konzerte in frankfurt am main...franco donatoni alamari für violoncello, kontrabass und klavier...

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Konzerte in Frankfurt am Main 21.09.2016, 19.30 Uhr Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal 22.09.2016, 19.30 Uhr Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal 23.09.2016, 19.30 Uhr Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal Die Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA) zu Gast im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe con:temporaries 28.09.2016, 20 Uhr ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe | ZKM_Kubus 29.09.2016, 20 Uhr ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe | ZKM_Kubus 30.09.2016, 20 Uhr ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe | ZKM_Kubus Eine Kooperation mit dem ZKM | Institut für Musik und Akustik (IMA) 27185_PR_IEMA_Herbst_16.qxp_Umbruch IEMA Sept. 07 19.09.16 10:47 Seite 1

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Page 1: Konzerte in Frankfurt am Main...FRANCO DONATONI Alamari für Violoncello, Kontrabass und Klavier (1983) Der Kontrabass ist auf spezielle Weise ge-stimmt, was dem Instrument eine seltsame

Konzerte in Frankfurt am  Main

21.09.2016, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal

22.09.2016, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal

23.09.2016, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal

Die Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA) zu Gast im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

con:temporaries

28.09.2016, 20 UhrZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe | ZKM_Kubus

29.09.2016, 20 UhrZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe | ZKM_Kubus

30.09.2016, 20 UhrZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe | ZKM_Kubus

Eine Kooperation mit dem ZKM | Institut für Musik und Akustik (IMA)

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IEMA-Ensemble 2015/16

Jonathan Weiss, FlöteYui Niioka, OboeHugo Queirós, KlarinetteHidetaka Nakagawa, FagottClément Formatché, TrompeteBerk Schneider, PosauneNeus Estarellas Calderón, KlavierŠpela Mastnak, SchlagzeugJessica Ling, ViolinePaul Beckett, ViolaMichele Marco Rossi, VioloncelloPierre Dekker, KontrabassPablo Druker, DirigentLennart Scheuren, Klangregie

Hakan Ulus, Komposition

Gäste

Catherine Eisele, HornClemens Gottschling, Horn

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21. September 2016, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main,Kleiner Saal

FRANCO DONATONI (1927–2000)Alamari für Violoncello, Kontrabass und Klavier (1983) (13’)

SALVATORE SCIARRINO (*1947)Muro d’orizzonte für Altflöte, Englischhorn und Bassklarinette(1997) (10’)

VINKO GLOBOKAR (*1934)Discours III für fünf Oboen (1969) (16’)

PAUSE

PATRICK MARCLAND (*1944)Eclipsis für Viola, Trompete und Elektronik (2004) (8’)

SIMON STEEN-ANDERSEN (*1976)In Spite Of, And Maybe Even Therefore (2007) (9’)

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22. September 2016, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main,Kleiner Saal

FRANCISCO CONCHA GOLDSCHMIDT (*1981)murmuró con furia (2015) (14’)

SASCHA JANKO DRAGICEVIC (*1969)Autogamie für Fagott und elektronische Klänge (2005) (9’)

HEINER GOEBBELS (*1952)Surrogate (2015) (7’)

PAUSE

HAKAN ULUS (*1991)Tawãf für verstärktes Klavier, Ensemble und Elektronik (2016) (14’)Deutsche Erstaufführung

GEORGIA KOUMARA (*1991)I dreamed a dream that wasn’t mine (2016) (8’)

YAIR KLARTAG (*1985)There’s no lack of void (2016) (15’)

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23. September 2016, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main,Kleiner Saal

GÉRARD GRISEY (1946–1998)Périodes für sieben Instrumente (1974) (16’)

JACQUES ZAFRA (*1986)ab initio (2014) (4’)

BRIAN FERNEYHOUGH (*1943)La Chute d’Icare für Klarinette Solo und Ensemble (1988) (10’)

PAUSE

MARK ANDRE (*1964)da (2011) (17’)

BEAT FURRER (*1954)Presto für Flöte und Klavier (1997) (9’)

NICOLAUS RICHTER DE VROE (*1955)Aus weißen Listen (1985) (17’)

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28. September 2016, 20 UhrZentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, ZKM_Kubus

FRANCO DONATONI (1927–2000)Alamari für Violoncello, Kontrabass und Klavier (1983) (13’)

SALVATORE SCIARRINO (*1947)Muro d’orizzonte für Altflöte, Englischhorn und Bassklarinette(1997) (10’)

VINKO GLOBOKAR (*1934)Discours III für fünf Oboen (1969) (16’)

PAUSE

PATRICK MARCLAND (*1944)Eclipsis für Viola, Trompete und Elektronik (2004) (8’)

SIMON STEEN-ANDERSEN (*1976)In Spite Of, And Maybe Even Therefore (2007) (9’)

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29. September 2016, 20 UhrZentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, ZKM_Kubus

FRANCISCO CONCHA GOLDSCHMIDT (*1981)murmuró con furia (2015) (14’)

SASCHA JANKO DRAGICEVIC (*1969)Autogamie für Fagott und elektronische Klänge (2005) (9’)

HEINER GOEBBELS (*1952)Surrogate (2015) (7’)

PAUSE

HAKAN ULUS (*1991)Tawãf für verstärktes Klavier, Ensemble und Elektronik (2016) (14’)

GEORGIA KOUMARA (*1991)I dreamed a dream that wasn’t mine (2016) (8’)

YAIR KLARTAG (*1985)There’s no lack of void (2016) (15’)

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30. September 2016, 20 UhrZentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, ZKM_Kubus

GÉRARD GRISEY (1946–1998)Périodes für sieben Instrumente (1974) (16’)

JACQUES ZAFRA (*1986)ab initio (2014) (4’)

BRIAN FERNEYHOUGH (*1943)La Chute d’Icare für Klarinette Solo und Ensemble (1988) (10’)

PAUSE

MARK ANDRE (*1964)da (2011) (17’)

BEAT FURRER (*1954)Presto für Flöte und Klavier (1997) (9’)

NICOLAUS RICHTER DE VROE (*1955)Aus weißen Listen (1985) (17’)

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Zum Programm 21. September 2016, 19.30 Uhr

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal

28. September 2016, 20 UhrZentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, ZKM_Kubus

FRANCO DONATONIAlamari für Violoncello, Kontrabass undKlavier (1983)

Der Kontrabass ist auf spezielle Weise ge-stimmt, was dem Instrument eine seltsame»Farbe« verleiht. Wie immer bei Donatoni istdas Werk von Virtuosität durchdrungen undverlangt nach hochqualifizierten Instrumen-talisten.Der Anfang des Stücks ist wie ein Präzisions-mechanismus, bei dem die drei Instrumente(Cello und Kontrabass spielen pizzicato)einander beim Spielen weniger Noten ab-wechseln und damit eine »Klangfarbenmelo-die« in einer generellen Pianissimo-Farbeerzeugen, aus der gelegentlich Akzente imMezzoforte herausragen (wodurch einLupen effekt erzielt wird). Aus der Dunkelheiterblickt man Instrumente, die abwechselndauftauchen, wie Nachtinsekten, die um eindünnes Licht schwirren. Gelegentlich spielendie zwei Streichinstrumente (Cello und Kon-trabass) synchron und suggerieren damiteinen Geistertanz, in dem merkwürdigeMelodien (in ungewöhnlichen und ausge-dehnten Lagen) in verschobenen undmechanischen Rhythmen aufgehen, wie dasRascheln eines Flügels, den man in einerBeerdigungsatmosphäre wahrnimmt. Lange Fortissimo-Läufe zerteilen die Partitur;von Takt 201 füllen die gestrichenen Instru-mente dieses nächtliche Universum mitschleifenden Tremoli, was an die ›Balladedes Pendus‹ von François Villon oder ge-wisse Stiche von Lucas van Leyden erinnert.

Renaud François

SALVATORE SCIARRINOMuro d’orizzonte für Altflöte, Englischhornund Bassklarinette (1997)

30. März 1997. Manche Werktitel sind neu-tral, andere nicht. […] Hier handelt es sichum ein fast unhaltbares Oxymoron: Die Hori-zontmauer oder besser das Hindernis einerWand, das sich dem weitestmöglichen Klaf-fen unterwirft, bis wohin das Auge reicht.Gleichwohl erweist sich dieser Gegensatz,wenn man ihn gut entschlüsselt, als schlüs-sig. Die Verhinderung der Sicht bietet unse-rem Geist Raum für Illusion oder die Illusionvon Raum; etwas, worauf man die Bilder desVorstellens projiziert.Demgegenüber der Horizont, der gewöhn-lich an einem Ort des Unendlichen ruht, aberauch die innewohnende Grenze – Trennliniezwischen Himmel und Erde, Sichtbarem undUnsichtbarem – darstellt. Was bedeutet alsoein Widerspruch, der sich nicht widerspricht,sondern sich von selbst erschließt? Das istdie Frage, die sich dem Zuhörer stellt.

5. April 1997. Inmitten von Notizen finde icheinige Sätze von Michel Serres, abgeschrie-ben in ein Heft von 1993. Ein Satz fällt mirauf, von mir unterstrichen: »Ohne einen wei-teren Schutz als der Himmel, ohne eine wei-tere Mauer als der Horizont.« Weiter oben,geschrieben mit blauem Buntstift, lese ichdie finale Kontraktion: »Horizontmauer«.Eine komische Empfindung, dass ich michheute abgemüht habe einen Titel zu schaf-fen, der vier Jahre zuvor bereits fertig war.

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Ein Titel, der zweimal gefunden wurde, ist,glaube ich, wertvoller. […]

Salvatore Sciarrino

VINKO GLOBOKARDiscours III für fünf Oboen (1969)

Die ›Discours‹ (= Rede, Abhandlung) ge-nannten Stücke stellen eine zusammenhän-gende Reihe von Werken dar, in der manzwei Konstanten findet: Einerseits behandelnalle diese Werke bestimmte Aspekte derBeziehungen zwischen gesprochener Spra-che und Musik, andererseits sind sie kom -poniert für Instrumentengruppen jeweils glei-cher Familie. Das erste dieser ›Discours‹-Stücke, die Nummer II für 5 Posaunen,datiert von 1967. Man stellt fest, dass eineÄhnlichkeit in der Artikulation vokaler undinstrumentaler Klänge existiert. Man ent-deckt die Analogie, die zwischen der Farbe,dem Klang gewisser Vokale und den von derPosaune erzeugten Klangfarben besteht,wenn diese durch Dämpfer gefiltert ist. Eshandelt sich in diesem Fall darum, dasInstrument in einer »erläuternden«, »gebiete-rischen« oder »fragenden« Manier zu spielen.Da ich mit Heinz Holliger freundschaftlichverbunden bin, komponierte ich 1969 für ihnund seine Schüler ›Discours III‹ für 5 Oboen.Als Grundlage die ses Stückes finden sicheinige Verse von Charles Baudelaire aus derDich tung ›Correspondances‹. Dieses poeti-sche Material wird von den Interpre ten be-nutzt, wenn sie mehr oder weniger schnellzwischen den Tätigkeiten »Sprechen« oder»Spielen« wechseln, wobei sie diese beidenAktivitäten als Teile eines Continuums be-handeln. In ›Discours III‹ (wie in ›Discours II‹)können vier Stimmen durch den Solisten vor-her auf Band eingespielt wer den. So entstehteine Version, in welcher der Solist in einer»Feineinstellung« durch sich selbst begleitetwird. Vinko Globokar

PATRICK MARCLANDEclipsis für Viola, Trompete und Elektronik(2004)

Die Sonnenfinsternis war in der Antike einsowohl allegorisches als auch wissenschaft-liches Phänomen, es bezeichnete das Spieloder den Kampf der Götter, ein Vorzeichen,usw. Es wird hier mit all diesen Bedeutungenbeschworen, weshalb ich den lateinischenTitel für dieses Stück vorgezogen habe, indem die beiden Protagonisten in ein Spiel derMasken und Illusionen eintreten. Einergewinnt reihum die Oberhand über denanderen, selbst wenn der Klang der Brat-sche, im vergeblichen Versuch, es der Trom-pete gleichzutun, mit dem Trompetenklangverschmilzt, unterstützt von der Elektronik.Der sehr eigene Klang der Bratsche hat fürmich eine gewisse Verwandtschaft mit derKlangfarbe der Blechbläser. Deshalb habeich sie hier der Trompete (mit Dämpfer) bei-gesellt, in einer Art nostalgischer Irrfahrt. Derabstrakte Dialog hat aber nichts Narratives,es geht eher um die Inszenierung eines Anta-gonismus und einer Verwandtschaft, woraufdie Dynamik des Stückes beruht.›Eclipsis‹ ist Christophe  Déjardins vom En-semble Intercontemporain gewidmet, der esim Centre Pompidou in Paris im März 2004uraufgeführt hat, gemeinsam mit dem Trom-peter Jean-Jacques Gaudon.

Patrick Marcland

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SIMON STEEN-ANDERSENIn Spite Of, And Maybe Even Therefore(2007)

Die ambivalente Redewendung des ›Trotz-dem, aber vielleicht gerade deswegen‹ imTitel der Komposition für zwei kleine Instru-mentalgruppen, die sich in einen für dieMusik in gewisser Weise als tödlich entpup-penden Clinch begeben, setzt unweigerlichÜberlegungen dazu in Gang, in welchenSituationen sie überhaupt angebracht seinund in welcher Relation sie zur Musik stehenkönnte. Auch andere Titel des Komponis-ten, Performers und Klangkünstlers SimonSteen-Andersen lassen eine Vorliebe für hin-tersinnige und absurde Sprachspiele erken-nen. […] So wie Steen-Andersen mit seinenTiteln auf Sprache und ihre Funktionsweisenreflektiert, tut er das in seinen Kompositionenauch im Hinblick auf die Grundlagen allenKomponierens und Musikmachens. So bie-tet sich vielleicht folgende Übertragung dertitelgebenden Redewendung auf sein künst-lerisches Tun an: »Trotzdem« er einer der erfolgreichsten Kom-ponisten seiner Generation ist, »oder viel-leicht gerade deshalb« unternimmt er in die-sem Stück den Versuch, das Komponierenautonomer Musikwerke grundsätzlich zu hin-terfragen, letztlich vielleicht sogar mit allenmöglichen Mitteln endlich einmal »herauszu-kommen« aus der Musik. So wird zum Bei-spiel in einer Schicht der Komposition dieAnnäherung der Musiker an die tonale Welteiner Bagatelle aus Beethovens op. 126durch das Auseinandernehmen des Instru-mentariums auf fast schon boshafte Weisehintertrieben. Auf dem unerbittlich vorge -gebenen Weg in die beklemmende Atmo-sphäre einer geräuschhaften Ruinenland-schaft stellt sich ›In Spite Of, And MaybeEven Therefore‹ für den Zuhörer aber auchein durchaus lustvolles und sinnenfrohes

Musikerleben ein, das die mitunter verstö-renden Effekte konzeptueller Dekonstruktion(wie Aggression und Zerstörung) in einewenn auch prekäre Balance zu bringen ver-mag. Dies verdankt sich nicht zuletzt derakustischen, visuellen und performativenVielschichtigkeit des Setups, mit der Steen-Andersen auf zeitgemäße Weise an die heuteallzu sehr in Vergessenheit geratenen Errun-genschaften des instrumentalen Theaterseines Mauricio Kagel oder Vinko Globokaranknüpft.

Martin Zwenzner

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FRANCISCO CONCHA GOLDSCHMIDTmurmuró con furio (2015)

Das Stück ›murmuró con furio‹ (›murmelte erwütend‹) gehört zu einer Kammeroper, dievon dem Roman ›Eloy‹ des chilenischenSchriftstellers Carlos Droguett (1912–96)inspiriert und die als Monodrama konzipiertist. Das Besondere dieses Quartettes liegt imVerhalten und den Verläufen der Einzelstim-men. Dieses Stück besteht aus verschiede-nen Monologen der Instrumente. Die Figurenerzählen etwas, ohne dass die Beziehungzwischen ihnen erkennbar ist. Alle gehen ihreWege, ohne genau zu wissen, warum siesich auf der Bühne begegnet sind, treffenplötzlich aufeinander, ohne zu interagieren –in einer Art von Einsamkeit und Monotonie.

SASCHA JANKO DRAGICEVICAutogamie für Fagott und elektronischeKlänge (2005)

Der aus dem Bereich der Biologie ent -nommene Titel, zu Deutsch ›Selbstbefruch-tung‹, bezieht sich auf mehrere Ebenen desStückes. Zunächst existiert ein formaler Code von 10 Teilen, abwechselnd dynamischen undstatischen Charakters, aus welchem sich alleZeitparameter und alle musikalischen Cha-raktere generieren. Diese strenge Primzah-lenproportion, die ein verzahntes Fibonacci-verhältnis aufweist, definiert drei Zeitebenen:10 große Teile, die in 10 Phrasen-Abschnitteunterteilt sind, welche sich aus jeweils 10 rhythmischen Bausteinen zusammenset-

zen. Die Charakteristik der Gestalten, welcheunmittelbar aus dem Instrument Fagottstammt, und deren Proportionen zueinandersind also im Großen wie im Kleinen auf dasEngste miteinander verknüpft. Ebenso derenVerwandlung, denn die in ihrer Länge unver-änderlichen statischen Teile übernehmenimmer mehr die Eigenschaften der wachsen-den und schrumpfenden dynamischen Teile.Hier existiert natürlich eine ideelle Verknüp-fung zum Bereich der fraktalen Geometrie.Zu dem elektronischen Zuspielband ist eben -falls zu bemerken, dass alle elektronischenKlänge Fagottklänge sind und im April 2005mit dem Interpreten Johannes Schwarz auf-genommen wurden. Das Werk ›Autogamie‹ist ein Kompositionsauftrag der Kunststif-tung NRW.

Sascha Janko Dragicevic

HEINER GOEBBELSSurrogate (2015)

1994, zum 20-jährigen Bestehen der JungenDeutschen Philharmonie, komponierte Hei-ner Goebbels ›Surrogate Cities‹ für großesOrchester, das seitdem weltweit immer wie-der von bedeutenden Orchestern und Diri-genten aufgeführt wird. Eine der Inspiratio-nen dafür war der Roman ›Surrogate City –Ersatzstadt‹ –, der diesem Zyklus auch denNamen gab, ein Roman des irischen AutorsHugo Hamilton über seine Erfahrungen inden 70er Jahren – als Fremder in Berlin.Aus einigen Zeilen dieses Romans hat HeinerGoebbels mit ›Surrogate‹ ein rastloses, sie-ben Minuten langes Stück für Stimme und

22. September 2016, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal

29. September 2016, 20 UhrZentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, ZKM_Kubus

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Orchester geschrieben, das nun zum erstenMal in einer Duo-Version für Klavier und Per-kussion zu hören ist und bei der die Perkus-sionistin auch den Text rezitiert: »She has been running. What for? … Whatmakes a young woman run? During the day?In the city?«Sie ist gerannt. Aus welchem Grund? … Wasbringt eine junge Frau dazu zu rennen? Wäh-rend des Tages? Mitten in der Stadt?… Essieht so aus, als seist du spät dran. Irgend-was vergessen. Als ob du noch schnell zurBank, zum Arzt, zum Anwalt müsstest. Alswenn du kein Auto hättest. Beim Frühstückträumst. Wenig sagst… Es sieht aus, alshätte man dich ausgetrickst. … Es sieht aus,als wärst du gerade angegriffen worden. Alswärst du gerade aus dem Osten geflüchtet.… Als hättest du den Geschmack der Frei-heit genossen. Als hättest du etwas gese-hen, wovon du dich abwenden musstest. Alshättest du ’mal eine Vorstellung davon ge-habt, was du am meisten begehrst.Beim Rennen siehst du aus, als hättest duetwas verloren. Oder etwas gestohlen. Oder’was gesagt. Lügen erzählt… Du siehst aus,als wüsstest du etwas, was sonst niemandweiß. Als hättest du mal eine Vorstellungdavon gehabt, was du am meisten begehrst.… Und rennend siehst du aus, als seist duneu. … In der Straße zu rennen sieht aus, alsgehörtest du gar nicht dahin. Als wärst duarbeitslos. Undeutsch. Surrogat.

Text: Hugo Hamilton

HAKAN ULUSTawãf für verstärktes Klavier, Ensemble undElektronik (2016)

›Tawāf‹ stellt die Kulmination einer mehrjäh -rigen kompositorischen Beschäftigung mitdem Klavier dar. Das »Klavierkonzert« ist alsPolywerk konzipiert: Es beinhaltet die drei

Formteile meines Werkes ›A.Q. II‹ für ver-stärktes Klavier und Elektronik (2015) und›Alaq‹ für Klavier, welches das erste Stückdes ›Alaq‹-Zyklus ist. Seit mehreren Jahrenerforsche ich intensiv diverse Klänge imInnenraum des Klaviers, die mit Stimmga-beln verschiedener Frequenzen produziertwerden. Die Bandbreite dieser Stimmgabel-klänge ist sowohl in ihrer Anzahl als auch inihrer phänomenologischen Verschiedenartig-keit enorm. Sie können sehr klar auftretenoder auch in einer klanglichen Fragilität, diesich an den Grenzen der Wahrnehmungbewegt. Die Stimmgabel hat in meinem Werk auchsymbolischen Charakter und steht für dieReinheit der menschlichen Stimme, konkre-ter: für die Stimme des Koranrezitators. DieKoranrezitation dient in diesem Werk, wieauch in ›A.Q.A.R.‹ (2014) für Ensemble undZuspiel, als Ausgangspunkt für die musika -lische Struktur. Die Rezitation der 37. Sure(As-Saffat: dt. »die sich Reihenden«) dienteals analytischer Ausgangspunkt. Aus dieserwurden diverse Parameter, Formverläufe,Energiezustände generiert.

Formal gliedert sich das Werk – äquivalent zuden neun Pilgerstationen der Haddsch (Pil-gerreise) – in neun Teile, wobei der Gliede-rung ein zyklischer Gedanke zugrunde liegt:»Mikat – Mekka – Mina – Muzdalifah – Arafat(Höhepunkt: Gott wird um Vergebung gebe-ten) – Muzdalifah – Mina – Mekka (Tawāf) –Mikat«. Der Tawāf bezeichnet die siebenma-lige rituelle Umkreisung der Kaaba in Mekka,die nach strengen Regeln zu erfolgen hat.

Im siebten Teil siedelt sich die »Klavierka-denz« an. Es ist der einzige Teil mit elektroni-schem Zuspiel und arbeitet mit demselbenMaterial wie das Live-Klavier. Es stellt eineutopische Erweiterung des Klaviers dar, dadie verschiedenen Stimmgabeltechniken hier

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uneingeschränkt in den Parametern Dichteund Geschwindigkeit sind. Die Kadenz ge-neriert sich aus der Rezitation der 96. Sure(Alaq). Mein Werk möchte durch eine kritisch-künst-lerische Auseinandersetzung mit der Koran-rezitation eine diskursive Interkulturalität inder Kunstmusik des 21. Jahrhunderts errei-chen, welche für unser globales Zeitalter vonhöchster Priorität ist.

Hakan Ulus

GEORGIA KOUMARAI dreamed a dream that wasn’t mine(2016)

Mein Stück ist von der Welt der Träume inspi-riert. Künstlerisches Ziel war es, ein traum -artiges, musikalisches Ambiente zu erschaf-fen, in dem verschiedene Klangfarben undTexturen in unerwarteter Weise miteinanderkombiniert und entwickelt sind. Zentral istdas Gefühl der Ambiguität, in einem Traumzu sein, der nicht der eigene ist.

Georgia Koumara

YAIR KLARTAGThere’s no lack of void (2016)

In diesem Stück versuchte ich, weiter zuuntersuchen, was musikalische Bedeutungfür mich meint. Ich versuchte, ein Stück zuschaffen, in dem es eine Vielzahl musikali-scher Ereignisse und Materialien gibt – dieseVielzahl nimmt ihnen ihre Bedeutung undverwandelt sie in eine Art musikalischenAbfalls. Ich wollte einen musikalischen Kon-text schaffen, der mit meiner Erfahrung derÜberwältigung korrespondiert, weil ich soviel Musik ausgesetzt bin, dass es schwer ist,bedeutsame Erfahrungen dabei zu machen.Wenn Wladimir Estragon in Becketts ›Warten

auf Godot‹ fragt: »Wo waren wir deiner Mei-nung nach gestern Abend?«, ist EstragonsAntwort: »Woher soll ich das wissen? In eineranderen Abteilung. Es herrscht kein Mangelan Leere.« In seinem Artikel »Versuch, das›Endspiel‹ zu verstehen« beschreibt AdornoBecketts Schreibstil: »… der dichterischeProzess [deklariert sich] als Verschleiß.« Inmitten dieses Stroms aus Ereignissen undmusikalischem Abfall hoffte ich, Momenteauthentischen, nicht selbstbewussten oderselbstbezüglichen, ehrlichen Ausdrucks zufinden.

Yair Klartag

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GÉRARD GRISEYPériodes für sieben Instrumente (1974)

›Périodes‹ ist Teil des Zyklus ›Les EspacesAcoustiques‹, der sich zusammensetzt aus›Prologue‹ für Bratsche solo, ›Périodes‹ für 7 Musiker, ›Partiels‹ für 18 Musiker, ›Modula-tions‹ für 33 Musiker, ›Transitoires‹ und ›Epi-logue‹ für großes Orchester. Diese Teile kön-nen direkt nacheinander gespielt werden, dajeder den akustischen Raum des vorherge-henden erweitert. Die Einheit des Zyklus wirddurch die formelle Ähnlichkeit der verschie-denen Stücke erreicht sowie durch zweiakustische Referenzpunkte: das harmoni-sche Spektrum und die Periodizität. […] In›Périodes‹ kommen drei verschiedene Typenvon Momenten vor – Dynamik/Steigerung,Dynamik/Entspannung, Statik/Periodizität –,die alle eine Analogie zum menschlichenAtem haben – Einatmen, Ausatmen, Ausru-hen. Die Periodizität wird hier wie etwasBeschwerendes erlebt, ein Pol, an dem dasFehlen einer neuen Energie uns dazu zwingt,im wahren Sinne des Worts im Kreis herum-zulaufen, bevor eine Anomalie gefunden wirdals Keim einer neuen Entwicklung, Gelegen-heit eines Neustarts. Die Periodizität ähnelthier aber nicht derjenigen, die ein Synthe-sizer liefern könnte, weshalb ich sie »ver-schwommen« nenne, ganz wie die unseresHerzens oder unserer Gehbewegungen, alsonie streng periodisch, sondern mit einemSpielraum, der ihren Reiz ausmacht. ›Périodes‹ ist ein intimes Stück, in dem dasStreichquartett eine besondere und delikateRolle spielt.

JACQUES ZAFRAab initio (2014)

Dieses Stück, 2014 komponiert, ist das viertein dem noch unvollendeten Zyklus ›MúsicaHorrenda‹ (›Schreckliche Musik‹), bestehendaus 13 kurzen Stücken, welchen ich im Jahr2008 angefangen habe, als ich im 3. Semes-ter meines Bachelors war und die NeueMusik noch nicht genießen konnte. In dem Moment habe ich gedacht, dassjeder, der ein bisschen Erfahrung mit ge-schriebener Musik hat, ein Stück schreibenkann, das wie Neue Musik klingt; man mussnur irgendwelche zufälligen Töne und Rhyth-men schreiben. Also habe ich mir vorgenom-men, ein Stück ohne irgendeine Struktur zu schreiben. So habe ich die ersten beidenStücke des Zyklus komponiert und dasErgebnis hat mir gefallen – also musste ichmir neu überlegen, wie ich ein Stück schrei-ben kann, das man nicht genießen kann. Das dritte Stück (›ab initio version 1‹) habeich mit Hilfe eines kompositorischen Plansgeschrieben. Die Instrumente sollten jenesein, die nicht im ›Pierrot lunaire‹ von Schön-berg erscheinen, also habe ich mich fürOboe, Fagott, Horn und Kontrabass ent-schieden. Die Form habe ich mit Zahlen kon-struiert, die nicht Teil der Fibonacci-Reihesind, wie 4,6,9,10,11,12. Die harmonischenIntervalle sollten dissonant sein und keinRhythmus, keine Gestalt sollte sich wider -holen. All diese Elemente sollten die schreck-lichste Musik erzeugen, die ich je gehörthatte, aber leider hat es nicht gereicht. 

23. September 2016, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal

30. September 2016, 20 UhrZentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, ZKM_Kubus

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Nachdem ich das dritte Stück komponierthatte, wurde mir klar, dass extrem schreck -liche Musik zu schreiben genauso utopischist wie die schönste Musik zu komponieren.Trotzdem hoffe ich, dass ich am Ende dieserReihe mit dem 13. Stück diesem Ziel näher-gekommen sein werde. 

Alle Stücke des Zyklus können für verschie-dene Instrumentalbesetzungen neu arran-giert werden. In diesem Fall hören Sie diedritte Version von ›ab initio‹.

BRIAN FERNEYHOUGHLa Chute d’Icare für Klarinette Solo undEnsemble (1988)

Der ursprüngliche Anlass für diese ›KleineSerenade des Verschwindens‹ war das be-rühmte Bild ›Landschaft mit dem Sturz desIkarus‹ von Breughel. Neben der bukolischenFruchtbarkeit seiner strahlenden Bilder be-eindruckte mich unmittelbar am meisten dieanrührende Inkongruenz zwischen dem Titelund der völlig nebensächlichen Rolle, diedem eigentlich dargestellten Ereignis zuge-messen wird. Wie in vielen anderen Gemäl-den dieser Epoche dient dieses Letztere alsAusrede für einen wahren Mahlstrom an Bil-dern und Bezügen, die ihr ganz eigenesLeben entfalten. Was dieses Stück anzudeuten versucht, istsomit weniger eine Reflexion der heroisch-tragischen Dimension des zugrundeliegen-den Mythos, sondern eher eine Transkriptiondes seltsamen Gefühls des »schon gewesenSeins«, das Breughel so brillant evoziert inseiner Darstellung einer Welt, die sorglosihren eigenen Geschäften nachgeht, völligunberührt von dem fast unsichtbaren winzi-gen Paar Beine, das pathetisch aus demWasser ragt – das einzige Zeugnis des apo-kalyptischen Ereignisses sind zwei Federn,

die trostlos herniedersinken, ihrem ehemali-gen Besitzer nach. Zwei Aspekte dieses Zustands sind deutlichin der Komposition reflektiert, ohne irgend -einen Anspruch auf illustrative Funktion zuhaben. (1) Das musikalische Material der Eröffnungexplodiert in voller Gestalt ins Bewusstseindes Hörers; der Schaffungsprozess liegt hin-ter ihm, die fiktive Autobiografie. (2) Eine allmähliche Erosion dieses klarumrissenen, repetitiven Materials führt zueiner Serie von Tableaux, die nur wahrge-nommen werden durch die Lücken desimmer mehr zerfledderten Anfangsmaterials. ›La Chute d’Icare‹ für Obligato-Klarinette undkleines Ensemble wurde von der Gulben-kian-Stiftung in Lissabon in Auftrag gegebenund 1988 von Armand Angster und HetNieuw Ensemble Amsterdam beim Stras-bourg Festival uraufgeführt.

Brian Ferneyhough

MARK ANDREda (2011)

Im Lukas-Evangelium (Lk 24,31) darf manlesen: »Da wurden ihre Augen geöffnet, undsie erkannten ihn. Und er verschwand vorihnen.« Das betrifft die Episode der Emmaus-jünger. Es handelt sich um eine Schwelle, umeinen Zwischenraum und eine Zustands -änderung.Wie bei der ›Noli me tangere‹-Episode imGarten des Grabes verschwindet Jesus vonNazareth. Maria Magdalena und die Emmaus -jünger werden quasi zu seinem bleibenden,»wahrhaften Körper« auf der Erde. Es be-ginnt eine zerbrechliche, fluktuierende Situa-tion. ›da‹ ist eine Art »Klang-Roadmovie« inzerbrechlichen und vertikalen Klangsituatio-nen.

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›da‹ ist ein Ensemblestück für 8 Solisten. Esgeht um eine Art ›Klangreise‹ durch vertikaleKlangräume, die ihre innere Kraft ausstrah-len. De facto erlebt man verschiedene Kate-gorien von Zeiträumen, die zugleich vertikaleSituationen sind. Es handelt sich auch umMeta-Ebenen, die zerbrechliche Situationensind und bleiben.

Mark Andre

BEAT FURRERPresto für Flöte und Klavier (1997)

[…] Für die »klassische« Kombination vonFlöte und Klavier komponiert, führt ›Prestocon fuoco‹ (1997) auf kleinem Raum zentraleMomente von Beat Furrers Poetik vor. Diedem Beginn der Komposition zugrundelie-gende Idee ist die zunehmende Beschleu -nigung, die in eisige Erstarrung mündet. AmEnde werden die rasenden Läufe der Flöteweggefiltert, nur noch da und dort bricht, wieein Licht in der Nacht, ein Ton durch, ebensoim Klavier. Damit ist schon angedeutet, dassdie vermeintliche Katastrophe zu einer ArtUtopie umschlägt: Hatten zu Beginn die bei-den Instrumentalisten ohne Bezugnahme auf -einander gleichsam kommunikationslos ne-beneinander agiert – das Klavier gibt schlag-werkartige Morseklänge von sich, die Flötewechselt zwischen geräuschhaften und ton-losen Bewegungen, um sich allmählich ihrem»normalen« Klang anzunähern –, so ist in der»punktuellen« Coda, […] Sprachhaftigkeit,ein Aufeinander-Eingehen zu vernehmen.

Wolfgang Fuhrmann

NICOLAUS RICHTER DE VROEAus weißen Listen (1985)

Eigentlich hätte das Stück auch ›Von erstenSeiten‹ genannt werden können. Aus den ersten Passagen von vier funda-mentalen Romanwerken des 20. Jahrhun-derts – Kafkas ›Der Prozess‹, Joyces ›Ulys-ses‹, Prousts ›Auf der Suche nach der ver -lorenen Zeit‹ und Musils ›Der Mann ohneEigenschaften‹ wurden zunächst jene Wortebzw. Wortverbindungen herausgeschrieben,welche Assoziationen zu Klängen oder zuzeitlichen Vorgängen erlauben.Klänge und zeitliche Vorgänge – das warMitte der achtziger Jahre die etwas radikal–nüchterne Definition, die ich für meinenMusikbegriff damals gesucht und gefundenhatte. (Man ahnt, dass hier ein 30-jährigerOstberliner Komponist von Ideen der NewYork School, namentlich von Cages Diktumeines vom Zufall bestimmten und von per-sönlich-geschmäcklerischen Entscheidungenfreien Komponierens fasziniert war.)Mithilfe von Zufallsoperationen wurden nundie besagten Worte zu Konglomeraten ge-fasst, die für entsprechende Abschnitte desStückes als Vortrags- oder Tempoanweisungdienen sollten. Ein Beispiel: »aperiodisch«/»höchste Spannkraft«/»kräftigere Striche«(allesamt aus der Beschreibung der Wetter-lage am Beginn von Musils Roman) unddazu: »kehlig glucksend« (Joyce).Es wurde zu einem besonderen Vergnügen,diese Vorgaben in teils traditionelle, teilsrecht ungewöhnliche Instrumentalaktionenzu übersetzen, sie dabei allesamt selbst aus-zuprobieren.Die Form des Stückes wurde entsprechendaphoristisch – eine Aufreihung, Auflistungvon Klangtorsos, von gefundenen Objekten.

Nicolaus Richter de Vroe, 2016

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Jonathan Weiss, FlöteJonathan Weiss wurde1985 in New York gebo-ren. Er studierte beiBoaz Meirovitch undYossi Arenheim an derHochschule für Musikund Tanz in Jerusalemund ist gegenwärtig Stu-dent bei Roswitha

Staege an der Universität der Künste Berlin.Während seiner Studienjahre in Jerusalemerhielt er Förderstipendien sowie Preise fürSoloauftritte und Kammermusik. In Berlinwar er Stipendiat der Hindemith-Gesellschaftund wurde vom DAAD gefördert. Währendder Spielzeit 2012/13 war er Mitglied desIsraeli Symphonic Orchestra als stellvertre-tender Soloflötist. Er hat an Musikfestivalswie dem ›Encuentro Santander‹ in Spanien,dem ›Crescendo Festival‹ in Berlin und dem›Workshop for Ancient Music‹ in Jerusalemteilgenommen; ferner wurde er von der Aca-démie musicale de Villecroze in Frankreichunter der Leitung des Flötisten JacquesZoon aufgenommen. Er spielt regelmäßigbeim Israel Philharmonic Orchestra, derIsraeli Camerata und dem Israeli SymphonicOrchestra. In Deutschland spielt er mit denThüringer Symphonikern, dem Neuen Kam-merorchester (NKO) Potsdam, der Magde-burger und der Jenaer Philharmonie. Er hatu.a. an Meisterklassen bei Emmanuel Pahud,Davide Formisano, Hansgeorg Schmeiser,Stephanie Winker teilgenommen.

Yui Niioka, OboeYui Niioka, geboren 1987in Yokohama, studierteOboe bei Thomas Inder-muehle an der ZürcherHochschule der Künste(Konzertdiplom) und beiYoshiaki Obata an derTokyo University of theArts. Seit September

2014 studiert sie bei Emanuel Abbuehl ander Musik Akademie Basel.  Im Juli 2015nahm sie am Pacific Music Festival in Sap-poro/Japan und im August 2015 an derLuzern Festivalakademie teil.

Hugo Miguel Dores de Queirós, Klarinette

Hugo Queirós ist freibe-ruflicher Klarinettist undBassklarinettist, der sichin den vergangenen Jah-ren schwerpunktmäßigder zeitgenössischen Mu -sik und der Arbeit mitjungen Komponisten ge -widmet hat. Er studierte

bei Nuno Pinto an der ESMAE in Porto (Por-tugal), wo er seinen Bachelor- und Master-Abschluss erwarb. Seit September 2012 lebtHugo Queirós in Bern (Schweiz), wo er nachStudien bei Ernesto Molinari die künstleri-sche Reifeprüfung in Bassklarinette an derMusikakademie Bern mit Auszeichnung be -stand. Er gewann u.a. einen Preis beim 1. Internationalen Bassklarinettenwettbewerb›Julián Menéndez‹ 2012 in Ávila (Spanien)und einen ersten Preis in der Kategorie Bass-

BiografienIEMA-Ensemble 2015/16

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klarinette beim 10. Internationalen Klarinet-tenwettbewerb ›Città di Carlino‹ in Italien2012. Hugo Queirós war Teilnehmer derLuzern Festivalakademie (2013, 2014), derFreiburger Ensemble Akademie (2013), desManiFest Paris am IRCAM (2014), der Darm-städter Ferienkurse für Neue Musik (2014),der Impuls Akademie (2015) und vieler an -derer. Von 2012 bis 2015 war Hugo QueirósStipendiat der Calouste Gulbenkian Stiftung.

Hidetaka Nakagawa, FagottHidetaka Nakagawastammt aus Kyoto inJapan. Er begann mit 14 Jahren Fagott zuspielen und wurde vonKazuhiro Yamamoto undHiroaki Mizuma unter-richtet. Später studierteer bei Yoichiro Nakano

an der Kunsthochschule Kyoto, wo er einenAbschluss erwarb, bevor er seine Studien inFrankreich fortsetzte. Am Conservatoire àRayonnement Régional de Paris war er Stu-dent von Laurent Lefevre. 2010 und 2011wurde er für die Festivalakademie in Luzernunter der Leitung von Pierre Boulez ausge-wählt. Ebenso wurde er eingeladen, als Mit-glied des Lucerne Festival Academy AlumniEnsemble in Zürich, London und Luzern auf-zutreten. Er hat bereits mit Dai Fujikura undKenji Sakai sowie anderen Komponistenzusammengearbeitet. 2014 wurde er für dasStipendienprogramm für Kunst und Kulturder Stadt Kyoto ausgewählt.

Clément Formatché, TrompeteNach dem Studium amConservatoire Régionalde Toulouse in derKlasse von Paul Milli-scher und später René-Gilles Rousselot stu-dierte Clément Format-ché bei Frédéric Preslein der Pole Superieur de

Paris Boulogne-Billancourt, bevor er 2009 indie Klasse von Reinhold Friedrich an derHochschule für Musik Karlsruhe eintrat.2008 nahm er am Orchestre Français desJeunes unter der Leitung von Kwamé Rayanteil. 2011 spielte er mit dem Orchestre duCapitole de Toulouse unter der Leitung vonTugan Sokiev. In Toulouse entdeckte er mitdem Ensemble ›les Sacqueboutiers‹ seineLiebe zur Barockmusik und begann, Barock-trompete und Zink zu spielen. Das Studiumdieses Instruments setzt er bei Edward H.Tarr und Michael Maisch an der Hochschulefür Musik Karlsruhe fort.Seine Ausbildung in Karlsruhe führte ihn zurErkundung des Repertoires zeitgenössi-scher Musik. Er unterhält eine regelmäßigeZusammenarbeit mit dem Ensemble Klang-forum Heidelberg und nahm drei Mal an derLuzern Akademie teil, wo er unter der Lei-tung von Pierre Boulez, Simon Rattle, PeterEötvös und Matthias Pintscher spielte.

Berk Schneider, PosauneBerk Schneider lebt als Musiker und Lehrer im Großraum Houston.Berk Schneider er-warb seinen Master-Abschluss an der She-pherd School of Musican der Rice Universityund seinen Bachelor-

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Abschluss am Oberlin Conservatory, wo erbei James DeSano studierte. Als professio-neller Musiker ist es sein Ziel, die Künstevoranzubringen durch kreative Aufführun-gen, die für ein Publikum im 21. Jahrhundertbedeutsam sind und durch interaktive So -zialprojekte und Musikvermittlung, die so -wohl die Tradition der westlichen Klassik wieauch die Realitäten, die junge Musiker heutekonfrontieren, berücksichtigt. Seine musi -kalischen Erfahrungen haben ihn durch dieganze Welt geführt, vom Petersdom im Vati-kan, wo er unter der Leitung von Helmuth Rilling mit dem Youth Orchestra of the Ame -ricas eine Mozart-Messe spielte, zur Carne-gie Hall, wo er unter Maestro Valery GergievRavels ›Bolero‹ zur Aufführung brachte. BerkSchneider ist extensiv in der westlichenHemisphäre aufgetreten. Er hat in Argen -tinien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Peruund Uruguay mit dem Youth Orchestra of theAmericas unter der Leitung von CarlosMiguel Prieto Konzerte gegeben und unter-richtet. In den Vereinigten Staaten war BerkSchneider Mitglied der Symphonieorchestervon Akron und Youngstown in Ohio und desAspen Festival Orchestra unter der Leitungvon David Zinman und Robert Spano. AlsBassposaunist hat er während der Spielzeit2009/10 beim Firelands Symphony Orches-tra unter Carl Topilow gespielt. Im Frühjahr2010 war er unter den Finalisten des Marstel-ler-Wettbewerbs der Internationalen Posau-nengesellschaft (ITA). Als begeisterter Ver-fechter zeitgenössischer Musik hat BerkSchneider viele neue, kreative Werke in Auf-trag gegeben und aufgeführt. Unter diesenfinden sich zum Beispiel ›Catch‹ von KevinDee und ›Pink to Blue‹ von Ryan Lester(2010–2012). Ein Stipendium der Hilda undHershel Rich Familienstiftung für gesell-schaftliches Engagement unter Studentenermöglichte die Uraufführung von ›Proces-sion‹, einem Posaunenkonzert von Seung-

ah Oh, das den Buma Toonzetters-Preisgewann. Zudem hat er seine eigenen Werkein Zusammenarbeit mit der ›Da Camera ofHouston‹, der ›Two Star Symphony‹ und imRahmen von ›Schepherd School Compo-sers Outside the Lines: An Un-Concert‹komponiert und aufgeführt. Berk Schneiderist ein passionierter Lehrer und befürwortetkreative Unterrichtsmethoden. Er unterrich-tet in Houston zahlreiche Schüler in den tie-fen Blechinstrumenten; viele dieser Schülerhaben sich inzwischen für eine professionelleMusikkarriere entschieden. Berk Schneiderplant im kommenden Sommer nach Ecua-dor zurückzukehren, um in Guayaquil an der Sociedad Fondo Jovenes Talentos zuunterrichten und das Posaunenkonzert vonTomasi aufzuführen.

Neus Estarellas Calderón, KlavierNeus Estarellas interes-siert sich nicht nur fürdas klassische Reper-toire, sondern auch fürzeitgenössische Musikund avantgardistischePerformances. Mankann sie auf der Bühnesowohl als klassische

Solistin wie auch als Licht-, iphone- oderPlastikbecherspielerin erleben. Ihr geht esum die Vielseitigkeit der Musik der Gegen-wart. Sie gastierte bereits international u.a. bei denLudwigsburger Schlossfestspielen, im Palaude la Música  (Barcelona), im GuggenheimMuseum (Berlin), im  Auditorio Reina Sofia(Madrid), beim  Resonant Bodies Festival(New York), beim Festival Acht Brücken(Köln), beim Cicle Antoni Tàpies (Barcelona),im Auditorium de Palma (Mallorca) und beimMixtur Festival (Barcelona). Durch ihr Enga-gement für Neue Musik arbeitet sie oft mit

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renommierten zeitgenössischen Komponis-ten zusammen (Bernhard Lang, PhilipBlume, Wolfgang Mitterer, Mathias Spahlin-ger, Caspar Johannes Walter, Michael Maier-hof, Hans Thomalla). Sie ist Mitglied desEnsembles für Neue Musik Suono MobileGloba und gastiert bei zahlreichen anderenEnsembles. Aufnahmen für SWR2, Deutsch-land Radio, Catalunya Radio und hr ergän-zen ihre künstlerische Tätigkeit.Bereits im Alter von 11 Jahren gewann sieihren ersten Klavierwettbewerb. In den da-rauffolgenden Jahren wurde sie über 20-malPreisträgerin bei Wettbewerben wie demKarlsruher Wettbewerb für die InterpretationZeitgenössischer Musik, dem Premio PrimerPalau, Rotaract Club,  Premio de Música Ciutat de Manresa, dem  Concurs Interna -cional de piano Ciutat de Capdepera.Ihr Grundstudium absolvierte sie an derStaatlichen Hochschule Conservatori Pro-fessional de les Illes Balears. Im Anschlussstudierte sie an der Staatlichen Hochschulefür Musik und Darstellende Kunst in Stutt-gart, wo sie die Masterstudiengänge in Kla-vier bei Prof. Kirill Gerstein und Klavier NeueMusik sowie Konzertexamen bei Prof. Nico-las Hodges abgeschlossen hat. 2015 bekamsie den DAAD Preis für außergewöhnlicheLeistungen.Impulse und Anregungen erhielt sie u.a. beiden Internationalen Ferienkursen für NeueMusik in Darmstadt, beim IMPULS Festival inGraz, bei der Klangspuren InternationaleEnsemble Modern Akademie sowie von denPianisten  Dimitri Bashkirov, Galina Egyaza-rova, Jean-Pierre Collot, Ian Pace und A.Jasinsky. Sie erhielt bereits Förderungen undStipendien von mehreren Institutionen wiedem Rotary Club, der Alfred Toepfer Stiftung,der AIE, der Gesellschaft der Freunde derMusikhochschule Stuttgart und der Stiftungder Caja Madrid.

Špela Mastnak, SchlagzeugŠpela Mastnak wurde inCelie (Slowenien) gebo-ren und erhielt seit ihrem13. Lebensjahr Schlag-zeugunterricht. Nach demAbschluss ihrer Studienan der MusikhochschuleZagreb bei Ivana Bili undIgor Lešnik wechselte sie

an das Mozarteum Salzburg, um bei PeterSadlo zu studieren. Als Solistin und Kammer-musikpartnerin hat sie verschiedene Aus-zeichnungen erhalten. Konzertreisen führtensie nach Asien und Nordamerika. BesondereAufmerksamkeit schenkt die junge Musikerinder zeitgenössischen Musik, wodurch vieleneue Werke eigens für sie geschrieben unddurch sie uraufgeführt wurden. 

Jessica Ling, ViolineJessica Ling wurde inKalifornien geboren undist weithin in den Verei-nigten Staaten, in Süd-amerika, Kanada undEuropa aufgetreten, wosie mit Mitgliedern derWiener Philharmoniker,des Mahler Chamber

Orchestra, Australian Chamber Orchestra,Netherlands Chamber Orchestra, ChicagoSymphony Orchestra, der San FranciscoSymphony sowie der Camerata Nordicamusizierte. Unter den Dirigenten und Inter-preten, mit denen sie zusammengearbeitethat, finden sich Namen wie Sir Mark Elder,Riccardo Muti, Charles Dutoit, Michael TilsonThomas, Jaap van Zweden, Osmo Vänskä,Vadim Repin, Jessye Norman und Yo-Yo Ma.Ihr Interesse an zeitgenössischer Musikwurde während ihrer Studienzeit an der Uni-versity of California in Berkeley geweckt, wo

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sie Mitglied des universitätseigenen Ensem-bles für Neue Musik, des Eco Ensemble, warund mit lokalen und studentischen Kompo-nisten zusammenarbeitete. In der Zwischen-zeit hat sie auch an der Klangspuren Interna-tionalen Ensemble Modern Akademie undam Impuls Festival teilgenommen. Jessica Ling hat an Musikevents wie demSpoleto Festival, dem Banff Festival, demYouth Orchestra of the Americas, Britten-Pears Young Artist Programme, Attergau-Institut, Aurora Chamber Music, Teatro delLago, Orchestre de la Francophonie, YehudiMenuhin Chamber Music, NJO DutchOrchestral and Ensemble Academy und demFestival in Fontainebleau teilgenommen. ImCivic Orchestra of Chicago war sie Stimm-führerin der zweiten Geigen und Teil des bür-gerschaftlichen Engagements des Orches-ters. Zudem war sie Mitglied der New WorldSymphony und des Orchestra Iowa. JessicaLing erhielt ihre musikalische Ausbildung ander Bienen School of Music (NorthwesternUniversity) bei Almita Vamos.

Paul Beckett, ViolaPaul Beckett ist bereitsmit einigen führendenVertretern der zeitge-nössischen Musik auf-getreten, u.a. dem En-semble Modern, Ensem -ble Interface, Sed Con-tra und Garth Knox. AlsSolist und Kammermu-

siker tritt Paul Beckett regelmäßig in ganzEuropa auf; er hat bereits in Österreich, derTschechischen Republik, in Finnland, Nor-wegen, Polen, Spanien, Schweden, in derSchweiz und der Ukraine Konzerte gegeben,die u.a. von großen Radiostationen wieRadio 2 Kultur SRF (Schweiz), ORF 1 (Öster-

reich) und YLE Radio 1 (Finnland) übertragenwurden.Unter den Höhepunkten finden sich dieukrainische Erstaufführung von György Lige-tis Bratschensonate sowie ein Vortrag undeine Meisterklasse für die Streicherabteilungder Nationalen Tschaikowsky-Musikakade-mie in Kiew, die finnische Erstaufführung von›Theseus Game‹ mit dem Ensemble Modern,die landesweit im Radio übertragen wurde,sowie ein Rezital mit Ensemble Interface amGare du Nord in Basel mit Werken von Bil-lone, Mundry und Iannotta. Er hat zusammenmit Garth Knox bei der Aufführung von ›ViolaSpaces‹ mitgewirkt und hat ferner den CecilAronowitz Preis und den ersten Preis desRNCM-Bratschenwettbewerbs mit seinemVortrag von Ligetis Bratschensonate gewon-nen. Paul Beckett hat 2014 an der Klangspu-ren Internationalen Ensemble Modern Aka-demie sowie 2015 am IMPULS Festival, demTime of Music Festival und dem GulfstreamFestival VII teilgenommen. Paul Beckett wurde von Graham Oppenhei-mer an der Chetham’s School of Musicunterrichtet. Danach studierte er bei MarkKnight am Royal Northern College of Musicin Manchester, wo er seinen Bachelor undseinen Master mit Auszeichnung erwarb.Nachdem er das College beendet hatte, stu-dierte Paul Beckett bei Garth Knox zeitge-nössische Musik. Ab Oktober 2015 ist er fürden Masterstudiengang der Hochschule fürMusik und darstellende Kunst Frankfurt amMain eingeschrieben als Teil der Internationa-len Ensemble Modern Akademie.

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Michele Marco Rossi, VioloncelloMichele Marco Rossiwurde 1989 in Romgeboren. Er studiertezunächst Violoncello beiAdriano Arcarani undspäter bei MaurizioGambini am Conserva-torio di Santa Cecilia inRom und bei Nadia Ros-

setti in Perugia. Er nahm auch an etlichenSommerkursen des Duo ›Pepicelli‹ teil,wobei ihn der Cellist Francesco Pepicellisowie auch das Duo unterrichteten. Nach-dem er sein Diplom in Perugia mit höchsterAuszeichnung abgeschlossen hatte, vervoll-ständigte er seine Ausbildung bei Kursen des›Quartetto di Cremona‹ an der Walter Stauf-fer-Akademie in Cremona, des Trio di Triestebei der International Chamber Music Aca-demy (Renato Zanettovich, Dario de Rosaund Maureen Jones), bei Gunther Pichler(Alban Berg Quartett) an der Accademia Chi-giana in Siena und an der Musikschule in Fie-sole (Trio di Parma und Andrea Luchesini).Meisterkurse belegte er auch bei Cellistenwie Enrico Dindo und Umberto Clerici, unddas Barockrepertoire lernte er auf histori-schen Instrumenten bei Gaetano Nasillokennen. Nachdem er einen Platz in der Meis-terklasse der Accademia Nazionale di SantaCecilia errungen hatte, schloss er diese nachStudien bei Giovanni Sollima mit höchsterAuszeichnung ab. Er ist als Teil diverserKammer- und Instrumentalensembles beizahlreichen Musikfestivals aufgetreten, da-runter beim Festival dei Due Mondi in Spo-leto, dem Ravello Festival, Sagra MusicaleUmbra, dem Emilia Romagna Festival, beiden Amici della Musica in Syracuse und Phil-harmonic Laudamo Messina sowie bei denQuirinale-Konzerten, die von RAI Radio 3 inganz Europa aus dem italienischen Präsi-

dentenpalast übertragen werden. Unter denOrchestern und Künstlern, mit denen er zu -sammengearbeitet hat, finden sich I Solisti diPerugia, I Solisti Aquilani, das Nuova Orches-tra da Camera von Perugia, Giovanni Sol-lima, Cristiano Rossi, Krzysztof Penderecki,Klaus Huber, Salvatore Sciarrino, das Quar-tetto Prometeo, Francesco Dillon, SalvatoreAccardo, Ramin Bahrami, Giuseppe Alba-nese und Bruno Canino. Er hat sich fernerdem Studium anderer musikalischer Diszi -plinen gewidmet, wobei er mit den Oscar-Gewinnern Luis Bacalov und Ennio Morri-cone zusammgearbeitet hat; seit 2010 ist erals Cellist und Gitarrist an den Tourneen vonNicola Piovani und seinem Quintett in Italienund auswärts beteiligt. Er begann bei EdgarAlandia Kompositionsunterricht zu nehmen,während er sich gleichzeitig der zeitgenössi-schen Musik widmete. Als Gewinner des›Premio Novecento‹ beim 28. InternationalenLuigi Nono Wettbewerb hat er bei DanielRoccato und Francesco Dillon Unterrichtgenossen und ist in Italien und im Ausland alsSolist (Musica Insieme Panicale, Konzertge-sellschaft La Spezia, London Ear Festival,Firenze Suona Contemporanea und VillaRomana in Florenz, Associazione Filarmo-nica Umbra, im Auditorium von Rom Parcodella Musica) und mit Kammerensembles(Flame Ensemble, PMCE – Ensemble fürZeitgenössische Musik des Auditoriums vonRom, Ensemble Novecento, ContempoartEnsemble) aufgetreten. Dabei spielte er his-torische Werke des 20. Jahrhunderts undUraufführungen Neuer Musik und Werke, dieihm gewidmet wurden. Seit 2014 ist er fernerMitglied des Streichorchesters ›I Solisti Aqui-lani‹, mit dem er regelmäßig auftritt. Er spieltein Cello von E. A. Homolka aus dem Jahre1845.

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Pierre Dekker, KontrabassPierre Dekker wurde1994 in Eindhoven (Nie-derlande) geboren undbegann mit sieben Jah-ren Bass zu spielen,zunächst als Schülervon Ruud van der Meu-len und später als Jung-student am Konservato-

rium von Rotterdam bei Peter Leerdam. Injungen Jahren interessierte sich Pierre Dek-ker bereits für weitere musikalische Diszipli-nen, zum Beispiel Jazz und Komposition,weshalb er als Student sowohl in der klassi-schen wie auch der Jazz-Abteilung des Kon-servatoriums von Rotterdam eingeschriebenwar. Nach einem Jahr wurde er am CNSMDin Lyon aufgenommen, wo er klassischenUnterricht bei Cedric Carlier und FrançoisMontmayeur nahm. In Lyon hatte Pierre Dek-ker auch die Gelegenheit, ein breites zeitge-nössisches Solo- und Kammermusikreper-toire einzustudieren, wobei er mit Künstlernwie Fabrice Pierre, Nicolas Crosse und KaleviAho zusammenarbeitete. Daher speziali-sierte er sich auf zeitgenössische Musik.Nachdem er in Lyon seinen Bachelor-Ab-schluss erworben hatte, wurde er Stipendiatder Internationalen Ensemble Modern Aka-demie in Frankfurt, wo er bis August 2016studieren wird. Pierre Dekker hat an Kursen von Nabil She-hata, Jeff Bradetich und Mathew McDonaldteilgenommen. Orchestererfahrung erwarber an der Oper von Lyon und als Teil derLuzern Festivalakademie 2015.

Lennart Scheuren, KlangregieSchon in der Schulzeitbegann sich LennartScheuren als Schlag-zeuger verschiedenerBands für die Technik zuinteressieren, die hintereiner guten Beschallungund Aufnahme steckt.Nach zwei Semestern

Mechatronik an der TU-Darmstadt ent-schloss er sich 2010 seiner Leidenschaftnachzugehen und begann den StudiengangDigital Media mit Schwerpunkt Sound an derHochschule Darmstadt. Dort konnte er Ein-blicke in alle Bereiche der Audioproduktiongewinnen und seine Interessen an Live-Musik und Aufführungspraxis vertiefen. Nacherfolgreichem Bachelor-Abschluss setzteLennart Scheuren sein Studium am Erich-Thienhaus-Institut der Hochschule für Musikin Detmold im Master Klangregie fort. Parallelzu seinem Studium wirkte er in vielen Kultur-Projekten mit und realisierte 2015 erfolg -reich  seine Konzertreihe ›Lagerfeuerkon-zerte‹. In seiner Arbeit sind ihm, neben dentechnischen Finessen, Musikvermittlung undKlangregie ein besonderes Anliegen, um denWeg von der Vorstellung des Komponistenbis zum Hör- und Seheindruck des Zuhörersoptimal zu gestalten.

Hakan Ulus, KomponistHakan Ulus (*1991 inBuxtehude) ist eindeutsch-türkischer Kom-ponist. Studium derKomposition bei ErnstHelmuth Flammer,Adriana Hölszky, Claus-Steffen Mahnkopf undTristan Murail an der Uni-

versität Mozarteum Salzburg (BA 2013, MA

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2015) und an der HMT Felix MendelssohnBartholdy Leipzig. Zusätzlich Studium derMusikwissenschaft (MA) an der LMU Mün-chen. Teilnahme an Meisterkursen u.a. beiBrian Ferneyhough, Chaya Czernowin, Die-ter Schnebel, Steven Kazuo Takasugi, MingTsao, Peter Ablinger, Dieter Mack und Pier-luigi Billone, sowie Teilnahme am Next Gene-ration Programm der DonaueschingerMusiktage, den Internationalen DarmstädterFerienkursen 2012 und der Harvard SummerComposition Institute Residency 2014. Ererhielt diverse Stipendien (u.a. Harvard Sum-mer Composition Institute Residency 2014,DRK International Young Composers Resi-dency Singapore 2015, I-Park ComposersResidency 2015, Arbeitsstipendium derStadt Salzburg, Turkish Cultural FoundationFellowship 2014, Ordentliches Stipendiumder Universität Mozarteum 2014/15, EMAS2014), Preise und Kompositionsaufträge(u.a. Ensemblia Festival, LandeshauptstadtMünchen). Seine Werke werden von renom-mierten Interpreten, wie dem EnsembleRecherche, Ensemble SurPlus, EnsembleAventure, Talea Ensemble, oenm undEnsemble mise-en, auf internationalen Festi-vals Neuer Musik (Salzburg Biennale, Klang-Netz Dresden, Beethovenfest Bonn, Ensem-blia Festival, KunstKulturKirche Frankfurt,Aventure Konzertreihe Freiburg) und in ver-schiedenen Städten im In- und Ausland aufgeführt: Frankfurt, Freiburg, Berlin, Mün-chen, Leipzig, Dresden, Düsseldorf, Bonn,Karlsruhe, Mönchengladbach, Salzburg, Wien,Singapur, Boston, East Haddam, New Yorku.a. Ulus’ Musik wurde im österreichischenund deutschen Radio ausgestrahlt. Musik-wissenschaftliche Publikationen liegen imWolke Verlag und in Musik & Ästhetik vor.Vorträge über seine Musik und musikwissen-schaftliche Themen hielt er u.a. an der Harvard University, bei den Salzburger Fest-spielen, der GEMA Berlin, Gesellschaft für

Ekmelische Musik, HMT Leipzig, Meeting-point Music Messiaen. Er ist Mitbegründerund künstlerischer Leiter von Tempus Kon-nex, einer Leipziger Vereinigung von Inter -preten, Komponisten, Musikwissenschaftlernund Philosophen.

Pablo Druker, DirigentPablo Druker, geboren inBuenos Aires/Argenti-nien, begann seine mu-sikalische Ausbildungmit Klavierunterricht beiBeatriz Tabares undAntonio De Raco.Er studierte Dirigierenam Instituto Universitario

Nacional del Arte (IUNA) bei Mario Benzecryund an der Robert Schumann HochschuleDusseldorf bei Rüdiger Bohn. Meisterkursefür Klavier besuchte er bei Jean-JacquesDünky, Akiko Ebi, Antonio De Raco und fürDirigieren bei Peter Rundel, Charles Dutoit,Santiago Santero und Enrique Arturo Diem-ecke. In Rahmen seiner Ausbildung konzer-tierte er bereits mit den Bergischen Sympho-nikern, der Rumänischen Staatsphilharmo-nie ›Dinu Lipatti‹, der Neuen PhilharmonieWestfalen, dem Sinfonieorchester IUNA unddem Hochschulorchester der Robert Schu-mann Hochschule Düsseldorf. Zusätzlichnahm er Kompositionsunterricht bei San -tiago Santero und erhielt 2011 das Melos-Gandini Stipendium, um Komposition beiGerardo Gandini zu studieren.Als Dirigent setzt er sich sehr für die Zeitge-nössische Musik ein. Er arbeitete mit renom-mierten Ensembles wie dem Ensemble Luci-lin (Luxemburg), Synergy Vocals (Großbritan-nien), dem Ensemble Süden (Argentinien),dem Ensemble Opera Nova (Schweiz) unddem Ensemble Sonorama (Argentinien).Außerdem nahm er als Dirigent regelmäßig

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an berühmten Musikfestivals teil, wo er unteranderem mit bedeutenden Künstlern wieetwa Salvatore Sciarrino, Gerardo Gandiniund Steve Reich zusammenarbeitete. Er warmusikalischer Leiter des Ensembles Sirius,des Ensembles für Zeitgenössische MusikIUNA und des Ensembles vom Musical Cam-pus Bariloche.Neben seiner Arbeit als Dirigent arbeitete ermehrere Jahre lang als Dozent für Musikali-sche Formen und Analyse und Assistenz-Dozent für Interpretation der Neuen Musikam IUNA in Buenos Aires, Argentinien.

Internationale Ensemble Modern AkademieEigene Ideen der Ausbildung umzusetzen,das musikalische Erbe weiterzutragen undneue Wege des zeitgenössischen künstleri-schen Schaffens zu fördern: Das sind dieMaßstäbe, die sich die Mitglieder desEnsemble Modern bei Gründung der Inter-nationalen Ensemble Modern Akademie(IEMA) im Jahr 2003 selbst setzten. Inzwi-schen bietet die IEMA unterschiedlichsteAusbildungsangebote an. Den Schwerpunktbildet der Masterstudiengang ›Zeitgenössi-sche Musik‹, der seit 2006 in Kooperation mitder Hochschule für Musik und DarstellendeKunst Frankfurt am Main durchgeführt wird.

Durch u.a. die Förderung der KunststiftungNRW sowie weiterer Projektpartner könnenbis zu 20 Stipendiaten an diesem Programmteilnehmen. Junge Instrumentalisten, Diri-genten, Klangregisseure und Komponistenarbeiten ein Jahr lang mit den Musikern desEnsemble Modern und renommierten Kom-ponisten- und Dirigentenpersönlichkeitenwie z.B. Friedrich Cerha, Peter Eötvös, Heiner Goebbels, Heinz Holliger, HelmutLachenmann, Wolfgang Rihm und HansZender am Repertoire des 20. und 21. Jahr-

hunderts. Kooperationen mit dem ZKM |Karlsruhe und dem Institut für AngewandteTheaterwissenschaft in Gießen ermöglichenu.a. interdisziplinäre Projekte. In bis zu 30 Konzerten im In- und Ausland werden dieErgebnisse der Arbeit als IEMA-Ensemblepräsentiert.

Für das IEMA-Ensemble 2015/16 standenzu Studienbeginn die Produktion der indone-sischen Tanzoper ›GANDARI‹ von Tony Pra-bowo im Rahmen der Frankfurter Buch-messe sowie als Teil des Ensemble ModernOrchestra die Teilnahme am Festival cresc…Biennale für Moderne Musik Frankfurt RheinMain im November 2015 an.

Im Frühjahr folgten Auftritte beim Kurt WeillFest in Dessau, dem ZKM | Karlsruhe sowieden Wittener Tagen für Neue Kammermusik.Weiteren Projekten im Mai in Frankfurt (OneDay in Life – Ein Konzertprojekt von DanielLibeskind) und Kassel schloss sich im Sep-tember neben Konzerten in Karlsruhe undMannheim ein Auftritt beim KlangspurenFestival in Tirol an.

Zum Ausbildungsprogramm der IEMA gehö-ren weiterhin internationale Meisterkurse fürStudierende, Meisterkurse für Schüler imRahmen der Exzellenzförderung ›Jugendmusiziert‹, Education-Projekte wie das ›Kul-turTagJahr‹, Sonderprojekte mit spezielldafür entwickelten Profilen sowie das Inter-nationale Kompositionsseminar für Kompo-nisten und Dirigenten.

www.internationale-em-akademie.de

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Jonathan Weiss, Flöte Concha Goldschmidt, Ferneyhough, Furrer, Grisey,Klartag, Koumara, Steen-Andersen, Sciarrino, Ulus

Yui Niioka, Oboe Ferneyhough, Globokar, Sciarrino, Ulus, ZafraHugo Queirós, Klarinette Concha Goldschmidt, Grisey, Klartag, Koumara,

Steen-Andersen, Sciarrino, Ulus, ZafraHidetaka Nakagawa, Fagott Andre, Dragicevic, Koumara, Steen-Andersen, Ulus,

Zafra Clément Formatché, Trompete Andre, Marcland, UlusBerk Schneider, Posaune Grisey, Klartag, Richter de Vroe, UlusŠpela Mastnak, Schlagzeug Andre, Ferneyhough, Goebbels, Richter de Vroe,

Steen-Andersen, UlusNeus Estarellas Calderón, Klavier Andre, Donatoni, Ferneyhough, Furrer, Goebbels,

Klartag, Richter de Vroe, Steen-Andersen, UlusJessica Ling, Violine Andre, Concha Goldschmidt, Ferneyhough, Grisey,

Klartag, Koumara, Steen-Andersen, UlusPaul Beckett, Viola Andre, Grisey, Klartag, Koumara, Marcland, Richter de

Vroe, UlusMichele Marco Rossi, Violoncello Andre, Concha Goldschmidt, Donatoni, Ferneyhough,

Grisey, Klartag, Koumara, Richter de Vroe, Steen-Andersen, Ulus

Pierre Dekker, Kontrabass Andre, Donatoni, Ferneyhough, Grisey, Richter deVroe, Steen-Andersen, Ulus, Zafra

Lennart Scheuren, Klangregie Dragicevic, Globokar, Marcland, Steen-Andersen,Ulus

Pablo Druker, Dirigent Andre, Concha Goldschmidt, Ferneyhough, Grisey,Klartag, Koumara, Richter de Vroe, Steen-Andersen,Ulus

Gäste

Catherine Eisele, Horn Steen-Andersen (28.09.)Clemens Gottschling, Horn Steen-Andersen (21.09.)

Dozenten des Ensemble ModernSaar Berger | Eva Böcker | Jaan Bossier | Paul Cannon | Uwe Dierksen | Valentín Garvie | Ib Hausmann | Christian Hommel | Nina Janßen-Deinzer | Megumi Kasakawa | Michael M.Kasper | Hermann Kretzschmar | Jagdish Mistry | Rumi Ogawa | Norbert Ommer | GiorgosPanagiotidis | Rainer Römer | Johannes Schwarz | Sava Stoianov | Dietmar Wiesner | UeliWiget

Besetzung IEMA-Ensemble 2015/16

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ImpressumHerausgeber: Internationale Ensemble Modern Akademie e.V.Schwedlerstraße 2–4D-60314 Frankfurt am Main

Redaktion: Marie-Luise Nimsgern, Aaron StephanSatz & Druck: Druckerei Imbescheidt

Textnachweise:Mark Andre © Edition Peters | Francisco Concha Goldschmidt © Wittener Tage für neue Kam-mermusik 2016, Programmbuch, Hrsg. Wittener Tage für neue Kammermusik | Sascha JankoDragicevic © Sascha Janko Dragicevic | Franco Donatoni © ADDA, 1989, Renaud François,übersetzt von Alexa Nieschlag | Brian Ferneyhough © Edition Peters, übersetzt von Alexa Nie-schlag | Beat Furrer © Wolfgang Fuhrmann, Abdruck mit freundlicher Genehmigung desBärenreiter-Verlags | Vinko Globokar © Edition Peters | Heiner Goebbels © Hugo Hamilton |Gérard Grisey © Ricordi | Yair Klartag © Originalbeitrag für dieses Heft | Georgia Koumara ©Wittener Tage für neue Kammermusik 2016, Programmbuch, Hrsg. Wittener Tage für neueKammermusik | Patrick Marcland © Patrick Marcland, übersetzt von Martin Kaltenecker |Nicolaus Richter de Vroe © Originalbeitrag für dieses Heft | Salvatore Sciarrino © www.salva-toresciarrino.eu (Auszug) | Simon Steen-Andersen © Martin Zwenzner, aus: ProgrammheftKlangspuren Schwaz, 2016 | Hakan Ulus © Originalbeitrag für dieses Heft | Jacques Zafra ©Originalbeitrag für dieses Heft

Internationale Ensemble Modern AkademieMasterstudiengang ›Zeitgenössische Musik‹ der Hochschule für Musik und Darstellende KunstFrankfurt am Main

Folgende Stipendiaten aus Nordrhein-Westfalen werden von der Kunststiftung NRW gefördert:Lennart Scheuren, Pablo Druker und Hakan Ulus

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