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© 2014 DFKI I ISSN - 2196 - 2251 I Ausgabe 34 NEWS DEUTSCHES FORSCHUNGSZENTRUM FÜR KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 2/2014 DFKI erfolgreich im BMWi Smart Data-Wettbewerb „Industrie 4.0-kompatibel“ 6. Innovationstag der SmartFactory KL Maritime Explorationshalle Testanlage für Unterwasserroboter eröffnet

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© 2014 DFKI I ISSN - 2196 - 2251 I Ausgabe 34

NEWSD E U T S C H E S F O R S C H U N G S Z E N T R U M F Ü R K Ü N S T L I C H E I N T E L L I G E N Z

2/2014

DFKI erfolgreich im BMWi Smart Data-Wettbewerb

„Industrie 4.0-kompatibel“ 6. Innovationstag der SmartFactory KL

Maritime Explorationshalle Testanlage für Unterwasserroboter eröffnet

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THESEUS – Intelligentes Informationsmanagement für das Internet der Dienste

THESEUS war ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie initiiertes Forschungsprogrammmit dem Ziel, den Zugang zu Informationen zu vereinfachen, Daten zu neuem Wissen zu vernetzen unddie Grundlage für die Entwicklung neuer Dienstleistungen im Internet zu schaffen (2007-2012).

Unter dem Dach von THESEUS entwickelten 60 Forschungspartner aus Wissenschaft und Wirtschaftneue Technologien für das intelligente Informationsmanagement auf dem Weg zum Internet der Dienste. Der Zugang zu Informationen wird vereinfacht, Daten werden zusammengeführt und neu vernetzt, Dienstleistungsinnovationen werden geschaffen.

THESEUS war eines der zentralen Programme der Initiativen „Deutschland Digital 2015“ und der High-Tech-Strategie 2020 der Bundesregierung.

Das Buch zum Forschungsprogramm stellt die Ergebnisseumfassend dar.

Beiträge der DFKI-Forscher:

• Semantic Technologies for Mass CustomizationWolfgang Wahlster

• Core Technologies for the Internet of ServicesTilman Becker, Catherina Burghart, Kawa Nazemi, Patrick Ndjiki-Nya, Thomas Riegel, Ralf Schäfer, Thomas Sporer, Volker Tresp, and Jens Wissmann

• A Unified Approach for Semantic-Based Multimodal InteractionMarkus Löckelt, Matthieu Deru, Christian H. Schulz, Simon Bergweiler, Tilman Becker, and Norbert Reithinger

• Building Multimodal Dialog User Interfaces in the Context of the Internet of ServicesDaniel Porta, Matthieu Deru, Simon Bergweiler, Gerd Herzog, and Peter Poller

• Interactive Service Composition and QuerySimon Bergweiler

• Intelligent Semantic Mediation, Knowledge Acquisitionand User InteractionDaniel Sonntag and Daniel Porta

• Domain-Adaptive Relation Extraction for the Semantic WebFeiyu Xu, Hans Uszkoreit, Hong Li, Peter Adolphs, and Xiwen Cheng

• Mobile Radiology Interaction and Decision Support Systems of the FutureDaniel Sonntag, Sonja Zillner, Patrick Ernst, Christian H. Schulz, Michael Sintek, and Peter Dankerl

• Linguistics to Structure Unstructured InformationGünter Neumann, Gerhard Paaß, and David van den Akker

Preis Hardcover: € 101,64Preis E-Book: € 79,72 www.springer.com/computer/ai/book/978-3-319-06754-4

ISBN 978-3-319-06754-4ISBN 978-3-319-06755-1 (E-Book)

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News 2_2014 I © DFKI 3

Mit Urkunde: Stefan Appel (Siemens), Sandro Castronovo (John Deere), Kinga Schumacher (DFKI), Christian Seeger (Bosch) zusammen mit Bundesbildungsministerin Prof. Johanna Wanka und Prof. Wahlster bei der feierlichen Verabschiedung während des 8. IT-Gipfels in Hamburg

Auf dem Nationalen IT-Gipfel 2014 verabschiedete Prof. Dr.Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung,im Beisein der Partner – darunter die Gründungspartner SAP,Siemens, Deutsche Telekom, Robert Bosch GmbH, Software AG,DFKI, KIT, TU Berlin und TU Darmstadt – einige der ersten Ab-solventen des Führungskräfteentwicklungsprogramms. MitKinga Schumacher und Sandro Castronovo kommen zwei Ab-solventen der ersten Runde vom DFKI.

DFKI-Chef Prof. Wahlster, Mitglied der IT-Gipfel Arbeitsgruppe 6„Bildung und Forschung für die digitale Zukunft“ und einer derSoftware Campus Initiatoren zog eine überaus positive Bilanz:„Persönlich bin ich sehr zufrieden, dass sich der Software Cam-pus schon beim ersten Jahrgang als Karrieresprungbrett undInnovationsbeschleuniger bewährt hat.“

Die Karrierewege des Software Campus sind vielfältig – sei esin Managementpositionen bei Industrieunternehmen, als Un-ternehmensgründer oder in verantwortungsvollen Rollen inForschungsprojekten. 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teil-nehmer sehen ihre Zukunft jedoch in der Industrie. Dass vorallem die neun Industriepartner trotz „War for Talents“ um diebesten Fach- und Führungskräfte vertrauensvoll kooperieren,kommt bei den Teilnehmern gut an.

„Bei meinen eigenen Doktoranden konnte ich inzwischen dieriesigen Fortschritte im Bereich der Führungsstärke und Ma-

nagementfähigkeiten feststellen, die nach Abschluss der Pro-motion rasch zu einer herausgehobenen Position in Wirtschaftoder Wissenschaft führten.“, so Wahlster: „Die engmaschigeVernetzung der Teilnehmer des Software Campus untereinan-der und mit Führungskräften der deutschen Industrie sowieSpitzenwissenschaftlern aus der Informatik hat bereits zu Er-folgen geführt, wie ich dies in meiner ersten Konzeption diesesneuen Förderinstrumentes für IT-Führungskräfte angestrebthatte. Diese hatte ich bereits am 4. Juni 2010 der damaligen Mi-nisterin für Bildung und Forschung im Rahmen einer Sitzungder Forschungsunion vorgestellt. Nun müssen wir uns gemein-sam dafür einsetzen, dass diese sehr erfolgreiche Public-Pri-vate-Partnership auch über 2017 hinaus fortgesetzt werdenkann.“ Der 8. IT-Gipfel hat dafür in Hamburg die ersten Weichengestellt.

159 Masterstudierende und Doktoranden wurden bisher in dasExzellenzprogramm aufgenommen – 27 kommen vom DFKI.Insgesamt werden bis Ende 2014 zirka 50 junge IT-Experten denSoftware Campus erfolgreich durchlaufen haben. InteressierteTalente können sich ab Februar bis zum 9. April für den Soft-ware Campus Jahrgang 2015 bewerben.

Weitere Informationenwww.softwarecampus.de/bewerbung

IT-Gipfel 2014: Ministerin Wanka verabschiedet Software Campus-Absolventen

50 junge IT-Experten beenden Ende 2014 durch BMBF gefördertes Führungskräfteentwicklungsprogramm

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INHALT

WEARABLESSensoranzug soll vor körperlicher Überbelastung im Beruf schützen S. 19

MEERESTECHNIKDFKI eröffnet europaweit einmalige Testanlage für Unterwasserroboter S. 6

INDUSTRIE 4.0Die SmartFactoryKL wächst weiter S. 14

„Industrie 4.0-kompatibel“ – 6. Innovationstag der SmartFactoryKL S. 15

Mit intelligenten Produktionsprozessen Ressourcen schonen – BMBF-Forschungsprojekt RES-COM erfolgreich abgeschlossen S. 17

DFKI ist Partner im Forschungsverbund für die digitale Revolution S. 21

SMART DATANeue DFKI-Forschungsgruppe „Intelligente Analytik für Massendaten“ S. 9

DFKI erfolgreich im Smart Data-Wettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie S. 10

Sociovestix Labs – „Saubere“ Investmententscheidungen durch intelligente Analysemethoden S. 18

DFKI-Chef Prof. Wolfgang Wahlster und Dr. Jeffrey Jaffe, CEO des W3C

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Impressum

34. Ausgabe, Oktober 2014, ISSN 2196-2251Herausgeber: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)Redaktion: Heike Leonhard, Christof Burgard, Reinhard Karger, Armindo RibeiroRedaktionsanschrift: Campus D3 2, D-66123 SaarbrückenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5390Fotonachweis: DFKI, wenn nicht anders vermerkt

Layout, Grafik: Christof BurgardProduktion: One Vision DesignV.i.S.d.P.: Heike LeonhardErscheinungsweise: halbjährlichNews online: www.dfki.de/newsletter

INHALT

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ENERGIEWIRTSCHAFTDFKI forscht für die Energiewende S. 16

3 IT-Gipfel 2014: Ministerin Wanka verabschiedet Software Campus-Absolventen

6 DFKI eröffnet europaweit einmalige Testanlage für Unterwasserroboter

8 Künstliche Intelligenz für Big Data, Sprache und Bildung

9 Neue DFKI-Forschungsgruppe „Intelligente Analytik für Massendaten“

10 DFKI erfolgreich im BMWi Smart Data-Wettbewerb 12 W3C-Tag 2014 in Berlin

13 Tech-Talk von Google und DFKI zu Trends in der Suchmaschinentechnologie

13 Neues Lehrbuch zu Mensch-Maschine-Interaktion

14 Die SmartFactoryKL wächst weiter

15 „Industrie 4.0-kompatibel“ – 6. Innovationstag der SmartFactoryKL

16 DFKI forscht für die Energiewende

17 BMBF-Forschungsprojekt RES-COM erfolgreich abgeschlossen

18 Sociovestix Labs – Investmententscheidungen durch intelligente Analysemethoden

19 Sensoranzug soll vor körperlicher Überbelastung im Beruf schützen 20 Prof. Joachim Hertzberg erhält höchste europäische KI-Auszeichnung

20 DFKI-Fellowship für Prof. Dr. Horst Bunke

21 DFKI im Forschungsverbund Campus „Automatisierung und Digitalisierung“

22 Mitarbeiterportrait Dr. Jan Albiez 23 Kompakt gemeldet

25 Dienstleistungsangebot

26 Unternehmensprofil

SOFTWARE UND SERVICESW3C-Tag 2014 in Berlin S. 12

Tech-Talk von Google und DFKI zu aktuellen Trends in der Suchmaschinentechnologie S. 13

Neues Lehrbuch zu Mensch-Maschine-Interaktion S. 13

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DFKI eröffnet europaweit einmalige Testanlage für Unterwasserroboter

Innovative Meerestechnologie-Forschung auf1.300 m² in Bremen – Maritimer Koordinator derBundesregierung Beckmeyer: „Wichtiger Beitragzur Erschließung neuer Märkte“

Das DFKI setzt neue Maßstäbe in der Robotik-Forschung: 17 Monate nach der Grundsteinle-gung des Neubaus in Bremen wurde am 28. April2014 im Beisein von Uwe Beckmeyer, MaritimerKoordinator der Bundesregierung und Parla-mentarischer Staatssekretär im Bundesministe-rium für Wirtschaft und Energie, und weitererEhrengäste die Maritime Explorationshalle eröff-net. Kernstück der europaweit einmaligen Test-anlage für Tauchroboter ist ein 3,4 Mio. Literfassendes Salzwasserbecken. Hier entwickelnWissenschaftler künftig Systeme, die zur Inspek-tion von Schiffen und Pipelines, zur Erkundungunbekannter Gewässer oder zur Reparatur vonOffshore-Anlagen wie Windparks eingesetztwerden. Ein weiteres Anwendungsfeld ist die Er-schließung von Bodenschätzen und Energiere-serven aus der Tiefsee.

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„Bei der Meeresforschung ist Bremen im Ländervergleich Spitze. Ein wichtigerStandortvorteil ist die schnelle Markteinführung von neuen Technologien. DieMaritime Explorationshalle des DFKI Bremen wird dazu einen wichtigen Bei-trag leisten“, sagte Uwe Beckmeyer bei seiner Eröffnungsansprache.

Die Bremer Wissenschaftssenatorin Professor Dr. Eva Quante-Brandt werteteden Ausbau des DFKI als gute Investition in Bremens Forschungslandschaft:„Mit dieser europaweit einzigartigen Testanlage ist das DFKI Vorreiter in derForschung zu maritimen Technologien. Wir investieren in eine Forschungsin-frastruktur, die den Technologiestandort Deutschland für die Zukunft stärkt.“

Auf 1.300 Quadratmetern können ab sofort neue Robotertechnologien fürden Einsatz auf und unter Wasser getestet werden. Das 23 Meter lange, 19Meter breite und 8 Meter tiefe Salzwasserbecken schafft dafür ideale For-schungsbedingungen, denn: „Testläufe sind von der Witterung unabhängig,kontrollier- und beobachtbar, und vor allem realitätsnah“, erläuterte ProfessorDr. Frank Kirchner, Standortleiter des DFKI in Bremen und Direktor des For-schungsbereichs Robotics Innovation Center. Zusätzliche Labore komplettie-ren das technische Orchester der neuen Halle. Darunter sind eine Druck-kammer, in der Komponenten bei einem Wasserdruck von bis zu 6.000 Me-tern Tiefe geprüft werden, weitere separate Wasserbassins und eine virtuelle3D-Testumgebung.

3,4 Millionen Liter Salzwasser fasst das neue Testbecken fur Robotik-Forschung, das jetzt im Neubau des DFKI in Bremen eröffnet wurde.

Feierliche Eröffnung der europaweit einmaligen Maritimen Explorationshalle des DFKI: v.l.n.r. Prof. Frank Kirchner, Prof. Wolfgang Wahlster, UweBeckmeyer (Parlamentarischer Staatssekretär und Maritimer Koordinator, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), Prof. Eva Quante-Brandt (Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Freie Hansestadt Bremen), Bernd Sommer (Abteilung Technik für Raumfahrtsysteme und Robotik,DLR Raumfahrtmanagement), Dr. Heiner Heseler (Staatsrat für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Freie Hansestadt Bremen) und der KaufmännischeGeschäftsführer des DFKI Dr. Walter Olthoff

MEERESTECHNIK

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KontaktProf. Dr. Frank KirchnerStandortleiter DFKI BremenDirektor DFKI Robotics Innovation Center (RIC)E-Mail: [email protected].: +49 421 17845 4100

Mit der Maritimen Explorationshalle erweitert das DFKI in Bre-men seine Laborlandschaft, die bereits seit 2010 über eine Welt-raum-Explorationshalle verfügt. Hier werden Roboter fürEinsätze im All entwickelt und getestet. Beide Anwendungsfel-der haben gemein: Sowohl unter Wasser als auch im Weltraumherrschen harsche Bedingungen, die spezielle Herausforderun-gen an autonom handelnde Roboter stellen, darunter Schwe-relosigkeit, eingeschränkte Kommunikations- und Sichtmög-lichkeiten. Ziel der Bremer Wissenschaftler ist es, Erkenntnisseaus der Weltraumtechnik, die sie bereits seit 2006 intensiv er-forschen, in maritime Technologien zu übertragen. „Das neueSalzwasserbecken ergänzt unsere vorhandenen Labore zu einereinmaligen Forschungsinfrastruktur“, so Kirchner.

Auch Dr. Heiner Heseler, Bremer Staatsrat für Wirtschaft, Arbeitund Häfen, bezeichnete die Testanlage als Gewinn für die Han-sestadt: „Die maritime Wirtschaft und die Raumfahrt profitie-ren maßgeblich vom Erweiterungsbau und der Forschung desDFKI. Das ist eine sehr gute Grundlage für weitere hochquali-fizierte Arbeitsplätze in Bremen.“

Rund 3,65 Mio. Euro wurden aus dem Europäischen Fonds fürregionale Entwicklung (EFRE) und aus Mitteln des Landes Bre-men für den Neubau zur Verfügung gestellt. Das DFKI kofinan-zierte 4 Mio. Euro. „Es ist paradox, dass wir heute mehr überden Mars wissen als über die Tiefsee, die 75 Prozent unsererErde ausmacht und riesige Schätze für die Menschheit bietenkann: Deshalb haben wir uns am DFKI entschlossen, konse-quent in die Entwicklung autonomer Unterwasserroboter zu

investieren. Wir werden dafür sorgen, dass Deutschland in dermaritimen Robotik mit überlegener Technik und kostengünsti-ger Produktion zum Leitanbieter werden kann“, sagte DFKI-Chef Professor Wahlster.

Weitere Informationenwww.dfki.de/robotik

Mithilfe der Krananlage, die zur technischen Ausstattung der Mariti-men Explorationshalle gehört, wird das Unterwasserfahrzeug Avalonins Salzwasserbecken gehoben.

Unterwasserfahrzeug Avalon bei Testfahrten im Salzwasserbecken derMaritimen Explorationshalle.

Unterwasserfahrzeug Avalon bei Testfahrten im Salzwasserbecken derMaritimen Explorationshalle.

Autonomous Underwater Vehicle (AUV) Dagon wird für eine Testfahrtzu Wasser gelassen.

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Künstliche Intelligenz für Big Data, Sprache und Bildung –DFKI erweitert Forschung in Berlin

Um seine Präsenz in der Hauptstadt zu ver-stärken, eröffnete das DFKI vor sieben Jahren einProjektbüro in Berlin – mit Erfolg: Die Ideen-schmiede hat sich als Innovationspartner derWirtschaft und der Wissenschaft etabliert. 2014startete die Berliner Forschungsstätte in eineneue Wachstumsphase.

Das DFKI ist Gründungsmitglied des Berliner ICTLabs des European Institute of Innovation andTechnology der Europäischen Union sowie desSoftware Campus des Bundesministeriums fürBildung und Forschung (BMBF) und es hat dasDeutsch-Österreichische Büro des World WideWeb Consortium (W3C) nach Berlin geholt. DasProjektbüro hat europaweite Netzwerke undVerbundprojekte koordiniert, renommierte Prei-se erhalten und mehrere Spin-Off Firmen in dieBerliner Startup-Landschaft gesetzt.

Inzwischen ist das Berliner DFKI-Büro auf mehrals 40 Mitarbeiter gewachsen und wird seit die-sem Jahr durch drei neue Forschungsgruppenverstärkt: Intelligente Analytik für Massendatenunter der Leitung von Prof. Dr. Volker Markl, Bil-dungstechnologien unter Prof. Dr. Christoph Igelund Massen-Textanalytik geleitet von Prof. Dr.Hans Uszkoreit.

Das Projektbüro wird zukünftig am Berlin BigData Center (BBDC) mitwirken, das im März 2014vom BMBF als eines von zwei deutschen Kompe-tenzzentren im Bereich Big Data für die Förde-rung ausgewählt wurde. Zu den Anwendungenim Bereich der Datenanalytik haben die BerlinerKI-Forscher zudem zwei neue Projekte im SmartData Technologiewettbewerb des Bundesmini-steriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ge-wonnen, in denen nach Wegen gesucht wird, ausgroßen Datenmengen die Informationen zu ex-trahieren, die in der Wirtschaft bessere Entschei-dungen ermöglichen (siehe S.10). „Die größtentechnologischen Herausforderungen auf demWeg dorthin sind die schiere Menge der Daten,

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KontaktProf. Dr. Hans UszkoreitSprecher des DFKI-Projektbüros BerlinE-Mail: [email protected].: +49 30 23895 1800

die Komplexität der menschlichen Sprache, in der Menschen Informationenund Wissen formulieren, sowie die erfolgreiche Weitergabe des ständig zu-nehmenden Wissens an immer größere Zahlen von zukünftigen Fachkräften.Diesen Herausforderungen stellen sich die neuen Berliner DFKI-Gruppen“,meint Prof. Dr. Hans Uszkoreit, Wissenschaftlicher Direktor am DFKI und Spre-cher der Berliner Forschungsstätte. „Dabei werden wir eng mit Wirtschafts-unternehmen, den anderen Berliner Forschungszentren, den Universitätenund Hochschulen sowie den politisch Verantwortlichen kooperieren.“

Gemeinsam mit 100 hochrangigen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft undPolitik feierte das DFKI Berlin am 14. Juli 2014 im CINIQ-Center for Data andInformation Intelligence die Erweiterung des Projektbüros. Eröffnet wurdedie Veranstaltung von Dr. Andreas Goerdeler, Leiter der Unterabteilung Infor-mationsgesellschaft und Medien des BMWi, der den besonderen Stellenwertdes DFKI Berlin für das Erreichen der Ziele der Digitalen Agenda hervorhob.

Dr. Christian Hammel, Leiter der Abteilung „Technologie & Innovation“ derTechnologiestiftung Berlin, bekräftigte in seinem Grußwort die positive Bilanzdes Projektbüros als wichtiger Player, der viele Technologien und Innovationennach Berlin gebracht habe. Dabei betonte er auch die Bedeutung der DFKI-Arbeiten im Bereich Maschinelle Übersetzung, von denen die regionale Wirt-schaft enorm profitiert habe.

Dr. Christian Hammel, Leiter der Abteilung Technologie & Innovationder Technologiestiftung Berlin

Dr. Andreas Goerdeler, Leiter der Unterabteilung Informationsgesell-schaft und Medien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie

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SMART DATA

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KontaktProf. Dr. Volker MarklLeiter Forschungsgruppe Intelligente Analytik für MassendatenE-Mail: [email protected].: +49 30 23895 1800

Das DFKI treibt die Forschung zu Big Data und Smart Dataam Projektbüro Berlin voran. Am 26. März 2014 unterzeichnetendas DFKI und die Technische Universität Berlin eine Überein-kunft zur Erweiterung der Zusammenarbeit, die Prof. Markl, Lei-ter des Fachgebiets Datenbanksysteme und Informations-management (DIMA) an der TU Berlin, die Möglichkeit zumAufbau einer DFKI-Forschungsgruppe eröffnet.

Die Arbeitsgruppe „Intelligente Analytik für Massendaten“(IAM) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Technologien und Werk-zeuge bereitzustellen und zu entwickeln, mit denen sich neu-artige Erkenntnisse aus großen, vielfältigen und sich schnellverändernden Datenmengen gewinnen lassen.

Ziel ist es, Daten aus dem Internet der Dienste, dem Internetder Dinge, sozialen Netzwerken oder aus wissenschaftlichenUntersuchungen so in Informationssystemen aufzubereiten,dass Analysen aus verschiedenen Perspektiven mit geringeremZeit- oder Personalaufwand als bisher möglich sind und ver-wertbare Aussagen daraus abgeleitet werden können. Struk-turiert und automatisiert werden große Datenmengen zuSmart Data, die auf Informationsmarktplätzen als Dienstenachgefragt werden können. Sie unterfüttern wirtschaftlicheund wissenschaftliche Fragestellungen mit Fakten und Zahlenund können als Entscheidungshilfen herangezogen werden.

Die Anwendungsfelder von Smart Data-Technologien reichenvon Markt- und Trendprognosen über die Analyse von Produk-tions-, Verkehrs-, oder Klimadaten bis hin zu ihrem Einsatz alsBusiness-Intelligence-Tools, die Unternehmer bei der betriebli-chen Entscheidungsfindung unterstützen. Besonders in den de-zentralen, vernetzten und hochflexibilisierten Fertigungspro-zessen der Industrie 4.0 wird die Auswertung großer, zum Teilsensorisch erfasster Datenmengen eine große Rolle spielen. Beider Ressourcenoptimierung in der Stromerzeugung trägt einebreite Datenbasis dazu bei, Spitzenlastzeiten mit Maximalver-bräuchen besser vorhersagen zu können und so Überkapazitä-ten der Kraftwerke zu vermeiden.

Die Arbeiten der Forschungsgruppe um Prof. Dr. Markl erstre-cken sich über die gesamte Datenwertschöpfungskette: vonder Erfassung und Informationsextraktion über die Informati-onsintegration und -speicherung bis hin zu skalierbarer Daten-verarbeitung, interaktiver Analyse und Visualisierung unterBerücksichtigung von Crowd Computing und Benutzerfeed-back. Die Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Data Mi-ning und Open Data sowie auf dem Gebiet der skalierbarenDatenanalyse, welches sich mit der effizienten Ableitung vonEntscheidungen aus riesigen Datenbeständen befasst.

Seit 2008 ist Volker MarklLehrstuhlinhaber an derTechnischen UniversitätBerlin. Zuvor leitete er wis-senschaftliche Arbeitsgrup-pen am Bayerischen For-schungszentrum für wis-sensbasierte Systeme (FOR-WISS) in München sowieam IBM Almaden For-schungszentrum in SanJosé in den USA. VolkerMarkl promovierte an derTechnischen UniversitätMünchen.

Seit Oktober 2014 leitet er zusätzlich das Berlin Big Data Center(BBDC), eines von zwei Kompetenzzentren auf diesem Gebiet,die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)eingerichtet hat. Unter der Leitung des Data Analytics Lab derTechnischen Universität Berlin arbeiten die BBDC-Konsortial-partner Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik (ZIB),Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Beuth Hoch-schule und DFKI an der Erforschung, Weiterentwicklung undam Wirtschaftstransfer von Big Data-Technologien in Deutsch-land.

Weitere Informationenwww.dfki.de/iam

Neue DFKI-Forschungsgruppe „Intelligente Analytik für Massendaten“ unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Markl

Prof. Volker Markl

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DFKI erfolgreich im Smart Data-Wettbewerb des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Energie

Das DFKI schnitt hervorragend im Technologiewettbewerbdes Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)„Smart Data - Innovationen aus Daten“ ab. Von 130 Einreich-ungen zu Anwendungen der Datenanalytik in den BereichenIndustrie, Mobilität, Energie und Gesundheit wurden 13 Pro-jekte für die Förderung ausgewählt. Insgesamt ist das DFKI mitden Standorten Kaiserslautern und Saarbrücken sowie demProjektbüro Berlin an fünf der ausgewählten Vorhaben beteiligt.

Mit den Forschungsprojekten „PRO-OPT – Big Data Produkti-onsoptimierung in Smart Ecosystems“ und „SmartRegio –SmartRegionalStrategy – Strategische Analyse heterogenerMassendaten im urbanen Umfeld“ konnten sich die For-schungskonsortien mit Beteiligung des DFKI Kaiserslautern inden Themenfeldern Industrie und Energie gegen die Mitbewer-ber durchsetzen.

In PRO-OPT forschen die Konsortialpartner AUDI, Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE), cam-Line und DFKI unter Leitung der DSA Daten- und Systemtechnikan effektiven und intelligenten Lösungen für die Analyse gro-ßer Datenmengen in dezentralen kooperativen Strukturen(Smart Ecosystems). Vor allem durch die Digitalisierung und Au-tomatisierung fallen in der industriellen Produktion immer grö-ßere Datenmengen an. Die Datenquellen liegen dabei verteiltbei unterschiedlichen, wirtschaftlich unabhängigen Teilneh-mern des Ecosystems, denn meistens werden Komponentenverschiedener Hersteller verwendet. Übergreifende Analysenmüssen unter Berücksichtigung von Zugriffsberechtigungenauf diese Quellen heruntergebrochen werden. Big Data-Strate-gien sollen hier helfen, diese Analysen zu ermöglichen bzw. ef-fizienter zu gestalten. Die Lösung wird in der Automobil-domäne angesiedelt, da diese in Deutschland eine Schlüssel-stellung besitzt und einen starken Leuchtturmeffekt für wei-tere Branchen hat.

Aufgabe des von den DFKI-Forschungsbereichen Wissensma-nagement und Innovative Fabriksysteme bearbeiteten Teilpro-jekts ist die Entwicklung von Methoden und Tools zurDatenmodellierung in Smart Ecosystems, von Verfahren derDatenanalyse in verteilten, übergreifenden Szenarien und vonLösungen zur Integration heterogener Datenquellen.

Das Vorhaben SmartRegio soll insbesondere kleine und mittel-ständische regional agierende Unternehmen bei Entscheidun-gen unterstützen, die durch zeitnahe Informationen überZustand und Entwicklung ihres Umfelds maßgeblich beein-flusst werden. Deutlich wird dies am Beispiel regionaler Ener-gieversorger und Netzbetreiber: Netzausbau, Planung, Steue-rung und neue Dienstleistungsangebote hängen von demogra-fischen und regionalwirtschaftlichen Entwicklungen oder vonTrends ab, die außerhalb des üblichen Beobachtungshorizontsliegen. Das können z.B. Markttendenzen wie die wachsende e-Mobilität mit ihren Konsequenzen für den Ausbau regionalerStromnetze sein.

Im Projekt verbinden sich die beiden KMU YellowMap AG undDisy GmbH, die Geoinformations- und Entscheidungsunter-stutzungsdienste anbieten, der Datenintegrations- und Platt-formspezialist USU Software AG sowie die Goethe-UniversitätFrankfurt und das DFKI, um eine Plattform inklusive exempla-rischer Auswertedienste zu realisieren. Damit werden Kunden,etwa regionalen Energieversorgern, effektive datengestützteWerkzeuge zur Entscheidungsunterstutzung zugänglich ge-macht. Die Plattform ist offen fur externe Datenquellen undDrittanbieter von Dienstleistungen und soll in einem Joint Ven-ture nachhaltig betrieben werden. Der rechtssichere Umgangmit relevanten Daten bleibt gewährleistet. Der DFKI-For-schungsbereich Wissensmanagement realisiert geeignete DataMining-Verfahren und bindet Trenderkennung in regional se-lektierten Social Media Einträgen ein, ist verantwortlich für die

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rick

Lay,

DLR

Matthias Patz (DB Systel GmbH), Dr. Feiyu Xu (DFKI), Michael Merz (PS-Team GmbH & Co. KG)

SMART DATA

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dem Konzept der Datenwertschöpfungsketten zusammen.Diese „Lieferketten“ für Daten und datenbasierte Dienste er-möglichen der Industrie die Optimierung von Planungs- undEntscheidungsprozessen durch Auswertung komplementärer„Signale“ aus der ständig zunehmenden Menge öffentlicherund unternehmensinterner Daten. Das DFKI ist Konsortialfüh-rer des Projekts, zu dessen Partnern Siemens, Neofonie, VICOResearch & Consulting und uberMetrics sowie die UniversitätLeipzig und die Beuth Hochschule für Technik Berlin aus der For-schung zählen.

Die neuen Smart Data-Projekte bestätigen einmal mehr denErfolgskurs des Berliner DFKI Büros. Mit seinem Forschungs-schwerpunkt Sprachtechnologie unter Leitung von Prof. Dr.Hans Uszkoreit, der neuen Forschungsgruppe Intelligente Ana-lytik für Massendaten unter der Leitung von Prof. Markl unddessen Mitwirkung am Berlin Big Data Center (BBDC) ist dasDFKI Berlin bestens aufgestellt in der Big Data- und SmartData-Forschung (siehe S.9).

Im Rahmen der 44. Jahrestagung der Gesellschaft für Informa-tik (GI) wurden die geförderten Projekte des Smart Data-Tech-nologiewettbewerbs am 23. September 2014 der Öffentlichkeitpräsentiert und ausgezeichnet.

Weitere Informationenwww.bmwi.de/DE/Presse/pressemitteilungen,did=642872.html

skriptbasierte Dienste-Orchestrierung und die laufende Sys-temintegration und leistet außerdem die Verbindung zu aus-gewählten regionalen Verteilnetzbetreibern.

Mit dem Forschungsbereich Intelligente Benutzerschnittstellenam Standort Saarbrücken ist das DFKI am Smart Data-For-schungsvorhaben „KDI – Klinische Datenintelligenz“ beteiligt.Weitere Partner sind neben dem Konsortialführer Siemens AGdie Charité Berlin, die Friedrich-Alexander-Universität mit derUniversitätsklinik Erlangen, das Fraunhofer Institut für Inte-grierte Schaltungen (IIS) und die beiden KMU Averbis und In-stitut für Frauengesundheit GmbH.

Im Vordergrund der DFKI-Projektziele steht die Auswertunggroßer und komplexer medizinischer Datenmengen aus Labor-werten, Genanalysen oder klinischen Studien. In einem umfas-senden Patientendatenmodell repräsentiert, bilden dieseDaten eine Referenzbasis für die Definition bzw. Erkennung vonKrankheitsbildern. Von zentraler Bedeutung ist die Berücksich-tigung der Datensicherheit sowie die Anonymisierung bzw.Pseudonymisierung von Datenquellen als Grundlage der zuentwickelnden Lösungen zur Analyse von klinischen Daten.

Das DFKI ist im Wesentlichen mit vier Forschungsthemen ver-treten: Leitlinien, Usability, semantische Annotation und Benut-zerschnittstellen zur semantischen Suche für spezifischeKrankheiten wie Brustkrebs und Nierenleiden.

Das DFKI-Projektbüro Berlin punktete mit den Projekten „SD4M – Smart Data for Mobility“ und „Smart Data Web – Datenwertschöpfungsketten für industrielle Anwendungen“.Mit „Smart Data for Mobility“ werden intelligente Big- undSmart-Data-Technologien für den Mobilitätssektor entwickelt.SD4M schafft ein Ökosystem für multimodale Smart MobilityServices auf der Basis einer Software-definierten Plattform fürintelligentes Datenmanagement zur Auslastungs-, Planungs-und Prognoseoptimierung von Mobilitätsdienstleistern sowiezur individuellen flexiblen Preisgestaltung und Serviceoptimie-rung. Das DFKI ist neben den Industriepartnern ]init[ AG für di-gitale Kommunikation, idalab und PS-Team Deutschland dieeinzige Forschungseinrichtung des von DB Systel geleitetenKonsortiums.

Das Projekt Smart Data Web führt erstmalig Daten und neu-este Technologien aus Web 3.0, Big Data und Industrie 4.0 mit

Foto: Patrick Lay, DLR

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: Pat

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Dr. Andreas Goerdeler (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie),Dr. Daniel Sonntag (DFKI), Dr. Philipp Daumke (Averbis GmbH)

Dr. Ansgar Bernardi (DFKI), Dr. Simon Becker (DSA Daten- und Systemtechnik GmbH), Achim Büdenbender (DSA Daten- und Systemtechnik GmbH), Wolfgang Putz (Fraunhofer IESE)

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News 2_2014 I © DFKI12

W3C-Tag 2014 in Berlin

Das World Wide Web erreicht neue Branchen und neue Industrien

Das World Wide Web Consortium (W3C) stan-dardisiert neben Basistechnologien für das Web,wie z.B. HTML5 und CSS, immer häufiger Techno-logien, die die Verknüpfung von Industrien mitdem Web ermöglichen. Am 10. September 2014organisierte das deutsch-österreichische W3C-Büro am DFKI anlässlich seines jährlichen W3C-Tages daher eine Reihe von Roundtable-Gesprächen im CINIQ Center for Data and Infor-mation Intelligence des Fraunhofer HeinrichHertz Instituts in Berlin. Ziel war es, gemeinsammit der deutschen und österreichischen Indu-strie über aktuelle und zukünftige Bedarfe imBereich der Standardisierung von Web-Techno-logien und den davon betroffenen Industrien zudiskutieren.

In drei Roundtable-Sessions sprachen Dr. JeffJaffe (CEO des W3C), Prof. Wolfgang Wahlstersowie Ivan Herman und Dave Raggett (beideW3C) mit mehr als 30 ausgewählten Teilneh-mern über Kooperationsmöglichkeiten zum Vor-anbringen von Web-Standards, die für ihrejeweiligen Geschäftsfelder relevant sind unddiese in zunehmendem Maße beeinflussen wer-den. Die Sessions orientierten sich an den The-menkomplexen „E-Commerce und Web Pay-ments“, „Web of Things und Industrie 4.0“ und„Digital Publishing und Media“. Neben den teil-nehmenden Mitgliedsorganisationen IBM, Deut-sche Telekom und Siemens hatten Reprä-sentanten interessierter Firmen wie DeutscheBank, Harting, NXP Semiconductors, Springer,Bundesdruckerei, Cornelsen, Giesecke&Devrientund Zalando die Gelegenheit, die Arbeit des W3Ckennenzulernen und ihre Wünsche, Bedarfe undErfahrungen in die offene Diskussion einzubrin-gen. Die aktive Teilnahme von Vertretern vonBITKOM, DIN und dem VDI garantiert eine engeKoordination mit den wichtigen nationalen Gre-mien gerade beim Thema Industrie 4.0.

Die im Rahmen des W3C-Tages gewonnenen Er-kenntnisse leisten dem W3C wertvolle Dienstebei der Entwicklung neuer, auf bestimmte Indus-trien bezogener Web-Standards. Diese und an-dere Formen der Partizipation bestehender undzukünftiger W3C-Mitglieder am gesamten Stan-dardisierungsprozess ist von größter Wichtigkeitfür die Mission des W3C: das Web als offenePlattform für alle Nutzer immer weiter zu ver-bessern.

Die Erweiterung der Standardisierungsaktivitä-ten des W3C auf diese und einige weitere verti-kale Industrien bringt vielfältige und komplexeHerausforderungen mit sich. Die Open Web Plat-form (OWP) bietet sich an als zentraler Dreh- und

SOFTWARE UND SERVICES

Kontakt

Dr. Georg RehmForschungsbereich Sprachtechnologie und Leiter des W3C-Büros Deutschland/ÖsterreichE-Mail: [email protected].: +49 30 23895 1833

Über das W3CDas World Wide Web Consortium (W3C) ist ein internationales Konsor-tium, in dem Mitgliedsorganisationen, ein fest angestelltes Team unddie Öffentlichkeit gemeinsam an der Entwicklung von Web-Standardsarbeiten. Gegründet wurde das W3C vor 20 Jahren vom Erfinder desWeb, Sir Tim Berners-Lee. Das W3C wird von vier Host-Organisationengetragen, dem MIT in Boston, ERCIM in Sophia-Antipolis, der Keio Uni-versity in Tokyo und der Beihang University in Peking. Das W3C-BüroDeutschland/Österreich ist eines von weltweit 20 regionalen Offices.Seit 2011 ist es am DFKI in Berlin angesiedelt.

Weitere Informationenwww.w3c.de

Angelpunkt, um neue Industrien und Branchen in das World Wide Web zubringen. Für den Bereich Digital Publishing geht es dabei etwa um die Nut-zung und das Packaging von HTML5, CSS und JavaScript zum Zweck der Aus-lieferung von E-Books und anderer Formen interaktiver Publikationenbasierend auf Standards wie z.B. ePub. Im Hinblick auf Web Payments sollenMechanismen und Protokolle entwickelt werden, um Transaktionen und denZahlungsverkehr als generischen Dienst in die Open Web Platform zu inte-grieren, so dass die zahlreichen proprietären Lösungen schon bald der Vergan-genheit angehören werden. Für das Internet der Dinge und Industrie 4.0 wirdeine gemeinsame Entwicklungsplattform benötigt, um die Brücke zu schlagenzwischen dem seit mehr als 20 Jahren etablierten WWW und generischen„connected devices“, seien es Thermostate, Haushaltsgeräte oder – im Indus-trie 4.0-Paradigma – ganze Fertigungsstraßen. Auch hier kann die OWP einegeeignete und etablierte Basistechnologie zur Verfügung stellen.

Dave Raggett, Prof. Wolfgang Wahlster, Dr. Jeff Jaffe, Dr. Georg Rehm

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SOFTWARE UND SERVICES

Suchmaschinen sind längst nicht mehr simple Dienste, dieihren Nutzerinnen und Nutzern lediglich Listen von Hyperlinkszu Dokumenten mit möglichen Treffern liefern. Aktuelle Such-maschinen tendieren stattdessen dazu, unmittelbar die rele-vante und gesuchte Information zu präsentieren, anstatt dieAnwender mit der Aufgabe zu konfrontieren, lange Listen vonDokumenten auf Relevanz prüfen zu müssen. Mit anderen Wor-ten: Finden ist das neue Suchen.

Am 21. August 2014 fand im Berliner Büro von Google eine Ver-anstaltung statt, die sich diesem und weiteren aktuellen Trendsin der Suchmaschinen- und Wissenstechnologie widmete. Ein-geleitet wurde der Nachmittag durch zwei Vorträge. Dr. BenGomes, Google Fellow und Vice President Search Engineering,gab einen kurzen Abriss über die Funktionsweise der GoogleSuche und stellte aktuelle Innovationen wie den GoogleKnowledge Graph vor. Prof. Dr. Hans Uszkoreit, wissenschaftli-cher Direktor am DFKI und Leiter des ForschungsbereichsSprachtechnologie, präsentierte aktuelle Forschungsarbeiten

KontaktDr. Georg RehmForschungsbereich SprachtechnologieE-Mail: [email protected].: +49 30 23895 1833

KontaktProf. Dr. Antonio KrügerWissenschaftlicher Direktor Innovative Retail LaboratoryE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5006

Neues Lehrbuch zu Mensch-Maschine-Interaktion

Die meisten Geräte des Alltags funktionieren bereits mit In-formationstechnologie. Computer und Maschine verschmelzenund Informatiker sind gefordert, Computersysteme zu entwer-fen, die sich dem Menschen anpassen und so in die alltäglicheUmgebung eingebettet sind, dass sie kaum mehr als Rechnerwahrgenommen werden.

Das kompakte Lehrbuch „Mensch-Maschine-Interaktion“ vonProf. Dr. Andreas Butz, Ludwig-Maximilians-Universität Mün-chen, und Prof. Dr. Antonio Krüger, wissenschaftlicher Direktordes Innovative Retail Lab am DFKI, bietet grundlegendes Wis-sen zu diesem zentralen Thema der Medieninformatik. DasWerk richtet sich nicht nur an Informatikstudierende, sondernbietet auch einer breiteren Zielgruppe einen Einstieg in dasThema Mensch-Maschine-Interaktion. In Inhalt und Aufbau ori-entiert sich das Buch an einer einführenden Vorlesung zumThema Mensch-Maschine-Interaktion und lehnt sich an dasvon der Association for Computing Machinery vorgeschlageneCurriculum des Gebiets an.

Der erste Teil behandelt die Grundlagen menschlicher Wahr-nehmung und Informationsverarbeitung. Im zweiten Teil wer-den die technischen Grundlagen auf Seiten der Maschine bzw.des Computers beleuchtet und insbesondere Regeln des UserInterface Design erläutert. Der dritte Teil befasst sich mit derEntwicklung interaktiver Systeme, dem User Centered Design.

Der vierte und letzte Teilgibt einen Ausblick aufAnwendungsgebiete wieDesktop, Web, Touch, mo-bile Interaktion und bildetdamit den Leitfaden füreine aufbauende Vorle-sung. Begleitet wird dasBuch durch eine Webseitemit Material für Studie-rende und Dozenten.

Weitere Informationenwww.mmibuch.de

Broschur € 29,95ISBN 978-3-486-71621-4

aus dem Bereich der Informations- und Relationsextraktion. ZurSprache kam dabei u.a. auch das in Kürze startende Big Data-Projekt „Smart Data Web“, in dem eine strukturiert vorliegendeWissensquelle für die deutsche Sprache erstellt werden soll(siehe S. 11). Diese und viele weitere Themen wurden in der sichanschließenden von Thomas Ramge (u.a. brand eins, The Eco-nomist) moderierten Podiumsdiskussion vertieft.

Initiiert und organisiert wurde der Tech-Talk von Sandro Gia-nella (Google) und Dr. Georg Rehm (DFKI).

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Dr. Ben Gomes, Google Fellow und Vice President Search EngineeringProf. Hans Uszkoreit, Leiter des Forschungsbereiches Sprachtechnologie

Tech-Talk von Google und DFKI zu aktuellen Trends in der Suchmaschinentechnologie

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News 2_2014 I © DFKI14

INDUSTRIE 4.0

Die SmartFactoryKL wächst weiter

Mit mehr als 30 Mitgliedern wächst die SmartFactoryKL immerrasanter. Als Forschungs- und Demonstrationsplattform für dieinnovative industrielle Fertigung hat die 2005 von Prof. Dr.-Ing.Detlef Zühlke gegründete Technologieinitiative nicht unwe-sentlich dazu beigetragen, die Bedeutung der 4. IndustriellenRevolution in Deutschland und international aufzuzeigen. DieWissenschaftler der SmartFactoryKL und des DFKI-Forschungs-bereichs Innovative Fabriksysteme sind mittlerweile gefragteExperten im Bereich Industrie 4.0. Zusammen mit einem Indus-triekonsortium aus neun Partnern präsentierte die SmartFacto-ryKL auf der Hannover Messe 2014 die weltweit erste hersteller-unabhängige Industrie 4.0-Demonstrationsanlage. Die Konsor-tialpartner hatten dabei eigene Module und die übergeordneteInfrastruktur bereitgestellt, die unter Koordination der Techno-logieinitiative nach definierten Standards zu einer flexiblenund erweiterbaren Gesamtanlage zusammengefügt wurden.

„Wie einzelne Legosteine kann man die Produktionsmodule ingewünschter Reihenfolge und Zusammensetzung kombinierenund der Produktionsprozess wird ein um das andere Mal funk-tionieren“ so Prof. Zühlke. „Das Produkt selbst trägt alle not-wendigen Informationen zur Kundenspezifikation, zumProduktionsprozess und zur Priorität mit sich, so dass jedesModul dezentral über seine Bearbeitung entscheidet“. Dem-entsprechend viel Interesse hat die Produktionsanlage auf derHannover Messe 2014 hervorgerufen. „Wir konnten aufgrunddes großen Zuspruchs bereits mehrere neue Partner für dieSmartFactoryKL gewinnen und auch das Konsortium rund umden Demonstrator erweitern“ erklärt Prof. Zühlke. Im Novem-ber 2014 sind die SmartFactoryKL und der DFKI-Forschungsbe-reich Innovative Fabriksysteme auf der SPS IPC Drives inNürnberg vertreten. In Halle 10 am Stand 633 werden die erstenForschungsergebnisse im Projekt „Industrie 4.0 – Grundlageneiner Roadmap für produzierende Unternehmen des Mittel-standes in Rheinland-Pfalz“ gezeigt. Die Roadmap soll kleineund mittelständische Unternehmen für bestehende Problema-tiken sensibilisieren und passende Kompetenzen vermitteln.

KontaktProf. Dr. Detlef ZühlkeLeiter Forschungsbereich Innovative FabriksystemeVorstandsvorsitzender SmartFactoryKL

E-Mail: [email protected].: +49 631 20575 3400

Über SmartFactoryKL und DFKI

Die Technologie-Initiative SmartFactoryKL e.V. wurde imJahr 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet, um einintensives Netzwerk von Akteuren aus Industrie und For-schung zu etablieren und darin gemeinschaftliche For-schungs- und Entwicklungsprojekte zu initiieren unddurchzuführen. Herzstück ist die europaweit einzigar-tige herstellerunabhängige Demonstrations- und For-schungsplattform SmartFactoryKL, beheimatet im DFKIin Kaiserslautern. Hier werden innovative Informations-und Kommunikationstechnologien und deren Einsatz ineiner realitätsnahen industriellen Produktionsumge-bung getestet und weiterentwickelt. Die Wissenschaft-ler des DFKI und die 2005 gegründete Technologie-Initiative SmartFactoryKL mit ihren innovationsstarkenPartnern leisten seit Jahren Pionierarbeit bei der Erfor-schung und Entwicklung von revolutionären Konzeptenfür die Fabrik der Zukunft und gelten als maßgeblicheMitbegründer der Bewegung Industrie 4.0.

Auf der Hannover Messe (13.-17. April 2015) wird die SmartFactoryKL

zusammen mit dem DFKI und den Projektpartnern die weiter-entwickelte Industrie 4.0-Demonstrationsanlage zeigen, dieneben bestehenden eine Reihe neuer Module in eine opti-mierte übergreifende Infrastruktur integriert. In Halle 8 StandD20 wird Vision und Realität von Industrie 4.0 für alle Besucherunmittelbar erlebbar.

Demonstrationsanlage der SmartFactoryKL im DFKI

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„Industrie 4.0-kompatibel“ – 6. Innovationstag der SmartFactoryKL

Die 4. Industrielle Revolution – das Zusammenwachsen vonmodernen Informationstechnologien mit klassischen indu-striellen Prozessen – ist zum vielschichtigen Leitthema der In-dustrie geworden. Beim Innovationstag der SmartFactoryKL am18. September 2014 im DFKI Kaiserslautern wurde deutlich, dassnun Entschlossenheit gefragt ist, um den Weg für die Realisie-rung von Industrie 4.0 zu ebnen.

Der Innovationstag gilt als erstrangiger Treffpunkt für Indu-strie, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, wenn es darum geht,die Visionen und Kerntechnologien für die Fabrik der Zukunftausführlich zu diskutieren und deren konkrete Umsetzung auf-zuzeigen. Unter dem Motto „Industrie 4.0 – kompatibel“ wurdebei Vorträgen Workshops, Systemdemonstrationen diskutiert,wie Standards für einen herstellerübergreifenden, effizientenProduktionsprozess etabliert werden können.

Dass solche Paradigmen von Industrie 4.0 bereits greifbar sind,hat das Team um Prof. Dr. Zühlke, Leiter des DFKI-Forschungs-bereichs Innovative Fabriksysteme (IFS) und Vorsitzender derSmartFactoryKL mit seinen Arbeiten bereits eindrucksvoll bewie-sen. Die Herausforderung ist nun, die in Demonstratoren undprototypischen Fabrikanlagen verwirklichten Ideen, in Techno-logien und Arbeitskonzepte in der realen Produktion umzuset-zen. Darüber ist man sich in Politik, Industrie und Forschungeinig: „Es ist an der Zeit, die Vision in die Praxis zu überführen.In Rheinland-Pfalz möchten wir, dass die Unternehmen im Landmöglichst frühzeitig von dieser Entwicklung profitieren. Geradedie kleinen und mittelständischen Betriebe verfügen oft nichtüber die technologischen und organisatorischen Voraussetzun-gen wie die großen Unternehmen“, stellte Uwe Hüser, Staats-sekretär im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energieund Landesplanung (MWKEL) Rheinland-Pfalz, in seinem Gruß-wort fest. MWKEL und SmartFactoryKL entwickeln aktuellGrundlagen für eine Umsetzungsstrategie, die rheinland-pfäl-zische Unternehmen zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähig-keit durch Industrie 4.0-Ansätze befähigen soll. Mittelfristig istvorgesehen, mit Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschafteine Roadmap zu erarbeiten, die den Weg zur Umsetzung vonIndustrie 4.0 in mittelständischen Unternehmen ebnet.

INDUSTRIE 4.0

„Dies wäre ohne ein Netzwerk wie die SmartFactoryKL und dasDFKI kaum möglich“, so Hüser.

Die 4. Industrielle Revolution verspricht die Optimierung vonProduktivität, Qualität, Flexibilität und Arbeitsbedingungen inder industriellen Produktion. Aus den visionären Schlagwortenhaben sich mittlerweile grundlegende Kernthemen entwickelt,doch eine Industrie 4.0-Kompatibilität ist noch keineswegsStand der gegenwärtigen Technik. „Erste Elemente können wirschon in wenigen Jahren in den Produktionen finden. Die wirk-lich smarte Fabrik wird allerdings frühestens in zehn JahrenRealität sein“, schätzt Prof. Zühlke. Vorher gilt es, für Kompati-bilität zu sorgen und den Herausforderungen in Fragen der Sy-stemsicherheit zu begegnen. „Wenn alle auch zukünftig tat-kräftig an einem Strang ziehen, lässt sich diese Entwicklungvon Industrie 4.0 weiter positiv vorantreiben“, resümiert Zühl-ke am Innovationstag. „Erste Standards müssen etabliert wer-den und sich dann kontinuierlich an den zukünftigenFortschritt anpassen. Gerade bei dieser Entwicklung mussDeutschland weiter Vorreiter bleiben und vor allem schnellhandeln“.

Plug’n’Produce – Austausch eines Produktionsmoduls Prof. Detlef Zühlke, Staatssekretär Uwe Hüser

Modularer Aufbau einer Industrie 4.0-Produktionsstraße

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KontaktDr. Jörg Baus | Dr. Boris BrandhermForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [Joerg.Baus | Boris.Brandherm]@dfki.deTel.: +49 681 302 64047 oder -3496

ENERGIEWIRTSCHAFT

News 2_2014 I © DFKI16

Zu Besuch beim ersten informellen Austausch zu LIESA in Berlin: Christian Petry (SPD), MdB; Prof. Wolfgang Wahlster, CEO DFKI; PeterAltmaier (CDU), Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef desBundeskanzleramtes; Dr. Ralf Levacher, Geschäftsführer der StadtwerkeSaarlouis GmbH; Johannes Hauck, Hager Electro GmbH & Co KG

Forschungsprojekt PolyEnergyNet gestartetMit einem ganzheitlichen Ansatz sollen zukünftige Energiever-sorgungsnetze effektiv organisiert werden. Auf diese Weisekönnen Schwankungen in den Netzen und Bedrohungen wieNaturkatastrophen oder Cyber-Attacken besser bewältigt wer-den.

In PolyEnergyNet – Resiliente Polynetze zur sicheren Energie-versorgung – werden besonders widerstandsfähige Ortsnetzemit multiplen Energieformen erforscht, exemplarisch realisiertund bis zur Pilotphase vorbereitet. Neben dem Stromnetz als„Leitnetz“ spielen auch Wärme- und Gasnetze mit allen Artenvon Erzeugern, Speichern und Verbrauchern zusammen. EinIKT-System dient dem Monitoring und der Steuerung des Ge-samtsystems, das dann als Polynetz bezeichnet wird.

Solche Netze zeichnen sich durch einen robusten Betrieb aus,der sowohl auf die Volatilität der Einspeisung dezentraler er-neuerbarer Energiequellen als auch auf unvorhersehbare Ereig-nisse bis hin zu Hacker-Angriffen reagieren kann. Im Projekt solleine geeignete Informationsinfrastruktur geschaffen werden,die es selbst bei kritischen Netzzuständen erlaubt, innerhalbeines Ortsnetzes oder Straßenzugs einen Notbetrieb aufrecht-zuerhalten bzw. Teile abzuschotten, bis eine Wiedereingliede-rung in das Gesamtsystem möglich ist.

Kern von PolyEnergyNet ist der Aufbau eines holaren Systems,das tolerant gegen Dysfunktionen einzelner Sektionen ist, dieunabhängig voneinander funktionsfähig sind. In jedem Teilsy-stem werden in Realzeit Daten erfasst und ausgewertet. Aufdieser Basis können Angriffe von außen oder kritische Zuständeinnerhalb des Polynetzes schnell erkannt, gekapselt und in kür-zester Zeit behoben werden.

Das DFKI hat als Forschungspartner bereits maßgeblich mitge-wirkt in PeerEnergyCloud, einem Projekt zur intelligenten Nut-zung erneuerbarer Energien durch Cloud-Lösungen undnachbarschaftlichen Energiehandel. Mit seiner Expertise in denBereichen Smart Grid, Smart Metering und KI-Methoden über-nimmt der DFKI-Forschungsbereich Intelligente Benutzer-schnittstellen in PolyEnergyNet die Aufgabe, die aus den ein-zelnen Teilbereichen (Ortsnetztransformatoren, Smart Meter,Leitstellen, etc.) gewonnenen Daten zusammenzuführen. MitHilfe maschineller Lernverfahren werden auf Basis dieser WerteBerechnungen durchgeführt, mit denen sich Vorhersagen tref-fen lassen.

Das Projekt PolyEnergyNet wird vom Bundesministerium fürWirtschaft und Energie (BMWi) über eine Laufzeit von mehr alsdrei Jahren gefördert. Es handelt sich um ein Projekt des Soft-ware-Cluster, zu den Partnern zählen neben dem DFKI das KIT(Karlsruhe), Technische Universität Berlin, Scheer ManagementGmbH (Saarbrücken), Stadtwerke Saarlouis, Technische Univer-sität Darmstadt, [ui!] - the urban institute® (Chemnitz), VOLTA-RIS GmbH (Maxdorf), VSE Verteilnetz GmbH (Saarbrücken)sowie B.A.U.M. Consult GmbH (München).

LIESA-Initiatoren treffen Bundespolitiker und Energie-Expertenin BerlinÜber die konkrete Projektarbeit hinaus engagiert sich das DFKIauch in der Landesinitiative Energieinnovationen Saar (LIESA).In diesem Verbund sind wichtige Akteure vernetzt, die das Ener-gieland Saar und die Energiewende voranbringen wollen. Zudiesem Zweck empfing LIESA am 22. September 2014 in dersaarländischen Landesvertretung in Berlin hochrangige Vertre-ter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu einer Informa-tionsveranstaltung über neue Konzepte für das Zusammen-wachsen der Bereiche Strom, Wärme und E-Mobilität.

Weitere Informationenwww.polyenergynet.de

DFKI forscht für die Energiewende

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Mit intelligenten Produktionsprozessen Ressourcen schonen – BMBF-Forschungsprojekt RES-COM erfolgreich abgeschlossen

KontaktDr. Anselm BlocherForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5262

Dr. Jeffrey Jaffe, CEO des W3C – World Wide Web Consortium für die Standar-disierung von Webtechnologien.

Zusammen mit den Partnern Siemens, SAP, IS Predict, 7x4 Pharma, Hartingund Karlsberg wurde u.a. ein exemplarischer Industrie 4.0-Fertigungsprozessdemonstriert, der die Basistechnologien Cyber-Physischer-Systeme und desInternet der Dinge aufgreift und funktional umsetzt. Als Konsortialführer wardas DFKI in dem Projekt mit den Forschungsbereichen Intelligente Benutzer-schnittstellen und Innovative Fabriksysteme vertreten. Beide Bereiche ent-wickelten sowohl Kerntechnologien wie das aktive digitale Objektgedächtnisund die semantische Orchestrierung von diensteorientierten Produktionspro-zessen als auch anwendungsgetriebene Komponenten, wie eine dynamischeAnpassung der Anlage durch Plug'n'Produce, die Intentionserkennung vonBenutzerhandlungen im Fabrikumfeld und den intelligenten Datenzugriffdurch mobile Endgeräte. Im Nachfolgeprojekt SmartF-IT erforscht das DFKInun die nächste Generation intelligenter IT-Systeme zur Komplexitätsbeherr-schung bei der Planung, dem Betrieb, der Wartung und dem Störungsmana-gement von Cyber-Physischen Produktionssystemen in vernetzten SmartFactories.

Weitere Informationenwww.rescom-projekt.de

www.semprom.orgwww.smartf-it-projekt.de

Über eine Laufzeit von drei Jahren wurde imForschungsprojekt RES-COM – Ressourcenscho-nung durch kontextaktivierte Maschine-zu-Ma-schine-Kommunikation – untersucht, wie einhochgradig anpassbarer, dezentral gesteuerter,ökonomisch und ökologisch ressourcenschonen-der industrieller Herstellungsprozess gestaltetwerden kann. RES-COM, das vom Bundesmini-sterium für Bildung und Forschung (BMBF) imRahmen des Forschungsprogramms IKT 2020gefördert wurde, fungierte als Vorläuferprojektund somit als Wegbereiter für die aktuell laufen-den Aktivitäten im Zukunftsprojekt Industrie 4.0in Deutschland. In dieser zukünftigen Form derindustriellen Produktion wird die starre zentraleSteuerung der klassischen Fabrikation von derneuartigen dezentralen FertigungsarchitekturCyber-Physischer Produktionssysteme abgelöst.

Ausgestattet mit Sensorik und kabellos vernetzt,steuern die Systemkomponenten den Herstel-lungsprozess in Smart Factories selbst, erkennenkomplexe Ereignisse und kritische Zustände, rea-gieren darauf und passen die weitere Hand-lungsplanung entsprechend an. Voraussetzungdafür ist das Internet der Dinge in der industriel-len Produktion, in dem einzelne Teile eines Pro-dukts eindeutig identifizierbar und virtuellrepräsentiert sind. Schlüsseltechnologien dazuwurden bereits im Verbundprojekt SemProMentwickelt. In derart wandlungsfähigen Produk-tionsabläufen ist Ressourcenschonung ein wei-terer, integrierbarer Parameter. Eine effizienteSchonung von Ressourcen wie Energie, Wasser,Luft und wertvolle Rohstoffe wird zukünftig vorallem softwaregesteuert und kontextaktiviertdurch technische Kommunikation zwischen IT-Systemen realisiert werden.

Beim Projektabschluss am 26. Juni 2014 im histo-rischen Verwaltungsgebäude der Siemenswerkeam Berliner Rohrdamm präsentierte das DFKIden Vertretern des BMBF und des ProjektträgersDLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raum-fahrt) die Ergebnisse. Als Gäste begrüßt werdenkonnten Teilnehmer eines zeitgleich stattfinden-den Workshops zum Internet der Dinge und

INDUSTRIE 4.0

Exemplarischer Industrie 4.0-Fertigungsprozess auf der RES-COM-Demonstrationsanlage

Prof. Wolfgang Wahlster, Dr. Erasmus Landvogt (BMBF), Dr. Jeffrey Jaffe (CEO W3C)

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tung nachhaltiger Unternehmen unter Beweis, wie Technolo-gien des Wissensmanagements und der systematischen Infor-mationsextraktion der Wirtschaft bessere Entscheidungenermöglichen.“

Um seine nachhaltigen Ziele zu unterstreichen, firmiert Socio-vestix bewusst als „Social Enterprise“, eine Organisationsformfür Unternehmen in Großbritannien, die sowohl soziale alsauch wirtschaftliche Ziele verfolgen. Soziales Ziel ist unter an-derem, gesellschaftlichen Gruppen in klassischen und neuenMärkten eine Stimme zu geben. Dies wird durch die Kommu-nikation ihrer nachhaltigen Anliegen sowohl mit herkömmli-chen Anlegern als auch verantwortungsbewussten Investorenerreicht.

Das von Dr. Damian Borth (UC Berkeley & Int. Computer ScienceInstitute, Berkeley) und Prof. Andreas Hoepner (ICMA Center,Henley Business School, Universität Reading/UK) geführte Un-ternehmen mit Hauptsitz in Großbritannien unterhält eine Be-triebstätte am DFKI in Kaiserslautern, so dass auch zukünftigder direkte Anschluss an die Spitzenforschung auf dem Gebietinnovativer Softwaretechnologien besteht.

Weitere Informationenwww.sociovestix.com

www.unpri.orgwww.dfki.de

Sociovestix Labs –„Saubere“ Investmententscheidungen durch intelligente Analysemethoden

Die Finanzmärkte sind im Wandel. Für Großinvestoren wieAnlagefonds oder Pensionskassen spielen bei der Entschei-dung, wo sie ihr Geld anlegen, zunehmend ökologische, sozialeund ethische Fragestellungen eine bedeutende Rolle. DasStartup Sociovestix Labs Ltd. entwickelt neue Methoden, diehelfen, relevante Unternehmen zu identifizieren und ihre Nach-haltigkeit zu bewerten.

Das 2012 von Mitarbeitern des DFKI und der Universität St. An-drews/UK gegründete Unternehmen war eingeladen, auf dervon der UN-Initiative PRI (Principles for Responsible Investment- Prinzipien für nachhaltige Investments) ins Leben gerufenenKonferenz „Research, Innovation and Stewardship 2014“ beiBloomberg in New York seine Technologien vorzustellen. EinRitterschlag für ein aufstrebendes Start-up.

Sociovestix Labs analysiert Social Media-Kanäle, Finanzdaten,Daten von Ratingagenturen und bewertet Verhalten, Imageund Reputation von Unternehmen in den Bereichen Umwelt,Gesellschaft oder Unternehmensführung. Gleichzeitig genutztwerden diese Quellen auch als Indikator für die Aufmerksam-keit der Gesellschaft bezüglich sozialer und ökologischer Fak-toren, wie beispielsweise Klimawandel, Menschenrechte oderKinderarbeit.

Dr. Damian Borth, DFKI-Wissenschaftler und Co-Geschäftsfüh-rer von Sociovestix Labs, betont die außergewöhnliche Inter-disziplinarität des Startups: „Unsere Technologien verbindenzwei Welten, die der Mustererkennung und des MaschinellenLernens mit Finanzanalyse und Investmentstrategie. Wir nen-nen dieses neue und sehr spannende Gebiet ‚Financial Data Science‘. Dieses beherbergt enorme neue Bewertungsmöglich-keiten für den nachhaltigen Investmentprozess“.

Auch Prof. Dr. Andreas Dengel, Standortleiter des DFKI in Kai-serslautern und Wissenschaftlicher Direktor des Forschungs-bereichs Wissensmanagement, sieht großes Potenzial in derGründung: „Durch die intelligente Analyse von Big Data, alsogroßen Datenmengen, lässt sich eine wichtige Informations-basis für strategische Unternehmensentscheidungen gewin-nen. Sociovestix Labs stellt mit der Identifikation und Bewer-

SMART DATA

KontaktDr. Damian BorthSociovestix Labs Ltd.E-Mail: [email protected].: +49 631 20575 1270

Prof. Frank Figge (Kedge Business School), Peter Knight (Founding Partner, Generation Investment Management US LLP), Dr. Damian Borth(Sociovestix Labs)

Dr. Damian Borth präsentiert Sociovestix Labs

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Foto: Katie Gilbert, UN PRI Events

Foto: Katie Gilbert, U

N PRI Events

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News 2_2014 I © DFKI 19

Sensoranzug soll vor körperlicher Überbelastung im Beruf schützen

Integrierte Miniatursensoren messen Aktivität im Arbeitsall-tag und weisen auf kritische Bewegungsmuster hin – Test-einsatz bei Schweißern und Sanitätern – BMBF fördert Ver-bundprojekt „SIRKA“ mit einer Million Euro.

Stark belastende Bewegungsabläufe in körperlich anstren-genden Berufen bergen ein erhebliches Risiko für Muskel-Ske-lett-Erkrankungen, die sich vor allem in der zweiten Lebens-hälfte bemerkbar machen. Mit der Entwicklung eines Sensor-anzuges soll das jetzt gestartete Forschungsvorhaben SIRKA(„Sensoranzug zur individuellen Rückmeldung körperlicher Ak-tivität“) helfen, Überbelastungen zu erkennen und alternativeBewegungsmuster aufzuzeigen. Die Idee: Integrierte Miniatur-sensoren messen die Bewegungen seines Trägers und weisenunmittelbar auf schädigende Bewegungen hin. Den Anzug te-stet das Entwicklerteam um die Münsteraner Firma Budel-mann Elektronik beispielhaft für den Einsatz bei Schweißernund Ausrüstern im Schiffbau und bei Rettungssanitätern.

Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildungund Forschung (BMBF) mit 1,1 Mio. Euro im Rahmen seines För-derschwerpunkts „Mensch-Technik-Interaktion im demografi-schen Wandel“ gesponsert. Das Gesamtvolumen des auf zweiJahre angelegten Vorhabens liegt bei 1,88 Mio. Euro. SiebenPartner aus der deutschen Industrie- und Wissenschaftsland-schaft arbeiten dabei eng zusammen: Neben dem Konsortial-führer Budelmann Elektronik sind dies das Rofa-Bekleidungs-werk in Schüttorf, die MEYER WERFT in Papenburg, die Johan-niter-Unfall-Hilfe in Berne, das DFKI in Bremen, das OFFIS - In-stitut für Informatik in Oldenburg und die HochschuleOsnabrück.

Ein Sensoranzug soll belastendeBewegungsabläufe erkennen.Getestet wird das instrumen-tierte Kleidungsstück für denEinsatz bei Schweißern und Aus-rüstern im Schiffbau und beiRettungssanitätern.

WEARABLES

Anwendung in zwei Schritten: Diagnose und KorrekturDer Anzug soll in zwei Schritten verwendet werden. In seinerDiagnosefunktion wird er zuerst eingesetzt, um Bewegungendetailliert aufzuzeichnen. Betriebsarzt, Physiotherapeut undNutzer analysieren die Daten gemeinsam, um darauf basierendpräventive und rehabilitative Maßnahmen einzuleiten. ZumBeispiel können kritische Bewegungsmuster durch andere er-setzt oder durch den Einsatz von Hilfsmitteln vermieden wer-den. Die Sammlung und Auswertung der Daten geschiehtunter Berücksichtigung des Datenschutzes. Im zweiten Schritthilft der Anzug bei der Umsetzung der Erkenntnisse. Er meldetetwa durch ein akustisches Warnsignal, wenn sein Träger diebelastenden Bewegungen ausübt. Daraus ergibt sich für dengeschulten Träger die Möglichkeit, seine Fehlhaltung zu erken-nen und zu korrigieren. Für die Eigenkontrolle kann außerdemdie über den Arbeitstag akkumulierte Gesamtbelastung ermit-telt werden.

Nach erfolgreichem Projektabschluss soll der Sensoranzug inanderen Berufsfeldern Einsatz finden. So können Arbeitnehmerkünftig geschützt werden, ohne sich bei der Ausführung ihresBerufes behindert zu fühlen.

Weitere Informationenwww.dfki.de/cps

KontaktProf. Dr. Udo FreseForschungsbereich Cyber-Physical SystemsE-Mail: [email protected].: +49 421 218 64207

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KontaktProf. Dr. Joachim HertzbergLeiter der Außenstelle Osnabrück des DFKI Robotics Innovation Center E-Mail: [email protected].: +49 541 969 2622

Joachim Hertzberg, wissenschaftlicher Direktor am DFKI inOsnabrück, wurde am 20. August 2014 mit der ECCAI Fellowshipausgezeichnet. Die europäische Vereinigung für Künstliche In-telligenz ECCAI ehrte Prof. Dr. Hertzberg für seine exzellentenwissenschaftlichen Verdienste. Sie würdigt Spitzenwissen-schaftler, die entscheidend und über viele Jahre hinweg zurWeiterentwicklung der KI-Forschung beigetragen haben. „Ichfreue mich über die Anerkennung durch die Scientific Commu-nity in Europa: Das adelt unsere Arbeit in europäischen For-schungsprojekten noch einmal ganz besonders“, sagte JoachimHertzberg nach der Preisverleihung.

Der Informatiker hat in Bonn promoviert und in Hamburg ha-bilitiert. Bevor er 2004 eine Professur für Wissensbasierte Systeme an der Universität Osnabrück übernahm, hat er in au-ßeruniversitären Forschungsinstituten wie der GMD – For-schungszentrum Informationstechnik der Fraunhofer-Gesell-schaft – gearbeitet. Seit 2011 leitet er zusätzlich die in Osna-brück ansässige Außenstelle des DFKI-Forschungsbereichs Ro-botics Innovation Center. Hertzbergs Expertise ist die plan-basierte Robotersteuerung: Er forscht zu der Frage, wie man au-tonome Roboter dazu befähigt, über lange Zeit bei wechseln-den Umgebungseinflüssen zielgeleitet zu handeln. Ein Anwen-dungsfeld sind eigenständig arbeitende Landmaschinen, diebei der Ernte auf dem Feld autonom und reibungslos zusam-menarbeiten.

Professor Hertzberg erhält höchste europäische Auszeichnung für Künstliche Intelligenz

Am 30. September 2014 endete nach über 15 Jahren die Mit-gliedschaft von Prof. Dr. Horst Bunke im Wissenschaftlichen Bei-rat (Scientific Advisory Board - SAB) des DFKI. Seit 2008 warBunke Vorsitzender des internationalen Expertengremiums,das zweimal jährlich den Fortschritt öffentlich geförderterDFKI-Projekte überprüft. Bei seiner feierlichen Verabschiedungwurde Prof. Bunke zum DFKI-Fellow ernannt. Diese höchsteAuszeichnung vergibt das DFKI an internationale Top-Wissen-schaftler und wichtige Förderer, die sich in außergewöhnlicherWeise um das Forschungszentrum verdient gemacht haben.DFKI-Chef Prof. Dr. Wolfgang Wahlster würdigte die herausra-gende Arbeit von Prof. Bunke: „Kollege Bunke diente mit sei-nem enormen Wissens- und Erfahrungsschatz in der Muster-erkennung nicht nur als exzellenter Mentor für unsere Förder-projekte, sondern mit seinem weitverzweigten internationalenNetzwerk auch als Botschafter des DFKI, der weltweit bei sei-

DFKI-Fellowship für Professor Horst Bunke

Insgesamt sechs DFKI-Wissenschaftler erhielten seit der Insti-tutsgründung im Jahr 1988 bereits diese bedeutende Ehrung.Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, DFKI-Chef und im Jahr 1999 alsECCAI Fellow ausgezeichnet, freut sich über die erneute Bestä-tigung: „Diese Fakten unterstreichen nochmals nachdrücklichdie Spitzenstellung von DFKI-Forschern in der KI-Forschung. Esgibt in Deutschland kein anderes Forschungszentrum, dasmehr ECCAI-Fellows aufzuweisen hat.“

Weitere Informationenwww.dfki.de/robotik

Der neue SAB-Vorsitzende Prof. Gross bedankt sich bei seinem VorgängerProf. Wahlster überreicht Prof. Bunke die Urkunde zum DFKI-Fellow

nen zahlreichen Aufenthalten an Spitzenforschungsinstitutendie Leistungen des DFKI immer positiv hervorhob.“ Im SAB be-treute Prof. Bunke 14 Projekte als Mentor, leitete 14 Beiratssit-zungen als Vorsitzender und begutachtete über 60 Projekte.Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2011 leitete der Professor derInformatik den Forschungsbereich Computer Vision und Künst-liche Intelligenz an der Universität Bern.

Prof. Dr. Markus Gross ist der neue Vorsitzende des Wissen-schaftlichen Beirats des DFKIProf. Dr. Markus Gross, SAB-Mitglied seit 2009, gilt wie sein Vor-gänger als international herausragender Wissenschaftler aufdem Gebiet der Informatik. Er ist Professor der Informatik ander Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH),Dekan des Computer Graphics Laboratory und Direktor von Dis-ney Research in Zürich.

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INDUSTRIE 4.0

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Mit einem neuartigen Forschungsverbund gehen Partner ausIndustrie und Wissenschaft die Zukunftsfelder „Automatisie-rung und Digitalisierung“ künftig gemeinsam an. Dazu schließtsich Siemens als erstes Unternehmen mit Universitäten undInstituten zu einem Forschungsverbund zusammen, der miteiner neuen ganzheitlichen Herangehensweise die bestenKompetenzen vereinen und umfassende Prozess- und System-innovationen ermöglichen soll.

Die Forschungskooperation zu „Automatisierung und Digitali-sierung“ mit den Partnern Technische Universität München(TUM), Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU),Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit(AISEC) und DFKI startete im Juli 2014. Innerhalb des Verbundesarbeiten die Forscher künftig gemeinsam an Software undTechnologien für die Automatisierung und Digitalisierung derIndustrie sowie an den Themen Internet der Dinge, Cloud-Lö-sungen, IT Sicherheit und Smart Data.

Die Forschungsergebnisse des Campus „Automatisierung undDigitalisierung“ sollen in weiteren Schritten bis zur Marktreifegebracht werden. Der Forschungsverbund ist bei seinen öffent-lichen internationalen Projekten offen für Partner aus aller Welt,was ihn sowohl für Unternehmen wie für Universitäten und In-stitute hochattraktiv macht. Gleichzeitig sind umfangreicheDoktoranden- und Post-Doc-Programme geplant, in denen biszu 100 Doktoranden gemeinsam ausgebildet werden sollen.

An innovativen Konzepten für die Produktion in der digitalenWirtschaft forscht das DFKI bereits seit längerem. „Mit Indu-strie 4.0 hält das Internet der Dinge Einzug in die Fabriken. DasDFKI hat die wissenschaftlichen Grundlagen für Industrie 4.0mitgeprägt und in seiner Smart Factory erstmals im Labor prak-tisch demonstriert“, so Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, CEO desDFKI und einer der Initiatoren von Industrie 4.0. „Nur zusam-men mit führenden Industriepartnern wie Siemens wird es ge-lingen, nun die Voraussetzungen für die Umsetzung in den

KontaktSimon BergweilerForschungsbereich Innovative Fabriksysteme E-Mail: [email protected].: +49 631 20575 5070

Dr. Jens HaupertForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [email protected].: +49 30 23895 5319

Vertragsunterzeichnung in München: Prof. Dr. Bernd Huber (Präsident LMU), Dr. Wolfgang Heuring (Siemens-Forschungschef), Prof. Dr. Claudia Eckert(Fraunhofer AISEC), Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann (Präsident TUM), Dr. Walter Olthoff (CFO und Mitglied der Geschäftsleitung des DFKI), Klaus Helmrich(Vorstand und CTO Siemens AG)

DFKI ist Partner im Forschungsverbund Campus „Automatisierung und Digitalisierung“

Fabrikalltag zu schaffen und Deutschland zum Leitanbieter fürdie Digitalisierung der Produktion zu machen.“

Das DFKI und Siemens bearbeiten im Rahmen des Campus „Au-tomatisierung und Digitalisierung“ bereits zwei Teilprojekte.Vernetzte Produktionsprozesse und Fertigungsabläufe stellenviele technische Anforderungen an das Zusammenspiel auto-nomer cyber-physischer Fertigungsmodule, die sich ihrerseitswiederum aus vielen verschiedenen Komponenten zusammen-setzen. Das Projekt „Semantic Technologies for Future Automa-tion Systems“ widmet sich der Organisation, Steuerung undAdministration von vernetzten cyber-physischen Fertigungs-modulen und deren intern verwendeten Komponenten mittelssemantischer Technologien.

In „Technology Analysis of Digital Twin Models” geht es um dieErstellung einer virtuellen Repräsentation von Produkten. Derdigitale Zwilling übernimmt auf der Basis eines standardisier-ten semantischen Datenaustauschs die Kommunikation einesProdukts mit allen am Herstellungsprozess Beteiligten. Daskönnen die einzelnen Komponenten der cyber-physischen Fer-tigungsanlage sein, das gewählte Transportmittel, die Kühlboxim Warenlager oder auch der Mensch, der die Qualitätskon-trolle vornimmt.

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DFKI-Mitarbeiterportrait Dr. Jan Albiez

Welche Anwendungspotenziale prägen Ihre Forschungs-arbeiten?Meine Forschungsarbeiten in Bremen und jetzt in Brasilien zie-len auf den Einsatz von intelligenten Robotern in extremenUmgebungen, vornehmlich unter Wasser. Die Anwendungspo-tenziale reichen von der naturwissenschaftlichen Explorationder Ozeane bis hin zum nachhaltigen Abbau von Ressourcenim Meer. Intelligentere Robotersysteme können einen wichti-gen Beitrag dazu leisten, das System Ozean besser zu verste-hen, zu schützen und nutzbar zu machen.

Seit wann befassen Sie sich mit Künstlicher Intelligenz und wiehaben sich die KI-Verfahren seitdem entwickelt?Nach einem Praktikum zur Steuerung von Laufmaschinen lan-dete ich als studentischer Hilfswissenschaftler des Forschungs-zentrums Informatik (FZI) der Universität Karlsruhe kopfüberim Spannungsfeld Robotik und Künstliche Intelligenz. Seitdemhaben vor allem probabilistische Algorithmen Einzug in die Ro-botik-KI gehalten. Inzwischen definiert man Zustände, Abbil-dungen und Entscheidungen nicht mehr präzise, sondern lässt„Spielraum“.

Was sind die heutigen Herausforderungen und Chancen für KI-Systeme?Aus meiner Sicht ist die Robotik als Gesamtes eines der großenAnwendungsfelder der KI. Ein Roboter hat eine physische Prä-senz und agiert in einer Umgebung, was eine immense Kom-plexitätssteigerung bedeutet und die Anforderungen an dieZuverlässigkeit erhöht. Algorithmen, die es einem Roboter er-lauben zuverlässig eine Situation zu erkennen, zu analysierenund danach zu handeln, müssen erst noch entwickelt und indie Anwendung gebracht werden.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung neben Ihrer Arbeit als For-scher?Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten im Freien, bevorzugtam, auf oder im Wasser und in Begleitung meiner Kamera. Ichtauche und segle sehr gerne, beides Dinge die ich hier in Brasi-lien sehr gut machen kann.

Sehen Sie Parallelen zu Ihrer beruflichen Arbeit?Ich arbeite gerne an Projekten, die Roboter aus dem Labor inreale Umgebungen bringen, unter freien Himmel oder ins Was-ser. Die Anwendungsgebiete decken sich also mit meinen be-vorzugten Freizeitumgebungen.

An welchen Projekten arbeiten Sie zur Zeit?Ich unterstütze das Brasilianische Institut für Robotik (BIR)beim Aufbau des Bereichs Autonomie, leite den technischenTeil des ersten BIR-Projekts FlatFish und halte Vorlesungen überautonome Roboter. Ziel von FlatFish ist die Entwicklung einesautonomen Unterwasserroboters (AUV), der mit Hilfe einerDockingstation eine Offshore-Ölproduktionsanlage am Mee-resboden inspiziert und dabei selbstständig Entscheidungenfällt. Das Projekt wird in enger Kooperation mit dem RIC in Bre-men durchgeführt, wo beide Prototypen des Roboters gebautwerden.

Die Aufgaben in Salvador sind der Test und die Erprobung desAUV im Meer und die Zusammenarbeit mit dem AuftraggeberBG Group in Rio de Janeiro. Neben den hohen technischen Her-ausforderungen finde ich vor allem die enge Zusammenarbeitmit der Offshore-Industrie interessant. Gerade in diesem Be-reich kann mit Hilfe von Robotik und KI sehr viel verbessert underreicht werden.

Bei ihrem Besuch in Salvador da Bahia im Juni 2014 traf Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Vetreter des SENAI CIMATEC (Center for IntegratedManufacturing and Technology). Dr. Jan Albiez (Dritter von links) präsentierte die technisch-wissenschaftliche Kooperation des RIC mit dem Bra-zilian Institute of Robotics (BIR)

Dr. Jan Albiez ist Wissenschaftler am DFKI Robotics Innovation Center (RIC) in Bremen. Zur Zeit unterstützt er in Salvador da Bahia den Aufbau des Brazilian Institute for Robotics (BIR) nach dem Vorbild des RIC.

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KOMPAKT GEMELDET

Die Nuance Communications Deutschland GmbH hat 2014 einen Gesellschaftsanteil des DFKI erworben und wird dessen 17. In-dustriegesellschafter. Damit ergänzt das DFKI seinen renommierten Gesellschafterkreis, institutionalisiert die langjährige Pro-jektzusammenarbeit mit Nuance und erleichtert so den Transfer für Innovationen aus der Forschung in die Wirtschaft. Nuanceintensiviert die Kooperation mit der Wissenschaft und stärkt die Zukunftsperspektiven des sprachtechnologischen Produktport-folios.

Auf Initiative der Gesellschaft für Informatik e.V. hat eine Jury die Frauen und Männer ausgewählt, die für die neue Generationder digitalen Denker und Macher Deutschlands stehen. Prof. Dr. Volker Markl, Leiter des Fachgebiets Datenbanksysteme und In-formationsmanagement der TU Berlin und der Forschungsgruppe Intelligente Analytik für Massendaten am DFKI ist einer vonihnen. In ihrer Begründung hebt die Jury vor allem die Vielseitigkeit Markls hervor und würdigt nicht nur seine Forschungen aufdem Gebiet der Analyse und Verarbeitung großer Datenmengen und deren erfolgreichen Transfer in die Anwendung, sondernauch seine Beratertätigkeit für die EU-Kommission, mehrere Bundesministerien, zahlreiche Start-ups und Unternehmen zu Big Data-Fragen.

Weitere Informationenwww.digital-ist.de/aktuelles/das-sind-deutschlands-digitale-koepfe.html

Volker Markl gehört zu „Deutschlands digitalen Köpfen“

Für ihren Artikel „Swoozy – An Innovative Design of a Distributed and Gesture-based Semantic Television System“ wurden die DFKI-Wissenschaftler Simon Bergweiler und Matthieu Deru auf der 8. Internationalen Konferenz zur mobilen, allgegenwärtigen Infor-mationsverarbeitung (UBICOMM) in Rom mit einem Best Paper Award ausgezeichnet. Swoozy ist ein interaktives TV-System, dasdie Suche nach Informationen in Zusammenhang mit einer laufenden Sendung direkt über den Fernsehbildschirm ermöglicht.

Weitere Informationenwww.swoozy.de

Best Paper Award der UBICOMM für Swoozy

Auf der 40. Internationalen Konferenz „Very Large Data Bases 2014“ (VLDB2014) in Hangzhou, China, wurde das Team um Prof. Dr.Volker Markl, Leiter der Forschungsgruppe Intelligente Analytik für Massendaten, für seine Arbeit „M4: A Visualization-OrientedTime Series Data Aggregation“ mit dem Best Paper Award ausgezeichnet.

Best Paper Award für Professor Markl

Das DFKI Robotics Innovation Center und das European Space Research andTechnology Centre (ESTEC) der Europäischen Weltraumagentur ESA habenein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet, in dem sie ihre Absichtzur Zusammenarbeit in der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern undder gegenseitigen Nutzung ihrer Forschungsinfrastrukturen erklären. Außer-dem wurde während des vom Bremer Wirtschaftssenator Martin Günthnerinitiierten Delegationsbesuchs die Kooperation bei künftigen Raumfahrtfor-schungsprojekten sowie bei Feldversuchen auf irdischem Boden zur Evalua-tion neuer Weltraumtechnologien vereinbart.

DFKI und ESA unterzeichnen Erklärung zur Zusammenarbeit

Allianz für Sprachdialogsysteme der nächsten Generation –Nuance wird Gesellschafter

ESA-Direktor Franco Ongaro und DFKI-Professor Frank Kirchner (vorne rechts) unter-zeichnen im Beisein des Bremer Senators Martin Günthner die Erklärung zur Zusam-menarbeit.

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KOMPAKT GEMELDET

In Kooperation mit der europäischen Weltraumorganisation ESA veranstaltete der Regionalverband Saarbrückenam 22. Oktober den Euro Space Day im Schloss der Landeshauptstadt. Im Zentrum stand die bundesweit einmalige Kombination aus öffentlicher Live-Video-Schaltung zum deutschen Astronauten Alexander Gerst in die InternationaleRaumstation und einer Unternehmensmesse. Ziel der Veranstaltung war es, einen Impuls zu geben für die Zusammen-arbeit regionaler Unternehmen und Hochschulen mit der ESA und der Raumfahrtbranche insgesamt. Mit einem Modelldes biologisch inspirierten Laufroboters Scorpion und der Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zum Potenzial der Raum-fahrt für die nächsten Jahrzehnte stellte das DFKI sein Robotics Innovation Center am Standort Bremen vor.

Euro Space Day – Potenziale der europäischen Raumfahrt für Saar-Lor-Lux

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Lange Nacht der Industrie in Saarbrücken und KaiserslauternAm 16. Oktober 2014 öffnete das DFKI am Standort Saarbrücken seine Pforten für die „Lange Nacht der Industrie“ undpräsentierte der interessierten Öffentlichkeit prototypische und produktionsnahe Systeme mit starkem Alltagsbezug.Am 6. November findet die „Lange Nacht der Industrie“ in Kaiserslautern statt, bei der neben Augmented Reality-Technologien, digitalen Stiften und elektronischem Papier die SmartFactoryKL-Demonstrationsanlage für Industrie 4.0-kompatible, dezentrale und modular anpassbare Fertigungsprozesse gezeigt wird.

Weitere Informationenwww.langenachtderindustrie.de

International Symposium on Pervasive Displays 2015 am DFKI in SaarbrückenVom 10. bis 12. Juni 2015 findet das vierte „International Symposium on Pervasive Displays“ (PerDis) am DFKIin Saarbrücken statt. Das noch recht junge Symposium bringt Forscher aus unterschiedlichen Bereichen zu-sammen, die sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten von public und semi-public Displays be-schäftigen. 2014 fand das PerDis an der Universität von Kopenhagen, davor auf dem Google Campus inKalifornien statt. General Chairs des vierten Symposiums in Saarbrücken werden Prof. Dr. Antonio Krüger undDr. Sven Gehring vom Innovative Retail Lab des DFKI sein.

Weitere Informationen:http://pervasivedisplays.org/2015, [email protected]

Mit großer Mehrheit wurde der Unternehmenssprecher des DFKI im Anschluss an die 3. DGI-Konferenz im Mai 2014 vonder Mitgliederversammlung zum Nachfolger von Prof. Dr. Stefan Gradmann gewählt.

Weitere Informationenwww.dgi-info.de

Reinhard Karger neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Information und Wissen (DGI)

Vorstand der DGI: Reinhard Karger, Barbara Reißland, Clemens Weins, Elgin Jakisch, Dr. Luzian Weisel, Peter Genth. Nicht im Bild: Matthias Staab, Prof. Stefan Gradmann, Alexander Botte

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Forschungsbereich ASR stellte Industrievertretern aus dem Maschinen- und Anlagenbau die neuesten Visualisierungstrends vor

Die 7. Fachsitzung des Arbeitskreises Messen und Marketing der VDMA-Fachverbände Antriebs- und Fluidtechnik war am8. Juli 2014 Gast des DFKI-Forschungsbereichs Agenten und Simulierte Realität (ASR). Für die international operierendenVDMA-Mitgliedsunternehmen bieten aktuelle Visualisierungstechnologien aus dem DFKI einen entscheidenden Mehr-wert in zukunftsorientierten Industrie- oder Fachmessekonzepten.

Weitere Informationenhttp://viscenter.dfki.de, Kontakt: [email protected]

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Technologietransfer international prämierter Forschungsergebnisse des DFKI

Innovationsberatung und Gründungsberatung im Bereich Public-Private-Partnership (PPP)

Individuelle Konzeption, Entwicklung und Realisierung von innovativen Anwendungslösungen

Marktstudien, Gutachten, Machbarkeitsanalysen und empirische Benutzerstudien

Komponentenentwicklung mit KI-Funktionalität zur Performanzsteigerung komplexer Softwaresysteme

Wissenschaftliche Beratung bei der Auswahl und Einführung von komplexen Softwarelösungen

Implementierung, Wartung und Pflege der vom DFKI entwickelten KI-Lösungen

Wissenschaftliche Evaluation und Benchmarking existierender oder neu entwickelter Lösungen

Anwendungsorientierte Grundlagenforschung

Unabhängige Bewertung von IT-Sicherheit und Datenschutz

Wissenschaftsbasierte Workshops, Schulung und Training

Wissenschaftliche Begleitung von Datensammlungen und deren Evaluation

Business Engineering: Prozessanalysen und -entwicklung

Wissenschaftliche Begleitung des Innovations- und Turn-around-Management

Beratung bei der strategischen und technischen Due Diligence von Unternehmen im IKT-Sektor

Technische und organisatorische Unterstützung bei der Standardisierung im IT-Bereich (u.a. W3C, ISO)

Konzeption, Aufbau und Betrieb von branchenspezifischen Living Labs

Mit mehr als 25 Jahren Erfahrungshintergrund in Forschung und Entwicklung

bietet das DFKI als international anerkanntes Exzellenzzentrum für innovative

Softwaresysteme auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI)

folgende Dienstleistungen an:

Das Dienstleistungsangebot des DFKI

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Intelligente Lösungen für die WissensgesellschaftDas Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

(DFKI) wurde 1988 als gemeinnützige Public-Private-Partnership (PPP)gegründet. Es unterhält Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken,Bremen, ein Projektbüro in Berlin und Außenstellen in Osnabrück undSt. Wendel. Das DFKI ist auf dem Gebiet innovativer Softwaretechno-logien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz dieführende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung Deutschlands.

In 15 Forschungsbereichen und Forschungsgruppen, neun Kompe-tenzzentren und sechs Living Labs werden ausgehend von anwen-dungsorientierter Grundlagenforschung Produktfunktionen, Proto-typen und patentfähige Lösungen im Bereich der Informations- undKommunikationstechnologie entwickelt. Die Finanzierung erfolgtüber Zuwendungen öffentlicher Fördermittelgeber wie der Europäi-schen Union, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi),den Bundesländern und der Deutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) sowie durch Entwicklungsaufträge aus der Industrie. Der Fort-schritt öffentlich geförderter Projekte wird zweimal jährlich durch eininternationales Expertengremium (Wissenschaftlicher Beirat) über-prüft. Im Rahmen der alle fünf Jahre stattfindenden Evaluierungdurch das BMBF wurde das DFKI 2010 erneut sehr positiv be ur teilt.

Neben den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Bremensind im DFKI-Aufsichtsrat zahlreiche namhafte deutsche und inter-nationale Hochtechnologie-Unternehmen aus einem breiten Bran-chenspektrum vertreten. Das erfolgreiche DFKI-Modell einer gemein-nützigen Public-Private-Partnership (PPP) gilt national und interna-tional als zukunftsweisende Struktur im Bereich der Spitzenfor-schung.

Das DFKI engagiert sich in zahlreichen Gremien für den Wissenschafts-und Technologiestandort Deutschland und genießt weit über Deutsch-land hinaus hohes Ansehen in der Ausbildung des wissenschaftlichenNachwuchses. Derzeit arbeiten 425 hochqualifizierte Wissenschaftler,Verwaltungsangestellte und 323 studentische Mitarbeiter aus mehrals 60 Nationen an über 300 Forschungsprojekten. Das DFKI dient alsKarrieresprungbrett für junge Wissenschaftler in Führungspositionenin der Industrie oder in die Selbstständigkeit durch Ausgründung vonUnternehmen. Mehr als 60 Mitarbeiter wurden im Laufe der Jahre alsProfessorinnen und Professoren auf Lehrstühle an Universitäten undHochschulen im In- und Ausland berufen.

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz

Gründung1988

RechtsformGemeinnützige GmbH (Public-Private-Partnership)

GeschäftsführungProf. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, VorsitzenderDr. Walter Olthoff

AufsichtsratProf. Dr. h.c. Hans-Albert Aukes, VorsitzenderDr. Susanne Reichrath, Beauftragte der Minister-präsidentin des Saarlandes für Hochschulen,Wissenschaft und Technologie, Stellvertreterin

StandorteKaiserslautern (Unternehmenssitz), Saar-brücken, Bremen, Berlin (Projektbüro). WeitereBetriebsstätten in Osnabrück und St. Wendel

GesellschafterAirbus, BMW Group Forschung und TechnikGmbH, CLAAS KGaA mbH, Daimler AG, DeutscheMesse AG, Deutsche Post AG, Deutsche TelekomAG, Empolis Information Management GmbH,Fraunhofer Gesellschaft e.V., Harting KGaA, IntelCorporation, John Deere GmbH & Co. KG, KIBGGmbH, Microsoft Deutschland GmbH, NuanceCommunications Deutschland GmbH, RICOHCompany, Ltd., SAP SE, Software AG, TechnischeUniversität Kaiserslautern, Universität Bremen,Universität des Saarlandes, VSE AG

BeteiligungenCenter for the Evaluation of Languages andTechnologies Srl (CELCT), Trento - Graphics-Media.net GmbH, Kaiserslautern - Ground TruthRobotics GmbH, Bremen - SemVox GmbH, Saar-brücken - Yocoy Technologies GmbH, Berlin

KontaktReinhard Karger, M. A.Unternehmenssprecher E-Mail: [email protected] I Tel.: +49 681 85775 5253www.dfki.de

Standort Kaiserslautern Standort Saarbrücken Standort Bremen

Unternehmensprofil

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Projektbüro Berlin

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Forschung und Entwicklung

Internationaler Wissenschaftlicher BeiratHalbjährliche Evaluierung öffentlich geförderter Projekte

Prof. Dr. Markus Gross, ETH Zürich, Schweiz Vorsitzender

SpitzenforschungDas DFKI ist als einziges deutsches Informatikinstitut anallen drei führenden Spitzenforschungsclustern beteiligt

DFG-Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“BMBF-Spitzencluster „Softwareinnovationen für das digitale Unternehmen“European Institute of Innovation and Technology - Information and Communication Technology Labs (EIT ICT Labs)

Networks of ExcellenceDas DFKI ist derzeit in vier europäischen Networks of Excellence als Koordinator oder Kernpartner eingebunden

NachwuchsförderprogrammGründungsmitglied und Kernpartner des Academy Cubeund des Software Campus zur Förderung des Nachwuchsesan Führungskräften in der IT-Industrie

Berufungen auf Professorenstellen Mehr als 60 ehemalige Mitarbeiter des DFKI wurden als Pro-fessorinnen und Professoren auf Lehrstühle an Universitä-ten und Hochschulen im In- und Ausland berufen

Spin-offsMehr als 60 Ausgründungen haben etwa 1.700 hochquali-fizierte Arbeitsplätze geschaffen

Aktuelle Kennzahlen

Finanzvolumen 201338,2 Mio. Euro

Bilanzsumme 2013123,2 Mio. Euro

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter425 hauptberufliche Mitarbeiter, 323 studentische Mitarbeiter

Wissenschaftliche Exzellenz und Transfer

Durch seine wissenschaftlichen Direktoren ist das DFKI inzahlreichen Gremien und Akademien vertreten

Wissenschaftliche und politische Leitgremien Forschungsunion der Bundesregierung, Feldafinger Kreis,Münchner Kreis, Advisory Board des Future Internet Public-Private Partnership Programme der Europäischen Union (FI-PPP), Koordination der Europäischen Allianz MultilingualEurope Technology Alliance (META-NET), Vorstand des Inter-national Computer Science Institute in Berkeley, Präsidiumder Gesellschaft für Informatik, National Institute of Infor-matics (NII, Tokio), u.a.

Gremien der WirtschaftInternational SAP Research Advisory Board, GovernanceBoard Intel Visual Computing Institute, Advisory Board NECComputers and Communication Innovation Research Lab, u.a.

Wissenschaftliche AkademienKöniglich Schwedische Akademie der Wissenschaften, Deut-sche Nationalakademie Leopoldina, Berlin-Brandenbur-gische Akademie der Wissenschaften, Akademie der Wissen- schaften und Literatur, Deutsche Akademie der Technikwis-senschaften, European Academy of Sciences, u.a.

Gremien und Akademien

News 2_2014 I © DFKI 27Stand 17.10.2014

Forschungsbereiche und Forschungsgruppen

Standort KaiserslauternProf. Dr. Prof. h.c. Andreas Dengel: WissensmanagementProf. Dr. Paul Lukowicz: Eingebettete Intelligenz Prof. Dr.-Ing. Hans Schotten: Intelligente NetzeProf. Dr. Didier Stricker: Erweiterte Realität Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Detlef Zühlke: Innovative Fabriksysteme

Standort SaarbrückenProf. Dr. Josef van Genabith:Multilinguale TechnologienProf. Dr. Antonio Krüger:Innovative Retail Laboratory, St. WendelProf. Dr. Peter Loos: Institut für Wirtschaftsinformatik Prof. Dr. Philipp Slusallek:Agenten und Simulierte Realität Prof. Dr. Hans Uszkoreit:Sprachtechnologie Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster:Intelligente Benutzerschnittstellen

Standort BremenProf. Dr. Rolf Drechsler:Cyber-Physical Systems Prof. Dr. Frank Kirchner:Robotics Innovation Center Prof. Dr. Joachim Hertzberg:Robotics Innovation Center, Außenstelle Osnabrück

Projektbüro BerlinProf. Dr. Volker Markl: Intelligente Analytik für MassendatenProjekte und Kooperationen in der Hauptstadtregion

Living Labs Innovative Technologien in durchgängigen Anwendungs-szenarien testen, evaluieren und demonstrierenAdvanced Driver Assistance Systems Living Lab, Bremen Ambient Assisted Living Lab, Innovative Retail Lab, RoboticsExploration Lab, Smart City Living Lab, Smart Factory Lab

KompetenzzentrenForschungsaktivitäten bündeln und koordinierenAmbient Assisted Living, Case-Based Reasoning, Computatio-nal Culture, Human-Centered Visualization, Multimedia Ana-lysis & Data Mining, Semantic Web, Sichere Systeme, Sprach-technologie, Virtuelles Büro der Zukunft

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Intelligente Lösungen für die Wissensgesellschaft

Standort Kaiserslautern

Trippstadter Straße 122

D-67663 Kaiserslautern

Tel.: +49 631 20575 0

www.dfki.de | [email protected]

Standort Saarbrücken

Campus D 3 2

D-66123 Saarbrücken

Tel.: +49 681 85775 0

Standort Bremen

Robert-Hooke-Straße 1

D-28359 Bremen

Tel.: +49 421 17845 0

Knowledge & Innovation Community

EIT ICT Labs

Wissensmanagement und Dokumentanalyse

Virtuelle Welten und 3D-Internet

E-Learning und E-Government

Entwicklung beweisbar korrekter Software

Industrie 4.0 und Innovative Fabriksysteme

Smart City-Technologien und Intelligente Netze

Informationsextraktion aus Textdokumenten

Intelligentes Webretrieval und Web Services

Multi-Agentensysteme und Agententechnologie

Multimodale Benutzerschnittstellen und Sprachverstehen

Visual Computing und Augmented Vision

Mobile Robotersysteme

Einkaufsassistenz und intelligente Logistik

Semantische Produktgedächtnisse

Sichere kognitive Systeme und Intelligente Sicherheitslösungen

Smart Data – Intelligente Analytik für Massendaten

Ambient Intelligence und Assisted Living

Fahrerassistenzsysteme und Car2X-Kommunikation

Cyber-Physische Systeme

Multilinguale Technologien

Wearable Computing

DEENNNOVATION

W CHSTUMDie Hightech-Strategie für Deutschland

DFKI erfo

Te

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