfek-ten Familie zu entkommen. Macht, An-erkennung und Eigenständigkeit heu-cheln die Traumfluchten, doch die Rea-lität ist eine andere.

Und doch ermutigen die Schauspielermit ihrem Ende dazu, Hoffnung zu ha-ben. Hinter den Kulissen der so ge-nannten perfekten Familien sähe auchnicht immer alles so rosig aus, meintClarissa Witte, und erklärt: „Man istnicht allein mit diesem Problem.“ Dassman nicht allein ist und im Team sogardas zunächst für unmöglich Gehalteneschaffen kann, das haben bei der „Inter-kulturellen Bühne“ auch die 17 Mäd-chen und Jungen begriffen. Teamfähig-keit und das Umsetzen von Anweisun-gen haben sie alle in den letzten Mona-ten gelernt. Wichtige Meilensteine für ih-re spätere Laufbahn im Job. So geht esfür einige von ihnen direkt nach demTheaterprojekt bereits weiter ins Berufs-leben. Ihr Erfolgsgeheimnis? Faruk Ka-vakus verrät es: „Wir haben alle zusam-men gehalten – Selbstbewusstsein undFreunde gewonnen.“

„Wir schaffen das schon“Hinter den Kulissen der „Interkulturellen Bühne“ in Nordhorn

Bollywood-Tänzer in der „Scheune“. FOTOS: IRIS KERSTEN

Probe in derInnenstadt.

MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS

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März 2012 3

MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS

Von Sascha Otto

North And About legen mit „Me, MyGuitar & You” einen beachtlichen Startins Jahr 2012 hin. In den Reihen derOsnabrücker Band musiziert auch dergebürtige Bentheimer Jan van Triest,der schon einmal mit der Band UnionYouth für Aufsehen gesorgt hat. Wir ha-ben bei ihm nachgefragt, wie es um die„neue“ Band und die Kontakte in die al-te Heimat steht.

Hallo Jan. Deine Band veröffent-lich dieser Tage ihr erstes Album.Du bist ja, blickt man auf deine eige-ne musikalische Geschichte, ei-gentlich schon ein alter Hase imBusiness. Liegt da dennoch einegewisse Spannung in der Luft?

Ja, natürlich. Eine neue Platte zu ver-öffentlichen ist immer sehr spannend.Als Band arbeitet man – quasi abge-schottet – unter sich im Proberaum anden Songs, und später im Studio zu-sammen mit dem Produzenten MartinSchmeing an der Aufnahme. Daher istes extrem spannend, was passiert,wenn sie dann ENDLICH auf die Öffent-lichkeit losgelassen wird.

Mit Union Youth hast du ja einigeserlebt. Zwei reguläre Studioalben,große Konzerte, teilweise auch alsEinheizer für große Namen im Rock-zirkus. Wie ging es nach UnionYouth für dich weiter?

Nach der Auflösung von Union Youthhabe ich mein anderes Hobby zum Be-ruf gemacht, nämlich die Gitarreneffekt-geräte. Ich hatte zu UY-Zeiten schon Gi-tarreneffektgeräte für mich und einigeBekannte gebaut, aber seitdem macheich das mit „Orion Effekte“ nun haupt-beruflich. Inzwischen kann man die Ge-räte in vielen Musikgeschäften kaufenund ich freue mich, dass es viele Musi-ker gibt, die durch meine Effektgerätezu ihrem persönlichen „Traumsound“finden.

Du wurdest bei Konzerten vonManko Nova hinter dem Mischpultgesichtet. Was uns natürlich inte-ressiert: Bist du noch öfter in derGrafschaft und hast ein Auge aufdie dortige Musikszene? Bist duüberrascht, was die Stonerock-Ma-cher mittlerweile auf die Beine ge-stellt haben?

Es macht mir Spaß mit Bands zu ar-beiten, insbesondere Musik zu produ-zieren oder Konzerte zu mischen. Daherhabe ich einige Male bei meinen Freun-den von „Olisbos“ und später auch bei„Manko Nova“ am Mischpult gestan-den.

Das Stonerock finde ich super. Ich fin-de es großartig, dass es so ein Festival

in meiner alten Heimatstadt Bad Bent-heim gibt. Ich hoffe, dass in Zukunftweiterhin viele Besucher kommen, sodass es das Festival noch lange gibt.Mit meiner neuen Band North AndAbout haben wir schon zweimal auf der„kleinen Bühne“ spielen dürfen – dashat sehr viel Spaß gemacht.

Wie lange bist du schon Teil vonNorth And About? Die ersten Kon-zerte können bereits im Jahr 2008verzeichnet werden. Woher kenntihr vier euch?

North And About wurde 2008 vonManuel und mir gegründet. Wir habenuns durch unsere Arbeit am TheaterOsnabrück kennen gelernt, wo wir bei-de als Tontechniker tätig sind. Die Idee

war ein Akustikduo, das Stücke vonMusikern wie Chuck Ragen, Tim Barryoder Ben Nichols spielt. Relativ schnellhaben wir dann den Bassisten DennisSommer, der bereits früher mit ManuelMusik gemacht hat, mit ins Boot geholt.Später kam dann Schlagzeuger MichaelZagon dazu, der die Band komplettier-te. Mit „Me, My Guitar & You“ haben wirnun unser erstes Album veröffentlicht,das komplett selbstgeschrieben ist.

War der Sprung von der grunge-lastigen, oft auch im Alternative ver-orteten Musik von Union Youth zumCountry und Folk von North AndAbout ein großer? Auch euer Sän-ger Manuel Sieg war vor North AndAbout im Bereich härterer Musikunterwegs.

Nun, der Musikgeschmack entwickeltsich, man wirft alte Vorurteile über Bordund entdeckt neue Musikrichtungen.Country-Musik muss nicht unbedingtalbern und kitschig sein. Es gibt sehrviel wirklich gute Countrymusik, sowohlalte Klassiker (wie z.B. Johnny Cashoder Hank Williams) als auch neueKünstler, die man genauso gut im Alter-native-Bereich ansiedeln könnte (z.B.Lucero oder Bonnie Prince Billy und sei-ne Projekte). In der Musik von Northand About steckt allerdings auch vielamerikanische und englische Folk-Mu-sik.

Jan, Manuels Stimme hat es insich. Mal in deinen Worten. ManuelsStimme ist …

… rauchig unverkennbar, grob undtief – kann aber auch ruhige Songs bes-tens wiedergeben.

Ihr passt mit eurer Musik ja zufast jeder Location. Wo fühlen sichNorth And About am allerwohlsten:Auf der Festivalbühne, im Club odertatsächlich eher im Pub?

Seit der Bandgründung versuchenwir so flexibel wie möglich zu sein. Wirspielen gerne Konzerte – das heißt eingutes „unplugged“-Konzert auf derWG-Party ist uns genau so lieb wie daselektrisch gespielte Konzert auf derFestivalbühne. Und dazwischen ist allesmöglich. Wir haben schon in allen For-mationen gespielt: als Duo, als Trio, mitoder ohne Schlagzeug. Manuel spieltauch viele Shows alleine.

Zwei echte Grafschafter Jungs,Christian Bardenhorst und JonasDichmann, haben das Video zu „My,My Guitar & You“ auf den Weg ge-bracht. Es ist ein absoluter Hingu-cker geworden. Wie kam die Zusam-menarbeit zustande und seid ihr mitdem Ergebnis zufrieden?

Christian und Jonas kenne ich schonlänger. Christian hat auch schon Band-fotos für North And About gemacht. Wirmögen seine Arbeiten sehr. Seit kurzemmacht er zusammen mit Jonas auch Vi-deos, die uns auch sehr positiv aufge-fallen sind.

Was steht in Zukunft bei NorthAnd About an? Der Terminkalenderfür 2012 scheint bereits wieder gutgefüllt zu sein.

Ja, genau. Wir planen Konzerte. Eswerden auch einige Festivals dabei sein.Es lohnt sich also, unseren Live-Termin-kalender bei www.northandabout.de imAuge zu behalten.

„Stonerock“ist großartigInterview mit dem Bentheimer

Jan van Triest von derBand North And About

Video und das Interview in voller Längeunter www.gn-szene.de

Foto: Angela von Brill

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4 März 2012

MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS

HÖRTEST

Kraftklub:mit k

Von Benjamin Fuhrmann

Wenn man sich das Debütalbumvon Kraftklub, „mit k", zum ersten Malanhört, könnte man sich auch ganzunbedarft wundern, wie ungewohntgitarrenlastig das neue Album vonDeichkind ausgefallen ist. Klar, musi-kalisch verbindet die beiden Bandsnicht unbedingt viel, aber der Spirit istdoch sehr ähnlich. Hier wie dort wirdsich allem verweigert, was nichtselbstauferlegt ist. Wo Deichkind lie-ber Bier trinken und nicht arbeiten

wollen, wollen Kraftklub nicht nachBerlin, überhaupt will man nichts mitTrends zu tun haben, Liebeslieder willman eigentlich auch nicht schreibenund revoltiert wird am liebsten auchnicht. Das haben unsere Eltern ja ehschon alles vor uns gemacht, da gibtes nichts mehr, das neu wäre.

Das einzige, das bleibt, ist der un-bedingte Wille, dich zum Tanzen zubringen. Wobei das keinesfalls nachAnbiederung klingen soll, vielmehrkann man gar nicht anders, als sichder unheimlich tanzbaren Musik vonKraftklub zu ergeben. Dabei wiegt esauch gar nicht so schwer, dass derSound von Kraftklub verdächtigt nachden Bands klingt, die Anfang desJahrtausends schon die Tanzflure ge-füllt haben. The Hives, Franz Ferdi-nand und ähnliche sind hier die musi-kalischen Vorbilder. Ist ja nicht so, alshätten die nicht auch einfach bei an-deren geklaut. Das hat damals schonniemanden daran gehindert, wie einDerwisch über die Tanzfläche zu fe-gen, und wird es heute auch nicht.

Die Frage ist nämlich nicht, ob manklaut, sondern wie man klaut, und dastun Kraftklub ziemlich gut. Ihr trotz al-lem extrem frischer Mix aus Sprech-gesang mit Punkuntermalung findetden schnellsten Weg vom Ohr in dieBeine, und wer schon den bereits an-gedeuteten Anti-Berlin-Song im Radiooder beim Bundesvision Song Con-test 2011 gehört hat, weiß, worauf ersich einstellen kann. Die restlichenSongs gehen nämlich ähnlich schwerwieder aus dem Kopf und bilden zu-sammen ein wirklich sehr starkes De-bütalbum, das zwar selbst zu keinemTrend gehören will, aber selbst einerwerden wird.

Als Manager sollte man der Bandwahrscheinlich raten, unbedingt nachBerlin zu ziehen, um dort die weitereKarriere voranzutreiben, die nach die-sem Album steil nach oben gehenwird. Irgendwie erscheint es aber un-wahrscheinlich, dass sich Kraftklubdarauf einlassen würden.

Howler:America Give UpVon Philip Aubreville

Der Titel klingt ein wenig nach Un-tergangsstimmung und Kapitulation –doch der Eindruck täuscht: Mit ihremDebüt-Album „America Give Up“ lie-fert die Indierock-Band Howler einenLongplayer ab, der so sehr nach Sur-fen, Strand und Sonnenschein klingt,

als sei der Sommer schon ausgebro-chen.

Bereits der flott gespielte Opener„Beach Sluts“ oder das bald folgende„This One's Different“ lassen unwill-kürlich an Fahrten im bunt lackiertenVW-Bulli denken, womit der Kern desAlbums auch schon erfasst wäre: Hierwird all das wieder aus dem Archiv ge-holt, was Rock (& Roll) in den Sechzi-gern und Siebzigern ausgemacht hat– von den Gitarrenriffs bis zum Ge-sang.

Bei so vielen Griffen in die Retro-Kiste verwundert es einerseits, dassdas Quintett aus Minneapolis vonmanchen Musikmagazinen zum „nextbig thing“ sowie zur „Band des Jah-res“ deklariert wurde, und anderer-seits erstaunt es wenig, dass immerwieder Vergleiche mit The Strokes auf-tauchen. In dieser Hinsicht ließe sich„America Give Up“ als doppelt unorigi-nell bezeichnen: als Kopie der Kopis-ten.

Sieht man aber einmal über solcheSpitzfindigkeiten hinweg, bleibt einebenso solider wie energiegeladenerLongplayer bestehen. Die Mehrheit

der Songs fordert lautstark zum Tan-zen auf – etwa das proto-punkige „Py-thagorean Fearem“ oder an Rock&Rollerinnernde Stücke wie „America“ oder„Wailing (Making Out)“. Lediglich dasballadige „Too Much Blood“ drücktzwischendurch einmal etwas auf dieBremse.

Insgesamt lässt sich der perfekteHörer für „America Give Up“ also leichteingrenzen: Wer The Strokes mag,wer alte Musik mag, wer es laut undschnell mag, wird diesen Longplayergut finden. Der um sich greifende Kultum die Band aus den USA lässt sichaber dennoch nicht nachvollziehen,stellt dieses Debüt-Album doch weni-ger einen Meilenstein der Musikge-schichte dar als einen gelungenenSoundtrack zur Überbrückung derletzten Winterwochen.

Big Tennis:WimbledonVon Philip Aubreville

Die CD-Release-Party ist schon et-was her, doch jetzt steht das Debüt-Album der Lingener Indiepop-BandBig Tennis auch wirklich in den Läden.„Wimbledon“ heißt das Erstlingswerk,das da aus der Nachbarschaft kommtund nicht nur durch eine gerade auchim Vergleich mit vorangegangenenVeröffentlichungen professionelle Pro-duktionsweise überzeugt. Denn aufdem Longplayer präsentiert sich ei-nerseits solider Gitarrenmusik, ande-rerseits wird ein breites Spektrum ab-gedeckt.

Im Kleinen zeigt sich dies schonbeim Opener „Begin To Start“, derzwar mit seinen häufigen Tempo-Wechseln recht vielschichtig ist unddennoch eine fast schon poppige Ein-gängigkeit besitzt. Diese zieht sich wieein roter Faden durch das gesamte Al-bum - etwa bei „Alex Is Dancing“ oder„Universe“ - und dürfte jedenfalls fürHobbypsychologen beim Stück „Pop-heads“ aus dem Unterbewusstsein inden Songtext fließen, wenn die Bandmit ihrer Begeisterung für Gruppenwie Take That oder Caught In The Actkokettiert.

Trotz dieser und weiterer Höhe-punkte wie etwa den brillanten Stü-cken „Let Me In“ und „One Look“ hat„Wimbledon“ auch die eine oder an-dere Länge. So wirkt das balladige„Black White Photograph“ etwas kit-schig und wie Baldriantropfen. Ähnli-ches ließe sich über das „Happy End“getaufte Outro sagen, an das sichaber wiederum ein recht lustiger, au-genzwinkernd-trashiger Hiddentrackanschließt.

So bleibt „Wimbledon“ trotz poppi-ger Eingängigkeit bis zum Schluss ab-wechslungsreich und ist nicht nurdeshalb ein empfehlenswerter Long-player für den Start ins neue Jahr.

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MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS

Feinster Deutsch-Pop ist am Sonn-abend, 3. März, in Neuenhaus zu hören.Dota und die Stadtpiraten entern ab 20Uhr die Bühne in der Aula des Schulzen-trums. Dota Kehr ist aus Berlin und auchbekannt als „Die Kleingeldprinzessin“.Diesen Namen hat sie sich von ihrenWeltreisen mitgebracht, auf denen sie alsStraßenmusikerin durch die Lande zog.

Mit einer Menge an Erfahrung im Ge-päck machte sie sich auf die Suche nachmusikalischer Verstärkung, traf auf dreiexperimentierfreudige Mitstreiter – undso sind 2003 Dota und die Stadtpiratenentstanden. Ihre Lieder klingen nachBossa Nova und Taschen-Swing, nachReggae und Surfrock. Ihre Texte erzählenvon verstrickten und verzwickten Gefüh-

len des Alltags, voll Wortwitz und Leich-tigkeit. Man kommt, um zu tanzen und zulauschen. Dota Kehr ist mit dem Klein-kunstpreis ausgezeichnet worden. DerEintritt kostet im Vorverkauf 13 Euro undan der Abendkasse 15 Euro. Schüler undStudenten erhalten 5 Euro Ermäßigung.Karten sind im GN-Ticketshop auf GN-Online erhältlich.

Dota und die Stadtpiraten in Neuenhaus

Dota und dieStadtpiratenFOTO: PRIVAT

ALTERNATIVEN

Von Michael Kohsiek

Retro ist in, soviel dürfte bei ei-nem Blick in die einschlägigenFachblätter klar sein. Combos wieHigh Spirits, The Devil’s Bloododer Opeth mit einem Album, daswie aus den 70ern zu kommenscheint, feiern auch über die Gen-regrenzen hinaus Erfolge, habenaber auch musikalisch so vielSubstanz, dass man ihnen ein „zuRecht!“ entgegnen möchte. Be-reits 2007 haben die Japaner vonBlaze mit ihrem selbstbetiteltenDebüt ein hoffnungslos altmodi-sches Album selbst herausge-bracht, welches nun vom Vinyl-spezialisten High Roller neu he-rausgebracht wird. Ein simpel-schönes Cover, welches perfektzu den einfachen Hardrock-Songs passt, elf Songs, die denSpirit alter Scorpions oder UFOatmen, und Refrains, die manschon nach dem ersten Hörenmitsingen kann – mehr braucht esnicht, um ein echtes Sommeral-bum zu kreieren. Okay, draußenist es Winter, aber man kann jamal träumen.

Mehr Alternativen unter www.gn-szene.de

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6 März 2012

Von Christina Koormann

Wohnen in einem schicken Hotel,schlafen in frischbezogenen Betten, be-dient werden von einem netten Service-personal, tolle Gerichte essen – klingtgut, oder? In mehr als 30 Hotels, Gast-höfen und Pensionen in der Grafschaftwerden diese Genüsse tagtäglich mög-lich gemacht. Aber wer steckt hinterdiesen Aufgaben, die Hotel- und Res-taurantbesuche so komfortabel ma-chen?

Jennifer Romeikat, Auszubildende zurRestaurantfachfrau, und MagdalenaHiederer, angehende Hotelfachfrau,sind zwei der „Heinzelmännchen“ undwissen ganz genau, warum sie sich füreinen Beruf im Gastronomiegewerbeentschieden haben: „Ich merke, wie ichbei der Arbeit aufblühe“, sagt die 20-jährige Jennifer, die im Restaurant Kei-lings in Bad Bentheim bereits im drittenAusbildungsjahr angekommen ist. „Esmacht mir unheimlich viel Spaß und derBeruf ist sehr vielseitig – man kann invielen Bereichen gleichzeitig arbeitenund jeder Tag ist anders“, so die gebür-tige Bottroperin. „Ich mag einfach denKontakt mit vielen verschiedenen Men-schen, den meine Tätigkeit mit sichbringt“, erzählt Magdalena, die schonwährend ihrer Schulzeit durch Neben-jobs in die Gastronomie hineinschnup-pern konnte. Die 21-Jährige absolviertihre dreijährige Lehre im Kurhaushotel inBad Bentheim.

Planung für den perfekten Abend

Bei der Grafschafter Jugendmeister-schaft in den gastgewerblichen Beru-fen, die im Januar in den GewerblichenBerufsbildenden Schulen (GBS) inNordhorn stattfand, konnten die beidenjungen Frauen ihre Fähigkeiten undKenntnisse unter Beweis stellen undhaben unter dem Motto „Wunder derErde“ mit ihren Teams in kurzer Zeit ei-nen perfekten Abend geplant. GeladeneGäste sollten unter den wachsamenAugen einer Jury bedient werden – indie Bewertung der Auszubildendenflossen von ihrer Arbeitsweise und derDurchführung des Services über dieWahl und die Lage des Bestecks bis hinzur Serviettenform alle noch so kleinenAspekte mit ein. Gemeinsam mit Koch-lehrlingen und anderen Auszubildendenaus ihrer Branche konnten sie sich demWettbewerb freiwillig stellen – zu gewin-nen war die Teilnahme an den Nieder-sächsischen Jugendmeisterschaften inCuxhaven im April. In Dreierteams, zu-sammengesetzt aus je einem Koch-,Hotelfach- und Restaurantfach-Auszu-bildenden, stellten die Teilnehmer mit ei-nem begrenzten Budget innerhalb vondrei Wochen ein Menü zusammen, be-stellten passende Weine, besorgtenDekoration und planten jedes Detail

vom kleinsten Löffel bis zur Königsdis-ziplin des Tranchierens.

„Es ist schon ein Ansporn, so etwas inso kurzer Zeit auf die Beine zu stellen“,findet Magdalena, „da soll dann natürlichauch alles funktionieren.“ Für den großenAbend hat Jennifer sogar die Präsentati-on vor dem Spiegel geübt, die Menükar-te und die Namen der Weine auswendiggelernt und ist den gesamten Ablauf im-mer wieder durchgegangen. „Wir habenuns für das Tischthema ,Grand Canyon‘entschieden“, beschreibt die junge Aus-zubildende, „und mussten dann erstmalüberlegen: Wie sieht es dort aus, waslebt und was wächst dort und wie kön-

nen wir das authentisch auf unsere Prä-sentation anwenden?“ Das kreative Er-gebnis setzte sich zusammen aus einemGesteck von ortstypischen Pflanzen,Sandsteinen, erdfarbigen Läufern undSchieferplatten. Magdalena und ihr Teamhaben sich für das Thema der Schweizer„Viamala-Schlucht“ entschieden und da-her ihren Tisch in den Farben derSchweizer Flagge gehalten.

Vorbereitung mit Volldampf

Schon Stunden vor Beginn des Wett-bewerbs hatten die beiden alle Händevoll zu tun: Die Tische mussten einge-deckt, das Essen vorbereitet, alle Even-tualitäten geklärt werden. Jennifer istwenige Minuten vor dem abendlichenProgramm noch ganz gelassen: „Mankann eigentlich nur gewinnen“, sagt sievorher, „auch, wenn man nicht den ers-ten Platz macht, kann man diese Mög-lichkeit als gute Übung für die Ab-schlussprüfung wahrnehmen, und imLebenslauf macht sich die Teilnahmeganz sicher auch nicht schlecht.“ Mag-dalena ist ein wenig angespannter – zuBeginn übersehen sie und ihre Teamkol-legin eine Feinheit, die sie zunächst et-was verunsichert. Im Laufe des Abendslegt sich die Nervosität allerdings – beidetreten selbstsicher auf und meistern ihreAufgaben souverän. „Ich war sehr dank-bar, dass die Gäste an unserem Tischviel mit uns gesprochen und auch viele

Fragen gestellt haben“, berichtet Mag-dalena erleichtert, „durch die Gesprächeist man viel lockerer geworden.“ Jenniferlässt sich im großen Moment nicht ab-lenken und begeistert die Gäste an ih-rem Tisch mit perfekt tranchiertemFleisch.

Nach Vorspeise, Zwischen- undHauptgang sowie dem Dessert ist War-ten angesagt: Die Jury zieht sich zurück,um die Leistung jedes einzelnen der 15Wettbewerbsteilnehmer zu bewerten.Erleichterung ist zu spüren – bei einigenwar die Anspannung so groß, dass sieerst jetzt wieder richtig durchatmen kön-nen. Bei der Preisverleihung dann großeFreude: Magdalena ist Erstplatzierte imHotelfach und wird mit den beiden Ge-winnern aus den Bereichen Küche undRestaurantfach nach Cuxhaven fahren.Jennifer freut sich über einen gutenzweiten Platz und ist zufrieden mit denErfahrungen, die sie bei der Teilnahmeam Wettbewerb sammeln konnte. „DieTeilnahme war freiwillig und es hat mirSpaß gemacht, in einem fremden Teamso intensiv zu arbeiten“, sagt sie. Beidensteht im Gastronomiebereich eine viel-seitige Karriere bevor: Im Hotel- undRestaurantfach gibt es zahlreiche Wei-terbildungsmöglichkeiten, ein Studiumkann angeschlossen werden, die Türenin internationale Betriebe stehen offen.„Es sind Jobs, die immer gefragt seinwerden“, sagt Jennifer.

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„Tischlein, deck dich!“Azubis bei Jugendmeisterschaften im Gastgewerbe

Alles streng im Blick haben diePrüfer bei den Meisterschaften derAuszubildenden. FOTO: KOORMANN

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März 2012 7

Von Dagmar Thiel

Seit fünf Jahren gibt es am Bad Bent-heimer Burg-Gymnasium jedes Jahr dieKurzfilmnacht, in der Schülerinnen undSchüler des Seminarfachkurses „Jour-nalismus“ eigene Reportagen präsen-tieren. Auch in der fünften Auflage(„Klappe, die Fünfte“) ging es um alles,was einem im Leben begegnen kannund darum, was Jugendliche in derGrafschaft bewegt.

Zwei Jahre lang beschäftigten sichdie 18 Jugendliche mit den Medien all-gemein und dem Erstellen ihres eigenenBeitrags. Bei nur zwei Wochenstundenim ersten Jahr und lediglich einer imzweiten Jahr haben die Autoren vielFreizeit in ihre Filme investiert. Heraus-gekommen ist eine ganz bunte Mi-schung von Beiträgen. Die zweistündi-ge moderierte Filmnacht lockte 550 Zu-schauer ins Forum.

Auch für die Organisation desAbends im Forum waren die Schülerdes Seminarfachkurses verantwortlich.Die Moderatorinnen Nadine El Shouraund Luca Swieter nahmen ihren Kolle-gen Bouke Olde Olthof gerne auf dieSchippe, mussten für ihre Ankündigun-gen aber auch viel improvisieren. Gelun-gen war die kurzweilige Präsentationder Filme: die beiden „Klappenboys“Christopher Czembor und MaximilianLandwehr kündigten die einzelnen Bei-träge witzig an, vor dem Film über denjungen Landwirt zogen sie beispielswei-se mit Mistgabeln über die Bühne.Überhaupt war das Rahmenprogrammsehr stimmig: „The Redphones“ brach-ten Rock auf die Bühne, etwas ruhigersangen Luca Swieter und Florian Win-tels. Viel Beifall gab es auch für die fünfTänzerinnen der neuen SchüttorferGruppe IDP.

Die Kurzfilmeim Überblick:

„Vom Kindertraumzum Traumberuf:

Junglandwirt“

Mit eigenwilligen Schnitten, vielenZeitraffern und untermalt von der Musikaus dem „Weißen Hai“ präsentiertenBouke Olde Olthof, Hans Liebisch undPascal Notkamp den jungen LandwirtLars Kethorn. Er erzählte, wie er denFamilienbetrieb übernommen hat undberichtete über die Chancen und Nach-teile, die Biogasanlagen bieten.

„Erst haben dieMenschen das Atom

gespalten – jetztspaltet das Atomdie Menschen“

Viel rumgekommen sind die AutorenClara Hagel, Alexandra Lüüs und Maxi-milian Landwehr für ihren umfassendenBeitrag über die Atomkraft. Sie reistenzur großen Demo nach Gorleben,machten Live-Aufsager vor der Kameraund führten Interviews mit jugendlichenDemonstranten und kaum älteren Poli-zisten. In Berlin sprachen sie mit Staats-sekretären und Abgeordneten. Heraus-gekommen ist ein detaillierter Blick aufdie Protestbewegung und ein facetten-reicher Film, der viele Seiten zeigt undprofessionellem Journalismus sehr na-he kommt. Natürlich mit dem bitterenFazit der Autoren: „Für eines der größ-ten Probleme ist kein Ende in Sicht.“

„Hinter Gittern– Was nun?“

Der 21-jährige Manuel hat den Film-autoren Nalan Eskiocak und Julija Ske-pu in der JVA-Lingen ein Interview ge-geben. Der Kapuzenpulli ließ ihn uner-kannt bleiben, daher konnte er offen er-zählen, wie ein Gefängnisaufenthalt aufjugendliche Straftäter wirkt und wie es

nach Verbüßen einer Haftstrafe um dieWiedereingliederung in die Gesellschaftbestellt ist. Entstanden ist eine Collageaus vielen O-Tönen von Manuel und ei-nem Sozialarbeiter des Gefängnisses.Bitteres Ergebnis: Eine Gefängnisstrafeist keine gute Basis für die Zukunft.

„…und wie geht’smit uns weiter?“

Nicht nur im Film, sondern auch livehat das Publikum im Forum „TheRedphones“ bejubelt, die mit mehrerenihrer Songs für echte Konzertatmo-sphäre sorgten („We are the Kings ofRock’n’Roll“). Die fünf Jungs der zurzeitwohl bekanntesten ObergrafschafterBand treten mittlerweile sogar in Han-nover auf. Was 2006 als Schülerbandbegann, hat aber eine ungewisse Zu-kunft, zeigten Luca Swieter, Nadine ElShoura und Frederike Schoene in ihremKurzfilm. Denn Schule, Ausbildung undStudium lassen sich mit dem Bandle-ben nur schwer in Einklang bringen.Ganz offen erzählten Simon, Marcel,Florian, Kevin und Jan vom Leben mitder Band und ihren Plänen. Mit ge-mischten Gefühlen sehen sie die weite-re Entwicklung. Doch es besteht Hoff-nung, denn die „Redphones“ findenselbst: „Es wäre schade, wenn dieBand auseinanderbricht. Das wäre dasEnde einer Ära.“

„Zum Pas de deuxbraucht’s Tänzer!“

Tanzende Männer und Jungen müs-sen sich auch heute noch oftmals für ihrHobby rechtfertigen. Dass Tanz abersehr vielfältig ist und ein hochprofessio-neller Sport, zeigte der Film von Milenade Man und Christina Bergmann an-schaulich und mit gelungenen Bildeffek-

ten. Sie porträtierten den 13-jährigenDanny aus Rheine, der Bühnentänzerwerden möchte. Schon heute tanzt erHip-Hop-Moves und Jazz genauso wieklassisches Ballett. Die Botschaft desFilms sollte Mut machen: Danny undsein Trainer haben gezeigt, dass es nurdarauf ankommt, was man wirklich willund was glücklich macht.

„Computersucht– zocken bis

der Arzt kommt!“

Ihren PC-Freak haben Miklas Bluhm,Marcel Hönekop und Henning Lemkezwar inszeniert und alle Klischees erfül-len lassen, die es über Nerds und Fansvon Ballerspielen so gibt. Der Kurzfilmrückte aber damit auch ein Problem inden Mittelpunkt, das vor allem unterJungen weit verbreitet ist: Wer compu-tersüchtig ist, lebt mehr in der virtuellenals in der realen Welt. Das ist gefährlich,ohne Hilfe kann der Weg zurück ins Le-ben sehr schwer werden.

„ObdachloseJugendliche.

Der Weg in eingeordnetes Leben“

Stefanie Befort und Dana Schultjanhaben mit der jungen Obdachlosen An-na gesprochen. Die Mutter eines fünf-jährigen Sohnes lebt auf der Straße.Aber sie nutzt Einrichtungen wie den„Treff 100“, eine Anlaufstelle für jugend-liche Wohnungslose der Stadt Rheine.Die junge Frau schilderte, wie hart dasLeben alleine und ohne Dach über demKopf ist und dass Hilfsangebote eineMöglichkeit sein können, wieder Halt imLeben zu finden.

„Klappe, die Fünfte“Junge Filmemacher aus Bad Bentheim

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Page 8: März 2012

gen seien sehr anstrengend und für je-den Sport geeignet.

Nach dem Aufwärmen lässt TrainerStefan Slagelambers den Kindern eigent-

lich immer freien Lauf. „Ichbaue immer einige Statio-nen auf, an denen dieSportler dann üben. Wer

etwas an einer Station trai-nieren will, geht dahin und

probiert es. Einen festen Trai-ningsablauf haben wir in der Hin-

sicht nicht, ich lasse ihnen die freieWahl“, berichtet er. Die Jugendlichen

können im wöchentlichen Training überKästen springen, auf weichen Matten dieAbrolllandung üben, oder sie balanciereneine umgedrehte Bank entlang, die aufeinem Bock steht und somit steil nachoben geht. Sich an der Mattenmauerhochzuziehen und auf der anderen Seiteherunterzuspringen ist für die Jugendli-chen auch eine beliebte Übung.

„Hier geht es mir vor allem darum,dass sie Spaß haben“, erklärt Stefan.Schließlich habe der Verein auch keineWettbewerbe zu bestreiten. „Das wäre

beim Parcours auch sehr schwer zu rea-lisieren“, erklärt der Trainer. Erstens gibtes noch keine richtigen Wettbewerbe sowie zum Beispiel im Fuß- oder Handballund zweitens „müssten die Jugendli-chen im Wettkampf über ihre Grenzenhinaus gehen und Dinge versuchen, diesie eigentlich nicht können. Dann wäredie Verletzungsgefahr zu groß und daswill ich ihnen wirklich nicht zumuten“.

Mit dem „Ok“ des Trainers werdenauch immer mehr neue Dinge probiert:Ein Junge klettert die Hallenwand bis aufdie Tribüne hoch und von dort aus springter einige Meter in die Tiefe auf eine Matte– natürlich alles unter der Aufsicht desTrainers. So wird der Schwierigkeitsgrad

für die jungen Traceure immer höher. ZumZiel setzt sich der Trainer, mit den Ju-gendlichen irgendwann nach draußen zugehen und dort zu trainieren, so wie es fürdie Ursprungstraceure üblich war. Die An-fänge der neuen Trendsportart entstan-den schließlich in Pariser Vorstädten, woAkrobaten an geeigneten Plätzen in derStadt ihre Kunststücke vollführten. InNordhorn sagen Stefan vor allem dieParkhäuser zu, das sei aufgrund der fah-renden Autos aber zu gefährlich. Also hälter ständig Ausschau nach Plätzen, aufdenen man trainieren könnte.

Einer der Jungtraceure macht sichschon ab und an selbstständig auf denWeg in die Stadt oder zu Spielplätzenund sucht dort seine Herausforderungen.Der 15-jährige Christopher Fieler ist erstseit knapp vier Monaten beim Parcours,trotzdem beherrscht er schon einigeTricks der „ganz Großen“. Auf eine Wandzulaufen, sich dort abstoßen und einenperfekten Rückwärtssalto zu stehen istfür ihn schon lange kein Problem mehr.„Wenn wir nicht gerade Training haben,übe ich auch oft zuhause auf dem Ra-sen“, erklärt er. Und was ihm im Parcourszu Gute kommt: langjährige Sporterfah-rung. „Ich habe, bevor ich mit Parcoursangefangen bin, schon Trampolinsprin-gen und Wrestling gemacht. Da hab ichalso schon einige Vorkenntnisse, wasKörperbeherrschung angeht.“

Der berühmteste Auftritt der jungenNachwuchstalente war ein Parcours-Actim neuen Musikvideo der internationalbekannten Band „Italobrothers“ (sieheBericht auf Seite 10 und 11?. Für das Vi-deo der Single „Boom“ trafen sie sich –selbstverständlich mit städtischer Ge-nehmigung – im Rawe-Gebäudekom-plex, um dort ihre Tricks zu zeigen. VomRückwärtssalto an einer Wand bis zumSprung über Hindernisse ist alles dabei.

März 2012 98 März 2012

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Von Christian Ems (Text)und Stephan Konjer (Fotos)

Junge und muskulöse Athleten sprin-gen eine Treppe herunter und drehensich dabei um die eigene Achse, ziehensich an Wänden hoch oder schlagenSalti an Mauern. Sie springen von Häu-sern, vollführen eine Abrolllandung oderrennen durch Parkhäuser. „Parcours:Das kenne ich doch“, wird sich der eineoder andere sagen. Falsch!

Stefan Slagelambers ist seit zweiJahren Trainer vom Nordhorner Par-coursverein und weiß, dass die im In-ternet so sehr gehypten Videos vonden atemberaubenden und spektaku-lären Stunts in den Innenstädten dieserWelt sich vor allem mit Freerunning be-fassen. „Das hat absolut gar nichts mitParcours zu tun, da muss alles nurspektakulär aussehen“, erklärt der 46-jährige Trainer. Beim Parcours gehe esvor allem darum, möglichst elegant, aufgeradem Weg und nur mit Hilfe seinesKörpers von Punkt A zu Punkt B zu ge-langen. „Parcours ist eigentlich eine Mi-schung aus Leichtathletik und Geräte-turnen. Gleichzeitig ist es ein super Fit-nesstraining, da wirklich alle Muskel-partien im Körper gebraucht werden“,erklärt er.

Einmal in der Woche trifft Stefan sichmit rund 20 Kindern und Jugendlichenim Turnerheim, um ihnen die Kunst desParcours beizubringen und sie zu Tra-ceuren auszubilden. Er selbst ist seitvier Jahren überzeugter Anhänger desaußergewöhnlichen Sports. „Auf einemÜbungsleiterlehrgang habe ich einenTraceur kennen gelernt. Das hat michso sehr fasziniert, dass wir ab und anabends in die Halle gegangen sind undfür uns trainiert haben“, berichtet Ste-fan. Nun gibt er sein Wissen an junge,

ambitionierte und vor allem ehrgeizigeJugendliche weiter.

Der Turnverein Nordhorn (TVN) konn-te überzeugt werden, Parcours als eineVereinssparte ins Programm aufzuneh-men, und stieß damit direkt auf Begeis-terung. Das erste Training im März 2009war noch überschaubar, die Zahl derAnhänger wuchs jedoch rasant an.Nun, nach fast drei Jahren, sind jedesMal etwa 20 Jugendliche beim Training.„Es ist toll zu sehen, wie sich das entwi-ckelt hat. Das Einzige, was ein bisschenschade ist, ist, dass ich nun selber vielweniger mittrainieren kann“, schmunzeltder Trainer. Immerhin muss er auf allesein Auge haben, damit sich niemand

ernsthaft verletzt. Das ist bisher auchnoch nicht vorgekommen, schließlich istalles mit Matten abgesichert.

Dennoch geht das Training gut voran.„Nach den ersten zwei bis drei Wochenerlebt man schon die ersten Erfolge, wiezum Beispiel die Grundtechniken derrichtigen Landung“, erklärt der 46-Jähri-ge. Und dann gehe es Schritt für Schrittimmer weiter. „Das gibt den Kindern einunglaubliches Selbstvertrauen“, freut ersich. „Jedes Hindernis, das man über-windet, pusht das Ego ein wenig mehr.Das ist klasse. Vor allem für Jugendliche,die nicht so sportlich sind“, erklärt er.

Das Training beginnt mit einemWarmmachen – so wie bei wohl jedemSport. Das übernimmt entweder Stefanoder eines der älteren Mitglieder. DasAltersspektrum der Gruppe reicht vonzehn bis 19 Jahren. Dann geht es überzu den Kraftübungen, die für den Par-cour unerlässlich sind. „Geben Sie mirein Fußballteam und ich bekomme esmit diesen Übungen in vier Wochentopfit“, verspricht der Trainer. Die Übun-

INFO

Als Traceur bezeichnet man dieMenschen, die den Parcours-Sport ausüben. Das Wort Traceurkommt, wie der Sport, aus Frank-reich und bedeutet so viel wie„der den Weg ebnet“ oder „der ei-ne Spur legt“.

KONTAKT

Interessenten können den Trainerdes Parcourvereins, Stefan Slage-lambers, jederzeit unter seinerHandynummer (0172) 8 03 26 40oder unter seiner [email protected] kontaktie-ren.

Über Mauernund Abgründevon A nach B

Ungewöhnlicher Sport imNordhorner Parcours-Verein

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Parcours in Nordhorn:Duc Anh Nguyen und Niklas Rath.

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gen seien sehr anstrengend und für je-den Sport geeignet.

Nach dem Aufwärmen lässt TrainerStefan Slagelambers den Kindern eigent-

lich immer freien Lauf. „Ichbaue immer einige Statio-nen auf, an denen dieSportler dann üben. Wer

etwas an einer Station trai-nieren will, geht dahin und

probiert es. Einen festen Trai-ningsablauf haben wir in der Hin-

sicht nicht, ich lasse ihnen die freieWahl“, berichtet er. Die Jugendlichen

können im wöchentlichen Training überKästen springen, auf weichen Matten dieAbrolllandung üben, oder sie balanciereneine umgedrehte Bank entlang, die aufeinem Bock steht und somit steil nachoben geht. Sich an der Mattenmauerhochzuziehen und auf der anderen Seiteherunterzuspringen ist für die Jugendli-chen auch eine beliebte Übung.

„Hier geht es mir vor allem darum,dass sie Spaß haben“, erklärt Stefan.Schließlich habe der Verein auch keineWettbewerbe zu bestreiten. „Das wäre

beim Parcours auch sehr schwer zu rea-lisieren“, erklärt der Trainer. Erstens gibtes noch keine richtigen Wettbewerbe sowie zum Beispiel im Fuß- oder Handballund zweitens „müssten die Jugendli-chen im Wettkampf über ihre Grenzenhinaus gehen und Dinge versuchen, diesie eigentlich nicht können. Dann wäredie Verletzungsgefahr zu groß und daswill ich ihnen wirklich nicht zumuten“.

Mit dem „Ok“ des Trainers werdenauch immer mehr neue Dinge probiert:Ein Junge klettert die Hallenwand bis aufdie Tribüne hoch und von dort aus springter einige Meter in die Tiefe auf eine Matte– natürlich alles unter der Aufsicht desTrainers. So wird der Schwierigkeitsgrad

für die jungen Traceure immer höher. ZumZiel setzt sich der Trainer, mit den Ju-gendlichen irgendwann nach draußen zugehen und dort zu trainieren, so wie es fürdie Ursprungstraceure üblich war. Die An-fänge der neuen Trendsportart entstan-den schließlich in Pariser Vorstädten, woAkrobaten an geeigneten Plätzen in derStadt ihre Kunststücke vollführten. InNordhorn sagen Stefan vor allem dieParkhäuser zu, das sei aufgrund der fah-renden Autos aber zu gefährlich. Also hälter ständig Ausschau nach Plätzen, aufdenen man trainieren könnte.

Einer der Jungtraceure macht sichschon ab und an selbstständig auf denWeg in die Stadt oder zu Spielplätzenund sucht dort seine Herausforderungen.Der 15-jährige Christopher Fieler ist erstseit knapp vier Monaten beim Parcours,trotzdem beherrscht er schon einigeTricks der „ganz Großen“. Auf eine Wandzulaufen, sich dort abstoßen und einenperfekten Rückwärtssalto zu stehen istfür ihn schon lange kein Problem mehr.„Wenn wir nicht gerade Training haben,übe ich auch oft zuhause auf dem Ra-sen“, erklärt er. Und was ihm im Parcourszu Gute kommt: langjährige Sporterfah-rung. „Ich habe, bevor ich mit Parcoursangefangen bin, schon Trampolinsprin-gen und Wrestling gemacht. Da hab ichalso schon einige Vorkenntnisse, wasKörperbeherrschung angeht.“

Der berühmteste Auftritt der jungenNachwuchstalente war ein Parcours-Actim neuen Musikvideo der internationalbekannten Band „Italobrothers“ (sieheBericht auf Seite 10 und 11?. Für das Vi-deo der Single „Boom“ trafen sie sich –selbstverständlich mit städtischer Ge-nehmigung – im Rawe-Gebäudekom-plex, um dort ihre Tricks zu zeigen. VomRückwärtssalto an einer Wand bis zumSprung über Hindernisse ist alles dabei.

März 2012 98 März 2012

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Von Christian Ems (Text)und Stephan Konjer (Fotos)

Junge und muskulöse Athleten sprin-gen eine Treppe herunter und drehensich dabei um die eigene Achse, ziehensich an Wänden hoch oder schlagenSalti an Mauern. Sie springen von Häu-sern, vollführen eine Abrolllandung oderrennen durch Parkhäuser. „Parcours:Das kenne ich doch“, wird sich der eineoder andere sagen. Falsch!

Stefan Slagelambers ist seit zweiJahren Trainer vom Nordhorner Par-coursverein und weiß, dass die im In-ternet so sehr gehypten Videos vonden atemberaubenden und spektaku-lären Stunts in den Innenstädten dieserWelt sich vor allem mit Freerunning be-fassen. „Das hat absolut gar nichts mitParcours zu tun, da muss alles nurspektakulär aussehen“, erklärt der 46-jährige Trainer. Beim Parcours gehe esvor allem darum, möglichst elegant, aufgeradem Weg und nur mit Hilfe seinesKörpers von Punkt A zu Punkt B zu ge-langen. „Parcours ist eigentlich eine Mi-schung aus Leichtathletik und Geräte-turnen. Gleichzeitig ist es ein super Fit-nesstraining, da wirklich alle Muskel-partien im Körper gebraucht werden“,erklärt er.

Einmal in der Woche trifft Stefan sichmit rund 20 Kindern und Jugendlichenim Turnerheim, um ihnen die Kunst desParcours beizubringen und sie zu Tra-ceuren auszubilden. Er selbst ist seitvier Jahren überzeugter Anhänger desaußergewöhnlichen Sports. „Auf einemÜbungsleiterlehrgang habe ich einenTraceur kennen gelernt. Das hat michso sehr fasziniert, dass wir ab und anabends in die Halle gegangen sind undfür uns trainiert haben“, berichtet Ste-fan. Nun gibt er sein Wissen an junge,

ambitionierte und vor allem ehrgeizigeJugendliche weiter.

Der Turnverein Nordhorn (TVN) konn-te überzeugt werden, Parcours als eineVereinssparte ins Programm aufzuneh-men, und stieß damit direkt auf Begeis-terung. Das erste Training im März 2009war noch überschaubar, die Zahl derAnhänger wuchs jedoch rasant an.Nun, nach fast drei Jahren, sind jedesMal etwa 20 Jugendliche beim Training.„Es ist toll zu sehen, wie sich das entwi-ckelt hat. Das Einzige, was ein bisschenschade ist, ist, dass ich nun selber vielweniger mittrainieren kann“, schmunzeltder Trainer. Immerhin muss er auf allesein Auge haben, damit sich niemand

ernsthaft verletzt. Das ist bisher auchnoch nicht vorgekommen, schließlich istalles mit Matten abgesichert.

Dennoch geht das Training gut voran.„Nach den ersten zwei bis drei Wochenerlebt man schon die ersten Erfolge, wiezum Beispiel die Grundtechniken derrichtigen Landung“, erklärt der 46-Jähri-ge. Und dann gehe es Schritt für Schrittimmer weiter. „Das gibt den Kindern einunglaubliches Selbstvertrauen“, freut ersich. „Jedes Hindernis, das man über-windet, pusht das Ego ein wenig mehr.Das ist klasse. Vor allem für Jugendliche,die nicht so sportlich sind“, erklärt er.

Das Training beginnt mit einemWarmmachen – so wie bei wohl jedemSport. Das übernimmt entweder Stefanoder eines der älteren Mitglieder. DasAltersspektrum der Gruppe reicht vonzehn bis 19 Jahren. Dann geht es überzu den Kraftübungen, die für den Par-cour unerlässlich sind. „Geben Sie mirein Fußballteam und ich bekomme esmit diesen Übungen in vier Wochentopfit“, verspricht der Trainer. Die Übun-

INFO

Als Traceur bezeichnet man dieMenschen, die den Parcours-Sport ausüben. Das Wort Traceurkommt, wie der Sport, aus Frank-reich und bedeutet so viel wie„der den Weg ebnet“ oder „der ei-ne Spur legt“.

KONTAKT

Interessenten können den Trainerdes Parcourvereins, Stefan Slage-lambers, jederzeit unter seinerHandynummer (0172) 8 03 26 40oder unter seiner [email protected] kontaktie-ren.

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Ungewöhnlicher Sport imNordhorner Parcours-Verein

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Parcours in Nordhorn:Duc Anh Nguyen und Niklas Rath.

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10 März 2012

Von Christina Koormann

Der Nordhorner Mathias Metten feiertmit seiner Band „Italobrothers“ riesigeErfolge und ist trotzdem froh, dass inseiner Heimat noch alles ist wie vorher.Wie aus einem Spaßprojekt ein europa-weit gefeierter Chartbreaker wurde.

„Stamp on the ground“ ist ein Titel,der auf YouTube mehr als 26 MillionenMal angeklickt wurde. „Stamp on theground“ ist ein Song, der um die Weltgereist ist, von Fans aus Skandinavien,Großbritannien, Frankreich, Tschechien,Japan, Amerika und Spanien gefeiertwird und bereits Massen von über15.000 Menschen begeistert hat. Die„Italobrothers“, nicht etwa ein Brüder-duo aus Rom, sondern ein dreiköpfigesBandprojekt aus Nordhorn, stehen hin-ter diesem Erfolg und erobern mit ihremHands Up-Stil immer weiter die interna-tionale Musikszene.

Mathias Metten, Frontmann derBand, kann bis heute nicht fassen, wasaus dem in der Grafschaft begonnenenProjekt mittlerweile geworden ist. „DieItalobrothers sind aus Spaß entstan-den“, erzählt er, „ich habe mich vorhernie mit Bumm-Bumm-Musik auseinan-dergesetzt. Wir haben es aus Jux ein-fach mal mit dem Hands Up-Stil aus-probiert und sind dann wirklich unterVertrag genommen worden.“

„Hands Up“ ist eine Szenerichtung derClub Music, die ihre Anfänge in den1990er Jahren hatte, bevor sie durchStrömungen wie House und Elektro ver-drängt wurde. Im Club-Bereich wirdHands Up heute wieder beliebter, auchwenn es wenige Bands gibt, die sich die-ser Musikrichtung widmen. „Eigentlichhabe ich ursprünglich eher Songwriter-Musik gemacht, kann mich aber mittler-weile mit diesem Stil identifizieren“, sagtder 24-Jährige. Im Jahr 1999 räumte deritalienische DJ und Musikproduzent Gigid‘Agostino mit seinem neu erfundenenStil des „Lento Violento“ überall ab – erprägte mit Hits wie „L‘amour toujours“und „The Riddle“ den Italo-Dance-Style.„Unser Name ist an diese Musikrichtungangelehnt, damit sind wir großgewor-den“, erklärt Mathias, „das führt auchmanchmal zu Verwechslungen – vieleunserer Fans denken zuerst, dass wiraus Italien kommen.“

Vor sieben Jahren trafen sich Zachari-as Adrian, Kristian Sandberg und Mathi-as zum ersten Mal in Kristians Nordhor-ner Tonstudio, wo sie ein paar Songs auf-nahmen. Kristian und Zacharias studier-

ten in den Niederlanden Musikproduktionund arbeiteten gleichzeitig an verschie-denen Musikprojekten. Als Mathias dazu-kam, formte sich daraus ein gut funktio-nierendes Trio: Die drei unterschrieben imJahr 2006 als „Italobrothers“ einen Plat-tenvertrag bei dem Label „Zooland Re-cords“. „Wir waren total motiviert undwussten, so einen Vertrag bekommtnicht jeder“, erinnert sich der gebürtigeNordhorner, „aber zuerst haben wir vielan einem ersten Song gearbeitet; zweiJahre lang ging erstmal gar nichts.“

35 produzierte Musikstücke, die zwaralle albentauglich waren, jedoch unge-eignet für den ersten Hit, demotiviertendie Jungs nach harter Arbeit stark. „Wirhaben sogar überlegt, uns wieder aufzu-lösen“, gesteht Mathias. „Dann hat Kris-tian eine letzte Single gemacht und woll-te, dass wir die noch als letzten Songzusammen einsingen – und das war,Stamp on the ground'.“ Den riesigenErfolg dieser Platte erklärt sich Mathiasdamit, dass sie so eingängig ist und imKopf bleibt. „Es gibt nur wenige Lyrics,man hat den Rhythmus sofort im Ohr, esist leicht mitzugehen“, beschreibt er.

Die erste Single kam europaweit gutan, die Band machte sich schnell einenNamen. Besonders in Skandinaviengibt es nur wenige Clubs, in denen Ma-thias und Zacharias noch nicht aufge-treten sind. „Unser Projekt lebt vonMundpropaganda“, erzählt der in Däne-mark lebende Grafschafter, „ganz zuAnfang haben wir mal Visitenkarten ver-teilt, aber mittlerweile bekommen wir soviele Anfragen, dass wir uns darum garnicht mehr kümmern müssen.“ Das Pu-blikum ist komplett durchmischt: Dagibt es Mütter, die Videos von ihren Kin-dern einsenden, die zu der Musik tan-zen, es kommen Nachrichten von 50-Jährigen, die dazu Sport machen, esgibt eine riesige Clubgemeinde, die inDiskotheken dazu abfeiert. Mathias hates auch schon erlebt, dass er in Kopen-hagen, wo er lebt und arbeitet, auf derStraße erkannt wurde. „Das ist total ei-genartig“, sagt er, „wir geben keine In-terviews, wir werden nur auf einem ein-zigen Musiksender gespielt, aber trotz-dem sind wir besonders hier bekannt.“

Während Kristian das Bandprojektvon Nordhorn aus betreut und neue

„Die Grafschaft ist wieAus Brandlecht nach Kopenhagen:

Italobrothers.FOTO: PRIVAT

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Page 11: März 2012

März 2012 11

Songs entwickelt, sind Zacharias undMathias jedes Wochenende unterwegs,um Konzerte zu geben – 160 Flüge imJahr, manchmal drei Auftritte täglich.„Wir sind ein eingespieltes Team, wirtauschen uns ständig aus“, sagt Mathi-as.

Von Nordhorn, Köln und Kopenha-gen, wo die drei Musiker leben, reisensie quer durch Europa und begeisternfeierwütige Massen. „In Oslo sind wirmal vor 15.000 Menschen aufgetreten,das war unglaublich“, erinnert sich der24-Jährige. Lampenfieber hat er trotz-dem immer noch und hält das auch fürsehr wichtig: „Ich singe sehr gerne undich freue mich, wenn ich merke, dassden Leuten das auch gefällt, ich fühlemich sehr wohl auf der Bühne – ichmusste mich allerdings auch erst darangewöhnen. Heute kann ich es genießenund die Aufregung gibt mir den nötigenAdrenalinkick.“

Die vielen Reisen und ausverkauftenHallen sind für ihn mittlerweile zur Routi-ne geworden; schlafen kann er fast nurim Flugzeug. „Es ist alles wirklich toll,aber manche Leute sehen nicht, dassauch beinharte Arbeit darin steckt“, be-tont er. „Wir sind manchmal volle zweiTage unterwegs, nur, um eine halbeStunde aufzutreten.“ Hinzu kommt dieWarterei an Bahnhöfen und Flughäfen,wenig Schlaf, die Zusatzbelastungdurch den Alltag – Pausen sind selten.In Kopenhagen hat sich der ausgebilde-te Graphik-Designer Mathias mit seinereigenen Firma „One T & H“ selbststän-dig gemacht und arbeitet zusätzlich fünfTage die Woche. „Wenn ich dann sonn-tags wieder von Auftritten in Kopenha-gen ankomme, bin ich völlig fertig“, er-zählt der Künstler. „Montags ist dannmeistens ein toter Tag, und dienstagswidme ich mich der Fanarbeit.“

Mit den Fans sind die Italobrothers im-mer über das Internet in Kontakt – aufihrer Homepage haben sie einen Tourre-port eingerichtet, in dem sie mit Videosvon ihren Reisen und Auftritten berich-ten. Im Gästebuch stauen sich begeis-terte Beiträge, auch aus den USA wirdgefordert: „Come join us in America!“.„Fans waren noch nie so wichtig wieheute“, weiß Mathias, „sie entscheidendarüber, ob du weiter gefragt bist oderuntergehst.“ Besonders das Internetspiele eine unvergleichlich wichtige Rollebei der Fanarbeit. In Chicago hattenKristian, Zacharias und Mathias bereitseinen Auftritt. „Es ist unglaublich, dassuns sogar in Amerika auf der anderenSeite des großen Teiches Leute ken-

nen“, staunt der Sänger über den Erfolg.Das nächste Wunschziel der Band istAustralien: „Es gibt Kontakte, die daseventuell möglich machen werden.“

Trotz des riesigen Erfolgs und dergroßen Bekanntheit im Ausland ist Ma-thias froh, wenn er in Nordhorn hin undwieder zur Ruhe kommen kann. „Ichversuche, wegen meiner Familie oft zuHause zu sein, und es tut mir auch sehrgut“, sagt der junge Künstler. „Nordhornist eben Nordhorn, ich fand es immerschön in der Grafschaft, und wenn ichhier bin, ist das wie Urlaub für mich.“

Der Musiker wuchs in Brandlecht auf,was ihn sehr geprägt hat. „Brandlechtist das schönste Nest der Welt“, lachter, „ich hätte mir keine bessere Kindheitwünschen können.“ Auf seinen Unter-arm hat sich Mathias die Längen-undBreitengrade seines Elternhauses inBrandlecht tätowieren lassen. „Ich fühlemich durch meine Herkunft geerdet, ichhabe hier nichts vermisst und ich kom-me gerne hierher zurück.“ Wenn es seinTerminplan zulässt, trifft Mathias sichmit alten Freunden und sieht seine Ver-wandten. „Das Größte ist es, wenn mei-ne Oma für mich kocht“, sagt er, „danngibt es Wurzelgemüse mit Wurst undzum Nachtisch Vanillepudding.“ Als Ju-gendlicher sammelte er erste Erfahrun-gen mit seiner damaligen Band „Vor-freude“ – „wir haben eine tolle Zeit zu-sammen gehabt“, sagt der Sänger.Dass er mit Musik eines Tages seinGeld verdienen würde, hätte Mathiassich nicht träumen lassen. „Ich habe niedarüber nachgedacht“, sagt er, „und ichglaube, dass es auch nur so funktio-niert: Mit Spaß an der Sache und ohnesich unter Druck zu setzen.“

Viele Grafschafter Freunde wissen,dass Mathias ein besonderes Lebenführt und er freut sich, wenn ihm ehrli-ches Interesse entgegengebracht wird;er hatte aber auch schon oft mit Neid zukämpfen. „Manche Leute verstehen dasnicht. Die denken, ich mache nur Partyund werde mit einer Limousine durchdie Gegend gefahren – ganz sicher ha-be ich einen tollen Job, mit vielen Rei-sen und vielen Glücksmomenten, aberes ist auch sehr anstrengend und ichhabe hart dafür gearbeitet“, beschreibter die Kehrseite seiner Bekanntheit.

In der Grafschaft sind die Italobrothersbisher noch nicht aufgetreten. „Wir wol-len uns auch gar nicht großartig insze-nieren“, sagt Mathias, „ich möchte hiereigentlich nur der Matze sein, der gerneMusik macht, und nicht den Popstar

Urlaub für mich“„Italobrother“ Mathias Metten

Mathias Metten.FOTO: PRIVAT

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markieren.“ Somit ist er eigentlich ganzzufrieden damit, dass die Italobrothersgerade in Deutschland bisher nicht großin Erscheinung getreten sind. Für Nord-horner Fans gab es allerdings schon ei-ne tolle Ausnahme: Die drei Musikerdrehten in der alten Ruine auf dem Ra-we-Gelände ihren neuen Videoclip fürdie aktuelle Single „Boom“, in der 40Grafschafter als Statisten mitwirkendurften. „Wir wollten unbedingt in Nord-horn drehen, und wir kannten viele Leu-te, die Lust hatten, mitzumachen“, schil-dert der heimatverwurzelte Mathias.Über die Plattform eines sozialen On-line-Netzwerkes starteten sie einen Auf-ruf, bei dem sich 120 Leute meldeten.„Das Video ist ganz toll geworden undwir sind gespannt auf die Reaktionen.“

Nach dem ersten Album „Jump!“ sollauch bald ein zweites Album erschei-nen – momentan fehlt es den Jungs al-lerdings an Zeit, um sich darauf zu kon-zentrieren. „Ich habe den Punkt nichtmitbekommen, an dem ich realisiert ha-be, wie bekannt wir mittlerweile sind,und ich kriege das auch immer nochnicht klar“, erzählt der Frontmann derItalobrothers. „Ich wünsche mir, dassich niemals aus den Augen verliere, wo-her das kommt und wie weit wir es bis-her gebracht haben – natürlich hoffenwir, dass wir weiterhin mit unserer Mu-sik viele Leute erreichen können und sieuns treu bleiben.“

Videos unter www.gn-szene.de

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12 März 2012

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SEITENSPÜNGE

Internet-Radio-StarPart 2Von Sascha Vennemann

Ich hatte es ja bereits in Part 1 an-gedroht: Nachdem sich in diesemnoch jungen Jahr noch nicht viel ander Fernseh- und Radiolandschaftgeändert hat, sollte man sich lieberwieder den MP3-Player mit jederMenge interessanter Podcasts vollsaugen und Gottschalk im Vorabend-programm mit seinen ollen Kamellenversauern lassen. Was an neuen For-maten Einzug in meinen RSS-Feed-Reader gehalten und seinen Platz aufmeinen Mediaplayern gefunden hat,schildere ich euch im Folgenden:

„Fressefreiheit“Frau Rooby alias LinaMadita ist IT-

Managerin aus Wiesbaden und be-richtet in diesem Personal-Podcastüber nervige Menschen bei der Ar-beit, Vermieter-Flachpfeifen, kulturel-le Missstände und Tagesgeschehen.In ihrem Blog „Denkdreck“ gibt esdavon noch viel mehr, aber in Audio-form meckert sie mit Folgenlängenzwischen fünf Minuten bis zu einerStunde äußerst unterhaltsam unterdem Label „Fressefreiheit“ – neuer-dings auch mal mit dem Tacklemanvom „Ohrenbluten“-Podcast. Für alleruhigeren Zeitgenossen ist es derperfekte Ausgleich, mit der Modera-torin Dampf abzulassen!

„Gans am Boden“ Ein Zeitgenosse namens Firefly

podcastet seit nunmehr hundert Epi-soden mit kurzen, prägnanten Tex-ten über Politik, Wirtschaft und Ge-sellschaftliches. Klingt vielleicht zu-nächst etwas langweilig, aber – wiesich beim schelmischen Titel schonerahnen lässt – macht er das nicht

trocken, sondern zieht sich äußertamüsante Synonyme, Satzbaukon-struktionen und Vergleiche aus derRübe, sodass am Ende ein satiri-scher Vortrag von knapp viertelstün-diger Konsistenz entsteht. DieseKleinode sind mit so viel Biss verse-hen, dass man hier ein Abrutschenins Alberne vergeblich sucht. Prädi-kat: Akustisch wertvoll!

„Der Bastard“ Der Bastard macht in seinen akusti-

schen Ergüssen seinem Namen alleEhre. Der junge Mann aus dem Ruhr-gebiet nimmt grundsätzlich beim Au-tofahren auf und zieht gerne einmalsämtliche Register des schlechten Be-nehmens: Fluchen, Körpergeräuscheund Lästern gehören zum Grundre-pertoire. Trotzdem – oder gerade we-gen – seiner respektlosen Art hörtman ihm gerne zu. Themen sind, wiefür einen Personal-Podcast üblich, All-tagserlebnisse, Privates und Freudean technischen Spielereien. Über 500Folgen gibt es nun schon, die meistenbis zu einer Länge von zehn Minuten.

„Seitensprünge“Der Knaller zum Schluss: Die „Sei-

tensprünge“, eure liebste GN-Szene-Rubrik, haben jetzt einen eigenenPodcast! Der Autor dieser Zeilen hates sich zum Ziel gesetzt, alte „Seiten-sprünge“-Texte, die vor mehrerenJahren erschienen und deswegen fürdie meisten Leser nicht mehr verfüg-bar sind, als Podcast einzusprechen.Mit wöchentlicher Erscheinungswei-se finden so textliche Perlen wiederins Ohr des geneigten Lauschers.Dazu gibt es kleine Intros, um dieTexte in ihrem Erscheinungskontext(Jahr, Monat und Bezug) betrachtenzu können. Ich freue mich über Kom-mentare und Neuabonnenten!

Alle Links auf www.gn-szene.de

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Am 21. Juli 2012 ist es wieder soweit:Das Stonerock-Festival wird zum ach-ten Mal in Bad Bentheim über die Büh-ne gehen. Seit dem Jahr 2005 wird dasFestival von den Jugendlichen der Kon-zertinitiative Alternation des Unabhängi-gen Jugendhauses Bad Bentheim or-ganisiert und durchgeführt. „Eine derGrundphilosophien dabei ist es, jungen,aufstrebenden Bands aus der Regiondie Möglichkeit zu geben neben be-kannten Bands auf einer großen Open-Air-Bühne zu stehen und vor einembreiten Publikum zu spielen“, betonendie Organisatoren.

Aus diesemGrund veranstaltet das UJH Bad Bent-heim am Freitag, 27. April, und Sams-tag, 28. April, einen Band-Contest. Da-zu können sich alle Bands aus der Graf-schaft Bentheim, dem Emsland, denKreisen Borken und Steinfurt, dem Os-nabrücker Land, dem Münsterland undOverijssel/NL bewerben. Die Bewer-bungsunterlagen müssen hierhin ge-schickt werden: Unabhängiges Ju-gendhaus Bad Bentheim, Franziskusstr.1, 48455 Bad Bentheim. Neben einerBandbiographie und einem Foto sollteauch eine CD mit drei Songs dabei sein.Außerdem sollten interessierte Bandseine Handynummer sowie eine Email-Adresse angeben, so dass sie schnellund einfach kontaktiert werden können.

Der Bewerbungsschluss für alleBands ist der 9. März. Die Aufnahmen

der CD müssen nicht professionell sein,sondern sollen Alternation nur einengroben Einblick in die Musik der Bandgeben, so dass es ihnen leichter fälltaus der Fülle der eingegangen Bewer-bungen die Bands für den Band-Con-test auszuwählen.

Beim Wettbewerb selbst liegt die Ent-scheidung dann in der Hand der Besu-cher. Pro Abend werden fünf Bands aufder Bühne stehen, von denen die Grup-pe mit den meisten Stimmen einen di-rekten Startplatz auf dem Stonerock-Festival erhält. Aus den insgesamt achtverbliebenen Bands wählt an-

schließend die Konzertinitiative Alterna-tion die dritte und letzte Regionalbandaus. Die Konzertinitiative freut sich aufzahlreiche Bewerbungen und viel Mu-sik!

Zur achten Auflage des Stonerock-Festivals am 21. Juli sind bereits „ItchyPoopzkid“ als Headliner, sowie die Nie-derländer „The Medics“ und die auf-strebenden „Hurricane Dean“ aus Pa-penburg bestätigt. Besonderheitensind auch in diesem Jahr eine zweiteBühne und der Biergarten. Wie ge-wohnt findet das Festival auf dem Ver-anstaltungsgelände am Badepark inBad Bentheim statt. Karten gibt es beiallen bekannten Vorverkaufsstellenzum Preis von 12 Euro sowie an derAbendkasse für 17 Euro. Weitere Infor-mationen sind unter www.stonerock-festival.de zu finden.

Wer darf noch beimStonerock spielen?

Bis zum 9. März für Band-Contest anmelden

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14 März 2012

Von Marina Andree

Neben all der wunderbaren Natur, dieich auf meinen Reisen gesehen habeund der einzigartigen Erfahrung, die ichmachen durfte, hat sich auch mein all-tägliches Leben in Córdoba laufend ver-ändert. An den Samstagen, an denenich sogar teilweise von 9 Uhr morgensbis 12 Uhr nachts im Theater war, wur-de das Verhältnis zu den Jugendlichenund Kindern in den Theatergruppen en-ger und vertrauter. An manchen Tagenbin ich nach der letzten Werkstatt ein-fach im Theater geblieben, habe gehol-fen, alles für die Vorstellung vorzuberei-ten. Als ich nach einem solchen Tagdann ins Bett fiel, war ich erschöpft,aber jede einzelne Minute und die gan-ze Atmosphäre war es wert.

Ende Oktober habe ich angefangen,viel für mein DELE-Examen (Diploma deEspanol) zu lernen. Da hieß es für micherstmal, öfter zu Hause zu bleiben. Hierwar es aber auch nicht immer ruhig,denn meine Gastschwester hatte Som-merferien und bekam jeden Tag Besuchvon Freunden. Also verbrachte ich je-den Tag komplett im Theater und lerntedort in der gemütlichen Küche. Die bei-den Sekretärinnen, die nicht viel ältersind als ich, halfen mir sehr, da ich sieständig nach irgendwelchen Wörternfragte und sie mir diese durch amüsan-te szenische Darstellungen erklärten.

Nachdem ich das Examen abge-schlossen hatte, ging ich wieder öfteraus – auch zum Salsa, womit ich in ei-ner Tanzschule begonnen hatte unddas wahnsinnig viel Spaß machte. Ichwar froh, zu meiner ersten Stunde alleingegangen zu sein, da ich dadurch ein-fach sehr viele Leute kennenlernte. Esstimmt – wenn man allein reist, lerntman schneller Menschen kennen.

Die Tatsache, dass für die Argentinierdas Ende des Jahres auch wirklich dasEnde von vielen Aktivitäten ist, habe ichauch in den Wochen vor den Premierenbemerkt, da so langsam alle etwas er-schöpft waren. In Deutschland geht dieSchule nach Weihnachten ja eigentlicherst richtig los, daher war ich es wohlgewohnt, noch nicht so schnell schlappzu machen und bin dauermotiviert andie Sache herangegangen. Die Hitze,die im November und Dezember gerneauf 37 Grad anstieg, war für mich ge-nau richtig im Gegensatz zum 22 Grad-Sommer in Deutschland. Karen, eineder Sekretärinnen, und ich haben umden Nikolaustag herum (der in Argenti-nien übrigens nicht gefeiert wird) im

Theater den Weihnachtsbaum in Topund Shorts geschmückt.

Im Dezember begann mit einer Vor-stellung einer von mir betreuten Thea-terwerkstatt der Marathon des María

Castañas. Ich war ziemlich aufgeregt,nicht nur, weil es die erste Vorstellungüberhaupt war, sondern weil ich mit Lui-sa, der Lichttechnikerin, oben in der Ka-bine saß und die Musik sowie die Mikro-fone für den Gesang schalten musste.

Als die Vorstellung super gelaufen warund wir alle erleichtert waren, fing fürmich auch schon meine letzte Wochean, und es hieß, nach und nach Ab-schied zu nehmen: das letzte Mal Salsaauf dem Plaza de la Intendencia an ei-nem Sonntagnachmittag tanzen. Dasletzte Mal mit meiner Gastfamilie imGarten sitzen und Mate trinken. Dasletzte Mal mit einer lieben Freundin aufder Dachterrasse in den Himmel schau-en. Das letzte Mal zum Theater gehenund die vertrauten Gesichter sehen.

In meiner letzten Woche war ich je-den Tag abends im Theater, da ichauch bei den Vorstellungen half, bei de-nen ich keine Regieassistentin war. Ichliebe diese Hektik vor der Vorstellung.Es war ziemlich stressig, aber auch toll,ein Teil dieses Ensembles zu sein unddafür zu sorgen, dass es eine tolle Vor-stellung wird – und das war es. Es warziemlich schwer, von allen Abschied zunehmen. Ich bin sehr dankbar dafür,was mir jeder einzelne gezeigt hat undvor allem dafür, dass Leo und Sonia mirso viel Vertrauen und Freiraum in derArbeit mit den Werkstätten und der an-deren Gruppen gegeben haben. Natür-lich kommt immer alles anders, als manes sich vorstellt – aber mein Auslands-aufenthalt in Argentinien hat genau dasbewirkt, was ich mir zuvor gewünschthatte: Ich habe nicht nur eine neue Kul-tur, neue Menschen und neue Sicht-weisen kennengelernt, sondern eben-falls viel für mein späteres Berufsfeldmitgenommen.

Abschied aus ArgentinienMarina kehrt nach ihrem Auslandsaufenthalt zurück nach Deutschland

MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS

Mehr Berichte aus Argentinienunter www.gn-szene.de

Marina (links) inder Theaterwerkstatt.FOTO: PRIVAT

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März 2012 15

MAGAZIN MUSIK BANDS EVENTS SCHULE & JOB BLOGS

Elektronische Klängevon DJ Arctic Sun25.02.2012, 20:00 UhrBad Bentheim, Jugendhaus

Slam FM on Tour25.02.2012, 22:00 UhrNordhorn, Abacco

Slaves to the Rave25.02.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

Hauptsache Index25.02.2012, 22:00 UhrSchüttorf, Index

SLAM!FM25.02.2012, 22:00 UhrNordhorn, Abacco

dEUS, Dear Reader29.02.2012, 20:00 UhrLingen, Alter Schlachthof

Ausnahmezustand02.03.2012, 22:00 UhrSchüttorf, Index

Geiz bleibt geil02.03.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

Dota unddie Stadtpiraten03.03.2012, 20 UhrNeuenhaus, Aula Schulzentrum

Metalabendmit Seconds of Silence, Kalypso, De-ported to Eternity und Stepmother

03.03.2012, 20 UhrBad Bentheim, Jugendhaus

Abacco SMS03.03.2012, 22:00 UhrNordhorn, Abacco

Exclusive03.03.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

Club 30 Party03.03.2012, 22:00 UhrSchüttorf, Komplex

Abacco SMS03.03.2012, 22:00 UhrNordhorn, Abacco

9 gute Gründe09.03.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

VIP-Night09.03.2012, 22:00 UhrSchüttorf, Index

VIP-Party10.03.2012, 22:00 UhrNordhorn, Abacco

Black Music Festival16.03.2012, 22:00 UhrSchüttorf, Index

Nimm 216.03.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

CustardPies17.03.2012,20:00 UhrSchüttorf,Komplex

SoapNight17.03.2012,22:00 UhrNordhorn,Abacco

Italian Night17.03.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

Index Night Deal23.03.2012, 22:00 UhrSchüttorf, Index

Red Stag –Party Revier Tour24.03.2012, 22:00 UhrNordhorn, Abacco

A2 Records Label24.03.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

K.I.Z.30.03.2012, 19:00 UhrLingen, Alter Schlachthof

Hangover Night30.03.2012, 22:00 UhrSchüttorf, Index

Spring Break30.03.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

OldschoolGangsters31.03.2012, 22:00 UhrUelsen, Zak

Spring Feeling Night31.03.2012, 22:00 UhrNordhorn, Abacco

WISSEN, WAS LÄUFT

DJ Arctic Sun legt am25. Februar im BadBentheimer Jugend-haus auf. FOTO: PRIVAT Alle Termine immer aktuell auf www.gn-szene.de

Page 16: März 2012

Clevere Entscheidung: mobilcom-debitel Shopbietet „Flat Clever“ für Smartphone-Fans.

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noch einmal 20 Freiminuten

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laufzeit von 24 Monaten dazu.

Aber das ist noch nicht alles:

Wer noch ein topaktuelles

Smartphone dazu braucht,

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drei verschiedenen Handyop-

tionen wählen und für zusätz-

lich nur 5, 10 oder 20 Euro/

Monat sein Traumhandy gleich

mit aussuchen.

„Nach den beiden D-Netztarifen

Flat 4 You und Flat Smart bie-

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Der Tarif „Flat Clever“ von mo-

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• SMS-Allnet-Flat

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anderen deutschen Mobil-

funknetze (Vodafone, E-Plus,

Telekom)

• Vertragslaufzeit: 24 Monate

• Anschlusspreis: 29,90 Euro

• Gespräche in andere deutsche

Mobilfunknetze (außerhalb

der Freiminunten): 0,29 Euro/

Minute

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