lungensport: wichtigste nicht-medikamentöse therapiemaßnahme

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Unsere Themen heute Frühjahr 2007 Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. Machen Sie Ihrer Lunge Beine Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme Aufbau von Lungensportgruppen Gesundheits-Check Pulsoxymetrie, Handkraftmessung, Body Mass Index, CO-Diffusionsmessung Das Interview Professor Dr. Tobias Welte über die BOLD-Initiative

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Page 1: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Unsere Themen heute

Früh

jahr

200

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Patientenliga

Atemwegserkrankungen e.V.

Machen Sie Ihrer Lunge BeineLungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse TherapiemaßnahmeAufbau von Lungensportgruppen

Gesundheits-CheckPulsoxymetrie, Handkraftmessung, Body Mass Index, CO-Diffusionsmessung

Das InterviewProfessor Dr. Tobias Welte über die BOLD-Initiative

Page 2: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

ImpressumHerausgeber:

Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.Berliner Str. 84 · 55276 Dienheim

Tel.: (0 61 33) 35 43 · Fax: (0 61 33) 92 45 57E-Mail: [email protected]

AG Lungensport in Deutschland e.V.Wormser Str. 81 · 55276 Oppenheim

Tel.: (0 61 33) 20 23 · Fax: (0 61 33) 20 24E-Mail: [email protected]

Redaktion:Die Adresse:

„Luftpost“ Redaktion · c/o PCMWormser Str. 81 · 55276 Oppenheim

Tel.: (0 61 33) 20 21 · Fax: (0 61 33) 20 24E-Mail: [email protected]

Das Team:Dr. Helmut Berck · Dr. Andreas Erkens

Christoph von Loeben (V.i.S.d.P.)

Verlag und Anzeigenvertrieb: Verlag Patient und Gesundheit e.K.

Immigrather Str. 40 · 42799 LeichlingenTel.: (0 21 75) 16 82 79 · Fax: (0 21 75) 16 84 30

Internet: www.vpug.de · E-Mail: [email protected]

Gestaltung:SCHULZ Agentur für Werbung und Kommunikation

Druck:Druckhaus · Verlag Friedr. Schmücker GmbH

49634 LöningenQualitätszertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000Umweltvalidiert nach Verordnung (EG)761/2001

(EMAS)

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder.

Anzeigen müssen nicht die Meinung der Herausgeberwiedergeben. Für die Beiträge in den Rubriken„Gesundheit und Erholung”, „Klinikreport“ und

„Aus Medizin und Technik“ ist der Verlagverantwortlich. Sie stellen gewerbliche

Informationender jeweiligen Unternehmen dar.

Die „Luftpost“ erscheint halbjährlich. Die nächste Ausgabe der „Luftpost“ erscheint

Anfang August 2007.

Weitere InformationenAlbert Schweitzer & Baar KlinikParkstraße 10 78126 KönigsfeldTelefon 07725/96 [email protected]

Fachklinik für� Herz-, Kreislauf- und

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Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit derAbteilung Kardiologie/Stoffwechselerkrankungenund Psychosomatik und Verhaltensmedizin

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Page 3: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Editorial Luftpost3

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

die Ihnen vorliegende „Luftpost“ soll zunächst – wie ausdem Grußwort von Herrn Professor Bergmann auf Seite 6

erkennbar wird – frühzeitig auf den 10. Deutschen LungentagEnde September 2007 aufmerksam machen. Den Worten von Herrn Professor Bergmann zu den Aufgaben und dem

Anliegen des Deutschen Lungentages ist nichts hinzuzufügen.

Wie wir alle wissen, handelt es sich bei den chronischen AtemwegserkrankungenAsthma bronchiale, chronisch obstruktive Bronchitis und dem Lungenemphysem

um „Volkskrankheiten“, deren Belastungen für den einzelnen Betroffenen und für das Gesundheitswesen im Ganzen vom Volk noch nicht ausreichend wahrgenommen werden

(Lesen Sie dazu auch das Interview mit Herrn Professor Welte auf Seite 29).

Aufklärung tut Not! Jede Stimme, die sich Gehör verschafft, trägt dazu bei.

Dass die lokal und regional tätigen Selbsthilfe- und Lungensportgruppen allein oder mit anderen zusammen – Ärzten, Apotheken, Kliniken, Physiotherapeuten – am Deutschen Lungentag teilnehmen sollten, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dabei zeigen die Erfahrungen, dass der Zuspruch

umso größer ist, je mehr „gemessen“ wird: z.B. Lungenfunktion, Body Mass Index, Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin, Sauerstoffsättigung.

Überlegen Sie aber auch selbst einmal, in welcher Weise Sie ganz persönlich zum Erfolg des Deutschen Lungentages beitragen können. Möglichkeiten dazu gibt es nämlich viele!

Was können Sie konkret tun?Wenn Sie selbst eine chronische Atemwegserkrankung haben, seien Sie mutig und sprechen

Sie darüber – falls Sie dies bisher noch nicht getan haben – mit Ihren Verwandten, Bekannten, Freunden, vor allem, wenn sie (noch) rauchen.

Berichten Sie von Ihren – hoffentlich positiven – Erfahrungen im Umgang mit Ihrer Erkrankung und wie es Ihnen gelungen ist, Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Sprechen Sie Ihren Arzt oder Apotheker daraufhin an, ob er auf den Deutschen Lungentag aufmerksam machen will, in welcher Form auch immer. Geeignet wären: Plakate, Handzettel,

Infomaterial, Programme der Selbsthilfe- und der Lungensportgruppen.Vielleicht haben Sie auch Kontakt zur örtlichen Presse; schlagen Sie vor, einen Artikel zum

Deutschen Lungentag zu bringen.

Sie sehen, es gilt nicht nur, der Lunge „Beine zu machen“, sondern man muss auch dem „Rest“ des Körpers Beine machen, damit es der Lunge besser gehen kann.

Die vorliegende Luftpost enthält aber nicht nur Informationen zum Deutschen Lungentag, Sie finden selbstverständlich wie immer eine Fülle wertvoller Erkenntnisse und Hinweise zur

Bewältigung chronischer Atemwegserkrankungen. Wenn Sie alles gelesen haben, sprechen Sie auch mit anderen darüber!

Ihr

Dr. Helmut BerckVorsitzender der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

Page 4: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

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InhaltZentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge BeineGrußwort von Professor Dr. Karl-Christian Bergmann …… 6

Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapie-maßnahme bei Asthma bronchiale und COPD …………… 7

Zusammenarbeit einer ambulanten Rehabilitations-

einrichtung mit Lungensportgruppen. Gründung undPatientenzuweisung ………………………………………………… 10

Mach mit – werd fit! Ein Weg zu einem flächen-

deckenden Angebot „Lungensport“ in Essen ……………… 11

Aufbau einer Lungensportgruppe – aus ärztlicher Sicht … 12

So baue ich eine Lungensportgruppe auf ………………… 13

Lungensport für Asthmatiker und Patienten mit COPD …… 15

Zentraler Beitrag: Gesundheits-CheckWorauf man achten sollte ……………………………………… 17

Pulsoxymetrie ………………………………………………………… 18

Body Mass Index (BMI) ………………………………………… 20

COPD: Muskulatur erhalten ……………………………………… 22

Messungen der Diffusionseigenschaften der Lunge ……… 23

Wir über uns ……………………………………………………… 25

Abobestellung ……………………………………………………… 27

Das InterviewDie BOLD-Initiative. Ein Projekt zur Untersuchung der Häufigkeit und der gesundheitlichen Folgen der COPD in der Bevölkerung ………………………………… 29

Ihr Arzt informiertLangzeit-Sauerstofftherapie. Was ist das? Wie geht das? …………………………………… 32

Was sind die Unterschiede zwischen Asthma bronchiale und COPD? ……………………………… 37

Wie kommt der Patient in die Reha? ………………………… 41

AtemtherapieDie Atemtherapiegruppe der PatientenligaAtemwegserkrankungen e.V. im FachkrankenhausCoswig/Dresden …………………………………………………… 47

Zu Ihrer InformationGemeinsam sind wir stark. Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD ………………… 48

KlinikreportGesundheitszentrum Schlossberghof Marzoll ……………… 49

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Page 5: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

M it diesem Slogan wollen wir in der heutigenLuftpost zwei Ziele erreichen:

Zum einen möchten wir für den diesjährigen Lungentag,der unter diesem Motto steht, werben (lesen Sie dazuvor allem den Aufruf des Vorsitzenden des VereinsDeutscher Lungentag e.V., Professor Dr. Karl-ChristianBergmann, Besucher, aber auch Akteure für die damitverbundenen Veranstaltungen gewinnen), zum anderenwollen wir natürlich anregen, weitere Lungensportgrup-pen aufzubauen und in ihnen aktiv mitzumachen. Inden Artikeln dieses Schwerpunktes geht es deshalb vorallem darum, Patienten zu überzeugen, dass nahezujeder Atemwegspatient beim Lungensport mitmachenkann, da dort keine extremen Leistungen gefordertwerden. Beim Lauftraining läuft jeder so mit, wie er gerade kannund auch beim Krafttraining geht es nicht um extremeKraftakte. Der Trainingseffekt beim Lungensport liegt inder Wiederholung. Lesen Sie einfach dazu die verschiedenen Artikel, z.B.den Beitrag „Lungensport: Wichtigste nicht-medikamen-töse Therapiemaßnahme bei Asthma bronchiale undCOPD“ oder die Übersicht „Lungensport für Asthma-tiker und Patienten mit COPD“ von Professor Dr.Heinrich Worth.Eigentlich sollte jeder Patient mit Asthma oder COPDseinen behandelnden Arzt ansprechen, um zu klären,ob er beim Lungensport mitmachen kann. Damit interes-sierte Patienten auch eine Lungensportgruppe finden,der sie beitreten können, müssen mehr und mehr sol-cher Gruppen aufgebaut werden. Dr. Karin Taube und Dr. Rüdiger Bock, Ulla Timmers-Trebing und Dr. Antje Hammers-Rheinhard haben indieser Luftpost beschrieben, wie sie selbst Lungensport-gruppen aufgebaut haben. Zusammen mit weiteren Tipps und Ratschlägen sollendiese Beiträge motivieren, den Aufbau einer Gruppeeinmal selbst zu versuchen.

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Inhalt

Gesundheits-Check

„W as ein EKG ist, weiß nahezu jeder, Spirome-trie kennt kaum jemand“. Das war vor etwa

15 Jahren eines der Ergebnisse einer Untersuchung, dieProfessor Dr. Dietrich Nolte für die Bad ReichenhallerForschungsanstalt durchgeführt hatte. Heute ist die Situation ein wenig besser – dazu habendie zahlreichen Veranstaltungen des Deutschen Lungen-tags e.V. in vielen Städten beigetragen. Nahezu über-all, wo in den letzten neun Jahren Aktivitäten zum Lungentag durchgeführt wurden, wurden auch Lungen-funktionstests gemacht, oftmals unter der Überschrift„Testen Sie Ihre Lunge“.Inzwischen bieten die Lungentagsveranstalter weitereTests an, die für Patienten mit Asthma bronchiale oderCOPD relevant sein könnten. Die Artikel des zweiten Zentralen Beitrags „Gesund-heits-Check“ skizzieren Tests, die in enger Verbindungzum Lungentag stehen, aber auch zum Lungensport.So z.B. die Pulsoxymetrie, mit der unter anderem derSauerstoffgehalt des Blutes bestimmt werden kann.Mitglieder von Lungensportgruppen ist das Verfahrenvertraut, weil dort neben der Ermittlung des Peak-Flowsmit dem Peak-Flow-Meter auch Pulsoxymeter zum Ein-satz kommen. Dr. Ralph Stark hat das Verfahren derPulsoxymetrie beschrieben, während Herr Dr. ThomasVoshaar zur Messung von Kohlenmonoxid (CO) Stel-lung nimmt.Da es bei COPD-Patienten zum Abbau der peripherenMuskulatur kommen kann, zeigt uns Herr Dr. ChristianMüller auf, wie eine solche Entwicklung frühzeitig durchHandkraftmessung festgestellt werden kann. Damit Sie mehr über den Body-Mass-Index (BMI) wis-sen, beschreibt Katrin von Burg diese Maßeinheit. Pro-fessor Dr. Heinrich Worth setzt sich mit dem Gewichts-verlust der COPD-Patienten auseinander und empfiehlt,den Body-Mass-Index gerade bei dieser Patienten-gruppe nicht zu stark sinken zu lassen.

Luftpost

Überblick

ab Seite 6 ab Seite 17

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine

Page 6: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine6

Liebe Leserinnen,liebe Leser der „Luftpost“,

der Deutsche Lungentag begeht in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum.

Er ist mit seinen Veranstaltungen an meist rund 200 Orten in ganz Deutschland die größte gemeinsame Aktion

aller wissenschaftlichen Gesellschaften, Organisationen und Verbände, die sich der gemeinsamen Aufgabe

gestellt haben, Atemwegs- und Lungenerkrankungen früh- und vor allemrechtzeitig genug zu erkennen, akut zu behandeln und nachhaltig zu betreuen und

alle Möglichkeiten der Prophylaxe auszuschöpfen.

Das Motto und damit die wichtigste Botschaft der Lungentagsveranstaltungen 2007 heißt:„ Machen Sie Ihrer Lunge Beine.“

Warum haben wir, auf einen Vorschlag der AG Lungensport in Deutschland e.V. hin, dieses Motto gerne gewählt?

Weil Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen, wie z.B. mit einer COPD, irrtümlicherweise häufig glauben, dass die Medikamente das Entscheidende sind und die

nicht-medikamentösen Maßnahmen keine wichtige Rolle im Heilungsprozess spielen. Das Gegenteil ist der Fall, wie immer mehr neuere Daten überzeugend erkennen lassen.

Nur die Kombination von Medikamenten mit Bestandteilen nicht-medikamentöser Therapie, wie z.B. Patientenschulung, Ernährungsberatung, Atemphysiotherapie

und vor allem körperliches Training –am besten durch das freie Laufen –, bringt den gewünschten Erfolg.

Es ist ein großes Verdienst aller „Aktivisten der Lungensportgruppen“, das Augenmerkauch in Deutschland auf die Tatsache zu lenken, dass körperliches Training für allePatienten mit chronischem Asthma und COPD unbedingt notwendig und möglich ist.

Jeder Anfang ist dabei schwer, schon für den Gesunden, aber wenn Sie „Ihrer Lunge Beine machen“, wird auch die Lunge selbst wieder flotter,

und Sie merken sehr schnell, wie gut Ihnen die Bewegung tut.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie selbst die Freude an der Bewegung wieder entdecken,auch wenn oder gerade wenn Sie atemwegserkrankt sind. Und denken Sie daran,

dass Sport in der Gruppe am schönsten ist; die Gruppe motiviert!Ich wünsche Ihnen viel Bewegung – und eine gute oder

verbesserte Gesundheit.

Professor Dr. Karl-Christian BergmannVorsitzender Deutscher Lungentag e.V.

Page 7: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine Luftpost7

U nter dem Titel: „Empfehlungen zur Planung undDurchführung des körperlichen Trainings im

Lungensport“ veröffentlichten Dr. Oliver Göhl, KlausPleyer, Angelika Biberger, Dr. Karin Taube, Dr. ChristianMüller und Professor Dr. Heinrich Worth in der Zeit-schrift „Pneumologie“ (Heft 1/2006, Seite 711 bis715) eine umfassende Arbeit, in der alle relevantenPositionen zur Thematik Lungensport behandelt werden.

In der Einleitung zu ihrer Arbeit stellen die Autoren fest:„Chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen gehö-ren zu den Volkserkrankungen. In Deutschland sind –mit steigender Prävalenz – circa zehn Prozent derKinder und sechs Prozent der Erwachsenen an einemAsthma bronchiale erkrankt. In der erwachsenen Bevölkerung sind über zehn Prozent von der COPD betroffen. Beide Erkrankungen verursachen hohe Krankheitskosten: beim Asthma bronchiale circa 2,1Milliarden Euro im Jahr 2002 und bei der COPD schätzungsweise bis zu 8,4 Milliarden Euro pro Jahr,entsprechend 3.027 Euro pro Patient und Jahr. Auf-grund der Bedeutung dieser Erkrankungen wurden so-wohl auf internationaler als auch auf nationaler EbeneLeitlinien für die Diagnostik und Therapie des Asthmasund der COPD erarbeitet, welche übereinstimmend diezentrale Bedeutung des körperlichen Trainings imBehandlungskonzept dieser Erkrankungen betonen.Durch Training können sowohl bei Asthma bronchialeals auch bei COPD (Evidenzgrad A) die körperlicheLeistungsfähigkeit und die Lebensqualität gesteigert so-wie Krankenhausbehandlungstage reduziert werden.Daher muss körperliches Training ein fester Bestandteileines multimodalen stationären oder ambulantenRehabilitationsprogramms sein. Damit diese Effektelangfristig gesichert werden können, ist die Fortsetzungeines körperlichen Trainings in der Rehabilitations-nachsorge und in der ambulanten Versorgung generellflächendeckend und kompetent anzubieten. Eine mittler-weile etablierte und in ihrer Effektivität belegteMethode ist das Training in Lungensportgruppen. DerVorteil von Lungensportgruppen liegt dabei – auch aufgrund der Förderung gruppendynamischer Prozesse– in der langfristigen und regelmäßigen Durchführungeines effektiven Trainings. Dies ist insofern von Be-deutung, als im Verlauf der Erkrankung nicht nur belastungslimitierende Symptome den Patienten inVermeidungsstrategien und schließlich in eine Dekon-ditionierungsspirale führen, sondern auch mit Zunahmevon Schweregrad und Symptomatik soziale Isolation,Angstzustände und Depression auftreten.“

Lungensport Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme bei Asthma bronchiale und COPD

Lungentag 2007: Mitmachen lohnt sich

Mit dem Motto „Machen Sie Ihrer Lunge Beine“wollen die Veranstalter des 10. Deutschen Lungen-tages in diesem Jahr eine noch breitere Öffentlich-keit erreichen als in den vergangenen Jahren – undin der Tat lohnt es sich für jedermann, beim Lungen-tag mitzumachen: entweder als Besucher oder in einer mitwirkenden Gruppe!

Als Besucher sind nicht nur Menschen mit Dauer-husten und Atemnot, die mehr wissen und könnensollten, herzlich willkommen, sondern auch Gesun-de und Gesundheitsbewusste, die sich in SachenAtemwege schlau machen wollen.

Aber auch Raucher, die von der Zigarette loskom-men wollen, und Personen, die spüren, dass sie kör-perlich nicht mehr so belastbar sind wie früher, pro-fitieren von den Aktivitäten des Lungentages.Tests, Informationen und Beratungen durch ärztli-che und andere Experten stehen im Mittelpunktaller Lungentagsveranstaltungen. Angemessenesportliche Betätigung, körperliche Belastung unddem Gesundheitszustand angepasstes Training sindnur ein Aspekt – wenn auch ein wichtiger – derLungentagsaktivitäten.

Wo in Ihrer Nähe Veranstaltungen zum Lungentagdurchgeführt werden, erfahren Sie im Internet unterwww.lungentag.de oder durch eine telefonischeAnfrage beim Verein Deutscher Lungentag e.V.Unter der Telefonnummer (05252) 954505 errei-chen Sie Frau Raschke, die Ihnen gerne weiterhilft. Das gilt natürlich auch für Lungensportgruppen, dieam Lungentag zusammen mit Ärzten aktiv sein wol-len. Auch hierzu können Sie von Frau Raschke oderim Internet erfahren, ob in Ihrer Nähe Aktivitätenzu erwarten sind und wen Sie kontaktieren sollten.Es steht außer Frage, dass es Sinn macht, wenn sicheine Lungensportgruppe am Lungentag vorstelltund sagt, wie Lungensport geht, was in der Gruppegemacht wird und was man tun muss, um zumLungensport zu kommen.

Vielleicht kann die Mitwirkung von Mitgliederneiner Lungensportgruppe den Besuchern des Lun-gentages am ehesten die Ängste und Bedenken vor körperlichen Aktivitäten nehmen.

Page 8: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine8

Im Abschnitt „Aktuelle Situation und Anwendungs-bereiche“ beziehen sich die Autoren auf die Rah-menvereinbarungen zum Reha-Sport und zum Funktions-training. Sie definieren Lungensport als Rehabilitations-sport für Lungenkranke. Für ein zielgerichtetes Trainingsetzen sie Kontrolluntersuchungen voraus und plädierenhier unter anderem für den Sechs-Minuten- Gehtest, für eine Ergometrie und Spiroergometrie als Untersu-chungsverfahren zur Ermittlung der momentanen Leis-tungsfähigkeit.Neben der Festlegung der „Terminologie und Be-griffsbestimmung“ für „Training und Übung“ beimLungensport werden „methodisches Vorgehen undBelastungsnormative“ behandelt.

SchlussfolgerungAbschließend stellen die Autoren fest: Die Anzahl derLungensportgruppen hat in Deutschland in den letztenJahren deutlich zugenommen, bei weiter steigenderTendenz. Gleiches gilt auch für die Anzahl der ausge-bildeten Fachübungsleiter. Außerdem haben sich beiden Teilnehmern am Lungensport das Krankheitsspek-

trum erweitert und der Krankheitsschweregrad erhöht.Im Hinblick auf die Bedeutung des körperlichen Trai-nings in der Therapie von chronischen Lungenerkran-kungen und der Einführung der Disease ManagementProgramme ist diese Entwicklung dringend erforderlich.Allerdings bedeutet diese Situation für alle Beteiligten,Fachübungsleiter und betreuende Ärzte auch eineHerausforderung für qualitativ hochwertiges Training.Mit den hier skizzierten Empfehlungen möchte die AGLungensport in Deutschland Fachübungsleitern Hilfenfür ihre praktische Arbeit anbieten. Gleichzeitig sollenImpulse und Grundlagen für die Entwicklung von Qua-litätsstandards gegeben werden.

Der Sonderdruck, der hier nur lückenhaft wieder-gegeben wird, kann bei der Geschäftsstelle der AG Lungensport in Deutschland e.V.Wormser Straße 81 55276 Oppenheim Fax: (06133) 2024E-Mail: [email protected] angefordert werden.

Aufbau einer ÜbungseinheitDer Aufbau einer Übungseinheit von 60 bis 90 Minuten lässt sich – so die Autoren – grob wie folgt strukturieren:Einleitungsphase „Unterschreiben“ und Überprüfung der (Teilnahmevoraussetzungen) zu

StundenbeginnVorbereitungsphase Aufwärmen: allgemein und speziell, Überprüfung der BefindlichkeitHauptphase Stundenschwerpunkt: mindestens 50 Prozent der UnterrichtszeitNachbereitungsphase AbwärmenAusklang Überprüfung der Befindlichkeit

Inhalte einer ÜbungseinheitDie Inhalte einer Übungseinheit können unterschiedlich zusammengesetzt sein. Dafür bieten sich an:Theorievermittlung z.B. PatientenschulungKrankheitsspezifische Techniken z.B. Lippenbremse, Hustentechniken, atemerleichternde KörperstellungenKoordination z.B. Übungen zur Schulung der koordinativen Fähigkeiten mit Zusatz-

geräten oder ohne Geräte; Spiel- und Übungsformen mit koordinativen Aspekten, Aktivitäten des täglichen Lebens gekoppelt mit Atemtechniken

Kraft z.B. Erlernen elementarer Übungen mit (Hantel, Theraband) und ohne Gerät; Erarbeiten entsprechender Atemtechniken unter Belastung

Ausdauer z.B. Erlernen kontrollierten Bewegens; Umsetzung der erlernten Übungenund krankheitsspezifischen Techniken durch Gehen, Walking, Treppen- training

Beweglichkeit z.B. Erlernen verschiedener Dreh- und DehnlagenMonitoring z.B. Borg-Skala: Atemnot und körperliche BelastungTrainingshäufigkeit einmal pro Woche in der Lungensportgruppe; individuelles Heimtraining

in Form von eigenverantwortlichem Üben (nach Absprache mit dem Übungsleiter)

Trainingsintensität geringe Intensität

Page 9: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Aufatmen.

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Page 10: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine10

Zusammenarbeit einerambulanten Rehabilitationseinrichtung mit Lungensport-gruppen Gründung und Patientenzuweisung

D ie positiven Ergebnisse der pneumologischenRehabilitation sind durch viele wissenschaftliche

Untersuchungen gesichert. Allerdings weiß man auch,dass nach einem Jahr die erreichten Erfolge langsamwieder verschwinden, wenn nicht eine effektive Nach-sorge durchgeführt wird. Rehabilitationsnachsorge hatzum Ziel, die Verbesserungen über möglichst lange Zeitzu erhalten und Lebensstiländerungen zu verstetigen.Da dies besonders die körperliche Leistungsfähigkeitbetrifft, wurde der Rehabilitationssport als ergänzendeLeistung zur Rehabilitation gesetzlich festgeschrieben(§44, SGB IX). Patienten mit Lungen- und Atemwegs-erkrankungen können körperliches Training am bestenin einer Lungensportgruppe durchführen. Es ist daher verständlich, wenn Rehabilitationseinrich-tungen eine enge Zusammenarbeit mit bestehendenLungensportgruppen suchen und die Gründung neuerGruppen unterstützen. Dabei kann die Initiative sowohl von den Ärzten derRehabilitationseinrichtung ausgehen als auch vonPatienten, die an der Rehabilitation teilgenommen ha-ben. Angesprochen werden Sportvereine, Gesundheits-zentren, Übungsleiter und kooperierende Ärzte. Folgende Beispiele sollen zeigen, dass oft nur ein klei-ner Anstoß erforderlich ist, um eine neue Sportgruppeins Leben zu rufen: •Ein im Reha-Sport bereits aktiver Sportverein reagiert

auf die Anfrage so positiv, dass er gleich zweiÜbungsleiter die Lizenz zum Lungensport erwerbenlässt. Ein Kontakt zu den ansässigen Lungenärztenwird vermittelt.

•Eine Herzsport-Fachübungsleiterin, die bereits denFachübungsleiter Lungensport erworben hat, wirdmotiviert, die Leitung einer neu gegründeten Lungen-sportgruppe zu übernehmen. Dank Zuweisung vonPatienten durch den Lungenfacharzt gedeiht dieGruppe rasch.

•Eine neu niedergelassene Lungenfachärztin nimmtKontakt mit dem lokalen Sportverein auf. Zwei kom-petente Fachübungsleiter sind rasch gefunden. Einegemeinsame Auftaktveranstaltung wird mit Hilfe derLokalpresse vereinbart. Dank des immensen Zulaufeswird jetzt nach drei Monaten schon an den Aufbaueiner zweiten Gruppe gedacht.

•Ein neu gegründetes Gesundheitszentrum wird zurEinrichtung einer Lungensportgruppe motiviert.

•Die ambulante Rehabilitationseinrichtung bietet amspäten Nachmittag und am Abend ihre Räume einemLungensportverein an.

Aufgrund solcher und ähnlicher Aktivitäten konntedurch die Initiative der ambulanten Rehabilitations-einrichtung und der kooperierenden Fachärzte dasAngebot an Lungensportgruppen in Hamburg deutlichvermehrt werden. Zur Zeit sind in der Stadt und im nä-heren Umfeld 45 Lungensportgruppen vom Behinder-ten- und Rehabilitationssportverbänden anerkannt.Während der Rehabilitationsmaßnahme bekommt derPatient die Adressenliste und hat Gelegenheit, frühzeitigmit einer Gruppe in der Nähe seiner Wohnung Kontaktaufzunehmen. Wird die Rehabilitationsmaßnahme von der Renten-versicherung getragen, so kann der Arzt der Rehabili-tationseinrichtung den Rehabilitationsport verordnen(Formular der DRV Bund Nummer G2735), der dannfür sechs Monate von der Rentenversicherung finanziertwird. Ist die Krankenkasse der Kostenträger, so läuftdas übliche Verfahren mittels des Antrags Nummer 56,auf dem vom behandelnden Arzt der Rehabilitations-sport verordnet wird. Hilfreich für die Übungsleiter undden betreuenden Arzt ist es, wenn der Rehabilitandeine Trainingsempfehlung und die Befunde der Leis-tungsdiagnostik vorlegen kann. Eine Umfrage bei 388Patienten, die 2003 an der ambulanten Rehabilitationteilgenommen hatten – 73 Prozent haben geantwor-tet –, hat ergeben, dass 24 Prozent das Training in einer Lungensportgruppe fortgesetzt haben. Durch eine Untersuchung konnte bewiesen werden,dass durch die Teilnahme am Lungensport die Leistungs-fähigkeit aufrecht erhalten werden kann, während beidenjenigen, die das körperliche Training nicht weiterfortsetzen, sich sowohl die körperliche Leistungsfähig-keit als auch die Lebensqualität wieder verschlechtern. Rehabilitationsnachsorge ist somit effektiv und notwen-dig. Sie kann durch Zusammenarbeit von stationärenoder ambulanten Rehabilitationseinrichtungen mit denwohnortnahen Lungensportgruppen gewährleistetwerden.

Autoren: Dr. Karin TaubeAtem-Reha HamburgJungestraße 1020535 Hamburg

Dr. Rüdiger BockPneumologische PraxisPoppenbütteler Hauptstraße 1322399 Hamburg

Page 11: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine Luftpost11

Mach mit – werd fit! Ein Weg zu einem flächendeckendenAngebot „Lungensport“ in Essen

M eist ist Patienten mit chronischen Atemwegs-erkrankungen die Empfehlung zum Sport und zu

körperlichen Training hinreichend bekannt, aber in vie-len Städten und Regionen fehlt es an Organisation undStruktur ambulanter Sportgruppen, an räumlichen undpersonellen Voraussetzungen sowie an Finanzierungs-möglichkeiten. Ausgangspunkt war in Essen die folgende – nicht selte-ne – Situation vor drei Jahren:Für viele Patienten, die ein individuell dosiertes Trainingunter qualifizierter Betreuung gemeinsam mit anderensuchen, stellt sich die Frage: „Wo gibt es diese Mög-lichkeit und wie baue ich vielleicht mit Hilfe eines Ver-eins eine Lungensportgruppe in meiner Nähe auf?“ In Essen wurde ein – im Nachhinein betrachtet – sehrerfolgreicher Weg gewählt: Engagierte Partner wie die Patientenliga Atemwegs-erkrankungen e.V., die AG Lungensport in Deutschlande.V. und die Lungenfachklinik Ruhrlandklinik suchtenüber den Dachverband der Essener Sportvereine(ESPO) einen im Bereich ambulanter Rehabilitations-sport kompetenten Sportvereinspartner – den Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie an der Univer-sität Duisburg-Essen e.V. (VGSU). Nach konstruktiven Vorgesprächen wurden Interessierteam 13. November 2002 zu einem Patientenforum zumThema „Atemwegerkrankungen und Bewegung –was bringt mir das? Wir gründen eine Lungen-sportgruppe – Machen Sie mit!“ in die Essener Ruhrlandklinik eingeladen. Ärzte gaben medizinischeInformationen zum Thema, Lungensportgruppenleiter er-läuterten den Ablauf und die Inhalte einer Sportstunde,eine Teilnehmerin am Lungensport aus Mainz erzählteüber ihre Erfahrungen bei der Teilnahme am Sport undder VGSU informierte über die formalen Abläufe undFinanzierung, also „den Weg für Patienten über denbehandelnden Arzt zur Lungensportgruppe“. Die Ver-anstaltung mit dem Ziel, die erste Lungensportgruppeins Leben zu rufen, stieß auf großes Interesse und be-kam durchweg positive Kritiken. Nur acht Wochen spä-ter bot der VGSU in Kooperation mit der Ruhrlandklinikeinen „Sportschnupperkurs“ an, der von circa 120 Teil-nehmern sehr positiv angenommen wurde. Dann han-delten die Ruhrlandklinik und VGSU sehr schnell. Nachdem erfolgreichem Abschluss des Schnupperkurseskonnten direkt zwei Lungensportgruppen (unter ande-rem auch eine Gruppe für schwerkranke Patienten, diesich in der Ruhrlandklinik treffen) angeboten werden.Aber auch damit konnte die Nachfrage noch nichtgedeckt werden.

Darauf bot der VGSU auch anderen Essener Klinikenund Gesundheitszentren eine Zusammenarbeit imBereich Lungensport an und übernahm federführenddie Öffentlichkeitsarbeit, das heißt Informationen beiallen niedergelassenen Internisten, an Kliniken, über dieKrankenkassen, in der Lokalpresse und im Behinderten-sportverband NW e.V. – dem Dachverband für Be-hindertensportvereine mit Aufgaben im ambulantenRehabilitationssport. Nun ging der Aufbau von Lungen-sportgruppen in vielen Essener Stadtteilen voran. Dr.Tilmann Genz, ein engagierter, ortsansässiger Internistund Pneumologe, konnte als „medizinischer Obmann“für die Betreuung und Begleitung der Patienten gewon-nen werden. Mit seiner Hilfe und die seiner niederge-lassenen Kollegen können wir auf Essener Stadtgebietnun zwölf (!) Lungensportgruppen anbieten.

Das aufgebaute Kooperationsnetzwerk zwischen VGSU,Krankenhäusern und der Patientenliga Atemwegser-krankungen bietet den Betroffenen und den Trägern derLungensportgruppen viele Vorteile. Bei Bedarf könnenweitere Lungensportgruppen gegründet werden. InEssen blicken wir so mit Freude auf unser qualitativhochwertiges Angebot. Wenn in Ihrer Nähe keine Lungensportgruppe zu fin-den ist, ist es empfehlenswert, sich mit Hilfe von Pati-entenselbsthilfegruppen, der AG Lungensport inDeutschland und Ärzten an einen ortsansässigen Vereinzu wenden, um auch bei Ihnen ein Angebot zu etablieren.

Autorin:Ulla Timmers-TrebingVGSUHenri-Dunant-Straße 6545131 EssenE-mail: [email protected]

Page 12: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine12

Aufbau einer Lungensport-gruppe – aus ärztlicher Sicht

D er tägliche Umgang mit den COPD-Patienten zeigtdie Notwendigkeit des körperlichen Trainings auf.

Was jedem Arzt – ob Hausarzt oder Facharzt – hin-sichtlich des flächendeckend betriebenen Herzsportseinsichtig ist, trifft für die lungenkranken Patienten, ins-besondere für die mit COPD, noch lange nicht zu. Täglich erfahren wir die Unzulänglichkeit der alleinigenmedikamentösen Therapie, sehen bei jedem Besuch dieweitere Verschlechterung der körperlichen Situation derPatienten. Durch die Atemnot sind sie in ihrer körper-lichen Aktivität limitiert und erfahren eine fortschreiten-de Dekonditionierung. Aus Angst vor der Situation„Luftnot“ kommt die Bewegung immer mehr zu kurz. Über viele Jahre wurde körperliche Schonung propa-giert, dabei zeigen zahlreiche Untersuchungen seitJahren die Erfolge des Trainings. Schon vor Jahren berichteten insbesondere die Reha-Kurkliniken über die Erfolge des Asthmasports. Die stationäre pulmonale Rehabilitation dokumentiertzunehmend die Erfolge des Trainings hinsichtlichAtemnot, Verbesserung der Belastbarkeit im Alltag undReduktion von Exazerbationen und damit eine Verbes-serung der Lebensqualität. Um den motivierten Patienten (nach der Reha oder ausder Praxis) eine Anlaufstelle für ein geeignetes Trainingzu geben, habe ich vor vier Jahren eine Lungensport-gruppe gegründet. Hier findet Sport, angepasst an dieindividuellen Bedürfnisse, mit speziell ausgebildetenÜbungsleitern statt. Wir begannen mit vier Patienten ein wöchentlichesTraining, nachdem wir die Hürde, eine adäquate Turn-halle zu finden, genommen hatten. Eine qualifizierteTrainerin (Physiotherapeutin), die Erfahrung mit obstruk-tiven Lungenerkrankungen hatte, fanden wir auch.Neben viel Spaß und manchem Muskelkater stellte sicheine rasche Verbesserung des Gesundheitszustandesfast aller Patienten ein. Die zahlreichen sozialen Aspek-te, wie Sport unter Gleichgesinnten und das Wir-Gefühlder Gruppe, unterstützten diesen Prozess. Nunmehrzählen wir 24 Mitglieder, die regelmäßig am Trainingteilnehmen und teilweise bis zu 35 Kilometer fahrenmüssen, um zu ihrer Lungensportgruppe zu kommen. Organisatorisch waren wir zunächst dem lokalen Be-hindertensport untergeordnet, haben dann der Gruppeaber eine eigene Vereinsstruktur gegeben, die demBehindertensportverband auf Landesebene angehört,ansonsten aber eigenständig ist. Hier erfolgen auch dieAbrechnungen der Lungensportverordnungen mit denKrankenkassen. Die Finanzierung der Gruppe erfolgtzum einen über die Lungensportverordnungen, was je-doch keinesfalls kostendeckend ist. Wir erheben daher

von jedem Mitglied einen Beitrag von circa 15,00 Europro Monat, der rechtlich durch das erweiterte Sport-angebot neben Lungensport zu rechtfertigen ist, undkönnen damit die Kosten decken.

Die Trainerinnen haben in den Sonderkursen der AGLungensport in Deutschland e.V. die ZusatzqualifikationFachübungsleiter Rehabilitationssport Innere Organe(spezielle Ausrichtung: Atemwegs- und Lungenerkran-kungen) erworben. Die Patienten rekrutieren wir aus den beiden pneumolo-gischen Praxen im Stadtgebiet, aber auch zahlreicheHausärzte sind bereits sensibilisiert und weisen unsPatienten zu. Eine Lungensportgruppe mit Patienten leichten Schwere-grades bedarf gemäß den Richtlinien nicht eines anwe-

Lungensport in Gruppen aus psychologischer Sicht

Chronische Atemwegs- und Lungenerkrankungenführen bei den Betroffenen häufig zu massivenEinschränkungen der Leistungsfähigkeit und derLebensqualität. Diese im Alltag direkt erlebtenEinbussen und die vorhandene Atemnot hindern dieBetroffenen meist daran, sich adäquat körperlichund sportlich zu betätigen – häufig aus der Angst,dass die Atemnot zunimmt. Dies bedeutet jedochauch, dass mit der Zeit eine soziale Isolation ent-steht, die bei einigen Betroffenen auch zu Depres-sionen führt. Gemeinsam mit der zunehmendenDekonditionierung entsteht so eine Spirale, die fürden Krankheitsverlauf und das eigene Wohlbefin-den sehr negativ ist.Lungensport in entsprechenden Gruppen bietet einehervorragende Möglichkeit, diese negative Ent-wicklung zu durchbrechen. Die Betroffenen lernenMitbetroffene kennen, Erfahrungen können ausge-tauscht werden, man merkt mit der Zeit, dass es an-deren auch so geht. Unter fachlicher Leitung bestehtdie Möglichkeit, geeignete Sportarten kennen zulernen und diese – in Abhängigkeit vom aktuellenBefinden – dosiert auch durchzuführen. Es entstehtmehr Selbstvertrauen, die Leistungsfähigkeit, die po-sitiven Stimmungen und soziale Kontakte nehmenzu. In Absprache mit dem behandelnden Arzt istdaher Lungensport aus psychologischer Sicht insge-samt sehr zu empfehlen.

Autor: Dr. Udo KaiserHochgebirgsklinik DavosHermann-Burchard-Straße 17265 Davos, Schweiz

Page 13: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine Luftpost13

senden Arztes, da bei uns aber Patienten mit COPDGOLD III und IV trainieren, ist die Anwesenheit desArztes erforderlich. Dies wird von den Patienten dank-bar angenommen und gibt dem betreuenden Arzt dieMöglichkeit, Schulungsinhalte aufzufrischen und dieFortschritte zu dokumentieren, z.B. anhand der regel-mäßig aufgezeichneten Sechs-Minuten-Gehstrecke. Die Struktur unserer Gruppe ist gemischt, COPD GOLDII bis IV und Asthma II und III. Zwei Patienten benötigen unter Belastung eine Sauer-stofftherapie, die Anzahl der Frauen und der Männerist in etwa gleich groß, Alter: 40 bis 78 Jahre. Neben einem abwechslungsreichen Training der Koor-dination, Kraft und Ausdauer bieten wir in der hellenJahreszeit Nordic Walking an.

Zusammenfassend blicken wir auf vier Jahre erfolgrei-chen Lungensport zurück und können von einem erfreu-lichen Wachstum der Mitgliederzahlen mit sehr gerin-ger Fluktuation berichten. Bei weiterem Wachstum wirdim Laufe des Jahres eine zweite Gruppe das Trainingaufnehmen.Die Lebensqualität hat für alle erheblich zugenommen,die Exazerbationen sind rückläufig. Die Patienten ha-ben eine Gruppe gefunden, in der sie trotz ihrer Beein-trächtigung Sport treiben können, wobei die Belastungan ihre Bedürfnisse angepasst ist und somit psychischeHemmnisse vor Sport in der Gruppe nicht vorliegen.Nach vier Jahren ist die Gruppe ein wichtiger sozialerFaktor für die Patienten, aber auch für mich als betreu-ende Ärztin geworden. Die Erfahrung im Sport mit derCOPD sollte uns motivieren, weitere Lungensport-gruppen zu gründen, zu be-treuen und den Lungensport intensivzu propagieren.

Autorin:Dr. Antje Hammers-ReinhardPneumologie, AllergologieDürerstraße 132 66424 Homburg/Saar E-Mail: [email protected]

So baue ich eineLungensportgruppe auf

G rundsätzlich kann natürlich jeder eine Lungen-sportgruppe aufbauen: ein Patient ebenso wie

ein niedergelassener oder klinisch tätiger Arzt, einePhysiotherapeutin ebenso wie der Fachübungsleitereines Sportvereins. Jeder, der sich engagiert einsetzt,kommt bei der Gründung einer solchen Gruppe zumZiel.Im Mittelpunkt stehen dabei allerdings immer wiederengagierte Patienten, die ihre Situation ändern wollen,und Ärzte, die ihren Patienten neben der medikamen-tösen Therapie andere, zusätzliche Maßnahmen derBehandlung bieten wollen.

Dabei ist die Rollenteilung in aller Regel wie folgt:•Der Arzt, der sowieso schon sehr beschäftigt ist, gibt

Tipps und Ratschläge und stellt Kontakte her.•Der Patient wird aktiv und führt die Gespräche mit

den einzelnen Partnern und bereitet so die Aktivitätenvor.

Ist man erst einmal entschlossen, etwas zu tun, gibt esbestimmte Vorgehensschritte, über die man nachdenkenund die man – je nach Bedarf und Situation – angehensollte.

Schritt 1: „Machen Sie sich schlau!“•Prüfen Sie im Internet, ob es schon eine Gruppe in

Ihrer Nähe gibt: www.lungensport.org.•Fragen Sie bei der AG Lungensport in Deutschland

e.V. nach, ob sich bei Ihnen eine Lungensportgruppeim Aufbau befindet: Telefon: (06133) 2021.

•Rufen Sie bei Ihrem Landesbehinderten-Sportverbandoder beim Landessportbund an und fragen Sie:– nach Lungensportgruppen vor Ort, die wir von der

AG Lungensport vielleicht noch gar nicht kennen.– nach (Reha-)Sportvereinen, die schon andere

Rehabilitationsgruppen (z.B. Herzsportgruppen) betreuen.

– nach Fachübungsleitern, die bereits berechtigt sind,eine Lungensportgruppe zu führen, oder die sich ausbilden lassen wollen.

Schritt 2: „Sprechen Sie mit den Vereinen vor Ort!“•Kontaktieren Sie die (Reha-)Sportvereine vor Ort und

suchen Sie Kontakt zu Fachübungsleitern – auch zusolchen, die Herzsportgruppen leiten.

•Überzeugen Sie die Verantwortlichen, dass derAufbau einer Lungensportgruppe in ihrem Verein ih-nen nutzt und dass es nicht schwer ist, Patienten mitAtemwegserkrankungen zu bewegen, Lungensportmitzumachen.

Page 14: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine14

– Planen Sie eine Informationsveranstaltung, ein Patientenforum

– Informieren Sie die Öffentlichkeit über diese Veranstaltung: > mit Plakaten und Handzetteln in den ärztlichen

Praxen und Apotheken,> mit Hinweisen in den Tageszeitungen und den

lokalen Rundfunksendern.•Gewinnen Sie Sprecher für die Veranstaltung:

– einen Arzt,– einen Fachübungsleiter,– einen Patienten.

•Sorgen Sie dafür, dass– die Vorträge kurz gehalten werden,– genug Zeit für Diskussionen und die

Beantwortung von Fragen bleibt.

(Die AG Lungensport stellt Ihnen Plakate und Hand-zettel kostenlos zur Verfügung – Sie bestimmen dieInhalte!)

Schritt 6: „Führen Sie einen Schnupperkurs durch!“Da beim Patientenforum vor allem über Lungensportgeredet wurde, sollten Sie den Sportverein veranlassen,mit einem Schnupperkurs den Interessierten zu zeigen,wie Lungensport geht – und sie schon mitmachen las-sen.

Schritt 7: „Schicken Sie Physiotherapeuten zurSchulung!“Um über Fachübungsleiter zu verfügen, die dieLungensportgruppe qualifiziert führen, sollten z.B.Physiotherapeuten entsprechend geschult werden.(Dafür bietet die AG Lungensport Sonderlehrgänge –informieren Sie sich darüber bei uns.)

Schritt 8: „Die Lungensportgruppe beginnt mit derArbeit!“•Nachdem Sie:

– Ärzte gewonnen haben, die Lungensport „verord-nen“,

– einen Reha-Sportverein überzeugt haben, die Lungensportgruppe aufzunehmen,

– einen lizenzierten Fachübungsleiter haben, der z.B. einen Sonderlehrgang besucht hat und die Gruppe betreut,

– Patienten gewonnen haben, die Lungensport mit-machen wollen,

ist es Zeit, dass sich die Lungensportgruppe bildet undzu arbeiten beginnt.

Bei allen Schritten können Sie oder der Arzt, der mitIhnen diesen Weg in den Lungensport geht, auf Hilfender AG Lungensport zurückgreifen. Nehmen Sie ein-fach Kontakt mit deren Geschäftsstelle auf.

Schritt 3: „Gewinnen Sie Ihren Arzt alsMultiplikator!“•Gehen wir davon aus, dass Ihr behandelnder Arzt

(Lungenfacharzt) dem Lungensport gegenüber positiveingestellt ist – und das sollte in aller Regel der Fallsein! – ergeben sich folgende Möglichkeiten:– Bitten Sie ihn, wenigstens einen anderen engagier-

ten, das heißt motivierten und aktiven Patienten dafür zu gewinnen, Ihnen bei der anstehenden Arbeit zu helfen.

– Veranlassen Sie Ihren Arzt im Kreise der Ärzte – bei Fortbildungsveranstaltungen, im Qualitätszirkel,im ärztlichen Kreisverband – über den Lungensportzu berichten. (Die AG Lungensport stellt ihm dafür gerne Materialien zu Verfügung.)

– Bitten Sie Ihren Arzt, den Physiotherapeuten, mit dem er zusammenarbeitet, für den Lungensport zu gewinnen.

– Bewegen Sie später Ihren Arzt, seinen Patienten Lungensport zu „verordnen“.

Schritt 4: „Bringen Sie die richtigen/wichtigenLeute zusammen!“•Veranlassen Sie Vertreter des Sportvereins oder den

Referenten für Gesundheit in Ihrer Stadt- oder Kreis-verwaltung, die richtigen/wichtigen Leute für denLungensport zu einen „Roundtable“ einzuladen undbesprechen Sie mit diesen die Gründung der Lungen-sportgruppe.

Schritt 5: „Beginnen Sie mit der Öffentlichkeit-sarbeit!“•Jetzt sollten Sie das Vorhaben „Lungensportgruppe“

bekannt machen:

Aus Sicht einer PatientinIm Sommer werden es acht Jahre, dass ich mit demLungensport begonnen habe. Am Anfang ging esvor allem darum, überhaupt wieder eine gewisseKondition aufzubauen und mit der Krankheit umge-hen zu lernen, was im Verein mit Gleichbetroffenenauch gelang. Jetzt dienen die ausgeklügelten Übun-gen in erster Linie dazu, diesen mit Mühe undSchweiß erworbenen Status aufrecht zu erhalten.Allein wäre das gar nicht möglich: außer ständigerfachkundiger Anleitung gehört schon der mildeDruck durch die Gruppe dazu, der mich immerwieder motiviert, einmal die Woche zum Training zu gehen – und auch noch Spaß daran zu haben!

Autorin:Ingeborg DüsingGoethestraße 2Zornheim

Page 15: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine Luftpost15

Lungensport für Asthmatikerund Patienten mit COPD

M it dem Slogan „Machen Sie Ihrer Lunge Beine“wollen wir von der AG Lungensport in Deutsch-

land e.V. deutlich machen, dass es sich für Patienten mitAsthma oder COPD durchaus lohnt, aktiv zu werden.Gezieltes und der Krankheit angepasstes Training ver-bessert die Belastbarkeit und bringt Selbstvertrauen undLebensqualtität zurück. Wie aber ist die derzeitigeSituation für Asthmatiker und für COPD-Patienten?

Asthma und SchulsportViele Asthmatiker kennen die negativen Sprüche sichernoch aus ihrer Kinder- und Schulzeit: „Nur keine kör-perliche Anstrengung, bloß kein Sport – so provoziertman doch nur einen Asthmaanfall!“

Mit Ängsten und Vorbehalten dieser Art, entweder vonSeiten der Eltern oder der Sportlehrer, wurde einGroßteil der Asthmatiker ganzer Generationen vomSchulsport ausgeschlossen. Diese Asthmatiker blieben nicht nur während ihrerSchulzeit inaktiv, sondern in den allermeisten Fällenauch später nach Verlassen der Schule. Sie mieden gezielte körperliche Belastungen, denn ih-nen hatte sich ja eingeprägt: „Diese führen zwangsläu-fig zu Atemnotanfällen!“

Die Konsequenz war, dass sie untrainiert waren, de-konditioniert und so immer weniger belastbar wurden.Darüber hinaus nahm natürlich ihr Selbstvertrauen inihre körperliche Belastbarkeit ab. Sie trauten sich immerweniger zu.

Dabei hätte sich alles auch anders entwickeln können:Gut therapiert und eingestellt sowie mit einem sicherenGefühl für die Grenzen der Belastbarkeit, hätten siebeim Schulsport gefahrlos mitmachen können.

Ein wenig Bekennermut ist dabei freilich auch gefragt.Der Mut nämlich, mit der Belastung aufzuhören, wennman spürt, dass man sich seiner Belastungsgrenze nä-hert – und gegebenenfalls seinen atemwegserweitern-den Spray zu nehmen (den man eigentlich schon vor-her, das heißt vor der Dauerbelastung, hätte nehmensollen). Ohne Frage wäre das alles natürlich für einen jugend-lichen Asthmatiker noch viel einfacher, wenn er wüsste,dass sein Sportlehrer über Asthma im Allgemeinen unddas Asthma seines Schülers informiert ist. Mit seinem fundierten Wissen kann der Sportlehrer näm-lich die Mitschüler aufklären und den Druck mindern,der auf dem asthmakranken Schüler eventuell lastet.

Diese kurze Darstellung zeigt, welche Notwenigkeit be-steht, das Thema „Schulsport für Asthmatiker“ aktiv an-zugehen. Immerhin muss man heute mit zwei bis dreiasthmakranken Schülern pro Klasse rechnen.

Allerdings wäre es in der Tat zu kurz gegriffen, würdeman das Thema nur unter dem Aspekt „Schulsport“behandeln wollen. Das ist der Grund dafür, dass die Deutsche Atemwegs-liga e.V. in Kooperation mit einer Reihe von Partner-organisationen das Projekt „Gleiche Chancen!? Asthmain der Schule“ als Modell in Hessen gestartet hat. Dabei soll das gesamte Lehrerkollegium einer interes-sierten Schule in einem nachmittäglichen Seminar überAsthma bronchiale und darüber aufgeklärt werden,welche Beschwerden auftreten können und wie diesenim Einzelfall zu begegnen ist.

Asthma und Lungensportgruppen Doch kehren wir zurück zum Lungensport in ambulan-ten Lungensportgruppen. Da viele Asthmatiker – wirsagten es – vom Schulsport ausgeschlossen waren undsich die Zurückhaltung gegenüber den sportlichenBetätigungen erhalten haben, geht es darum, sie in speziellen Gruppen wieder langsam an körperlichesTraining heranzuführen.

In vielen Fällen wird es aber keinen Sinn machen, demAsthmatiker zu empfehlen, sich einer Sport- oder Gym-nastikgruppe in einem normalen Sportverein anzu-schließen.

Das wird nur möglich sein, wenn das Asthma leicht undder Asthmakranke gut eingestellt ist. Sie merken es dar-an, dass er keine oder nur ganz selten Atemnot ver-spürt, z.B. wenn zusätzlich ein Atemwegsinfekt auftritt.Ein solcher Patient könnte es – zumindest einmal zeit-weise – mit Aktivitäten beim normalen Breitensportversuchen.

Anderen Patienten ist es grundsätzlich zu empfehlen,sich einer ambulanten Lungensportgruppe anzuschlie-ßen. Dort werden sie durch speziell ausgebildeteFachübungsleiter trainiert, die viel über die Erkrankungwissen und die sich auf die einzelnen Mitglieder derGruppe und ihren jeweiligen Gesundheits-/Krank-heitszustand einzustellen gelernt haben. Dadurch wer-den die Gruppenmitglieder weder über- noch unterfor-dert. In einer solchen Lungensportgruppe erleben die Mit-glieder all das, was notwendig ist, um besser mit sichund der Erkrankung zurechtzukommen. So werden nichtnur die körperliche Belastbarkeit erhöht, sondern auchdas Selbstwertgefühl gesteigert und Lebensqualitätzurückgewonnen.

Page 16: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Machen Sie Ihrer Lunge Beine16

COPD und Lungensport Alles was ein Asthmatiker in einer Lungensportgruppeerreicht, kann auch ein Patient mit COPD. Seine Aus-gangslage ist allerdings eine ganz andere als die desAsthmatikers.Während der Asthmatiker seine Erkrankung oftmals seitseiner Kindheit oder Jugend zu ertragen hat und dabeiAtemnot anfallsartig auftritt und dramatisch erlebt wird,entwickelt sich die COPD eher schleichend, das heißtder Gesundheitszustand dieser Patienten verschlechtertsich von Jahr zu Jahr.Ursache der COPD ist in den allermeisten Fällen dasRauchen, und da die Beschwerden nicht schlagartigauftreten, werden sie vom Patienten in aller Regel zu-nächst nicht als Krankheit empfunden. Die Betroffenen führen die sich abzeichnenden Ein-schränkungen auf alle möglichen Ursachen zurück –nur nicht auf das Rauchen. Sie rauchen weiter und nehmen den „Raucherhusten“nicht ernst. Die Zunahme des Bronchialschleims, derMorgen für Morgen abgehustet werden muss, wirdeinfach hingenommen. Die Atemnot unter Belastung, z.B. beim Treppensteigen,wird auf das größere Körpergewicht oder das höhereAlter zurückgeführt.Belastungen weichen die COPD-Patienten aus: Sie neh-men den Fahrstuhl statt die Treppe zu benutzen, sie fah-

ren auch kleinere Strecken mit dem Auto statt zu laufen. So gesehen bewegt sich gerade der Patient mit einerCOPD in einem Teufelskreis: Er belastet sich immer we-niger, kommt dadurch immer schneller außer Atem undweicht dann den alltäglichen Belastungen noch stärkeraus. Dabei weiß man, dass gerade die COPD-Patienten beieinem angemessenen körperlichen Training, wie dies inLungensportgruppen geboten wird, belastbarer ge-macht werden können. Gerade für diese Patientengruppe – das beschreibenStudien und das wird auch von Patienten bestätigt – istdie regelmäßige Teilnahme an ausgewogenen Übun-gen in einer ambulanten Patientengruppe wichtig. Wichtig hierbei aber ist die Aufgabe des Rauchens,denn das ist für den COPD-Patienten – neben derMedikation und dem Besuchder Lungensportgruppe – die wichtigste der therapeu-tischen Maßnahmen.

Autor:Professor Dr. Heinrich WorthMedizinische Klinik IKlinikum FürthJakob-Henle-Straße 190766 Fürth

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt

Aus ärztlicher Sicht kann jedem Patienten nur geraten werden, mit seinem behandelnden Arzt zu sprechen und durch ihn klären zu lassen, ob für ihn Lungensport in Frage kommt. Der Arzt sollte sich dabei an den Einschluss- und Ausschlusskriterien orientieren, die von der DeutschenAtemwegsliga e.V. zum Lungensport erarbeitet und publiziert wurden. Sie sind auf der Homepage der AG Lungensport in Deutschland e.V. unter www.lungensport.org zu finden. Da Lungensport bisher leider noch nicht flächendeckend in ganz Deutschland angeboten werden kann – die Adressen der etwa 600 ambulanten Lungensportgruppen finden Sie ebenfalls auf der oben erwähntenHomepage – hoffen wir auf Ihre Aktivität beim Aufbau einer neuen Gruppe in Ihrer Region. Arzt und Patient sind dafür das ideale Team. Während der Arzt seine Kontakte und Verbindungen – zu seinen Kollegen, zu der Physiotherapeutin, mit der er zusammenarbeitet und zu interessierten Patienten – zur Verfügung stellen kann, wird der engagiertePatient die Gespräche führen: mit den (Reha-)Sportvereinen vor Ort, mit dem Sport- und Gesundheits-Dezernenten der Stadt oder des Kreises, mit dem Landes-Behindertensportverband oder dem Landessport-bund. Natürlich auch mit der AG Lungensport in Deutschland e.V., um Tipps und Ratschläge, Unterstützung und Material zu bekommen. Ein so geknüpftes Netz aus Ärzten, die den Lungensport verordnen, dem (Reha-)Sportverein, der dieLungensportgruppe aufnimmt, der Physiotherapeutin, die sich zur Fachübungsleiterin ausbilden lässt, und einigen engagierten Patienten führt mit Sicherheit zu einer ambulanten Lungensportgruppe und zumLungensport vor Ort.

Autor:Professor Dr. Heinrich WorthMedizinische Klinik I · Klinikum Fürth · Jakob-Henle-Straße 1 · 90766 Fürth

Page 17: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Gesundheits-Check Luftpost17

Worauf man achten sollte

E in Patient mit Asthma bronchiale, erst recht aber miteiner COPD, sollte auf eine Reihe von wichtigen

Aspekten achten.

Einmal allein schon deshalb, um seine Verhaltenswei-sen, die mit großer Wahrscheinlichkeit Ursachen seinerBeschwerden sein könnten, zu ändern.Gemeint ist das Rauchen und ein COPD-Patient sollte so schnell wie möglich mit dem Rauchen aufhören:Rauchstopp ist hier die wichtigste der therapeuti-schen Maßnahmen.Um die schädigende Wirkung des Rauchens zu ver-deutlichen, können der Sauerstoffgehalt des Blutesund die CO-Werte in der Ausatemluft getestet wer-den (siehe Seiten 18 und 23):

Peak-Flow-Meter tun. Er erkennt dann, ob seine Bron-chien weitgestellt oder verengt, also obstruktiv sind.

Mit dem Spirometer – gewissermaßen dem EKG für dieLunge – kann der Arzt feststellen, wie viele Liter Luftman bei maximaler Ausatmung in einer Sekunde aus-atmen kann.

Das nennt er dann „forciertes Einsekunden-Volumenoder FEV1“ (Sie wissen, dieser Test wird nahezu beiallen Lungentagsveranstaltungen durchgeführt).Schließlich gibt es natürlich auch noch die „gehobe-nen“ Lungenfunktionsuntersuchungen im Ganzkörper-plethysmographen.

Dazu sitzt der Patient in einem Gerät, das wie eineTelefonzelle aussieht. Seine Nase wird zugeklemmt,und er atmet durch ein Rohr, das er in den Mund nimmtund über das die Werte einem Computer zugeführtwerden. Diese spezielle Untersuchung kann in allerRegel nur beim Facharzt für Lungen- und Bronchial-heilkunde durchgeführt werden.

Neben diesen Untersuchungen, die sicher viele vonIhnen kennen, sind auch andere Tests für Patienten miteiner chronischen Atemwegserkrankung, vor allem fürsolche mit einer COPD, wichtig: so z.B. die Ermittlungdes „Body-Mass-Index“ oder der Handmuskelkraft.

Publikumsmagnet beim DeutschenLungentag

Die im Folgenden dargestellten Messverfahren kön-nen und sollten bei den Lungentagsveranstaltungenden Besuchern kostenlos angeboten werden. DieErfahrung zeigt, dass sich gerade diese Angebotegroßer Beliebtheit erfreuen: In langen Schlangenlassen die Interessenten die Wartezeit über sichergehen.

Peak-Flow-Meter

Spirometer

Aber natürlich ist es wichtig, sich um seine Lungen-funktion zu kümmern. das heißt um die Funktions-fähigkeit der Lunge. Das kann jeder zu Hause mit dem

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Diese Tests spielen eine Rolle, weil eine zu starke Ge-wichtsreduzierung für den COPD-Patienten kritisch ist,aber auch, weil die Gefahr bei dieser Patientengruppedarin besteht, dass sich die Muskulatur Schritt umSchritt abbaut (Lesen Sie dazu mehr auf den Seiten 20 und 22).

Nicht vernachlässigt werden sollten auch andereUntersuchungen, weil gerade der COPD-Patient oftmalsdurch eine Reihe weiterer Erkrankungen belastet ist: So sollte auf•die Knochendichte (Osteoporose)•den Blutdruck (Hypertonie)•den Blutzucker (Diabetes)•die Cholesterinwerte (erhöhte Cholesterinwerte)•die periphere Durchblutung

(Durchblutungsstörungen)besonders geachtet werden.

Diese Erkrankungen können durch den von COPD-Patienten bewusst in Kauf genommenen Bewegungs-mangel mit entstanden sein.

Regelmäßiges Training könnte helfen, auch dieseStörungen zu reduzieren oder zu beseitigen.

Hinter dem Slogan: „Machen Sie Ihrer Lunge Beine“steckt also mehr als das Ziel, den Patienten aus demSessel herauszubringen. Um ihn sensibel für sich undseine Gesundheit zu machen, werden bei den Ver-anstaltungen des Lungentags viele der vorgenanntenTests durchgeführt und die Testergebnisse von Ärztenmit den Veranstaltungsbesuchern besprochen.

Pulsoxymetrie

E infache im Breitensport eingesetzte Pulsmesser mes-sen nicht nur die Herzfrequenz , sondern erfassen

am Arm des Ambitionierten die Geschwindigkeit und zurückgelegte Kilometer, zeigen Temperatur und Höhe an und errechnen Leistung und Kalorienverbrauch. Eswundert nicht, dass sich die Hersteller dieser High-Tech-Pulsuhren bereits mit der zusätzlichen Erfassung derSauerstoffsättigung durch diese Systeme beschäftigen. Die Sauerstoffsättigung gibt uns den prozentualen Anteildes mit Sauerstoff beladenen roten Blutfarbstoffs(Hämoglobin) an. Als gebräuchliche Abkürzungenkennen wir zum einen die SaO2 als die in der blutiggewonnenen Probe gemessene arterielle Sauerstoff-sättigung und zum anderen die SaO2 als die nichtinva-siv (unblutig) mit einem Pulsoxymeter ermittelte Sauer-stoffsättigung. Unter Kenntnis des Hämoglobinwerteskann man den Sauerstoffgehalt des Blutes errechnen.Der in der Blutgasanalyse gemessene Sauerstoffpartial-druck ist umso höher, je höher die Sauerstoffsättigungist. Die Beziehung ist aber nicht linear und von verschie-denen Faktoren wie Temperatur und Kohlendioxidgehaltdes Blutes abhängig. Eine leichte Änderung des Sauer-stoffpartialdrucks im Normbereich wird mit der Pulsoxi-metrie kaum erfasst. Die Normwerte für die Sauerstoff-sättigung bei Lungengesunden liegen zwischen 96Prozent und 100 Prozent. Ein Sauerstoffmangel (Hypo-xie) liegt eindeutig bei einer Sauerstoffsättigung unter90 Prozent vor. Bei kritisch niedrigen Werten unter 70 Prozent wird die Messung zunehmend ungenau.Bei Erwachsenen wird die Sauerstoffsättigung überFingerclips oder auch Ohrsensoren abgeleitet. Letztereerinnern an die einfachen Pulsmesser der Fahrradheim-trainer. Mit dem Pulsoxymeter wird aber nicht nur diePulsfrequenz, sondern mit einem sehr komplexen Mess-verfahren die Sauerstoffsättigung im arteriellen Blut ge-messen. Man nutzt hier die Beobachtung, dass mitSauerstoff beladenes Hämoglobin rotes Licht anders ab-sorbiert („schluckt“) als nicht mit Sauerstoff beladenesHämoglobin. Dies erklärt die helle rote Farbe des sauer-stoffreichen Blutes. Diese Absorption ist aber von derWellenlänge des Lichtes abhängig. Die Leuchtdiodender modernen Pulsoxymeter geben Licht im roten undinfraroten Frequenzbereich ab. Das Optimum liegt beieiner Wellenlänge von 640 Nanometer für sauerstoff-gebundenes Hämoglobin und bei 805 bis 830 Nano-meter im infraroten Bereich für das Gesamthämoglobin.Das nicht absorbierte Licht wird gemessen. Die Leucht-dioden schalten sich mehrere hundert Male pro Se-kunde ein und aus und sind so in der Lage, das pulsie-rende Blut zu erfassen. Aus diesen Messwerten und derDifferenz zwischen den verschiedenen Wellenlängenlässt sich mit einer komplizierten Rechenoperation die

Bodyplethysmograph

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Zentraler Beitrag: Gesundheits-Check Luftpost19

Sauerstoffsättigung im arteriellen (pulsierenden) Blut er-rechnen. Die Geräte waren anfangs noch ungenau undsehr störungsanfällig. Hier hat der technische Fortschrittzu deutlich stabileren Systemen geführt, die wenigerbewegungsempfindlich sind und besser bei schlechterDurchblutung, z.B. bei Herzschwäche oder im Schock,messen. Die ersten serienmäßig hergestellten Pulsoxymeter wur-den ab 1983 in der Narkoseüberwachung und aufIntensivstationen eingesetzt. Die Möglichkeit einer kon-tinuierlichen Messung kam einer Revolution gleich undbereits 1987 war die Pulsoxymetrie in den USA für dieAllgemeinanästhesie vorgeschrieben. Man hatte er-kannt, dass es infolge nicht erkannter Sauerstoffmangel-zustände zu mehreren Tausend tödlichen Narkose-zwischenfällen allein in den USA im Jahr gekommenwar (Die Schätzungen beliefen sich zwischen 2.000und 10.000). Seitdem haben sich nicht nur die Geräte technisch ver-bessert, sie sind auch deutlich kleiner geworden. Heutewerden Patienten nicht nur bei endoskopischen Unter-suchungen pulsoxymetrisch überwacht, sondern auchdie schlafmedizinische Diagnostik ist ohne Pulsoxymetrienicht mehr denkbar. Mit einer Langzeitmessung klärenwir bei unseren Patienten den Sauerstoffbedarf undsetzen Pulsoxymeter in der Lungenfunktion bei Belas-tungsuntersuchungen (Gehstreckenuntersuchung, Spiro-

ergometrie) ein. In der Pädiatrie werden hiermit Früh-geborene überwacht und Geräte als Monitor mit nachHause gegeben. Von unseren Rettungswagen sind diekleinen Pulsoxymeter nicht mehr wegzudenken. Warum dann nicht auch beim Sport? Bei sehr hoch flie-genden Piloten und auch bei Extrembergsteigern setztman die Pulsoxymetrie bereits ein. Bei lungengesundenFreizeitsportlern macht die Pulsoxymetrie als neuesFeature ihrer Multifunktionsuhr aber überhaupt keinenSinn – hiervor schützt uns noch der augenblicklich hohePreis. Patienten in einer Lungensportgruppe können aberhiermit unter Umständen besser geführt und vor zu gro-ßen Belastungen geschützt werden. Sport ist eine nichtzu unterschätzende Säule der Therapie und sollte nachMöglichkeit auch von Patienten mit fortgeschrittenenErkrankungen ausgeübt werden. Jeder Teilnehmer einerLungensportgruppe muss zuvor einer Belastungs-untersuchung unterzogen werden. Die Messung derSauerstoffsättigung unter Belastung kann Hinweise aufeinen gestörten Gasaustausch geben. Mit der Blutgas-analyse messen wir zusätzlich den Kohlendioxid-partialdruck, der bei fortgeschrittenen Lungenerkran-kungen als Zeichen der zunehmenden Erschöpfungansteigen kann. Dieses Alarmzeichen wird mit der Pulsoxymetrie leider nicht erfasst.Die Interpretation der Pulsoxymetrie erfordert eine ge-wisse Kenntnis, aber der Nutzen ist sehr hoch und dieMethode wird sich in Zukunft noch weiter verbreiten.

Autor: Dr. Ralph StarkMedizininsche Klinik IIISchwerpunkt Pneumologie, Allergologie, Zentrum für Schlafmedizin und HeimbeatmungKrankenhaus BethanienBethanienstraße 2147441 Moers

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Zentraler Beitrag: Gesundheits-Check20

Body Mass Index (BMI)

D a sowohl Unter- als auch Übergewicht die Symp-tomatik und das Fortschreiten von COPD negativ

beeinflussen, ist ein angemessenes Körpergewicht fürden an COPD erkrankten Menschen sehr wichtig.Obwohl das Zielgewicht immer individuell festgelegtwerden muss, gibt einem der hier erklärte Body MassIndex auch BMI oder Körper Mass Index genannt,einen wichtigen Anhaltspunkt.

Wie berechnet man den Body Mass Index (BMI)?Die Formel des Body Mass Indexes (BMI) ist ganz ein-fach und kann auch zu Hause ohne Vorkenntnisse oderbesondere Geräte berechnet werden.

FormelBMI = Gewicht in Kilogramm : (Körpergröße in Meter)2

Hierzu ein BeispielDas Gewicht der Person beträgt 80 kg.Die Größe der Person beträgt 1,80 m.

Die Berechnung des Body Mass Indexes lautet wie folgt1,80 m x 1,80 m ergibt 3,24 m2.80 kg geteilt durch 3,24 m2 ergibt 24,6 kg/m2. Der BMI dieser Person beträgt also 24,6 kg/m2.

Was zeigt mir dieser BMI?Der BMI gilt für Erwachsene ab dem 18. Lebensjahr. Erist ein Richtwert zur Beurteilung ihres Körpergewichtes.Wichtig zu wissen ist, dass der BMI nicht einen absolu-ten Wert, sondern nur einen Richtwert darstellt, da erdie Zusammensetzung des Körpergewichts aus Fett-und Muskelgewebe nicht unterscheidet. Ebenso istder BMI für besonders große und besonders kleineMenschen nur eingeschränkt aussagefähig. Bei gesun-den Erwachsenen sollte der BMI laut WHO zwischen

18,5 kg/m2 und 24,9 kg/m2 liegen. Im Gegensatzdazu gilt bei COPD-Betroffenen ein Zielwert 25kg/m2. Der Grund für diesen erhöhten Zielwert ist derhäufig beobachtete, oft unvermeidbare Gewichtsver-lust, welcher die katabole (abbauende) Stoffwechsel-lage bei COPD mit sich bringt.

BMI und dann?Je nach Ausgangslage bzw. BMI gilt als Konsequenz,sein Körpergewicht unter Erhalt der Muskelmasse lang-fristig zu reduzieren oder bei Bedarf aufzubauen. DerErhalt der Muskelmasse ist deshalb so wichtig, weil da-durch die Atemarbeit des COPD-erkrankten Patientenentscheidend verbessert und dadurch wiederum anLebensqualität gewonnen wird. Bei einem BMI unter 21 kg/m2 ist es wichtig, das Gewicht regelmässig zukontrollieren, um einen weiteren Gewichtsverlust früh-zeitig zu erkennen und die nötigen Maßnahmen er-greifen zu können. Bei Bedarf gibt es verschiedeneMöglichkeiten, die Kalorienzufuhr zu erhöhen. UnterUmständen kann auch eine Anreicherung der Nah-rungsmittel nötig sein. Bei einem BMI über 25 kg/m2

wird zu einer Gewichtsreduktion von einem bis zweiKilogramm pro Monat geraten. Oft genügt bereits eineGewichtsreduktion von insgesamt fünf bis 15 Prozent,um die Symptomatik und das Fortschreiten der COPDpositiv zu beeinflussen und somit die Lebensqualität zu verbessern.

Autorin: Karin von BurgDiplom-Ernährungs-beraterin HFHochgebirgsklinik DavosHermann-Burchard-Straße 17265 Davos-WolfgangSchweiz

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Page 21: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

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COPD: Rascher Gewichtsverlust vermindert die LebenserwartungPatienten mit COPD sollten darauf achten,nicht zu sehr an Gewicht zu verlieren

Während ganz allgemein Übergewicht als nach-teilig gilt, ist dies für Patienten mit einer chronischobstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) nichteindeutig gesichert.

Aktuelle epidemiologische Studiendaten zeigen,dass sich die Lebenserwartung für diese Patienten-gruppe dann verschlechtert, wenn das Körperge-wicht niedrig ist oder in den letzten vier Wocheneine deutliche Gewichtsabnahme erfolgte. Bereitsbei einem Body Mass Index (BMI) von unter 21kg/m2 geht man für COPD-Patienten von einemUntergewicht aus und rechnet mit negativen Aus-wirkungen auf die Lebenserwartung. Angestrebtwird eine BMI von 25 kg/m2 oder etwas darüber.

Bei Patienten mit Neigung zur Gewichtsabnahmebei schwerer COPD sollte versucht werden, dieKalorien eher auf fünf als auf die üblichen dreiHauptmahlzeiten zu verteilen.

Ein zu voller Magen kann die ohnehin erschwerteAtmung der COPD-Patienten zusätzlich behindern. Sollte mit einer normalen ausgewogenen Ernäh-rung das Zielgewicht nicht erreicht werden, könnenhochkalorische Trinklösungen zur Steigerung desKörpergewichtes und des Muskelaufbaues einge-setzt werden. Es ist in diesem Falle jedoch daraufzu achten, dass die Trinklösungen zusätzlich undnicht statt der normalen Nahrung konsumiert werden. Hilfreich ist auch die Kombination einerhochkalorischen Ernährung mit Bewegungs-therapie.

Autor:Professor Dr. HeinrichWorthMedizinische Klinik IKlinikum FürthJakob-Henle-Straße 190766 Fürth

Page 22: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Gesundheits-Check22

COPD: Muskulatur erhalten

D ie Auswirkungen der COPD beschränken sichnicht auf Atemwege und Lunge. Im Verlauf der

Erkrankung entstehen durch chronische Entzündungs-prozesse und körperliche Inaktivität Folgeschäden unteranderem in der Muskulatur: Insbesondere bei fortge-schrittenen Krankheitsbildern geht die Gesamtmuskel-masse zurück – sowohl bei den untergewichtigen„pink puffern“ als auch bei den übergewichtigen „bluebloatern“, denen man diesen Verlust an Muskelmassenicht ansieht. Es entwickeln sich aber auch qualitativeVeränderungen der Muskulatur mit einer vermindertenQuerschnittsfläche der einzelnen Muskelfasern, einerÄnderung der Muskelfaserzusammensetzung undreduzierter Durchblutung des Muskels.Darüber hinaus nimmt die Ausdauerleistungsfähigkeitdes Stoffwechsels in den Muskelzellen ab. Diese Ver-änderungen führen zu verminderter Muskelkraft undMuskelausdauer sowie zu frühzeitiger und vermehrterLactatbildung. Damit tragen die Ab- und Umbauprozes-se der Muskulatur bei fortgeschrittener COPD wesent-lich zur eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeitund zur vermehrten Atemnot bei körperlicher Belastungbei. Therapeutisches Ziel muss daher sein, diesen Pro-zessen durch ein gezieltes Trainingsprogramm der Mus-kulatur entgegenzuwirken.

HandkraftmessungGesamtmuskelmasse und Leistungsfähigkeit der Mus-kulatur lassen sich durch verschiedene – zum Teil sehraufwändige – Verfahren (z.B. NMR, BIA, sportartspe-zifische Feldtests, Labormessungen an Isokineten etc.)darstellen. Eine sehr einfache, schnell durchzuführendeund nicht belastende Messmethode stellt die Handkraft-messung dar. Hierbei wird die Maximalkraft der Hand-

muskulatur amUnterarm stell-vertretend für dieMuskulatur derExtremitäten ge-messen: NachentsprechendemAufwärmen wirddas Gerät aufdie individuelleHandgröße ein-gestellt. Dann

wird der Proband angewiesen, bei abgewinkelten Ar-men innerhalb von drei bis fünf Sekunden mit zuneh-mender Kraftentwicklung die Finger gegen den Wider-stand des Federmechanismus zu schließen. Dabeisollten Atemanhalten oder Pressatmung vermiedenwerden. Der geleistete Kraftaufwand kann an einerSkala abgelesen werden und wird mit alters- und ge-schlechtsabhängigen Normwerten verglichen. Die Bedeutung der Handkraftmessung liegt insbesonde-re darin, die Patienten für das Problem der muskulärenSchwäche zu sensibilisieren. Trainingsempfehlungenlassen sich allein hierdurch noch nicht ableiten. ZurErstellung eines Trainingsplanes im Kraftbereich sindklinische Beurteilung und spezifische Tests unterVerwendung der jeweiligenTrainingsmittel, z.B. zurAbschätzung der Trainings-intensität, notwendig.

Autor: Dr. Christian MüllerFachklinik AllgäuPeter-Heel-Straße 2987459 Pfronten

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Page 23: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Messungen derDiffusionseigenschaften der Lunge

W enn allgemein im Alltag von einer Lungenfunktionsprüfung ge-sprochen wird, so denken wir in erster Linie an eine sogenannte

Spirometrie oder Ganzkörperbodyplethysmographie. Mit diesenMethoden wird im wesentlichen die Mechanik des bronchopulmonalenSystems bzw. vor allem die sogenannte Ventilation untersucht. Es wer-den Volumina und Atemflüsse gemessen, wie es nahezu jeder Patientmit einer Atemwegserkrankung kennt. Um aber die ganze und dochrecht komplexe und komplizierte Funktion von Lunge und Bronchien zuuntersuchen, muss man auch die sogenannte Diffusionsfähigkeit derLunge bestimmen. Hauptziel der Atmung ist es schließlich, Sauerstoff indas Blut und damit zum Gewebe zu bringen und Kohlendioxyd mit derAusatmung aus dem Körper zu entfernen. Eigentlich versteht man unterAtmung nämlich den gesamten Vorgang der Sauerstoffaufnahme ausder Einatmungsluft und den Transport in die Körperzellen. Wie gut diesgelingt, lässt sich am einfachsten durch eine sogenannte Blutgas-analyse aus dem hyperämisierten (stark durchbluteten) Ohrläppchenerfassen. Bei einer solchen Blutgasanalyse wird der Gaspartialdruckfür Sauerstoff und Kohlendioxyd gemessen und der sogenanntepH-Wert des Blutes (sauer oder alkalisch) bestimmt. Bei einer Blutgas-analyse (BGA) wird auch ein Wert für die Sauerstoffsättigung angege-ben. Dieser wird aber bei einer Blutgasanalyse nur rechnerisch be-stimmt und nicht direkt gemessen. Daher ist es gelegentlich sinnvoll,ergänzend zu einer Blutgasanalyse auch die Sauerstoffsättigung desBlutes mittels einer Pulsoxymetrie zu bestimmen (siehe Artikel „Puls-oxymetrie“). Letztlich ist es für eine eingehende Beurteilung wichtig zuwissen, wie viel Sauerstoff sich tatsächlich im Blut befindet. In einer et-was vereinfachten Form kann man sagen, dass der Sauerstoffgehaltdes Blutes sich errechnet aus der pulsoxymetrisch gemessenen Sauer-stoffsättigung und dem Hämoglobinwert des Blutes (da der aufgenom-mene Sauerstoff ja zunächst an den roten Blutfarbstoff, den wir Hämo-globin nennen, gebunden wird).Natürlich ist es in vielen Fällen auch wichtig, eine Blutgasanalyse bzw.eine Messung der Sauerstoffsättigung nicht nur unter Ruhebedingun-gen, sondern auch unter Belastung durchzuführen. Werden unter körperlicher Belastung niedrige Werte für den Sauer-stoffpartialdruck (paO2) und die Sauerstoffsättigung gemessen, so liegteine Diffusionsstörung vor. Für eine korrekte Beurteilung ist es aller-dings erforderlich, dass der Patient über mindestens fünf, besser sechsMinuten bei gleicher Belastungsstufe (z.B. auf dem Fahrradergometer)und bei sogenannter submaximaler Wattzahl belastet wird. Kommt esdann zu einem Abfall des paO2 um mehr als 5 mmHg (MillimeterQuecksilbersäule) und zu einem absoluten Wert, der kleiner ist als 70 mmHg für den paO2, so liegt eine für Sauerstoff relevante Diffu-sionsstörung und damit ein krankhafter Befund vor.Eine andere, seit langer Zeit etablierte Methode ist die sogenannteCO-Diffusionsmessung. Für diese Messung wird Kohlenmonoxyd(CO) verwendet, da Kohlenmonoxyd normalerweise im Körper in nichtnennenswerter Größe vorkommt und sich als Gas (im Gegensatz z.B.zum Sauerstoff) zu 100 Prozent an den roten Blutfarbstoff Hämoglobinbindet, wenn es erst einmal durch die sogenannte alveolo-kapilläreMembran defundiert ist. Diese Membran ist nämlich die einzige

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(Prof. H. Teschler)● Pneumologie-Allergologie

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(Dr. V. Weißkopf).

Die langjährige Kooperation mit dem Westdeutschen Tumorzentrum und demUniversitätsklinikum Essen garantieren die di-agnostische Abklärung, Erforschung derKrankheitsursache und Therapieplanung iminterdisziplinären Verbund mit erfahrenenSpezialisten anderer Disziplinen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissenund Empfehlungen nationaler und internatio-naler Fachgesellschaften.

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Ausführliche Infos und Tipps finden Sie in unser-er Klinikbroschüre oder auf unserer Homepage.Für die fachkompetente Beratung stehen Ihnenunsere Spezialambulanzen zur Verfügung.

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Page 24: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Zentraler Beitrag: Gesundheits-Check24

Trennung zwischen den luftgefüllten Alveolen und denblutführenden Gefäßen (sogenannten Kapillaren).Diese Trennungsschicht ist nur zweitausendstel Millime-ter dick (2 µ-Meter entspricht 0,002 Millimeter), wasetwa dem fünfzigstel eines menschlichen Haares ent-spricht.Die Konzentration des Kohlenmonoxyds in der Einat-mung im Vergleich zu der CO-Konzentration in der Aus-atmungsluft erlaubt die Berechnung, wie viel von demGas über die alveolo-kapilläre Membran defundiert ist.Die CO-Diffusionsmessung ist relativ einfach durchzu-führen und natürlich gänzlich ungefährlich, da die ver-wendeten CO-Konzentrationen extrem niedrig sind.Ansonsten ist Kohlenmonoxyd ein giftiges Gas.

Ein im Alltag gelegentlich bedeutsames Problem ergibtsich aus der Tatsache, dass für eine gute Messung derAtem nach der Einatmung für acht bis zehn Sekundenangehalten werden muss. Dies gelingt bei starker Luft-not natürlich nicht immer.Ist die Diffusionskapazität erniedrigt, so lässt dies aufeinen gestörten Gasaustausch schließen. Dies wiede-rum kommt bei verschiedenen Erkrankungen vor, so z.B.bei einem Lungenemphysem oder bei einer Lungenfi-brose. Bei einem Lungenemphysem liegt das ursäch-

liche Problem darin, dass ein Emphysem ja letztlich einVerlust an Alveolen und damit an sogenannter Gasaus-tauschfläche ist. Normalerweise beträgt die gesamteGasaustauschfläche bei einem Menschen zwischen80 und 120 Quadratmeter. Bei einem Emphysem wiegesagt, ist diese Fläche durch die Gewebezerstörungvermindert.Bei einer Lungenfibrose liegt das Problem darin, dassdie Lunge durch einen Schrumpfungsprozess und dieEinlagerung von Bindegewebe immer kleiner und steiferwird und gleichzeitig die sogenannte alveolo-kapilläreMembran verdickt ist. In diesem Fall hat es der Sauer-stoff schwerer, über diese „Barriere“ hinweg in denUmlauf zu gelangen. Zusammenfassend gehören zu einer komplettenLungenfunktionsuntersuchung nicht nur die bekannteSpirometrie und Bodyplethysmographie, sondern aucheine Messung der Diffusionskapazität. Hierfür kann ent-weder die sogenannte CO-Diffusionsmessung verwen-det werden oder eine Messung der Sauerstoffsättigungbzw. des Sauerstoffgaspartialdruckes im Blut in Ruheund unter Belastung. Die CO-Diffusionsmessung ist leicht durchzuführen undweist eine hohe Empfindlichkeit für die Aufdeckung vonkrankhaften Prozessen an der alveolo-kapillären Mem-bran auf. Das heißt, man kann mit dieser Methode be-reits in sehr frühen Stadien eine Gasaustauschstörungerfassen und auch im Verlauf kontrollieren. Dies ist imAlltag von einer hohen Bedeutung sowohl für Patientenmit einem Lungenemphysem als auch für Patienten mitsogenannten interstitiellen Lungenerkrankungen, z.B. miteiner Lungenfibrose.

Autor: Dr. med. Thomas VoshaarMedizinische Klinik IIISchwerpunkt Pneumologie,Allergologie, Zentrum für Schlafmedizinund HeimbeatmungKrankenhaus BethanienBethanienstraße 2147441 Moers

Je nachdem wie viel Hämoglobin durch das Kohlen-monoxid (CO) blockiert ist, treten Beschwerden auf.Bei zehn bis 30 Prozent der Patienten z.B. Kopf-schmerzen und Luftnot. Bei Werten über 60 Prozentkann der Betroffene ins Koma fallen oder sterben.Nach einer akuten Vergiftung mit Kohlenmonoxidbleiben häufig neurologische Probleme bestehen.Typisch sind Bewegungsstörungen oder Gedächtnis-schwund.Auch beim Zigarettenrauchen entsteht Kohlenmon-oxid, das der Körper erst nach und nach wiederabgeben kann. Mit einer einfachen Messung kannman feststellen, wie stark der Körper durch Kohlen-monoxid belastet ist. Erst einige Stunden nach derletzten Zigarette hat der Körper das Kohlenmonoxidvollständig abgegeben.

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Page 25: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Wir über uns

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Wo und wann treffen sichAtemtherapiegruppen?

D ie Angaben zu den Atemtherapiegruppen geben einenÜberblick darüber, wo die Gruppentreffen stattfinden

und nennen die Ansprechpartner der jeweiligen Gruppe, andie Sie sich wenden können. In den Gruppentreffen findenVorträge, Diskussionen, Erfahrungsaustausch, häufig vorherauch Atemübungen statt. Einzelheiten finden Sie auf unsererInternetseite unter „Programme der OV“.

Fragen zu den Atemtherapiegruppen und generell zur Patien-tenliga Atemwegserkrankungen e.V. beantwortet gerne unse-re Geschäftsstelle:

Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.Berliner Straße 8455276 Dienheim Telefon: (0 61 33) 35 43Fax: (0 61 33) 92 45 57E-Mail: [email protected]

AlzeyGruppentreffen: Einmal im Monat jeweils um 19.00 Uhr im DRK Krankenhaus Alzey. Kooperation: Oberarzt Dr.Laakmann (Pneumologe), niedergelassene Fachärzte,Physiotherapeutin. Ansprechpartner: Sekretariat Dr.Laakmann, Frau Müller, (06731) 407105; Geschäftsstelleder Patientenliga Atemwegserkrankungen, (06133) 3543.

Bad Lippspringe Gruppentreffen: Jeweils am ersten Montag im Monat in der Karl-Hansen-Klinik. Kooperation: Mit dem Ärzteteam derKarl-Hansen-Klinik, der Sozialpädagogin Frau Silbermann-Schulz, dem Physiotherapeuten Herrn Fiedler, dem Diplom-sportlehrer Herrn Thuilot. Ansprechpartner: Frau Aumüller,(05231) 88592; Frau Silbermann-Schulz, (05252) 954058.

Bernkastel-WittlichGruppentreffen: Jeweils am ersten Donnerstag im Monat imHaus der AOK, Wittlich. Kooperation: Mit Lungenfachärztenaus Klinik und Praxis sowie mit Physiotherapeuten. Ansprech-partner: Inge Follmann, Telefon: 574, Helga Schinhofen,(06571) 6788.

Coswig Gruppentreffen: Immer um 18.00 Uhr im FachkrankenhausCoswig. Kooperation: Mit Ärzten, Physiotherapeuten undSporttherapeuten der Klinik. Ansprechpartner: CorneliaPrager, (03523) 65-181, Frau Eichler, (0351) 4955454.

Dortmund Gruppentreffen: Jeweils am ersten Mittwoch im Monat imgroßen Seminarraum (3. Stock, Aufzug vorhanden) der

Praxisklinik, Leopoldstraße 10. Kooperation: Mit nieder-gelassenen Lungenfachärzten und der LungensportgruppeDortmund. Ansprechpartner: Herr Nockemann, (0231)9818057.

DuisburgGruppentreffen: Einmal pro Monat im Bethesda-Krankenhausum 18.00 Uhr. Kooperation: Mit Lungenfachärzten aus Klinikund Praxis sowie mit Physiotherapeuten. Ansprechpartner:Cordula Bannasch, (0203) 335567.

Essen Gruppentreffen: Jeweils am ersten Donnerstag des Monats(außer Dezember/Januar) in der Ruhrlandklinik.Kooperation: Mit dem Chefarzt und den Ärzten der Ruhr-landklinik sowie dem Verein für Gesundheitssport und Sport-therapie an der Universität Essen e.V. Ansprechpartner: HerrBaumgardt, (0201) 533338; Herr Stratmann, (0201)537425; Frau Stermljan, (0201) 405453.

Fellbach Gruppentreffen: Finden bei Wanderungen, Ausflügen undGroßveranstaltungen bzw. beim Lungensport statt.Kooperation: Mit den Lungenfachärzten der Region.Ansprechpartner: Herr Kruse, (07 11) 58 94 58; HerrGrätsch, (0711) 582859; für Wanderungen: Herr Schreiner,(0711) 587593; Frau Sandbühler, (0711) 574270.

Frankfurt am Main Gruppentreffen: Alle 14 Tage im UniversitätsklinikumFrankfurt am Main, Haus 23 b, Gymnastiksaal, Theodor-Stern-Kai 7 (Haupteingang). Kooperation: Mit Lungenfach-ärzten und Physiotherapeuten der Region. Ansprechpartner:Frau Herchen, (069) 523507; Frau Schösser, (06102)53416.

Fürth Gruppentreffen: Jeweils am vierten Mittwoch um 19.00 Uhrim Gebäude der Arbeiterwohlfahrt, Fritz-Seuß-Begegnungs-stätte, Flößaustr. 21, Fürth. Kooperation: Mit der AWO-Selbsthilfegruppe, mit niedergelassenen und klinisch tätigenÄrzten der Region. Ansprechpartner: Frau Stengel imSekretariat Professor Worth, (0911) 75801102; AWO FürthHerr Rebhan, (0911) 7492012.

HaagGruppentreffen: Einmal pro Monat, jeweils montags um18.30 Uhr in der Klinik Haag. Kooperation: Mit HerrnChefarzt Dr. Dötterl und Frau Münch (Physiotherapie).Ansprechpartner: Frau Kainz im Sekretariat Dr. Dötterl,(08072) 378-3201.

Hagen Gruppentreffen: Jeweils am letzten Dienstag im Monat in derKlinik Ambrock, Ambrocker Weg 60, Hagen. Kooperation:

Luftpost

Page 26: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Wir über uns26 Luftpost

Mit niedergelassenen und klinisch tätigen Ärzten (KlinikAmbrock). Ansprechpartner:Hella Beermann, (0 23 31) 9839 38, Werner Brand, (02330) 12792. Wandergruppe: IrisGraetz, (02331) 66747. Sport, Bewegungs-, Atemübungenund Wassergymnastik finden in der Asthma-Sportgruppe derBehinderten-Sportgemeinschaft statt. Ansprechpartner: FrauKipp im Sekretariat Professor Rühle, (02331) 974201.

Homburg/Saar Gruppentreffen: Einmal im Monat um 18.00 Uhr, Universitäts-klinikum Homburg/Saar. Kooperation: Mit Ärzten der Klinikund niedergelassenen Pneumologen. Ansprechpartner:Geschäftsstelle der Patientenliga Atemwegserkrankungen,(06133) 3543.

Lüdenscheid Gruppentreffen: Vorträge und Diskussion jeweils am letztenDonnerstag im Monat um 19.00 Uhr im Klinikum Lüden-scheid, Seminargebäude, Haus 7. Funktionstraining jedenMontag im moveo-Institut für Gesundheitssport, Brüning-hauser Straße 4 mit Sporttherapeut Herrn Niedermeyer.Basisschulung im kleinen Kreis – nach Bedarf. Kooperation:Mit Ärzten und Therapeuten des Klinikums Lüdenscheid.Ansprechpartner: Frau Dudanski, (02351) 27567; HerrKnitter, (02351) 4393; Sekretariat Chefarzt Prof. Lorenz,(02351) 463361.

Mainz Gruppentreffen: Atemtherapie: Jeweils am letzten Mittwocheines Monats von 17.30 bis 18.15 Uhr beim DRK, Mitter-nachtsgasse 6 (Erdgeschoss/Lehrsaal) Mainz. Vorträge undDiskussionen: Um 19.30 Uhr in der Landeszentrale für Ge-sundheitsförderung in Rheinland-Pfalz, Karmeliterplatz 3,Mainz. Lungensport in der Lungensportgruppe des Vereins„Gesundheit für Alle Universität Mainz e.V.“. Kooperation:Mit den Lungenfachärzten aus Klinik und Praxis in Mainz,Frau Höhle (Atemtherapie). Ansprechpartner: Herr Dr. Berck,(06131) 921592.

MarburgGruppentreffen: Einmal im Monat jeweils um 19.00 Uhr(nach dem Treffen der Lungensportgruppe!) im KlinikumLahnberge. Kooperation: Mit Lungenfachärzten aus Klinikund Praxis sowie mit internistischen und allergologischenFachärzten. Ansprechpartner: Herr Friedhelm Stadtmüller,(06422) 4451; Frau Ute Koller, (06420) 7420.

Moers-NiederrheinGruppentreffen: Bei den verschiedenen Aktivitäten (Terminebitte erfragen). „Basisschulung“: In drei Abendseminaren er-fährt der Patient alles, was er über seine Krankheit wissensollte. „Atemtherapie“: In acht Übungseinheiten erlernt derPatient alle Techniken, die er zur Beherrschung seiner Krank-heit können sollte, Ansprechpartner: Frau Beate Wargalla,(0203) 484751. „Vorträge“: In neun Veranstaltungen pro

Jahr informieren Ärzte und diskutieren mit den Patienten,Sekretariat Chefarzt Dr. Thomas Voshaar, (02841)2002410. In Moers gibt es zwei Lungensportgruppen,Ansprechpartner: Frau Elke Alraun, (02843)907591 undFrau Tanja Leekes, (02841) 999444 nach 17.00 Uhr. EineLungensportgruppe ist in Kamp-Lintfort, Ansprechpartner:Frau Kathrin Homeier, (02841) 9391293 und Frau SylviaSchlicht-Gieseler, (02842) 330360. AnsprechpartnerOrtsgruppe Moers-Niederrhein: Frau Anni Witgens, (02833)2561; Herr Wolfgang Raab, (02842) 41015.

Rheda-Wiedenbrück Gruppentreffen:Jeweils am zweiten Mittwoch im Monat um19.00 Uhr in den Seminarräumen der Löwen-Apotheke,Heinrich-Pütz-Straße 6. Lungensport: Jeden Donnerstag19.45 bis 21.15 Uhr, Berufsschule „Am Sandberg“, Rheda-Wiedenbrück. Kooperation: Mit Lungenfachärzten, Physio-therapeuten, einem Heilpraktiker, Psychologen, Kranken-gymnastin. Ansprechpartner: Herr Belger, (05242) 56786;Frau Doppmeiner, (05248) 1574.

St. Peter-Ording Gruppentreffen: Einmal pro Monat mit Atemtherapie.Lungensport: Jeden Montag und Mittwoch um 18.30 Uhr.Kooperation: Mit dem Chefarzt der DRK-Nordsee-Reha-Klinik, seinen Ärzten und Therapeuten. Ansprechpartner:Frau Repp, (04841) 8712 53; Frau Petzny, (04863)476829.

TrierGruppentreffen: Einmal pro Monat um 19.00 Uhr in derPhysiotherapie Eicher, Ostallee 3/Alleencenter in Trier.Lungensport jeweils montags und mittwochs von 20.00 bis21.00 Uhr im Ev. Elisabeth-Krankenhaus in Trier. Anmeldung:(0651) 4629-864. Kooperation: Mit niedergelassenen sowieklinisch tätigen Ärzten und Physiotherapeuten. Ansprech-partner: Frau Eicher, (0651) 44611.

Wiesbaden Gruppentreffen: In unregelmäßiger Folge. Atemtherapie undAtemgymnastik je acht Übungseinheiten im Frühjahr undHerbst in der Asklepios Paulinen Klinik, Wiesbaden undganzjährig wöchentlich immer mittwochs ab 20.00 UhrLungensportaktivitäten in der Turnhalle der Hebbelschule,Raabestraße 2, 65187 Wiesbaden. Kooperation: Mit nieder-gelassenen Lungenfachärzten und Atemtherapeuten ausWiesbaden. Ansprechpartner: Herr Wern, (06122) 15254oder (0176) 24349739.

[email protected]

Page 27: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Wir über uns

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KoordinationsstelleJens LingemannLindstockstraße 3045527 Hattingen(0 23 24) 999 [email protected]

Baden-WürttembergRegion Bodensee-Oberschwaben-Allgäu in KonstanzGertrud Voigt(0 75 31) 3 63 38 [email protected]

Region Bodensee-Oberschwaben-Allgäu in RavensburgStephan Hochstrate(0 75 29) 40 14 [email protected]

Region Nordbaden in MannheimGisbert Horsch(0621) 4 62 99 [email protected]

Region Nordschwarzwald in Bad SteinachUlrich Brandstätter(0 70 53) 92 03 [email protected]

BayernRegion Bayern – MünchenMonika Leidig(0 89) 46 90 [email protected]

BerlinRegion Berlin-Buch in BerlinGunther Schlegel(0 30) 41 70 97 [email protected]

Region Berlin-Neukölln in BerlinGunther Schlegel(0 30) 41 70 97 [email protected]

Region Berlin-Reinickendorf in BerlinGunther Schlegel(0 30) 41 70 97 [email protected]

Region Berlin-Zehlendorf in BerlinGisela Schwartz(0 30) 8 11 29 [email protected]

BrandenburgRegion Brandenburg – PotsdamBärbel Lück(03 31) 2 80 21 [email protected]

BremenRegion Bremen – BremerhavenGisbert Härtel(04 21) 47 73 [email protected]

HessenRegion Rhein-Main in LangenBarbara Eyrich(0 61 05) 40 68 [email protected]

Nordrhein-WestfalenRegion Aachen in Stolberg/WürselenHeidi Witt(0 24 05) 47 52 [email protected]

Region Bergisches Landin Engelskirchen RünderothKlaus Brühmann(0 22 02) 8 21 [email protected]

Region Eifel – SimmerathHeidi Witt(0 24 05) 47 52 [email protected]

Region Münsterland – SteinfurtFerdinand Hagemann(02 51) 39 99 77 [email protected]

Region Niederrhein –DüsseldorfKlaus Wüster(02 11) 1 52 01 [email protected]

Region Niederrhein in KrefeldMarianne Zindler(0 21 51) 3 25 89 [email protected]

Region Niederrhein in ViersenWolfgang Gillissen(0 21 62) 1 65 [email protected]

Region Ostwestfalen-Lippein HerfordGisela Hillebrand(0 52 21) 69 06 [email protected]

Region Rhein-Sieg in BonnGerhild Harbauer(02 28) 66 45 [email protected]

Region Rhein-Sieg in BonnHans Stangl(0 22 41) 9 23 08 [email protected]

Region Ruhrgebiet in HattingenAnja Färber(0 23 24) 2 87 [email protected]

Region Südwestfalen – MendenBurkhard Schauerte(0 23 73) 1 03 [email protected]

Region Westfalen in HammWilhelm Rohe(0 23 89) 40 25 [email protected]

Rheinland-PfalzRegion Westpfalz in KaiserslauternKonrad Müller(06 31) 6 84 [email protected]

Schleswig-HolsteinRegion Nord in GroßhansdorfHorst Schumacher(0 40) 7 24 51 [email protected]

Region Schleswig-Holstein in SchleswigIrma Philipp(0 46 09) 9 52 60 80

Abonnement der „Luftpost – Zeitschrift für Atemwegskranke“Gewünschte Zahlungsweise:

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Hiermit abonniere ich die „Luftpost – Zeitschrift für Atemwegs-kranke“. Die „Luftpost“ erscheint zweimal jährlich (Ausgabe „Früh-jahr“ erscheint zum DGP-Kongress, Ausgabe „Herbst“ erscheint zum„Lungentag“). Der Bezugspreis pro Jahr beträgt 7,50 € inkl. Portound Versand innerhalb Deutschlands. Das Abonnement verlängertsich jeweils um ein Jahr, falls es nicht schriftlich bis jeweils sechsWochen vor Jahresende gekündigt wird.

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Abobetreuung:Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. ● Frau PlatacisBerliner Str. 84 ● 55276 Dienheim Tel.: (0 61 33) 35 43 (Mo. - Do. 8.30 - 13.30 Uhr)Fax: (0 61 33) 92 45 57

Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD

Page 28: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Wir über uns28

Voraussetzungen:Der Lehrgang ist geplant für•Diplomsportlehrer/in•Diplomsportwissenschaftler/in•Diplomtrainer/in•Sportlehrer/in•Arzt/Ärztin•Sonderpädagoge/in Schwerpunkt „Sport“•Fachübungsleiter/in Behindertensport (Bayern)•Physiotherapeut/in

Inhalte:Ausbildungsblock AMedizinische Grundlagen•Aufbau und Funktion der Atemwege•Aufbau und Funktion der Atempumpe•Störungen bei obstruktiven Atemwegserkrankungen•Diagnostik der obstruktiven Atemwegserkrankungen•Krankheitsmanagement•Indikationen/Kontraindikationen für Lungensport•Monitoring•Notfallsituation

Ausbildungsblock BSportwissenschaftliche Grundlagen: Theorie und Praxis des Lungensports•Grundlagen des Trainings bei obstruktiven

Atemwegserkrankungen• Prinzipien des sportlichen Trainings bei

Atemwegserkrankungen

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AbobestellungPassend für DIN-Lang-Fensterumschlag

•Sporttherapeutische Leistungsdiagnostik undTrainingssteuerung

•Atemtherapeutische Elemente (Theorie und Praxis)•Selbstwahrnehmung•Elemente aus der Patientenschulung•Sportinduzierte psychosoziale Prozesse•Aufbau einer Übungseinheit

Ausbildungsblock COrganisatorische Grundlagen•Gründung und Aufrechterhaltung einer

Lungensportgruppe•Zusammenarbeit mit anderen Institutionen•Beiträge und Versicherungsschutz•Verordnung von

Rehabilitationssport/Funktionstraining• Zuschuss und Kostenerstattung

Wenn Sie detailliert informiert sein wollen, fordern Siebitte Unterlagen im Kontaktbüro der AG Lungensport inDeutschland e.V. an: Tel.: (0 61 33) 20 21E-Mail: [email protected]

Die nächsten Termine, an denen Sonderlehrgängezum Fachübungsleiter Rehabilitationssport InnereOrgane (spezielle Ausrichtung: Atemwegs- undLungenerkrankungen) bzw. Refresher-Kurse zurLizenzverlängerung (alle zwei Jahre) durchgeführtwerden, finden Sie auf Seite 51.

Sonderlehrgänge Fachübungsleiter Rehabilitationssport Innere OrganeSpezielle Ausrichtung: Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Page 29: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Das Interview Luftpost29

Die „Luftpost“ sprach mit Professor Dr. Tobias Welteüber die ersten Ergebnisse seiner Untersuchungen

bezüglich der Verbreitung der COPD in der Bevölke-rung in Deutschland.

Luftpost:Herr Professor Welte, was ist eine COPD?

Professor Welte:Die COPD (= Chronic Obstructive Pulmonary Disease),die chronisch obstruktive Bronchitis mit oder ohneLungenemphysem, ist eine Lungenerkrankung, die – ins-besondere bei unzureichender Behandlung – zuneh-mend zu Symptomen wie Luftnot, Husten und Auswurfführt und die nicht geheilt werden kann.

Luftpost:Was sind die Ursachen für die Entstehung einer COPD?

Professor Welte:Hauptrisikofaktoren für die Entstehung einer COPD sind:•in erster Linie das aktive Rauchen jeglicher Art,•wahrscheinlich auch das passive Rauchen,•das Einatmen von Staub und Chemikalien,•die Luftverschmutzung in Innenräumen:

– Brennstoffe aus Biomasse (Kochen, Heizen),– offener Kamin, Kerzen, Feinstaub.

Luftpost:Die COPD gilt ja in der ganzen Welt als eine„Volkskrankheit“; bei wie vielen Menschen führt denndie COPD zum Tode?

Professor Welte:Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation(WHO) sterben jährlich weltweit etwa drei MillionenMenschen an einer COPD. Betroffen sind sowohlMänner als auch die Frauen, und zwar die Frauen mit

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Die BOLD-Initiative Ein Projekt zur Untersuchung der Häufigkeit und der gesundheitsökonomischen Folgen der COPD in der Bevölkerung

Page 30: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Das Interview30

steigender Tendenz. In den Entwicklungsländern ist dieAnzahl der Frauen, die an einer COPD sterben, sehrhoch. Dies wird auf die Belastung der Lunge durch dasKochen an offenen Feuerstellen zurückgeführt. Die meisten Menschen, die die Anzeichen für eineCOPD aufweisen – Auswurf, Husten, Atemnot –, su-chen deswegen keinen Arzt auf. Zum Zeitpunkt derDiagnose ist deshalb die COPD schon so weit fortge-schritten, dass die Lunge schon nachhaltig geschädigtist; eine Heilung ist nicht möglich. Der Verlust an Le-bensqualität kann schon sehr erheblich sein; die norma-le Lebenserwartung wird dramatisch verkürzt.

Luftpost:Herr Professor Welte, worum geht es eigentlich bei derBOLD-Initiative?

Professor Welte:Die BOLD-Initiative (BOLD = Burden of ObstructiveLung Disease) ist ein weltweit angelegtes Projekt zurUntersuchung der Häufigkeit der chronisch obstruktivenBronchitis in der Bevölkerung.Für Deutschland wird die Erhebung unter meiner Lei-tung von der Abteilung Pneumologie der MedizinischenHochschule Hannover in der Region Hannover durch-geführt. Mehr als 1.000 Personen – je zur Hälfte Män-ner und Frauen – werden im Raum Hannover zufalls-abhängig ausgewählt, angeschrieben und um ihreMitwirkung bei der Studie gebeten. Am Ende erhieltenwir von knapp 700 Personen verwertbare Ergebnisse.Unterstützt wird die Studie von den UnternehmenBoehringer Ingelheim und Pfizer.

Luftpost:Welche Untersuchungen wurden bei den Teilnehmernder Studie vorgenommen?

Professor Welte:Bei den an der Studie teilnehmenden Personen wurdedurch eine Spirometrie die Lungenfunktion (vor undnach Gabe eines bronchienerweiternden Medika-ments) gemessen und mit dem Schwerpunkt „Gesund-heitszustand der Lunge“ eine ausführliche Befragung(bestehende Einschränkungen, Raucherverhalten,Lebensqualität) vorgenommen.

Luftpost:Welche Ziele sollen denn mit der BOLD-Initiativeerreicht werden?

Professor Welte:Hauptziele der BOLD-Initiative sind:•Messung der Häufigkeit der COPD und ihrer

Risikofaktoren.•Messung der Auswirkungen der COPD auf

Lebensqualität, körperliche Belastbarkeit,Atemwegssymptome und die Inanspruchnahme dermedizinischen Versorgung.

•Entwicklung eines zuverlässigen Modells zurVorhersage der zukünftigen gesundheitsökonomi-schen Konsequenzen der COPD.

Die Studie begann im Juni 2005 und sie soll Anfang2007 abgeschlossen sein.

Luftpost:Herr Professor Welte, können Sie uns schon etwasdarüber sagen, was Ihre Untersuchungen bisherergeben haben?

Professor Welte:Die bisherigen Erfahrungen der BOLD-Initiative fürDeutschland lassen sich wie folgt zusammenfassen:•Die Häufigkeit der COPD ist wesentlich höher als bis-

her angenommen. Von den über 40 Jahre altenTeilnehmern an der Studie haben knapp 14 Prozenteine COPD. Bei den über 70-Jährigen waren knapp30 Prozent an einer COPD erkrankt.

•Der Großteil der innerhalb der Studie diagnostizier-ten COPD-Patienten hatte eine leichte bis mittelschwe-re COPD. Bei fast der Hälfte der Betroffenen war dieCOPD bisher nicht von einem Arzt festgestellt unddeshalb nicht behandelt worden.

•Es wurde bei einer nennenswerten Anzahl vonPersonen eine Atemwegsobstruktion festgestellt,

Stichwort:Epidemiologie

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtesgibt es in Deutschland 19 Millionen Raucher.Etwa acht Millionen wollen das Laster aufge-ben. Nur 500.000 Menschen gelingt es, diesenVorsatz dauerhaft in die Tat umzusetzen. Dabeiverkürzen langjährige Raucher ihre Lebenser-wartung um etwa zehn Jahre, erinnerte Pro-fessor Stefan Andreas von der Fachklinik fürLungenkranke in Immenhausen. „Jugendliche,die schon als 15-Jährige mit dem Rauchen be-gonnen haben, sterben sogar 23 Jahre früher.“Eine weitere traurige Nachricht sei, dass mehrCOPD- ler als Nicht-COPD-ler rauchen würden.„Da haben wir Ärzte bisher versagt“, so derLungenspezialist. Dabei könne ein Rauchstoppin jedem Alter und bei fast jeder Erkrankung die Lebensqualität und die Lebenserwartung erhöhen.

Quelle: Ärzte Zeitung, Mittwoch, 24.01.2007

Page 31: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Das Interview Luftpost31

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obwohl diese Menschen nie geraucht hatten undkeine asthmatypische Vorgeschichte aufwiesen. DieUrsachen dafür müssen noch erforscht werden.

Luftpost:Das aktive Rauchen gilt als Hauptursache für dieEntstehung einer COPD. Was wissen wir denn über dasRaucherverhalten?

Professor Welte:Eine an Alter und Geschlecht anknüpfende Analyse desRaucherverhaltens der Studienteilnehmer ergab folgen-des Bild:•Von den über 40-Jährigen sind etwa 21 Prozent

aktive Raucher.•Von den 40- bis 49-jährigen Frauen sind etwa

41 Prozent aktive Raucher; bei den gleichaltrigenMännern sind es etwa 33 Prozent.

•Von den über 70-jährigen Männern rauchen noch 12 Prozent; der Anteil der rauchenden Frauen gehtgegen Null.

•Von den 40- bis 49-jährigen Frauen haben 68Prozent geraucht oder rauchen noch; bei den gleich-altrigen Männern sind es 65 Prozent.

•Der Anteil der Frauen über 70 Jahre, die rauchen

oder geraucht haben, beträgt 22 Prozent; bei dengleichaltrigen Männern sind es 76 Prozent.

Zusammenfassend bedeutet das, dass jüngere Fraueninzwischen häufiger Rauchen als gleichaltrige Männer.Raucherentwöhnungsprogrammen in Schulen undAufklärung bereits in den Grundschulen kommt dem-nach eine zentrale Bedeutung zu.

Luftpost:Herr Professor Welte, gibt es darüber hinaus eine be-sondere Erkenntnis, die Sie unseren Lesern schon mittei-len können?

Professor Welte:In der Tat gibt es eine Botschaft, die die rauchendenFrauen betrifft.Frauen scheinen empfindlicher auf Rauchen zu reagie-ren und früher – vielleicht auch häufiger – an COPDzu erkranken. Gerade was die Früherkennung vonLungen- und Atemwegserkrankungen bei Frauen an-geht, müssen wir in Zukunft aktiver werden.

Luftpost:Herr Professor Welte, wir danken Ihnen für diesesGespräch.

Page 32: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Ihr Arzt informiert32

Langzeit-SauerstofftherapieWas ist das? Wie geht das?

D as Motto des diesjährigen Deutschen Lungentages– „Machen Sie Ihrer Lunge Beine “ – könnte auch

das Motto der Selbsthilfegruppe Sauerstoff-Langzeit-Therapie sein. Wie komme ich wieder auf die Beine,wenn ich an einer schweren Lungenerkrankung leideund auf eine Sauerstoffversorgung rund um die Uhr an-gewiesen bin? Wie kann ich wieder am öffentlichenLeben teilnehmen mit einer Nasenbrille, die jedem auf-fallen muss und die für andere Krankheit signalisiert?Wie gehe ich unbefangen einkaufen oder ins Theater?Wie kann ich mit meiner Sauerstoffkanne in Urlaubfahren ? Der Weg dahin ist lang. Für Patienten, die von ihremArzt zum ersten Mal hören, dass sie Sauerstoff zumÜberleben brauchen, fast unvorstellbar. Das Lebenändert sich schlagartig.

Wer aber braucht eine Sauerstoff-Langzeittherapie?Nach den Leitlinien zur Langzeit-Sauerstofftherapie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie undBeatmungsmedizin e.V. ist die Verordnung von Sauer-stoff notwendig, wenn trotz Ausschöpfung aller medika-mentösen Therapien eine chronische Unterversorgungmit Sauerstoff (Hypoxämie) nachweisbar ist. Der Sauer-stoffgehalt muss im arteriellen Blut bestimmt werden.Geeignet sind Messungen aus dem Ohrläppchen, daszehn Minuten vorher mit einer durchblutungsförderndenSalbe eingerieben wurde.

Eine behandlungsbedürftige, chronische Hypoxämieliegt vor, wenn der arterielle Sauerstoffpartialdruck(paO2) unter Ruhebedingungen während einer stabilenKrankheitsphase von circa vier Wochen mehrfach (min-destens dreimal) unter 55 mmHg liegt. Die Ursache derHypoxäme ist für die Entscheidung zur Langzeit-Sauerstofftherapie unerheblich.

Gibt es bereits Anhaltspunkte für eine Schädigung desrechtes Herzens (Cor pulmonale) oder liegt eine Ver-mehrung der roten Blutkörperchen (sekundäre Polyglo-bulie) vor, kann eine Sauerstoff-Langzeittherapie auchschon eingeleitet werden, wenn die Grenzwerte nochnicht unterschritten sind und die paO2-Werte zwischen56 bis 60 mmHg liegen.

Welche Untersuchungen sind für die Langzeit-Sauerstofftherapie (LOT) entscheidend?Sauerstoff ist kostbar und auch teuer, deshalb sind um-fangreiche Tests vorgeschrieben und in Leitlinien ge-nau festgelegt.

Zunächst können die Untersuchungen nur bei einemLungenfacharzt, einem spezialisierten Internisten oderin der Krankenhausambulanz durchgeführt werden.Grundlage für die Verordnung von Sauerstoff ist dieBestimmung der arteriellen Blutgase unter Raumluftnach einer Ruhezeit von mindestens 15 Minuten. Ist der paO2 kleiner als 55 mmHg sollte durch Gabevon zwei Litern Sauerstoff pro Minute über eine Nasen-sonde der paO2-Wert nach mehr als 15 Minuten erneutbestimmt werden. Steigt er auf über 60 mmHg oder ummindestens 10 mmHg an, benötigt der Patient eineLangzeit-Sauerstofftherapie.

Liegen die arteriellen Blutgaswerte in Ruhe über 60mmHg, müssen Belastungstests durchgeführt werden.Durchgesetzt hat sich der der Sechs-Minuten-Gehtest(shuttle-walk-test) mit und ohne Sauerstoff. Der Patientsollte mit normaler Ganggeschwindigkeit gehen. DieDistanz, die er in sechs Minuten zurücklegt, wird ge-messen und die subjektive Angabe seiner Atemnot aufeiner Befindlichkeitsskala (Bjorg-Skala) dokumentiert. Im Rahmen einer solchen Gehstreckentestung ist in Ab-hängigkeit von der konkreten Belastungssituation dernotwendige Sauerstoffbedarf zu ermitteln, um einebelastungsinduzierte Hypoxämie auszugleichen.Nachsorgeuntersuchungen sollen im ersten Jahr alledrei Monate, später mindestens zweimal im Jahr oderbei Verschlechterung der Erkrankung sofort veranlasstwerden.Wichtig ist, dass die Therapie nicht nur frühzeitig, son-dern auch richtig eingeleitet und regelmäßig über-wacht wird, denn nur so kann die krankheitsbedingteImmobilität und deren Sekundärfolgen wie Osteopo-rose, Infektanfälligkeit oder soziale Isolation undPflegebedürftigkeit vermieden bzw. verzögert werden.

Da die Behandlung für den Patienten oft als Einschnittin seine persönliche Freiheit angesehen wird, ist eineausführliche Beratung – auch zusammen mit derFamilie – dringend notwendig. Die Betreuung solltedurch einen in der Sauerstofftherapie erfahrenen Arztdurchgeführt werden, der auch die geforderten regel-mäßigen Blutgasanalysen durchführen kann.Der Patient muss wissen, dass Sauerstoff ein Medika-ment ist und ab sofort zur Therapie gehört wie seinTurbohaler. Für Medikamente gibt es Beipackzettel, aufdenen sich der Patient über die Wirkungen und Neben-wirkungen informieren kann. Auch für Sauerstoff gibt es seit kurzem einen Beipackzettel. Die Firma LindeGas Therapeutics verkauft medizinischen Sauerstoff unter den Namen „Conoxia“, abgefüllt in stationäreTanks als Conoxia LOX und in Druckgasbehältern alsConoxia GOX. Sauerstoff wird wie jedes andereMedikament individuell rezeptiert. Die Krankenkassenverlangen eine genaue Angabe der Sauerstoffmenge

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Ihr Arzt informiert34

in Ruhe, unter Belastung und auch nachts, bevor sie dieKosten übernehmen. Die Mengenangabe ist für denPatienten wichtig und bindend, denn zu wenig Sauer-stoff kann genauso gefährlich werden wie zu vielSauerstoff. Eine Selbstbehandlung bei akuter Atemnotdurch Aufdrehen des Reglers kann zur gefürchtetenCO2-Narkose führen Die Ursachen der akuten Atemnotkönnen vielfältig sein. Nur der Arzt kann feststellen, wa-rum es dem Patienten schlechter geht und entsprechendreagieren.

Wie nimmt man Sauerstoff zu sich?Der einfachste Weg wäre eine Sauerstoffkapsel, dieman morgens schluckt, um dann den ganzen Tag mobilzu sein. Aber das Medikament Sauerstoff muss einge-atmet werden, um die Lunge ausreichend damit zu ver-sorgen. Sobald der Patient seine Sauerstoffbrille wiederabsetzt, verflüchtigt sich der Erfolg, denn Luft kannman nur für Sekunden anhalten.

Jeder von uns verbindet Sauerstoff mit den Begriffenwie Leben, Frische, Vitalität. Unsere Wellness-Wirt-schaft hat sich den Bedürfnissen einer gestressten Gesellschaft angenommen und macht damit ein Riesen-geschäft. Den Konsumenten wird Sauerstoff als Lebens-elixier, als Gesund- und Jungbrunnen verkauft. Es gibtmit Sauerstoff angereichertes und deshalb teueresTrinkwasser. Es gibt Sauerstoffdrinks an der Bar, es gibtOxygen-Corners, in denen man vor Besuch der Diskokostenlos 100 Prozent Sauerstoff schnüffelt, es gibtSauerstoffduschen während des Saunagangs, Sauer-stofftabletten und angeblich sogar Sauerstoffcremes.Die Extradosis Sauerstoff soll das Immunsystem nach-haltig verstärken. Egal, ob man den Sauerstoff inhaliert,gurgelt, isst oder trinkt, Sauerstoff ist gesund, Sauerstoffist Leben, ein Garant für „more life“ und sogar „morelove“.

Nur der Patient mit einer schweren Lungenerkrankungbraucht seinen Sauerstoff zum Leben – oder besserzum Überleben Er ist auf eine Rundumversorgung mitSauerstoff angewiesen.Er muss seinen Sauerstoff überall mit sich herumtragenund dafür sorgen, dass er immer genug „Stoff“ dabeihat.Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie fordert inihren Leitlinien eine Mindestzeit von 16 Stunden, wobeisämtliche Studien nachgewiesen haben, dass der Er-folg von der Anwendungszeit abhängt. Je länger destobesser.

Wo speichert man den Sauerstoff?Vor 30 Jahren gab es nur den Sauerstoffkonzentrator,einen schweren, großen und lauten Kasten, der mitKompressoren die Raumluft zu Sauerstoff komprimieren

konnte. Der Patient war im wahrsten Sinne der Wortean eine Leine angebunden, nämlich an seine Steck-dose. An ein Verlassen der Wohnung war nicht zu den-ken. Heute haben diese Konzentratoren, die in derZwischenzeit maximal 20 Kilogramm wiegen und einGeräusch unter 40 Dezibel abgeben, nur noch ihreBerechtigung, bei Patienten, die weitgehend immobilsind. Ist der Patient mobil, sollte er die Langzeittherapie miteinem stationären und mobilen Flüssigsauerstoffgerätdurchführen. Mobilität gehört zu den elementarenGrundbedürfnissen jedes Menschen und wird imSozialgesetzbuch sogar jedem Bürger zugestanden.Der Wunsch, das Haus zu verlassen, bedeutet Mobi-lität. Aber auch in der Wohnung Distanzen über 15Meter zurückzulegen, bedeutet vielfach schon einFortschritt für diese Patienten.

Die zehn Gebote der Langzeit-SauerstofftherapieMit der Langzeitt-Sauerstoffherapie kann man derkranken Lunge wieder Beine machen, wenn manfolgende zehn Gebote beachtet::1. Es muss ärztlich festgestellt werden, ob man

24 Stunden am Tag Sauerstoff benötigt. Die Untersuchungen können nur bei einem Lungenfacharzt oder einem spezialisierten Internisten durchgeführt werden.

2. Vor Einleitung der Therapie müssen die Blutgaswerte in Ruhe, nachts und unter Belastung getestet werden.

3. Der Sauerstoffpartialdruck muss unter der Sauerstofftherapie in Ruhe und unter Belastung über 60 mmHg liegen.

4. Die aktuellen Blutgaswerte und die eingestellte Literzahl müssen im Sauerstoffpass dokumen-tiert werden.

5. Demandsysteme müssen ebenfalls in Ruhe, nachts und unter Belastung getestet werden und die Demandfähigkeit im Sauerstoffpass eingetragen werden.

6. Man muss vom Sauerstofflieferanten auf sei-nem genehmigten Gerät zu Hause eingewiesen werden.

7. Die festgelegte Therapiezeit von mindestens 16 Stunden muss dringend eingehalten wer-den, besser sind 20 bis 24 Stunden täglich.

8. Keine körperliche Belastung ohne Sauerstoff.9. Keine eigenmächtige Veränderung der ärztlich

verordneten Sauerstoffmenge (kein Aufdrehen des Flows!).

10. Regelmäßige Kontrolle der Blutgaswerte alle drei Monate und sofort bei Verschlechterung.

Page 35: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

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Page 36: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Ihr Arzt informiert36

Für die Versorgung mit Flüssigsauerstoff stehen verschie-dene große tragbare Behälter mit einem maximalenFüllgewicht von 44 Litern oder kleinere Kannen mit 20oder zehn Litern zur Verfügung. Der Patient kann sich,je nach Bedarf, seinen kleinen mobilen Tank dort abfül-len. Bei einem Fluss von zwei Litern pro Minute und ei-ner normalen Atemfrequenz reicht ein Tank zwischendrei bis acht Stunden .Um die Mobilität zu erhöhen, werden immer mehrSparautomaten eingesetzt, die nur am Anfang derEinatmung einen bestimmte Sauerstoffmenge abgeben.Die Abgabe ist durch ein pneumatisches oder elektroni-sches Ventil gesteuert. Während der Ausatmung erhältder Patient keinen Sauerstoff. Dadurch können immer-hin bis zu 60 Prozent Sauerstoff gespart werden.

Während vor sechs Jahren Sparautomaten kleineelektronische oder pneumatisch gesteuerte Zusatzge-räte waren, die sowohl mit dem stationären als auchdem mobilen Tank genutzt werden konnten, geht jetztder Trend zu integrierten Sparautomaten, die den Pa-tienten eine Reichweite bis zur 36 Stunden mit einereinzigen Füllung ermöglichen. Diese Zunahme derMobilität ist natürlich für jeden Patienten verführerischund auch faszinierend. Aber nicht jeder ist für dieseSauerstoffversorgung geeignet. Patienten, die durchden Mund, sehr flach oder zu schnell atmen, könnendas Gerät nicht triggern. Auch Patienten, die unter Ruheoder unter Belastung für einen Sauerstoff-Flow mehr alsvier Liter pro Minute benötigen, sind nicht mehr geeig-net. Demandsysteme müssen wie jedes andere Sauer-stoffgerät bei einem Facharzt, einer Fachklinik oder ei-nem entsprechend ausgebildeten Internisten getestetwerden, um nicht eine Unterversorgung zu riskieren.Eine Eigenbeschaffung oder aber auch die Bereit-

stellung von Sparautomaten durch den Händler könneneine hohe Gefährdung für den Patienten darstellen.Aber die Medizintechnik macht weitere Fortschritte.Gerade in letzter Zeit konzentrieren sich die Entwick-lungen auf kleine Sauerstoffkonzentratoren, um so demPatienten die lästige Nachfülllogistik zu ersparen. DerKofferkonzentrator ist schon lange auf dem Markt, in-zwischen handelt es sich um Minikonzentatoren miteine Gewicht von vier Kilogramm, die im Auto vomZigarettenanzünder ihren Strom bekommen und dannmit Akkus benutzt werden. Alle diese Konzentratorenarbeiten mit einem Sparsystem und müssen deshalbebenfalls getestet werden.

Ganz zum Schluss müssen noch die Gasdruckflaschenerwähnt werden, die ein sehr hohes Eigengewicht ha-ben, so dass die gewonnene Mobilität durch ihr Ge-wicht wieder aufgehoben wird. Ihr Einsatz ist nur zurkurzfristigen Überbrückung bei Mobilitätswunsch, z.B.bei einem Arztbesuch, gerechtfertigt.

Autorin: Dr. Birgit Krause-MichelVorsitzende Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT) e.V.Oberärztin des Zentrums für Innere Medizin und PneumologoeKreiskrankenhaus Bad ReichenhallRiedelstraße 583435 Bad ReichenhallE-Mail: [email protected]

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Page 37: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Ihr Arzt informiert Luftpost37

Was sind die Unterschiedezwischen Asthma bronchialeund COPD?I. Asthma bronchiale

1. Was ist das und was sind die Ursachen?Asthma bronchiale ist charakterisiert durch anfallsweiseLuftnot, verbunden mit einem überempfindlichen Bron-chialsystem auf der Grundlage einer Entzündung derBronchialschleimhaut. Die Luftnot, die häufig nachts und in den frühen Mor-genstunden auftritt, kann verbunden sein mit trockenemReizhusten und der Produktion von zähem Schleim.Man unterscheidet drei wesentliche Auslöser bzw.Ursachen des Asthma bronchiale. Dies ist einmal dieBereitschaft, auf äußere Reize allergisch zu reagieren,also Allergene als Ursache. Die wesentlichen Allergenesind hierbei die Pollen, Hausstaubmilbe, Tierhaare undSchimmelpilze. Eine weitere Ursache sind physikalischeund/oder chemische Einwirkungen, wie z.B. kalte Luft,Ozon, Feinstäube. Als dritte wesentliche Ursache

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schließlich sind die sich wiederholenden Virusinfekteoder bakteriellen Infekte zu nennen, diese nehmenhäufiger im Erwachsenenalter zu.

2. Wie verbreitet ist die Erkrankung?Asthma zählt zu den sogenannten Volkskrankheiten. BeiKindern unter zehn Jahren ist es bereits die häufigsteErkrankung. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leidenunter einem Asthma, wobei die Erkrankung an Häufig-keit zunimmt. Überhäufig ist die Asthmaform des Kin-des- und Jugendalters geprägt durch eine allergischeKomponente, häufig in Verbindung mit einer Belastungs-auslösung oder Belastungsverstärkung. Im Erwachse-nenalter, insbesondere im späteren Erwachsenenalter,wird Asthma eher verursacht durch sich wiederholendeInfekte.

3. Wie macht sich Asthma bemerkbar?Kindliches Asthma und Asthma bei Jugendlichen isthäufig verknüpft mit einer generellen Neigung „aller-gisch“ zu reagieren (sogenannter Atopiestatus). In derVorgeschichte sind hier häufig der allergische Fließ-schnupfen und die Neurodermitis (atopische Dermatitis)

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Ihr Arzt informiert38

zu benennen. Hier kann es zu einem Etagenwechsel,das heißt zu einem Asthma bronchiale, kommen. ErsteZeichen sind häufig nur trockener, vorwiegend nächt-licher Reizhusten, Reizhusten bei Einatmen von kalterLuft, starken Gerüchen, Rauch oder Autoabgasen. Diessind sämtlichst Zeichen, die auf eine überempfindlicheBronchialschleimhaut hindeuten. Hin und wieder wirdvom Patienten ein Engegefühl beobachtet oder bereitspfeifende Atemgeräusche. Werden diese Vor- undFrühzeichen nicht beachtet, kann es zu regelrechterLuftnot mit Anfallscharakter kommen.

4. Wie kann der Betroffene Asthma frühzeitigerkennen?Asthma hat eine erbliche Komponente. Daher solltenMenschen, deren Eltern oder Großeltern über Aller-gien, Heuschnupfen oder Asthma berichten, besondersaufmerksam sein gegenüber eigenen Frühzeichen. EinFrühzeichen ist die bronchiale Überempfindlichkeit, diesich zeigt durch trockenen Reizhusten, Überempfindlich-keit und Abneigung gegenüber kalter Luft und starkenGerüchen oder Abgasen.

5. Wie kann der Arzt Asthma frühzeitig erkennen und deutlich diagnostizieren?Wichtige Kriterienfür den Arzt sinddie charakteristi-sche Anamnese,der möglicheNachweis einesErbganges, früh-kindliche Hinweiseauf einen Atopie-status und dasErfragen der deut-lichen Zeichen derbronchialen Über-empfindlichkeit. Diekörperliche Unter-suchung des Pa-tienten liefert keineFrühzeichen, inso-fern ist die Kran-kengeschichte desPatienten von gro-ßer Bedeutung inder Früherkennung. Die Früherkennungkann unterstütztwerden durch Lungenfunktions-untersuchungen,hier zunächst die

Bestimmung der statischen und dynamischen Funktions-parameter. Diese müssen im Frühstadium jedoch nichteingeschränkt sein. Daher ist es von großer Bedeutung,bei Hinweisen für eine Allergie einen Allergietest vorzu-nehmen. Dieser ist zunächst als Hauttest durchzuführen,auch Untersuchungen des Blutes können hilfreich sein,besonders aber die Austestung der in Frage kommen-den Substanzen an der Nasenschleimhaut im Sinneeines Nasenschleimhaut-Provokationstestes. Dies aller-dings kann nur der allergologisch versierte Arzt, insbe-sondere der Lungenarzt, durchführen. Der Lungenarztkann auch die Empfindlichkeit der Bronchien messen,die regelhaft deutlich erhöht ist. Für den Hausarzt undden Patienten kann das anhaltende Messen der Aus-atmungsströmungswerte (Peak-Flow) hilfreich sein. DerAsthmatiker zeigt eine deutliche Tagesschwankung mitmorgendlich schlechteren Werten als z.B. nachmittagsoder abends.

6. Wie wird Asthma therapiert?Die Behandlung des Asthma wird bestimmt durch dasZusammenführen von therapeutischen Management-komponenten. Hierzu zählen die medikamentöseTherapie, das Vermeiden von auslösenden Stoffen, ge-gebenenfalls die Raucherentwöhnung, Komponentender physikalischen Therapie mit Selbsthilfetechniken,der Lungensport und die alles zusammenführendePatientenschulung.Eine wichtige therapeutische Maßnahme ist die Reha-bilitation, die den Vorteil besitzt, diese Therapiekompo-nenten sinnreich zusammenzuführen. Die medikamentöse Therapie besteht aus zwei wesent-lichen Säulen: Der überaus wichtigen entzündungshem-menden Therapie mit Inhalationscortison, gegebenen-falls unter zusätzlicher Gabe von Leukotrienblockern,und der atemwegserweiternden Behandlung. Ziel derBehandlung ist, das Asthma in einen kontrolliertenStatus zu bringen, das heißt in einen krankheitszeichen-losen oder krankheitszeichenarmen Zustand, dieBasistherapie hierfür sind die Entzündungshemmer. Diebronchialerweiternden Medikamente werden dann ein-gesetzt, wenn trotz guter Entzündungshemmung eineAtemwegsverengung nachweisbar ist. Für den Fall akutauftretender Luftnot werden ein Teil der Atemwegs-erweiterer als Bedarfstherapie eingesetzt, das heißt alsschnelle Helfer, die sozusagen immer vom Patienten mit-geführt werden sollten, wogegen die übrigen Präparatezu Hause bleiben können.

7. Wie kann sich das Asthma weiter entwickeln,wenn die Therapiemaßnahmen nicht oder inkonse-quent angewendet werden?Asthma ist eine Erkrankung, die nicht ohne weiteresheilbar ist. Dies bedeutet, dass der Asthmatiker lernenmuss, mit der Krankheit umzugehen und zu leben. Tut er

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Ihr Arzt informiert Luftpost39

dies konsequent, kann ein Asthma symptomfrei odersymptomarm sein. Nimmt der Patient Krankheitszeichenin Kauf, um die Therapie möglichst gering oder garnicht anzuwenden, chronifiziert er die Entzündung undverschlechtert somit die Prognose. Je häufiger ein Asth-ma symptomatisch ist, je weniger es kontrolliert ist, um-so schlechter sind die Zukunftsaussichten. Vor die Wahlgestellt, Symptome des Asthmas zu ertragen oder einegute entzündungshemmende Dauertherapie anzuwen-den, sollte sich der Patient stets für das Letztere ent-scheiden. Nur dann hat er eine Chance, mit seinemAsthma bei guter Lebensqualität und Leistungsfähigkeitalt zu werden.

II. COPD

1. Was ist das und was sind die Ursachen?COPD ist die englische Abkürzung für chronisch atem-wegsverengende Lungenerkrankung und vereint zweiwichtige, weit verbreitete Atemwegs- und Lungenerkran-kungen, nämlich die chronische Bronchitis und dasLungenemphysem.Die COPD ist definiert als eine sich allmählich ver-schlechternde Erkrankung mit Behinderung der Ausatmungsströmung und Lungenüberblähung. Die Berechtigung, diese beiden unterschiedlichen Erkran-kungen, die ja einmal die Bronchien, zum anderen dasLungengewebe betreffen, unter dem Begriff COPD zuvereinen, ergibt sich aus der gemeinsamen Ursache.Diese ist zu über 80 Prozent der Fälle das inhalativeZigarettenrauchen. Erst weit abgeschlagen rangierendie berufliche Luftverschmutzung, die kommunaleLuftverschmutzung und erbliche Komponenten. Darüberhinaus ist die Endauswirkung der Erkrankung nach jahr-zehntelangem Verlauf immer die gleiche: Beide Er-krankungen zeigen eine Obstruktion, das heißt eineVerengung der Atemwege bei der Ausatmung.

2. Wie verbreitet ist die Erkrankung?Die COPD ist ebenfalls eine Volkskrankheit. IhreHäufigkeit beträgt in Deutschland zwischen fünf und 30 Prozent. Fünf Prozent der Gesunden leiden an einerCOPD, über 60-jährige Raucher sind zu 30 ProzentHäufigkeit von der Erkrankung betroffen. Die Häufigkeitder Erkrankung zeigt eine Zunahme. Dies hat zu tun mitdem Jahrzehnte währenden Nachwirkungen des Ziga-rettenrauchens, was statistisch gesehen ganz allmählichzurückgeht. Die Häufigkeit der Erkrankung ist stark andie Rauchgewohnheiten gebunden, insofern habenLänder mit einem erhöhten Zigarettekonsum (Asien) ei-ne höhere Häufigkeit im Vergleich zu Amerika, wo derRaucheranteil mittlerweile geringer als 25 Prozent ist.

3. Wie macht sich die COPD bemerkbar?Für die Frühdiagnostik der COPD gibt es drei klassischeSymptome und ein Hinweiszeichen. Die klassischenSymptome sind lang bestehender Husten mit oder ohneAuswurf und Atemnot bei Belastung. Ursache dafür istin der Regel das inhalative Zigarettenrauchen. DasProblem der Krankheitszeichen ist ihre jahrzehntelangeallmähliche, das heißt schleichende Zunahme. Darausentwickelt sich eine Bagatellisierungstendenz, wobeider einzelne Betroffene sich damit arrangieren kann.Die Luftnot, die zunächst unter Belastung auftritt, kannin späteren Stadien auch bereits bei leichtester Belas-tung oder in Ruhe bestehen. Häufig ist die Erkrankungvon einer erhöhten Infektanfälligkeit mit vermehrtemund insbesondere eitrigem Auswurf gekennzeichnet.

4. Wie kann der Betroffene die COPD frühzeitigerkennen?Relativ einfach: Durch Ehrlichkeit gegenüber sich selbstund offene Deklaration der Symptome Husten undAuswurf und beginnende Luftnot bei Belastung. DasProblem liegt in der Bagatellisierungstendenz, häufigunterstützt durch ein Gefühl des Selbstverschuldens

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Ihr Arzt informiert40

(Zigarettenkonsum), was dazu führt, dass die Krank-heitszeichen heruntergespielt werden.Bedauerlicherweise wird Husten, mit oder ohne Aus-wurf, unverändert als „normal“ deklariert und nicht alsKrankheitszeichen bewertet.

5. Wie kann der Arzt COPD frühzeitig erkennen unddeutlich diagnostizieren?Der Arzt muss die Krankheitszeichen abfragen, dane-ben die Rauchgewohnheiten dokumentieren und eineLungenfunktionsprüfung machen. Krankheitszeichen undEinschränkung der Lungenfunktion, hier insbesondereeine Verminderung der Ausatmungsströmung, machendie Diagnose sicher. Weitere Verfahren wie die körper-liche Untersuchung, Röntgen, Sputum- und Laborunter-suchungen können die Diagnose fester gestalten unddifferenzieren. Für den Arzt ist es wichtig, eine Unter-scheidung zum Asthma zu treffen. Asthma ist nicht ver-bunden mit Rauchgewohnheiten, zeigt ein sehr gutesAnsprechen auf atemwegserweiternde Medikamenteund Inhalationscortisone, ist eine Erkrankung desKindes- und Jugendalters und hat einen charakteristi-

schen Anfallscharakter. All dies trifft für die COPD nichtzu. Diese ist eindeutig an die Rauchgewohnheit gebun-den, die Atemnot ist nicht anfallsweise, die Lungenfunk-tion ist in ihrer Einschränkung auf Medikamente wenigrückbildungsfähig.

6. Wie wird die COPD therapiert? Ähnlich wie beim Asthma so ist auch die Behandlungder COPD auf mehreren Säulen aufgebaut. Dies sindneben der medikamentösen Therapie insbesondere dieEntwöhnungstherapie (Raucherentwöhnung), die Sport-und Trainingstherapie (Lungensport), die physikalischeTherapie, Ernährungstherapie und Patientenschulung.Diese Facetten eines therapeutischen Managements fin-det jeder Patient optimal in Einrichtungen der Rehabili-tation. Hier bestehen die personellen und apparativenVoraussetzungen, um die Vielzahl wissenschaftsbasier-ter Therapiemethoden im Rahmen einer klinischen Reha-bilitation oder Anschlussrehabilitation zum Patienten zubringen.Die medikamentöse Therapie beinhaltet als wesent-lichen Baustein die Bronchialerweiterung und Ent-

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Ihr Arzt informiert Luftpost41

blähung mit sogenannten Anticholinergika, Beta-2-Adrenergika (Adrenalinabkömmlingen) und Theo-phyllinpräparaten. Inhalatives Cortison ist nur dannanzuwenden, wenn mehr als drei Infekte im Sinne von Exazerbationen pro Jahr bestehen. SystemischesCortison in Form von Tabletten oder Spritzen wird nurwährend der Exazerbationsphase empfohlen, hierfürdann auch eine antibiotische Therapie. Ist die Krankheitsoweit fortgeschritten, dass eine Unterversorgung mitSauerstoff besteht, so muss eine Sauerstoff-Langzeit-therapie erfolgen. In besonderen Fällen ist der Einsatzvon nächtlicher Beatmung sinnvoll, auch an spezielleFormen chirurgischer Maßnahmen oder gar dieLungentransplantation ist zu denken.

7. Wie kann sich die COPD entwickeln, wenn dieseBehandlung nicht oder inkonsequent erfolgt?Entscheidende Maßnahme ist die Aufgabe des inhala-tiven Zigarettenrauchens. Diese ist erwiesenermaßenwirksamer als jegliche Form der Therapie. Gelingt diesnicht, ist der Verlust an Lungenvolumen fortschreitend,die Überblähung nimmt fortschreitend zu, der Gas-wechsel wird nachhaltig gestört. Weiterhin prognosebe-stimmend ist die Häufigkeit an Infekten (Exazerbation),gelingt es, diese zu vermindern oder gar zu stoppen,wird die Prognose nachhaltig verbessert. Zusammenfassende Untersuchungen von wissenschaft-lichen Publikationen belegen, dass der Erfolg einerRehabilitationsmaßnahme größer ist als der vergleich-bare Erfolg der Gabe verschiedener Medikamenten-gruppen. Im Umkehrschluss ist zu folgern, dass diePrognose dann optimal gestaltet werden kann, wennalle genannten Therapiefacetten nebeneinander einge-setzt werden und dies insbesondere im Rahmen einesLangzeitkonzeptes. Dieses Langzeitkonzept umfasst re-gelmäßige klinische Rehabilitationsmaßnahmen (alleein oder zwei Jahre) und zwischenzeitlich ambulanteMaßnahmen der Rehabilitation (wie z.B. Lungensport inqualifiziert geführten Lungensportgruppen) unter opti-maler lungenfachärztlicher und hausärztlicher Führungmit regelmäßigen Kontrollen der Lungenfunktion undentsprechender Optimierung der medikamentösenTherapie.

Autor: Prof. Dr. Wolfgang PetroKlinik Bad ReichenhallZentrum für RehabilitationPneumologie undOrthopädieSalzburger Straße 8-1183435 Bad Reichenhall

Wie kommt der Patient in dieReha?

D iese schmerzhafte Erfahrung kennen viele chro-nisch Kranke: Auf den Rat des Arztes hin hat man

sich überzeugen lassen, einen Antrag auf eine drin-gend notwendige medizinische Rehabilitation zustellen. Wenige Wochen später kommt ein Computer-schreiben: „Der Antrag ist abgelehnt!“ Eine verständ-liche bzw. nachvollziehbare Begründung fehlt oft. Dasist frustrierend – für Patient und Arzt. Und es ist keinEinzelfall. Die Folge ist, dass weniger Anträge gestelltwerden. Wohl auch deshalb sinkt die Zahl sinnvollermedizinischer Rehabilitationsbehandlungen seit Jahren– gerade auch bei COPD und Asthma. Ein Schelm, werSystem dahinter vermutet! Der folgende Beitrag soll Ihnen Mut machen, sich nichtentmutigen zu lassen, wenn bei Ihnen die medizinischeNotwendigkeit für eine Reha besteht (wohlgemerkt:kein „Kur-Urlaub“). Zwar gibt es keine Garantie für ei-nen erfolgreichen Reha-Antrag – aber es gibt typischeFehler (siehe unten), die fast schon den Misserfolg ga-rantieren. Diese gilt es zu vermeiden.

Rechtliche GrundlagenKostenträger und Aufgaben der Rehabilitation sindgesetzlich genau geregelt. Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist vorallem für die Reha von Nicht-Erwerbstätigen zuständig,z.B. Hausfrauen und Rentner, die Gesetzliche Renten-versicherung (GRV) für Erwerbstätige. Im Falle vonBerufskrankheiten sowie bei Arbeits- und Wegeunfällenist die Gesetzliche Unfallversicherung zuständig.

Durch die medizinische Rehabilitation sollen „krank-heitsbedingte Fähigkeitsstörungen“ oder „Beeinträchti-gungen der Teilhabe am beruflichen und gesellschaft-lichen Leben“ positiv beeinflusst werden. Deshalb zieltdie Rehabilitationsmedizin nicht nur auf die Beseiti-gung/Kompensation der körperlichen Krankheitsaspek-te, sondern zusätzlich immer auch auf die resultieren-den psychischen und sozialen Krankheitsfolgen undihre Bewältigung.

Dies klingt abstrakt, hat aber für den Reha-Antrag ganzpraktische Folgen. Wenn der Reha-Antrag keine klarenAngaben zu den Krankheitsfolgen macht, wird er vomsozialmedizinischen Dienst der Kostenträger nahezu im-mer abgelehnt.

Ein typischer Fehler ist: „Ich habe eine schwereCOPD, daher muss ich zur Kur“. Richtig wäre (Beispielfür die Krankenkasse): „Bei mir liegt eine schwereCOPD vor (Anlage: Facharztbericht, Untersuchungs-

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Ihr Arzt informiert42

befunde). Als Krankheitsfolge kann ich viele alltagsrele-vanten Tätigkeiten (Einkaufen, Kochen, Körperhygiene,Anziehen und anderes) kaum mehr schaffen (= alltags-relevante Fähigkeitsstörungen), zudem macht mich dieKrankheit mutlos und depressiv (= psychische Krankheits-folgen) und ich habe Angst, dass ich mich nicht mehralleine versorgen kann (= soziale Teilhabestörung)“.Wichtig ist es also, die körperlichen, sozialen und psy-chischen Krankheitsfolgen im Reha-Antrag ausführlich zuschildern. Wenn diese Krankheitsfolgen „alltagsrelevant“und durch Reha voraussichtlich zu bessern sind (= positi-ve Reha-Prognose, siehe unten) und der Patient bereitund in der Lage ist, aktiv an der Reha mitzumachen (=Reha-Fähigkeit), dann sind wesentliche Punkte erfüllt, so-dass der sozialmedizinische Dienst den Antrag bewilligt.

Wichtig ist auch, dass man weiß, dass die Reha überdie Rentenversicherung eine andere (gesetzlich fest-gelegte) Aufgabe hat als die Reha über die Kranken-kasse. Die Rentenversicherung darf (in der Regel) nur Reha-Maßnahmen durchführen, wenn die Erwerbsfähigkeiternsthaft gefährdet ist und durch Reha voraussichtlichzu sichern oder wieder herzustellen ist. Wenn der Reha-Antrag bei einem Berufstätigen hierauf nicht ausführlicheingeht, wird er aller Voraussicht nach abgelehnt. Aufgabe der Reha über die Krankenkasse ist hinge-gen die Vermeidung von drohender Behinderung undPflegebedürftigkeit. In diesem Fall muss also im Antragdie drohende Behinderung (= alltagsrelevante Fähig-keitsstörungen) und die Teilhabestörung ausführlich dar-gestellt werden (kann mich nicht mehr selber versorgen,weil…).

Wer muss den Reha-Antrag stellen? Wo muss der Antrag hin?Rehabilitationsleistungen zu Lasten der Krankenkasse

werden vom Arzt über ein spezielles Formular „verord-net“. Leistungen zur medizinischen Rehabilitation zuLasten der Rentenversicherung müssen vom Versi-cherten „beantragt“ werden, das Antragsformular istüber die Geschäftsstellen der Rentenversicherung oderüber das Internet erhältlich (www.deutsche-rentenversi-cherung.de).

Idealerweise wird der Reha-Antrag beim zuständigenKostenträger gestellt. Es ist aber gesetzlich geregelt,dass der Antrag bei jedem der genannten Kostenträgergestellt werden kann. Diese sind verpflichtet, denAntrag an die richtige Stelle weiterzuleiten. Wie ge-schildert werden viele „Reha-Anträge“ seitens derKostenträger abgelehnt, zum Teil infolge falscherFormulierungen. Daher einige Tipps für die richtigeAntragsbegründung bei den beiden zahlenmäßig wich-tigsten Reha-Kostenträgern: Gesetzliche Krankenkasse(GKV) und gesetzliche Rentenversicherung (GRV).

Tipps für den Reha-Antrag über die gesetzlicheKrankenkasse (GKV)Das allgemeine Ziel der medizinische Rehabilitation imSinne der GKV ist es, einer drohenden Behinderungoder Pflegebedürftigkeit vorzubeugen bzw. sie nachEintritt zu beseitigen, zu bessern oder eine Verschlimme-rung zu verhüten. Durch die Rehabilitation sollen dauer-hafte alltagsrelevante Einschränkungen der Aktivitäten(„Fähigkeitsstörungen“) oder drohende bzw. schon vor-handene „Beeinträchtigungen in der sozialen Teilhabe“am schulischen, beruflichen und gesellschaftlichenLeben infolge der Krankheit vermieden, beseitigt bzw.vermindert oder eine Verschlimmerung verhütet werden.Sind Fähigkeitsstörungen oder Beeinträchtigungen nichtmehr ausreichend beeinflussbar, so gilt es, den Versi-cherten zu befähigen, mit diesen im Alltag zu leben,das heißt ihm zumindest eine möglichst selbstständige

Gesetzliche Rentenversicherung(GRV), z.B. Deutsche Rentenversicherung

Leistungen zur medizinischenRehabilitation können gewährt werden,wenn• eine erhebliche Gefährdung der

Erwerbsfähigkeit abgewendet,• eine bereits geminderte

Erwerbsfähigkeit wesentlich gebes-sert oder wiederhergestellt oder deren wesentliche Verschlechterungabgewendet werden kann

Gesetzliche Krankenversicherung(GKV), z.B. AOK, Ersatzkrankenkassen

Leistungen zur medizinischenRehabilitation werden gewährt, um• drohender Behinderung• Pflegebedürftigkeit vorzubeugen

oder sie nach Eintritt zu beseitigen,zu bessern, eine Verschlimmerung zu verhüten.

Gesetzliche Unfallversicherung(GUV), z.B. Berufsgenossenschaften

Leistungen zur medizinischenRehabilitation werden erbracht • aufgrund eines Arbeitsunfalls oder • nach Eintritt einer anerkannten

Berufskrankheit. • Die Leistungen sollen den

Gesundheitsschaden beseitigen, bessern, eine Verschlimmerung verhüten oder die Folgen mildern.

Tabelle: Übersicht über die wichtigsten Kostenträger der medizinischen Rehabilitation und deren gesetzlichfestgelegten Aufgaben (Erwachsene)

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Ihr Arzt informiert Luftpost43

und unabhängige Lebensführung zu ermöglichen.Insofern besteht auch bei drohender bzw. bereits einge-tretener Pflegebedürftigkeit die Indikation zur Rehabi-litation, sofern Rehabilitationsfähigkeit und eine positiveRehabilitationsprognose gegeben sind. Die oben ge-nannten Prüfkriterien sollten aus dem Antrag schlüssighervorgehen, damit dieser nicht aus formalen Gründenabgelehnt wird.Rehabilitationsbedürftigkeit besteht, wenn als Folgeder Erkrankung der Atmungsorgane eine „anhaltendealltagsrelevante Fähigkeitsstörung“ vorliegt oder eine„Beeinträchtigung der sozialen Teilhabe“ droht bzw.vorliegt.

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Bewilligungskriterien der medizinischenRehabilitation der GKV: Die ärztliche Verordnungeiner Rehabilitation wird vom Medizinischen Dienstder Krankenkasse (MDK) begutachtet. Für die positi-ve Begutachtung sind folgende vier Schlüsselkriterienentscheidend:1. Rehabilitationsbedürftigkeit: alltagsrelevante

Fähigkeitsstörung bzw. Beeinträchtigung in dersozialen Teilhabe infolge einer krankheitsbeding-ten Schädigung.

2. Rehabilitationsfähigkeit: Der Versicherte mussgewillt und in der Lage sein, die Reha erfolgreichdurchzuführen.

3. Positive Rehabilitationsprognose: Reha muss voraussichtlich das Reha-Ziel erreichen.

4. Es muss ein realistisches Rehabilitationsziel formuliert werden können.

Eine „Fähigkeitsstörung (Störung der Aktivitäten)“ist jede Einschränkung bzw. der Verlust der Fähigkeit,Aktivitäten in der Art und Weise bzw. dem Umfang aus-zuführen, die für einen Menschen als normal (für seinenpersönlichen Lebenskontext als typisch) angesehen wer-den. Zu den typischen Fähigkeitsstörungen bei chroni-schen Atemwegserkrankungen zählen z.B. Störungenfolgender Aktivitäten:

in der Belastbarkeit: z.B. Einschränkungen beim Heben und Tragen, z.B. beim Einkaufen, im Haushalt

in der Fortbewegung: z.B. eingeschränkte Gehstrecke, Einschränkun-gen beim Treppensteigen

in der allgemeinen Sturzgefährdung,körperlichen Beweg- Gangunsicherheit, lichkeit und Schwierigkeiten beim Geschicklichkeit: Aufstehen bzw. Bücken

in der Kognition z.B. Depression,und Emotion: Antriebslosigkeit, Angst

im sozialen Verhalten: z.B. sozialer Rückzug

in der Selbst- z.B. Einschränkungen vonversorgung: Tätigkeiten des täglichen

Lebens (Einkaufen, Trep-pensteigen, Hausarbeiten, Schuhanziehen, Körper- hygiene)

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Ihr Arzt informiert44

Eine Beeinträchtigung in der (sozialen) Teilhabe isteine sich aus einer Schädigung oder Fähigkeitsstörungergebende Benachteiligung einer betroffenen Person,die die Erfüllung seiner Rolle einschränkt oder verhin-dert, die (abhängig von Geschlecht, Lebensalter sowiesozialen und kulturellen Faktoren) für diese Person nor-mal ist.

Entscheidend ist insbesondere, ob die Fähigkeitsstö-rungen und die Einschränkungen der Teilhabe alltags-relevant sind. Nur dann geht der Antrag auf Reha„durch“. Weitere Informationen und Ausfüllhilfen zuReha-Antrag über die Krankenkasse – auch für IhrenArzt – finden Sie unter www.pneumologie-reha.de.

Zudem müssen bestimmte „versicherungsrechtlicheVoraussetzungen“ erfüllt sein (z.B. Wartezeit, das heißtBeitrags- und Ersatzzeiten von 15 Jahren oder in den

letzten zwei Jahren vor der Antragstellung mindestenssechs Kalendermonate Pflichtbeiträge für eine versicher-te Beschäftigung). Eine gut verständliche Darstellungdes Antragsverfahrens findet sich unter www.deutsche-rentenversicherung.de („Informationen zum Antrag ausLeistungen zur Rehabilitation“).

Die Bewilligungsbegutachtung erfolgt bei der Renten-versicherung anhand des ärztlichen Befundberichtesüber eigene Prüfärzte. Daher ist es erforderlich, diesesFormulargutachten sorgfältig auszufüllen, denn immerwieder führen unvollständig ausgefüllte oder nicht kor-rekt formulierte Befundberichte zu einer Ablehnung desAntrags.

Die Reha-Leistungen der GRV sind vorrangig gegen-über denen der Krankenversicherung zu erbringen (§ 40 Abs. 4 SGB V, § 14 SGB IX), das heißt bei

Zu den Beeinträchtigungen der Teilhabe bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen zählen z.B. Einschränkungen der:

Unabhängigkeit (in Bezug auf Selbstversorgung): z.B. Angewiesensein auf Hilfe bei Dingen des täglichen Lebens (Aufstehen, Anziehen, Körperhygiene, Einkaufen, Heben, Tragen)

Mobilität (Fortbewegung in der Umgebung): z.B. reduzierte Gehstrecke, Einschränkungen beim Treppen- steigen, Unfähigkeit zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel

Beschäftigung (Ausbildung, Erwerbstätigkeit,Haushaltsführung): Probleme/Einschränkungen z.B. drohende oder manifeste

in Ausbildung, Erwerbstätigkeit, Haushaltsführung

sozialen Integration: z.B. soziale Isolation

ökonomischen Eigenständigkeit (in Bezug auf die Sicherung des Lebensunterhalts): Erwerbsunfähigkeit

Zielsetzung und Bewilligungskriterien dermedizinischen Rehabilitation der GRV: EineRehabilitationsleistung durch den Rentenversiche-rungsträger darf nur bewilligt werden, wenn folgen-de, miteinander verknüpfte „persönliche Voraus-setzungen“ erfüllt sind:1. Die Erwerbsfähigkeit eines Versicherten muss

erheblich gefährdet oder gemindert sein.2. Die erheblich gefährdete oder geminderte

Erwerbsfähigkeit muss voraussichtlich durch dieRehabilitation wesentlich gebessert oder wieder-hergestellt werden oder eine wesentlicheVerschlechterung abgewendet werden.

So reagiert der Gesetzgeber

„Im Hinblick auf den seit dem Jahr 2000 beste-henden kontinuierlichen Ausgabenrückgang“ beiVorsorgeleistungen der Kassen sollen Versichertedurch die Gesundheitsreform einen besserenLeistungsanspruch bekommen. So werden dieLeistungen bei Mutter-Vater-Kind-Kuren von einerErmessens- zu einer Pflichtleistung. Die Ausgabendafür werden dann anders als die bisherigenErmessensleistungen im Risikostrukturausgleich be-rücksichtigt. Um zu kontrollieren, ob die Kassen dieLeistung gewähren, wird die Statistik ergänzt.

Quelle: Ärzte Zeitung, 20.09.2006

Tipps für den pneumologischen Reha-Antrag über die Rentenversicherung

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Ihr Arzt informiert Luftpost45

Erwerbstätigen wird auch bei einem Antrag, der beider Krankenkasse gestellt wurde, zunächst geprüft, obdie Rentenversicherung leistungspflichtig ist. Umgekehrtkann ein Reha-Antrag eines Erwerbsfähigen, der vonder Rentenversicherung abgelehnt wird, wenn die obengenannte Bedingungen nicht erfüllt sind, durchaus sei-tens der Krankenkasse bewilligt werden.

Die folgende Checkliste hilft Ihrem Arzt bei der erfor-derlichen Antragsbegründung. Wichtig ist, dass derReha-Antrag nicht nur mit der Krankheit, sondern mitden daraus resultierenden „alltagsrelevanten Krank-

heitsfolgen“ begründet wird. Beschreibt der Reha-Antrag nur die Krankheit („der Patient hat ein sehrschweres Asthma“), aber nicht die daraus resultieren-den Krankheitsfolgen („deswegen ist er nicht mehr inder Lage, seinen Haushalt selber zu versorgen“ bzw.„deshalb ist seine Erwerbstätigkeit erheblich gefähr-det“), wird der Antrag abgelehnt („Reha behandeltKrankheitsfolgen“). Die anschließende Checkliste prüftsolche Krankheitsfolgen systematisch ab und liefert soIhrem Arzt die korrekten Angaben für die Antragsbe-gründung. Das ist für den Erfolg des Antrags oft ent-scheidend. Kreuzen Sie also die zutreffenden Krankheits-folgen an und bringen Sie den Bogen Ihrem Arzt mit.

Autor: Dr. Konrad SchultzFachklinik AllgäuPeter-Heel-Straße 2987459 Pfronten

Erhöhte Ablehnungsquote bei Reha-Leistungen

Dr. Thomas Metz, Justitiar der Stiftung Gesundheit,wies beim 7. Deutschen Medizinrechtstag in Berlin auf diesen Sachverhalt hin und forderte die Patientenauf, sich zu wehren.

Aus seiner Sicht verweigern Krankenkassen ihrenVersicherten immer häufiger genehmigungspflichtigeLeistungen, um so ihr eigenes knappes Budget zuschonen.

In dieser Situation hätten Patienten mit starken Ellen-bogen die besten Chancen, während sich sozialschwache Kranke oft nicht durchsetzen können undauch kein Geld dafür haben, einen Anwalt einzu-schalten.

Metz nannte einig wichtige Hinweise, die auch fürÄrzte relevant sein können:• Hilfreich und wirksam ist häufig schon die Abklä-

rung von Missverständnissen und Sachverhalten bei einem Kassensachbearbeiter.

• In jedem Fall sollte von einer Kasse ein rechtsmit-telfähiger Bescheid gefordert werden; wird eineLeistung darin abgelehnt, kann dagegen Wider-spruch erhoben werden.

• Mit einem solchen Bescheid – ebenso wie mit der Genehmigung einer Leistung – kann sich dieKasse allerdings Zeit lassen. Fünf Wochen haltendie Gerichte für zumutbar, auch wenn der Ver-sicherte in dieser Zeit Schmerzen hat und Ver-dienstausfälle hinnehmen muss.

• Auf keinen Fall sollten sich Versicherte eine Leis-tung vorschnell selbst beschaffen und auf spätereKostenerstattung setzen. Liegt allerdings ein Be-scheid über die Nichtgenehmigung der Leistung vor und ist dagegen Widerspruch eingelegt, sokann sich der Versicherte die Leistung selbst be-schaffen, die er zunächst selbst bezahlen muss.

Quelle: Ärzte Zeitung, 20.09.2006

Prüfkriterien seitens des medizinischenDienstes der RV sind vor allem die folgendendrei Punkte (in Klammern hierzu kurzeHinweise)

1. Ist die Erwerbstätigkeit gefährdet odergemindert?Hier muss unbedingt ausführlich Stellung ge-nommen werden! Wichtig sind Angaben über gehäufte Arbeitsunfähigkeitszeiten sowie insbe-sondere über gesundheitliche Probleme und „Fä-higkeitsstörungen“ am Arbeitsplatz, z.B. bei kör-perlicher Belastung oder infolge Staubexposition.Beifügen von vorhandenen ärztlichen Befunden!Hilfreich sind z.B. pathologische Lungenfunktions-befunde bzw. Allergietestergebnisse sowie Kran-kenhaus- oder Facharztberichte.

2. Ist der Versicherte rehabilitationsfähig? Positive Stellungnahme des Arztes zur Mitwir-kungsfähigkeit und Mitwirkungsbereitschaft desVersicherten.

3. Ist durch die Rehabilitation voraussichtlich eine wesentliche Besserung/Wiederherstellungder Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben zu erwarten? Eine positive Einschätzung des Arztes ist wichtig.

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Ihr Arzt informiert46

❒ Ich habe Atembeschwerden bei normalen Anstrengungen des täglichen Lebens z.B. beim ❒ Einkaufen ❒ Treppensteigen ❒ Heben/Tragen ❒ Körperhygiene❒ Anziehen ❒ Haushalt erledigen ❒ Kochen❒ Putzen ❒ Briefkasten leeren ❒ Gehen auf ebenen Wegen zusammen

mit gleichaltrigen Menschen ❒ Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ❒ bei Kontakt mit Farben oder

Geruchsstoffen ❒ andere alltagsrelevante Tätigkeiten, bei

denen ich Atemnot habe:

_______________________________

_______________________________

❒ Ich habe Husten bei normalen Tätigkeiten des täglichen Lebens, der mich in meinen Aktivitäten einschränkt z.B. beim ❒ Haushalt erledigen/Putzen❒ Kochen, ❒ Kontakt mit alltagsrelevanten Reizstoffen

(z.B. in öffentlichen Räumen) ❒ Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ❒ bei Kontakt mit Farben oder

Geruchsstoffen❒ Treppensteigen❒ Heben/Tragen ❒ Körperhygiene

❒ Ich leide unter Husten oder Auswurf, der mich quält bzw. der mich beim Umgang mit anderen Menschen einschränkt (❒ Ich getraue mich daher fast nicht mehr indie Öffentlichkeit)

❒ Ich bin immer weniger in der Lage❒ meinen Haushalt zu versorgen❒ meine Einkäufe zu erledigen❒ meine Wohnung zu erreichen❒ mich selber zur versorgen❒ die Gehstrecke zu meinen Verwandten/

Freunden/Nachbarn zu bewältigen❒ alleine zum Arzt/zur Apotheke zu gehen❒ alleine Behördengänge zu erledigen❒ alleine aus einem Sessel oder dem Bett

aufzustehen❒ mich zu bücken❒ meine notwendige Gymnastik durch-

zuführen❒ mir alleine die Schuhe anzuziehen❒ meinen kranken Partner zu versorgen❒ meine Kinder zu versorgen❒ öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen❒ meine Schule/mein Studium/meine

Ausbildung weiterzuführen❒ wie bisher am öffentlichen Leben

teilzunehmen

❒ Aufgrund meiner Atemwegserkrankung leide ich zunehmend unter ❒ dem ständigen Angewiesensein auf Hilfe

durch Dritte❒ Unsicherheit und Angst ❒ Depressionen und Mutlosigkeit❒ Vereinsamung ❒ dem eingeschränkten Kontakt mit anderen

Menschen❒ Schlafstörungen❒ anderen soziale und seelischen

Krankheitsfolgen:

_______________________________

_______________________________

❒ Andere Beschwerden:

___________________________________

___________________________________

Anhang: Patientenfragebogen zur Einleitung einer Rehabilitation über die GKVSehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, zur Einleitung der bei Ihnen erforderlichen Rehabilitation wird eine möglichst umfassende Auflistung Ihreralltagsrelevanten Krankheitsfolgen benötigt. Bitte kreuzen Sie daher die auf Sie zutreffenden Beschwerdenan. Bei Unklarheiten sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

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Atemtherapie Luftpost47

M it Unterstützung leitender Ärzte des Fachkranken-hauses Coswig und der Patientenliga Atemwegs-

erkrankungen e.V. entstand 1992 die Atemtherapie-gruppe Coswig. Sie entwickelte sich aus einer Gruppe,in der Yogaübungen zur Stabilisierung des allgemeinengesundheitlichen Zustandes von Asthmatikern, insbe-sondere aber zur Verbesserung der Atmung erlernt undregelmäßig praktiziert wurden. Die Lungensportgruppearbeitet seit 2000.

Im Fachkrankenhaus Coswig GmbH, Zentrum fürPneumologie und Thoraxchirurgie, treffen sich an denSeminarabenden 20 bis 25 ehemalige Patienten desKrankenhauses, teilweise mit den Ehepartnern. Davonsind neun Mitglieder der Patientenliga Atemwegs-erkrankungen e.V. und zwei Mitglieder im DeutschenAllergie- und Asthmabund e.V. An fünf bis sechs Seminarabenden pro Jahr werdenThemen gemäß einem Arbeitsplan, welcher zusammenmit den Ärzten und Therapeuten des Krankenhauseserstellt wurde, behandelt. So z.B. solche Themen wie: •Medikamentenkunde, Wirkungen und

Nebenwirkungen

So sieht es ein Asthmapatient ...Bedeutung von Yoga nach 15 Jahren Anwendung und Erfahrung

Was bringen mir meine regelmäßigen Yogaübungen?1. Die Beweglichkeit des Körpers wird zunehmend erhöht.2. Yoga wirkt gegen die einseitigen Belastungen des täglichen Lebens, auch bei der Wirbelsäule.3. Es kommt zur besseren Durchblutung aller Muskelpartien.4. Die Beatmung der Lungenspitzen wird zunehmend verbessert.5. Als Langezeiteffekt kommt es zur Verschiebung der Schmerzgrenze mit der Senkung der Überempfind-

lichkeit gegen Allergien.6. Yoga fördert die positive Lebenseinstellung und die Freude am Körper.

Sehr persönliche Anmerkungen aus der Sicht eines AsthmapatientenDie Yogaübungen im Krankenhaus haben mir die Angst vor dieser Einrichtung genommen. Das Krankenhaus wurde vielmehr zu einer Begegnungsstätte.Die Erfolge, die ich in mehr als einem Jahrzehnt erlebt habe, sind zum größten Teil auf die engagierte Arbeitunserer Yogalehrerin zurückzuführen. Nur durch die großen Erfahrungen mit Asthmapatienten sowie durchdie hervorragenden Medizinkenntnisse von Frau Franz konnten die genannten positiven Wirkungen nach-haltig erreicht werden.Eine gehörige Portion eigene Energie und Ausdauer sind aber auch für den Erfolg notwendig.

Autor: Bernd EißrichEin Patient, der seit dem sechsten Lebensjahr Asthma hat

•Sport bei obstruktiven Atemwegserkrankungen•Sinnvolle Ernährung•Allergien, Heuschnupfen, Etagenwechsel

Darüber hinaus können die Lungensportgruppe 40 bis50 und die zwei Yogagruppen circa 80 Übungsstun-den jährlich vorweisen.Das Durchschnittsalter der Teilnehmer beträgt etwa 60 Jahre.

Der Schwerpunkt der Arbeit besteht darin, als aktiveund geschulte Patienten unsere Krankheit – hauptsäch-lich Asthma bronchiale – besser zu verstehen und mitihr umzugehen; eine hohe Therapiedisziplin zu prakti-zieren und ein vertrauensvolles Verhältnis zu den be-handelnden Ärzten und Therapeuten zu pflegen.Im Kreis von ebenfalls Betroffenen tauschen wirErfahrungen aus, lernen Neues und wollen vor allemdie Freude am Leben gewinnen und behalten.

Autorin:Inge Eichler

Die Atemtherapiegruppe der Patientenliga Atemwegs-erkrankungen e.V. im Fachkrankenhaus Coswig/Dresden

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Zu Ihrer Information48

Gemeinsam sind wir starkSelbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD

A uch heute noch ist die chronisch obstruktiveLungenerkrankung „COPD“ (englisch: Chronic

Obstructive Pulmonary Disease) viel zu wenig bekannt– bei Betroffenen und Hausärzten gleichermaßen. DasProblem ist, dass die Einschränkung der Lungenfunktionbei COPD nur langsam fortschreitet und oft erst nachvielen Jahren wahrgenommen wird. Das macht dieKrankheit so tückisch. Man erlebt das nicht so bedrän-gend wie bei einer akuten Erkrankung. So wie vielen erging es auch Jens Lingemann aus Hat-tingen. Fragen über Fragen, aber nur wenige ausführ-liche, aufklärende Antworten. Eine war: Je eher die Krankheit erkannt wird, desto besser sinddie Möglichkeiten, den Verlauf zu beeinflussen. So können rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen ergriffenwerden, da in der Regel Patienten mit COPD erst dannzum Arzt kommen, wenn sie noch weniger als die Hälf-te der Lungenleistung besitzen. Wen frage ich also? Ambesten Betroffene.Im November 2001 gründete Jens Lingemann dieSelbsthilfegruppe und Mailingliste Lungenemphysem-COPD unter anderem zu den Themen:„Lungenemphysem, COPD, Asthma, Alpha-1-Antitryp-sinmangel, Bronchiektasen, Lungentransplantation,Lungenvolumenreduktion, Lungenhochdruck, Sauerstoff-Langzeittherapie“.Mittlerweile ist die aktive Selbsthilfegruppe mitMailingliste und Homepage auch international tätig.

Abgelehnt – was nun?„Das Luftholen ist zeitweise sehr schwierig und nach ei-nigen Treppenstufen bin ich k.o. Aber das genügt wohlnicht. Der Bescheid über die Ablehnung einer Reha lau-tete so: „... Dringende gesundheitliche Gründe, die eine statio-näre Rehabilitationsmaßnehme erfordern, liegen nichtvor...“Alleine auf sich gestellt, verzagen dann viele. Nachdem Motto „Nur du allein kannst es, aber du kannst esnicht allein“ hilft die Gruppe, Wege zur Lösung oderBewältigung der Probleme jedes Einzelnen zu finden.Es wird über die persönlichen Notlagen und Leiden ge-sprochen. In der Gemeinschaft einer Selbsthilfegruppegibt es Rat, Hilfe und Unterstützung, auch beim Um-gang mit Ämtern, Behörden, Krankenkassen und ande-ren Institutionen.

Was machen wir aktuell?Wir informieren und diskutieren über die Mailingliste imInternet und auf den Treffen der 27 regionalen Selbst-hilfegruppen.

Wir erreichen und informieren zum jetzigen Zeitpunktmehr als 3.000 betroffene Erkrankte, Angehörigesowie Ärzte. (Stand Februar 2007)Auf der Mailingliste können sich die Betroffenen stetszu allen fachbezogenen Themen austauschen.Wir erstellen einen wöchentlich ein- bis zweimal malkostenlos erscheinenden Newsletter, den fast 700Abonnenten erhalten. Wir pflegen die bereits bestehenden Kontakte zu vielenFachärzten, Lungenfach- und Rehakliniken, zu Trans-plantationszentren, Vereinen, Verbänden und Organi-sationen, die sich mit unseren Erkrankungen befassen.Hervorzuheben ist besonders unsere Zusammenarbeitmit der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. unddem Verein COPD – Deutschland e.V.Wir sind, soweit möglich, den Betroffenen beim Um-gang mit den für uns relevanten Institutionen behilflich.Unsere 110 telefonischen Ansprechpartner sind in ganzDeutschland und im benachbarten Ausland für Sie da.Wir initiieren große überregionale Treffen, auch aufBundesebene.Im September 2007 werden wir zusammen mit demCOPD – Deutschland e.V. und der Patientenliga Atem-wegserkrankungen e.V. das Symposium Lunge 2007 ver-anstalten. Informationen hierzu können Sie auf unsererHomepage www.lungenemphysem-copd.de nachlesen.Die 27 regional aktiven Selbsthilfegruppen treffen sichregelmäßig einmal im Monat. Diese Gruppen- undInformationsgespräche finden reges Interesse und wer-den stets gut besucht.„Das Interesse bei den Gründungsveranstaltungen warstets enorm. Es zeigt, wie sehr solche Gruppen von

Internetseitenwww.versorgungsleitlinien.de

Hier können Sie Leitlinien zur nationalenVersorgungsLeitlinie COPD downloaden.

idw-online.de, www.medworld.de Patienten erhalten wissenswerte Informationen

über Asthma bronchiale und COPD.

BüchertippsPatientenhandbücher

über Asthma bronchiale und COPD (mit Unterstützung des Deutschen

Hausärzteverbandes, der AOK und des ZDF):Hilfe! Asthma

Patientenhandbuch für unbeschwertes Atmen (ISBN 3-9808164-5-1)

Hilfe! AtemnotPatientenhandbuch COPD

(ISBN 3-9808164-6-X)

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Klinikreport Luftpost49

Betroffenen gewünscht und gesucht werden“, sagt JensLingemann. „Der Kontakt über das Internet ist wichtigund für viele eine der ersten und oft einzigen Möglich-keiten, sich über die Krankheit auszutauschen. Weil esan Mobilität fehlt. Nichts kann aber den persönlichenKontakt in der Selbsthilfegruppe, das Gespräch mitdem Nachbarn über den Tisch ersetzen. Die Betroffe-nen sollen „mündige Patienten“ werden, die über ihreKrankheit informiert sind und in „eigener“ Verantwor-tung in der Beratung mit ihren Ärzten über die für sieangemessene Therapie entscheiden.“

Der wichtigste Faktor bei der Therapie der COPD ist:Unverzüglich und auf Dauer dem Nikotin zu ent-sagen!

„Wir haben uns Jahre lang zu sehr auf Medikamentekonzentriert“, so oft die Ärztemeinung. Ein weitereswichtiges Standbein der Therapie ist daher inzwischendas körperliche Training: Verlorene Muskelkraft wird sowieder aufgebaut und damit sind Patienten stärker be-lastbar. Deshalb stehen im Mittelpunkt vieler Treffen derneu gegründeten Selbsthilfegruppen Lungenemphysem-COPD Atemübungen mit Physiotherapeuten. Ein weite-rer Aspekt der Gruppen: Es haben sich einige neueLungensportgruppen gegründet, die auf die Bedürfnisseder Betroffenen zugeschnitten sind.Sämtliche Aktivitäten und Bemühungen unseres Projektskönnen selbstverständlich keinesfalls die – absolut –notwendige und regelmäßige lungenfachärztlicheBehandlung ersetzen.

Autor:Jens LingemannKoordinationsstelle der SHG Lungenemphysem-COPDInternet: www.lungenemphysem-copd.deE-Mail: [email protected]

GesundheitszentrumSchlossberghof MarzollDer Geheimtipp

D er Schlossberghof Marzoll liegt mitten in der Bilder-buchlandschaft des Feriendreiecks Bad Reichenhall

– Salzburg – Berchtesgaden. Genießen Sie das ange-nehme Klima des bayerischen Alpenvorlandes und nüt-zen Sie das breite Freizeitangebot für alle Altersklassenund zu jeder Jahreszeit. Weit ab von Alltagstrubel, Stressund Verkehrsbelästigung – aber doch leicht und ange-nehm erreichbar – liegt unser Haus idyllisch neben demromantischen, mittelalterlichen Schloss Marzoll in einerOase der Stille und Geborgenheit. Bei uns finden Sieeine bunte Palette an Therapiemöglichkeiten ergänzt mitvielen Annehmlichkeiten, womit Sie sich und Ihrem Kör-per einfach etwas Gutes tun können – und dieses Gefühlauch mit nach Hause nehmen. Ihren Aufenthalt begleitenzwei erfahrene Fachärzte für Innere Medizin, Lungen-und Bronchialheilkunde, Sportmedizin, Allergologie,Naturheilverfahren und Arbeitsmedizin.

Unser Kompaktangebot „Bad Reichenhall –spezial“: Kominationsbehandlung Wirbelsäule –AtemwegeWirbelsäulenerkrankungen und Erkrankungen derAtmungsorgane werden gezielt behandelt. Mineralhal-tige Sole, tiefschwarzes Moor und ätherische Öle ausExtrakten der Latschenkiefern als natürliche Heilmittel,kombiniert mit aktiven Gesundheitsmaßnahmen werdenauch Ihnen Linderung bringen.

14 Tage mit vitaler Vollverpflegung, Tee- undVitaminbar•ärztliche Betreuung•Erstellung Ihres persönlichen Behandlungsplans•zehn Inhalationen mit Bad Reichenhaller Natursole•zwei Bäder in Bad Reichenhaller Natursole mit

Latschenextrakt •viermal Atemgymnastik mit Bindegewebsmassage•viermal Atemtherapie in der Gruppe•vier Packungen mit Bad Reichenhaller Moor•viermal Bewegungstherapie•„Bad Reichenhaller Erlebnispaß“ – erleben der

schönsten Ausflugsziele der Region Bad Reichenhall –Salzburg – Berchtesgaden mit einem Freiticket.

Kompaktpreis inklusive aller Leistungen je Person1.499,00 Euro.

Kontakt: Gesundheitszentrum Schlossberghof MarzollSchlossberg 5, 83435 Bad ReichenhallTelefon: (0 86 51) 70 05-0 · Fax: (0 86 51) 70 05-48Internet: www.schlossberghof.deE-Mail: [email protected]

Unterschätzte kardiovaskuläre Gefahr durch Passivrauchen

Die meist unfreiwillige Inhalation von Tabakrauchgilt mittlerweile als drittwichtigste vermeidbareTodesursache – allein in der Europäischen Unionlassen sich jährlich circa 50.000 bis 100.000Todesfälle auf das Passivrauchen zurückzuführen.Der Göttinger Mediziner Dr. Raupach und derPneumologe Professor Dr. Andreas erläutern inihrem Beitrag welchen – bisher stark unterschät-zen – Anteil das Passivrauchen an der Entste-hung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat.

Quelle: nicorette SCIENCE, Ausgabe 1/06

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Aus Medizin und Technik50

Die neue PARI BOY® S FamilieInhalationstherapie individuell angepasst!

S eit Jahren bietet PARI mit effizienten und zuverläs-sigen Inhalationsgeräten für Menschen, die unter

Atemwegserkrankungen leiden, passende Lösungen.Durch die Umsetzung innovativer Ideen und den Ein-satz neuartiger Fertigungstechnologien wurde die be-währte PARI BOY® Familie weiter optimiert. Mehr dennje gehen die Geräte der PARI BOY® S Familie auf dieindividuellen Anforderungen der Patienten ein und stel-len je nach Therapieziel und Altersgruppe die passen-de Aerosolqualität bereit: z.B. erfordern die engenAtemwege von Kleinkindern ein kleineres Tröpfchen-spektrum als die Atemwege von Erwachsenen. MancheMedikamente sollten idealerweise in den peripheren,andere in den zentralen Bereichen der Lunge deponiertwerden.Die Geräte der PARI BOY® S Familie sind mit den PARILC SPRINT Verneblern ausgestattet. Damit steht demAnwender eine neue Verneblergeneration zur Verfü-gung, die die bewährten Eigenschaften des PARI LCPLUS Verneblers weiterhin aufweist, aber darüber hin-aus dessen Leistungsfähigkeit noch übertrifft. Dies wirddurch eine Verkürzung der Inhalationstherapie um biszu 20 Prozent deutlich und ist auf eine verbesserteVerneblertechnologie zurückzuführen. Wie der LC PLUSVernebler besteht auch der PARI LC SPRINT Vernebleraus wenigen Einzelteilen und ist damit schnell einsatz-bereit. Durch seinen Aufbau ist der PARI LC SPRINTVernebler noch sicherer in der Handhabung, beim Zu-sammenbau und bei der Reinigung.Somit bieten die Geräte der PARI BOY® S Familie optimale Aussichten für die Inhalationstherapie beiErkrankungen der unteren Atemwege, wie z.B. Asthma, Bronchitis, obstruktiven Lungenerkrankungen oder Mukoviszidose.

• PARI JuniorBOY® SKleine Tröpfchen für kleine Atemwege

• PARI TurboBOY® SEiner für (fast) alle ab vier Jahren

• PARI BOY® SXDer Klassiker – schnell und variabel

• PARI BOY® mobile SDie Freiheit nehm’ ich mir

PARI GmbHMoosstraße 3 · 82319 StarnbergTelefon: (0 81 51) 279 279E-Mail: [email protected]

PARI TurboBOY® S

GTI medicare GmbHKompetenz in Sachen Sauerstoff

D ie GTI medicare GmbH – als PharmazeutischesUnternehmen zur Herstellung von Arzneimitteln

(Sauerstoff) zugelassen – ist eines der letzten unabhän-gigen, mittelständischen Unternehmen im Bereich dermedizinischen Sauerstoffversorgung im häuslichen Um-feld. Dabei betreut die GTI medicare sauerstoffpflichti-ge Patienten mit Atemwegserkrankungen (z.B. COPD)im Rahmen einer Sauerstoff-Langzeittherapie und liefertin West- und Norddeutschland mit Ihren eigenen Ser-vicefahrzeugen den medizinischen Sauerstoff. Durchdie moderne Abfüllanlage ist eine Sauerstoffversorgungsowohl mit Flüssig-Sauerstoff als auch mit Sauerstoff-Druckgasflaschen möglich. Die GTI medicare ist maßgeblich an innovativen Wei-terentwicklungen beteiligt, die in ständiger Zusammen-arbeit mit Patienten, Fachärzten, Kostenträgern unddem Medizinischen Dienst verwirklicht werden. Bei denProdukten richtet die GTI Ihren Fokus neben Qualitätund Funktionalität vor allem auf die Bedürfnisse und Er-wartungen Ihrer Patienten, aber auch auf die Anforde-rungen des Gesundheitssystems. Das Ergebnis: derMini-Mobil-Konzentrator FreeStyle, das Mini-Flüssig-Sauerstoffsystem Escort und der Kompakt-KonzentratorEclipse (Weitere Informationen in dieser Ausgabe). Das Spektrum der GTI medicare reicht dabei von statio-nären Konzentratoren und mobilen Reisekonzentratorenüber Flüssig-Sauerstoff-Systeme bis hin zu nützlichemEquipment und Zubehör, wie beispielsweise dem Atem-und Herzfrequenz-Monitoring oder der Pulsoxymetrie. Und auch im Bereich Dienstleistungen und im persön-lichen, individuellen Service setzt die GTI medicareMaßstäbe! Beispielgebend ist das Patienten-Entlas-sungs-Management – von der frühen und umfassendenVorbereitung des Patienten in der Klinik bis in die am-bulante Versorgung des häuslichen Umfeldes.

Sie haben Fragen oder Wünsche? Rufen Sie uns an:

GTI medicare GmbHBeuler Höhe 3645525 HattingenTelefon: (0 23 24) 91 99-0Fax: (0 23 24) 91 99-50

GTI Nord medicare GmbHHermann-Buck-Weg 122309 HamburgTelefon: (0 40) 61 13 69-0Fax: (0 40) 61 13 69-14

Internet: www.gti-medicare.deE-Mail: [email protected]

Page 51: Lungensport: Wichtigste nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme

Wichtige Termine Luftpost51

Wichtige Termine

Wann Was Wo durch Wen

14. bis 17. März 2007

16. März 2007, 10.00 bis 15.00 Uhr

16. März 2007, 15.30 bis 17.10 Uhr

6. September 2007,19.00 Uhr

8. September 2007,10.00 bis 18.00 Uhr

19. September 2007,19.00 Uhr

29. September 2007

27. Oktober 2007

27. November 2007,19.00 Uhr

24. und 25. April 2007

12. und 13. Mai 2007

25. bis 29. Juni 2007

5. und 6. Juli 2007

29. Oktober bis 2. November 2007

19. bis 23. November2007

DGP-Kongress

Physiotherapie-Seminar, Thema:„Obere Atemwege:Tracheobronchiale Instabilität,Vocal Cord Dysfunction, nasaleObstruktion“

Symposium, Thema: „Standards für ambulanteLungensportgruppen“

Cortison-Patienten-Forum, Thema:„Cortison – Fluch oder Segen?“

Symposium Lunge 2007

Cortison-Patienten-Forum, Thema:"Keine Angst vor Cortison"

10. Deutscher Lungentag

2. Patientenkongress derDeutschen Lungenstiftung 2007

Cortison-Patienten-Forum, Thema:„Cortison - Lebensretter oderTeufelszeug?"

Refresher-Seminar

Refresher-Seminar

Sonderlehrgang FachübungsleiterRehabilitationssport Innere Organe(spezielle Ausrichtung: Atemwegs-und Lungenerkrankungen)

Refresher-Seminar

Sonderlehrgang FachübungsleiterRehabilitationssport Innere Organe(spezielle Ausrichtung: Atemwegs-und Lungenerkrankungen)

Sonderlehrgang FachübungsleiterRehabilitationssport Innere Organe(spezielle Ausrichtung: Atemwegs-und Lungenerkrankungen)

Mannheim, Rosengarten

Mannheim, RosengartenKonferenzraum EG (CCR)

Mannheim, RosengartenKonferenzraum EG (CCR)

Kinosaal der RuhrlandklinikEssen, Tüschener Weg 40,Essen

Westfälisches Industriemuseum– Gebläsehalle, Hattingen/Ruhr

Personalcaféteria desBethesda-Krankenhauses,Heerstraße 2, Duisburg

bundesweit circa 200 Orte

Hörsaalzentrum des Klinikumsder J. W. Goethe-Universität,Theodor-Stern-Kai 7,Frankfurt/Main

Klinikum Ambrock, Ribbertsaal,Ambrocker Weg 60, Hagen

Sportschule und Bildungsstättedes LandessportbundesHessen, Otto-Fleck-Schneise 4,Frankfurt/Main

Leistungszentrum München fürRudern und Kanu, DachauerStraße 35, Oberschleißheim(bei München)

Landessportschule BadBlankenburg, WirbacherStraße 10, Bad Blankenburg

Landessportschule BadBlankenburg, WirbacherStraße 10, Bad Blankenburg

Sportschule und Bildungsstättedes LandessportbundesHessen, Otto-Fleck-Schneise 4,Frankfurt/Main

Leistungszentrum München fürRudern und Kanu, DachauerStraße 35, Oberschleißheim(bei München)

Deutsche Gesellschaft für Pneumologieund Beatmungsmedizin e.V.

Sektion Prävention und Rehabilitation,AG Atemtherapie im ZVK e.V.

Sektion Prävention und Rehabilitation,AG Lungensport in Deutschland e.V.

Patientenliga Atemwegserkrankungene.V., www.patientenliga-atemwegser-krankungen.de

COPD-Deutschland e.V., PatientenligaAtemwegserkrankungen e.V. und SHG-Lungenemphysem – COPD

Patientenliga Atemwegserkrankungene.V., www.patientenliga-atemwegser-krankungen.de

Deutscher Lungentag e.V.

Deutsche Lungenstiftung e.V.

Patientenliga Atemwegserkrankungene.V., www.patientenliga-atemwegser-krankungen.de

AG Lungensport in Deutschland e.V.,www.lungensport.org

AG Lungensport in Deutschland e.V.,www.lungensport.org

AG Lungensport in Deutschland e.V.,www.lungensport.org

AG Lungensport in Deutschland e.V.,www.lungensport.org

AG Lungensport in Deutschland e.V.,www.lungensport.org

AG Lungensport in Deutschland e.V.,www.lungensport.org

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