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1 Ausbildungsseminar 12/13 Wetter und Klima Kondensation, Wolkenbildung, Niederschlag Christian Hammer

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Ausbildungsseminar 12/13

Wetter und Klima

Kondensation, Wolkenbildung, Niederschlag

Christian Hammer

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Inhaltsverzeichnis

Seitenzahl

1. Wasserdampf in der Atmosphäre………………………………………………………………...3

2. Vertikalbewegung von Luftmassen……………………………………………………………….4

3. Kondensationsniveau…………………………………………………………………………………….7

4. Wolkenbildung……………………………………………………………………………………………..8

5. Niederschlag………………………………………………………………………………………………..13

6. Einfluss anthropogener Aerosole auf das Klima…………………………………………..15

7. Zusammenfassung……………………………………………………………………………………….16

8. Literaturverzeichnis.…………………………………………………………………………………….17

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1. Wasserdampf in der Atmosphäre

Des Wasser spielt für die klimatologischen und meteorologischen Prozesse in der

Atmosphäre eine entscheidende Rolle. Wasser ist der einzige Bestandteil der Erde, der in all

seinen Aggregatszustände in der Atomsphäre gleichzeitig vorkommen kann, was einen sehr

bedeutenden Effekt auf die Prozesse in der Wolke hat.

Luftfeuchtigkeit

Als Luftfeuchtigkeit wird der Wasserdampfgehalt der Luft verstanden.

Sättigungsdampfdruck

Der Sättigungsdampfdruck ist der maximal mögliche Dampfdruck, der erreicht

werden kann. Dieser ist stark Temperaturabhängig und entspricht in der Atmosphäre

meist nicht dem tatsächlich gemessenen Dampfdruck

o Sättigungsdampfdruck E

o Tatsächlicher Dampfdruck e

o Relative Feuchte

Abbildung1 Hier ist der Verlauf des Sättigungsdampfrucks in Abhängigkeit der Temperatur dargestellt. Entscheidend ist, dass sich die Werte auf eine ebene Wasserfläche beziehen. ( nach Taschenatlas Wetter. Die turbulente Atmosphäre der Erde. Berthold Wiedersich Hrsg. Klett-Perthes Verlag Gotha und Stuttgart 2003)

𝐸 [ℎ𝑃𝑎] 6, 78 𝑒𝑥𝑝 , [ ]

, [ ] (1)

Magnussche Dampfdruckformel nach H.G. Magnus 1802-1870

4

Wenn man sich den Sättigungsdampfdruck über Eis betrachtet, der folgender Beziehung

genügt, sieht man, dass dieser nur geringfügig dem des Wassers verschieden ist.

𝐸 [ℎ𝑃𝑎] 6, 78 𝑒𝑥𝑝 , [ ]

, [ ] (2)

Konsequenzen der Unterschiedlichen Sättigungsdampfdrücke:

Da in Wolken meist alle drei Aggregatszustände des Wassers gleichzeitig vorkommen, sorgt

die Dampfdruckdifferenz 𝐸 𝐸 𝐸 innerhalb der Wolke für folgendes Phänomen.

Wassermoleküle über Wassertropfen wandern auf Grund von dE in Richtung der Eiskristalle.

Dies hat zur Folge, dass sich nun mehr Moleküle an den Eiskristall binden, als ihn verlassen.

Umgekehrt sieht dies beim Wasser aus. Dieser verliert mehr Wassermoleküle, wie er durch

Kondensation erhält

Ergebnis: In einem System von Eis- und Wasseroberflächen mit gemeinsamer

Dampfatmosphäre wächst die Masse des Eises auf Kosten des Wassers.

2. Vertikalbewegung von Luftmassen

Trotz der geringen Vertikalgeschwindigkeiten, welche in der Größenordnung zwischen

einigen bis ein paar liegen, haben die Vertikalbewegungen der Luftmassen

eine enorme Einfluss auf die Gestaltung von Wetter und Klima

Wir unterscheiden zwischen den folgenden Hebungsprozessen:

Dynamische Turbulenz:

Die Dynamische Turbulenz entsteht auf Grund sehr hoher horizontaler

Windgeschwindigkeiten. Dabei wird die Luftströmung durch die Reibung der Erdoberfläche in

den unteren Schichten stark verringert, was zur sog. Windscherung führt. Diese verursacht

Luftwirbel, welche die untere Luftschicht nach oben transportiert und die obere nach unten.

Im Falle einer stabilen Schichtung der Atmosphäre ist die vertikale Erstreckung relativ gering

und findet meist nur in Bodennähe statt.

Bei labiler Schichtung und genügend großer Reibung, kann die Vertikalbewegung bis zu

1500m Höhe reichen.

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Abbildung 2: Dynamische Turbulenzen. Vertikale Erstreckung in Abhängigkeit von der Schichtung ( nach Taschenatlas Wetter. Die turbulente Atmosphäre der Erde. Berthold Wiedersich Hrsg. Klett-Perthes Verlag Gotha und Stuttgart 2003)

Thermische Konvektion:

Infolge ihrer unterschiedlichen Dichte steigt oder sinkt Luft auf der Erde in

Abhängigkeit von ihrer Temperatur. Warme Luft steigt auf, da ihre Dichte geringer

ist, als die von kühlerer Luft, kalte Luft hingegen sinkt. Dieser Prozess wird von

Wissenschaftlern als Konvektion bezeichnen. Konvektion ist einer der Wege, über

die Wolkenbildung möglich ist. Wenn die Sonne scheint, wird die Wasserdampf

enthaltende Luft über dem Erdboden erwärmt und beginnt zu steigen. Auf dem

Weg nach oben kühlt sie sich ab.

o Im Verglich zur den dynamischen Turbulenzen hat die thermische

Konvektion eine sehr viel größere vertikale Erstreckung. Diese kann die

gesamte Troposphäre einnehmen. Unter den Richtigen Voraussetzungen

können Wolken sogar bis in die Tropopause gelangen.

o Thermische Konvektion wird durch eine labile Atmosphärenschichtung

stark gefördert. Wohingegen eine stabile Schichtung nur schwache Thermik

zulässt.

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Hebung von Luftmassen durch Aufgleiten

Tiefdruckgebiet gleitet mit einer bestimmten Neigung auf die kühlere Luftmasse auf. Bei

dieser Art der Hebung bildet sich ein charakteristisches Wolkensystem. Dieses Wolkensystem

lässt sich schon ca. 24 Stunden vor dem ankommen der Warmfront beobachten. Wie in

Abbildung dargestellt ist, kann man die ersten Wolkenerscheinungen als Vorboten für

kommendes schlechtes Wetter deuten.

Abbildung 3: Aufgleiten einer Warmfront auf Luftmassen höherer Dichte. Gut erkennbar, die Cirren, welche als Vorboten einer Schlechtwetterfront zu verstehen sind. ( nach Taschenatlas Wetter. Die turbulente Atmosphäre der Erde. Berthold Wiedersich Hrsg. Klett-Perthes Verlag Gotha und Stuttgart 2003)

Die ersten Schlechtwetterboten machen sich durch Cirrenfelder, die sich etwa in 7-11Km

Höhe befinden bemerkbar. In der Regel liegt die zugehörige Warmfront ca. 500-1000Km

hinter den Anfängen des charakteristischen Wolkensystems.

Orographische Hebung:

Im meteorologischen Sinne ist der Einfluss des Geländes auf das Wetter gemeint.

Beispielsweise entsteht durch die orographische Hebung der Luft beim Hinaufströmen auf

ein Gebirge Abkühlung und damit verbunden Kondensation, Wolkenbildung und

Niederschlag. Hinter dem Gebirge erfolgt ein Absinken der Luft und damit Wolkenauflösung

und Erwärmung(Föhn).

Stabilitätskriterien und ihre klimatologischen Konsequenzen für konvektive Prozesse

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3. Kondensationsniveau

Für die vertikale Aufwärtsbewegung, bei der sich der tatsächliche Dampfdruck e unterhalb E

befindet, spricht man von einer vertikalen Aufwärtsbewegung unter trockenadiabatische

Abkühlung. Im laufe des Hebungsvorganges und der damit verbundenen

trockenadiabatischen Abkühlung, nähert sich der tatsächliche Dampfdruck des Wasserstoffes

immer mehr dem Sättigungsdampfdruck. Sobald dieser erreicht ist, endet die reine

trockenadiabatische Zustandsänderung. Dieses Höhenniveau bezeichnet man als

Kondensationsniveau.

Beispielsrechung zur Bestimmung des Kondensationsniveaus aus der Magnuskurve:

Ab dem Kondensationsniveau geht die trockenadiabatische Zustandsänderung in die

Kondensations-(feucht-) adiabatische Zustandsänderung über.Hier überlagern sich zwei

Effekte. Zum einen die adiabatische Expansion, d.h. die Abkühlung alleine durch Expansion

ohne Wärmeaustausch mit der Umgebung. Zum anderen findet aufgrund der, durch weitere

Hebung hervorgerufenen Übersättigung, Kondensation statt. Diese führt zur Erwärmung der

aufsteigenden Luftmasse. Ein Rückgang der spez. Feuchte, in der sich bildenden Wolke, von

bewirkt eine Erwärmung der Luft um 2,5°C. Dies hat zur Folge, dass sich der

Temperaturgradient vergrößert. Dadurch wird die weitere Konvektion begünstigt.

Abbildung 4: Temperadurgradient; Feucht- und Trockenadiabate. (nach Einführung in die Allgemeine Klimatologie, Wolfgang Weischet und Wilfried Endlicher, 7.Auflage)

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4. Der Prozess der Wolkenbildung

Eine Wolke ist definiert als eine Ansammlung kleiner Wassertröpfchen in einigem Abstand

zur Erdoberfläche. Die Frage wie sich diese Wassertröpfchen bilden, kann mithilfe der

thermodynamischen Prozesse der vorherigen Kapitel nicht beantwortet werden. Zur

Tröpfchenbildung kommt es erst, wenn Wolkenkerne oder auch Kondensationskerne

genannt, in der Atmosphäre vorhanden sind an denen der gasförmige Wasserdampf

kondensieren kann. Ohne diese Kerne bräuchte man Übersättigung von ca. 300% damit sich

die einzelnen Wassermoleküle zu einem Tropfen zusammenschließen. Zum anderen muss

mit einbezogen werden, dass sich der Sättigungsdampfdruck über gekrümmten Oberflächen

anders verhält als über einer ebenen Wasseroberfläche.

Kondensationskerne und Aerosole:

Aerosole:

Aerosole lassen sich auf verschiedene Weisen in Kategorien einteilen. Kriterien

können die Entstehung der Aerosolteilchen, ihre Materialeigenschaften (fest oder

flüssig) oder ihre Wirkung (Kondensationskeime) sein. Aerosole können ebenso wie

Staub auf viele unterschiedliche Weisen entstehen. In der Meteorologie sind

Kondensationsaerosole von großer Bedeutung. Deren Teilchen bilden sich spontan

durch Kondensation oder Desublimation aus übersättigten Gasen. In Abhängigkeit

von dem Ursprung der Teilchen lässt sich zwischen primären und sekundären

Aerosolen unterscheiden. Die Teilchen der primären Aerosole stammen meistens aus

mechanischen oder thermischen Prozessen. Bei den sekundären Aerosolen haben

sich die Teilchen aus gasförmigen Stoffen durch chemische Reaktion und/oder durch

Anlagerung der Reaktionsprodukte an Kondensationskerne gebildet.

Kondensationskerne:

Die Fähigkeit als Kondensationskern zu dienen hat prinzipiell jeder

Aerosolpartikelallerdings wird die Intensität dieser Fähigkeit durch die

Zusammensetzung und die Größe des Partikels bestimmt. Je größer ein Partikel ist,

desto mehr wasserlösliche Einzelkomponenten sind in ihm enthalten. Es ist somit

mehr hydrophile Masse vorhanden, die Wasserdampf am Partikel kondensieren lässt.

Bei Aerosolpartikeln, in denen keine hydrophilen Komponenten enthalten sind, wie

zum Beispiel bei Ruß, kommt es auf die Oberfläche des Partikels an, wie gut

Wasserdampf an ihm kondensieren kann. Je größer die Oberfläche des

Aerosolpartikels, desto mehr Wasser kann an ihm kondensieren. Größere Partikel

bilden früher Wolkentröpfchen als kleinere.

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Herkunft und Größe von Wolkenkernen:

Background Aerosol:

Das Background Aerosol ist das am meisten vorkommende Aerosol und hat

kontinentalen Ursprung. Aufgrund der in der Atmosphäre stattfindenden Austausch-

und Mischungsvorgängen sind Background-Aerosole in der gesamten Troposphäre

vorhanden und wirken bei der Wolkenbildung als Kondensationskerne.

200 Teilchen pro (kontinentferne Ozeane, Polargebiete)

600 Teilchen pro

Maritimes Salzarosol:

Diesem Aerosol hat man früher eine bedeutende Rolle zur Wolkenbildung über den

Ozeanen vorhergesagt. Bei Verdunstungsprozessen bleiben Salze als Rückstände in

der Atmosphäre zurück. Neuerdings weiß man aber, dass diese Aerosole keine Rolle

bei der Wolkenbildung spielen, da ihre Konzentration in der Atmosphäre viel zu

gering ist. Ebenso ist die vertikale Erstreckung auf nur mehrere hundert Meter

beschränkt.

Anthropogene Luftverunreinigungen:

Diese von Menschenhand erzeugten Aerosole machen ca. 2-3% der

Kondensationskerne aus. Global betrachtet ist das kein großer Wert. Da diese

Aerosole allerdings stark vermehrt in industriellen Ballungsgebieten vorkommen,

haben diese eine nicht zu verachtenden Anteil bei der Wolkenbildung

Abbildung 5: Herkunft von den unterschiedlichen Aerosolen. (http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Datei:Aerosole_entstehung.gif)

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Man Unterscheidet die Wolkenkerne der Größe nach:

• Aitken-Kerne ,

• Große Kerne ,

• Riesenkerne

Tröpfchenbildung

Bei der Bildung eines Wolkentropfens spielen zwei entgegengesetzte Effekte eine Rolle. Zum

einen wissen wir, dass das Tropfenwachstum nicht bei null beginnt, sondern aufgrund der

Kondensationskerne schon einen Anfangsdurchmesser besitzt. Da die meisten

Aerosolteilchen zudem wasserlöslich sind, so dass sie sich aufzulösen beginne, sobald Wasser

auf ihnen kondensiert, kommt der sogenannte Lösungseffekt zum Tragen. Der

Sättigungsdampfdruck über einer Lösung ist kleiner als über reinem Wasser. Zum anderen

müssen wir uns jetzt den Dampfdruck über einer stark konvex gekrümmten Oberfläche

betrachten. Der Sättigungsdampfdruck über konvex gekrümmten Oberflächen ist höher, als

der ebener Oberflächen.

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Gibt man Salze in Wasser, so erhöhen sich die molekularen Bindungen im Wasser. Folglich

wird es schwieriger, Wasser zu verflüssigen bzw. zu verdampfen.

Wir erhalten mit dem Lösungs- und den Krümmungseffekt, zwei Prozesse, die sich

entgegengesetzt verhalten .Die relative Feuchte, die bei Sättigung über einem Tropfen einer

Lösung herrscht erhält man somit durch Kombination von Krümmungs- und Lösungseffekt.

Relative Feuchte aus der Kombination des Krümmungs- und Lösungseffekts.

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Abbildung 6: Tröpfchenradiusverlauf in Abhängigkeit von der Anfangsgröße des NaCl Kondensationskerns, vom Lösungseffekt und vom Krümmungseffekt. (nach Einführung in die Allgemeine Klimatologie, Wolfgang Weischet und Wilfried Endlicher, 7.Auflage)

Wenn der Tropfen sehr klein und die Konzentration der Lösung daher groß ist, überwiegt der

Lösungseffekt und es können Tropfen bei einer relativen Feuchte von 80% entstehen.Mit

zunehmenden Radius und abnehmender Salzkonzentration kommt der Krümunngseffekt

mehr zur Geltung, die Luft ist über den Tropfen erst bei einer relativen Feuchte von mehr als

100% gesättigt.

Eiskristalle

Die Kondensation von Wassermolekülen wird durch die sogenannten Kondensationskerne

erreicht. Diese sind in einer Vielzahl in der Atmosphäre vorhanden. Gut geeignete

Kondensationskerne, sind solche, die Hydrophil und relativ groß sind. Die Struktur dieser

Kerne ist nicht entscheidend. Anders ist dies, wenn wir uns Eiskristalle betrachten. In der

Wolke finden wir unterkühlte Wassertropfen bis zu -30°C vor. Der Gefrierpunkt von Wasser

ist aber bei 0°C. Woran liegt das? Um einen Eiskristall bilden zu können, müssen die Moleküle

entweder so sehr verlangsamt werden, dass sie sich zu einem Eiskristall zusammenfügen

können. Dazu sind sehr tiefe Temperaturen notwendig. Eine andere Möglichkeit, besteht

darin, dass sich in der Umgebung der Wassermoleküle schon Eiskristalle befinden. Diese

müssen nicht vollständig Strukturgleich sein. Im Fall des Gefrierens genügt ein

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Strukturähnlicher Kristall. Die Deposition ist dagegen aufgrund der viel höheren

Bewegungsenergie der Moleküle viel schwieriger und bedarf einen vollständigen isomorphen

Kristallisationskeims.

In der Atmosphäre sind allerdings keine Kristallisationskeime vorhanden, was zur Folge hat,

dass sich sehr stark unterkühlte Wassertropfen in der Wolke befinden, und die vollständige

Eiskristallbildung erst bei ca. -35°C beginnt.

5. Niederschlagsbildung

Abbildung 7: Vorkommen der verschiedenen Tropfengrößen. (nach Einführung in die Allgemeine

Klimatologie, Wolfgang Weischet und Wilfried Endlicher, 7.Auflage)

Bei der Niederschlagsbildung wird grob aus zwei Prozessen unterschieden

Koagulation:

Dieser Prozess der Tropfenbildung findet nur in reinen Wasserwolken statt. Die

Regenwahrscheinlichkeit ist eher gering, und ist an zwei Voraussetzungen der Wolke

gebunden. Falls es doch zu Regen aus reinen Wasserwolken kommt, ist dieser meist

Niesel oder kleintropfiger Regen.

Voraussetzungen für Koagulation:

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Kolloide Labilität: Wolkenluft, deren tröpfchenspektren auch größere Wassertropfen

enthält. Erst diese unterscheiden sich in ihrer Sink- bzw. Steiggeschwindigkeit.

Dadurch ist es ihnen möglich mit den Tropfen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit

zu kollidieren und somit sich zusammanfügen(koagulieren).

Koagulationsstrecke: Damit, unter der Voraussetzung der kolloiden Labilität, der

Tröpfchenradius groß genug anwachsen kann, um schließlich als Niesel bzw. Regen

auszufallen, muss die Wolke eine genügen große vertikale Erstreckung aufweisen.

Depositionswachstum:

In Mischwolken, d.h. in Wolken, in denen Wassertropfen und Eiskristalle gleichzeitig

existieren, beruht der Prozess des Niederschlags auf der Bildung von Eiskristallen.

Diese bilden sich auf Kosten des Wassers. In Kapitel 1 wurde schon besprochen, dass

sich der Sättigungsdampfdruck über Eis von dem über Wasser unterscheidet.

Dadurch entsteht innerhalb der Wolke ein Dampfdruckgefälle, was zur Folge hat,

dass sich vermehrt Wassermoleküle aus der Dampfphase in Richtung der Eiskristalle

bewegen. Somit setzen sich mehr Moleküle an dem Eiskristall ab, als ihn verlassen.

Beim unterkühlten Wassertropfen verläuft dieser Prozess umgekehrt. Es verdunsten

mehr, als kondensieren. Demzufolge wächst der Eiskristall stetig an, wohingegen das

unterkühlte Wasser zunehmend an Größe verliert.

Durch Aufwinden getragen, kann der Eiskristall weitere Wassertropfen einfangen und

an Größe gewinnen. Dies geschieht so lange, bis dessen Masse so groß ist, dass die

Aufwinde in nicht mehr tragen können, und die Gewichtskraft überwiegt und er

Richtung Erde fällt. Ob es sich dabei um Schnee, Hagel oder Graupel handelt, hängt

von der Temperatur der Mischwolke ab.

In welcher Form der Eiskristall am Erdboden ankommt, hängt von der Temperatur

der unteren Troposphärenschicht ab. Die möglichen Niederschlagsarten sind, Schnee,

Regen Hagel oder Niesel.

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6. Direkter und indirekter Einfluss des anthropogenen

Aerosolgehalts auf das Klima

Seit den 90er Jahren haben Klimawissenschaftler begonnen, den Einfluss des

anthropogenen Aerosols auf die Temperaturentwicklung der Erde zu betrachten. Dieses

Problem stellt die Wissenschaftler vor eine sehr komplexe Aufgabe. Den

Strahlungsantrieb der typischen, sich in der Atmosphäre befindlichen, Treibhausgase

durch Modellsysteme zu berechnen gelingt dagegen sehr gut. Der Unterschied liegt in

der Tatsache, dass der Großteil der Treibhausgase eine sehr hohe Verweildauer in

Atmosphäre hat. Ebenso ist die vertikale, wie auch die horizontale geographische

Veränderung sehr gering. Der anthropogene Aerosolgehalt hingegen hat eine sehr kurze

lokale Verweildauer. Des Weiteren kann man ist es schwer die lokale Konzentration der

unterschiedlichen Aerosolarten genau zu klassifizieren, da Teile von ihnen chemisch

reagieren.

Nichtdestotrotz hat man es geschafft, Modellsysteme zu entwickeln, die den Einfluss auf

die Temperatur, Wolkenbildung und Niederschlag verdeutlichen.

Man unterscheidet zwischen zwei Einflüssen des anthropogenen Aerosols:

Direkter Einfluss:

Abbildung 8: Dirkete Wirkung von Aerosolen. (http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Datei:Aerosole_entstehung.gif)

Die erhöhte Anzahl der Aerosole für zur Reflexion der einfallenden Strahlung. Dadurch

kommt es zur Temperaturabnahme in den untersten Troposphären Schichten. Des Weiteren

hat die Abkühlung zur Folge, dass in polaren Gebieten und in Sibirien eine stärkere

Schneebedeckung vorliegt, was dazu führt, dass die Albedo(Schneealbedo) erhöht wird. Dies

zeigt Abbildung sehr deutlich. Für die Reflexion der einfallenden Sonnenstrahlung sind

hauptsächlich Sulfat Aerosole verantwortlich. Dagegen sorgt Ruß für eine Absorption der

solaren Strahlung, was zur Folge hat, dass die obere Atmosphärenschicht erwärmt wird. Dies

führt zur Stabilisierung der Troposphäre und erschwert somit Konvektion.

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Indirekter Einfluss :

Im Indirekten Einfluss haben die Aerosolteilchen eine Wirkung auf die Wolke. Bei gegebener

Wassermenge der Wolke, verteilt sich die Flüssigkeit nun auf mehrere Teilchen, was zur

Folge hat, dass sich nun mehr Tropfen mit kleinerem Tropfenradius in der Wolke befinden.

Verstärkung der solaren Reflexion

Erhöhte Lebensdauer, da das Abregnen erschwert wird

Abbildung 9: Indirekte Wirkung von Aerosolen. http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Datei:Aerosole_entstehung.gif)

7. Zusammenfassung

Damit sich Wolken bilden können, müssen Luftmassen feuchter Luft von der unteren

Troposphäre in höhere Schichten befördert werden. Dies geschieht durch Konvektion,

Turbulenzen oder auch durch orographische Hebung. Entscheidend ist die Höhe der Hebung.

Wolkenbildung tritt erst ab dem Kondensationsniveau ein. Wenn die lokale Atmosphäre sehr

stabil geschichtet ist, was sich in einem steilen Temperaturgradient bemerkbar macht, wird

die Hebung und somit auch die Wolkenbildung erschwert. Eine Labile Schichtung hingegen

fördert den Hebungsprozess. Ebenso entscheidend ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, da bei

hoher relativer Feuchtigkeit das Kondensationsniveau schneller erreicht ist. Durch

Kondensationskerne, die zahlreich in der Atmosphäre vorhanden sind kommt es zur

Kondensation. Ohne diese müssten Übersättigungen von bis zu 300% erreicht werde, damit

sich überhaupt kleine Tropfen bilden können. Für den Wolkentypischen Niederschlag sind

hauptsächlich Eiskristalle in der Wolke verantwortlich, die auf Kosten des unterkühlten

Wassers wachsen können. Diese Eiskristalle wandeln sich bei der Bewegung in Richtung Erde

in die uns bekannten Niederschlagsarten(Schnee, Regen, Hagel, Graupel) um.

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8. Literaturverzeichnis

[1] WEISCHET,W.: Einfhrung in die allgemeine Klimatologie,

7.Aufl.Teubner Verlag, Stuttgart

[2] Klimatologie, Christian-Dietrich Schönwiese, 3. Auflage Ulmer Verlag

[3] Meterologisches Grundwissen, Zmarsky/Kuttler/Pethe, 3. Auflage

Ulmer Verlag

[4] Taschenatlas Wetter. Die turbulente Atmosphäre der Erde. Berthold

Wiedersich Hrsg. Klett-Perthes Verlag Gotha und Stuttgart 2003

[5] http://wiki.bildungsserver.de/