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Konjunkturbericht Zur wirtschaftlichen Lage in Berlin 3. Quartal 2016 Q1 Q3 Q2 Q4

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KonjunkturberichtZur wirtschaftlichen Lage in Berlin3. Quartal 2016

Q1 Q3Q2 Q4

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Impressum

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und ForschungReferat Grundsatzangelegenheiten der Wirtschaftspolitikund des Mittelstands, Politische Koordinierung

Martin-Luther-Straße 10510825 BerlinTelefon (030) 90 13 74 67Telefax (030) 90 13 82 81Internet: www.berlin.de/sen/wtf

Der Bericht enthält Zahlen, die bis zum 1. Dezember 2016 vorlagen.

Titelfotos: Jim D. Woodward; Hans-Georg Kauert; hosszuka; Gregor Fischer; Ferdinand-Braun-Institut/Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH); Arbeitgeberverband Gesamtmetall; Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB); Jean-Pierre Dalbéra; Felix O.; Mathias Richel; Daniel Neugebauer

Dieser Bericht ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Landes Berlin.Er ist nicht zum Verkauf bestimmt und darf nicht zur Werbungfür politische Parteien verwendet werden.

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Zur wirtschaftlichen Lage in Berlin

3. QUARTAL 2016

Standort Berlin 2Berliner Wirtschaft mit positiver Entwicklung

VERARBEITENDES GEWERBE

Industriestadt Berlin 3Industrie stabil

BAUHAUPTGEWERBE

Bauplatz Berlin 5Starke Dynamik am Bau

TOURISMUS, EINZELHANDEL UND GASTGEWERBE

Tourismushochburg Berlin 6Impulse durch Konsumkräfte

UNTERNEHMENSGRÜNDUNGEN

Gründungsmetropole Berlin 8Auch 2016 gründungsintensiv

ARBEITSPLÄTZE

Arbeitsmarkt Berlin 9Hohes Tempo bei neuen Arbeitsplätzen

AUF EINEN BLICK

Zahlenwerk Berlin 11Wirtschaftsdaten auf einen Blick

Inhalt

Page 4: Konjunkturbericht Zur wirtschaftlichen Lage in Berlin 3 ...2010 = 100 120 115 110 105 100 95 90 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016 Aktuell Mehrjahresdurchschnitt (3

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3. Quartal 2016

Standort BerlinBerliner Wirtschaft mit positiver EntwicklungDie Berliner Wirtschaft bleibt aufwärtsgerichtet und bewegt sich bei zahl-reichen Indikatoren über dem Vorjahresniveau. Wachstumsimpulse lie-fern besonders die Dienstleistungsbranchen, die zudem viele neue Jobs schaffen. Der Handel profitiert vom günstigen Konsumumfeld und inner-halb des Produzierenden Gewerbes legt der Bau stark zu. Dank intakter Binnenkräfte ist die konjunkturelle Perspektive nach wie vor positiv.

haben zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Aber auch bei den öffentli-chen Dienstleistungen, z.  B. Erziehung und Unterricht, hat sich der Personal-stand erhöht. Insgesamt waren im Sep-tember 2016 in Berlin 1,384 Mio. Perso-nen sozialversicherungspflichtig tätig. Damit wurde der Stand vom Vorjah-resmonat um 47.300 bzw. 3,5 % über-troffen und die höchste Zuwachsrate im Vergleich der Bundesländer erreicht. In Deutschland insgesamt lag das Be-schäftigungsplus bei 1,3 %. Die Zunah-me an Arbeitsplätzen in der Hauptstadt ist mit einem anhaltenden Rückgang der Arbeitslosenzahlen verbunden. Dies zeigt sich auch im laufenden Jahr deut-lich. Im November 2016 waren in Ber-lin rund 170.900 Personen arbeitslos, womit der Vorjahresstand um 11.500 unterschritten wurde. Die Arbeitslosen-quote hat sich entsprechend reduziert und liegt seit Mai dieses Jahres unter-halb von 10  Prozent. Im November 2016 betrug die Arbeitslosenquote in Berlin 9,2 %. Auch dies unterstreicht die hohe Dynamik und positive Entwick-lung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt am Standort Berlin.

Industrieumsatz stabil –hohe Dynamik am Bau

Die Berliner Industrie zeigt sich im bis-herigen Jahresverlauf stabil. Die Um-sätze bewegten sich im dritten Quar-tal geringfügig unter und im Zeitraum Januar bis September leicht über dem Niveau vom Vorjahreszeitraum. Damit verlief die Entwicklung ähnlich wie im Bundesdurchschnitt. Die Auftragsein-gänge lagen im dritten Quartal unter dem Vorjahresstand, sind in den ersten neun Monaten 2016 insgesamt aber expandiert. Die Geschäftserwartungen der Industrieunternehmen waren im Herbst daneben weiterhin positiv aus-gerichtet. Allerdings gibt es Unsicher-heiten auf internationaler Ebene, insbe-sondere mit Blick auf den Brexit, dessen direkte Exporteffekte für Berlin aber geringer wären als im Bundesdurch-schnitt. Die Zahl der Beschäftigten in der Industrie lag im dritten Quartal auf dem Vorjahresstand. Stark im Plus ist indes das Berliner Bauhauptgewerbe, das weiterhin eine hohe Dynamik ent-faltet. Im Zuge günstiger konjunkturel-ler Rahmenbedingungen, u. a. den star-ken Einwohnerzuwächsen, entwickelt sich dabei der Berliner Wohnungsbau bei den Umsätzen und Aufträgen be-sonders günstig.

Umsatzplus im Einzelhandel

In Berlin stärken zunehmende Einwoh-ner- und Beschäftigtenzahlen sowie steigende Realeinkommen den privaten Konsum. Auch infolge des noch modera-ten Preisauftriebs lagen die Einzelhan-delsumsätze in den ersten drei Quarta-len 2016 real über dem Vorjahresniveau.

Gleiches gilt für den Personalstand. Im Umsatzplus war auch das Gastge-werbe. Der Berlin-Tourismus bewegte sich im Zeitraum Januar bis September 2016 über dem Stand vom Vorjahr. Die Gäste- und Übernachtungszahlen sind insgesamt expandiert, was mit über-durchschnittlichen Zuwachsraten bei den Auslandsbesuchern verbunden war.

Dienstleistungsbranchen wachsen –Arbeitslosenzahl weiter gesunken

Die Berliner Dienstleistungsbranchen expandieren auch im laufenden Jahr und bleiben ein starker Impulsgeber für das wirtschaftliche Wachstum in Berlin. Branchen wie die unternehmensnahen Dienstleistungen oder Information und Kommunikation legten bei den Umsät-zen bereits im ersten Halbjahr zu und

3. Quartal 2016

Umsatz Beschäftigte AufträgeVeränderung gegenüber Vorjahr

Verarbeitendes Gewerbe1 ▼ ► ▼

Bauhauptgewerbe2 ▲ ▲ ▲

Einzelhandel ▲ ▲ –

Gastgewerbe ▲ ▼ –

▲ ▼ bis +/- 5 % ► 0,0 % ▲ ▼mehr als +/- 5 %1 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten; Beschäftigtenangaben bezogen auf Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.2 Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.

Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Bundesagentur für Arbeit WiTechForsch 2016

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Verarbeitendes Gewerbe

Industriestadt BerlinIndustrie stabil

Bei den Unternehmensurteilen zur aktuellen Geschäftslage übertrafen gemäß IHK-Herbstumfrage die guten Bewertungen die negativen Stimmen, obgleich sich der Positivsaldo etwas vermindert hatte. Was die amtlichen Daten betrifft, zeigt sich die Branche insgesamt auch in stabiler Verfassung. So lagen die Umsätze in der Berliner In-dustrie im dritten Quartal zwar gering-fügig um 0,8  % unter dem Vorjahres-stand, während es im Zeitraum Januar bis September aber ein leichtes Plus von 0,5  % gegeben hat (Deutschland +0,4 %) (Betriebe ab 50 Beschäftigten). Bezogen auf die ersten neun Monate 2016 waren dabei die Inlandsumsätze gedämpft, während im Ausland Zu-wächse verbucht wurden. Dies hat sich positiv in der gesamten Berliner Außen-handelsstatistik niedergeschlagen. Von

Januar bis September 2016 gab es bei den Warenausfuhren gegenüber dem Vorjahresstand ein wertmäßiges Plus von 11,4 %. Was die Zielländer für Pro-dukte made in Berlin betrifft, entstan-den Exportzuwächse bspw. in die USA, nach China sowie nach dem Minus aus den Vorjahren auch nach Russland. In die EU-Länder wurden ebenfalls mehr Berliner Waren ausgeführt als im Vor-jahreszeitraum.

Mit Blick auf die einzelnen Indus- triebranchen waren die Entwicklungen in Berlin nicht einheitlich. Umsatzzu-wächse entstanden in den ersten neun Monaten 2016 gegenüber dem Vorjah-reszeitraum bspw. im Maschinenbau, bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen oder in der Pharmain-dustrie, dem umsatzstärksten Berliner Industriezweig. Kraftwagen und die Metallindustrie wiederum zählten zu den Wirtschaftszweigen, bei denen die Umsätze des Vorjahres nicht erreicht wurden. Im Inland entstanden von Ja-nuar bis September 2016 Zuwächse ge-genüber dem Vorjahreszeitraum u.  a.

Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe1

BERLINin Mrd. Euro

6,2

6,0

5,8

5,6

5,4

5,2

5,0 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Aktuell Mehrjahresdurchschnitt (3 Jahre)1 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten (einschl. prod. Handwerk).Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg WiTechForsch 2016

Die Berliner Industrie zeigt sich 2016 bislang gefestigt und liegt bei den Umsätzen etwa auf dem Stand vom Vorjahreszeitraum. Dies gilt auch für die Beschäftigung. Die Auftragseingänge fielen trotz eines gedämpf-ten dritten Quartals in den ersten neun Monaten 2016 insgesamt höher aus als ein Jahr zuvor. Weiter positiv ausgerichtet sind daneben die Ge-schäftserwartungen in der Berliner Industrie.

Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe1

BERLINAnzahl

2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin Deutschland1 Bezogen auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.Quelle: Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit WiTechForsch 2016

110.000

109.000

108.000

107.000

106.000

105.000

104.000

103.000

102.000

101.000

100.000

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Verarbeitendes Gewerbe

Auftragseingang (real) im Verarbeitenden Gewerbe1

BERLIN2010 = 100

120

115

110

105

100

95

90

2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Aktuell Mehrjahresdurchschnitt (3 Jahre)1 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten (einschl. prod. Handwerk).Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg WiTechForsch 2016

bei Pharma und elektrischen Ausrüs-tungen, während der Auslandsumsatz bspw. auch im Berliner Maschinenbau stark expandierte.

Der Personalstand in der Berliner In-dustrie blieb im dritten Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahresstand stabil. Die Zahl der sozialversicherungspflich-tigen Industriebeschäftigten lag bei 106.900 und entsprach dabei dem ein Jahr zuvor erreichten Wert. Bezogen auf den Monat September hat es aber ein Minus um 0,5 % gegeben. Die Aus-sichten sind gleichwohl eher positiv. So waren bei den Berliner Industrieunter-nehmen die Beschäftigungspläne im Herbst im Saldo expansiv ausgerichtet.

Aufträge 2016 bislang erhöht

Die Auftragseingänge für die Berliner Industrie sind, nachdem sie den Vorjah-resstand im ersten und zweiten Quartal um 7,8 % bzw. 14,3 % übertroffen hat-ten, im dritten Quartal wieder zurück-gegangen. Die Bestellungen fielen um 11,3 % geringer aus als ein Jahr zuvor, wobei allerdings auch Basiseffekte in Form starker Vorjahreswerte beispiels-weise beim Maschinenbau zu beachten

sind. Gleichwohl war die Entwicklung von Juli bis September gedämpft, aller-dings nicht für den Zeitraum der ersten neun Monate des Jahres. Von Januar bis September 2016 gingen in der Berliner Industrie insgesamt 3,4 % mehr Bestel-lungen ein als ein Jahr zuvor (Deutsch-land +1,0 %). Hierzu haben Großaufträ-ge im Maschinenbau, Fahrzeugbau und bei elektrischen Ausrüstungen aus der ersten Jahreshälfte beigetragen. Die

Bestellungen werden nach und nach umsatzwirksam, wobei die konjunktu-relle Grunddynamik in der Industrie zu-nächst eher moderat ausfallen könnte. Zwar gab es im bisherigen Jahresver-lauf ein leichtes Plus bei den Aufträgen und auch die industriellen Geschäfts- und Umsatzerwartungen waren gemäß IHK-Herbstumfrage in Berlin weiter positiv ausgerichtet. Daneben ist aber das Konjunkturtempo in der Industrie in Deutschland insgesamt eher verhal-ten und auch im internationalen Um-feld ist zurzeit keine starke Dynamik zu erkennen. Hinzu kommen Risiken, unter  anderem der anstehende Brexit, auch wenn dessen Zeitpunkt und Mo-dalitäten noch unklar sind.

Bei den Auftragseingängen gab es im bisherigen Jahresverlauf Zuwächse aus dem Inland und dem Ausland. Bezogen auf die Inlandsbestellungen entstand in der Berliner Industrie in den ersten neun Monaten 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Anstieg von 2,6  %. Im Plus befand sich hier bspw. die Pharmaindustrie. Bei den Auslands-bestellungen verzeichnete die Berliner Industrie von Januar bis September ein Wachstum zum Vorjahr von 3,9 %. Dabei entstanden Zuwächse bspw. bei den Herstellern von Metallerzeugnissen und von elektrischen Ausrüstungen.

Auftragseingang (real) im Verarbeitenden Gewerbe1

BERLIN im Vergleich mit DeutschlandVeränderung gegenüber dem Vorjahr in %

15

10

5

0

-5

-10

-15

2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin Deutschland1 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten (einschl. prod. Handwerk).Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Bundesamt WiTechForsch 2016

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Bauhauptgewerbe

Bauplatz BerlinStarke Dynamik am Bau

Die Umsätze in Berlins Bauhauptge-werbe übertrafen, nach einer sehr ho-hen Dynamik im zweiten Quartal, den Vorjahresstand im dritten Quartal um 8,4 %. Im Zeitraum Januar bis Septem-ber entstand ein Plus von 20,2 % (Be-richtskreis der Betriebe ab 20 Beschäf-tigten). Treiber dieser Entwicklung war vor allem der Wohnungsbau, der in den ersten neun Monaten 2016 die Um-sätze zum Vorjahr um 42,4 % steigern konnte. Zudem gibt es ein günstiges Gesamtbild, denn auch der gewerbli-che Bau und der öffentliche Bau be-fanden sich im Plus. Mit der positiven baukonjunkturellen Grunddynamik hat sich das Arbeitsvolumen erhöht. So lag insgesamt die Zahl der Arbeitsstunden im Berliner Bauhauptgewerbe im drit-ten Quartal um 3,3 % und von Januar bis September um 5,5 % über dem Vor-

Das Baugeschehen in Berlin wächst mit hoher Dynamik. Dies unter-streicht die Entwicklung im Bauhauptgewerbe, wo die Umsätze im drit-ten Quartal und in den ersten neun Monaten 2016 deutlich über dem Vorjahresstand lagen. Auch die Zahl der Arbeitsstunden war im Plus. Eine weiter positive Entwicklung der Branche zeigen u. a. die Auftragseingän-ge an, die getrieben durch den Wohnungsbau deutlich gestiegen sind.

Umsatz (nominal) im Bauhauptgewerbe1

BERLINin Mio. Euro

800

750

700

650

600

550

500

450

400 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Aktuell Mehrjahresdurchschnitt (3 Jahre)1 Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten (einschl. Arbeitsgemeinschaften, unabhängig von der Beschäftigtenzahl).Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg WiTechForsch 2016

jahresniveau. Expandiert ist daneben die Beschäftigung. Die Zahl der tätigen Personen im Bauhauptgewerbe fiel im dritten Quartal um 5,4 % höher aus als ein Jahr zuvor.

Deutlich mehr Aufträge

Die Auftragseingänge haben sich im Bauhauptgewerbe deutlich erhöht. Von Januar bis September entstand zum Vorjahr ein Zuwachs von 50,4  %, spe-ziell im dritten Quartal lag der Anstieg bei 27,6 %. Impulsgeber war auch hier besonders der Wohnungsbau, bei dem sich die Aufträge bezogen auf die ersten neun Monate des Jahres fast verdoppelt haben. Zunehmende Einwohner- und Einkommenszuwächse oder das gerin-ge Zinsniveau wirken sich hier günstig aus. Die höhere Zahl an Baugenehmi-gungen ist ebenfalls Ausdruck der star-ken Aufwärtsdynamik. Diese schlägt sich zudem in den Geschäftserwartun-gen nieder, die gemäß Herbstumfrage von IHK und Handwerkskammer auf eine weiterhin positive baukonjunktu-relle Entwicklung hindeuten.

Auftragseingang (nominal) im Bauhauptgewerbe1

BERLIN im Vergleich mit DeutschlandVeränderung gegenüber dem Vorjahr in %

2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin Deutschland1 Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten (einschl. Arbeitsgemeinschaften, unabhängig von der Beschäftigtenzahl).Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Bundesamt WiTechForsch 2016

120

30

25

20

15

10

5

0

-5

-10

-15

-20

-25

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Tourismus, Einzelhandel und Gastgewerbe

Tourismushochburg BerlinImpulse durch Konsumkräfte

sich neben den Übernachtungen auch die Zahl der Berlin-Besucher über dem Vorjahresniveau. Insgesamt reisten von Januar bis September 9,48 Mio. Gäste in die Hauptstadt, dies waren 2,5 % mehr als in den ersten neun Monaten des Vorjahres (Deutschland +2,2 %).

Die Zuwachsraten im Berlin-Touris-mus fallen bei den Besuchern aus dem Ausland auch im laufenden Jahr überdurchschnittlich aus. Von Januar bis September erhöhte sich die Über-nachtungszahl bei den internationalen Gästen zum Vorjahr um 3,9  % (Inland +1,2 %), während bei der Zahl der Aus-landsgäste ein Plus von 3,6 % verbucht wurde (Inland +1,8 %).

Die meisten Besucher reisten in den ersten neun Monaten 2016 aus dem Vereinigten Königreich an (440.000), wo die Gästezahl auch im dritten Quar-tal 2016 über dem Vorjahresstand lag. Dahinter folgten unter den Top 5-Her-kunftsländern die USA (309.000), Spa-nien (235.000), Italien (228.000), und die Niederlande (223.000).

Tourismus in ersten9 Monaten gewachsen

Der Tourismus ist in Berlin im bisheri-gen Jahresverlauf weiter gewachsen. So gab es von Januar bis September 2016 insgesamt 23,32 Mio. Gästeüber-nachtungen. Dies waren 546.000 bzw. 2,4  % mehr als im Vorjahreszeitraum (Deutschland +2,2 %). Speziell im drit-ten Quartal lag die Übernachtungszahl aber geringfügig unter dem Vorjah-resstand. Ausschlaggebend hierfür war ein schlechter August-Wert, der in Berlin und bundesweit das Quartals-ergebnis gedämpft hat. Möglicherwei- se hat sich das ungünstige Wetter hier niedergeschlagen. Im September hatte es zum Vorjahr ein leichtes Übernach-tungsplus gegeben. Bezogen auf die ersten neun Monate 2016 bewegte

Berlin profitiert von den Konsumkräften aus zunehmenden Einwohner- und Beschäftigtenzahlen, steigenden Einkommen und einem bislang moderaten Preisauftrieb. So bewegten sich die Einzelhandelsumsätze im bisherigen Jahresverlauf über dem Vorjahresniveau. Unterstützt wird dies durch den Tourismus, der sich zuletzt moderater entwickelt hat, in den ersten neun Monaten aber erneut Zuwächse verbuchen konnte.

Übernachtungen in Beherbergungsstätten1

BERLIN im Vergleich mit DeutschlandVeränderung gegenüber dem Vorjahr in %

2. Vj. 23. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin Deutschland1 Einschließlich übrige Beherbergungsstätten.Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Bundesamt WiTechForsch 2016

10

8

6

4

2

0

-2

Gästeankünfte1 in BeherbergungsstättenBERLIN im Vergleich mit Deutschland

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %

2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin Deutschland1 Einschließlich übrige Beherbergungsstätten.Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Bundesamt WiTechForsch 2016

6

5

4

3

2

1

0

-1

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Tourismus, Einzelhandel und Gastgewerbe

Die Zahl der Gästebetten lag laut amt-licher Statistik in Berlin im September 2016 bei 139.500 und damit geringfü-gig um 0,5 % über dem Stand vom Vor-jahresmonat. Bei der Bettenauslastung wurde in den ersten neun Monaten des Jahres ein Wert von 61,3 % erreicht, der ähnlich hoch ausfiel wie im Vorjahres-zeitraum mit 61,0 %.

Einzelhandel und Gastgewerbemit Umsatzanstieg

Den Berliner Einzelhandel kennzeich-nen auch im laufenden Jahr steigende Umsätze. Faktoren wie die wachsenden Einwohner- und Beschäftigtenzahlen sowie höhere Realeinkommen wirken neben dem Tourismus als Impulsgeber für die Branche.

In den ersten drei Quartalen 2016 wurden die preisbereinigten Umsätze des Vorjahres jeweils übertroffen. Von Januar bis September entstand gegen-über dem Vorjahreszeitraum insgesamt ein Plus von 2,1 % (Deutschland eben-falls +2,1  %). Die Verbraucherpreise sind dabei zum Herbst hin wieder etwas angezogen, bewegten sich im dritten Quartal mit 0,5  % und von Januar bis September mit 0,3  % aber noch leicht über dem Vorjahresniveau.

Unter den Handelssparten entwickelt sich der vom Onlinehandel geprägte sogenannte Einzelhandel außerhalb von Verkaufsräumen mit der stärks-ten Dynamik. Von Januar bis Septem-ber 2016 wurde hier real 8,9  % mehr Umsatz erzielt als ein Jahr zuvor. Der Einzelhandel mit Nahrungsmitteln/Getränken/Tabakwaren sowie der Einzelhandel u.  a. mit Verlagsproduk-ten und Sportausrüstungen befanden sich ebenfalls im Plus. Dabei entstan-

Umsatz (real) im Einzelhandel1

BERLIN im Vergleich mit DeutschlandVeränderung gegenüber dem Vorjahr in %

8

7

6

5

4

3

2

1

0

-1 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin Deutschland1 Einzelhandel ohne Kfz-Handel.Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Bundesamt WiTechForsch 2016

den Umsatzzuwächse von 4,0  % bzw. 1,9 %. Der Einzelhandel mit IK-Technik, Haushaltsgeräten etc. befand sich ge-ringfügig mit 1,5 % im Minus, während es im Einzelhandel mit Waren verschie-dener Art in Berlin zu einem Umsatzan-stieg von 0,7 % kam.

Personalzuwachsim Einzelhandel

Mehr Umsatz hat auch das Berliner Gastgewerbe erzielt. Preisbereinigt ent-stand von Januar bis September 2016 ein Zuwachs gegenüber dem Vorjah-reszeitraum von 1,5  % (Deutschland +0,5 %). Nach dem Plus aus den beiden Vorquartalen gab es im dritten Quar-tal ein leicht höheres Umsatzniveau als ein Jahr zuvor, wobei das konjunk-turelle Umfeld wie im Einzelhandel aktuell positiv ausgerichtet ist. Für das Gastgewerbe wird im dritten Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahr aber eine um 0,9 % geringere Beschäftigung aus-gewiesen, wobei sich hier die schlech-te Witterung niedergeschlagen haben könnte. Von Januar bis September entstand ein Plus. Der Personalstand im Einzelhandel fiel im dritten Quartal 2016 um 1,1 % höher aus als ein Jahr zuvor, was bei einer ähnlichen Zahl an Teilzeitkräften auf einer Zunahme der Vollzeitstellen basierte.

Umsatz (real) im GastgewerbeBERLIN im Vergleich mit Deutschland

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %4

3

2

1

0

-1

2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin DeutschlandQuellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Bundesamt WiTechForsch 2016

Page 10: Konjunkturbericht Zur wirtschaftlichen Lage in Berlin 3 ...2010 = 100 120 115 110 105 100 95 90 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016 Aktuell Mehrjahresdurchschnitt (3

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Unternehmensgründungen

Gründungsmetropole BerlinAuch 2016 gründungsintensiv

Mit den rund 30.000 Gewerbeneuer-richtungen wurde der Stand vom Vor-jahreszeitraum in den ersten neun Monaten 2016 erreicht. Es entstand ein minimales Plus von 0,3 %. Auch bei den Stilllegungen gab es keine nennenswer-te Veränderung. Damit verblieb wie- derum ein deutlich positiver Grün-dungssaldo.

Dienstleistungen im Blick

Die Dienstleistungsbranchen machten von Januar bis September den Großteil der Gründungen in Berlin aus. Hierauf entfielen rund 75  % aller Gewerbeneu-errichtungen. Die gründungsstärkste Branche innerhalb des tertiären Sektors war der Handel mit rund 4.900  neuen Unternehmen, gefolgt von den wirt-

Gewerbeneuerrichtungen im 1. Halbjahr 2016BERLIN

Berlin1 z. B. Vermietung von beweglichen Sachen, Vermittlung von Arbeitskräften, Reisebüros, Gebäudebetreuung..2 z. B. Erbringung persönlicher Dienstleistungen, Reparatur von DV-Geräten und Gebrauchsgütern.Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. WiTechForsch 2016

Baugewerbe

Handel

Sonstige wirtschaftl. Dienstleistungen1

Sonstige inkl. persönl. Dienstleistungen2

Freiberufliche wiss. u. techn. Dienstleistungen

Gastgewerbe

Information u. Kommunikation

Erziehung u. Unterricht, Gesundheit, Sozialwesen

3.339

3.270

1.948

1.355

1.580

6.769

4.892

3.916

schaftlichen bzw. den sonstigen per-sönlichen Dienstleistungen, wo es 3.900 bzw. 3.300 Gründungen gab. Weitere Berliner Wachstumsbranchen wie die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, aber auch Information/Kommunikation wa- ren ebenso Treiber des Gründungsge-schehens in Berlin und haben daneben in starkem Maße Beschäftigung aufgebaut. Werden die Einzelbranchen betrachtet, so zählte das Baugewerbe in den ersten neun Monaten 2016 in Berlin die meis-ten Gründungen. Bezogen auf alle Grün-dungen in Berlin machten Einzelunter-nehmen rund 80  % aus. Dass in Berlin hohe Gründungstempo unterstreicht der Vergleich unter den Bundesländern. Für die ersten acht Monate des Jahres, für die Daten zu allen Bundesländern vor-liegen, kam es in Berlin pro 10.000 Ein-wohner zu 76 Gewerbeneuerrichtungen. Dies war der länderweit höchste Wert vor Hamburg und Hessen mit 65 bzw. 55 Gründungen pro 10.000 Einwohnern. Im Bundesdurchschnitt wurde bei dieser Kennziffer ein Wert von 46 erreicht. Ber-lin ist auch 2016 überdurchschnittlich gründungsstark.

Die Zahl der neu entstandenen Unternehmen lag in den ersten neun Mo-naten 2016 etwa auf dem Niveau vom Vorjahreszeitraum. Damit hat die Gründungstätigkeit in Berlin eine weiterhin starke Dynamik. Von Januar bis September gab es rund 30.000 Gewerbeneuerrichtungen. Weiter klar positiv ist zudem der Gründungssaldo aus Neuerrichtungen und Stillle-gungen. Auch ist Berlin im Ländervergleich am gründungsstärksten.

Gewerbeneuerrichtungen1

BERLIN

Anzahl in 1.00012

10

8

6

4

2

0 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin1 Neuerrichtungen berücksichtigen nicht die Anmeldungen wegen Übernahme eines Betriebes, Gesellschaftereintritt, Änderung der Rechtsform

oder Zuzug aus einem anderen Meldebezirk.Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg WiTechForsch 2016

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9

Arbeitsplätze

Arbeitsmarkt BerlinHohes Tempo bei neuen Arbeitsplätzen

ren Niveau. Die Arbeitslosenquote geht in Berlin somit zurück und liegt seit Mai 2016 unterhalb von 10 %. Im No-vember 2016 wurde ein Wert von 9,2 % erreicht, der sich allerdings oberhalb der bundesdurchschnittlichen Arbeits-losenquote von 5,7 % bewegte. Gleich-wohl ist die Entwicklung in Berlin sehr positiv. Vor fünf Jahren, also im Novem-ber 2011, hatte die Arbeitslosenquote in Berlin noch 12,2 % betragen.

Positiv war die Entwicklung bei Frauen wie Männern. Die Zahl der arbeitslosen Frauen sank zwischen November 2015 und November 2016 in Berlin um 7,1 % (Deutschland -5,9  %). Bei den Män-nern entstand ein Rückgang von 5,7 % (Deutschland -2,1 %).

Die Indikatorenlage ist insgesamt güns-tig, dass sich der Aufschwung am Ber-liner Arbeitsmarkt fortsetzen wird. Die Arbeitskräftenachfrage ist gemäß Stel-lenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) weiterhin hoch und die Berliner Wirtschaft ist nach wie vor auf Expan-

Im dritten Quartal des laufenden Jahres bewegte sich die Arbeitslosenzahl in Berlin um rund 16.200 unter dem Stand vom Vorjahr, während bezogen auf den Zeitraum Januar bis September ein Minus von 14.200 verzeichnet wurde. Damit sank die Arbeitslosenzahl in den ersten 9 Monaten 2016 um 7,2 % unter den Vorjahresstand, gegenüber 3,6  % im Bundesdurchschnitt.

Arbeitslosenquote im November bei 9,2 %

Im aktuellen Berichtsmonat Novem-ber 2016 waren in Berlin insgesamt 170.900 Arbeitslose registriert, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahres-monat um 11.500 bzw. 6,3 %. Damit fiel das Minus auch in diesem Monat stär-ker aus als deutschlandweit mit 3,8 %, allerdings ausgehend von einem höhe-

Berlin bleibt im Vergleich der Bundesländer Spitzenreiter beim Wachstum an neuen Jobs. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag in der Hauptstadt im August um 3,5 % über dem Stand vom Vorjahres-monat, womit die bundesweite Zuwachsrate deutlich übertroffen wurde. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen hielt entsprechend an und unter-streicht die insgesamt positive Entwicklung am Berliner Arbeitsmarkt.

ArbeitsloseBERLIN

Anzahl in 1.000220

215

210

205

200

195

190

185

180

175

170

165 Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov 2015 2016

Aktuell Mehrjahresdurchschnitt (3 Jahre)

Quelle: Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit WiTechForsch 2016

ArbeitsloseBERLIN im Vergleich mit Deutschland

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %1

0

-1

-2

-3

-4

-5

-6

-7

-8

-9

-10

Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov 2015 2016

Berlin Deutschland

Quellen: Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, Bundesagentur für Arbeit WiTechForsch 2016

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10

Arbeitsplätze

sionskurs. Positiv ausgerichtet sind im Saldo auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen. So planten laut Herbst- umfrage von IHK und Handwerkskam-mer in Berlin insgesamt 28 % der Un-ternehmen einen Personalzuwachs, gegenüber 11  % mit negativen Be-schäftigungsplänen. Alles in allem gibt es damit eine gute Aussicht auf einen anhaltenden Abbau der Arbeitslosen-zahlen, auch wenn diese infolge des zunehmenden Erwerbspersonenpoten-zials in Berlin weniger stark sinken als neue Beschäftigung entsteht. Was die einzelnen Branchen betrifft, so sind die Dienstleistungsbranchen beim Jobauf-bau der stärkste Impulsgeber. Rund 88  % aller Erwerbstätigen arbeiten in

Berlin im tertiären Sektor. Aber auch produzierende Bereiche, darunter das Baugewerbe, verzeichnen mehr Perso-nal. Insgesamt verläuft der Zuwachs an neuen Arbeitsplätzen in der Hauptstadt auch 2016 überdurchschnittlich.

Gut 47.000 Beschäftigte mehr

Die hohe Jobdynamik am Standort Berlin zeigt sich besonders stark an den sozialversicherungspflichtigen Be-schäftigungsverhältnissen, deren Zahl im September 2016 bei 1,384  Mio. lag. Dies waren 47.300 bzw. 3,5  % mehr als ein Jahr zuvor. Zugleich hatte Ber-lin, wie schon in den vergangenen vier Jahren, unter den Bundesländern da-

mit die stärkste Zuwachsrate an neuen Beschäftigungsverhältnissen. Im Bun-desdurchschnitt entstand ein Plus von 1,3  %. Durch das infolge des Personal-aufbaus zusätzlich generierte Arbeits-volumen ist eine wichtige Grundlage für das wirtschaftliche Wachstum in Berlin geschaffen. Dabei zeigt sich im Dienst-leistungssektor auch im laufenden Jahr ein hohes Tempo. Die meisten neuen Beschäftigungsverhältnisse entstanden im Vergleich September 2016 zu Sep-tember 2015 bei den unternehmensna-hen Dienstleistungen. Hier gab es rund 14.800  zusätzliche Stellen, von denen rund die Hälfte auf die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen entfielen. Der Bereich Erziehung und Unterricht, der Impulse durch den starken Bevölkerungsanstieg in Berlin erfährt, und die Wachstums-branche Information/Kommunikation verzeichneten im September 8.300 bzw. 6.000 sozialversicherungspflichtig Be-schäftigte mehr als im Vorjahresmo-nat. Heime und Sozialwesen sowie das Gastgewerbe folgten mit 3.700 bzw. 2.600 zusätzlichen Stellen. Aber auch vom Produzierenden Gewerbe sind ins-gesamt positive Impulse ausgegangen. Während der Beschäftigungsstand in der Berliner Industrie im September 2016 zum Vorjahr geringfügig um 0,5 % gedämpft war, gab es im Baugewerbe 2,9 % mehr Stellen als ein Jahr zuvor. Damit zeigt sich der Berliner Branchen-mix insgesamt als Impulsgeber für den Aufbau an neuen Arbeitsplätzen.

Sozialversicherungspflichtig BeschäftigteBERLIN im Vergleich mit Deutschland

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %

2. Vj. 3. Vj. 4. Vj. 1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 2015 2016

Berlin DeutschlandQuellen: Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, Bundesagentur für Arbeit WiTechForsch 2016

5,0

4,5

4,0

3,5

3,0

2,5

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0

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11

Auf einen Blick

Zahlenwerk BerlinWirtschaftsdaten auf einen Blick

Wirtschaftszweige20153. Vj. 4. Vj.

20161. Vj. 2. Vj. 3. Vj.

Jan – Sep

Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in %

Verarbeitendes Gewerbe

Auftragseingang (real) insgesamt1 + 3,4 + 5,3 + 7,8 + 14,3 - 11,3 + 3,4Inland + 24,3 + 38,3 - 4,3 + 43,4 - 24,6 + 2,6Ausland - 8,4 - 12,7 + 15,2 - 2,1 - 1,2 + 3,9

darunter: H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen - 23,3 - 19,6 - 0,3 + 14,4 + 4,3 + 6,1Metallerzeugung und -bearbeitung - 5,9 + 15,8 - 3,0 + 9,4 - 13,2 - 2,5H. v. Metallerzeugnissen - 2,7 + 3,9 - 11,9 - 8,3 - 12,7 - 11,0H. v. DV-geräten, elektron. u. optischen Erzeugnissen - 7,9 + 3,3 - 10,9 - 4,2 + 4,2 - 4,0H. v. elektrischen Ausrüstungen + 17,5 - 5,4 + 9,4 + 18,5 - 0,5 + 9,0Maschinenbau + 27,6 + 7,8 + 61,9 + 3,2 - 36,7 + 5,7Fahrzeugbau2 + 51,7 + 68,4 + 2,6 + 37,9 - 26,4 + 4,7

Umsatz (nominal) insgesamt3 + 4,6 - 0,1 + 0,3 + 2,0 - 0,8 + 0,5Inland + 6,5 + 2,3 - 10,2 + 0,0 - 5,9 - 5,4Ausland + 3,2 - 2,1 + 8,8 + 3,4 + 3,2 + 5,1

darunter: H. v. Nahrungs- und Futtermitteln + 9,8 + 15,0 - 1,3 + 6,1 + 3,5 + 2,8H. v. Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- u. Datenträgern + 2,0 - 5,3 + 6,2 - 4,5 - 1,8 - 0,2H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen + 6,0 - 1,5 + 2,4 + 1,4 + 5,5 + 3,1H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren - 6,4 - 4,3 - 1,5 + 1,2 - 3,2 - 1,1Metallerzeugung und -bearbeitung - 0,8 + 3,3 - 3,5 - 0,5 - 9,5 - 4,5H. v. Metallerzeugnissen - 7,2 - 1,7 - 10,7 - 9,5 - 12,1 - 10,7H. v. DV-geräten, elektron. u. optischen Erzeugnissen + 1,8 - 7,4 - 6,7 - 5,9 - 6,9 - 6,5H. v. elektrischen Ausrüstungen + 12,7 + 10,3 + 14,8 + 6,6 + 5,2 + 8,5Maschinenbau - 1,7 - 11,8 + 11,7 + 21,3 + 1,0 + 11,2

Bauhauptgewerbe

Auftragseingang (nominal) insgesamt3 + 7,7 + 21,2 + 20,3 + 112,7 + 27,6 + 50,4Hochbau + 16,1 + 10,5 + 45,5 + 148,9 + 35,2 + 72,6

Gewerblicher Bau - 3,1 + 19,9 - 55,0 + 200,2 + 63,7 + 62,7Öffentlicher Bau + 31,7 - 34,6 + 4,7 + 14,2 - 37,8 - 13,2Wohnungsbau + 23,2 + 15,8 + 107,3 + 145,9 + 41,6 + 95,1

Tiefbau - 5,2 + 45,6 - 14,5 + 51,2 + 13,2 + 13,9Gewerblicher Bau - 32,2 + 86,6 - 33,3 + 57,8 + 56,5 + 16,6Öffentlicher Bau + 43,3 - 6,7 + 29,0 + 42,4 - 23,7 + 10,2

Umsatz insgesamt3 + 0,7 + 9,6 + 9,6 + 42,2 + 8,4 + 20,2Hochbau - 2,0 + 9,2 + 10,6 + 41,6 + 23,7 + 25,6

Gewerblicher Bau - 18,2 - 8,1 - 15,2 + 4,3 + 13,1 + 0,5Öffentlicher Bau - 27,2 + 10,5 + 3,4 + 24,4 + 1,8 + 9,2Wohnungsbau + 17,5 + 21,2 + 28,9 + 63,9 + 33,3 + 42,4

Tiefbau + 4,4 + 10,1 + 8,0 + 43,0 - 10,6 + 12,7Gewerblicher Bau + 4,3 + 14,9 + 14,7 + 59,6 - 20,2 + 16,2Öffentlicher Bau + 4,4 + 0,1 - 5,5 + 11,3 + 8,3 + 5,9

1 Betriebe mit 50 u. mehr tätigen Personen (einschl. prod. Handwerk).2 Kraftwagen und -teile und sonstiger Fahrzeugbau.3 Betriebe von Unternehmen mit 20 u. mehr Beschäftigten (einschl. Arbeitsgemeinschaften, unabhängig von der Beschäftigtenzahl).

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12

Auf einen Blick

Wirtschaftszweige20153. Vj. 4. Vj.

20161. Vj. 2. Vj. 3. Vj.

Jan –Sep

Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in %

Einzelhandel

Umsatz (real) insgesamt1 + 6,7 + 5,8 + 2,3 + 3,3 + 0,8 + 2,1darunter: Einzelhandel in Verkaufsräumen

mit Waren verschiedener Art + 2,9 + 2,1 + 1,4 + 1,2 - 0,6 + 0,7Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln,Getränken und Tabakwaren + 5,2 + 3,0 + 3,9 + 5,8 + 2,2 + 4,0mit IK-Technik, Haushaltsgeräten,Heimtextilien, Einrichtungsbedarf u. a. - 0,6 + 1,9 - 1,5 - 0,2 - 2,9 - 1,5mit Verlagsprodukten, Sportausrüst. u. a. + 8,7 + 7,5 + 2,0 + 4,5 - 0,8 + 1,9Einzelhandel nicht in Verkaufsräumen2 + 25,5 + 16,1 + 7,8 + 8,7 + 10,2 + 8,9

Gastgewerbe

Umsatz (real) insgesamt + 3,1 + 3,4 + 1,5 + 2,7 + 0,2 + 1,5darunter: Beherbergung - 0,4 - 2,0 - 0,4 - 1,9 - 2,6 - 1,7

darunter: Hotellerie - 0,9 - 2,7 - 1,5 - 1,9 - 2,7 - 2,1Gastronomie + 5,7 + 7,3 + 2,7 + 6,1 + 2,2 + 3,7

Gästeankünfte insgesamt3 + 4,4 + 2,5 + 4,1 + 2,4 + 1,5 + 2,5Inland + 3,5 - 0,4 + 1,7 + 4,6 - 0,8 + 1,8Ausland + 5,7 + 7,5 + 8,3 - 1,0 + 4,7 + 3,6

Gästeübernachtungen insgesamt3 + 6,9 + 4,8 + 8,1 + 1,7 - 0,7 + 2,4Inland + 4,2 + 1,2 + 5,3 + 3,1 - 3,6 + 1,2Ausland + 10,0 + 9,6 + 11,8 - 0,1 + 2,6 + 3,9

Unternehmensgründungen20153. Vj. 4. Vj.

20161. Vj. 2. Vj. 3. Vj.

Jan –Sep

Anzahl

Neuerrichtungen4 9.757 8.855 11.020 9.543 9.554 30.117Stilllegungen5 7.153 7.845 9.178 7.174 6.772 23.124SALDO + 2.604 + 1.010 + 1.842 + 2.369 + 2.782 + 6.993

Einzelunternehmen20153. Vj. 4. Vj.

20161. Vj. 2. Vj. 3. Vj.

Jan –Sep

Anzahl

Neuerrichtungen von Einzelunternehmen 8.004 7.066 8.835 7.634 7.547 24.016

weiblich 2.440 2.222 2.601 2.200 2.270 7.071männlich 5.564 4.844 6.234 5.434 5.277 16.945

deutsch 3.994 3.631 4.694 3.862 3.980 12.536ausländisch 4.010 3.435 4.141 3.772 3.567 11.480

1 Einzelhandel ohne Kfz-Handel.2 Versand- (inkl. Internethandel), Markt- und Lagerhandel sowie sonstiger Einzelhandel außerhalb von Verkaufsräumen.3 In Beherbergungsstätten einschließlich übrige Beherbergungsstätten.4 Neuerrichtungen berücksichtigen nicht die Gewerbeanmeldungen wegen Übernahme eines Betriebes, Gesellschaftereintritt, Änderung der Rechtsform oder Zuzug aus einem anderen Meldebezirk.5 Zu den Stilllegungen zählen nicht die Gewerbeabmeldungen bei Verkauf, Verpachtung, Änderung der Rechtsform, Gesellschafteraustritt oder Verlegung in einen anderen Meldebezirk.

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13

Auf einen Blick

noch Einzelunternehmen20153. Vj. 4. Vj.

20161. Vj. 2. Vj. 3. Vj.

Jan – Sep

Anzahl

Stilllegungen von Einzelunternehmen 5.980 6.597 7.774 5.938 5.656 19.368

weiblich 1.796 1.927 2.236 1.644 1.722 5.602männlich 4.184 4.670 5.538 4.294 3.934 13.766

deutsch 3.275 3.653 4.359 3.144 3.166 10.669ausländisch 2.705 2.944 3.415 2.794 2.490 8.699

SALDO Einzelunternehmen + 2.024 + 469 + 1.061 + 1.696 + 1.891 + 4.648

weiblich + 644 + 295 + 365 + 556 + 548 + 1.469männlich + 1.380 + 174 + 696 + 1.140 + 1.343 + 3.179

deutsch + 719 - 22 + 335 + 718 + 814 + 1.867ausländisch + 1.305 + 491 + 726 + 978 + 1.077 + 2.781

Beschäftigung20153. Vj. 4. Vj.

20161. Vj. 2. Vj. 3. Vj.

Jan – Sep

Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in %

Verarbeitendes Gewerbe1 + 1,4 + 2,0 + 1,0 + 0,6 0,0 + 0,6Bauhauptgewerbe2 + 1,0 - 3,2 + 4,5 + 5,9 + 5,4 + 5,3Einzelhandel3 + 1,4 + 1,6 + 1,9 + 1,2 + 1,1 + 1,4Gastgewerbe + 4,7 + 4,3 + 2,3 + 1,4 - 0,9 + 0,9

Arbeitslosigkeit2016Jun Jul Aug Sep Okt Nov

Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat

Arbeitslose insgesamt - 14.779 - 18.870 - 15.571 - 14.266 - 14.665 - 11.514Frauen - 6.137 - 8.976 - 7.301 - 7.085 - 7.292 - 5.749Männer - 8.642 - 9.894 - 8.270 - 7.181 - 7.373 - 5.765

in %

Arbeitslosenquote insgesamt4 9,5 9,5 9,7 9,4 9,2 9,2Frauen 8,7 8,8 9,0 8,7 8,5 8,4Männer 10,2 10,1 10,2 10,0 9,8 9,8

1 Bezogen auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.2 Betriebe von Unternehmen mit 20 u. mehr Beschäftigten (einschl. Arbeitsgemeinschaften, unabhängig von der Beschäftigtenzahl).3 Einzelhandel ohne Kfz-Handel.4 Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen.

Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen