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Das Lifestyle und Genuss-Magazin Dezember 2010. Alle Online-Berichte zusammengefasst, zum Blättern und Download.

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07 HOTEL: Burg Schlitz – das etwas andere RefugiumGeheimtipp oder das Glück der Gleichgesinnten in der Mecklenburgischen Schweiz

14 Gut geknackt, gut geknabbertAlles wissenswerte über Nüsse

16 KULINARIA: Das „perfekte Asia-Dinner“ für 5 PersonenIm Winter darf es ruhig etwas schärfer sein

19 Après Ski in MünchenDie Alm auf dem Dach des Mandarin Oriental lädt zum Hüttenzauber

23 HOTEL: Wie auf Wolken...Ohne Flugangst in den Himmel

26 Verweile doch, Du bist so schönVom Himmel auf Erden und den Sternen ganz nah

04 Im SchokoladenhimmelHeinz-Richard Heinemann, einer der leidenschaft-lichsten Konditormeister Europas.

08 Südafrika am KapFaszination in Bildern: Landschaften des Weinszwischen Indischem und Atlantischem Ozean.

20 Villa ValverdeSüdwesten der portugiesischen Algarve: Tradition und Design betören die Sinne

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33 KULINARIA: Ingwer – das gewisse, fein geschärfte EtwasRaffiniert und extravagant, außergewöhnlich und individuell, gesund und immer eine Bereicherung

38 Ingwer im Wandel der ZeitenBetrachtungen zur Geschichte

39 TEST: Riesling SpätlesenDie Große Degustation: 286 Weine des Jahrgangs 2009 im Test

45 HOTEL: The World´s Greenest HotelAusgezeichnet! Das Crowne Plaza Copenhagen Towers ist das Beste!

52 ImpressumVorschau

20 Fisch auf den Tisch! Aber welchen?Fisch ist lecker und gesund. Aber welchen Fisch darfman mit gutem Gewissen heute noch essen?

34 Die Straße des Glases inmitten wogender WälderBayerns Besonderheit aus Natur, Kultur, Kulinaria und Tradition, und ein sieben Jahrhunderte altes Handwerk.

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Ich habe ein gemütliches zuhause. Eines, wo ich mich

geborgen fühle, wo ich mich zurückziehen kann, wo die ganzeWelt draußen bleiben muss, wenn ich sie nicht reinlassen

möchte. Eines, wo ich zu einem guten Buch eine gute Trink-schokolade trinken kann. Oder zum leckeren Rotwein vor

dem Kamin ein Stück Schokolade oder eine himmlischePraline zum Dessert. Oder ein ganzes Dessert mit den

köstlichsten Varianten aus Schokolade. Ich genieße es, michvon ihrer himmlischen Vielfalt verführen zu lassen und

schmelze jedes Mal dahin.

Wahrscheinlich reise ich auch deshalb nicht so gerne.Wenn es aber doch einmal sein muss, brauche ich in jedem

Fall ein kleines Stückchen Heimat: „Wo geht es hier bittezur besten Confiserie der Stadt?“

In Zürich zum Beispiel gibt es für mich nur ein Ziel. Das„Sprüngli“-Café am Zürcher Paradeplatz. Dort, wo man mit

den besten Kakaosorten, den besten Zutaten, mit dergrößten Liebe und Sorgfalt die himmlischsten Schokoladen-

träume herstellt, ist für mich auch immer ein kleines bisschenzuhause. Ob der Maître Chocolatier, der eidgenössisch

diplomierte Konditormeister, Mitglied im Club des Croqueurs,im Relais Desserts International und in Eurotoques, DER Papst

der Pralinen, Heinz-Richard Heinemann, das auch so ge-

Kein zweites Mal hat die Natur eine solche Fülle der

wertvollsten Nährstoffe auf einem so kleinen Raum zusammengedrängt

wie gerade bei der Kakaobohne. Alexander von Humboldt

Die größten Tragödien schrieben die Griechen und Shakespeare. Sie kannten keine Schokolade.

Im Schokoladenhimmel

Bettina Linnig

sehen hat? Er hat dort viele Jahre als Geselle gearbeitet um

sein Können, welches er sich als Lehrling in der renommiertenConfiserie Mojonnier in Lausanne angeeignet hatte, weiter

auszubauen. Er war schließlich weit weg von Mönchen-gladbach im Rheinland, wo er 1948 geboren wurde und

seine Eltern seit 1932 eine kleine Konditorei betrieben.Gelernt hat er den Umgang mit dem braunen Gold nur bei

den Besten. So ist es fast schon als selbstverständlichanzusehen, dass er, verbunden mit seinem in die Wiege

gelegten Talent, seiner Hingabe und seinem Fingerspitzen-gefühl einer der Besten ist. Er weiß, wie er sich die über

600 Aromastoffe, die in der Schokolade zu schmecken sind,für seine Kreationen zu Nutze macht. Bei all den Zutaten,

die er verwendet, achtet er darauf, dass es immer die besteQualiät ist. Denn egal von welchem Baum die Kakaofrucht

stammt, von dem genügsamen Forastero-Baum – ausdessen Frucht der größte Teil der schokoladigen Produkte

hergestellt wird – oder von dem in Mittelamerika angebautenCriollo-Baum; der Weg zur fertigen Schokolade ist weit. Der

Forastero-Baum ist der ertragreichste. Der Criollo, der dieregenreichen Hochlagen liebt und deutlich weniger ertrag-

reich ist, der Edlere. Die Ernte ist jedoch bei beiden auch

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heute noch Handarbeit, wie so viele Vorgänge in der Kondi-torei Heinemann auf dem Weg zu den fertigen Köstlichkeiten

auch.Für die Produkte der Konditorei Heinemann ist das Beste

gerade gut genug. Deshalb bezieht der Chocolatier dieRohmasse bereits seit über 50 Jahren aus der Schweiz. Nach

eigenem Rezept wird dort die Vollmilch- und Zartbitter-

Kuvertüre für ihn hergestellt. Die Zulieferer der weiterenZutaten kennt er ebenfalls alle persönlich. Er steht in engem

Kontakt mit ihnen und besucht sie immer wieder vor Ort umpräsent zu sein, und um sich von der einwandfreien Qualität

und Reinheit zu überzeugen. Und Qualität zeichnet sich aus.Handarbeit tut den Rest dazu. Dafür sorgen Konditormeister

Heinz-Richard Heinemann, seine Konditoren und Confiseuremit Leidenschaft.

Früh am Morgen hört er als erstes den Wetterbericht,denn die Schokolade ist wetterfühlig und nicht bei jeder

Witterungslage gleich in der Verarbeitung. Danach fährt er

von Düsseldorf nach Mönchengladbach, wo er mit seinenKonditoren täglich ab 6 Uhr in der Backstube steht. Er muss

mittendrin sein, will nicht alleine vom Schreibtisch ausbestimmen und entscheiden. Er ist überall, weiß über alles

Bescheid. Entscheidet persönlich was seinen und somit denQualitätsansprüchen seiner Kunden genügt und in die Läden

darf. Natürlich alles immer ohne Konservierungsstoffe. Dasmacht die Ware nicht lange haltbar. Sie wird nur in „verkaufs-

gerechten Portionen“ hergestellt. Deshalb gibt es auch nichtimmer alles und nicht in jeder Stadt eine Filiale. Der Lieferweg

wäre zu weit. Die Träume aus Schokolade sind zu empfindlich.München hat den weitesten Weg und wird die Ausnahme

bleiben.Der sensible Umgang mit den frischen Zutaten und den

fertigen Kreationen wird immer wieder ausgezeichnet. ZumBeispiel die göttlichen Champagne-Trüffel. Exzellente Zutaten,

14 verschiedene Arbeitsgänge, ein streng geheimes Rezept,

fertig sind die mit diversen Preisen ausgezeichneten welt-

besten Champagne-Trüffel. Und dann bleibt auch Heinz-Richard Heinemann die Zeit zum Genießen. Dann öffnet er

eine Dose „Cru Sauvage Bolivia“ mit einer Schokolade aus68% Wildkakao, atmet den Duft ein, zerbricht ein Stück,

schließt die Augen und genießt. Unverfälschte, edelsteKakaoaromen, klassisch, pur. So soll Schokolade schmecken.

Made bei Heinemann.Wir danken Herrn Heinz-Richard Heinemann für seine

Zeit und freundliche Unterstützung.

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Für 60 Stück:

60 helle Schokoladen-Hohlkugeln

Für die Champagne-Füllung:

125 g weiße Schokolade

65 g weiche Butter30 g Läuterzucker

3 cl Marc de Champagne

Für die Canache:

130 g dunkle Kuvertüre oder Edelbitter-Schokolade (64%)

80 g Sahne1 Vanilleschote

60 g Butter

Für den Überzug:

ca. 100 g helle Kuvertüre

20 g Puderzucker

Außerdem:

Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle

Zubereitungszeit:

ca. 60 Minuten

Kühlzeit:

über Nacht

Zubereitung:1. Für die Füllung die Schokolade im Wasserbad schmelzen. DieButter cremig rühren. Die flüssige Schokolade zur Butter geben, denLäuterzucker und den Marc de Champagne einrühren. (Wenn dieMasse nicht glatt wird, den Schüsselboden ganz kurz in einemWasserbad erwärmen.)

2. Für die Canache die dunkle Kuvertüre klein hacken. Die Sahnemit der längs aufgeschnittenen Vanilleschote aufkochen, dann denTopf von der Kochstelle nehmen. Die Vanilleschote herausnehmen,das Vanillemark auskratzen und dieses zurück in die Sahne geben.Die fein gehackte Kuvertüre in die heiße Sahne geben und zumSchluss die Butter in kleine Stückchen zugeben.

3. Zum Verarbeiten müssen Champagne-Füllung und Canache kühl,aber noch weich und dickflüssig sein. Die Champagne-Füllung inden Spritzbeutel geben und die Schokoladen-Hohlkugeln jeweils zurHälfte füllen. Die Füllung kurz fest werden lassen. Dann die Canachein den Spritzbeutel geben und die Hohlkugeln damit auffüllen. 1 Tagkühl stellen, jedoch nicht im Kühlschrank.

4. Die Kugeln mit temperierter heller Kuvertüre überziehen, abkühlenlassen und in Puderzucker wälzen.

www.LaViaVita.de

Diesen und weitere Schokoladen-träume zum Selbermachen finden

Sie im Buch von Heinz-RichardHeinemann „Schokoladenträume“,

erschienen im Südwest-Verlag,ISBN 978-3-517-08463-3.

Zu bestellen unter www.konditorei-heinemann.de.

SCHOKOLADENTRÄUME

Champagne-Trüffel

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Stayokay Amsterdam Vondelpark7

Der Geheimtipp oder das Glück der Gleichgesinntenin der Mecklenburgischen Schweiz nahe der Müritzer Seenlandschaft

Burg Schlitz – das etwas andere Refugiums war einmal ein prächtiges Schloss. Und es ist nochimmer eines. Viele Herren sah es, bis schließlich einer

kam, der dessen wahre Seele entdeckte, um dieses Glück

mit Gleichgesinnten zu teilen. Heute ist das Schlosshotel BurgSchlitz in Hohen Demzin nahe der Müritzer Seenlandschaft

im Besitz von Mathias Stinnes, zugehörig auch die angrenzen-den Ländereien, einst derer von Schlitz, die das hochherrschaft-

liche Anwesen zu Beginn des 19 Jahrhunderts errichteten.Picknick im 200-Hektar-Park mit reichem Wildbestand,

Ausfahrt mit dem Vierspänner, Tea-time der feinen englischenArt, Pilze sammeln mit dem Förster oder einfach nur Verweilen

unter alten Bäumen. Mehr noch: Reiten und Radeln, Joggenund Jagen, Walken und Wandern – all das in der Umgebung

von Seen und Fischteichen. Über Indoor-Pool, Sauna, Dampf-bad und Sonnendeck verfügt die „Spa & Wellness Lounge“.

Das Country-Hotel, Relais & Châteaux, beeindruckt mit20 stilvoll eingerichteten Zimmern und Suiten. Die nach Maß

gefertigten Möbel stammen aus den renommierten WerkstättenHellerau bei Dresden. Elegant die Salons mit wertvollen

Antiquitäten. Burg Schlitz, auch eine Möglichkeit zur Trauung:Kirchlich in der Hauskapelle, standesamtlich im Schloss.

Ländlich fein die Küche – gehoben, nicht abgehoben. Imneogotischen Rittersaal das Restaurant, zugänglich auch für

Gäste von außerhalb. Wer das „Private Dining“ schätzt, zuzweit oder im Freundeskreis, dem wird einer der Salons

hergerichtet.Für (Gast-)Pferde stehen mehrere Boxen im benach-

barten Marstall zur Verfügung. Durch Felder und Wälder, über

E Wiesen und Alleen, vorbei an Seen und Sehenswürdigkeiten:

Reiten und Kutschieren sind ohne Einschränkungen möglich.Und seine Begeisterung für die Fliegerei, die Jagd, Polo-

turniere und für das gute Leben teilt der Schloss- undBurgherr stets vergnügt mit seinen Gästen.

www.LaViaVita.de

Das Burg-Schloss des Mathias Stinnes,zwischen 1806 und 1823 errichtet von

Hans Graf von Schlitz alshochherrschaftlicher Familiensitz.

Informationen im Internet: www.burg-schlitz.de.Telefon: 03996-12700. E-Mail: [email protected]

Einer der Salons. Empfohlen auch fürs „Private Dining“.

In Hellerau nach Maß gefertigt das Mobiliar in den Zimmern.

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s ist eine Reise in eine ferne Region, die mit fast allemgesegnet ist, was das Füllhorn der Natur zu bieten hat.

Eine Reise ans südafrikanische Ende der Welt, ans Kap mitseiner grandiosen Landschaft und der schier unerschöp-

flichen Flora und Fauna – dort, wo schon vor 350 Jahreneuropäische Siedler die ersten Weintrauben ernteten.

Wo sich Atlantischer und Indischer Ozean treffen, ander Süd-spitze des Kontinents im „Western Cape“, weltweit

eine der faszinierendsten Regionen, dort reifen die Weine,die seit den 1980er Jahren nach und nach von sich reden

machten.Weinfarmer und Winemaker hatten erkannt, dass ihre

Zukunft vor allem in Kreszenzen aus Premium-Rebsortenliegt. Nachdem in den 1990er Jahren offizielle politische

Einschränkungen fielen, wurde mit der Erweiterung derWeinberge und mit der Bepflanzung gesunder Rebstöcke

begonnen, hierbei neu entdeckt die einzelnen Terroirs.Aufsehen erregten bald fruchtige, leicht zu genießende Weine

zu günstigen Preisen. Doch bald erweiterte sich das Angebot

E

Faszination in Bildern: Landschaften des Weins zwischen Indischem und Atlantischem Ozeaninmitten blühender Täler vor dem grandiosen Hintergrund der Berge

Südafrika am Kap

Wo sich der Atlantische und der Indische Ozean treffen:

Kap der Guten Hoffnung aus der Vogelperspektive.

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um eine ansprechende Mittelklasse mit mehr Ausdruck,Körper und Länge. Inzwischen wird die Qualitätspyramide

von einer eindrucksvollen Zahl großer Gewächse angeführt.Wein- und Buchautor André Dominé: „Die Weine Südafri-

kas entfalten einen eigenen Stil und unterscheiden sich unteranderem in der optimalen Traubenreife von Weinen aus

Bordeaux. Und weil sie während der Reifezeit den Einflüssen‚ihrer’ Ozeane ausgesetzt sind, geraten sie weniger mächtig

und überreif als viele Weine aus Chile oder Australien.“ So

vereinten sie in sich die Vorzüge der Alten und der NeuenWelt. „Auch das ist wohl einer der Gründe ihres Erfolgs.“

Um all dies zu dokumentieren, fanden sich vier zusam-men: Autor André Dominé, Fotograf Armin Faber, Gerda und

Markus Gröblinghoff als Herausgeber zur Produktion desWerkes „Weinabenteuer Südafrika“. Mit der Auswahl von

über 80 Gütern präsentieren sie eine eindrucksvolle Mischungaus Traditions-Estates und Newcomern und damit eine

aktuelle Übersicht zum südafrikanischen Weinbau als Ganzes.

Der Tafelberg von Kapstadt, 1086 Meter

hoch. Ein Wanderweg und eine Seilbahn

führen hinauf. Faszinierend der Naturpark.

Nicht immer Sonnenschein über dem Land. Doch stets schön

das Wetter zur Traubenreife im Spätsommer und Frühherbst.

Stellenbosch, 111 Meter über dem Meeresspiegel, gilt als

eine der attraktivsten Städte Südafrikas.

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Dramatisch erhebt sich die dunkle Wand des „KleinDrakenstein“ hinter dem Herrenhaus von Boschendal.Das ehemals riesige Gut gehört heute zum „Wine ofOrigin Paarl“. Den Namen verdankt Paarl demmarkantesten der drei Granit-Dome, die über demTal aufragen. Wenn es geregnet hat, schimmert er inder Morgensonne wie eine Perle.

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Das alte Gutshaus von „Buitenverwachting“ in Constantia mit Gourmet-Restaurant hat den ländlichen Charme bewahrt.

Geführt wird es von dem gebürtigen Hamburger Lars Maack, einem Mann mit klaren Visionen und Durchsetzungskraft.

Romantische Ansicht eines Hauses in Franschhoek in der „Französischen Ecke“. Auf insgesamt 12 Hang-Kilometern haben

sich die Güter ausgebreitet.

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Der Informationswert des Bandes ist verwoben mit Armin Fabers besonderer

Fotografie, die im Ergebnis die harmonische Einheit von Bild und Text bewirkt.

Das Buch hat 224 Seiten und kann bei uns imSHOP bestellt werden: www.LaViaVita.de/shopMaße 24,5 x 32,5 cm. Preis: 29,90 EISBN 978-3-86206-011-5.

Internet: www.weinabenteuer-suedafrika.de www.LaViaVita.de

Gleich nach dem Erwerb des

Gutes Lorraine in Stellenbosch

kümmerte sich Werner Näkel um

die Restaurierung des ehemali-

gen Herrenhauses. Wenn er, der

„Winzer des Jahres 2004“ aus

Dernau an der Ahr, und Tochter

Meike ans Kap reisen, dann

entgehen sie zum einen dem

deutschen Winter, zum anderen

freuen sie sich, mit Neil Ellis

Weine zu machen.

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B

Was für ein (Ge)nuss

Gut geknackt, gut geknabbertesonders in der Winterzeit sind sie bei uns beliebt:

Die Nüsse. In reichhaltiger Auswahl finden wir sie nun imObst- und Gemüseladen und legen sie gerne zu Plätzchen, Scho-

kolade, Äpfeln und Mandarinen auf den Weihnachtsteller.Jede Nuß trägt auf ihre Art zu unserem Wohlbefinden

bei. Eine Handvoll gemischter Nüsse täglich stärkt unsereNerven, unser Herz und Immunsystem. So wächst jährlich

ihre Fangemeinde trotz „erhöhter Kalorienzufuhr“.Die am meisten konsumierte in dieser Jahreszeit ist

sicherlich die Walnuss. Schon der Verzehr von 50g pro Tagkann das Risiko von Herzerkrankungen reduzieren. Sie sind

Bettina Linnig

cholesterinfrei und reich an ungesättigten Fettsäuren. Dieideale Hilfe um freie Radikale im Körper unschädlich zu

machen.Optisch ähnelt die Pekannuss der Walnuss. Vom Ge-

schmack her ist sie jedoch milder und die Schale glatt. Durchdas viele in ihr enthaltene Vitamin B1 und Zink trägt sie zur

Stabilisierung unserer Nerven bei. Sie punktet außerdemmit vielen Ballaststoffen. Hat aber leider auch die meisten

Kalorien unter den Nüssen.Genauso beliebt ist die Erdnuss, die eigentlich ja gar

keine Nuss sondern eine Hülsenfrucht ist. Ihr Fettanteil

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beträgt ca.48%. Hört sich viel an, ist aber für eine NussMittelmaß. Sie ist ein genialer Eiweißlieferant und senkt durch

die in ihr enthaltene Öl- und Linolensäure ebenfalls dasCholesterin.

Was wäre der Winter ohne Maronen? Heiß aus der Tüteauf dem Weihnachtsmarkt oder z. B. als Füllung für die

Weihnachtsgans. Die Edelkastanie bringt zwar vieleKohlenhydrate mit sich, zählt dafür aber zu den Nüssen mit

dem wenigsten Fett.

Die Mandeln zählen zu den vielseitigsten eingesetzten

Nüssen. Ob auf dem Kirmesplatz oder in der Advents- undWeihnachtszeit: Für in Zucker gebrannte Mandeln stellt sich

manch einer gerne an. Gesünder ist sie aber roh. Sie istcholesterinfrei und reich an Vitaminen und Mineralien. Dies

macht sich auch die Kosmetikindustrie gerne zu Nutze.

Eine Alternative zur Mandel ist die Paranuss. Ein

ähnliches Aroma verbindet die Beiden. Eine harte Schaleschützt die schmackhafte Nuss. Und diese stärkt mit Selen

unsere Abwehrkräfte. Eisen und Kalzium stärken unsereKnochen.

Mal mild, mal würzig meist jedoch gesalzen. So kannman die Pistazie beschreiben. Sie kann, in maßvollen

Mengen gegessen, den Cholesterinspiegel senken. Hilft unserImmunsystem zu stärken und kann vorbeugend gegen

Arteriosklerose helfen.Sie fänden Magnesium auch nicht schlecht? Gut. Dann

ran an die Arbeit. Denn es ist schon eine echte Heraus-

forderung an die inneren Werte der Macadamia zu kommen.Haben Sie es endlich geschafft, belohnt Sie ein hervor-

ragender Magnesium-Lieferant, der leicht gesalzen ambesten schmeckt.

Viele Proteine, Vitamine A, D und E geben der Cashewviel Power und so ist sie das ideale Nervenfutter. Mit etwa

42% Fettanteil unterstützt aber auch sie nicht unbedingteine Diät. Trostreich: Es sind „gesunde“ Fette.

Die Haselnuss deckt mit 50 g bereits den Tagesbedarfan Vitamin E – Radikalfänger und gut für Haut und Haare.

Diese Nuss ist natriumarm, hat weniger Proteine als Cashew-Nüsse dafür aber mehr Ballaststoffe und auch im Fettanteil

topt sie diese. Der Fettanteil der Haselnuss liegt bei 61%!

Eine gemischte Portion Nüsse von täglich ca. 25 g hat

aber trotz hohem Fettanteil den Titel „Gesunde Knabberei“verdient. Achten Sie beim Kauf jedoch unbedingt auf Qualität!

Klingen Nüsse hohl oder riechen muffig: Liegen lassen! Sie

könnten faulig oder schimmelig sein. www.LaViaVita.de

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Im Winter darf es ruhig etwas schärfer sein

Das „perfekte“Asia-Dinner

für 5 Personen

s wird ja überall gekocht, was das Zeug hält. Da möchten

wir natürlich nicht zurückstehen. Was ich Ihnen hieranbiete, stammt aus einem Teil der Welt, welcher dem Äquator

nahe ist und keine kalte Jahreszeit kennt. Die gängigeasiatische Küche ist natürlich in unseren Breiten beliebt und

bekannt – meist wird sie aber nur in abgewandelter, „entschärf-ter“ Form genossen. Das ist natürlich für unsere empfind-

lichen Gaumen in Ordnung so. Selbst ich, der Scharfes ohneProbleme essen kann, habe mich in Asien schon öfters

gefragt: Kennen die Menschen dort eigentlich den wahrenGeschmack der verschiedenen Gemüsesorten? Ich wage

daran zu zweifeln.Wenn man im Norden Thailands, auf dem Lande, an

einer der zahlreichen Straßenküchen anhält um eine „TomYam (...)“ aus dem großen (Ein-)Topf zu essen, erlebt man

was. Für wenig Geld füllt die große Kelle die große Schüssel,am Tisch findet man dann noch zwei riesige Schüsseln, die

Eine mit gefährlichem Inhalt – zerstoßenen Chili-Schoten,die andere mit Zucker! Wenn man dann den Einheimischen

zusieht, weiß man, wie das zu gebrauchen ist: Zuerst kommen5 Esslöffel Chili (!) in die Suppe, dann 5 Esslöffel Zucker!

Ich rate keinem, das zu probieren, der nicht gerade vor derKamera für die bekannte amerikanische Fernsehserie „Jack

A...“ sitzt. Man endet unweigerlich in der nächsten Klinikam Sauerstoff-Gerät.

Der Versuch, die netten thailändischen Menschen nurein einziges Mal dazu zu überreden, ihre Suppe einmal pur –

also ohne das Geschmacksvernichtungspulver – zu ver-suchen, ist immer gescheitert. Dabei ist es wirklich ein großes

Vergnügen, besonders die einfache Straßenküche mit nurwenig Schärfe zu genießen. Natürlich, etwas Chili darf bzw.

muss sein. Etwas.Eine original Tom Yum (...) von der Straßenküche darf

man nicht mit den highly sophisticated designed „Tom YumGoong“, „Tom Yum Gai“ usw. der Restaurants verwechseln.

Sie ist nämlich eine pure, einfache Gemüsesuppe mit großenStücken, in einer Art gut gewürzten Fisch-Fond-Brühe mit

diversen Einlagen, meistens Hähnchenfleisch und wenig

EJoachim Gärtner

Garnelen. Übrigens: je weiter man sich vom Meer weg insLandesinnere begibt, desto weniger Garnelen sind zu finden!

Und mit wenig Schärfe schmeckt man alle Zutaten sofortheraus und erfreut sich des frischen Aromas des Gemüses.

Was wir Ihnen anbieten, geht über die einfache Straßen-küche weit hinaus, ist aber für den einigermaßen geübten

Hobbykoch recht schnell zu realisieren. Und die Gäste werdenbegeistert sein. Um dieses zu erreichen, sollte man sich mit

der Schärfe vorher ein wenig auseinandergesetzt haben. Dasbedeutet: Die Chili-Schoten, die man gekauft hat, muss man

vorher testen. Mit und ohne Kerne, aber Vorsicht, alles inhomöopathischen Dosen. Sonst kann es passieren, dass

der Abend nur deshalb kein Erfolg wird, weil man das Essennicht mehr abschmecken konnte.

Und gerade im Winter passt uns diese Küche besondersgut: Auch mit mäßiger Schärfe wird einem ganz schön warm.

Ich wünsche schon jetzt guten Appetit.

Alle Rezepte sind für das 5 Personen-Dinner berechnet.

1. Gang: „Heiße“ EntensuppeZutaten:400 g Entenbrust

3 Chilischoten3 Lauchzwiebelstangen

5 Kirschtomaten100 g Austernpilze

1/2 Bund Basilikum3 Zehen Knoblauch

3 EL Fischsauße1 Dose Kokosmilch

500 ml Geflügelbrühe2 EL scharfe Chilisauße

4 EL natives Olivenöl

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Zubereitung:Entenbrust in 5mm dicke Scheiben schneiden.

Frühlingszwiebeln in 1 cm lange Stücke schneiden, dasGrüne auch verwenden. Chilis längs aufschneiden, je

nach Schärfewunsch Kerne ganz, halb oder gar nichtentfernen (vorher testen!). Dann die Chilis in zarte

Streifen schneiden. Austernpilze putzen und in Streifenschneiden. Basilikum (am besten Thai-Basilikum) fein

schneiden. Knoblauch (am besten runder, chinesischerKnoblauch) in dünne Scheiben schneiden.

Das Entenfleisch in einem hohen Topf mit etwas Olivenöl

scharf in mehreren Portionen anbraten (so, dass alleFleischstücke den Boden bedecken), dabei darauf achten,

dass das Öl nicht verbrennt. Das fertige Fleisch in einemTopf mit Deckel im vorgewärmten Backofen bei ca. 70

Grad warmhalten.

Knoblauch, Lauchzwiebeln und Chilistreifen mischen undmit 3 EL Fischsauße in den Topf geben, in dem das

Fleisch angebraten wurde und alles erhitzen. Achtung: Wirbrauchen das Aroma vom Anbraten der Ente!

Wenn es kocht, die Austernpilze, 2-3 EL scharfe

Chilisauce, die Kokosmilch (vorher gut schütteln), diehalben Kirschtomaten und den Geflügel-Fond hinzugeben.

Alles aufkochen, wenn es kocht, das warmgestellteEntenfleisch hinzugeben.

Bei mittlerer Hitze 5 Minuten köcheln lassen – nicht zu

stark, dann 2/3 der Basilikum-Streifen hinzugeben undnoch mal 1 Minute kochen lassen.

Nach dem Befüllen der Teller oder Suppentassen nehmen

wir den Rest des Basilikums zum Garnieren.

2. Gang: Saté mit Erdnuss

Zutaten:700 g Hähnchenbrustfilet

5 EL Sojasauce dunkel5 EL Sojasauce hell

2 EL Sesam-Öl4 cm Ingwer (frisch)

10 Holzspieße

Für die Sauce:250 ml Kokosmilch

130 g Erdnüsse, gesalzen und geröstet2 EL Currypaste, rot

2 EL brauner Zucker3 EL Erdnuss-Öl

Salz

Zubereitung:Die Holzspieße 15 Minuten kalt wässern, damit sie nichtverbrennen. Hähnchenbrustfilets längs in 5mm dicke

Scheiben schneiden und wellenförmig auf dieabgetrockneten Holzspieße aufschieben.

Ingwer schälen und fein zerhacken, mit beiden Soja-Saucen verrühren und damit das Fleisch gründlich

marinieren. Die fertigen Spieße mindestens 1 Stunde kaltstellen.

Erdnüsse für die Sauße fein zerhacken. Erdnussöl ineinem Topf erhitzen und die Currysauce darin anbraten.

Mit der Kokosmilch unter Rühren ablöschen. Erdnüsseund braunen Zucker hinzugeben, auf mittlerer Flamme

10 Minuten köcheln lassen (NICHT KOCHEN!). Mit Salzabschmecken.

Die Hähnchenspieße aus der Marinade nehmen undabtropfen lassen, ggf. abtupfen. Öl in der Pfanne erhitzen

und die Spieße darin auf beiden Seiten hellbraun braten.Alles auf einer Platte anrichten und mit der Erdnusssauße

servieren.

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Jörg Müller3. Gang: Birnenmarinierter Thunfisch

Zutaten:500 g frischer Thunfisch

4 reife Birnen (nicht zu groß)25 g frischer Ingwer

2 Knoblauchzehen (oder 1 China-Knoblauchzwiebel)6 TL Sojasauße

4 TL Reisessig4 EL natives Olivenöl

4 TL Sesamöl2 EL Palmfett (z.B. Palmin)

4 EL Zitronensaft1 Beet Brunnenkresse

4 EL Sesamsamen

Zubereitung:2 Birnen schälen, entkernen und würfeln. Ingwer schälenund mit dem Knoblauch fein zerhacken. Die Birnenwürfel,

den Ingwer und Knoblauch in 50 ml Wasser 4 Minutendünsten, dann fein pürieren und im Wasserbad abkühlen

lassen.Sojasauce, Reisessig, Olivenöl und Sesamöl zum

Birnenpüree geben und alles verrühren.Die restlichen Birnen schälen und fein hobeln, dann mit

Zitronensaft beträufeln.Den Thunfisch in den Sesamkörnern wälzen, in einer

Pfanne das Palmfett sehr hoch erhitzen, den Thunfischhinein geben und von jeder Seite 30 Sekunden braten.

Dann den Fisch schnell herausnehmen und mit einem

sehr scharfen Messer in feine Scheiben schneiden, aufeiner Platte mit der Birnenmarinade und der gehobelten

Birne anrichten und mit der Kresse verzieren.

4. Gang: Soufflé aus Grünem Tee

Zutaten:1 EL Butter und Zucker für jede Tasse10 ml Milch

3 TL Grüntee-Pulver25 g Butter

25 g Mehl2 EL Pflaumenwein

2 Eier50 g Zucker

1 EL PuderzuckerSalz

Zubereitung:Backofen auf 2200 C vorheizen.1 EL Butter zerlassen, Tassen damit auspinseln und mit

dem Zucker ausstreuen. Milch mit 2 EL Grüntee-Pulvererhitzen. Butter zerlassen, das Mehl unterrühren. Die

heiße Grüntee-Milch unter starkem Rühren langsamhinzugießen, solange rühren bis nichts mehr klumpen

kann. Die Masse in eine große Schüssel füllen und mitdem Pflaumenwein glatt verrühren.

Die Eier trennen, das Eigelb mit der Masse glattverrühren. Eiweiß mit etwas Salz steif schlagen, dabei den

Zucker langsam einrieseln lassen. Den Eischnee vorsichtigunter die Eigelbmasse heben.

Die Tassen mit der Masse bis knapp unter dem Randbefüllen. Die Tassen auf ein Gitter auf der untersten Stufe

in den heißen Ofen stellen und 10 Minuten backen.Das restliche Grünte-Pulver mit dem Puderzucker

vermischen und damit die fertigen Soufflés bestäuben.Sofort servieren.

Als Beilage für den 2. und 3. Gang empfiehlt sich Reis,

der – wenn man mit Stäbchen essen möchte – nichtgewaschen werden sollte, damit er gut klebt.

www.LaViaVita.de

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Die Wintersaison hat begonnen

Apres Ski in Münchenoch bis zum 29. Januar 2011 bietet das MandarinOriental Munich urigen Hüttenzauber in der eigenen

Holzhütt´n über den Dächern Münchens.

Bei zünftigen Schmankerln, einem Glühwein oder Cham-pagner kann man den einzigartigen 360 Grad Blick über

München und die Alpen genießen.

N „Die Alm“ ist Montag bis Samstag zwischen 17.00 und22.00 Uhr geöffnet. Ein 3-Gang Menü nach Wahl bekommt

man schon ab 49 E.Buchungen und weitere Informationen erhalten Sie unter

+49 (0)89/29098-807 oder www.mandarin-oriental.com

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20

Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern im ganzen Jahr sollte jeder Genießer kurz innehalten

Fisch auf den Tisch! Aber welchen?

isch ist gesund, Fisch bringt uns ungesättigte Fettsäuren

und Spurenelemente. Fisch steht ganz weit oben aufder Speisekarte von Menschen, die ihre Figur verbessern

möchten. Denn die meisten Arten bringen nicht nur Abwechs-lung auf die Speisekarte, sondern versorgen den Körper auch

noch mit viel Eiweiß. Und die Vielfalt ist unermesslich. Hinzukommt, dass viele beliebte Fischsorten nicht mehr so teuer

sind wie früher – auch bei den Discountern finden wir Sortenwie Rotbarschfilet, Thilapia, Pangasius und zuweilen sogar

den berühmten Victoria-Barsch. Und die verschiedenstenArten von Krustentieren, Garnelen aller Größen und sogar

Muscheln. Alles fein küchenfertig tief gefroren.Doch wer fragt sich, was man davon eigentlich mit gutem

Gewissen essen kann oder darf? Denn zwei grundsätzlicheFragen muss man sich stellen: Mit welchen Stoffen – bei-

spielsweise Schwermetallen – ist unser Fisch belastet? Istder Fisch durch Überfischung vom Aussterben bedroht?

Natürlich weiß der bewusst lebende Mensch, dass eseine korrekte und eine falsche Art der Fischerei gibt. Große,

internationale Trawlerflotten fischen systematisch die Ozeaneleer, ohne Rücksicht auf Verluste. Auf regionale Fischer, deren

gesamte Familien vom Fang leben, wird natürlich ebenfallskeine Rücksicht genommen. Diese schwimmenden Fisch-

fabriken verarbeiten den Fang sofort weiter und können soüber viele Monate „höchst effektiv“ großen Schaden anrichten.

Der Beifang, der nebenbei ungewollt im Netz landet, wirdmeist tot wieder ins Meer geworfen und dient bestenfalls

Möwen und Raubfischen noch als Nahrung. Ohne diese

FJoachim Gärtner

industrielle Fischproduktion wäre es natürlich absolut un-

möglich, die Discounter mit dem billigen Fisch zu versorgen.Und nicht nur die profitieren: Große Fischmärkte in den

Städten führen zu einem Großteil diesen Industrie-Fisch –genau so wie die meisten Restaurant- und Hotel-Küchen.

Der Preiskampf ist groß, die Gewinn-Margen müssen aufgrunddes Kostendrucks verbessert werden.

Wo bleiben da die kleinen Fischer-Familien? An denKüsten rund um das Mittelmeer und schlimmer noch an

den portugiesischen Küsten kommt man nicht daran vorbei:Die „kleinen“ Fangschiffe, meist mit 3-5 Mann Besatzung,

laufen nach langem Arbeitstag in den Hafen ein, mit wenigenKörben Fisch. Denn ein paar Kilometer vor der Küste waren

schon ein paar Groß-Trawler vor ihnen da. Und das zweiteProblem zeigt sich beim Verkauf, der meist an Ort und Stelle

per Auktion durchgeführt wird: Die Kg-Preise sind auf niedrig-

Foto

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Foto: Roland Bollinger

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stem Niveau. Einen ganzen Hummer kann man schon für2,20 ersteigern. Den Einkäufern, meist Gastronomie-Betriebe

und Zwischenhändler, bleibt kaum Spielraum. Die Alternativeist selbst von den südlichen Fischerorten nicht weit entfernt:

Der Fisch-Discount Großmarkt!Selbst, wenn einem nicht danach ist, Verantwortung für

die Fischpopulation der Weltmeere zu übernehmen, musssich einem zwangsläufig die Frage stellen: Wie lange gibt

es überhaupt noch Fisch auf dem Tisch? Zumindest in dergewohnten Vielfalt? Das sollte doch ein Anstoß zum Nach-

denken sein.

Es soll ja niemandem verwehrt sein, Fisch zu essen.Ganz im Gegenteil: Fisch ist (zumeist) gesund und nahrhaft.

Und bei vernünftigem Umgang mit ihnen können die Weltmeereeinen Großteil der Menschheit ernähren, und das sogar

nachhaltig. Nun mag der Eine oder Andere sagen: Was darfman heutzutage überhaupt noch essen? Richtig, das Problem

ist allgegenwärtig. Letztendlich muss die Entscheidung, wasauf den Tisch kommt, jeder selbst treffen. Aber er sollte gut

informiert sein.

Natürlich ist der Fisch der kleinen Fischerfamilien demindustriell gefertigten vorzuziehen, nur ist er auch schwerer

– wenn überhaupt – zu bekommen und natürlich erheblichteuerer.

Nun sind die beiden Fragen vom Anfang immer nochnicht beantwortet: Ist der Fisch belastet? Ist der Fisch vom

Aus-sterben bedroht? Die Antworten sind nicht leicht zubekommen, einige sagen, rund 80% des Fisches sind unbe-

denklich in jeglicher Hinsicht, andere – wir z.B. „Greenpeace“–sehen über 90% der Arten und Bestände als mehr als bedenk-

lich an. Dazwischen wird die Wahrheit liegen. Nachfolgendgeben wir einen kleinen Anstoß zu den beliebtesten Fisch-

sorten. Die endgültige Entscheidung liegt bei Ihnen. Auf zweiwichtige Kennzeichnungen sollten Sie in jedem Fall achten:

Bei Zuchtfischen auf das BIO-Siegel und bei Meeresfischenauf das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei (Marine Steward-

ship Council).

ThunfischBis vor wenigen Jahren galt Thunfisch als problematisch,

weil als Beifang aufgrund der Fangmethode viele Meeres-säuger wie Delfine und andere kleinere Walarten mit ins Netz

gerieten und dort elendiglich erstickten, da sie nicht zumatmen auftauchen konnten. Vielfach ist das Problem durch

neue Netzarten behoben worden. Mehr und mehr ist jedochder Thunfisch selbst das Problem. Durch gnadenlose Indus-

trie-Fischerei ist er in vielen Meeren fast zum Aussterbengebracht worden. In vielen Gegenden ist der Thunfisch kaum

noch zu finden.Nun muss auf Thunfisch nicht ganz verzichtet werden. Einige

Arten – wie „Bonito“ und „Skipjack“ können noch mithalbwegs gutem Gewissen gekauft werden, obwohl auch

deren Zahl reduziert ist. Einzig der „weiße Thunfisch“ kannmit gutem Gewissen verzehrt werden, wenn er das MSC-

Gütesiegel oder das Logo des WWF trägt.

Foto: Tim Caspary

Foto: Heifisch

Foto: Günther Schad

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Jörg MüllerTabu sind folgende Thunfischarten:Gelbflossen-ThunfischGroßaugen-ThunfischRoter ThunfischBlauflossen-ThunfischWeißer Thunfisch ohne MSC-Gütesiegel

Andere Bedrohte ArtenEs gibt hingegen viele Fischarten, die man eigentlich

gar nicht mehr auf dem Teller finden sollte. Gerade Fische,

die sich langsam fortpflanzen und zudem zu ihren Laich-plätzen große Strecken zurücklegen müssen, sollten für den

Genießer tabu sein. Überdies wird den großen Raubfischen

durch den Wegfang der kleineren Fische die Nahrungentzogen, was weitreichende Folgen für das ökologische

Gleichgewicht der Meere haben wird. Laut Greenpeacesollten folgende Fische unter gar keinen Umständen gekauft

werden – darunter auch einige Süßwasser-Wildfische.

Absolute Tabus:AalAlaska-SeelachsDorschGranatbarschHai (auch nicht als Schillerlocke etc.)LengMarlinRotbarschSchwertfischSeeteufelSeezungeSnapperSteinbeißerViktoriabarschWittling

Nun ist es für den Verbraucher nicht so einfach heraus-zufinden, wie sein „Lieblingsfisch“ denn eigentlich gefangen

wurde. Entsprechende Kennzeichnungspflichten über Fang-gebiet, Fangart und Art der Netze fehlen zumeist und sind

weder national noch von der EU vorgeschrieben. So bleibteinem nur, die Logos (BIO, MSC, WWF) auf der Verpackung

zu suchen. Bei frischem Fisch von der Theke sollte der Ver-käufer die Herkunft erklären können. Das gilt auch für die

an sich noch unbedenklichen „Lieblingsfische“ der Deut-schen: Hering, Lachs, Kabeljau und Pangasius. Und die

Forelle oder der Karpfen vom Züchter nebenan ist auf jedenFall eine Empfehlung.

Unten haben wir Ihnen einige Links zu Organisationenund Medien zusammengestellt, die weitreichende und

ausführliche Informationen zum Thema geben, wie z.B. einenEinkaufsratgeber für Fische.

www.LaViaVita.de

http://www.greenpeace.de/themen/meere/nachrichten/artikel/welchen_fisch_kann_ich_noch_essen-1/

http://www.wwf.de/themen/meere-kuesten/

GREENPEACE

WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA:

WWF

http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/53878.htmlGEO

Foto: Catmania 1101

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23

bernachtungen der besonderen Art bietet der hollän-dische Flughafen Teuge in der Nähe von Apeldoorn.

Dort steht eine als Luxus-Suite umgebaute Propeller-maschine für 2 Gäste bereit. Die 38 Meter lange Iljuschin

18 aus dem Jahre 1960 erwartet Sie mit einem komplettausgestatteten Cockpit.

Nehmen Sie Platz und fühlen Sie sich als Pilot. Oder Siegenießen in bereitliegenden Bademänteln das luxuriöse

Ambiente. Zu Ihrer Verfügung stehen z. B. ein Whirlpool,eine gesonderte Dusche und eine Infrarotsauna. Ebenso

tragen 3 Flachbildschirm-Fernseher und eine umfangreicheDVD-Sammlung zur Entspannung bei. Das bereitliegende

Begrüßungspaket mit Leckereien zum Kaffee ist der perfekte

Ü

Ohne Flugangst in den Himmel

Wie auf Wolken...

Einstieg für einen erholsamen Aufenthalt. Später liegen Siein einem Designerbett im Heck der Maschine und fühlen

sich wie auf Wolken.

Lounge

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Dr. Wolfgang Ulrich

24

Ganz besonders romantisch: Buchen Sie direkt die Rosenund den gekühlten Champagner mit! Eine Übernachtung für

2 Personen kostet mit einem reichhaltigen Frühstück 350,- EDas Flugzeug steht auch als exklusiver Konferenzraum für

10–15 Personen zur Verfügung. Anfragen und Beratung www.LaViaVita.de

ebenfalls unter unten angegebenen Telefonnummer oder

Web-Adresse. Einen Videofilm über das Making Of findenSie auf YouToube: http://www.youtube.com/v/EIiTvQOwIkQ

Komplettes Cocpit

Private Lobby

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25

Mehr Informationen erhalten Sie unter+31 / 619 38 86 03 oder unterwww.hotelsuites.nl

KONTAKT

Bad mit Jacuzzi und Sauna

Küche

Pantry und Lounge

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26

E

Vom Himmel auf Erden und den Sternen ganz nah

Verweile doch, du bist so schön!

ist Winter, Zeit des Besinnlichen, des Gedenkens, der

stillen Feste. Advent und Weihnachten, schon vor ChristiGeburt waren es den Germanen geweihte Nächte, heilige.

Heller funkeln jetzt die Sterne. Der Himmel scheint näher,tiefer – wie ein über der Erde ruhendes Gewölbe, so schon

empfunden in alter Zeit, thronend über dem Diesseits aufeiner jenseitigen Schwelle in der Pracht der Sterne, wie er-

schaffen von himmlischen Mächten. Erlaubt da die schöneUmschreibung vom Himmel auf Erden, vom beglückenden

Gefühl des Wohlbefindens, des Umsorgtseins, umwoben undbeschützt von Liebe und hingebungsvoller Nähe. Da erfüllt sich

das geflügelte Goethe-Wort: „Werd’ ich zum Augenblicke sagen –verweile doch, du bist so schön!“ Ein Himmel auf Erden.

Dem Worte folgend die Tat, wie sie Orient und Okzidentgleichermaßen möglich machen. Beispielsweise Tausendund-

eine Nacht unterm Sternenzelt von Marrakesch im Himmelbettmit reich bestickten Decken und Kissen auf der Dachterrasse

des „Riad Si Said“ (www.angsana.com). Historischer Charmeverbindet sich mit dem Zauber des Orients und dem Flair

des Geheimnisvollen in einer Luft wie aus Samt und Seide.In der Steiermark findet sich das andere Beispiel, stell-

vertretend für so manche Adresse im Bereich der Alpen(www.steiermark.com): Kuscheltage mit Almwinter-Anmutung

hoch droben unterm Firmament, gleich ob in einer der Hüttenoder im urigen Bauernhof, im heimeligen Holzhaus oder in

der Feng-Shui-Suite eines Spa-Hotels. „Winterschlaf(en) zuzweit“, die Devise, mit der herzlichen Bitte um Einhaltung

eines besonderen Gebotes: „Du sollst abseits von Lärm und

Trubel die schöne Landschaft genießen und dich Atemzug

für Atemzug entspannen!“Den Sternen ganz nah, das ist es, was das Wohltuende

bewirkt, hier und dort und anderswo. Dann sind es besonderszu dieser Zeit die „Sternstunden“, wie sie der Schriftsteller

Stefan Zweig voller Poesie für sich in Worte fasste: „Ich habesie so genannt, weil sie leuchtend und unwandelbar wie

Sterne die Nacht der Vergänglichkeit überglänzen.“ DerHimmel auf Erden oder ein einziges Glück. Und das sei das

Einzige, was sich verdoppele, wenn man es teile, wussteschon Albert Schweitzer, der berühmte Arzt aus dem Elsass,

eines seiner schönsten Bekenntnisse – zum Verweilen zuzweit. www.LaViaVita.de

Vom Zauber einer Nacht wie Samt und Seide

unterm Sternenhimmel von Marrakesch.

Abseits vom Lärm der Welt hoch droben in einer Almhütte.

FOTO: HANNSMANN

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m Südwesten der portugiesischen Algarve liegt die male-

rische Hafenstadt Lagos. Die kleine historische Stadt mitihren langen Meeresbuchten, imposanten Felsformationen

und dem weit über die Grenzen hinaus berühmten „MeiaPraja“ Strand ist ein idyllischer Urlaubsort. Dem Besucher

wird hier alles geboten, was das Herz begehrt: Golfplätze,Badestrände, Reit- und Wanderwege in schönster Natur-

landschaft und das bekanntermaßen schmackhafte portu-giesische Essen machen jeden Tag einzigartig. Nur 900 Meter

vom Strand der Badebucht Praja da Luz in Lagos liegt dasDesignhotel Vila Valverde.

Die Vila Valverde ist ein ehemaliges Landgut aus dem19. Jh. und bietet dem Besucher einen einmaligen Einblick

in die schönste Seite der Algarve, da die Vila in einerherrlichen Aussicht auf die Bucht angelegt worden ist. Doch

nicht nur die Aussicht macht dieses Design Country Hotel zueinem idealen Urlaubsort. Umgeben wird es von einer

einzigartigen Gartenanlage. Alter Baumbestand, biologischerGemüseanbau und weitläufige Rasenflächen verleihen dem

Haus seinen einzigartigen Charakter.Hier ist es in Perfektion gelungen, die Gebäude und

Anlagen der traditionellen portugiesischen Landwirtschaft inein modernes Designer-Hotel zu wandeln, ohne den histori-

schen Charme zu verlieren und die Harmonie der Landschaftzu stören. Trotz seiner Moderne ist der alte Kern stets präsent.

So erweckt das Hotel den Anschein, es sei immer hier

I gewesen. Nach aufwendiger Umgestaltung durch den Archi-

tekten Mário Martins und Innendesignerin Margit Tavaresim Jahre 2004 ist aus dem ehemaligen Landgut ein intimes,

aber großzügiges Vier-Sterne Hotel geworden, das seineGäste in modernen Designzimmern mit Terrasse, Wellness-

Bereich und eigenem, gut sortierten Weinkeller verwöhnt.

Tradition und Design betören die Sinne

Vila Valverde

Joachim Gärtner

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Die Orangenhaine und Grünflächen, die das Hauseinrahmen, sind eine Wohltat für das Auge. Zwar besitzt das

Hotel kein eigenes Restaurant, es bietet seinen Gästenjedoch eine schicke Bar sowie ein üppiges Frühstücksbuffet.

In der nahegelegenen Altstadt von Lagos finden sich vielehervorragende Restaurants – man hat hier die Qual der Wahl.

Dieser ungeheure Charme, welcher der Vila Valverde eineganz eigene Ästhetik verleiht, verzaubert jeden. Die Synthese

aus Tradition, Eleganz, Funktionalität und Komfort, die kaumanderswo so perfekt gelungen ist, macht das Hotel zu einem

besonderen Erlebnis für den reisenden Individualisten. DenBesucher erwarten individuell gestaltete, komfortable Doppel-

und Superior-Zimmer mit einer sanften Farbgestaltung, Parkettund Balkon oder Terrasse mit Gartenblick.

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29Lobby

Jörg MüllerEin Highlight für Genießer ist der historische Weinkellerdes Hauses. In der romantischen Atmosphäre einer alten

Gewölbehalle, deren Decke original resatauriert wurde, lagernüber 7000 Flaschen Wein rund um eine stilvolle Tafel. Als

Gast des Hauses dürfen Sie hier alte portugiesische Weinein einem prächtigen Ambiente genießen.

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Das Hotel hat nur 15 Zimmer, dadurch kommen hierbesonders Entspannung suchende Gäste und Wellness-

Freunde uneingeschränkt auf ihre Kosten. Eine große Terrassemit Panoramaaussicht aufs Meer, Liegewiesen, ein beheizter

Innen- und Außen-Pool sowie mehrere Saunen ermöglichenaufgrund der überschaubaren Anzahl an Gästen ein privates

und luxuriöses Entspannungserlebnis, das durch eine profes-sionelle Massage angenehm abgerundet werden kann.

Allein die traumhafte Lage in der westlichsten Regionvon Portugal, der Algarve – Praia da Luz, der Urlaubsort der

Vila Valverde, liegt nur knapp 6 km von der Stadt Lagosentfernt – bietet für Ausflüge einen idealen Ausgangspunkt.

Vom Hotel ist es nur 800 Meter zum Zentrum der Stadt, derStrand liegt nur 900 Meter entfernt. Die Algarve hält für

jeden das Passende parat.www.LaViaVita.de

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Die Fakten

Ausstattung:Klimaanlage, Parkplatz, Sauna, Wireless LAN,Restaurant, Wellness-Bereich, Shuttle zum

Flughafen, Pool, Zimmer-Safe kostenlos,

Services:Hochzeits-Service, Reinigungs- Und Bügel-

Service, kostenlose Leih-Fahrräder usw.

Internet:Internetterminal in der Lobby, kostenlos

Wireless LAN in der Lobby, kostenlosWireless LAN im Zimmer, kostenlos

Mehr Informationen:www.vilavalverde.com

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32

außergewöhnlicheSchmuck-Occassionen

MesseangeboteJuwelierauflösungen

Auktionen

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33

ochen mit Ingwer ist eine spannende Reise in die asia-tische Geschmackswelt, die immer etwas Exotisches

in sich trägt. Wer mit Ingwer richtig umzugehen weiß, wirdseine feine Schärfe schätzen und gleichzeitig den Fassetten-

reichtum entdecken, der so vielem eine neue Würze gibt.Ingwer, das exotische Gewächs mit dem unverwechsel-

baren Aroma, ist ein kulinarischer Allrounder. Und nicht nurdas. Neben der vielfältigen Geschmacksfunktion wird dieser

tropischen Pflanze namens „Zingiber officinale“ Wohltuendeszur Prophylaxe und als Heilmittel zugeschrieben, so bei Er-

kältungen, Kopfschmerzen, Verdauungs- und Magenbeschwer-den. Positiv beeinflusst auch der Kreislauf.

Was als Ingwer verkauft wird, das ist der unterirdischeTeil einer schilfartigen Staude. Die leicht gelbliche Knolle,

„Rhizom“ genannt, gleicht einer Hand mit dicken kurzenFingern. Frischer Ingwer besteht zu fast 80 Prozent aus

Wasser. Enthalten sind Stärke, Eiweiße, Fette, organischeSalze, Mineralstoffe und Vitamine. Die Besonderheit liegt

jedoch in den Scharfstoffen und den ätherischen Ölen.

K

Raffiniert und extravagant, außergewöhnlich und individuell,gesund und immer eine Bereicherung

IngwerDas gewisse, fein geschärfte Etwas

Neue Geschmacksdimensionen eröffnet Ingwer bei

Gemüse, Fleisch, Geflügel und Fisch, dient als Gewürz puroder in Mischungen, wie Curry, Chutneys, Marmeladen,

Saucen und Wurst. Verfeinert werden Lebkuchen, Printen,Milchreis, Obstsalate und fruchtige Kaltschalen. Auch kan-

dierter Ingwer, zur Konservierung in Sirup gekocht und nachdem Trocknen in Zucker gewendet, ist ein Klassiker, als

würzig-süßes Naschwerk rund um den Erdball beliebt, ebensoIngwer mit Schokolade überzogen.

Wer mit Ingwer kocht, sollte nur frische oder die „schärfe-ren“, die getrockneten Knollen nutzen. Grundsätzlich gilt: Je

länger Ingwer mitkocht, umso schärfer wird das Gericht.Thema Vorratshaltung: Haltbarkeit im Kühlschrank bis zu

drei Wochen, im Tiefkühlfach etwas länger. Dann das Ganzeim Stück einfrieren und bei Bedarf portionsweise vom

Gefrorenen schneiden oder reiben. Der Tipp: Einlegen inAlkohol, je nach Geschmack in Madeira, Sherry oder Brannt-

wein, beispielsweise. In süßem Essig eingelegter Ingwerbesticht durch ein süßsaures, relativ scharfes Aroma.

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Muffin von Karotte und Ingwer mit Pfefferglasur

Zubereitung:Das Ei mit dem Zucker schaumig rühren. Öl undButtermilch unterrühren und weiter schaumig schlagen.

Backpulver und Natron ins Mehl einsieben.Zimt dazugeben. Die Mehlmischung vorsichtig unter die

Ei-Zucker-Mischung heben.Karotten und Ingwer reiben und unter den Teig mischen.

Nun die Masse in das Muffinblech gießen und im

vorgeheizten Backofen bei 160 Grad Heißluft auf dermittleren Schiene ca. 20 Minuten backen.

Den Puderzucker mit dem Limettensaft und dem Pfeffervermischen. Die Muffins mit der Zuckerglasur bestreichen.

Der Tipp: Wenn Sie den Teig in mit Backpapier ausgelegteWeckgläser (125 ml Füllmenge) füllen und backen,

erhalten Sie Muffins wie auf der Abbildung.

Zutaten für 4 Portionen:200 g Zucker1 Ei120 ml Öl250 ml Buttermilch2 TL Backpulver1/2 TL Natron280 g Mehl1 TL Zimt220 g Karotten50 g Ingwer100 g Puderzucker1 Limette1 EL Szechuanpfeffer,geschrotet

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Flammküchle vom Prosciutto mit Ingwer-Crème-fraîche

Zubereitung:Aus Mehl, lauwarmem Wasser, Olivenöl und Salz einengeschmeidigen Teig kneten. Den Teig 10 Minuten ruhen

lassen.Die Crème fraîche mit dem fein gehackten Ingwer und

etwas Salz vermengen. Den Teig auf die Größe einesBackblechs ausrollen und mit zwei Dritteln der Crème

fraîche bestreichen.

Den Parmesan reiben und gleichmäßig darauf verteilen.

Das Blech bei 250 Grad in den vorgeheizten Backofengeben.

Die Frühlingszwiebeln fein hacken.Wenn der Teig knusprig ist, aus dem Backofen nehmen,

mit Frühlingszwiebeln bestreuen, mit dem Prosciuttobelegen und servieren.

Zutaten für 4 Portionen:400 g glattes Mehl125 ml Wasser1 EL OlivenölSalz200 g Crème fraîche100 g Ingwer200 g Parmesan2 Frühlingszwiebeln200 g roher Schinken (Prosciutto),dünn geschnitten

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Poulet de Bresse aus dem Römertopf mit Ingwer-Zitronen

Zutaten für 4 Portionen:1 Poulet de BresseMeersalz100 g Ingwer200 g kleine Kartoffeln2 Zitronen, unbehandelt250 g kleine Karotten2 weiße Zwiebeln1 Knoblauchzehe, geschält10 weiße Pfefferkörner2 EL Olivenöl250 ml Weißwein20 g Petersilie

Zubereitung:Das Poulet waschen und mit Meersalz einreiben.Ingwer grob schneiden. Kartoffeln waschen.

Zitronen in grobe Spalten schneiden.Karotten schälen und in 3 cm dünne Stücke schneiden.

Zwiebeln schälen und in 1 cm dünne Spalten schneiden.Alle Zutaten in einen vorher gewässerten Römertopf geben.

In den kalten Backofen stellen und dann bei 190 Gradca. 2 Stunden garen.

Nach 2 Stunden aus dem Backofen nehmen.Das Geflügel zerteilen und mit dem Gemüse servieren.

POULET: Etwa 8-14 Wochen altes Masthähnchen,700-1200 g schwer.

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Joghurt-Ingwer-Gelee mit Passionsfrucht

Zubereitung:Crème fraîche und Joghurt mit der gehackten Schaleund dem Saft der Limette verrühren.

Kandierten Ingwer fein hacken und untermengen.Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Nach 3 Minuten

ausdrücken und in erwärmtem Bacardi auflösen.4 EL der Joghurtmasse unter die Gelatine mengen,

dann beides zügig vermischen.

Zutaten für 4 Personen:100 g Crème fraîche300 g Joghurt1 Limette70 g kandierter Ingwer8 Blatt Gelatine1 EL Bacardi250 ml Sahne4 Passionsfrüchte60 ml Mangosaft3 EL Butter

Die Sahne halbfest aufschlagen, unter die Ingwermasseheben und in eine flache Form füllen. Die Form abdecken.

Mindestens 2 Stunden kühlen lassen.Passionsfrüchte halbieren, das Fruchtfleisch auskratzen

und mit Mangosaft erwärmen. Erkalten lassen.Das Gelee in 2 cm kleine Würfel schneiden und mit der

Passionsfruchtsauce anrichten.

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eit mehreren tausend Jahren ist Ingwer auf dem indischenSubkontinent bekannt, vermutet wird der Ursprung auf

Java, eine der großen indonesischen Sunda-Inseln. Überägyptische Händler gelangte die Pflanze schließlich ins antike

Griechenland, später in die Provinzen des Römischen Reiches.Gaius Plinius der Ältere schreibt in seiner 77 nach Christus

verfassten „Naturgeschichte“ den Ingwer „als kleine Pflanzemit weißer Wurzel, die nach Gewicht bezahlt wird wie Gold

und Silber“. Pflicht für die römischen Ärzte war die Mitnahmevon Ingwer auf allen Feldzügen.

Nach dem Zusammenbruch des Imperium Romanumerlebte der Ingwer im mittelalterlichen Europa ein Auf und

Ab. Kriege und Handelshemmnisse störten immer wiederdie Aktivitäten der Gewürzhändler. Ab dem 15. Jahrhundert

unterbrachen jedoch die seefahrenden Entdecker diearabische Vormachtstellung und mischten im lukrativen

Ingwer-Handel mit.

Wenn da nicht die Nürnberger Lebkuchenbäcker gewesen wären!

Ingwer im Wandel der ZeitenAuf der Skala der beliebtesten und teuersten Gewürze

standen Pfeffer und Ingwer. Letzterer erreichte in EnglandKultstatus, in Frankreich allerdings wurde er nach und nach aus

dem Gewürzschrank verbannt. Dem Massenimport folgte derPreisverfall. Ab dem 17. Jahrhundert verloren Gewürze kontinu-

ierlich ihre exotische Faszination, war doch der Eigengeschmackder Produkte entdeckt worden. Man würzte nun nur noch dezent

in feinen Prisen.In Kontinentaleuropa eroberten jetzt Kaffee, Kakao und

Zucker die Geschmäcker. Der Ingwer geriet nur dank derNürnberger Lebkuchenbäcker nicht vollständig in Vergessenheit.

Erst in den 1960er Jahren erlebte der Ingwer als Bestandteileine kleine Renaissance mit einem Curry, der, kombiniert mit

einer Bratwurst, zunächst die Imbissbuden im Ruhrrevier und inBerlin eroberte. Es war die Currywurst, die das Comeback in den

deutschen Geschmack bewirkte. Hierfür sorgten gleichermaßenin den 1970er Jahren die ersten asiatischen Restaurants.

S

Ingwer, botanisch „Zingiber

officinale“, wird in vielen

Ländern angebaut, so in Indien,

China, Taiwan, Thailand, Nigeria,

Jamaika und Australien.

Hauptkonsumenten sind die

Vereinigten Staaten und

Großbritannien.

Das Buch

INGWER. Verlag Collection Rolf Heyne,München. 240 Seiten, 150 Rezepte, 75 Fotos

ISBN 978-3-89910-405-9. Preis: 39,90 EFotografie: Luzia Ellert.

Rezepturen: Oliver Hoffinger.

www.LaViaVita.de

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39

wei Tage lang war hoch konzentriertes Weinverkosten

angesagt in einem der festlichen Säle des FuldaerSchlosses. Gelegentlich lugten neugierige Touristen durch

die Eingangstür, um das für sie wohl merkwürdige Gebarender Weinprofis zu beobachten.

Ein Dutzend Juroren standen an drei langen Tischen,vor sich eine Reihe verhüllter Weinflaschen, die nummeriert

waren.Sie arbeiteten sich Flasche für Flasche vor, gossen die

Gläser ein, schwenkten sie und schnupperten daran. Dannein Schluck. Man sah die Bewegung der Mundwinkel. Gleich

darauf wurde der Wein wieder ausgespuckt in große Behälter,oft nicht nur einmal, sondern mehrfach, damit der letzte

Tropfen Alkohol nicht in die Blutbahn wandern konnte undsomit die Verkoster-Truppe bis zur letzten Flasche auch

wirklich stocknüchtern blieb.

Z

Die große Degustation im Stadtschloss zu Fulda:286 Weine des Jahrgangs 2009 im Test

RIESLING-SPÄTLESEN

Die Besten aus DeutschlandRudolf Knoll

Die Jury auf der Terrasse im Schlossgarten (von links): Wolfgang Behrens,

Christian Witte, Cormac Clancy, Lothar Schwörer, Katja Schweder, Gisela

Pöhler, Christian Wolf, Rouven Fritzenschaft, Susanne Bürkle, Jury-Vorsitzen-

der Rudolf Knoll, Young-Hwa Kim

Statue des unbekannten Spätlesereiters im Schloss Johannisberg

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Gut das NiveauDie Prozedur wiederholte sich für die Teilnehmer an beiden Tagenweit mehr als hundertmal. Schließlich mussten insgesamt knapp286 Riesling-Spätlesen aus deutschen Landen verkostet undbewertet werden, 45 davon zweimal im Stechen. Probiert wurde inmehreren Geschmacksgruppen: trocken, halbtrocken und feinherb,fruchtig sowie – eine Sonderdisziplin – reif ab Jahrgang 2004rückwärts. Die Laune war allgemein gut, weil auch das Niveau aufbreiter Front gut war. Doch worum ging es? Die würdigen Herren aufden Decken- und Wandgemälden im Schlosssaal erlebten einensolchen Anblick schon zum elften Mal. Im Jahr 2000 kam der FuldaerWeinkonvent, eine Vereinigung von Genießern, auf die Idee, einenSpätlese-Wettbewerb auf Riesling-Basis zu veranstalten. Auslöserdafür war ein denkwürdiges Jubiläum: 225 Jahre Spätlese.

Der verspätete BoteKenner wissen, dass anno 1775 Schloss Johannisberg im Rheingau,damals noch ein Kloster, durch die Verspätung eines reitenden Botengewissermaßen zum Geburtsort der Spätlese wurde. Damals war esüblich, dass die weinbautreibenden Klosterbrüder sich dieLeseerlaubnis von ihrem obersten Dienstherren einholen mussten.Das war im Fall Johannisberg der Bischof im rund 150 Kilometerentfernten Fulda. Man schickte einen Mitarbeiter hoch zu Ross mitein paar Kilo Trauben los, der normalerweise wenige Tage danachmit der Erlaubnis des Bischofs zurückkam. 1775 war der Burscheaber mindestens zwei Wochen unterwegs. Es blieb unbekannt, wasder Grund der Verspätung war. Gemutmaßt wurde, er hätte sichunterwegs bei einer weiblichen Schönheit aufgehalten.

Gespött der NachbarnAuf jeden Fall konnten die Klosterbrüder erst mit reichlich Verspätungihre Trauben ernten. Diese waren längst eingeschrumpelt, zeigteneine deutliche Fäulnis und lieferten viel weniger Saft als sonst. KlosterJohannisberg wurde in jenem Herbst zum Gespött der Nachbarn,die es nicht fassen konnten, dass die Trauben offenbar faulig amStock hängen blieben. Gekeltert wurde dennoch. Und aus Sicht derWein-Mönche geschah Monate später ein Wunder. Bei der erstenFassprobe im Frühjahr urteilte der Kellermeister des Klostersschwärmerisch: „Einen solchen Wein habe ich noch nie in den Mundgebracht.“ Die Klosterbrüder erkannten damit den Wert einer späterenLese und nutzten fortan die damit verbundenen Möglichkeiten, denZuckergehalt in den Beeren – und damit die Qualität – deutlich zusteigern. Vermutlich war die erste Spätlese nach heutiger Wertigkeitwohl eher eine Beerenauslese. Aber ein Begriff war geboren undwurde kultiviert.

Der Spätlesereiter-PokalAls 2000 an das Jubiläum erinnert wurde, wollten die Fuldaer ihrealte Weinbeziehung stärker deutlich machen. Zwar gibt es, mitten inder Stadt und nahe dem Dom und Schloss, einen kleinen Weinberg,der vom Weinkonvent bewirtschaftet wird. Aber eine gute Ergänzungwar der damals erstmals ausgeschriebene Wettbewerb um den„Spätlesereiter-Pokal“. Er hat inzwischen schon Tradition, wird vonWeinfreunden vor Ort professionell vorbereitet und vomFuldaer Stadtmarketing sowie dem gastronomischen Platzhirsch„Goldener Karpfen“, ein Romantik-Hotel, unterstützt. Die Akzeptanzin der Weinbranche ist groß, wie die Zahl der Anstellungen einmalmehr deutlich machte. Viele der Erzeuger, die hier mitmachen,gehören zur deutschen Elite. Das liegt auch an den Profis, die gernnach Fulda kommen, um in der Jury mitzuwirken. Sie handeln mitWein, betreiben selbst Weinbau, geben Unterricht im Weinfach odersind als Medienvertreter Experten. Ein Stammgast ist natürlich derBetriebsleiter von Schloss Johannisberg, Christian Witte.

Tradition der 235 JahreDer Spätlese-Wettbewerb ist außerdem ein Beitrag zur Erhaltung desinzwischen 235 Jahre alten Begriffs. Viele Weinerzeuger deklarierenihre Weine inzwischen anders, verzichten auf traditionelleBezeichnungen. Es gibt das Große oder Erste Gewächs, es gibtSelection, viele Phantasiebezeichnungen, Kürzel wie „R“, „S“ oderganz einfach nur Sternchen. Alles ist erklärungsbedürftig, vieleKonsumenten blicken nicht mehr recht durch. Da ist es gut, dasssich eine Stadt mit so viel Tradition wie Fulda für die Spätlese alswichtige Orientierung in der Flut von Weinbegriffen stark macht. DieFuldaer nutzen das außerdem für die örtliche Werbung. EinigeGastronomie-Betriebe, inklusive „Goldener Karpfen“, bitten imNovember zu den „Spätlese-Tagen“. Wichtigster Programmpunkt istdie festliche Ehrung der besten Winzer am Sonntag, 21. Novemberam Vormittag, im Fuldaer Schloss mit anschließenderWeinpräsentation. ?

Die JurySusanne Bürkle, Winzerstochter und Mitarbeiterin desDeutschen Weinbauverbandes, Bonn.Young-Hwa Kim, Wein-Elevin, Frankfurt.Gisela Pöhler, Weinhändlerin, Schwandorf.Katja Schweder, Weinhändlerin, Ludwigshafen und ehemaligeDeutsche Weinkönigin.Wolfgang Behrens, Weinhändler, Wiesbaden.Cormac Clancy, mehrfacher Deutscher Meister imWeindegustieren, Frankfurt.Rouven Fritzenschaft, Weinhändler, Bad Mergentheim.Lothar Schwörer, Winzer, Kippenheim-Schmieheim.Christian Witte, Domänenverwalter Schloss Johannisberg.Christian Wolf, Weinhändler, Rüdesheim.Rudolf Knoll, Weinautor und Leiter der Jury, Schwandorf.

Die Organisatoren vor Ort:Birgit und Thorsten MehlerAngelika und Gerhard RaabWolfgang Wehner

Die StatistikVerkostet wurden 123 trockene Rieslingweine (17), 88 fruchtigeRieslingweine (17), 50 halbtrockene oder feinherbe Rieslingweine(11), 25 reife Weine ab Jahrgang 2004 rückwärts. In Klammern dieZahl der Weine, die in einem Stechen erneut probiert wurden.

Initiative und Organisation (von links): Gerhard und Angelika Raab,

Wolfgang Wehner, Birgit und Torsten Mehler

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Die Top-Weine

Alle Jahrgang 2009

In der Spitze ging es oft sehr eng zu.Die Entscheidungen waren knapp. Eine

der Betriebe sind schon gute alte Be-kannte in Fulda, andere konnten sich

erstmals profilieren. Auch auf denRängen hinter den drei besten Weinen

finden sich noch exzellente Tropfen.Besonders erwähnenswert ist das rhein-

hessische Weingut Manz, das bei der

stark besetzten Gruppe der trockenenWeine einen zweiten und dritten Platz

belegte. Für den Aufschwung der Rhein-hessen steht auch das wenig bekannte

Weingut Schlossmühlenhof in Ketten-heim, im vergangenen Jahr Sieger bei

Trocken, in diesem Jahr immerhin zwei-mal im Finale vertreten (Trocken und

Halbtrocken). Der Zweitplatzierte beiFruchtig, Weingart aus dem Mittelrhein,

war auch bei Trocken sowie Halbtrocken/Feinherb im Finale vertreten – ebenfalls

eine tolle Gesamtleistung.

Kategorie Trocken

SiegerSommeracher Katzenkopf FrankenWeingut Max Müller, Volkachwww.max-mueller.deRainer Müller, der Winzer im Familien-betrieb, liegt seit Jahren im Aufwärts-trend und bestätigte das mit seinemdoch etwas überraschenden und zugleichsouveränen Erfolg, den er noch unter-malte mit einem weiteren Finalwein beiTrocken (15.6 Punkte für einen Eschern-dorfer Lump). Junior Christian (24), derbei den Top-Gütern Wittmann und Wag-ner-Stempel in Rheinhessen ausge-bildet wurde, mischt bereits mit. DerWein aus dem Katzenkopf gefiel mitfeiner Grapefruit-Note im Aroma, vielKräuterwürze im Geschmack und seinereleganten, vielschichtigen Art.16.5

2. PlatzWeinolsheimer Kehr RheinhessenWeingut Manz, Weinolsheimwww.manz-weinolsheim.deVater Erich und Sohn Eric Manz fuhrenin den letzten Jahren den Bereich Lohn-abfüllung für andere deutlich zurückund haben damit jetzt ganz Schlussgemacht. Die Konzentration gehört vollden eigenen Weinen, die auf breiterFront ein ausgezeichnetes Niveau haben.Hier: Zitrus und Mango im Bouquet;saftig, Spiel, sehr ausdauernd im Abgang.16.1

Die Sieger in der Kategorie Trocken: Familie Müller in Volkach

Das Weingut Max Müller: Historischer Winzerhof der Würzburger Fürstbischöfe von 1692

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Dreimal 3. Platz

Oppenheimer Herrenberg„100“ RheinhessenWeingut Manz, Weinolsheimwww.manz-weinolsheim.deGrapefruit und Ananas im Duft; tollerNerv, rassig, verhaltene, feine Frucht.16.0

Oestricher Dosberg RheingauManfred Bickelmaier,Oestrich-Winkelwww.bickelmaier.deSchöner Erfolg für den wenig bekanntenBetrieb, der in der 11. Generation 15Hektar mit 85 % Rieslinganteil bewirt-schaftet. Die Eltern Manfred und Anne-marie Bickelmaier können auf die Unter-stützung der Kinder Christine und Andreasbauen, die den 2009er als „Genuss fürdie Sinne“ bezeichnen. Der Wein: ReifePfirsich im Aroma, saftig, angenehmmoderat in der Säure.16.0

Guldentaler Hipperich NaheKönigswingert Zimmermann,Guldentalwww.koenigswingert.deDie 6. Generation im seit 1857 bestehen-den Betrieb ist wieder in Schwunggekommen. Einige Jahre war vonManuela und Gregor Zimmermann wenigzu vernehmen. Mit dem dritten Rangwird ein Aufwärtstrend angedeutet. DerWein präsentierte sich sehr mineralischim Duft, wirkte auf der Zunge sehrkomplex und zeigte viel Saft.16.0

Kategorie Halbtrocken/Feinherb

SiegerBernkasteler Badstube FeinherbMoselGeheimrat J. Wegeler, Bernkastelwww.wegeler.comDas Weingut, das auch noch imRheingau ein Domizil hat, kann sich aufseinen Gutsverwalter Norbert Breit ander Mosel verlassen. Seit Mitte derneunziger Jahre ist er ein Garant fürrassige, ausgewogene Rieslingweine.Der aus der Lage Badstube imponiertemit dem feinen Duft nach Grapefruit,seiner Rasse, seinem Spiel und derangenehm mineralischen Note imAbgang. Riesling mit einem sehr gutenLagerpotenzial.16.6

2. PlatzMittelheimer St. NikolausHalbtrocken RheingauWeingut F. B. Schönleber,Oestrich-Winkelwww.fb-schoenleber.deDas 10-Hektar-Weingut nahm unterLeitung der Brüder Bernd und RalfSchönleber in den letzten Jahren einesehr positive Entwicklung (nebenbeibemerkt: auch mit Sekt). Man schmecktees bei diesem Wein: Zitrus und reife Pfirsichim Aroma; saftig, ausgewogen, straff.16.5

3. PlatzMerler Königlay-TerrassenFeinherb MoselAlbert Kallfelz, Zell-Merlwww.kallfelz.deDas große Weingut Kallfalz, das vieleSteillagen an der Mosel bewirtschaftetund gegen den Strom derzunehmenden Brachflächen schwimmt,war schon mehrfach beim Spätlese-Wettbewerb im Vorderfeld dabei. Derfeinherbe Riesling duftet nach Kräutern,lässt Schiefer durchschimmern und ist imGeschmack betont würzig, feinnervig.16.4

Weitere Top-PlatzierungenPiesporter Goldtröpfchen FeinherbMoselWeingut Hain, Piesport,16.3

Die Kelterhalle in Bernkastel, erbaut 1902 nach dem Prinzip der Schwerkraft

Die Sieger der Kategorie Halbtrocken/Feinherb: Tom Drieseberg (l.) und Gutsverwalter Norbert Breit,

Bernkastel Foto: © FINE. DAS WEINMAGAZIN. JOHANNES GRAU, HAMBURG

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Bopparder Hamm OhlenbergHalbtrocken MittelrheinWeingut Weingart, Spay,16.2

Guldentaler Hipperich HalbtrockenNaheKönigswingert Zimmermann,Guldental16.2

Alzeyer Wartberg FeinherbRheinhessenSchlossmühlenhof, Kettenheim16.1

Hochheimer Hölle HalbtrockenRheingauWeingut Schäfer, Hochheim16.0

Kategorie Fruchtig

SiegerKiedricher Turmberg RheingauWeingut Robert Weil, Kiedrichwww.weingut-robert-weil.comDuft nach grünem Apfel, ungemein saftig,rassig und druckvoll, mit brillanter Frucht,aber eigentlich weniger Spätlese, sondernvon der Wertigkeit her sicher eine Aus-lese. Das Weingut Weil, einer der absolu-ten Top-Erzeuger in Deutschland, nützthier den Spielraum, den das Weinrechtlässt (es gibt zwar Mindestnormen fürSpätlesen, aber nach oben keine Begren-zung beim Mostgewicht). Beim Rheingau-

er Riesling-Spezialisten darf man ohne-hin davon ausgehen, dass im KellerPrädikate liegen, die deutlich besser alsdiese abgestufte Auslese sind.16.8

2. PlatzSchloss Fürstenberg MittelrheinWeingut Weingart, Spaywww.weingut-weingart.deNur knapp geschlagen: Das Top-Wein-gut am Mittelrhein. Florian Weingart istein Meister seines Fachs, der in steilenLagen (11 Hektar) großartige Arbeitleistet und im Keller viel tüftelt (auchSpontangärung). Seine Spätlese istklassisch: Zarter Grapefruitduft; rassig,verspielt, raffiniert.16.7

Dreimal 3. PlatzJohannisberger Mittelhölle RheingauWeingut G.H. von Mumm,Johannisberg, www.mumm.deToller Wein aus dem Schloss Johannis-berger Zweitbetrieb: Apfel im Duft, saftig,rassig, herrlich knackig. 16.6

Kiedricher Gräfenberg RheingauWeingut Robert Weil, Kiedrichwww.weingut-robert-weil.comEigentlich wird der Gräfenberg etwasstärker eingeschätzt als die Lage Turm-berg. Aber der Unterschied war minimal.Auch hier Auslese-Charakter; feineFrucht, vielschichtig, elegant.16.6

Münsterer Rheinberg NaheWeingut Göttelmann,Mü[email protected] Botrytis im Aroma, etwas Apfel;saftig, verspielt, nervige Säure.16.6

Weitere Top-PlatzierungenSchloss Johannisberg GrünlackRheingauDomäne Schloss Johannisberg16.5

Rüdesheimer Berg RottlandRheingauWeingut Wegeler, Oestrich-Winkel16.5

Bopparder Hamm FeuerbergMittelrheinWeingut Weingart, Spay16.4

Reife WeineNach einigen Jahren Abstinenz gab esin diesem Jahr wieder eine Sonder-disziplin, mit der die Veranstalter deut-lich machen wollten, dass guter Rieslingdurchaus einige Jahre reifen kann unddann immer noch in sehr guter Formist. Die Jury war begeistert von etlichennoch sehr frischen und vielschichtigenWeinen. Schloss Johannisberg stellteseine Sonderklasse auf diesem Sektorunter Beweis.

Der Sieger in der Kategorie Fruchtig: Wilhelm

Weil von Weingut Robert Weil in Kiedrich

Die imposante Ansicht des Weingutes Weil, erbaut von Baron Sutton, einem Engländer. Erworben

1879 von Dr. Robert Weil

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Sieger2004 Schloss JohannisbergerGrünlack RheingauDomäne Schloss Johannisbergwww.schloss-johannisberg.deGrünlack ist die traditionelle betriebs-interne Bezeichnung für eine fruchtigeSpätlese. Der Wein bezauberte miteiner delikaten Frucht von der Nasebis zum Abgang, war ungemein saftigund offenbarte riesige Reserven.Macht sicher auch in 20 Jahren nochSpaß.17.4

2. Platz1997 Rüdesheimer Berg RottlandRheingauWeingut Johannishof,Johannisbergwww.weingut-johannishof.deUngemein klare, animierende Fruchtim Aroma, die sich im Geschmackfortsetzt; zeigt Rasse und eine tolleFrische.16.6

3. Platz2004 Binger Scharlachberg NaheWeingut Kruger-Rumpf, Münster-Sarmsheimwww.kruger-rumpf.comFeine Würze und Frucht im Duft; enormsaftig auf der Zunge, frisch, ausdauerndim Abgang.16.5

Knapp dahinter2002 Wehlener Sonnenuhr MoselGeheimrat J. Wegeler, Bernkastel-Kues16.4

2004 Kröver Steffensberg MoselWeingut Staffelter Hof, Kröv16.3

www.LaViaVita.de

Die verdeckte Degustation in einem der festlichen Säle des Fuldaer Stadtschlosses

Sieger in der Kategorie Reife Weine: Christian

Witte, Domänenverwalter Schloss Johannisberg

in Geisenheim

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as „Crowne Plaza Copenhagen Towers“ wurde im Okto-ber 2010 als „The World´s Greenest Hotel“ ausge-

zeichnet. Ein 4-Sterne-Luxushotel der Extraklasse.Das „Crowne Plaza Copenhagen Towers“ ist eines der

mehr als 4.400 Hotels der InterContinental Hotel Group,der weltweit größten Hotelkette, und nun Paradebeispiel für

Findungen von ökologisch und sozial nachhaltigen Lösungen.Das Hotel hat das erste klimaneutrale Hotelgebäude in

Dänemark, an der Außenfassade sorgen 2500 m² Solarzellen,die größte gebäudeintegrierte Solaranlage in Nordeuropa,

für Strom. Ebenfalls nennt es das Erste Grundwasser-Basie-rende Kühl- und Heizsystem von Dänemark sein eigen.

Einzigartig wie das Wasser zur Kühlung im Sommer genutzt,dann gespeichert und zum Heizen im Winter verwendet wird.

D

Ausgezeichnet! Das „Crowne PlazaCopenhagen Towers“ ist das Beste!

The WorldsGreenest Hotel

Bettina Linnig

Es verringert den Energieverbrauch für die Kühlung undHeizung um fast 90%! Wasser und Strom wird überall im

Hotel gespart ohne dass es dem Gast auffällt. Dies alles istnur ein Teil der Dinge, die zu einer jährlichen Einsparung an

Kohlendioxidmissionen von mehr als 1.400 Tonnen führen.Doch zu keinem Zeitpunkt ist die grüne Initiative ein

Kompromiss an Dingen wie Qualität, Komfort, Sicherheit undLuxus.

Auch in den Zimmern bekommt der Gast das grüne Profildes Hotels „zu spüren“: Die Shampoo-Flasche und die Zahn-

bürste sind z.B. aus Mais- und Kartoffelstärke. Dieses revo-lutionäre Material sieht aus wie Plastik, ist aber ein orga-

nisches Material und könnte zum Entsorgen z.B. in einemBlumentopf „beerdigt“ werden.

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46Sie lassen Räume erzählen: Corinna Kretschmar-Joehnk, Peter Joehnk.

www.LaViaVita.de

Die Hotelbeschreibungsmappe wurde abgeschafft. AlleInformationen zum Hotel erhält der Gast elektronisch auf

einem interaktiven Bildschirm.

Sie wollen als Gast der Umwelt und sich selbst was Gutes

tun? Dann ab in den Fitnessbereich und rauf aufs Laufbandoder das Fahrrad-Ergometer. Der beim Lauftraining erzeugte

Strom kann als Gegenwert auf ihrer Restaurantrechnunggutgeschrieben werden: Wer in einer Stunde 10 Watt Strom

erzeugt, hat Anrecht auf ein kostenloses Hauptgericht!

Und im Restaurant werden ihnen viele Gerichte serviert,

deren Bio-Rohstoffe bevorzugt aus einem Umkreis von 300Kilometern geliefert werden.

Wohlfühlen und genießen auf ganz hohem Niveau, unddas alles ohne schlechtes Gewissen. Simply the best!

Mehr Info´s und Buchung:www.cpcopenhagen.dk/

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Bayerns Besonderheit aus Natur, Kultur, Kulinaria und der Tradition einesseit sieben Jahrhunderten währenden Handwerks auf dem „Grünen Dach

Europas“ – aktuell gewürdigt mit einem begehrten Preis

Die Straße des Glasesinmitten wogender Wälder

Es war Altkanzler Helmut Kohl, der sie 1997 eröffnete, die „Glasstraße“.Auf rund 250 Kilometern führt sie von Passau im Süden nach Neustadt an der Waldnaab

und Waldsassen im Norden übers „Grüne Dach Europas“ durch den Bayerischenund den Oberpfälzer Wald. Sie verbindet historische Stätten mit dem Handwerk von einstund heute wie mit der damit daraus entstanden Kunst und Kultur, auch der kulinarischen.

Was vor rund sieben Jahrhunderten rund um den Werkstoff Glas Fuß fasste, hat sichzu einer Vielfalt entwickelt, die weltweit einmalig ist. In keiner anderen Region

finden sich so viele Glashütten, Veredelungsbetriebe und Künstler mit ihren Ateliersinmitten dieses Gebirges der wogenden Wälder.

Eine der schönsten deutschen Landschaften:

Mitteleuropas größtes Waldgebirge

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Die Basilika in Waldsassen und

Glaskunst im Klostergarten

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Zentrum des BleikristallsDie „Glasstraße“ genießt längst den Ruf, jedem etwas bietenzu können. So bei einem geselligen Glashüttenabend, beimGlasblasen (Selbstversuche sind möglich), beim Wandernüber den „Gläsernen Steig“, bei einer Donau-Fahrt mit dem„Kristallschiff“ oder bei Schnäppchen-Exkursionen in denrenommierten Manufakturen mit Werksverkauf vor Ort. EineStation ist beispielsweise Neustadt an der Waldnaab,Zentrum des Bleikristalls. Weitere sind Eisch Frauenau,Zwiesel Kristallglas, der Glasbaron von Poschinger und der„Gläserne Winkel“. Das Spektrum reicht vom edlen Trinkglasbis zum traditionellen im Jugendstil, vom funkelndenKronleuchter bis zum fantasievollen Lampenglas, von denUnikaten international bedeutender Glaskünstler, wie ErwinEisch und Theodor Sellner, bis hin zu den jungen Künstlernmit neuen, mit experimentellen Ideen.

Deutsch und tschechischFolgt man der Glasstraßen-Beschilderung durch denOberpfälzer Wald, kommt man in die Heimat eineruntergärigen Bierspezialität, dem „Zoigl“. Dieser wird in„Kommunbräuhäusern“, etwa in Mitterteich, gebraut, unddarf nur in den „Zoiglstuben“ ausgeschenkt werden. WeitereHaltepunkte, das sind die Klosterstadt Waldsassen, diePorzellanstadt Tirschenreuth, die Jugendstilstadt Weiden oderSchönsee mit dem „Centrum Bavaria Bohemia“, kulturelldeutsch-tschechisch grenzüberschreitend. ÜberOberviechtach, die Heimat des legendären Dr. Eisenbarth,erreicht die „Glasstraße“ den Bayerischen Wald; somit auchdie Drachenstadt Furth im Wald, in der alljährlich das ältesteVolksschauspiel Deutschlands, der „Drachenstich“,aufgeführt wird.

Kristall-ErlebnisweltenEin beliebtes Ausflugsziel ist Bodenmais mit Bayerns größterKronleuchter-Ausstellung und den „Kristall-Erlebniswelten“im Hause JOSKA Kristall. Weiter geht es in den ZwieselerWinkel. Gläserne Kapelle, Glasgarten oder die größteKristallglas-Pyramide der Welt, zu finden auf demWerksgelände der Zwiesel Kristallglas AG. Sie besteht aus93.665 Gläsern, ist über acht Meter hoch und wiegt überelf Tonnen. Nahe der Stadt Regen „wächst“ ein ganzer Waldaus farbigem Flachglas: Fichten, Tannen und Buchen. Einweiteres Schmuckstück ist das Kristallschiff MS Donau derReederei Wurm & Köck in Passau. Es entstand inZusammenarbeit mit der weltweit führenden UnternehmungSwarovski in Österreich.

Unikate von 1650 bis 1950Das Glas und die Museen. Das in Passau etwa, beheimatetim historischen Gebäudekomplex „Wilder Mann“, birgt diegrößte Sammlung Böhmischen Glases. Zu sehen sind auchUnikate aus der Zeit von 1650 bis 1950. Ein Meisterwerk in

Architektur, Gestaltung und Präsentation ist in Frauenau zufinden. Die Dauerausstellung lädt zu einer Reise durch dieeuropäische Kulturgeschichte des Glases von der Antike biszur Gegenwart. Ein weiterer Programmpunkt: die größteGlassammlung in Sachen Schnupftabak.

Triumvirat der SiegerIm Zwei-Jahres-Rhythmus wird der Wettbewerb zum„Glasstraßenpreis“ ausgeschrieben. Inzwischen zumsechsten Male stattgefunden, stand für 2010 diese Vorgabeim Mittelpunkt: Glas als Gestaltungselement an und inGebäuden, auch Skulpturen. Die Wahl fiel auf eineArt gläsernes Triumvirat, auf die Stiftung Kultur- undBegegnungszentrum Abtei Waldsassen, die GlashütteLamberts und die Klosterstadt Waldsassen. Beeindruckt hatdas Abtei-Projekt „Glas und Natur“ mit unterschiedlichenKursen, Vorträgen und Informationsfahrten für Schüler undErwachsene wie mit einer Ausstellung zur Glasvielfalt derRegion. Die Glashütte Lamberts überzeugt mit demeigenständigen Engagement für die „Glasstraße“. DieVerbundenheit zu Handwerk, Umwelt und Denkmalpflege zumThema Glas zeichnet das Haus seit Jahr und Tag aus. So istLamberts-Glas beispielsweise im Kölner Dom, an denFlughäfen von Hongkong, Baltimore und Indianapolis, anGebäuden in Prag und Amsterdam feststellbar. Die StadtWaldsassen wiederum erweist sich als Förderin eines Lebensmit Glas in Tradition und Moderne, überaus beweiskräftigmit der Kunstausstellung „Vom Glas zum Bild“ des GlasmalersProfessor Stockhausen. Ein weiteres Indiz fürs Engagementist beispielsweise das Goethe-Denkmal aus Edelstahl undGlas.

Georg Höltl,der SammlerDen Ehrenpreis für seinLebenswerk ging an GeorgHöltl, Begründer und Di-rektor des GlasmuseumPassau wie auch des Mu-seumsdorfes BayerischerWald. Auf sechs Etagen in40 Räumen und 600 Vitrinenwird die Geschichte desGlases der letzten dreiJahrhunderte lebendig. Höltlsammelte quasi die Kronju-welen der Glaskunst: Biedermeier, Böhmisches und Schlesisches.Nach wie vor ist er unterwegs, um zum Beispiel bei Christie’soder Sotheby’s die schönsten Stücke aus Königshäusern undWeltausstellungen zu ersteigern. Der Weltenbummler,Restaurator und Unternehmer hat sich auch als Erfinder des„rollenden Hotels“ („Rotel Tours“) einen Namen gemacht.

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Vilshofen, Schiff und PyramideUnter den Wettbewerbsteilnehmern befand sich auch dasBerufliche Schulzentrum Vilshofen an der Donau, einstimmigvon der Jury zum Ort der Preisverleihung am 28. Novembererhoben. Die Laudatoren: Theo Zellner, Präsident desBayerischen Sparkassenverbandes, Vor-Vorgänger HeinrichSchmidhuber und Heinz Grunwald, Regierungspräsident vonNiederbayern. Das Zentrum hat sich international einenhervorragenden Ruf auf dem Flachglas-Fachgebiet erworben,belegt unter anderem mit dem Glaspavillon im Garten deshistorischen Salzstadel-Schulgebäudes. Übernommenwurden alle wesentlichen statischen Funktionen durch Glas.Der Pavillon ist 2,80 Meter hoch und mit einem Durchmesservon 6,80 Metern. Er eignet sich für repräsentative Empfänge,besondere Veranstaltungen und kleine Konzerte. Alleinstel-lungsmerkmal des Schulzentrums sind die einzigartigenGlaspavillons. Das jüngste Objekt ist das „Gläserne Schiff“.Fachschüler der Glasbautechnik benötigten ein halbes Jahr,um das 80 Tonnen schwere Gebilde aufzubauen. Je nachBeleuchtung wirkt es wie ein Schiff oder ein Eisberg. Unweitder „Dreiflüssestadt“ Passau (Donau, Inn, Ilz) gelegen, giltVilshofen als die „kleine Dreiflüssestadt“ (Donau, Vils, Wolfach).Eine Berühmtheit ist der „schwimmende Christkindlmarkt“auf der Donau im Advent. www.LaViaVita.de

An Bord

eines

besonderen

Schiffes.

Millionen von

Einzelkristallen

wurden für die

verschiedenen Erlebnis-

Komponenten verarbeitet

Vilshofen: Der „schwimmende Christkindlmarkt“ auf der Donau

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DIE GLASSTRASSE ist eine Ferienstraße imBayerischen und im Oberpfälzer Wald.Nirgendwo sonst in Europa finden sich so

dicht so viele glasverarbeitende Betriebe undKünstler. Hier entstehen edle Trinkgläser,Gebrauchsglas, Scheiben, Vasen, Glastro-phäen und Glaskunst in Jahrhunderte langer

Tradition. Die Glasstraße ist über dieAutobahnen A3, A6, A92 und A93 bequemzu erreichen. Sie ist auch für Erholungs-suchende aller Altersgruppen interessant:

Berühmte Wanderwege, beispielsweise derGoldsteig, erstklassige Wellness-Hotels,beeindruckende Naturerlebnisse, etwa imNaturpark Bayerischer Wald; Feste und

Veranstaltungen wie zahlreiche Einkaufsmög-lichkeiten. Informationen und Broschüren:Tourismusverband Ostbayern, Im Gewerbe-park D 04, 93059 Regensburg. Telefon

(0941) 58539-9. Telefax (0941) 58539-39.Kostenloses Info-Telefon: 0800-1212111.info@ostbayern-tourismus.dewww.ostbayern-tourismus.de

Impression vom Werden

und Gestalten des Glases

Eine Lichttafel,

entstanden in der

Glashütte Lamberts

Nahe der Stadt Regen

„wächst“ ein Wald aus Glas

Tradition seit Jahrhunderten: Glasmalerei

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Vorschau Januar 2011

ImpressumDas Online-Magazin La Via Vita erscheint im Internet kontinu-ierlich, die druckfähige Monatsausgabe erscheint am Ende einesjeden Monats und ist gegen eine freiwillige Kostenbeteiligungdownloadbar (siehe unten).

Herausgebernewsmakers! publicity services UGLeipziger Str. 38D-50170 KerpenE-Mail: [email protected]: +49 / 2104 /80 34 72Handelsregister: Köln HRB 69723Geschäftsführer: Joachim GärtnerUst.-ID-Nr.: DE271675376

ChefredakteurJoachim Gärtner

Ständige MitarbeiterBettina Linnig, Axel Joachim Zahn

TitelfotoJoachim Gärtner

Layout + Grafikwww.newsmakers.de

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So schön ist der WinterDer Winter im Norden ist nicht nur sportlich gesehen andersals der in den Alpen. Er ruft unterschiedliche Typen Menschen –die Einen wollen Trubel, die Anderen suchen Ruhe.

Das Erbe Gianni Versace : Im Reich der Medusa.Das ehemalige Anwesen von Gianni Versace in Miami Beachist nichts für zartbesaitete Puristen. Das Boutiquehotel „Villaby Barton G.“ hat es sich nun dem Publikum geöffnet.

www.auderer.com