karate - das grose lehrbuch-1

8/16/2019 Karate - Das Grose Lehrbuch-1

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Tü r ge nS e y d

K R

Dieses

udt

is t

fremdartig

und

nicht alltäglich. Ich gest

der

Begriff Lehrbuch unsympathisch ist -

sich mit

der

Vorstellung

erhobener

Zeigefin

weiliger Tabellen.

Wenn

es

Ihnen

ähnlich. g

uns im runde

bereits einig.

Zunächst

machen

wir

es

uns

einmal gan

rücken die Sessel

an den

Klubtisch

und

- se

lich Sie

dürfen mir ruhig

ein Glas einschenk


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Alle Rechte einschließlich des auszugsweisen Nachdrucks

und

der fotomechanischen Wiedergabe vorbehalten.

© 96 :

THEOFRIED KRATSCHMER VERLAG

Bad Homburg v. d. H.

Umschlag und Illustrationen: Jürgen Seydel

Gesamtherstellung:

Druckerei RoIf Sänger Bad Homburg v. d H.

I N H ALT

Japanische Selbstverteidigung

Lehrgang

Die Grundstellungen . . . . . . . . . . .

Heis6ku Tachi

Hachiji Tachi

r uß

Kiba Tachi

Zenkutsu Tachl

Kokiltsu Tachl . . . . . . . . . . .

Neko Ashi Tachl

H Die Gehschule . . . . . . . . . . . . .

2 Lehrgang

III.

Die Faust als Waffe

Seiken Ch6ku Tsuki

Gyaku Tsuki

Dde Uke

IV Fußtechnik

Mae Geri . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Yoko Geri

Ushiro Geri . . . . . . . . . . . . . . .

übungseinteilung


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apan i s c h e e l b s t v e r te i d i gung

Ich

dar f Ihnen Her rn Tashiro

vorstellen, meinen japa

nischen Freund

und

Berater.

Herr

Tashiro,

würden

Sie unserem Schüler einmal er

klären, was Karate bedeutet?/I

/lKara heißt nackt, leer.

Te

bedeutet

Hand

oder Hände.

Kara-Te

is t

die Kunst , die

Hände

als natürliche

Waffen

zu

gebrauchen. Sprechen Sie es bitte Ka-ra.a-tee aus.

Die Kunst kommt

aus

China

und

ist

sehr

alt.

Im

Mittel

alter gelangte sie nach Okimlwa, einer japanischen Insel

zwischen Kyushu

und

Formosa,

wo

sie

zu

jener gefürch

teten, unheimlichen Geheimtechnik der

Notwehr

ent

wickelt wurde, die bis

vor kurzem

bei uns

Okinawa-Te

hieß. In

Japan

selbst gibt es Karate erst sei t etwa vierzig

Jahren./I

Ich

habe

gehört,

daß

Karateleute

in

Japan

bis

zum

letz

ten

Krieg polizeilich regis tr iert waren, sozusagen als

,Waffenträger .

Daß

man einen respektvollen Bogen um

sie machte./I

Gewiß. Karate-Experten

können Hände

Ellbogen und

Füße als tödliche

Waffen

gebrauchen. Die Gliedmaßen

sind so gehärte t, daß sie

starke

Bretter

zu

spalten ver

mögen./I

Das

gäbe prächtige Varietenummern./I

Mag

sein.

Aber

unsere

Auffassungen

w

etwas

ab.

Welche

Arten der

Selbstverteidigung

gi

Karate?/I

Am bekanntesten ist wohl das

Judo. Es

wu

siebzig

Jahren von

Jigoro Kano aus

dem

Jitsu] (Dschu-dschiz) entwickelt, ein ,entschä

das gefahrlose

Wettkämpfe

erlaubt./I

,Wenn ich Sie richtig verstehe, gehört demn

nur

bedingt

zur

Selbstverteidigung?

Der Sinn

des Judo liegt

auf

einer

anderen

Judo ist aus Juji tsu hervorgegangen

und

sprechende Merkmale auf. Die Grundbegr

wehr

sind jedem Judomeister

bekannt.

Gibt

es

in

Japan ausgesprochene Jujitsu-Sc

Nicht

mehr unter

diesem Namen. Jigoro

das Juj itsu noch

kurz vor dem Aussterbe

.großen Schulen studieren.

Der

von

ihm

Kodokan, die japanische Judozentrale,

ha

Zeit ein System moderner Selbstverteidigun

das vielleicht die Tradition des alten Jujitsu

leben läßt. Die

bekannteste

Form des

heu

is t

das Aikido (A-iki-d6)

von

Meister Uesh

elegante

und

geschmeidige Technik, die vie

gefunden

hat in- und außerhalb

Japans.


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Aber diese Techniken verlangen einen guten Lehrer und

ständiges üben.

gibt

zu viele einzelne

Abwehrformen

- mi t all ihren Varianten

weit

über tausend.

Wie

urteilen

Sie

über

das in Europa gelehrte

Jujitsu?

Viele

Abwehrformen kommen

aus Japan.

Aber

sie

ent-

stammen verschiedenen Schulen. Sie wurden durchein

andergeworfen und mit

eigenen

Zutaten ergänzt.

Sie meinen also, daß zusammenhanglose, halbverstan-

dene Abwehren

im

europäischen

Jujitsu

gelehrt werden?

Ich will nicht so hart kritisieren. Aber es ist doch

sehr

schwierig, ohne festes System

einen

Europäer zu unter -

richten. Und noch schwieriger

is t

es , das Erlernte

ohne

ständige Wiederholungs

übungen frisch

zu

erhalten.

Wie

urteilen

Sie

aus

dieser Schau über das Karate?

Glauben

Sie,

daß einem Abendländer mit

Karate

besser

gedient

ist?

Es

is t

sicher,

daß ein

Nichtjapaner mit

Karate weiter

kommt als

mit anderen

Selbstverteidigungstechniken. Als

Europäer

suchen Sie die Methodik, das fes tumrissene

Programm. Im

Karate

finden

Sie es leichter als

im Jujitsu

oder im Aikido. Allerdings verlangt die Fremdartigkeit

der Technik ein eingehendes und beharrliches Studium.

Sie kommen immer

nu r

schrittweise vorwärts

un d

dürfen

nicht gleich die

Geduld

verlieren.

Das

Sensationelle -

wenn ich diesen

Ausdruck

gebrauchen d

nicht in einer Tricktechnik, sondern in de

Bewegungen. Diese

Perfektion

läßt sich

auf morgen erreichen.

Diese sehr vorsichtige Formulierung von

zeigt unter anderem, daß es kaum inte

aus dem Karat e

gibt. Ein e leganter

Judo

rechtzeitiger und geschickter

Auslösung

d

begeisternde Aufnahmen ergeben. Die

geschmeidigen und

kraftvollen

Bewegu

lassen sich hingegen ebenso schlecht im

wie Einze lphasen aus

dem Bodenkamp

bleibt

dem

Film vorbehalten, denn

ein

wegungen

wirken auf dem Durchschnitt

sie außergewöhnlich sind.

Das

heutige Karate hat, ähnlich wie

sportliche Seite.

Herr Tashiro nickt zustimmend.

Sie denken an die Umwandlung des Kar

Funakoshi

Gi-tschfn Fu-na-ko-schf)? Ge

Karate reformiert, er ha t es

in

ein festes

und die Möglichkeit

gefahrloser

Wettkäm

Er

war

es auch, der im ersten Weltkrieg

Japan brachte. Aber es is t doch

ein

Un


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Auffassung zwischen Judo- und Karate-Turnieren, auch

in

der Technik. Das Karate verliert selbst im harmlosen

W ettkampf nicht den Charakter

der realistischen letzten

Konsequenz. Gemeinsam is t beiden, daß sie im Wett-

kampf

nicht das Ziel, sondern ein Mittel zum Ziel sehen;

zur körperlichen, aber auch zur geistigen Meisterung

des Ichs.

Eine Meisterschaft des körperl ichen

und

s e e l i s ~ e i l

Gleichgewichts.

Der

Vergleich

is t

sehr schön. Das Gleichgewicht steht

immer im Mittelpunkt. Verliere ich die Kontrolle über

mein Gleichgewicht, so

bin

ich bereits besiegt. Versucht

jemand,

mein Gleichgewicht zu stören,

so

zwingt

er

mich

zu Gegenmaßnahmen. Das ist die einfachste Erklärung

fü r

jede Form der Selbstverteidigung oder der Notwehr.

Karate

und

Aikido sind rein defensiv.

Jeder böswillige Angreifer wird, besonders

wenn er vor -

sätzl ich handelt , zu bequemeren

Waffen

greifen: zur

Pistole, zum Messer, zum Schraubenschlüssel oder zum

Schlagring. Daß einer eine Verteidigungstechnik lernt,

um anzugreifen, erscheintmir unglaubwürdig.

ünf

inut n

apanisch

Es

ha t

sich eingebürgert,

auf

allen Lehrgängen die wich

tigsten Begriffe in der Originalsprache zu nennen, weil

die Spezialbezeichnungen im Wörterbuch

Bezeichnungen lassen sich einfach nicht ü

kommt

dann

zu Wortbildungen wie Roll

würgen (Y6ko-Juji-Jfme) und ähnliche.

Herr Tashiro wenn Sie uns kurz

und

u

einige Erläuterungen zur japanischen Sp

könnten. Die Fremdwörter

werden sonst zu

Wörter

die Sie

oft hören

oder geschriebe

gen

sich von selbst ein.

Um Fehler in der Sprache zu vermeiden,

keine Silbe übermäßig - das heißt, sprechen

etwa gleich lang.

Die Aussprache

is t

einfach, doch finden Sie

schrift meist die englische Schreibart: sh fü

Wenn

Sie Englisch können bedarf es

kaum

ren

Erklärung.

Die Vokale oder Se lbs tlaute werden, auch

aufeinander folgen, immer getrennt gespro

= ka-e-schi, Keiko = ke-i-ko, Tomoe = t6

Wie Sie sehen, ist unsere Sprache recht einfa

das Sprechen anbetrifft.

Recht herzlichen Dank Herr Tashiro. Da

unsere Zwecke vollauf.

Wir

würden uns freu


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uns bald wieder besuchen würden. Vielen ank und auf

Wiedersehen - Oki-ni-arigat6, sayomira.

Mata-omeni-kakarimash6- auf

baldiges Wiedersehen

Aus den Tiefen des Kleiderschranks

Was Sie da säuberlich vor mir aufgebaut haben, ist

durchaus brauchbar für das Training . Sppr those oder

Trikot als auch der trotz hohen Alters von den ott en

verschont gebliebene Trainingsanzug. aß beengende

Kleidungsstücke unzweckmäßig für unser Karate sind,

haben Sie instinktiv erkannt.

In den Karateclubs tragen die Mitglieder besondere

nzüge

aus kräft igem

weißem

Drell.

Sie sind

nach japanischem

Muster gefertigt und haben sich al len

nforderungen

ge

wachsen

gezeigt.

Das Karategi, auch Qbungsbekleidung oder

Keikogi genannt, besteht aus Jacke, Hose und Gürtel. Wie

im Judo, so zeigt auch

im

Karate die Gürtelfarbe den Stand

des Schülers an -

soweit

er

aktiv

einem Club angehört.

gibt sechs yu oder Schülergrade:

vom

sechsten bis

zum

vierten Kyu wird ein weißer Gürtel, vom dritten bis

zum

ersten Kyu ein brauner Gürtel getragen. ie Schülergrade

beginnen mit dem sechsten Kyu. Der bstand zwischen den

Prüfungen beträgt in der Regel ein halbes Jahr.

Die

schwarzen Gürtel weisen den Meister aus.

Im

Karate

gibt

es fünf

Dan- oder Meisterstufen.

Sie

beginnen mit

dem

ersten Dan Sh6dan und finden ihren ruhmreichen Abschluß

mi t dem

fünften

Dan G6dan . ie obe

den b isher - neidlos anerkannt und

lediglich den Japanern

im

Karate zugesp

sagt einigen, denn die Voraussetzungen f

ten oder fünften Dan machen einen Mann

Sowohl die Gürtelfarben als auch die Jac

etwas abweichend von den im Judo üblich

ein wenig

kürzer

und leichter, da sie n

Zerreißproben eines Judowurfes ausstehen

Diese Probleme berühren uns eigentlich n

es sich l l ~ r i n g s

herausstellen, daß Ihr

noch Ihrem Jüngsten paßt oder Ihrem

Nichtgewünschtes bitte streichen , so mö

Karategi empfehlen:

es

ist billiger als

der mittleren Preislage

und

weitaus zwec

Training.

en Bezugsnachweis erteilt jed

Karate-Akademie, Bad Homburg, UrseIer

Die große Ungeduld

Als junger Rekrut erlebte ich, wie di

unserer Batterie vom Einmeterbret t

springen mußten. Zwar standen die R

bereit, aber es hieß grausam

und

une

oder ersauf

Ihnen steht kein Rettungsschwimmer

genau, wieviel Fehler der Anfänger m


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natürlich. h weiß auch wie s eh r ein Schüler da ra uf

brennt möglichst b ld in Aktion zu treten.· Und d sind

Konzessionen notwendig.

Sie h ben bis hierher die sogenannte Einleitung verdaut.

Eine Konzession der Höflichkeit Ihrerseits denn Einlei

tungen sind langweilig. h h ab e b er ei ts eine Reihe v on

Konzessionen gemacht und mache weitere: um Sie nicht

zu ermüden

und

um

dem mich böse anblickenden Ver

leger zu beweisen daß Karate kein kluges Spazieren

schwätzen ist. Schenken wir

uns

weitere einführende Er

klärungen und schenken wir uns auch die besonderen

Freiübungen die einem Karatetraining vorangehen

i h werde sie später bringen.

Sie h ab en Tische und Stühle beiseite geschoben das

Fenster geöffnet die übungskleidung angezogen und

zittern vor Tatendrang.

ie

Grun ds te l lung en

Shi-zei Ashi-no-Tachi

n soll mit dem Einfachen b eg inn en. U

Schwierigkeiten dort suchen wo sie perm

Zum Beispiel hier.

s ist eigentlich eine feine Sache daß wir kei

Tatami brauchen. So eine Matte

mit

aberde

über zweitausend Mark.

Uns genügt ein glatter Boden - Rasen Par

oder eine andere der vielen Sorten neuzei

belages: nicht zu rauh nicht zu glatt. Bei Hol

wir nur darauf achten d ß sich keine Splitter

Denn wir üben barfuß.

Im inter

ist ein Te

genehm - solange er sich nicht verschiebt. W

fuß üben? Um dem Fuß dem Boden und dem

Gefallen

zu

tun.

Vor dem Training

Daß Sie vor dem Training nicht zu üppig fr

stücken sagt Ihnen gewiß Ihre innere Stimm

Armbanduhr ablegen sollen? Ach ja bitte.

Im

Uhr und Ihres sportlichen Aussehens. Sehr sch

Sie vor dem aben die Toilette auf - das

voller Blase ist gesundheitsschädlich.


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1 Heisoku Tami

Che-i-sso-ku Da-vschi

Ein schwieriges

Wort

fü r

eine simple Sache: es bezeichnet

die Stellung

mit

geschlossenen Füßen, wobei die

Fuß -

innenkanten beieinander

liegen.

Diese Stellung

ist für

einige

Vorübungen

gedacht.

Schultern

und

Beine

sind

ganz

locker.

De r

Blick frei

geradeaus.

Die

Arme

lassen

wir mit

geschlossenen Fäusten

an der

Seite

herabhängen.

Sie liegen nicht dicht

am

Körper

an

sondern sind

etwas

abgespreizt

-

etwa 50

als

hielten

wir

die

Griffe

eines Schubkarrens. Kommen Sie mit?

Ich

bringe

vorsichtshalber Skizze

und

Bild.

HEISOKU·T CHI


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2 Hachiji Tachi

Cha-tschi-dschi Da-tschi

Diesmal stehen die Füße schulterbreit au

Fußspitzen leicht

auswärts

gedreht.

Die Knie drücken

wir nun etwas

durch,

abe

lassen wir wiederum

zwang

os herabfallen

Die

Arm

und

Fausthaltung ist

chara

Karate: wie Sie

auf

dem Bild sehen, sind

Körpermitte hin genommen. Die Fäuste

h

Faustbreit vom Körper ab der Handrüc

vorn.

Hachiji-Tachi is t dIe Ausgangsstellung

fü r

geschrittenen

übungen

mit oder ohne Part

H HIJI·T HI


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er Gruß

as jetzt folgt, ist als Randbemerkung anzusehen. Niemand

verlangt von Ihnen, wie ein Japaner zu grüßen falls Sie

nicht eines Tages der Ehrgeiz packt u

beitreten. Dort allerdings gc lört der

vor und nach dem üben wird bmeVer

oder Trainer gemacht. Desgleichen,

zum üben oder zum ampf aufford

später

von ihm

trennen.

Diese kleine Geste der Höflichkeit sie

sie nicht in einen devoten Bückling au

Machen Sie in einem Dojo Do-ds

Karate-

und

Judoleute ihren übungs

ler, die Hände beim Gruß flach nebe

zu

halten. Sie haben das schon

au

waren es

bestimmt

ein paar Geish

Japan grüßen

nur

die Frauen auf

legen die Hände seitlich an, ganz lo

R TSU·R


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RITSU·REI

ZWISCHEN

K R TE·P RTNERN

Verneigung mit hinabgleiten können. Die Ve

meist knapp,

opf und

Oberkörper werden lei

geneigt, der Blick begegnet dem

zu

Grüßende

bilden einen

Winkel von

etwa

Grad.

m

Karate-Dojo sehen Sie noch eine weitere

- in der oben geschilderten Hachiji-Tachi. i s

ist weniger förmlich, hat dafür aber eine krieg

so

grüßen sich die Kämpfer

vo r und n h

dem

dem Partner-Kampftraining.

Die japanische Bezeichnung für den Gruß im St

ei

Ri-zu Re-i .


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Z REI

Za-Rei (Sa-Re-i), die Verbeugung knienden

Sitz

werden

Sie selten erleben; es ist die feierliche Form der Begrüßung.

Bei

Za-Rei

kniet

man mi t

leicht

geöffneten

Oberschenkeln

die Knie

etwa

zwei Faustbreit auseinander au f

dem

Boden.

Der Oberkörper i st kerzengerade aufgerichte t, die Hände

ruhen flach au f den Schenkeln.

Man sitzt au f den Fersen, das heißt, die Füße sind neben

einander flad ausgestreckt, Fußrücken

zum

Boden, Fußsohle

aufwärts.

Zum

Gruß werden die Hände leicht e inwärts geste ll t, etwa

20 Zentimeter vor den Knien au f

dem

Boden

aufgesetzt

und

der Oberkörper nach vorn geneigt für sportentwöhnte

Mitteleuropäer

etwas schwierig , da die vier Buchstaben auf

den Fersen bleiben.

In den Karate-Dojo wird dieser Gru

dit ioneller SamurtH-Art (Ssa-mu-ra-

berührt

den

Boden, und die

Nase

tau

Ausschnitt

den die aneinanderliege

Zeigefinger und Daumen freilassen.

Das oben geschilderte Knien, Tai-Za

möchte ich Ihnen empfehlen: es is t ein

um

zu

innerer und äußerer Ruhe

z

strengenden

übungen nach Aufregu

Konzentration. Bereits nach wenigen

wohltuende entspannende Ruhe. Atm

Erholungsübung

ganz ruhig, schließ

wenig , lassen Sie die Gedanken

du

nachzuhängen.

Wahrsd einlich wissen Sie mit

dem

G

aber die Entspannung im Knien , da

Energie und das Abstoßen drückend

hemmt jeden Anflug von Nervositä

legentlich 'ohne Vorurteil aus.

Und

somit könnte aud diese folklo

in die strengen Bräud e des Osten

für ieabwerfen.


14/85


15/85

Nidlt

sehen

und

dodl glauben ist etwas viel verlangt, gewiß.

Aber je

öfter Sie die Stellung ausprobieren, desto eher ge

wöhnen

sidl

die Muskeln daran, desto sdlneller geht es bei

Ihnen vorwärts.

Eine niederträdltige Gbung zur Stärkung und Kräftigung der

Obersdlenkelmuskulatur: Hände ausgestreckt nadl vorn,

in

Vorhalte ,

mit

einem Ruck in die tiefste Stellung taudlen,

langsam hodlridlten, wiederholen. Zehn-, zwanzigmal. Gber

treiben Sie die Gbung nidlt zu Beginn Sie erwisdlen sonst

den sdlönsten Muskelkater Ihres Lebens.

Idl

spredle aus

bitterer Erfahrung:

es

passierte mir einmal, daß

idl

bereits

wenige Minuten später Beine

wie

Blei hatte

und zwei

Tage

lang budlstäblidl krodl.

Eine weitere Warnung: keine heftigen Bewegungen ohne vor

heriges Erwärmen der Muskeln durdl intensive Freiübungen.

Besonders in der kalten Jahreszeit besteht die Gefahr, daß

ein

Muskel

soldl einen Heldenstart übelnimmt. Das gil t

für alle sdlnellen Bewegungen im Karate.

Kurze Wiederholung: der Oberkörper

steht

völlig senk

recht, die Knie sind nach

außen

gedrückt, die Füße leicht

einwärts gestellt. Je glatter der Boden, desto vergnügter

drehen sich die Zehen auswär ts. Halten Sie Ihre Füße

im Auge und verhindern Sie jede Sabotage gewohnheits

träger Glieder Die Arme dürfen Sie nebeneinander vor

dem Leib niederhängen lassen, wobei Sie die Hände zu

Fäusten schließen. Brust heraus

und

Kopf hoch

Diese Gbung und die hierdurdl er

tiefer Stellung is t unter anderm für

die Judoleute in Fadlkreisen genann

uns

kommt

nodl hinzu, daß

die

s

Muskelkräftigung die Voraussetzun

gungen sdlafft.

Am

Rande sei vermerkt, daß die

ich schräg zum Angreifer stehe, S6

Da-tschi) genannt wird. Ich führe

lung auf, da sie lediglich als Varia

Um die Stellungen Heis6ko-Tadli u

men, wird in Zukunft nur der lin

redlte bleibt stehen.

Zenkutsu-Tachi Sen-ku-zu Da

Befreunden Sie

sidl

mit

dem Gedank

widltige Stellung erst nadl längere

Muskelsdlmerzen mehr bereitet. K

nur im übertragenen Sinn; es

is t

e

ständig versdliebenden Steindlen: w

sind, daß zwei Steindlen an der rid

rutsdlen Sie beim Versudl, die nädl

werden

es

merken.

Die seitliche Entfernung der Füße

breite. Der vordere Fuß is t leich

hintere Fuß

ruht

fest

auf

dem B


16/85

möglichst nach vom. Der hintere Fuß ha t die bedauer-

liche Neigung immer seitlich wegzurutschen. Und zeigen

die Zehen schön nach vorn dann möchte die Ferse

in

die

Höhe. Je weiter Sie den Schritt nehmen er soll e twa

zwei Schulterbreiten also bis

Zentimeter messen

desto schmerzhafter wird die Muskelspannung für

Anfänger.

Wenn

Sie wollen

können

Sie sich Ihre Schrittlänge

und

Schrittweite auf dem Boden markieren oder sich ein Band

schneiden das Ihnen gleich sagt wie weit die Entfernung

von Zeh zu Zeh sein muß.

ZENKUTSU·T HI


17/85

Alle

Anfänger

machen

den

Schritt

zu

klein weil es ein-

facher geht und nicht weh tut. Sobald Sie nämlich in die-

ser Stellung den

Oberkörper

senken das hintere Bein

kraftvoll durchdrücken

und

das vordere Bein soweit

beugen

daß

Ihr Knie auf gleicher Höhe

mit den

Zehen

is t

lotrecht

über ihnen

dann

Sie

merken

es nicht

wahr?

Ein zu großer Schritt ist allerdings auch nicht zu empfeh-

len: Sie wollen sich ja nicht in dieser Stellung pensionie-

ren lassen sondern baldmöglich vorschnellen zur Seite

springen oder sonst eine

Veränderung

vornehmen -

sobald

wir

etwas weiter sind.

Das Körpergewicht is t fast gleichmäßig auf beide Füße

verteilt mit 6 Prozent auf dem vorderen und 4 Prozent

auf

dem

hinteren

Fuß.

Ihr Oberkörper

i st zwar t ief ge-

senkt bleibt jedoch völl ig gerade: aufrecht wie Ander-

sens Zinnsoldat.

Unter

Garan tie machen Sie e inige oder sogar alle h ier

auf-

gezeigten Fehler

der vordere Fuß zeigt nicht einwärts

die Zehen des

hinteren

Fußes zeigen seitwärts statt s hräg

nach vorn

die Ferse des hinteren Fußes ist angehoben

die tellung ist nicht tief genug

das hintere Bein ist nicht ganz durchged

das Körpergewicht li egt nicht in der

Füßen


18/85

der Oberkörper is t nicht aufgerichtet, er neigt sich vor oder

er lehnt nach hinten,

der Blide haftet

am

Boden,

das Kinn ist nicht angezogen.

Reicht das? Ich kann Sie beruhigen: die Praxis hat gezeigt ,

daß alle Anfänger schief stehen, mi t erheblicher Vorwärts-

oder Rüdewärtslage, schie fgehaltenem Kopf, gesenktem

Blide - von den Füßen gar nicht zu reden.

Betrachten Sie sehr genau die Bilder, kontrol lieren Sie

Ihre altung

of t

im

Spiegel der Spiegel gehört zum

Inventar eines Karate-Dojo . Schauen Sie vor allen Din

gen nicht so oft zu Boden, es wird leicht zu einer schlei

chenden Gewohnheit.

ohin

Sie mit den Armen sollen?

Lassen Sie sie zwanglos seitlich herabhängen, mit ge

ballten,

aber

nicht festgeschlossenen Fäusten. Die Stel

lung soll trotz schwieriger Fuß-

und

Körperhaltung ganz

locker

un

entspannt sein.

Letzter Schwierigkeitsgrad: das vorgestellte Bein nach

außen drücken. Erst hierdurch bekommt

der

Körper den

erforderlichen festen Stand.

Und

eine weitere Oberprüfung:

Entspricht die seitliche Entfernung der Füße der Vor-

schrift ? Um es verständlich

zu

machen: zwei parallel durch

die Fußachsen gezogene Linien müssen knapp

sagen

wir 5

bis

4

Zentimeter, nebeneinand

Eine zu

weite

Stellung macht Sie steif und ver

Bewegungen. Eine zu enge Stellung bringt Ihr

in Gefahr.

s ist verwirrend viel für den Anfarl g. Aber hie

bereits, ob Sie

sowohl

lesen wie beobachten k

gesagt studieren können,

zu

verarbeiten wissen.

Nein, ich wil l mich nicht aufspielen , Ihnen K

drängen, Ihnen Ihren guten

Willen

und Ihre I

sprechen.

Aber

Sie müssen den

Mut

aufbringe

neuen Dingen fertigzuwerden. Sie

müssen

e

haben mit sich, mi t mir. An diesen kleinen U

nämlich exerziert. Hier lernen Sie, auf kleinste

zu achten, nichts auszulassen, nicht genial W

zen, um später in der

Wildnis

zu landen.

m

unheimlich vie l verwässert; jeder glaubt, nac

die Technik durch Selbstgebasteltes erweitern

Die Karateschule ist sehr hart und verlangt den

mit all seiner Energie,

mi t

einer besonderen Lie

arbeit, zum Selbststudium.

Ohne Verkrampfu

Innerlich gelöst

und

frei von vorgefaßten Me

den

Wert

oder Unwert des Lehrstoffs.

Wenn ich bei Ihnen sovie l voraussetze,

werd

recht stolz sein. Nun beweisen Sie aber auch, d

trauen zu Recht besteht.


19/85

ildbetr chtung

Jeder Kampfsport

hat

eine dynamische Seite, auch

d s

Karate.

Die

Erfahrung kommt nicht aus dem Lesen, sondern

einzig und allein aus der Ubung. Die Dynamik im Karate

liegt latent verborgen. Ein Karatemann st ein schlummern-

der Tiger. Entspannt, gelassen, aber stets bereit zum gefähr-

lichen Angriff. Nur der

Anfänger tanzt

aufgeregt hin

und

her

und

macht drohende Gesten Unruhe ist nicht Dynamik.

Plötzlich explodieren können, setzt inneren Gleichmut voraus.

S ie haben vielleicht schon einmal e in Gewehr in der Hand

gehabt und

kennen

den Begriff des Verreißens statt be-

dachtsam

auf

Druckpunkt zu gehen und feinfühlig den Ab-

zug durchzuziehen,

wird

ruckartig der Schuß gelöst. Der An-

fänger handelt ähnlich, r kann nicht abwarten. Teils fehlt

die innere Ruhe, teils die Sicherheit, um zuwarten zu können

bis zur l etz ten Sekunde. Und ahnungslos wird er ein Opfer

zahlreicher Täuschungsmanöver, auf die jeder Neuling her-

einfallen muß.

Ein wirklicher Gegner ist kein Hampelmann. Versetzen Sie

sich in die Rolle eines Dompteurs. Kleinigkeiten, scheinbare

Nichtigkeiten

und

kaum wahrnehmbare Andeutungen re-

gistriert r

mit

kühler Sachlichkeit

und

einem wohl dosierten

Gemisch von äußerer Ruhe und innerem Wachsein. r ver-

läßt sich auf sein Auge. Er hat beobachten gelernt. s ist

schon viel darüber geschrieben worden,

wie

umgebungsblind

und instinktlos

wir im

Laufe der Jahrhunderte geworden

sind.

Wenn

ich Ihnen wie oben eine bestimmte Stellung

erkläre,

5

kommen Sie sehr

gut

mit

die Stellung

nur

zeigen, vormachen,

5

Brief

und

Siegel drauf würden Sie

mitbekommen.

Ein

äußerst wichtiger Abschnitt uns

das Beobachtenlernen. Lernen, optisch

durch Spiegelkontrolle, später durch st

Gegenübers. Jede Sekunde findet eine

uns womöglich

zu

ständig wechseln

s

gibt keine starre Formel, was

ich

zu

wehr abläuft.

Merken Sie schon, w ie sehr Sie

mi t

aufgeschmissen sind?

Je

besser Sie beobachten können, um

schickter werden Sie später reagieren.

verlassen

sich auf

das geschriebene o

Aber

im

Kampf,

im

Ernstfall, ist man

sen.

Je

eher

Sie

das begreifen,

um

5

Veränderungen erkennen

und sich

e

Der Asiate ist

uns

hierin voraus. Im

wird kaum gesprochen oder erklär

zwungen,

mit

stets wachen

Augen

die

zu erfassen.

Je

aufmerksamer r beob

ßer st sein Gewinn, desto rascher sein

Karate ist eine Kunst , die nur in Ver

praktiziert wird. Menschen sind kei


20/85

Eine Lehnnethode die

sim auf

die Theorie

auf

das

Wort

-

also auf das Tote verlegt k ann keinen S mül er

auf

die

Dauer voranbringen Der unmittelbarste Unterrimt ist hier

der beste Ein Bum kann nur andeuten; erst die ständige

nsmauungentwickelt Ihr Empfinden für blitzsmnelle

Wem-

seI der Situationen Verlassen Sie sim deshalb

nimt auf

das

gesmriebene Wort

auf

die Smilderung der Temniken Simer

es sind notwendige Hilfen und Stützen

ber

Sie dür fen

Lesen

und

Oben

nimt

voneinander trennen Der Text der in

diesem ers ten Tei l des Lehrbumes

nom

überwiegt ist eine

Konzession an die abendländisme uffassung vomLernen

muß Sie dahin führen daß Sie Ihr ugesmulen daß Sie

beobamten und betramten lernen Jede simere Reaktion

setzt gute Beobamtungsgabe voraus Das wissen Sie

gut

wie im

Studieren Sie deshalb besonders eingehend die Bilder

und

lernen Sie aus ihnen alles alles

zu

entnehmen In den späte-

ren Folgen werden nicht

mehr

wie jetzt die Bilder erklärt

sondern dazwischenliegende Bewegungen die nur der Film

aufzeigen könnte Dieser Schritt setzt aber voraus daß Sie

möglichst schnell dahin gelangen Bilder lesen

zu

können

aus Bildern alles Wissenswerte

zu

entnehmen durch das

eingehende Studium der Bilder die Grundlage für eine spä-

tere genaue Beobachtung eventueller Angreifer zu gewinnen

Denn eins ergibt das andere Die Bildbetramtung schärft

Ihren Blick für Wesentliches öffnet Ihnen die ugen und

zwingt Sie

zu

scharfsinnigen Kombinationen

Nur

wenn die Karatepsymologie eine glücklim

Karatetechnik eingeht entwickelt die Kunst

samkeit Beobachten und Abschätzen eines

ebenso wichtig wie das Beherrschen der Abwe

diesem Sektor is t etwas Menschenkenntnis

sonst bleibt Ihr Karate steril

okutsu Tadti

Ko-ku-zu Da-tschl)

Wir

schlagen nun bereits eine schnellere Ga

im

erkläre

zu

den Zeichnungen

und

Fußskizzen

Die Fersen sind etwa zwei Schulterbreiten

entfernt und stehen auf gleicher Höhe.

Sie von Kiba-Tachf aus, drehen den rec

9 Grad

und

nehmen den Blick nach rech

den

Oberkörper

zu

stark

drehen Die Sch

annähernd über der Verbindungslinie der b

Das Gewicht wird

nun

völlig

auf

den lin

lagert, so daß etwa 2

3

des Gewichtes au

1

3

auf dem rechten Fuß ruht . Der linke

steht in einem Winkel von 9 Grad zum K

Sie einen Stab

unter

die linke Achsel klem

der Körper bis zur Hüfte hinunter fest dar

Sie müssen sich also unbedingt gerade halte

Gewichtsverlagerung eine ParalIelverschieb

körpers vornehmen. Das rechte, entlastete


21/85

KOKUTSU T CHI

durchgedrückt sein er linke Fuß bleibt noch von Kiba-

Tachi her etwas einwärts gestellt Achten Sie sehr dar-

auf daß der Körper sich nicht nach vorn oder

zur

linken

Seite neigt

Auch diese Stellung soll sehr tief sei

Hüften senken um so stärker beugen S

Knie Bei weiter Schrittstellung ist d

anfangs sehr

schmerzhaft und anstre


22/85

Sie gelegentlich, einmal vom normalen Stand aus durch

,einen leichten, federnden Sprung die tiefstmögliche Stel

lung einzunehmen.

Nur

für eine Sekunde.

ür die hier gelehrte Shotokan-Technik (Sch6-to-kan) des

Karate is t die

tiefe

Stellung charakteristisch. ch kann bei

dieser Gelegenheit kurz bemerken, daß Karate

in

Japan nach

drei verschiedenen

Systemen

oder besser Schulen gelehrt

wird: Shotokan, Goju

Ryu

(G6-dscho Rju

und

Wado Ryu

(Ua-do Rju). Die Shotokan-Technik ist die bekannteste. Die

Unterschiede zwischen den ein zelnen Schulen sind nicht sehr

groß. Kleine Abweichungen gibt

im übrigen auch an den

verschiedenen Shotokan-Schulen. Sollten Sie später einmal

die Gelegenheit

und

das Glück haben, unter einem japani

schen Meister

zu

trainieren, so lassen Sie sich nicht irritieren.

Die große Linie ist überall die gleiche. Aber jeder Japaner,

den

ich

bis heute kennenlernte, jedes Lehrbuch von drüben

zeigt kleine Varianten. Unbedeutend für den Fortgeschritte

nen, unwesentlich

im

Grunde für die Praxis. Meist sind

es

nur die Namen, die verschieden sind. Der Japaner kümmert

sich nämlich

um

die korrekten Bezeichnungen herzlich wenig.

Die dr ei bis jetzt gezeigten eigentlichen KampfsteIlun

gen - Kfba-Tachf, Zenkutsu-Tachi und Kokutsu-Tachi

lassen sich durch kleine Gewichtsverlagerungen und Dre

hungen untereinander austauschen. Probieren Sie es

einmal: von Kiba-Tachi

zu

Kokutsu-Tachioder Zenkutsu

Tachi, von Zenklitsu-Tachi

zu

Kokutsu-Tachi oder Kfba-

Tachf. Prägen Sie eich die Unterschiede g

niger Sie später nachschlagen müssen,

um

für Sie.

Die Japan

er kennen

noch eine Reihe weitere

jedoch

so

selten

vorkommen

daß wir auf sie

fen. Dieses Buch 5 ja kein Leitfaden für

die

in

die letzten Geheimnisse eingeführt w

Eine Stellung aber wollen wir uns noch mer

später noch zurückkommen

muß:

Neko-Ashi-Tachi Ne-ko A-schi Da-tsc

Wir gehen aus von Koklitsu-Tachf, rücken

linken Fuß dicht an den rechten heran un

NEKO·ASHI TACHI


23/85

NEKO SHI T CHI

rechten Fuß soweit daß er völlig locker pendeln

kann

und

lediglich mi t dem Fußballen leicht den Boden berührt.

er Oberkörper

bleibt auch hier wieder völlig senkrecht

und gerade. as Gewicht

ruht auf

dem linken Bein. Die

Fersen beider Füße sind etwa zwei Fa

ander entfernt die Fußach seIl bilden

Grad. as linke Knie is t nicht me

drückt sondern nach innen

so

n

winkelt.

Neko-Ashi-Tachi legen wir zunächst

r en S te ll un ge n a be r m üs se n nun geü

wir

den

nächsten Abschnitt beginnen

nicht so leicht Unterlassung 5sün

bekanntlich.

Besitzen Sie keinen großen Spiegel

so

v

der Spie:gelung in der Fensterscheibe od

smatten

einer Stehlampe der seitlich

von

fällt.

Weitere

Hil fsmi ttel s ind Markie

Kreidestrime

auf

dem Fußboden. Uben

Stellung einzeln abwechselnd rechts

und

Sie sich bis in die kleinste Einzelheit - ab

Blick

vom

Boden frei Später verbinden

untereinander solange bis Sie ganz

sim

ohne große Korrektur in Sekundensmnel

Stand

mit

maximaler Festigkeit einnehme

der Zeit schmerzen dann die uskelnn

mit

dem Körper t ie f

tief

h inunte rgehen

wichtig. Später werden Sie

merken woz

uskelspannung

gut

ist: der Körper

wir

ten Feder die ihre

Smnellkraft

blitzartig


24/85

wie eine Feder nicht allzulange im gespannten Zustand be

lassen werden soll so machen Sie beim Oben aus diesen

Stellungen keinen Dauerzustand. Im Karate werden die auf

gezeigten Posit ionen immer nur vorübergehend bezogen.

Karate ist ein ständiger Wechsel von

nspannung

und Locke

rung es gibt keine Verkrampfungen und keine Einseitigkeit.

Da aber die größte Wirksamkeit aller Paraden und ngriffe

aus den drei HauptsteIlungen heraus erfolgt habe

i h

mich

-so ausführlich darüber ausgelassen und

hoffe

daß Sie dies

gemerkt haben und Ihre Folgerungen ziehen können.

i e eh sc h ul e

[Aruku A-ru-ku , Shintai SdJ.fn-ta-i ]

ls i h zu m

erstenmal einen ]apaner karatemäßig vor

gleiten sah sperrte i h M un d u nd Nase auf . h nahm mir

vor eines Tages auch einmal mi t dieser unheimlichen Ge

schwindigkeit starten zu können brauchte aber sehr lange

bis i h hinter das Geheimnis kam.

Wir

gehen normalerweise

mi t

der Ferse vor; sobald sie den

Boden berührt rol lt der Fuß nach vorne ab. Eine

usnahme

machen wir wenn wir sehr schnel l laufen: dann berührt

nur

der Fußballen den Boden.

Der Schritt im Karate

is t

seltsam-ungewohnt: der Fuß

gleitet dicht über dem Boden hinweg ohne ihn zu be

rühren nach

vorn

und setzt mit Zehen und Fußbalien

auf. Der

Körper

macht die Bewegung mit das heißt der

Schwerpunkt liegt - ganz gleich in welcher Phase sich

RI HTIG

VORS TZ N S FUSS S


25/85

die Füße befinden , stets in der

Mitte

zwischen beiden

Füßen.

Es

wäre

zum

Beispiel falsch,

nu r

das Bein vor

zusetzen und danach den Körper vorzuschieben. Mit

anderen Worten Körper

und

Bein

wandern

gleichzeitig

vor, zuruck

oder

zur Seite.

Probieren wir einmal: Ausgangs,stellung Heis6ku-TachL

Mit

dem l inken Fuß gleiten wir vor und nehmen Zen

kutsu-Tachi ein. Sobald der Ballen des linken Fußes den

Boden berührt,

spannen

wir ganz kurz die

Muskeln an

l ~ k s

nach außen biegen, rechtes Bein so kräftig

WIe moglich durchdrücken.

uf

diese Weise

haben

wir

unverzüglich einen ganz festen Stand.

Sie

dürfen

sich ers t dann zufrieden geben,

wenn

kein

Körperteil, kein Muskel nachzittert . Achten Sie einmal

auf Ih r

linkes Knie: wenn Sie es ganz nach Vorschrift

machen,

steht

es gleich beim Aufsetzen des Fußes lotr


26/85

ZENKUTSU TACHI

GROSSER VORW1\RTSSCHRITT DOPPELSCHRITT

Während

der Schrittbewegung dürfen Sie sich nicht auf

. richten

wenn

der vorgleitende Fuß

den

vorderen Fuß

passiert. Bleiben Sie

in der

tiefen Stellung.

enken

Sie

sich eine ganz niedrige Decke an die Sie

mit

dem Kopf

stoßen sobald Sie sich aufrichten.

nfänger

schaukeln

bei ihren Schritten

auf

und nieder. Lassen Sie diesen

Fehler

gar

nicht

erst

einreißen.

Das nach

außen

gedrückte Knie

geht

in die Normallage

zurück sobald

de r

vorgleitende Fuß

auf

gleiche Höhe

kommt.

Setzt der

vorgleitende Fuß auf so

strafft

es sich

augenblicklich

und

ist völlig durchgedrückt.

DoppeIsdtriU in Zenkutsu T

achi

Um

einen großen

bstand

schnell zu verringern benut -

zen wir

den

Doppelschritt. er hintere Fuß wird wie es

die Zeichnung zeigt bei beiderseits gebeugten Knien

etwas

vor

den vorderen Fuß gesetzt .

er

vordere Fuß

rückt einen Schritt vor so daß die gleiche Stellung

um

einen Schrittabstand verschoben erreicht wird. Stand bei

Beginn das l inke Bein vorne so s teht es auch am Ende

der Schrittbewegung vorn. Die

Hüften

bleiben in

de r

gleichen Lage die Füße gleiten dicht

über

dem Boden

weg. Achten Sie darauf

daß

Sie die genaue Richtung

beibehalten

und

nicht seitwärts abkommen.

r

ct

\


27/85

26

GLEITEN

N

ZENKUTSU TACHI

Gleitbewegung

Zenkutsu-Tachi

Werden Sie schlau aus der Zeichnung? E

d

k

GI

tb

d

, G s 1St

e

urze

e1 ewegung, 1e

1m

egensatz zum S I d· l ch

eine Parallelverschiebung bezweckt, um ntt e g 1

, emen germgen

Distanzunterschied schnell zu beheb

des zurückstehenden Beines

nützen

w

per und den vorgestellten Fuß rasch

Zentimeter nach

vom

zu schieben.

De

fast gleichzeitig mit. Sollte zum Be

vom Gegner oder

Partner

um ein Ger

so können wir getrost

auf

den immer

zögernden Schritt verzichten; die Gle

schnellste Bewegung, die

überhaupt

m

chen übung Es

is t

nicht so schwe

scheint.

Ver.suchen Sie gleich ein

paar

Kombin

zu ZenkUtsu, unmittelbar

darauf

Glei

Schritt aus

Zenkutsu

Gleitbewegung.

Nun

umgekehrt : Gle itbewegung, g

übergänge

müssen

ganz mühelos uI

Sie weitergehen,

Ich weiß, es

ist

grausam, so viele Begr

umsetzen zu müssen. Machen Sie eine

sich.

Wendung in Zenkutsu-Tachi

Kann

vorkommen und

kommt

vor.

ziemlich einfach: wir drehen auf der


28/85

sagt auf dem Fußballen des vorderen Fußes um 18 Grad

und

rücken den hinteren Fuß

um

zwei Schulterbreiten

s ei tw är ts s o d aß w ie de r der normale Zwischenraum

von

einer Schulterbreite besteht.

Zum

leichteren E rlernen empfiehlt es sich anfangs den

hinteren Fuß an den vorderen heranzuziehen und ihn

KEHRTWENDUNG

IN ZENKUTSU·TACHI

LINKSWENDUNG UM IN Z

nach er fo lgt er Wendu ng v or zus et ze n - g

würden wir aus Heis6ku-Tachf

zu

Zenkuts

gehen. Je weniger Schwierigkeit Ihnen das G

halten

bereitet

um

so weniger rücken Si

hinteren

Fuß bei.

Au f

der Skizze

erkennen

den leichten Einwärtsbogen der die Wend

macht als das einfache gerade Seitwärtsrück


29/85

28

RECHTSWENDUNG UM

900 IN ZENKUTSU TACHI

Die

Wendung

wird kraftvoll und schnell,

wenn

S ie

mit

dem ufsetzen des Fußes die Muske ln

anspannen

und

das

hintere

Bein

stark

durchdrücken.

Stehen

Sie anfangs

in ZenkUtsu rechts,

dann

ist die End

links. Um die

Wendung

geschmeidig

der

zur

Seite gleitende Fuß dicht am B

zu schleifen

Halbe Wendungen rechts- und link

men, der rechte Fuß steht vorn. Bei lin

l inken Fuß etwas an den rechten hera

dem Ballen des rechten Fußes

und

ste

vor. Bei rechtsum nehme ich den vo

zurück, drehe auf dem Ballen des linke

den rechten Fuß vor. Befindet sich de

müssen Sie für links rechts und für

setzen.)

it

Ausrufezeichen

Diese detaillierten Erklärungen sind äuß

vielleicht enttäuschend für Sie. h wür

ersparen.

ber

dann wäre

ich

ein sehr sc

Sie sich eifrig übend durch diesen trocke

fressen erspart mir später unzählige

ehmen Sie sich aber Zeit und versuc

ganze Pensum auf einmal

zu

verdauen. Si

Setzen Sie ruhig einmal aus. ehmen S

vor. Gehen Sie aber erst dann weiter

gehende verstanden ist, das heißt wenn

jeder Bewegung 1Jachlesen müssen


30/85

Bewegungen un Wendungen n Kiba-Tachf

Will ich nach rechts rücken so bringe ich

den

linken Fuß

dicht rechts neben den rechten - vor dem Bein h inweg

und

setze den rechten Fuß anschließend

um

zwei Schul

terbreiten nach rechts. Bei einem Schritt nach links is t es

genau umgekehrt. Obwohl die Bewegung einfach und

unmißverständlich 1st möchte ich auf eine Sonderheit

hinweisen: wie schon im

Zenkutsu

beschrieben werden

auch hier die Beine nicht gestreckt: wir bleiben

in

der sehr

tiefen Stellung. Gehe ich nach rechts so werden die

Muskeln stark

angespannt

wenn

der rechte Fuß den

Boden berührt. Auf diese Weise habe ich sofort einen

festen

Stand

und

brauche nicht nach- oder aU5zupendeln.

Wi r haben j a

gelemt daß

der Körper genau senkrecht

zwischen beiden Füßen bleiben muß und diese Stellung

müssen wir bei e inem SeitwärtsschrHt so rasch es geht

wieder einnehmen - ohne hin- und herzuwackeln. Habe

ich einen sicheren Stand so

kann

ich

die Muskeln wieder

entspannen. Das Anspannen der Muskeln ist ganz ganz

kurz

und

für andere gar nicht wahrnehmbar. Es hilft mir

dieLageveränderung

ohne

Gleichgewichtsverlust denkbar

schnell

und

mühelos durchzuführen. Bei Ihnen wird diese

Seitwärtsbewegung anfangs noch sehr steif

und

plump

sein. Freuen Sie sich daß Sie kein Supermensch sind und

au f diese Art etwas lernen können: schnell elastisch und

KIB T CHI

AUSGANGS- UND ENDSTELLUNG

OBE


31/85

SEITWÄRTSSCHRITT

KIB T CHI

balancesicherzu werden. Der Fuß berührt während des

Seitwärtsgleitens zwar nicht

den

Boden schwebt aber

ganz dicht darüber hinweg. Der Körper i st in jeder Phase

in der Mitte zwischen beiden Füßen das heißt er wan-

dert

gleichmäßig

im

Tempo des Seitwärtsschrittes mit.

Gleitbewegung :

Auch in Kfba Tachi g ib t es die Gleitbewegung : beide

Füße schieben sich gleichzeitig e in Stück zur Seite

elastisch weich.

Der

Körper folgt

ohne

sichtliches Ruk

G


32/85

keni er pendelt und schwankt nicht dabei. Wenn

der

Schritt

zur

Seite mich nicht

nahe

genug

an

den Gegner

geführt hat kann ich durch die Gleitbewegung nachhel

fen. üben Sie bitte solche Kombinationen.

Betrachten Sie alle Bewegungen auch vom Gesichtspunkt

des AU6weichens Oft is t es möglich

statt

einer Abwehr

auf

die Stellungsänderung zurückzugreifen.

Wendung:

Die

Wendung in

Kiba-Tachl is t selten.

ch

muß dabei

wissen ob ich weiter nach links

oder

weiter nach rechts

damit kommen will denn ich bleibe

und

wende nicht

auf

dem Fleck.

Nehmen wir an Sie möchten sich um 180

Grad

drehen

und dabei wei ter nach rechts rücken: setzen Sie Ihren

linken

Fuß mit einer schnellen geschmeidigen Bewegung

an

Ihren

rechten Fuß drehen Sie sich rechts

herum

auf

dem Fußballen des rechten Fußes

und

stellen Sie den

Schwung der Wendung ausnutzend den linken Fuß wie

der

zwei Schulterbreiten nach links. Sorgen Sie

für

einen

unbedingt festen Stand m Augenblick des Aufsetzens.

Wenn Sie diese Wendung ohne Balanceschwierigkeiten

ausführen können haben Sie alle Voraussetzungen für

einen

guten sicheren Stand. .

Bewegungen

u

Wendungen

in Kokutsu-T

m

leichtesten is t die Wendung. Angenom

hen in Koktttsu-Tachi und der rechte Fu

rechts.

Ver lagern Sie jetzt Ihr Gewicht ebenfalls

drehen Sie beide Füße

auf

den Fersen um

links und nehmen Sie den Kopf gleichzeit

Kontrollieren Sie anschließend die Stellun

körper

zeigt immer noch nach vorn er

hat

leicht mitgedreht. Lediglich Kopf und Hüfte

betonte Drehbewegung.

WENDUNG IN KOKUTSU T CHI


33/85

Der Schritt:

Der Schritt vorwärts oder zurück bringt eine volle 8 -

Grad Drehung des Körpers. Wie die Füße gestellt wer-

den ersehen Sie aus der Skizze. Je stärker Sie das Knie

S RITT KOKUTSU·T HI

des zurückstehenden Fußes nach auß

leichter gelingt Ihnen ein schneller

Lassen Sie während der Bewegung

bleiben Sie unbedingt auf der vorgez

Skizze lassen Sie Ihre Schultern stets

Linie stehen.

Im Anfang wird Ihnen die Gewichts

mer machen; allzu schwierig ist es ab

gemerkt haben daß Ihr Körpergewic

zurückstehenden Fuß ruhen muß hör

bald auf.

Gleitbewegung:

Die Gleitbewegung in Kokutsu Tach

beim Zurückwe ichen. Die Beine blei

ganze Körper gleitet leicht

und

aufre

f


34/85

dem

fuß

des S tandbe ins dem

am

meisten belasteten

Bein beginnend. Kombinationen - Schritt, Gleiten oder

Wendung

Gleiten, Schrit t - sind möglich

und

sollten

auch

geübt

werden.

lleluj

Jetz t haben wir Grund zu feiern. Das langweiligste Kapitel

des Buches liegt

hinter

uns. Da alle Stellungen

und

Bewegun

gen sehr ausführlich erklärt wurden

können Sie es

fortan

als Nachschlagewerk betrachten. Mehr ist

es

nicht. Wichtig

zwar aber ohne Reiz - solange der

Sinn

nebelhaft ver

borgen liegt.

Daß Stellungen

und

Bewegungen eine Grundlage bilden,

ist jedem verständlich. Daß man ihnen etwas Besonderes

abgewinnen

kann

erscheint dem

nfänger

witzlos. Aber

alles, was

nun

folgt, setzt das Beherrschen des Voran

gegangenen voraus.

Alle Abwehren

alle

Angriffe

sind

im

Karate wenig wirksam

wenn

sie nicht peinlich genau auf Stellung und Bewegung

abgestimmt

werden. Das

klingt

gewiß übertrieben.

Denken

Sie sich indessen einen starken leistungsfähigen Motor auf

einem vernachlässigten Chassis. Ausgeleierte Lager falscher

Radstand zu schwache Federung. Sie verstehen schon? Oder

setzen

wir

einen jungen

Mann von

der Baustelle weg an eine

Schreibmaschine. Gewiß er

kann n ch kurzer Zeit

einen Brief

tippen.

Wird

aber weder die Schnelligkeit e iner

im

Zehn-

fingersystem ausgebildeten Schreibkraft erla

fehlerfreie ausgewogene Schriftbild den glei

schlag

die

Sicherheit

im

pausenlosen

Diktat

noch über das Tonband der Stenorette.

Alle Vergleiche hinken etwas das gestehe

Aber

sie

kommen

der Wirklichkeit of t sehr

hier.

Wir

können und dürfen nicht vergessen d

allen

Anfängern

eine Umstellung verlangt d

lichkeiten

mi t

europäischen Sportarten beste

Voreingenommenheit den

Weg

verbauen ka

zwingt

Sie den

Übungsstoff

in

zwei

Wochen

Ein berühmter Judoclub läßt die

Anfänger

e

lang

nur

Fallübungen machen. Keine

Würfe

k

Rosinen aus dem Kuchen .

Diese

unerbittlic

-

au f

Halbheiten

zu

verzichten

-

i st berei

Strohfeuer sind nach

wenigen

Wochen nieder

weiter dabei bleibt verspricht ein guter Judo

Der beste

Weg zum

Erfolg

ist

der Erfolg.

ch

Mut

machen Ihnen beweisen daß Sie bereits e

auf

der Leiter hochgeklettert sind. Jetzt krab

wieder hinab denn nach einem vermeintl ic

müßten

Sie von neuem beginnen

wenn

Sie

stehen. Überlegen Sie einmal selbst was Sie b

gelernt haben. Nur ein Snob könnte sagen:

Erklären Se

mir

lieber wie man einen auf

Distanz fertigmadlt . Bit te sehr:

mieten

S

Karatemann. Sie

können

sich dann ins Gras s

Zigarette rauchen. n

zwanzig Meter Abstand


35/85


36/85

S HULTERH LTUNG

I

SEIKEN· HOKU·TSUKI

Das ist anscheinend ganz logisch. Leider jedoch

brauchbar. Stoßen, und die Schulter unbeweglich

bringt Sie unter Garantie

zur

Verzweiflung. L

Beginn

um

Himmels wi llen die Kraft aus dem

wird s noch schlimmer

LS HI HTIG

i große

ür e

Sie wären ein Wunderknabe, wenn Sie s uf

nhieb

fertig-

brächten: zu schlagen, ohne daß die Schulter mitgeht . Nor-

malerweise verschiebt sich die Schulterlinie bei jedem Schlag

(wir sagen ab jet zt S toß, denn

es

gibt

im

Karate eine Stoß-

und

eine SchlagteGmik). Stoße i h rechts, so geht die rechte

Schulter vor; stoße i h links, so drückt die linke Schulter nach.

sehr schnell wieder vergessen. Die Faust gehört nur an

diese Stelle dicht am oberen Beckenrand aufliegend.

Und

der Ellbogen is t so weit wie möglich zum Rücken

abgewinkelt . Lesen Sie das fünfmal durch und üben Sie

es fünfzigmal. Rechts

und

links.

Entspannen

Sie sich

dabei lassen Sie die Schultern locker herabhängen .

Legen Sie

den

Daumen fest

auf

und

winkeln

Sie ihn

gut

ab: so

is t er am besten

vor

Verletzungen geschützt.

Un-

terarm und Handrücken bilden eine gerade Ebene.

Das Idealbild

der

geschlossenen Faust

i st der

rechte Win-

kel zwischen Handrücken und abgebogenen Fingern. Sie

sehen es auf der Zeichnung. Weinen Sie nicht wenn Sie

es nicht hinbekommeni nicht jede Faust bringt diese Vor-

zugsgabe mit.

Die andere Hand locker ausgestreckt zeigen Arm und

Hand nach vom Die Handfläche der l inken

Hand

zeigt

zum Boden.


37/85


38/85

Man kann diesen Laut verstärken - bis zum erschreckend

gefährlich klingenden Kqmpfruf, der den Angreifer für eine

ekunde lähmt oder ihn zurückfahren läßt. llzu viel jedoch

ist ungesund, und ich habe immer ein peinliches Gefühl, wenn

Kämpfer laut brüllend aufeinanderstoßen. Im rechten ugen-

blick kann solch ein Schreckruf allerdings Wunder wirken.

Er ist nicht

zu

verwechseln mit dem Kiai, der eine besondere

Schulung voraussetzt und den nur einzelne lapaner be

herrschen.

Beim Ausatme n wäh re nd des Stoß es wird nur ein Teil

der Luft ausgestoßen. Die übrige Luft

wi d

nach unten

gepreßt und strafft die Bauchdecke. Während des Stoßes

werden sämtliche Muskeln - von den Beinen bis zu

den Armen - für den Bruchteil einer Sekunde angespannt.

Das verleiht dem Stoß eine unheimliche Dynamik. Nach

einiger ü un werden Sie leicht die Rolle des Hara dabei

feststellen können. Vergessen Sie nie sofort die Muskeln

wieder zu entspannen.

Das Einfachste sollte eine lockere Haltung sein. Seltsamer

weise führt der gute Wille meist zum Gegenteil. Macht des

Schicksals. Ausgleichende Gerechtigkeit: allmählich schleift

sich alles Verkrampfte wieder ab

Die Haltung der Faust

Der vordere Teil der Faust tri ff t beim Boxstoß gewöhnlich

mit

einer

Fläche von

fünf mal

acht

also mi t vierzig Quadrat-


39/85

zentimetern, auf. Im Karate is t aum dies wieder e inmal

emders.

Wir

bemühen uns, nur

mi t

den Knömeln von Zeige-

und

Mittelfinger

zu stoßen. Die gleiche

Stoßkraft

ist

nun

auf

zwei

Quadratzentimeter

konzentriert, das entspricht einer

zwanzigfachen Steigerung der Stoßwucht.

Werden Handrücken

und

Unterarm auf gleicher Ebene

gehalten

und

läuft eine gedachte Visierlinie von der Ein-

buchtung zwischen

den

beiden Knöcheln geradewegs

über die

Mitte

des Unterarms

dann ist

die Faust selbst

bei sehr

harten Treffern

weitgehend geschützt

Diese Vorsichtsmaßnahme wird bei unseren Boxern of t außer

acht gelassen;

im

habe schon viele Boxer kennengelernt, die

sich

mehrfam

die Hand

im

Gelenk gebromen haben.

Die

Erklärung is t e inleuch tend: durch die gerade Hal tung der

Faust findet

sie

eine kräftige Unterstützung im Unterarm.

Tedes Abwinkeln

nach oben,

unten

rechts oder l inks -

führt

zwangsläufig

zu einem Einknicken

während

des

Auf

treffens.

Je

här ter der Stoß, um so gefährdeter sind die

Knochen

und

Gelenke.

Ein

Beweis für diese Behauptung ist

im

Karate leicht anzutre ten: In v ie len Clubs ,

vor

al lem in

Tapan

wird ein besonderes Härte training betr ieben. Die

Karateschüler werfen ihre Fäuste

mi t

voller Wucht gegen ein

Strohpolster, das sehr hart i st und nur wenig nachgibt. Diese

Gbungen werden zwischen hundert- und tausendmal hinter-

einander gemacht. Nach einiger

Zei t s ind

die KnöcIJel hart

und schwielig.

Nun

kann man getrost ein starkes Brett oder

einen Stapel Damziegel mi t der Faust durchstoßen, ohne daß

die Faust

Smaden

leidet, die Haut platzt

treten; Im habe Tests miterlebt, bei de

zu

zwölf Zentimetern

durchschlagen wu

nicht der

Sinn

des Karate,

auf

derartige

zuarbeiten.

Es

beweist aber, wie gefah

geführt werden können denn in keine

bis heute

ein

Knochenbruch auf.

Zweierlei Arten des Stoßes

Ein beliebter Schlagtest is t das Spalten

den Brettes

mit

der Handkante. is t ein

trifft

die

Handkante

schiebend auf, d

die ganze Kraft des Schlages hinterher,

aus. Erfolgt der Schlag kurz, federnd, wo

wieder zurückgenommen wird, dann re

Mitte.

Hier liegt,

wie

Sie sehen , e ine Schockw

Faust is t

es

genauso: die drückende

Gegner zurück.

Die

federnde Faust ve

Schockwelle, bei der sich der Gegner

rührt

also nicht zurücktaumelt dafü

zusammenbricht.

Schläge und Stöße im Karate beruhen

sie

lösen einen Smock aus, der lähmen

und im äußersten

all

töten kann.

Ein Karatemeister verriet

mir

kürzlich


40/85


41/85

Erst wenn Sie

ganz

sicher sind

dürfen

Sie kräftig und

Die Steigerung des Tempos läuft parallel m


42/85

schnell zustoßen Achten Sie immer wieder darauf daß

y

die Schulter nicht mit vorgeht

S lK N· HOKU·TSUKI

den Sicherheit.

Im

fortgeschrittenen Stadium

sichtsmuskel den Stoß vorzeitig ankünden.

sagt der lapaner,

wenn

jemand seine Absic

verrät. Of t bewegen sich nicht nur die Gesic

so schlimmer.

Wir haben bei uns einmal genau geprüft

bei völliger Beherrschung ein Schlag oder e

scheidenden Moment erkennen läßt. Ein

k

Zucken am Rande des Nasenflügels gehörte

lung. Bei der Feineinstellung verengte sic

Pupille im Augenblick des plötzlichen

ngrif

Beruhigend für den Eingeweihten: keine R

gänzlich unangemeldet, solange die Kontro

möglich ist Schlimm wird es erst,

wenn

die

Einschränkungen auferlegen. Doch hierüb

Stelle.

Wußten Sie übrigens, daß Sie in der Reakt

füßler überlegen sind? Auch der grimmigste,

kann

Ihnen nichts anhaben,

wenn

Sie etwa

weichen. Sie werden jet zt vielleicht noch

schließend zu machen ist.

ch

verrate es nicht.

weiter sind, erübrigt sich diese Frage.

Eine merkliche Steigerung

der

Schnelligk

wenn der

zurückgehende rm dil Te

Seltsam zwar

aber

erwiesen Auch

der


43/85

kräftigen und sehr schnellen Drehung beider Fäuste be

einfIußt das Tempo. Glauben Sie nie, Sie würden nach

einiger übung schnell genug stoßen. Die Zeitspanne

läßt

sich immer weiter verkürzen. Der Stoß ins Leere er

zieht Sie dazu, Ihr Gleichgewicht zu wahren. Die Schock

wirkung des Stoßes bedingt, daß Sie die Faust sofort

nach der Drehung kurz zurücknehmen - etwa fünf bis

) zehn Zentimeter. Sie müssen das Gefühl haben, geg.en

ein stark federndes PoIster zu treffen.

Und vergessen Sie nicht die richtige Atmung - bei jedem

Stoß. .

Stoßfolge

Wir

wollen nichts über tre iben. Gönnen Sie sich eine

Pause zwischen jedem Schlag oder Stoß. Sonst kommen

Sie ins Hecheln,

denn

- wie oben gesagt - sollen Sie ja

auf

die Atmung achten. Ruhig einatmen

-Stoß

Pause.

Einatmen - Stoß Pause. Alles klar?

Eine Ausnahme macht der Doppel'5toß, japanisch Ren

z6ku-Tsuki (Ren-s6-ku Zu-ki), meist Ren-s6-ku-se-ki

gesprochen. Hier folgt der Stoß

mit

der anderen Faust

unmittelbar auf den ersten, also

in

einem Ausatmen.

Merken

Sie, wie praktisch es ist , wenn die andere Faust

42 - vorerst zwar in Ruhe - geladen bereit liegt?

Ausgangsstellung der Faust

Wir l l ssen

es im

Anfang

bei dieser V

jedem Stoß eine Faust

an

der Hüfte, die

nach vorn gestreckt. Später lernen wir

a

blic}Qsstellung der Faust zu stoßen. Ga

an der Hüfte oder dicht am Gegner ist.

Sie haben sicher nicht geglaubt daß man

tungen über einen einfachen Geraden ans

wenn

Sie

dieses Kapitel erfolgreich durch

sind Sie kein Dilettant mehr. Ganz im Geg

mit

Ihrer Faust ein erschreckend gefährli

sein.

Eine weitere Steigerung

is t

möglich wenn

S

Härtetraining der Faust durchführen. Und

wundbaren oder empfindlichen Körperstel

Darüber jedoch später.

Seiken Ch ku Tsuki

(Sse-i-ken Tsch6-k

Der so ausführlich beschriebene Faustst

zeichnung Ch6ku-Tsuki, ganz genau

TsukL

Wir

üben

ihn aus den Stellungen

Hachiji-Tachi und Kiba-Tachl, die wir n

wechseln:

erst

rechts - zwanzigmal abw

drei Stellungen -

dann

links genauso. D

beiKlba-Tachi tief hinunterzugehen

Als nächste

übung

Renz6ku-Ch6ku-Tsuld, das ist der Steht das linke Bein vorn, schlage ich rechts.


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Doppelstoß. Zwanzigmal rechts beginnend - jeweils von

Heis6ku-Tachi über Hachiji-Tachl, also insgesamt 6

Doppelstöße, dann dasselbe links beginnend.

Nadzdem Sie sidz den Sdzweiß abgewisdzt haben kontrollif -

ren Sie Ihre Atmung Ist sie jetzt nodz heftig oder zu sdznell

so war Ihr Training etwas hastig.

Zu Ihrer Beruhigung: jedem Karatetraining gehen

4

bis

5

Chok u Tsuki voraus. Meist in der Heisoku Tachi. Das

illustriert besser als Worte die Bedeutung die man diesem

Stoßtraining beimißt.

Niemand erwartet

von

Ihnen daß Sie die vielen Tedzniken

die Sie nodz kennenlernen gleidzoft durchexerzieren wenn

Sie ein munteres Stünddzen Karate einlegen. Aber den Faust-

stoß rate idz Ihnen immer wieder

zu

üben - er

ist

das A

undO

insatz der Hüfte yaku Tsuki (Gja-ku Se-ki)

Dank der von

Ihnen

geleisteten Vorarbeit können wir

ein schönes Stück weiterschreiten: aus der Heis6ku

Tachi nehmen

wir nun

Zen-Kutsu ein und stoßen, wenn

der rechte Fuß

vorn

steht, mit der linken Faust. Dieser

Fauststoß führt die Bezeichnung Gyaku-TsukL Charak

teristisch:

steht

das rechte Bein vorn, schlage ich links.

zu

deutsch umgekehrt . Gyaku-Tsuki f

Gegenangriff auf eine Abwehr. Gewöhnlich

Abwehr ein Fuß zurückgesetzt, doch Ist G

auch im Vorgleiten anwendbar.

Es gibt auch den gleichseitigen Stoß: rechts s

der rechte Fuß vorne steht. Die japanische

ist Oi-Tsuki (O-i Se-kl)o Diese Technik w

schließlich im Vorgleiten angewandt

und

z

griffstechnik im Karate. Die Ausführung i

Hüft und Schulterdrehung etwas schwier

erst spä te r erklärt. Vorerst soll uns nur G

interessieren.

Wesentlich: Erst zurück- oder vorgleiten, d

Ist der

Stand

nicht einwandfrei, so kann der

volle Wirkung erreichen. Gleiten wir mit

oder zurück, so

ändert

sich noch nichts, a

nichts

an

unserer Hanc15tellung: die eine

H

spannt und locker nach vorn gestreckt, die

liegt zur Faust geschlossen an der Hüfte.Abe

Augenblick,

wenn

der Fuß festen

Halt

g

stößt

die Faust vor, während die offene,

Hand

im

selben Tempo ihrerseits zur

Hüfte

zur

Faust schließt und - haargenau abgest


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andere

Hand

-

in

letzter Sekunde ihre 180-Graddrehung

beschreibt.

Das

Vorschießen

der

Faust, das Explodieren , erfolgt

also völlig überraschend und ohne Ankündigung.

fällt zusammen

mi t

drei wichtigen Momenten

1. Aufsetzen des vor- oder zurückgleitenden Fußes,

2.

Ausatmen, siehe oben,

3.

Eindrehen der Hüfte.

Der letzte Punkt bedarf einer Erläuterung.

Im Zen-Kutsu steht der Körper schräg zur Angriffsrich

tung, das heißt, die Schultern stehen nicht auf

einerHöhe:

eine Schulter is t vorgeschoben, die andere zurückge

nommen.

Im Augenblick des Stoßes soll der Körper jedoch mit

seiner ganzen Vorderfläche

zum

Gegner zeigen, beide

Schultern also gleichweit von ihm entfernt sein. Das be

dingt ein schnelles Eindrehen der Hüfte. Je kräftiger die

Hüftbewegung ist,

um so

kraftvoller wird der stoßende

Arm vorgeschnellt. Denn mit der

Hüfte

dreht sich ja

auch der Oberkörper

um

etwa Grad. Hier stoßen wir

auf eine weitere Eigentümlichkeit im Karate: Kraft und

Schnelligkeit

der Hüfte

bestimmen maßgeblich die Wir

kung

der beabsichtigten Technik.

Auf

wird Ihnen das nicht einleuchten wolle

etwas Praxis dazu, hinter das Geheimni

Sehen Sie, das Schwerzentrum liegt i

Hüfte liegt in seinem Bereich. Die im

Stoßes konzentrierte Energie ist gleic

Körper verteilt. Alle

Muskeln

sind ge

per

is t

für den Bruchteil einer Sekunde e

harter Block. Die starke Spannung der

eine Bewegung umgesetzt . Je mehr S

den ist,

um

so dynamischer wird diese

Muske l wird dabei zum Leiter. Je g

Block, desto konzentrierter die Energi

gung ha t

im Grunde nur eine einzige R

Freiwerden der Energie darf auch nur

hin

erfolgen. Gelenkte Kraft. Und jed

Muskel übernimmt seine feste Funktio

peinlich-genaue Schilderung scheinbar

keiten. Je mehr

wir

unseren Körper

haben, um so wirksamer entwickelt sich

Haben Sie schon einmal einen Rennfahre

lichen Kurve beobachtet ie

er

mit ma

digkeit durch die Kraft seines Motors d

aus der Kurve bringt wie er den Wagen

die Kurve so

weit

wie möglich innen nim

es der Sonntagsfahrer nicht ebenso

7 Weil

er seinen Wagen

Koklitsu-Tachf


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nicht kennt weil seine Technik mangelhaft ist weil - das

gewisse Etwas fehlt. Kleinigkeiten. Natürlich. ber eins steht

fest:

es

sind keine Tricks sondern hier geht

es um

Erfah-

rung und Können.

Erste übersicht und Vorschau

Im

Sessel zu lesen.

Diagramme

ufstellungen

und Tabellen können Sie ohne

Zweifel entschlüsseln. ber allzu spannend ist so etwas

nicht. gibt Leute die sind wandelnde Wörterbücher

und

Lexika. Sie jonglieren heute

mit

Geschichtszahlen und mor-

gen mi t den schwierigsten mathematischen Formeln. So ein

Wissen gibt Selbstbewußtsein aberlegenheit.

ber

bei uns

im Karate macht es dennoch steril.

Lernen Sie nur soviel wie unbeding t nöt ig ist. ls erste

kurze abersicht zeige

ich

Ihnen auf was

wir

inzwischen ge-

lernt haben

und

welche Ausdrücke auch später wiederkehren

werden.

Die Grundstellungen

Heis6ku-Tachf

Hachfji-Tachf

Kfba-Tachf

Zenkutsu

Tachf

Neko-Ashi-Tachf

B Die Gehschule

Schrittbewegungen, Gleiten,

endung

Kiba-Tachf

Zenkutsu-Tachf

Koklitsu-Tachi

C Fausttechnik Stoßtechnik

Seiken-Ch6ku-Tsukf

Gyaku-Tsukf

In ext gekleidet: irkennen nun die Gr

wissen wie man sich im Karate bewegt

und

h

eingehend mit der usführung des geraden

befaßt.

In meinem Bücherschrank

steht

eine lange R

ausländischer lujitsubücher.

uf

den ersten z

f indet man dort berei ts Dutzende von Abwe

Faust Schlag Stock oder Messerangriffe

gegenüber Rowdies

mit

Pistolen Keulen Bierfl

und

weiteren netten Mordwerkzeugen.

Ihre rage warum von all dem bis jetzt n

wurde ist verständlich.


47/85

Als i während des Krieges

und

in der Nach1criegszeit

lujitsu lehrte, entsprach mein Unterricht so ziemlich dem der

üblichen Lehrbücher. Und meine Schüler fühlten sich nach

einiger Zeit relativ sicher. Aber mit

ei 1er Waffe

in der Hand

noch sicherer. Denn die Sicherheit verläßt Sie, wen n eine vor

Wochen oder gar lahren gelernte Abwehr versagt man

gels

übung

Niemand findet so leicht einen Partner,

mi t

dem

er immer wieder das Gelernte auf fr ischen kann. Niemand

hat die Zei t

und

die Beharrlichkeit, sein Können

und Wissen

taufrisch zu halten.

Der folgende Vergleich ist e twas sehr

kühn

trifft aber im

Grunde den Nagel auf den Kopf.

Ein

erfahrener Experte zeigt I1znen wie man einen Fluß

oder einen See

mit

einfachen, aber raffinierten Hilfsmitteln

überqueren kann: mit aufgeblasenen Schläuchen, mi t Kork

gürteln, mit einem Schiltfloß.

r z igt

Ihnen auch, wie Sie

sich verhalten müssen, wenn Sie dennoch

in

Schwierigkeiten

kommen

sollten auf den Rücken legen, ruhig atmen, toten

Mann machen.

Er

macht

mit

Ihnen sogar einen Trocken

kursus

im

Schwimmen. Da gerade Winter ist.

Aber eines Tages s tehen Sie am Seeufer. Kein Boot, keine

Schwimmweste, keine Planke in Sicht. Die Kenntn isse aus

dem Trockenschwimmkursus bringen Ihnen lediglich einen

Liter Wasser in den Magen und veranlassen Sie zu schleu

nigem Rückzug.

Wer möchte behaupten , daß der Experte se ine Sache nicht

verstand?

Auf

das Einfachste, das Schwimmenlernen, ver-

fielen Sie nicht, weil die Floßidee zu b

Sie den Experten hoch schätzten, und w

meine Bewunderung fand.

Schwimmkenntnisse

hätten

Sie nicht

und wenn zwanzig Jahre in der

Wüs

Aber der Schwimmlehrer hätte Ihnen

sehr eingehend, das Brustschwimmen be

noch so nach Abwechslung jammer

Schmetterlingsstil, Rückenschwimmen,

gen, DLRG und weitere Finessen hätte

nachdrücklicher Bestimmtheit für einen

aufgeschoben.

Warum

sollten Sie anders sein als jed

Fremdsprache lernt? Ein Lied, ein paa

lungssätzchen, eine Serie schräger Flü

hellwach. Aber Grammatik, Volcabeln? B

Besuchen Sie später einen Abendkurs f

in die Tasche grei fen müssen, so sieht e

aus: auf einmal können Sie büffeln, Vok

liche

übersetzungen

machen. In dem Au

sittliche Reife

mit

dem Geschäftsgeis

det, kann

man

merkwürdigerweise alle

Student. Der Amateur

mit

hundert Ho

trachten Sie mich als einen äußerst gewis

lehrer. Einen Schwimmlehrer, der Sie a

Sie etwas sicher sind.

Die

Grundschule

im

Karate ist nicht abgeschlossen.

Ich

muß

Sie weiter quälen. Aber man läßt sich lieber hart anpacken,

sich auf seine Schnelligkeit verlassen. Und, sag

wie soll ich Ihnen dies beibringen, wenn Sie n


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wenn man einsieht, warum sein muß.

Später ziehen wir die Mauern hoch, eine nach der andem.

Dann lernen wir die Faust-, Hand-, Fuß- und Ellbogentech

ni ken in Abwehr und Angriff; die Ausweichmanöver, das

Täuschen, das Oben mit einem Partner, die radikale und

stets sichere Selbstverteidigung in allen Situationen

-

ohne

den ständigen Alpdruck, vom Gegner doch noch überrumpelt

zu werden.

Im folgenden Abschni tt erkennen Sie bereits, wie logisch

sich alles ineinanderfügt; obwohl die Technik aus einer ganz

anderen Gruppe

kommt

im Gegensatz

zum

offensiven)

Fauststoß erlernen Sie eine Sperrtechnik. Die

Abwehr

oder

besser das Blockieren eines Angriffs.

de UU

O-de U-ke

Einsatz des Unterarms als Sperrhebel gegenüber rechtzeitig

erkannten Boxstößen. Der Begriff rechtzeitig ist hierbei

dehnbar wie Kaugummi. Der Anfänger braucht ein Signal,

um zu

wissen, wann der Angriff kommt . Der Experte ist

noch dann zufrieden, wenn er

die Faust schon dicht

vor

sich

sieht. Denn zum rechtzeitigen Erkennen gehört das recht

zeitige Reagieren. Rechtzeitiges Reagieren heißt um Him

mels willen nicht voreilig sein. Sie können sich leicht vor

stellen, daß ein geschickter Gegner bei solch einer Kurz

schlußhandlung kontert oder umdirigiert. Abwarten können,

daß hier keine Tricks, sondern nur ein durchau

erlernbares Können vorausgesetzt werden?

Die besten Resultate werden immer erzielt,

we

ze lne Phase des Obens überlegt ist. Gedanke

kann

Gift

sein. Wertlos

wie

das Zitieren komp

meln aus der anorganischen Chemie, wenn ein

mal die Bedeutung von H I bekannt ist. Ein g

mann

hat das Gefühl, schon tausende Male e

gefährlichen

Angriff

abgeschlagen

zu

haben. D

Abwehr

bei jedem Gegenangriff sah

er

sich e

gegenüber.

Er

sah ihn.

Er

wußte, daß

es

ihn

und

Angriff waren genau abgezirkelt,

sie

verl

im leeren Raum.

Die Endstellung von Ode-Uke ist Zen-Kuts

auch Kfua-TachL Zenkutsu-Tachf als Ausg

- Endstellung Zenkutsu-TachL Bei den Sp

in Zenklitsu zeIgt der Körper schräg zum An

Prinzip:

er

gewinkelte

rm

fährt in eine

auf den vorstoßenden rm zu

und

treibt ih

voll zur Seite. Schlägt der Gegner nach B

heißt mit vorgeschobener Schulter, so wi

eigene Schwung derart aus der Bahn, daß e

Gleichgewicht verliert und vornüber torkelt

stürzt.

Ode-Uke gehört

zu

den

Standardabwehren

im

Karate.


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Wir unterscheiden dabei den äußeren und den inneren

Sperrhebel - S6to-Ode-Uke (Ss6-to O-de U-ke)

und

Ochi-Ode-Uke (O-tschi Ode U-ke).

Der äußere Sperrhebel S6to üde Uke

Wir

wollen einen rechten Geraden abwehren. Ausgangs

stellung Heis6ku-Tachi.

Während

der rechte Arm locker vorwärts gestreckt ist

genauso wie

zu

Beginn

von

Gyaku-Tsuk i - heben Sie

den linken

Arm

gewinkelt hoch: den

Unterarm

senk

recht nach oben,

den

Oberarm parallel zur Schulterlinie.

Die Faust

is t

geschlossen, die linke Schulter wird nicht

angehoben

Die Handfläche

der

Faust zeigt nach vorn. Der Weg der

Kurve, den

der

schlagende

Arm

beschreibt, wird Ihnen

leicht v·erständlich,

wenn

Sie die Endstellung kennen

und

sich vor Augen halten, daß jede Bewegung den kürzesten

Weg

nimmt. Sehen Sie sich

die

Endstellung deshalb an

das rechte Bein is t zurückgesetzt; aus Heis6ku-Tachl

wurde Zenkutsu-Tachi.

Ober und Unterarm

bilden einen

90-Gradwinkel (lieber etwas größer als kleiner). Aus

der

Zeichnung ersehen Sie, daß der Oberarm etwa s vom

Körper absteht man muß bequem eine Faust

in

der

SOTO·UDE·UKE USHOlEN

U

SCHL G

Achselhöhle unterbringen können. Während der Ober-

dem Gegner die Lust zu weiteren ngriffen v

Äußerst wichtig ist hierbei das nspannenall


50/85

arm

leicht abgewinkelt das heißt die linke Faust steht

der rechten Schulter gegenüber.

h

will Ihnen auch

gleich sagen warum: würde Ihre Faust

nur

bis zur linken

Schulter oder bis Brustmitte gehen so wäre die rechte

Körperhälfte außerhalb des Sperrgürtels. enn durch

das im Karate charakteristische urplötzliche Abstoppen

ermöglicht durch die 18o Graddrehung der Faust rückt

der abwehrende rm keinen Zentimeter mehr weiter.

Während

des Zuschlagens ziehen Sie den rechten Arm

wie

in

Gyaku Tsuki zurück; die Hand schließt sich mit

einer 180 Graddrehung

zur

Faust sobald die Hüfte er-

reicht ist. Und auch die andere Faust führt diese Drehung

aus genau zur selben Zeit.

Sie erkennen bereits die Gbereinst immung in wesentl imen

Punkten: ein rm gleitet vor, der andere zurück. Im selben

Zeitmaß. Den letzten

Effet

gibt die Drehung der beiden

Fäuste. Vergleichbar mi t dem Einrasten einer Sperrklinke:

Endstufe, unverrückbar feste Stellung und Lage. Rien ne va

plus.

Hierzu gleim ein

Wink

das

bstoppen

gibt , ebenso wie

beim Fauststoß,

aum

den Sperrhebeln eine Smockwirkung.

Ude--Uke kann bei richtiger nwendung den

rm

eines

Gegners

unheimlim

smmerzhaft treffen.

So

schmerzhaft, daß

i.1


51/85

Die Faust muß

um

volle 180 Grad gedreht werden

andernfalls

kann

der Aufpra ll schmerzhaft sein oder

zumindest

an

Kraft einbüßen. Achten Sie bit te daraut

daß der Arm immer schön gebeugt ist; Anfänger neigen

dazu

ihn

zu strecken. Sorgen Sie auch dafür daß Ihr

Ellbogen nicht seitlich vom Körper

s t h t

der Schlag

kann

nicht seine volle

Wirksamkeit

erreichen wenn Sie

dies übersehen.

üben

Sie nun Ode-Uke im Zenkutsu rechts und i nks:

einmal l inken Fuß zurück und rechts schlagen zurück

zur Ausgangsstellung; dann rechten Fuß zurück und

links schlagen. Nach Möglichkeit keine übung weniger

als fünfzigmal.

ung

der Bewegung

Ausgangsstellung Heis6ku-Tachi.

üde Uke

im Vorglei

ten. Gleiche Ausführung nur fln Stelle des Rückwärts

schrittes einen Vorwärtsschritt. Zum Beispiel rechten

Fuß vor rechts schlagen.

Erst schlagen

wenn der

Fuß steht Vorher

sind

die

Arme noch nicht in Bewegung: der eine Arm ist in Vor-

50·

halte

der

andere gewinkelt hochgestellt.

ENOSTElLUNG SOTO-UDE·UKE

Doch

nun

weiter:

wir haben

rechts ges

Fuß

steht

vome. Jetzt strecken wir

Handfläche zum Boden locker nach v

linke Arm gewinkelt hochgehoben wird

bitte ganz ruhig und harmonisch. Gleic

den linken Fuß am rechten vorbei nach vorn. Sobald der

Fuß aufsetzt, wird erneut geschlagen: Ode-Uke mit dem

Üde-Uke /

Gyaku Tsuki


52/85

linken Arm bei vorgestelltem linken Fuß.

s

is t also ein Vorwärtsgehen

mit

wechselseitigem Schla

gen. Im Zimmer können Sie drei bis vier Schritte machen,

im Freien werden Sie die Fläche ausnützen. Im Karate

Dojo

wird

diese übung über die ganze Länge des Raumes

hin

ausgedehnt .

Am

Ende

der

Fläche angelangt, können

Sie jetzt eine Wendung

ausführen

oder dasselbe im

Rückwärtsgehen wiederholen: linkes Bein zurück, rechts

schlagen. Rechtes Bein zurück, links schlagen. Sie machen

also jedesmal, vorwärts oder rückwärts, den anfangs

beschriebenen großen Schritt in Zenklitsu-Tachi.

aben

Sie

so

sorgfältig wie möglich. Erst

wenn

die vielen

k le inen Fehler wirkl ich abgestel lt s ind , dürfen

Sie

etwas

schneller schlagen und die Schrit te rascher ausführen. Ver-

meiden Sie

zu

kleine Schritte Immer wieder die richtige

Stellung überprüfen, den entsprechenden

bsdmitt

nadt-

lesen

Bei

den Schritten die Schultern

tief

lassen

- sonst

gibt

es

ein Schaukeln wie bei e inem Boot

auf

hoher See.

Diese

abung

gibt Ihnen später di

karate - das grose lehrbuch-1

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