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Welche Entwicklungsprojekte unterstützen wir? www.aei.lu zogen und in ihrer persönlichen und sozia- len Entwicklung gefördert; Initiativen einer bloßen Bereitstellung von Dienstleistungen werden nicht unterstützt, und Projekten wirtschaftlicher Natur müssen Programme zur Bewusstseinsbildung und zur Organisa- tion der Gemeinschaften vorausgehen. · Jedes Projekt muss die kulturellen und sozi- alen Gegebenheiten der Zielgruppe berück- sichtigen und die Wirkung des Programms auf deren Sitten und Lebensumstände vor- aussehen. AEI ist nicht auf direkte Nothilfe spezialisiert, unterstützt jedoch bei schweren Katastro- phen gezielte Rehabilitierungs- und Wieder- aufbaumaßnahmen, welche vor Ort von Part- nerorganisationen ergriffen werden. In Absprache mit seinen Partnerorganisationen hat AEI einige Auswahlkriterien festgelegt: · Priorität haben Projekte, die direkt oder in- direkt Kindern und ihren Eltern zugute kom- men, und dies mittels eines integrierten Ent- wicklungsansatzes für ihre Gemeinschaften. · Die Projekte müssen mindestens eine Kom- ponente beinhalten, welche die Ursache der vorhandenen Probleme und der Armut bekämpft, und nicht bloß die Symptome behandeln. · Die lokale Bevölkerung wird in allen Phasen der Durchführung des Projektes mit einbe- Welche Entwicklungsprojekte

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Page 1: Leitbild Aide à l'Enfance de l'Inde

Welche Entwicklungsprojekte unterstützen wir?

www.aei.lu

zogen und in ihrer persönlichen und sozia-len Entwicklung gefördert; Initiativen einer bloßen Bereitstellung von Dienstleistungen werden nicht unterstützt, und Projekten wirtschaftlicher Natur müssen Programme zur Bewusstseinsbildung und zur Organisa-tion der Gemeinschaften vorausgehen.

· Jedes Projekt muss die kulturellen und sozi-alen Gegebenheiten der Zielgruppe berück-sichtigen und die Wirkung des Programms auf deren Sitten und Lebensumstände vor-aussehen.

AEI ist nicht auf direkte Nothilfe spezialisiert, unterstützt jedoch bei schweren Katastro-phen gezielte Rehabilitierungs- und Wieder-aufbaumaßnahmen, welche vor Ort von Part-nerorganisationen ergriffen werden.

In Absprache mit seinen Partnerorganisationen hat AEI einige Auswahlkriterien festgelegt:

· Priorität haben Projekte, die direkt oder in-direkt Kindern und ihren Eltern zugute kom-men, und dies mittels eines integrierten Ent-wicklungsansatzes für ihre Gemeinschaften.

· Die Projekte müssen mindestens eine Kom-ponente beinhalten, welche die Ursache der vorhandenen Probleme und der Armut bekämpft, und nicht bloß die Symptome behandeln.

· Die lokale Bevölkerung wird in allen Phasen der Durchführung des Projektes mit einbe-

Welche Entwicklungsprojekte

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Rechte

Gemeinsam erreichen wir mehr!Kürzlich haben die Bewohner von 5 Dörfern im Distrikt Kabird-ham bei einer Versammlung beklagt, dass es keinen Trinkwas-serzugang gibt. Sie beschlossen, sich in der Angelegenheit an die Distriktverwaltung zu wenden. Ihre Vertreter tauschten sich vor Ort nicht nur mit den Beamten der Distriktverwaltung, son-dern auch mit Journalisten aus. Sie sprachen über Themen wie Trinkwasser, Gesundheit, Bildung und die Durchführung von Regierungsprogrammen. Schließlich wurden in zwei Dörfern und in einer Grundschule Handpumpen installiert. Dieser kleine Sieg motiviert die Dorfbewohner, sich weiter-hin gemeinsam für die Wahrung ihrer Rechte einzusetzen.

Zugang zu ihren Rechten für die am meisten Benachteiligten

Die Rechtslage in Indien und NepalObwohl die Grundrechte für alle Bürger sowie die Gleichstel-lung von Mann und Frau in der Verfassung verankert sind, sieht die Wirklichkeit in Indien und Nepal ganz anders aus. So leben mehrere hundert Millionen Menschen in bitterer Armut und leiden unter Entbehrungen und Ungleichheiten im Bezug auf Grundrechte wie dem Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung. Zusätzlich sind sie immer wieder Opfer von wirtschaftlicher Ausbeutung und Übergriffen.

Das Hauptaugenmerk liegt auf den RechtenDie folgenden Initiativen zur Stärkung der Rechte der ins so-ziale Abseits gedrängten Bevölkerung werden von lokalen Partnern von AEI durchgeführt:

· Aktivitäten für die Wahrung von Frauenrechten: Ver-besserung der materiellen und rechtlichen Lebens-umstände alleinstehender Frauen; Programme zur Verhinderung und Abschaffung häuslicher Gewalt; Sensibilisierung und Lobbyarbeit für Frauenrechte so-wie Gleichheit zwischen Frau und Mann · Aktivitäten für die Einhaltung von Kinderrechten: Kam-

pagnen gegen Kinderarbeit und -heiraten, Einschulung der Kinder, vor allem der Mädchen · Aktivitäten für die Wahrung der Rechte der niederen

Kasten und der indigenen Bevölkerung: Medienkam-pagnen, Lobbyarbeit mit Regierungsbeamten · Inkenntnissetzung der Dorfbewohner über Regierungs-

programme und -darlehen, auf welche sie Anspruch ha-ben; Gewährleistung der korrekten Durchführung der unterschiedlichen Regierungsprogramme (Programm für die finanzielle Unterstützung beim Anlegen von Gemüse-gärten, Witwenrente, Rentenzahlungen im hohen Alter,

Gesundheitsversorgung, Wahlrecht, usw.); Dialog mit den lokalen Behörden für die Umsetzung der Regierungspro-gramme und Organisation von Fortbildungen für Beamte

SYM – Indigene Bevölkerungs-gruppen und der Zugang zu ihren Rechten SYM, eine Partnerorganisation von AEI im indischen Staat Chhattisgarh, führt in 30 entlegenen und von indigenen Bevölkerungsgruppen bewohnten Dörfern ein Programm zur Gewährleistung ihrer Rechte auf Bildung, Gesundheit und eine Existenzgrundlage durch. Informationskampag-nen über die Rechtslage, die Rechte der indigenen Bevölke-rung und die existierenden Regierungsprogramme, die den Dorfbewohnern zugute kommen könnten, werden von SYM organisiert. Die Einwohner nehmen an Fortbildungen teil, bei denen sie lernen, ihre Anträge an die entsprechenden Regierungsstellen zu stellen und ihre Rechte einzufordern. Parallel hierzu wird Lobbyarbeit bei den verantwortlichen Regierungsbeamten betrieben.

AEI finanziert mehrere Projekte im Bereich der Rechte in Indien und Nepal. Für eine Unter-stützung dieser Projekte, spenden Sie bitte auf das Konto CCPLLULL IBAN LU03 1111 0367 5084 0000 mit dem Kennwort „Rechte”. Ihre Spenden an AEI sind steuerlich absetzbar.

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Dorfgemeinschaften mithilfe landwirtschaftlicher Entwicklung stärken

Die Landwirtschaft in Indien und NepalImmer noch leben 70% der indischen Bevölkerung von der Landwirtschaft. Selbst wenn Indien von Esswareneinfuhren unabhängig ist, sind die Lebensmittel ungleich verteilt. In-dien zählt derzeit 57 Millionen unterernährter Kinder. In Nepal sind 85% der Bevölkerung abhängig von der Land-wirtschaft. Ein zehn Jahre lang anhaltender bewaffneter Kon-flikt und eine Folge von mehreren unstabilen Regierungen ha-ben die Produktion und die Verteilung von Lebensmitteln stark beeinträchtigt. Schätzungen gehen davon aus, dass 3,48 Mil-lionen Nepalesen von Ernährungsunsicherheit bedroht sind.

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen LandwirtschaftFür AEIs Partnerorganisationen, die im Bereich der Landwirt-schaft und der Ökologie arbeiten, sind die Hauptziele Ernäh-rungssicherheit und Verbesserung der finanziellen Situation der Familien. Konkret beinhalten diese Initiativen Folgendes:

· eine nachhaltige Bewirtschaftung von Land, Wasser und Wäldern · die Erhaltung der genetischen Vielfalt der Pflanzen · die Gründung landwirtschaftlicher Kooperativen · eine wirksamere Vermarktung der landwirtschaftlichen

Produkte

SRHC – Mittellose Bauern und verbesserte landwirtschaftliche TechnikenDas „Social Rise Help Centre (SRHC)“ bemüht sich darum, die Einkommensquellen von etwa 600 Familien aus 6 Dör-fern im Distrikt Palpa in Nepal zu diversifizieren. Es hilft diesen Kleinbauern dabei, ihr Wissen über altbewährte tra-ditionelle Anbauweisen aufzufrischen und den Ertrag durch eine mäßige Anwendung von Düngemittel zu verbessern. Gleichzeitig führen die Bauern den Biogemüseanbau ein, entwickeln die Aufzucht von Kleinvieh und bauen ein Ver-marktungssystem der erzeugten Ernten auf.

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AEI finanziert mehrere Projekte im Bereich der Landwirtschaft in Indien und Nepal. Für eine Un-terstützung dieser Projekte, spenden Sie bitte auf das Konto CCPLLULL IBAN LU03 1111 0367 5084 0000 mit dem Kennwort „Landwirtschaft”. Ihre Spenden an AEI sind steuerlich absetzbar.

Zeugnis eines ErfolgesDambar Kumari Baral ist Mitglied einer Gruppe von Bäue-rinnen im Dorf Jhadewa im Distrikt Palpa. Ihr Ehemann arbeitet im Ausland und schickt seiner Familie regelmäßig Geld. Dieses reicht aber oft nicht aus. Dambar Kumari hat neue landwirtschaftliche Techniken erlernt und bei der Sel-bsthilfegruppe einen Kredit von 10 € aufgenommen, um Kartoffeln anzubauen; der Verkauf der Ernte hat ihr 100 € eingebracht. Nun kann sie selber kleine unvorhergesehene Ausgaben der Familie decken.

Landwirtschaft

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Informelle Bildung für ehemalige Kinderarbeiter Shivganga lebt in der Region Bellary im indischen Staat Karnataka. Ihre Familie hat sich bei der Suche nach einer Arbeit in den Eisenerzminen hier niedergelassen. Bis zu ihrem achten Lebensjahr hat sie dort mit ihrer Mutter ge-arbeitet, den ganzen Tag über Steine zerkleinert und ne-benbei auf ihre jüngeren Geschwister aufgepasst. Zurzeit besucht sie ein Ausbildungszentrum, welches informelle Bildungsmöglichkeiten anbietet, und hofft, sich bald in ei-ner staatlichen Schule einschreiben zu können. Einer ihrer Klassenkameraden, 12 Jahre alt, hegt denselben Wunsch: tagsüber, während seine Eltern als Tagelöhner in einer nahe gelegenen Mine arbeiten, hütet er das Vieh der Familie. Neuerdings, um Arbeit und Lernen zu verbinden, läßt er die Kühe auf einer Wiese neben der Schule weiden: dies erlaubt ihm, sein Vieh im Auge zu behalten und gleichzeitig am Unterricht teilzunehmen.

Bildung als Sprungbrett für eine bessere Zukunft

Bildung in Indien und NepalDas Schulwesen in Indien und Nepal ist von großen Un-gleichheiten geprägt : Privatschulen von sehr hohem Ni-veau bestehen neben öffentlichen Schulen, denen es oft an den grundlegendsten Dingen mangelt, wie Stühle und Bänke, pädagogisches Material oder sanitäre Einrichtungen. Außerdem verfügen viele öffentliche Schulen nicht über gut ausgebildetes Lehrpersonal. Die Ärmsten sind allerdings auf dieses kostenlos zugängliche Schulwesen angewiesen. Ein kürzlich verabschiedetes Gesetz schreibt zwar den Schulbe-such für alle indischen Kinder zwischen 6 und 14 Jahren verbindlich vor, doch hapert es bei der Umsetzung des Ge-setzes: eine sehr große Zahl indischer Kinder arbeitet immer noch anstatt zur Schule zu gehen. Bedenkt man außerdem die hohen Analphabetenraten innerhalb der ländlichen Be-völkerung, der niederen Kasten, der indigenen Bevölkerung und der Frauen, wird schnell ersichtlich, dass die Stärkung der Bildung in Indien von allergrößter Bedeutung ist.

Schwerpunkt BildungIm Bereich der Bildung fördert AEI folgende Initiativen:

· Alphabetisierungszentren für Jugendliche und Erwach-sene sowie Abendschulen, welche Kinder auf den Be-such einer regulären Schule vorbereiten · Kindergärten und Vorschulen · Fortbildungen für Jugendliche und Frauen, welche auf

einkommenschaffende Aktivitäten vorbereiten · Kampagnen zur Förderung der Einschulung von Kindern · Aufklärung der lokalen Bevölkerung über die Wichtig-

keit von Schulbildung für ihre Kinder – vor allem die Töchter – und Unterstützung der Dorfgemeinschaften bei der Kontrolle der lokalen Regierungsschulen

Samvada – Von der Minenarbeit zur Schule Die lokale Organisation Samvada fördert die Schulbildung, insbesondere der Mädchen, in zwanzig Slums und Dörfern rund um die Stadt Hospet, einer Region im indischen Bun-desstaat Karnataka, in der Eisenerz abgebaut wird. Frühere Kinderarbeiter bekommen hier die Möglichkeit, eine Berufs-ausbildung abzuschließen; Aufklärungskampagnen über das indische Gesetz zum Recht auf Bildung werden orga-nisiert. Zugleich klärt Samvada die öffentlichen Stellen und Minenbesitzer über das Problem der Kinderarbeit auf.

AEI finanziert mehrere Projekte im Bereich der Bildung in Indien und Nepal. Für eine Unterstüt-zung dieser Projekte, spenden Sie bitte auf das Konto CCPLLULL IBAN LU03 1111 0367 5084 0000 mit dem Kennwort „Bildung”. Ihre Spenden an AEI sind steuerlich absetzbar

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Bildung

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Verbesserung der Einkommen in ländlichen Regionen Indiens und Nepals

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Fehlende Existenzgrundlagen70% der Inder und Nepalesen leben in ländlichen Regionen. Ihre Existenz wird durch relativ niedrige Alphabetisierungsra-ten und einen mangelnden Ausbildungsgrad sowie durch ei-nen begrenzten und ungerechten Zugang zu Ressourcen und durch die Globalisierung bedroht. Außerdem verstärken un-günstige klimatische Bedingungen wie Dürren oder andere Naturkatastrophen die Anfälligkeit dieser Agrargesellschaft.

Hauptziel Einkommen AEIs Partnerorganisationen, die sich für eine Verbesserung der Einkommen der benachteiligten ländlichen Bevölke-rung einsetzen, schließen in ihren Projekten eine oder meh-rere der folgenden Initiativen mit ein:

· Nachhaltige Bewirtschaftung der Böden, der Wasserres-sourcen und der Wälder · Gründung von Selbsthilfegruppen und Kooperativen,

um Spar- und Kreditsysteme sowie Umlaufvermögen aufzubauen, Unterstützung einer kollektiven Vermark-tung der erzeugten Produkte · Berufsausbildungen, um einkommensschaffende Akti-

vitäten ins Leben zu rufen · Unterstützung bei der Gründung von Kleinunternehmen · Hilfestellung bei den Bemühungen, staatliche Unter-

stützung zu erhalten

Daughters of the Cross – Schaf-fung von Einkommensmög-

lichkeiten für Dorfbewohner Die Kongregation der « Daughters of the Cross » führt in 40, mehr-heitlich von der indigenen Bevölkerung bewohnten und im Unions-territorium Dadra & Nagar Haveli sowie im Bundesstaat Maharashtra gelegenen Dörfern ein Projekt zur Verbesserung der Existenzgrund-lagen durch: die Bauern werden geschult, um die Bewässerung ihrer Felder zu verbessern und so die Ernteerträge zu erhöhen; die Frauen nehmen an Berufsausbildungen teil, um einkommensschaffende Aktivitäten ins Leben zu rufen; die Jugendlichen besuchen Compu-terkurse, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

AEI finanziert mehrere Projekte im Bereich der Existenzgrundlagen und der einkommens-schaffenden Aktivitäten in Indien und Nepal. Für eine Unterstützung dieser Projekte, spenden Sie bitte auf das Konto CCPLLULL IBAN LU03 1111 0367 5084 0000 mit dem Kennwort „Einkommen”. Ihre Spenden an AEI sind steuerlich absetzbar.

Mehr Einkommen führt zu besseren Lebensumständen für die ganze Familie Anusaya, ihr Mann und ihre vier Kinder arbeiten als Tagelöhner auf den Feldern anderer. In einer unter dem Impuls der lokalen Partnerorganisation von AEI ins Leben gerufenen Frauenselbst-hilfegruppe erfuhr Anusaya von einem Regierungsprogramm für Leute, die unter der Armutsgrenze leben. Dieses sieht vor, dass sich fünf Leute aus einem Dorf zu einer Gruppe zusam-menschließen und gemeinsam ein Darlehen beantragen, um eine einkommensschaffende Aktivität anzugehen. Anusaya be-warb sich mit vier weiteren Bewohnern aus ihrem Dorf. Mit dem Geld des Darlehens kaufte Anusaya schließlich zwei Kühe, die täglich zirka 8 Liter Milch geben. Anusaya verkauft diese auf dem lokalen Markt. So kann sie nun ihre Familie finanziell unterstützen und den Kredit zurückzahlen. Auch ist sie davon überzeugt, dass es notwendig ist, ihre Kinder wieder zur Schule zu schicken. Deshalb meldete sie sie in der Regierungsschule in einem Nachbarort an.

Einkommen

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Wir halten unsere Gesundheit in unseren eigenen Händen

Gesundheitsfragen in Indien und NepalDer Gesundheitssektor in Indien und Nepal ist sehr vielfältig: die Infrastrukturen des öffentlichen Gesundheitswesens funkti-onieren oft nicht sachgemäß mangels ausreichender staatlicher Finanzierung; der Privatsektor ist weit entwickelt und effizi-ent, jedoch äußerst kostspielig. Dies führt zu einem unglei-chen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsver-sorgung: vor allem die ärmeren Schichten bleiben außen vor.

Schwerpunkt auf GesundheitsfragenGesundheitsfragen sind mit einer ganzen Reihe sozialer und wirtschaftlicher Gegebenheiten verkettet. Gesundheit kann man am besten mithilfe eines integrierten Entwicklungsansat-zes fördern, der Bildungsmaßnahmen, einkommenschaffen-de Aktivitäten und die Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter miteinander verbindet. Eine Reihe der von AEI- Partnerorganisationen durchgeführten Projekte bestehen aus einer oder mehreren Initiativen, die auf Folgendes abzielen:

· Die Befriedigung der grundlegenden Gesundheitsbe-dürfnisse der ärmsten Bevölkerungsschichten in den Slums der Städte und in ländlichen Regionen unter Mit-einbeziehung der betroffenen Gemeinschaften · Den Aufbau von Krankenstationen und die Verbesserung

des Gesundheitszustandes vor allem von Frauen und Kin-dern durch lokale Mobilisierung und Stärkung der Frauen sowie durch ihre Ausbildung zu Gesundheitshelferinnen · Die Wissensvermittlung über Ernährung und Hygiene

sowie, in einigen Fällen, die Versorgung besonders ge-fährdeter Bevölkerungsteile, wie schwangerer Frauen und Kleinkinder, mit zusätzlichen Nährstoffen · AIDS-Prävention und die Unterstützung betroffener Personen; · Die Verbesserung der reproduktiven Gesundheit · Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, insbesondere

durch die Schaffung von Beratungsstellen, die von eigens dafür ausgebildeten Sozialarbeiterinnen geleitet werden · Die Bekämpfung althergebrachter Traditionen, welche so-

wohl der Gesundheit als auch der Würde der Frau schaden

Was die Ausbildung zur Gesundheitsarbeiterin für mich bedeutet Ich heiße Tulsa und bin 24 Jahre alt. Nach vier Jahren Prügel und Beschimpfungen hat mich mein Ehemann verlassen. Ich war gezwungen, mit meiner kleinen Tochter wieder zu meiner Familie zurückzukehren. Mein Selbstwertgefühl war völlig zerstört. Zuerst konnte ich es nicht glauben, dass die Dorfbewohner mich dazu ausgewählt hatten, an der Ausbildung zur Ge-sundheitsarbeiterin teilzunehmen. Innerhalb eines Jahres habe ich sehr viel gelernt und bin nun fähig, mein Wissen an andere weiterzugeben. Ich arbeite voller Zuversicht mit den Frauen meines Dorfes zusammen, da ich weiß, dass ich ihren Gesundheitszustand verbessere und ihren Kindern helfe, ein besseres Leben zu führen.

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AEI finanziert mehrere Projekte im Bereich der Gesundheit in Indien und Nepal. Für eine Unter-stützung dieser Projekte, spenden Sie bitte auf das Konto CCPLLULL IBAN LU03 1111 0367 5084 0000 mit dem Kennwort „Gesundheit”. Ihre Spenden an AEI sind steuerlich absetzbar.

· Einen besseren Informationsaustausch mit den für Ge-sundheitsfragen zuständigen Staatsbeamten

Diesbezüglich werden Maßnahmen ergriffen, um Lobbyarbeit für ein qualitativ besseres öffentliches Gesundheitswesen zu machen, und selbsttragende lokale Gesundheitsdienste in den Dörfern ein-zurichten, die der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Tathapi – Frauen und GesundheitTathapi, eine lokale Nichtregierungsorganisation (NRO), führt ein Programm zur Ausbildung von Gesundheitshelfe-rinnen in 80 entlegenen Dörfern der drei Staaten Chhattis-garh, Madhya Pradesh und Maharashtra durch. 150 junge Frauen werden befähigt, die in ihren Dörfern am häufigsten auftretenden Krankheiten, wie Anämie oder Mangelernäh-rung bei Kindern, zu diagnostizieren und zu behandeln. Außerdem konzentriert sich das Projekt auf die Entwicklung der Führungsqualitäten der Ausbildungsteilnehmerinnen, indem die Frauen über die Gleichberechtigung der Geschlech-ter, Familienplanung, Gewalt gegen Frauen und Frauenrechte informiert werden. Auch werden die Frauen zu Interessengrup-pen zusammengeschlossen und dazu ermutigt, sich für gut funktionierende öffentliche Gesundheitsdienste einzusetzen.

Gesundheit

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Dies sind einige der Themen und Situationen welche die Ar-beitsgruppe „Sensibilisierung“ der AEI in ihren Begegnun-gen mit dem Luxemburger Publikum anschneidet. Fragen, die den rein geographischen Rahmen Indiens und Nepals sprengen und uns dazu bringen, über unsere Lebensweise und Konsumgewohnheiten bzw. unser Kaufverhalten nach-zudenken.

Denn eine wahre Solidarität zwischen den Völkern kann nur in der Achtung des Gegenübers und in der Bereitschaft, von ihm zu lernen, stattfinden.

Die Arbeitsgruppe im Bereich Sensibilisierung versucht, den Schülern der Luxemburger Grund- und Sekundarschulen die Lebensbedingungen und Bedürfnisse indischer und nepale-sischer Kinder nahezubringen, indem ein nuanciertes Bild der beiden Länder gezeigt wird. Die behandelten Themen sind u.a. Kinderarbeit, die Stellung der Frauen und Mädchen oder auch die Lebensumstände der indigenen Bevölkerung. Die Arbeitsgruppe stellt den Lehrkräften unterschiedliche pädagogische Materialien zur Verfügung und moderiert Workshops über verschiedene Aspekte des Lebens in Indien und in Nepal.

Ein weiteres Anliegen der AEI ist, die breite Öffentlichkeit zu erreichen, sowohl über die Medien und den Vertrieb ihrer vierteljährlichen Vereinszeitschrift, wie durch Vorträge und Informationsabende, oft in Zusammenarbeit mit Vereinen und Gemeinden.

AEI ist zudem Mitglied der beiden Plattformen „Votum Klima“ und „Luxembourg sans OGM“ (genfreies Luxemburg) und macht Lobbyarbeit bei Wirtschaftsakteuren und Politikern.

Sensibilisierungsarbeit Eine Kindheit im Dorf – wie sieht diese in Indien und Nepal aus?

Warum müssen Kinder arbeiten?

Industrialisierung und Ausbeutung von Bodenschätzen: welches sind die Folgen für die indigene Bevölkerung?

Globale Erwärmung, Monsunregen, Tsunamis – gibt es einen Zusammen-hang?

Die Stellung der Frau zwischen Tradition und Emanzipation in Indien und Nepal

Parias – Unberührbare – Dalits: wer sind sie? Was wollen sie?

Maharadschas und Bettler – Satelli-ten und Ochsenkarren: der Graben zwischen reich und arm wächst… Indien zählt 69 Milliardäre – wo sind die Armen?

Wie können Überleben und Nah-rungsmittelsicherheit der Kleinbauern in Indien und Nepal gewährleistet werden?

Sensibilisierungsarbeit