kommentar tattoo: wenn die · tes „tattoo“ durch captain cook im jahre 1774 machte diese kunst...

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Robert Schuman Institut www.j1t.be Dienstag, 26. Februar 2013 Marvel kämpft seit 80 Jahren gegen das Böse Unsere Helden Seite 3 In vielen Ländern leben Schwule gefährlich Todesstrafe! Seite 4 Journalist für 1 Tag Telefon: 087/59 13 06 E-Mail: [email protected] website: www.j1t.be Morgen mit: Königliches Athenäum St.Vith Powered by: SERVICE Doch die Einführung des Wor- tes „Tattoo“ durch Captain Cook im Jahre 1774 machte diese Kunst erst richtig greif- bar. Der Begriff ist vom poly- nesischen Wort „Tatau“ abge- leitet, welches sich vermutlich aus dem Geräusch entwickelt hat, das beim Schlagen auf den vor Ort traditionell be- nutzten Tätowierkamm ent- stand. Historiker gehen davon aus, dass jedes Volk der Erde die Tradition des Tätowierens zu irgendeinem Zeitpunkt kann- te und pflegte. Deshalb ist es schwierig, den Entstehungsort des Tattoos festzulegen. Ange- blich stammen die ersten Er- scheinungen aus Europa und Südamerika. In Chile wurden 7000 Jahre alte Mumien ent- deckt, die Tattoos an Armen und Füßen besaßen. Der be- kannteste europäische Fund war die Mumie Ötzi, deren Ge- lenke 57 Tattoos aufwiesen. Ötzi hatte 57 Tattoos auf den Gelenken Im Laufe der Geschichte wurden viele unterschiedliche Techniken eingesetzt, die je- doch alle auf demselben Prin- zip beruhen: Die Haut wird verletzt, indem ihr Farbe zuge- führt wird. Diese traditionel- len Methoden waren allesamt schmerzhaft und zeitaufwän- dig. Bei den Völkern Polynesi- ens war früher ein Tätowier- kamm gebräuchlich, der aus verschiedenen Knochen her- gestellt wurde. Die Spitze des Kammes, eingetunkt in Tinte, einem Gemisch aus Wasser und Asche, wurde im Takt in die Haut geschlagen. Die Inuit hingegen tränkten dünne Fäden in Farbe und führten diese dann mit einer Nadel unter die Haut. In der japanischen Kultur setzte sich die sogenannte „Te- bori-Methode“ durch: Bis zu 10 Nadeln wurden in einer Reihe an einem langen Bam- busstock angebracht und un- ter die Haut gestochen. Kohle war die Basis für die Motive und wurde mit anderen Subs- tanzen zu einer Farbe zusammengemischt. Auch heute noch wird diese Methode ohne jegliche Maschi- nen eingesetzt und mit Stolz weiterge- führt. Diese Technik hat sich seit Jahrhunderten kaum verän- dert. Jedoch arbeiten die tradi- tionellen, japanischen Täto- wierer heute oft versteckt, so- dass es nicht einfach ist, sie ausfindig zu machen. Ihre Mo- tive und Methoden werden im Westen sehr geschätzt. Tattoos spielten für die Menschen eine wichtige Rolle im Bereich der Traditionen und Rituale. Jedoch war der Zweck der Körpermalerei von Kultur zu Kultur unterschied- lich. So wurden z.B. die Frauen der Ainu, die Ureinwohner Nordjapans, zu ihrer Hochzeit an Mund, Armen und Beinen tätowiert, im Glauben, dass ei- ne Frau mit untätowierten Lippen keine Erlösung nach dem Tode fand. Bis 1890 wur- den in Bosnien katholische Mädchen tätowiert, um ihren Beitritt zum Islam zu verhin- dern. Auch koptische Christen in Ägypten tragen noch heute Kreuze am rechten Handge- lenk, um sich vom Islam zu distanzieren. Eine weitere reli- giöse Anwendung bestand bei den Buddhisten in Südostasi- en, deren Tattoos mystische Kräfte, magischen Schutz oder Glück verleihen sollten. Thomas Edison konzipierte den Vorläufer der Tattoo-Ma- schine, ein Gravurgerät, im Jahre 1877. Einige Jahre später baute Samuel F. Oreilly ein Ge- rät, das 1891 als „Tattooing Ma- chine“ patentiert wurde. Die elektrische Tattooma- schine bestand aus bewegli- chen Windungen, einer Nadel- stange und einer Spule. Diese Teile sind auch heute noch die gebräuchlichsten Komponen- ten eines solchen Geräts. Seitdem entwickelte sich die moderne Tätowierung rasant weiter. Mit bis zu 3000 Schlä- gen pro Minute lässt die elekt- ronische Maschine in kurzer Zeit auf eine weniger schmerz- hafte Weise ein ganzes Kunst- werk entstehen. Tätowierungen sind Symbo- le für die Ewigkeit. Hinter vie- len Tattoos steckt eine Bedeu- tung, denn sie weisen oft auf die Lebensgeschichte des Trä- gers hin. Tattoos sind überdies viel mehr als nur eine Zeichnung auf der Haut; sie verkörpern eine gewisse Lebenseinstel- lung. Tattoos haben nicht nur die Haut ihrer Träger sondern auch die Geschichte der Menschheit mitgeprägt und werden dies wohl auch noch in Zukunft tun. VON LINDSAY RUTTÉ Tätowierungen sind wahr- scheinlich die früheste Art der Körperkunst, die be- reits lange vor Beginn der christlichen Zeitrechnung ausgeübt wurde. Eupen Tattoo: Körperkunst so alt wie die Menschheit Wenn die Haut spricht... Ein Foto des als Meistertätowierer von St. Pauli bekannt gewordenen, verstorbenen Künstlers Herbert Hoffmann. Foto: dpa Tätowierungen sind Symbole für die Ewigkeit. Der Nobelpreisträger Sinclair Lewis hat einmal gesagt: „Der Winter ist keine Jahres- zeit, sondern eine Aufgabe.“ Wer am Montagmorgen aus dem Haus musste, wäre am liebsten zurück ins Bett ge- hüpft. Zu diesem Schneecha- os befragten wir den Chef- arzt des Nikolaushospitals in Eupen Dr. Guido Klinkenberg und den Polizeibeamten Eric Hellebrandt. Dr. Guido Klinkenberg klärt über die Lage im Kranken- haus auf. Dr. Klinkenberg, gab es am Wochenende viele Verletzte durch Verkehrsunfälle? Wie sah es in der Notaufnahme aus? Nein, im Gegenteil. Aufgrund des Schnees trauen sich die Menschen nicht auf die Stra- ße, weder zu Fuß noch mit dem Auto. Es war sehr ruhig und angenehm, es gab weni- ger Fälle als sonst. Was ist denn das gefährliche an dem Wetter? Vielen Menschen wird die Tauphase nach dem Schnee- fall zum Verhängnis, da sich Glatteis bildet. Dann entste- hen viele Verletzungen durch die unsichtbare Gefahr. Eric Hellebrandt, Pressespre- cher der Polizeizone Weser- Göhl Eupen, befragten wir ebenfalls zu diesem Thema. Wie viele Verkehrsunfälle wurden bei Ihnen am Wo- chenende registriert? Es wurden nur 5 gemeldet, aber nur einer war auf Glätte zurückzuführen. Zum Ver- gleich gebe ich Ihnen die In- formation, dass letztes Jahr nur 13 Unfälle durch Glatteis bzw. durch eine nasse Fahr- bahn verursacht worden sind. Gab es nur Blechschaden oder auch Verletzte? Nein, es gab keine Verletz- ten, eher kleinere Blechschä- den, die aber nicht mit dem Wetter in Verbindung ste- hen. Lediglich ein Autofahrer rutschte aufgrund von Glatt- eis nach hinten und berührte ein anderes Auto. Wie bereitet sich die Polizei auf so eine Art Einsatz vor, und was benötigen Sie? Eigentlich ist es in solchen Fällen genauso wie in einem normalen Verkehrsunfall. Unterschiede gibt es nicht, denn wie gesagt, die meis- ten Verkehrsunfälle entste- hen nicht durch das Wetter. Was raten Sie Autofahrern bei diesem Wetter? Die beste Empfehlung sind gute Winterreifen sowie die Anpassung der Geschwindig- keit. Diese zwei Kriterien sind notwendig. Christina Bähr Angelina Frings Winterzauber statt Schneechaos - Kaum Probleme durch winterliche Niederschläge NACHGEFRAGT Dr. Guido Klinkenberg Eric Hellebrandt Am Karnevalsmontag fand am Bushof in Eupen eine Party statt, auf der nicht nur Karnevalsmusik, son- dern auch Techno und Charthits liefen. Die Orga- nisatoren der AGK (Arbeits- gemeinschaft Karneval Eu- pen Kettenis) hatten die nicht karnevalistische Mu- sik verboten. Vielen Zugteil- nehmern ist nicht klar, war- um diese Entscheidung ge- troffen wurde. Einerseits sollten die Jugendlichen die Freiheit bekommen, den Musikstil selber aussuchen zu können, weil sie Stim- mung machen und sich ei- nen schönen Abschluss für den Zug wünschen. Ande- rerseits ist nicht nur die Freiheit wichtig, sondern auch die Verantwortung. Nur die Jugendlichen, die durch harte Beats und Alko- hol aggressiv oder streit- süchtig werden, sollten vom Bushof verwiesen wer- den. Im nächsten Jahr könnte man den Bushof in zwei Bereiche teilen: Auf ei- ner Seite gibt die Karnevals- musik den Ton an und auf der anderen Seite die nicht „karnevalistische“ Musik. Hoffentlich wird diese Party 2014 wieder stattfin- den, denn sie ist für viele das Highlight des Eupener Karnevalszugs. Es ist eine Feier, die die Karnevals- gruppen verbindet, denn je- der feiert mit jedem. KOMMENTAR Freiheit & Pflicht Bushofparty ................................ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Von Angelique Decroupet

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Page 1: KOMMENTAR Tattoo: Wenn die · tes „Tattoo“ durch Captain Cook im Jahre 1774 machte diese Kunst erst richtig greif- ... Ein Foto des als Meistertätowierer von St. Pauli bekannt

Robert Schuman Institut www.j1t.be Dienstag, 26. Februar 2013

Marvel kämpftseit 80 Jahrengegen das Böse

Unsere Helden

Seite 3

In vielen Ländernleben Schwulegefährlich

Todesstrafe!

Seite 4

Journalist für 1 TagTelefon: 087/59 13 06E-Mail: [email protected]: www.j1t.beMorgen mit:KöniglichesAthenäum St.Vith

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S E RV I C E

Doch die Einführung des Wor-tes „Tattoo“ durch CaptainCook im Jahre 1774 machtediese Kunst erst richtig greif-bar. Der Begriff ist vom poly-nesischen Wort „Tatau“ abge-leitet, welches sich vermutlichaus dem Geräusch entwickelthat, das beim Schlagen aufden vor Ort traditionell be-nutzten Tätowierkamm ent-stand.

Historiker gehen davon aus,dass jedes Volk der Erde dieTradition des Tätowierens zuirgendeinem Zeitpunkt kann-te und pflegte. Deshalb ist esschwierig, den Entstehungsortdes Tattoos festzulegen. Ange-blich stammen die ersten Er-scheinungen aus Europa undSüdamerika. In Chile wurden7000 Jahre alte Mumien ent-deckt, die Tattoos an Armenund Füßen besaßen. Der be-kannteste europäische Fundwar die Mumie Ötzi, deren Ge-lenke 57 Tattoos aufwiesen.

Ötzi hatte 57 Tattoosauf den Gelenken

Im Laufe der Geschichtewurden viele unterschiedlicheTechniken eingesetzt, die je-doch alle auf demselben Prin-zip beruhen: Die Haut wirdverletzt, indem ihr Farbe zuge-führt wird. Diese traditionel-len Methoden waren allesamtschmerzhaft und zeitaufwän-

dig. Bei den Völkern Polynesi-ens war früher ein Tätowier-kamm gebräuchlich, der ausverschiedenen Knochen her-gestellt wurde. Die Spitze desKammes, eingetunkt in Tinte,einem Gemisch aus Wasserund Asche, wurde im Takt indie Haut geschlagen.

Die Inuit hingegen tränktendünne Fäden in Farbe undführten diese dann mit einerNadel unter die Haut.

In der japanischen Kultursetzte sich die sogenannte „Te-bori-Methode“ durch: Bis zu10 Nadeln wurden in einerReihe an einem langen Bam-busstock angebracht und un-ter die Haut gestochen. Kohlewar die Basis für die Motiveund wurde mit anderen Subs-tanzen zu einer Farbezusammengemischt.

Auch heute nochwird diese Methodeohne jegliche Maschi-nen eingesetzt undmit Stolz weiterge-führt.

Diese Technik hat sich seitJahrhunderten kaum verän-dert. Jedoch arbeiten die tradi-tionellen, japanischen Täto-wierer heute oft versteckt, so-dass es nicht einfach ist, sieausfindig zu machen. Ihre Mo-tive und Methoden werden imWesten sehr geschätzt.

Tattoos spielten für dieMenschen eine wichtige Rolleim Bereich der Traditionenund Rituale. Jedoch war derZweck der Körpermalerei vonKultur zu Kultur unterschied-lich. So wurden z.B. die Frauender Ainu, die UreinwohnerNordjapans, zu ihrer Hochzeitan Mund, Armen und Beinentätowiert, im Glauben, dass ei-ne Frau mit untätowiertenLippen keine Erlösung nachdem Tode fand. Bis 1890 wur-den in Bosnien katholischeMädchen tätowiert, um ihren

Beitritt zum Islam zu verhin-dern. Auch koptische Christenin Ägypten tragen noch heuteKreuze am rechten Handge-lenk, um sich vom Islam zudistanzieren. Eine weitere reli-giöse Anwendung bestand beiden Buddhisten in Südostasi-en, deren Tattoos mystischeKräfte, magischen Schutz oderGlück verleihen sollten.

Thomas Edison konzipierteden Vorläufer der Tattoo-Ma-schine, ein Gravurgerät, imJahre 1877. Einige Jahre späterbaute Samuel F. Oreilly ein Ge-rät, das 1891 als „Tattooing Ma-

chine“ patentiert wurde.Die elektrische Tattooma-

schine bestand aus bewegli-chen Windungen, einer Nadel-stange und einer Spule. DieseTeile sind auch heute noch diegebräuchlichsten Komponen-ten eines solchen Geräts.

Seitdem entwickelte sich diemoderne Tätowierung rasantweiter. Mit bis zu 3000 Schlä-gen pro Minute lässt die elekt-ronische Maschine in kurzerZeit auf eine weniger schmerz-hafte Weise ein ganzes Kunst-werk entstehen.

Tätowierungen sind Symbo-

le für die Ewigkeit. Hinter vie-len Tattoos steckt eine Bedeu-tung, denn sie weisen oft aufdie Lebensgeschichte des Trä-gers hin.

Tattoos sind überdies vielmehr als nur eine Zeichnungauf der Haut; sie verkörperneine gewisse Lebenseinstel-lung. Tattoos haben nicht nurdie Haut ihrer Träger sondernauch die Geschichte derMenschheit mitgeprägt undwerden dies wohl auch nochin Zukunft tun.

VON LINDSAY RUTTÉ

Tätowierungen sind wahr-scheinlich die früheste Artder Körperkunst, die be-reits lange vor Beginn derchristlichen Zeitrechnungausgeübt wurde.

� Eupen

Tattoo: Körperkunst so alt wie die Menschheit

Wenn dieHaut spricht...

Ein Foto des als Meistertätowierer von St. Pauli bekannt gewordenen, verstorbenenKünstlers Herbert Hoffmann. Foto: dpa

Tätowierungen sind Symbolefür die Ewigkeit.

Der Nobelpreisträger SinclairLewis hat einmal gesagt:„Der Winter ist keine Jahres-zeit, sondern eine Aufgabe.“Wer am Montagmorgen ausdem Haus musste, wäre amliebsten zurück ins Bett ge-hüpft. Zu diesem Schneecha-os befragten wir den Chef-arzt des Nikolaushospitals inEupen Dr. Guido Klinkenbergund den Polizeibeamten EricHellebrandt.

Dr. Guido Klinkenberg klärtüber die Lage im Kranken-haus auf.

Dr. Klinkenberg, gab es amWochenende viele Verletztedurch Verkehrsunfälle? Wiesah es in der Notaufnahme

aus?Nein, im Gegenteil. Aufgrunddes Schnees trauen sich dieMenschen nicht auf die Stra-ße, weder zu Fuß noch mitdem Auto. Es war sehr ruhigund angenehm, es gab weni-ger Fälle als sonst.Was ist denn das gefährlichean dem Wetter?

Vielen Menschen wird dieTauphase nach dem Schnee-fall zum Verhängnis, da sichGlatteis bildet. Dann entste-hen viele Verletzungen durchdie unsichtbare Gefahr.

Eric Hellebrandt, Pressespre-cher der Polizeizone Weser-Göhl Eupen, befragten wirebenfalls zu diesem Thema.

Wie viele Verkehrsunfällewurden bei Ihnen am Wo-chenende registriert?Es wurden nur 5 gemeldet,aber nur einer war auf Glättezurückzuführen. Zum Ver-gleich gebe ich Ihnen die In-formation, dass letztes Jahrnur 13 Unfälle durch Glatteisbzw. durch eine nasse Fahr-

bahn verursacht wordensind.Gab es nur Blechschadenoder auch Verletzte?Nein, es gab keine Verletz-ten, eher kleinere Blechschä-den, die aber nicht mit demWetter in Verbindung ste-hen. Lediglich ein Autofahrerrutschte aufgrund von Glatt-

eis nach hinten und berührteein anderes Auto.Wie bereitet sich die Polizeiauf so eine Art Einsatz vor,und was benötigen Sie?Eigentlich ist es in solchenFällen genauso wie in einemnormalen Verkehrsunfall.Unterschiede gibt es nicht,denn wie gesagt, die meis-ten Verkehrsunfälle entste-hen nicht durch das Wetter.Was raten Sie Autofahrernbei diesem Wetter?Die beste Empfehlung sindgute Winterreifen sowie dieAnpassung der Geschwindig-keit. Diese zwei Kriteriensind notwendig.

Christina BährAngelina Frings

Winterzauber statt Schneechaos - Kaum Probleme durch winterliche NiederschlägeN AC H G E F R AGT

Dr. Guido Klinkenberg Eric Hellebrandt

Am Karnevalsmontag fandam Bushof in Eupen eineParty statt, auf der nichtnur Karnevalsmusik, son-dern auch Techno undCharthits liefen. Die Orga-nisatoren der AGK (Arbeits-gemeinschaft Karneval Eu-pen Kettenis) hatten dienicht karnevalistische Mu-sik verboten. Vielen Zugteil-nehmern ist nicht klar, war-um diese Entscheidung ge-troffen wurde. Einerseitssollten die Jugendlichen die

Freiheit bekommen, denMusikstil selber aussuchenzu können, weil sie Stim-mung machen und sich ei-nen schönen Abschluss fürden Zug wünschen. Ande-rerseits ist nicht nur dieFreiheit wichtig, sondernauch die Verantwortung.Nur die Jugendlichen, diedurch harte Beats und Alko-hol aggressiv oder streit-süchtig werden, solltenvom Bushof verwiesen wer-den. Im nächsten Jahrkönnte man den Bushof inzwei Bereiche teilen: Auf ei-ner Seite gibt die Karnevals-musik den Ton an und aufder anderen Seite die nicht„karnevalistische“ Musik.

Hoffentlich wird dieseParty 2014 wieder stattfin-den, denn sie ist für vieledas Highlight des EupenerKarnevalszugs. Es ist eineFeier, die die Karnevals-gruppen verbindet, denn je-der feiert mit jedem.

KO M M E N TA R

Freiheit &Pflicht

Bushofparty

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VonAngeliqueDecroupet

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Dienstag, 26. Februar 2013

Heutige Schule: RSI

ZEITUNGChefredakteure:Pascal KayLindsay Rutté

Redakteure:Christina BährRaquel BährAngelique DecroupetLamija DelicNina KoepAngelina FringsTheresa HenkesFlorence SignonMara ThissenGary T‘jampensRebecca Vununu

Fotografen:Raquel BährMara Thissen

Layout:Angelique DecroupetLamija Delic

Korrektoren:Guido HickJean-Luc Wehr

INTERNETJola GesikowskaDélia KalffAysun KarahanMaxim LeufgenJennifer MakanguNouhaila MamdouhCéline PitzFélicie ThonnardRachel Van CauwenbergeBenan Yardim

RADIOJennifer KniepenDalina LudwigsYannick Pesch

FERNSEHENYves BauensYannick GodesarAlija SofticMichelle Wiesemes

I M P R E S S U M

Das Auftreten dieser Krank-heit hängt nicht etwa mitschlechten Erfahrungen in derPubertät, einer unglücklichenLiebe oder Hormonsstörun-gen zusammen. Tatsächlichhaben 20% der Jugendlicheneine depressive Phase vor demErwachsenwerden, und diesewird als ernst zunehmendeKrankheit aufgefasst, meistdurch Schulprobleme, Ärgerzu Hause, Gewalt gegen ande-re oder Drogenmissbrauchverursacht.

20% der Jugendlichenhaben depressive Phasevor Erwachsenwerden

Doch nicht nur diese Aspek-te spielen eine bedeutendeRolle, sondern auch das Um-feld der Betroffenen hat einengroßen Einfluss auf deren See-lenzustand.

Die Depression ist eine töd-liche Krankheit, die schlei-chend oder plötzlich auftretenkann. Mehr als 10% der schweran Depressionen erkranktenMenschen begehen Selbst-mord.

Bereits im 19. Jahrhundertwurden die Grundlagen desheutigen Systems der Klassifi-zierung psychischer Störun-gen von dem Psychiater EmilKraeplin, dem Gründer desheutigen Max-Planck-Institutsfür Psychatrie in München,entdeckt. Kraeplin begründetedie vergleichende oder auchtranskulturelle Psychiatrie, dieden Einfluss unterschiedlicherkultureller Gegebenheiten aufdie Entstehung und Sympto-me einer psychischen Krank-

heit untersucht.Wie erkennen Sie, ob Ihr

Kind oder auch Sie selbst aneiner Depression leiden?

Eine Veränderung des Ess-verhaltens ist eines der sicht-barsten Anzeichen. Wenn dasKind sich überdies zurück-zieht, kaum etwas sagt, beiKritik überreagiert oderschnell wütend wird, solltenSie es unbedingt beobachten.

Drogenkonsum kann eben-falls eine Depression auslösen,die später zu Schlaflosigkeitund Konzentrationsschwächeführen kann. In denschlimmsten Fällen gehen dieGemütszustände von Selbst-vorwürfen, d.h. einemGefühl der Wertlosig-keit und Schwäche, zuGedanken des Selbst-mords über.

Oft verletzen die Be-troffenen sich selbst,indem sie sich mitscharfen Gegenständen an Ar-men und Beinen ritzen. In die-sem Fall wird ihr Kind langär-melige Kleidungsstücke tra-gen, um auf diese Weise dieWunden zu verbergen.

Die meisten Jugendlichen,die einen Selbstmord planen,möchten nicht sterben, son-dern auf ihre Not und Ver-zweiflung aufmerksam ma-chen, da sie vielleicht keineoder zu wenig Aufmerksam-keit erhalten oder einfach nurHilfe brauchen.

Ein neues Verfahren, Intro-vision genannt, bedeutetwortwörtlich übersetzt „In-nenschau“. Diese Methode sollnicht nur bei Depressionenhelfen, sondern auch beiSchwerhörigkeit, Burnout undMigräne.

Die Erfinderin, AngelikaWagner, berichtet, dass Sport-

ler ihre Methode praktizieren,um sich besser auf anstehen-de Wettkämpfe konzentrierenzu können.

Die Introvision hilft innere

Konflikte zu lösen, die durchdie Vorstellungen und Erwar-tungen anderer oder die eige-nen entstehen, die manglaubt, nicht erfüllen zu kön-nen. Ein mentales Training,d.h. die Introversion, kann diegeistigen Blockaden lösen. Umdie inneren Konfikte abkop-peln zu können und erfolgrei-cher, entspannter und leis-tungsfähiger zu sein, mussman sich Stress, Angst undSchmerz bewusst werden. AlsAufwärmetraining dienen spe-zielle Wahrnehmungsübun-gen. Zuerst sollten Sie mit Ih-rem Kind Ihren Hausarzt auf-suchen, da er bereits ein Ver-hältnis zu Ihnen aufgebaut

hat und Ihnen Fachärzte undExperten empfehlen kann, z.B.Kinderpsychiater, Psychothe-rapeuten für Kinder und Ju-gendliche sowie Familien- undErziehungsberatungsstellen.

Nicht vergessen werden soll-ten dabei eine ausgeglicheneErnährung und ausreichendeNachtruhe, denn diese tragenwesentlich zu unserem Wohl-befinden bei.

Viele Menschen, vor allemEltern, fragen sich, woranes liegt, dass immer mehrJugendliche an Depressio-nen leiden. Liegt es nun anden Eltern und an der Er-ziehung oder liegt es etwaam übermäßigen Konsumvon Alkohol, Drogen undSpielen?

VON ANGELIQUE DECROUPET

� Eupen

Depression: Ursachen und Thearpien

„HilferufSelbstmord“

Keine Panik bei ruhigenKindern, sie sind nichtimmer depressiv

SPZ EupenVervierser Straße 144700 EupenTel. 087/59 80 59

� Therapie1Sporttherapie Durch Sport fühlen sich vieleMenschen frei und sind bes-ser gelaunt. Dies wird erklärtdurch die Ausschüttung vonbestimmten Stoffen im Ge-hirn, die glücklich machen.

� Therapie2LichttherapieIm Winter werden wir durchdie Dunkelheit müde undschlapp, doch die Helligkeit,d.h. das Sonnenlicht, wirktauf die Menschen positiv ein.

Zwei eingesetzte Therapien sind:H I N T E R G R U N D

„Ich bin morgens immer mü-de, aber abends werde ichwach“. Der Songtext vonLaing bringt das tagtäglicheProblem vieler Jugendlichenauf den Punkt. Wer kennt esnicht, das nächtelange Hin-und Herwälzen im Bett trotzMüdigkeit und das häufigproblematische Aufstehenmorgens vor der Schule.Lindsay Rutté hat einige ein-fache Ratschläge gesam-melt, die man befolgenkann, um in das Land derTräume zu gelangen und sichzu entspannen.

� Schaffe eine Wohlfühlatmos-phäre im Zimmer, indem dualle Uhren entfernst. Achtedarauf, dass das Zimmer gutbelüftet und abgedunkelt ist.Die ideale Zimmertempera-tur liegt zwischen 14 bis 18Grad.

� Gehe erst schlafen, wenn dumüde bist. Wenn du längereZeit (mehr als 30 Minuten)nicht einschlafen kannst,dann verlasse dein Bett, liesein Buch oder schreibe einenBrief.

� Schaffe Gewohnheiten: Ver-suche, jeden Abend zur glei-chen Uhrzeit ins Bett zu ge-hen, und stehe morgens zurgleichen Zeit auf, das giltauch für das Wochenende.

� Nickerchen sollten wennüberhaupt nicht länger als20 Minuten dauern.

� Andere Aktivitäten als Schla-fen und Sex gehören nichtins Bett.

� Gehe nicht mit einem vollenKopf ins Bett. Alle Gedanken,die dich beschäftigen solltestdu vor dem Schlafen auf-schreiben.

� Verzichte abends auf fetthal-tiges Essen. Eine leichteMahlzeit ist ratsamer. Hung-rig sollte man jedoch nichtins Bett.

� Verzichte am Abend auf Al-kohol sowie auf koffeinhalti-ge Getränke, die dir das Ein-schlafen erschweren.

� Greife nicht direkt zu Schlaf-mitteln! Omas Hausmittel-chen wie ein warmes Badoder eine Tasse Milch mitHonig wirken bereits beruhi-gend und entspannend.

Chronisch müde!S C H L A F H YG I E N E

Der Begriff Binge-Drinkingkommt aus dem Englischenund bedeutet „Rauschtrinken“oder umgangssprachlich aus-gedrückt: Komasaufen. Wieder Name andeutet, geht esdarum, so schnell wie möglichso viel wie möglich zu trinken.Verbreitet ist es schon bei Elf-bis 14-Jährigen.

Da in unserer GesellschaftAlkoholkonsum toleriert wirdund die Erwachsenen den Ju-gendlichen diesen in vielenFällen vorleben, wird das Ver-langen nach Alkohol schon injungen Jahren geweckt. Einwichtiger Grund für den Ex-zess ist der Spaßfaktor, aberauch Langeweile und das Be-dürfnis, mal vom Alltag abzu-schalten, werden von Betroffe-nen als Beweggründe genannt.

Heutzutage spielt besondersder Gruppenzwang eine wich-tige Rolle.

An Alkohol gelangen Min-derjährige meist durch ihrevolljährigen Freunde, in derRegel auf Partys. Viele Jungenund Mädchen kennen ihreGrenzen nicht, was dann oft-mals mit Bewusstlosigkeit en-den kann. Besonders zu Ereig-nissen wie Karneval wird aufSpirituosen zurückgegriffen,um Hemmungen zu überwin-den. Viele pubertierende Kin-der werden in Krankenhäusereingeliefert, weil sie sich nachübermäßigem Konsum nichtmehr auf ihren Beinen haltenkönnen. Die Folgen könnendramatisch sein: Ein übermä-ßiger Alkoholkonsum kann ei-nem Menschen für einigeStunden das Bewusstsein völ-lig rauben. Der aufgenomme-

ne Alkohol tötet nicht nur Ge-hirnzellen sondern breitetsich schnell im gesamten Ge-hirn aus und kann wichtigekörperliche Funktionen betäu-ben. Die Atmung und dasHerz-Kreislauf-System werdenbeeinträchtigt. Besonders aufdas jugendliche Gehirn, wel-ches noch im Reifungsprozessist, wirkt der Alkohol schäd-lich, da die geistige Entwick-lung gebremst wird.

Gerade bei Jugendlichen istdie Suchtgefahr sehr hoch,eben weil sich ihr Körperschon früh an Alkohol ge-wöhnt. Deswegen soll-ten Eltern ihreKinder möglichstlang von Alkoholund anderenDrogen fernhal-ten.

VON MARA THISSEN

Binge-Drinking: Der gefährliche Trend unter Jugendlichen

Bechern, bis das Hirn abschaltet

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GrenzEchoDienstag, 26. Februar 2013 17

Marvel Comics ist ein US-ame-rikanischer Comicverlag, derzu den größten der Welt ge-hört. Der Vorläufer von MarvelComics war die 1934 von Mar-tin Goodman gegründete „Ti-mely Publication“. Dazu ent-standen 1939 die „Timely Co-mics“. Martin Goodman, JohnGoldwater und Maurice Coynemachten sich 1931 selbststän-dig und veröffentlichten unterColumbia Publications das„Pulp Magazine“. 1939 erkann-te Goodman anhand der Er-folgsstory Superman das Po-tenzial der Comicbücher undverpflichtete Funnies Inc, fürihn Comics zu erstellen, undso entstand die erste Namor-Story (Sub-Mariner).

Die Marvel-Superheldenmüssen nicht mehr gegenBösewichte kämpfensondern gegenUrheberrechtsverletzung

Danach stellte Martin Good-man Stan Lee im Alter von 17Jahren ein, der anfangs nur fürniedrige Büroarbeiten zustän-dig war. Goodman sichertesich 1940 die Rechte der Cha-raktere von Funnies Inc. undstellte seine eigenen freienMitarbeiter, Joe Simon undJack Kirby ein, welche versuch-ten, neue Charaktere und Se-rien zu kreieren. Der Weg warversehen mit Fehlversuchen,bis 1941 „Captain America Co-mics“ publiziert wurden. 1944wurden die Comic-Abenteuerunter dem Label „Timely Ma-gazine“ mit dem Untertitel„Marvel Comics“ veröffent-licht.

Die Comics aus dem Mar-vel-Universum wurden imLaufe der Jahre sehr erfolg-reich und gewannen Fans aus

aller Welt.Da das 21. Jahrhundert mit

der Epidemie der Digitalisie-rung zu kämpfen hat, sind dieVerkaufszahlen der Marvel-Franchise gesunken. Denn wergeht heutzutage noch in einenComicladen, wenn er vor demComputer sitzen und die Ge-schichten umsonst habenkann? Die Marvel-Superhel-den wie Thor müssen in unse-rer Zeit nicht gegen Bösewich-te wie Loki kämpfen sonderngegen Piraterie und Urheber-rechtsverletzungen. Um dietreuen Filmfans und Sammlergleichermaßen zu befriedigen,wird die Welt der Superheldenschrittweise umgebaut. Au-ßerdem werden die Filme car-toonisiert, und so wird auchdie Neugierde geweckt, dieFortsetzung der Filme in dennächste Comicausgaben zu le-sen.

Durchbruch mit erstemSpiderman-Film

Der größte Comicverlag derWelt kann und will seine An-hänger bei guter Laune halten.Denn ohne sie wäre der Erfolgnicht möglich. Mit dem erstenSpiderman-Film schafften dieMarvel-Studios den Durch-bruch in der Filmszene. DerRegisseur Joss Whedon brachmit „The Avengers“ 2012 alleRekorde, denn der Film, indem Captain America, Hulk,Iron Man, Thor und Co zu se-hen waren, spielte mit einemBudget von 220 Millionennicht weniger als 1,511,757,790US-Dollar ein.

Viele selbsternannte Co-mic-Experten vergleichenMarvel Comics mit DC Comics(Superman, Batman). Dochkönnen diese beiden Produk-tionen überhaupt miteinan-der verglichen werden? Wäh-rend Marvel praktisch jedesJahr einen weiteren Film mitSuperhelden veröffentlicht,bleibt DC bisher mit Super-man, Batman und Green Lan-tern diesbezüglich auf derStrecke. Wie lautet das Ge-heimnis?

John Favreau, der Regisseurder ersten beiden Iron-ManFilme bewies mit großem Ehr-geiz, was er zu bieten hat. DieIron-Man Filme wurden vonvielen Fans gelobt und geprie-sen. Der größte Erfolg, „TheAvengers“, ist Jass Whedon zuverdanken, der auch für weite-

re Filmproduktionender Marvel Studiosverpflichtet wurde.

Mit Hollywood-stars wie RobertDowney Jr., ChrisHemsworth, ScarletJohansson, NataliePortman oder Gwy-neth Paltrow wer-den junge und imAugenblick belieb-te Schauspielerengagiert.

Für die Kino-besucherlohnt es sichauf jedenFall, denAbspannabzuwar-ten, denndort wirddarauf

hingewiesen, dass eseine Fortsetzung ge-ben wird: das Endedes Marvel-Univer-sums scheint nochlange nicht in Sicht.

Das Paradebei-spiel hierfür istThor. Hier geht esum den germani-schen Donnergott,der mit seinem Bru-der Loki in einenStreit mit fatalenFolgen gerät.

Superhelden ohneFehler gibt es bei Mar-vel nicht, weil Schwä-chen sie erst menschlichwirken lassen. So ist z.B.Spiderman ein jungerTeenager, der nichtweiß, wie er den schuli-schen Alltag meisternsoll. Diese Filme, Trick-filme und Comics sinddurch ihren Humorbekannt. Es findet sichimmer genug Raumfür Witze und Selbst-ironie.

Die fantastische Weltvon Marvel-ComicsOb X-men, Spiderman,Captain America oder TheAvengers - Marvel Comicssind ein Erfolgsrezept fürjeden Filmemacher undder Klassiker für alle Co-mics-Fans. Jeder, der Mar-vel kennt, verbindet denComicverlag mit dem krea-tiven Kopf, dem berühmtberüchtigten Stan Lee.Doch was ist Marvel undwer sind die Macher?

VON REBECCA VUNUNU

UND GARY T’JAMPENS

Unbesiegbar: Die Superhelden von heute und ihre Macher

Schreiten Menschen ein, wennsie Zeuge von Gewalt werden,oder denken sie in solcherleiSituationen nur an den Schutzihres eigenen Lebens?

Zivilcourage bezeichnet denMut, in bedrohlichen Situatio-nen hinzusehen, etwas zu sa-gen und einzugreifen, öffent-lich Stellung zu beziehen auseigener Überzeugung, oderfür andere, die in Not sind,einzustehen. Durch Zivilcou-rage werden Menschenrechteeingefordert und auch umge-setzt. Wenn von Zivilcourage

die Rede ist, wird grundsätz-lich zwischen drei Situationenunterschieden:

1. Unterdrückung in ei-nem Unrechtsstaat (z.B. in ei-ner Diktatur)

2. Gewaltsituationen zwi-schen Einzelnen und Gruppen(z.B. Angriffe auf Obdachlose)

3. Fälle struktureller Ge-walt, d.h. wenn gesellschaftli-che Zwänge Menschen ein-schränken oder erniedrigen(z.B. Diskriminierungen imBetrieb).

Geht es um Zivilcourage,wird von niemandem erwar-tet, dass er sich selbst in Ge-

fahr bringt. Vor allem habenältere Menschen selten denMut, die Helden zu spielen.Aber auch wenn sie in ihremAlter nicht mehr richtig da-zwischen gehen können, kön-nen sie doch Hilfe rufen.

Zivilcourage - eine Sachedes Alters?

Es ist klar, dass Senioren kei-ne Verfolgungsjagd aufneh-men können, aber sie könnenmit ihrem Handy die Polizei

informieren. Das Wichtigsteist, dass man in bedrohlichenSituationen nicht einfach weg-schaut, gleich welches Alterman hat. Wenn sich mehrereZeugen an einem Unglücksortbefinden, wird jeder Einzelneder Anwesenden unsicher, ober wirklich verantwortlich ist;denn die Verantwortung ver-teilt sich scheinbar auf allePersonen vor Ort. So denkendie meisten: ‚,Die anderenkönnen doch helfen!‘‘, so dassdann am Ende niemand han-delt. Dieses Phänomen der,,pluralistischen Ignoranz‘‘(Allport, 1924) kann man auch

als negativen Vorbildeffektumschreiben. Wegen der oft

unterdrückten emotionalenReaktion der Zeugen nimmt

jeder an, dass keine Notsitua-tion vorliegt und somit nichtsunternommen werden muss.

Männer zeigen mehr Hand-lungsintentionen, Frauenmehr Empathie. Frauen helfeneher indirekt und fühlen sichder bedrohlichen Situationnicht gewachsen, obwohl diesobjektiv betrachtet nicht im-mer unbedingt zutrifft.

Fakt ist, dass in unserer heu-tigen Gesellschaft noch vielGewalt und Diskriminierungherrschen, angesichts derermehr Leute hinsehen und hel-fen sollten, anstatt „aktiv“wegzuschauen.

Braucht die Welt mehr Helden?VON LAMIJA DELIC

Zivilcourage: Augenzeugen von Gewalt sind oft überfordert - Männer zeigen mehr Handlungsintentionen, Frauen mehr Empathie

� BassleaderWo?Flanders Expo GentWann?4.05.2013Wer?Coone, Korsakoff, Wildstylez

� Rock am RingWo?Nürnburgring, EifelWann?7.-9.06.2013Wer?30 Seconds to Mars, Bulletfor my Valentine, The Killers

� PinkpopWo?Megaland, LandgraafWann?14.-16.06.2013Wer?Green Day, Kings of Leon, El-lie Goulding

� Summerfestival Wo?Nieuw-Zuid, AntwerpenWann?29.-30.06.2013 Wer?Hardwell, Nicky Romero

� Rock WerchterWo?WerchterWann?4.-7.07.2013Wer?Bloc Party, Blur, Kings of Leon

� SummerjamWo?Führlinger See, KölnWann?5.-7.07.2013Wer?Patrice, Gentleman, SnoopLion

� Wacken Open AirWo?Wacken, Schleswig-HolsteinWann?1.-3.08.2013Wer?Deep Purple, Rammstein

� The QontitentWo?Recreation Area Puyenbro-eck, WachtebekeWann?9.-11.08.2013

� PukkelpopWo?Kiewit, HasseltWann?15.-17.08.2013

� TomorrowlandWo?Schorre Recreation Area,Boom Wann?26.-28.08.2013 Wer?Steve Aoki, Wildstylez, Aviici

FESTIVAL GUIDET E R M I N E

DA S Z I TAT

„Wir sind nicht nurverantwortlich für das,was wir tun, sondern auchfür das, was wir nicht tun.“Jean-Baptiste Molière

Marvels Figur„Iron-Man“, derim Film von Ro-bert Downey Jr.verkörpert wird.

Page 4: KOMMENTAR Tattoo: Wenn die · tes „Tattoo“ durch Captain Cook im Jahre 1774 machte diese Kunst erst richtig greif- ... Ein Foto des als Meistertätowierer von St. Pauli bekannt

18 GrenzEcho

Dienstag, 26. Februar 2013

Die sogenannten Verschwö-rungstheorien sind nichts wei-ter als „urban legends“, mo-derne Legenden, die mithilfeder Medien und des menschli-chen Verstandes verbreitetwerden. Zudem haben sichviele Verlage auf die Publikati-on dieser Theorien speziali-siert. Ist eine solche Geschich-te erst einmal im Umlauf, ver-breitet sie sich wie ein Lauf-feuer. Häufig entstehen diemodernen Legenden, wennMenschen in ein bevorstehen-des oder schon geschehenesEreignis mutmaßlich verdäch-tige Hinweise interpretieren.Und wer keine Anzeichen fin-det, schafft welche.

Hochburg sind dieVereinigten Staatenvon Amerika

So tut es der seit Jahren be-kannte Theoretiker Erich vonDäniken, der sich mit seinen

wortgewandten aber nicht be-wiesenen Theorien seinen Le-bensunterhalt verdient.

Die Hochburg der Verschwö-rungstheoretiker scheinen dieVereinigten Staaten von Ame-rika zu sein. Die Bandbreitegeht von Terroranschlägen bishin zu geheimen Überresteneines Ufos in der amerikani-schen Wüste. Verschwörungenbasieren meist auf dem ewiggleichen Prinzip von Gut ge-gen Böse. Die vermeintlichen„Guten“ sind natürlich diejeni-gen, die die Pläne der Bösen,die ihrerseits immer mächtig,wohlhabend sind und ein-flussreiche Freunde haben,ohne Furcht aufdecken. Hieb-und stichfeste Beweise fehlenden Theoretikern oftmals je-doch. Verschwörungstheorienwerden von sogenannten „Ver-schwörungstheoretikern“ auf-gestellt. Verschwörungstheo-retiker können anhand ver-schiedenster Merkmale unter-schieden werden. Prinzipiellgibt es vier Klassifizierungen.

Diese gelten in der Allge-meinheit als harmlos undschaden allenfalls sich selbst.Diese Gruppe von Theoreti-kern fühlen sich von Behör-den, Geheimdiensten oder Au-ßerirdischen bespitzelt, diedas Ziel verfolgen, ihnen ihreFreiheit zu rauben.

Diese Gruppe sieht sich als„Opfer“ der oben genanntenGruppe. Sie haben eine Ver-schwörung entdeckt und ver-breiten diese Theorie mittelsInternet. Die meisten Theore-tiker dieser Gruppe greifen le-diglich bereits bestehendeVerschwörungstheorien aufund entwickeln diese weiter.

Hier handelt es sich um Per-sonen, die durchtrieben ge-nauso wie genial, ein eigenesWeltbild erschaffen und ihre

Anhänger zum Zweck der ei-genen Befriedigung manipu-lieren- sei es, um das eigeneEgo zu stärken, sich als Gott zufühlen oder um Kapital anzu-häufen. Diese Gruppe weistMerkmale von Sektenführernauf.

Einer der erfolgreichstenVerschwörungstheoretikerwar Adolf Hitler.

Zu guter Letzt die vierteGruppe. Ihre Vertreter sitzenin manchen Regierungen undinfizieren ganze Bevölke-rungsgruppen mit ihren hass-erfüllten Theorien. Die Ver-folgten sind oftmals unbiegsa-me Andersdenkende, diescheinbar die Gesellschaftschädigen wollen. Einer der er-folgreichsten unter den Ver-schwörungstheoretikern warAdolf Hitler.

Eine der vertrauten Theo-rien ist die der „Skull and Bo-nes“, eines geheimen, im Un-tergrund agierenden Klans,dessen Mitgliederkreis sichaus reichen Familien zusam-menstellt. 1832 wurde die Ver-einigung von einem Studen-ten Namens William Hunting-ton in der Universität Yale inConnecticut als simpler Stu-dentenclub gegründet. Mitdem Namen „Brotherhood ofDeath“ und einem Vereins-wappen, das einer Piratenflag-ge gleicht, wächst die Verbin-dung stetig an, bis hin zu eineramerikanischen Regierungs-organisation, deren Aufgabedarin bestehen soll, das Landunter die Führung dieses Or-dens zu bringen. Die Anhän-ger werden ausschließlich ausder obersten Gesellschafts-

schicht der Yale-Universitätauserwählt, die im Vorfeld ge-wisse Tests und Riten übersich ergehen lassen müssen.Die Präsidentenposition sowiedie Führungspositionen beider CIA und andere wichtigeÄmter werden mit Mitglie-dern der „Skull and Bones“-Bewegung besetzt.

Jedoch gibt es auch unzähli-ge amüsante Verschwörungenwie etwa die Margarine-Mafia,die behauptet, dass Choleste-rin keine negativen Auswir-kungen auf den Körper habeoder dass Stromausfälle aus

den Bombardements vonGammastrahlen der Außerir-dischen resultierten.

Ob nun erfunden odernicht, Verschwörungstheorienbeschäftigen uns Tag für Tagund beeinflussen unsere Ge-danken, auf dem Umwege derMedien. Sie faszinieren dieMenschen, und deswegenwird es stets neue Theoretikergeben, die auch in Zukunftabstruse Theorien erdenkenwerden. Auf diesem Gebiet istein Ende des Phänomens si-cherlich noch lange nicht inSicht.

VON PASCAL KAY

Theorien zu Verschwörun-gen existieren seit Men-schengedenken. Diese zie-hen sich von der Antikedurch das Mittelalter, diefrühe Neuzeit bis hin zum21. Jahrhundert. Doch wasist dran, an den faszinie-renden Geschichten desKennedy-Attentates, derMondlandung, des Klub 27oder etwa einer geheimenWeltorganisation, die dieWeltherrschaft an sich rei-ßen will?

� Eupen

Verschwörungstheorien: Von der Mondlandung bis 9/11

In den Fängender Verschwörung

Am 11. September 2001 starben bei Terroranschlägenislamistischer Todespiloten auf das New Yorker WorldTrade Center tausende Menschen. Foto: dpa

Während in manchen Län-dern mehr und mehr Entwick-lung bezüglich der Sexualitätgezeigt wird, werden in ande-ren Ländern wie Uganda dieGesetze diesbezüglich ver-schärft. In unserer Gesell-schaft empfinden wir es alsganz normal, zwei gleichge-schlechtliche Menschen hand-haltend durch die Stadt laufenzu sehen, doch in Uganda wirdHomosexualität mit einer Ge-fängnishaft bestraft. Undnicht nur die Andersorientier-ten sind davon betroffen, son-dern auch deren direktes Um-feld, so zum Beispiel Vermie-ter und Familie.

In einigen Ländern droht„Andersorientierten“ dieTodesstrafe

Diese werden dafür bestraft,mit einem homosexuellenMenschen in Kontakt zu ste-hen. Es sind hauptsächlich dieafrikanischen Länder, die Stra-fen, in manchen Fällen sogareine Todesstrafe, verhängen.

In 56 Ländern dieser Weltsind homosexuelle Handlun-gen illegal, und in 23 Ländern

ist es nur der Frau gestattet,homosexuelle Handlungenauszuführen. Mauretanien,Nigeria, Sudan, Iran, Jemen,Saudi-Arabien sind die Länder,in denen die Todesstrafe fürgleichgeschlechtliche Bezie-hungen verhängt wird.

Doch der Unterdrückunggleichberechtigter Beziehun-gen liegen nicht immer aus-schließlich Gesetze zugrunde.In Südafrika zum Beispiel wur-den rund 500 000 Frauen ver-gewaltigt, unter anderem we-gen ihrer sexuellen Orientie-rung. Die Täter wollen sie be-kehren, sie ihrer Ansicht nachheilen. Doch nicht selten wer-

den diese Frauen umgebracht,nachdem sie bekannt gegebenhaben, wie sie empfinden. DieJustiz geht schlampig mit Vor-fällen solcher Art um, vor al-lem, wenn Lesben und Schwu-le betroffen sind. Nicht nurdie Justiz, sondern auch diePresse vor Ort scheint diesesThema permanent zu meiden.Dinge, die für uns alltäglichsind, werden für diese Men-schen zu einer unüberwindba-ren Hürde.

Einer der Hauptgründe fürdie Diskriminierung der Ho-mosexuellen ist in den meis-ten Fällen der Glaube. Es seidas „Unnatürliche“, das stört:

Für manche Volksvertreterentspricht Homosexualitätnicht der gängigen Weltan-schauung, die von der Religi-on akzeptiert wird. Sie sagen,dies verstoße gegen die Natur,die nur eine Bindung zwi-schen Mann und Frau gestat-tet. Auch wenn in vielen ande-ren Ländern Homosexualitätlegal ist, heißt das nicht im-mer, dass sie dort toleriertwird. Hauptsächlich Vertreterder katholischen Kirche versu-chen Homosexuelle durchPsychotherapien, Medika-mente oder sogar Elektro-schocks zu „heilen“. Eine Be-handlungsmethode ist die

Konversionstherapie, auch Re-orientierungstherapie ge-nannt, die bezwecken soll, diegleichgeschlechtlichen Sexu-alkontakte durch heterosexu-elle Kontakte zu ersetzen odergar zu unterbinden.

Katholische Kircheversucht Homosexualitätmedizinisch zu heilen

In diesem Fall wird die Ho-mosexualität als eine Krank-heit angesehen. Dabei hat sichnach neuen wissenschaftli-chen Erkenntnissen herausge-stellt, dass eine solche Thera-pie bei der Mehrzahl der Per-sonen negative und schädli-che Auswirkungen hat, unteranderem Ängste, soziale Isola-tion, Depressionen oder sogarSuizidalität. Diese Art von Be-handlung ist in Europa jedochuntersagt und darf in den USAnicht an Minderjährigen aus-geführt werden. Zudem gibt eskeinen Nachweis für den Er-folg dieser oder anderer The-rapien.

Homo-Ehe: Emanzipation von gleichgeschlechtlichen Beziehungen

Homosexualität - eine Krankheit?VON FRINGS ANGELINA

Weitere Infos zum The-ma „Emanzipation“ aufwww.j1t.be

Gleichgeschlechtliche Liebe ist längst nicht in allen Staaten der Erde akzeptiert.

Nicht nur die Zeitungsverfas-ser waren gestern tätig. Auchdie Internetredaktion hat sichmit verschiedenen Texten be-fasst. In dem Artikel über„Splashdiving“ geht es um ei-ne Sportart, welches Hauptzielist, zuerst mit dem Gesäß insWasser zu springen und mög-lichst viel Wasser hoch sprit-zen zu lassen. Ein Bericht überdas Theaterprojekt „ Knastkin-der“ zweier Tatort-Kommissa-re ist ebenfalls ausschließlichim Internet erschienen. „Mor-phing“ erzählt uns hingegeneinen neuen Trend, bei dersich die betroffene Person ei-nen Ganzkörperanzug über-zieht und dabei regelrecht ineine neue Rolle schlüpft. Da-rüber hinaus ist auf www.j1t.beeine Umfrage über die „Frei-heit“ zu lesen. Einige Schülerdes Robert-Schuman-Institutswurden befragt, was Freiheitfür sie eigentlich bedeutet. EinBeitrag gibt einen ausführli-chen Einblick, wie das berüch-tigte „Assi-TV“ das heutigeFernsehprogramm überrennt.

Internet

Splashdiven undKnastkinder

www.j1t.be

Es ist unbestreitbar, dass dieGrippewelle mittlerweile auchuns erreicht hat. Gründe fürdiese Entwicklung sind dieTemperaturen, welche manch-mal auf bis zu -15° C gesunkensind, in Verbindung mit demnasskalten Wetter. Bei denÄrzten herrscht derzeit Hoch-betrieb. Symptome der Grippesind: plötzlich auftretendeshohes Fieber sowie starkeKopf- und Gliederschmerzen.Auch extreme Halsschmerzenund Husten gehören zu denAnzeichen. Doch was kannman dagegen tun?

Im Allgemeinen ist es wich-tig bereits bei Erscheinung derersten Symptome einen Arztaufzusuchen. Je nach Krank-heitsgeschichte können näm-lich Medikamente notwendigsein, welche jedoch nur wir-ken, wenn sie spätestens zweiTage nach dem Ausbruch derKrankheit eingenommen wer-den. Zur Vorbeugung derKrankheit ist es wichtig, sichregelmäßig die Hände zu wa-schen und zu erkrankten Per-sonen möglichst weiten Ab-stand zu halten.

Grippe

Die Welle kommt� Eupen

VON THERESA HENKES

Die Internet-Redaktion des RSI.