längenbestimmungen aus einigen 1829 beobachteten bedeckungen des aldebaran

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309 Stern p. h 0 I #t 1829. 5 Decbr. 23 tQ d:32 + 26 10 36,70. 25 - 45,7 5 36,5 0. Stern y. 1629. 25 Novbr. 23 20 17,23 f 26 18 26,70. 30 - 16,72 27,4 0. Altona. E. 6 28 24,74 A. 7 27 54,09 GBttingen. E. 6 24 46,17 Mannheim. E. 6 14 58,73 A. 7 25 1,24 A. 7 15 4,93 -- Speier. B. 6 14 35,73 A. 7 14 43,60 Prag,K.St. E. 6 41 31,O 3 10 Stern a. h ti 11 0 # <* 1829. 23 Novbr. 23 32 10,79 $- 26 51 16,2W. 25 - 1'1,05 14,2 0. 30 - 10,61 12,7 0. A nm er ku n g. W und 0 bezeichneii die beiden verschiedenen Lagen des Iustruments, in deren einer der Lirnbiiskreis westlich in der andern listlich vom Fernrohr war. 7 39 2,81 + 0,463~ 7 39 2,41 - 0,238s 7 39 2,36 + 0,354~ 7 33 6,97 -(- 0,277~ 7 39 2,87 - 0,120~ 7 33 6,94 - 0,035s 7 33 1,96 + 0,268~ 7 33 1,88 - 0,025~ 7 56 5i,71 + 0,169s Laugeiibestimmungeu aus eiuigen 1829 beobachteten Bedeckungeu des Aldebaran. hahe eiuigc der irn J. 1829 vorgefallenen Aldebarans- Bedeckungen, ungeachtet sie meist an Orten von sckon nahe bekannter LPnge heokachtet &id, in der Absicht be- rechnet, theils, urn eben diese Langen einer neuen und sicheren Prufung zu unlermerfen, theils urn iiberhaupt an einein Beispiele bemerklich zu machen, mit welchern Grade yon Genauigkeit aus einzelnen Sternbedeckungen , die 11 n t e r gaiiz giinstigen Umstlnden heobachtet worden, sich die geographische Llnge eines Orts finden lal'st. Giinstig nennc ich die UmstPnde, wenn eine Bedecltung beinahe central, und wenn zugleich der bedeckte Stern, urn dessen Ein - und Austritt gleich sichcr beobackten zu konnen, von betrlchtlicher, etwa yon der ersten oder zweiten GriXse sey. Nahe central waren \.virlrlich die Bedeckungen des Aldebaran V O ~ 9 Dechr. und 25 Jul. 1829; auch gab, wie man iinten Behen wird, die Eerechnung dersehen bei siehen Orten die sehon bekannte LPnge i n n e r h a l b e i n e r Se- cunde wicder, nur Cracau ausgenommen, wo ails der Bedeckung vom 9 Decbr. die LPnge urn 2 Secunden griifser folgt, als ich sie friiher gefundeii hatte. Iclr glauhe, d d s aus 5 his 6 auf diese Art ausgewlhlten Sternbedeckungen die LLnge eines Orts bis anf wenigc Secunden richtig aus- gemittelt werden diirfte, da sonst, wenn man die Beob- achtungen nehmen mds, wie sie zu habeii sind, vielleicht 12 his 20 Beobachtungen kaum ein eben so zuverlassiges Resultat gewHhren wiirden. Man vergleiche z. B. die von mir berechneten Bedeckungen des Aldebaran in der Mon. Qrresp. 27 Bd. S. 411. Zeitschrift fiir Astronomie 11 Ed. 3. 37. 38. Astron. Jahrlmch fiir 1824. S. 102. 108 und cine Eedeckung der Spica MOIL Corresp. 8 Bd. S. 385. - Die Beohachtungen von 1829 setze ich voraus SO, wie sie in den Astr. Nachrichten abgedriiclrt sind. Die Beobachtnngen in Mannheim von Herrn Professor Nicojai, zuid in Speier yon Herrn Professor Schwerd hat mir Herr yon Ueiligen- stein, die Giittinger BrobachtunS lTerr Professor Harding, der sic anstelhe, niiigetheilt. l)er Gleichfiirmiglieit wegen habe ich die Beobarhtungen gnnz mit dcnsclhen Elcmenten, lie nach Ask. Nachr. .Fr. ill. S. 54 hei Alfona angewendet wurden, auf mittlere Zeit gehracht. - Die scheinbare 3reite des Aldebaran fur die slmmtlichen hier berechneten Bedeckungen habe ich im Rlittel aus der Bessebchen Po- jition des Sterns in den Astron. Hiilfstafeln fiir 1829 und %US der unniittelbaren Eeobachtung dieser Position durch Herrn Eiatsrath Eilier Schrrmacher (A. N. Nr. 171. S. 56) abgeleitet j die lelztere Bestimmung weicht von der ersteren nur uni + 0",90 im Bogen der scheinheren Reclascension, und uni + 1",10 in der Declination ah.

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309 Stern p.

h 0 I #t 1829. 5 Decbr. 23 tQ d:32 + 26 10 36,70.

25 - 45,7 5 36,5 0.

Stern y. 1629. 25 Novbr. 23 20 17,23 f 26 18 26,70.

30 - 16,72 27,4 0.

Altona. E. 6 28 24,74 A. 7 27 54,09

GBttingen. E. 6 24 46,17

Mannheim. E. 6 14 58,73 A. 7 25 1,24

A. 7 15 4,93 --

Speier. B. 6 14 35,73 A. 7 14 43,60

Prag,K.St. E. 6 41 31,O

3 1 0 Stern a.

h t i 11 0 # <*

1829. 23 Novbr. 23 32 10,79 $- 26 5 1 16,2W. 25 - 1'1,05 14,2 0. 30 - 10,61 12,7 0.

A nm e r ku n g. W und 0 bezeichneii die beiden verschiedenen Lagen des Iustruments, in deren einer der Lirnbiiskreis westlich in der andern listlich vom Fernrohr war.

7 39 2,81 + 0 , 4 6 3 ~ 7 39 2,41 - 0,238s 7 39 2,36 + 0 , 3 5 4 ~

7 33 6,97 -(- 0 , 2 7 7 ~ 7 39 2,87 - 0 , 1 2 0 ~

7 33 6,94 - 0,035s

7 33 1,96 + 0 , 2 6 8 ~ 7 33 1,88 - 0 , 0 2 5 ~ 7 56 5i,71 + 0,169s

Laugeiibestimmungeu aus eiuigen 1829 beobachteten Bedeckungeu des Aldebaran.

hahe eiuigc der irn J. 1829 vorgefallenen Aldebarans- Bedeckungen, ungeachtet sie meist an Orten von sckon nahe bekannter LPnge heokachtet &id, in der Absicht be- rechnet, theils, urn eben diese Langen einer neuen und sicheren Prufung zu unlermerfen, theils urn iiberhaupt an einein Beispiele bemerklich zu machen, mit welchern Grade yon Genauigkeit aus einzelnen Sternbedeckungen , die 11 n t e r gaiiz g i i n s t i g e n U m s t l n d e n heobachtet worden, sich die geographische Llnge eines Orts finden lal'st. Giinstig nennc ich die UmstPnde, wenn eine Bedecltung beinahe central, und wenn zugleich der bedeckte Stern, urn dessen Ein - und Austritt gleich sichcr beobackten zu konnen, von betrlchtlicher, etwa yon der ersten oder zweiten GriXse sey. Nahe central waren \.virlrlich die Bedeckungen des Aldebaran V O ~ 9 Dechr. und 25 Jul. 1829; auch gab, wie man iinten Behen wird, die Eerechnung dersehen bei siehen Orten die sehon bekannte LPnge i n n e r h a l b e i n e r Se- c u n d e wicder, nur Cracau ausgenommen, wo ails der Bedeckung vom 9 Decbr. die LPnge urn 2 Secunden griifser folgt, als ich sie friiher gefundeii hatte. Iclr glauhe, d d s aus 5 his 6 auf diese Art ausgewlhlten Sternbedeckungen die LLnge eines Orts bis anf wenigc Secunden richtig aus- gemittelt werden diirfte, da sonst, wenn man die Beob- achtungen nehmen mds , wie sie zu habeii sind, vielleicht 12 his 20 Beobachtungen kaum ein eben so zuverlassiges Resultat gewHhren wiirden. Man vergleiche z. B. die von mir berechneten Bedeckungen des Aldebaran in der Mon. Qrresp. 27 Bd. S. 411. Zeitschrift fiir Astronomie 11 Ed. 3. 37. 38. Astron. Jahrlmch fiir 1824. S. 102. 108 und cine Eedeckung der Spica MOIL Corresp. 8 Bd. S. 385. - Die Beohachtungen von 1829 setze ich voraus SO, wie sie in den Astr. Nachrichten abgedriiclrt sind. Die Beobachtnngen in Mannheim von Herrn Professor Nicojai, zuid in Speier yon Herrn Professor Schwerd hat mir Herr yon Ueil igen- stein, die Giittinger BrobachtunS lTerr Professor Harding, der sic anstelhe, niiigetheilt. l)er Gleichfiirmiglieit wegen habe ich die Beobarhtungen gnnz mit dcnsclhen Elcmenten,

lie nach Ask. Nachr. .Fr. ill. S. 54 hei Alfona angewendet wurden, auf mittlere Zeit gehracht. - Die scheinbare 3reite des Aldebaran fur die slmmtlichen hier berechneten Bedeckungen habe ich im Rlittel aus der Bessebchen Po- jition des Sterns in den Astron. Hiilfstafeln fiir 1829 und %US der unniittelbaren Eeobachtung dieser Position durch Herrn Eiatsrath Eilier Schrrmacher (A. N. Nr. 171. S. 56) abgeleitet j die lelztere Bestimmung weicht von der ersteren nur uni + 0",90 im Bogen der scheinheren Reclascension, und uni + 1",10 in der Declination ah.

3 1 2 Nr. 184. 312,

dieselbe ist , EO w h l schon hieraus wahrschelnlicb , dafS die Correction der Mondhreite .r niaht von grofsem Belaiig seyll kiinne. Der Wer lh von x 1iiIst sich iibrigens bei den geringen CoFfficienien dieser Correction nicht gmz genau ausmitteln; indeis €and ich denselben atis der Allonam- I h obachtung = - 0“,57. Mit Anwendung dieses Werths erhiilt man die nachfolgeriden verbesserten Conjunctionen aus dem Ein- und Austritte, und im BIittel atis hiclen die Liillge eines jeden O r b , menn dabei die Lange der Kiin. Sternnarie in Prag = 48‘ 20”,4 vorausgesetzt wird,

Conjtinction. - h I 8 )

Altona. E. 7 39 2,56 A. 7 39 ‘454

Giitiingen. E. 7 39 2,16 A. 7 35 2,94

MaiinheimE. 7 33 6,81 A. 7 33 6,96

Speier E, 7 33 1,80 A. 7 33 1,89

Prag. E. 7 56 57,62 A. 7 56 57,52

Cracau. E. 8 19 7,25

Mi ttel. - h I i f

7 39 2,55

7 39 2,85

7 33 6,88

7 33 1,84

7 56 57,57

8 19 7,25

Lsnge. w 30) 2;(’0)

30 26,O)

24 29,33

24 24,119

48 20,02

70 29,72

Die grobe Cebercinstirnniung der Conjruictionen aus Clem Ein- und Austriite zeugt eben sowohl VOII der Priicision der Beobachtungen, als von der naheit Ricliiigkeit dcr l h - her angenomlnenen Ortsliiiigen. Aliona und tiijtiingen er- sdteinen hier, wie es seyn SOU, unier dem nenilichen Me- ridian. Die L8nge voii Mannheini hahe irh in den A. Nachr. Nr. 45 zu 24‘ 30”,0, die von Spcier zu 24‘ 25“,0 berechnet; oben iindet sich ganz nahe dieselbe 1,iingc wiecler nebst der J .Pngendifferenz beider Orte von 5 Secunden. Die LBnge von Cracau hahe ich in den A. Nachr. Nr.67 zu I h 10’28”,0 berechnet.

2 ) Bet lec lcn i ig d e s A l d c L a r a n . 1823. 25 Jul. Eiiitritt am hellell Mondrande.

h 81

kb0. E. 1: 9’22y99 A. 14 1 6,57

I’rag,K.St. A. 13 16 16,Ol Cracau. A. 13 37 3,27

14 10 45,72 + 0 , 6 2 3 ~ 14 10 45,13 - 0,543 s 13 39 1Y,71 - 0,219 x 14 1 27,13 - 0,121 x

Der Ein- und Au$ritt zii A110 gibt x = - 0”,506 und daniit die verbesserte Conjunction Ciic h o 14h 10’ 45”,40, l’rag 13h 39‘ 18”,82, Cracau I@ 1’ 27”,19. Mit der Liinge von Prag 48‘ 20”,4 erhalt inan daher die LHnge voii Aho = I h 19’ 46”,98 rind YOU Cracau = 1.h 10’ 28“,77. In den ihtr. ,Eachr. Wr. 167 babe ich die i ~ a h $ ~ h e i n l i c h e LBnge von h o zu 1’1 19’ 45”,0 vorausgeseizi.

3) B e d e c l c u n g d e s A l d e b a r a n . 1829. 15 October.

Prag, K. St. E. 10 4 24,30 11 16 38,96 f 1 , 2 1 2 ~ SchloLBrzman. E. 10 4 16,Ol 4 1 16 46,83 -t 1,199r

I n I’rag fiat Herr Professor David, im Schlosse Uniera Brzezaii (Breitc 49’ 58‘ l ” , l 2 ) Herr Professor ffatlaschku heobachtet. Ein- und Ausiriit am letzlen Orte gebru r = +2“,431 und ctamit die verbcsserte Conjunction in Prag i l h i6’41”,90, in Erzezad 1 1 h 16’49”,74, demnach die” Liingendifferenz heider Orte + 7”,84, urn wclche Erze- zan in Zeit iistlicher liegt, als die Kijn. Sternwarte i n Prag. Chronometrische Bcstininiungen gahen die Uiffercnz i 10 Secunden.

Eintritt am dankeln Mondrande. h 8 tt h tt

A. 10 56 B5,86 I 1% 16 51,92 - 0,895 x

Noch eine v i e r t e B c t l e c k u n g d e s A l d e l J a r a n yon 1829. 21 Aug. halx ich ~leicllralls berechnet , bei der aber die eine Yon beiden Beobachtiingen unzuverlXssig ist. Herr Professor David hat in Prag den Austritt des Sterns auf der R6n. Sternwarte = 21 Aug. 2Oh IS‘ 59”,91 mittl. Zcit, und Herr Professor Schwerd denselben Aiistritt hi Speiep uni i9h 45’ 50”,82 IU. Z. heobachtet; daraus ergibt sicii dic Conjunction fiir Prag = 1g11 11’ 54”,64 + 0,790s und fiir S p i e r = ISh 47‘ 29”,49 f Oj8I0z. IIcrr professor David sali zwar nach -4str. Nachr. Kr. 167. S. 464 den Stern plijtzlich, aber, oh gerade im Momente des Austretens, dessen ist er nicht gewifs. Die Verglcichung mit Speier Iiilst indeh vermuihen, dafs der Beobachler in Prag den Stern nicht friiher , als et ma eiiie baIbe Minute n a c h deni Austritt zuerst erhlickt habe. Auch w a r der diinkle Mond- rand, an welchem der Stern austrat, in Prag n i c k sicbt- bar; die Bedeckung fie1 a m hellen Tage vor, als die Sonne bereits vor einigen Stunden aufgcgangen war.

Stuttgart, 3 1 BIai 1830. FV ZL 7’ m.