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konkret Journal für die implantologische Praxis Fortbildung: Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers · Desinfektionsmethoden bei der Periimplan- titistherapie · Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) Fortbildung extra: Behandlung von Alveolarkammdefekten mit gesteuerter Knochenregeneration Innovationen & Events: Highlight in der Kno- chen- und Gewebsregeneration · 10 Jahre Cerasorb · Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg Markt: Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design · Neues Verfahren bei der Knochenregeneration · Neuer Knochen durch Stammzellen aus Knochenmark? · Schonende Knochenbearbeitung mit dem neuen Piezotome Knochen- und Weichgewebs- management Knochen- und Weichgewebs- management Supplement

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konkretJournal für die implantologische Praxis

Fortbildung:Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers · Desinfektionsmethoden bei der Periimplan -titistherapie · Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) Fortbildung extra: Behandlung vonAlveolarkammdefekten mit gesteuerter Knochenregeneration Innovationen & Events:Highlight in der Kno -chen- und Gewebsregeneration · 10 Jahre Cerasorb · Nationaler Implantologenkongress in AschaffenburgMarkt: Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design · Neues Verfahren bei der Knochenregeneration · NeuerKnochen durch Stammzellen aus Knochenmark? · Schonende Knochenbearbeitung mit dem neuen Piezotome

Knochen- und Weichgewebs-managementKnochen- und Weichgewebs-management

Supplement

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klinischen Chirurgie

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

rfolgreiches Knochen- und Weich-gewebsmanagement ist heutedas A und O in der Implantologie.Hohe Überlebensraten von Implan-taten sind fast zur Selbstverständ-lichkeit geworden. Um so mehrkommt es auf perfektes Knochen-und Weichgewebsmanagementan, um die hohen Erwartungen derPatienten zu erfüllen. Umfangrei-che Diagnostik und exakte Planungsind wichtige Voraussetzungen fürdie Umsetzung von Behandlungen,die im Sinne eines Backward-Plan-ning vom Ergebnis her in die prä-operative Phase wirken. Längst gibtes spezielle Verfahren, innovativeMaterialien und immer neue Ange-bote der Industrie für ein optimalesKnochen- und Weichgewebsmana-gement. Dabei kommt der Biologieund der Biotechnik eine große Rol-le zu. Die Nanotechnik zeigt, wel-che Mikrowelten im Knochenlager miteinander konkurrierenund welche Möglichkeiten es heute gibt,um andockmüde Osteo-blasten zum dauerhaften Verbleib zu animieren – eines ist da-bei sicher: Nur ein Implantat, das mit dem Mikroleben zwischenKnochen, Gefäßen und Zellen harmoniert und einen sicherenVerbund eingeht, ist ein Implantat mit Zukunft. Bereits seit vie-len Jahren werden Knochenersatzmaterialien für die Rekons-truktion von knöchernen Defekten in der zahnärztlichen Chi-rurgie eingesetzt. Knochen wird zur Augmentation benötigt, umhorizontale oder vertikale Substanzdefekte auszugleichen, be-ziehungsweise um Sinusbodenaugmentationen durchzufüh-ren. Zwar ist autologer Knochen ein ideales Material aufgrundseiner osteogenen, osteokonduktiven oder osteoinduktiven

Eigenschaften, trotzdem gibt esEinschränkungen in der Akzeptanzdieser Methoden durch den Patien-ten – bedingt durch die zusätzlicheoperative Entnahme von Knochenund die damit verbundenen Risiken.

Heute existiert eine Vielzahl vonKnochenersatzmaterialien,die hu-manen, bovinen oder pflanzlichenUrsprungs sind, oder sogar synthe-tisch hergestellt werden. Bei derVerwendung von Knochenersatz-materialien müssen die techni-schen und biologischen Vorausset-zungen erfüllt sein: Hohe Biokom-patibilität, Zelladhärenz, Platzhal-terfunktion,Gewebeintegration undeinfache Handhabe. Solche Mate-rialien kommen zum Einsatz, wennes – wie auf den folgenden Seiten –um die chirurgische Konditionierungdes Implantatlagers geht oder um

die Periimplantitis und deren Therapiemöglichkeiten. In dieserSonderbeilage zum Thema Knochen- und Weichgewebsmana-gement beleuchten wir die Behandlung von Alveolarkammde-fekten mit gesteuerter Knochenregeneration, und die Dental-industrie stellt Ihnen die zugehörigen Materialien vor.

Ch. BergerPräsident BDIZ EDI

Knochen- undWeichgewebs-

management fürein Implantatmit Zukunft

BDIZ EDI AktuellVorwort BDIZ EDI konkret Supplement 3

E

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BDIZ EDI

Vorwort 3

Inhalt 4Impressum 4

FORTBILDUNG

Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers 6Desinfektionsmethoden bei der Periimplantitistherapie 14Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) 16

F O R T B I L D U N G E X T R A

Behandlung von Alveolarkammdefekten mitgesteuerter Knochenregeneration 19

INNOVATIONEN & EVENTS

Highlight in der Knochen- und Gewebsregeneration 2610 Jahre Cerasorb – erfolgreicher Aufbau einerweltweiten Marke 28Bestes Wissen auf neuen Wegen 29Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg 30Neue Fortbildungsangebote 31

MARKT

Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design 32Neues Verfahren bei der Knochenregeneration 34Neuer Knochen durch Stammzellen aus Knochenmark? 35Knochenaufbaumaterial BONITmatrix 37Neue Website mit E-Shop 37Schonende Knochenbearbeitung mit dem neuen Piezotome 38Innovationen aus der Industrie 39Aktuelles (Kurzmeldungen) 42

BDIZ EDI konkret Supplement4 Inhalt

ImpressumBDIZ EDI konkret Journal für die implantologische PraxisHerausgeber: Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e. V. (BDIZ EDI).An der Esche 2, 53111 Bonn, Fon +49 228 93592-44, Fax +49 228 93592-46, [email protected], www.bdizedi.orgChefredaktion: Ralf Suckert, teamwork media GmbHChef vom Dienst: Anita WuttkeRedaktion: Christian Berger (BER),Prof. Dr. Joachim E. Zöller (ZOE), Dr. Detlef Hildebrand (HIL), Dr. Heimo Mangelsdorf (MAN), Dr. Jörg Neuge-bauer (NEG), Dr. Thomas Ratajczak (RAT), Anita Wuttke (AWU), Marianne Steinbeck (STE), Beate Mayer (BM), Simone Stark (SIS)Anschrift der Redaktion: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22Verlag: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22, [email protected]: www.teamwork-media.de Bereich Journale, MediadatenAnzeigen & PR: Marianne Steinbeck, MS Media Service, Badstraße 5, 83714 Miesbach, Fon +49 8025 5785, Fax +49 8025 5583, [email protected]: J. Gotteswinter GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München, Fon +49 89 323707-0, Fax +49 89 323707-10Layout/Bildbearbeitung: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 FuchstalFotonachweis:BDIZ EDI: Fotolia.com - victorpr:S.35;Fotolia.com - imageit:S.42 Bezugspreis: Einzelheft 7,– €, Jahresabo 24,– € jeweils incl. Versand. BDIZ EDI konkret kann direkt beim Verlag abonniert werden. ISSN: 1862-3727

Chirurgische Konditionierungdes Implantatlagers 6

Behandlung von Alveolarkammdefektenmit gesteuerter Knochenregeneration 19

Bestwerte für Implantatedurch Bionik-Design 32

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

FortbildungBDIZ EDI konkret Supplement6

Der Langzeiterfolg der dentalen Implantologie hängtneben der passgenauen und lagestabilen prothetischenVersorgung mit einer natürlichen Mundhygiene-Mög-lichkeit für den Patienten im Wesentlichen von derchirurgischen Konditionierung des Implantatlagersab. Für eine optimale periimplantäre Gesundheit desImplantatlagers ist es notwendig, dass eine ausrei-chende knöcherne Abdeckung in einer Dimension von1 bis 1,5 mm der Implantatoberfläche gewährleistetist. Eine hygienefreundliche Ausformung des peri-implantären Weichgewebes mit einer optimalenWeichgewebsdicke von zirka 2 bis 3 mm und einerZone von keratinisierter Schleimhaut von mindestens2 mm ermöglicht den Abschluss des offenen Implan-tates in der Mundhöhle durch eine dichte Weich-gewebsanlagerung.

Knochen- und Weichgewebsmanagement in der Implantologie

Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers

Besonders nach Verlust des zahn-tragenden Anteils des Kieferkammsergibt sich bei der Implantatinser-tion in der ästhetischen Zone dieFragestellung zur Möglichkeit derzahnanalogen Implantatpositio-nierung, so dass neben einemhorizontalen oftmals noch ein ver-tikaler Knochenaufbau notwendigist. Die Maßnahmen zur chirurgi-schen Konditionierung des Implan-tatlagers mittels Knochen- oderWeichgewebsaugmentationenkönnen bereits zum Zeitpunkt derZahnextraktion, aber auch als vor-bereitende Maßnahme zur Im-plantation beziehungsweise als

begleitende Maßnahme zur Im-plantatinsertion oder im Rahmender prothetischen Versorgung oderNachsorge erbracht werden.

Zum Zeitpunkt der Zahn-extraktion/Explantation

Bereits zum Zeitpunkt der Zahnex-traktion kann durch ein schonen-des Vorgehen, ohne eine Druckbe-lastung der vestibulären Lamelle,eine substanzerhaltende Zahnent-fernung praktiziert werden. DurchSicherung der vestibulären Lamellekann eine weitestgehende Rege-neration des Alveolarfortsatzesdurch die Reorganisation der Extrak-tionsalveole erreicht werden. Be-sonders bei einem Bauteilversagen,wie zum Beispiel bei der Implantat-fraktur oder bei einer nichtreparatur-fähigen Gewindezerstörung,ist einesehr schonende Implantatentfer-nung nach den Vorgaben der Her-steller oder mit normierten Trepan-fräsen durchzuführen (Abb.1 und 2).

In den vergangenen 20 Jahren wur-den mit der Anwendung von Kno-chenersatzmaterialien verschie-dene Ansätze des Auffüllens derExtraktionsalveolen mit xenoge-nem, autogenem oder autologem

Material propagiert. Hierbei hatsich gezeigt, dass bei der Konditio-nierung des künftigen Implantat-lagers durch ein nichtresorbierba-res Material Risiken gegeben sind.Durch die extraktionsbedingte In-fektanfälligkeit der augmentiertenAlveole kann es zu einer teilweisenoder unvollständigen Regenerationmit der bindegewebigen Einschei-dung des Knochenersatzmaterialskommen. Anstatt das Implantat-lager positiv zu konditionieren,steigt hier das Risiko des Ausblei-bens der Osseointegration, da dieImplantate nicht in ein regenerier-tes Knochengewebe,sondern in einKonglomerat aus Knochenersatz-material und Bindegewebe einge-bracht werden.Daher empfiehlt sichdie Anwendung eines resorbierba-ren Materials zur Defektaugmenta-tion, da dieses weitgehend umge-baut wird,und nach der Implantat-bettpräparation möglichst viele Kno-chentrabekel an der Implantatober-fläche zu liegen kommen. Damitkann ein hoher Implantatknochen-kontakt ausgebildet werden.

Neben den stabilen Knochener-satzmaterialien in Form von Gra-nula hat sich die Anwendung vonWundheilungsmaterialien und Hä-

Abb. 1 Implantatfraktur nach crestalem Knochenabbau bei ungünstigerGeometrie und Position von Außen- und Innengewinde

Abb. 2 Gewebeschonende Explantation mit Trepan-Bohrung unterSchonung der vestibulären Lamelle

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

BDIZ EDI konkret Supplement 7Fortbildung

mostyptika etabliert,wobei beson-ders die Anwendung von equinenCollagenschwämmen zu einer Sta-bilität des Koagels und zu einer in-ternen Leitstruktur für die Regene-ration des Knochendefektes führt.Aufgrund der Stabilität der Alveolewird somit auch eine dünne vesti-buläre Lamelle erhalten und somitdie Volumenstabilität des Alveo-larfortsatzes erreicht (Abb. 3 bis 6).

Ein Risikofaktor für einen erhöhtenKnochenverlust nach Zahnextrak-tionen stellt die Ausbildung einesDolor posts dar. Diese kann mit ei-ner Inzidenz von bis zu 25 Prozentauftreten und führt dann nebender langwierigen Nachbehand-lung zu einem Verlust des zahntra-genden Anteils des Kieferkam-mes. Ein vielversprechender An-satz ist die Durchführung der anti-

mikrobiellen PhotodynamischenTherapie (aPDT), um so eine Rege-neration des Defektes optimal zugewährleisten, da die bakterielleBesiedlung, die für das Ausbildendes Dolor posts verantwortlich ist,signifikant reduziert werden kann.

Eine weitere Maßnahme zur Si-cherung der Alveolenregenerationstellt die Entnahme eines Binde-gewebs- oder eines Schleimhaut-transplantates vom Gaumen dar,das über die Alveole vernäht wird,damit ein speicheldichter Wund-verschluss und somit eine best-mögliche Knochenregeneration er-reicht werden kann.

Präoperative Augmentation

Je nach Defektsituation und Atro-phiegrad erfordert die effiziente

Implantattherapie eine Rekonstruk-tion des Alveolarfortsatzes durcheine vertikale oder horizontale be-ziehungsweise kombiniert vertikal-horizontale Augmentation. Je nachDefektgröße besteht die Möglich-keit der externen- oder intraoralenKnochenentnahme, um im Sinneeiner 3D-Rekonstruktion ausrei-chend dimensioniertes Transplan-tatmaterial zu gewinnen und da-mit den Kieferkamm in der ur-sprünglichen Konfiguration wie-der herzustellen (Abb. 7 bis 10).

Die präimplantologisch erbrachtenMaßnahmen zur Wiederherstel-lung des Kieferkammes erlauben,besonders bei der vestibulärenSchnittführung, eine dreidimen-sionale Anlagerung des Knochen-transplantates. Dabei ist darauf zuachten, dass die kortikalen Struk-

Abb. 3 Augmentation des Explantationsdefektes mit Collagenkegel zur Stabilisierungdes Blutkoagels

Abb. 4 Präimplantologische Bestimmung des Knochenangebotes durch Messungder Schleimhautdicke bei Erhalt der vestibulären Lamelle

Abb. 5 Radiologische Kontrolle ein Jahr nach prothetischer Versorgung bei erneuterImplantatinsertion

Abb. 6 Einzelkrone bei stabilem Weichgewebsverhältnissen aufgrund vollständigerknöcherner Abdeckung des Implantates

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Knochen- und Weichgewebs-

management

FortbildungBDIZ EDI konkret Supplement8

turen unter das Periost platziertwerden und die Spongiosa durchpartikulierten kortikalen Knochenoder komprimierte Spongiosa auf-gebaut wird. Durch die Kombina-tion aus Schnittführung,Weichge-webspräparation und Applikations-technik des Knochentransplantateskann somit eine Volumenstabilitätdes autologen Knochentransplan-tates ohne zusätzliche Membran-technik erreicht werden,da die kör-pereigene Kortikalis als Resorptions-schutz dient und die Spongiosabzw.der partikulierte Knochen einegute Vaskularisierung erfährt.

Knochenspäne können besondersbei der retromolaren Knochenent-nahme durch die Zerkleinerungder kortikalen Knochenstücke ineiner Knochenmühle, Knochen-quetsche oder Knochenmahlzange

erzeugt werden. Daneben könnenschabend mittels Piezochirurgieoder Handinstrumenten ebenfallsausreichende Mengen von Kno-chenspänen erzeugt werden.

PeriimplantäreAugmentation

Je nach gewünschter Implantatpo-sition oder im Oberkieferseitenbe-reich bei Kaudalisierung des Kiefer-höhlenbodens ist eine periimplan-täre Applikation von Knochenersatz-materialien oder Knochenspänennotwendig. Neben der Vielzahlvon Knochenersatzmaterialien istzu berücksichtigen, dass nicht alleKnochenersatzmaterialien mit allenMembranen kombiniert werdenkönnen. Quervernetzte Kollagen-membranen,zum Beispiel Bioguide,haben sich in der Anwendung von

nichtresorbierbarem bovinen Kno-chenersatzmaterial bewährt.Die Anwendung dieser langsamdegradierenden Membranen inKombination mit porösem, schnellresorbierbarem Knochenersatzma-terial kann zu einem bindegewebi-gen Regenerat mit einer geringenStabilität beim Auftreten einerPeriimplantitis führen. Neben derAnwendung von xenogenem Kno-chenersatzmaterial ist auch dieperiimplantäre Augmentation mit-tels autologem Knochen aus derKavitätenpräparation des Implan-tatbettes oder der enoralen Ent-nahme, wie zum Beispiel an derCresta Zycomatico Alveolaris oderdem retromolaren Bereich, mittelsPiezochirurgie oder Knochenscha-bern möglich. Bei der Anwendungvon Knochenspänen sollte daraufgeachtet werden, dass diese unter

Abb. 7 Nichterhaltungswürdige Zähne 43 und 34 bei extremer Atrophie im Unter-kieferseitenzahnbereich

Abb. 8 Zustand nach Kieferkammrekonstruktion mittels freiem Beckenkammtrans-plantat nach zuvor erfolgter Zahnextraktion

Abb. 9 Entfernung der Osteosyntheseschrauben mit nur geringgradiger vertikalerResorption des Knochenaugmentates

Abb. 10 Implantatinsertion unter prothetischen Gesichtspunkten bei unvollständigerDefektregeneration am Implantat vestibulär

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management

FortbildungBDIZ EDI konkret Supplement10

Abb. 11 Regionale Defektaugmentation mit aus Knochenkavität gewonnenenBohrspänen

Abb. 12 Zustand nach aplikalen Verschiebelappen bei der Freilegungsoperation mitfixierten Schleimhautverhältnissen lingual und vestibulär

Abb. 13 Eingliederung Suprakonstruktion mit Metallkeramikbrücken beziehungs-weise verblockten Kronen

Abb. 14 Radiologische Kontrolle zur Überprüfung der Implantatposition undStabilität des Knochentransplantates

ein intakt präpariertes Periost plat-ziert werden (Abb. 11 bis 14).

Wird das Knochenlager bei der Im-plantation über das ursprünglicheVolumen stark aufgebaut, kanndurch eine Periostschlitzung nichtimmer eine vollständige Mobili-sation zur kompletten Abdeckungdes augmentierten Areals erfolgen.Damit ein spannungsfreier Wund-verschluss erreicht werden kann,empfiehlt sich daher durchaus diePräparation eines Bindegewebs-transplantates, das im Oberkieferauch gestielt sein kann.Somit wirdneben der sicheren Augmentat-abdeckung auch die Dimensiondes periimplantären Weichgewebesoptimiert.

Augmentation postimplantationem

Die Möglichkeiten, das Implantat-lager nach Erreichen der Osseoin-

tegration zu optimieren, sind aufder Hartgewebsseite mit einer ge-ringeren Erfolgsprognose verse-hen,als dies zum Zeitpunkt der Im-plantation oder vor der Implantationerreicht werden kann.Aufgrund desmeist dann schon vorliegendentransgingivalen Durchtrittsprofils

des Implantates lässt sich eine kom-plette Deckung des Knochenersatz-materials nicht mehr gewährleis-ten. Besonders bei der Periimplan-titis sollte deshalb auf ein physio-logisches Knochenersatzmaterialoder autologen Knochen zurück-gegriffen werden (Abb. 15 bis 19).

Abb. 15 Massive Blutung auf Sondierung und Pus-Sekretion bei fortgeschrittener Periimplantitis

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management

FortbildungBDIZ EDI konkret Supplement12

Nach Einheilung der Implantatekann jedoch das Weichgewebslagerdurch verschiedene Maßnahmenoptimiert werden, um zum einendie Langzeitstabilität zu sichernund zum anderen das ästhetischeErgebnis zu verbessern. Um Pump-effekte mit dem Einsaugen vonBakterien in den periimplantärenSulcus zu vermeiden, sollte eine

Zone keratinisierter Schleimhautvon mindestens 2 mm um das Im-plantat vorhanden sein. Dies kannam besten durch ein Vestibulum-plastik erreicht werden (Abb. 20 bis28).Liegt bei einem dünnen Schleim-hautprofil ein Durchschimmerndes dunklen Titankörpers vor, kanndies durch ein freies Bindegewebs-transplantates optimiert werden.

Zusammenfassung

Die Möglichkeiten des Hart- undWeichgewebsmanagements erlau-ben heute in allen Therapiestufender implantatprothetischen Ver-sorgung Maßnahmen zu ergreifen,um das Behandlungsergebnis auchbei eingeschränkter Ausgangssi-tuation oder Komplikationen zu

Abb. 16 Periimplantäre Knochendefekte bis zur Hälfte der Implantatlänge Abb. 17 Periimplantitisoperation mit Entfernung des Granulationsgewebes undDurchführung der photodynamischen Therapie zur lokalen Keimreduktion

Abb. 18 Defektaugmentation mit synthetischem,resorbierbarem Knochenersatzmaterial Abb. 19 Zustand nach Explantation Implantat 11 und erfolgreiche Periimplantitis-therapie an Implantat 13, 14

Abb. 20 Ausgedehnter Frontzahndefekt nach Verkehrsunfall Abb. 21 Dreidimensationale Rekonstruktion mit vestibulärer Schnittführung undfreiem Beckenkammtransplantat

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

BDIZ EDI konkret Supplement 13Fortbildung

Abb. 22 Traumabedingter Verlust der fixierten Schleimhaut bei Zustand nachKieferkammrekonstruktion

Abb. 23 Zustand nach Eröffnungsoperation und Eingliederung provisorischer Supra-konstruktion zur Vorbereitung der Vestibulumplastik

Abb. 24 Präparation des Mukosalappens zur Exzision des Bindegewebes im Bereichder Kieferkammrekonstruktion

Abb. 25 Offene Granulation der vestibulären Wundfläche

Abb. 26 Fixation der Mukosa auf dem Periost des augmentierten Areals Abb. 27 Abdeckung der Wundfläche mit Jodoform-Gazestreifen nach Eingliederung derprovosorischen Versorgung. Fixierung des Jodoformstreifens mittels Parodontalverband

Abb. 28Fixierte Schleim-haut bis in dieUmschlagfaltebei definitiverprothetischerVersorgung von11 bis 23

optimieren. Je nach Ausmaß desHart- oder Weichgewebsdefektesist es möglich, durch einfache oderumfangreiche Techniken ein opti-males Ergebnis zu erreichen.

Dr. Jörg Neugebauer, Dr. DanielRothamel, Dr. Thea Lingohr,

Dr. Dr. Martin Scheer, Univ.-Prof. Dr.Dr. Joachim E. Zöller ■

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

FortbildungBDIZ EDI konkret Supplement14

3. Experten Symposium des BDIZ EDI in Köln

Desinfektionsmethoden bei derPeriimplantitistherapie

Einleitung

Definitionsgemäß ist die Periim-plantitis eine periimplantäre Ent-zündungsreaktion an einem sichunter Funktion befindlichen Im-plantat mit progressivem Verlustan knöchernem Stützgewebe [1,7].Zur Prävention einer Periimplanti-tis ist die dauerhafte Aufrechter-haltung einer adäquaten Plaque-kontrolle durch den Patienten unddie Durchführung eines geeignetenRecall-Systems notwendig. In derLiteratur beschrieben findet mandie Anwendung von nicht-steroid-alen Antiphlogistika in Form vonGelen, Pasten und Spüllösungen.Der Nachweis des Therapieeffek-tes ist allerdings noch in kontrol-lierten klinischen Multizenterstu-dien zu erbringen [2, 3, 4, 6]. Ein be-kanntes Agens zur Keimreduktionfinden wir im Ozon, das seit über100 Jahren aufgrund der desinfi-zierenden Eigenschaft in der Me-dizin angewendet wird. Die bak-terizide, viruzide und fungizideEigenschaft beruht auf dem star-ken Oxidationseffekt des Singulet-sauerstoffes [4, 5].

Ziel der Periimplantitis-Behand-lung soll die Dekontamination derImplantatoberfläche mit Vermei-dung der Re-Besiedelung, ein Flora-shift und letztendlich die Vermei-

dung des Implantatverlustes sein.In diesem Beitrag möchten wir einigeDesinfektionsmittel und Behand-lungsmethoden kurz anhand vor-handener Literatur betrachten.

I. Desinfektionsmittel:1. Chlorhexidin 0,2% 2. Wasserstoffperoxid 3-10%3. Zitronensäure

II. Antibiotika:Amoxicillin, Metronidazol,Clindamycin, Doxycyclin

III. PhysikalischeDesinfektionsmethoden:❑ Laser-Desinfektion❑ Ozon-Desinfektion

ad I.:Die in der Literatur empfohleneChlorhexidin-Anwendung siehtfolgendermaßen aus:

Klinische Anwendung:❑ 0,2%ige CHX-Lösung ein bis

zwei Tage vor der Implantationund direkt vor dem Eingriff

❑ 0,2%iges CHX-Spray für schwererreichbare Regionen (Tonsillen)

❑ Systemisches Antiphlogistikumwährend der Einheilphase

Häusliche Anwendung:❑ 0,2%ige CHX-Lösung während

der Einheilphase (zirka vier bisacht Wochen).

❑ 0,2%iges CHX-Spray für schwererreichbare Regionen

Resultat zu CHX 0,2%ig:❑ effektive Bakterienreduktion

für zirka drei Monate [8, 10]❑ Verbesserung des

attachments [9]❑ Verringerung der

Taschentiefe [9]❑ In Kombination mit AB

(van Winkelhoff) Bakterien-reduktion für 6 Monate beinicht-chirurgischer Periim-plantitistherapie [10]

Anwendung von H2O2und Zitronensäure:❑ H2O2 3 bis 10%ig

für 30 bis 60 Sekunden [11,12,14]❑ Zitronensäure 40%ig, pH 1

für 30 bis 60 Sekunden [11,13]

Ergebnisse:❑ Reduktion und Auflockerung

des Biofilms ist mit beidenMitteln möglich, jedoch ist einemechanische Oberflächenreini-gung und anschließende Spü-lung mit physiologischer Koch-salzlösung nötig.

ad II.: Ergebnisse derAntibiotikatherapie:❑ Amoxicillin 500 mg + Clavulan-

säure in Kombination mit Metro-nidazol 250 mg für 7 bis 10 Tage

Abb. 1Periimplantitis in

regio 24, 25

Abb. 2Klinisches Bild

nach Entfernungder Kronen

1 2

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BDIZ EDI konkret Supplement 15Fortbildung

zeigt eine signifikante Bakte-rienreduktion [9, 15]

❑ Clindamycin oder Tetracyclinbei Penicillinallergie [16]

Ad III.:Ergebnisse der Lasertherapie:❑ Reduktion der BOP besser als mit

CHX auf 6 Monate limitiert [17]❑ starke Reduktion der

Bakterienflora [18, 19]❑ Softlaser zeigen auch eine signi-

fikante Bakterienreduktion [20].

Ergebnisse der Ozontherapie*:❑ Reduktion der BOP und der klini-

schen Entzündungszeichen [2, 5]❑ Bakterizid, fugizid und viruzid

bei Anwendung mittels Ozon-Konzentration von ~230 ppm/mm2 für eine Minute [22, 23]

Abb. 3Flächensondedes OzonytronX-Gerätes(Mymed, Tögingam Inn, Germany)bei der Ozontherapie

Abb. 4Zustand nach zwei-wöchiger Behand-lung und Entfer-nung des Granula-tionsgewebes

Zusammenfassend kann festge-stellt werden, dass die Periimplan-titis ähnlich zu therapieren ist wieParodontalerkrankungen, jedochist eine aggressivere Vorgehens-weise bei der Therapie, die Früher-kennung und die perfekte Mund-hygiene des Patienten von größe-rer Bedeutung.

Dr. V. E. Karapetian1, Dr. E. Lowden2,Prof. Dr. Dr. J. E. Zöller1 ■

Literaturverzeichnis auf Anfrage

von der Redaktion

*gilt für das Ozonytron X-Gerät, Mymed

GmbH, Töging am Inn, Germany1 Interdisziplinäre Klinik und Poliklinik

für Orale Chirurgie und Implantologie

und Klinik und Poliklinik für Mund-,

Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie

der Universität Köln2 Klinik und Poliklinik für Zahnerhaltung

und Parodontologie der Universität Köln

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

FortbildungBDIZ EDI konkret Supplement16

Aus der Praxis für die Praxis

Die antimikrobielle PhotodynamischeTherapie (aPDT)

Einleitung

Bei der Parodontitis und der Peri-implantitis handelt es sich um bio-filmbasierte Infektionskrankhei-ten. Hauptteil der systematischenparodontalen Therapie und derPeriimplantatitis-Therapie ist dieEntfernung des Biofilmes und da-mit die Entfernung parodontal-pathogener Mikroorganismen (Bio-film-Management). Neben denkonventionellen Methoden zurEntfernung des Biofilms mitHand-, Schall- oder Ultraschall-instrumenten kommt ergänzen-den Therapien, wie antibiotischenSubstanzen, eine immer größereBedeutung zu.

Mit konventionellen Methodender Oberflächeninstrumentierung,die durch Pulverstrahlgeräte undLasersysteme ergänzt werden, ge-lingt eine Reduktion parodontal-pathogener Mikroorganismen vonden Zahnoberflächen.Es kann nichtdavon ausgegangen werden, dasseine vollständige Entfernung derkrankmachenden Bakterien erfolgt.Darüber hinaus hat die konventio-nelle subgingivale Biofilmentfer-nung nur einen geringen Einflussauf ins Weichgewebe infiltrierteBakterien. Die adjunktive, systema-tische Gabe von antibiotischenSubstanzen hat einen positiven Ef-fekt auf durch Bakterien verur-sachte Parodontitis und Periim-plantitis.

Ein neuer Ansatz zur Eliminationpathogener Mikroorganismen istdie antimikrobielle Photodynami-sche Therapie (aPDT). Die antimi-krobielle Wirkung durch Bestrah-lung von Zellen mit unterschied-licher Wellenlänge wird durch diezusätzliche Verwendung von licht-aktivierbaren Wirkstoffen (Photosen-sibilisatoren) deutlich erhöht undführt zu zytotoxischen Effekten.

Die aPDT gegen parodontalpatho-gene Keime ist eine, die konventio-nelle Therapie ergänzende, vielver-sprechende und schonende Be-handlungsstrategie.

Fallbericht

Der Fallbereicht zeigt einen heute71-jährigen Patienten,dessen Toch-ter Zahnärztin ist, ihre Praxis aber250 km vom Wohnsitz des Vatersentfernt betreibt.

Herr S. stellte sich am 6.12.2005 ge-meinsam mit seiner Tochter we-gen Periimplantitis am Zahn 22(VMK-Einzelkrone über Implantat)in der Praxis vor. Das Hauptpro-blem war eine seit Monaten anhal-tende Pusentleerung am Zahn 22,die der Patient mit CHX-Spülungseit Monaten selbst behandelte.Der röntgen-diagnostische Kno-chenabbau am Implantat betrug60 %. Um die akute Entzündungzu reduzieren und in eine chroni-sche Phase zu überführen, wurde

am 7.12.2005, 9.12.2005, 12.12.2005,15.12.2005 und 20.12.2005 eineSpülung mit CHX 1,0 % durchge-führt, der Patient spülte auch wei-terhin Zuhause. Anfang Januar2006 trat erneut Pus aus. Am16.1.2006 wurde der Patient einemImplantologen vorgestellt. Diesersah keine Möglichkeit einer chirur-gischen Periimplantitistherapie.Die Tochter des Patienten führtedie Explantation und die provisori-sche Versorgung mit einer Inte-rimsprothese durch. Die definitiveVersorgung zum Ersatz des Zahnes22 war eine Klebebrücke von 21nach 23 zum Ersatz von 22.

Am 5.9.2006 kam der Patient mitProblemen am Implantat 12 in diePraxis. Seit Monaten führte erwieder eine CHX-Selbsttherapiedurch. Wir machten eine einge-hende Untersuchung ( Abb.1 und 2),forderten die Röntgenaufnahmenvom Vorbehandler an und erstell-ten einen Therapieplan. Der Pati-ent wollte die notwendige gene-relle PAR-Behandlung bei seinerTochter durchführen lassen, zuuns wollte er nur zur vierteljähr-lichen PZR und zur Behandlungder Periimplantitis am Implantat12 kommen.

Vorgehen:

1. PZR und Instruktion zur häusli-chen Mundhygiene sowie Moti-vation des Patienten

Abb. 2 PA-Befund vom5.9.2006Abb. 1 01-Befund vom 5.9.2006

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

FortbildungBDIZ EDI konkret Supplement18

2. Keimbestimmung 12 mit meridolParo Diagnostik ( Abb. 3) und Ini-tialtherapie am Implantat 12

3. Erhaltungstherapie

Bei der bestehenden Periimplantitisam Zahn 12, konnte auf ein offeneschirurgisches Vorgehen verzichtet

werden. Der subgingivale Biofilmwurde mit Ultraschall und Clean-proentferntund anschließend eine aPDTdurchgeführt.Die Ergebnisse zeigenvor der aPDT (Abb. 3) einen relativenAnteil der pathogenen Keime an derGesamtkeimanzahl von 47,58 %.Die gemessenen Leitkeime waren:Porphyromonas gingivalis (34,19%),Tannerella forsythensis (5,52 %),Treponema denticola (4,32 %) undFusobacterium nucleatum (3,55%).

Am 19.9.2006 wurde im Rahmender Nachbehandlung erneut eine

aPDT durchgeführt – anschließendam 11.10.2006 und am 19.1.2007jeweils eine PZR. Am 19.1.2007wurde nochmals ein meridol ParoDiagnostik Test vom Implantat 12durchgeführt.

Nach der aPDT ( Abb.4) waren noch2,32 % der Gesamtanzahl der Bak-terien pathogen. Porphyromonasgingivalis (1,59 %), Tannerella for-sythensis (0,19 %),Treponema den-ticola (0,12%) und Fusobacteriumnucleatum (0,42 %).

Bei der am 19.3.2007 erneutdurchgeführten PZR gab es keinenAnhalt mehr auf einen entzündli-chen Prozess am Zahn 12. Auch dieparodontalen Parameter an denanderen Zähnen zeigten, obwohldie systematische PAR-Behand-lung noch nicht durchgeführtworden ist, durch die aPDT deut-lich bessere Werte.

Den letzten PZR-Termin in Juni 2007hat der Patient abgesagt – er gehtwieder zu seiner Tochter zur Weiter-behandlung.

Fazit

Mit der antimikrobiellen Photody-namischen Therapie kann die kon-ventionelle Parodontitis – oderauch wie im beschriebenen klini-schen Fall die Periimplantitisthera-pie – zielgerichtet ergänzt werden( Abb. 7). Durch die aPDT ist eine ef-fiziente und erfolgreiche Periim-plantitistherapie möglich gewor-den, die bisher eher mühsam undwenig erfolgreich war (vgl. Im-plantat 22). Neben dem dokumen-tierten klinischen Erfolg ist es fürdie Praxis sehr angenehm ohneantibiotisch wirksame Substanzenauszukommen.Klinische Langzeit-studien müssen solche wie hiergezeigte Einzelerfolge bestätigen.In Zukunft kann die Verwendungvon aPDT nicht nur die Parodonti-tis- und Periimplantitistherapiesinnvoll ergänzen,sondern auch inder Endodontie eventuell auch inder Kariologie eine Rolle spielen.

Dr. Klaus Dieter BastendorfEislingen ■

Abb. 5Applikation des

HELBO BluePhotosensitizers

Abb. 6Belichtung

mit dem TheraLite Laser

Abb. 3Paro Diagnostikvom 15. 9.2006

Abb. 4Paro Diagnostik

vom 19.1.2006

Abb. 7PA-Befund vom19.1.2007

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BDIZ EDI konkret Supplement 19Fortbildungextra

Dr. Steffen Kistler, Dr. Georg Bayer, Dr. Frank Kistler

Behandlung von Alveolarkammdefektenmit gesteuerter Knochenregeneration

Bei fehlendem Knochenangebot in der Implantologie stellt dieDefektregeneration durch Verwendung von Knochenersatz-materialien und Barrieremembranen heutzutage die Stan-dardtherapie dar. Gerade bei Frontzahnrestaurationen mit ho-hem ästhetischem Anspruch muss das bukkale Knochenange-

Die Tutodent Membran als Barrieremembran zur Augmentation

horizontaler Alveolarkammdefekte

Dr. Georg Bayer, Dr. Frank Kistler, Dr. Steffen Kistler

Kontaktadresse:GemeinschaftspraxisDr. Georg BayerDr. Steffen KistlerDr. Frank KistlerDr. Alexandra ElbertzhagenVon Kühlmann Straße 186899 Landsberg am Lech

bot über dem Implantat ausreichend sein beziehungsweisedurch geeignete Methoden aufgebaut werden, um die Weich-gewebesituation über einen langen Zeitraum hinweg zu sta-bilisieren [1]

Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

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FortbildungextraBDIZ EDI konkret Supplement20

Entwicklung einer resorbierbaren Membran

Anfang der Achtziger Jahre wurden erstmals nicht-resorbierbareMembranen als Barriere gegen das schnell wachsende Weich-gewebe und das lange Saumepithel für die Behandlung paro-dontologischer Defekte zur gesteuerten Geweberegeneration(GTR, Guided Tissue Regeneration) eingesetzt [2,3]. Eine Über-tragung dieser Anwendungstechnik in die Implantologie er-folgte einige Jahre später als gesteuerte Knochenregeneration(GBR, Guided Bone Regeneration) [4,5].

Für einen Behandlungserfolg dieser gesteuerten Knochenre-generation mit Membranen spielen vor allem Charakteristikawie Biokompatibilität und Gewebeintegration, Barrierefunktionsowie Formstabilität und Handlingeigenschaften eine wesent-liche Rolle.

Die Verwendung von nicht-resorbierbaren Membranen zeich-nete sich in der täglichen Praxis oftmals durch erschwertesHandling (steifes Material, zweite OP zur Entnahme nötig) undhäufig auftretende Membranexpositionen in der Heilungs-phase aus, was in den meisten Fällen eine vorzeitige Mem-branentfernung nötig macht und oftmals in einem schlech-teren Augmantationsergebnis endet [6,7].

Durch die Entwicklung von resorbierbaren Membranen konntendiese Probleme mittlerweile entscheidend aufgehoben werden.Vor allem natürliche Kollagenmembranen scheinen hier dengeeigneten Materialtyp darzustellen [8,9].

In Kombination mit Knochenersatzmaterial weisen Kollagen-membranen zudem verbesserte Wundheilungseigenschaftenund durch die leichtere Adaptierbarkeit im rehydratisiertenZustand ein deutlich verbessertes Handling im Vergleich zunicht-resorbierbaren Membranen auf.

Eine dieser Kollagenmembranen ist die Tutodent Membran,herge-stellt aus bovinem Perikard durch den Tutoplast Prozess (Herstel-ler:Tutogen Medical GmbH;Vertrieb in D: Zimmer Dental GmbH)(Abb. 1). Entsprechend den Herstellerangaben weist die Membraneine native 3-dimensionale Kollagenfaserstruktur auf. Hierausresultiert eine große multidirektionale Reißfestigkeit bei gleich-zeitig sehr guter Adaptierbarkeit an die Defektoberfläche.

In einer in-vitro-Studie als Indiz für die Biokompatibilität konntegezeigt werden,dass die native Tutodent Membran eine mit an-deren nicht chemisch quervernetzten Kollagenmembranen ver-gleichbare Anhaftung und Proliferation humaner Fibroblasten ausdem Parodontalligament sowie SaOs2-Osteoblasten aufweist [10].

Das in-vivo -Verhalten der TutodentMembran wurde an einemRattenmodell histologisch und histomorphometrisch

untersucht [11]. Sie weist ein kompaktes interkonnek-tierendes Porensystem auf.Nach zirka zwei Wochen

waren bereits zirka 50 Prozent der Membran vas-

kularisiert,nach 16 Wochen war die Membran nahezu vollständigorganisiert und durch neugebildetes Bindewebe ersetzt. Die Au-toren geben die Resorptionszeit mit 8 bis 16 Wochen an.

Der erfolgreiche Einsatz dieser Membran als Barrieremembranzur gesteuerten Knochenregeneration konnte bereits in Kom-bination mit verschiedenen bovinen Knochenersatzmaterialiengezeigt werden [12]. In dieser Studie wurden acht Patienten mitinsgesamt 19 Knochendefekten behandelt. Die Implantatewurden in Abhängigkeit der Defektsituation entweder simul-tan (2 Patienten, 7 Implantate) oder in zweizeitigem Vorgehen(6 Patienten, 12 Imlantate) zur Augmentation inseriert. Diemittlere Kieferkammverbreiterungen sechs Monate nach Aug-mentation betrug 3 mm.

In einer weiteren Studie wurden 80 Patienten mit einer Kombi-nation aus Tutodent Membran und humaner Spongiosa (Tuto-plast Spongiosa) zur Verbesserung defizitärer Knochenange-bote für geplante Implantationen behandelt [13]. Die Über-lebensrate der insgesamt 310 inserierten Implantate (72 simul-tan, 238 zweizeitig) betrug 93,4 Prozent (simultan) beziehungs-weise 95,7 Prozent (zweizeitig).

Im Gegensatz zu nicht-resorbierbaren Membranen, bei denendie reine Barrierefunktion im Vordergrund stand, können heutenatürliche Kollagenmembranen wie die Tutodent Membraneffizient das Weichgewebsmanagement unterstützen. In un-serer Praxis wird diese Membran auch zur Bindegewebsver-mehrung, zum Beispiel im Frontzahngebiet, verwendet, was invielen Fällen dem Patienten einen schmerzhaften Zweiteingriffzur Entnahme erspart [14 ]. Hierbei machen wir uns den Um-stand zu Nutze, dass nahezu das komplette Membranvolumenin Bindegewebe umgebaut wird.

Resorbierbare Kollagen-Membranen werden üblicherweise inKombination mit synthetischem und xenogenem Knochener-satzmaterial, autogenem und allogenem Knochen oder alsGemisch dieser Materialien angewendet.

Abb. 1 Rehydratisierte Tutodent Membran

Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

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BDIZ EDI konkret Supplement 21Fortbildungextra

Die Membran fungiert als Barriere gegen das Einwachsen vonWeichgewebe in den Defekt und schützt partikuläres Materialvor Verlust beziehungsweise Dislokation während der Heilungs-und Integrationsphase [15].

Anhand des folgenden Fallberichts soll gezeigt werden, wie eineästhetische Restauration der Oberkieferfront bei defizitäremKnochenangebot durch simultane Implantation/Augmentationmit einer kollagenen Membran (Tutodent Membran) und geeig-netem Knochenaufbaumaterial (humaner Knochen: TutoplastSpongiosa. Hersteller: Tutogen Medical GmbH; Vertrieb in D:Zimmer Dental GmbH) erfolgen kann.

Falldarstellung und OP-Planung

Die Patientin (20 Jahre) stellte sich bei uns zur implantatpro-thetischen Behandlung der Regionen 12 und 22 (congenitaleNichtanlage) vor. Bereits die präoperativen Befundaufnahmenzeigen den beidseitigen horizontalen Knochendefekt bei 12 und22 (Abb. 2 und 3). Dennoch lies das Knochenangebot in der Vor-planung eine Implantation mit simultaner Augmentation zumAusgleich des horizontalen Knochendefizits sinnvoll und möglicherscheinen.Vorgesehen war eine Restauration des Hartgewebe-defizits durch gesteuerte Knochenregeneration mit geschlos-sener Einheilung der Implantate. Als Barrieremembran wird in

unserer Praxis hierzu bereits seit mehreren Jahren standardmä-ßig die Tutodent Membran verwendet, die alle Anforderungeneiner resorbierbaren Membran erfüllt und als zusätzliches Benefitbei optimaler Anschmiegsamkeit an Defektoberflächen eine au-ßergewöhnliche Reissfestigkeit aufweist. Der Knochenaufbausollte mit humanem Knochen erfolgen (Tutoplast Spongiosa),der nun seit einigen Jahren für den Praktiker auch in Deutsch-land als Arzneimittel zugelassen ist. Als osteokonduktives Kno-chenaufbaumaterial fungiert allogener Knochen als Leitschieneund wird nachweislich bereits in wenigen Wochen und Monatenzu vitalem, körpereigenem Knochen umgebaut [16, 17, 18]. Wirverwenden in unserer Praxis Tutoplast Spongiosa Partikel alsKnochenaufbaumaterial unter anderem für Socket Preservation[17], horizontale Augmentationen [13] und Sinuslift [18].

Chirurgisches Vorgehen

Nach palatinal versetzter Inzision mit vertikalen Entlastungs-schnitten wurde der Alveolarknochendefekt in regio 22 durchPräparation eines Mukoperiostlappens dargestellt (Abb. 4). DieInsertion des Implantats (Dentsply-Friadent Xive, Durch-messer 3,8 und Länge 13 mm) in den vorhanden Restkno-chen erfolgte nach prothetischen Gesichtspunkten.In der Okklusalansicht (Abb. 5) wird das bukkaleKnochendefizit über dem Implantat sichtbar.

Abb. 2 und 3 Ausgangsbefund prä-OP: Horizontales Knochendefizit der Regionen 12 und 22 bedarf zusätzlicher Augmentation.

Abb. 4 Darstellung des Knochendefektes in regio 22 Abb. 5 Zustand nach Implantatinsertion: Okklusalansicht zeigthorizontalen Knochendefekt.

Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

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FortbildungextraBDIZ EDI konkret Supplement22

Die Tutodent Membran wurde im trockenen Zustand an dieDefektgröße angepasst und palatinal mit zwei Ti-Pins fixiert.Abbildung 6 zeigt wie stabil die trocken aufgebrachte TutodentMembran an Ort und Stelle verbleibt.

Die Augmentation des Defektes erfolgte mit Tutoplast SpongiosaPartikeln, die zuvor gemäß Herstellerangaben für zirka eine Mi-nute in steriler physiologischer Kochsalzlösung rehydratisiertwurden (Abb. 7 und 8).

Die Membran wurde über das Augmentat gelegt und apikalmit zwei weiteren Ti-Pins fixiert, um eine mögliche Dislokationder Spongiosa-Partikel zu verhindern (Abb. 9).

Die Implantation/Augmentation der regio 12 erfolgte nachdem gleichen Protokoll (Abb. 10-14). Es sollte darauf ge-

achtet werden, dass die Membran vor dem Wundver-schluss ausreichend rehydratisiert ist, da sie sich so

besser an den Defekträndern anschmiegt und somit besser einVerrutschen der Partikel verhindert. Falls die vorhandene De-fektblutung hierzu nicht ausreicht, wird entweder physiologi-sche Kochsalzlösung oder Patientenblut zugegeben (Abb. 15).

Zur Gewährleistung eines spannungsfreien Wundverschlusseswurde eine Periostschlitzung durchgeführt und die Wunde ver-schlossen (Ethicon Vicryl 6.0) (Abb. 16 und 17).

Weiteres Vorgehen

Die Patientin wurde nach der Operation wieder mit einem festen,adhäsiv befestigten Provisorium versorgt.

Die Nahtentfernung erfolgte zehn Tage post-OP. Die Wieder-eröffnung der Implantate erfolgte vier Monate später (Abb. 18).Nach Beendigung der prothetischen Phase zirka ein Jahr post-OP zeigte sich ein ausgewogenes harmonisches Gingivaprofil,

Abb. 6 Palatinal fixierte Tutodent Membran Abb. 7 Reyhratisierung der Tutoplast Spongiosa Partikel mitphysiologischer Kochsalzlösung

Abb.8 Augmentation des Knochendefektes mit humaner Spongiosa Abb. 9 Abdeckung des Defektes mit der Tutodent Membran undapikale Fixierung mit zwei weiteren Ti-Pins

Fokus:

Knochen- und Weichgemanagem

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BDIZ EDI konkret Supplement 23Fortbildungextra

Abb. 15 Rehydratisierung der fixierten Tutodent Membran mitDefektblut

Abb. 10-14 Darstellung, Implantation und Augmentation deshorizontalen Knochendefektes in regio 12

Abb. 16 und 17 Spannungsfreier Wundverschluss

Abb. 10 Abb. 11

Abb. 12 Abb. 13

Abb. 14 Abb. 15

Abb. 16 Abb. 17

Fokus:

hen- und Weichgewebs-

nagement

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FortbildungextraBDIZ EDI konkret Supplement24

sodass dieser Fall sowohl medizinisch als auch ästhetisch als Er-folg bezeichnet werden kann (Abb. 19 und 20).

Zusammenfassung

Durch korrekte Planung, richtiges chirurgisches Vorgehen undVerwendung geeigneter Materialien kann die Behandlung vonAlveolarkammdefekten mit gesteuerter Knochenregeneration

Abb. 18Zustand vier Monate post-OP

Abb. 19 und 20Ausgewogenes und harmonischesGingivaprofil nach Beendigungder prothetischen Phase zirkaein Jahr post-OP

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Abb. 19

Abb. 20

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vorhersagbarer zu einem sowohl medizinischen als auch ästhe-tischen Erfolg führen.

Durch den Einsatz natürlicher Kollagenmembranen kann nichtnur die chirurgische Vorgehensweise vereinfacht werden, er-gänzend können auch positive Effekte auf Wundheilung undWeichgewebesituatiuon erhalten werden. ■

Abb. 18

Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

Innovationen & EventsBDIZ EDI konkret Supplement26

Sehr gespannt fuhren über 600 Teilnehmer des 2. na-tionalen Osteology ins offenbar aus diesem Anlassbesonders sonnig herausgeputze Baden-Baden, dennbereits im Vorfeld hatte sich herumgesprochen, dasseine wirklich neuartige Technik in der Knochenrege-neration präsentiert würde. Der von der StiftungOsteology getragene und von Geistlich Biomaterialienausgerichtete Kongress wurde wieder zu einemHighlight in der Knochen- und Gewebsregeneration.

Osteology 2008

Highlight in der Knochen- und Gewebsregeneration

Zunächst hieß es aber im Sinne desWortes „Schwein gehabt !“ für dieTeilnehmer der meisten Freitag-nachmittags-Workshops: Prof. Dr.Dr. Terheyden demonstrierte nach-vollziehbar den State of the Art beider Blockentnahme und die an-schließende Fixation bis hin zumWeichgewebsdesign. Dr. Karl-Lud-wig Ackermann zeigte den Teilneh-mern am Schweinekiefer schonends-te Extraktionstechniken mit demPeriotom, verschiedene Weichge-webstechniken und die Entnahmeund Fixation von Knochenblöcken.Auch Dr. Markus Schlee präsentiertein seinem Kurs schonende Extrakti-onsverfahren und erfolgreiche Tech-niken der Socket- und Ridge- Preser-vation mittels Geistlich Bio-Oss undGeistlich Bio-Gide. Die Teilnehmerdes Workshops von Dr. Gerhard Igl-haut wiederum durften zwischenMucoperiost- und Spaltlappen dif-ferenzieren,Bindegewebstransplan-tate vornehmen und verschiedeneFreilegungstechniken probieren.

Leuchtende Gesichter,angeregtesteUnterhaltungen und Schilderun-gen der Erlebnisse in den Pausenund bis in die Abendstunden zeigtenerneut den Wert dieser „Hands-on”-Workshops. Für die Teilnehmerwird der Schritt zum Patientenweitaus kontrollierter und spürbarzuversichtlicher.Als Kontrastprogramm zu den„Hands-on“-Kursen zeigte Dr. Sven-Marcus Beschnidt gewissermaßen„Hands-off“, einen sehr spannen-den, theoretischen Workshop zurVermeidung von Komplikationenund Misserfolgen.Ein mutiger undgelungener Vortrag – man lerntgut aus Fehlern, und aus Fehlernanderer umso lieber.

Was die Natur vorgibt

Highlight der Nachmittagswork-shops war unumstritten die Stamm-zellen-Live-OP von Prof.Dr.Dr.RainerSchmelzeisen, der damit erstmaligim Rahmen eines Workshops einklinisch erprobtes Konzept zurAugmentation mit körpereigenenStammzellen durchführte (sieheS.34).Zum Kongreßbeginn am 26. Maiund dem Vortrag von Prof. Dr. Ni-klaus Lang,Prof.em.der UniversitätBern und noch tätig am Prince PhilipHospital, Hongkong, hört ein wohl-gefüllter Vortragssaal konzentriert

die Ausführungen zur „Biologie derWundheilung“. Eine klare Ableh-nung erteilt er Sofortimplantatio-nen im Frontzahnbereich,da die la-biale Lamelle aufgrund des hohenAnteils an Bündelknochen auch beisofortigem Einbringen eines Im-plantats signifikant in Höhe undBreite abgebaut werde.Dr.Dietmar Weng präsentiert seineErfahrungen bei der Versorgungder Extraktionsalveole originell undanschaulich:„Ex + wait“ oder „Ex +wait a little“ erfordere zwei Wun-der zur selben Zeit,nämlich die Im-plantation im prothetisch korrek-ten Bereich und die Augmentation.„Ex + fill“ wiederum schützt nichtvor Verlust des Bündelknochens,aber das Einbringen eines langsam-resorbierbaren Knochenaufbauma-terials wie Geistlich Bio-Oss erhalteden alveolaren Kamm und einehinreichende bukkale Breite.Dr. Beat Wallkamms Vortrag zurSocket Preservation verdeutlicht,wie sehr die Überlebensrate vonKnochentransplantaten abhängigist von der zugrunde liegenden Blut-versorgung. Das epitheliale Gewe-be muss nach Extraktion zwingendentfernt werden, da die ungehin-derte Hämostase im Empfänger-bett wesentliche Vorausssetzungfür das Anwachsen des Transplan-tats ist. Die demonstrierte Technikist feinster Natur, entsprechend

Podiumsdiskussion: Vortragsreihe Stammzellenv.l. Prof. Dr. Becker, Prof. Dr. Dr. Terheyden,Prof. Dr. Dr. Neukam, Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen

„Hands-on”-Übungen am Schweinekiefer

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

BDIZ EDI konkret Supplement 27Innovationen & Events

sehr anspruchsvoll und bei Risiko-patienten wie Rauchern nicht zuempfehlen.Dr.Karl-Ludwig Ackermann als Nes-tor der Alveolen- und Kieferkam-merhaltung verwendet GeistlichBio-Oss Collagen nach Extraktiongrundsätzlich, sofern keine Sofort-versorgung indiziert ist. Er verzich-tet auf eine Abdeckung von Materialund Alveole und adaptiert die Wund-ränder nur gegebenenfalls mit Situ-ationsnähten. Mit eindrucksvollenhistologischen Bildern dokumentierter die gute Knochenintegration.Interdisziplinär tritt der Parodon-tologie-Spezialist Dr.Markus Schleefür den Kieferkamm erhaltendeMaßnahmen auch vor konventio-nellen prothetischen Versorgun-gen ein. Er verschließt die Alveolemit Geistlich Bio-Oss Collagen undeinem freien Bindegewebstrans-plantat und nutzt die temporärenRestaurationen zur Ausformungdes Weichgewebes. Nach noch un-veröffentlichten klinischen Datenerreicht er damit eine Verbesse-rung der ästhetischen Indices nachJemt und Fürhauser. Schlee stütztdabei die „Pseudopapillen“ bis kurzvor der Ausführung mit einer Tief-ziehschiene,ein originelles Verfah-ren mit offenbar guten stabilen Er-gebnissen.Die Münchener Arbeitsgruppe umDr. Otto Zuhr erhält die Kiefer-kammkontour durch Einbringenvon Geistlich Bio-Oss und einemPrimärverschluß mittels eines Bin-degewebstransplantats vom Gau-men. Eine inzwischen klare Er-kenntnis ist ein deutlich erhöhter

knöcherner Volumenverlust, wennim Rahmen einer Extraktion undKieferkammerhaltung Lappen ge-bildet werden. Nach heutigemWissensstand sollte auf Aufklap-pungen bei Extraktionen grund-sätzlich verzichtet werden.

Ernüchterung beiWachstumsfaktoren

In den USA umfasst der Markt derWachstumsfaktoren laut aktuellerZahlen bereits ein Volumen von750 Mio. US- Dollar, die Ergebnissebleiben aber weit hinter den eu-phorischen Vorstellungen zurück.Bei hohen Dosen bleibt die tumor-induktive Wirkung kritisch, undnach wie vor sind die Behand-lungskosten mit zwischen 4ooo,-bis 6000,- US Dollar pro Eingriffkaum für die Breitenversorgunggeeignet.Prof. Dr. Jürgen Becker berichtetüber Studienergebnisse zu rhGDF-5,einem zur Familie der Knochen-wachstumsfaktoren gehörendenrekombinant humangenetischenProtein. In Verbindung mit Geist-lich Bio-Oss scheint rhGDF-5 beiBlockaugmentationen nach achtWochen in einer Hundestudie posi-tive Effekte gegenüber der Kontrol-le mit alleinig Geistlich Bio-Oss zubesitzen.Bereits seit mehreren Jahren un-tersucht Prof. Dr. Dr. Henrik Terhey-den den Wachstumsfaktor rhBMP-7 in der Oral-und Kieferchirurgie.Im Sinuslift kann bei einer Kombi-nation aus Geistlich Bio-Oss mitdiesem Faktor eine vorhersagbar

beschleunigte Knochenbildung in-nerhalb von sechs Wochen beob-achtet werden.Auch Terheyden be-tont die maßgebliche Anbindungan die Gefäßversorgung und stelltmögliche positive Ergebnisse einerKombination von rhBMP-7 und va-soendothelialem Wachstumsfak-tor VEGF in den Raum.Deutlich zeigte die Diskussion denauf diesem Gebiet noch vordringli-chen Forschungsbedarf, sowohlhinsichtlich der steuerbaren Wir-kungsweise einzelner, wie vor al-lem auch beim komplexen Zusam-menwirken mehrerer Faktoren. Zubedenken ist dabei auch eine beimbetagten Patienten und vorge-schädigten Geweben mögliche Ver-zögerung beim Ablauf biologischerund regenerativer Prozesse.Nach der Live-Operation am Vor-tag behandelt Prof. Dr. Dr. RainerSchmelzeisen auch in seinem Vor-trag das neuartige Augmentati-onsverfahren mit dem HarvestBMAC Knochenmarkkonzentrat aufder Geistlich Bio-Oss Trägersub-stanz (siehe S. 34). Ohne Setzen ei-ner Zweitläsion und damit verbun-denen möglichen Komplikationensei bereits nach drei bis vier Mona-ten eine Implantation möglich.Primäre Anwendungen dürfte dasneue Verfahren bei größeren kie-ferchirurgischen Eingriffen undausgedehnten horizontalen undvertikalen Kammaugmentationenfinden, die bisher ohne autologenKnochen nicht erfolgversprechendtherapierbar waren.

STE ■

Intensiv-„Hands-on”-Workshops an Tierpräparaten

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

Innovationen & EventsBDIZ EDI konkret supplement28

Interview mit H. D. Rössler, Firmengründer und Vorstandsvorsitzender, und Dr. W.-D. Hübner, Leiter Medizin

10 Jahre Cerasorb – erfolgreicher Aufbaueiner weltweiten MarkeAnlässlich des zehnten Jahres der Markpräsenz vonCerasorb als Dachmarke der curasan AG ist und deszwanzigjährigen Firmenjubiläums führte Dr. DoreenJaeschke, freie Fachjournalistin, nachfolgendes Inter-view. Firmengründer und VorstandsvorsitzenderHans Dieter Rössler brachte mit dem Knochenaufbau-material Cerasorb 1998 eines der ersten rein synthe-tischen Knochenaufbaumaterialien auf den Markt.

Was hat Sie damals bewogen,dieses Material anzubieten?Wir nutzten damals die einmaligeGelegenheit, das Produkt mit ehe-maligen Mitarbeitern des Frank-furter Batelle Instituts zu ent-wickeln.Zum damaligen Zeitpunktbegann sich gerade eine rasanteEntwicklung in der Implantologieabzuzeichnen. Wollte man keinbiologisches Material verwendenund ohne routinemäßige Knochen-entnahme im Beckenbereich aus-kommen, boten sich hierfür syn-thetische Produkte an.

Welches sind denn die entscheiden-den Produktvorteile von Cerasorb?Wir haben von Beginn an auf diePhasenreinheit Wert gelegt unddiese durch sorgfältige Auswahlund Verarbeitung der Rohstoffe ge-währleistet. Entscheidend für denAnwender ist auch die speziell aufdas Einsatzgebiet abgestellte Sta-bilität des Materials durch daseinzigartige Sinterverfahren. Dazukommen optimale Partikelgrößen,die in der Praxis ein gutes Handlingermöglichen.

Vielleicht hier kurz die Frage anHerrn Dr. Wolf-Dietrich Hübner,den Leiter des Bereiches Medizin:Warum sollte sich ein Anwenderfür Cerasorb entscheiden?Neben den hervorragenden mate-rialkundlichen Aspekten ist Cera-sorb derzeit das einzige Produkt,

für das in einer multizentrischeninternationalen klinischen Studieim Vergleich zum vermeintlichenGoldstandard körpereigener Kno-chen eine gleichwertige Knochen-regeneration belegt wurde.

Anfangs trauten viele Anwenderden „weißen Krümeln“ nicht sorecht über den Weg im Vergleichmit dem autologen Knochen. Wiesieht hier die Entwicklung aus?Das ist richtig. Aus Unsicherheitmischten zu Beginn viele Anwen-der Cerasorb mit autologem Kno-chen.Im Laufe der Zeit und vor allemmit zunehmend positiver Erfahrungmit dem Produkt wurde immerweniger Eigenknochen verwendetund immer größere Defekte damitgefüllt.

Herr Rössler, worin sehen Sie dieWurzeln dieses Erfolgs?Der liegt ganz klar begründet inder kontinuierlichen Erweiterungder Cerasorb-Palette mit je nachIndikation schneller oder langsa-mer resorbierbaren Produktvari-anten. Zudem können wir auf-grund der langjährigen und in-tensiven Zusammenarbeit mitPraktikern und Universitäten aufeine hervorragende Datenlagezurückgreifen.

Wohin soll die weitere Entwick-lung gehen?Uns geht es dabei vor allem um dieUnterstützung der Knochenregene-ration durch körpereigene Wachs-tumsfaktoren im Sinne einer phy-siologischen Maßnahme. Im Un-terschied zur Verwendung vonEinzelfaktoren wie BMPs ist unsdaher an einer Weiterentwick-lung des PRP-Systems gelegen, dieganz klar in Richtung Thrombozy-

ten-Mediatoren-Konzentrat (TMK)gehen wird.

Welche Vorteile versprechen Siesich vom TMK?Damit können wir ideale Voraus-setzungen für das Einbringen vonZahnimplantaten schaffen.Wir er-möglichen eine frühere Osseo-integration der Implantate und da-mit in kürzerer Zeit eine höhereFestigkeit im Knochen mit derMöglichkeit, eine prothetische Ver-sorgung zügig anzuschließen.

Somit passt das TMK ja ausge-zeichnet in das Gesamtkonzept.Vollkommen richtig! Wir arbeitendaran, mithilfe von GBR/GTR-Membranen und Cerasorb oderstypro als Trägermaterialien fürwachstumsfördernde Wirkstoffe,die Knochenregeneration über dieUnterstützung der körpereigenenHeilungskräfte optimal zu för-dern. Unsere Forschungsaktivitä-ten bringen uns dem Ziel immernäher, ideale Knochenaufbauma-terialien zur Verfügung zu stellen.

Herr Rössler,Herr Dr.Hübner,vielenDank für das Gespräch.

Dr. Doreen Jaeschke ■

Hans Dieter Rössler,Firmengründerund Vorstands-vorsitzender

Dr. Wolf-DietrichHübner, Leiter desBereiches Medizin

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BDIZ EDI konkret supplement 29Innovationen & Events

Astra Tech

Bestes Wissen auf neuen Wegen

Die Implantologie ist der zahnärzt-liche Wachstumsbereich Nummereins und eine der dynamischstenDisziplinen der Zahnheilkunde –doch viele Zahnärzte scheuen denEinstieg. Starthilfe in die Implan-tologie leistet nun Astra Tech.

Unter dem Motto – „Bestes Wissen.Neue Wege.“ – bot der Implantag2008 sowohl Plenarvorträge füralle Praxismitarbeiter als auch in-dividuell konzipierte Referate fürZahnärzte,Zahntechniker und zahn-medizinische Fachangestellte.Ein besonderer Höhepunkt desdiesjährigen Implantages stellteder Vortrag des PhD Stig Hansson,Astra Tech Schweden dar, der ander Entwicklung des Astra Tech Im-plantat-Systems maßgeblich be-teiligt war. Er gab einen Überblicküber den wissenschaftlichen Standzu den biomechanischen und bio-logischen Merkmalen des AstraTech Implantat-Systems. Weitererenommierte Spezialisten berich-

teten über ihre langjährigen, im-plantologischen Erfahrungen inder Praxis. Das Informationsange-bot umfasste praktisch alles, waswichtig ist: von den rechtlichenVorgaben des Patientenmarketingsüber die individuelle Patienten-beratung bis hin zur optimalen Be-handlungsplanung.Bei Hands-on-Übungen konntendie theoretischen Kenntnisse gleichin die Praxis umgesetzt werden.Zwischen den einzelnen Veranstal-tungen sowie beim „Get Together“gab es zudem ausreichend Gele-genheit, sich auszutauschen. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

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Wie schaffe ich den erfolgreichenEinstieg in die Implantologie?Welche Möglichkeiten eröffnensich dabei für meine Praxis? Dieseund andere Fragen wurden aufdem Implantag 2008 beantwor-tet. Der Implatag 2008 fand am26. April 2008 in der UniversitätFrankfurt/Main, Campus West-end, statt und wurde von AstraTech veranstaltet.

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

Innovationen & EventsBDIZ EDI konkret supplement30

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Dr. BerndKreusser, Aschaffenburg, und der Co-Moderation vonDr. Dr. Wolfgang Jakobs, Speicher, sprachen Speziali-sten aus dem universitären und dem niedergelasse-nen Bereich zum Leitthema:„Was ist wünschenswert– was ist notwendig in der Implantat-Therapie. Die160 Kongressteilnehmer kamen aus ganz Deutschland.

Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg

Praxis meets Hochschule

Bei der Begrüßung führte Dr. Dr.Bernd Kreusser aus, dass heutebeinahe jeder Fall implantolo-gisch versorgt werden könne. DerWunsch des Patienten sei ver-ständlich, möglichst schnell undohne Schmerzen behandelt zuwerden. „Ist es wirklich sinnvoll,Patienten zu viel versprechen zuwollen und mit Sofortbelastungenein höheres Risiko eingehen zu müs-sen? Oder sollten wir uns nicht lieberden natürlichen Gesetzen entspre-

chend verhalten und implantolo-gische Risiken vor der protheti-schen Versorgung vermeiden?“ Dienachfolgenden Referenten gabenAntworten auf diese Fragestellung.

Dass Periimplantitis die Gefahr derZukunft sei, verdeutlichte Prof. Dr.Jürgen Becker (Universität Düssel-dorf). Es sei notwendig, Periimplan-titis im Frühstadium zu erkennen

und sofortige Präventionsmaßnah-men einzuleiten. Alles andere seilediglich Schadensbegrenzung undhielte die Periimplantitis nichtmehr auf.

Dr.Detlef Hildebrand,Zahnarzt undZahntechniker aus Berlin, bezogStellung zum Thema Keramik ver-sus Titan. Zitat: „Finger weg vonKeramik-Implantaten“ – diese seiennoch nicht genügend erforscht undhielten nicht, was sie versprächen.In seinem Vortrag ging er auf dieMöglichkeiten bei Suprakonstruk-tionen aus Keramik ein und schil-derte anhand von FallbeispielenVor- und Nachteile der jeweiligenVersorgung.

Dr. Dr. Bernd Kreusser und Dr. Man-fred Hechler (Aschaffenburg) schil-derten in praktischen Fallbeispie-len,was bei der Socket Preservationnotwendig ist. Es wurden die ver-schiedenen Versorgungsmöglich-keiten der Extraktionsalveole dar-gestellt und die Techniken der reinklassischen Versorgung sowie derPlatzhalterfunktion zur Erhaltungdes Weichgewebes besprochen.

Dr.Winand Olivier (Bottrop) präsen-tierte die Ergebnisse beim Einsatzvon Laser zur Aufbereitung des Im-plantatbettes sowie beim thera-peutischen Ansatz nach Beginneiner Periimplantitis.

Anhand klinischer Fälle zeigtenDr. Joachim Kreusser und Ztm An-dreas Klein, Aschaffenburg, die Vor-gehensweise mit dem StraumannBone Level Implantat und bestä-tigten einhellig, dass diese neueImplantatlinie das Straumann Den-tal Implant System perfekt ergänzt.Sie kamen gleichzeitig zu demSchluss, dass die neue CAD/CAM-Technologie zukünftig unabdingbar

in der Zahnmedizin und -technik sei.Prof.Dr.Markus Hürzeler (München)zeigte in einem eloquenten Vortragdie Möglichkeiten und Grenzen desWeichgewebemanagements auf.

Was ist notwendig: 2D- versus3D-Diagnostik – hier klärte Prof. Dr.Dr. Nils-Claudius Gellrich (Me-dizinische Hochschule Hannover)eindeutig, dass diese Entschei-dung immer abhängig vom Pati-enten und der jeweiligen klini-schen Situation ist.

Vom letzten Vortrag profitiertendie Anwesenden in besonderer Art:Prof. Dr. rer. pol. Gerhard Riegl (Insti-tut für Management im Gesund-heitsdienst, Augsburg) stellte mithumorvollen Worten die Aspekte deserfolgreichen Paxismanagementsheraus gemäß seines Leitsatzes„work smarter – not harder“.

Fazit: Die rundum gelungene Ver-anstaltung bescherte den Teilneh-mern einen erstklassigen Fortbil-dungstag mit interessanten The-men und hochkarätigen Referenten.

ML ■

Dr. Dr. Bernd Kreusser

Dr. Detlef Hildebrand

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BDIZ EDI konkret supplement 31Innovationen & Events

curasan AG

Neue Fortbildungsangebote

Die Fortbildungsreihe, die in Formvon Workshops abgehalten wird,ist auch für Einsteiger gut geeig-net. Erfahrene Referenten gebeneinen Einblick in das Thema derregenerativen, implantologischenChirurgie, wobei zukunftswei-sende Techniken vorgestellt wer-den. Die neu erworbenen theore-tischen Kenntnisse können sofort

praktisch bei Übungen an Schwei-nekiefern, die neben anderemMaterial kostenfrei zur Verfü-gung gestellt werden, umgesetztwerden.

Ebenso wird ein Kurs mit demThema „Parameter für die ästhe-tisch erfolgreiche Implantatthe-rapie – von der Schnittführungzur interimplantären Papille“ ausder erfolgreichen Fortbildungs-reihe angeboten. Dr. Frederic Her-mann, ein erfahrener Implanto-loge und Fortbildungsreferent ausder Schweiz, erörtert wissenschaft-lich fundiert die aktuellsten Frage-stellungen in der Implantologie

und erarbeitet gemeinsam praxi-staugliche Lösungen. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.curasan.de/de/veranstaltungen/

fortbildung.php, [email protected]

Die aktuellen Fortbildungsangeboteder curasan AG sind auf großesInteresse gestoßen. Kurz nach Be-kanntgabe der neuen Termine wa-ren diese fast komplett ausge-bucht. Daher werden jetzt Zusatz-veranstaltungen angeboten.

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Beiträge in der Rubrik Markt basieren aufAngaben der Hersteller und spiegeln nichtimmer die Meinung der Redaktion wider.

MarktBDIZ EDI konkret supplement32

Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

Die Arbeitsgruppe um Prof.Dr.-Ing.M.Flach,FH Koblenz,hat im Auftrag der Bego Implant Systems, Bremen,neue Berechnungen der Bego Semados Implantat-Abutment-Verbindung durchgeführt. Bei der Studiewurden speziell zwei Parameter untersucht, die einestabile krestale Knochensituation negativ beeinflussenkönnen: 1. das Auftreten von Spannungen durch un-günstige Konuswinkel in der Innenverbindung und2. Mikrobewegungen. Bei dem neuen Bego-Implan-tat sind aufgrund des optimierten Designs (Bionik-Design, Abb. 1) Spannungen im Knochen um 50 Pro-zent und im Implantat um 35 Prozent reduziert, sodas Ergebnis der Studie.

Mitentscheidend für die Effekti-vität konischer Innenverbindungenist die Tatsache, dass die Spannun-gen und Mikrobewegungen immerim Zusammenhang betrachtet wer-den müssen.Zum einen entsteht beiKaudruck auf ein Implantat die sogenannte Normalspannung,die ab-

hängig vom jeweiligen Konuswinkellateral auf den Knochen wirkt. Zumanderen werden durch konische Ver-bindungen Mikrobewegungen beiBelastung blockiert. Inwieweit dieBlockierung von Mikrobewegungeneffektiv ist, hängt vom jeweiligenKonuswinkel ab. Berechnungen er-gaben, dass der 45 Grad Eingangs-konuswinkel der Bego-Innenverbin-dung in einem biomechanischenOptimum liegt. Aufgrund dieserTatsache kann auf einen „Platform-

Switch" verzichtet werden.Bei Her-stellern, die einen ungünstig klei-nen Innenkonuswinkel in der Abut-ment-Implantatverbindung haben,treten eher knochenkritische Span-nungen auf als beim Bionik-Designdes Bego-Implantats.Durch die knochenverdichtendenEigenschaften des biomechanischgestalteten Implantatgewindes(Abb. 1) reduzieren sich die Span-nungen insbesondere am margi-nalen Knochenrand.Die Gefahr desKnochenrückgangs ist dadurchäußerst gering und es kann eingutes ästhetisches Langzeitergeb-nis erwartet werden.Crestale Knochenresorption hatunter anderem ihre Ursache in dembakteriell kontaminierten Mikro-spalt zwischen Implantat und Pro-thetikaufbau. Der Mikrospalt ent-

steht, wenn unter funktionellerBelastung ein einseitiges Abhebendes Prothetikaufbaus vom Implan-tat auftritt. Das biologische Designdes Bego RI-Systems weist in demklinisch relevanten Bereich der Kau-kräfte bis 150 N keinen messbarenMikrospalt auf, wodurch nach Aus-sage, die bakterielle Kontaminationwährend des Kauvorgangs verhin-dert wird (Abb. 2).Will man nun beide Parameter inein Optimum bringen, sind Konus-

winkel zu wählen, die keine kno-chenkritischen Normalspannungenaufweisen, aber gleichzeitig nochgut Mikrobewegungen blockierenkönnen. Dieses Ziel wurde bei derBego-Innenverbindung dank des annatürlichen Strukturen ausgerich-teten Entwicklungsansatzes reali-siert. Denn die Entwicklungsinge-nieure bei Bego Implants orientierensich nicht nur an einzelnen Tech-nikkomponenten (Materialauswahl,Gewindedesign,Implantatform undAbutment-Implantatverbindung),sondern legen Ansätze aus der Bio-nik zu Grunde.Weil viele mechanische Kräfte beimKauvorgang wirken, treten immerVerformungen im Kieferknochenauf.Man kann also davon ausgehen,dass „die Biologie im Mund federt”.Entscheidend ist aber, wie viel Ver-formung und an welcher Stellediese stattfindet. Trifft beispiels-weise Verformung auf ungünsti-ges Design,so können kleine Kräfteund kleine Verformungen überSpannungsspitzen zu Ermüdungs-brüchen von Komponenten führen.Innere Verformungen zum Beispielin einem Konus mit kleinem Konus-winkel können an der Außenkonturdes Implantates zu knochenschäd-lichen Dehnungen mit der Gefahrvon Knochenabbau führen. Allediese Einflussgrößen wurden beider Gestaltung des Bego RI-Systemsberücksichtigt.In der genanten in-vitro-Studiewurde unter physiologischen Dau-erbelastungsbedingungen getes-tet, weshalb sich die Ergebnissegut auf klinische Verhältnisse über-tragen lassen.Das Bego-System er-füllt die Erwartungen an einenausreichenden Rotationsschutzvoll und ganz,und die Spannungenim krestalen Knochen sind nach-weislich niedriger als bei anderenSystemen. ■

Abb. 1 Design-Konzept des Bego RI-Implantatsystems Abb. 2 Bionik-Design verifiziert am virtuellen Prototyp

Bego

Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design

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MarktBDIZ EDI konkret supplement34

Im Rahmen des Osteology-Weltkongresses in Baden-Baden stellte Geistlich Biomaterials Deutschlandein neues Verfahren im Bereich der Knochenregene-ration und Wundheilung im Mund-, Kiefer- undGesichtsbereich vor.

Geistlich Biomaterials

Neues Verfahren bei der Knochenregeneration

„Mit diesem neuen Verfahren istes erstmals gelungen, im Rahmendes sehr komplexen Vorgangs derKnochenregeneration und Wund-heilung im Mund-, Kiefer-und Ge-sichtsbereich die körpereigenenReserven entscheidend zu mobili-sieren und so eine bessere undschnellere Knochenregenerationund Wundheilung zu erreichen“,erklärte Dr. Thomas Braun, Ge-schäftsführer der Geistlich Bioma-terials Deutschland, die seit mehrals zehn Jahren auf Regeneration imMKG-Bereich spezialisiert ist. „Dermedizinisch entscheidende Faktorist, dass dieser Einsatz körpereige-ner Zellen im Rahmen der Behand-lung chairside erfolgt und in jederKlinik und Praxis mit einer OP durch-geführt werden kann.“ Das Unter-nehmen Harvest Technologies,USA/München, entwickelte eineneue,voll automatische Zentrifugezur Gewinnung des Zellkonzen-trats aus dem Knochenmark, dasdem Patienten zuvor mittels Punk-tion aus dem Beckenknochen ent-nommen wird. In der weltweit ein-zigartigen Kooperation mit Geist-lich Biomaterials eröffnen sich völ-lig neue Dimensionen in der Kno-chenaugmentation. Rechtlich un-terliegt das Verfahren aufgrunddes geschlossenen Systems nichtdem Transplantationsgesetz (ver-gleiche PRP oder PRFG) und es giltauch nicht als Arzneimittel.Die Ab-rechnung erfolgt analog der Kno-chenentnahme. Geistlich weist je-doch darauf hin, dass das Verfah-ren aufgrund der Beckenpunktionderzeit naturgemäß Chirurgen mithumanmedizinischer Ausbildung

vorbehalten ist. Prof. Schmelzeisenhob hervor, dass die Entwicklungund damit der Erfolg solcher neuenTechniken nur mit Unterstützungvon Firmen denkbar sei, die dankeiner souveränen Marktstellunggenügend Zeit und Geduld mit-brächten. Nach heutiger Kenntnis,so Dr. Sebastian Sauerbier, Uni Frei-

burg, sei auch ein qualitativer Kno-chenvorteil des Verfahrens, alsoeine im Vergleich zum autologenKnochen höhere Knochendichtezu erwarten, hierzu sind noch wei-tere Studien auf dem Weg.

In dem neuartigen Augmentations-verfahren mit dem Harvest BMACKnochenmarkkonzentrat auf derGeistlich Bio-Oss Trägersubstanzsieht Prof. Schmelzeisen alle Fakto-ren des regenerativen Dreiecks ide-al vereint: autologe, regenerativeZellen und Wachstumsfaktoren alsein biologischer „Turbo“ und dieTrägermatrix zur Stabilisierungund als Leitschiene. Die im Kno-chenmark erwachsener Patientenenthaltenen adulten Stammzell-len sind wesentlich für die Rege-neration von Blutgefäßen,Knochenund Weichgewebe, daneben ent-

hält das Knochenmark verschiede-ne Wachstumsfaktoren wie auchden VEGF (vasoendothelial growthfactor),der eine besondere Rolle beider für regenerative Prozesse alswesentlich erkannten Blutversor-gung spielt. Die mittels Becken-punktion entnommene kleine MengeKnochenmark von 60 ml ergibt ein

Konzentrat von 7ml, das chairsidezentrifugal aufbereitet, mit Geist-lich Bio-Oss gemischt und in denDefekt eingebracht wird.Mit reinenVerbrauchskosten von 740,00 Eurobietet sich ein,auch für größere Pa-tientenkreise verfügbares Verfahren,das soeben an den UniversitätenFreiburg, Mainz und Groningen imRahmen einer Multicenterstudiemit bisher 100 randomisierten Pa-tienten klinisch geprüft wird. Nachvorläufigen Ergebnissen wird nach3,7 Monaten mit dem neuartigenKnochenmark-Geistlich Bio-Oss-Ge-misch eine ebenso hohe Knochen-neubildung erreicht wie mit einemGemisch aus Geistlich Bio-Oss undretromolarem,autologen Knochen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter

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Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen in seinem Vortrag über Stammzellen

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BDIZ EDI konkret supplement 35Markt

Universität Twente in Eschede

Neuer Knochen durch Stammzellenaus Knochenmark?Es gibt ein neues Verfahren, umStammzellen aus dem Knochen-mark künftig möglicherweise zurNachzucht von Knochengewebeund damit zur Reparatur zerstörterKnochen einzusetzen. Dies habenniederländische Wissenschaftlerin den „Proceedings“ der US-Aka-demie der Wissenschaften vorge-stellt.Sie manipulierten bestimmteSignalvorgänge in den Zellen undaktivierten auf diese Weise die Fä-higkeit der mesenchymalen Stamm-zellen, Knochen zu bilden.Diese Art der Stammzellen kommtim Knochenmark vor. Mittels ver-schiedener Wachstumsfaktoren,diesie dort bilden, sind sie imstande,die Reifung anderer Stammzellenzu steuern. Sie können sich auchselbst in andere Zelltypen wie Kno-chen-, Knorpel oder Fettzellen ver-wandeln.Diese Fähigkeit nutzt manin der regenerativen Medizin, umim Labor aus den mesenchymalenStammzellen Ersatzzellen oder -ge-webe zu züchten. Bislang sind al-

lerdings beim Menschen alle Ver-suche fehlgeschlagen, mithilfedieser Zellen zerstörte Knochen zureparieren.Jetzt gibt es einen Hoffnungs-schimmer. Jan de Boer von derUniversität Twente in Enschedeund seine Mitarbeiter entnahmenmesenchymale Stammzellen ausdem Knochenmark von insgesamt14 Patienten im Alter von 31 bis 82Jahren. In den Zellkulturen akti-vierten sie mit einem kleinen Mo-lekül die so genannte Proteinki-nase A, ein Enzym, das als Boten-stoff für die Signalübertragung zwi-

schen Zellen und der Umgebungessenziell ist. Durch die Aktivie-rung wurden verschiedene Genein den Stammzellen angeschaltetund schließlich knochenspezifi-sche Wachstumsfaktoren gebildet.Die Stammzellen entwickelten sichin Richtung Knochenzellen.Auf dreiverschiedenen Wegen der klassi-schen Gewebezüchtung vermehr-ten die Forscher anschließend dieZellen. Dann injizierten sie diese inMäuse. Nach sechs Wochen hattesich an der Injektionsstelle neuerKnochen gebildet. ■

Quelle: N-TV, diverse Medien

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Die Servicegesellschaft Zahnärztliche Dienstleistungen (SZD) GmbH, ein Tochterunternehmen des BDIZ EDI, bietet Ihnen diese Leistungen:

· Hilfe bei der Erstellung von Kostenvoranschlägen gemäß den Abrechnungsempfehlungendes BDIZ EDI und der Bundeszahnärztekammer· Hilfe bei der Erstellung der Rechnung und bei der Abrechnung nach diesen Vorgaben· die Übernahme der außergerichtlichen Korrespondenz mit Kosten erstattenden Stellen(PKV, Beihilfebehörden)

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BDIZ EDI konkret supplement 37

DOT

Knochenaufbau-material BONITmatrixDas Material besteht aus einerMischung der beiden nanokris-tallinen Kalziumphosphate Hydro-xylapatit (HA) und ß-Tricalcium-phosphat (ß-TCP).Bereits vier Mo-nate nach erfolgter Sinusboden-elevation zeigt sich ein guter Kno-chenzuwachs und die Bildung einesfesten Implantatlagers. BONIT-matrix zeigt eine gute Osteointe-gration mit einer multizentrischenKnochenneubildung,die vor allemauf der hohen Porosität beruht.Aufgrund eines speziellen Herstel-lungsverfahrens wird ein Materialmit einer großen inneren Ober-fläche und einem interkonnektie-renden Porensystem im Nano- undMikrometerbereich erzeugt.Durch

dieses Porensystem und durch dasnegative Zetapotential der Ober-fläche, werden körpereigene Pro-teine an der Materialoberflächeadhäriert und immobilisiert. DieFolge ist eine sehr gute Biokom-patibilität, verbunden mit einerguten Wundheilung. BONITma-trix integriert sich in den natürli-chen Remodellingprozess und wirddabei vollständig resorbiert. Nachdem Anmischen mit patientenei-genem Blut zeigt das Material einepastöse Konsistenz und lässt sichauch in schwer zugänglichen De-fekten sehr gut applizieren. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.dot-coating.de

mectron und Rocker & Narjes

Neue Website mit E-ShopRocker & Narjes und mectron,Her-steller der bekannten Piezosurgery-Geräte für die Knochenchirurgie,haben ihren neugestalteten ge-meinsamen Internet-Auftritt vor-gestellt. Der Auftritt informiertüber die vollständige mectron Pro-duktpalette,sowie jene Produkte,deren exklusiven Vertrieb mectronfür Deutschland übernommen hat.Die Produktbeschreibungen wer-den teils durch Videofilme undherunterladbare Produktbroschü-ren ergänzt. Als Direktvertreiberbietet mectron im Vergleich zumFachhandel ein günstigeres Preis-gefüge. Für alle Online-Bestel-lungen im neuen E-Shop geltenzusätzlich schnelle und kosten-freie Lieferung, sowie ein Online-Rabatt. Online-Shop heißt abernicht, dass nach dem Kauf der

Service endet. mectron liefert er-klärungsbedürftige Geräte immerpersönlich aus und führt die An-wender in die Handhabung des Ge-rätes ein. Unter dem Reiter Veran-staltungen verbirgt sich ein umfas-sendes und laufend aktualisiertesFortbildungsprogramm.Ein News-letter hält den User auf Wunschauf dem aktuellsten Stand. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.mectron.de

€€

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

MarktBDIZ EDI konkret supplement38

Der Leistungsultraschall wurde bereits in den siebzigerJahren in der ehemaligen Sowjetunion für medizini-sche Indikationen wissenschaftlich untersucht. 1988teilten K.Döring et al. ihre ersten Erfahrungen mit demPrototyp einer Ultraschallsäge im Kiefer-Gesichtsbe-reich mit. Aufbauend auf diesen Grundlagen habenH. Ecke und W. Heinke im Rahmen ihrer Promotion imJahr 1991 die Wirkung des Leistungsultraschalls imTierknochen untersucht und mit der bei der Anwen-dung von Kreissägen und Fräsen verglichen – mit demErgebnis: Bei ähnlichen Heilungsverläufen wiesendie Ultraschall-Osteotomiedefekte eine glattereOberfläche auf (Abb. 1).

Und wie sieht es heute aus? Heutegibt es das vor einem Jahr auf denMarkt gekommene Piezotome-Gerät der Firma Satelec (ActeonGroup) für alle angegebenen Indi-kationen. Grundsätzlich geht dieKnochenabtragung mit dem Pie-zotome langsamer voran als mitrotierenden Instrumenten. Dieseetwas längere Arbeitszeit wird je-doch durch das viel schonendereVorgehen für den Patienten deut-lich aufgewogen.

Keine Verletzungendes Weichgewebes

Positive Erfahrungen zeigen sichbeim Abtragen der facialen Kiefer-höhlenwand für den Sinuslift – be-sonders, wenn sich Septen in derKieferhöhle befinden (Abb. 2).Während mit rotierenden Instru-menten stets die Gefahr besteht,die Schneidersche Membran zuverletzen, sind die Entfernung derKnochenkanten und die Elevationder Membran mit den entspre-chenden Ansätzen des Piezotomestets einfach und problemlosmöglich. Dabei wird der Knochenvor und hinter dem Septum ab-getragen und dann nach nasalweggeschliffen (Abb. 3 und 4). Die

Vibration der Ansätze verhindertdabei übrigens eine Verletzung desWeichgewebes, da dieses mit-schwingt. Eine Wunde kann alsonur entstehen, wenn der Ansatzals Speer benutzt wird.

Eine weitere positive Überra-schung bietet die Anwendung fürdas Bonesplitting beziehungswei-se zur Transplantatgewinnung.Während früher oft Osteotome,also Meißel, benutzt wurden, diedem Patienten immer wieder auchKopfschmerzen bereiteten, ist dieAnlage der Osteotomielinien (Abb.5 bis 7) mit dem Piezotome extremschonend und auch an den Stellengut möglich, wo sonst eine Gefahrfür die umliegenden Weichteile be-steht (retromolar, Kieferwinkelbe-reich, Tuber).

Mehr Sicherheit bei derTransplantatgewinnung

Auch die Anwendung des Geräteszur Präparation retrograder Kavi-täten bei der Wurzelspitzenresek-tion beziehungsweise zur Revisionüberzeugt bisher. Das Fazit lautetdaher: Mit dem Piezotome stehtdem Implantologen beziehungs-weise dem oralchirurgisch tätigenZahnarzt ein modernes Hochleis-tungsgerät zur Verfügung, das esermöglicht, einige gefährliche Klip-pen sowohl bei der Knochenbear-beitung als auch bei der Transplantat-gewinnung einfach und mit sehr vielweniger Risiken zu umschiffen.

Dr. med. habil.Wolfram Knöfler,

Leipzig ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.de.acteongroup.com

Acteon

Schonende Knochenbearbeitungmit dem neuen Piezotome

Abb. 1 Osteotomiespalt nach 32 Tagen völligdurchbaut, Goldner-Färbung, 32 : 1

Abb. 2 Darstellung des Septums durch zweiZugänge zur Kieferhöhle

Abb. 3 Elevation der Schneiderschen Mem-bran mit dem „Elefantenfuß“

Abb. 4 Osteotomiespalten zum Bonespreadingim Unterkiefer, Moment der Pilotbohrung

Abb. 5 und 6 Bonesplitting (Einzelbilder auseinem Videofilm)

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BDIZ EDI konkret supplement 39

dentognostics

aMMP-8:einfache Diagnos-tik der PeriimplantitisEntzündungen zu erkennen, ehesie offensichtlich werden – Ab-bauprozesse des periimplantärenGewebes zu diagnostizieren,bevorirreparable Schäden eingetretensind:Dieses Ziel wirddurch den Kollagen-ase-Test der Jenen-ser Firma dentognos-tics erreicht. aMMP-8 steht für aktiveMatrix-Metallopro-teinase-8, eine Kol-lagenase,welche nurim akuten Entzün-dungsfall auftritt –die also nur dann dia-gnostisch erfassbarwird, wenn aktuell Gefahr für dieIntegrität der parodontalen oderperiimplantären Weich- und Hart-gewebe besteht.Durch traditionelle

Verfahren wie Sonde,Röntgen oderMessung der Zahnbeweglichkeitkönnen die durch die KollagenaseaMMP-8 gesetzten Schäden erstsehr viel später objektiviert wer-

den – und somitmeist zu spät. DerTest ist, nach einereinfachen Entnah-me der periimplan-tären Sulkusfluid,als Einsendetestver-fügbar.Er kann aberauch mittels eineszugehörigen Ge-rätes, dem dentoAnalyzer, chairsidedurchgeführt wer-

den (www.mk-webseite.de). ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.dentognostics.de

IMTEC Europe GmbH

KnochenersatzmaterialOsseo + BMit Osseo + B brachte die FirmaImtec ein neues Knochenersatz-material auf den Markt. Es weistdank des hohen Reinheitsgradesder zugrunde liegenden Hydro-xylapatitstruktur und dank einesPorensystems, dessen Aufbaudem des menschlichen Knochensgleicht, eine besonders gute me-chanische Stabilität auf. Der be-sondere Werkstoff in Osseo + Bbasiert auf Spongiosa bovinemUrsprung. Damit ist eine natür-liche Knochenstruktur vorgege-ben, während eine spezielle Hoch-temperaturbehandlung die Ge-fahr von Infektionen oder immu-

nologischen Über-reaktionen von vorn-herein ausschließt.Osseo + B ist in inden Partikelgrößen0,5 bis 1 mm und in1 bis 2 mm verfüg-bar.Als Alternative zu au-togenem Knochen kann Osseo + Bauch in Kombination mit einemautogenen Knochentransplantatund Eigenblut des Patienten ein-gesetzt werden. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

[email protected]

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

MarktBDIZ EDI konkret supplement40

Zimmer Dentall

Tutodent Membran – Vertrieb durch Zimmer DentalAb sofort können Zahnärzte inDeutschland die Tutodent Mem-bran über Zimmer Dental beziehen.Das hochwertige,regenerative Ma-terial der Tutogen Medical GmbHwird seit vielen Jahren als Barriere-

membran in der Implantologieund der regenerativen

Parodontologie ein-gesetzt. Tuto-gen Medical Inc.

und Zimmer Holdings Inc.gaben imSeptember 2007 die Ausweitungihrer bestehenden vertrieblichenZusammenarbeit im nord- undsüdamerikanischen Raum bekannt.Demnach vertreibt Zimmer DentalInc., Tochterunternehmen der Zim-mer Holdings Inc., die dentalen Pro-dukte von Tutogen Medical nun-mehr auch exklusiv in Europa, demNahen Osten und Asien.„In Deutsch-

land starten wir zunächst mit demVertrieb der klinisch bewährten Tu-todent Membran und integrierendann sukzessive alle Dentalprodukteder Tutogen Medical GmbH in unserProduktportfolio“, erklärt MichaelPutscher, Geschäftsführer der Zim-mer Dental GmbH, Freiburg. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.zimmerdental.de

SIC invent

SIC nature graft – Die natürliche AlternativeSIC nature graft ist ein rein biolo-gisches, anorganisches Aufbau-material phykogenen Ursprungs.Es besteht aus einer Basis von natür-lichem Calciumphosphat, herge-

stellt aus der Meeresrotalge. SICnature graft zeichnet sich durcheine interkonnektierende Porosität,eine bienenwabenartige Strukturund eine raue Oberfläche aus. DieseEigenschaften garantieren eine op-timale Osteokonduktion und rascheKnochenneubildung. Die Strukturvon SIC nature graft ist mit demmenschlichen Dentin vergleichbar– ein hochporöses Hydroxylapatitmit hoher Analogie zum menschli-chen Knochen.Die hoch absorptive

Porenstruktur garantiert ein einfa-ches Handling und ausreichendeStabilität innerhalb des Applika-tionsgebietes. Histologische Stu-dien weisen eine nahezu vollstän-dige Resorption des Materials nach.Die Resorptionskinematik von SICnature graft erlaubt eine ausrei-chende Volumenstabilität des Aug-mentates. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.sic-invent.com

Aesculap

Optimale Implantatinserierung mit dem BoneSplit Retraktionssystem

Für eine optimierte Implantatinse-rierung beim Bone Split bietet dieFirma Aesculap mit dem Bone SplitRetraktionssystem eine intelligenteLösung an.Mit den Bone Split Retraktoren wirdder Knochenspaltoffen gehalten.Dasvorhandene Knochenangebot kanndadurch für das Einbringen des Im-plantats optimal genutzt werden.

Das System besteht aus zwei Ti-tankeilen (Retraktoren) und einemApplizier-Instrument. Die Retrak-toren sind trokarförmig und esgibt sie in zwei unterschiedlichenGrößen – 3 mm x 5 mm und 4 mmx 6mm. Das Applizier-Instrumentfür die Aufnahme der Retraktorenist mit einer Feder ausgestattet,die ein sicheres und komfortables

Platzieren in den Knochenspaltermöglicht. Zusätzliche Sicherheitgegen ein Aspirieren der Retrak-toren durch den Patienten gebenBohrungen in den Keilen, die dasSichern der Retraktoren mit Naht-material ermöglichen. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.aesculap.de

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BDIZ EDI konkret supplement 41

Dürr Dental

VC 45 – die neue chirur-gische SaugeinheitMit der Dürr VC 45 steht nun erst-mals ein System zur Verfügung,dasein zuverlässiges punktgenauesEntfernen größerer Blut-und Gewebemengen er-möglicht.Es lässt sich stu-fenlos regeln und erreichtbei Bedarf sogar bis zu910 Millibar Unterdruck –und dies bei über vierStunden unterbrechungs-freiem Arbeiten und Übersaug-schutz.Außerdem bietet das Geräteine konstante Saugleistung undeine zuverlässige Separierung.Zur Entsorgung lässt sich der Sek-retbehälter dank des Direct-Dock-Systems hygienisch und einfachentnehmen beziehungsweise ge-gen einen bereits sterilisierten Er-

satzbehälter austauschen. Auchbraucht der integrierte Filter nichtnach jedem Patienten gewechselt

zu werden. Zur Desin-fektion der Dürr VC 45wird idealerweise dasbewährte Orotol Plus be-quem und völlig tropfen-frei aus dem Spezialge-fäß OroCup abgesaugt.Das neue chirurgische

Saugsystem bietet dem Behandlerdarüber hinaus einen ergonomi-schen Zugang zu seinen Instru-menten,bürgt für einen geräusch-armen Betrieb und ist dabei flexi-bel einsetzbar. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.duerr.de

Hager & Werken

GapSeal – HochviskösesFüllungsmaterialDas von Prof.Dr.Dr.Claus Udo Fritze-meier entwickelte Material GapSe-al von Hager und Werken trägt zurVerhinderung und Entstehung pe-riimplantärer Erkrankungen bei,die den dauerhaften Erhalt von Im-plantaten durch Knochenabbaugefährden. Das hochvisköse Mate-rial wirkt in zweifacher Weise:Zumeinen dichtet es zuverlässig Hohl-räume und Spalten in zusammen-gesetzten Implantaten ab, so dasskeine Bakterien eindringen kön-nen,und zum anderen tötet die an-tibakterielle Komponente bereitsvorhandene Keime ab. Nach der-zeitiger Einschätzung wird dieseProduktinnovation in der moder-nen Implantologie unverzichtbar

sein,um aktiv eine erfolgreiche Pe-riimplantitis-Prophylaxe betreibenzu können. Implantate werden di-rekt nach dem Inserieren beim ers-ten Eindrehen der Verschluss-schraube mit GapSeal beschickt.Dabei wird das Implantat mittelsSpezialapplikator aus einer sterilenCarpule mit GapSeal aufgefüllt.Das Material bleibt dauerhaft vis-kös, so dass es, falls erforderlich,auch bei Recallsitzungen ausge-tauscht werden kann. ■

Weitere Informationen erhalten Sie unter

www.hagerwerken.de

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Fokus:

Knochen- und Weichgewebs-

management

MarktBDIZ EDI konkret supplement42

Aktuell

Knochenzüchtung: High Tech für den neuen Zahn„Knochenzüchtung – geht das?"Die Antwort ist eindeutig:„Ja",sagtProf. Dr. Dr.Terheyden von der Klinikfür MKG-Chirurgie der UniversitätKiel. Die Forscher hatten ein Ge-misch aus Knochenersatzmaterial,Stammzellen aus dem Knochen-mark eines Patienten und biologi-sche Wachstumsfaktoren in einem„Käfig" aus Titan gemischt und inden Rückenmuskel dieses Patien-ten implantiert.Binnen sieben Wo-chen war die Knochenbildung so-weit fortgeschritten, dass der Kä-fig in den Kiefer eingebaut werdenkonnte. Bei kleinen Implantatde-fekten genügt häufig schon, nurdie Gerüstsubstanz in den Defektzu füllen, so genannte Knochener-satzmaterialien, über die der Kno-chen hinweg wächst. Wenn einDefekt von Knochen umgeben ist,lassen sich so Defekte bis zu einer

Größe von zwei Zentimeter behan-deln. Um große Knochenstücke zuregenerieren, ist eine „Zutat" uner-lässlich: Blutgefäße, die das neugebildete Gewebe ernähren. Unddiese benötigen Zeit, um aus demumgebenden Gewebe in den„Nachwuchs" einzuwachsen.

Das Team von der Kieler Uniklinikerprobt derzeit zusammen mit an-

deren Forschergruppen im Rah-men einer multizentrischen Studieauch einen anderen Wachstums-faktor. Dieser wird kurz GDF 5/BMP14 genannt.„Die ersten Ergebnissesehen zwar viel versprechend aus",sagt Terheyden, "doch für eine ab-schließende Beurteilung diesesneuen Wirkstoffs aus der Gruppeder BMPs ist es noch zu früh." ■

Quelle: www.implantate.com

Aktuell

Melatonin stimuliert Osseointegrationvon Zahnimplantaten

Das Ziel der Studie war die Bewer-tung der Auswirkung auf die topi-sche Applikation von Melatoninauf die Osseointegration vonZahnimplantaten bei Beagle-Hun-den 14 Tage nach deren Einbrin-gung. In der Vorbereitung für eineanschließende Insertion von Zahn-implantaten wurden bei 12 Beagle-Hunden die oberen und unterenPrämolaren und Molaren extra-hiert. Jede Mandibula erhielt zylin-drische Schraubenimplantate von3,25 mm Durchmesser und 10 mmLänge. Die Implantate wurdenwillkürlich der mesialen und dista-len Bereiche auf jeder Seite derMandibula zugeordnet. Vor der

Implantation wurde 1,2 mg lyo-phylisiertes Melatoninpulver in je-weils ein Implantatbett auf jederSeite der Mandibula eingebracht,nichts in die Kontroll-Implantatla-ger. Für histomorphometrische

Studien wurden acht histologischeAbschnitte pro Implantat gewon-nen. Nach einer zweiwöchigen Be-handlungsperiode erhöhte dasMelatonin signifikant den Umfangjenes Knochens, der direkten Kon-takt mit den behandelten Implan-taten hatte (P < 0,0001), Knochen-dichte (P < 0,0001), neue Knochen-formation (P < 0,0001) und Kno-chen in den Windungen (P < 0,05)im Vergleich mit den Kontrollim-plantaten. Das topische Auftragenvon Melatonin könnte als ein bio-mimetisches Mittel beim Einbrin-gen von enossären Zahnimplanta-ten agieren. ■

Quelle: www.implantate.com