kollege computer - gesundes arbeiten am pc

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Während dies sich vor einigen Jahren noch vorwiegend auf die Arbeitswelt beschränkte, sind die PC-Zeiten insbesondere durch die rasante Entwicklung des Internets auch im privaten Umfeld stark angestiegen. Gesetzliche Regelungen für den Arbeitsplatz Für den Arbeitsplatz hat der Gesetzgeber Regeln aufgestellt, an denen sich jeder Arbeitgeber orientieren muss. In der Bildschirm- arbeitsverordnung wird unter anderem festgelegt, wann ein Arbeitsplatz als Bildschirmarbeits- platz gilt. Außerdem ist hier gere- gelt, welchen Mindestanforderun- gen Arbeitsmittel wie Bildschirm, Tastatur, Tisch, Stuhl usw. gerecht werden müssen, wie die Arbeitsum- gebung beschaffen sein muss und welche gesundheitlichen Kontrollen der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer anbieten muss, z.B. regelmäßige Augenuntersuchungen. Problemfelder: Augen, Rücken, Gliedmaßen Bildschirmtätigkeiten können durch einseitige Belastungen zum Problem werden. Davon betroffen sind drei Bereiche: Die Augen können durch den starr auf den Monitor gerichteten Blick beein- trächtigt werden. Sie werden leicht trocken, da das Blinzeln bei kon- zentrierter Bildschirmarbeit seltener stattfindet. Außerdem ist die Entfer- nung zwischen Auge und Bild- schirm konstant, was sich langfris- tig nachteilig auf die Akkomodation 4 GESUNDHEIT 2003 Kollege Computer – gesundes Arbeiten – die Fähigkeit des Auges in verschiedenen Entfernungsberei- chen scharf sehen zu können – auswirken kann. Beim Rücken machen insbeson- dere die Muskelpartien des Schul- ter- und Nackenbereichs Probleme. Vorwiegend dann, wenn infolge eines allgemeinen Bewegungsman- gels kein Ausgleich geschaffen wird. Eine starre Körperhaltung bei der PC-Arbeit bildet oft die Ursache für Verspannungen und Schmerzen im oberen Rückenbereich. Hände und Arme sind häufig durch eine Überbeanspruchung der Muskeln und Sehnen belastet. Sehnenscheidenentzündungen oder der berühmte „Tennisarm” können die Folgen sein. Auch an den unteren Gliedma- ßen können Probleme in Form von schweren Beinen, Kribbel- oder Taubheitsgefühlen auftreten. Statische Muskeltätigkeit Einerseits verlangt unsere Wirbelsäule nach einer aufrechten Sitzposition, damit die Druckvertei- lung auf die Bandscheiben mög- lichst gleichmäßig ist. Andererseits ist eine solche Sitzposition sehr ermüdend für unsere Muskulatur. Anfang der 80er Jahre, als musikalisch die Neue Deutsche Welle über uns hinweg schwappte, landete die Musikgruppe „Spliff” mit dem Lied „Computer sind doof” in den Hitparaden. Knapp 20 Jahre später sind Personal Computer (PC) aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Risiken für die Gesundheit können sich dabei durch ein- seitige Belastungen ergeben. am PC

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Broschüre der BKK Mannesmann über gesundes Arbeiten am Computer

TRANSCRIPT

  • Whrend dies sich vor einigenJahren noch vorwiegend auf dieArbeitswelt beschrnkte, sind diePC-Zeiten insbesondere durch dierasante Entwicklung des Internetsauch im privaten Umfeld starkangestiegen.

    Gesetzliche Regelungenfr den Arbeitsplatz

    Fr den Arbeitsplatz hat derGesetzgeber Regeln aufgestellt, andenen sich jeder Arbeitgeberorientieren muss. In der Bildschirm-arbeitsverordnung wird unteranderem festgelegt, wann einArbeitsplatz als Bildschirmarbeits-platz gilt. Auerdem ist hier gere-gelt, welchen Mindestanforderun-gen Arbeitsmittel wie Bildschirm,Tastatur, Tisch, Stuhl usw. gerechtwerden mssen, wie die Arbeitsum-gebung beschaffen sein muss undwelche gesundheitlichen Kontrollender Arbeitgeber dem Arbeitnehmeranbieten muss, z.B. regelmigeAugenuntersuchungen.

    Problemfelder: Augen,Rcken, Gliedmaen

    Bildschirmttigkeiten knnendurch einseitige Belastungen zumProblem werden. Davon betroffensind drei Bereiche: Die Augenknnen durch den starr auf denMonitor gerichteten Blick beein-trchtigt werden. Sie werden leichttrocken, da das Blinzeln bei kon-zentrierter Bildschirmarbeit seltenerstattfindet. Auerdem ist die Entfer-nung zwischen Auge und Bild-schirm konstant, was sich langfris-tig nachteilig auf die Akkomodation

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    G E S U N D H E I T 2 0 0 3

    Kollege Computer gesundes Arbeiten

    die Fhigkeit des Auges inverschiedenen Entfernungsberei-chen scharf sehen zu knnen auswirken kann.

    Beim Rcken machen insbeson-dere die Muskelpartien des Schul-ter- und Nackenbereichs Probleme.Vorwiegend dann, wenn infolgeeines allgemeinen Bewegungsman-gels kein Ausgleich geschaffenwird. Eine starre Krperhaltung beider PC-Arbeit bildet oft die Ursachefr Verspannungen und Schmerzenim oberen Rckenbereich.

    Hnde und Arme sind hufigdurch eine berbeanspruchung derMuskeln und Sehnen belastet.

    Sehnenscheidenentzndungenoder der berhmte Tennisarmknnen die Folgen sein.

    Auch an den unteren Gliedma-en knnen Probleme in Form vonschweren Beinen, Kribbel- oderTaubheitsgefhlen auftreten.

    Statische Muskelttigkeit

    Einerseits verlangt unsereWirbelsule nach einer aufrechtenSitzposition, damit die Druckvertei-lung auf die Bandscheiben mg-lichst gleichmig ist. Andererseitsist eine solche Sitzposition sehrermdend fr unsere Muskulatur.

    Anfang der 80er Jahre, als musikalisch die NeueDeutsche Welle ber uns hinweg schwappte,landete die Musikgruppe Spliff mit dem LiedComputer sind doof in den Hitparaden. Knapp20 Jahre spter sind Personal Computer (PC) ausunserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Risikenfr die Gesundheit knnen sich dabei durch ein-seitige Belastungen ergeben.

    am PC

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    Der AutorNorbert Winzen ist bei der

    BKK Mannesmann im BereichGesundheit ttig und leitetunter anderem Seminare zumgesunden Arbeiten am PC.

    Wenn Sie mehr Informatio-nen zum Thema Bildschirmar-beit wnschen, erhalten Siediese auf unserer Internetseitewww.bkk-mannesmann.deoder durch telefonischen Abrufunter 0180 2 582580

    Handelt es sich hierbei doch umeine statische Haltearbeit, bei derder Blutbedarf der Muskulaturrelativ hoch ist, die tatschlicheBlutversorgung jedoch relativgering. Im Gegensatz dazu stehenbei der dynamischen Muskelarbeit,durch die Bewegung erzielt wird,Blutbedarf und Blutversorgung ineinem ausgewogenen Verhltnis.Wichtig ist daher, die Sitzpositionso hufig wie mglich zu vern-dern, so dass starre Krperhaltun-gen und einseitige Belastungen derMuskulatur mglichst vermiedenwerden.

    Dynamisch Sitzen

    Die Sitzhhe moderner Bro-sthle muss verstellbar sein, derStuhl sollte drehbar sein, Rollenhaben und trotzdem sicher stehen.Optimal sind eine vor- und rck-wrts verschieb- und kippbareSitzflche, eine hohe, hhenver-stellbare Rckenlehne mit Lenden-sttzung, die flexibel eingestelltwerden kann sowie hhenverstell-bare Armlehnen. Aber auch derbeste Stuhl nutzt wenig, wenn mansich nicht entsprechend verhlt.

    Dynamisches Sitzen ist dasSchlsselwort. Stellen Sie IhrenStuhl mglichst flexibel ein undwechseln Sie Ihre Sitzposition, indem Sie sich z.B. mal nach vornauf die Tischplatte sttzen und malnach hinten in die Lehne legen.Zwischendurch sollte man immerwieder aufstehen, z.B. beim Telefo-nieren. Auch Dehnbungen knnenhelfen, Verspannungen vorzubeu-gen.

    Bildschirm, Maus, Tastatur

    Unsere Augen mgen es gernewenig anstrengend. Daher solltendie Oberflchen von Schreibtisch,Monitor und Tastatur mglichst inmatten, grauen Farben gehaltensein. Gleiches gilt auch fr dieAbbildung der Zeichen auf demMonitor. Dunkle Zeichen auf hellemGrund lautet hier die Devise. Beieinem Augenabstand von 60-70 cmvom Bildschirm sollte die Zeichen-

    entspannungsbungen knnenhelfen, die Augenmuskulatur zutrainieren.

    Tastatur und Mausmglichst flach

    Bei langem Arbeiten am PCknnen sich insbesondere Proble-me fr die Handstrecker ergeben.Tastatur und Maus sollten dahermglichst flach sein. Sinnvoll kanneine Handauflage sein, die z.B. miteinem Gel gefllt ist und vor Tasta-tur oder Maus gelegt wird. Dadurchwird das Handgelenk angehobenund die Handstrecker werdenentlastet.

    Doch ganz gleich um welcheKrperpartien es sich handelt:Entscheidend ist immer die eigeneMotivation zum gesundheitsbewus-sten Verhalten. Regelmigesportliche Bettigung in der Freizeitund das Umsetzen einiger wichtigerVerhaltensregeln knnen langfristigGesundheitsschden vorbeugen.

    Und einen Faktor mchten wirnochmals betonen: Alle dieseHinweise und Tipps gelten selbst-verstndlich nicht nur fr die PC-Zeit am Arbeitsplatz, sonderngerade auch fr die Zeiten, die Sieprivat am PC verbringen.

    hhe mindestens 3 mm sein, wasetwa der Schriftgre 11 der SchriftArial entspricht.

    Wichtig ist, dass das Bild nichtflimmert. Die Bildwiederholungsfre-quenz lsst sich ber die System-steuerung einstellen und solltemindestens 85 Hertz betragen. DerBildschirm steht optimal, wenn erparallel zu Lichtquellen aufgestelltwird, um so strende Reflektionenzu vermeiden.

    Da unsere natrliche Kopfhal-tung leicht nach unten geneigt ist,bietet es sich an, auch am Bild-schirm dem Krper diese entspann-te Haltung zu ermglichen. Dieobere Bildschirmkante liegt dahermaximal leicht unter Augenhhe.

    Auch der PC willangeblinzelt werden

    Die Augenmuskulatur ist bei derBildschirmarbeit immer auf einengleichbleibenden Abstand einge-stellt. Das Auge gewhnt sich andiesen Sehabstand und die Musku-latur kann langfristig ihre Flexibilittverlieren. Wichtig ist daher, denBlick hin und wieder vom Bild-schirm weg auf entfernte Gegen-stnde zu richten. Ein kurzer Blickaus dem Fenster gengt dabeischon.

    Achten Sie darauf, dass Sie sohufig wie mglich blinzeln und sodie Netzhaut feucht halten. Augen-