lebensträume erfurt

36
01 ı 2010 1. Jahrgang Deine Karriere Clueso zeigt wie´s geht Dein Interview Ben von KI.KA LIVE Dein Netzwerk erwicon verbindet Unternehmen „So sehr dabei“ Erfurt macht Gewinner Verlagssonderveröffentlichung des Wirtschaftsspiegel Thüringen ERFURTER

Upload: meier-verlags-gmbh

Post on 29-Mar-2016

241 views

Category:

Documents


4 download

DESCRIPTION

Junge Menschen erzählen über Ihre Heimat, die Landeshauptstadt Erfurt, warum es sich lohnt dort zu leben, wie sie ihre Zukunft planen und was das Leben in Erfurt zu bieten hat.

TRANSCRIPT

Page 1: LebensTräume Erfurt

01 ı 2010

1. Jahrgang

Deine KarriereClueso zeigt wie´s geht

Dein InterviewBen von KI.KA LIVE

Dein Netzwerkerwicon verbindetUnternehmen

„So sehr dabei“

Erfurt macht Gewinner

Verlagssonderveröffentlichung des Wirtschaftsspiegel Thüringen

ERFURTER

Page 2: LebensTräume Erfurt

Nicht jeder Schuh passt. Und manchmal muss man unkonventionelleWege gehen, um den richtigen zu finden. Neugier, Begeisterungs fähig -keit und unser Anspruch, genauer hinzuschauen, bilden die Basis, umerfolgreiche Konzepte zu entwickeln und zu realisieren.

Unsere Kunden wissen das längst zu schätzen. Und Sie?

s.a.m. DieAgentur GmbH ı Mansfelder Straße 56 ı 06108 Halle (Saale) ı eMail [email protected] ı iNet www.sam-dieagentur.de

Neue Wege gehen.

Page 3: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 3

Im PortraitDer Erfurter Clueso

Andreas Bausewein der Oberbürgermeisterim Gespräch

Zur KulturGuy Montavon und das Theater

StudiumErfurter Hochschullandschaft

Ben von Ki.Ka Ein Berliner in der Hauptstadt

Erwicon Erfurt als Netzwerk-Stadt

Anna Steinhardt eine Allrounderin im Regional-TV

EngagiertDer Verein „Wir für Erfurt“

VerwirklichtVier Erfurter leben ihren Traum

Erfurter Kreuz Wirtschaftsstandort

Oder anders: Sollte eine Stadt nicht mehr sein, als „nur“ Wohn- und Arbeitsort? Ja, das sollte sie!Aber was ist „mehr“? Was brauchen Lebensräume, um Lebensträume zu erfüllen? Ganz einfach:Menschen, die leben, und ihr Leben genießen.

Geht das in Erfurt?Hamburg ist größer, Berlin weltlicher, München modischer – was aber macht die Lan des -

hauptstadt Thüringens zum attraktiven Lebensraum? Wir haben die gefragt, die es wissen müs-sen: Die Menschen in Erfurt! Mit Zettel, Stift und Kamera sind wir losgezogen, und haben zwi-schen Anger und Domplatz gefragt: Was macht Erfurt lebens- und liebenswert? Es kam nicht jederder über 200.000 Erfurter Einwohner zu Wort, aber ob junge Familie, echtes Urgestein oder zu-gezogener Student, auf den folgenden Seiten wirst du von ihnen erfahren, warum Erfurt eineStadt ist, in der es sich zu leben lohnt.

Erfurt, ein Ort der Geschichte, der Zukunft und der Vergangenheit; fest verankert in der Gegen -wart! Das historische Zentrum mit all seinen Gassen ist einer der größten noch original erhalte-nen mittelalterlichen Stadtkerne Europas. Hinter den alten Mauern lauern Generationen undGeschichten. Die Stadt ist ein erlebbares Museum – nicht verstaubt, sondern liebevoll restauriert,unterhaltsam und attraktiv.

Erfurt, ein Ort zum Arbeiten und moderner Wirtschaftsstandort! Letzteres erst kürzlich belegtvon einer internationalen Wirtschaftszeitschrift, die Thüringen als attraktivsten europäischenWirtschaftstandort auszeichnete. Zahlreiche, teils weltweit agierende Firmen, haben das Potenzialder Region erkannt und sich in oder vor den Toren der Stadt angesiedelt. Das braucht natürlichFach- und Arbeitskräfte. Die Chance für den Arbeitsmarkt!

Erfurt, ein Ort, an dem es immer einen Weg gibt! In kurzer Fahrzeit, ob mit Bus, Bahn oderAuto, stehst du inmitten einzigartiger Natur, malerischer Berglandschaften oder erreichst dieOberzentren in Frankfurt, Berlin beziehungsweise Halle/Leipzig.

Erfurt, ein Ort, der lebt! Die Bevölkerungszahl wächst und die Arbeitslosenquote sinkt. Aus -reichend Kindertagesplätze, ein breit gefächertes Hochschulangebot, moderne und innovativeAusbildungsstätten, sowie ein vielfältig-attraktives Angebot an Sport, Unterhaltung, Kunst, undKultur bieten nicht nur jungen Familien das perfekte Lebensumfeld.

Ein Erfurter, der seinen Lebenstraum verwirklicht hat, ist Clueso: nicht nur in seinen Songtexten„dabei“, zeigt er Dir, wie es geht!

Bist auch DU dabei? Dann sei herzlich willkommen! Olivia, Manuela und René aus der Redaktion

Olivia Köllmer Manuela Müller

Lebensträume füllen Lebensräume!

René Weigel

Fotos: WS, privat

4

6

12

14

16

20

23

25

27

30

Page 4: LebensTräume Erfurt

Erfurter LebensTräume4

Schon Ende der 80-er Jahre entdeckte der heute erfolgreiche Musikerseine Liebe zum Hip-Hop. Nach seinem Schulabschluss beendete er ei-ne Friseurlehre, aber bereits mit 15 Jahren wirkte er an verschiedenenEr furter Musikprojekten mit. 1998 erschien unter dem Namen „Clue -solo“ seine erste Maxi-Single. Kurze Zeit später siedelte er sich in Kölnan, und wurde von den Produzenten der FANTASTISCHEN VIER, demLabel „Four Music“, unter Vertrag genommen. Im Jahre 2001 kam dannsein erstes Album, geprägt durch Rap und Hip-Hop-Musik, mit demTitel „Text und Ton“ auf den Markt. Zu seiner Heimatstadt und musi-kalischen Wiege Erfurt hielt Clueso dennoch weiter Kontakt und ent-

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Vor wenigen Wochen wurde er 30 Jahre alt, er hat seinekünstlerische Heimat in Erfurt und wird gern alsGrenzgänger unterschiedlichster Musikwelten bezeichnet.Im realen Leben als Thomas Hübner bekannt, erblickteClueso im April 1980 in Erfurt das Licht der Welt. Alsträumerischer Jugendlicher schlug er einen ganz eigenenkreativen Weg ein, sein Spitzname, der auf Inspektor Cluesoaus dem Kultfilm „Der rosarote Panther“ zurückführt,wurde bald zum Künstlernamen.

www.clueso.de www.zughafen.de

Fotos: Tino Sieland/Four Music

Page 5: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 5

meist hochdotierten und bekannten Sinfonieorchestern interpretieren,werden die Songs bei Clueso und STÜBA gemeinsam arrangiert undgeprobt. In den regelmäßigen mehrtägigen Probecamps wächst dasOrchester in die Clueso-Songs förmlich hinein. Das große Orchester istalso weder Schmuck noch Zusatzeffekt, es wird zum Teil des Ganzen;die STÜBA philharmonie wird zum gleichberechtigten Bandmitglied.Ein Bandmitglied, das aus etwa 80 Musiker(inne)n besteht, die imSchnitt Cluesos Alter haben. „Das sieht nicht nur jung und dynamischaus. Das klingt auch so“ beschreibt Clueso sein musikalisches Feelingmit dem Orchester und ergänzt: „vor allem fühlt sich das auch so an.“

Clueso hat mit seiner Band und der STÜBA philharmonie 2008 mit"Keinen Zentimeter" den knappsten aller zweiten Plätze beimBundesvision Song Contest belegt.

Und im Dezember 2009 ging die „Krone“ dann zum zweiten Mal nachErfurt. Clueso war mit dem STÜBA-Orchester der Abräumer bei der1LIVE Krone 2009. Die Hörerinnen und Hörer des jungen WDR-Radiosmachten den Erfurter gleich zweimal zum „Gewinner“: Für seinengleichnamigen Song in der Kategorie „Beste Single“ und in der Rubrik„Bester Künstler“. Er hat es also geschafft, der Erfurter, seinen Le bens -traum Musik zu verwirklichen. „Ich stehe mit meinen Musikern auf derBühne und weiß nicht, ob das wahr ist, was passiert. Wir befinden unsauf der Bühne ohne große Absprachen in einem Zustand zwischenAltem und Neuen, zwischen festen Songs und Improvisation.“ Was dasErfolgsgeheimnis seiner Band ist, weiß außer ihnen niemand so genau.Doch woher genau der Grenzgang unterschiedlicher Musik stile kommt,beschreibt Clueso so: „Wir haben in den letzten Jahren so viel zusam-mengespielt, dass wir wissen, was wir wollen, nämlich alles. Die lautenSongs genauso wie das Akustikset, das uns auflockert. Wir können aufder Bühne so sein, wie wir sind“ – ein Weltenbummler der Musik eben– beheimatet in Erfurt. (bo)

schloss sich 2002 zurückzukehren.Gleich hinter dem Gelände desHaupt bahnhofs, in einem leer ste-henden Bahngebäude, gründeteClueso mit seinen „alten“ ErfurterFreunden den „Zughafen“.

Der wurde recht schnell kreativerNährboden der Thüringer Musik -szene. In den Folgejahren arbeiteteClueso aber auch intensiv weiter anseiner eigenen Karriere. In dieserZeit erweiterte er, dann unter demNamen „Clueso & Band“, sein musi-kalisches Repertoire. Hinzu kamenJazz- und Reggae-Töne. Es folgte ei-ne Einladung des Goethe-Institutsnach Neuseeland als Botschafterder deutschen Sprache. Eine 20Stationen zählende Supporttour, in-itiiert durch sein Plattenlabel, mach-te Clueso deutschlandweit bekannt.Seine Teilnahme an Stefan Raabs„Bundesvision Song Contest“ undein erfolgreicher siebter Platz brach-ten die Erfurter ganz nach vorn. ImMai 2006 erschien dann das Album„Ganz weit weg“ worin die Grenzenzwischen Funk, Pop, Hip-Hop undReggea noch fließender wurden, vonAllem Vieles, und dies gefühlvollund verträumt; das kam an.

Das vierte Studio-Album „So sehrdabei“ ging dann im Jahr 2008 aufDeutsch land-Tour und war das bisdahin Einschlägigste. Nach über50.000 Konzertbesuchern landeten

die Erfurter damit auf Platz drei der Albumcharts. Bei der Verleihungder „1LIVE-Krone“ ging Clueso im gleichen Jahr als bester Künstler her-vor. Mit diesem Album vollzogen die Erfurter einen musikalischenWeltenbummel. Big Band, Swing, Jazz, Hip-Hop und, und, und …. allesvereint unter einem Label. Musik aus Erfurt ist eben weltmännisch; imwahrsten Sinne des Wortes.

Ein weiterer musikalischer Ausflug ist seine Zusammenarbeit mit derSTÜBA philharmonie. Dabei handelt es sich um ein junges Sin -fonieorchester, das 1999 aus einem Musiker-Feriencamp in dem klei-nen thüringischen Dorf Stützerbach entstand. Seitdem existiert dasOrchester als Verein und wird durch seine Mitglieder selbst verwaltet.In ihren Projekten pflegen die Musiker aus Mitteldeutschland einerseitsdie klassische Musik, und stehen andererseits neuen musikalischenBegegnungen offen gegenüber. So begegneten sich die STÜBA phil-harmonie und Clueso erstmalig bei seiner Geburtstagsüberraschung2005, als man zwei seiner Songs in neuer, orchestraler Fassung aus-probierte. Seitdem wurden viele Songs aus eigener Kraft heraus arran-giert. Selbst unter dem hohen, finanziellen Druck, dem ein Projekt die-ser Größenordnung unterliegt, wird auf Langfristigkeit gesetzt. Dennim Unterschied zu anderen bekannten Künstlern, die ihre Songs mit

Page 6: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume6

Dominik, 16„Als Schüler des ErfurterSportgymnasiums finde ich esnatürlich klasse, was die Stadt inSachen Sport zu bieten hat:Eishockey, Leichtathletik, Fußball,Eisschnelllauf, Schwimmen oderRadfahren – da ist echt für fastjeden etwas dabei.“

Viktoria, 20„Ursprünglich komme ich ausBerlin, bin aber für mein sprach -wissenschaftliches Studium hierher gezogen. Erfurt hat tolleMenschen! Die Aufgeschlossen -heit und Freundlichkeit begeistertmich sehr: Hast du ein Problem,dann brauchst du nicht langesuchen, bis dir jemand seineHilfe anbietet.“

Wir stehen kurz vor dem Erfurter Wirtschaftskongress erwicon 2010.Wie sehen Sie seine Entwicklung? „ ‚Erwicon‘ war schon etabliert, alsich mein Amt antrat. Er ist stetig gewachsen und hat sich weiterent-wickelt. Lange hatte man sich aber nur an den KernkompetenzenSolarenergie, Mikrosystemtechnik, Logistik, Nahrungsmittelwirtschaftund Kindermedien orientiert. Unter dem Motto ‚Netzwerkstadt‘‚ wollenwir uns nun auf andere Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung kon-zentrieren und die externen Teilnehmer stärker einbeziehen.“

Die Wirtschaftskrise hat auch vor Erfurt nicht Halt gemacht – wassagen Sie, ist sie zumindest für die Landeshauptstadt überwunden?„Die Krise war da. Es hat sich vieles getan, und es geht wieder aufwärts.

Nein, es geht nicht darum, Erfurt rosarot anzustreichen und alles uneingeschränkt super zu finden. Aber: Erfurt geht es gut.Und das darf man auch sagen. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein traut sich – ehrlich und optimistisch, aber ohnerosarote Brille. Das Gespräch führte Daniel Bormke.

Die Lohnentwicklung war in den vergangenen Jahren positiv; dieArbeits losenquote ist in den letzten Jahren bis auf 11,2 Prozent ge-sunken. Und nach der Krise wird es so weiterlaufen. Wir gehen gestärktaus ihr hinaus. Vergleichen wir Deutschland mit Griechenland, Spanienoder Italien, wird deutlich, wie gut wir hier dennoch wirtschaftlich auf-gestellt sind. Ich will nichts rosarot malen, aber die Stimmung hier istgut, nicht euphorisch, aber durchaus optimistisch.“

Das Erfurter Kreuz im Ilmkreis ist das größte Gewerbegebiet imFreistaat, zählt aber nicht zum Erfurter Stadtgebiet. Sehen Sie es alsKonkurrenz in direkter Nachbarschaft oder als Verbündeten inDeutschlands Mitte? „Sicher, das Erfurter Kreuz gehört nicht direkt zu

Ich liebe Erfurt, weil ...

Fotos: Jeffrey Lindner, Olivia Köllmer

Page 7: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 7

Jan, 31„ ‚Klein aber fein‘ beschreibt Er -furt einfach am besten. Die Stadtist (noch) nicht so überlaufenwie andere Großstädte. Ich magihren gemütlichen Charakter.Hier fühle ich mich wohl undtreffe mich gern mit Freundenoder meiner Familie.“

Kathrin, 24„Aufgrund meines Jobs habe ichbereits in den unterschiedlichstenLändern gelebt. Die eigentüm -liche und zugleich freundlicheAtmosphäre, die gerade ErfurtsAltstadt ausstrahlt, habe ichjedoch noch in keiner anderenStadt entdeckt. Obwohl ich keinegebürtige Erfurterin bin, fühle ichmich hier zu Hause.“

Erfurt. Aber wenn es der Region gut geht, geht es auch Erfurt gut.Besser, wir holen die Firmen ans Erfurter Kreuz, als dass sie sich in an-deren Bundesländern ansiedeln. Zudem sind die 15 Kilometer zumStadtkern keine wirklich große Entfernung. Wir arbeiten derzeit an derEinbindung des Gebietes in unseren öffentlichen Nahverkehr.“

Es gibt also keinen Wettstreit zwischen dem Erfurter Kreuz und beispielsweise dem Gewerbegebiet ErfurtSüd-Ost. Wie entwickelt sich die dortigeAnsiedlung der Firmen? „Was dort entstan-den ist, konnte man hoffen, aber nicht er-warten: ein hochtechnologischer Wirtschafts -standort im Zentrum Deutsch lands. Ge -meinsam mit der Landes ent wick lungs ge -sellschaft LEG werden wir den gesamtenStraßenbereich noch neu ordnen; die Ener -gieversorgung ist bereits erneuert. Die Mög -lich keiten zur Erweiterung sind damit gegeben. Und mit dem neuen Ausbildungs - zentrum der Solarwirtschaft hat Erfurt einechtes Alleinstellungsmerkmal.“

Wie beschreiben Sie die demografische Si -tuation in Erfurt? Deutschland überaltert,Erfurt auch? „Wir leiden, verglichen mit demUmland, auf hohem Niveau. Seit April diesesJahres haben wir wieder 200.000 Einwoh -ner. Wir wachsen, und sind tendenziell einejunge Stadt. Bedingt auch durch die dreiHochschulen mit über 10.000 Studenten.Unser Ziel ist, diese jungen Menschen hier-zuhalten. Wir wollen ihnen Perspektiven bie-ten. Und grundsätzlich bin ich da optimistisch, auch, was denArbeitsmarkt in Erfurt angeht. Wir haben ungefähr das Vorwende -niveau erreicht, wenn auch mit einer völlig anderen Struktur, und bie-ten heute einen Markt, auf dem junge, gut ausgebildete Leute eineChance haben.“

Erfurt hat die jungen Leute im Blick. Was tut die Stadt konkret da-für, sich nicht nur als Wirtschaftsraum, sondern auch als Le bens - raum für junge Leute interessant und lebenswert zu machen? „Einwichtiges Thema ist die Kinderbetreuung. Wir sorgen zum Beispiel da-für, dass es genügend Kindergartenplätze gibt. Und wir wollen Erfurtals Lebensraum interessant machen. Dahingehend wurde uns viel ge-

schenkt. Wenn man sich die Erfurter Innenstadt ansieht: Sie ist wun-derschön. Woanders ist man froh, wenn man dort nur schlafen muss –in Erfurt kann man leben. So sind wir auch kulturell unglaublich breitaufgestellt. Alles Dinge, die wir auch die nächsten Jahre so halten wol-len. Zum Beispiel im sportlichen Bereich. Wir unterstützen viele Vereineund Verbände und stellen damit ein riesiges Angebot bereit. Erfurt istauch infrastrukturell hervorragend erschlossen, ein, wie ich finde, ganz

entscheidendes Kriterium. Durch die Anbindung über die A71 und dienahende Fertigstellung der A38 wird man an Erfurt faktisch nicht mehrvorbeikommen.“

Die Stadt selbst ist einer der großen lokalen Arbeitgeber. Wie siehtes dort mit Ausbildung und Übernahmechancen für Berufseinsteigeraus? „Die Übernahmequote der Auszubildenden liegt bei uns bei na-hezu einhundert Prozent. Unser Problem ist: wir sind in der Verwaltungdeutlich überaltert. Es wurde lange zu wenig ausgebildet. Die, die zurWendezeit um die 40 waren, sind heute kurz vor der Rente. Wir habenjährlich Altersabgänge von zehn Prozent. Das müssen wir durchAusbildung kompensieren.“

Page 8: LebensTräume Erfurt

E R F U R T T O U R I S M U S U N D M A R K E T I N G G M B HBenediktsplatz 1 | D-99084 Erfurt | Tel: + (0) 361 66 40 - 130 | www.erfurt-marketing.de | [email protected]

entspannt leben

zukunftsorientiert studieren

erfolgreich arbeiten

gut einkaufen

Page 9: LebensTräume Erfurt

Schon Martin Luther wusste die Vorzüge der Erfurter Universität zuschätzen; heute studieren hier rund 5.000 junge Menschen beispiels-weise Pädagogik oder Theologie. Daneben verknüpft die Fachhoch -schule als „Hochschule der angewandten Wissenschaften“ Studium undPraxis. Die private Adam-Ries-Fachhochschule, 20 berufsbildendeSchulen sowie zahlreiche Aus- und Weiterbildungsangebote runden dasBildungsangebot ab.

Wer fleißig für das Leben lernt, darf das Feiern nicht vergessen. Dazuladen die Cafés, Bars und Kneipen in der Innenstadt ein. Wer es lieberruhiger mag, für den bieten zahlreiche Museen, Galerien und dasTheater Erfurt Genüsse kultureller Art. Kurz den Alltag vergessen undnach Herzenslust shoppen – in Erfurt bieten viele schöne Geschäfte einumfangreiches Angebot für ausgeprägte Einkaufstouren von Einwoh -nern und Gästen.

Einzelhandel und Tourismus sind zwei starke Stützen der ansässigenWirtschaft, die die vielfältigsten Perspektiven bietet. Von Berufen in derSolar-, Logistik oder Maschinenbaubranche bis hin zu den verschie-densten Dienstleistungs- und Handwerksberufen hält Erfurt für jedesTalent etwas bereit. Über 300 Jahre reicht zum Beispiel die Geschichtedes Gartenbaus in Erfurt zurück. Firmen wie N.L. Chrestensen tragendiesen Ruf heute noch in die Welt hinaus. Auf Zukunftstechnologien

setzt dagegen die X-FAB SemiconductorFound ries AG, ein führender Halbleiter her -steller, und Unternehmen von Weltruf wieBosch Solar Energy und PV Crystalox Solarbestimmen die hier ansässige Photo voltaik -industrie.

Eine Branche prägt das Gesicht von Erfurtganz besonders: Die Kinder medien. Die Ansiedlung des KI.KA, demKinderkanal von ARD und ZDF, hat Erfurt in Windeseile zu einer Stadtder Medien gemacht, in der Filme und bekannte Sendungen wie dieJugendserie „Schloss Einstein“ produziert und gedreht werden.

Und überhaupt ist Kinderfreundlichkeit hier kein Fremdwort. Verschie -dene Institutionen sind sogar als „besonders familienfreundlich“ aus-gezeichnet. In den Krippen, Kindergärten und Schulen sind die Kleinengut versorgt, was den Eltern einen geregelten Tagesablauf ermöglicht.Der Familienplanung steht hier also nichts mehr im Wege.

In der Freizeit geht’s dann raus in die Natur! Surfen auf den ErfurterSeen oder Radeln auf den Radfernwegen – aktiv sein kann in Erfurt je-der. Und wer lieber zuschaut, wird von Sportevents wie dem Eisschnell -lauf-Weltcup in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle oder Steherren -nen auf der Radrennbahn Andreasried begeistert sein. Beliebt fürFamilienausflüge sind egapark, Zoo und die abwechslungsreichenMöglichkeiten, die sich im Umland bieten.

All dies ist nur ein kleiner Auszug aus dem vielfältigen Angebot, dasErfurt jungen Leuten zu bieten hat. Die Landeshauptstadt schafft Pers -pektiven in jeder Hinsicht. Wohnen, Studieren, Arbeiten und das Lebengenießen – all das lässt sich hier wunderbar unter einen Hut bringen.

Erfurt – das heißt Kultur, Lebensfreude und Entspannung, ob im Kabarett, beiKonzerten oder beim gemütlichen Schlendern zwischen Krämerbrücke und Dom.Erfurt – das heißt auch Arbeitsperspektiven finden und berufliche Träumegestalten. Hier werden jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten für ihreLebensplanung geboten – und zwar frei nach dem Motto „Tradition inspiriertInnovation“.

01/2010 · Erfurter LebensträumeFotos: Barbara Neumann

Erfurter LebensTräume 9

Page 10: LebensTräume Erfurt

Ost, haben viele weitere Hochtechnologie-Unternehmen ihren Standort.

Vielfalt im UmlandAuch vor den Toren der Stadt reißt die Kettegroßer Arbeitgeber nicht ab. In den Indus -trie- und Gewerbegebieten haben sich vieleUnternehmen aus Industrie und Logistik an-gesiedelt. IKEA beliefert seine Möbelhäuservon seinem Logistikzentrum im Osten vonErfurt, weitere Logistiker wie Dachser undFiege haben den Standort Erfurt bewusst ge-wählt um sich hier niederzulassen. Thürin -gens größtes Industriegebiet, das Gewerbe -gebiet „Erfurter Kreuz“, wenige Kilometersüdlich der Stadt, glänzt mit besten Arbeits -bedingungen im High-tech-Bereich. Bei N3werden Flugzeugturbinen gewartet, beiBosch Solar Energy und Masdar PV Solar -zellen hergestellt und bei IHI Turbolader fürdie Auto mobilindustrie. Sie alle sind ständigauf der Suche nach qualifiziertem Fachper -sonal. Oft werden die jungen Mitarbeiterschon während ihres Studiums oder der Aus -bildung von den Unternehmen angeworben.

Berufe bei DienstleisternNatürlich ist Erfurt nicht nur industriellesZentrum, sondern auch wichtiger Dienst leis -tungsstandort. Banken, Einzelhandel, Hotels,öffentliche Einrichtungen, Hochschulen undForschungsinstitute bieten verschiedene be-rufliche Karrieremöglichkeiten. Die meistenMöglichkeiten, hier zu arbeiten, finden sichzentral in der Erfurter Innenstadt. Hier ist al-les kompakt und in nur wenigen Geh minu -ten zu erreichen. Die meisten der großendeutschen Handelsketten haben in der Erfur -ter Innenstadt eine Filiale. Große Ver bändeund Vereine sind hier ebenso ansässig wieRechtsanwälte, Ärzte oder Steuer berater. Siesind nicht nur Servicedienstleister für dieBürger der Stadt, sondern auch Arbeitgeberder Erfurter.

Perfekte VerkehrsanbindungGrößere Strecken innerhalb der Stadt legt derErfurter mit der Straßenbahn zurück. Eine

Linie führt bis direkt an den Eingang des Flug hafens. Von dort aus sinddann via Mün chen alle Teile der Welt im Linienbetrieb erreichbar.Während der Sommermonate starten und landen von hier aus Ur -laubsflieger in den Süden. Vor allem das Mittelmeer, als beliebteUrlaubsregion, ist direkt mit Erfurt verbunden. Nicht zuletzt die zen-trale Lage in Deutschland und Europa hat viele Unternehmen bewo-gen, nach Erfurt zu kommen. Da die Stadt nur etwa 50 Kilometer vomMittelpunkt Deutschlands entfernt liegt, ist sie die zentralste Großstadtder Bundesrepublik. Alle großen deutschen Industrie- undBallungsräume sind in vergleichsweise kurzer Zeit erreichbar. Dabei hilftauch die gute Verkehrsanbindung der Stadt. Die Autobahnen 4 und

Auf der Grundlage des Know-hows der ausgebildeten Fachkräfte, sindin den letzten Jahren mittelständische Unternehmen entstanden, dieden Technologiestandort Erfurt prägen. Ein gesunder Mix ausMaschinen- und Anlagenbau, Mikrosystemtechnik, Mikroelektronik,Photovoltaik, Medien, Nahrungsmittelindustrie, Landwirtschaft, Gar -tenbau und Logistik bietet Fachkräften gute Arbeitsmöglichkeiten. Vonkleinen Familienbetrieben bis hin zu internationalen Konzernen reichtdas Spektrum. Beispielsweise unterhält die Siemens AG ein Gene -ratorenwerk, IBM ist mit einem internationalen Dienstleistungs zentrumvertreten und mit X-FAB hat ein weltweit agierender Halb leiterherstellerseinen Hauptsitz in Erfurt. In dessen Umfeld, im Ge werbe gebiet Süd-

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume10

So bunt und vielseitig wie das Leben in Erfurt, so vielfältig ist auch derWirtschaftsstandort Erfurt. Aus traditionellen Industriebereichen wie demMaschinenbau, dem Kraftwerksanlagenbau und der Funk- und Röhrentechnik, die nach der Industrialisierung einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung fürErfurt bedeuteten, haben sich heute moderne Strukturen entwickelt.

Fotos: Messe Erfurt, Karl-Heinz-Laube/pixelio, Lutz-Mühmer/pixelio, Sascha Uthe

Page 11: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 11

71 führen in alle Himmelsrichtungen. Erfurt ist auch wichtiger Bahn -knoten. Berlin, Frankfurt, Leipzig oder Düsseldorf sind über denFernverkehr der Bahn ohne Umsteigen erreichbar. Mit Fertigstellungder ICE-Neubaustrecke Berlin-München ist die Stadt dann an das eu-ropäische Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen.

Freizeit im UmlandÜber den Regionalverkehr der Bahn ist ganz Thüringen zu erreichen.Nach weniger als einer Stunde Fahrzeit ist beispielsweise der ThüringerWald als beliebtes Freizeitziel erreicht. Touristische Ausflugsziele, wiedie Wartburg in Eisenach oder Kulturstädte wie Jena und Weimar, lie-

gen ebenso in kurzer Zeit und ohne Umsteigen praktisch vor derHaustür. Mit diesen Vorteilen punktet auch die Messe Erfurt. Als zweit-größter Messestandort in den neuen Ländern werden hier Messen,Konzerte und Kongresse veranstaltet, zu denen Gäste aus ganzDeutschland anreisen. Auf Veranstaltungen wie dem Forum Berufsstartkönnen junge Erfurter nach ihren künftigen Arbeitgebern Ausschauhalten und sich über die vielen beruflichen Möglichkeiten informieren.In Erfurt zu leben und zu arbeiten bedeutet, eine interessante Großstadtmit mittelalterlichem Charme zur Heimat zu haben, bei internationalagierenden innovativen Unternehmen beschäftigt zu sein und jeder-zeit ohne viele Umwege die Welt bereisen zu können. (su)

Page 12: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume12

… und dahinter: Guy Montavon, Generalintendant am Theater Erfurt: Seit August 2002 steuert er das Flaggschiff der ErfurterKulturszene durch den Veranstaltungskalender der Landeshauptstadt. Mit an Bord im letzten Jahr 172.167 Besucher bei fast 500Veranstaltungen. Zwischen Urfaust, Liszt und La Boheme erlaubt uns der „Kulturkapitän“ heute einen Blick hinter die Bühneseines Lebens(t)raums. Daniel Bormke sprach mit ihm.

Herr Montavon, Sie sind viel gereist, Ihr Lebenslauf ist einebeeindruckende Landkarte: Genf, Lyon, New York und nun Erfurt.Was hat Sie hierher geführt?„Es war die Herausforderung, einem neu geborenen Theater seine er-sten Atemzüge zu geben; es zunächst in der Region, und späterdeutschland- und europaweit zu positionieren. Ein Schwerpunkt mei-ner Arbeit ist gerade deshalb auch die Kooperation mit anderenSpielstätten, beispielsweise London und Kopenhagen.“

In Genf geboren, leben Sie nun seit acht Jahren hier in derLandeshauptstadt, wie beschreiben Sie Freunden Ihre neue„Heimat“?„Erfurt ist wie Siena, dieses italienische, mediterrane Flair; die wun-derschöne Innenstadt, mittendrin das kleine Flüsschen; die wunderba-re Architektur mit den mittelalterlichen Häusern, und die kleinenStraßen mit den vielen Cafés und Eisbars. Für ein italienisch-schönesLebensgefühl muss man Deutschland dank Erfurt nicht verlassen.“

Fühlen Sie sich heute noch als Schweizer, oder doch schon alsThüringer? „Ich bin immer Schweizer, aber ich bin auch überzeugter Europäer, undein starker Verfechter des kulturellen Austausches. Nur so kann sich ei-ne Region, ein Land oder ein ganzer Kontinent weiterentwickeln. DieKunst und die Musik können sehr viele Verbindungen schaffen. Darauf

sollte man stolz sein, so wie auf die Kunst überhaupt. Sinfoniekonzerte,Theaterstücke, bildende Kunst, Museen, das alles ist etwas Gutes, et-was Wichtiges, eben etwas, was stolz zu sein verdient, egal ob nun inGenf oder in Erfurt.“

Aber es wird gespart, auch an kulturellen Einrichtungen; wo setztder Rotstift beim Theater Erfurt an?„Richtig! Auch wir müssen kürzen, und wir müssen überlegen, mit wem,in welchem Umfang und unter welchen Voraussetzungen wir Theatermachen wollen und können. Durch die Zusammenarbeit mit anderenTheaterstätten können wir Kosten senken. Aber wenn man Schnee -wittchen und die sieben Zwerge aufführen will, dann braucht man auchsieben Zwerge, fünf reichen da nicht. An den Mitarbeitern werden wirdeshalb nicht sparen. Der Spielplan hingegen wird sich verändern.“

Sie befinden sich derzeit im Gespräch mit Christoph Matschie,dem Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, beidem Sie sich für das Theater Erfurt als Staatsoper einsetzen. Wasist Ihnen daran so wichtig?„Ich möchte die Landesregierung stärker in die Verantwortung nehmen.Als kulturelle Einrichtung der Stadt Erfurt erfüllen wir mit unseremTheater schließlich Landesaufgaben. Die Domstufenfestspiele,Staatsbesuche, Preisverleihungen – wir repräsentieren den Freistaat.Und das machen wir gern. Aber wenn das Land von unserem Haus und

Page 13: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 13

Eröffnet wurde der nach dem Entwurf des aus Erfurt stammendenArchitekten Professor Jörg Friedrich entstandene Neubau desErfurter Theaters im Jahr 2003. Hinter dem gläsernen Foyer desBau(kunst)werks beeindruckt eine freistehende Rundskulptur, dieüber Brücken mit dem Außenraum verbunden ist.

In ihrem Inneren sind der Hauptsaal mit 800 Plätzen und ein Studiomit weiteren 200 untergebracht. Beide Spielstätten sind akustischoptimal ausgerichtet und entsprechen den höchsten technischenStandards.

www.theater-erfurt.de

unseren Kräften profitiert, kann dafür nicht die Stadt allein den Großteilder Kosten tragen. Außerdem würde sich eine Staatsoper Erfurt her-vorragend mit dem Staatstheater Weimar ergänzen.“

Der klassische Opernbesucher: gesetztes Alter, elegant, gutsituiert – auf welches Publikum zielt das Theater Erfurt? „Auch bei uns kommt ein Gros der Besucher aus der Alters klasse über45. Aber wir als Teil einer Stadt, die sich den Kindermedien verschrie-ben hat, sind uns bewusst, dass wir das Theater in dieseMedienlandschaft eingliedern, und uns umorientieren müssen. In dennächsten Jahren wollen wir verstärkt Akzente in Richtung Kinderoperund Teenagerpublikum setzen. Gern auch in Zusammenarbeit mit denhier ansässigen Kindermedien.“

Sie sehen das Theater Erfurt also als moderne Kultureinrichtung,die sich weiterentwickeln kann?„Theater und Oper haben neben dem Versorgungs-, auch einenBildungsauftrag. Wir dürfen nicht nur ‚Guthaben‘ pflegen, und unter-halten, wir müssen auch forschen und uns verändern. Dafür ist einOpernhaus wie unseres prädestiniert: es ist neu, sexy, groß, modern,einfach ‚up to date‘, wie man heute sagt. Unsere Aufgabe ist es, sichvom Klassischen zu lösen und auch andere Genres zu bedienen. Warumnicht einmal den Vorhang öffnen, und ein Rockkonzert auf die Bühnestellen.“

Theater Erfurt

Das Kind und die Zauberdinge

Domstufen-Festspiele

Der Barbier von Sevilla

Das Waisenkind

Die Csárdásfürstin

Fotos: Theater Erfurt/Lutz Edelhoff, Sascha Uthe, Manuela Müller

Page 14: LebensTräume Erfurt

Laura, 27„Erfurt ist einfach putzig! Ichkomme eigentlich aus Stuttgart,wo alles etwas weitläufiger undteilweise auch dreckig ist. InErfurt ist das anders: überschau -bar, klein, gemütlich – halteinfach putzig!“

Rüdiger, 49, Brezelritter„Die mittelalterliche Atmosphäredie Erfurt ausstrahlt, ist fast anjeder Ecke der Altstadt präsent.Man spürt, wie viele Generatio -nen bereits hier gelebt haben.Das nenne ich lebendige Ge -schich te. Es macht einfach Spaß,hier zu leben, man entdeckt auchnach vielen Jahren immer nocheine neue Facette von Erfurt.“

Ich liebe Erfurt, weil ...

Die Studienbedingungen an den Hochschulen sind hervorragend, undheben sich deutlich ab von den überfüllten „Massen-Uni ver sitäten“. DerWohnungsmarkt sowie die Lebenshaltungskosten sind studenten-freundlich, und für die kleinen Extras lässt sich gut nebenbei verdie-nen: für studentische Aushilfen ist immer ein Platz hinter Tresen, Regaloder Verkaufstisch frei. Bei Problemen stehen Studentenwerk und Uni -versitätsgesellschaft gern helfend zur Seite. Doch zum Leben fehlt nochwas: die Freizeit. Auch da muss sich Erfurt nicht verstecken. Sport vonAqua jog gen bis Wasserski; Kultur mit Kabarett, Kino und Konzert undgemütliches Bummeln durch die Ladenstraßen und Einkaufs zent ren. Eswar zu stressig? Nah erholungsgebiete mitten in, und rund um die Stadthelfen beim Entspannen – langweilig wird es in der kleinen Großstadtso schnell keinem … Und keine Angst, in Erfurt bleibt der Student nichtallein, soziale Netzwerke nehmen jeden an die Hand, der die Gemein -schaft sucht: Tandemprojekt, Interessenstammtisch oder internationa-les AGEE-Treffen und Partnerfamilien verbinden. Ach ja: Zweimal jähr-lich die Semestereröffnungsparty – liebevoll SEPPL getauft – dazuHochschul straßenfest, Campusfest; zwei Studentenclubs, unzähligeBars und Kneipen … Gelegenheiten zum Feiern finden sich auch immerund überall – studiert ist dann ja schnell. Für die, die es geschafft undden Abschluss in der Tasche haben, ist die Landeshauptstadt auch inSachen Karriere eine interessante Alternative. Dank Geburtenrückgangund Altersabgängen haben gerade junge Absolventen gute Chancenauf dem Erfurter Arbeitsmarkt.

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume14

Finanziell ein klarer Punktsieg für Erfurt, aber da muss doch nochmehr sein. Auf dem Anger, in den Cafés und Parks der Stadt; odermit Klappfahrrad und Vintageledertasche auf dem Weg zu Uni undFH, sie sind nicht mehr zu übersehen: die Studenten! Inzwischenmischen immerhin 10.000 von ihnen das Erfurter Stadtbild auf undbringen frischen Wind in die historischen Mauern. Doch was locktsie zum Studieren in Deutschlands Mitte?

Fachhochschule Erfurt: University of Applied Sciences

Sie wurde 1991 in der Tradition der ErfurterIn genieursschulen für Gartenbau und Bau -wesen gegründet. Annähernd 5.000 Studie -rende streben derzeit nach einem der refor-mierten Bachelor- oder Master-Abschlüsse:

In den sechs Fakultäten, die über die Landes -hauptstadt verteilt sind, wird zwischen Groß -stadtplanung und Kleinkinderziehung stu-diert, entwickelt und erforscht was diean gewandten Wissenschaften hergeben.Und das zunehmend praxisorientiert. Wassich wiederum auch in der Stadt bemerkbarmacht: so manch innovative Energieanlageoder Radwegumgestaltung entstammt denstudentischen Köpfen.

www.fh-erfurt.de

Page 15: LebensTräume Erfurt

Karolin, 16„Erfurt hat Charme. Es gibt cooleKneipen und Bars, in die mangehen kann. Auch in SachenSightseeing hat Erfurt mit Dom,Petersberg, Krämerbrücke oderZoo einiges zu bieten.“

Astrid, 40„Ich schätze die kurzen Wege. In Erfurt muss man nicht ewigU-Bahn fahren, um an sein Zielzu kommen. Es ist alles über -schau bar auf einem Fleck. Unddas sogar mit ein wenigGroßstadtflair.“

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 15

Fotos: FH Erfurt, Adam-Ries-FH, Universität Erfurt, IBA, Olivia Köllmer

Adam-Ries-Fachhochschule

Das jüngste Kind in der Erfurter Bildungs -familie ist die staatlich anerkannte privateAdam-Ries-Fachhochschule. Als eine Initia -tive der Thüringer Wirtschaft gegründet undzum Wintersemester 2008 eingeschult, willsie durch eine enge Zusammenarbeit mitden Unternehmen ein praxisorientiertes Stu -dium bieten. Über einhundert Studierendehaben den Fortschritt erkannt, und gehenihn mit in den betriebswirtschaftlichen Stu -diengängen im dualen System. Das heißt im-mer im Wechsel eine Woche Studium an derHochschule und eine Woche praktische Aus -bildung in einem Betrieb. Ein großer Vorteilder „neuen Kleinen“ ist zudem das sehr per-sönliche Verhältnis und die individuelle Be -treuung der Studierenden.

www.adam-ries-fh.de

Die Universität Erfurt: sie ist die jüngste,auch eine der Ältesten, nur zu den Größtenzählt sie nicht (mehr), aber dafür hat sie einganz eigenes Flair – zwischen Tradition undModerne, unter alten Bäumen und hintermodernen Sonnenmarkisen treten MartinLuthers Nachfolger mit den neuen Medien inhistorisch große Fußstapfen. Über 4.500 Stu -den ten widmen sich vor allem den kultur-und geisteswissenschaftlichen Studien. AlsCampusuniversität angelegt sind die Wegehier kurz; Wohnheim, Bibliothek, und Audi -max, alles liegt in unmittelbarer Nähe; derKaffee im Pappbecher aus der Mensa istnoch heiß, wenn er im Hörsaal ankommt.

Der ganze Stolz der 1816 geschlossenen und1994 neu gegründeten Universität Erfurt istdie hochmoderne Forschungsbibliothek. Siebeherbergt in ihren Kellerräumen einen ganzbesonderen Schatz: die „bibliotheca amplo-niana“. Als Dauerleihgabe der Stadt Erfurtwird die fast eintausend Bände umfassende,größte geschlossene Sammlung mittelalter-licher Handschriften hier studiert und ge-pflegt.

www.uni-erfurt.de

Luthers Erben an der „Universitas Studii Erfordiensis“

Einem ähnlichen Konzept wie die Adam-Ries-FH hat sich die Internationale Berufs -aka demie als private Hochschule verschrie-ben. In der dualen Ausbildung werden dieWochen geteilt: 20 Stunden Studium und 20Stunden Arbeit in einem Unter nehmen.

In den Bereichen Informatik, Technik, undBe triebswirtschaft werden so theoretischeInhalte mit praktischen Anwendungen ver-knüpft, und junge Leute mit einem berufs-qualifizierenden Abschluss optimal auf denÜbergang ins Berufsleben vorbereitet. (mü)

www.iba-erfurt.com

Internationale Berufsakademie Erfurt

Page 16: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume

Steckbrief

16

> Seine Heimat ist Berlin. Er ist ein Allrounder in denMedien. Er spielt Cello, Klavier und Gitarre. Er singtund moderiert, war schon für „Bravo TV“ und „TheDome“ vor der Kamera und moderiert derzeit mitseiner Kollegin Jess die tägliche Sendung „KI.KALIVE“ auf dem gleichnamigen Sender. Die Rede istnatürlich von Bernhard Matthias Albrecht LasseBlümel – HÄ? – nun ja, sicherlich besser bekanntunter seinem Künstlernamen Ben.

Page 17: LebensTräume Erfurt

Erfurter LebensTräume 17

[Berlin]

[Erfurt]

Fotos: KI.KA/Feske

Seit 2009 zieht es ihn für die Pro duktion seiner Sendung immer wieder nach Erfurt.Für den Groß städter wohl eher eine kleine Stadt. Dennoch fühlt er sich hier wohl,schätzt die Menschen und das Leben in Erfurt. Ob er sich vorstellen könnte, einmalhier zu wohnen und seiner Heimat den Rücken zuzukehren, und was er sonst nochso denkt über die Landeshauptstadt Thüringens, das verrät er im Interview mit RenéWeigel.

Du bist durch deine Karriere 2009 zum KI.KA nach Erfurt gekommen. Wieviel Zeit verbringst du tatsächlich in der Landes haupt stadt?„Relativ wenig, meistens komme ich Sonntag Abend – entweder per Auto oder Flugzeug – an,und reise dann meistens am Mittwoch wieder aus Erfurt ab. Aber es gibt auch genügend Wochen,in denen ich länger hier bin.“

Könntest du dir vorstellen, hier zu leben? „Im Sommer jaaaaa, wie wundervoll ist es, wenn nur ein Sonnenstrahl auf den Wenigemarkt fälltund überall in der Stadt die Menschen draußen sitzen – mega. Im Winter frage ich mich immer,Erfurter, wo seid ihr? Wahnsinn, wie leer die Stadt dann ist.“

Was findest du an Erfurt gut, was könnte besser sein? „Ich liebe, dass die Menschen – gerade die jungen – ihre Stadt lieben. Die Offenherzigkeit voneinigen hier könnte so manchem Berliner ein Vorbild sein. Ich mag es, dass ich hier einfach oftganz einfach ein Mensch sein kann, der seine Pizza isst. Die Leute merken sich, dass ich zumBeispiel einen doppelten Espresso trinke, eben wie zu Hause. Die Altstadt sucht ihresgleichen,und der Klet terpark Hohenfelden ist einmalig. Was besser sein könnte: Die Politessen sollten ent-spannter sein.“

Wenn du etwas unternehmen möchtest (Kultur, Party, Spaß, Freizeit) – Erfurt oder lieber nicht? „Glaubt mir, ihr wisst schon wie man feiert :-) Da mache ich mir keine Sorgen. Klar, kann manhier nicht morgens um 7 Uhr eine Curry-Wurst essen, aber dafür habt ihr ja die Tanke :-) ObPresseclub am Dienstag oder die vielen anderen Clubs, Erfurt ist selbst am Mittwoch undDonnerstag echt lustig wenn man will. Es gibt ein mega Theater mit einem guten Programm.Dort vermisse ich die ‚jüngeren‘ Erfurter schon. P.S.: Super Angebote für Studenten gibt es dort.“

Was gefällt dir an der Mentalität der Menschen hier, was nicht? „An den Akzent musste ich mich gewöhnen, aber manchmal finde ich ihn fast schon niedlich.Erfurter sind ‚coole Socken‘, die vor allem teilen können. Der Blick über den Tellerrand kommt vonHerzem und ist gelernt – das ist gut.“

Was möchtest du beruflich noch erreichen? Wie wünschst du dir deine Zukunft? „Nimm dir nichts vor, dann geht dir nichts fehl, und solange man mehr vor hat, als einem fehlgeht, dann geht es immer weiter. Ich wünsche mir ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd, Gesundheitund weniger Strafzettel in Erfurt.“

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Page 18: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume18

Ob mit dem Auto, der Bahn, dem Flugzeug, mit dem Rad oderschlicht zu Fuß – viele Wege führen nach Erfurt, und zwar gut

ausgebaute. Dank der Autobahnen 4 und 71, sowie denBundesstraßen 4 und 7 ist Erfurt bestens an das deutsche

Straßennetz angebunden. Innerhalb von knapp vier Stundenerreichst du so fast alle deutschen Großstädte. Fast genausoschnell bist du auf Schienen unterwegs. Erfurt ist wichtiger

Verkehrsknotenpunkt und Teil der Route zwischen Frankfurt amMain und Halle/Leipzig sowie zwischen dem Ruhrgebiet,

Kassel und Chemnitz. Noch schneller und weiter geht’s mit einem Check-in auf dem Flughafen Erfurt. (kö)

Anreise

• seit April 2010 zählt Erfurt wieder über 200.000 Einwohner• der durchschnittliche Erfurter ist 43,7 Jahre alt • 76.000 Erfurter sind zwischen 18 und 25 Jahre• 46,5 Prozent der Erfurter sind verheiratet, mehr als ein

Drittel ist ledig• Frauenüberschuss: 2008 lebten rund 100.000 Frauen in

Erfurt und knapp 96.000 Männer• die Stadt Erfurt umfasst eine Fläche von 269,17 km2

• 25 Prozent der Einwohner leben im Plattenbau, Tendenz: fallend

Fakten

Erfurt ist Universitätsstadt, und dasnicht erst seit gestern! Neuesten

Forschungen zufolge kommen bereitsseit 1379 Studenten nach Erfurt, um zu

lernen und zu forschen. Damit zähltErfurt neben Wien, Prag und Heidelberg

zu einem der ältesten Hochschul -standorte in Europa. Derzeit zählt die

Landeshauptstadt rund 10.000Studenten. An Universität, Fach -

hochschule, Adam-Ries-FH und der ibaErfurt studieren sie im technischen,

geistes-, rechts- oder natur -wissenschaftlichen Bereich. (kö)

Universitätsstadt

Eines der Wahrzeichen von Erfurt ist zweifelsohne die Krämerbrücke. Mit einer Länge von120 Metern überspannt sie einen Seitenarm der Gera. An sich nichts Ungewöhnliches.

Allerdings ist sie mit 32 Häusern bebaut und damit die längste durchgehend bebaute undbewohnte Brücke Europas. (kö)

Krämerbrücke

Page 19: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 19

Thüringer Bratwurst und Senf – einunschlagbares Paar. Seit mehr als 200

Jahren wird rund um Erfurt Senfangebaut, hergestellt und zum

verfeinern von Speisen, eben auch derThüringer Bratwurst verwendet. Im

Erfurter Senfmuseum direkt amWenigemarkt erfährst du nicht nur alles

über Thüringer Senf, du kannst dichauch durch das Arsenal an

verschiedenen Senfsorten futtern. Mehrerfahren: www.born-feinkost.de

Bratwurst und Senf

Ein Bummel durch Erfurts Altstadt lässt nicht nur das Herz des Kulturliebhabers höherschlagen, er hält auch für Shoppingwütige einiges bereit. Kleine Boutiquen auf der

Krämerbrücke, Kaufhäuser in Angernähe oder der Wochenmarkt auf dem Domplatz – hierist für Jeden etwas dabei. Wenn du es lieber kompakt magst, findest du mit dem Thüringen

Park im Norden Erfurts das größte Einkaufszentrum des Freistaates. Mehr unter: www.erfurt-tourismus.de

Shopping

Erfurt kümmert sich um seinen Nachwuchs: Mehr als 98 Tageseinrichtungen mit fast 8.000Plätzen stehen für die Betreuung der jungen Stadtbewohner bereit. Die Stadt Erfurt ist

bemüht, dieses Angebot in den nächsten Jahren weiter auszubauen, damit sich Familie undBeruf noch leichter miteinander vereinen lassen. (kö)

Nachwuchs

Fotos: Jens-Ulrich Koch/ddp, Karl-Heinz Laube/pixelio, Lennart Preiss/ddp, Oliver Lang/ddp

Page 20: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume20

Jacyueline, 26„In Erfurt kann man noch frischeStadtluft einatmen – im Gegen -satz zu anderen Großstädten, woes vor lauter Autoabgasen undSmog einfach keinen Spaßmacht, bummeln zu gehen.“

Maximilian, 23„Ich bin viel mit dem Rad in derStadt unterwegs. Das machtSpaß, auch wenn es ab und zuein echtes Erlebnis ist.“

Ich liebe Erfurt, weil ...

Foto: Stephanie Hofschläger/pixelio, Olivia Köllmer

Jetzt fragst du, zu Recht, warum ausgerechnet dich interessieren soll,dass Unternehmen deiner Region enger mit anderen vernetzt sind.Ganz einfach: Durch Vernetzung entstehen dauerhaft Kooperationenzwischen Unternehmen, Kompetenzen können gebündelt, Know-howausgetauscht werden. Damit sind sie konkurrenzfähiger und können

sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf den Weltmärkten be-haupten. Das wiederum trägt dazu bei, dass du nach Ausbildung oderStudium einen sicheren Job in der Region findest. Zudem gewinnt derWirtschaftsstandort Erfurt an Attraktivität. Auch das sichert deinen und

viele weitere Arbeitsplätze. Du siehst, „networking“ ist nicht nur fürUnternehmen wichtig und spannend, sondern vor allem für dich.

Während des Kongresses ist Erfurt beides – Netzwerk-Stadt und Netz-Werkstatt. Es geht also nicht allein darum, bestehende Netzwerke und

Kooperationen aus Erfurt und Thüringen zu präsentieren. DerKongress, der unter der Schirmherrschaft von Minister -präsidentin Christine Lieberknecht steht, will Unternehmenauch eine Art Leitfaden für erfolgreiche Netzwerkarbeit an dieHand geben. Denn viele Unternehmen sind sich zwar der wach-senden Bedeutung von Netzwerken bewusst, wissen aber häu-fig nicht genau, wie sie bereits bestehende Kooperationen nut-zen, beziehungsweise neue Netzwerke aufbauen können. Dasist eben doch nicht so einfach, wie im Facebook oder StudiVZeine Freundschaftseinladung zu verschicken. Der Kongress bie-tet daher mehrere Werkstatt ver anstaltungen an, in denen sicherfahrene Netzwerker aus Thüringen, Deutschland und Europaüber die Schulter schauen lassen. Das finnische NetzwerkMicropolis, der Verein Logistik Netzwerk Thü ringen e.V. geben,ebenso wie FIZ Forschungs- und Industriezentrum Erfurt e.V.und viele weitere, Einblick in ihre Arbeit. Auf diese Weise las-sen sich ganz unterschiedliche Ansätze und Methoden vonNetzwerkarbeit diskutieren und praxisnah nachvollziehen. Wielassen sich zum Beispiel neue Kontakte mit Unternehmen an-derer Länder knüpfen? Und wer hilft Unternehmern dabei? Wasgibt es beim „networking“ in einzelnen Regionen oder Bran -chen zu beachten? Wie lassen sich verschiedene Industrie -zweige enger miteinander vernetzen? Auf diese und weitereFragen gilt es am 10. und 11. Juni in den Räumen des Kon -

gress zentrums der Messe Erfurt Antworten zu finden. Und dass sich beidieser Gelegenheit bereits bestehende Kontakte pflegen oder neueknüpfen lassen, steht außer Frage. (kö)

www.erfurt.de/erwicon

Studivz, Facebook, Xing, Lokalisten, Monster – an sozialen Netzwerken führt heute (fast) kein Weg mehr vorbei. Über sie bleibstdu unkompliziert in Kontakt mit Freunden, checkst neue Nachrichten und lernst mitunter sogar deinen zukünftigen Chefkennen. Nicht nur für dich als Privatperson, sondern auch für Unternehmen gewinnen Netzwerke immer mehr an Bedeutung.Beim neunten Erfurter Wirtschaftskongress (erwicon) haben Unternehmer am 10. und 11. Juni die Chance, Erfahrungen inSachen Netzwerkarbeit auszutauschen und ihre Kontakte zu stärken.

Page 21: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

21

Mit einer eigenen Datenbank unterstützt der Service Praktikanten und Absolventen ThüringerHochschulen, Soldaten auf Zeit sowie Fachkräfte, die zur Zeit noch außerhalb Thüringens tätigsind und hier Fuß fassen wollen. So wird über regionale Entwicklungen und freie Stellen inThüringen informiert, mit dir gemeinsam ein persönliches Profil erstellt und an entsprechendeUnternehmen weitergeleitet. Außerdem bietet der UFaS eine individuelle Berufs- und Karriere be -ratung und unterstützt dich mit seinen Partnern bei Existenzgründungen. Wenn du auf der Suchenach Weiter bildungen oder Qualifizierungen bist, dann wirst du ebenfalls fündig. Ein besonde-rer Service gilt all denjenigen, die noch außerhalb Thü ringens leben und arbeiten. Diese findenüber die Jobvermittlung hinaus Hilfe bei der Wohnungs suche und geeigneten Kindertagesstätten.Die Erfolge zeigen, dass sich dieser vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Service durch-aus lohnt. Seit Be stehen des UFaS konnten schon über 300 Verträge vermittelt und unterzeich-net werden. Aufgrund steigender Nachfrage nach Fachkräf ten dürfte diese Quote zukünftig nochgesteigert werden. (em)

Hier einige ausgewählte Stellen undAngebote, die in und rund um Erfurtderzeit besetzt werden können. Alleausführlichen Stellenbeschrei bungen,sowie zahlreiche weitere Angebote:

www.ufas-thueringen.de

Der Unternehmer- und Fachkräfteservice (UFaS) der LEG Thüringen istder Ansprech partner, wenn es um freie Jobs, Ausbildungsplätze und Praktika in der Region geht.

Gudrun, 30„Noch wohne ich in Halle, binaber oft in Erfurt und überlegeganz hier her zu ziehen. Auchwenn es im Bereich Kinder be -treuung und Krippenplätze nochNachholbedarf gibt, bin ichbegeistert von Erfurts Einsatz fürden Nachwuchs. Hier ernte ichkeine bösen Blicke, wenn meinKind etwas lauter schreit.“

Olivia, 26„Kulturell ist Erfurt auf jeden Falleine Reise wert. Ich gehe gern indie Oper. Auch das Sommer -theater in den Ruinen derBarfüßerkirche ist ein echtesErlebnis.“

Facharbeiter Elektronik (m/w)Du arbeitest für die Fertigung im Bereich

„automatisierte Leiterplattenbestückung“.Du hast eine Ausbildung zum Elektronik-

Facharbeiter und vertiefte Kenntnisse im Be -reich automatisierte Leiterplatten bestü ckung.

Karosseriebauer (m/w)Du bewertest Unfallsschäden an PKW und

Transportern und führst die Instand setzungs -arbeiten durch.

Du hast eine mehrjährige Berufserfahrungals Karosserie bauer und fachlich fundierteKenntnisse und Erfahrungen im Bereich derUnfallinstandsetzung.

Sozialpädagoge (m/w)Du führst Integrations-Projekte für unter-

schiedliche Ziel gruppen der aktiven Arbeits -marktpolitik durch.

Du hast ein abgeschlossenes Studium inden Bereichen Pädagogik, Sozial-, Kultur pä -dagogik und Freude am Umgang mit Men -schen. Du beweist Engagement, Eigen initia -tive und Team fähigkeit.

Lead Buyer Contact Materials (m/w) Du bist zuständig für den Einkauf, Preis -

verhandlungen, Entscheidungen für Materia -lien bei einem Hersteller für elektrische Aus -rüstungen.

Du hast ein abgeschlossenes technischesoder betriebswirtschaftliches Stu dium, zeigsteine hohe Einsatz bereit schaft und bist ge-schickt im Umgang mit Kunden und Partnern.

Fotos: LEG Thüringen, Olivia Köllmer

Page 22: LebensTräume Erfurt

Josef -Ries -Straße 78 · 99086 Erfurt

T +49 361 6019132 · F +49 361 5504466

[email protected]

Das Thüringer Wirtschaftsmagazin

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Wir schaffen Verbindungen!

„Der beste Weg,

die Zukunft vorauszusagen,

ist, sie zu gestalten.”

Willy Brandt (1913–92)

Page 23: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 23

Wie bist du zu Salve gekommen?„Vor zwei Jahren wurde von Salve TV Weimarein Porträt über mich und meine damaligeBand gedreht. Da fiel ich auf und wurde ge-fragt, ob ich mir den Job als Moderatorin vor-stellen könne. Allerdings habe ich da nochfür die Kinder- und Jugendserie ‚SchlossEinstein’ in Erfurt gedreht und somit war das noch nicht möglich. Imletzten Sommer bin ich aus der Serie ausgeschieden und habe einfachnoch mal nachgefragt. Da gerade der Umzug nach Erfurt vor der Türstand, war ich herzlich willkommen.“

Das heißt, du hast direkt nach der Schule deine Schauspielkarrieregestartet?„Sozusagen. Ich war bei einem offenen Casting und das hat gleich ge-klappt. Dass es für mich mal in eine künstlerische, kreative Richtunggehen würde, war klar. Ich habe schon sehr lange Musik gemacht, ge-sungen, Lieder geschrieben. Dass es dann Schauspiel wurde, war aller-dings mehr Zufall. Ich habe auf jeden Fall ein Jahr nur für die Serie ge-dreht. Nach dem Jahr war mir aber bewusst, dass ich mich auch um dieweitere Zukunft bemühen musste und deswegen begann ich nebenbeimein Studium.“

Wie viel Zeit wendest du für Salve auf, und wie bekommst duFernsehen und Uni unter einen Hut?„Das ist recht unterschiedlich. Wenn ich in der Uni gerade etwas un-gebundener bin, das heißt ohne Prüfungsstress oder Pflicht veran -staltungen, dann mache ich viel fürs Fernsehen. Wenn ich aber viel ler-nen muss, oder Referate vorzubereiten sind, dann schaffe ich es ebenauch mal nicht, ganz so viel zu machen. Manchmal ist das natürlich einganz schöner Kraftakt. Das ist eben kein Job, zu dem man hingeht, ge-regelte Arbeitszeiten hat und wieder heim geht. Und da muss ich schonzugeben, dass die Uni hin und wieder etwas zu kurz kommt. Aber ir-gendwie geht das schon. Vielleicht werde ich um ein Semester verlän-gern.“

Ist die Moderation vor der Kamera mittlerweile ein ganz normalerJob für dich?

Anna Steinhardt ist 21, studiert Sprech -wissenschaften, Phonetik und Germa -nis tik in Jena, lebt in Weimar und ar-beitet in Erfurt. Ihr großes Ziel ist es,später als Moderatorin in einem Fern -sehsender zu arbeiten und nebenbeimit ihrer Musik erfolgreich zu sein.Einem der beiden Ziele ist sie schonmehr als nahe gekommen, denn sie isteines der Gesichter des neuen ErfurterLokalsenders Salve TV. René Weigelsprach mit ihr über ihre ehrgeizigenZukunfts pläne.

„Nein, das ist schon irgendwie etwas Besonderes fürs Fernsehen zu ar-beiten. Das Schöne daran ist vor allem, dass man sehr viele Menschenkennen lernt. Wenn ich einen Beitrag über einen Menschen mache,dann interviewe ich ihn und erfahre Neues, das finde ich sehr span-nend. Auch die Arbeit im Sender mit den Kollegen ist unglaublich ent-spannt und macht wahnsinnig Spaß. Und zu guter Letzt erfährt manauch unglaublich viel über sich selbst. Kein Tag ist wie der andere. Malist man gut und lernt viel dazu, dann wieder überhaupt nicht. Man istalso ständig in einem Lernprozess, das finde ich super.“

Nun kennst du Jena, Weimar und Erfurt recht gut. Wo fühlst du dichzu Hause?„Erfurt ist eine tolle Stadt, weil sie die perfekte Mischung aus gemüt-lich-provinziell und Großstadtflair bietet. Die Altstadt ist wunderschön– man kann sich zurückziehen und ist dennoch nicht anonym. Auf deranderen Seite gibt es hier alles. Es gibt genug Geschäfte, es ist immerwas los, es gibt viele Menschen. Ich finde einfach, diese Mischungmachts!“

Wo soll es für dich in der Zukunft hingehen? Willst du den Masteranschließen?„Nein. Ich bin ein Praxismensch. Ich finde es wichtig einen gutenAbschluss zu haben, aber ein Bachelor reicht mir vollkommen. Und ichwill natürlich auf jeden Fall beim Fernsehen in der Moderation bleiben.Vielleicht bei Salve, aber da ist ja noch ein wenig Zeit, und so genaukann man das jetzt noch nicht vorhersagen. Was mir außerdem wich-tig ist, ist die Musik. Ich würde gerne wieder mehr machen, öfter auf-treten. Und ansonsten bin ich einfach offen für das, was noch alleskommt. Ich glaube einfach, wenn man am Ball bleibt, dann ergibt sichauch immer irgendetwas Gutes.“

www.salve.tv

Foto: Frank Steinhardt

Page 24: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume24

Erfurt blüht – das kann man ruhigen Gewissens sagen. Und nicht nur, weil Erfurt be-kanntermaßen die Blumenstadt ist. „Wir haben wieder fast so viele Arbeitsplätze wiezur Wendezeit, das sind mehr als 130.000“, sagt die Vorstandsvorsitzende des Vereins„Wir für Erfurt e.V.“, Gudrun Gießler, dabei käme nahezu die Hälfte der Arbeiter vonaußerhalb der Stadt. Und Erfurt sei die Einkaufsstadt Thüringens. Nirgendwo gäbees eine solche Dichte an Geschäften. Dennoch sei das noch lange nicht ausreichend.

Der Verein gründete sich bereits im Jahr 1995. Nach zwischenzeitli-chem Wechsel und Wegzug des Vorstandes kam es 2006 zu einerWiederaufnahme der Vereinsarbeit und seit dem wurde einiges bewegt.Zweck und Ziele liegen auf der Hand – die Landeshauptstadt soll zueinem Zentrum für Wirtschaft und Industrie, Wissenschaft und Kulturwerden. Dafür wollen die Mitglieder das Potenzial der am Wirtschafts-und Wissenschaftsprozess beteiligten Bürger bündeln und das Know-how in die politischen Entscheidungsprozesse einfliesen lassen. Dazugehören die Mitwirkung an Stadtentwicklungs-, Einzelhandels- undWirtschaftskonzepten.

Auslöser für das Wiedererstärken des Vereins war das 2006 vorgeleg-te Stadtentwicklungskonzept der Erfurter Stadtverwaltung. MehrereJahre wurde daran gefeilt, allerdings in die völlig falsche Richtung.Ausgehend von Prognosen, die einen stetigen Bevölkerungsrückgangvorhersagten, wurde auch der Rückbau beziehungsweise die Stagna -tion der Stadt beschlossen. Bis heute sollten nur noch 184.000 Men -schen in Erfurt leben und mittelfristig ein Rückgang bis zu einem Drittel

Niels Lars Chrestensen

Vorstandsmitglied/Kassenführer

Dr. Andreas Stute

Stellvertretender Vorsitzender

Peter Moos

Stellvertretender Vorsitzender

Frank Belkner

Stellvertretender Vorsitzender

Gudrun Gießler

Vorstandsvorsitzende

Fotos: Wir für Erfurt e.V., Sascha Uthe

Page 25: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 25

zu verzeichnen sein. Der Trend der Abwanderung war zu diesemZeitpunkt aber längst gestoppt, von der Verwaltung jedoch voll gelebt.„Das ist in den Köpfen der Bevölkerung noch drin“, bedauert GudrunGießler, „Jahrelang wurde das vorgelebt, in der Zeitung geschriebenund im Radio erzählt.“ Die Entwicklung ist jedoch anders verlaufen.Seit April dieses Jahres blickt Erfurt wieder auf eine Einwohnerzahl vonmehr als 200.000. Rund um Erfurt entstehen immer mehr Flächen, aufdenen sich Industrie ansiedeln kann. Allein am Erfurter Kreuz arbeitenderzeit mehr als 5.000 Menschen. Das Dreifache könnte es mal wer-den, glaubt man den Worten der LandesentwicklungsgesellschaftThüringen (LEG).

Das erzeugt wiederum zwei Probleme. Zum einen kommen dadurchmehr Menschen in die Region, die in Erfurt ein neues Zuhause suchen.Der Wohnungsmarkt kann das allerdings nach derzeitigem Stand nichtaufnehmen. Lediglich zwei Prozent freie Wohnungen stünden demnachzur Verfügung. Laut Gießler, die neben ihrer Tätigkeit für den Vereindie Blumenstadt Immobilien leitet, reicht das gerade mal für die in-nerstädtischen Umzüge der Bürger, aber bei weitem nicht für Neuan -siedlungen. Zum anderen braucht es für den Ausbau des ErfurterKreuzes und natürlich auch für Gewerberäume an anderen Orten rundum Erfurt die Erschließung von Gewerbeflächen. Bisher würden lautAngaben des Vereins erst dann solche Flächen gesucht und erworben,wenn ein potentieller Investor anfragt. Eine Forderung lautet daher:Gewerbeflächenbevorratung. Nur dann können zügig und kompetentneue Investoren gefunden und angesiedelt werden.

Die Schlussfolgerungen für „Wir für Erfurt e.V.“ sind, dass der Blick -winkel der Erfurter für ihre eigene Stadt sich ändern muss, und dassdie Planungen der Stadt dem Ausbau der Gewerbestruktur und der da-mit benötigten Wohnungsbaukonzepte gerecht werden. Platz für denNeubau von Wohnungen sei ausreichend vorhanden, sagt Gießler. „Es

gibt noch genügend freie Flächen mit Straßenbahnanbindung undStadtnähe.“ Allein die Baukosten – Grundstückspreise und Mehrwert -steuer – seien ein Problem. Die zu erwartende Rendite ist bei denMietpreisen, die verlangt werden können, gleich Null. Daher bestehtfür private Bauträger keine Veranlassung, zu investieren. BisherigerNeubau beschränkt sich auf Einfamilienhäuser und Eigentums wohnun -gen. Da gäbe es einiges an Klärungs- und Handlungsbedarf von Seitender Stadt, „um das, was vor unseren Toren entsteht, nutzbar zu ma-chen“, sagt Gießler.

Beim Wohnraum allein bleibt es nicht. Auch der Einzelhandel bedarfeines umfassenden Konzeptes zur Erweiterung und Verbesserung. Soschaffte es „Wir für Erfurt e.V.“, ein 2007 vorgelegtes Konzept zumLebensmitteleinzelhandel abzuwehren und Verbesserungsvorschlägeeinzubringen. Demnach wurden bei dem Konzept die über 60.000Einpendler, die jeden Tag nach Erfurt kommen, nicht berücksichtigt.Genauso wenig die so genannten Einkaufstouristen, denn Erfurt sei dieEinkaufsstadt Nummer eins in Thüringen. Und das ist ein nicht uner-heblicher Wirtschaftsfaktor. Nicht nur die Lebensmittelbranche, son-dern der komplette Einzelhandel bietet sehr viele Arbeitsplätze undzieht auch die Bevölkerung des Erfurter Umlandes in die Innenstadt.Im Februar 2009 wurde daraufhin ein neues Konzept vorgelegt undnach Stellungnahme verschiedener Institutionen, darunter auch desVereins „Wir für Erfurt“ im April 2009 beschlossen. Neben dieser Arbeitoder vielleicht sogar deswegen ist der Verein vor allem eines: Ein Freundder Stadt Erfurt. Gudrun Gießler ist sich sicher, dass hier schon viel ge-schafft wurde und noch viel mehr erreicht werden kann. Dazu brauchtes jetzt ein Umdenken der Bevölkerung und eine Reaktion derVerwaltung auf den Gebieten Wirtschaft, Wissenschaft, Wohn-,Einkaufs- und Lebenskultur. Denn Erfurt braucht sich nicht vor ande-ren Städten verstecken. (rw)

www.wir-fuer-erfurt.de

Page 26: LebensTräume Erfurt

Patrick Schindler zum Beispiel hat gerade einen neu ge-schaffenen Ausbildungsgang begonnen. Der 26-Jährigewar acht Jahre bei der Bundeswehr als Flug geräte -mechaniker an dem Hubschrauber CH 53 eingesetzt. Überden Berufsförderungsdienst kam er zur PFS – der an denebz-Verbund angeschlossenen Privaten Fachschule undBerufsbildenden Schule für Wirtschaft und Technik Erfurt.Hier absolviert er das zweijährige Fachschulstudium Tech -nik und Ma schinenbau mit der Zusatzqualifizierung EASAPart-66 Cat B1. Letzteres beinhaltet die ThemenbereicheLuftrecht, Flugzeugsysteme, Triebwerktechnik und Propel -ler. „Das ist eine Art Prüferstufe, die man für die Arbeit anLuftfahr zeugen bei Instandsetzungsbetrieben benötigt“,erklärt Patrick. Möglich ist diese Ausbildung durch eineKoope ration zwischen der ERFURT Bildungswerk gGmbHund der Lufthansa Technical Training GmbH auf dem Flug -hafen in Erfurt, die zu Schulungszwecken eine Boeing 737stehen haben.

Um diese Qualifikation zu bekommen, ist es zwingend er-forderlich, im Vorfeld eine Ausbildung im technischenBereich zu haben. Patricks Mitstreiter, fünf an der Zahl, ha-ben fast alle eine einschlägige Ausbildung bei derBundeswehr hinter sich. Der Jüngste im Bunde, Sascha, hatallerdings während seiner Ausbildung zum Industrie me -chaniker keinen Kontakt zu Flugzeugen oder Triebwerken

gehabt. Nach ihrer Ausbildung stehen ihnen allerdings die Türen zuluftfahrttechnischen Unternehmen offen, so auch die am Erfurter Kreuz.

Eines vereint die sechs angehenden Techniker. Sie kommen aus allenRichtungen Deutschlands und treffen sich hier in Erfurt. Da die Schulefür sie ein Vollzeitjob ist, wohnen und leben sie seit kurzem auch in derLandeshauptstadt. Und hier fühlen sie sich wohl. „Erfurt ist super, ichfreue mich schon auf den Sommer“, sagt Patrick im Hinblick auf dasSitzen in den Kneipen und Restaurants der Altstadt. Überhaupt sei al-les in der Stadt vorhanden, was man zum Leben und Wohlfühlenbraucht. „Ich war vorher in Köln“, sagt sein Mitstreiter Eric, „das warecht unübersichtlich und einfach größer. Hier ist alles übersichtlich undschön.“ Auf die Frage, ob sie sich vorstellen können, auch nach ihrerWeiterqualifizierung zu bleiben, kommt unisono die Antwort: Ja! „Ichmöchte auf jeden Fall im Raum Thüringen bleiben. Zumindest, wennes in der Luftfahrttechnik einen Job für mich gibt“, sagt Patrick. AmEnde scheint wohl klar, Erfurt und Thüringen sind in jedem Fall woh-nenswert, aber letztlich entscheidet die gebotene Perspektive über dasHierbleiben oder das Fortgehen. (rw)

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume26

Wenn du in Erfurt auf der Suche nach einer Weiter -qualifizierung im technisch gewerblichen Bereich bist, dannist der ERFURT Bildungszentrum Unternehmens verbund(ebz) eine gute Anlaufstelle. Denn das ebz ist eine große,erfahrene und innovative Bildungseinrichtung. DasSpektrum der Leistungen erstreckt sich über die beruflicheOrientierung von Schülern bis hin zur Industriemeister- undTechnikerqualifizierung und Unterstützung durchPersonalvermittlung.

www.ebz-verbund.de

Kai, 22„Erfurt ist nicht lärmverseucht.Ich wohne mitten in derInnenstadt und habe dennochdas Gefühl, ein Zimmer auf demLand gemietet zu haben. Ich lebeund studiere einfach gern hier.“

Manuela, 28„Das Flair der Stadt kommtimmer dann besonders zurGeltung, wenn Krämerbrücken -fest ist. In jeder Ecke gibt esdann was zu sehen und zuerleben. Auch die verschiedenenTöpfermärkte, die in Erfurtstattfinden, sind ein echterGeheimtipp.“

Fotos: René Weigel, Olivia Köllmer

Ich liebe Erfurt, weil ...

Page 27: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 27

Kay, 25„Ich arbeite als Koch in Erfurtund finde, arbeitstechnisch isthier auf jeden Fall eine ganzeMenge drin.“

Fritzi, 22„Architektonisch ist ErfurtsInnenstadt wirklich anspruchs -voll. Viele verschiedene Baustile,die sich mal mehr, mal wenigermiteinander vermischen. Dasmacht Erfurt aus.“

Fotos: Jens-Ulrich Koch/ddp (4), Olivia Köllmer

sticht, sticht, sticht.“ Resistent gegen Piks-Attacken ist Ullrich Haage mit Sicherheit, schließ-lich ist er Inhaber und Geschäftsführer der Gärtnerei Kakteen-Haage, der ältestenKakteenzucht in Europa. Alles begann 1822 mit einem Ableger der Pflanze „Königin derNacht“, den Friedrich Adolph Haage von König August von Sachsen geschenkt bekam.Seitdem dreht sich bei Familie Haage in Erfurt alles um die stacheligen Pflanzen. Derzeit hatUllrich Haage mehr als zwei Millionen Exemplare von 4.000 unterschiedlichen Kakteenartenaus aller Welt in seinen Gewächshäusern versammelt – auf der Suche nach einem stacheli-gen Freund wirst du hier also mit Sicherheit fündig. (kö/em)

Für einen kurzen Blick vorab: www.kakteen-haage.de

Solarmodule herstellen und zusammen-schrauben will gelernt sein – das weißauch das Thüringer Bildungswerk für be-rufsbezogene Aus- und Weiterbildung(BWAW). Damit du dir deinen Karriere -traum in der Solarbranche erfüllenkannst, gibt es seit April das ThüringerKompetenzzentrum für Mikrotechnologieund Solarwirtschaft. Es ist bundesweitdie einzige Einrichtung dieser Art undbietet dir auf mehr als 3.000 Qua drat -metern die Möglichkeit, dich in einem der25 Berufsfelder ausbilden zu lassen.(kö/em)

www.bwaw-thueringen.de Eigentlich ist Alexander gelernter Gra -fiker. Doch 2004 hängt er seinen Job anden Nagel und fertigt seitdem kunstvollhergestellte Pralinen, Trüffel und Schoko -lade in seiner „Goldhelm Schok o la den-Manufaktur“ direkt auf der Erfurter Krä -mer brücke.

Dass er damit äußerst erfolg reich ist,zeigt ein Blick auf die Ver sandliste seinerSchokoträume: inzwischen verkauft dieChocolaterie ihre Produkte bis nach Ja -pan. (kö/em)

www.goldhelm-schokolade.de

Vor allem Neugier trieb viele DDR-Bürgernach dem Mauerfall nach Westdeutsch -land. Neugier trieb auch Joschni Korte –allerdings in die andere Richtung – direktaus dem Emsland nach Erfurt. Seit 1990lebt der heute 50-Jährige in Thüringenund erfüllt sich seitdem mit „Woodstock“– seinem eigenen Plattenladen direkt inder Erfurter Innen stadt – seinen ganzpersönlichen Lebenstraum. Ob auf Vinyloder CD, ob Indie-, Punk-, Hard- oderKrautrock – hier gibt`s alles, was deinmusikalisches Herz höher schlagen lässt,sogar Platten, die eigentlich längst ver-griffen sind. (kö/em)

www.woodstock-ef.de

Page 28: LebensTräume Erfurt

Ina„Die Stadt hat Charakter! Sie istgroß genug, um alles bieten zukönnen, was eine Landeshaupt -stadt braucht und klein genug,um nicht überfüllt zu sein.“

Florian, 23„Erfurt hat ein cooles Nacht -leben. Bars, Cafés, Clubs undDiscos – da ist immer irgendwowas los. Am liebsten feiere undtanze ich im ‚Musikpark‘ direktam Hauptbahnhof.“

Ich liebe Erfurt, weil ...

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume28

Fotos: Wandersmann/pixelio, Olivia Köllmer

Ob Shopping- oder Sightseeingmarathon – die Stadt lockt, und baldauch schon wieder das Hungergefühl. Zeit für was Herzhaftes, undwem die Bratwurst auf der Schlösserbrücke zu thüringisch ist, der folgtdem Ruf der Sushi Freunde in den Hirschgarten. Eine große Auswahlan inside und outside Gerolltem wartet dort auf dich. Ein echter Genussdazu: Die ausgefallenen Teesorten. Frisch gestärkt wieder ab insGetümmel. Egal wo lang, Hauptsache du kommst in der Marktstraßebeim Eisdieler deines Vertrauens vorbei. Schoko auf die Hand, meint, inder Waffel, oder eine der super Eisbechervariationen – die gibt’s hierauch in heiß, mit echter Flamme – lass dich überraschen. Kein Eisfan?Eine Ecke weiter heißt es: Klein, aber Flo(ho). Gegenüber demHochzeitshaus bekommst du in einem kleinen Café frisch gebackeneWaffeln in den tollsten Kombinationen. Nichts Süßes mehr? Relativ neuin Erfurt, aber ein echter Geh-Rein-Tipp: Das Sol y mar. Stilvoll ent-spannen heißt hier: auf Loungeliegen bei Chilloutmusik Füßen undSeele eine Auszeit gönnen. Die Speise- und Getränke karte kann sichsehen lassen, internationale Spezia litäten, auch für Biofans undErnährungsbewusste machen Lust auf mehr.

Später: Der Tag geht zur Neige, und du gehst mit: Cocktail im MastersHome, ein Glas Wein am We ni ge markt, ein kühles Bier im Dublineroder Livemusik im urigen Museumskeller. Das Angebot ist riesig. VorteilE rfurt: Du musst dich nicht für eines entscheiden. Dank der kurzenWege in der Stadt lässt sich das Unterhaltungsprogramm in Erfurt auchspontan (um)gestalten.

Toooooor! Zur Fußballweltmeisterschaft sind dieses Jahr die Biergärtenwieder eine tolle Alternative zum „Couching“ daheim. Nein, die Sport -muffel müssen nicht allein zu Hause bleiben, ob gemeinsames Tatort -gucken im Ilvers, Bierselbstbrauen im goldenen Schwan, Spieleabend in

der Engelsburg oder Poetry-Slam imUni.cum, die Erfurter geben sich inpuncto Abendunter haltung wirklichdie Ehre!

Du brauchst noch ein bisschen Be -wegung? Dann ab mit dir in einen der

Tanztempel: Musikpark, Presseclub und Co. warten auf dich. Ladies -night, Achtziger-Party, und Blackmusic, auch hier ist das Angebot groß,und wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Apropos Geschmack –auch kulinarisch fährt Erfurt noch einiges auf: Schnitzel, Tapas, oderPizza, du kannst dich mitten in Thüringen locker einmal rund um denGlobus essen. Und egal, wohin du willst, oder woher du kommst, dieöffentlichen Verkehrsmittel sind für dich da, und bringen dich auch imDunkeln wieder sicher nach Hause. (mü)

Und wie?! Lebendig, gemüt lich, vielfältig, einzigartig, modern, traditionell, urig,charmant, aufregend, behag lich, aufgeschlossen und familiär – präsentieren sich dieErfurter Kneipen, Bars, Lokale und Cafés einem ebenso bunt gemischten Publikum.

Aufgestanden, geduscht, angezogen, und jetzt? Frühstück! Heute hastdu mal so richtig Zeit, aber nichts außer Ketchup im Kühlschrank? Dannab in die Innenstadt, frühstücken auf der Terrasse überm Fluss im Über -see. Unter dem Motto „do it yourself“ bastelst du dir aus dem um-fangreichen Angebot einen leckeren Start in den Tag. Unter der Wocheein Schnäppchen, und am Wochenende eine echte Empfehlung: Brun -chen im SiJu. Direkt am Rathaus unter Palmen gilt: Sehen und gese-hen werden, und sich dabei durch das reichhaltige Büffet schlemmen.

Page 29: LebensTräume Erfurt

Katrin, 26„Ich hab das Gefühl, das Wetterist hier immer etwas milder alsim restlichen Thüringen. Außer -dem gibt es hier viele Grünan -lagen – ich gehe in Erfurt sehrgern spazieren.“

Saskia, 23„Ich wohne direkt am Domplatz.Am Abend brauche ich nur vordie Tür zu gehen und bin mittenim Stadt- und Partyleben. Wennich davon dann doch mal zuvielhabe, gibt es prima Möglich -keiten, um zu entspannen. DerNordpark zum Beispiel oder derSteigerwald.“

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 29

Fotos: Landeswelle, Olivia Köllmer

Im Ruhrpott gearbeitet und dann direkt nach Thüringen – so sieht ein echter Kulturschock aus, oder?„Na ja, eigentlich bin ich gebürtiger Hesse. Und Hessen und Thüringensind an sich gar nicht so verschieden. Die Mentalität der Menschen, dieKultur und die Wurst – auch wenn das für manch Thüringer jetzt hartklingt – ähneln sich mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Aberselbst als ich nach mehreren Jahren Leben und Arbeiten in Nord rhein -Westfalen nach Erfurt kam, war das kein wirklicher Kulturschock.“

Das heißt, die Stadt macht es selbst einem Neu-Erfurter leicht, sich wohl zu fühlen?„Ja! Erfurt hat nahezu alles, was es zum Leben braucht und das sehrschön. Als ich noch in Wuppertal lebte, wollte mich nie jemand besu-chen. Seitdem ich Erfurter bin, kann ich mich vor Angeboten seitensmeiner Freunde oder Familie kaum retten. Fast jedes Wochenende be-sucht mich jemand, um mit mir die Stadt zu erkunden.“

Und was müssen deine Gäste auf jeden Fall gesehen haben?„Die Schokoladmanufaktur auf der Krämerbrücke steht bei meinerSightseeing-Tour an erster Stelle. Hier gibt’s die leckersten Pralinen undSchokoladen der ganzen Stadt. Man weiß vor lauter Staunen gar nicht,was man zuerst probieren soll. Einmal auf der Krämerbrücke ange-kommen ist natürlich ein kleiner Abstecher in das Innere der bebautenBrücke absolut Pflicht.“

In das Innere der Krämerbrücke?„Ja, selbst viele Erfurter wissen gar nicht, dass man nicht nur über, son-dern auch in die Krämerbrücke gehen kann. Man steht dann direkt inden steinernen Pfeilern der Brücke – ein echtes Erlebnis!“

Und auf der Brücke ist bekanntlich immer was los. Hier arbeitenund wohnen Erfurter inmitten historischer Mauern. Wo wohnst dueigentlich?„Als ich vor vier Jahren nach Erfurt kam, habe ich zunächst in der Platte,direkt am Juri-Gagarin-Ring gewohnt – ideal, um sich einzuleben. DankConcierge- und Hausmeisterservice musste ich mich um fast nichtskümmern. Auf Dauer war das jedoch nicht das Richtige für mich. Heutewohne ich in der Nähe des Leipziger Platzes, in einer Altbauwohnung.Das schätze ich sehr. Ob Bäcker, Supermarkt, Fitnessstudio, Pizza- oderBlumenladen – alles ist direkt ums Eck und auch zur Innenstadt oderzum Radiosender ist es nicht weit.“

Erfurt, auch in Zukunft für dich „The place to be“? „Prinzipiell ja. Manchmal fehlt mir das richtige Großstadtgefühl. Ichbrauche das ab und an, weil ich es während meiner Zeit in Nord rhein -Westfalen kennen und lieben gelernt habe. Aber das allein ist nochkein Grund, Erfurt den Rücken zu kehren. In nur zwei Stunden ist manin Leipzig, in weniger als vier in Berlin. So schnell wird mich Erfurt al-so auch in Zukunft nicht los.“

Wenn Thüringen noch schläft, steht er bereits am Mikrofon, verbreitet gute Laune, informiert über das aktuelle Weltgeschehenund hilft dir mit der richtigen Musik sanft aus den Federn. Bastian Bender ist die Morgenstimme von Landeswelle Thüringen.Vor vier Jahren zog er von Wuppertal nach Erfurt. Mit ihm sprach Olivia Köllmer.

www.landeswelle.de

Page 30: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume30

N3 Engine Overhaul Services BorgWarner

Fotos: Jens-Ulrich Koch/ddp, Bosch Solar, BorgWarner

www.initiative-erfurter-kreuz.de

Bosch Solar

Für mehr als 5.000 Menschen in Thüringen heißt es jedenMorgen, wenn der Wecker klingelt: Aufstehen, Stulleschmieren und ab zum Erfurter Kreuz. Denn hier, zwischenArnstadt und Erfurt, verdienen sie ihr täglich Brot im derzeitgrößten Gewerbegebiet des Freistaates.

Innerhalb von fünf Jahren haben sich an der Schnittstelle derAutobahnen 4 und 71 rund 60 Unternehmen angesiedelt. Zu ihnenzählen Großunternehmen wie N3 Engine Overhaul Services, Borg War -ner Transmission Systems Arnstadt oder die Solarhersteller Bosch SolarEnergy, Masdar PV und Sunways. Aber auch kleinere Unternehmen, et-wa Schubertpower oder das Avermann Laser- und Kantzentrum findetman am Standort Erfurter Kreuz. Nach deiner Ausbildung oder deinemStudium kannst du hier also Karriere in den unterschiedlichsten Bran -chen machen – vom Logistiker über Fluggerätemechaniker bis hin zumMikrotechnologen oder Bäcker ist alles möglich. Diese Vielfalt ist ne-ben der guten Verkehrsanbindung und der Nähe zu Thüringer Uni -versitäten und Forschungseinrichtungen eine der Gründe, warum dasIndustriegebiet für Investoren und Fachkräfte attraktiv ist, das weißauch Wolfgang Kühnhold, Geschäftsführer von N3 Engine OverhaulServices: „Fachkräfte kommen nicht wegen eines Leuchtturmes nachThüringen. Das Gesamtpaket ist entscheidend. Das IndustriegebietErfurter Kreuz besitzt eine Vielfalt von Firmen, die unterschiedlichsteBerufsmöglichkeiten bieten. Genau das ist für Fachkräfte, aber auchfür potenzielle Rückkehrer entscheidend.“ Kühnhold ist, ebenso wie 30

weitere Unternehmer der Region, Mitglied und Mitbegründer derInitiative Erfurter Kreuz e.V. Vor über einem Jahr hat sich der Interes -senverbund mit dem Ziel, die Region zu einer national und internatio-nal beachteten Region in der Mitte Deutschlands und Europas weiter-zuentwickeln, gegründet. „Zunächst ging es darum, sich überhauptkennen zu lernen und zu sehen, in welchen Bereichen wir etwas ver-ändern können und müssen“, so Michele Zimmermann, Vorstands -vorsitzende der Initiative. Seitdem trifft man sich regelmäßig und ar-beitet gemeinsamen an Konzepten zur Verbesserung der Arbeits- undLebenssituation am Erfurter Kreuz. Das Engagement für eine einheitli-che Beschilderung oder eine verbesserte Anbindung des Gewerbe -gebietes an das öffentliche Nahverkehrsnetz gehört hier ebenso dazu,wie das Abstimmen von Sicherheitsstandards. Auch um den Nachwuchskümmert man sich: Die Initiative ist Mitbegründer der seit 2008 jähr-lich stattfindenden Arnstädter Berufsinformationsmesse. Außerdemwird ein enger Kontakt mit Schulen in der Region gepflegt. MitSchnuppertagen und Praktika will man Schülern früh zeigen, was dasErfurter Kreuz an Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten zu bietenhat.

Du siehst, das Erfurter Kreuz ist nicht allein eine Autobahnkreuzung,hier wird auch eine ganze Menge für dich und deine berufliche Zukunftgetan. Also wer weiß, vielleicht klingelt ja bald auch dein Wecker amfrühen Morgen und erinnert dich daran, dass du zur Arbeit ins Indus -triegebiet am Erfurter Kreuz musst. (kö)

Page 31: LebensTräume Erfurt

Verlagssonderveröffentlichung desWirtschaftsspiegel Thüringen

Herausgeber/Verleger:Meier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wirtschaftsspiegel.comSitz der Gesellschaft: Niedererbach

weitere Verlagsprodukte:

Redaktion:Chefredakteur: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected]/Projektleitung: René Weigel (rw)Tel.: 0361 55048662E-Mail: [email protected]: Sascha Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]: Olivia Köllmer (kö) Tel.: 0361 55048466Mail: [email protected]: Manuela Müller (mü) Tel.: 0361 55048466Mail: [email protected] Mitteilung (em)

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:28.05.2010

Assistenz der Geschäftsführung:Juliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

Werbefachberater:Projekt WiYou: Götz Lieberknecht Tel.: 0170 3084577E-Mail: [email protected]üdwestthüringen: Andreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringen: Steffen WolframTel.: 0177 2356218E-Mail: [email protected]üringen: Jürgen BarkewitzTel.: 0170 7973516E-Mail: [email protected]üringen: Anett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Titelbild: Ben Wolf/Four MusicLayout: s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)Druck: Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung desVerlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung fürunverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos undIllustrationen.

Wir danken der Stadtverwaltung Erfurt für diefreundliche Unterstützung.

Für die Richtigkeit der Beiträge zeichnen dieAutoren verantwortlich. Die in den Beiträgenwiedergegebenen Meinungen müssen nicht injedem Fall mit der Ansicht der Redaktionübereinstimmen.

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 31

Impressum

Die beiden Landräte sind sich einig: Sie wollen gemeinsam die Erfolgsgeschichte des über 50Unternehmen zählenden Industrieareals weiter entwickeln. Und mit der Stadt Erfurt und derenOberbürgermeister Andreas Bausewein haben sie einen starken Partner für dieses ehrgeizigeVorhaben gefunden. Das Bündnis beschreibt sich selbst als „Die großen Drei“ und wird nun künf-tig eng miteinander kooperieren. Dabei haben sie deine Karriere und die Möglichkeiten zurVerwirklichung deiner Lebensträume im Blick. Auch wenn die Stadt Erfurt flächenmäßig nicht amGewerbestandort beteiligt ist, sieht Bausewein dennoch große Vorteile für dich als Einwohner derLandeshauptstadt: „Wir werden uns künftig nun gemeinsam vermarkten und den Einwohnern dergesamten Region eine Perspektive bieten. Wir leben ja alle nicht auf einsamen Inseln, sondern ineinem gemeinsamen Lebensraum“, so Bausewein. Dabei erläutert er weiter, dass es in der Stadtselbst zwar bereits etwa 135.000 Arbeitsplätze gebe, aber man die gesamte Region als

Wachstumskern Thürin gensbetrachten sollte, und dahereine Zusammen arbeit sei-tens der Stadt Erfurt unter-stützt und gefördert werde.Außerdem sei dieser Wachs -tumskern bereits zum Qua -litäts sie gel für Lebens qua -lität als Marke gereift.„Da von profitiert natürlichErfurt, und mit dieser Markewird unser Name in die gan-ze Welt hinaus getragen“freut sich der Stadtchef.

Ziel der Kooperation ist dieZusammenarbeit in den Be -reichen Wirtschaft, Tou ris -mus und Bildung. Erste An -sätze sind beispielsweise imöffentlichen Nahverkehr zu

sehen. So soll eine Infrastruktur geschaffen werden, dass man, egal ob aus Erfurt oder aus demLandkreis Gotha kommend, unkompliziert und ohne Hindernisse, etwa wie unterschiedliche Ticketsund Tarife, seinen Arbeitsplatz erreichen kann. Des Weiteren werden die Bildungskapazitäten, etwa bei Berufsschulen oder Ausbildungszentren, gebündelt. So kannst du beispielsweise bei ei-nem der großen Solarkonzerne am Erfurter Kreuz arbeiten, aber andererseits auch dein Know-how beim deutschlandweit einzigartigen Solarausbildungszentrum in Erfurt erlernen und ver tie - fen. Gemeinsame Aus- und Weiter bildungsstandards in allen drei Verwaltungseinheiten werdendies künftig erleichtern. Und ganz nebenbei sind die Landeshauptstadt und deren Bewohner op-timal an das Entwicklungspotenzial der teils hochinnovativen Unternehmen vor den Toren derStadt angebunden. Gemeinsam an einem Strang ziehen und sich nicht gegenseitig Konkurrenzmachen. Ein Beispiel, das zeigt, hier lohnt es sich zu leben, aber auch eines, das deutschlandweitSchule machen sollte. (bo)

Das Flair einer Landeshauptstadt genießen und vorden Toren der Stadt, in Thüringens größtemGewerbegebiet, bei Global Playern arbeiten – auchdas ist Erfurt. Das pulsierende Industriegebiet imSüdwesten der Stadt liegt, geografisch betrachtet, inzwei Landkreisen – dem Ilmkreis und dem LandkreisGotha. Zumeist bringen solche Verwaltungsgrenzenüberschreitende Gemarkungen organisatorischeSchwierigkeiten mit sich. Doch nicht am ErfurterKreuz!

Andreas BauseweinOberbürgermeister Erfurt

Dr. Benno Kaufhold Landrat Ilmkreis

Konrad GießmannLandrat Landkreis Gotha

Fotos: Daniel Bormke

Page 32: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume32

Eigentlich hätte Christoph bei seinem Arbeitgeber für den Zivildiensteine Ausbildung zum Altenpfleger absolvieren können, das Angebotstand. Allerdings wollte er den Schichtdienst vermeiden und bewarbsich anderweitig für Lehrstellen mit „geregelten Arbeitszeiten“, wie ersagt. Hintergrund ist sein Hobby. Christoph spielt seit vielen JahrenTischtennis mit guten Aussichten, in diesem Jahr in die Verbandsligaaufzusteigen. Ein Umzug war okay, denn auch in Erfurt gibt es Vereine,aber Trainingszeiten sind mit Schichtarbeit nur schwer vereinbar. Des -halb war der Schock auch recht groß, als er, gerade für ein Vorpraktikumbei Dachser angetreten um Lagerarbeit und andere Bereiche desUnternehmens kennen zu lernen, um drei Uhr Morgens den Dienst an-

treten musste. Allerdings war das nur dieEinstimmung, denn in der Ab teilung Ab rech -nung gibt es diese Schichten nicht.

Die Wahl für Erfurt als Lebensraum fielChristoph leicht. So wie viele andere auch,wollte er nach Schule und Zivi in der Näheseiner Familie und seiner Freunde bleiben.Es zog ihn nicht in die Ferne. Sogar seinenfrüheren Wunsch, Mediengestalter zu wer-den, gab er deswegen auf, denn eine Lehr -stelle in dem Bereich fand er damals nicht.Bereut hat er es bis heute nicht. Bei Dachserhat er eine aussichtsreiche An stellung ge-funden und sein Job als Kaufmann fürSpedition- und Logistikdienstleistungenmacht ihm Spaß. Erfurt und seine Umge -bung bietet ihm jede Menge Möglichkeitender Freizeitgestaltung. Die Menschen seienaufgeschlossen und zuvorkommend. Undauch der Feierabend kann in so mancherKneipe seinen Ausklang finden. „Da ist

Erfurt sehr gut ausgestattet“, meint Christoph mit einem Lächeln undfügt an, dass er bei weitem noch nicht alle ausprobiert habe.

Für ihn sei die Entwicklung durchaus positiv verlaufen. Nachdem dergebürtige Erfurter mit seinen Eltern in die Nähe Apoldas ziehen muss-te, ist er heute wieder in seiner Heimatstadt angekommen. Die Nähedes Gewerbegebietes zur Landeshauptstadt macht es möglich. Sowohnt Christoph inmitten der Stadt und hat dank sehr guter infra-struktureller Anbindung lediglich 15 Kilometer Arbeitsweg. So sieht ersich auch in der Zukunft in der Landeshauptstadt, allein eine größereWohnung dürfte es dann sein. (rw)

Im größten Gewerbegebiet Thüringens, dem Erfurter Kreuz, ist der Logistiker Dachser zu Hause. Hier liegt einer von über 300Standorten des 17.500 Mitarbeiter starken Unternehmens. Einer von denen, dem die Dachser-Familie eine Zukunft bietet, istChristoph Watz. Der 22-Jährige begann bereits seine Ausbildung am Erfurter Kreuz und ist heute in der Abrechnungsabteilungangekommen. Geschafft hat er schon immer, wie er sagt: „Nach meinem Abitur hatte ich eine kurze Pause, bin danach direktzum Zivildienst und anschließend zu Dachser in die Ausbildung. Hier wurde ich dann auch übernommen.“

Bernd das Brot, Fernsehstar„Also eigentlich bin ich jaPotsdamer und kein Erfurter.So´n Mist.“

Marc, 32„Inzwischen lebe ich schon fastzehn Jahre hier. Mich fas ziniertdie Mischung von Handel undGastronomie in der Innen stadt.Im Sommer findet fast das ganzeLeben in Straßen cafés, Parks oderBiergärten statt. Das hat etwasvom italie nischen Le bensgefühl.Das ist Großstadt flair in einereigentlich kleinen Stadt.“

Ich liebe Erfurt, weil ...

www.dachser.de

Fotos: René Weigel, Olivia Köllmer

Page 33: LebensTräume Erfurt

01/2010 · Erfurter Lebensträume

Erfurter LebensTräume 33

Doreen, 21„Die Einkaufsmöglichkeiten, dieErfurt zu bieten hat finde ichklasse. Man muss keine weitenWege auf sich nehmen, undfindet alles, was man braucht,im Zentrum.“

Marcel, 24„Früher hat es mir hier nichtunbedingt gefallen. Das ist heuteanders. Manchmal muss manerst weggehen, um wirklich zubegreifen, was Heimat bedeutet.Ich fühle mich hier wohl, ganzeinfach, weil man meine Arbeitund auch mich selbst achtet undmir eine gewisse Wertschätzungentgegen bringt.“

Der 25-Jährige überlegte nach seinem Realschulabschluss im Jahr2001, in welche Richtung es für ihn gehen könnte. Technik war seinDing und so bewarb er sich als KfZ-Mechaniker und als Mechatronikerin verschiedenen Unternehmen. Klar war für ihn schon zu der Zeit, dasser in der Nähe seiner Heimat bleiben wollte. Über die Agentur fürArbeit erfuhr er von der geplanten Ansiedlung von BorgWarner amErfurter Kreuz. Nach einer Bewerbung folgten das erste Vorstellungs -gespräch und dort erfuhr er, dass sich die Firma 2003 an dem Standortniederlassen sollte. Seine Ausbildung lief dann überbetrieblich bei derFirma Thales Rail Signalling Solutions GmbH – damals noch Alcatel.Das ist auch heute noch so. Die betrieblichen Ausbildungszyklen fin-den bei BorgWarner, alles andere bei Thales statt.

Nach seiner Ausbildung zum Mechatroniker wurde Marc direkt von demKupplungshersteller übernommen. Er kam in die Abteilung Anwen -dungs technik, genauer in die Unterabteilung Prüffeld. Hier führt er dieserienbegleitenden Prüfungen der Produkte durch und ist damit einerder Wenigen, die nagelneue Doppelkupplungen für Autos wie BMW,Porsche oder auch den Bugatti Veyron, das teuerste Serienfahrzeug derWelt, zerstören dürfen. Das heißt, er prüft unter anderem die Belas -tungsmöglichkeiten des Materials bis weit über die Schmerzgrenzenhinaus. Damals arbeitete er zusammen mit einem Ingenieur in derAbteilung. Heute ist er der Koordinator des Prüffeldes und hat den Titel

des Technikers. Möglich machte das seine Weiterqualifizierung zumstaatlich geprüften Techniker für Mechatronik, die er im ERFURTBildungszentrum absolviert. Vier Jahre lang, jeden Freitagnachmittagund jeden Samstag die Schulbank drücken. „Das ist schon hart, weilman nebenbei natürlich die Arbeit nicht vergessen darf. Das heißt je-den Abend lernen und am Tag arbeiten. Viel Freizeit bleibt einem danicht“, sagt Marc. Gleichzeitig ist er aber stolz darauf, dass er es baldgeschafft hat, denn im Juni stehen die letzten Prüfungen an. Den Lohndafür hat er bereits bekommen, denn wie gesagt koordiniert er mitt-lerweile seine Abteilung und ist damit bereits als Techniker angestellt.

Gleichzeitig kann Marc seinen Traum verwirklichen, nicht aus derHeimat wegzuziehen. „Mein ganzer Freundeskreis bewegt sich rund umErfurt. Und durch die Entwicklung des Erfurter Kreuzes hat man ein-fach viele Möglichkeiten, Arbeit zu finden. Vor allem als junger Mensch.Deswegen bin ich froh, hier dazuzugehören und einen Job bekommenzu haben“, ist sich Marc sicher. Relativ sicher ist derzeit auch seinArbeitsplatz, denn BorgWarner expandiert und wird auch zukünftigneue Leute einstellen. „Hier wird mir Sicherheit geboten und ich haberundherum alles zum Leben. Da muss ich doch nicht in den Westen ge-hen“, schließt Marc und spricht damit wahrscheinlich vielen jungenMenschen aus der Seele. (rw)

www.borgwarner.com

Du hast einen Berufsabschluss und einenJob, dort fühlst du dich wohl, aber du

möchtest gerne noch mehr erreichen? KeinProblem, mit genügend Ehr geiz und deinem

Willen. Erfurter Lebensträume traf MarcHöniger, frisch gebackener Techniker bei

dem Auto mo bilzulieferer BorgWarner amErfur ter Kreuz.

Fotos: René Weigel, Olivia Köllmer

Page 34: LebensTräume Erfurt

Erfurter Lebensträume · 01/2010

Erfurter LebensTräume34

Die offenen Stellen der Handwerksbetriebe werden durch dieQualifizierungsberater anonym potenziellen Bewerbern angeboten. Mitallen Interessenten werden im Vorfeld Gespräche geführt, um dieEignung festzustellen. Dank dieser passgenauen Vorauswahl, die al-lerdings kein Ranking der Bewerber beinhaltet, wird dem Fachkräftesuchenden Betrieb viel Arbeit abgenommen und damit Zeit gespart.Allein im letzten Jahr wurden dank des Einsatzes der Qualifizie rungs -berater 84 Arbeitsplätze in Handwerksbetrieben des Kam mer bezirkes

Erfurt besetzt. Qualifizierungsberater unter-stützen Unter nehmer bei der Weiterbildungihrer Mit arbeiter und bieten Lösungen impersonalwirtschaftlichen Bereich. Zum einendurch die Analyse und Ermittlung Ihres Qua -

lifi zierungs- und Fachkräftebedarfs, durch die konzeptionelle Beratungfür passgenaue Qualifizierungsmaßnahmen, Koordinie rung bei derEinstellung einer geeigneten Fach kraft, sowie zum anderen durch dasAuf zeigen bedarfsgerechter Förder möglichkeiten und die Begleitungbei der Umsetzung sämtlicher Maßnahmen.

Die Qualifizierungsberater werden vom Freistaat Thüringen und demEuropäischen Sozialfonds gefördert. (em)

www.qualifizierte-fachkraefte.de

Bei der Suche nach Fachkräften werden die Handwerksbetriebe durch dieQualifizierungsberater der Handwerkskammer Erfurt unterstützt. Aktuell habendie Betriebe insgesamt 79 offene Stellen, vor allem in den Bau- und Elektro/Metall -berufen sowie im Lebensmittelhandwerk angezeigt. In den betreuten Betriebenwerden vor allem Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung sowie Meister,Techniker und Hochschulabsolventen gesucht.

Foto: HWK

Page 35: LebensTräume Erfurt

www.messe-erfurt.de

Messen und Ausstellungen Tagungen und Kongresse Konzerte und Events

Erwicon – Erfurter Wirtschaftskongress 10. – 11. Juni 2010

Grüne Tage Thüringen 10. – 12. September 2010

sport.aktiv – DIE OUTDOORMESSE 30.– 31. Oktober 2010

Holiday on Ice 15. – 19. Dezember 2010

Page 36: LebensTräume Erfurt

Der perfekte Service für Studenten, die ihre Zukunft in Thüringen suchen!Der UFaS Thüringen unterstützt Sie bei der Suche nach Praktika und praxisnahen Abschlussarbeiten. Wir helfen Studenten, die sich in einem Thüringer Unternehmen auf den Studienabschluss vorbereiten wollen. Wir vermitteln Kontakte zu Unternehmen, helfen bei der Erstellung eines Bewerberprofils, beraten zur Karriere u. v. m.

Sprechen Sie uns an: Unternehmer- und Fachkräfteservice (UFaS) ThüringenTelefon 0361 5603-520 | www.ufas-thueringen.de

Gefördert durch:

leg_anz_student_a4_0525rz.indd 1 25.05.10 16:09