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1 Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und Generationen Familie im WandelAutorinnen: Corinna Schenk, Mag. a (FH) Gloria Sagmeister Klagenfurt, Juli 2013

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Page 1: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

1

Kompetenzfeld Deutsch ndash Kommunikation und Gesellschaft

Themenbereich

Selbstverstaumlndnis der Geschlechter und Generationen

bdquoFamilie im Wandelldquo

Autorinnen Corinna Schenk Maga (FH) Gloria Sagmeister

Klagenfurt Juli 2013

2

1 Zielgruppen

Lernende aus Basisbildungskursen die sich auf Deutsch gut verstaumlndigen koumlnnen Grup-

pengroumlszlige 6-8 Personen

2 Thema

Die Familie wird als Institution der Gesellschaft gesehen beruht auf Traditionen und unter-

liegt wie die Geschichte zeigt Veraumlnderungen Der Begriff an sich wird abhaumlngig von der

Betrachtungsweise unterschiedlich gedeutet Verschiedene Professionen wie die Soziolo-

gie Rechtswissenschaften Politik Geschichtswissenschaften und andere definieren welche

Zusammenschluumlsse als Familien gelten Jeder Lernende bringt sein eigenes Wissen zu die-

sem Thema mit und ist auf ihreseine Art ExpertIn Das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo bedarf

eines groszligen Maszliges an Sensibilitaumlt da mit Familie nicht immer nur positive Erinnerungen

und Erfahrungen verknuumlpft sind Steigende Scheidungsraten das Aufwachsen in Patchwork-

Familien mit alleinerziehenden Elternteilen bei Groszligeltern oder in Wohngemeinschaften

sind Realitaumlten die Menschen praumlgen Bei der Behandlung des Themas sind alle Familien-

modelle als gleichwertig zu praumlsentieren um defizitaumlre Betrachtungsmuster zu vermeiden

Das Beispiel eignet sich als Anknuumlpfungspunkt zu den Themenbereichen Migration Genera-

tionenfrage oder Umwelt Den Lernenden soll die Moumlglichkeit gegeben werden sich mit der

eigenen Herkunft und der Herkunft anderer auseinanderzusetzen das eigene Handeln und

das anderer in Hinkunft darauf genauer zu betrachten und zu hinterfragen

3 Notwendige Voraussetzungen Kenntnisse

Jeder Lernende bringt ein gewisses Vorwissen und Voreinstellungen zum Thema bdquoFamilieldquo

mit Eigene Familienstrukturen das Wissen um die Vorfahren und deren berufliche Situation

sollen gesammelt und in die Diskussion mit eingebracht werden Neben dem traditionellen

Familienmodell werden auch Eineltern- und Patchwork Familien oder aber Erfahrungen aus

betreuten Wohngemeinschaften eingebracht werden Auch mit Hinweisen auf unterschiedli-

che Familienformen unter multikulturellen Gesichtspunkten von Lernenden mit Migrationshin-

tergrund ist zu rechnen Es geht bei diesem Thema weniger um fachliches Vorwissen als

vielmehr um die Akzeptanz und einen sensiblen Umgang mit dieser sehr persoumlnlichen The-

matik Das Alltagswissen wird durch die Arbeit erweitert und praumlzisiert Die TrainerInnen sind

angehalten das Thema Familie sehr sensibel zu erarbeiten da dieses sehr stark mit Gefuumlh-

len und persoumlnlichen Erfahrungen positiven wie negativen verbunden ist

3

4 Uumlberblick

Nr Sequenz Szenario Inhalt Methode und Sozialform Dauer in

Min

Seite

1 Einstieg in das Thema 11 Ich wir und die anderen

Story Circle

30 8

12 Wandel der Familie und anderer Lebens-formen

Filmimpuls schriftliche Reflexion Diskussion Plakaterstellung 70

9-10

2 Mit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeiten

21 Klaumlrung des Be-griffs Familie

Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Brainstorming Informationen sammeln und aus-werten Praumlsentation Ergebnisse sichern

150

10-12

22 Erstellung eines Stammbaums

Recherche Verwendung eines online-Tools 200 13

optional Erstellung einer Digital Story

Storyboard erstellen Bilder suchen Text verfassen Film er-stellen

300 13

3 Familie fruumlher und heute 31 Praumlsentation - Fa-milienmodelle in ver-schiedenen Epochen

Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner Gruppenarbeit

100

17

32 Raumltselquiz - Fami-lienmodelle im 21 Jahrhundert

Raumltselquiz Darstellung durch Worte und Gesten 60 18

33 Familienbilder im Wandel

Reflexion Diskussion Erarbeitung von Unterschieden 60 18

34 Grammatik und Rechtschreibung - Wortzusammensetzun-gen

Sinnvolle Wortzusammensetzungen bilden Einzahl und Mehr-zahl bestimmen

40 19

4

Nr Sequenz Szenario Inhalt Methode und Sozialform Dauer in Min

Seite

4 Familien hier und anders-wo ndash meine Familie deine Familie

41 Filmimpuls bdquoBa-biesldquo

Filmimpuls Sammlung der wichtigsten Informationen fuumlr die Diskussion Bearbeitungen von Fragestellungen

80 27-28

42 Grammatik Groszlig- und Kleinschreibung

Texte in Wortbestandteile trennen Groszlig- und Kleinschreibung beachten

40 29

43 (optional) Traditio-nen aus der Heimat

Praumlsentation Darstellung von Vielfalt 120 30

5

5 (Verordnungsrelevante) Lerninhalte

Die Lerninhalte orientieren sich nach der Verordnung der Bundesministerin fuumlr Unterricht

Kunst und Kultur uumlber die Pruumlfungsgebiete der Pflichtschulabschlusspruumlfung (30 August

2012 Nr 288)

Erlebnisse Erfahrungen und Gedanken muumlndlich und schriftlich partnergerecht mitteilen

Eigenes Gespraumlchsverhalten in seiner Wirkung abschaumltzen und situations- und partner-

gerecht einsetzen koumlnnen Sich in verschiedenen Gespraumlchsformen - versuchsweise

auch leitend - angemessen verhalten

Texte verfassen um persoumlnliche Beziehungen ausdruumlcken entsprechende Formen der

Uumlbermittlung kennen lernen und einsetzen

Anliegen sprachlich differenziert vorbringen auch mit Anforderungen im oumlffentlichen und

institutionellen Bereich vertraut werden

Informationsquellen erschlieszligen Informationen von Personen gezielt einholen (auch in

Form von Interviews) entsprechende sprachliche und technische Mittel einsetzen Mit

Ordnungs- und Suchhilfen vertraut werden Bibliotheken Medien bzw andere Informati-

onssysteme zur Erarbeitung von Themen nuumltzen

Informationen aufnehmen und verstehen Aus Gehoumlrtem und Gesehenem - auch groumlszlige-

ren Umfangs - Informationen entnehmen und gezielt Merkhilfen einsetzen

Das Wesentliche aus Gehoumlrtem Gesehenem und Gelesenem wirkungsvoll und anschau-

lich muumlndlich und schriftlich praumlsentieren und erklaumlren

Sich mit Sachthemen auseinander setzen Argumente sammeln ordnen und zu ausfuumlhr-

licheren muumlndlichen und schriftlichen Stellungnahmen zusammenfassen Standpunkte

anderer in zunehmendem Maszlig beruumlcksichtigen

Literarische Textformen und Ausdrucksmittel kennen lernen

Ausdrucksformen in verschiedenen Medien kennen lernen

Kreative sprachliche Gestaltungsmittel kennen lernen Durch kreativen Umgang mit Lau-

ten Woumlrtern Saumltzen oder Texten Moumlglichkeiten sprachlicher Gestaltung erleben und er-

proben

Wissen uumlber Sprache erwerben und anwenden wie es fuumlr einen moumlglichst fehlerfreien

Sprachgebrauch notwendig ist Rechtschreiben

6

Den Gebrauchswortschatz entsprechend dem jeweiligen Thema stetig erweitern und

orthographisch sichern

Ausgehend von individuellen Erfahrungen und Erlebnissen bereits entwickelten Werten

Praumlgungen und Sichtweisen geht es in diesem Beispiel vorrangig um das Verstaumlndnis fuumlr -

und das Selbstverstaumlndnis der Generationen konkret um Familie Familienstrukturen und

deren verschiedene Auspraumlgungen in geschichtlicher und kultureller Hinsicht Selbsterfah-

rung Austausch in Zweierteams und in der Gruppe ermoumlglichen einen Austausch uumlber ver-

schiedene Familienmodelle deren subjektive Bedeutungen und die Erweiterung der persoumln-

lichen und familiaumlr gewachsenen Sichtweisen zu diesem Thema Die Familiengeschichte

kann neben der Darstellung in Form eines Stammbaumes auch im Kompetenzfach Kreativi-

taumlt und Gestaltung durch die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS

Wien) bearbeitet werden

Wie unter dem Punkt 4 ersichtlich koumlnnen in vier Modulen folgende Hauptinhalte mit den

Lernenden erarbeitet werden

Was bedeutet Familie fuumlr mich persoumlnlich und was bedeutet dieser Begriff fuumlr andere oder

die Gesellschaft Woher komme ich wo liegen meine Wurzeln wer und was waren meine

Vorfahren wie kann ich diese Informationen in grafischer Form ansprechend darstellen

Weiterhin wird an einem Beispiel das Referieren und Praumlsentieren gelernt und erprobt In

differenziert gestalteten Uumlbungssequenzen koumlnnen die Lernenden in Modul 2 ihr Wissen zu

den wichtigsten Bindewoumlrtern und der Nebensatzstruktur und in Modul 3 zur Konjugation und

dem richtigen Gebrauch der Vergangenheitsformen festigen oder erweitern

Schlieszliglich koumlnnen die Lernenden ihr darstellerisches Potenzial in einem Rollensiel zeigen

und dabei Gedanken und Emotionen zum Ausdruck bringen

Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es Kenntnisse zu erweitern Stigmatisierungen aufzuwei-

chen und Offenheit bzw Toleranz gegenuumlber bdquoFremdenldquo anzubahnen oder zu entwickeln

7

6 Deskriptoren

Deskriptoren Sprache

Se

que

nz

Sze

na

rio

Texte verstehen und geschichtliche und gesell-schaftliche Zusammenhaumlnge herstellen

1 Texte formal und inhaltlich erschlieszligen 2 3 4 21 31 42

2 Aus Texten Fragen ableiten 2 3 31

3 Textsorten und ihre Funktionen unterscheiden 2 3 21 31

4 Varietaumlten von Sprache und Texten erkennen und einordnen

3 31

5 Texte reflexiv und kritisch erfassen 2 21

6 Unterschiedliche Medien als Informationsquelle nutzen und kritisch entschluumlsseln

1 2 3 12 21 31 33

Schreiben und Standpunkte darlegen

7 Texte mit unterschiedlichen Schreibabsichten verfassen

8 Schriftlich Position beziehen 2 21

9 Informationen bearbeiten und schriftlich mitteilen 1 3 12 31

11 Unterschiedliche Texte und Textsorten adres-satengerecht und themengerecht verfassen und gestalten

12 Grundregeln der Rechtschreibung sowie Grammatik richtig anwenden

1 2 3 4 12 21 31 34 42

Partizipieren und muumlndlich kommunizieren

13 Aktiv zuhoumlren und sich konstruktiv an einem Gespraumlch beteiligen

1 2 3 4 11 21 31 32 33 41

14 Informationen muumlndlich einholen und weiterge-ben

2 3 21 32

15 Sprache anlassgemaumlszlig partnerInnengerechert und sozial verantwortlich gebrauchen

1 3 4 11 12 31 32 33 43

16 Formales und kreatives Gestaltungspotential von Sprache nutzen und Inhalte praumlsentieren

2 3 21 31 32 33

17 Grundlegenden Wortschatz und Grundgram-matik richtig verwenden

1 2 3 4 alle

18 Anliegen vorbringen Meinungen vertreten und Position beziehen

1 2 3 12 21 31 32 33

19 Sprache zur Gestaltung und Reflexion der poli-tischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nutzen

2 4 21 41 43

8

7 Moumlglichkeiten der Umsetzung

Sequenz 1 Einstieg in das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo

Ziele

Die Lernenden gewinnen einen Uumlberblick uumlber die eigene Familiestruktur und die der

anderen TeilnehmerInnen

Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen und ihre bereits erworbenen Kenntnisse zum

Thema Familie

Die Lernenden werden sich uumlber ihren individuellen Standpunkt zum Thema klar

Methode Story Circle Filmimpuls Diskussion Plakaterstellung

Dauer 100 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Filme Computer mit Internetzugang Beamer Lautsprecher Notizzet-

tel Flipchart Stifte

Szenario 11 Story Circle - bdquoIch wir und die anderenldquo

Die Lernenden stellen sich im Kursraum auf Nach der Reihe nennen die Lernenden und

TrainerInnen ihre Vor- und Nachnamen und ihre Wohnorte Danach werden die Bedeutun-

gen der Vor- und Nachnamen genannt (Bsp Gloria stammt aus dem Lateinischen und be-

deutet RuhmEhre Sagmeister die Silbe Sag bedeutet so viel wie Saumlge also hatten Vorfah-

ren eventuell etwas mit Holz zu tun) Die Wohnorte der Lernenden und TrainerInnen bilden

Punkte auf einer imaginaumlren Landkarte (Bsp der Lernende A kommt aus Moosburg die Ler-

nende B aus Villach Villach liegt westlich von Moosburg Die Lernenden nehmen so im

Raum Aufstellung)

Als naumlchstes nennen TrainerInnen und Lernende ihren Geburtsort und versuchen sich geo-

graphisch entsprechend aufzustellen Weiter geht es mit dem Geburtsort der Mutter und der

Groszligmutter

Mit dieser Uumlbung ist ein erstes Erfassen der eigenen Herkunft moumlglich es werden erste Ge-

meinsamkeiten gefunden Zusaumltzlich koumlnnen auch noch die Berufe der Vorfahren erfragt

werden Durch diese Uumlbung entsteht eine Landkarte die die unterschiedlichen Herkunftsor-

te der Lernenden und damit deren Vielfalt im Hinblick auf ihren familiaumlren als auch kulturellen

Hintergrund aufzeigt

9

Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 2: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

2

1 Zielgruppen

Lernende aus Basisbildungskursen die sich auf Deutsch gut verstaumlndigen koumlnnen Grup-

pengroumlszlige 6-8 Personen

2 Thema

Die Familie wird als Institution der Gesellschaft gesehen beruht auf Traditionen und unter-

liegt wie die Geschichte zeigt Veraumlnderungen Der Begriff an sich wird abhaumlngig von der

Betrachtungsweise unterschiedlich gedeutet Verschiedene Professionen wie die Soziolo-

gie Rechtswissenschaften Politik Geschichtswissenschaften und andere definieren welche

Zusammenschluumlsse als Familien gelten Jeder Lernende bringt sein eigenes Wissen zu die-

sem Thema mit und ist auf ihreseine Art ExpertIn Das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo bedarf

eines groszligen Maszliges an Sensibilitaumlt da mit Familie nicht immer nur positive Erinnerungen

und Erfahrungen verknuumlpft sind Steigende Scheidungsraten das Aufwachsen in Patchwork-

Familien mit alleinerziehenden Elternteilen bei Groszligeltern oder in Wohngemeinschaften

sind Realitaumlten die Menschen praumlgen Bei der Behandlung des Themas sind alle Familien-

modelle als gleichwertig zu praumlsentieren um defizitaumlre Betrachtungsmuster zu vermeiden

Das Beispiel eignet sich als Anknuumlpfungspunkt zu den Themenbereichen Migration Genera-

tionenfrage oder Umwelt Den Lernenden soll die Moumlglichkeit gegeben werden sich mit der

eigenen Herkunft und der Herkunft anderer auseinanderzusetzen das eigene Handeln und

das anderer in Hinkunft darauf genauer zu betrachten und zu hinterfragen

3 Notwendige Voraussetzungen Kenntnisse

Jeder Lernende bringt ein gewisses Vorwissen und Voreinstellungen zum Thema bdquoFamilieldquo

mit Eigene Familienstrukturen das Wissen um die Vorfahren und deren berufliche Situation

sollen gesammelt und in die Diskussion mit eingebracht werden Neben dem traditionellen

Familienmodell werden auch Eineltern- und Patchwork Familien oder aber Erfahrungen aus

betreuten Wohngemeinschaften eingebracht werden Auch mit Hinweisen auf unterschiedli-

che Familienformen unter multikulturellen Gesichtspunkten von Lernenden mit Migrationshin-

tergrund ist zu rechnen Es geht bei diesem Thema weniger um fachliches Vorwissen als

vielmehr um die Akzeptanz und einen sensiblen Umgang mit dieser sehr persoumlnlichen The-

matik Das Alltagswissen wird durch die Arbeit erweitert und praumlzisiert Die TrainerInnen sind

angehalten das Thema Familie sehr sensibel zu erarbeiten da dieses sehr stark mit Gefuumlh-

len und persoumlnlichen Erfahrungen positiven wie negativen verbunden ist

3

4 Uumlberblick

Nr Sequenz Szenario Inhalt Methode und Sozialform Dauer in

Min

Seite

1 Einstieg in das Thema 11 Ich wir und die anderen

Story Circle

30 8

12 Wandel der Familie und anderer Lebens-formen

Filmimpuls schriftliche Reflexion Diskussion Plakaterstellung 70

9-10

2 Mit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeiten

21 Klaumlrung des Be-griffs Familie

Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Brainstorming Informationen sammeln und aus-werten Praumlsentation Ergebnisse sichern

150

10-12

22 Erstellung eines Stammbaums

Recherche Verwendung eines online-Tools 200 13

optional Erstellung einer Digital Story

Storyboard erstellen Bilder suchen Text verfassen Film er-stellen

300 13

3 Familie fruumlher und heute 31 Praumlsentation - Fa-milienmodelle in ver-schiedenen Epochen

Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner Gruppenarbeit

100

17

32 Raumltselquiz - Fami-lienmodelle im 21 Jahrhundert

Raumltselquiz Darstellung durch Worte und Gesten 60 18

33 Familienbilder im Wandel

Reflexion Diskussion Erarbeitung von Unterschieden 60 18

34 Grammatik und Rechtschreibung - Wortzusammensetzun-gen

Sinnvolle Wortzusammensetzungen bilden Einzahl und Mehr-zahl bestimmen

40 19

4

Nr Sequenz Szenario Inhalt Methode und Sozialform Dauer in Min

Seite

4 Familien hier und anders-wo ndash meine Familie deine Familie

41 Filmimpuls bdquoBa-biesldquo

Filmimpuls Sammlung der wichtigsten Informationen fuumlr die Diskussion Bearbeitungen von Fragestellungen

80 27-28

42 Grammatik Groszlig- und Kleinschreibung

Texte in Wortbestandteile trennen Groszlig- und Kleinschreibung beachten

40 29

43 (optional) Traditio-nen aus der Heimat

Praumlsentation Darstellung von Vielfalt 120 30

5

5 (Verordnungsrelevante) Lerninhalte

Die Lerninhalte orientieren sich nach der Verordnung der Bundesministerin fuumlr Unterricht

Kunst und Kultur uumlber die Pruumlfungsgebiete der Pflichtschulabschlusspruumlfung (30 August

2012 Nr 288)

Erlebnisse Erfahrungen und Gedanken muumlndlich und schriftlich partnergerecht mitteilen

Eigenes Gespraumlchsverhalten in seiner Wirkung abschaumltzen und situations- und partner-

gerecht einsetzen koumlnnen Sich in verschiedenen Gespraumlchsformen - versuchsweise

auch leitend - angemessen verhalten

Texte verfassen um persoumlnliche Beziehungen ausdruumlcken entsprechende Formen der

Uumlbermittlung kennen lernen und einsetzen

Anliegen sprachlich differenziert vorbringen auch mit Anforderungen im oumlffentlichen und

institutionellen Bereich vertraut werden

Informationsquellen erschlieszligen Informationen von Personen gezielt einholen (auch in

Form von Interviews) entsprechende sprachliche und technische Mittel einsetzen Mit

Ordnungs- und Suchhilfen vertraut werden Bibliotheken Medien bzw andere Informati-

onssysteme zur Erarbeitung von Themen nuumltzen

Informationen aufnehmen und verstehen Aus Gehoumlrtem und Gesehenem - auch groumlszlige-

ren Umfangs - Informationen entnehmen und gezielt Merkhilfen einsetzen

Das Wesentliche aus Gehoumlrtem Gesehenem und Gelesenem wirkungsvoll und anschau-

lich muumlndlich und schriftlich praumlsentieren und erklaumlren

Sich mit Sachthemen auseinander setzen Argumente sammeln ordnen und zu ausfuumlhr-

licheren muumlndlichen und schriftlichen Stellungnahmen zusammenfassen Standpunkte

anderer in zunehmendem Maszlig beruumlcksichtigen

Literarische Textformen und Ausdrucksmittel kennen lernen

Ausdrucksformen in verschiedenen Medien kennen lernen

Kreative sprachliche Gestaltungsmittel kennen lernen Durch kreativen Umgang mit Lau-

ten Woumlrtern Saumltzen oder Texten Moumlglichkeiten sprachlicher Gestaltung erleben und er-

proben

Wissen uumlber Sprache erwerben und anwenden wie es fuumlr einen moumlglichst fehlerfreien

Sprachgebrauch notwendig ist Rechtschreiben

6

Den Gebrauchswortschatz entsprechend dem jeweiligen Thema stetig erweitern und

orthographisch sichern

Ausgehend von individuellen Erfahrungen und Erlebnissen bereits entwickelten Werten

Praumlgungen und Sichtweisen geht es in diesem Beispiel vorrangig um das Verstaumlndnis fuumlr -

und das Selbstverstaumlndnis der Generationen konkret um Familie Familienstrukturen und

deren verschiedene Auspraumlgungen in geschichtlicher und kultureller Hinsicht Selbsterfah-

rung Austausch in Zweierteams und in der Gruppe ermoumlglichen einen Austausch uumlber ver-

schiedene Familienmodelle deren subjektive Bedeutungen und die Erweiterung der persoumln-

lichen und familiaumlr gewachsenen Sichtweisen zu diesem Thema Die Familiengeschichte

kann neben der Darstellung in Form eines Stammbaumes auch im Kompetenzfach Kreativi-

taumlt und Gestaltung durch die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS

Wien) bearbeitet werden

Wie unter dem Punkt 4 ersichtlich koumlnnen in vier Modulen folgende Hauptinhalte mit den

Lernenden erarbeitet werden

Was bedeutet Familie fuumlr mich persoumlnlich und was bedeutet dieser Begriff fuumlr andere oder

die Gesellschaft Woher komme ich wo liegen meine Wurzeln wer und was waren meine

Vorfahren wie kann ich diese Informationen in grafischer Form ansprechend darstellen

Weiterhin wird an einem Beispiel das Referieren und Praumlsentieren gelernt und erprobt In

differenziert gestalteten Uumlbungssequenzen koumlnnen die Lernenden in Modul 2 ihr Wissen zu

den wichtigsten Bindewoumlrtern und der Nebensatzstruktur und in Modul 3 zur Konjugation und

dem richtigen Gebrauch der Vergangenheitsformen festigen oder erweitern

Schlieszliglich koumlnnen die Lernenden ihr darstellerisches Potenzial in einem Rollensiel zeigen

und dabei Gedanken und Emotionen zum Ausdruck bringen

Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es Kenntnisse zu erweitern Stigmatisierungen aufzuwei-

chen und Offenheit bzw Toleranz gegenuumlber bdquoFremdenldquo anzubahnen oder zu entwickeln

7

6 Deskriptoren

Deskriptoren Sprache

Se

que

nz

Sze

na

rio

Texte verstehen und geschichtliche und gesell-schaftliche Zusammenhaumlnge herstellen

1 Texte formal und inhaltlich erschlieszligen 2 3 4 21 31 42

2 Aus Texten Fragen ableiten 2 3 31

3 Textsorten und ihre Funktionen unterscheiden 2 3 21 31

4 Varietaumlten von Sprache und Texten erkennen und einordnen

3 31

5 Texte reflexiv und kritisch erfassen 2 21

6 Unterschiedliche Medien als Informationsquelle nutzen und kritisch entschluumlsseln

1 2 3 12 21 31 33

Schreiben und Standpunkte darlegen

7 Texte mit unterschiedlichen Schreibabsichten verfassen

8 Schriftlich Position beziehen 2 21

9 Informationen bearbeiten und schriftlich mitteilen 1 3 12 31

11 Unterschiedliche Texte und Textsorten adres-satengerecht und themengerecht verfassen und gestalten

12 Grundregeln der Rechtschreibung sowie Grammatik richtig anwenden

1 2 3 4 12 21 31 34 42

Partizipieren und muumlndlich kommunizieren

13 Aktiv zuhoumlren und sich konstruktiv an einem Gespraumlch beteiligen

1 2 3 4 11 21 31 32 33 41

14 Informationen muumlndlich einholen und weiterge-ben

2 3 21 32

15 Sprache anlassgemaumlszlig partnerInnengerechert und sozial verantwortlich gebrauchen

1 3 4 11 12 31 32 33 43

16 Formales und kreatives Gestaltungspotential von Sprache nutzen und Inhalte praumlsentieren

2 3 21 31 32 33

17 Grundlegenden Wortschatz und Grundgram-matik richtig verwenden

1 2 3 4 alle

18 Anliegen vorbringen Meinungen vertreten und Position beziehen

1 2 3 12 21 31 32 33

19 Sprache zur Gestaltung und Reflexion der poli-tischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nutzen

2 4 21 41 43

8

7 Moumlglichkeiten der Umsetzung

Sequenz 1 Einstieg in das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo

Ziele

Die Lernenden gewinnen einen Uumlberblick uumlber die eigene Familiestruktur und die der

anderen TeilnehmerInnen

Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen und ihre bereits erworbenen Kenntnisse zum

Thema Familie

Die Lernenden werden sich uumlber ihren individuellen Standpunkt zum Thema klar

Methode Story Circle Filmimpuls Diskussion Plakaterstellung

Dauer 100 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Filme Computer mit Internetzugang Beamer Lautsprecher Notizzet-

tel Flipchart Stifte

Szenario 11 Story Circle - bdquoIch wir und die anderenldquo

Die Lernenden stellen sich im Kursraum auf Nach der Reihe nennen die Lernenden und

TrainerInnen ihre Vor- und Nachnamen und ihre Wohnorte Danach werden die Bedeutun-

gen der Vor- und Nachnamen genannt (Bsp Gloria stammt aus dem Lateinischen und be-

deutet RuhmEhre Sagmeister die Silbe Sag bedeutet so viel wie Saumlge also hatten Vorfah-

ren eventuell etwas mit Holz zu tun) Die Wohnorte der Lernenden und TrainerInnen bilden

Punkte auf einer imaginaumlren Landkarte (Bsp der Lernende A kommt aus Moosburg die Ler-

nende B aus Villach Villach liegt westlich von Moosburg Die Lernenden nehmen so im

Raum Aufstellung)

Als naumlchstes nennen TrainerInnen und Lernende ihren Geburtsort und versuchen sich geo-

graphisch entsprechend aufzustellen Weiter geht es mit dem Geburtsort der Mutter und der

Groszligmutter

Mit dieser Uumlbung ist ein erstes Erfassen der eigenen Herkunft moumlglich es werden erste Ge-

meinsamkeiten gefunden Zusaumltzlich koumlnnen auch noch die Berufe der Vorfahren erfragt

werden Durch diese Uumlbung entsteht eine Landkarte die die unterschiedlichen Herkunftsor-

te der Lernenden und damit deren Vielfalt im Hinblick auf ihren familiaumlren als auch kulturellen

Hintergrund aufzeigt

9

Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 3: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

3

4 Uumlberblick

Nr Sequenz Szenario Inhalt Methode und Sozialform Dauer in

Min

Seite

1 Einstieg in das Thema 11 Ich wir und die anderen

Story Circle

30 8

12 Wandel der Familie und anderer Lebens-formen

Filmimpuls schriftliche Reflexion Diskussion Plakaterstellung 70

9-10

2 Mit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeiten

21 Klaumlrung des Be-griffs Familie

Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Brainstorming Informationen sammeln und aus-werten Praumlsentation Ergebnisse sichern

150

10-12

22 Erstellung eines Stammbaums

Recherche Verwendung eines online-Tools 200 13

optional Erstellung einer Digital Story

Storyboard erstellen Bilder suchen Text verfassen Film er-stellen

300 13

3 Familie fruumlher und heute 31 Praumlsentation - Fa-milienmodelle in ver-schiedenen Epochen

Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner Gruppenarbeit

100

17

32 Raumltselquiz - Fami-lienmodelle im 21 Jahrhundert

Raumltselquiz Darstellung durch Worte und Gesten 60 18

33 Familienbilder im Wandel

Reflexion Diskussion Erarbeitung von Unterschieden 60 18

34 Grammatik und Rechtschreibung - Wortzusammensetzun-gen

Sinnvolle Wortzusammensetzungen bilden Einzahl und Mehr-zahl bestimmen

40 19

4

Nr Sequenz Szenario Inhalt Methode und Sozialform Dauer in Min

Seite

4 Familien hier und anders-wo ndash meine Familie deine Familie

41 Filmimpuls bdquoBa-biesldquo

Filmimpuls Sammlung der wichtigsten Informationen fuumlr die Diskussion Bearbeitungen von Fragestellungen

80 27-28

42 Grammatik Groszlig- und Kleinschreibung

Texte in Wortbestandteile trennen Groszlig- und Kleinschreibung beachten

40 29

43 (optional) Traditio-nen aus der Heimat

Praumlsentation Darstellung von Vielfalt 120 30

5

5 (Verordnungsrelevante) Lerninhalte

Die Lerninhalte orientieren sich nach der Verordnung der Bundesministerin fuumlr Unterricht

Kunst und Kultur uumlber die Pruumlfungsgebiete der Pflichtschulabschlusspruumlfung (30 August

2012 Nr 288)

Erlebnisse Erfahrungen und Gedanken muumlndlich und schriftlich partnergerecht mitteilen

Eigenes Gespraumlchsverhalten in seiner Wirkung abschaumltzen und situations- und partner-

gerecht einsetzen koumlnnen Sich in verschiedenen Gespraumlchsformen - versuchsweise

auch leitend - angemessen verhalten

Texte verfassen um persoumlnliche Beziehungen ausdruumlcken entsprechende Formen der

Uumlbermittlung kennen lernen und einsetzen

Anliegen sprachlich differenziert vorbringen auch mit Anforderungen im oumlffentlichen und

institutionellen Bereich vertraut werden

Informationsquellen erschlieszligen Informationen von Personen gezielt einholen (auch in

Form von Interviews) entsprechende sprachliche und technische Mittel einsetzen Mit

Ordnungs- und Suchhilfen vertraut werden Bibliotheken Medien bzw andere Informati-

onssysteme zur Erarbeitung von Themen nuumltzen

Informationen aufnehmen und verstehen Aus Gehoumlrtem und Gesehenem - auch groumlszlige-

ren Umfangs - Informationen entnehmen und gezielt Merkhilfen einsetzen

Das Wesentliche aus Gehoumlrtem Gesehenem und Gelesenem wirkungsvoll und anschau-

lich muumlndlich und schriftlich praumlsentieren und erklaumlren

Sich mit Sachthemen auseinander setzen Argumente sammeln ordnen und zu ausfuumlhr-

licheren muumlndlichen und schriftlichen Stellungnahmen zusammenfassen Standpunkte

anderer in zunehmendem Maszlig beruumlcksichtigen

Literarische Textformen und Ausdrucksmittel kennen lernen

Ausdrucksformen in verschiedenen Medien kennen lernen

Kreative sprachliche Gestaltungsmittel kennen lernen Durch kreativen Umgang mit Lau-

ten Woumlrtern Saumltzen oder Texten Moumlglichkeiten sprachlicher Gestaltung erleben und er-

proben

Wissen uumlber Sprache erwerben und anwenden wie es fuumlr einen moumlglichst fehlerfreien

Sprachgebrauch notwendig ist Rechtschreiben

6

Den Gebrauchswortschatz entsprechend dem jeweiligen Thema stetig erweitern und

orthographisch sichern

Ausgehend von individuellen Erfahrungen und Erlebnissen bereits entwickelten Werten

Praumlgungen und Sichtweisen geht es in diesem Beispiel vorrangig um das Verstaumlndnis fuumlr -

und das Selbstverstaumlndnis der Generationen konkret um Familie Familienstrukturen und

deren verschiedene Auspraumlgungen in geschichtlicher und kultureller Hinsicht Selbsterfah-

rung Austausch in Zweierteams und in der Gruppe ermoumlglichen einen Austausch uumlber ver-

schiedene Familienmodelle deren subjektive Bedeutungen und die Erweiterung der persoumln-

lichen und familiaumlr gewachsenen Sichtweisen zu diesem Thema Die Familiengeschichte

kann neben der Darstellung in Form eines Stammbaumes auch im Kompetenzfach Kreativi-

taumlt und Gestaltung durch die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS

Wien) bearbeitet werden

Wie unter dem Punkt 4 ersichtlich koumlnnen in vier Modulen folgende Hauptinhalte mit den

Lernenden erarbeitet werden

Was bedeutet Familie fuumlr mich persoumlnlich und was bedeutet dieser Begriff fuumlr andere oder

die Gesellschaft Woher komme ich wo liegen meine Wurzeln wer und was waren meine

Vorfahren wie kann ich diese Informationen in grafischer Form ansprechend darstellen

Weiterhin wird an einem Beispiel das Referieren und Praumlsentieren gelernt und erprobt In

differenziert gestalteten Uumlbungssequenzen koumlnnen die Lernenden in Modul 2 ihr Wissen zu

den wichtigsten Bindewoumlrtern und der Nebensatzstruktur und in Modul 3 zur Konjugation und

dem richtigen Gebrauch der Vergangenheitsformen festigen oder erweitern

Schlieszliglich koumlnnen die Lernenden ihr darstellerisches Potenzial in einem Rollensiel zeigen

und dabei Gedanken und Emotionen zum Ausdruck bringen

Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es Kenntnisse zu erweitern Stigmatisierungen aufzuwei-

chen und Offenheit bzw Toleranz gegenuumlber bdquoFremdenldquo anzubahnen oder zu entwickeln

7

6 Deskriptoren

Deskriptoren Sprache

Se

que

nz

Sze

na

rio

Texte verstehen und geschichtliche und gesell-schaftliche Zusammenhaumlnge herstellen

1 Texte formal und inhaltlich erschlieszligen 2 3 4 21 31 42

2 Aus Texten Fragen ableiten 2 3 31

3 Textsorten und ihre Funktionen unterscheiden 2 3 21 31

4 Varietaumlten von Sprache und Texten erkennen und einordnen

3 31

5 Texte reflexiv und kritisch erfassen 2 21

6 Unterschiedliche Medien als Informationsquelle nutzen und kritisch entschluumlsseln

1 2 3 12 21 31 33

Schreiben und Standpunkte darlegen

7 Texte mit unterschiedlichen Schreibabsichten verfassen

8 Schriftlich Position beziehen 2 21

9 Informationen bearbeiten und schriftlich mitteilen 1 3 12 31

11 Unterschiedliche Texte und Textsorten adres-satengerecht und themengerecht verfassen und gestalten

12 Grundregeln der Rechtschreibung sowie Grammatik richtig anwenden

1 2 3 4 12 21 31 34 42

Partizipieren und muumlndlich kommunizieren

13 Aktiv zuhoumlren und sich konstruktiv an einem Gespraumlch beteiligen

1 2 3 4 11 21 31 32 33 41

14 Informationen muumlndlich einholen und weiterge-ben

2 3 21 32

15 Sprache anlassgemaumlszlig partnerInnengerechert und sozial verantwortlich gebrauchen

1 3 4 11 12 31 32 33 43

16 Formales und kreatives Gestaltungspotential von Sprache nutzen und Inhalte praumlsentieren

2 3 21 31 32 33

17 Grundlegenden Wortschatz und Grundgram-matik richtig verwenden

1 2 3 4 alle

18 Anliegen vorbringen Meinungen vertreten und Position beziehen

1 2 3 12 21 31 32 33

19 Sprache zur Gestaltung und Reflexion der poli-tischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nutzen

2 4 21 41 43

8

7 Moumlglichkeiten der Umsetzung

Sequenz 1 Einstieg in das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo

Ziele

Die Lernenden gewinnen einen Uumlberblick uumlber die eigene Familiestruktur und die der

anderen TeilnehmerInnen

Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen und ihre bereits erworbenen Kenntnisse zum

Thema Familie

Die Lernenden werden sich uumlber ihren individuellen Standpunkt zum Thema klar

Methode Story Circle Filmimpuls Diskussion Plakaterstellung

Dauer 100 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Filme Computer mit Internetzugang Beamer Lautsprecher Notizzet-

tel Flipchart Stifte

Szenario 11 Story Circle - bdquoIch wir und die anderenldquo

Die Lernenden stellen sich im Kursraum auf Nach der Reihe nennen die Lernenden und

TrainerInnen ihre Vor- und Nachnamen und ihre Wohnorte Danach werden die Bedeutun-

gen der Vor- und Nachnamen genannt (Bsp Gloria stammt aus dem Lateinischen und be-

deutet RuhmEhre Sagmeister die Silbe Sag bedeutet so viel wie Saumlge also hatten Vorfah-

ren eventuell etwas mit Holz zu tun) Die Wohnorte der Lernenden und TrainerInnen bilden

Punkte auf einer imaginaumlren Landkarte (Bsp der Lernende A kommt aus Moosburg die Ler-

nende B aus Villach Villach liegt westlich von Moosburg Die Lernenden nehmen so im

Raum Aufstellung)

Als naumlchstes nennen TrainerInnen und Lernende ihren Geburtsort und versuchen sich geo-

graphisch entsprechend aufzustellen Weiter geht es mit dem Geburtsort der Mutter und der

Groszligmutter

Mit dieser Uumlbung ist ein erstes Erfassen der eigenen Herkunft moumlglich es werden erste Ge-

meinsamkeiten gefunden Zusaumltzlich koumlnnen auch noch die Berufe der Vorfahren erfragt

werden Durch diese Uumlbung entsteht eine Landkarte die die unterschiedlichen Herkunftsor-

te der Lernenden und damit deren Vielfalt im Hinblick auf ihren familiaumlren als auch kulturellen

Hintergrund aufzeigt

9

Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 4: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

4

Nr Sequenz Szenario Inhalt Methode und Sozialform Dauer in Min

Seite

4 Familien hier und anders-wo ndash meine Familie deine Familie

41 Filmimpuls bdquoBa-biesldquo

Filmimpuls Sammlung der wichtigsten Informationen fuumlr die Diskussion Bearbeitungen von Fragestellungen

80 27-28

42 Grammatik Groszlig- und Kleinschreibung

Texte in Wortbestandteile trennen Groszlig- und Kleinschreibung beachten

40 29

43 (optional) Traditio-nen aus der Heimat

Praumlsentation Darstellung von Vielfalt 120 30

5

5 (Verordnungsrelevante) Lerninhalte

Die Lerninhalte orientieren sich nach der Verordnung der Bundesministerin fuumlr Unterricht

Kunst und Kultur uumlber die Pruumlfungsgebiete der Pflichtschulabschlusspruumlfung (30 August

2012 Nr 288)

Erlebnisse Erfahrungen und Gedanken muumlndlich und schriftlich partnergerecht mitteilen

Eigenes Gespraumlchsverhalten in seiner Wirkung abschaumltzen und situations- und partner-

gerecht einsetzen koumlnnen Sich in verschiedenen Gespraumlchsformen - versuchsweise

auch leitend - angemessen verhalten

Texte verfassen um persoumlnliche Beziehungen ausdruumlcken entsprechende Formen der

Uumlbermittlung kennen lernen und einsetzen

Anliegen sprachlich differenziert vorbringen auch mit Anforderungen im oumlffentlichen und

institutionellen Bereich vertraut werden

Informationsquellen erschlieszligen Informationen von Personen gezielt einholen (auch in

Form von Interviews) entsprechende sprachliche und technische Mittel einsetzen Mit

Ordnungs- und Suchhilfen vertraut werden Bibliotheken Medien bzw andere Informati-

onssysteme zur Erarbeitung von Themen nuumltzen

Informationen aufnehmen und verstehen Aus Gehoumlrtem und Gesehenem - auch groumlszlige-

ren Umfangs - Informationen entnehmen und gezielt Merkhilfen einsetzen

Das Wesentliche aus Gehoumlrtem Gesehenem und Gelesenem wirkungsvoll und anschau-

lich muumlndlich und schriftlich praumlsentieren und erklaumlren

Sich mit Sachthemen auseinander setzen Argumente sammeln ordnen und zu ausfuumlhr-

licheren muumlndlichen und schriftlichen Stellungnahmen zusammenfassen Standpunkte

anderer in zunehmendem Maszlig beruumlcksichtigen

Literarische Textformen und Ausdrucksmittel kennen lernen

Ausdrucksformen in verschiedenen Medien kennen lernen

Kreative sprachliche Gestaltungsmittel kennen lernen Durch kreativen Umgang mit Lau-

ten Woumlrtern Saumltzen oder Texten Moumlglichkeiten sprachlicher Gestaltung erleben und er-

proben

Wissen uumlber Sprache erwerben und anwenden wie es fuumlr einen moumlglichst fehlerfreien

Sprachgebrauch notwendig ist Rechtschreiben

6

Den Gebrauchswortschatz entsprechend dem jeweiligen Thema stetig erweitern und

orthographisch sichern

Ausgehend von individuellen Erfahrungen und Erlebnissen bereits entwickelten Werten

Praumlgungen und Sichtweisen geht es in diesem Beispiel vorrangig um das Verstaumlndnis fuumlr -

und das Selbstverstaumlndnis der Generationen konkret um Familie Familienstrukturen und

deren verschiedene Auspraumlgungen in geschichtlicher und kultureller Hinsicht Selbsterfah-

rung Austausch in Zweierteams und in der Gruppe ermoumlglichen einen Austausch uumlber ver-

schiedene Familienmodelle deren subjektive Bedeutungen und die Erweiterung der persoumln-

lichen und familiaumlr gewachsenen Sichtweisen zu diesem Thema Die Familiengeschichte

kann neben der Darstellung in Form eines Stammbaumes auch im Kompetenzfach Kreativi-

taumlt und Gestaltung durch die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS

Wien) bearbeitet werden

Wie unter dem Punkt 4 ersichtlich koumlnnen in vier Modulen folgende Hauptinhalte mit den

Lernenden erarbeitet werden

Was bedeutet Familie fuumlr mich persoumlnlich und was bedeutet dieser Begriff fuumlr andere oder

die Gesellschaft Woher komme ich wo liegen meine Wurzeln wer und was waren meine

Vorfahren wie kann ich diese Informationen in grafischer Form ansprechend darstellen

Weiterhin wird an einem Beispiel das Referieren und Praumlsentieren gelernt und erprobt In

differenziert gestalteten Uumlbungssequenzen koumlnnen die Lernenden in Modul 2 ihr Wissen zu

den wichtigsten Bindewoumlrtern und der Nebensatzstruktur und in Modul 3 zur Konjugation und

dem richtigen Gebrauch der Vergangenheitsformen festigen oder erweitern

Schlieszliglich koumlnnen die Lernenden ihr darstellerisches Potenzial in einem Rollensiel zeigen

und dabei Gedanken und Emotionen zum Ausdruck bringen

Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es Kenntnisse zu erweitern Stigmatisierungen aufzuwei-

chen und Offenheit bzw Toleranz gegenuumlber bdquoFremdenldquo anzubahnen oder zu entwickeln

7

6 Deskriptoren

Deskriptoren Sprache

Se

que

nz

Sze

na

rio

Texte verstehen und geschichtliche und gesell-schaftliche Zusammenhaumlnge herstellen

1 Texte formal und inhaltlich erschlieszligen 2 3 4 21 31 42

2 Aus Texten Fragen ableiten 2 3 31

3 Textsorten und ihre Funktionen unterscheiden 2 3 21 31

4 Varietaumlten von Sprache und Texten erkennen und einordnen

3 31

5 Texte reflexiv und kritisch erfassen 2 21

6 Unterschiedliche Medien als Informationsquelle nutzen und kritisch entschluumlsseln

1 2 3 12 21 31 33

Schreiben und Standpunkte darlegen

7 Texte mit unterschiedlichen Schreibabsichten verfassen

8 Schriftlich Position beziehen 2 21

9 Informationen bearbeiten und schriftlich mitteilen 1 3 12 31

11 Unterschiedliche Texte und Textsorten adres-satengerecht und themengerecht verfassen und gestalten

12 Grundregeln der Rechtschreibung sowie Grammatik richtig anwenden

1 2 3 4 12 21 31 34 42

Partizipieren und muumlndlich kommunizieren

13 Aktiv zuhoumlren und sich konstruktiv an einem Gespraumlch beteiligen

1 2 3 4 11 21 31 32 33 41

14 Informationen muumlndlich einholen und weiterge-ben

2 3 21 32

15 Sprache anlassgemaumlszlig partnerInnengerechert und sozial verantwortlich gebrauchen

1 3 4 11 12 31 32 33 43

16 Formales und kreatives Gestaltungspotential von Sprache nutzen und Inhalte praumlsentieren

2 3 21 31 32 33

17 Grundlegenden Wortschatz und Grundgram-matik richtig verwenden

1 2 3 4 alle

18 Anliegen vorbringen Meinungen vertreten und Position beziehen

1 2 3 12 21 31 32 33

19 Sprache zur Gestaltung und Reflexion der poli-tischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nutzen

2 4 21 41 43

8

7 Moumlglichkeiten der Umsetzung

Sequenz 1 Einstieg in das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo

Ziele

Die Lernenden gewinnen einen Uumlberblick uumlber die eigene Familiestruktur und die der

anderen TeilnehmerInnen

Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen und ihre bereits erworbenen Kenntnisse zum

Thema Familie

Die Lernenden werden sich uumlber ihren individuellen Standpunkt zum Thema klar

Methode Story Circle Filmimpuls Diskussion Plakaterstellung

Dauer 100 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Filme Computer mit Internetzugang Beamer Lautsprecher Notizzet-

tel Flipchart Stifte

Szenario 11 Story Circle - bdquoIch wir und die anderenldquo

Die Lernenden stellen sich im Kursraum auf Nach der Reihe nennen die Lernenden und

TrainerInnen ihre Vor- und Nachnamen und ihre Wohnorte Danach werden die Bedeutun-

gen der Vor- und Nachnamen genannt (Bsp Gloria stammt aus dem Lateinischen und be-

deutet RuhmEhre Sagmeister die Silbe Sag bedeutet so viel wie Saumlge also hatten Vorfah-

ren eventuell etwas mit Holz zu tun) Die Wohnorte der Lernenden und TrainerInnen bilden

Punkte auf einer imaginaumlren Landkarte (Bsp der Lernende A kommt aus Moosburg die Ler-

nende B aus Villach Villach liegt westlich von Moosburg Die Lernenden nehmen so im

Raum Aufstellung)

Als naumlchstes nennen TrainerInnen und Lernende ihren Geburtsort und versuchen sich geo-

graphisch entsprechend aufzustellen Weiter geht es mit dem Geburtsort der Mutter und der

Groszligmutter

Mit dieser Uumlbung ist ein erstes Erfassen der eigenen Herkunft moumlglich es werden erste Ge-

meinsamkeiten gefunden Zusaumltzlich koumlnnen auch noch die Berufe der Vorfahren erfragt

werden Durch diese Uumlbung entsteht eine Landkarte die die unterschiedlichen Herkunftsor-

te der Lernenden und damit deren Vielfalt im Hinblick auf ihren familiaumlren als auch kulturellen

Hintergrund aufzeigt

9

Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 5: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

5

5 (Verordnungsrelevante) Lerninhalte

Die Lerninhalte orientieren sich nach der Verordnung der Bundesministerin fuumlr Unterricht

Kunst und Kultur uumlber die Pruumlfungsgebiete der Pflichtschulabschlusspruumlfung (30 August

2012 Nr 288)

Erlebnisse Erfahrungen und Gedanken muumlndlich und schriftlich partnergerecht mitteilen

Eigenes Gespraumlchsverhalten in seiner Wirkung abschaumltzen und situations- und partner-

gerecht einsetzen koumlnnen Sich in verschiedenen Gespraumlchsformen - versuchsweise

auch leitend - angemessen verhalten

Texte verfassen um persoumlnliche Beziehungen ausdruumlcken entsprechende Formen der

Uumlbermittlung kennen lernen und einsetzen

Anliegen sprachlich differenziert vorbringen auch mit Anforderungen im oumlffentlichen und

institutionellen Bereich vertraut werden

Informationsquellen erschlieszligen Informationen von Personen gezielt einholen (auch in

Form von Interviews) entsprechende sprachliche und technische Mittel einsetzen Mit

Ordnungs- und Suchhilfen vertraut werden Bibliotheken Medien bzw andere Informati-

onssysteme zur Erarbeitung von Themen nuumltzen

Informationen aufnehmen und verstehen Aus Gehoumlrtem und Gesehenem - auch groumlszlige-

ren Umfangs - Informationen entnehmen und gezielt Merkhilfen einsetzen

Das Wesentliche aus Gehoumlrtem Gesehenem und Gelesenem wirkungsvoll und anschau-

lich muumlndlich und schriftlich praumlsentieren und erklaumlren

Sich mit Sachthemen auseinander setzen Argumente sammeln ordnen und zu ausfuumlhr-

licheren muumlndlichen und schriftlichen Stellungnahmen zusammenfassen Standpunkte

anderer in zunehmendem Maszlig beruumlcksichtigen

Literarische Textformen und Ausdrucksmittel kennen lernen

Ausdrucksformen in verschiedenen Medien kennen lernen

Kreative sprachliche Gestaltungsmittel kennen lernen Durch kreativen Umgang mit Lau-

ten Woumlrtern Saumltzen oder Texten Moumlglichkeiten sprachlicher Gestaltung erleben und er-

proben

Wissen uumlber Sprache erwerben und anwenden wie es fuumlr einen moumlglichst fehlerfreien

Sprachgebrauch notwendig ist Rechtschreiben

6

Den Gebrauchswortschatz entsprechend dem jeweiligen Thema stetig erweitern und

orthographisch sichern

Ausgehend von individuellen Erfahrungen und Erlebnissen bereits entwickelten Werten

Praumlgungen und Sichtweisen geht es in diesem Beispiel vorrangig um das Verstaumlndnis fuumlr -

und das Selbstverstaumlndnis der Generationen konkret um Familie Familienstrukturen und

deren verschiedene Auspraumlgungen in geschichtlicher und kultureller Hinsicht Selbsterfah-

rung Austausch in Zweierteams und in der Gruppe ermoumlglichen einen Austausch uumlber ver-

schiedene Familienmodelle deren subjektive Bedeutungen und die Erweiterung der persoumln-

lichen und familiaumlr gewachsenen Sichtweisen zu diesem Thema Die Familiengeschichte

kann neben der Darstellung in Form eines Stammbaumes auch im Kompetenzfach Kreativi-

taumlt und Gestaltung durch die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS

Wien) bearbeitet werden

Wie unter dem Punkt 4 ersichtlich koumlnnen in vier Modulen folgende Hauptinhalte mit den

Lernenden erarbeitet werden

Was bedeutet Familie fuumlr mich persoumlnlich und was bedeutet dieser Begriff fuumlr andere oder

die Gesellschaft Woher komme ich wo liegen meine Wurzeln wer und was waren meine

Vorfahren wie kann ich diese Informationen in grafischer Form ansprechend darstellen

Weiterhin wird an einem Beispiel das Referieren und Praumlsentieren gelernt und erprobt In

differenziert gestalteten Uumlbungssequenzen koumlnnen die Lernenden in Modul 2 ihr Wissen zu

den wichtigsten Bindewoumlrtern und der Nebensatzstruktur und in Modul 3 zur Konjugation und

dem richtigen Gebrauch der Vergangenheitsformen festigen oder erweitern

Schlieszliglich koumlnnen die Lernenden ihr darstellerisches Potenzial in einem Rollensiel zeigen

und dabei Gedanken und Emotionen zum Ausdruck bringen

Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es Kenntnisse zu erweitern Stigmatisierungen aufzuwei-

chen und Offenheit bzw Toleranz gegenuumlber bdquoFremdenldquo anzubahnen oder zu entwickeln

7

6 Deskriptoren

Deskriptoren Sprache

Se

que

nz

Sze

na

rio

Texte verstehen und geschichtliche und gesell-schaftliche Zusammenhaumlnge herstellen

1 Texte formal und inhaltlich erschlieszligen 2 3 4 21 31 42

2 Aus Texten Fragen ableiten 2 3 31

3 Textsorten und ihre Funktionen unterscheiden 2 3 21 31

4 Varietaumlten von Sprache und Texten erkennen und einordnen

3 31

5 Texte reflexiv und kritisch erfassen 2 21

6 Unterschiedliche Medien als Informationsquelle nutzen und kritisch entschluumlsseln

1 2 3 12 21 31 33

Schreiben und Standpunkte darlegen

7 Texte mit unterschiedlichen Schreibabsichten verfassen

8 Schriftlich Position beziehen 2 21

9 Informationen bearbeiten und schriftlich mitteilen 1 3 12 31

11 Unterschiedliche Texte und Textsorten adres-satengerecht und themengerecht verfassen und gestalten

12 Grundregeln der Rechtschreibung sowie Grammatik richtig anwenden

1 2 3 4 12 21 31 34 42

Partizipieren und muumlndlich kommunizieren

13 Aktiv zuhoumlren und sich konstruktiv an einem Gespraumlch beteiligen

1 2 3 4 11 21 31 32 33 41

14 Informationen muumlndlich einholen und weiterge-ben

2 3 21 32

15 Sprache anlassgemaumlszlig partnerInnengerechert und sozial verantwortlich gebrauchen

1 3 4 11 12 31 32 33 43

16 Formales und kreatives Gestaltungspotential von Sprache nutzen und Inhalte praumlsentieren

2 3 21 31 32 33

17 Grundlegenden Wortschatz und Grundgram-matik richtig verwenden

1 2 3 4 alle

18 Anliegen vorbringen Meinungen vertreten und Position beziehen

1 2 3 12 21 31 32 33

19 Sprache zur Gestaltung und Reflexion der poli-tischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nutzen

2 4 21 41 43

8

7 Moumlglichkeiten der Umsetzung

Sequenz 1 Einstieg in das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo

Ziele

Die Lernenden gewinnen einen Uumlberblick uumlber die eigene Familiestruktur und die der

anderen TeilnehmerInnen

Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen und ihre bereits erworbenen Kenntnisse zum

Thema Familie

Die Lernenden werden sich uumlber ihren individuellen Standpunkt zum Thema klar

Methode Story Circle Filmimpuls Diskussion Plakaterstellung

Dauer 100 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Filme Computer mit Internetzugang Beamer Lautsprecher Notizzet-

tel Flipchart Stifte

Szenario 11 Story Circle - bdquoIch wir und die anderenldquo

Die Lernenden stellen sich im Kursraum auf Nach der Reihe nennen die Lernenden und

TrainerInnen ihre Vor- und Nachnamen und ihre Wohnorte Danach werden die Bedeutun-

gen der Vor- und Nachnamen genannt (Bsp Gloria stammt aus dem Lateinischen und be-

deutet RuhmEhre Sagmeister die Silbe Sag bedeutet so viel wie Saumlge also hatten Vorfah-

ren eventuell etwas mit Holz zu tun) Die Wohnorte der Lernenden und TrainerInnen bilden

Punkte auf einer imaginaumlren Landkarte (Bsp der Lernende A kommt aus Moosburg die Ler-

nende B aus Villach Villach liegt westlich von Moosburg Die Lernenden nehmen so im

Raum Aufstellung)

Als naumlchstes nennen TrainerInnen und Lernende ihren Geburtsort und versuchen sich geo-

graphisch entsprechend aufzustellen Weiter geht es mit dem Geburtsort der Mutter und der

Groszligmutter

Mit dieser Uumlbung ist ein erstes Erfassen der eigenen Herkunft moumlglich es werden erste Ge-

meinsamkeiten gefunden Zusaumltzlich koumlnnen auch noch die Berufe der Vorfahren erfragt

werden Durch diese Uumlbung entsteht eine Landkarte die die unterschiedlichen Herkunftsor-

te der Lernenden und damit deren Vielfalt im Hinblick auf ihren familiaumlren als auch kulturellen

Hintergrund aufzeigt

9

Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 6: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

6

Den Gebrauchswortschatz entsprechend dem jeweiligen Thema stetig erweitern und

orthographisch sichern

Ausgehend von individuellen Erfahrungen und Erlebnissen bereits entwickelten Werten

Praumlgungen und Sichtweisen geht es in diesem Beispiel vorrangig um das Verstaumlndnis fuumlr -

und das Selbstverstaumlndnis der Generationen konkret um Familie Familienstrukturen und

deren verschiedene Auspraumlgungen in geschichtlicher und kultureller Hinsicht Selbsterfah-

rung Austausch in Zweierteams und in der Gruppe ermoumlglichen einen Austausch uumlber ver-

schiedene Familienmodelle deren subjektive Bedeutungen und die Erweiterung der persoumln-

lichen und familiaumlr gewachsenen Sichtweisen zu diesem Thema Die Familiengeschichte

kann neben der Darstellung in Form eines Stammbaumes auch im Kompetenzfach Kreativi-

taumlt und Gestaltung durch die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS

Wien) bearbeitet werden

Wie unter dem Punkt 4 ersichtlich koumlnnen in vier Modulen folgende Hauptinhalte mit den

Lernenden erarbeitet werden

Was bedeutet Familie fuumlr mich persoumlnlich und was bedeutet dieser Begriff fuumlr andere oder

die Gesellschaft Woher komme ich wo liegen meine Wurzeln wer und was waren meine

Vorfahren wie kann ich diese Informationen in grafischer Form ansprechend darstellen

Weiterhin wird an einem Beispiel das Referieren und Praumlsentieren gelernt und erprobt In

differenziert gestalteten Uumlbungssequenzen koumlnnen die Lernenden in Modul 2 ihr Wissen zu

den wichtigsten Bindewoumlrtern und der Nebensatzstruktur und in Modul 3 zur Konjugation und

dem richtigen Gebrauch der Vergangenheitsformen festigen oder erweitern

Schlieszliglich koumlnnen die Lernenden ihr darstellerisches Potenzial in einem Rollensiel zeigen

und dabei Gedanken und Emotionen zum Ausdruck bringen

Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es Kenntnisse zu erweitern Stigmatisierungen aufzuwei-

chen und Offenheit bzw Toleranz gegenuumlber bdquoFremdenldquo anzubahnen oder zu entwickeln

7

6 Deskriptoren

Deskriptoren Sprache

Se

que

nz

Sze

na

rio

Texte verstehen und geschichtliche und gesell-schaftliche Zusammenhaumlnge herstellen

1 Texte formal und inhaltlich erschlieszligen 2 3 4 21 31 42

2 Aus Texten Fragen ableiten 2 3 31

3 Textsorten und ihre Funktionen unterscheiden 2 3 21 31

4 Varietaumlten von Sprache und Texten erkennen und einordnen

3 31

5 Texte reflexiv und kritisch erfassen 2 21

6 Unterschiedliche Medien als Informationsquelle nutzen und kritisch entschluumlsseln

1 2 3 12 21 31 33

Schreiben und Standpunkte darlegen

7 Texte mit unterschiedlichen Schreibabsichten verfassen

8 Schriftlich Position beziehen 2 21

9 Informationen bearbeiten und schriftlich mitteilen 1 3 12 31

11 Unterschiedliche Texte und Textsorten adres-satengerecht und themengerecht verfassen und gestalten

12 Grundregeln der Rechtschreibung sowie Grammatik richtig anwenden

1 2 3 4 12 21 31 34 42

Partizipieren und muumlndlich kommunizieren

13 Aktiv zuhoumlren und sich konstruktiv an einem Gespraumlch beteiligen

1 2 3 4 11 21 31 32 33 41

14 Informationen muumlndlich einholen und weiterge-ben

2 3 21 32

15 Sprache anlassgemaumlszlig partnerInnengerechert und sozial verantwortlich gebrauchen

1 3 4 11 12 31 32 33 43

16 Formales und kreatives Gestaltungspotential von Sprache nutzen und Inhalte praumlsentieren

2 3 21 31 32 33

17 Grundlegenden Wortschatz und Grundgram-matik richtig verwenden

1 2 3 4 alle

18 Anliegen vorbringen Meinungen vertreten und Position beziehen

1 2 3 12 21 31 32 33

19 Sprache zur Gestaltung und Reflexion der poli-tischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nutzen

2 4 21 41 43

8

7 Moumlglichkeiten der Umsetzung

Sequenz 1 Einstieg in das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo

Ziele

Die Lernenden gewinnen einen Uumlberblick uumlber die eigene Familiestruktur und die der

anderen TeilnehmerInnen

Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen und ihre bereits erworbenen Kenntnisse zum

Thema Familie

Die Lernenden werden sich uumlber ihren individuellen Standpunkt zum Thema klar

Methode Story Circle Filmimpuls Diskussion Plakaterstellung

Dauer 100 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Filme Computer mit Internetzugang Beamer Lautsprecher Notizzet-

tel Flipchart Stifte

Szenario 11 Story Circle - bdquoIch wir und die anderenldquo

Die Lernenden stellen sich im Kursraum auf Nach der Reihe nennen die Lernenden und

TrainerInnen ihre Vor- und Nachnamen und ihre Wohnorte Danach werden die Bedeutun-

gen der Vor- und Nachnamen genannt (Bsp Gloria stammt aus dem Lateinischen und be-

deutet RuhmEhre Sagmeister die Silbe Sag bedeutet so viel wie Saumlge also hatten Vorfah-

ren eventuell etwas mit Holz zu tun) Die Wohnorte der Lernenden und TrainerInnen bilden

Punkte auf einer imaginaumlren Landkarte (Bsp der Lernende A kommt aus Moosburg die Ler-

nende B aus Villach Villach liegt westlich von Moosburg Die Lernenden nehmen so im

Raum Aufstellung)

Als naumlchstes nennen TrainerInnen und Lernende ihren Geburtsort und versuchen sich geo-

graphisch entsprechend aufzustellen Weiter geht es mit dem Geburtsort der Mutter und der

Groszligmutter

Mit dieser Uumlbung ist ein erstes Erfassen der eigenen Herkunft moumlglich es werden erste Ge-

meinsamkeiten gefunden Zusaumltzlich koumlnnen auch noch die Berufe der Vorfahren erfragt

werden Durch diese Uumlbung entsteht eine Landkarte die die unterschiedlichen Herkunftsor-

te der Lernenden und damit deren Vielfalt im Hinblick auf ihren familiaumlren als auch kulturellen

Hintergrund aufzeigt

9

Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 7: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

7

6 Deskriptoren

Deskriptoren Sprache

Se

que

nz

Sze

na

rio

Texte verstehen und geschichtliche und gesell-schaftliche Zusammenhaumlnge herstellen

1 Texte formal und inhaltlich erschlieszligen 2 3 4 21 31 42

2 Aus Texten Fragen ableiten 2 3 31

3 Textsorten und ihre Funktionen unterscheiden 2 3 21 31

4 Varietaumlten von Sprache und Texten erkennen und einordnen

3 31

5 Texte reflexiv und kritisch erfassen 2 21

6 Unterschiedliche Medien als Informationsquelle nutzen und kritisch entschluumlsseln

1 2 3 12 21 31 33

Schreiben und Standpunkte darlegen

7 Texte mit unterschiedlichen Schreibabsichten verfassen

8 Schriftlich Position beziehen 2 21

9 Informationen bearbeiten und schriftlich mitteilen 1 3 12 31

11 Unterschiedliche Texte und Textsorten adres-satengerecht und themengerecht verfassen und gestalten

12 Grundregeln der Rechtschreibung sowie Grammatik richtig anwenden

1 2 3 4 12 21 31 34 42

Partizipieren und muumlndlich kommunizieren

13 Aktiv zuhoumlren und sich konstruktiv an einem Gespraumlch beteiligen

1 2 3 4 11 21 31 32 33 41

14 Informationen muumlndlich einholen und weiterge-ben

2 3 21 32

15 Sprache anlassgemaumlszlig partnerInnengerechert und sozial verantwortlich gebrauchen

1 3 4 11 12 31 32 33 43

16 Formales und kreatives Gestaltungspotential von Sprache nutzen und Inhalte praumlsentieren

2 3 21 31 32 33

17 Grundlegenden Wortschatz und Grundgram-matik richtig verwenden

1 2 3 4 alle

18 Anliegen vorbringen Meinungen vertreten und Position beziehen

1 2 3 12 21 31 32 33

19 Sprache zur Gestaltung und Reflexion der poli-tischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nutzen

2 4 21 41 43

8

7 Moumlglichkeiten der Umsetzung

Sequenz 1 Einstieg in das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo

Ziele

Die Lernenden gewinnen einen Uumlberblick uumlber die eigene Familiestruktur und die der

anderen TeilnehmerInnen

Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen und ihre bereits erworbenen Kenntnisse zum

Thema Familie

Die Lernenden werden sich uumlber ihren individuellen Standpunkt zum Thema klar

Methode Story Circle Filmimpuls Diskussion Plakaterstellung

Dauer 100 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Filme Computer mit Internetzugang Beamer Lautsprecher Notizzet-

tel Flipchart Stifte

Szenario 11 Story Circle - bdquoIch wir und die anderenldquo

Die Lernenden stellen sich im Kursraum auf Nach der Reihe nennen die Lernenden und

TrainerInnen ihre Vor- und Nachnamen und ihre Wohnorte Danach werden die Bedeutun-

gen der Vor- und Nachnamen genannt (Bsp Gloria stammt aus dem Lateinischen und be-

deutet RuhmEhre Sagmeister die Silbe Sag bedeutet so viel wie Saumlge also hatten Vorfah-

ren eventuell etwas mit Holz zu tun) Die Wohnorte der Lernenden und TrainerInnen bilden

Punkte auf einer imaginaumlren Landkarte (Bsp der Lernende A kommt aus Moosburg die Ler-

nende B aus Villach Villach liegt westlich von Moosburg Die Lernenden nehmen so im

Raum Aufstellung)

Als naumlchstes nennen TrainerInnen und Lernende ihren Geburtsort und versuchen sich geo-

graphisch entsprechend aufzustellen Weiter geht es mit dem Geburtsort der Mutter und der

Groszligmutter

Mit dieser Uumlbung ist ein erstes Erfassen der eigenen Herkunft moumlglich es werden erste Ge-

meinsamkeiten gefunden Zusaumltzlich koumlnnen auch noch die Berufe der Vorfahren erfragt

werden Durch diese Uumlbung entsteht eine Landkarte die die unterschiedlichen Herkunftsor-

te der Lernenden und damit deren Vielfalt im Hinblick auf ihren familiaumlren als auch kulturellen

Hintergrund aufzeigt

9

Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

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Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

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Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 8: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

8

7 Moumlglichkeiten der Umsetzung

Sequenz 1 Einstieg in das Thema bdquoFamilie im Wandelldquo

Ziele

Die Lernenden gewinnen einen Uumlberblick uumlber die eigene Familiestruktur und die der

anderen TeilnehmerInnen

Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen und ihre bereits erworbenen Kenntnisse zum

Thema Familie

Die Lernenden werden sich uumlber ihren individuellen Standpunkt zum Thema klar

Methode Story Circle Filmimpuls Diskussion Plakaterstellung

Dauer 100 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Filme Computer mit Internetzugang Beamer Lautsprecher Notizzet-

tel Flipchart Stifte

Szenario 11 Story Circle - bdquoIch wir und die anderenldquo

Die Lernenden stellen sich im Kursraum auf Nach der Reihe nennen die Lernenden und

TrainerInnen ihre Vor- und Nachnamen und ihre Wohnorte Danach werden die Bedeutun-

gen der Vor- und Nachnamen genannt (Bsp Gloria stammt aus dem Lateinischen und be-

deutet RuhmEhre Sagmeister die Silbe Sag bedeutet so viel wie Saumlge also hatten Vorfah-

ren eventuell etwas mit Holz zu tun) Die Wohnorte der Lernenden und TrainerInnen bilden

Punkte auf einer imaginaumlren Landkarte (Bsp der Lernende A kommt aus Moosburg die Ler-

nende B aus Villach Villach liegt westlich von Moosburg Die Lernenden nehmen so im

Raum Aufstellung)

Als naumlchstes nennen TrainerInnen und Lernende ihren Geburtsort und versuchen sich geo-

graphisch entsprechend aufzustellen Weiter geht es mit dem Geburtsort der Mutter und der

Groszligmutter

Mit dieser Uumlbung ist ein erstes Erfassen der eigenen Herkunft moumlglich es werden erste Ge-

meinsamkeiten gefunden Zusaumltzlich koumlnnen auch noch die Berufe der Vorfahren erfragt

werden Durch diese Uumlbung entsteht eine Landkarte die die unterschiedlichen Herkunftsor-

te der Lernenden und damit deren Vielfalt im Hinblick auf ihren familiaumlren als auch kulturellen

Hintergrund aufzeigt

9

Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

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Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

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Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

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Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

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8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

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Szenario 12 Kurzfilmimpuls

Um den Wandel in der Familie und anderen Lebensformen aufzuzeigen werden Filmimpulse

durch die TrainerInnen gezeigt Die Auswahl der gezeigten Sequenzen erfolgt durch dieden

TrainerIn

Beispiel 1 Sozialkunde bdquoWandel der Familie und anderer Lebensformenldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY

Beispiel 2 bdquoPhoumlnixldquo ndash Dokumentation bdquoFruumlherSpaumlterJetzt ndash Familieldquo

httpwwwyoutubecomwatchv=yf7uijWLs_U

Die Lernenden notieren (Arbeitsblatt 1) was sie im Filmimpuls gesehen haben Die Auf-

zeichnungen dienen als Diskussionsgrundlage

Die Lernenden diskutieren nun in der Gruppe folgende Fragestellungen

Welcher Wandel wurde im Film sichtbar gemacht

Was war positiv an den bdquoaltenldquo Strukturen und Modellen

Was ist an den bdquoneuenldquo Strukturen und Modellen positiv

Welches Familienmodell ist mit meinem eigenen vergleichbar

Die Ergebnisse werden stichpunktartig aufgeschrieben Derdie TrainerIn sammelt diese ge-

meinsam mit den TeilnehmerInnen und stellt die Quintessenz daraus fuumlr alle sichtbar als dar

Eine Moumlglichkeit dazu ist die Gestaltung eines Plakats welches von allen gemeinsam erstellt

werden kann Jeder Lernende bringt ihre Faumlhigkeiten in Form von schriftlichen Beitraumlge oder

Zeichnungen mit ein

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

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Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 10: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

10

Arbeitsblatt 1

Kurzfilmimpuls ndash Notizen

Beobachtung Ich sehe dasshellip

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

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Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

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Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 11: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

11

Sequenz 2 bdquoMit dem Begriff bdquoFamilieldquo arbeitenldquo

Ziele

Die Lernenden kennen die Bedeutung des Begriffs bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropauml-

ischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen zunehmend grammatikalisch und standartsprachlich korrekt Mei-

nungen aumluszligern und Standpunkte begruumlnden

Die Lernenden definieren ihren eigenen Familienbegriff

Die Lernenden koumlnnen ihren Familienstammbaum erstellen und ihre Person als Glied in

einer Kette erkennen

Methode Partnerarbeit schriftlich PassantInnenumfrage Input durch die TrainerInnen Ar-

beitsblaumltter Brainstorming Mindmap Stammbaumerstellung Recherche Informationen

sammeln und filtern Praumlsentation Ergebnisse sichern

Dauer 350 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Nachschlagewerke Internetzugang Pinwaumlnde Flipchartpapier und

Stifte Textmarker Arbeitsblaumltter EDV-Raum Software zur Stammbaumerstellung

Szenario 21 bdquoWas bedeutet der Begriff bdquoFamilieldquoldquo

Vorverstaumlndnis aktivieren Was bedeutet fuumlr die Lernenden bdquoFamilieldquo

Die Ausgangsfrage geht vom subjektiven Verstaumlndnis aus Aussagen und Meinungen zu

diesem Thema werden in Partnerarbeit auf Flipchartpapier geschrieben und anschlieszligend im

Raum aufgehaumlngt Die anderen Lernenden erhalten die Gelegenheit dazu Fragen zu stellen

Miniumfrage Was denkt der Mann die Frau auf der Straszlige zum Thema bdquoFamilieldquo

Die Lernenden stellen PassantInnen drei Fragen zum Thema bdquoWunschfamilieldquo (siehe Ar-

beitsblatt 2) Die Antworten werden am Handy bzw mit einem digitalen Aufnahmegeraumlt auf-

genommen oder in Stichworten notiert Im Anschluss werden die Antworten transkribiert und

zusammengefasst Jeder Lernende befragt 3 bis 4 PassantInnen

Ziel ist es die Lernenden dazu zu animieren fremde Menschen anzusprechen und ihre Fra-

gen zu stellen Weiters sollen die erhobenen Antworten durch die Transkription und Verdich-

tung ausgewertet werden Fuumlr die Darstellung der statistischen Daten (Alter Geschlecht

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

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Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

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Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

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Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 12: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

12

Zufriedenheit mit Familienleben) wird Excel verwendet Die Aussagen der Befragten werden

unter Uumlberbegriffen zusammengefasst und als Kernaussagen in einem kurzen Text wieder-

gegeben Dadurch erhalten die Lernenden ein Gefuumlhl fuumlr eine kleine Datenerhebung

Den Begriff bdquoFamilieldquo in Nachschlagewerken und dem Internet recherchieren

Bsp Duden bdquoFamilie - lateinisch familia (Gesinde Kollektivbindung)

a aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind be-

stehende (Lebens)Gemeinschaft

b Gruppe aller miteinander (bluts-)verwandten Personen Sippe

c (Biologie) systematische Einheit Kategorie in der naumlher miteinander ver-

wandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst

sind

d Gesamtheit Serie von aumlhnlich gebauten technischen Geraumlten [eines Herstel-

lers] mit gleichem oder verwandtem System

Aus httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Derdie TrainerIn gibt mehrere Beispiele und Definitionen an

Als Ergebnis von Sequenz 2 werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Begriff bdquoFamilieldquo im

Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der oumlsterreichischen Gesellschaft als Zusammen-

fassung auf einem Arbeitsblatt festgehalten (siehe Arbeitsblatt 3)

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 13: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

13

Szenario 21 bdquoEinen Stammbaum erstellenldquo

Die Recherche eines beliebigen oder des eigenen Stammbaumes ist interessant und gibt

einen guten Uumlberblick uumlber Herkunft Familienstrukturen und deren Wandel im Laufe der

Zeit Es werden auch die verschiedenen Herkunftsorte und unterschiedliche berufliche Taumltig-

keiten aufgezeigt

Als Einstieg bzw Beispiel kann der Stammbaum der Habsburger (Arbeitsblatt 4) gewaumlhlt

werden Maria Theresia kann beispielsweise als zentrale Figur herausgegriffen werden Die

Anfaumlnge des staatlichen Schulwesens in Oumlsterreich gehen auf die Schulreform von 1774

unter Maria Theresia zuruumlck Dies gilt als groszliger Meilenstein fuumlr die Gleichstellung von Maumln-

nern und Frauen

(Aus httpwwwbmukkgvatschulen bwueberblicksw_oestxml 23032013)

Die Lernenden beginnen im Rahmen des Kurses mit der Erstellung des Stammbaumes der

eigenen Familie oder einer interessanten (geschichtlichen) Beruumlhmtheit Die Erstellung er-

folgt digital Als Software das Programm bdquoFamiliy Tree Builder 60ldquo verwendet werden

httpwwwmyheritagedefamily-tree-

buil-

dertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_FTB_Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mb

YCFQdc3godHS0Ahw

Ergaumlnzung bdquoDigital Storytellingldquo (optional)

Dauer 300 Minuten

Gibt es eine Geschichte die die Lernenden gerne erzaumlhlen und weiter bearbeiten moumlchten

bietet sich die Methode des bdquoDigital Storytellingldquo (Erwin Schmitzberger VHS Wien) an Es

werden damit digitale Kompetenzen im Hinblick auf digitale Bildbearbeitung Erstellung eines

Filmes und digitale Tonbearbeitung erworben Es entsteht ein Kurzfilm Naumlhere Informatio-

nen und Beispiele fuumlr Digital Stories finden Sie unter httpwwwdigitalstoryatdsvjoom

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 14: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

14

Arbeitsblatt 2

Miniumfrage

Angaben zur Person Geschlecht______________

Alter_____________

Fragen

Was ist Ihrer Meinung nach eine bdquogluumlckliche Familieldquo

Wie ist das Leben in Ihrer Familie

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Familienleben auf einer Skala von 1 bis 10

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden

Es kommt eine gute Fee und Sie haben einen Wunsch frei Wie sieht Ihre Wunsch-

familie aus

Vielen Dank fuumlr Ihre Mitarbeit

Durchgefuumlhrt von ______________________ Datum _________________

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Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 15: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

15

Arbeitsblatt 3

Begriff bdquoFamilieldquo im Kontext der mitteleuropaumlischen Kultur und der

oumlsterreichischen Gesellschaft - Zusammenfassung

1 Was bedeutet Familie fuumlr Sie

2 Was waren die vorrangigen Meinungen in der PassantInnenumfrage zum Thema

bdquoWunschfamilieldquo Skizzieren Sie stichpunktartig

3 Notieren Sie zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zum Familienbegriff aus

unterschiedlichen Bereichen zB Soziologie Biologie Politik Technik

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

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Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 16: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

16

Arbeitsblatt 4

Stammbaum der Habsburger

Quelle Internet 7 23032013

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

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Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 17: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

17

Sequenz 3 Familie fruumlher und heute

Ziele

Die Lernenden kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen den traditionellen und

modernen Familienstrukturen unserer Gesellschaft

Die Lernenden koumlnnen mehrere Bedingungen nennen die zur Bildung spezifischer tradi-

tioneller bzw moderner Familienstrukturen in unserer Gesellschaft gefuumlhrt haben

In Form von Kleingruppenreferaten stellen die Lernenden bdquotypischesldquo Familienleben Fa-

milienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen oumlsterreichischer Geschichte vor

Die Lernenden wiederholen und festigen die zwei wichtigsten Formen der Vergangenheit

das Perfekt und das Praumlteritum (hier vor allem das der unregelmaumlszligigen Verben und der

Modalverben) fuumlr den Gebrauch in gesprochener und geschriebener Sprache

Methode Textbearbeitung Leseverstaumlndnis Praumlsentation Partner-Gruppenarbeit Filmim-

puls Diskussionsrunden Arbeit im Plenum Einzelarbeit

Dauer 260 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Handouts Textmarker Flipchartpapier und Stifte Pinwaumlnde Laptop

mit CDRom- Laufwerk Boxen Beamer Bildkarten fuumlr Familienbilder Arbeitsblaumltter

Szenario 31 bdquoPraumlsentation - Familienmodelle in verschie-

denen Epochenldquo

Die Lernenden erhalten Texte zu Familienstrukturen aus unterschiedlichen Epochen (Ar-

beitsblatt 5) und bereiten je eine Epoche in Form von Praumlsentationen fuumlr die Gruppe auf

Jeweils zwei Personen gemeinsam bearbeiten eine Epoche (zB die Antike das Mittelalter

und die Neuzeit)

Vorbereitung und Anleitung

Der die TrainerIn erarbeitet gemeinsam mit den Lernenden wesentliche Strukturmerkmale

einer Praumlsentation und zeigt verschiedene Techniken der Vermittlung von Inhalten (Vortrag

ohne Hilfsmittel Flipchart Power Point etc) auf

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 18: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

18

Szenario 32 bdquoRaumltselquiz ndash Familienmodelle im 21 Jahr-

hundertldquo

Die Bilder der Familienlandkarte bdquoDie neuen Lebensformenldquo (Arbeitsblatt 6) werden ausge-

schnitten und jeder Lernende erhaumllt ein Modell Bilden Sie Rategruppen zu zwei Personen

Das dargestellte Modell muss mit Worten und Gesten in maximal 2 Minuten so beschrieben

werden dass die Gruppe die spezielle Familienstruktur erraten kann Der Begriff der Famili-

enstruktur darf in der Beschreibung nicht genannt werden (wie beim Spiel Tabu)

Szenario 33 bdquo Familienbilder im Wandel der Zeitldquo

Im Vergleich der verschiedenen Darstellungen der Familie sollen die Lernenden unterschied-

liche Rollen der einzelnen Familienmitglieder und deren Beziehungen zueinander erkennen

Beispiel Auf Arbeitsblatt 7 sind Familienbilder der Habsburger aus unterschiedlichen histo-

rischen Epochen abgebildet Diese veranschaulichen durch ihre Darstellung Gesichtsaus-

druumlcke und Aktivitaumlten einen Wandel Was faumlllt beim Betrachten auf Wie sind die Personen

angeordnet Gibt es Unterschiede bei der Darstellung von Maumlnnern und Frauen Wie sieht

die Umgebung aus Diskutieren Sie mit den Lernenden gemeinsam was ihnen zu den Bil-

dern einfaumlllt und arbeiten Sie die Unterschiede heraus

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

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Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

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Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

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Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 19: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

19

Szenario 34 bdquoGrammatik und Rechtschreibung Wortzu-

sammensetzungenldquo

Versuchen Sie aus folgenden Wortteilen sinnvolle Zusammensetzungen zu schaffen

Schreiben Sie die Zusammensetzungen mit Artikel im Singular (EZ) und im Plural (MZ)

auf

GRUNDWORT Wortzusammensetzung Ordnen Sie richtig zu

Stamm Leben

Haus Oberhaupt

Familien Rolle

Groszlig Baum

Zusammen Erziehung

Familien Platz

MutterVater Familie

Kinder Arbeit

Spiel Haushalt

Haus Familie

Wort Paar

Single Bau

Ehe Planung

Loumlsung

der Stammbaum die Stammbaumlume

die Hausarbeit (en)

die Familienplanung (en)

die Groszligfamilie (en)

das Zusammenleben

das Familienoberhaupt die Familien-

oberhaumlupter

die Mutter-Vaterrolle (n)

die Kindererziehung

der Spielplatz die Spielplaumltze

der Hausbau die Hausbauten

die Wortfamilie (en)

der Singlehaushalt die Singlehaushalte

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 20: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

20

Arbeitsblatt 5

Epochen der Familie

bdquoEpochen der Familie

Ein Streifzug durch 2000 Jahre Familie - von der Antike bis ins 21 Jahrhundert

Ein Blick in die Geschichte zeigt dass das Schlagwort vom bdquoWandel der Familieldquo nicht nur

fuumlr die Gegenwart gilt Die Vorstellungen Aufgaben und Funktionen der Mutter-Vater-Kind-

Konstellation haben sich kontinuierlich veraumlndert und wurden immer wieder neu definiert

Dieser Beitrag soll die Entwicklungslinien der Sozialform bdquoFamilieldquo in den vergangenen 2000

Jahren skizzieren

Antike

Die Kernfamilie war bereits in der Antike das Ideal wie Beschreibungen des Familienlebens

von griechischen und roumlmischen Autoren zeigen In der Realitaumlt waren die Vater-Mutter-

Kind-Konstellationen aber wegen der haumlufigen Scheidungen und der groszligen Sterblichkeit

keine stabilen Einheiten Kinder wuchsen quasi in Patchworkfamilien mit Stiefelternteilen und

Stiefgeschwistern auf Bezugspersonen waren oft Sklavinnen und Sklaven die haumlufig die

Erziehung leiteten Die Kindersterblichkeit war sehr hoch und es waren selten mehr als zwei

Kinder vorhanden Zudem war eine hohe Kinderzahl unerwuumlnscht weil zu viele Erben die

Zersplitterung des Familienvermoumlgens bedeuteten

Fuumlr die roumlmische Familie charakteristisch war die patria potestas die uneingeschraumlnkte

Macht uumlber die familia zu der auch die verheirateten Soumlhne mit Familien sowie Sklaven

Vieh und sonstiger Besitz gehoumlrten Weiters praumlgten hohe Sterblichkeit spaumltes Heiratsalter

der Maumlnner und fruumlhes der Frauen sowie zahlreiche Wiederverheiratungen das Bild

Auch im antiken Griechenland war die Lebenserwartung gering die Soumlhne heirateten spaumlt

und vom aumlltesten wurde auch erwartet dass nach der Uumlbernahme des Haushaltes Vater

bzw Mutter bei ihm verbleiben konnten Die familiaumlre Solidaritaumlt war sehr wichtig im Notfall

konnte man damit rechnen Zuflucht im Haushalt eines Verwandten zu finden

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Einehe zum allgemein verbindlichen Modell Zudem wurde die Ehe

der bedeutendste Faktor des Verwandtschafts- und Familiensystems Grundlagen fuumlr diese

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 21: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

21

Entwicklung war unter anderem die Bedeutungslosigkeit von Abstammung fuumlr das Christen-

tum

Ein weiteres europaumlisches Spezifikum das sich im Mittelalter herausbildete ist das Haus als

maszliggeblicher Rahmen der Familiengemeinschaft In vielen Kulturen des mittelalterlichen

Europas fielen Heirat und Uumlbernahme der Hausherrenstellung zusammen Mit diesem Mus-

ter der Haushaltsformierung war allerdings eine relativ lange Wartezeit bis zur Heirat ver-

bunden

Aus dem Gattenpaar und seinen Kindern bestehende Familienformen herrschten vor den-

noch kam es zum Zusammenleben mit nichtverwandten Personen innerhalb der Hausge-

meinschaft aus Gruumlnden der Arbeitskraumlfteergaumlnzung Fuumlr die Familienzugehoumlrigkeit war das

Leben unter einem Dach die gemeinsam verrichtete Arbeit und nicht die Abstammung ent-

scheidend Die groumlszligte Verbreitung fand die Haushaltsfamilie mit Produktionsfunktion ver-

bunden mit einer offenen und flexiblen Familienorganisation speziell zu Ende des Mittelal-

ters

Neuzeit

In der Neuzeit nahm die Zahl jener Personen stark zu die eine eigene Familie samt Haushalt

hatten aber kein eigenes Haus besaszligen Allerdings wurden mit dem Wort bdquoHausrdquo nicht nur

Gebaumlude sondern auch die darin lebende soziale Gruppe gemeint Zur Benennung blutsver-

wandter Personen setzte sich daher ndash besonders im 18 Jahrhundert ndash die Bezeichnung

bdquoFamilieldquo durch Der Anspruch auf familiaumlre Intimitaumlt und damit zusammenhaumlngend die Ab-

lehnung des Zusammenlebens mit nichtverwandten Personen ging erst im 19 Jahrhundert

von der buumlrgerlichen Familie aus und erfasste immer breitere Bevoumllkerungsgruppen

Die Zeit zwischen Heirat und Menopause wurde in den europaumlischen Agrargesellschaften

uumlblicherweise voll zur Fortpflanzung genuumltzt Die Geburtenzahlen waren dabei hoch die

Kinderzahlen blieben aber bedingt durch hohe Saumluglingssterblichkeit Kriege und Hunger

relativ gering Bewusste Geburtenkontrolle kam erst im Bildungsbuumlrgertum auf Hier wurden

wenige Kinder zu Beginn der Ehe gezeugt Das Motiv dafuumlr waren die mit dem Erhalt des

sozialen Status verbundenen hohen Ausbildungskosten fuumlr die Kinder Die Erziehung der

Kinder wurde in der geschlossenen Privatsphaumlre der buumlrgerlichen Familie angeregt von der

Aufklaumlrung immer mehr reflektiert und intentional gesteuert In der laumlndlichen Bevoumllkerung

und den staumldtischen Unterschichten erfolgte die Kindererziehung hingegen vor allem durch

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 22: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

22

Dienstboten und aumlltere Geschwister Die Wissensvermittlung erfolgte dabei durch Mitleben

und Mitarbeiten

Ehe und Familie hatten in der vorindustriellen Zeit grundsaumltzlich einen instrumentellen Cha-

rakter und waren gepraumlgt durch die Produktionsfunktion Die Ehe wurde eingegangen um

Kinder zu haben damit ndash je nach sozialer Schicht ndash Vermoumlgen und Namen vererbt werden

konnten oder damit die Versorgung der Familienmitglieder bei Krankheit und Alter garantiert

war

Der Uumlbergang vom 20 ins 21 Jahrhundert

Die langfristigen familialen Entwicklungslinien des 20 Jahrhunderts lassen sich in zwei Leit-

bildern zusammenfassen die als Paradigmata dieses Jahrhundert praumlgten und auch noch

ins 21 Jahrhundert hineinwirken

Das bdquobuumlrgerliche Familienbildldquo entstand im Buumlrgertum des 19 Jahrhunderts und war bis weit

ins 20 Jahrhundert das Leitbild fuumlr weite Bevoumllkerungskreise Es beruht auf einer Trennung

der Aufgaben der auch klare Geschlechterrollen entsprechen Die Frau ist fuumlr den Binnenbe-

reich die Haushaltsfuumlhrung und die Kindererziehung verantwortlich waumlhrend der Mann

durch Erwerbstaumltigkeit die Familien oumlkonomisch absichert Die Ehe hat in diesem Familien-

bild ihren Zweck darin Liebe und geistig-emotionale Uumlbereinstimmung zwischen den Part-

nern herzustellen und sie bildet den normativen Rahmen fuumlr Sexualitaumlt Die Kindererziehung

gilt als eine houmlchst persoumlnliche Verantwortung der Eltern

Erst die Auswirkungen der Industrialisierung in der Zeit nach dem II Weltkrieg haben in Ver-

bindung mit dem bdquoWirtschaftswunderldquo das buumlrgerliche Leitbild der Trennung von Familie und

Erwerbstaumltigkeit endguumlltig zum gesellschaftlichen Normalfall werden lassen

Das bdquoneue Familienbildldquo laumlsst sich auf das Gedankengut der Arbeiterbewegung und des Li-

beralismus zuruumlckfuumlhren und hat seine Wurzeln ebenfalls im 19 Jahrhundert Dieses Famili-

enbild geht davon aus dass sich der Mensch nur durch Berufsarbeit selbst verwirklichen

koumlnne Die oumlkonomische Unabhaumlngigkeit durch Erwerbstaumltigkeit sichert die Freiheit der Part-

nerwahl und ermoumlglicht die Gleichberechtigung in der Partnerbeziehung Die Liebe ist nicht

nur das Motiv fuumlr die Partnerwahl sondern auch die Grundlage der Ehe Besteht sie nicht

mehr haben die Ehegatten die Freiheit sich voneinander zu trennen Da es dem Anspruch

nach keine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung innerhalb der Familie gibt uumlbernehmen

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 23: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

23

beide Ehepartner die Verantwortung fuumlr Haushalt Kindererziehung Binnenbereich und Au-

szligenkontakte Damit beide Elternteile erwerbstaumltig sein koumlnnen muss aber die Kinderbetreu-

ung von der Gesellschaft sichergestellt werden die dadurch zu einer oumlffentlichen Angele-

genheit wird

Das buumlrgerliche Familienbild verblasst zugunsten des neuen Familienbildes in seiner gesell-

schaftlichen Wirksamkeit zusehends Voreheliche Sexualbeziehungen Berufstaumltigkeit ver-

heirateter Frauen bzw Muumltter Gleichberechtigung der Frau in der Ehe die groszlige Rolle von

auszligerhaumluslicher Kinderbetreuung entsprechen mehr dem neuen Familienbild Die Familie

hat als umfassendes lebensbestimmendes System ausgedient sie ist oft nur mehr ein Teil

der individuellen Biographie dessen Bedeutung von der jeweiligen Lebensphase und der

persoumlnlichen Sinnzuschreibung abhaumlngt Als wesentlichste Aufgaben der Familie am Anfang

des 21 Jahrhunderts bleiben die Organisation eines konsumorientierten Lebensstils die

gemeinsame Freizeitgestaltung und die Rekreation bdquo

Autor Mag Rudolf Karl Schipfer wissenschaftlicher Mitarbeiter am OumlIF

Quelle Internet 6 23032013

24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

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24

Arbeitsblatt 6

bdquoDie neuen Lebensformenldquo

25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

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9 Abbildungsverzeichnis

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23032013

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Internet 9

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25

Arbeitsblatt 7 Familienbilder der Habsburger im Wandel der Zeit

Bernhard Stingl Familie des Kaisers

Maximilian I

Martin van Meytens Franz I Stephan

und Maria Theresia im Kreise der

Familie

Kaiser Franz III und Familie

26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

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26

Die Familie des Kaisers von Oumlster-

reich

Ludwig Angerer Die allerhoumlchste

Kaiserfamilie

Familie Otto von Habsburg

Quelle Internet 1 23032013

27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

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23032013

Internet 3

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Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

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httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

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9 Abbildungsverzeichnis

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27

Sequenz 4 Familien hier und anderswo ndash meine Familie

deine Familie

Ziele

Die Lernenden erfahren durch zwei bis drei Beispiele aus dem Film bdquoBabysldquo dass es in

unterschiedlichen Gesellschaften bzw Kulturen auch verschiedene Modelle familiaumlren

Zusammenlebens gibt

Die Lernenden nehmen wahr dass Begriffe wie bdquoarm und reichldquo oder bdquogluumlcklich und un-

gluumlcklichldquo subjektiv unterschiedlich verstanden werden

Die Lernenden entwickeln ein Verstaumlndnis fuumlr die eigene Situation und Offenheit bzw

Toleranz gegenuumlber anderen soll angebahnt werden

Methode Filmimpuls Diskussion Grammatikuumlbung bdquoGroszlig- und Kleinschreibungldquo Praumlsenta-

tion von Traditionen aus der Heimat

Dauer 240 Minuten

Benoumltigte Hilfsmittel Laptop Beamer Lautsprecher Arbeitsblatt

Szenario 41 bdquoFilmimpuls bdquoBabiesldquo (2010)ldquo

In der folgenden Aufgabe sehen die Lernenden Ausschnitte aus dem Film bdquoBabiesldquo bdquoBabiesldquo

ist ein franzoumlsischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Regisseur Thomas Balmes der

Saumluglinge aus der Mongolei Japan Namibia und den USA in ihrem ersten Lebensjahr ihre

Entwicklung und die Rolle der Eltern in den verschiedenen Kulturen zeigt Gesamtdauer des

Films 79 Minuten

Fuumlr den Unterricht werden die Filmsequenzen von Bayar aus der Mongolei und Mari aus

Japan gewaumlhlt Die beiden Kulturen divergieren sehr stark und zeigen sehr groszlige Unter-

schiede auf

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

28

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

Page 28: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

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damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

Die Lernenden besprechen anschlieszligend in der Gruppe was sie gesehen und empfunden

haben

Moumlgliche Fragestellungen

Wovon erzaumlhlt der Film

Aus welchen Kulturkreisen stammen die Babys im gezeigten Dokumentarfilm

Wie ist der Umgang der Eltern mit ihren Kindern

Wo sind die groumlszligten kulturellen Unterschiede zu erkennen

Welche Kultur ist der eigenen Herkunftskultur am aumlhnlichsten

In welchen Familienmodellen leben die Babys

Hinweis Die TrainerInnen achten bei diesem Arbeitsauftrag besonders darauf dass alle

Lernenden zu Wort kommen und ihre Eindruumlcke und Meinungen schildern koumlnnen

Zu Beginn soll eine freie Diskussion entstehen die moumlglichen Fragestellungen koumlnnen im

Laufe der Diskussion zur Aktivierung bearbeitet werden

29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

31

8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

Internet 8

httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

Internet 9

wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013

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29

Szenario 42 bdquoGrammatik Groszlig- und Kleinschreibungldquo

Folgender Text sollen in die einzelnen bdquoWortbestandteileldquo getrennt werden

Schreiben Sie anschlieszligend den Text in richtiger Groszlig- und Kleinschreibung auf

Direktnachseinergeburtwirdbayarinmehreredeckeneingewickeltundfestgezurrtsodass ervoll-

kommenbewegungsunfaumlhigist

ErwirdnaumlmlichnachdergeburtgleichmitdemmotorradnachBayanchandmanigebracht mittenin-

derzentralmongolischensteppewoergemeinsammitseinenelternwohnt

DortlebterineinerJurtegemeinsammitHuumlhnernundZiegen

Seineelternbindenihnauchmanchmalmiteinemseilambettfestdamitersichnichtamofen

Verbrennenkann

Bayarweintimlaufedesfilmsnichteineinzigesmal

Marilebtintkyosiehttaumlglichfernkennttiereundpflanzennurausbilderbuumlchernunddemzoo

undbesuchtmitihrermamaeinenbaby-kursnachdemanderen

Siebesitzteineunmengeanspielsachenundwirktinihremuumlberladenenkinderzimmer

mituntersehrungluumlcklichunduumlberfordert

Loumlsung

Bayar Direkt nach seiner Geburt wird Bayar in mehrere Decken eingewickelt und festge-

zurrt sodass er vollkommen bewegungsunfaumlhig ist Er wird naumlmlich nach der Geburt gleich

mit dem Motorrad nach Bayanchandmani gebracht mitten in der zentralmongolischen Step-

pe wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt Dort lebt er in einer Jurte gemeinsam mit

Huumlhnern und Ziegen Seine Eltern binden ihn auch manchmal mit einem Seil am Bett fest

damit er sich nicht am Ofen verbrennen kann Bayar weint im Laufe des Films nicht ein ein-

ziges Mal

Mari Mari lebt in Tokyo sieht taumlglich Fern kennt Tiere und Pflanzen nur aus Bilderbuumlchern

und dem Zoo und besucht mit ihrer Mama einen Baby-Kurs nach dem anderen Sie besitzt

eine Unmenge an Spielsachen und wirkt in ihrem uumlberladenen Kinderzimmer mitunter sehr

ungluumlcklich und uumlberfordert

30

Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

Internet 8 18072013

Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

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8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

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9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

23032013

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httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

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Szenario 43 (optional) Traditionen aus meiner Heimat

Die Lernenden praumlsentieren unterschiedliche Traditionen aus ihrer Heimat Dies koumlnnen tra-

ditionelle Gerichte Taumlnze Trachten Feiern etc sein Wichtig ist hier Vielfalt und Interkultur-

alitaumlt als Bereicherung darzustellen und dieses Thema sehr sensibel zu betrachten Die Art

der Praumlsentation wird von den Lernenden selbst gewaumlhlt

Eventuell kann auch ein ganzer Kurstag dafuumlr verwendet werden sozusagen ein bdquoTag der

offenen Tuumlrldquo zum Kennenlernen desder anderen Lernenden Jeder Lernende bringt eine

traditionelle Speise aus der Heimat mit zieht eine landesuumlbliche Tracht an bereitet eine

kurze Praumlsentation uumlber die Heimat vor

Beispiel Palmbuschen binden ndash ein

Osterbrauch

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Beispiel Kaumlsnudel eine traditionelle Kaumlrntner Speise

Internet 9 18072013

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23032013

Internet 3

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Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

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9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

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httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

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Page 31: Kompetenzfeld Deutsch Kommunikation und Gesellschaft ... · PDF file1 Kompetenzfeld Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft Themenbereich: Selbstverständnis der Geschlechter und

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8 Quellenverzeichnis

Internet 1

httpwwwhabsburgernetdeunterrichtmodulefamilienbilder-im-wandel-version-

fuer-unterstufe 23032013

Internet 2

httpwwwmyheritagedefamily-tree-build-ertrn=ppc_googleamptrp=Austria_DE_EN_

FTB_ Content_Newamptrl=chartampgclid=COuly6v_mbYCFQdc3godHS0Ahw

23032013

Internet 3

httpwwwdudenderechtschreibungFamilie 23032013

Internet 4

httpwwwyoutubecomwatchv=nQ2OoVkmE7Q 23032013

Internet 5

httpwwwyoutubecomwatchv=ix5hCS0I2GY 23032013

Internet 6

httpwwwoifacatservicezeitschrift_beziehungsweisedetailtx_ttnews5Btt_new

s5D=201ampcHash=99b1973f75bb70402169d20f96f3b0be 23032013

9 Abbildungsverzeichnis

Internet 7

httpwwwgenheinz-wemberdeoesterreichpicsStammbaumRegentenjpg

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httpwwwsalzburgervolkskulturat 18072013

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wwwkath-kirche-kaerntenat 18072013