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L I E S Lernen Informieren Erleben in der Schulbibliothek Nr. 34 - Jg. 2018 Fundamente - Standards für die Schulbibliothek

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L I E SLernen Informieren Erleben in der Schulbibliothek Nr. 34 - Jg. 2018

Kommission Zentrale Schulbibliothek

c/o Staaliches Studienseminar für das Lehramtan Gymnasien, LandauNordring 2376829 Landau

Telefon: 06341 935966Telefax: 06341 935967

[email protected]

Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle KoblenzBahnhofplatz 1456068 Koblenz

Telefon: 0261 91500-301Telefax: 0261 91500-302

Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle NeustadtLindenstraße 7 -1167433 Neustadt

Telefon: 06321 3915-0Telefax: 06321 3915-39

[email protected]

Fundamente - Standards für die Schulbibliothek

.

raum

..

fördert im Auftrag des Ministeriums für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz seit 1982 die Einrichtung zentraler Schulbibliotheken. Die zentrale Schulbibliothek ist ein Ort, an dem die Medien allen am Bildungsgeschehen der Schulgemeinschaft Beteiligten zur Verfügung stehen;

setzt sich zusammen aus Lehrkräften, die überwiegend selbst Leiterinnen oder Leiter von Schulbibliotheken sind, und Bibliothekarinnen und Bibliothekaren aus der Landesbüchereistelle im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz;

unterstützt die Schulen durch die Herausgabe von Arbeitshilfen in der Zeitschrift LIES und auf der Internetseite www.schulbibliothek-rlp.de. Dabei werden sowohl Fragen der Verwaltung (Einrichtung, Bestandsaufbau und -pflege, Katalogisierung, Ausleihe, EDV usw.) als auch die Aspekte der Einbindung der Schulbibliothek in das pädagogische und didaktisch-methodische Konzept der Schule behandelt. Neben allgemeinen Reflexionen dazu stellen die Veröffentlichungen konkrete und in der Praxis erprobte Unterrichtsbeispiele vor;

beobachtet den Markt für technische Einrichtungen in der Schulbibliothek (z.B. Computer, Bibliotheksverwaltungsprogramme) und gibt Empfehlungen dazu;

bietet in Kooperation mit dem Landesbibliothekszentrum regelmäßig Fortbildungen an, in denen nicht nur Informationen zur Verwaltung, pädagogischen, didaktisch-methodischen Einbindung der Schulbibliothek in den Lernalltag vermittelt werden, sondern die auch einen fruchtbaren Austausch von Schulbibliotheksleitungen aus dem ganzen Land und quer durch alle Schularten erlauben;

berät Schulen in Abstimmung mit dem Landesbibliothekszentrum in Schulbiblio-theksfragen.

Die Kommission „Zentrale Schulbibliothek”

Impressum

LIES Lernen, Informieren, Erleben in der Schulbibliothek ist eine Schriftenreihe für die Arbeit in den Zentralen Schulbibliotheken des Landes Rheinland-Pfalz.Herausgegeben von der Kommission „Zentrale Schulbibliothek“.Verantwortlich: StD Joachim Franz, Staatliches Studienseminar für das Lehramt anGymnasien LandauLayout: StD Joachim Franz, Staatliches Studienseminar für das Lehramt anGymnasien LandauTitelgestaltung: Nicole Dennhardt, LBZ / Landesbüchereistelle Neustadt

ISSN: 2199-5524Auflage: 1.000 ExemplareOnline-Ausgabe: www.schulbibliothek-rlp.de

Die Kommission Zentrale Schulbibliothek wird vom Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz berufen. Ihr gehören in der Schulbibliotheksarbeit erfahrene Lehrerinnen und Lehrer aus den Schulen in Rheinland-Pfalz sowie Bibliothekarinnen und Bibliothekare aus der Landesbüchereistelle im Landesbibliothekszentrum an. Derzeit besteht die Kommission aus folgenden Mitgliedern:

Erlebnis-

Unterrichts-raum

Medien-kompetenz

Lese-förderung

zentrum

Schulbibliothek

Erlebnis-raum

Unterrichts-raum

Medien-kompetenz

Lese-förderung

Selbständiges Lernen

Informations-zentrum

Schulbibliothek

enZ t rs ua mD

für ea lulle h cM S red ei de n in

Medien-z

Schulbibliothek

OStR‘ Gabriele Schütz

StD Joachim Franz

Dipl.-Bibl. Heike Steck

StD‘ Bettina Pinks

Burggymnasium KaiserslauternBurgstraße 18, 67659 KaiserslauternTelefon: (0631) 371630Fax: (0631) 3716369E-Mail: [email protected]

Lese-

Dipl. -Bibl. Günter PflaumLandesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle NeustadtLindenstraße 7 - 11, 67433 NeustadtTelefon: (06321) 3915-25Fax: (06321) 391539E-Mail: [email protected]

Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien LandauNordring 23, 76829 LandauTelefon: (06341) 935966Fax: (06341) 935967E-Mail: [email protected]

Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle NeustadtLindenstraße 7 - 11, 67433 NeustadtTelefon: (06321) 3915-13Fax: (06321) 391539E-Mail: [email protected]

Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien LandauNordring 23, 76829 LandauTelefon: (06341) 935966Fax: (06341) 935967E-Mail: [email protected]

Dipl.-Bibl. Marie-Luise Wenndorf

Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle KoblenzBahnhofplatz 14, 56068 KoblenzTelefon: (0261) 91500 - 312Fax: (0261) 91500 - 302E-Mail: [email protected]

OStR‘ Ulrike Kalbitz

Bischöfliches Willigis-GymnasiumWilligisplatz 2, 55116 MainzTelefon: (06131) 286760Fax: (06131) 2867612E-Mail: [email protected]

StD Gisbrecht Isselstein

Friedrich-Spee-GymnasiumMäusheckerweg 154293 TrierTelefon: (0651) 967 98-10Fax: (0651) 96798-28E-Mail: [email protected]

KommissionZentrale Schulbibliothek

(Leitung)

1

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort 1

Grusswort 2

FundamenteI:LeitbildundpädagogischesKonzept 4

FundamenteII:KriterienundMerkmaleeinerguten Schulbibliothek 8

FundamenteIII:ZielefürdasErlernenvonLese-, Medien-undInformationskompetenz 21

DieBibliothekalsKompetenzvermittlerin 25

InfoportalfürSchüler 29

EinmodernesSelbstlernzentrum 30

DieGoldeneLeslie 33

DerBücher-Steckbrief 34

DeutscherJugendliteraturpreis 35

LeipzigerLesekompass 36

2

VORWORTVormehralszehnJahrenhatdieSchulbibliotheks-kommissionmitdenHeftenLIES16und17zumerstenMalinRheinland-Pfalz„StandardsfürdasLerneninderSchulbibliothek“veröffentlicht.SiebieteneinegrundlegendeDidaktikundMethodikfürdasArbeiteninundmitderSchulbibliothekinallenJahrgangsstufensowieausführlicheHinwei-sezuEinrichtungundBestandsaufbau.ImPrinzipist das dort Entwickelte noch immer gültig unddaherauchalspdf-DateiaufderInternetseitedesLandesbibliothekszentrumsbereitgestellt. ImBereichAusstattungundMedien,aberauchimBereichderDidaktikundMethodikgabes seither - z.B. hinsichtlichderRecherchemög-lichkeiten - erhebliche Veränderungen, so dassdieLegitimation,Gedrucktesvorzuhalten,ja,dieBibliothekenselbstzunehmend inFragegestelltwerden.Eswäreallerdingsfahrlässig,dieunter-schiedlichen Medien in Konkurrenz zueinanderzusehen.ImGegenteil:DasStöbernimaktuellenJugendbuchbestandunddasSchmökern,dasAb-tauchenineinefiktionaleWeltineinerLeseeckesind so beliebt wie je. Buchduelle und Bücher-steckbrief (S.34)motivierenhierz.B.zusätzlich.AuchSachbücherbietennachwievorsubstanti-ellesGrundlagenwissen,dasalsBasisfürweitereInformationsbeschaffung inhaptischenodervir-tuellenNachschlagewerkendient. Unterricht hat in Zeiten von „alternati-venFakten“und„FakeNews“mehrdenn jedieVerpflichtung,Schülerzueffizientemundverant-wortlichemRecherchierenanzuleiten–nichterstin derOberstufe (grundlegend: LIES 24). Hierzumuss die Bibliothek einenwesentlichen Beitragleisten. ZuallenbisherbenanntenAspektenbie-tet LIES 34 Fundamente, die eine substantielleBasisfüreinerfolgreichesundzielgerichtetesAr-beiten darstellen, indem Bewahrenswertes mitneuen Möglichkeiten und Herausforderungenzusammengeführtwird.Sokann jedebestehen-de oder im Aufbau befindliche SchulbibliothekdasvorliegendeHeftalsLeitfadenzurBeantwor-tungderFrage„Wostehenwirundwohinwollenwir?“ verwenden. Es gehtumLeitbildundpäd-agogisches Konzept, umRaum, Einrichtung undBestand, um Organisation und Kommunikation.ÜberarbeitetwurdeauchdasRaster fürdasEr-

lernenvonLese-,Medien-undInformationskom-petenz. Das Projekt „Akademische Integrität“,das von der Universität Mainz in Kooperationmit demWilligis-GymnasiumMainz alsModell-versuch durchgeführt wird - mit maßgeblicherBeteiligung der dortigen Schulbibliothek (Lern-zentrum)-bieteteineexzellenteMöglichkeit,dieUmsetzung der genannten Lernziele im Bereich„Recherche und wissenschaftspropädeutischesArbeiten“methodischzuunterstützen(S.25). Dasneue„InfoportalfürSchüler“,dasdasLBZinZusammenarbeitmitderLIES-Kommissionentwickelt hat (S. 29) ist in diesem Zusammen-hangeingroßerFortschritt.Wirweisenimvorlie-gendenHeftzunächstnurkurzaufdieseprakti-scheundeffizienteneueRechercheplattformhin,InLIES35folgteineausführlicheWürdigung. Fundamente, Basis, Grundlagen, Sub-stanz–Stichworte,dieindiesemVorwortmehr-fachgefallensindunddiedenLeitgedankenfürdiesesHeftbilden.Wirhoffen,dassalleamSchul-lebenBeteiligtenhiermiteinensolidenUnterbaufindenfüreineSchulbibliothek,diedennoch in-dividuellenGestaltungsmöglichkeitenRaumgibt(sieheCJD-Christophorusschule Königswinter; S.30). LIES34zeigt,dassessichlohnt,einele-bendigeundsubstantielleArbeit inundmitderSchulbibliothek zu leisten. Sie kann aber nurErfolg haben, wenn dies im Bewusstsein einerbreitenSchulöffentlichkeitverankert istundder„Mehrwert“ für alleBeteiligtenersichtlichwird.Daherempfehlenwir,die Inhaltedesvorliegen-denHeftsimKollegiumbekanntzumachenundin die pädagogischeArbeit der Schule systema-tischundkontinuierlicheinzubinden. NichtzuletztmöchteichandieserStelleHerrn Bremm, dem neuen Leiter der Abteilung4C desMinisteriums für Bildung, für das nach-folgendeGrußwortdanken.EsbelegterneutdasnachdrücklicheInteressedesLandesaneinergu-ten Ausstattung und pädagogischen Arbeit derSchulbibliotheken,umdieunsnachweislichvieleBundesländerbeneiden. Wir wünschen Ihnen eine interessanteLektüreundeineertragreicheUmsetzung.

JoachimFranz

3

GRUSSWORTMultifunktionalesZentrumSchulbibliothek

In Zeiten begrenzter Haushaltsmittel einerseitsund zügig voranschreitender Digitalisierung an-dererseitskannmansichdieFragenachSinnundNotwendigkeiteinerSchulbibliothekstellen.Wel-chen Nutzen bringt eine Schulbibliothek, oderwäresienichteigentlichverzichtbar? Um die Fragen gleich zu beantworten:Eine Schulbibliothek ist mehr als sinnvoll, siebringtallenamSchullebenBeteiligteneinengro-ßen,weilnachhaltigenNutzen. ModerneSchulbibliothekensinddeutlichmehr als eine einer inneren Ordnung folgendeAnsammlung von Literatur, die zummehr oderweniger erzwungenen Gebrauch SchülerinnenundSchülerninRegalenpräsentiertwird.Schul-bibliotheken sind multifunktionale Lernräume,sieerfüllendieAufgabeschulischerLernzentren.AlsbesondereLernräumebietensieineinzigarti-gerWeisemitumfangreichemAngebotundper-sönlicher Beratung Möglichkeiten des Lernens„amanderenOrt“. Sie sind Rückzugs- und Ruheräume inschulischer Betriebsamkeit, die konzentriertes,zielgerichtetes, fach- und sachorientiertes unddamit letztlich wissenschaftspropädeutischesArbeiten ermöglichen. Moderne Schulbiblio-thekensindnichtnurmultifunktionale,sondernvor allem multimediale Studienräume, die derInformationsrecherche, der Informationsverar-beitung, -darstellung und -gestaltung (in analo-geroderdigitalerForm)dienen.Sieeignensichgleichermaßen für individuelle wie gruppenbe-zogene Arbeit. Gedankliche Durchdringung vonSachverhalten und Argumentationskompetenzwerdengefördert,gleichzeitigwirdEntspannunginpersönlichrhythmisiertemLeseduktusermög-licht. Eine gut ausgestattete Schulbibliothekfördert und intensiviert die Arbeitmit dem ge-

schriebenen (und gelesenen) Wort, der Idee,dem Argument oder Sachzusammenhang undwirkt somit gleichermaßen positiv auf den ge-samtenschulischenLernprozesswieaufdenindi-viduellenLernrhythmus. LIES,derTiteldiesesMagazins,istinso-weitmehralseinklassischerImperativ.EristPro-grammundvorallemalsAnsporn,alsAnreizundMotivationzuverstehen,einepersönliche(Lese-)Neigung auszuprägen und besondere gedankli-cheFähigkeitenauszubilden. WennnebenSach-undFachkenntnisseninsbesondere der selbständige und reflektierteUmgang mit Wissen gesellschaftlich gefordertwird, bietet eine Schulbibliothek mit all ihrenMöglichkeiten und Angeboten (auch der Bera-tung) eine zentrale Grundlage der Kompetenz-förderung. Der Umgang mit dem geschriebenenundgelesenenWortkannfachbezogenoderun-spezifisch gefördert, die intellektuelle Arbeit imweitestenSinnanimiertundvertieftunddamit- schlussendlich - zum individuellen Vergnügenwerden. InComme un roman, einem seiner frü-henWerke, spricht der französische Schriftstel-lerDanielPennacvom„plaisirdelire“.Einegutfunktionierende Schulbibliothek bietet einenquasi idealenRaumzurAusbildungdiesesLese-vergnügens. MeinbesondererDankgiltdeshalballen,die sich inderSchulbibliotheksarbeit zugunstenunserer Schülerinnen und Schüler in vielfältigerWeise - häufig auch ehrenamtlich - engagieren.Allen Bibliotheksverantwortlichen vor Ort unddenMitgliedernderKommission„ZentraleSchul-bibliothek“wünscheichErfolgundFreudeinih-rerwertvollenundnotwendigenArbeit.

BernhardBremmMinisteriumfürBildung,Mainz

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FUNDAMENTE - ILeitbildundpädagogischesKonzept

Leitbild

WiesichSchulenimmerhäufigereinLeitbildge-ben, so sollte auch ein solches Leitbild für dieSchulbibliothekerstelltwerden. Ein Leitbild drückt aus, welche Grund-sätzedasHandelnderOrganisationbestimmen,welchenallgemeinenZweckdieOrganisationver-folgt,welchegrundsätzlichenLeistungendieNut-zervonihrerwartendürfenundüberwelchebe-sonderenFähigkeitenundAngebotesieverfügt.DasLeitbildbeschreibtdaherdieGegenwartundvielleichtmit einem leichten Entwicklungstrenddie nahe Zukunft. Das Leitbild soll die aktuel-lePraxisderOrganisation leiten,aberauchdenNutzernalsOrientierungdienen. Das Leitbild der Schulbibliothek mussalsoAussagentreffenüberdasSelbstverständnis,ihrepädagogischenLeitvorstellungenunddenei-genenBeitragzumgesellschaftlichenAuftragvonSchule allgemein und dieser Schule speziell. Esmusseinerseitsformulieren,welchenNutzernsiemitwelchemZielundwelchenAngebotenwannzurVerfügungstehtundandererseits,wiesiesichalsTeilderSchulgemeinschaftverstehtundinihrwirkenwill. Folgende Aspekte dienen der Orientie-rungfürdasErstelleneinesLeitbildes:

Das Leitbildeiner Schulbibliothek solltedefinie-ren,• welche allgemein gesellschaftliche Aufgabe

dieSBerfüllenmöchte;• welchen Stellenwert sie bei dem Wissens-

und Kompetenzerwerb der Schüler für sichsieht;

• welchen Beitrag sie zu der Persönlichkeits-entwicklungderSchülerleistenwill;

• welche Rolle sie in der Schulgemeinschaftspielenmöchte;

• welcheLeistungensiefürandereMitgliederderSchulgemeinschafterbringenmöchte;

• nach welchen Kriterien sie RäumlichkeitenundBestandausstattet;

• wiesichessichindasLeitbildderSchuleein-fügtundzurSchulentwicklungbeiträgt.

PädagogischesKonzept

Auf derGrundlagedes Leitbildes sollte jedeBi-bliothek sicheinpädagogischesKonzept geben.HierwerdendieEckpunkteundZielvorstellungendesLeitbildesinkonkretepädagogischeMaßnah-menumgesetzt.DabeisindmindestensvierFra-gestellungenzuberücksichtigen:Dassinderstensgrundlegende Aspektewie z. B. die EinbindungderSchulbibliothekindaspädagogischeKonzeptderSchule, zweitensdieFrage,wiedieSchulbi-bliothek indenUnterrichteingebundenwerdensoll,drittensdasCurriculumderSchulbibliotheksowieviertensdieEinbindungindasSchulleben.

Das Raster auf den folgenden SeitenkannIhnendabeihelfen,denStandunddieEnt-wicklung Ihrer Schulbibliothek zu verorten undEinsichten über mögliche weitere Schritte zurWeiterentwicklungzugewinnen.

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GrundlegendeAspekte

AlsgrundlegendeAspektesindfestgelegt,

Baustelle amAnfang aufdemWeg ZielerreichtdassAktivitätenzurSteigerungderLesekom-petenzdurchgeführtwerden.dassAngeboteundAktivitätenzurSteige-rungdesLesespaßesstattfinden.dassdieVerzahnungvonUnterrichtundBibliothekgegebenist.welchenStellenwertdigitaleMedienhabenundwiesiegenutztwerdenkönnen.aufwelcheWeisederBestandandenBedürfnissenderSchülerundLehrkräfteorientiertwird.welcheEinflussmöglichkeitendieNutzeraufBestandundAngebotderSchulbibliothekhaben.

EinbindungindenUnterricht

DieSchulbibliothekistindenUnterrichteingebunden,

Baustelle amAnfang aufdemWeg Zielerreichtindemfestgelegtist,wiedieVerzahnungvonUnterrichtundBibliothekstattfindet.indemesfesteAbsprachenmiteinzelnenFächernzurregelmäßigenDurchführungvonUnterrichtsstunden/-sequenzeninderBibliothekgibt.indemdieSchülerinfestgelegtenAbständenoderFächernmitRechercheaufgabenund/odermitAufgabenzurLeseförderunginderBibliothekbeauftragtwerden.indemdieSchulbibliothekvondenFächernfürAktivitäten/Ausstellungengenutztwird.indemdieEinbindunginArbeitsplänege-währleistetist.

6

Curriculum

DieSchulbibliothekverfügtübereinCurriculum,indemfestgelegtist,

Baustelle amAnfang aufdemWeg ZielerreichtwelcheMethodeninwelchenKlassenstufenvermitteltwerdenundwersievermittelt(Spi-ralcurriculum).welcheAngebotezurLese-undSprachförde-rungfürwelcheKlassenstufenbzw.Adressa-tenzurVerfügungstehen(fakultativ/obligato-risch).welcheFortbildungsangebotezuBestandundNutzungderSchulbibliothekesfürLehrkräftegibt.

EinbindungindasSchulleben

DieSchulbibliothekistindasSchullebeneingebunden,

Baustelle amAnfang aufdemWeg ZielerreichtindemsieKontaktezuaußerschulischenPerso-nen/Institutionenpflegt.indemsiefüraußerunterrichtlicheAktivitäten/Veranstaltungengenutztwird.indemsiebeiSchulveranstaltungenpräsentist.indemsieinschulischenGremienmitwirkt.

AufderfolgendenSeitefindenSiealseineGestaltungsvariantedasLeitbildderBibliothekderWirt-schaftsoberschuleFranzKafka,Meran.

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Leitbild der Bibliothek der Wirtschaftsfachoberschule Franz Kafka Meran

Unsere Schulbibliothek ist ein beliebter Treffpunkt der Schule, aber vor allemdas Lese- und Infor-mationszentrummitmultimedialerAusstattung.Siedientals fächerübergreifendeLernwerkstattzurFörderungderFreudeamLesenundalsTrainingsortvonArbeitstechnikenwieRecherchenanunter-schiedlichenMedien,Informationenzusuchenundauszuwerten.

DieSchulbibliothekorientiertsichandenBedürfnissenderSchüler/innenundLehrpersonenundandenProgrammenundGrundsätzenderSchule.

SieintegriertsichalsOrtdesWissensundderKulturindasSchullebenundbietetRaumfürpersönlicheAus-undWeiterbildungundEntwicklung,sieschafftAngebotefürdenFachunterricht,zurFreizeitge-staltungundUnterhaltung.

Die Schulbibliothek ist Austragungsort für den Fachunterricht, fürWorkshops, Lesungen, Vorträge,Stammtischgespräche,Medienausstellungen,SchreibwerkstättenundAutorenbegegnungenunddientalsTreffpunkt,woKreativität,ruhigesundangenehmesLernenauchaußerhalbdesUnterrichtsPlatzfinden.SchwerpunkteimTätigkeitsprogrammhabenInformations-,Medien-undRecherchekompeten-zen,welcheaufbauendabdererstenKlassevermitteltundfächerübergreifenddurchgeführtwerden.

DieBibliothekstellteineaktuelleundvielfältigeMedienauswahlzurVerfügung:Fachbücher,Romane,Sach-undSpielfilme,ZeitungenundZeitschriften,SpieleundCDs.AuchComputerarbeitsplätzesindvorhanden.InderAusrichtungihresAngeboteslegtdieBibliothekbesonderesGewichtaufdieschuli-schenSchwerpunkte.

DieOrganisationundDurchführungvonVeranstaltungen,autonomoderinKooperationmitPartnern,folgteinemklarumrissenenProgramm.DieInitiativenfindenindenRäumenundaußerhalbderSchul-bibliothekstatt.

WichtigePartnerderBibliotheksinddieOberschulbibliothekenMeran(OBM),dieStadtbibliothekunddieSprachenmediathekMeran,dasAmtfürBibliothekenundLesen,derBibliotheksverbandSüdtirolsowiedieVereineundEinrichtungenmitsozialerundkulturellerAusrichtung.

DieÖffnungszeitenwerdenaufdieBedürfnissederSchulgemeinschaftunterBerücksichtigungdesver-fügbarenPersonalsabgestimmt.

DieguteZusammenarbeitmitderDirektionderSchulverwaltungunddemLandesamt,diedieFinan-zierungsichern,ermöglichtdieseumfassendenDienstleistungen.

LeitbildausgearbeitetvonBibliotheksleiterinDr.VeronikaSpögler

undDiplombibliothekarinNataliePagliara

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Schule

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FUNDAMENTE - IIKriterienundMerkmaleeinergutenSchulbibliothek

RaumundEinrichtung

EinezeitgemäßeSchulbibliothekistmehralseinAufbewahrungsort für Bücher und Medien. Siebietet–orientiertamSchulprofilundamBiblio-thekskonzept–eineVielfaltanNutzungsmöglich-keitenanals• Attraktives Lese- und Lernzentrum, beson-

dersgeeignetfürmoderneFormendesPro-jektunterrichtesundderLeseförderung;

• UnterrichtsraummitArbeitsplätzen in Klas-senstärke;

• Ortdesselbstbestimmten,individuellenLer-nens, Raum für freies Arbeiten außerhalbdesUnterrichts;

• MedienforumderSchulemiteinemgutprä-sentiertenAngebotanBüchernundMediensowieZugangzudigitalenAngebotenfürUn-terricht und Freizeit der Schülerinnen undSchüler;

• Kommunikationsort,derzumLesenundLer-nenanregt;

• VeranstaltungsortfürAutorenlesungen,Vor-lesewettbewerb, Präsentation von schulin-ternenProjektergebnissenetc.

Die Schulbibliothek kann ihrer Bestimmung als

zentraler Informations-, Arbeits- und Kommuni-kationsortambestengerechtwerden,• wennsieanzentralerStelle,ebenerdig,von

allenGebäudeteilenguterreichbarundinei-nemgutfrequentiertenBereichgelegenist;

• wennsievonaußenguteinsehbar(Fenster-front,Glastür)istundaufsiemittelseinesLeitsystems im Schulgebäude hingewiesenwird;

• wenn ihr genügend Raum für eine attrak-tive Gestaltung zur Verfügungsteht. Eine Sollfläche von 30qmpro 1000 Bücher/Medien solltemöglichst nicht unterschrittenwerden.

FürdenNeubauvonSchulbiblio-thekengebendieSchulbauricht-liniendesLandesentsprechendeGrößenfürdieunterschiedlichenSchultypenvor.(Download unter: http://schul-bau.bildung-rp.de/fileadmin/user upload/schulbau.bildung-rp.de/Schulbaurichtlinie_2010_mit_Berichtigungen.pdf)

BeivorhandenenRäumensolltenZwischenwän-demöglichstentferntwerden.BeidenbaulichenGrundlagensolltebeachtetwerden:• Fußboden mit Trittschalldämmung und ei-

nem widerstandsfähigen Bodenbelag. DieBodenbelastbarkeit sollte mindestens 5kN/qmbetragen.

• Möglichst viel natürliches Licht, sonst eineBelichtungsstärke von 500 Lux für Arbeits-und Leseplätze, Verbuchung und Regalbe-reich,indenübrigenBereichen300Lux.

ModerneBibliotheksräumepräsentieren ihrAn-gebotso,dassderSchülerzurNutzungverführtwird.AngesichtsdesstetigenWandelsinderMe-dienweltundsichverändernderunterrichtlicherAnforderungensolltederEinrichtungdasGebot

9

größtmöglicherFlexibilitätinnahezuallenBerei-chenzugrundeliegen. Der Bibliotheksraum gliedert sich inFunktionsbereiche,diedenAbläufenundAufga-ben entsprechen. Dabei wird nach dem Prinzipdes„fallendenLärmpegels“geplant,d.h.lärmin-tensive Zonen sollten von stillen Arbeitsplätzenmöglichstweitentferntsein.

WesentlicheBereichesind:Der Eingangsbereich mit Verbuchungsplatz: Bi-bliotheks- und Schulinformationen (Hinweista-feln,Plakat-bzw.Pinnwände);Marktbereich(Prä-

sentationsmöbelfürthematischeZusammenstel-lungen,Neuerwerbungen,Prospekte);Kopierer/Drucker; Taschenschränke, Garderobe; Verbu-chungstheke mit guter Übersicht zum Eingangund in den Bibliotheksraum, keine hohen Auf-sätze;imRückraumderTheke:Regale,Schränke,Bücherwagen für die Ablage zurückgegebenerBücher,vorbestellterBücheretc.

DerRegalbereich,gegliedertnachLiteratur-undMediengenres: Regale zur Aufbewahrung undPräsentation von Büchern und Medien; RegalealsGliederungselementesicherneinesystemati-scheOrdnungderBücherundMedienundschaf-fenZonen.

Der EDV- und Internetbe-reich mit einem elektroni-schen Katalog (Arbeitstischoder Stehpult) und Inter-netplätzen (Tischlösungenals Einzel- oder Mehrfachar-beitsplätze),W-LAN.

DerLern- und Arbeitsbereichmit Gruppen- und Einzelar-beitsplätzen:Arbeitsmöglich-

keitenfürganzeKlassen,TeilklassenoderKurse,Kleingruppen (25-30 Arbeitsplätze mit Tischen80x80 cm oder Gruppenarbeitsplätze 140x80cm), flexible Tischlösungen, auch mit Trapez-oderDreiecksformen,Schallschutzwände.

DerLese- und KommunikationsbereichmiteinerAusstattung,diezumungezwungenenAufenthalteinlädtundjenachAusführungauchfürkleine-reVeranstaltungenbenutztwerdenkann:Sessel,gepolsterte Stühle, verschiebbare Sitzelemente,eingebautesPodest.

DerVeranstaltungsbereichmitSitzgelegenheitenfür eine größere Gruppe, Schaffen einer freienFläche durch Verschieben der Regale, Verdunk-lungsmöglichkeit,evtl.BeamermitLeinwand.

DerFunktionsbereichmitFlächenundSchränkenfürBüro,BuchbearbeitungundLager,umDinge,die imHintergrundbenötigtwerden,aufbewah-renzukönnen.

Bei der Aufteilung und Ausstattung desBibliotheksraumessolltemöglichstaufstarre,un-verrückbare Elemente verzichtet werden. Dannlassen sich durch Neuarrangieren von Tischen,Sitzmöglichkeiten und rollbaren Regalen immerwieder neue Arbeits- und PräsentationsformenrealisierenundzusätzlicherRaum,z.B.fürVeran-staltungenschaffen. Modernes Bibliotheksmobiliar spezia-lisierterAnbieter bietet vieleMöglichkeiten derVerstellbarkeitundGestaltung.BeiderAuswahlsolltenichtnuraufHaltbarkeitundStabilitätge-achtetwerden,sondernaucheingutes,aufdasFarb- und Materialkonzept des Raumes abge-

10

stimmtesDesignangestrebtwerden. FürRegalevonspeziellenBibliotheksmö-belanbieterngibtesguteGründe:• geprüfteSicherheit• Seitenbegrenzungen, Buchanschlagsleisten,

flexiblesEinhängenvonFachböden• Additionsprinzip:Wandregalekönnenzufrei-

stehenden Doppelregalen umfunktioniertwerdenundumgekehrt;leichteErweiterung

• RegalekönnenmitEinsätzenfürMedienundZeitschriften bestückt werden, Stirnseitenvon Doppelregalen durch Zubehör zu De-korflächenoderOrientierungssystemen,fürAnleseplatten,WerbebanneroderPräsenta-tionsflächegenutztwerden.

• systematischeWeiterentwicklungmitNach-kaufgarantieübervieleJahre

Weitere Informationen zur Planung, Gestaltungund Organisation von Schulbibliotheken unterwww.schulmediothek.de.DasLBZ/Landesbüche-reistellebietetauchUnterstützungbeiderindivi-duellenEinrichtungsplanungan.NähereInforma-tionenunterwww.lbz.rlp.de.

Marie-LuiseWenndorf

Benutzungsordnung

Hinweise zur Benutzungsornung stehen auf S.14f.EinBeispielfürdieBenutzungsordnungeinerSchulbibliothek finden Sie als Kopiervorlage aufdenSeiten16-18.Esempfiehltsich,fürSchülerderKlassen5und6einensprachlichleichterverständlichenRegelka-talogausderBenutzungsordnungabzuleiten.

Bestand

DerBuch-undMedienbestandbildetdenKern-bereichjederBibliothek.DieQualitätunddieAk-tualität desMedienangebots sind entscheidendfürdieAttraktivitätderBibliothek.Dieregelmä-ßige Anschaffung neuer Medien und die konti-nuierlicheBestandspflegegehörenzudenwich-tigstenAufgabenderBibliotheksleitungbzw.desBibliotheksteams. Voraussetzung ist ein fest imSchulhaushaltverankerterBibliotheksetat. FürdenAufbaueinerSchulbibliothekgel-tenfolgendeRichtwertebezüglichderGrößeundderZusammensetzungdesBestandes:

Sekundarstufe I, Klassen 5-1 0• Anfangsbestand:5MedienproSchüler• Zielbestand:10-15MedienproSchüler• 60%Sachliteratur,40%ErzählendeLiteratur• 20% des Gesamtbestandes als Nonbooks

(z.B.Hörbücher,CDs,DVDs,Zeitungen,Zeit-schriften,Spiele,Online-Ressourcen)

Sekundarstufe II, Klassen 11-13• Anfangsbestand:5MedienproSchüler• Zielbestand:10-15MedienproSchüler• 90%Sachliteratur,10%ErzählendeLiteratur• 20% des Gesamtbestandes als Nonbooks

(z.B.Hörbücher,CDs,DVDs,Zeitungen,Zeit-schriften,Spiele,Online-Ressourcen)

DieAnschaffungneuerBücherundMe-dien sollte systematisch und zielgerichtet erfol-gen und auf die Aufgaben und Funktionen derSchulbibliothekabgestimmtsein.Daskönnenz.B.sein: Förderung von Leselust, Stärkung von Le-sekompetenzen, Training von Arbeitstechniken,Vermittlung von Recherchekompetenz, AnleitenzumselbständigenErarbeitenundVertiefenvonUnterrichtsthemen,UnterrichtinderBibliothek.Je nach Schwerpunktsetzung hat jede Schulbi-bliothek ihr eigenes Bestandsprofil. LehrpläneundunterrichtlicheThemenstellungensowiedieWünscheundBedürfnissederSchülerinnenundSchülerundderLehrkräftebildendieGrundlagefürdieBuch-undMedienauswahl.Wichtigisteinbreites,ausreichenddifferenziertesMedienange-bot. DerBestandderSchulbibliothekumfasstinderRegel:

11

• Standardwerke zu allen Unterrichtsfächern,orientiertanLehrplänen

• Fachlexika,Wörterbücher,Atlanten, Formel-sammlungen

• LernhilfenundBücherzurPrüfungsvorberei-tung

• Sachbücher zum Unterrichtsstoff und zuübergreifendenThemenstellungen

• SachbücherfürHobbyundFreizeit• Kinder-undJugendliteraturvon„Lesefutter“

bis„preisgekrönt“• Zeitungen und (Jugend-)Zeitschriften, auch

fremdsprachig• DVDs (Filme zu unterrichtsrelevanten Sach-

themen, Dokumentationen, Literaturverfil-mungen),Hörbücher,CDszuSachthemen

• Klassiker der Weltliteratur (ggf. als E-Book,siehe www.gutenberg.org) und moderneBelletristik,die imDeutsch-undFremdspra-chenunterrichtthematisiertwird

• pädagogisch-didaktische Literatur, LiteraturzuSchulthemen

• Zugang zu Online-Ressourcen, Erschließenrelevanter Internetquellen, z.B. als Link-sammlungenfürdieUnterrichtsfächer

FürdieNutzungdigitalerMedien(eBook,eAudio,eVideo,eMagazine,ePaper) zurKinder-und Jugendliteratur, Belletristik und populärenSachliteraturempfiehltsicheineKooperationmiteineröffentlichenBibliothek,dieanderOnleiheteilnimmt. EineÜbersicht über die Verbundteil-nehmer der Onleihe Rheinland-Pfalz finden Sieunterhttp://www.onleihe-rlp.de→Verbundteil-nehmer.

Praktische Tipps für die Auswahl neuerBücher und Medien

SetzenSie SchwerpunktebeimBestandsaufbau.AnstattdenEtatgleichmäßigaufdieFachgebie-te zu verteilen, ist es besser, sich am aktuellenBedarfzuorientierenundnachgefragteThemengezielt auszubauen. Zu Unterrichtsthemen, diemithilfe der Bibliothek behandelt werden, soll-tensovieleBücherundMedienimBestandsein,dassmehrereArbeitsgruppenparallelamThemaarbeitenkönnen.BietenSieinnerhalbeinesThe-mas verschiedene Medienarten an (Buch, Hör-buch,Film…). Haben Sie Mut zur Lücke. Sie können

nicht zuallenThemeneinendifferenziertenBe-stand bieten. Treffen Sie Absprachen mit denFachkonferenzen.Fachliteraturundwissenschaft-liche Literatur,die seltenbenötigtwird, könnenSie beim Landesbibliothekszentrum (PfälzischeLandesbibliothekinSpeyer,RheinischeLandesbi-bliothekinKoblenz)kostenlosbestellenundaus-leihen(www.lbz.rlp.de). Beziehen Sie Schülerinnen und Schüleraktiv in dieAuswahl neuer Bücher undMedienein,z.B.durcheineWunschboxinderBibliothek,durch eine Umfrage in den Klassen oder durchden Besuch einer Buchhandlung, bei demeine Schülergruppe stellvertretend für alle

Mitschülerinnen und Mitschüler eine AuswahlfürdieBibliothektrifft.Bewährthabensichfestterminierte Wunschwochen im Schuljahr. DieSchülerinnen und Schüler bestücken in diesenzwei bis drei Wochen einWunschplakat in derBibliothekmitZettelnzuihrenWunschtiteln.DieBücherundMedienwerdenzeitnahangeschafftundzurAusleihezurVerfügunggestellt. KooperierenSiemitderöffentlichenBi-bliothek am Ort, indem Sie z.B. Absprachen zuBestandsschwerpunktentreffen.

Sichten und AussondernDamit die Schulbibliothek attraktiv für die Nut-zung durch Schülerinnen und Schüler bleibt, isteineregelmäßigeDurchsichtdesBestandesnot-wendig. Um die Bestandsqualität zu erhalten,sollten jährlich5-10%desBestandesausgeson-dertunderneuertwerden.DieSchulbibliothekistkeinArchiv zur dauerhaftenAufbewahrung ein-malangeschaffterBücherundMedien, sonderneine„Verbrauchsbibliothek“.AussortiertwerdensolltenTitel,die

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• verschmutzt, beschädigt, vergilbt, zerschlis-sen,starkzerlesensind;

• inihrerGestaltungveraltetsind,daskönnensein:derdidaktischeAufbau,nichtmehrzeit-gemäßeAbbildungenundFotos,einzuklei-nerDruck, altmodischeCoverund Illustrati-onen;

• nichtmehrdemaktuellenWissensstandent-sprechen,alsoinhaltlichveraltetsind;

• seltenodergarnichtmehrgenutztwerden.DieGründe können vielfältig sein:Das The-maistnichtmehrinteressant,derTitelistzuanspruchsvoll, zuumfangreichoderhatdenGeschmacknichtgetroffen.

• älter als 20 Jahre sind (die Rechtschreibre-formtrat1996inKraft!).

Praktische Tipps für das Sichtenund Aussondern

Nehmen Sie sich in regelmäßigen AbständeneinzelneBestandsgruppenfüreineSichtungvor.KennzeichnenSiebereitsgesichteteTitel,damitSienichtalleszwei-odermehrmals indieHandnehmen. MachenSiebeigrößerenSichtungs-undAussonderungsaktionen zweiDurchgänge:BeimerstenDurchgang sortierenSiedieeindeutigen,klaren Fälle sofort aus und stellen Sie die nochfraglichengekipptinsRegal.GehenSiedieseeinzweitesMaldurch,gerneauchmitUnterstützungeiner zweiten Person. Folgende ÜberlegungenkönnenbeimzweitenDurchgangeineRollespie-len:Mitwievielenbzw.welchenTitelnisteinAu-torvertreten?MitwelchenTiteln isteinThemavertreten? VielgefragteThemenkönnendurchNeu-erscheinungen schneller „umgesetzt“ werden,

seltenere Themen und solche, zu denen wenigNeueserscheint,könnenlängerimBestandbleiben. Makulieren Sie alle Titel in der Biblio-thekssoftware. Streichen Sie den BesitzstempeldurchundkennzeichnenSiedieBücherundMe-dienalsausgesondert. AussortierteundmakulierteBücherundMedien können je nach Möglichkeit verkauft(„Flohmarkt“) oder verschenkt (Kiste mit demHinweis„Zuverschenken“aufstellen)oderent-sorgtwerden.EsbestehenbeiordnungsgemäßerAussonderungkeineAufbewahrungspflichten. NehmenSiegespendeteBücherundMe-diennuran,wennderTitel insProfilderBiblio-thekpasst,nichtälteralsfünfJahreistundSiefürdenErwerbdesTitelsGeldausgebenwürden.

Systematik und Erschließung des BestandesDamit die Bücher und Medien der Schulbiblio-thekraschundgezieltindenRegalenauffindbarsind, werden sie nach einem Ordnungssystem,der so genannten Systematik, aufgestellt. JedesBuchwirddafürmiteinemRückenetikett,demSi-gnaturschild,versehen,dasmitderentsprechen-denSystematikstellebeschriftetist. Um den Schülerinnen und Schülern dieNutzung anderer Bibliotheken zu erleichternbzw. um Leistungen anderer bibliothekarischerEinrichtungennutzenzukönnen,solltedieSyste-matikderSchulbibliothekaufdieSystematikderöffentlichenBibliothekamOrtbzw.aufdieinderLandesbüchereistelleeingesetzteSystematikab-gestimmt sein. In denmeisten kommunalenöf-fentlichenBibliothekeninRheinland-PfalzundinderLandesbüchereistellewerdendie„Systematikfür Kinder- und Jugendbibliotheken“ (SKJ) unddie„AllgemeineSystematikfürÖffentlicheBiblio-theken“(ASB)verwendet.Sachgruppenübersichtund aktuelle Fassung der ASB finden Sie unterhttp://asb-kab-online.de.

InteressenkreiseEsgibtdieMöglichkeit,Bücherzuhäufignachge-fragten Themen auf demBuchrücken zusätzlichzurSystematikmitsogenanntenInteressenkreis-Aufklebern zu versehen. Als Aufkleber dienenschmale selbstklebende Etiketten mit aufge-drucktenBegriffen.DieInteressenkreisewerdenin der Regel oberhalb der Systematik auf demBuchrückenangebracht.

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So kann die Aufstellung nach der SystematikdurchdieAufstellungnachInteressenkreisener-gänztwerden,wasdenVorteilhat,dassz.B.Fan-tasyliteraturschnellauffindbarist,wenndieent-sprechendenRomanemitdemEtikett„Fantasy“beklebtwordensind.

Interessenkreise für Kinder-und Jugendliteratur - Beispiele

ABC GriechenAbenteuer GruseligesÄgypter HaustiereAndereLänder HexenBasteln IndianerBauernhof ItalienischBeruf JahreszeitenBiographie KindergartenComic KochenundBackenDeutschland Körper-GesundheitDinosaurier KrimiEnglisch KunstErde-Weltall LeichtzulesenErstesLesealter LernhilfeExperimente LiebeFamilie LustigesFantasy MangaFeuerwehr MärchenFranzösisch MehrsprachigFreundschaft MittelalterFußball MusikGefühle MysteryGeschichte NationalsozialismusGraphicNovel Natur

Ostern ThrillerPferde TierePiraten TürkischPolizei Uhr-ZeitPolnisch UrzeitReligion VerkehrRömer WeihnachtenRussisch WetterSchule ZahlenScienceFiction ZirkusSpanisch ZooSport ZumVorlesenSucht ZweiterWeltkriegTechnik

Interessenkreise für SchöneLiteratur - Beispiele

Biographie LiebeComic MärchenEnglisch MysteryFantasy OsternFranzösisch PolnischGraphicNovel Rheinland-PfalzGroßdruck RussischHistorisches ScienceFictionHumor-Satire SpanischItalienisch ThrillerKrimi TürkischLeichtzulesen Weihnachten

Tipp: Das LBZ/Landesbüchereistelle bietet jähr-licheinen„GrundkursSchulbibliothekfürweiter-führendeSchulen“an.DiezweitägigeFortbildungvermitteltGrundlagenwissenfürdenAufbauunddenBetriebeiner Schulbibliothek.Orientiert anfachlichen Standards werden folgende Themenbehandelt:

• Aufgaben und Funktionen der Schulbiblio-thek

• AuswahlgeeigneterBücherundMedien• OrdnungderBücherundMedien• Bibliotheksverwaltungund-organisationinkl.

EDV-Unterstützung

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• EinrichtungsplanungAktuelleTermineentnehmenSiebittedemFort-bildungsprogramm auf der Homepage des Lan-desbibliothekszentrums(www.lbz.rlp.de).

Fachliteratur zu Organisation und Betriebder Schulbibliothek

• HandbuchSchulbibliothek:Planung–Betrieb–Nutzung/AngelikaHolderried;BirgitLücke(Hrsg.). – Schwalbach: Debus Pädagogik, 2.22018.ISBN978-3-95414002-2Euro29,80

• Kirmse, Renate: Schulbibliothek: Praxiswis-sen.Berlin[u.a.]:DeGruyter,2014.ISBN978-3-11-030128-1Euro59,95

• Schlamp,Günter:DieSchulbibliothekimZen-trum: Erfahrungen, Berichte, Visionen. Bib-Spider,2013.ISBN978-3-936960-51-8Euro26,80

Die Fachliteratur kann bei der Landesbücherei-stelleentliehenwerden.

HeikeSteck

Organisation

Wenn• eine Schulbibliothek ein Konzept erarbeitet

hat,indemdieFunktionsbestimmungenfest-gelegtsind,diedieBibliothekfürdieSchulehabensoll(sieheBereich1),und

• ihrenBibliotheksraumeingerichtetundihrenMedienbestand aufgebaut hat (siehe Berei-che2.1und2.2),

ist eine guteOrganisation des Schulbibliotheks-betriebs für eine erfolgreicheNutzung notwen-dig:• effizienteArbeitsabläufe• verantwortlicheBibliotheksleitung-/Biblio-

theksteam• Benutzungsordnung• Öffnungszeiten• gestaltendeBeteiligungvonSchülern,Leh-

rern,ElterninallenBereichen• gestaltendeBeteiligungderMitarbeiterin

Schulgremien

Benutzungsordnung• Musterbenutzungsordnungaufwww.schul-

mediothek.de• schülerfreundlicheFassungenjenachSchul-

formsindmöglich.• ZusätzlichsindBestimmungenüberdieNut-

zungvonEDVundInternetsowiemobilenGerätennotwendig.

• ZubeachtenistebenfallsdieHausordnungderjeweiligenSchule.

Die beschlossene Benutzungsordnung sollte El-tern und Erziehungsberechtigten in geeigneterForm zur Kenntnis gegeben und durch Unter-schriftanerkanntwerden.Dafürsollten Anmel-deformularedienen,dieinderBibliothekaufbe-wahrtwerdenmüssen, denn nur diese begrün-den juristisch das „Nutzungsverhältnis“ zur Bi-bliothek.DarüberhinauserhaltenSchülereinenLeserausweis,derauchmitdemSchülerausweisverbundenseinkann. Neben der Bestimmung des Benutzer-kreises einer Schulbibliothek, der ErläuterungderHaftungbei BeschädigungoderVerlust vonBüchern und Medien und Hinweisen zum Ver-halten in der Schulbibliothek sollte die Leihfrist(auchunterschiedlichefürverschiedeneMedien)inderBenutzungsordnungfestgehaltenwerden.

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Die Öffnungszeiten hingegen können per Aus-hang und auf der Homepage bekannt gegebenwerden.

ÖffnungszeitenEineerfolgreicheSchulbibliothekbrauchtausrei-chende,regelmäßigeundleichtzumerkendeÖff-nungszeiten!Voraussetzungist,dassausreichendPersonalfürAufsichtundAusleihezurVerfügungsteht. Die Bibliothek sollte mindestens in allenPausengeöffnetsein. Im Idealfall sollte die Schulbibliothekmontagsbisdonnerstagsvon8-16Uhr,amFrei-tagbis14geöffnetsein.FürUnterrichtinderBi-bliothekundBesuchevonKlassensollteeinBele-gungsplan inLehrerzimmeroderSekretariat zurVerfügungstehen.

Effiziente ArbeitsabläufeDengrößtmöglichenErfolgeinerSchulbibliothekbeigleichzeitigerKnappheitanFinanz-undPerso-nalressourcenzugewährleisten,bedingtdenEin-satz einer leistungsfähigen Bibliothekssoftwareauch in kleinen Bibliotheken. Diese stärkt auchdieBenutzerfreundlichkeitunddieMedien-undInformationskompetenzderSchülerundermög-lichtdieEinbindungingrößereKatalogverbünde.Das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalzunterstützt Schulbibliotheken beim EDV-und In-terneteinsatz durch Beratung, praktische HilfenundFortbildungen:[email protected].

Betreuung, Personal FürdieNutzungsmöglichkeitenunddieLeistungs-fähigkeitderSchulbibliothekisteineausreichen-de Personalausstattungmit hauptamtlich-fachli-chemPersonalgrundlegendeVoraussetzung.DerUmfangderineinerSchulbibliothekanfallendenTätigkeitenundArbeitenundderdamitverbun-denekontinuierlicheZeit-undPersonalaufwandwirdoftunterschätzt. In Deutschland werden Schulbibliothe-kenmeistnichtvonbibliothekarischenFachkräf-ten betreut, sondern von Lehrkräften,Honorar-kräften (im Rahmen der Ganztagsschule) undehrenamtlichenMitarbeitern(Eltern,Großeltern,Schülern,…)odersonstigenKräftenwieFSJ-lern,Teilnehmern aus dem Bundesfreiwilligendienst(„Bufdis“)oderArbeitsgelegenheitendurch Job-Center(„1-Euro-Jobber“).DiesePersonalausstat-

tung impliziert einenhäufigenWechsel undbeigroßzügigenÖffnungszeiteneinTeamausvielenPersonen.Dahersollteesgeben:• verantwortlicheLeitungbzw.Ansprechpart-

ner;• verbindlicheVereinbarungenzumSchulbi-

bliotheksbetrieb;• einzelnenTeammitgliedernfestzugeschrie-

beneZuständigkeiten;• regelmäßigeTeamtreffen;• reibungsloseKommunikationüberTelefon,

E-Mail,„soziale“Netzwerke;• DokumentationinPapier-oderelektroni-

scherForm,inderVorgänge,Neuerungen,Hinweiseetc.festgehaltenwerden.

Welche Aufgaben können Ehrenamtliche in derSchulbibliothekübernehmen?• Sicherstellung der Öffnungszeiten, Aufsicht

führen• Ausleihe, Rückbuchung und Rücksortierung

vonBüchernundMedienindieRegale• MitwirkungbeiderAuswahlgeeigneterBü-

cherundMedien• fachlicheEinarbeitungderBücherundMedi-

en(Systematisierung,Katalogisierung,buch-technischeBearbeitung)

• Buchpflege• MitwirkungbeiderAussonderungveralteter

BücherundMedien• Bibliothekseinführungen für Schüler, Schul-

klassen• Förderung der Lesemotivation, individuelle

Leseempfehlungen• Unterstützung bei der Recherche zuUnter-

richtsthemen• LeitungeinerBibliotheks-AG• Mitwirkungbei Projekten, Veranstaltungen,

MaßnahmenzurSteigerungderAttraktivitäteinerSchulbibliothek

• VernetzungmitderSchulgemeinschaft

Für die gezielte Mitarbeitergewinnung solltensich Schulen eine Strategie überlegen. Fragebo-genundChecklistenhierzufindensichinLIESNr.27,auchonlineunterwww.lbz.rlp.de.

Marie-LuiseWenndorf

AufdennächstenSeitenfindenSieeineMuster-BenutzungsordnungalsKopiervorlage.

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Beispiel für die Benutzungsordnung einer Bibliothek

Benutzungsordnung der Bibliothek des NN-Gymnasiums

§1 Allgemeines(1) ZurBenutzungderBibliotheksindalleSchulangehörigenzugelassen.(2) DieÖffnungszeitenwerdendurchAushangbekanntgemacht.

§2 Anmeldung(1) BeiSchülernistvordererstmaligenBenutzungeineAnmeldungunterVorlagedes Schülerausweiseserforderlich.1(2) DiepersönlichenAngabenwerdenunterBeachtungdergeltendenDatenschutzbe- stimmungenelektronischgespeichert.

§3 Benutzerausweis(1) DerBenutzererhältnachschriftlicherBestätigungderKenntnisnahmederBiblio- theksordnung(beiminderjährigenSchülerndurcheinenErziehungsberechtigten) einenBenutzerausweis,derfürdieAusleihebenötigtwirdundnichtübertragbarist.(2) DerVerlustdesBenutzerausweisesistderBibliothekunverzüglichzumelden.

§4 Ausleihe und Benutzung(1) Leihfrist:DieLeihfristbeträgtfürBüchervierWochen,fürZeitschrifteneinzelhelfte, Spiele,Tonträger,VideosunddigitaleMedien(CD-ROMs,DVDu.a.)14Tage.BeiÜber- schreitenwirdderBenutzerschriftlichoderüberdenKlassenleitergemahnt. MedienausdemPräsenzbestandkönnennichtaußerHausentliehenwerden,essei denn,dieBibliothekstimmteinerKurzausleihe(einbiszweiTage)zu.(2) Verlängerung:DieLeihfristkannvorAblaufhöchstenszweimalverlängertwerden, wennkeineVorbestellungvorliegt.AufVerlangendesBibliothekspersonalsistdabei dasentlieheneMediumvorzuweisen.(3) Vormerkung:AusgelieheneMedienkönnenvorbestelltwerden.DerBenutzerwird benachrichtigt,sobalddasvorgemerkteMediumzurAbholungbereitliegt.(4) DieBibliothekistberechtigt,entlieheneMedienjederzeitzurückzufordernsowiedie ZahlderEntleihungenundVorbestellungenzubegrenzen.(5) FürdieBenutzungvonComputernundsonstigenGerätenkannvonderBibliothek einemaximaleBenutzungszeitfestgelegtwerden.(6) JederBenutzerverpflichtetsich,diefürdieverschiedenenMediengeltendenBestim- mungendesUrheberrechtszubeachten.(7) IstderBenutzermitderRückgabeentliehenerMedieninVerzugoderhatergeschul- deteKostennichtentrichtet,werdenanihnkeineweiterenMedienentliehen.(8) MitSchulabschlussundbeivorzeitigemVerlassenderSchulesindalleentliehenen Medienabzugeben.

§5 Behandlung der Medien, Beschädigung und Verlust, Haftung(1) DerBenutzeristverpflichtet,alleMediensorgfältigzubehandelnundsievorVerlust undBeschädigungzubewahren.AuchUnterstreichungenundRandvermerkegelten alsBeschädigung.

1 AnmanchenSchulenerhaltendieSchülerbeimSchuleintrittautomatischeinenBenutzerausweis.

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(2) Eristdafürverantwortlich,dassentlieheneMedieninordnungsgemäßemZustand zurückgegebenwerden.(3) DieWeitergabeentliehenerMedienanDritteistnichtgestattet.(4) FestgestellteSchädenundderVerlustentliehenerMediensindsofortzumelden.(5) BeiBeschädigung,VerlustoderbeiNichtrückgabenachderdrittenMahnungkanndie BibliothekvomBenutzer-unabhängigvoneinemVerschulden-nachihrerWahldie KostenfürdieNeuanschaffungoderdieHergabeanderergleichwertigerMedienzu- züglicheinerEinarbeitungspauschaleverlangen.(6) FürSchäden,diedurchdenMissbrauchdesBenutzerausweisesentstehen,haftetder eingetrageneBenutzer.(7) DieBibliothekhaftetnichtfürSchäden,diedurchentlieheneMedienundProgramme entstehen.(8) ErgänzendeBenutzungsregelungenfürEDV-NutzungwerdendurchAushangbekannt gemacht.

§6 Aufenthalt in der Bibliothek(1) JederBenutzerhatsichindenRäumlichkeitenderBibliotheksozuverhalten,dasskein andererBenutzergestörtwird.Rauchenistnichterlaubt.ImÜbrigengiltdieSchul-und Hausordnung.(2) Esistnichtgestattet,EssenundGetränkemitzubringen.(3) DenAnordnungendesBibliothekspersonals,dieimEinzalfallvondenRegelungendieser Benutzungsordnungabweichenkönnen,istFolgezuleisten.

§7 Ausschluss von der Benutzung Benutzer,diegegendieBenutzungsordnungoderAnordnungendesBibliotheksperso- nalsverstoßen,könnenvonderBibliothekaufDaueroderfürbegrenzteZeitvonder Benutzung,derAusleiheund/oderdemAufenthaltinderBibliothekausgeschlossen werden.

§8 Inkrafttreten DieBenutzungsordnungtrittamNNinKraft.

Falls Gebühren erhoben werden, sind diese in einer Gebührenordnung festzulegen!

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Ergänzende Benutzungsregelungen für EDV-Arbeitsplätze

(1) HaftungsausschlussderBibliothekgegenüberInternetdienstleistern: DieBibliothekhaftetnichtfürdieFolgenderVerletzungenvonUrheberrechtendurch BenutzerundvonVertragsverpflichtungenzwischenBenutzernundInternetdienst- leistern.

(2) HauftungsausschlussderBibliothekgegenüberdemBenutzer: DieBibliothekhaftetnichtfürSchäden,dieeinemBenutzeraufgrundvonfehlerhaf- tenInhaltendervonihmbenutztenMedienentstehen,fürSchäden,dieeinemBe- nutzerdurchdieNutzungderBibliotheksarbeitsplätzeundderdortangebotenenMe- dienanDatenoderMedienträgernentstehen,fürSchäden,dieeinemBenutzerdurch DatenmissbrauchDritteraufgrunddesunzureichendenDatenschutzesimInternet entstehen.

(3) GewährleistungsausschlussderBibliothekgegenüberdemBenutzer: DieBibliothekschließtGewährleistungenaus,diesichaufdieFunktionsfähigkeitder vonihrbereitgestelltenHard-undSoftwaresowieaufdieVerfügbarkeitdervonihran diesenArbeitsplätzenzugänglichenInformationenundMedienbeziehen.

(4) BeachtungstrafrechtlicherVorschriften: DerBenutzerverpflichtetsich,diegesetzlichenRegelungendesStraf-undJugend- schutzgesetzeszubeachtenundandenEDV-ArbeitsplätzengesetzwidrigeInformati- onenwederzunutzennochzuverbreiten,keineDatenundProgrammederBiblio- thekoderDritterzumanipulierensowiekeinegeschütztenDatenzunutzen.

(5) DerBenutzerverpflichtetsich,Schäden,diedurchseineBenutzungandenGeräten undMedienderBibliothekentstehen,zuersetzenundbeiWeitergabeseinerZu- gangsberechtigunganDrittealledadurchentstehendenSchädenzuersetzen.

(6) TechnischeNutzungseinschränkungen: Esistnichtgestattet,ÄnderungenandenArbeitsplatz-undNetzkonfigurationen durchzuführen,technischeStörungenselbständigzubeheben,Programmevonmitge- brachtenDatenträgernoderausdemNetzandenArbeitsplätzenzuinstallierensowie eigeneDatenträgerandenGerätenzunutzen.

(7) Sanktionsmaßnahmen: DieBibliothekkannzurAbweisungvonSchadensforderungenundHaftungsansprü- chendieDatenschutzrechtedesBenutzers,soweitsichdieseaufdieBenutzungder Bibliothekbeziehen,einschränken.BeiVerstößengegendieseBenutzungsregelung könnendieinderAllgemeinenBenutzungsordnungvorgesehenenSanktionenzur Anwendungkommen.

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Öffentlichkeitsarbeit-interneundexterneKommunikation

Esistnotwendig,dassdieSchulbibliotheknichtalstotesArchivwahrgenommenwird,sondernperma-nentdurchAktionundInformationalsDienstleisterinundImpulsgeberininErscheinungtritt.DieÖf-fentlichkeitsarbeitmusssichdahersowohlanZielgruppeninnerhalbeinerSchulerichtenalsauchdieBibliotheknachaußenlebendigundsubstantiellerscheinenlassen.EinesichgegenseitigbereicherndeKommunikationallerBeteiligtenistfürdiesesZielunabdingbar.DiefolgendeChecklistehilft,Ihreeige-neSchulbibliothekinBezugaufdiesesThemazuverorten.

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20

Am Anfang

Auf dem W

eg Ziel erreicht

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als Ansprechpartnerin und Bindeglied zw

ischen Bibliothekspersonal und Lehrkräften benannt.

Die SB erhält am

Informationsbrett des

Lehrerzimm

ers einen festen Platz.

Die SB erhält in regelm

äßigen Inform

ationsschreiben für die Lehrkräfte (N

ewsletter etc.) eine eigene R

ubrik.

Eltern w

erden in die Kom

munikation eingebunden

(Berichte, Veranstaltungen).

Veranstaltungen und Ausstellungen

Sporadische Ausstellungen

Ausstellung von Unterrichtsprodukten

Buchvorstellungen von Schülern für Schüler

Lesungen

Zusätzlich:

Vorträge, D

iskussionsveranstaltungen

Poetry-Slam

Film

vorführungen

Theateraufführungen

Konzerte Kooperationen

Kooperationspartner erm

itteln und erste Kontakte aufbauen

Bibliotheksbesuche in nahegelegenen öffentlichen Bibliotheken

Kontakte zur lokalen Presse aufbauen

Zusätzlich:

Bildungspartnerschaften mit

Bibliotheken

Regelm

äßige Presseberichte initiieren, Pressem

appen vorbereiten (bei Veranstaltungen)

Quellem

eist:RichtlinienfürSchulbibliotheken.Hg:SchweizerischeArbeitsgem

einschaftderallgemeinenöffentlichenBibliotheken(SAB),Aarau;3.,überarbeiteteAuflage2014

JoachimFranz

21

FUNDAMENTE - IIIZielefürdasErlernenvonLese-,Medien-undInformationskompetenz

Moderne Schulbibliotheken unterstützenSchülerinnenundSchülersowieihreLehrerundLehrerinnenbeimErwerbbzw.beiderVermittlungvonLese-,Medien-undInformationskompetenzals Basiskompetenzen, die Schülerinnen undSchülerfürihreLernerfolgeanderSchuleebensowie für ein lebenslanges Lernen benötigen.Sie gelten als Grundvoraussetzung, erfolgreicham gesellschaftlichen und kulturellen Lebenteilzunehmen. Die Vermittlung von Medien- undInformationskompetenz in der SchulbibliothekwirdinnachstehendenvierSchrittenfolgen:

1. Rechercheplanung,2. Recherchedurchführung,3. Informationsauswertungund4. Informationssicherung.

In einem ersten Schritt geht es darum,dass die Schülerinnen und Schüler verstehen,dass sie mehr Wissen zu einem bestimmtenThema benötigen, und dass sie in der Lagesind, dies in einer Frage zu formulieren. DieseFragestellungdientdannalsAusgangspunkt zurErmittlung der notwendigen Informationen. Beider Recherche müssen die Schülerinnen undSchüler verschiedene Medien unterscheidenunddiebenötigten Informationenherausfiltern,einordnen und bewerten. Eine notwendigeVoraussetzung dafür ist ein umfassenderMedienbegriff, der unter „Medien“ nicht nur

die elektronische Variante versteht, sondernPrintmedien und elektronische Mediengleichberechtigt sieht und ihre Nutzung nuran ihrem Erkenntniswert für die jeweiligeFragestellungbemisst. Durch die Fülle der Informationen, dieden Schülerinnen und Schülern heute vielfachzur Verfügung stehen, muss auch die effektiveNutzung und die auf die Problemstellung hinorientiertePräsentationintensivtrainiertwerden.Lesekompetenz ist Grundlage nicht nur für dieRecherchearbeit,sondernsieistBasiskompetenzfür intellektuelle und gesellschaftlicheOrientierung überhaupt. Sie ist Aufgabe allerSchulfächer. In der Schulbibliothek lernen dieSchülerinnenundSchüleraufderGrundlageihrerLeseerfahrungen die eigenen Leseinteressen zufestigen, zu vertiefen und zu erweitern sowiewichtigeLesetechnikenanzuwenden. Sehr erfolgreich werden die genanntenKompetenzen in einem Spiralcurriculumvermittelt. Dabei trainieren die Schülerinnenund Schüler die notwendigen Kompetenzenvon den ersten Wochen der 5. Klasse bis zurOberstufeinaufeinanderaufbauendenEinheitenin der Schulbibliothek. Als sinnvolles Elementhat sich hier „Peer-Education“ erwiesen (vgl.LIES 31). Nachhaltig wird ein entsprechendesMethodentraining durch den Bezug zumUnterrichtmöglichstvielerFächer.

Selbstlernzentrum in der CJD-Christophorusschule Königswinter

22

U

nterstufe M

ittelstufe O

berstufe

Lesekompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können …

ihre eigenen Leseinteressen benennen; ihre Leseerfahrungen darlegen; ihre Selbstw

ahrnehmung als (N

icht-)Leser erläutern;

grundlegende Lesetechniken (Worterken-

nung, Leseflüssigkeit) anwenden.

Die Schülerinnen und Schüler können …

ihre Leseinteressen festigen, vertiefen und

erweitern;

erweiterte Lesetechniken anw

enden.

Die Schülerinnen und Schüler können …

die

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Unter-

und M

ittelstufe anw

enden und

an an-

spruchsvollen Texten bei Bedarf vermit-

teln (z.B.

Lese-/Medienscouts

anderen Schülerinnen und Schüler).

Orientierung in der

Bibliothek

sich im R

aum orientieren und kennen:

Garderobe

Ausleihzone Standorte der Fach- und Sachbücher so-

wie der Kinder- und Jugendliteratur

Angebote der Stadt- bzw. Kreisbibliothek

die erlernten Kompetenzen bei Bedarf an

andere Schülerinnen und Schüler vermit-

teln (z.B. Bibliotheks-AG).

weitere Bibliotheken nutzen:

Stadt- bzw. Kreisbibliothek

Landesbibliothek ggf. U

niversitätsbibliothek

Abläufe und Regeln beachten:

Anmeldung

Ausleihe und Rückgabe

Öffnungszeiten

Regeln: Bibliotheks- und M

edienordnung Angebote: Ausdrucken, Kopieren, Scan-

nen, Beratung bei der Recherche

die erlernten

Kompetenzen

bei Bedarf

anderen Schülerinnen und Schüler vermit-

teln (z.B. Bibliotheks-AG).

ggf. weitere Schulungsangebote nutzen:

zum Beispiel für die Erstellung der Fach-

arbeit oder BLL

23

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24

Checkliste: Etappenziele für das Erlernen von Lese-, M

edien- und Informationskom

petenz in der Schulbibliothek1

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ie Checkliste ist als Anregung oder H

ilfestellung für die Bibliotheksleitung gedacht; jede SB definiert für sich selbst, was für sie „ausreichend“ und „optim

al“ ist. D

iese muss zu Beginn klären, w

er an der Formulierung beteiligt ist (Schulleitung, Bibliotheksleitung, Steuergruppe, …

). Optim

al ist – zumindest bei der Be-

schlussfassung – der Einbezug aller Grem

ien der Schule.

Am

Anfang Auf dem

Weg

Ziel erreicht

Formulierung von

Zielen Einzelne Ziele für einige Bereiche des Lernens in der Schulbibliothek form

uliert Ziele für das Lernen in der Schulbibliothek form

uliert Ziele für das Lernen in der Schulbibliothek form

uliert und für die einzelnen Bereiche konkretisiert

Lesekompetenz

Einzelne Maßnahm

en und Veranstaltun-gen pro Schuljahr zur Leseförderung, nur einzelne Klassen einbezogen; sehr gerin-ger Beitrag der Schulbibliothek zur Lese-kom

petenz

Regelm

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en und Veranstal-tungen zur Leseförderung, viele Klassen erreicht; ausreichender Beitrag der Schul-bibliothek zur Lesekom

petenz

Fixe Maßnahm

en und Veranstaltungen, die jedes Jahr w

iederholt werden, alle

Klassen werden einbezogen; optim

aler Beitrag der Schulbibliothek zur Lesekom

-petenz

Orientierung in der

Bibliothek

Zugang zur Schulbibliothek zu einzelnen Stunden m

öglich Bibliotheksordnung regelt Zugang in den Pausen und zu einigen Schulstunden; Schulbibliothek verfügt über einige N

ut-zungsangebote

Bibliotheks- und Medienordnung regelt

Zugang während des gesam

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fassendes Angebot für ihre Nut-

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ur seltene Veranstaltungen pro Schul-jahr, nur einzelne Klassen w

erden einbe-zogen; sehr geringer Beitrag der Schulbib-liothek zur Verm

ittlung der Informations-

und Medienkom

petenz

Viele Klassen einbezogen; ausreichender Beitrag der Schulbibliothek zur Verm

ittlung der Inform

ations- und Medienkom

petenz

Durchführung eines Spiralcurriculum

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den Fachcurricula verknüpft und verpflich-tend für alle Schüler; entscheidender Bei-trag der Schulbibliothek zur Verm

ittlung der Inform

ations- und Medienkom

petenz 1 Vgl. Qualitätsstandards für Südtiroler Schulbibliotheken (2016): http://w

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.provinz.bz.it/kulturabteilung/download/2016_Qualitaetsstandards_Bibliothek_einer_grossen_Schule(1).pdf

sowie School Library Program

s: Standards and Guidelines for Texas (2005) https://ww

w.tsl.texas.gov/sites/default/files/public/tslac/ld/schoollibs/slsAdopted2005.pdf [06.11.2017]

Gisbrecht Isselstein

25

DIE BIBLIOTHEK ALSKOMPETENZVERMITTLERIN

LernmaterialienzurEinführungindaswissenschaftlicheArbeiten

DassdieDigitalisierungnichtnur indieArbeits-welt, sondern auch in Schule und PrivatlebenEinzuggehaltenhat,istnichtsNeues.Damitgehteine Vielzahl an neuen Möglichkeiten einher:neue Arbeitsmethoden, neue „Werkzeuge“, diedie Arbeit erleichtern, neue Möglichkeiten zurVernetzungundzumkollaborativenArbeitenundvorallemeinorts-undzeitunabhängigerZugangzuInformationen. Dasbedeutetaberauch,dasswirmitwe-sentlich mehr Informationen konfrontiert wer-denundmitdieserMasseumgehenlernenmüs-sen.Nichtallein,aberauchdurchErscheinungenwie Fake News und „alternative Fakten“ wirddeutlich, dass dieserWandel nicht nur VorteilehatundderUmgangmitInformationenKompe-tenzenerfordert,dieindieserWeisenochkeinensystematischen Vermittlungsort in unserem Bil-dungssystemhaben.VieleInformationen,dieimInternetgefundenwerden,werdenunhinterfragtgenutztundweiterverbreitet.Wer jedoch Infor-mationenverwendet,mussauchinderLagesein,dieseeinordnenundbewertenzukönnen.

DasProjekt„AkademischeIntegrität“anderUniversitätMainz

Möglichkeiten der Vermittlung, insbesondereimBereich Informationsethik, und gutewissen-schaftliche Praxis werden seit Anfang 2013 imProjekt „Akademische Integrität“ (AkIn)1 an derUniversitätsbibliothek Mainz entwickelt. Es istein Teil- und Querschnittsprojekt des universi-tätsweitenProjekts„Lehren,Organisieren,Bera-ten-GelingensbedingungenvonBologna“(LOB)2,dasdienachhaltigeVerbesserungderLehrezumZielhatundvomBundesministeriumfürBildungundForschung(BMBF)seit2012gefördertwird. Das Projekt „Akademische Integrität“hatzurAufgabe,MaßnahmenzurPrävention,Er-kennungundSanktionvonakademischemFehl-

verhalten zu erarbeiten -wobei der Fokus ganzklaraufderPräventionundnichtaufderVerfol-gungvonFehlverhaltenliegt.AufGrundlagederAnnahme, dass Fehlverhalten häufig durch Un-kenntnis, Überforderung im Umgang mit Infor-mationenund/oderMangelanKenntnissenüberRegeln und Anforderungen beruht3, entwickeltdasProjektteamdaherMaßnahmenzurVermitt-lung guter wissenschaftlicher Praxis, die in die-sen Bereichen Transparenz schaffen und neueKompetenzenaufbauensollen.Dazuwerdenex-tracurriculareSchulungen,WorkshopsundBera-

tungsformatefürStudierende,DoktorandenundLehrendeangebotensowieSelbstlernmaterialienentwickeltundonlinezurVerfügunggestellt. Die Vermittlung wissenschaftlicher Ar-beitstechniken findet primär in der Fachlehrestatt-AkInbietetLehrendendabeidurchMate-rialienundBeratungUnterstützungbeiderEnt-wicklung und Integrierung von Vermittlungsein-heitenzudiesemThemenkomplex.Indeneigen-ständigen extracurricularen Angeboten, die dasProjektregelmäßiganbietet,habenStudierendedieMöglichkeit, ihrWissen fachübergreifendzuvertiefen.Nichtzuletztkönnenso,außerhalbdercurricularen Lehre, neue Vermittlungsformateentwickeltunderprobtwerden.4

AllenAngeboten,seieszumrichtigenZi-tierenundParaphrasieren, zu Literaturangaben,zumUmgangmitDatenoderzudenGrundlagenund Regeln guter wissenschaftlicher Praxis, istdie Annahme gemein, dass es unerlässlich ist,

26

sichmitWissenschaft als System und den Hin-tergründen wissenschaftlicher Arbeitstechnikenauseinanderzusetzen.DeradäquateUmgangmitInformationen ist im Begriff der Informations-kompetenzabgebildet. VerstandenalsdieFähigkeit,deneigenenInformationsbedarf zu erkennen, sich Informa-tionsquellenzubeschaffen,zubewerten,andieZielgruppe angepasst zu verarbeiten und dabeiVerantwortungbeiderInformationsnutzungund-weitergabezuübernehmen5, istsieessentiellerBestandteilwissenschaftlichenArbeitensundzu-gleicheinFeld,dasoriginär indenAufgabenbe-reichvonBibliothekenfällt. DerAusbauanSchulungs-undWeiterbil-dungsangeboten in diesem Bereich, d.h. nebenbestehenden Kursen zu Recherchen und Lite-raturverwaltung, ebenso Kurse zur VermittlungwissenschaftlicherArbeitstechnikenindasSchu-lungsprogramm aufzunehmen6, zeigt auch denmomentanstattfindendenWandelvonBibliothe-ken vom reinen Medienverwalter zum Kompe-tenzvermittlerauf. Nicht nur Studierenden, sondern auchschonSchülerinnenundSchülern,dievorwissen-schaftliche Arbeiten schreiben, kann und solltevermitteltwerden,dassderkompetenteUmgangmit InformationdieBasis fürwissenschaftlichesArbeitendarstelltunddassselbstz.B.alslästigeFormalia wahrgenommene Zitationsarten dieFunktionhaben,informationsbasierteKommuni-kationzur EtablierungneuenWissenszuschaf-fen. Literaturangabenerscheinenhäufigeherals Teil von Layout-Anforderungen, wie z.B. dieVerwendungeinerbestimmtenSchriftgrößeundeinerbestimmten Schriftart. Sie erfüllen jedocheine elementare Funktion in derwissenschaftli-chenKommunikation:SiesorgenfürTransparenzundNachvollziehbarkeit. Nur wenn angegeben wird, woher daswiedergegebeneWissen stammt, ist zum einenklar, was der eigene Anteil der Arbeit ist, zumanderenmacht es die Arbeit für den Leser/dieLeserin (im Hochschul- und Schulkontext meistgleichzeitigderPrüfer/diePrüferin)möglich,dieArbeitzuüberprüfenundkritischzuhinterfragen.DieserHintergrund,diese„Sinnhaftigkeit“istTeileinergelungenenVermittlungwissenschaftlicherArbeitstechniken.

DieLernmaterialien:schoolbox:infokompetent

Um dieWissenschaftspropädeutik und Vermitt-lung von Informationskompetenz schon in derSchule zu unterstützen, entwickelte das Projekt„Akademische Integrität“ 2016 auf GrundlagevonGesprächenmitLehrerinnenundLehrernvonSchulenausMainzunddemMainzerUmlandver-schiedeneIdeenzurVermittlung.AlsersteMaß-nahme wurde die „schoolbox:infokompetent“(www.schoolbox.uni-mainz.de) umgesetzt, diesowohlimGanzenalsauchmodularisiertimUn-terricht eingesetzt, aber auch als Selbstlernma-terial und Nachschlagewerk verwendet werdenkann.Die einzelnenModuleorientieren sich anden Standards der Informationskompetenz fürSchülerinnen und Schüler7 und umfassen dieBereiche„Informationensuchen,bewerten,ver-wendenundnachweisen“. Das Material wurde im Schuljahr2016/2017amWilligis-Gymnasiumgetestetundauf Grundlage der Rückmeldungen von Schü-lerinnen und Schülern sowie der betreuendenLehrkräfteüberarbeitet.EswurdeimJanuar2018alsOpenEducationalRessourceveröffentlicht.8 Die„schoolbox“bildetdieGrundlagefürverschiedeneVermittlungsansätze,dieankoope-rierendenSchulenerprobtwurdenundwerden.Die indenFeldversuchengewonnenenErkennt-nissesolleninderFolgefürdieLehramtsausbil-dung an derUniversitätMainz aufbereitetwer-den sowie in Fortbildungsprogramme für Lehr-kräfteeinfließen.Vorstellbarsindhiernebenderflächendeckenden Vermittlung, z.B. in Stamm-kursen (wie amWilligis-GymnasiumMainz), zu-dem die Vermittlung inMethodenwochen oderzusätzlicheVertiefungs-WorkshopsfürSchülerin-nen und Schüler, die eine Facharbeit schreibenodereinebesondereLernleistungerbringen.

EinErfahrungsbericht:EinführungindaswissenschaftlicheArbeitenam

Willigis-GymnasiumMainz

Im Bischöflichen Willigis-Gymnasium in Mainzwird im Rahmen von G8 seit letztem Schuljahrein Methodencurriculum für die Klassen 5-12verbindlich durchgeführt. Ein fester Bestandteilder Methodenschulung ist das Spiralcurriculumfür die Arbeit in der Schulbibliothek bzw. im

27

Lernzentrum, basierend auf den LernstandardsfürSchulbibliotheken(s.o. imHeft).Konsequentsollen Schüler und Schülerinnen zur selbststän-digenArbeitbefähigtwerden.MitEintritt indieOberstufe bedarf es einesHeranführens an daswissenschaftlicheArbeiten. Im Rahmen des Pilotprojektes der UniMainz führte dasWilligis-Gymnasium im Schul-jahr2016/17die„schoolbox“probeweiseindenStammkursenderJahrgangsstufe10durch. Nach gemeinsamer Evaluation der Ma-terialien der „schoolbox“mit den Projektmitar-beiternvonAkIn,wurdezuBeginndes2.Halb-jahres 2017/18 aus organisatorischen Gründender zweiteDurchlauf in denDeutschkursen derKlasse10angesetzt.Esergibt sichhiereinege-meinsameSchnittstelle,dalautVereinbarungimMethodencurriculum im Fach Deutsch ein wis-senschaftspropädeutisches schriftliches ReferatanzufertigenistundgleichzeitigdasSpiralcurriculum der Schulbiblio-thekeineEinführungindaswissen-schaftliche Arbeiten vorsieht, d. h.wissenschaftliche Rechercheschritteplanen, Recherche im Bereich vonPrint- und digitalen Medien durch-führenunddieAuswertungvonMa-terialienundderenInhaltenweitge-hend selbstständig beurteilen (vgl.Standards). Durch die Verknüpfungdes Spiralcurriculums der Schulbi-bliothek mit dem Fachcurriculumkommt es zu Synergieeffekten beiLehrernundSchülern. Die Schulung mit Hilfe der „schoolbox“undeinemkonkretenArbeitsauftragderFachkol-legenmitfestgelegtemZiel(hier:Referat)führtzueinerdeutlichenEntlastungallerBeteiligtenundzu einer Vereinheitlichung von Begrifflichkeitenund Anforderungen. Trotz alledem oder geradedeshalbisteinesorgfältigePlanungnotwendig. Bevor das Projekt „schoolbox“ begon-nenwird,bedarfesder Zustimmungder Schul-leitungundeinesbreitenKonsensesdesKollegi-ums sowie absoluter Transparenz bezüglich derDurchführungundder Ziele, derenRealisierungallenFächernzugutekommt.Wichtigistes,Kol-legenundKolleginnenvonderSinnhaftigkeitderDurchführung der Module zu überzeugen undvonderenGewinn,auchfürdaseigeneFach.

Einige Empfehlungen zur Planungund Durchführung der schoolbox

Langzeitplanung:• Vorstellung des Projekts im Schullei-

tungsteam,dadieZustimmungundexpliziteUnterstützung von Seiten der Schulleitungnötigist.ImAnschlussKlärungdeszeitlichenUmfangs, der Aufgabenverteilung und ggf.Festlegung der Entlastungsstunden für denProjektleiter.

• Die„schoolbox“sollteidealerweiseimUnter-richt,z.B.indemjeweiligenFachdesStamm-kurs-oderDeutschlehrersderJahrgangsstufe10beiG8oderJahrgangsstufe11beiG9ver-ankert sein. Aus organisatorischenGründenkönntediesauchimRahmenvonMethoden-tagendurchgeführtwerden.

• InformationdesKollegiumsimRahmeneinerGesamtkonferenz durch kurze Vorstellung

desProjekts(Ansprechpartner,zeitlicherUm-fang,Durchführung,Zieleetc.).

• Verdeutlichung,dassgerade imBereichdesBibliographierens verschiedene Zitierweisenmöglich sind, dass es aber hier um grund-legende Bestandteile einer Literaturangabegeht und ggf. im Rahmen von Facharbeitenfachspezifische Adaptionen vorzunehmensind.

• FestlegungderAufgaben innerhalbdesPro-jekts:Wer leitet das Projekt?Wer führt dieModulevorOrtdurch,z.B.inderBibliothekoderimLernzentrum?DiesePersonbenötigtdenUmfangeinerEntlastungsstundefüreinhalbesJahr,daes4Module/Themenblöckeà45MinutenproKurssind.BeiderDurchfüh-rungderModuleistderjeweiligeFachlehrer

28

anwesend.Denkbar,wennauchwenigeref-fektiv,wärees,größereSchülergruppenüberPower-Point-Präsentation in die einzelnenModuleeinzuführenundsie somitmitdemMaterial vertraut zu machen. Die Anwen-dungsphase müsste dann zeitnah von denFachlehrernangeleitetwerden.

VorderDurchführung(zeitnah):• Terminierung derModulemit den betroffe-

nen Stammkurs- bzw. Deutschlehrern, Aus-händigungallerMaterialienandiejeweiligenKollegenundkurzeEin-führung in InhalteundZielsetzung der einzel-nenModule.

• Die Fachkollegen for-mulieren schriftlichvor der Durchführungdes1.Modulseinfach-spezifisches Themafür die Recherche mitFestlegung eines Leis-tungsnachweises (z.B.Kurzreferat mit Biblio-grafie)undinformierenihreSchüler.

• SinnvollerweisesolltedabeidervorhandeneBestand,der inderSchulbibliothek zurVer-fügungstehendenFachliteratur,geprüftoderzurAnschaffungempfohlenwerden.Wichtigistes,dasszurRecherchePrint-unddigitaleMedienverlangtwerden.

• Information der Schüler über den Sinn undZweckder InhaltederVermittlungsreiheso-wiederenzeitlichenUmfangundZielsetzung(Wozubraucheichdas?).

Durchführung:Idealerweise ist eine Doppelstunde anzusetzen,wobei jeweilsdieersteStundevonderProjekt-leitung gehalten wird, z. B. unter Einsatz einesPower-PointgestütztenVortrags zuBeginn,unddiedarauffolgendeStundederArbeitamProjektinderSchulbibliothekdient.DerStammkursleh-rerbzw.Fachlehreristjeweilsanwesend. Die Schüler und Schülerinnen erhaltendie Materialien der „schoolbox“ beim jeweilsentsprechenden Modul, die Aushändigung desAnhangs folgt am Ende der Reihe, so dass die

vollständige „schoolbox“ als Nachschlagewerkvorliegt. (Materialien ggf. im Download-Bereichfür Lehrkräfte bereitstellen, so dass bei Verlustvon Unterlagen oder Lehrerwechsel Ausdruckemöglichsind.)VorschlagzurAufteilunginvierThemenblöcke:1. Recherchieren(warum?wie?Vorgehenswei-

seundAdressen)2. Quellen bewerten (zitierfähig, zitierwürdig,

FragenzurÜberprüfungderZitierfähigkeit)3. Zitieren(direktes/indirektesZitat,Verweisen)4. Bibliografieren(Literaturangabe)

Tipp:DieDurchführungdesProjektssollte inderBib-liothekanhandvonPrint-unddigitalenMediendurchgeführt werden, unter Einbeziehung desBibliothekpersonals,wo immerdiesmöglich ist.Zur Ergebnissicherung sollten PCs oder LaptopszurVerfügungstehen.

UlrikeKalbitz,TinaRotzal1www.akin.uni-mainz.de2www.lob.uni-mainz.de3Vgl.dazuu.a.dieFAIRUSE-StudiederUniversitätBielefeld:Sattler,Sebastian;Diewald,Martin(2013):„FAIRUSE“-Fehl-verhaltenundBetrugbeiderErbringungvonStudienleistun-gen:Individuelleundorganisatorisch-strukturelleBedingun-gen“.Bielefeld.S.27-28und59.http://dx.doi.org/10.2314/GBV:773897283.SattlerbefasstesichauchinseinerDiplom-arbeitmit dem Teilproblem der Plagiatsbereitschaft unterStudierendenundgelangtedortzuähnlichenErgebnissen:Sattler, Sebastian (2007): „Plagiate in Hausarbeiten. Erklä-rungsmodellemitHilfederRationalChoiceTheorie“.Ham-

Selbstlernzentrum CJD-Christophorusschule Königswinter

29

burg.HierS.191.4EinendetaillierterenÜberblickzudenAngebotendesPro-jekts und den daraus erzielten Erkenntnissen für die Ver-mittlungfindetsichinRotzal,Tina;Schuh,Dominik(2016):„Grundlagenlehre:BibliothekenalsVermittlerwissenschaft-licherArbeitstechniken,WerteundNormen“.In:o-bib.Dasoffene Bibliotheksjournal 3,4, S. 61-74. DOI: https://doi.org/10.5282/o-bib/2016H4S61-74.5Vgl.dazudieStandardsderInformationskompetenzfürStu-dierendedesDeutschenBibliotheksverbands,abgerufenun-ter http://zpidlx54.zpid.de/wp-content/uploads/2015/02/DBV_Standards_Infokompetenz_03.07.2009_endg.pdf[letzter Zugriff 24.01.18]. Das Konzept der Informations-kompetenz wird jedoch stetig überarbeitet, weiterentwi-ckeltundfürverschiedeneZielgruppenangepasst.WilfriedSühl-Strohmenger verweist in diesem Zusammenhang da-rauf, dass es „‚die‘ Definition von Informationskompetenz

nichtgebenkann“(Sühl-Strohmenger,Wilfried(2016):„ZurEinführung:NeudefinitionvonInformationskompetenznot-wendig?“. In: Handbuch Informationskompetenz, hrsg. v.WilfriedSühl-Strohmenger,2.Auflage.Berlin,S.1-5.HierS.2.)6 Hierauf wird, mit Bezug auf den Beitrag von Ruhmann/Schröter im „Handbuch Informationskompetenz“ (Ruh-mann, Gabriela; Schröter, Marcus: „Grenzverschiebungen:WissenschaftlichesSchreiben,SchreibwerkstättenundInfor-mationskompetenz“.In:HandbuchInformationskompetenz,hrsg.v.WilfriedSühl-Strohmenger,2.Auflage.Berlin,S.227-244)auchschoninRotzal,Schuh(2016),S.64f.eingegangen.7 Erarbeitet von derAG Informationskompetenz imBiblio-theksverbund Bayern, abrufbar unter: http://zpidlx54.zpid.de/wp-content/uploads/2016/02/Standards_IK_Schulen_2.pdf[letzterZugriff24.01.18].8www.schoolbox.uni-mainz.de[letzterZugriff24.01.18].

INFOPORTAL FÜR SCHÜLEREinneuesAngebotdesLandesbibliothekszentrums

FürvieleSchulendesLandesRheinland-Pfalzsindihre Bibliotheken auch das zentrale Informati-onszentrum der gesamten Schulgemeinschaft.Lernende und Lehrende finden in ihr währenddes ganzenSchultagesdie für ihreArbeit erfor-derlichenMedieninFormvonSach-undFachbü-chern,ZeitungenundZeitschriftensowieselbst-verständlichauchinelektronischenMedienundimInternet.UmdieAufgabealsInformationszen-trumwahrnehmen zu können,müssen sich dieSchülerinnenundSchülerinderBibliothekorien-tierenundMedien-undInformationskompetenzerwerben. Gerade die Einübung zielführenderRecherche im Internet gehört zu den wesentli-chenElementendiesesKompetenzerwerbs,stelltaberangesichtsderÜberfülleanAngebotenfürvieleSchülerinnenundSchülerallerAltersstufenweiterhineinegroßeHerausforderungdar.UmdieLernendenandieserStellesinnvollzuför-dern,suchenSchulennacheinerMöglichkeit,ih-nenübereinPortal,daszumBeispielmitdemIn-ternetauftrittderSchulbibliothekverbundenseinkann, nach Schulfächern geordnete Linklistenund frei zugängliche Datenbanken anzubieten.DieAuswahlgeeigneterInternetseitensowievor

allem auch ihre ständige Aktualisierung stellendie Verantwortlichen aber bisher vor ungelösteProbleme,dievorallemmitdenfehlendenPer-sonalressourcenzusammenhängen.Zur LösungdiesesProblemshatdaherdie LIES-KommissionAnfangdesJahres2017eineZusam-menarbeitmitFachleutendesLandesbibliotheks-zentrums (LBZ) angeregt. Inzwischen hat eineArbeitsgruppe aus Kommissionsmitgliedern undMitarbeiterndesLBZmitderZusammenstellungdigitalerAngeboteundDatenbankenbegonnen,dienachSchulfächerngeordnetineinemInfopor-talpräsentiertwerdensollen.ÜberdieErgebnis-sederArbeitwerdenwir indennächsten LIES-Ausgabenberichten.Die Herausforderung aller (Schul-)BibliothekendesLandeswächst,nochstärkeralsbisherdigi-taleMedienundinsbesonderedieMöglichkeitendes Internets sinnvoll in ihre Angebote zu inte-grieren,umauchzukünftigals Informationszen-trendienenzukönnen.Insofernkanndieaufdie-semGebietbegonneneKooperationderSchulbi-bliothekenmitdenLandesbibliothekenfürbeideSeiteneinGewinnsein.

GisbrechtIsselstein

30

Über das neue Infoportal kann fächerbezogen recherchiert werden.

EIN MODERNESSELBSTLERNZENTRUMDieSchulbibliothekderCJD-ChristophorusschuleKönigswinter

DasSelbstlernzentrumalsschulischerLernort

Das Selbstlernzentrum (2009 eröffnet) verfügtaufeinerFlächevon460qmübereinenBestandvonderzeit(2017)21.000Medien(ohnedasMa-gazinimNebengebäude)undbildetdamiteinenwesentlichen Teil des Schulprofils und des päd-agogischen Konzepts. Der Förderverein unter-stütztdasProjektsehrgroßzügig,sodassca.1000neueMedienproJahrgekauftwerdenkönnen. Das Team des SLZ wird gebildet durchdieDiplom-BibliothekarinHellaHüwelsundihreMitarbeiter, FrauLohr-Kantelberg,der Literatur-pädagogin Bianca Röber-Suchetzki und Herrn

Bierschenk(alleausdemSchuletatfinanziert)so-wiemitetwa20PersoneneinemgroßenStammehrenamtlicherMitarbeiter,dieebensomitallenanfallendenBibliotheksarbeitenbetrautwerdenwiedieSchülerderBibliotheks-AG(abKlasse8).AlleBeteiligtenstellensicher,dassanSchultagenvon 8 bis 16 Uhr eine kontinuierliche BeratungundBetreuungmöglichist.UnterstütztwirddasTeam im technischen Bereich durch Frau Kott-mann-Körver,diesichumFragenderInstallationund Pflege der digitalen Technik kümmert. DieSchnittstelle zum Kollegium bildet die pädago-gische Koordinatorin, FrauBewerunge, LehrerinfürEnglischundSpanischamGymnasium,deren

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Aufgabe u.a. darin besteht, die Lehrer bei derNutzung des Selbstlernzentrums in unterricht-lichen undmethodischen Prozessen zu beratenundzuunterstützen.DamitwirddieVerzah-nungzwischenBibliothekundUnterrichtge-währleistet. DieLesetreppeunddieSesseleckeimObergeschossladenzumSchmökernein.Ak-tuelle regionaleundüberregionaleTageszei-tungen und deutsche sowie fremdsprachigeMagazineergänzendenattraktivenBestand.InderNähefindetsichausreichendPlatzfürMaterialzurBerufsvorbereitungundzuAus-landsaufenthalten. Abgesehenvonden20Computerar-beitsplätzenund40weiterenArbeitsplätzenohneRechnergibteszweiOPACs,diedasAuffin-denentsprechenderPublikationenimSLZermög-lichen.AlleSchülerundLehrerhabenimRahmeneines schulinternen pädagogischen NetzwerkseineneigenenAccount. Der bisherige Bestand an Büchern undLernsoftware wird sukzessive erweitert, z.B.durch dieMultimediaergänzungen zu den Lehr-werken in Englisch und Französisch oder dieBiologie-, Mathematik, Chemie-, Englisch- undFranzösisch-TrainerfürdieSekundarstufenIundII,diemittelsSchullizenzenaufdenRechnernzurVerfügungstehenunddenSchülernindividuellesNacharbeitenundErgänzendesimUnterrichter-worbenenWissensermöglichen.SieunterstützendarüberhinauseigenständigesErarbeitenneuer

Inhalte,z.B.imRahmenvonProjektunterricht. FürGruppenarbeitsinddiedrei„Lernka-binen“imObergeschossvorgesehen.Dortbefin-densichjeweilsvierbissechsArbeitsplätzemitje

einemLaptop,andenendieSchülermiteinanderAufgaben bearbeiten können, ohne die übrigenNutzerderBibliothekzustören.

Insgesamt werden im SLZ drei zentraleForderungen der Expertengruppe „Bibliothekund Schule“ im Deutschen Bibliotheksverbanderfüllt:• „[...] ein systematisch [...] erschlossenes,

attraktives Print- und Nonprint-Medienan-gebot,dasinderRegelüberOnlinekatalogezugänglichist;

• ein Raumangebot, das die verschiedenenFormen selbstorganisierten Lernensermög-licht;

• qualifiziertes Personal, das die BeständefachgerechtpflegtunddieSchülerundLeh-rerberät.“(Vgl.www.schulmediothek.de.)

Inhaltlich, methodisch und organisatorisch sinddamit alle Voraussetzungen für die Schüler ge-

geben,sicheigenständigInformationenzubeschaffenunddieInhaltezuanalysieren,zu bewerten, zu systematisieren und imRahmencurricularerLernprozesseweiter-zugeben.

DasSelbstlernzentrumalsaußerunterrichtlicherLernort

DasSLZbietetvieleMöglichkeitenzurEnt-spannung.EingroßerBestandanBelletri-stikstehtzurAusleihebereit.Dieanspre-chenden hellen Räumlichkeiten im Ober-geschoss bieten sich für Vorträge, Lesun-

gen, kleine Konzerte oder TheateraufführungenundPräsentationenan. Es werden verschiedene Angebote ge-macht, die der Leseförderung dienen: Sonder-

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ausstellungenzu Jungen-undMädchenliteratur,KrimisundFantasy-LiteraturfüralleAltersstufen,AktionenzumWelttagdesBuches,dieZeitschrif-tenaktionderStiftungLesenoderWettbewerbe.

Vernetzungen

Das Selbstlernzentrum ist Mitglied in der Lan-desarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken NRWsowie der Regionalgruppe SchulbibliothekenBonn/Rhein-Sieg, die bei regelmäßigen Treffenin ständigemAustausch stehen.DarüberhinaussindKooperationspartnerschaftenmit der Fach-hochschuleBonn-Rhein-SiegundanderenBiblio-thekenmöglich. Für die „Vertiefungsphase“ desHochbegabtenzweigssteheninZusammenarbeitmitderUniversitätBonnauchwissenschaftlicheTitelzurVerfügung.

BibliotheksnutzungundMedienkompetenz

DieBibliotheksmitarbeiterführeninKlasse5desGymnasiumsimRahmendesFachs„IndividuellesLernen“sowiederRealschuleinZusammenarbeitmitdemKlassen-oderDeutschlehrerundinJahr-gangsstufe10inStrukturundAufbaudesMedi-enbestandesein,derenSystematiksichnachderASB (Allgemeine Systematik für Öffentliche Bi-bliotheken)richtet. Für die Zukunft vorgesehen ist hier dieengeVerzahnunginnerhalbeinessystematischenSpiralcurriculumsmitentsprechenderProgressi-onüberdieJahrgangsstufenhinweg,auchinAn-bindungandiejeweiligenFachcurricula.InengerZusammenarbeit mit dem Fach „IndividuellesLernen“werdendiedorterworbenenKenntnissezur Informationsbeschaffung und -verarbeitunganhandunterschiedlicherTrainingsmodulesyste-matischeingeübtundgefestigt. ImRahmendesgenanntenFachesILwer-

dendie Schülerbereits abKlasse5 im sicherenUmgangmitdemComputergeschult, indemsiemit gängigen Programmen (Word, Excel, PowerPoint)undRecherche-undPräsentationstechni-kenvertraut gemachtwerden.AlleerworbenenFähigkeiten werden dann in unterschiedlichenUnterrichtsreihenangewandt.

UnterrichtimundumdasSLZ

Die genannten Unterrichtssequenzen sind Teildes jeweiligen Fachcurriculums, während dieSchüler im SLZ individuell, in Gruppen oder imgesamten Klassenverband verschiedene Aufga-benstellungen (gelenkt, offen, projektorientiert,übend, vertiefend) mit Hilfe der angebotenenMedienbearbeiten.Dieskannauch imRahmenvonwochen-oderarbeitsplangestütztemUnter-richtgeschehen. DieLehrkraftkannfürihreLerngruppeinZusammenarbeit mit den Mitarbeitern des SLZeinenHandapparatzusammenstellenunderstelltLinklisten, die dieRecherchearbeitentsprechend ka-nalisieren. Im Rah-men der Leseför-derung können30-40 Jugendbü-cher über einenZeitraum von vierbisachtWochenindie Klassenräumeentliehenwerden.AuchfürdenFach-unterricht gibt esdieMöglichkeit, Bücherkisten (z.B. „Nationalso-zialismus“ für 9. Klassen) für denUnterricht imKlassenraumzuentleihen. Pro Schuljahr bietet die SchulbibliothekdreivomFördervereinfinanzierteAutorenlesun-gen an: eine Lesung für Schüler der Jahrgangs-stufen5bis7 imRahmendesBonnerLesefests„Käpt‘nBook“;eineLesunginenglischerSprachefürdie8.und9.KlassendesbilingualenZweigs;eine themenbezogene Lesung in Zusammenar-beitmitLehrern,z.B.zumThemaMobbing.

JoachimFranz

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DIE GOLDENE LESLIEFolge4derRezensionsreiheJugendlicher

Sara Shepard: The Perfectionists. Harper Collins. 2014. 336 S. ISBN 978-0-06-207469-0, 14,99 €, ab 14 Jahren

DieMädchenAva, Caitlin,MacKenzie, Julie undParker verbindet außer derselben Highschoolnichtviel.DochdannentdeckensieeineGemein-samkeit: Nolan Hotchkiss. Reich, attraktiv, gut-aussehend–undabgrundtiefböse.Jederderfünfhat er aufs Übelste mitgespielt. Nur zum Spaßüberlegensie,wiemanihnausderWeltschaffenkönnte.DochdannwirdNolantotaufgefunden.Plötzlich sinddieMädchenHauptverdächtige ineinemskandalösenMordfall.WennsienichtbalddenwahrenMörderfinden,wirdihrperfektesLe-benzusammenfallenwieeinKartenhaus… DieserersteBandderkleinenReihe,ge-schrieben von Sara Shepard, die durch „PrettyLittleLiars“berühmtwurde,istmeinerMeinungnachgenausospannendundherzzerreißendwieseineVorgänger.TrotzanfänglicherStartschwie-rigkeiten,damansichaufdenerstenSeitenmiteiner verwirrenden Unmenge von Namen undCharakteren auseinandersetzenmuss, liestmansich unglaublich schnell rein und möchte denThrillergarnichtmehrausderHandlegen. IndiesemerstenBandbegleitetmandieMädchenbeiihrerSuchenachdemMörder.Wiesie Vermutungen und Theorien aufstellen undnichtnur ihre Freunde, sondernauch sie selbstanfangen,ansichzuzweifeln.Der(ziemlichhohe)

SpannungsfaktorbleibtimganzenBucherhaltenundman leidetmitdenCharakterenmit.DurcheineunerwarteteWendungamEndedesBucheskannmangarnichtanders,alsdenzweiten,ab-schließendenBandauchnochzulesen. DasBuchistausdenimmerwechselndenSichtweisen der fünf Hauptfiguren geschrieben.Werdamitnichtschondurch„PrettyLittleLiars“vertrautist,musssichdaranersteinmalgewöh-nen,wasdurchdiegrundverschiedenenundori-ginellen Persönlichkeiten der Figuren aber keinProblemdarstellt.Manfreutsich immerdarauf,dasnächsteKapitelausderSichtseinerLieblings-figur(insofernmaneinehat)zulesen. DiesesBuchistfürjedenetwas,dernachsympathischenCharakterensuchtundmitihnenbeimaufregendenKatz-und-Maus-SpielmitdemMörder mitfiebern, sich selber auf die Suchenach ihm machen, eigene Theorien aufstellenundesvielleichtjavorderAuflösungherausfin-denmöchte.

FriederikeDegen,Wachenheim(2017Jurymitglied)

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DER BÜCHER-STECKBRIEFEinneuesAngebotzurLeseanimationfürKinderab10Jahren

WasistderBücher-Steckbrief?

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Leseeckenund Schulbibliotheken sowie Lehrkräfte könnenbeim Landesbibliothekszentrum eine Aktionski-ste „Bücher-Steckbrief“entleihen,ummiteinerGruppeoderKlassedasVorstellenvonKinderbü-chernabwechslungsreichzugestalten. Bei der Aktion lernen die Schülerinnenund Schüler spannende und interessante Ge-schichten, Romane und Sachbücher kennen. InZweier-oderDreierteams lösensieanverschie-denenStationenAufgabenzueinemBuch,erfah-ren immermehrüberdessen Inhaltundstellen

denMitspielerinnen undMitspielernanschließend„ihr“Buchvor.Zielist,aufdie Bücher neugierig zumachenunddieLustamLesen zu wecken. IdeeundKonzepthatdieLite-raturpädagogin SimoneEutebachentwickelt.

WiefunktioniertderBücher-Steckbrief?

JenachGruppengrößewerdenjeweilszweioderdrei Schülerinnen und Schüler einemUmschlagzugelost,indemsichPuzzleteilezueinemBuch-coverbefinden.HabendieTeamsdieTeilezusam-mengesetzt,machensiesichaufdieSuchenachihremBuch. DieSchülerinnenundSchülerhabenca.20MinutenZeitzuermitteln,welchederandenStationenhinterlegtenTextstellen,BilderundGe-genständezumInhaltihresBuchespassen.Dabeikann das Auffinden der richtigen Elemente un-terschiedlichschwierigsein.DieTeamsgestaltenPlakate,indemsieihreFundstückeaufTonkartonkleben.UmeinenSteckbriefzuihremBuchaus-füllen zu können,müssendie SchülerinnenundSchüler herausfinden, wo die Geschichte spieltundwerdieHauptpersonensind. NachDurchlaufenallerStationenpräsen-

tierendieTeamsihrePlakateundberichten,wassieüberihrenTitelerfahrenhaben.BibliothekaroderLehrerergänzendiePräsentationenundani-mierenzumLesenderBücher,diezumAbschlussentliehenwerdendürfen.DamitdieAktionnach-wirken kann,werden diePlakate zumAushang in dieKlasse mitge-geben oder inder Bibliothekausgestellt. Für dieDurchführungbenötigt man ca. 45-60 Minuten Zeit. Je nachGruppengrößekönnenzuallen12Büchernodernur zu einem Teil der Bücher Plakate gestaltetwerden.

WorausbestehtderBücher-Steckbrief?

Zur Ausleihe stehen Bücher-Steckbriefe für dieKlassenstufen5und6zurVerfügung.DerBücher-Steckbriefwird ineinerTransportki-stegeliefert,diedieMaterialienenthält,diemanfürdieDurchführungbraucht:• eine bunte Mischung aus 12 Erzählungen,

RomanenundSachbüchern• Gegenstände, die einen Bezug zu den Bü-

chernhaben• Umschläge mit Verbrauchsmaterialien wie

Textstellen,Bildern,Steckbriefvorlagen• TonkartonfürdiePlakate• AnleitungmitkurzenInhaltsangabenzuden

BüchernundmitVorlagenzudenStationen

VorOrtmüssenStifteundKlebestiftefürdiePla-katgestaltungbereitgestelltwerden.

WiesinddieAusleihkonditionen?

DerBücher-SteckbriefistfüreinenbisdreiMona-te entleihbar. Bestellung und Reservierung sind

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entweder über den Buchungskalender http://medien.lbz-rlp.de („Landesbüchereistelle Kob-lenz“oder„LandesbüchereistelleNeustadt“aus-wählen→Angebote→bei Stichwort: „Bücher-Steckbrief“eingeben)odertelefonischmöglich.

Ansprechpartnerinnen

FürdasnördlicheRheinland-Pfalz:MonaEltgenTelefon:[email protected]

FürdassüdlicheRheinland-Pfalz:UrsulaDrostTelefon:[email protected]

DerTransportkannüberpersönlicheAbholunginderLandesbüchereistelleKoblenzoderNeustadtoderüberdieAbholungineinerzentralenKreis-einrichtungerfolgen.MöglichsindauchPostver-sand oder Direkttransport (beides kostenpflich-tig). Nähere Informationen finden Sie auf derHomepagedesLandesbibliothekszentrumsunterwww.lbz.rlp.de (im Suchschlitz „Transportdien-ste“eingeben).

HeikeSteck

DEUTSCHER JUGEND-LITERATURPREIS

Nominierungen2018

Die Nominierungen für den Deutschen Jugendli-teraturpreis 2018 wurden am 15. März auf der Leipziger Buchmesse bekanntgegeben.

Kinderbuch

Megumi Iwasa (Text) und JörgMühle (Illustrati-on):Viele Grüße, Deine Giraffe.–MoritzVerlag.-ISBN:978-3-89565-337-7,10,95Euro,ab6

Schlichtmann, Silke (Text) und Ulrike Möltgen(Illustrationen): Bluma und das Gummischlan-gengeheimnis.-CarlHanserVerlag.–ISBN:978-3-446-25701-6,12,00Euro,ab8Blanvillain: Tagebuch eines Möchtegernver-sagers. – Fischer KJB.- ISBN: 978-3-7373-4085.12,99Euro

Freund,Wieland:Krakonos. – Beltz&Gelberg.-ISBN:978-3-407-82322-9,14,95Euro,ab10Lawrence, Iain:Der Riesentöter.–VerlagFreies

Geistesleben.–ISBN:978-3-7725-2757-9,19,00Euro,ab12

Jugendbuch

Höfler,Stefanie:Tanz der Tiefseequalle.–Beltz&Geldberg.- ISBN978-3-407-82215-4,12,95Euro,ab12

Nerlin,Mette Eike: Pferd, Pferd, Tiger, Tiger. –DresslerVerlag.-ISBN:978-3-7915-0034-8,12,99Euro,ab12

Olsberg:Karl:Boy in a White Room.–LoeweVer-lag-ISBN¨978-3-7855-8780-5,14,95Euro,ab13

Thomas, Angie:The Hate U Give. – cbj – ISBN:978-3-570-16482-2,18,00Euro,ab15

Gorelik,Lena:Mehr Schwarz als Lila.–RowohltBeriinVerlag.–ISBN:978-3-87134-175-5,17,99Euro,ab15

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Präkels, Manja: Als ich mit Hitler Schnapskir-schen aß. Verbrecher Verlag. – ISBN: 978-3-95732-272-2,ab16

Sachbuch

Gathen,Katharinavonder(Text)undAnkeKuhl(Illustrationen): Das Liebesleben der Tiere. –Klett Kinderbuch. – ISBN. 978-3-95470-169-8,18,00Euro,ab8

Ich so du so – Alles super normal.–Beltz&Gel-berg.–ISBN978-3-407-82316-8,16,95Euro,ab8

Litwina,Alexandra (Text)undAnnaDesnitskaya:In einem alten Haus in Moskau- Ein Streifzugdurch100JahrerussischeGeschichte.–Gersten-berg Verlag. – ISBN: 978-3-8369-5993-3, 24,95Euro,ab10

Vry,Silke(Text)undMartinHaake(Illustrationen):Verborgene Schätze, versunkene Welten.GroßeArchäologenund ihreEntdeckungen.–Gersten-bergVerlag.–ISBN978-3-8369-5994-0,ab12

Accinelli, Gianumberto (Text) und Serena Viola(Illustrationen):Der Dominoeffekt oder Die un-sichtbaren Fäden der Natur.–FischerSauerlän-der.–ISBN978-3-7373-5471-4,19,00Euro,ab12

Findakly, Brigitte (Text) und Lewis Trondheim:Mohnblumen aus dem Irak.–Reprodukt.–ISBN:978-3-95649-120-6,18,00Euro,ab14

PreisderJugendjury

Boyne,John:Der Junge auf dem Berg.–S.FischerVerlag. – ISBN: 978-3-7373-4062-5. 16,99 Euro,ab12

Wolk,Lauren:Das Jahr, in dem ich lügen lernte.–CarlHanserVerlag.-.ISBN:978-3-446-25494-7,16,00Euro,ab12

Freytag,Anne:Den Mund voll ungesagter Dinge.–Heynefliegt–ISBN:978-3-453.27103-6,14,99Euro,ab14

Herwig, Johannes:Bis die Sterne zittern.–Ger-stenbergVerlag–ISBN:978-3-8369,14,95Euro,ab14

Kaufman,Amie(Text)undJayKristoff(Illustratio-nen):Illuminae. Die Illuminae-Akten 01.–dtv–ISBN:978-3-423-76183-3.19,95Euro,ab14

Thomas, Angie:The Hate U Give. – cbj – ISBN:978-3-570-16482-2,18,00Euro,ab14

Marie-LuiseWenndorf

LEIPZIGER LESEKOMPASSNominierungen2018

Die Stiftung Lesen und die Leipziger Buchmes-se haben gemeinsam die 30 besten Kinder- und Jugendbücher der vergangenen 12 Monate prä-miert. Nachfolgend die Preisträger der Kategorie 10 bis 14 Jahre:

Ruhe,AnnaundClaudiaCarls:Die Duftapotheke. Ein Geheimnis liegt in der Luft.–ArenaVerlag

Acron,A.T.:Ocean City – Jede Sekunde zählt.–dtv

Nilsson,FridaundTorbenKuhlmann:Siri und die Eismeerplaneten.–GerstenbergVerlag

Frank, Anne, Ari Folman und David Polinski:Das Tagebuch der Anne Frank.GraphicDiary.–S.FischerFreund,Wieland:Krakonos.-Beltz&GeldbergBrooks, Kevin und Uwe, Michael Gutzschhahn:Finn Black. Der falsche Deal.–dtvshortMous, Mirja und Verena Kiefer: Last Exit. Das Spiel fängt gerade erst an.–ArenaVerlagBaltazar, Armand und Tanja Ohlesen: Timeless. Retter der verlorenen Zeit.–cbjWas wir dachten, was wir taten.–HörcompanySchäuble,Martin:Endland–HanserVerlag

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raum

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fördert im Auftrag des Ministeriums für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz seit 1982 die Einrichtung zentraler Schulbibliotheken. Die zentrale Schulbibliothek ist ein Ort, an dem die Medien allen am Bildungsgeschehen der Schulgemeinschaft Beteiligten zur Verfügung stehen;

setzt sich zusammen aus Lehrkräften, die überwiegend selbst Leiterinnen oder Leiter von Schulbibliotheken sind, und Bibliothekarinnen und Bibliothekaren aus der Landesbüchereistelle im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz;

unterstützt die Schulen durch die Herausgabe von Arbeitshilfen in der Zeitschrift LIES und auf der Internetseite www.schulbibliothek-rlp.de. Dabei werden sowohl Fragen der Verwaltung (Einrichtung, Bestandsaufbau und -pflege, Katalogisierung, Ausleihe, EDV usw.) als auch die Aspekte der Einbindung der Schulbibliothek in das pädagogische und didaktisch-methodische Konzept der Schule behandelt. Neben allgemeinen Reflexionen dazu stellen die Veröffentlichungen konkrete und in der Praxis erprobte Unterrichtsbeispiele vor;

beobachtet den Markt für technische Einrichtungen in der Schulbibliothek (z.B. Computer, Bibliotheksverwaltungsprogramme) und gibt Empfehlungen dazu;

bietet in Kooperation mit dem Landesbibliothekszentrum regelmäßig Fortbildungen an, in denen nicht nur Informationen zur Verwaltung, pädagogischen, didaktisch-methodischen Einbindung der Schulbibliothek in den Lernalltag vermittelt werden, sondern die auch einen fruchtbaren Austausch von Schulbibliotheksleitungen aus dem ganzen Land und quer durch alle Schularten erlauben;

berät Schulen in Abstimmung mit dem Landesbibliothekszentrum in Schulbiblio-theksfragen.

Die Kommission „Zentrale Schulbibliothek”

Impressum

LIES Lernen, Informieren, Erleben in der Schulbibliothek ist eine Schriftenreihe für die Arbeit in den Zentralen Schulbibliotheken des Landes Rheinland-Pfalz.Herausgegeben von der Kommission „Zentrale Schulbibliothek“.Verantwortlich: StD Joachim Franz, Staatliches Studienseminar für das Lehramt anGymnasien LandauLayout: StD Joachim Franz, Staatliches Studienseminar für das Lehramt anGymnasien LandauTitelgestaltung: Nicole Dennhardt, LBZ / Landesbüchereistelle Neustadt

ISSN: 2199-5524Auflage: 1.000 ExemplareOnline-Ausgabe: www.schulbibliothek-rlp.de

Die Kommission Zentrale Schulbibliothek wird vom Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz berufen. Ihr gehören in der Schulbibliotheksarbeit erfahrene Lehrerinnen und Lehrer aus den Schulen in Rheinland-Pfalz sowie Bibliothekarinnen und Bibliothekare aus der Landesbüchereistelle im Landesbibliothekszentrum an. Derzeit besteht die Kommission aus folgenden Mitgliedern:

Erlebnis-

Unterrichts-raum

Medien-kompetenz

Lese-förderung

zentrum

Schulbibliothek

Erlebnis-raum

Unterrichts-raum

Medien-kompetenz

Lese-förderung

Selbständiges Lernen

Informations-zentrum

Schulbibliothek

enZ t rs ua mD

für ea lulle h cM S red ei de n in

Medien-z

Schulbibliothek

OStR‘ Gabriele Schütz

StD Joachim Franz

Dipl.-Bibl. Heike Steck

StD‘ Bettina Pinks

Burggymnasium KaiserslauternBurgstraße 18, 67659 KaiserslauternTelefon: (0631) 371630Fax: (0631) 3716369E-Mail: [email protected]

Lese-

Dipl. -Bibl. Günter PflaumLandesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle NeustadtLindenstraße 7 - 11, 67433 NeustadtTelefon: (06321) 3915-25Fax: (06321) 391539E-Mail: [email protected]

Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien LandauNordring 23, 76829 LandauTelefon: (06341) 935966Fax: (06341) 935967E-Mail: [email protected]

Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle NeustadtLindenstraße 7 - 11, 67433 NeustadtTelefon: (06321) 3915-13Fax: (06321) 391539E-Mail: [email protected]

Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien LandauNordring 23, 76829 LandauTelefon: (06341) 935966Fax: (06341) 935967E-Mail: [email protected]

Dipl.-Bibl. Marie-Luise Wenndorf

Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle KoblenzBahnhofplatz 14, 56068 KoblenzTelefon: (0261) 91500 - 312Fax: (0261) 91500 - 302E-Mail: [email protected]

OStR‘ Ulrike Kalbitz

Bischöfliches Willigis-GymnasiumWilligisplatz 2, 55116 MainzTelefon: (06131) 286760Fax: (06131) 2867612E-Mail: [email protected]

StD Gisbrecht Isselstein

Friedrich-Spee-GymnasiumMäusheckerweg 154293 TrierTelefon: (0651) 967 98-10Fax: (0651) 96798-28E-Mail: [email protected]

KommissionZentrale Schulbibliothek

(Leitung)

L I E SLernen Informieren Erleben in der Schulbibliothek Nr. 34 - Jg. 2018

Kommission Zentrale Schulbibliothek

c/o Staaliches Studienseminar für das Lehramtan Gymnasien, LandauNordring 2376829 Landau

Telefon: 06341 935966Telefax: 06341 935967

[email protected]

Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle KoblenzBahnhofplatz 1456068 Koblenz

Telefon: 0261 91500-301Telefax: 0261 91500-302

Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzLandesbüchereistelle NeustadtLindenstraße 7 -1167433 Neustadt

Telefon: 06321 3915-0Telefax: 06321 3915-39

[email protected]

Fundamente - Standards für die Schulbibliothek