klimabündnis 3/2013

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ZEITSCHRIFT VON KLIMABÜNDNIS ÖSTERREICH 03/2013 Foto: Christina Diwold Verlagspostamt 1150 WIEN – P.B.B. – GZ02Z031986M Schonen & Vermeiden WearFair & mehr: Die Messe für ein gutes Leben ... S. 3 Leben statt produzieren – Kreisläufe am Rio Negro ... S. 4 Die plastiktaschenfreie Stadt ... S. 7 Ernährung & Verschwendung ... S. 14 Reparieren & Wiederverwerten Computer-Welt: Green & social IT ... S. 11 Die Welt reparieren – zahlt sichs aus? ... S. 13 Unsere Ressourcen

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Unsere Ressourcen

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Z E I T S C H R I F T V O N K L I M A B Ü N D N I S Ö S T E R R E I C H 03/2013

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Schonen & VermeidenWearFair & mehr: Die Messe für ein gutes Leben ... S. 3Leben statt produzieren – Kreisläufe am Rio Negro ... S. 4Die plastiktaschenfreie Stadt ... S. 7Ernährung & Verschwendung ... S. 14

Reparieren & WiederverwertenComputer-Welt: Green & social IT ... S. 11Die Welt reparieren – zahlt sich’s aus? ... S. 13

Unsere Ressourcen

2 klimaintro

Bildungseinrichtungen:• Niederösterreich: VS I Guntramsdorf-Hauptstraße. • Oberösterreich: Pfarrcaritas Kindergarten St. Martin in Gallneukirchen. • Steiermark: Kindergarten Lassing, Kindergarten Jägersteig Judenburg. • Tirol: Kindergar-ten „Haus der Sonne“, Rum und VS Imst Unterstadt.

In Österreich haben sich alle Bundesländer, über 954 Städte und Gemeinden, über 789 Betriebe und rund 373 Schulen und Bildungseinrich-tungen dem Klimabündnis angeschlossen. Europaweit sind es 1.660 Gemeinden.

Betriebe:• Oberösterreich: Fairytale – Fair Fashion (Eferding). • Steiermark: Pfarre Gratkorn, Stiasny Mobilitätsma-nagement (Graz).

Gemeinden: • Oberösterreich: Afiesl, Hellmonsödt und Schönegg.

Willkommen im Klimabündnis!

VCÖ-Mobilitätspreis 2013Klimabündnis-Partner ausgezeichnet In Oberösterreich wurde die „mobilcard Krenglbach“ ausgezeichnet. Krenglbach ist Klimabündnis-Gemeinde. Projektinitiator Nor-bert Rainer – vormals Regionalstellenleiter von Klimabündnis OÖ (Bildmitte) – nahm mit Bru-der Gerhard und GR Burgstaller den Preis von LR Anschober (links) und VCÖ-Geschäftsführer Novak (rechts) entgegen.In Kärnten überzeugte die Klimabündnis-Ge-meinde Weißensee mit dem Naturpark-Pro-jekt „Sanfte Mobilität“. Von links nach rechts am Foto: Bürgermeister Weichsler, LR Holub, Naturpark-Chef Schier und ÖBB-Postbus-Regionalmanager Kletz. � www.vcoe.at

WEARFAIR & MEHRVon 27. – 29. September geht in der Tabakfabrik in Linz die WearFair & mehr über die Bühne. Die größte nachhaltige Mode- und Lifestylemesse Österreichs bietet heuer neben nachhaltiger Mode auch Informationen zu biofairer Ernährung, sanfter Mobilität, ethischen Investments und ökolo-

gischen Tourismusangeboten. Wir hoffen, dass die Ausweitung des Messeangebotes der gestiegenen Aufmerksamkeit für einen nachhaltigen Lebensstil gerecht wird, und freuen uns auf Ihren Besuch. Die Messe organisieren wir gemeinsam mit Südwind und GLOBAL2000.

Weniger erfreulich sind jedoch manche Entwick-lungen der letzten Monate. Der Schiefergasboom in

den USA, die geplante Ausbeutung der Arktis und das (vorläufige) Scheitern der Yasuní-Initiative in Ecuador zeigen brutal auf, dass sich unsere Gesell-schaft scheinbar ganz klar dazu entschieden hat, unsere Erde bis zur letzten Ressource auszubeuten. Die Gefährlichkeit der Schiefergasgewinnung wird ignoriert und in Indus-triekreisen wird nur mehr von den sagenhaft niedrigen Gaspreisen in den USA geschwärmt. Die Folgen werden wieder einmal den zukünftigen Gene-rationen umgehängt.

Durch das Abschmelzen des Eisschilds kann jetzt endlich die Ausbeutung der Arktis beginnen – die Claims werden gerade abgesteckt und eine bisher unberührte Natur devastiert. Wie so etwas aussieht, habe ich 2009 bei mei-ner Klimabündnisreise in den ecuadorianischen Regenwald gesehen, wo das gesamte Ökosystem von der Erdölgewinnung im Regenwald betroffen ist. Das Gleiche soll jetzt auch im Yasuni Nationalpark passieren.

Wir vom Klimabündnis stellen einen anderen Weg vor. Wir organisieren Schulworkshops, Messen, Ausstellungen und Lehrgänge um aufzuzeigen, dass ein anderer Lebensstil mit geänderten Ess- und Konsumgewohnheiten nicht einen Verzicht darstellt, sondern eine Verbesserung der Lebensquali-tät bedeutet. Mit mehr Zeit, Freiraum und Freude – Werte, die wir allerdings in keiner Bilanz finden können.

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PETER MOLNARGeschäftsführer Klimabündnis Österreich

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Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Klimabündnis Österreich, Hütteldorfer Straße 63-65/Top 9-10, A-1150 Wien, T: 015815881, E: [email protected] • Redaktion: Emil Benesch, Brigitte Drabeck, Friedrich Hofer, Hannes Höller, Johann Kandler, Christian Salmhofer, Anna Schwerzler, Robert Stögner, Andreas Strasser, Sonja Wöhrenschimmel-Wahl • AutorInnen: Thomas Brose, Peter Czermak, Nicole Ginter, Jutta Kellner, Martina Nagl, Georg Priesner, Ursula Stadler, Maria Zögernitz • Graphik & Lay-out: Andreas Strasser • Anzeigen: Anita Zrounek • Druck: Druckhaus Schiner, mit Druckfarben auf Basis nachwachsender Rohstoffe • Papier: Desistar, aus 100% Altstoffen • Erscheinungsweise: viermal jährlich • Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Die Zeitschrift klimabündnis dient der Information aller Partne-rInnen, MitarbeiterInnen der beigetretenen Gebietskörperschaften, der tragenden Organisationen, der miteingebundenen Initiativen und Gruppen sowie allgemein an den Themen Klimaschutz, Umwelt- und Entwicklungspolitik Interessierter. © Wien 2013 für alle Beiträge bei Klimabündnis Österreich.

gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „schadstoffarme Druckerzeugnisse“ Druckhaus Schiner Krems • UW 714

Gemeinden: • Niederösterreich: Grafenwörth. • Oberösterreich: Auberg, Langenstein, St. Marien und Tragwein.

Willkommen im Bodenbündnis!

Die WearFair&mehr ist Österreichs größte Messe für ökologische und fai-

re Mode und besteht seit dem Jahr 2008. Heuer vergrößert sich die WearFair & mehr, wie sie jetzt heißt, um die Bereiche Mobilität, Ernährung, Lebensstil, ethi-sche Geldanlagen und Reisen.„Wir freuen uns auf diese Messe. Mit der Erweiterung tragen wir dem gestei-gerten Interesse vieler KonsumentInnen Rechnung. Es sind Menschen, die sich mit gutem Gewissen anziehen wollen UND mit dem Rad ,sanft mobil‘ sind, Bio-Le-bensmittel bevorzugen, sich für alternati-ve Geldanlagen interessieren und mehr“, so Ulrike Singer vom Mit-Organisator Kli-mabündnis OÖ. Der Bereich Mode deckt von Streetwear, Basics, Design bis zu Business alle Zweige ab. Im Bereich Mo-bilität kann man Fahrräder und Zubehör kaufen wie auch das eigene Rad reparie-ren lassen und sich über E-Mobilität in-formieren. Die Sparte Ernährung präsen-tiert an die 20 AusstellerInnen und ihre Vielfalt an biologischen und mit Liebe hergestellten Produkten.

Nachhaltigkeit leben„Wir wollen all jene ansprechen, die sich

für einen nachhaltigen Lebensstil inte-ressieren und mit unserer Messe einen guten Einstieg in das Thema finden wol-len.“

Diese Lebensstilmesse lädt nicht nur zum Kaufen ein, sondern bietet auch Information und Hilfe zum Selberma-

WearFair & mehrDie WearFair zeigt nicht nur faire und ökologische Mode. In der Erweiterung zur Lifestyle-Messe geht es jetzt auch um Ernährung, Mobilität „& mehr“.

chen. In der Reihe „Nachhaltigkeit im Selbstversuch“ stellen sich drei Per-sönlichkeiten vor, die ihr Leben nach-haltiger ausgerichtet haben: Mirko Javurek spricht über seinen autofreien Alltag, Nunu Kaller über ihr Jahr ohne Kleidershopping und Sandra Kraut-waschl von ihrem Familienleben ohne Plastik. Geschichten wie diese inspirie-ren zum Nachmachen. Weitere Inspirationen bietet das Rah-menprogramm mit Höhepunkten wie der Modenschau der AusstellerInnen, der Rad-Show von Bikeprofi Domi-nik Raab, Workshops, Klimamönch Edmund Brandner, Kochen mit dem Kochcontainer, der stilvollen Radfahrt „Fesch am Rad“ und vielem mehr.

Mach es selbstDie Nähküche hilft den BesucherInnen, ihre mitgebrachte Kleidung zu verän-dern. Das Repair Café hilft beim Repa-rieren kaputter Geräte. Bürgerbeteili-gungen sind ein weiterer Schwerpunkt der Messe: Crowdfunding, das individu-elle Investieren in Projekte und Firmen wird ebenso vorgestellt wie ein Beteili-gungs-Modell für Sonnenstrom. „Wir wollen mit der WearFair & mehr bewusst machen, wie viel gutes Lebens-gefühl, Freude und Lebensqualität in nachhaltigem Lebensstil und bewusstem Konsum stecken können“, so Uta Varty, die Geschäftsführerin der Messe.

SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL

info! www.wearfair.at Foto

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Die Messe für ein gutes Leben

27. - 29. September 2013Tabakfabrik Linz

Öffnungszeiten:Freitag, 27. September 14:00 - 23:00 Uhr Samstag, 28. September 10:00 - 20:30 Uhr Sonntag, 29. September 10:00 - 16:00 UhrTickets: Weekend-Ticket: E 10,- erm. E 7,-

Tagesticket: E 6,- erm. E 4,-Freitag Nachmittag Special / Eintritt bis 17 Uhr:

für alle Besucher nur E 4,-

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Leben statt Produzieren ...I n Wirtschaftsbilanzen werden neben

sozialen Folgen zunehmend die Kosten der Wiederinstandsetzung zerstörter Na-tur eingerechnet. CO2-Berechnungen sind ein Beispiel. Damit wird Bewusst-sein für ökologische Fragen geschaffen. „Jedoch muss sich noch zeigen, inwie-weit sich diese Berechnungen auf einen besseren Umgang mit der Natur auswir-ken“, schreibt Marcus Hawel im Artikel „Resurrektion der Natur“ *).

Indigene als Hüter des RegenwaldsIndigene Völker der Regenwälder werden im Zusammenhang mit Kreislaufwirt-schaft und Schutz der Ressourcen oft zi-tiert. „Das ist nicht verwunderlich, sehen sie doch die Erde als Person mit großem Herzen, die den Menschen alles gibt und der man danken muss!“, so Abadio Green

Stócel. Seit Jahrtausenden bewirt-schaften sie das sensible Sys-

tem Regenwald, ohne es zu zerstören.

Schöpfungsgeschichte am Rio Negro„Die Fische sind unsere Verwandten“, erklärt einem Rodrigo Freire beim Be-such des MUSA (siehe Infokasten). „Das heißt nicht, dass wir den Unterschied nicht wahrnehmen, sondern dass für uns der Begriff Verwandtschaft viel weiter gefasst wird“, so Freire weiter. Nach der Schöpfungsgeschichte der Völker am Rio Negro entstanden Pflanzen, Tiere und schließlich die Menschen in mehreren Verwandlungsschritten, sie sind daher miteinander verwandt und konnten ur-sprünglich direkt miteinander sprechen. Alle in diesem sozialen Kosmos stehen in Beziehung zueinander.

Landwirtschaft im Regenwald in Zeiten des KlimawandelsDie Menschen haben aufgrund ihrer Beobachtungen in der Natur und der Sternkonstellationen einen „ökolo-gischen Kalender“ (vergleichbar einem Bauernkalender) erstellt, nach dem Fes-te und Rituale, Feldarbeiten, Sammel-aktivitäten sowie Jagen und Fischen geplant und durchgeführt wurden. Die eingeschränkte Verfügbarkeit von fruchtbaren Böden und Fischen in den Schwarzwasserflüssen ließ auch Nut-

zungs- und Verteilungsregeln entste-hen, die für eine ausreichende Ver-

sorgung aller Gemeinschaften sorgten. Darüber hinaus gibt es

die „heiligen Orte“, die neben ihrer spirituellen Bedeutung

auch eine wichtige Funktion als Rückzugsraum für Tiere und Fische haben, weil sie von den Menschen kaum betreten werden.

Zahlen & Fakten

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Fisch ist die wichtigste Eiweißquelle für die Men-schen am Rio Negro. Es gibt über 900 Fischarten.

● Ein großer Regenwaldbaum kann bis zu 300 Liter Wasser pro Tag aufnehmen und über die Blätter an die Luft abgeben. Alle Bäume zusam-mengerechnet verdunsten eine Wassermenge, die den wasserreichsten Fluss Amazonas über-trifft. Deshalb ist der Regenwald so wichtig für die Entstehung von Regen.

● In der Trockenzeit konsumiert eine Familie durchschnittlich 3 kg Fisch pro Tag und auf bis zu 2 Tonnen Fisch kann eine Gemeinde mit 25 Familien pro Monat kommen.

● Auf einem Hektar Regenwald sind über 400 Baumarten zu finden – zehnmal mehr als in ganz Mitteleuropa.

● 20 % des Regenwalds in Brasilien sind bereits unwiederbringlich zerstört – für Viehweiden, großflächigen Anbau von Monokulturen etc.

● In einem einzigen Fluss im Amazonasbecken schwimmen mehr Fische als in allen Flüssen der USA zusammen. B.D.

der man danken muss! , so Abadio Green Stócel. Seit Jahrtausenden bewirt-

schaften sie das sensible Sys-tem Regenwald, ohne

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„Wir können zwar nicht wie die Indigenen denken, aber wir können mit den Indigenen denken.“

Georg Grünberg, Anthropologe, der drei Jahre am Rio Negro lebte und die Klimabündnis-Partnerschaft mitbegründete.

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Die runden Kalender, die für Anbau, Ernte, Zucht, Jagd oder Fang verwendet werden, sind Symbole für den Kreislauf der Natur.

Das Tipiti ist eine Maniokpresse. Die geschälte und geriebene Wurzel wird damit „entsaftet“, anschließend wird die Masse z.B. zu Fladen weiter verarbeitet.

Dieses traditionelle System verändert sich durch die Einflüsse von außen, aber auch zunehmend infolge des Klima-wandels. KlimaforscherInnen waren überrascht, als die Yanomami durch Beo-bachtungen – etwa der Regenmenge und -dauer – zu ähnlichen Erkenntnissen über den Klimawandel kamen, wie sie selbst. Auch die PartnerInnen am Rio Negro stel-len bereits höhere Temperaturen, zeit-liche Verschiebungen bei Niederschlägen, Blüte- und Erntezeiten oder einen Rück-gang der Fischbestände als Folgen des Klimawandels fest. Das führt zu Proble-men in der Nahrungsmittelversorgung und stört das kulturell-spirituelle Leben, das für Ausgleich und Gleichgewicht im Gesamtsystem sorgt.

Übersetzer der WeltenDem Klimabündnis ist es seit über 20 Jahren ein Anliegen, als „Übersetzer zwischen den Kulturen“ zu agieren und

Gemeinden, Städten, Bildungseinrich-tungen etc. in Österreich die Lebenswei-sen Indigener näherzubringen. „Das Kennenlernen anderer Kulturen und ihrer sozialen und ökologischen Verhal-tensweisen ist immer eine Bereicherung und oft ergeben sich daraus neue Denkan-sätze und Alternativen zur Lösung eigener Probleme“, erklärt Experte Johann Kand-ler vom Klimabündnis, der selbst zehn Jahre im Amazonasgebiet lebte. „Unsere Gesellschaft muss für einen wirksamen Klima- und Ressourcenschutz dem Erhalt einer intakten Natur oberste Priorität einräumen“, sagt Kandler und meint abschließend: „Wichtige Bereiche in diesem Paradigmenwechsel stellen unter anderem die biologische Landwirt-schaft und der faire Handel dar.“

BRIGITTE DRABECK

info! www.klimabuendnis.at/regenwald

Ecuador bestreitet 0,6% der Erdöl-Weltproduktion, dennoch ist es das viertärmste Land in Südamerika.

„Gemeinsam leben“ ist mehr als ein Impera-tiv zwischen Menschen und anderen Lebe-wesen. „Das Amazonien-Museum in Man-aus hat sich zum Ziel gesetzt, der städtischen Bevölkerung die kulturelle, biologische, sozi-ale und politische Vielfalt des Amazonasbe-cken näherzubringen“, erklärt uns Rodrigo Freire bei unserem Besuch in Manaus im März 2013. Am Rand der 2-Millionen Metro-pole gelegen, bietet dieses Freilichtmuseum Anschauungsunterricht im Urwald. Auf 100 Hektar werden zurzeit schwerpunktmäßig Informationen über „Menschen und Fische“

MUSA – Gemeinsam Leben

Fotos: Brigitte Drabeck, Anré Baniwa

Die Menschen am Rio Negro beobachten sorgenvoll die Wetteranomalien, weil ihr traditionelles Ernährungssystem zunehmend gestört wird.

Mitte August hat der ecuadorianische Präsident Rafael Correa die Yasuní-Initiative für geschei-tert erklärt. Der Präsident unterschrieb ein De-kret, das den Treuhandfonds auflöst, der für die Sammlung der internationalen Kompensations-gelder für die Nicht-Förderung des Erdöls unter einem der weltweit artenreichsten Regenwald-gebiete zuständig ist. Das nationale Erdölunter-nehmen Petroamazonas wird in den nächsten Wochen mit der Förderung beginnen.Die Ankündigung aus dem Jahr 2007 der Regie-rung Ecuadors hatte national und international für sehr viel Aufsehen gesorgt: Das Land bot an, die rund 920 Millionen Tonnen Erdöl unter dem Yasuní-Nationalpark nicht zu fördern, wenn die Hälfte der zu erwarteten Einnahmen von der Weltgemeinschaft erstattet wird. Ecuador wollte für den Fonds 100 Millionen US-Dollar einwerben und für eine nachhaltige Entwick-lung unabhängig vom Erdöl einsetzen. **) Correa abschließend: „Die Weltgemeinschaft betreibt eine große Heu-chelei, denn die reichen Länder, die auch für die größten Verschmutzungen verantwortlich sind, sind nicht bereit für die Umweltdienstleistungen, die vom Regenwald erbracht werden, zu bezahlen“ (ElComercio.com vom 16. August 2013).

THOMAS BROSE� www.indigene.de**) In den UN-Treuhandfonds für Yasuní haben Italien, die Re-gion Wallonien, Spanien und Luxemburg gemeinsam bereits knapp 8 Mio. USD eingezahlt. Österreich hat keinen Beitrag geleistet. Das Klimabündnis informiert seit vielen Jahren über die Zer-störungen und Verseuchungen durch Erdölförderung in Ama-zonasgebiet. Es unterstützt die Initiative Ecuadors, das Öl im Nationalpark Yasuní im Boden zu lassen. Bereits 2005 und auch 2009 reisten Delegationen mit GemeindevertreterInnen aus verschiedenen europäischen Ländern in die Region.

Neuer alternativer Entwicklungspfad in Ecuador ist GeschichtePräsident Correa erklärt Yasuní-ITT-Initiative für gescheitert

... Kreisläufe am Rio Negro

*) Quellen: Gesellschaftliche Bündnisse zur Rückgewinnung des Naturbezugs (2010), Bestellung im Klimabündnis Webshop; Manejo do Mundo (2010)

sowie „Frösche, Fischen und Moose“ ge-zeigt. Viele Anschauungsobjekte und Infor-mationstafeln entführen den/die Besuche-rIn in die Geheimnisse der Tropenwelt. Zum Beispiel existiert eine Fischart, die sich zur „Überwinterung“ während der Trockenzeit in den Flussboden gräbt. Seit 2009 gibt es dieses interaktive Muse-um. Um auch weiterhin seinen Bestand zu garantieren, sind Unterstützungen will-kommen. Bei Möglichkeit und Interesse wenden Sie sich an: [email protected] J.K. � www.museudaamazonia.org.br

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Seit 2011 setzt sich das Klimabündnis dafür ein, den Konvent der Bürger-

meisterInnen in Österreich besser be-kannt zu machen. Der Konvent ist eine europäische Klimaschutzinitiative, getra-gen von allen EU-Institutionen, um die energiepolitischen Ziele der EU – nämlich bis 2020 20 % CO2-Einsparung durch Stei-gerung der Energieeffizienz und Nutzung nachhaltiger Energiequellen – zu errei-

Klimabündnis Österreich als offizieller Unterstützer der europäischen Klimaschutzinitiative.

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chen und wendet sich direkt an Städte und Gemeinden. Die unterzeichnenden Gemeinden verpflichten sich, ihre Ener-gieverbräuche von einem frei wählbaren Basisjahr ab 1990 um mindestens 20 % bis 2020 zu senken. Per dato sind mehr als 5.000 Gemein-den aus 48 Ländern mit 170 Millionen EinwohnerInnen der Initiative beige-treten. In Österreich sind dem Konvent

Konvent der BürgermeisterInnen

bisher 20 Städte und Gemeinden beige-treten, darunter ländliche Gemeinden im Waldviertel, mittelgroße Städte, aber auch Landeshauptstädte wie Bregenz, Klagenfurt und Wien. Klimabündnis Österreich ist offizieller Unterstützer des Konvents und bestens mit dem Kon-vent-Büro in Brüssel vernetzt.

SEAP-PLUSSEAP-PLUS ist eines von mehreren in-ternationalen EU-Projekten, in denen das Klimabündnis die Konvent-Initiative gezielt bewirbt, Gemeinden bei Ver-anstaltungen und Workshops über die Vorteile eines Beitritts informiert sowie Städte und Gemeinden bei der Erarbei-tung ihrer CO2-Bilanzen und Aktions-pläne für nachhaltige Energie (SEAPs) zusammen mit regionalen Energiea-genturen unterstützt. Regelmäßiger Erfahrungsaustausch und Kooperationsvereinbarungen zwischen europäischen ProjektpartnerInnen, Ge-spräche mit Energieversorgern, um verlässliche und genauere Energiever-brauchsdaten zu bekommen, sowie eine umfassende Kommunikationskampagne sind weitere Eckpunkte von SEAP-PLUS.

GEORG PRIESNER

info! www.seap-plus.eu www.klimabuendnis.at/com www.konventderbuergermeister.eu

Als eine der ersten Städte Europas hat sich Wien 1991 dem Klimabündnis angeschlos-sen. Im Jahr 1999 hat der Wiener Gemein-derat ein umfassendes und ambitioniertes Klimaschutzprogramm (KliP Wien) mit mehreren hundert konkreten Maßnah-men in den Handlungsfeldern Fernwär-me/Stromerzeugung, Wohnen, Betriebe, Mobilität und Stadtverwaltung beschlos-sen. Dieses ursprünglich auf rund zehn Jahre angelegte Programm wurde seither konsequent und erfolgreich umgesetzt. Im Jahr 2009 beschloss der Wiener Ge-meinderat eine Fortschreibung des Kli-maschutzprogramms („KliP II“) bis zum

Klimaschutz in Wien Jahr 2020. KliP II enthält neben der Fortsetzung der bisher schon erfolg-reichen Maßnahmen auch zusätzliche neue Maßnahmenpakete. Ziel ist es, bis 2020 die jährlichen Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen Wiens im Vergleich zum Basisjahr 1990 um 21 % zu verringern. Durch die Um-setzung der Klimaschutzmaßnahmen konnten bis dato bereits Jahrese-missionen von rund 3,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden werden.„Gestärkt durch die Erfolge im Klimaschutz und die internationale Anerken-nung trat Wien im Oktober 2012 dem Konvent der BürgermeisterInnen bei. Im Juni 2013 reichte Wien den nachhaltigen Aktionsplan für Energie – so-zusagen die Übersetzung des Wiener Klimaschutzprogramms in das vom Konvent geforderte Datenformat – mit der Verpflichtung einer 21 %-igen Reduktion der Pro-Kopf-Jahresemissionen an Treibhausgasen bis 2020 im Vergleich zu 1990 in Brüssel ein“, berichtet Christine Fohler-Norek, Klima-schutzkoordinatorin von Wien. GEORG PRIESNER� www.wien.gv.at/umwelt/klimaschutz/konvent-bgm.html

Mehr als 300 BürgermeisterInnen aus 36 Ländern zu Gast im EU-Parlament in Brüssel bei der Auszeichnungsfeier für die 2012 dem Konvent beigetretenen Städte und Gemeinden.

Michael Sattler, Klima-schutzkoordination der Stadt Wien, bei der Auszeichnungsfeier des Konvent in Brüssel im Juni 2013 .

7klimakommunal

Fortsetzung Seite 8

Wieselburg: die plastiktaschenfreie Stadt

spiel ist das vor vier Jahren ins Leben gerufene Projekt „verwenden statt ver-schwenden“.

„verwenden statt verschwenden“Seit März 2009 werden im Haus der Zu-kunft unter diesem Titel Lebensmittel vom Vortag verkauft. Am Anfang war die Idee von Umweltstadträtin Irene Weiß und Sozialstadträtin Sabine Rot-tenschlager sowie der erste Lieferant, Bäckermeister Karl Neubacher. Nach zwei erfolgreichen Jahren wurden die Wieselburger Supermärkte Billa, Pen-ny und Spar auch dazugewonnen. Mit Backwaren wird die Aktion seit einiger Zeit auch von der Firma Haubenberger und der Bäckerei Wurzer versorgt. Bis zu zwölf MitarbeiterInnen halten das Projekt am Laufen – sie alle arbeiten unentgeltlich.

Jeden Dienstag und Freitag sammeln die Freiwilligen die Waren ein und brin-gen sie ins Haus der Zukunft. Von 14 bis 16 Uhr gibt’s dann einen Kilo Brot oder vier Stück Gebäck um 50 Cent, Joghurt oder Butter um 20 Cent. „Wir sind nicht nur Klimabündnis-, son-dern auch Bodenbündnis-Gemeinde und haben uns als solche dazu ver-pflichtet, sorgsam mit den Ressourcen

E r ist ganz neu und trotzdem steht er schief da: der Bücherschrank

am Hauptplatz. Er hat genau das, was Projekte von Irene Weiß so besonders machen. Wenn die Stadträtin mit ih-rem Team etwas anpackt, dann denkt man sich am Ende immer: Eigentlich eine ganz simple Idee, eigentlich schon längst notwendig und eigentlich kann das ja jede Gemeinde machen. Ein Bei-

In der niederösterreichischen Klimabündnis-Gemeinde gibt’s ein Kilo Brot um 50 Cent und Bio-Unterwäsche im Schloss.

Name: WieselburgBundesland: NiederösterreichBezirk: ScheibbsLage: Wieselburg liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 5,43 km2.EinwohnerInnen: 4.000Klimabündnis-Gemeinde: seit 1999Bürgermeister: Günther Leichtfried

Zur Gemeinde

Verwenden statt verschwenden. Leben WieselburgerInnen bewusster?Davon bin ich überzeugt – wenn vielleicht auch nur in Nuancen. Die vielen Aktivitäten der letzten 10 bis 15 Jahre haben einen Be-wusstseinsbildungsprozess eingeleitet, der bei uns bei Jung und Alt angekommen ist.

Stärkt das den Zusammenhalt in der Gemeinde?Menschen, die ähnliche Ziele haben, emp-finden automatisch das Gefühl, miteinander ein Stück des Weges gehen zu müssen. Daher wird die Identifikation mit den verschiedenen Aktivitäten größer, die Energie auf die Umset-zung der Projekte fokussiert und die Initiati-ven werden erfolgreich durchgeführt. Gerade das Ziel, Wieselburg plastiktaschenfrei zu ma-chen, hat gezeigt, welche Kräfte frei werden können und dass man viele Menschen mobili-sieren und motivieren kann.

Wie kann die Gemeinde den Ressourcenverbrauch weiter senken? Als eine von wenigen e5-Gemeinden in Nie-derösterreich haben wir noch viele Hausauf-gaben vor uns. Das reicht von einer weiteren sinnvollen Nutzung der Energiereserven bis zu einem völlig veränderten Mobilitätsver-halten.

Günther LeichtfriedBürgermeister der Stadt Wieselburg

Die Menschen hinter dem Projekt „verwenden und verschwenden“: Bürgermeister Günther Leichtfried und Stadträtin Irene Weiß (4.v.r.) mit den Freiwilligen im Haus der Zukunft.

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klimatelegramm: News aus Ländern und Gemeinden Fotos: Klimabündnis OÖ, AW

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abündnis Tirol, Grüne Kärnten.Im Müllcontainer kochen • Mit einem Müllcontainer kochen? Ja, das geht! Der bei Veranstaltungen eingesetzte Kochcontainer von Künstler Andreas Strauss zieht die Men-schen an. Er verbindet zwei Themen: die Wert-schätzung guten Essens und die Tatsache, dass in Österreich jährlich mehr als 157.000 Tonnen Lebensmittel im Müll landen. Die Zu-taten sind besonderen Ursprungs: „Gemüse, das nicht mehr gekauft wird, stellen uns Bio-bauern zur Verfügung“, erklärt Projektverant-wortliche Schernhorst. Gekocht wird übrigens von „echten“ KöchInnen und auch schon mal vom Klimabündnis-Team selbst. S.W.-W. � www.klimabuendnis.at/oberoesterreich

des Bodens umzugehen – das geht alle etwas an. In Österreich landet jedes fünfte Stück Gebäck im Müll. Genau deshalb haben wir auch bewusst auf eine Sozialkarte verzichtet. Bei uns soll jeder einkaufen können“, so Weiß. Das klappt auch: Die KundInnen kommen aus allen Bevölkerungsschichten, mitt-lerweile gibt es auch eine Stammkund-schaft. Der finanzielle Gewinn aus dem Verkauf wird sozialen und soziokultu-rellen Zwecken zugeführt. Und er wird wieder investiert. Die erste Investition war eine Kühlvitrine. „Nicht zu selten ist die zwei Meter lange Kühlvitrine um 14 Uhr vollgestopft und nach 16 Uhr leer geräumt.“ Weiß: „Verschenkt wird bei uns aber nichts. Ganz einfach aus Prin-zip: Lebensmittel haben einen Wert und sie müssen uns etwas wert sein.“

My bag is not plasticDie zweite Investition aus dem Projekt „verwenden statt verschwenden“ war der Ankauf von Papiertaschen. Bezogen wurden diese vom Haus Lichtbogen, einer Sozialeinrichtung für psychisch kranke Männer. Papiertaschen? Da war doch noch etwas mit Wieselburg. Stimmt, Wieselburg wurde 2012 vom Klimabündnis für das Projekt „My bag is not plastic“ mit dem Climate Star, dem europäischen Klimaschutzpreis, ausge-

Die Hort-„Müllonie“ • Charly Kunststoff oder Rudi Restmüll heißen die Gefährten, die im Schülerhort KIDSMIX in Volders (T)Müll-trennen zum Spaßfaktor machen. Die Kinder füttern z.B. Paula Papier mit Papieresten und achten darauf, dass Paula und ihre Freunde nicht zu dick werden. Beim Einkauf gesunder Jause wird auf unnötige Verpackung verzich-tet. Die Müllonie besteht aus sechs lustigen Mülleimern. Zu Charly Kunststoff, Rudi Rest-müll und Paula Papier gehören noch Gigi Glas, Ali Alu und Bio Bob. Erfunden hat die Müllonie Ursula Stadlwieser, die im Hort ein Klima-schutzjahr durchführte. U.S. � www.muellonie.at

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Der Kochcontainer erinnert, wieviel an Lebensmitteln verschwendet wird.

Repair Cafés. Bei Kaffee und Kuchen werden nicht nur Leib und Seel‘ zusammengehalten.

Das hunderttausendste Brot kaufte Maria Ebner (r.). Als Danke gab es eine Torte.

Fortsetzung von Seite 7

Repair Café Vorchdorf • Um Geräte län-ger im Gebrauch zu erhalten und Ressourcen zu schonen, sind in den letzten Jahren in Ame-rika und Europa „Repair Cafes“ entstanden – auch in Vorchdorf (OÖ). Dort können Interes-sierte bei Kaffee und Kuchen ihre kaputten Geräte reparieren. „Nicht nur unsere Blitzgnei-ßer (die Elektronik-Gruppe von OTELO) wissen zu helfen, sondern auch andere fleißige Bastler und Handwerker“, erzählt Bettina Hutterer von OTELO (Offenes Technologielabor), die mit Stefan und Andreas Reiter hinter dem Cafe steht. Repariert wird alles, von Laptops über Mixer bis zu Kleidung und mehr. S.W.-W.� [email protected]

An einem Tag voll, am nächsten leer – der offene Bücherschrank lebt.

Restlkochen • Rund 166.000 Tonnen original verpackte bzw. angebrochene Lebensmittel landen bei uns jährlich im Restmüll – pro Kopf ca. 20 kg im Wert von 125 €. Diese Zahlen bewogen den Abfallwirtschaftsverband Weiz, ein Projekt dazu zu starten. Bei einer Veranstaltung mit Klimabündnis Steiermark – Einkaufen.Klima.bewusst – konnte auch die Kammer für Land- und Forst-wirtschaft als Partner gewonnen werden. Nicht nur beim Ein-kauf, auch bei der Resteverwertung lassen sich Abfälle vermei-den. 14 Restlkochkurse mit praktischen Rezepten zeigten, was sich daraus noch zaubern lässt. Für die TeilnehmerInnen gehören Lebensmittelreste wohl der Vergangenheit an. N.G.� www.klimabuendnis.at/steiermark

Eisblockwette am See • 2.000 kg Eis wur-den im Februar eingehaust. Am 4. August lag die Temperatur vor dem Parkbad Krumpendorf (K) bei 36 °C. Mit der manpower von 15 Asylwerbern aus Pirk wurde die Dämmschicht vom Eisblock gehoben. Zum Vorschein kam ein etwa 750 kg schwerer Eisaltar. „Ein einfaches Experiment, das uns zeigt, wie Wärmedämmung funktioniert und wie Ressourcen geschont werden können“, freute sich Bürgermeister Peter Nemec. C.S.� www.klimabuendnis.at/kaernten

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Klima-Porträt Sonja Wöhrenschimmel-Wahl Klimabündnis Oberösterreich

... studierte Textilkunst und Design an der Kunst-universität Linz. Arbeit als Modedesignerin, 2007 Start des grü-nen Modeblogs sowie des gleichnamigen Modelabels. 2010 oö. Journalistenakademie. Seit 2010 Mitorganisatorin der WearFair, seit 2012 Pressearbeit bei Klimabündnis Oberöster-reich. Zu Hause auf einem Biobauernhof im Mühlviertel.

Was ist das schönste, spannendste an deiner Arbeit?Ich kann meine unterschiedlichen Interessensgebiete zusammen-führen und über Themen schreiben, die mir wichtig sind. Immer mit der Frage: Wie schaffe ich es, meine Artikel so zu formulieren, dass sie von den Zeitungen gedruckt und von den Menschen gelesen werden? Und: unser Team – ich freue mich, ein Teil davon zu sein.

Was ist dir in Umwelt- und Klimaschutzfragen wichtig?„Was kann ich als einzelner Mensch schon bewegen?“ In Gesprä-chen merke ich, wie wenig sich Menschen angesprochen fühlen, wenn es um das Thema „Klima“ geht. Diese Frage gilt es mit vie-len positiven Beispielen zu beantworten, die zum Nachmachen anregen. Es ist wichtig, uns Menschen in die Klimaschutz-Thematik hereinzuholen. Die Erde wird trotz Klimaerwärmung und Katastro-phen weiter existieren, wie sie es schon immer getan hat. Wir Men-schen sind da sensibler. Fo

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h Textilkunst von Sonja Wöhrenschimmel-Wahl nicht ohne Natur ...

Wie hältst du es mit Umwelt- und Klimaschutz persönlich? Unser E-Bike ist DAS Alltagsverkehrsmittel für mich. Damit fahre ich zum Zug in die Arbeit. Mit dem Radanhänger transportiere ich meine Buben ebenso wie unsere Einkäufe. Ansonsten: Selbernähen, Reparieren, aus Altem Neues bauen. Die Kleidung für die Kinder und für mich ist großteils Secondhand. Mein Mann baut auf unseren Feldern Biogetreide an und erzeugt Strom mit einer 5 kWp-Pho-tovoltaikanlage. Und: Bei uns gibt es Fisch aus dem eigenen Teich, wenn mein Mann es schafft, einen zu fangen! A.S.

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er zeichnet. Weniger Plastiktaschen – das war das simple Ziel. Ein Ziel, das die Stadtgemeinde Wieselburg anlässlich von „10 Jahre Klimabündnis-Gemeinde“ mit einem Weltrekordversuch kombi-nierte. 3.650 verschiedene Stofftaschen – für jeden Tag im Klimabündnis eine – sollten zum Weltrekord führen. Eine Bestmarke, die mit 4.315 Taschen weit überschritten wurde. Selbst gestaltete oder signierte Taschen schickten u.a. Bundespräsident Heinz Fischer, Modera-torin Chris Lohner oder Kabarettist Josef Hader. Kombiniert wurde der Weltre-kordversuch mit weiteren Aktionen: Stofftaschen wurden an alle Haushalte verteilt; Bauernmärkte, Adventmärkte

oder Ballveranstaltungen wurden eben-so wie viele Betriebe plastiktaschenfrei. Die Stadtgemeinde stellte Betrieben 10.000 Stück der „WieselburgTasche“ gratis zur Verfügung. Im Gemeinderat wurde die Resolution für ein plastik-taschenfreies Wieselburg einstimmig angenommen. Die Einzelhandelskette Spar bot Alternativen zum Plastikkno-tenbeutel an.

Offener BücherschrankDie dritte große Investition aus den Mitteln von „verwenden statt ver-schwenden“ wurde heuer getätigt. Seit Mai steht am Hauptplatz beim Eingang zum Schlosspark ein offener

kontakt! [email protected]: http://fraujonason.blogspot.com

LR Pernkopf (2.v.l.) und Pirita Lindholm (m.) vom Klimabündnis überreichten Bürgermeister Leichtfried (l.) und Umweltstadträtin Weiß (4.v.r.) den Climate Star.

Bücherschrank. 24 Stunden am Tag können Bücher gebracht oder kosten-los genommen werden. „Als nächstes kommt ein Kinderbücherschrank mit Sitzgelegenheiten für Kinder dazu“, plant Weiß natürlich schon wieder voraus. Noch einen Schritt weiter ist der Verein „regional, fair, natürlich“, bei dem Weiß Geschäftsführerin ist. 20 MitarbeiterInnen arbeiten unent-geltlich im Laden „gern & gut“. Im Ge-schäft im Schloss Wieselburg gibt es, größtenteils auf Biobasis, alles außer tierische Produkte: von Lebensmitteln über Kosmetik, Wasch- und Putzmittel, Babykleidung und fair gehandeltem Schmuck bis zu Bio-Unterwäsche. Bleibt nur noch die Frage, warum der Bücherschrank schief da steht. „Damit die Tür automatisch zufällt“, so Weiß. Da ist sie wieder, diese ganz simple Idee.

HANNES HÖLLER

Info! www.wieselburg.at www.mybagisnotplastic.at

10 klimabündnis

Wie Kinder den bewussten Umgang mit Ressourcen spielerisch erlernen.

Vom Kasperl bis zum Müllsong

D ie Klimafee Lila bittet Kasperl um Hilfe. Das Ulmendorf ist ver-

schmutzt und niemand weiß, warum. Gemeinsam mit der Klimafee, dem Schmetterling und den Kindern findet er die Ursache heraus. Das Kasperltheaterstück richtet sich an die Jüngsten im Klimabündnis: an Kinder-gartenkinder. Im anschließenden Work-shop erfahren und erlernen die Kleinen spielerisch, wie sie Müll vermeiden und richtig trennen. „Darauf aufbauend bie-ten wir zwei Workshop-Reihen für Schu-len. Damit decken wir in Niederösterreich

vom Kindergartenalter bis zur 8. Schul-stufe die gesamte Grundausbildung ab“, so Christiane Barth vom Klimabündnis Niederösterreich. Für Erst- bis Viertkläss-lerInnen gibt es die vierteilige Workshop-Serie „Wasser, Abfall, Biolandbau und Kreisläufe“. In Kleingruppen wird Fragen wie „Wie erkenne ich Bioprodukte?“ oder „Wie wird Abfall verwertet“ auf den Grund gegangen. In der 5. bis 8. Schulstu-fe werden ebenfalls vier Workshops zu den Themen Abfall und Kreisläufe ange-boten. Bei den Größeren steht forschen-des Lernen im Mittelpunkt. Im Klassen-verband wird ein Interessenschwerpunkt gewählt – zum Beispiel „Lebensmittel im Müll“. In der Praxis kann das dann so ablaufen: Als Einstieg wird der Film „Ta-ste the waste“ gezeigt, danach suchen

die SchülerInnen mit den ReferentInnen nach Lösungen. Und im vierten Teil gibt’s eine Exkursion, zum Beispiel zum lokalen Abfallverband. Der Kreativität kann aber auch freier Lauf gelassen werden. So kön-nen etwa Müllsongs komponiert oder Schmuckstücke gebastelt werden. Alle Workshops dauern jeweils zwei Übungseinheiten und können auch ein-zeln gebucht werden. Den PädagogInnen bietet das Klimabündnis als Unterstüt-zung auch Unterrichtsmaterialien an: das 64-seitige Klimazwergeheft mit Weltkar-te und Würfelspiel für Kindergärten sowie die Klimawerkstatt I und II für Schulen mit Theaterstücken samt Aufführrechten, Lie-dern, Gedichten, Aktionsideen und Expe-rimenten. HANNES HÖLLER

Info! klimabuendnis.at/noe

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Wer sagt, dass Leuchtmarker, Kugel-schreiber, Klebeflaschen zum Wegwerfen sind? Die können viel mehr! Es sind die einzigen, die mit gutem Ge-wissen ausgenützt werden wollen! Nachfüllen geht leicht, kostet weniger und gibt ein gutes Gefühl. Eine Such-möglichkeit zum schnellen Finden von Nachfüll-Produkten und die besten Um-welt-Tipps für den Büro- und Schulein-kauf finden Sie unter den nachfolgenden Adressen. JUTTA KELLNER

� www.schuleinkauf.at � www.bueroeinkauf.at

Eine Initiative des Lebensministeriums in Kooperation mit dem Österreichischen Papierfachhandel.

Nachfüllen statt wegwerfenWer clever ist, macht wenig Mist – ob im Büro oder in der Schule

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Kreatives Gestalten mit Müll. Die Kinder der Volksschule Großmugl in Niederösterreich lernten, wie das geht.

Katja und Emil beim Ausprobieren von Nachfüllungen. Es funktioniert!

Einem Teil dieser Aus-gabe ist der Infofol-der „Clever einkaufen fürs Büro“ beigelegt.

Buntstifte, warmes Wasser und wasser-dichte Kübel. Das ist alles, was für den Volksschulworkshop „Klimaschutz in der Schultasche“ benötigt wird. Und schon erfahren und erkunden die Kinder, ob es einen Baum in ihrer Schultasche gibt und wo im Klassenzimmer überall ein Wald steht. Papierschöpfen wird auch noch ausprobiert. Das Lebensministerium för-dert österreichweit 20 Workshops. M.Z.

Klimaschutz in der Schultasche

� klimabuendnis.at/schulworkshops

11klimabetriebe

Seit 2009 hilft Rüdiger Wetzl in der Computer-Welt überall, wo’s Anwen-

dern weh tut: bei Pannen mit Reparaturen, bei hohen Kosten mit Einsparlösungen, bei Neuanschaffungen mit effizienten und langlebigen Geräten – auch über den eigenen Webshop – und, wo Geld für vieles fehlt, mit nachhaltigen und sozial verträglichen Angeboten.Aus Altem Neues machen ist ein Prinzip von Compuritas. Ausrangierte PCs wer-den zu neuen zusammengesetzt, die Bedürftigen oder NGOs zugute kommen. So erhielten etwa Jugendliche des Don Bosco Flüchtligswerkes Zugang zu PCs, Internet und Social Networks.

Blickpunkt RessourcenschonungSchon die richtige Einstellung des Ruhe-zustand-Modus hilft Sparen. Nicht jede/r muss alles drucken – zentrale Druckerin-seln reduzieren den Papierverbrauch um bis zu 30 %. Durch Verlängerung der Le-bensdauer um drei bis vier Jahre lassen sich pro Gerät bis zu 22o kg CO2, 15 kg Chemikalien, 160 kg fossile Brennstoffe und 900 Liter Wasser einsparen. Effizienz gilt auch im eigenen Reich: Die Einrichtung stammt großteils aus re-use, der Strom vom Klimabündnis-Betrieb AAE Naturstrom. Auto gibt’s bewusst nicht – alle Wege werden mit Rad und Anhänger, Öffis oder via Carsharing zurückgelegt.

Aus Altem was Neues machen. Compuritas-Chef Wetzl auf Expansionskurs mit ungewöhnlichen Lösungen. Rechts der klimafreundliche Firmentransporter.

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Das vom offenen Technologielabor OTELO gegründete Radamt ist eine Fahr-rad-Selbsthilfe-Werkstatt. Herwig Kolar und Birgit Lehner stehen hinter dieser Initiative, die sich aus privaten Spenden finanziert und seit Mai 2012 allen Fahr-rad-BesitzerInnen Unterstützung bei Ar-beiten rund um ihr Rad anbietet. Jeden Montag von 18 bis 21 Uhr hat das „Radamt“ im Alten Amtshaus am Markt-platz Ottensheim für RadbastlerInnen geöffnet. Wenn das Zweirad einen „Plat-ten“ hat, die Gänge eingestellt werden müssen oder eine optische Auffrischung schön wäre, ist man beim Radamt an der richtigen Adresse. Dort geben Fahr-

Unterwegs mit dem Rad-Amt Ottensheim Die Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt

PC-Welt: Green & social ITWie ein Kleinbetrieb dafür sorgt, dass die digitale Welt etwas klimafreundlicher und sozialgerechter wird.

Ausgezeichnet unterwegsWetzl und Team bekamen dafür u.a. den ÖGUT-Umweltpreis und den Österreichi-schen Klimaschutzpreis. Compuritas ist Mitglied im bundesweiten RepaNet. Erfahrung in der Vernetzung, Kooperati-onen mit kompetenten PartnerInnen und das durchdachte Unternehmenskonzept sind solide Basis für die geplante Expansi-on, für die Förderungen bereitstehen.Die Nähe zu NGOs bleibt. So sorgt Com-puritas dafür, dass die IT bei Klimabünd-nis Steiermark problemlos und ressour-censchonend läuft. ANDREAS STRASSER

info! www.compuritas.at

Name: CompuritasInhaber: Rüdiger WetzlBundesland: SteiermarkStandort: Graz • Gründung: 2009Klimabündnis-Betrieb: seit 2013

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radfreunde Tipps für die Reparatur – das Reparieren und Umgestalten führen die RadbesitzerInnen selbst durch. Benötigte Ersatzteile stehen vor Ort zur Verfügung.

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BBB: Bike-Bastel-Barties.Bilder sagen mehr als tausend Worte. Das Klimabündnis bietet im Rahmen des Pro-jekts KlimaForum auch einen Filmverleih. Neu im Angebot sind zwei Filme, die sich um das Thema Ressourcen drehen: „Die Akte Aluminium – die dunkle Seite des glitzernden Leichtmetalls“ und „Behind the Screen – Das Leben meines Computers“. H.H.� klimabuendnis.at/klimaforum

Behind the Screen ... Neue Filme im KlimaForum

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Sommer-Bilanz 2013 • national: Nur der Juli 2006 war wärmer als der von 2013. Bei Sonnenscheindauer und Trockenheit wurden die höchsten Werte der Messgeschichte verzeichnet. Mit 2,2 Grad über dem langjährigen Mittel war es der zweitwärmste Juli seit Messbeginn 1767. Mit österreichweit nur 35 % der normalen Regen-menge war der diesjährige der trockenste Juli seit Beginn der Niederschlags-Messung 1858. Der August geht mit einer Temperaturabwei-chung von 1,3 °C als einer der wärmsten Mo-nate in die Messgeschichte ein: Platz zehn in der Messreihe seit 1767. Am 8. August wurde erstmals die 40 °C Marke erreicht: 40,5 °C in Deutsch-Altenburg (N), 40,3 °C in Neusiedl am See (B) und 40,0 °C in Güssing (B). � www.zamg.ac.at

• global: Rund um den Globus war es in vie-len Gebieten zu warm und in einigen aller-dings auch zu kalt. Fasst man alle Daten rund um den Erdball zusammen, lag der Juli 2013 um 0,61 °C über den Temperaturen, die im 20. Jahrhundert gemessen wurden. Mit durch-schnittlich 15,8 °C war es der drittwärmste Juli seit es genaue Messungen gibt.�www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2013

CHRISTIAN SALMHOFER | ANDREAS STRASSER

klima & wetter • News aus den Archivenklima & wetter • News aus den Archiven

Rund um den Hot Spot in Nordsibirien (in der Karte rot) erkennt man deutlich die Regionen, die zum Ausgleich die Tief-druckgebiete (blau) gebucht haben. Von Kasachstan bis nach Ostsibirien zieht sich der Gürtel kühlerer Luftmassen. Rund um den Amur, den Grenzfluss zwi-schen China und Russland, fielen so viele Niederschläge wie noch nie. Meteorolo-

gInnen zufolge gab es heuer die größte Flut in der Geschichte des Landes. Allein in den ersten zwölf Augusttagen fielen 300 Millimeter Regen. Der Erwärmungstrend ist in Russ-land stärker ausgeprägt als in anderen Erdteilen. Seit Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts steigt die Temperatur um 0,51° C pro Jahrzehnt – global nur um 0,17° C pro Jahrzehnt. CHRISTIAN SALMHOFER

info! earthobservatory.nasa.gov/IOTD

Nicht nur bei uns wurden Rekorde gebrochen. Besonders auffällig war

heuer ein blockierendes Hoch über Nord-sibirien. In Norilsk, wo die Durchschnitts-werte im Juli normalerweise bei 16° Celsi-us liegen, wurden 32° Celsius erreicht. Das blockierende Hoch hat den Jetstream abgelenkt. Die Tiefdruckgebiete mit Re-gen, die sonst von West nach Ost ziehen, mussten ihre Zugbahnen ändern. Die Hit-zewelle sorgte für viele Waldbrände. Wäh-rend sie normalerweise an der Südgrenze der Taiga halt machen, wanderten sie bis zum Polarkreis auf den 65. Breitengrad.

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Hitzerekordeim Sommer 2013

Bei uns fi el die 40°-Marke. Die eigentlichen Hitzerekordegab es aber in Sibirien mit bis zu 16° über dem langjährigen Mittel.

Aus Afrika an den Amazonas • Hunder-te Millionen Tonnen Staub aus den Wüsten Afrikas werden jährlich von den Passat-winden über den Atlantik geblasen. Eine Woche oder länger dauert diese Reise. Sie düngen Ozeane und große Ökosysteme. Etwa 40 Mio. Tonnen lebenswichtiger Mi-neralien, wie Eisen und Phosphor, gehen jährlich über dem Amazonas-Regenwald nieder. In Florida stammen bis zu 80 % aller niedersinkenden Staubkörnchen aus Afrika. SpaziergängerInnen, die über die Inseln der Bahamas oder der Florida Keys wandern, laufen eigentlich über afrikanischen Boden. � http://journals.ametsoc.org/doi/abs

Wüstenstaub von Kontinent zu Kontinent geweht.

Eldorado in der Arktis? • Der durch den fortschreitenden Klimawandel bedingte Abtauprozess im hohen Norden hat durch zunehmend leichter befahrbare Meeres-straßen den lange vorbereiteten run auf die großen Ressourcen-Lager sowie auf neue Jagd- und Fanggebiete eröffnet. 1996 wurde der Arktische Rat als Forum für den Interessensausgleich zwischen An-rainerstaaten und indigenen Völkern des Nordens gegründet. Sein reales Gewicht, eine zerstörerische Entwicklung bremsen zu können, wird allgemein als sehr gering eingeschätzt. Dass mit der Übernahme des Vorsitzes durch Kanada Anfang September nun eine Politikerin mit indigenen Wurzeln den Rat leitet, ist doch ein Hoffnungsschim-mer. In ihrer Antrittsrede erklärte Leona Aglukkaq, eine „nachhaltige und verantwo-tungsvolle Entwicklung mit den Völkern des Nordens“ zur Chefsache. Wie eine solche aussehen könnte, hat der Rat mit umfas-senden Studien wie Arctic Climate Impact Assessment gezeigt. Neue Informationen und Publikationen gibt es als Download. �www.arctic-council.org • www.pame.is�www.inuit.org

Die Karte zeigt die Temperaturabweichungen vom Normalwert über Asien und Teilen Europas vom 5 bis 12 August 2013.

Afrika

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Der Welterschöpfungstag kam heuer früher als im Vorjahr. Mitte August war das Jahresmaß an Ressourcen schon ver-braucht. Müsste unser Planet nicht zur Reparatur – und: Zahlt sich’s noch aus?Es bleibt uns unabhängig von Mühe und Kosten wohl nichts übrig. Allerdings ist nicht der Planet an sich in Gefahr – es sind seine BewohnerInnen. Grundsätz-lich bin ich da aber optimistisch. Auch für das tägliche Reparaturgeschäft?Rein wirtschaftlich zahlt sich Reparieren nicht aus. Wir arbeiten gerade kostende-ckend. Analyse, Ersatzteil-Recherche, Ne-ben-, Overheadkosten stehen in keinem Verhältnis zum Neukauf immer billigerer Geräte. Wir reparieren Hauhaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, EDV und hau-chen kaputten Spendengeräten neues Le-ben ein. So reduzieren wir Elektro-Schrott und CO2-Emissionen. Die Wiederverwen-dung der Elektrogeräte senkt diese um ein Vielfaches – bei Computern in einem Verhältnis 1:10, bei Waschmaschinen und Geschirrspülern 1:5. Energieeffizienz wird vom Nutzerverhalten wesentlich stärker beeinflusst, als vom vorzeitigen Neukauf.

Die Lebensdauer der Geräte wird immer kürzer – steckt da ein System dahinter?Ja. Wir sprechen da von Obsoleszenz – der raschen Alterung eines Produkts. Tech-nische Obsoleszenz verdankt sich dem Einsatz billiger Materialien. Geplante Ob-szoleszenz entlarvt sich durch „Sollbruch-stellen“ oder limitierende Zählwerke. Geräte streiken dann einfach. Drucker z.B. verlangen einen Tonerwechsel, obwohl der noch nicht nötig wäre.In der PC- und Unterhaltungselektronik wechseln Moden schnell. Statussymbole wie Handys werden rasch durch neue er-setzt – das ist psychologische Obsoleszenz. Forcierte Ressourcen-Verschwendung, noch mehr Elektronikschrott – gibt’s da ein Reparatur-Konzept? Wo setzt man an? Auf allen Ebenen und v.a. auch auf der politischen – da bewegt sich etwas. Ver-schrottungsprämien zu streichen ist gut, aber zu wenig. Für die Produktion muss es durchdachtere Richtlinien geben. Oberste Prinzipien: Langlebigkeit und Reparierbarkeit. In der EU-2020-Strategie bekommt Ressourceneffizienz eine wich-tige Rolle und jetzt werden Dinge wie eine Leasing-Society angedacht, wo Nut-zen vor Besitzen kommt. Wenn in jeder Hinsicht optimale Geräte auch gemietet werden können, eröffnet das neue Mög-lichkeiten für alle.

Reagieren Hersteller auf Kritik? Gibt’s In- teresse an Kennzeichnung guter Produkte? Der Unmut, der Druck ist größer gewor-den und das lässt sich auch nicht mehr einfach aussitzen wie früher. Ich lade die HerstellervertreterInnen ein, am Update der Norm für Langlebigkeit und Repara-

rierbarkeit mitzuarbeiten. Und die Kon-sumentInnen lade ich ein, mit Umwelt-zeichen ausgezeichnete Geräte zu kaufen – allerdings erst, wenn die alten nicht mehr wirtschaftlich zu reparieren sind. Auch der Handel denkt um. Mit Schnäpp-chen kommen eher nur große Elektronik-märkte durch, bei denen mit Accessoires und anderem mehr Profit gemacht wird als mit den angebotenen Geräten selbst.

Sind KonsumentInnen weiter nur auf Schnäppchen aus oder ändert sich da was?Fast die Hälfte traut den Produzenten nicht mehr. Ein Umdenken findet statt. Das Interesse an Second-Hand-Produk-ten oder dem Teilen von Produkten steigt. Gute Altgeräte stehen hoch im Kurs. Neue Konsummuster zeichnen sich ab. Wir müssen mehr wollen. Durch längere Nutzungsdauer und sparsamen Betrieb ist am meisten für Umwelt- und Klima-schutz herauszuholen. Vor allem, wenn man dabei bleibt, anstatt gleich wieder ein noch effizienteres Gerät anzuschaffen.

„Die Kunst des Reparierens“ – wird die am Ende doch noch vergoldet?Da schwingt sehr viel Romantik mit. Aber wenn wir die Erfahrungen mit Reparatur-kaffees oder mit unseren Lehrlingspro-jekten – Reparieren lernen – genau be-trachten, gibt es auch bei jungen Leuten großes Interesse. Sprüche wie „Geiz ist geil“ oder „Hau weg den Dreck!“ kommen bei vielen nicht mehr an. Und das stimmt doch optimistisch. ANDREAS STRASSER

Info! www.rusz.at • www.repanet.at www.rreuse.orgR.U.S.Z ist seit 2000 Klimabündnis-Betrieb

Die Welt reparieren – zahlt sich’s aus?Sepp Eisenriegler im klündni -Gespräch über Ressourcenverschwendungkkkkkkkkkkkklllliimmmmmaaabbbbbüüüünnnndddnnniss

Sepp Eisenriegler, Sozialöko-nom und Social Entrepreneur gründete nach Initiierung von „die umweltberatung“ das Re-paratur- und Service-Zentrum

R.U.S.Z, das ReparaturNetzWerk Wien und das De-montage- und Re-cycling-Zentrum. Er war Mitbe-gründer der Dachverbände für Sozialwirtschaft auf Bundes- (RepaNet) und EU-Ebene (RREUSE) und ist führend in der Obsoleszenz-Debatte. Kontakt! � [email protected]

Zur Person

klimapolitik

R.U.S.Z- MitarbeiterInnen bei der Reparatur einer Waschmaschine. Jährlich werden in Österreich 1,4 Millionen Haushaltsgeräte neu gekauft – aneinander-gereiht eine Schlange von Wien bis Straßburg.

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Ernährung & Verschwendung

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G egenwärtig sind große Kampagnen gegen die Verschwendung von Le-

bensmitteln angesagt: 400 Euro könne ein Haushalt durch sorgsamen Umgang pro Jahr sparen. Doch Verschwendung bei den VerbraucherInnen macht nur ei-nen Teil des Kuchens aus. Vom Acker bis zur Mülltonne geht die Hälfte verloren. Bei Erdäpfeln bleibt die Hälfte schon am Acker liegen – weil sie zu klein sind. Es ist die geringe Wertschätzung der Lebens-mittel, die so etwas zulässt.Lebensmittelabfälle werden als Kollate-ralschäden eines hocheffizienten, auf Masse, Überangebot, Verfügbarkeit und Niedrigstpreise getrimmten Ernährungs-systems akzeptiert. „Überangebot, Preis-verfall und die permanente Verfügbarkeit von Waren führen zu einem sorglosen Umgang und zur Verschwendung von Lebensmitteln auf dem Weg vom Acker bis zum Teller“, sagt Petra Teitscheid vom Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft in Münster.Um wie von der EU-Kommission gefordert bis 2020 eine Halbierung vermeidbarer Lebensmittelabfälle zu erreichen, ist die Einführung einer Quote von mindestens 15 % Bio- und FairTrade-Lebensmitteln im Handel und der Außer-Haus-Verpflegung

notwendig. Mit dieser harten Maßnahme würde der Preis gehoben, aber auch der Blick auf die Qualität der Produkte ge-schärft und die Produktion in Richtung ei-ner ressourcenschonenden Kreislaufwirt-schaft verstärkt. Der Kunde ist beim Kauf von Bio-Produkten weniger entfremdet von der Urproduktion und akzeptiert Na-turprodukte eher so, wie sie sind. Die Bio-Branche kann das Themenfeld der Lebensmittelverschwendung gepaart mit Ehrlichkeit und Transparenz für sich beset-zen. Dazu braucht es aber ein kundennahes und gut ausgebildetes Fachpersonal. Das Bio-Angebot im Supermarkt erinnert durch die Massenproduktion schon zu sehr an den konventionellen Markt. Nur eine neue Wertschätzung unserer Lebensmittel im gesamten Produktlebenszyklus kann eine Wende im Konsumverhalten bringen. Die Bio-Branche muss hier vorangehen!Dazu müssen alle Beteiligten der Lebens-mittelkette etwas beitragen und nicht nur der VerbraucherInnen ist in der Pflicht, et-was zu unternehmen. Eine Schuldzuwei-sung auf einzelne Glieder der Kette hat keinen Sinn. CHRISTIAN SALMHOFER

Info! www.tastethewaste.com www.fao.org/docrep

Noch bevor wir etwas wegwerfen, geht schon viel verloren.

IPCC-Leaks • Erneut geriet der Report des UNO-Klimarates Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) verfrüht an die Öffent-lichkeit – geplant war das erst für Ende Septem-ber. Die Daten lassen trotz scheinbarer Pause – zurückzuführen auf Wetterschwankungen, Wärmeaufnahme tieferer Schichten der Oze-ane – eine weitere Erwärmung erwarten. Der Meeresspiegelanstieg wird gegenüber älteren Reporten nach oben korrigiert, ebenso die Häu-figkeit von Hitzewellen und Sturzregen. Frost-perioden würden seltener, wird kolportiert. A.S.� www.spiegel.de • www.ipcc.ch

Erschöpft • Der Welt-Erschöpfungstag (Earth Overshoot Day) war heuer bereits am 20. Au-gust. Seit diesem Tag leben wir „auf Pump“, wir nehmen uns mehr von den Ressourcen als vor-handen sind. Ein Planet reicht für unseren der-zeitigen Lebensstil nicht mehr aus. 2050 bräuch-ten wir drei Planeten Erde. Was jede/r dagegen tun kann: Umstieg auf einen klimafreundlichen und ressourcenschonenden Lebensstil. M.N.� www.footprint.at

Taufe von Wetterphänomenen ... • Neuer Vorschlag aus den USA: Tiefdruckgebiete, Wirbel-stürme etc. sollen nicht mehr mit Vornamen in alphabetischer Reihenfolge bezeichnet werden, sondern die Namen jener Politiker erhalten, die behaupten, es gäbe keinen Klimawandel. C.S.� www.youtube.com/watch?v=efAUCG9oTb8

... und Müllinseln • Um auf Plastikmüll in den Meeren aufmerksam zu machen, ernennt die UNESCO große Müll-Inseln zu Staaten, die so zu Mitgliedern der Vereinten Nationen werden. Einer davon, so groß wie Indien, ist der „Garbage Patch State“ im Nordpazifik. A.S.� unesdoc.unesco.org • garbagepatch.info

Europäische Mobilitätswoche 16. – 22. SeptemberWer ist die oder der schnellste im ganzen Land?

Vom Stadtumland in die Stadt hinein – wer ist am schnellsten und am besten unterwegs? Mit der Bahn? Mit dem (Elektro-)Rad? Mit dem Auto? Von 16.-20. September wird in fünf Lan-deshauptstädten getestet. Tippen auch Sie auf der Wettbörse und gewinnen Sie eine ÖSTERREICHcard für ein ganzes Jahr freie ÖBB-Bahnmobilität. P.C.

Zur Wette und den Ergebnissen! �www.mobilitaetswoche.at/wettfahrten

1. Vernetzungstreffen für AbsolventInnen des Lehrgangs „KommunaleR BodenschutzbeauftragteR“, für AkteurInnen aus Bodenbündnisgemein-den und jene, die es noch werden wollen. �www.klimabuendnis.at

Bodenbündnis-Fest

6. November 2013 Tulln an der Donau

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15 klimapolitik-Splitter

Auf den Äckern bleibt viel liegen. Bei Kartoffeln z.B. fast die Hälfte.

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Österreich liegt beim Ressourcenver-brauch mit 57 Kilogramm pro Person und Tag in Europa weit vorne. Die größ-ten Importmengen betreffen vor allem Metalle und fossile Energieträger. 40 Prozent der Ressourcen entfallen auf den Konsum von Elektronik (Computer, Kameras...), oder Papierprodukten. Ein/e durchschnittliche/r KonsumentIn ersetzt das Mobiltelefon ca. alle eineinhalb Jah-re. Europa benötigt daher Ressourcenim-porte aus anderen Weltregionen, um das Konsumniveau aufrechtzuerhalten.

REdUSE – weniger ist mehr

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Ein erster Schritt zur Lösung des Ressour-cenproblems ist das Recyceln von Roh-stoffen. Würde die Recyclingquote EU-weit 70 Prozent betragen, könnten innerhalb der EU bis zu 322.000 neue „green jobs“ geschaffen werden. Dazu müssten aller-dings zusätzliche 115 Millionen Tonnen Glas, Papier, Plastik, Metall sowie Holz und Bioabfälle recycelt werden und nicht wie jetzt deponiert oder verbrannt werden.

BRIGITTE DRABECK

INFO! www.reduse.org

Richtig verschwenden ... „Was Menschen produzieren, ist v.a. Müll und meistens giftig,“ sagen die Autoren, Begründer des Cradle to Cradle-Konzepts. Dessen Grundgedanke ist, Produkte so zu planen, dass sie niemals zu Müll werden, Materialien endlos wiederzuver-werten und schädliche zu eliminieren. Die Entwürfe zeigen, dass wir mehr können, als Dinge immer nur „etwas weniger schlecht und etwas weniger schädlich“ zu machen. Michael Braungart / William McDonoughIntelligente Verschwendung The Upcycle: Auf dem Weg in eine neue ÜberflussgesellschaftOekom Verlag, München 2013 • www.oekom.de 224 Seiten • € 17,95 • ISBN 978-3865813169

Ressourcen schonenDer Umgang mit knapper werdenden Ressourcen ist ein hochaktuelles Thema. Die HerausgeberInnen analysieren globale Stoffkreisläufe und die Verfügbarkeit unterschied-licher Rohstoffe interdisziplinär. Kulturgeschichtliche, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte werden miteinbezogen, um Möglichkeiten für zukunftsfähige Denk- und Handlungsstrategien zu eröffnen.

Reller / Marschall / Meissner / Schmidt (Hrsgb.) Ressourcenstrategien Eine Einführung in den nachhaltigen Umgang mit RohstoffenWissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013256 Seiten • € 29,90 • ISBN 978-3534259144

Vom consumer zum prosumer Unser Lebensstil ist nur auf Kosten anderer leistbar. Schon die Produktion von Alltagsgegenständen wie Handys oder Kugelschreibern wirkt sich unmittelbar auf Kinderarbeit, umkippende Gewässer und Ver-steppung ganzer Landstriche aus. Die AutorInnen zeigen die fatalen ökologischen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen unseres Lebensstils. Armin Reller / Heike Holdinghausen Wir konsumieren uns zu Tode Warum wir unseren Lebensstil ändern müssen ...Westend Verlag, Frankfurt/Main 2013 224 Seiten • € 14,99 • ISBN 978-3-86489-049-9

Weniger wollenEine Kritik der Unersättlichkeit auf hohem Niveau. Da-bei erwischt es sowohl Wachstums-PredigerInnen als auch uns KonsumentInnen. Wir sind viermal reicher als vor 100 Jahren und totzdem viel abhängiger von einem System, in dem manche zu viel und viele nicht genug haben. Mit sieben „Basisgütern“ wird dazu ermuntert, Wirtschaft als moralisches Handeln neu zu denken.

Robert Skidelsky und Edward Skidelsky Wie viel ist genug?Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten LebensKunstmann Verlag, München 2013 318 Seiten • € 19,95 • ISBN 978-3-88897-822-7

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China & Afrika ...Vielen im Klimabündnis wird die Autorin dieser ungewöhnlichen Reportage über neue Entwicklungen in Afrika bekannt sein: Sie war 20 Jahre in der Entwicklungszusam-menarbeit tätig und mehr als ein Jahrzehnt Geschäftsführerin der Partnerorganisation Horizont3000, die für die Abwicklung der Klimabündnis-Projektpartnerschaft am Rio Negro verantwortlich ist. Chinas Engagement in Afrika führt in Dis-kussionen oft in eine Sackgasse. Von neuen Kolonialherren, rücksichtsloser Ausbeutung der Ressourcen und der gelben Gefahr ist rasch die Rede. Navara, die zur Zeit in Ugan-da lebt, setzt sich mit diesen Vorwürfen auseinander. In der Analyse historischer und wirtschaftspolitischer Hintergründe sieht sie die Interessen Chinas, Europas und Ame-rikas nun in Afrika aneinander geraten. Sie kommt dabei v.a. über persönliche Zugänge und sensible Beobachtung des Alltags zu anderen Bildern, die LeserInnen gefangen nehmen und verlocken, anders und etwas genauer hinzusehen.

Die Broschüre zur nachhaltigen Beschaf-fung für Gemeinden ist unter Mitarbeit des Klimabündnis entstanden. Darin fin-den sich umfassende Informationen zu 15 Produktgruppen: von Papier- und Bü-romaterialen, Textilien und Reinigungs-mitteln über Elektro- und IT-Geräte, alles Wissenswerte zur Organisation von Ver-anstaltungen als Green Events, bis hin zu klimafreundlicher Mobilität. Außerdem: alles über Stromversorgung und Straßen-beleuchtung sowie den Winterdienst.info! http://issuu.com/klimabuendnis/docs/nachhaltige_beschaffung

Petra Navara Was macht Herr Lin in Afrika?Eine ReportageEdition Steinbauer, Wien 2013 200 Seiten • € 22,50 • ISBN 978-3-902494-68-9

– eine Orientierung für Gemeinden

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