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Anzeigen-Sonderveröffentlichung Das Medizin-Journal für Rhein-Main Was Top-Ärzte raten: KÜNSTLICHE GELENKE Dr. Kaisidis FA Dörrhöfer Univ.-Prof. Dr. med. Meurer Dr. med. Krieger Dr. Friedrich Dr. med. Tusk Priv.-Doz. Zöllner Priv.-Doz. Dr. Lorbach Dr. med. Wincheringer Priv.-Doz. Dr. med. Eberhardt Dr. Sterner Prof. Dr. Köster Prof. Wutzler

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Anzeigen-Sonderverö� entlichung

Das Medizin-Journal für Rhein-Main

Was Top-Ärzte raten:

KÜNSTLICHE GELENKE

Dr. Kaisidis

FA Dörrhöfer

Univ.-Prof. Dr. med. Meurer

Dr. med. Krieger

Dr. Friedrich Dr. med. Tusk

Priv.-Doz. Zöllner

Priv.-Doz. Dr. Lorbach

Dr. med. Wincheringer

Priv.-Doz. Dr. med. Eberhardt

Dr. Sterner

Prof. Dr. Köster

Prof. Wutzler

Künstliche Gelenke

Tag für Tag erbringt unser Körper Höchstleistungen ganz unterschiedlicher Art. Neben dem Herz-Kreis-lauf-System und den inneren Organen, ist auch das menschliche Skelett enormen Belastungen ausge-setzt.

Doch ebenso wie Organe im Laufe der Zeit erkran-ken können, können auch Muskulatur und Skelett Verletzungen erleiden und Verschleißerscheinungen zeigen. Knie und Hüfte machen Probleme, die Schul-ter schmerzt, Fuß- oder Handgelenke sind nicht mehr so belastbar. Meist ist fortgeschrittener Gelenkver-schleiß (Arthrose) die Ursache dafür, dass der Alltag von Schmerzen geprägt und folglich die Lebensqua-lität erheblich beeinträchtigt ist.

Verschleißerkrankungen der Gelenke an Hüfte, Schulter oder Knie quälen, können die Beweglichkeit dauerhaft beeinträchtigen und damit in erheblichem Maße den Alltag in nahezu jeder Form bestimmen. Und das übrigens nicht nur bei älteren Patienten, denn inzwischen leiden auch viele junge Menschen

unter Arthrose oder sind durch Verletzungen einge-schränkt.

Wenn konservative Behandlungsmöglichkeiten die Leiden und Einschränkungen nicht mehr regulie-ren können, kann eine Endoprothese (künstlicher Gelenkersatz) notwendig werden und zur Besserung beitragen.

Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Endoprothese? Wie lange dauert der Heilungspro-zess? Wie lebt es sich mit einem künstlichem Gelenk? Welche Klinik ist die passende und wie � nde ich einen guten Operateur?

Unser neues Medizin-Journal liefert wertvolle Antworten – und zwar nicht nur von einem Experten, sondern gleich von mehreren renommierten Spezi-alisten aus unserer Region. Hier erfahren Sie, was Sie beim Gelenkersatz an Knie, Hüfte oder Schulter un-bedingt beachten sollten.

Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.

Möchten Sie in einer der nächsten Ausgaben dabei sein?

Ihre Ansprechpartnerin

Prisca FeingoldSales Managerin GesundheitTelefon (069) 75 01 - 41 [email protected]

Weitere Themenschwerpunkte für 201921.08.2019 „Gesunder Rücken“16.10.2019 „Ästhetische und plastische Chirurgie“18.12.2019 „Herz und Gefäße“

Neue Knie, Hüften & Schultern

Impressum Künstliche GelenkeAnzeigen-Sonderverö� entlichung der RheinMainMedia GmbH vom 19. Juni 2019 RheinMainMedia GmbH (RMM), Frankenallee 71–81, 60327 Frankfurt am Main (zugleich ladungsfähige Anschrift der im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten) | Verö� entlicht in: Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt, Taunus Zeitung, Nassauische Neue Presse, F.A.Z. Rhein-Main-Zeitung, Frankfurter Rundschau, Hanauer Anzeiger und O� enbach Post | Geschäftsführer: Dr. Thomas Baumann, Achim P� üger (RMM) | Projektleitung: Holger Kranz (RMM), Telefon (0 69) 75 01-49 63, [email protected] | Verantwortlich für den redaktionel-len Inhalt: Bernd Buchterkirch (RMM) | Text: Content & Design (RMM)– Ramona Billing, Susanne Haerth, Stefan Krieglsteiner | Layout: Content & Design (RMM) – Silke Kahrmann, Tanja Schmitz (RMM) | Fotos: ©hedgehog94/Fotolia (Titel), Hintergrundfotos: ©Sebastian Kaulitzki/Fotolia (Hüfte), ©angkhan/Fotolia (Schulter), Pixabay (Hände und Knie), sowie Bilder der einzelnen Kliniken | Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei, Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf | Weitere Detailangaben siehe Impressum der oben aufgeführten Verö� entlichungen.

Künstliche Gelenke

Fachärzte Rhein-MainDanziger Straße 64 · 65191 Wiesbaden · Telefon (06 11) 3 34 38 44Emmastraße 14 · 63500 Seligenstadt · Telefon (0 61 82) 9 60-1 00Frankfurter Straße 19–21 · 64521 Groß-Gerau · Telefon (0 61 52) 1 72 52-6 00 Weitere Standorte unter: www.fachärzte-rhein-main.de

Dr. med. Manfred KriegerRalf Dörrhöfer

Unsere Experten

Mit AMIS schnell wieder � t nach Hüftgelenksersatz Herr Dr. Krieger, dank moderns-

ter Technik und innovativer Ver-fahren lassen sich die Risiken einer Hüftoperation heute deutlich re-duzieren. Außerdem verkürzen Sie mit dem von Ihnen angewende-ten AMIS-Verfahren auch noch die Regeneration nach der Operation deutlich. Was ist das Besondere an dieser Methode?Dr. Krieger: Unter AMIS (Anterior Minimal Invasive Surgery) versteht man eine Operationsmethode, bei welcher der Zugang zum Hüftgelenk von vorne er-folgt. Diese Methode ist wesentlich schonender als die herkömmliche, bei der die Gesäßmuskeln durchtrennt werden.

Bei AMIS erfolgt der Zugang über sogenannte Muskellogen. Die Muskeln werden lediglich zur Seite geschoben, so dass Weichteile, Sehnen und Nerven unverletzt bleiben. Die Prothese selbst wird zementfrei eingebracht und durch eine spezielle Verankerungstechnik fest mit dem Oberschenkelknochen ver-bunden.

Ein weiterer Vorteil von AMIS ist der geringere Blutverlust im Vergleich zu herkömmlichen Methoden. Das Trauma bleibt also gering, und auch die verblei-bende Narbe ist relativ klein. Die Kraft im Bein bleibt weitgehend erhalten, und die Patienten werden nach dem Eingri� wesentlich schneller wieder mobil.

Hinzu kommt, dass sie anschließend auch wesentlich weniger Schmerzen haben, da der Operateur während des Eingri� s ein Lokalanästhetikum in das Operationsgebiet injiziert. Die Patien-ten gewinnen früher ihre Leistungsfä-higkeit wieder und können schneller

ihren sportlichen und beru� ichen Akti-vitäten nachgehen. Das ist besonders für jüngere Patienten wichtig.

Sie und Herr Dörrhöfer setzen diese Methode als Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie mittlerweile seit sechs Jahren er-folgreich um und haben gerade die 1000. Operation damit hinter sich gebracht. Eignet sich dieses Ver-fahren für alle Hüftgelenksopera-tionen und Patienten, oder gibt es Einschränkungen?Dr. Krieger: Die AMIS-Methode eig-net sich für jeden Patienten, der einen Hüftgelenksersatz benötigt. Auch bei den Implantaten gibt es keine Ein-schränkungen. Es kann jede Art von Prothese eingebaut werden.

Herr Dörrhöfer, wie bei jeder Operation ist auch bei der Hüftope-ration eine ausführliche Planung des gesamten Ablaufs von entschei-dender Bedeutung. Wie erfolgt diese bei Ihnen und Dr. Krieger? Dörrhöfer: Eine große Hilfe ist uns das mediCAD®-System, mit dem wir den Eingri� vorab am Bildschirm simulieren können. Auf diese Weise ist es möglich, auch ein konfektioniertes Implantat mil-limetergenau einzuplanen – eine wich-tige Voraussetzung, um das Risiko, dass sich die Prothese irgendwann lockert, zu minimieren.

Außerdem lässt sich die Gefahr einer Beinlängendi� erenz reduzieren. In Ein-zelfällen führen wir auch eine 3D-Pla-nung durch. Die so gewonnenen Daten können in bestimmten Fällen z. B. dazu

genutzt werden, eine Individualendo-prothese anzufertigen.

Wie geht es nach dem Eingri� weiter? Dörrhöfer: Früher bedeutete ein künst-licher Gelenkersatz bis zu drei Wochen Krankenhausaufenthalt und danach noch mal bis zu vier Wochen Reha.

Heute sind es normalerweise gerade mal fünf Tage in der Klinik mit an-schließend zwei Wochen Reha. Und selbst das muss nicht sein. Je schneller der Patient wieder auf die Beine kommt, desto geringer ist das Risiko von Komplikationen wie � rombosen oder Infekte und desto schneller erholt er sich.

Unsere Patienten stehen bereits kurz nach dem Eingri� auf und können meist noch am OP-Tag voll belasten. Die Zeit vom Eingri� bis zur Entlassung ist in Trainings-, Essens- und Ruhezeiten un-terteilt. 90 Prozent aller Patienten kön-nen innerhalb von zwei bis drei Tagen entlassen werden.

Selbstverständlich muss der Kreis-lauf des Patienten stabil sein, und es darf ihm weder übel noch schwindlig wer-den. Seine Wunde darf nicht schmer-zen, und er muss in der Lage sein, 200 Meter ohne Hilfe zu gehen und alleine die Treppe zu steigen. Natürlich sollte die häusliche Betreuung sichergestellt sein.

Einige Patienten sind nach dem Ein-gri� bereits wieder so � t, dass sie am Tag der OP problemlos nach Hause entlassen werden können. Ein großer Vorteil. Denn in der häuslichen Umgebung er-holt man sich meist wesentlich besser.

Herr Dr. Krieger, ein derart kur-zer Krankenhausaufenthalt ist ei-nerseits der AMIS-Methode zu ver-danken, andererseits aber auch Ihrem Schmerzmanagement, nicht wahr?Dr. Krieger: Das ist richtig. Wir ope-rieren in Spinal- bzw. Allgemeinanäs-thesie mit zusätzlicher lokaler In� ltrati-onsanästhesie. Dadurch können die Pa-tienten bereits wenige Stunden nach dem Eingri� aufstehen und umherge-hen. Zusätzlich erhalten sie Schmerz-mittel zum Einnehmen für den Bedarfs-fall. So ist auch ein ungestörter, erholsa-mer Nachtschlaf gesichert.

Sie verlassen sich aber nicht al-lein auf die Nachsorge nach einem Eingri� , sondern bereiten Ihre Pati-enten auch gezielt vor...Dr. Krieger: Ja, denn der Patient muss auch selber einiges dazu tun, dass er schnell wieder auf die Beine kommt. Dafür haben wir das sogenannte Rapid Recovery Programm, das unter anderem auch spezielle Schulungen für die Pati-enten beinhaltet, um sie auf den Eingri� und die Zeit danach vorzubereiten.

Zudem wird ein dem Patienten nahe-stehender Mensch als Coach für die Rehabilitation geschult. Dazu kooperie-ren die Fachärzte Rhein-Main unter anderem mit der GPR Gesundheits- und P� egezentrum Rüsselsheim gemeinnüt-zige GmbH.

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Künstliche Gelenke

Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken WiesbadenKlinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische ChirurgieLudwig-Erhard-Straße 100 · 65199 WiesbadenTelefon (06 11) 43-27 [email protected]

Priv.-Doz. Jan ZöllnerProf. Sebastian Wutzler

Unsere Experten

Zeit für Beratung ist uns wichtig Seit dem 1. August des vergange-

nen Jahres gibt es den neuen Fach-bereich Endoprothetik innerhalb der Klinik für Unfall-, Hand- und orthopädische Chirurgie. Warum erfolgte dieser Schritt?Prof. Wutzler: Die Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden zeichnen sich schon immer durch eine exzellente Traumatologie aus.

Die Endoprothetik haben wir als zweite wichtige Säule deutlich ausgebaut und dafür weitere Expertise hinzuge-wonnen. Damit bieten wir als Klinik der Maximalversorgung auch in diesem Be-reich medizinische Versorgung auf ex-zellentem Niveau an.

Die Gründung des Fachbereichs für Endoprothetik unter Leitung von Dr. Zöllner ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Genauso wie der Neubau un-seres gesamten Krankenhauses, in den wir 2021 einziehen.

Von daher war die Gründung des Fachbereichs für Endoprothetik mit Priv.-Doz. Dr. Zöllner als deren Leiter ein wichtiger Schritt in Richtung Zu-kunft.

Welches sind die meist betro� e-nen Gelenke, die einen künstlichen Ersatz erforderlich machen?Priv.-Doz. Dr. Zöllner: Sicherlich die Hüftgelenke, gefolgt vom Kniegelenk. Endoprothesen gibt es aber auch für das Schultergelenk, das Sprunggelenk, El-lenbogen, Handgelenk und Finger. Ur-sache ist im Prinzip immer eine Arthro-se, bedingt durch Verschleiß, ein akuter Unfall mit Fraktur, in selteneren Fällen auch eine Infektion oder Tumor.

Wann ist eine Endoprothese er-forderlich und wie hoch ist deren Akzeptanz?Priv.-Doz. Dr. Zöllner: Es gibt eigent-lich kein Akzeptanzproblem. Wichtig ist nur, dass wir uns Zeit für die Bera-tung des Patienten nehmen und mit ihm mögliche Alternativen besprechen. Prof. Wutzler: Wir behandeln ja keine Röntgen- oder MRT-Bilder, wir behan-deln den Menschen. Ein Patient, der dauerhaft täglich Schmerzmittel benö-tigt bei dem festgestellt wurde, dass der Knorpel irreparabel beschädigt ist, und der eine gute, dauerhafte Lösung sucht, fährt in der Regel sehr gut mit einem Gelenkersatz. Wer sich damit noch nicht anfreunden kann, dem können wir auch Alternativen, wie die Umstellung der Gelenkachse, anbieten – sofern es medizinisch sinnvoll ist.

Ein Arthrosepatient wird aufgrund des Leidensdrucks aber irgendwann den Wunsch nach einer Endoprothese haben.

Wie lange sind künstliche Ge-lenke haltbar und lassen sie sich problemlos tauschen?Priv.-Doz. Dr. Zöllner: Nach 15 Jahren sind 93 Prozent der Endoprothesen noch intakt, 20 bis 25 Jahre Lebensdauer sind nicht ungewöhnlich. Bei einer gelocker-ten Prothese ist eine Revisionsoperation problemlos möglich.

Angesichts des deutlich höheren Al-ters dieser Patienten mit meist vielfälti-gen Grunderkrankungen ist eine Be-handlung in einer Klinik der Maximal-versorgung sicher von Vorteil, da alle Fachdisziplinen, wenn nötig sofort hin-zugezogen werden können.

Können Sie das näher erläutern?Priv.-Doz. Dr. Zöllner: Nach Bedarf verfügen wir über alle notwendige Ex-pertise im eigenen Haus, wie unsere Rheumatologie von Weltruf oder die personell und apparativ exzellente inten-sivmedizinische Abteilung.Prof. Wutzler: Unsere Patienten be-kommen die maximal verfügbaren Stan-dards bei der Behandlung von Unfällen und in der Primär- wie auch in der Re-visionsendoprothetik. Das belegen auch unsere Zerti� zierungen als überregio-nales Traumazentrum und SAV-Klinik der Berufsgenossenschaft für die Schwerstverletztenversorgung. Derzeit be� nden wir uns zudem im Zerti� zie-rungsprozess als Endoprothetikzentrum und Alterstraumatologisches Zentrum.

Wie sieht Ihre Zusammenarbeit im Team aus?Prof. Wutzler: Ein konkretes Beispiel: Für eine Schlittenprothese im Kniege-lenk benötigen wir ein intaktes Knie, inklusive der Kreuzbänder. Sind diese beschädigt, können wir gemeinsam in einer Sitzung das Kreuzband rekonstru-ieren – eine Domäne der Unfallchirurgie – und dann die Schlittenprothese ein-bauen, was der Endoprothetiker über-nimmt. Damit erzielen wir die nach aktuellem medizinischem Stand beste Lösung für den Patienten.Priv.-Doz. Dr. Zöllner: Natürlich tau-schen wir uns täglich aus, beraten uns, um für unsere Patienten die beste Lösung zu � nden. Daneben ist es für das Erzie-len maximaler Qualität erforderlich, ge-meinsame Standards zu haben. Das be-inhaltet Aspekte wie den Operationsab-

lauf, die Hygiene, die Schmerztherapie oder die Nachsorge. Damit reduzieren wir nicht zuletzt das Komplikationsrisi-ko auf ein Minimum.

Wie steht es um die Nachsorge?Prof. Wutzler: Über das MVZ (Medi-zinisches Versorgungszentrum) in unse-rem Haus und in Bad Schwalbach kön-nen wir eine Rundumversorgung aus einer Hand anbieten, was viele unserer Patienten sehr zu schätzen wissen. Dies gilt für den gesamten Bereich der Or-thopädie und Unfallchirurgie.Priv.-Doz. Dr. Zöllner: Die Verweil-dauer unserer Endoprothesepatienten liegt im Mittel bei etwa sieben Tagen. Im Anschluss ist eine Reha, ob stationär oder ambulant, dringend angeraten. Auch hier unterstützen wir mit unseren Beratungs-angeboten intensiv. Nach sechs Wochen können die Gelenke ohne Hilfsmittel voll belastet werden, auch sportlichen Akti-vitäten steht dann nichts mehr im Wege.

Herr Dr. Zöllner, Sie operieren auch am Standort Idstein?Priv.-Doz. Dr. Zöllner: Für die Patien-ten vor Ort und deren Angehörige ist es sicherlich von großem Vorteil, dass wir endoprothetische Standardleistungen auch in Idstein anbieten können.

2021 erö� net der Neubau in Wiesbaden? Was erwarten Sie sich davon?Prof. Wutzler: Die Arbeitsbedingungen und Abläufe werden sich weiter verbes-sern, vor allem pro� tieren unsere Pati-enten durch eine erheblich höhere Auf-enthaltsqualität.

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Unser Experte

Künstliche Gelenke

Orthopaedicum Wiesbaden - Praxis für Orthopädie, Unfallchirurgie & Sportmedizin -Friedrichstraße 29 · 65185 WiesbadenTelefon (06 11) 99 27 [email protected]

Dr. med. Dennis Wincheringer

Schulter & Co – Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung aus einer Hand Herr Dr. Wincheringer, im Ortho-

paedicum Wiesbaden decken Sie das komplette Spektrum der Or-thopädie und Unfallchirurgie ab. Was sind Ihre Schwerpunkte und wie viele Patienten behandeln Sie pro Jahr?Das Orthopaedicum Wiesbaden bietet seinen Patienten ein weites Spektrum der konservativen und operativen � e-rapie, ambulant und stationär. Schwer-punkte sind die Behandlung von akuten oder chronischen Gelenkerkrankungen, Sportverletzungen sowie die Knochen-bruchtherapie. Der Fokus liegt hierbei auf der Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen der Schulter, des Ellenbogens, des Knies, des Sprungge-lenks und der Füße. Zudem ist die Pra-xis für die Behandlung von Arbeits-, Schul- und Wegeunfällen zugelassen. In unserer Praxis � nden pro Jahr zirka 25.000 Arzt-Patienten-Kontakte statt.

Nimmt der Bedarf zu? Wie sieht es insbesondere in der Schulterchi-rurgie aus? Tatsächlich ist die Tendenz steigend. Die Ursachen hierfür sind natürlich vielfältig. Zum einen sind es junge, ak-tive Patienten, die den Weg zu uns � n-den. Ursächlich für die Beschwerden sind häu� g Überlastungen, aber natür-lich auch Unfälle.

Zum anderen sehe ich viele Patien-ten, die an typischen verschleißbeding-ten Schultererkrankungen wie Sehnen-rissen oder Arthrose leiden. Insgesamt gilt für alle Altersgruppen, dass der funktionelle Anspruch extrem gestiegen ist. Als aktiver Golfer begegne ich zu-

nehmend auch über 80-jährigen Spie-lern auf dem Grün, die sich eine intakte Schulter wünschen.

Warum ist gerade die Schulter so gefährdet? Das Schultergelenk trägt zwar nicht das Körpergewicht, dafür ist es sehr kom-plex aufgebaut. Es ist das mit Abstand beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers, die Stabilisierung erfolgt fast ausschließlich über die Bänder, Sehnen und Muskeln. Es ist daher besonders anfällig für Verletzungen und reagiert sehr sensibel auf jede Störung.

Was sind die typischen Auslöser für eine Überlastung der Schulter?Ursachen können häu� g bei beru� icher oder sportlicher Überlastung gefunden werden. Es sind aber eben nicht nur schwere körperliche Tätigkeiten, die das Risiko von Schultererkrankungen erhö-hen, sondern beispielsweise auch einsei-tige Belastungen.

Im Sport sind nicht nur Gelegen-heits-, ambitionierte Freizeit- und Leis-tungssportler gleichsam betro� en. Pro-bleme können mangelndes Aufwärmen, technische Fehler in Bewegungsabläu-fen, aber auch durch nicht individuell abgestimmte Sportgeräte entstehen.

Wenn es nun doch schmerzt: wann sollte man einen Arzt aufsu-chen?Wenn die Schmerzen nicht in kurzer Zeit verschwinden oder die Schulterbe-weglichkeit beeinträchtigt ist, sollte man nicht warten, einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige � erapie ist essentiell,

da sonst recht schnell eine Bewegungs-einschränkung entstehen kann, die nur mit viel Aufwand zu beheben ist. Nach einer umfassenden Untersuchung und bildgebenden Untersuchungen kann dann eine Diagnose gestellt und eine gezielte � erapie eingeleitet werden.

Muss man immer gleich mit einem operativen Eingri� rechnen?Nein, es gibt eine Vielzahl von Erkran-kungen, die konservativ behandelt wer-den können – z.B. die Kalkschulter, das Engpasssyndrom oder diverse entzünd-liche Erkrankungen.

Eine OP steht immer erst an zweiter Stelle und nur dann, wenn die konser-vative � erapie fehlschlägt und der Lei-densdruck entsprechend hoch ist. Erste Wahl sind zunächst entzündungshem-mende Medikamente, lokale In� ltrati-onen, Physiotherapie. Auch die Stoß-wellentherapie und moderne Injektions-behandlungen mit körpereigenen Wachs-tumsfaktoren (PRP) spielen zunehmend eine wichtige Rolle in der gezielten Behandlung.

Abhängig vom Ausgangsbefund kann die � erapie jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. In dieser Zeit sollte der Patient auf jeden Fall seine Schulter unter fachkundiger Aufsicht in gezielter Bewegung halten, sonst droht eine lang-wierige Bewegungseinschränkung.

Bei welchen Erkrankungen bzw. Verletzungen der Schulter ist eine Operation unumgänglich?Das kann z.B. bei Sehnenrissen, Insta-bilitäten, Verletzungen der Gelenklippe, chronischen Kalkablagerungen, Brü-

chen oder fortgeschrittener Arthrose der Fall sein. Früher wurde auch das Eng-passyndrom (Impingement-Syndrom) zügig operiert, hier ist man heutzutage zum Glück deutlich zurückhaltender.

Wann sollte man an eine Endo-prothese denken, wie sind die Er-folgsaussichten?Bei fortgeschrittener Arthrose wie auch einem komplizierten Bruch des Ober-armkopfes. Die Erfolgsaussichten sind mit den modernen Methoden und Im-plantaten sehr gut. Man muss nur mit etwa 10–12 Wochen Rehabilitationspha-se rechnen, aber dann kann man häu� g bereits wieder Golf und Tennis spielen. Minimal-invasive, weichteilschonende Verfahren können die OP-Risiken redu-zieren und die Heilung beschleunigen. Derartige Eingri� e sollten jedoch nur erfahrenen Operateuren vorbehalten sein.

Könnten Sie uns bitte noch etwas zum Leistungsspektrum des Ortho-paedicums Wiesbaden sagen?Wir drei Partner des Orthopaedicums decken annähernd das komplette Port-folio des Bewegungsapparates ab, kon-servativ wie auch operativ, jeder hat seine eigenen Spezialisierungen. Im Falle einer OP können wir diese meist ambu-lant in unserem praxiseigenen OP durchführen.

Vor allem so kann sich der Patient sicher sein: Alles erfolgt aus „einer Hand“ – eine Besonderheit unserer Pra-xis – Untersuchung, Diagnose� ndung, Behandlung und ggf. Operation sowie Nachbehandlung erfolgen durch densel-ben Arzt.

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Künstliche Gelenke

OrthoTeam RheinMainZentrum für Orthopädie und Chirurgie Niederlassung: Marktplatz 2, 61118 Bad Vilbel · Innerer Ring 6, 63486 Bruchköbel · Nußallee 7e, 63450 HanauEndoprothetik Hotline (0 61 01) 6 59 99 25 · [email protected] www.orthoteam-rheinmain.de

Dr. Thomas Sterner

Unser Experte

Künstliches Hüftgelenk – schneller � t nach minimal-invasiver OP

Dr. Sterner, was sind die häu-� gsten Ursachen für Hüfterkran-kungen?Das hängt stark vom Alter ab. Junge Patienten kommen mit Muskelzer-rungen oder Sportverletzungen zu uns. Frauen klagen über seitliche Hüftschmerzen, meist eine Schleim-beutelentzündung.

Ältere Patienten klagen häu� g über den Verschleiß des Hüftgelenkes, der Hüftarthrose. Aber auch Wirbel-säulenbeschwerden können in die Hüfte ausstrahlen. Auch andere Er-krankungen wie z.B. Rheuma können Hüftschmerzen auslösen.

Welche Rolle spielt das Alter?Je länger das Hüftgelenk im Laufe des Lebens belastet wird, umso mehr ver-schleißt die Knorpelober� äche der Hüftpfanne und des Hüftkopfes.

Es entsteht eine Hüftarthrose, die sich meist im späten Erwachsenenal-ter durch Schmerzen, Muskelverspan-nungen und Bewegungseinschrän-kungen des Hüftgelenks äußert.

Welche unterschiedlichen künstlichen Hüftgelenke gibt es?Die meisten Hüftprothesen sind mo-dular, das heißt, man kann die einzel-nen Teile wie in einem Steckbaukasten zusammensetzen. Zementierte Pro-thesen bestehen aus einer Metall-Le-gierung oder aus Stahl und einer Po-lyethlyenpfanne.

Die setze ich ein, wenn die Kno-chenqualität eher schlecht ist, z.B. bei

Osteoporose. Am häu� gsten verwen-de ich zementfreie Hüftprothesen. Sie bestehen aus Titanlegierungen mit einer speziellen Ober� ächenbehand-lung, an die der Knochen gut ran wächst. Künstliche Hüftgelenke kön-nen bis zu 30 Jahre lang halten.

Wird eine Hüftprothese für jeden Patienten extra angefer-tigt?Eine sogenannte Custom made Pro-these ist für eine erfolgreiche operati-ve Behandlung der Hüftarthrose nicht nötig. Studien haben gezeigt, dass individuell angepasste Hüftprothesen keinen Vorteil gegenüber Standard-prothesen aufweisen.

Standardprothesen gibt es in un-terschiedlichen Größen. Vor der OP plane ich am Computer, je nach Kör-pergröße des Patienten, welches künstliche Gelenk genau passt und wie es exakt platziert werden muss.

Sie haben mehrere tausend Hüften operiert und haben lange Erfahrung in der sogegnannten minimal-invasiven Hüft-OP-Tech-nik. Was bedeutet das?Bei einer Operation, bei der ich eine Hüftprothese einsetze, kommt es ganz entscheidend auf den Zugang an.

Minimal-invasiv heißt, dass ich den Hautschnitt so klein wie möglich mache und die Muskulatur unterhalb der Haut nicht durchtrenne, sondern zur Seite schiebe. Dadurch wird die Muskulatur nicht verletzt.

Außerdem schneide ich nicht seit-lich, sondern setze den Schnitt vorne nahe der Leiste, da habe ich weniger Fettschichten, das bedeutet geringe-ren Blutverlust und weniger Wund-schmerz. Zusätzlich setzte ich wäh-rend der Operation eine lokale Schmerztherapie ein, mit der ich die Schmerzen nach der Operation redu-zieren kann.

Zum anderen versuchen wir spezi-elle Prothesenmodelle zu verwenden, die möglichst knochensparend einge-setzt werden können. Dies alles hat den Vorteil, dass die Patienten schnel-ler wieder � t werden.

Wie lange dauert es, bis ich wieder � t bin? Wir versuchen schon direkt nach der Operation am selben Tag zusammen mit unserem Physioteam die Patienten auf die Füße zu stellen. Unter fach-männischer Anleitung machen sie dann auch erste Schritte.

Nach zwei, drei Tagen steigen sie sogar Treppen. Inklusive Reha erholen sich die meisten nach 4-12 Wochen, je nach körperlicher Konstitution.

Welchen Sport darf ich ma-chen?Sportarten mit extremen Stoß- und Drehbelastungen wie Tennis, Skifah-ren oder Volleyball sind ungünstig. Fahrradfahren und Nordic Walking eignen sich eher.

Ich überlasse es den Patienten, weil letztlich jeder merkt, was ihm guttut.

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Künstliche Gelenke

OrthoTeam RheinMain - Zentrum für Orthopädie und Chirurgie Niederlassung: Marktplatz 2, 61118 Bad Vilbel · Innerer Ring 6, 63486 Bruchköbel · Nußallee 7e, 63450 HanauEndoprothetik Hotline (0 61 01) 6 59 99 [email protected] · www.orthoteam-rheinmain.de

Dr. Christian Friedrich

Unser Experte

Schulterprothesen – wann ist welche Art von künstlichem Gelenk für mich erforderlich?

Herr Dr. Friedrich, welche Ursa-chen für das Entstehen eines Schul-terschmerzes gibt es eigentlich?Schmerzen im Schultergelenk können im Allgemeinen durch einen altersge-mäßen Verschleiß infolge jeglicher Art von Ursache oder/und durch ein Unfall-geschehen bedingt sein, jedoch können auch bestimmte für das Schultergelenk ungünstige Bewegungsmuster zu Be-schwerden führen, wie z. B. das Inne-halten des Armes über Kopf.

Hierbei sind dann häu� g Verände-rungen an dem Sehnen- wie Muskelge-webe (hier insbesondere vonseiten der sogenannten Rotatorenmanschette), dem Schleimbeutel, der Pfannenlippe und letztendlich dem Knorpelgewebe in aller Regel nachweisbar.

Inwiefern zögern die Patienten zu lange, bevor sie sich ein künst-liches Schultergelenk einsetzen lassen?Schmerzen im Schultergelenk werden von den Patientinnen bzw. Patienten in der Tat länger toleriert und auch akzep-tiert, als dies bei Arthrose-Beschwerden in dem Hüft- oder Kniegelenk zu beob-achten ist: Wenn ich nicht mehr richtig laufen kann, ist meine Mobilität und somit meine Teilhabe am täglichen Leben in zunehmendem Maße einge-schränkt.

Dies wiederum führt dazu, dass ich mich eher in ärztliche Behandlung be-gebe und einem operativen Eingri� un-terziehe. Eine schmerzhafte Herabset-zung der Beweglichkeit im Schulterge-

lenk hingegen schränkt insbesondere die beiden zuvor angesprochenen Dinge nicht selten erst verzögert ein, infolge dessen die Patientinnen bzw. Patienten daher verspätet einem Eingri� im Sinne eines künstlichen Gelenkes zustimmen.

Warum und wann benötige ich eine Schulterprothese?Das Schultergelenk unterliegt im Laufe unseres Lebens einem gewissen Ver-schleiß. Ursachen hierfür können rheu-matische Gelenkerkrankungen, länger-fristige Einnahme von Cortison, Durch-blutungsstörungen mit Ausbildung eines Gewebsunterganges (Nekrosen), Ge-lenk instabilitäten, Auskugelungen (Lu-xa tio nen), Verletzungen an der Rotato-renmanschette, Knochenbrüche u.a. sein.

Hinsichtlich des Zeitpunktes für den Einbau einer Schulterprothese gilt für mich als Operateur die Devise: wird die Lebensqualität von der Patientin bzw. dem Patienten als dermaßen erniedrigt angegeben, dass ein „Weitermachen wie bisher“ nicht toleriert wird, erscheint der Einbau eines künstlichen Gelenkes not-wendig, jedoch nur, wenn das Ergebnis der vorab durchgeführten körperlichen Untersuchung und Bildgebung mit den Schmerzen in Einklang zu bringen ist. Kurzum: so spät wie möglich, so früh wie nötig.

Wann ist eine Teilprothese sinn-voll und wann ein komplett künst-liches Schultergelenk?Grob gefasst gibt es die folgenden Arten von Schulterprothesen: Zum einen die

Hemi-Endoprothese, bei der lediglich die Halbkugel des Oberarmkopfes er-setzt wird, entweder ohne einen Stil in dem Oberarmknochenschaft (Kappen-prothese) oder aber mit einem Stil. Dann ist die Total-Endoprothese anzuführen: Hier wird die Gelenk� äche des Ober-armkopfes und die der Gelenkpfanne erneuert.

Bei der sogenannten inversen (umge-kehrten) Endoprothese werden die Ge-lenkpartner (Kopf, Pfanne) getauscht, somit umgekehrt.

Welcher Prothesentyp zum Einsatz kommt, mache ich davon abhängig, welche Art von Gewebeschädigung in welchem Ausmaß bei der Patientin bzw. dem Patienten vorliegt. Dazu ist es sehr wichtig, vor dem operativen Eingri� alle Erkenntnisse aus der Vorgeschichte sowie der erfolgten körperlichen Unter-suchung und Bildgebung in die Planung ein� ießen zu lassen.

So macht es beispielsweise keinen Sinn, eine Kappenprothese bei vollstän-dig gerissener Sehnenplatte (Rotatoren-manschette) einzubauen. An Operati-onszeiten werden zwischen 30 und 60 Minuten benötigt, abhängig zu machen von der Gewebeschädigung und dem Prothesentyp.

Kann es passieren, dass die Ope-ration anders verläuft als vorge-sehen, trotz all Ihrer langjährigen Erfahrung?Prizipiell können im Rahmen eines jeden noch so kleinen wie großen ope-rativen Eingri� es durchaus unvorherge-

sehene Dinge auftreten. Bei guter Vor-bereitung vor dem geplanten Eingri� kann dieses Risiko allerdings auf ein Minimum reduziert werden.

Sollte sich die Knochensubstanz zum Beispiel während des Eingri� es wider Erwarten als schlechter darstellen als zuvor angenommen, so kann während der Operation selbstverständlich von einer zementfreien auf eine zementierte Verankerung der Prothesenkomponen-te(n) gewechselt werden, was im Rah-men des Aufklärungsgespräches auch angesprochen wird.

Insgesamt ist festzuhalten, dass ich – bei aller Erfahrung und hoher Anzahl an bereits durchgeführten Schulterpro-thesen – zudem die Möglichkeit habe, bei den einzelnen Prothesentypen sehr hochwertige Implantate einbauen zu können, unabhängig vom Versiche-rungstyp (gesetzlich, privat) der Patien-tin bzw. des Patienten.

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Künstliche Gelenke

Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim gGmbHMarienburgstraße 260528 Frankfurt am MainTelefon (069) 67 05-0 · Fax (069) 67 05-2 [email protected] · www.orthopaedische-uniklinik.de

Univ.-Prof. Dr. med. Andrea Meurer

Unsere Expertin

Arthrose - eine rätselhafte Volkskrankheit

Frau Prof. Dr. Meurer, was sind die Ursachen für Arthrose?Je älter wir werden, umso eher ver-schleißen unsere Gelenke. Sie sind nicht dafür ausgelegt, so lange zu funktionieren. Diesen degenerativen Prozess nennen wir Primäre Arthrose. Von einer Sekundären Arthrose spre-chen wir, wenn die Gelenkabnutzung als Folge von etwas anderem auftritt, etwa nach einem Unfall, oder bei Fehlstellungen der Beine (X-Bei-ne/O-Beine). Auch eine Hüfterkran-kung im Kindesalter kann später zu einer Arthrose führen.

Woran erkennen Betro� ene, dass es sich nicht um ein Zipper-lein, sondern um eine ernstzu-nehmende Arthrose handelt?Bei allen Schmerzen, die von alleine wieder verschwinden, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Sehnen oder Muskeln tun eben manchmal weh.

Ernst nehmen sollte man Schmer-zen, die auch nach ein paar Tagen noch andauern. Wenn ich mich nicht mehr bewegen kann, kann ein Gelenk blockiert sein. Schwillt das Gelenk an, weil sich Wasser darin bildet, oder wird es warm, dann können das An-zeichen einer Arthrose, also einer Abnutzung des Gelenkes sein.

Wann ist das Einsetzen eines künstlichen Gelenkes sinnvoll?Arthrose ist nicht heilbar. Irgend-wann muss Schluss sein mit Schmerz-tabletten, denn sie sind keine Smarties

und können bei längerer Einnahme nachweislich Organe irreversibel schädigen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Patienten sehr gut ein-schätzen können, wann für sie der Moment gekommen ist, sich für ein künstliches Gelenk zu entscheiden. Für mich ist nicht das Röntgenbild entscheidend, sondern inwiefern sich die Betro� enen in ihrer Lebensquali-tät eingeschränkt fühlen.

Ist Arthrose eine Volkskrank-heit?Ja, Arthrose ist ein Massenphänomen. Rund fünf Millionen Menschen lei-den in Deutschland unter Arthrose, die Dunkelzi� er ist hoch. Es kursieren Schätzungen, die von 30 Millionen Betro� enen sprechen. Nicht alle spü-ren etwas von der Krankheit, weil sie ja aus den genannten Gründen oft erst später Schmerzen verursacht. Genau das ist der Knackpunkt. Die Bedeu-tung von Mobilität begreift der Mensch oft erst, wenn er sie verliert.

Mehr Forschung in der Arthro-se ist Ihnen eine Herzensangele-genheit. Warum? Wir wollen mit unserer Forschung den vorherrschenden Fokus auf Endopro-thetik, also dem Gelenkersatz, ergän-zen. Wir setzen vorher an und for-schen danach, wann, warum und wo genau im Körper die Arthrose ent-steht. Mit Früherkennung ließe sich diese rätselhafte Volkskrankheit in Zukunft früher behandeln.

Ein Unternehmen des Universitätsklinikums Frankfurt am Main

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Künstliche Gelenke

Frankfurter Rotkreuz-Kliniken e.V.Klinik für SchulterchirurgieScheffelstraße 2–14 · 60318 Frankfurt am MainTelefon (069) 40 33-8 90 · Fax (069) 40 33-8 [email protected]

Frankfurter Rotkreuz-Kliniken e.V.Klinik für Sportorthopädie und EndoprothetikKönigswarterstraße 16 · 60316 Frankfurt am MainTelefon (069) 40 71-4 19 · Fax (069) 40 71-4 [email protected]

Dr. Aristotelis Kaisidis

Dr. med. Ingo Tusk

Unser Experte Unser Experte

Bei Schulterproblemen nicht warten: exzellente Ergebnisse!

Herr Dr. Kaisidis, was macht das Schultergelenk so beson-ders?Das Schultergelenk ist ein sehr kom-pliziertes Gelenk. Es ist das beweg-lichste Gelenk des menschlichen Kör-pers, für dessen Funktionalität ein komplexes System aus Bändern, Schleimbeuteln und Muskeln sorgt.

Die Schulter reagiert sehr emp-� ndlich auf Belastungen, vor allem, wenn diese einseitig erfolgen. Beim Heben von Lasten oder Gewichten wirken enorme Kräfte auf das Schul-tergelenk, sodass es langfristig zum Verschleiß kommen kann.

Übertriebenes Gewichtheben oder Überkopfsportarten wie Handball und Tennis stellen eine große Belas-tung für die Schulter dar. Auch lang-jährige Fehlhaltung (z. B. am PC) und Bewegungsmangel können sich nega-tiv auswirken.

Bei Knie- und Hüftgelenk wird in der Regel so lange wie möglich zum Abwarten geraten. Warum ist dies beim Schultergelenk genau das falsche?Im Gegensatz zum Knie und zur Hüfte haben wir bei der Schulter nur ein sehr beschränktes Zeitfenster und das muss optimal genutzt werden.

Wer zu lange wartet, riskiert, dass seine Schulterprobleme chronisch werden. Wenn Schmerzen an der Schulter länger als zwei bis drei Mo-nate anhalten, sollte man unbedingt zum Schulterspezialisten gehen.

Bei frühzeitiger Behandlung lässt sich sehr häu� g eine Operation ver-meiden.

Wenn sich trotz fachkundiger konservativer Behandlung die Beschwerden nicht bessern und eine Operation doch notwendig wird – wie sind die Erfolgsaus-sichten?Die Ergebnisse sind exzellent. Die moderne Schulterchirurgie ist derart fortgeschritten, dass selbst in schein-bar aussichtlosen Fällen Schmerzfrei-heit erzielt werden kann. Vorausset-zung hierfür ist jedoch zum einen der erfahrene Schulterspezialist, der sol-che Eingri� e regelmäßig und in gro-ßer Zahl durchführt und zum anderen die frühestmögliche Behandlung. Je eher ein notwendiger Eingri� erfolgt, desto einfacher ist er.

Die moderne Schulterchirurgie kennt eine Vielzahl von Möglichkei-ten. Nur in Ausnahmefällen wird noch o� en operiert. Standard sind heute minimal-invasive arthroskopi-sche Eingri� e z. B. bei Impinge-ment-Syndrom, Kalkschulter oder Schultersteife „frozen shoulder“.

Zudem gibt es eine Vielzahl von Schulterprothesen, die unter Schlüs-sellochtechnik patienten- und gelenk-schonend eingebracht werden. Diese gewähren Schmerzfreiheit und hervor-ragende Funktionalität. Zudem sind sie langlebig: 80 Prozent der Prothesen halten bereits 15 Jahre – so lange, wie es die Schulterprothesen gibt.

Leidensdruck entscheidet über Kniegelenksersatz

In den Medien kommt immer wieder Kritik auf, dass gerade am Kniegelenk zu schnell ope-riert wird. Nach welchen Kriterien richtet es sich, ob ein Knieersatz wirklich Sinn macht? Es gibt ein ganz einfaches Kriterium: der Leidensdruck des Patienten. Wir alle entwickeln Arthrosen, und das beginnt bereits ab etwa dem 30. Le-bensjahr. Wichtig ist zunächst, dass eine Behandlung keinesfalls nur auf-grund etwaiger Veränderungen auf den Röntgenbildern erfolgen darf, sondern nur wegen tatsächlicher Be-schwerden. Nicht selten sind bei der Röntgendiagnostik Veränderungen zu � nden, obwohl der Patient gar nichts spürt – und umgekehrt.

Über Knieersatz kann man nach-denken, wenn eine groß� ächige Ar-throse mit entsprechender Knorpelab-nutzung vorliegt und dadurch die Gehstrecke immer kleiner und die Schmerzen immer größer werden. Auf jeden Fall müssen zunächst alle konservativen Möglichkeiten ausge-schöpft werden.

Erst wenn Bewegungstherapie und Medikamente nicht mehr helfen und die Schmerzen zu groß werden, kann eine Knieprothese sehr sinnvoll sein. Ich sage meinen Patienten immer, dass sie es schon sehr genau wissen werden, wenn es so weit ist.

Was kann man denn realistisch von einem künstlichen Kniege-lenk erwarten? Schmerzfreiheit

oder sogar die Möglichkeit, sei-nen Lieblingssport wieder aus-üben zu können?Grundsätzlich ist die Erfolgsquote bei einem Kniegelenksersatz sehr hoch. Das gilt nicht nur für die Schmerzfrei-heit, sondern auch für die Beweglich-keit. Das Wiedererlangen der Leis-tungsfähigkeit hängt aber immer ganz individuell vom Patienten ab. Grund-sätzlich kann jeder wieder beschwer-defrei werden und auch Sport treiben, gleichgültig, wie alt er oder sie ist. Allerdings muss man sich dafür Ziele setzen und auf diese hinarbeiten.

Ich hatte schon Skilehrer, die mit ihrem neuen Gelenk wieder auf die Piste gingen und Bergsteiger, die auf Dreitausender und mehr liefen. Das dauert natürlich seine Zeit – beim einen mehr, beim anderen weniger. Man muss Geduld haben und dran-bleiben.

Wie sieht die Zeit nach einer Knieoperation aus? Wir behalten die Patienten etwa eine Woche in der Klinik, dann geht es in die Anschlussheilbehandlung zum Muskelaufbau. Nach sieben Tagen sollte der Patient in der Lage sein, zumindest mit Stöcken Treppen zu steigen. Für die Regeneration des Knies sollte man insgesamt mit sechs bis zwölf Monaten rechnen.

Die Betro� enen müssen also Ge-duld mitbringen. In dieser Zeit emp-� ehlt sich ganz gezieltes Krafttraining zum Muskelaufbau.

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Schön Klinik LorschWilhelm-Leuschner-Straße 1064653 LorschTelefon +49 6251 944 401 9www.schoen-klinik.de/gelenke-lorsch

Prof. Dr. Georg Köster

Unser Experte

Das Knie – unser größtes Gelenk im Dauereinsatz Herr Prof. Dr. Köster, was kann

ich vorbeugend tun, damit ich keine Probleme mit dem Knie bekomme?Bewegungsmangel und Übergewicht sollte man vermeiden. Regelmäßige Be-wegung erhält meist den Knieknorpel. Wer sich viel bewegt, tut aktiv etwas gegen Muskelabbau und Bewegungsein-schränkungen. Ideal sind dabei gelenk-schonende Sportarten wie Gymnastik, Radfahren und Schwimmen.

Wann ist eine OP sinnvoll?Der häu� gste Grund für den Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes ist die Entwicklung einer Arthrose im Knie, also ein Verschleißprozess. Konservative Behandlungsmethoden können die Be-schwerden durch eine Arthrose in frü-hen Stadien erfolgreich beseitigen oder lindern. Damit kann eine OP hinausge-zögert werden. Bleibt der � erapieerfolg aus, ist der Gelenkersatz oft die einzige sinnvolle Maßnahme. Unsere Entschei-dung für eine OP basiert auf einem Vier-Säulen-Konzept, das wir mit den Patienten durchsprechen: Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Verände-rungen im Röntgenbild/MRT und letztlich die Situation der Patienten. Wie sehr fühlen sie sich eingeschränkt, wie sehr beeinträchtigen die Schmerzen ihre Lebensqualität? Wichtig für uns ist die vernünftige Aufklärung über den Ein-gri� sowie über realistische Erwartun-gen, was das Leben mit einem künstli-chen Gelenk bedeutet.

Worauf muss ich bei meiner Knie-prothese achten, inwiefern gibt es Einschränkungen?

Alle normalen Alltagsaktivitäten sollten mit einem künstlichen Kniegelenk zu bewerkstelligen sein.

Einschränkungen gelten für Sport-arten, die häu� ge Bewegungswechsel erfordern, sog. Kontakt sportarten wie Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball. Tennis spielen und Ski fah-ren sind für den geübten und trainierten Sportler möglich, jedoch nicht auf dem Niveau eines Kniegesunden.

Alles in allem führt der künstliche Gelenkersatz am Kniegelenk für die allermeisten Patienten zu einer deutli-chen Besserung der Lebensqualität und Mobilität.

Welche Behandlungen bei künstlichen Kniegelenken bieten Sie in der Schön Klinik an?Wir bieten das gesamte Spektrum des künstlichen Kniegelenkersatzes an. Vom Teilgelenkersatz, etwa vom inneren oder äußeren Teil des Kniegelenkes (sog. Schlittenprothesen), bis hin zu hoch-komplexen Eingri� en bei stark vorge-schädigten Knien mit ausgeprägten Fehlstellungen. Ist der Knochen stark zerstört, ersetzen wir ihn durch speziel-le Implantate.

Austauschoperationen bei gelocker-ten Implantaten führen wir selbstver-ständlich auch durch. Bei jedem Eingri� legen wir großen Wert auf Operations-verfahren, die den Knochen und die umgebende Muskulatur so weit wie möglich schonen.

Höchste Qualitätskriterien, etwa bei der individuell abgestimmten Auswahl von Implantaten und eine optimale Nachbehandlung nach dem von uns

entwickelten „Endo Aktiv Programm“, sind nur zwei Beispiele.

Was ist das Endo Aktiv Pro-gramm?Dieses ganzheitliche � erapiekonzept haben wir selbst entwickelt. Im Vorder-grund stehen die Zufriedenheit der Pa-tienten und die ständige Verbesserung der Behandlungsqualität.

Unsere Endo prothetik-Experten haben das Programm so angelegt, dass die Patienten früher wieder mobil sind. Wer sich bei uns operieren lässt, erfährt vor dem Eingri� detailliert, was auf ihn zukommt. Unsere Erfahrung zeigt, dass gut informierte Patienten entspannter in die Klinik gehen und bei der Nachbe-handlung aktiver mitarbeiten.

Bei der OP setzen wir meistens eine für den Körper verträglichere Rücken-marksnarkose (Spinalanästhesie) mit einem Schlafmittel ein. Es wird kein Urinkatheter gelegt und wir operieren muskelschonend. Bis auf seltene Aus-nahmen legen wir keine Wunddraina-gen mehr, so entfällt später das schmerz-hafte Entfernen. Dank Frühmobilisati-on durch unsere Physiotherapeuten lau-fen die meisten Patienten nach einigen Tagen wieder selbständig.

Operierte dürfen sofort wieder auf der Seite liegen und schnell wieder etwas essen. Das reduziert nachweislich die Stresssituation im Körper, die Patienten fühlen sich weniger krank und werden schneller wieder � t.

Warum soll ich mich als Patient für die Schön Klinik Lorsch ent-scheiden?

Wir sind als Fachklinik seit mehr als 30 Jahren auf die Behandlung von Erkran-kungen des Bewegungsapparates spezia-lisiert. Unsere � erapie basiert auf diesen Erfahrungen sowie neuesten Erkenntnis-sen in Medizin und Wissenschaft.

Unseren Schwerpunkt bildet der künstliche Gelenkersatz, die Endopro-thetik. Alleine im letzten Jahr wurden in der Schön Klinik Lorsch mehr als 1300 Operationen (Hüfte und Knie) durchgeführt. Damit zählt die Klinik zu den größten in Hessen. Außerdem sind wir als EndoProthetikZentrum der Ma-ximalversorgung zerti� ziert. Die Qua-lität der hier geleisteten Arbeit spiegelt sich in der Weissen Liste, dem Internet-wegweiser im Gesundheitswesen, wider.

Die Klinik hat mit 91% eine heraus-ragende Weiterempfehlungsquote. Der AOK Krankenhausnavigator bescheinigt der Schön Klinik Lorsch für den Bereich künstlicher Kniegelenkersatz eine über-durchschnittliche Behandlungsqualität.

Welchen Nutzen habe ich als Pa-tient von diesen Auszeichnungen?Diese Auszeichnungen durch externe, kontinuierliche Qualitätsprüfungen bie-ten Patienten eine Orientierung bei der Auswahl ihres Behandlungszentrums. Krankenkassen sammeln über Jahre Daten über das Behandlungsergebnis und erstellen daraus eine Bewertung. Patienten beurteilen ihre Zufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis.

Sie fühlen sich gut aufgehoben, wenn sie wissen, dass Chirurgen über jahre-lange Erfahrung und Routine verfügen. Qualitätsprüfungen und Auszeichnun-gen geben den Patienten Sicherheit.

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Schön Klinik LorschWilhelm-Leuschner-Straße 1064653 LorschTelefon +49 6251 944 402 1www.schoen-klinik.de/schulter-lorsch

Priv.-Doz. Dr. Olaf Lorbach

Unser Experte

Unser Schultergelenk – extrem beweglich, aber anfällig Herr Dr. Lorbach, Sie leiten in

der Schön Klinik den neu gegrün-deten Bereich für Schulterchirur-gie. Haben zunehmend mehr Men-schen Schulterschmerzen? Die Menschen werden auf der einen Seite immer älter, haben auf der anderen Seite aber immer höhere Ansprüche an die Funktion ihrer Schulter.

Viele Schulterprobleme können wir heute lösen, die man früher akzeptieren musste.

Wann sollte ich bei Schulterbe-schwerden zum Arzt gehen?Wenn ein klares Ereignis für die Be-schwerden vorliegt, z. B. ein Sturz oder Sportunfall, sollte zeitnah eine höher-gradige Verletzung ausgeschlossen werden.

Kommen die Schulterbeschwerden langsam und dauern über Wochen, soll-te je nach Ausmaß der Schmerzen eben-falls eine ärztliche Vorstellung erfolgen. Denn viele funktionelle Beschwerden lassen sich im Anfangsstadium mit einer entsprechenden konservativen � erapie beheben, bevor ein chronisches Problem entsteht.

Welche Rolle spielt das Alter?Häu� g stehen beim jüngeren Patienten Sportverletzungen wie ein ausgekugeltes Gelenk, Verletzungen der Bizepssehne oder des Schultereckgelenkes im Vor-dergrund. Zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr stehen degenerative Schäden der Rotatorenmanschette, der Bizeps-sehne oder aber auch der Verschleiß des Schultergelenkes (Arthrose) im Vorder-grund.

Was verbirgt sich hinter der Dia-gnose „Frozen Shoulder“?Bei der „Frozen Shoulder“ kommt es zu einer Reizung bzw. Entzündung der Gelenkkapsel. Die Ursachen sind häu� g nicht eindeutig zuordenbar.

Möglicherweise haben hormonelle Ursachen oder Sto� wechselstörungen einen Ein� uss. Ein Ignorieren der Schulterbeschwerden oder eine falsche Behandlung kann im weiteren Verlauf eine sekundäre „Frozen Shoulder“ aus-lösen.

Was ist eine Kalkschulter?Bei der Kalkschulter kommt es aus un-geklärter Ursache zu einer Umwandlung von Gewebe und Bildung eines Kalk-depots. Die Konsistenz des Kalkes kann dabei � üssig, zahnpastaartig oder wie Kreide hart und bröckelig sein.

In vielen Fällen bleibt eine solche Verkalkung symptomlos und löst sich irgendwann auf. Je nach Größe und Konsistenz kann es jedoch zu einer me-chanischen Irritation des Schleimbeu-tels kommen mit zum Teil sehr ausge-prägten Beschwerden.

Wann sind nicht operative The-rapien sinnvoll und wann reichen sie nicht aus?Ziel einer Behandlung ist die Wieder-herstellung der Schulterfunktion und die Reduktion der Schmerzen. In vielen Fällen ist dies durch eine konservative � erapie möglich.

Neben medikamentösen � erapien können Injektionen sehr e� ektiv sein. Die Physiotherapie stellt eine weitere wichtige Säule in der konservativen � e-

rapie dar. Zudem gibt es weitere schmerzlindernde Verfahren, wie Aku-punktur oder Stoßwellentherapie, die von kooperierenden Kollegen oder in unserem medizinischen Versorgungs-zentrum angeboten werden. Wenn die Indikation stimmt, sind diese Verfahren sehr e� ektiv.

Liegt allerdings ein struktureller Schaden, wie z. B. ein kompletter Seh-nenriss vor, können diese Verfahren nur die Symptome lindern, jedoch nicht den Schaden in der Schulter beheben. In diesen Fällen kann die Sehne nur durch ein operatives Verfahren wieder am Knochen befestigt werden.

In welchen Fällen ist der Einsatz einer Schulterprothese sinnvoll?Eine Schulterprothese ist dann sinnvoll, wenn der Patient unter einer fortge-schrittenen aktivierten Arthrose des Schultergelenkes mit entsprechender Funktionseinschränkung und Be-schwerden leidet und die konservative n� erapiemaßnahmen ohne Erfolg aus-geschöpft sind.

Welcher Sport ist für Menschen mit künstlichem Schultergelenk geeignet und welcher sollte besser gemieden werden?Moderate sportliche Belastung mit ge-ringen Gewichten, Fahrrad fahren oder schwimmen ist in der Regel kein Prob-lem. Die Prothese ist aber nicht für Schwerstbelastungen geeignet.

Hält das künstliche Schulterge-lenk für den Rest meines Lebens?Eine Schulterprothese kann sich im

Laufe der Zeit auslockern oder der hoch-vernetze Kunststo� reibt sich ab. Schul-terprothesen halten im Schnitt zehn bis fünzahen Jahre. Je jünger und aktiver ein Patient ist, desto eher kann sich die Pro-these lockern. Ein operativer Wechsel ist in den allermeisten Fällen möglich, allerdings steigt die Größe und Komple-xität der Operation.

Wie bewerten Sie als Schulter-spezialist das künstliche Gelenk im Vergleich zum natürlichen Gelenk?Grundsätzlich gilt: Der Gelenkersatz ist niemals so gut wie die Natur. Im besten Fall aber so gut, dass man dem Patienten wieder eine ausreichende Funktion und vor allem eine Schmerzarmut oder Schmerzfreiheit zurückgeben kann.

Ein älterer Patient hat sicher eine gute Chance, dass man sein Problem damit auf Dauer auf ein Niveau bringen kann, mit dem er gut zurecht kommt. Die Zufriedenheit der Patienten nach Implantation einer Schulterprothese ist sehr hoch. Nicht selten berichten Pati-enten in den Kontrolluntersuchungen, dass sie viel früher zu einer OP gekom-men wären, wenn sie gewusst hätten, wie gut ihre Schulter wieder wird.

Wie lange dauert die Reha und was erwartet die Patienten?Nach etwa sechs Tagen stationärer Be-handlung machen die Patienten in den ersten 6 Wochen nach der OP bereits regelmäßig Physiotherapie. Eine weite-re Rehabilitation mit Bewegungsübun-gen erfolgt häu� g nach 6 Wochen, wenn die angenähten Sehnen stabil angewach-sen sind.

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Sektion Endoprothetik und Orthopädische ChirurgieSt. Vinzenz-Krankenhaus Am Frankfurter Tor 25 · 63450 HanauTelefon (0 61 81) 2 72 -3 91 · Fax (0 61 81) 2 72 – 5 [email protected]

Priv.-Doz. Dr. med Christian Eberhardt

Unser Experte

Früher Gelenkersatz bei Fehlstellung und Funktionseinschränkung Herr Dr. Eberhardt, zum 1. Mai

2018 hat das St. Vinzenz-Kranken-haus Hanau die hochspezialisierte, eigenständige Sektion Endopro-thetik und Orthopädische Chirur-gie erö� net. Was sind hierbei die Vorteile für die Patientenversor-gung?Unsere Sektion führt das zerti� zierte EndoProthetikZentrum und garantiert eine strukturierte und hoche� ektive Be-handlung. Die operative Versorgung erfolgt ausschließlich durch oder im Beisein von speziell geschulten und hocherfahrenen Operateuren, den soge-nannten Hauptoperateuren des Zent-rums, wodurch ein konstant hohes Ni-veau jeder einzelnen Operation gewähr-leistet werden kann.

Selbstverständlich werden alle Daten rund um die Operation an das Deutsche Endoprothesenregister übermittelt, das über die Ergebnisqualität der Teilneh-mer wacht, die strukturellen Abläufe werden jährlich in Form eines externen Audits analysiert und bewertet.

Welches Behandlungsspektrum deckt Ihr Zentrum ab? Wir bedienen das gesamte Spektrum des operativen Gelenkersatzes. Dabei han-delt es sich vor allem um Erstimplanta-tionen von Prothesen aller Gelenke, insbesondere jedoch der großen Gelen-ke Schulter, Hüfte und Knie.

Selbstverständlich umfasst das Be-handlungsspektrum auch jede Form von Prothesenwechseloperationen inklusive der Behandlung in� zierter Prothesen. Neben der Endoprothetik wird auch das gesamte Feld der Orthopädischen Chi-

rurgie dargestellt, dies erfolgt in enger Abstimmung und Kooperation mit den bereits am Hause etablierten Spezialdis-ziplinen.

Wann raten Sie einem Patienten zu einem künstlichen Gelenk?Ich sage grundsätzlich niemandem, dass er oder sie sich operieren lassen muss. Das weiß der Patient selbst am besten, wenn der Leidensdruck groß genug ist. Allerdings raten wir zu einem Eingri� , sobald es zu Funktionseinschränkungen kommt.

Wenn sich das Knie beispielsweise nicht mehr so biegen lässt, sollte man ein künstliches Gelenk nicht zu lange hin-auszögern. Je schlechter die Ausgangs-situation, desto schwieriger ist es für den Patienten, die ursprüngliche Beweglich-keit wieder zu erreichen. Denn dann haben sich bereits Muskeln und Bänder verkürzt. Ähnliches gilt bei Fehlstellun-gen, vor allem bei X-Beinigkeit. Je stär-ker die Fehlstellung ausgeprägt ist, desto schwieriger gestaltet sich der Eingri� .

Wie lange hält ein künstliches Gelenk und wie sind die Aussich-ten, seine alte Leistungsfähigkeit wieder zu erreichen?Die durchschnittliche ‚Standzeit‘ der modernen Prothesen liegt bei 95 Prozent der Patienten bei 15 Jahren. Natürlich gibt es auch Patienten, die in dieser Zeit bereits die dritte Prothese haben. Das hängt von der Begleitpathologie ab und auch davon, wie stark man die Prothese belastet.

Grundsätzlich soll durch ein künst-liches Gelenk nicht nur Schmerzfreiheit,

sondern auch eine Funktionsverbesse-rung erreicht werden. Das war ursprüng-lich vor allem für die Alltagssituation gedacht. Grundsätzlich kann man mit einer Prothese praktisch wieder alles machen, auch Sport treiben.

Was raten Sie einem Patienten, wenn man mit dem künstlichen Ge-lenk noch warten sollte?Bei Arthrose sollte das Gelenk so viel wie möglich in Bewegung gehalten wer-den. Das erhält vor allem den Muskel-status und schützt damit das Gelenk.

Man sollte schauen, dass man das Bewegungsausmaß und die Funktiona-lität erhält. Je eingeschränkter die Funk-tion, desto eingeschränkter auch die Verteilung der Kraft auf die Gelenk-ober� äche.

Gut ist der typische Gelenksport, also Walken, Radfahren und Schwim-men. Stoß- und Drehbelastungen soll-ten vermieden werden. Außerdem sollte man die Begleitumstände verbessern, also bei Übergewicht abnehmen, da jedes Pfund zu viel die Gelenke noch mehr belastet.

In schlechten Phasen helfen unter-stützend Medikamente gegen die Schmerzen. Diese sind aufgrund ihrer Nebenwirkungen keine Dauerlösung. Wenn man nicht mehr ohne Medika-mente auskommt, ist es Zeit, an eine Operation zu denken. Bei aktivierter Arthrose, also akutem Reizzustand, geht der Gelenkerguss auch unter Scho-nung und Krankengymnastik zurück.

Mit welchem Krankenhausauf-enthalt muss man bei einem Ein-

gri� rechnen und wie sieht die Zeit danach aus?Die Patienten bleiben etwa sieben bis zehn Tage in der Akutklinik. Sie müssen auf jeden Fall mobil sein und auch wie-der Treppen steigen können, bevor sie in die Reha entlassen werden. Letztere kann ambulant oder stationär erfolgen, wobei die meisten Patienten eine statio-näre Reha bevorzugen.

Es gibt aber auch gute ambulante Einrichtungen, die darauf spezialisiert sind. Die Reha, die ca. 18 Tage dauert und gegebenenfalls auch verlängert wer-den kann, wird von unserem Sozial-dienst organisiert. Danach sehen wir die Patienten etwa sechs Wochen nach dem Eingri� ambulant zur Nachsorge wie-der.

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