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Landkreis Uelzen, Umweltamt Geplante Schutzgebietsausweisung FFH 71 „Ilmenau mit Nebenbächen“, Teilgebiet „Kiehnmoor - Brambosteler Moor“ Foto: BMS 2003

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Landkreis Uelzen, Umweltamt

Geplante SchutzgebietsausweisungFFH 71 „Ilmenau mit Nebenbächen“,

Teilgebiet „Kiehnmoor - Brambosteler Moor“

Foto: BMS 2003

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Landkreis Uelzen, Eimke, 21.04.2015

Wozu soll die Veranstaltung dienen?

1. gesetzliche und fachliche Hintergründe und Grundlagen des Ausweisungsprozesses erklären,

2. auf wahrscheinliche und potentielle Verordnungshinweise aufmerksam machen und den Verfahrensablauf erläutern,

3. dazu dienen, zusammen zu überlegen, wie die gesetzlich festgelegten Aufgaben erfüllt werden und nächste gemeinsame Schritte in die Wege geleitet werden können (Gründung eines Arbeitskreises, der das Verfahren begleitet)

Sie soll

1. Hintergründe und Grundlagen

Glockenheide-Anmoor (MZE §), FFH-LRT 4010, Erhaltungszustand „A“ Kiehnmoor, Quelle: BMS 2002

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Landkreis Uelzen, Eimke, 21.04.2015

Natura 2000

Europäisches Lebensraum-Netz, das die Europäische Unionim gesamten Gebiet der Mitgliedstaaten einrichten will.

Das Netz ist ein Beitrag zur Umsetzung des internationalen "Übereinkommens über die Biologische Vielfalt", das auch als „Rio-Erklärung“ von 1992 bekannt ist.

Rechtsgrundlagen:

EU-Vogelschutzrichtlinie,Schutz aller wild lebenden europäischen Vogelarten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU, Erhalt von aus europäischer Sicht besonders schutzwürdigen Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten

Die dauerhafte Sicherung von Gebieten mit bedeutsamen Vorkommen

dieser Lebensräume und Arten steht im Mittelpunkt.

1. Hintergründe und Grundlagen

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Landkreis Uelzen, Eimke, 21.04.2015

Die dauerhafte Sicherung der ausgewählten Gebiete liegt in der Verantwortung der einzelnen Mitgliedstaaten und muss durch nationales Recht umgesetzt werden.

In Deutschland ist das eine Aufgabe der Naturschutzbehörden der Bundesländer.

seit 2008:Untere Naturschutzbehörden in Niedersachsen für die Sicherung und Entwicklung der Natura-2000 Gebiete zuständig.

Was sind die Aufgaben der Unteren Naturschutzbehörde?1. Hintergründe und Grundlagen

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Landkreis Uelzen, Eimke, 21.04.2015

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Landkreis Uelzen, Eimke, 21.04.2015

2 existierende NSG-Verordnungen

• Brambosteler Moor: 1988

• Kiehnmoor: 1990

Verordnungsinhalte beider Gebiete sind ohne inhaltlichen Bezug zu den Vorgaben der FFH-Richtlinie und Vogelschutzrichtlinie.

1996 Gebiet nach Brüssel gemeldet

Anpassung der bestehenden NSG-Verordnungen an die Vorgaben der FFH-Richtlinie erforderlich.

(Art. 4 Abs. 4 der Richtlinie 92/43/EWG DES RATES vom 21. Mai 1992, FFH-Richtlinie in Verbindung mit § 32 Abs. 2 BNatSchG)

2. Verordnung und Verfahrensablauf

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ca. 550 ha

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Übertragung der Zuständigkeit

Problem: Das neu geplante NSG liegt in drei Landkreisen.Raschere Bearbeitung, wenn Hauptzuständigkeit in einer Hand liegt.

27.01.2014 Heidekreis hat keine Bedenken gegen die Übernahmen11.03.2015 Kreistag des Landkreises Celle durch die Verwaltung d. Landkreises Celle über die Übernahme informiert

Antrag auf Übertragung der Zuständigkeit beim Umweltministerium ist gestellt.

1. Hintergründe und Grundlagen

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Allgemeine Erhaltungsziele für das FFH Gebiet 71

• Erhaltung und Entwicklung des von natürlicher Fließgewässerdynamik geprägten, vernetzten Fließgewässerkomplexes der z. T. stark mäandrierenden Ilmenau mit ihren Nebenbächen und Zuflüssen sowie ihren von hohem Grundwasserstand und zeitweiligen Überflutungen geprägten Niederungen und Auen mit Klein- und Stillgewässern,

• Erhaltung und Entwicklung niederungstypischer naturnaher Erlen- und Birkenbruch-, Erlen-Eschen- und Traubenkirschen-Erlenwälder sowie Kiefern-Birken-Moorwälder,

• Erhaltung und Entwicklung naturnaher Eichen-Hainbuchenwälder, Buchen- und Eichenmischwälder in den Talrand- und Übergangsbereichen zur trockenen Geest,

• Erhaltung und Entwicklung kleinflächiger feuchter Heide- und Moorgesellschaften sowie kleinflächiger offener Sandheiden,

• Erhaltung und Entwicklung Bach begleitender, in der Ilmenauniederung auch großflächiger Röhrichte, Hochstaudenfluren, Rieder und Sümpfe,

• Erhaltung und Entwicklung artenreicher Feucht- und Nasswiesen sowie mesophilen Grünlandes,

• Erhaltung und Entwicklung der ökologisch durchgängigen naturnahen Fließgewässer als Lebensraum insbesondere von Fluss-, Meer- und Bachneunauge, Groppe, Flussperl- und Bachmuschel, Grüner Keiljungfer, Fischotter und zahlreichen Vogelarten der EU-Vogelschutzrichtlinie.

1. Hintergründe und Grundlagen

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Allgemeine Erhaltungsziele für das V38

• Erhalt der offenen Heidebereiche sowie kleinflächiger offener Sandheiden,• Erhalt und Entwicklung des großräumigen Biotopkomplexes halboffener

Landschaften trocken-warmer Standorte sowie beruhigter Waldgebiete als Teil eines Verbundes mit den ähnlich strukturierten Gebieten der Lüneburger Heide sowie den Truppenübungsplätzen Bergen-Hohne und Munster als großräumiger Verbreitungsschwerpunkt der charakteristischen Brutvögel, insbesondere des Birkhuhns

• Erhalt und Entwicklung strukturreicher und lichter Waldränder• Erhalt der Hoch- und Zwischenmoorreste im Brambosteler Moor und Kiehnmoor.• Erhaltung und Entwicklung artenreicher Feucht- und Nasswiesen sowie mesophilen

Grünlandes• Erhalt der trocken-warmen, auch kleinflächigeren Offenbereiche mit ihren jungen • Sukzessionsstadien• Erhaltung und Entwicklung stabiler und reproduktionsfähiger Brutpopulationen• Erhalt beruhigter Lebensräume durch Besucherlenkung

1. Hintergründe und Grundlagen

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FFH-Lebensraumtypen im Mittleren Gerdautal1. Hintergründe und Grundlagen

3160 Dystrophe Stillgewässer3260  Fließgewässer mit flutender Wasservegetation4010 Feuchte Heiden mit Glockenheide4030  Trockene Heiden6230* Artenreiche Borstgrasrasen6410 Pfeifengraswiesen6431 Feuchte Hochstaudenfluren6510 Magere Flachland-Mähwiesen7170* Lebende Hochmoore7120 Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore7140   Übergangs- und Schwingrasenmoore7150 Torfmoos-Schlenken mit Schnabelried-Gesellschaften9190    Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleiche91D0* Moorwälder 91E0*  Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

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FFH-Lebensraumtypen

6431 (0,2 ha)Feuchte Hochstaudenfluren

1. Hintergründe und Grundlagen

4030 (31,3 ha)Trockene Heiden

6510 (59,1 ha)Magere Flachland-Mähwiesen

Quelle Fotos: O. v. Drachenfels, Erhaltungsziele, NLKWN

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FFH-Lebensraumtypen

6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden

• Erhaltung/ Förderung arten- und strukturreicher, überwiegend gehölzfreier Borstgras-Rasen (teilweise auch mit alten Baumgruppen oder Wacholderbeständen) auf nährstoffarmen, trocken bis feuchten Standorten einschließlich ihrer typischen Tier- und Pflanzenarten.

1. Hintergründe und Grundlagen

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FFH-Lebensraumtypen

1. Hintergründe und Grundlagen

7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore (18,4 ha)

Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen (MWS §) im Verlandungsbereich eines dystrophen Teiches,

Erhaltungszustand „B“, BMS 2003

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7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore

• Erhaltung/Förderung von naturnahen, waldfreien Übergangs- und Schwingrasenmooren, u. a. mit torfmoosreichen Seggen- und Wollgras-Rieden

• auf sehr nassen, nährstoffarmen Standorten, meist im Komplex mit nährstoffarmen Stillgewässern und anderen Moortypen, einschließlich ihrer typischen Tier- und Pflanzenarten.

Erhaltungsziele - Beispiel1. Hintergründe und Grundlagen

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FFH-Lebensraumtypen

91D0* Moorwälder (26 ha)91E0* (43 ha)Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Quelle Fotos: O. v. Drachenfels, Erhaltungsziele, NLKWN

1. Hintergründe und Grundlagen

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Erhaltungsziele - Beispiel

91E0* Auenwälder mit Erle, Esche, Weide Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)

Erhaltung/ Förderung naturnaher, feuchter bis nasser Erlen-, Eschen- und Weidenwälder aller Altersstufen in Quellbereichen, an Bächen und Flüssen

• mit einem naturnahen Wasserhaushalt,

• standortgerechten, autochthonen Baumarten, • einem hohen Anteil an Alt- und Totholz, Höhlenbäumen

• spezifischen Habitatstrukturen (Flutrinnen, Tümpel, Verlichtungen) einschließlich ihrer typischen Tier- und Pflanzenarten

1. Hintergründe und Grundlagen

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Tierarten des Anhange II der FFH-Richtlinie 1. Hintergründe und Grundlagen

Fischotter (Lutra lutra)Bachneunauge (Lampetra planeri)Groppe (Cottus gobio)Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)Bachmuschel (Unio crassus)

Quelle Fotos NLWKN Erhaltungsziele, Damschen, Edler (2), Podlouky, Lucker, Altmüller (2)

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Erhaltungsziele - Beispiel

Fischotter (Lutra lutra)

Erhaltung/Förderung einer vitalen, langfristig überlebensfähigen Population der Art

• U. a. Sicherung und Entwicklung naturnaher Gewässer und Auen (natürliche Gewässerdynamik mit strukturreichen Gewässerrändern, Weich- und Hartholzauen(bereichen) an Fließgewässern, hohe Gewässergüte).

• Förderung der Wandermöglichkeit des Fischotters entlang von Fließgewässern (z.B. Bermen, Umfluter)

1. Hintergründe und Grundlagen

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Erhaltungsziele - Beispiel

Bachneunauge (Lampetra planeri)

Erhalt/ Förderung einer vitalen, langfristig überlebensfähigen Population der Art

• durchgängige, unbegradigte, sauerstoffreiche und sommerkühle Fließgewässer (kleine Flüsse, Bäche; Gewässergüte bis II);

• Laich- und Aufwuchshabitate mit vielfältigen Sedimentstrukturen und Unterwasservegetation (kiesige und sandige, flache Abschnitte mit mittelstarker Strömung)

• sowie naturraumtypischer Fischbiozönose

1. Hintergründe und Grundlagen

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Vogelschutzrichtlinie

1. Wertbestimmende Vogelarten:Birkhuhn (Tetrao tetrix)Kranich (Grus grus) Heidelerche (Lullula arborea)Brachpieper (Anthus campestris) 2. Wertbestimmende Zugvogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie: Raubwürger (Lanius excubitor)

3. Weitere im Standarddatenbogen genannte Vogelarten: Krickente (Anas crecca), Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), Schwarzstorch

(Ciconia nigra), Wachtel (Coturnix coturnix), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Baumfalke (Falco subbuteo), Bekassine (Gallinago gallinago), Wendehals (Jynx torquilla), Neuntöter (Lanius collurio), Schafstelze (Motacilla flava), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe), Pirol (Oriolus oriolus), Wespenbussard (Pernis apivorus), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Kiebitz (Vanellus vanellus)

1. Hintergründe und Grundlagen

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Erhaltungsziele – Beispiel Birkhuhn (Tetrao tetrix)

• Erhaltung bzw. Entwicklung naturnaher Moor- und Heidegebiete mit struktur- und artenreichen Randbereichen und Übergängen zu angrenzenden Waldgebieten

• Rückwandlung geeigneter Waldgebiete im Übergang zu Moor- und Heidegebieten in (halb-) offenen Flächen

• Erhalt und Entwicklung des halboffenen, niedrigwüchsigen Geländes für die Gemeinschaftsbalz, lockere Baumbestände als Schlafplatz, einer reichen Kraut- und Strauchschicht für die Nahrungssuche sowie im Winter Birkenknospen

• Rücknahme von Strukturen, die zu einer Förderung von Beutegreifern führen

• Beruhigung in den Hauptaktionsräumen der Art während des ganzen Jahres

1. Hintergründe und Grundlagen

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Aktualisierung der Erhaltungsziele

Derzeit werden vom NLWKN die Erhaltungsziele aktualisiert.

• Ende der Woche Ergebnisse vom NLWKN

1. Hintergründe und Grundlagen

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Biotoptypen nach v. Drachenfels

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FFH-Lebensraumtypen

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Erhaltungszustände der FFH-LRTA = sehr gut (grün), B = gut (blau),

C = schlecht (rot), E = Entwicklungsflächen (rosa)

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Rechtsform, i. d. R. durch Regierung oder Verwaltungsstelle erlassenVerordnungen = Gesetze im materiellem SinneMaterielles Gesetz = generell-abstrakte Regelung mit Außenwirkung

Mögliche Gliederung einer Verordnung:

§ 1 Landschaftsschutzgebiet, Naturschutzgebiet

§ 2 Schutzgegenstand und Schutzzweck

§ 3 Verbote

§ 4 Freistellungen/Zulässige Handlungen

§ 5 Befreiungen

§ 6 Verstöße

§ 7 Inkrafttreten

2. Verordnung und Verfahrensablauf

Aufbau einer Schutzgebietsverordnung

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2. Verordnung und Verfahrensablauf

Beispiele für Verbote in der zu erstellenden Verordnung

• Nach § 23 Abs. 2 BNatSchG sind im NSG aller Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Naturschutzgebietes oder seiner Bestandteile o. zu einer nachhaltigen Störung führen können.• § 33 BNatSchG weist auf Natura 2000-Gebiete hin.

• § 16 Abs. 2 NAGBNatschG: NSG außerhalb der Wege nicht betreten werden (Aufgabe für Arbeitskreis: Ausnahmen angeben und suchen)

• darüber hinaus, z. B. :• Hunde frei oder an einer Leine, die länger als 2,50 m ist, laufen zu lassen• organisierte Veranstaltungen ohne Zustimmung der zuständigen Naturschutz- behörde durchzuführen• in die bestehenden Verhältnisse im Wasserhaushalt in der Art einzugreifen, dass es zu einer zusätzlichen Entwässerung des Schutzgebietes oder von Teilflächen kommen kann, .......

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2. Verordnung und Verfahrensablauf

Freistellungen - Beispiele

(3) Freigestellt ist die natur- und landschaftsverträgliche landwirtschaftliche Bodennutzung auf den in der maßgeblichen Karte dargestellten Flächen nach guter fachlicher Praxis gemäß § 5 Abs. 2 BNatSchG sowie nach folgenden Vorgaben:

1. die Nutzung rechtmäßig bestehender und in der in der maßgeblichen Karte senkrecht schraffiert dargestellten Ackerflächen,

2. die Umwandlung von Acker in Grünland und die anschließende Nutzung gem. Nummer 3, 3. die Nutzung der in der maßgeblichen Karte waagerecht schraffiert dargestellten Grünlandflächen

a) ohne den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln b) ohne Veränderung des Bodenreliefs insbesondere durch Verfüllen von Bodensenken, -mulden

und -rinnen und durch Einebnung und Planierung c) ohne Ausbringung von Kot aus der Geflügelhaltung d) ohne Umwandlung von Grünland in Acker e) ohne Grünlanderneuerung f) ....... g) .......

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2. Verordnung und Verfahrensablauf

Freistellungen - Beispiele

(4) Freigestellt ist die natur- und landschaftsverträgliche Forstwirtschaft im Wald im Sinne des § 11 NWaldLG, § 5 Abs. 3 BNatSchG auf Flächen, die

1. nach dem Ergebnis der Basiserfassung keinen FFH-Lebensraumtypen darstellen, und nach folgenden aus dem Schutzzweck hergeleiteten Vorgaben: a) einschließlich der Errichtung und Unterhaltung von Zäunen und

Gattern, b) ohne Änderung des Wasserhaushalts. c) den Holzeinschlag und die Pflege mit dauerhafter Belassung von

mindestens einem Stück stehendem oder liegendem starkem Totholz je angefangenem ha Waldfläche,

d) den Holzeinschlag und die Pflege mit dauerhafter Markierung und Belassung aller Horst- und Höhlenbäume,

e) den Holzeinschlag in standortheimisch bestockten Beständen mit Kahlschlag größer 0,5 ha nach vorheriger Anzeige vier Wochen vor Durchführung bzw. größer 1,0 ha mit Zustimmung der zuständigen Naturschutzbehörde,

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Erschwernisausgleich im Grünland

Spalte A,B ...Zeile a, b ...

A1 A2 F G H I J K L M N X

Erschwernis KeineDüngung

Max. 2Weidetierebis 30.06.

Max. 2Weidetierebis 21.06.

Mähen nachdem 30.06.

Mahd max.zweimalpro Jahr

Düngungmax. 80

kg N/ha/a

Mähen nachdem 15.06.

Keine Por-tions- und

umtriebsweide

keine organ.Düngung

(§ 4 Buchst. a) der NSG VO Abweichende Punktwerte bei Kombination mit kompensatorisch wirkenden Auflagen Eintrag Punkte

Moor Moor-böden

Mineral-böden

akeine maschinelle Bodenbearbeitungvom 01. März bis 15. Juni x 7 3 6

bkeine maschinelle Bodenbearbeitungvom 01. März bis 30. Juni

8 4

c keine Grünlanderneuerung x 8 3 8

d keine chemischen Pflanzenschutzmittel x 2 2 2

e1 Keine Umwandlung von Grünland in Ackerland x 0 2* 0

e2 Keine Einebnung oder keine Planierung x 3 0 3

f Keine Düngung

g Max. 2 Weidetiere/ha 01. Januar bis 30. Juni x 4 19

h Max. 2 Weidetiere/ha 01. Januar bis 21. Juni 3 0

i Keine Mahd 1. Januar bis 30. Juni 5 0 0

j Mahd max. zweimal im Jahr 0 0 0 0

k Düngung max. 80 kg N/ha/Jahr x 0 0 0 0 0 0

l Keine Mahd 1. Januar bis 15. Juni x 2 0 0 0 3 3 0

m Keine Portions- und Umtriebsweide 0 3 4 3 0 6 5

n keine organische Düngung x 0 3 3 3 3 3 3 3 3

o

Mahd- einseitig- von innen nach außenoder- 2,5 m Randstreifen ohne Mahd vom 01. Januar bis 31. Juli an einer Längsseite

x 3 4 4 4 4 4 4 4 4 3

Summe der Punkte aller Auflagen: 44

484

Auflagenkombination gilt für ha privates Grünland, Finanzbedarf in €:

zu a:

zu c:

zu e1: Punktwert gilt nicht, wenn es sich um erosionsgefährdete Hänge, Überschwemmungsgebiete oder Standorte mit hohemGrundwasserstand handelt(§5Abs.2 BNatSchG)

zu g:

zu k:

zu n:

zu o:

weitere:

ohne Walzen und Schleppen vom 15.03. - 15.06.

20

4

13

11

9

3

Naturschutzgebiet: LÜ 190 Kiehnmoor ab 01.01.2010

Bemerkungen zu den Auflagen der Schutzgebietsverordnung:

20

19

17

25

Punktwerte einzelnerErschwernisse

ohne Anlage von Silage- und Futtermitteln

max. 60 kg N/ha/a

ohne Gülle, Jauche und Geflügelmist

unter Abfuhr des Mähgutes, ausgemähte Disteln und Brennesseln können liegen bleiben

Beseitigung von Wildschäden erlaubt

max. 2 Stück Rindvieh/ ha ganzjährig, oder: Beweidung mit Schafen außer in der Zeit vom 15.03. - 15.07.

Bsp.NSG Kiehnmoor

22 bis 46Punkte könnenerreicht werden

pro Punkt 11 Euroje ha und Jahr

2. Verordnung und Verfahrensablauf

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Besondere Fragen

• Behandlung der Grünlandflächen (Anpassung der Nutzungsvorgaben?)• Behandlung von Borstgrasrasen und

Heiden• Erschwernisausgleich im Wald (Erlass MU?)

2. Verordnung und Verfahrensablauf

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2. Verordnung und Verfahrensablauf

Vorverfahren

1. gebietsbezogenes Vorgespräch mit den zuständigen Gemeinden und Samtgemeinden, ggf. auch TÖB

2. erste öffentliche Informationsveranstaltung (Abendveranstaltung im betreffenden Gebiet) mit schriftlicher Einladung der TÖB, Naturschutzverbände, Flächeneigentümer sowie

Pressemitteilung und Aushang durch die Gemeinden

3. Bildung eines Arbeitskreises

4. sukzessive Aufstellung eines Verordnungsentwurfes, Regelungen werden im Arbeitskreis besprochen und ggf. modifiziert, maximaler Konsens aller Interessen beabsichtigt,

5. Vorstellung des Verordnungs-Vorentwurfes im Umweltausschuss und Information über die Durchführung des Beteiligungsverfahrens

6. Zweite öffentliche Informationsveranstaltung (Vorstellung des Verordnungs-Vorentwurfes, Information über das bevorstehende offizielle Verfahren)

Page 36: Landkreis Uelzen, Umweltamt Geplante Schutzgebietsausweisung FFH 71 „Ilmenau mit Nebenbächen“, Teilgebiet „Kiehnmoor - Brambosteler Moor“ Foto: BMS 2003

Landkreis Uelzen, Eimke, 21.04.2015

Gründung eines Arbeitskreises

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

Eigentümer, Naturschutzverbände,Naturschutzbeauftragter,Nds. Landesforsten,Forstamt der Landwirtschaftskammer,Landwirtschaftskammer,einzelne Landwirte,Bauernverband, nds. Landvolk,Angler, Jäger,Gemeindevertreter,weitere Vereinigungen (Tourismus?)

Termin 1. Arbeitskreissitzung?

2. Verordnung und Verfahrensablauf

Page 37: Landkreis Uelzen, Umweltamt Geplante Schutzgebietsausweisung FFH 71 „Ilmenau mit Nebenbächen“, Teilgebiet „Kiehnmoor - Brambosteler Moor“ Foto: BMS 2003

Landkreis Uelzen, Eimke, 21.04.2015

2. Verordnung und Verfahrensablauf

offizielles Verfahren

7. Parallele Durchführung der TÖB- und Öffentlichkeitsbeteiligung, offizielle Veröffentlichung des Verordnungsentwurfes, mindestens 1 Monat lang öffentliche Auslegung in betroffenen Gemeinden aller drei Landkreise

8. Auswertung der Einwendungen und Stellungnahmen sowie Überarbeitung des Entwurfes (ggf. Information des Arbeitskreises bei größerem Änderungsbedarf)

9. Erstellung der Beratungsunterlagen (Vorlage/Verordnungsentwurf/ tabellarische Übersicht der Stellungnahmen und Einwendungen)

10.Beratung des Verordnungsentwurfes im UA, KA und KT, Beschlussfassung im KT in allen drei Landkreisen

11. Öffentliche Bekanntgabe der Verordnung im Amtsblatt und Information des Arbeitskreises