kampfkunst budo international 279 2014

142

Upload: budo-international-martial-arts-magazine

Post on 06-Apr-2016

229 views

Category:

Documents


1 download

DESCRIPTION

Kampfkünste, Kampfsport, Kontaktsportarten, Selbstverteidigung Online Magazin. Die aktuelle deutsche Version Kostenlos lesen, kostenloser Download. Seit XXIII Jahren

TRANSCRIPT

Page 4: Kampfkunst budo international 279 2014

m vergangenen September starb JoséLuis Paniagua Tébar, einer meinergeliebtesten Mentoren. Viele Jahrewaren es, die wir gemeinsam verbrachthaben, viele, in denen er michunterrichtet hat, mich und viele andere,

viel, in dem er mir geholfen hat. Danke. DasLeben und seine tausend Gegebenheiten, viele

(immer alle!) Kleinigkeiten trennten unsvoneinander, bis wir uns für eine kurze Zeit

wiederfanden. Aber das Wiedersehen warwunderbar und heute freue ich mich unendlich, dass

ich es initiiert habe. So lang unsere gemeinsame Zeitauch zurücklag, gab es doch noch immer tiefen Respekt,

ehrliche Zuneigung und spürbare Anerkennung.Ich werde hier keine Lobrede an meinen lieben Meister anstimmen, er selbst

würde sagen, dass man über Tote nur gutes sagt; ich werde auch nicht sagen,dass sein Werk trotzdem bleibt, aber es bleibt tatsächlich; gute Bücher, eine DVD,

seine Kinder und viele Herzen, die er mit seiner tiefen Sensibilität berührte…(Liebe María, halte durch!) Er war kühn und mutig, konsequent, bis hin zu

seinen eigenen Inkonsequenzen, und er überbot sich selbst in jeder Biegungdes Weges. Aus seinen Fehlern machte er echte Tugenden (Man kannnichts größeres über jemanden sagen!) und in dieser Anstrengung

entdeckte er neue Wege, die er anderen eröffnete. Die, die wir seineFührung brauchten, kamen irgendwann zu ihm.

Ihm verschulde ich meine Wiederentdeckung der Kampfkünste,nachdem ich mich von ihnen entfernt hatte. Er bot mir einen

höheren Blickwinkel auf sie. Höher heißt, weiter zu gehen,einzuschließen, die Formen zu übersteigern und sie zu

ihrem tiefsten Nutzen zu betreiben. Er war einReformator, ein Revolutionär und zahlte für seine Sündenden Preis, den sie alle zahlen. Sein Buch „Kampfkünsteim Gleichgewicht mit Körper und Geist” hinterließ Spurenin meiner Sichtweise auf dieses Thema und ermöglichtemir Jahre später, mit mehr Bestimmtheit, einen Berufauszuführen, in den ich mich unerwartet versetzt sah undvon dem mich die meisten von Ihnen kennen dürften.

Er wusste, wie er sich aufs Land zurückziehen konnte, inseine Geburtsstadt Valdepeñas, um das Leben in der Naturund eine qualitative Zeit zu genießen, aber dennoch hörteer nie auf, mit seinem Unterricht vielen Menschen zu helfen.Er ging schnell von dieser Welt, in Stille, ohne Aufregungund des Übergangs bewusst.

Es gab keinen Abschied, vielleicht weil sie nicht existieren,es gibt nur einen Übergang, das Übrige ist die eigeneWichtigkeit. Aber so ist das Leben für jeden, und jeder von

uns, eine Million Details, Gefühle, Zuneigungen, Wünsche und Träume,verpackt in Umstände, die uns anregen, werden hervorgerufen,

gegenübergestellt und geprüft. Wir erleben in diesem Übergang das,

„Und das werden nun meine letzten Worte sein:Ich gehe und lasse meine Liebe zurück.”

Rabindranath Tagore

„Nur, was man verliert, behält man für immer.”Henrik Ibsen

I

Page 5: Kampfkunst budo international 279 2014

was wir erleben müssen, das, was Teil unseres Weges ist undinzwischen, bei jedem Rekord des Weges, erfüllen wir auf die eineoder andere Weise den Plan des Schicksals. Die Quintessenz,das Resultat bleibt an den anderen haften, an dem, was unsbegegnet, was wir berühren, manchmal unbemerkt, Wellen, dieEnergiewellen hervorrufen, Änderungswellen, bis zumBewusstsein, dass es früher oder später wir sein werden, die andie Grenzen des Unendlichen stoßen.

Nein, es ist nicht das gleiche, ein Leben zu leben, was nachBewusstsein und Verbesserung ausgerichtet ist, als ein Leben zuleben, was der Verwirrung und dem Stillstand gewidmet ist. Beidevermischen sich eindeutig immer in den tausenden Kreisen, es gibteine Dominante, die uns nach oben treibt oder nach unten drückt. Esgibt keinen moralischen Weg darin – auch, wenn wir gerne hätten,dass es so einfach wäre – aber es gibt einen Unterschied, derwohl eher angeboren als antrainiert ist, und die Willkür indem, wo wir uns bewegen, markiert enormeUnterschiede, die gleichzeitig zerbrechlichund fein wie der Flügel einesSchmetterlings sind.

Im Bereich des Glaubens gehtalles. Der Glaube, wie auch dasPapier, hält alles aus. Ob dieWahrnehmung anhält, obdas Leben in einergeistigen Welt weitergehtoder nicht, ist etwas,was jeder für sichentscheiden kann,wie er will und kann.Meine Meinungdazu ist gutbekannt, denn ichhabe viel darübergeschrieben und vondieser Überzeugungaus wünsche ich dir,Bruder Jose Luis, lieberPauni, einen guten Übergang,viel Licht und Frieden. Ich binnicht Richter deines Lebens, auchnicht der eines anderen Lebens, in mirbleibt die Dankbarkeit dir gegenüber, diesüße und weiche Freude der Dankbarkeit,die so wenig geehrte Art der Liebe. Ich hoffe,dass sie dich begleitet und beruhigt. Danke.

Alfredo Tucci ist leitender Direktor vonBUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO.email: [email protected]

https://www.facebook.com/alfredo.tucci.5

Page 8: Kampfkunst budo international 279 2014

Kapap

„Im letzten Seminar habenCarlos Newton, KenAkiyama und ichunterrichtet,

dass die Aktion schnellerist als die Reaktion undwie man die Schwerkraftund Masse eines Objektes

(sein Gewicht) nutzt, um den Gegner zukontrollieren.”

Page 9: Kampfkunst budo international 279 2014

Die Wahrnehmung im BudoIch habe Carlos Newton kennengelernt, als er 17 Jahre alt war. Ich

habe sofort gesehen, dass er Talent hatte, aber um das zu erreichen, waser geschafft hat, braucht man mehr als nur Talent. Sein Erfolg und seineFähigkeiten sind das Ergebnis harter Arbeit. Harte Arbeit überbietetTalent, wenn das Talent nicht hart genug arbeitet!

Mit den Jahren sind Carlos und ich Freunde geworden und habengemeinsam Brücken überquert. Vor langer Zeit bereits war Carlos (von mireingeladen) einer der wenigen Experten, die das Privileg hatten, dieSpezialeinheiten Israels auszubilden. Vor kurzem hatte ich die Ehre, einengroßen Kreis zu vervollständigen und dabei Nick, Carlos’ 17 Jahre altenSohn, kennenzulernen, mich mit ihm anzufreunden und auszutauschen.

Während der letzten Jahre haben Carlos und ich an vielen Projektengemeinsam gearbeitet. Mit Stämmen der Cree und der Inuit in der Arktiszu arbeiten war ein großes Abenteuer. Eine 500km lange Straße führt indie Zone der Stämme, einem abgeschiedenen Gebiet im Polarkreis, wodie Temperaturen bis auf 45°C unter Null sinken. Unser Projekt bestehtdarin, den Stämmen Kampfkünste beizubringen, um ihre kulturellenTraditionen und Werte zu stärken.

Mixed Martial Arts

Von Avi Nardia und Ken Akiyama mitCarlos Newton

Page 10: Kampfkunst budo international 279 2014

Jiu Jitsu

„Die Wahrnehmungist eine

Schlüsselqualifikation in den

Kampfkünsten. Mitdem Ziel,

Geschicklichkeit inden Kampfkünsten

zu gewinnen, sollte man sichzuerst seinerselbst bewusstwerden, seinerÄngste, wer manist, was man istund, vor allem,

was man sein will.”

Page 11: Kampfkunst budo international 279 2014

Carlos und ich haben gemeinsam viele Seminare gegeben und dieses Jahrhaben wir eine DVD mit Ken Akyama und der Zeitschrift Budo Internacionalzum Thema Wahrnehmung herausgebracht. Die Wahrnehmung ist eineSchlüsselqualifikation in den Kampfkünsten. Mit dem Ziel, Geschicklichkeitin den Kampfkünsten zu gewinnen, sollte man sich zuerst seiner selbstbewusst werden, seiner Ängste, wer man ist, was man ist und, vor allem,was man sein will.

Erst, nachdem man sich selbst studiert hat, kann man damit beginnen,die anderen zu studieren und erst, nachdem man sich selbst kennengelernthat, kann man auch Andere kennen lernen. Je mehr man vom Leben weiß,desto mehr kann man im Leben machen. In der Strategie der Kampfkünstenimmt man eher die Dinge wahr, die um einen herum geschehen, was dieKapazität erhöht, einzustecken und zu kontern.

Es ist sehr wichtig, die Wahrnehmung zu studieren. Aufmerksam seinerlaubt es einem, die erste Regel der Selbstverteidigung zu beobachten –die Aktion ist immer schneller als die Reaktion. In militärischen undsportlichen Übungen nehmen wir die Herausforderung an und suchen sogarden Konflikt. Dennoch versucht man bei der Selbstverteidigung, den Konfliktzu vermeiden und zu entkommen. Immer wieder ist die Aufgabe derMilitäreinheiten, den Feind zu suchen und in den Kampf einzutreten.

Mixed Martial Arts

„Ju Jitsu versucht,Aktionen und Reaktionen zuverstehen. Wenn jemand die

Wirkungen undSchwachpunkte seiner

Aktion vorhersehen kann,ist er immer in der Lage, die

Möglichkeiten seinesGegners zu blockieren,bevor dieser angreift.Wendet man diese

Strategie an, wird derGegner schnell frustriert.”

Page 12: Kampfkunst budo international 279 2014

Kapap

„Erst, nachdem mansich selbst studiert hat,

kann man damitbeginnen, die anderen zu

studieren und erst,nachdem man sich

selbstkennengelernthat, kannman auchAnderekennen lernen.”

Page 13: Kampfkunst budo international 279 2014

Mixed Martial Arts

„In den Kamfkünsten zeigtAvi Nardia-Sensei aufschöne Weise den Gradder Wahrnehmung, denman erreichen kann,

wenn man großeFähigkeit und

Technikentwickelt.”

CarlosNewton

Page 14: Kampfkunst budo international 279 2014

„EinUnterrichtssystem,das auf der Annahme

basiert, dass Schüler nichtzum Denken fähigsind, erscheint so,wie wenn man einem

toten KörperVitamine gibt.”

Page 15: Kampfkunst budo international 279 2014

Mixed Martial Arts

Page 16: Kampfkunst budo international 279 2014

„Im Geist derWahrnehmungserweiterung

lehren wir auch dieWichtigkeit, Szenerien

kennenzulernen, „Was wäre,wenn…”, die Kette der

Angriffe und die Beziehungzwischen Ursache und

Wirkung.”

Page 17: Kampfkunst budo international 279 2014

Dennoch ist die Idee hinter der zivilen Selbstverteidigung, den Konfliktzu vermeiden und unverletzt aus ihm herauszugehen. Da liegt eingroßer Unterschied und nun können Sie verstehen, warum vieleLehrer, die im Mil itärsystem unterrichten, den Punkt derSelbstverteidigung vernachlässigen. Die Anwendung desMilitärkampfes hat einen vollkommen anderen Kontext alsSelbstverteidigung. Polizeiarbeit wiederum hat noch einen anderenKontext, der seine eigenen Eigenschaften hat.

Gute Selbstverteidigung erfordert gute Wahrnehmung und bessereSelbstverteidigung verlangt bessere Wahrnehmung. Ein israelischerExperte hat sein System entwickelt, indem er seinen Kinder nur fünfBewegungen beibrachte. Seine Strategie basiert auf einer Taktik –wenn sich jemand nähert, muss man ihm in die Leisten treten. Dieserisraelische Experte erzählt eine Anekdote, um seine Strategie zuuntermauern. Er sagt, dass eine Katze immer auf einen Baum klettert,um einer Gefahr zu entkommen. Er sagt auch, dass die Schüler,wenn man ihnen zu viele unterschiedliche Ideen gibt, nicht dazufähig sein werden, unter Stress zu denken. Sofort antwortete ich

ihm mit einer Frage: „Was, wenn es keine Bäume gibt?”Einige Meister versuchen, ihre Theorie der Einfachheit mitwissenschaftlichen Untersuchungen zu unterstützen. Ein

Experiment, das nichts mit Kampfkünsten zu tun hat,zeigte nach seiner Durchführung, dass Menschen, wenn

sie viele Möglichkeiten zur Auswahl haben, länger brauchen,um eine Entscheidung zu treffen, weil sie nach der bestenMöglichkeit suchen. Diese Untersuchung gilt, wenn es sich umetwas wie die Wahl eines Gerichts im Restaurant oder einesStücks von einer reifen Frucht handelt.

Ein Unterrichtssystem, das auf der Annahme basiert, dassSchüler nicht zum Denken fähig sind, erscheint so, als ob maneinem toten Körper Vitamine gibt. Warum sollte man Personenunterrichten, die nicht die Fähigkeit besitzen, zu denken? Ich

erkläre meinen Schülern immer, dass der Pilot eines Jets vieleDinge bei hoher Geschwindigkeit berechnen muss. Der Pilot mussdie Fähigkeit haben, schnell zu reagieren, während er sichgleichzeitig um viele Dinge kümmern muss und das Flugzeug dochin der Luft hält. Dieses Beispiel zeigt, dass Menschen die Fähigkeit

haben, Entscheidungen auch unter Druck zu treffen. Eines der Geheimnisse dieser Fähigkeit ist es, dieDenkweise der Aktion zu entwickeln, nicht die der

Reaktion. Wie bereits erwähnt ist die besteVerteidigung, zuerst zu handeln. Sogar das

Gesetz der Vereinigten Staaten erlaubtdie vorbeugende Aktion, wenn

man eine direkteB e d r o h u n g

Mixed Martial Arts

Page 18: Kampfkunst budo international 279 2014

Jiu Jitsu

„Eines der Geheimnissedieser Fähigkeit ist es,

die Denkweise derAktion zu entwickeln,

nicht die derReaktion.”

Page 19: Kampfkunst budo international 279 2014

Mixed Martial Arts

wahrnimmt.Man hat dasRecht, denersten Angriffauszuführen und wirdnoch immer vom Rechtder Selbstverteidigunggeschützt.

Im letzten Seminar habenCarlos Newton, Ken Akiyamaund ich unterrichtet, dass dieAktion schneller ist als die Reaktionund wie man die Schwerkraft und Masseeines Objektes (sein Gewicht) nutzt, um denGegner zu kontrollieren. Wir teilen die Ideen desAiki Ju Jitsu Kenpo und des Machado Ju Jitsu undhaben einige Teilnehmer eingeladen, ihre eigenenIdeen zum freien Kampf mitzuteilen.

Im Geist der Wahrnehmungserweiterung lehrenwir auch die Wichtigkeit, Szenerienkennenzulernen, „Was wäre, wenn…”, die Kette derAngriffe und die Beziehung zwischen Ursache undWirkung. Ken Akiyama zeigte einige Ideen einesgroßen Projektes, an dem wir arbeiten, um sehrwirksame Bewegungsübungen zu teilen und Kraftund Entspannung zu entfalten. Die Fähigkeit, seinenKörper auf entspannte Weise zu bewegen, ist eineentscheidende Fähigkeit im Brazilian Ju Jitsu undder Selbstverteidigung.

Ju Jitsu versucht, Aktionen und Reaktionen zuverstehen. Wenn jemand die Wirkungen undSchwachpunkte seiner Aktion vorhersehenkann, ist er immer in der Lage, dieMöglichkeiten seines Gegners zublockieren, bevor dieser angreift. Wendetman diese Strategie an, wird der Gegnerschnell frustriert. So kann man dieDenkfähigkeit des Gegnersbeeinträchtigen. Wenn der Gegnernicht denken kann, ist ergeschlagen. Das ist es, was diegroße Strategie des Ju Jitsuausmacht. Die Strategie istein Studium der Aktion,der Reaktion und desVorhersehbaren.

Die Strategie verlangtWahrnehmung.

Page 21: Kampfkunst budo international 279 2014

Mit meiner Schülerin Misa Ortis, die Champion der MMA von Puerto Rico ist und jetzt bei mir in den USA lernt. Wir haben ein Fotomit Carlos Newton, dem Ronin, Champion der UFC, Pride und Champion der Vale Tudo.

Carlos Newton bei der Meisterschaft der UFC. Ronin mit meinen Schülern Misa Ortes, Champion des Thailändischen Boxens undder MMA und mit Pablo Colón und Mike Wilson. Mike ist älter als 79 Jahre und hat angefangen, BJJ Machado RCJ mit 63 Jahren beimir zu lernen, jetzt besitzt er einen Braunen Gürtel und hofft, bald den Schwarzen Gürtel zu erhalten. Ich habe ihm und Carlos Newtongesagt, dass sie Champions der Champions für immer sind!

Ich selbst, Carlos Newton, der Ronin und Misa Ortis, Boxchampion, Champion des Thailändischen Boxens und der MMA und PabloColón. Alle spürten die Ehre, Meister zu sein.

Page 24: Kampfkunst budo international 279 2014

Das Kyusho in den Kata

Als erstes muss man verstehen, dass die Kata(auch wenn sie sehr gut sind) nicht die besteWeise sind, Kyusho zu erlernen. Ich persönlichhabe seit 1975 jeden einzelnen Tag Katapraktiziert, also vermute ich, dass mansagen kann, dass ich sie mag. Trotzdemglaube ich nicht, dass das die richtige Artist, Kyusho zu erlernen. Kyusho lernt manbesser (wirksamer und vol lständiger)getrennt, im spontanen Kampf und danachlässt man zu, dass der Stil oder die Kunst dieKata in sich aufnimmt, auf natürliche Weise…wobei man nicht versucht, sie im Inneren in derKraft zu positionieren. Das Karate besitzt die spannendsten

körperlichen Positionen, eingebettet in ihreFormen oder Kata, die die Bibliothek jedes Stilsbilden … und dies ist es, was Millionen Profisauf der ganzen Welt im Laufe der Geschichtefasziniert hat. Jede Position ist für Interpretationen

offen und hat unbegrenztes Potential, dasnur durch die geistigen und physischenFähigkeiten einer Person beschränkt ist.Viele Stile besitzen etwas, was Bunkaigenannt wird, oder Auslegungen, dievorher festgelegt sind, sowie Abfolgenvon Befehlen in der Form, Reichweiteund Verdoppelung. Trotzdem ist dieses unbegrenzte

Potential also beschränkt durch dieAuslegung, wenn es auf einebestimmte Technik festgelegt wird,die gespeichert und praktiziertwerden muss, übereinstimmend miteinem Angriff einschließlich Leitfadenund einer Reaktion in einem bestimmtenSzenario. Stattdessen kann sie nochgrößeres Potenzial entfalten, wenn manbestimmte Komponenten derfestgelegten körperlichen Aktionen inVerbindung mit den physischen Aktioneneines Gegners oder Trainingskollegenverändert oder hinzufügt. Da man seinenGeist und deshalb auch diekörperl ichen Ausdrücke ineinem einzigen Paradigmabegrenzt, kann manniemals das ganzePotential freisetzen,das man erreichenkann.

Page 25: Kampfkunst budo international 279 2014

Kyusho oder Kata? Die erste Frage, die wir uns stellen müssen, ist, was zuerst

da war … das Kyusho oder die Kata? Die Formen oder Kata entwickelten sich um das Wissen

oder die Entdeckung der schwächsten anatomischenStrukturen, Funktionen und Möglichkeiten. Und diedarauffolgenden „Sti le“ entstanden aus dieserWissensgrundlage. Hier ist es, wo sich die Mehrheit der Leute(auch auf höheren Levels) im Kyusho irrt. Zu versuchen,gezwungenermaßen ein universelles und natürliches Wissen inein vom Menschen gemachtes Werkzeug zu transformieren istkeine wirksame und natürliche Methode …. wenn man dasWerkzeug entwickelt, zeigen sich auf natürliche Weise dieGesetze, Strukturen und die körperlichen Fähigkeiten oderGrenzen. Es ist auch logischer zu begreifen, dass die Ziele (oder

Zwecke) als erstes gekommen sein müssen, daraufhin wurdendie Waffen und Aktionen, um korrekt an sie zu gelangen, durchPositionen und Modelle vorbereitet, die später mit den Formenoder Kata verknüpft wurden. Wer würde seine wertvolleLebenszeit mit der Erschaffung von zufälligen Bewegungendes Körpers verschwenden und später noch mehr seiner Zeitdamit verbringen, herauszufinden, was man damit machenkönnte? Es ist viel natürlicher und wirksamer, eine Bewegungzu entwickeln, um zum Ziel zu gelangen, es zu benutzen odersich dorthin zu bewegen. Die effizienteste Weise ist nicht,Kyusho in die Kata zu legen, die Kata sollte sich um dasVerständnis von Kyusho herum entfalten. Wenn man die Aktion, eine bestimmte Position oder

Bewegungsabfolge durchführt und daran arbeitet, Kyushodarin einzubringen, ja, wird man diese Aktionen verbessern (inder Theorie, bis man sie schließlich in der Wirklichkeitanwendet), aber auf diese Weise limitiert man sich auf dieseWirklichkeit, bis man (oder jemand anders denkt daran, sie zukopieren) eine andere Möglichkeit erfunden hat. Eine andereSichtweise darauf ist, dass wenn ein Ausbilder Bunkai lehrt,das nicht von seinem Potential kündet … man imitiert einfachdie Aktionen des Anderen, was es sicheres Rezept fürsScheitern unter dem Stress eines Angriffs ist, da es nicht dienatürliche Neigung ist (physisch, mental oder spirituell). Jeantinatürlicher und komplexer eine Aktion für eine Person ist,desto mehr Möglichkeiten gibt es, dass diese unter Stressoder im echten Kampf versagt. Lernt man ein oder mehrere Ziele, indem man mit den

richtigen Winkeln und der Dynamik durch das spontane undstressorientierte Training arbeitet, entwickelt man eineEinzigartigkeit an unbegrenzten Möglichkeiten.

Wenn man also „sein“ Kata macht, werden dienatürlichen Methoden, Neigungen und Fähigkeitenautomatisch sowie die Aktionen, die man bereitsdurchgeführt hat, „sinnvoll“ erscheinen. Das ist beider Kata ein entscheidender Faktor, den vielevernachlässigen. Die Mehrheit führen die Kata durch und versuchen

dabei, Aktionen oder Szenarien zu erfinden, damites glaubwürdig erscheint oder der Aktion, die manpraktiziert, einen Sinn gibt … der Ausbilder hält denSchüler nun dazu an, daran durch häufige Übungzu denken und prägt erneut einen sonderbarenAspekt in seinem Weg ein. Trainiert man jedochmit einem Objekt korrekt, unter Stress und mittelseinzelnem oder multiplen Angriff, und gelangt sozu diesem Objekt, bemerkt man die Wirkung, dieder Angriff auf dieses Objekt hat. Man lernt dieseandere Reaktionsmöglichkeit auf einen Angriffkennen, den man oft gesehen hat … wenn maneine Kata und diese natürliche Bewegung also

instinktiv macht, wird dieser Eindruck oder Erfahrungwiederbelebt. Das ist es, was die Kata zu einer Realität einschließlich imechten Angriff macht, die Form, in die sie geschmiedet

wurde … und nicht das Auswendiglernen vonAktionen der anderen Person.

Das Einfache bringt das Komplexe hervor, das Komplexe verbirgt dasEinfache Mehrheitlich neigen wir dazu, uns einzig auf den äußeren

Teil einer bestimmten Aufgabe zu beziehen, dieHerausforderung, die Handlungen des Rivalen, etc. und lassenso das Innere außer Betracht, da wir es nicht mehr sehen.Beispielsweise gibt jemand einen Schlag, Tritt oder Griff aufuns ab … wir sehen diese äußere Handlung und reagierengenauso (gewöhnlich in Verbindung zu den Angreifern zumÄußeren der Aktion), was uns einschränkt. Diese Art vonTraining hält uns auf, wodurch wir den Impuls und Vorteil demGegner liefern. Arbeiten wir nur in dieser Weise mit derkörperl ichen Reaktion, sind wir häufig durch Größe,Geschwindigkeit, Kraft, Alter und alle weiteren körperlichenEigenschaften eingeschränkt … was unser vollständigesPotential begrenzt. Trotzdem können wir, wenn wir innere Ansätze trainieren,

durch die Erfahrung, die wir automatisch im Kampf als erstessammeln, ein breiteres Sortiment an Möglichkeiten undGelegenheiten besitzen und uns sogar von den körperlichenEinschränkungen befreien. Bewahren wir diese innereDynamik, die Absicht, das Ziel oder den Zweck zu spüren,wird jede Position oder Aktion in der Kata eine größereTragweite, Chance und Potential bieten. Die Kata wird Lebenerhalten. Wie dieses Beispiel betrachtet nun die Haltung des

Karatekas oben. Wir können viele körperlichen Möglichkeitenherauslesen, wie der Block eines Tritts und Faustschlags, derGriff eines Beins, das Brechen des Halses oder sogar dielegendäre Methode des Ziehens und Packens der Leiste. Alles

Page 26: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 27: Kampfkunst budo international 279 2014

ist abhängig von der Größe, Kraft und Fähigkeit, sich währenddes Angriffs zu positionieren, um ihn körperlich meistern zukönnen. Zudem hängt alles von der Form ab, in der mantrainiert oder konditioniert ist, diese Position zu entwerfen,

besonders … wenn man darauf trainiert, eine bestimmteAktion der Position und des Übergangs zu

wiederholen. Beim Kyusho wird eine physiologischeFunkt ion gehemmt, wenn wir die

innere Physiologie, dieFunkt ionsweise und

Erreichbarkeit a ls e ineunendl iche Abfolgeneuer Möglichkeitenbegrei fen, die wirnutzen unddeshalb dasP o t e n t i a lexponen t i e l ls t e i g e r nk ö n n e n ,g e m ä ßu n s e r e r

angeborenenE igenscha f ten .

Also sagt uns dieses,anstatt einzig und allein an

die Imitation irgendeiner Idee zu Bunkai oder der Technikvon mechanischen Aktionen zu denken, muss man ab derersten Aktion auf das innere Organ zugreifen, indem manmit Beharrlichkeit auf die Aktion des Gegenangriffs bei jedereinzelnen Aktionen der Gegner reagiert … und diesePosition auf natürl iche Weise finden, im Prozess desKörpers. Das kann man erreichen, indem man die Ziele,Werkzeuge und Bahnen trainiert anstatt spezielle Aktionenjeder Position.

Also, was ist die Kata? Gemäß Wikipedia: Kata (wörtl ich: „Form“) ist ein

japanisches Wort, was detaillierte Muster von praktiziertenBewegungen beschreibt, sei es alleine oder in Paaren. JedeEinzelne ist ein System des vollständigen Kampfes, wobei dieBewegungen und Positionen der Kata eine ArtNachschlagwerk sind, um die korrekte Form und Struktur derTechniken zu leben, die innerhalb dieses Systems verwendetwerden. Die Kata vom Karate werden als eine besondere Serieeiner Vielfalt von Bewegungen schrittweise ausgeführt, um dieperfekte Form zu bewahren. Dem Praktizierenden rät man, diefeindlichen Angriffe und seine Reaktionen darauf zuvisualisieren. Der Karateka „liest“ eine Kata mit dem Ziel, dieimaginierten Ereignisse zu erklären. Die Kata versucht nicht eine wörtliche Beschreibung eines

aufgesetzten Kampfes zu sein, sondern Vorlage für den

Übergang und Fluss von einer Position und Bewegung zuranderen, wenn sie den Schülern durch die richtige Form undPosition gelehrt wird und diese dazu ermutigt werden,verschiedene Szenarien zum Gebrauch jeder Bewegung undTechnik zu visualisieren. Es gibt verschiedene Formen vonKata, jede einzelne mit vielen, kleinsten Variationen. Wenn das alles ist, ist es ein sehr unzureichender Prozess,

um die Techniken beizubehalten und weiterzugeben, vor allemim Laufe vielzähliger Generationen. Es wäre eine vielwirksamere Veränderung, nur die Technik zu trainieren, da sierepetitiv ist, und systematisch Stress und realitätsnahenKampf (Geschwindigkeit, Kraft und echte Absicht) wie im Judozu ergänzen. Die Kata kann man natürlich auch so verwenden, aber es

gibt viele weitere Details, die sie verkörpert und die vielwichtiger und nützlicher bei einem echten Training unterStress und körperlichen Einschränkungen sind. Trotzdem, dierichtige Form zu machen ist nicht dasselbe wie diese Form zuleben … den tiefsten Wert f indet man nicht in einerVorführung, er besteht daraus, die Kata zu leben und erneutzu leben. Also, wie schafft man es, „sie zu leben“? Als erstes muss

man wissen, was die schwächsten anatomischen Ziele sind,natürlicherweise angenehm und dazu geeignet, um mit denEigenschaften und körperlichen Fähigkeiten jedes Einzelnenangegriffen zu werden. Im Folgenden beginnt man mit dereinfachen Anwendung, sicherzugehen, dass man die richtigeDynamik und Winkel hat, um das Ziel statisch zu erreichen,sei es zur Kontrol le, für die Ausübung von Schmerz,Dysfunktion oder KO. Schafft man dies, muss man dieEmpfindung nicht nur in der Hand oder dem Kopf desGegners beachten, sondern auch ihre geistigen, körperlichenund emotionalen Eigenschaften. Man muss spüren, wie derKörper des Gegners reagiert und beobachten, wie er fällt.Dies wiederholt man so oft wie möglich (je öfter destobesser, da es so automatisiert wird). Später sollte manbeginnen, dynamisch zu arbeiten, um das Ziel zu erreichen,die Wirkung, Empfindung und der emotionale Aspekt ineinem Szenario von zunehmendem Stress und Aggressivitätbedenken. Vielleicht kann man zuerst vorausschauendeFormen machen, aber mit der Zeit sollten diese spontanausgeführt werden, um wirklich erprobte und echte Fähigkeitzu erlangen. Hat man dies einmal geschafft, werden jedes Mal, wenn

man die Kata ausführt, diese Erfahrungen auf den drei Ebenenwieder aufleben (wieder spürbar), mental, körperlich undspirituell. Das ist es, was die Kata sein kann, wenn man eszulässt und später eifrig trainiert … es ist keine Gruppe vonAnpassungstechniken, die von einem Angriff abhängen,sondern von der dringenden und spontanen echtenNotwendigkeit. Man muss sich nicht dazu verpflichten, Katazu machen (vor allem, wenn man dadurch den Weg andererfolgt), die Kata dient nur dazu, sich an die Erfahrungen zuerinnern, durch die mentale, spirituelle und, ja, körperlicheErweckung ihrer Erfahrungen. Versetzt niemals Kyusho mit eurem Stil, versetzt euren Stil

ins Kyusho. - Evan Pantazi © Evan Pantazi 2014

www.kyusho.com

„Beim Kyusho wird eine physiologische Funktion gehemmt,wenn wir die innere Physiologie, die Funktionsweise und

Erreichbarkeit als eine unendliche Abfolge neuerMöglichkeiten begreifen, die wir nutzen und deshalb dasPotential exponentiell steigern können, gemäß unserer

angeborenen Eigenschaften.“

Page 28: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 32: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 33: Kampfkunst budo international 279 2014

Letzte Woche hatte ich einen Wettkampf gegen einen jungen MMA-Kämpfer. Er war 23 Jahre alt, 1,90m groß, wog 80 Kilo und bereitetesich auf seinen vierten Amateurkampf vor. Ich bin 71 Jahre alt, 1,80mgroß, wiege 90 Kilo und mein letzter Wettkampf war im Jahr 2000.Damit der junge Kämpfer auch genug gefordert wurde, hatte der Trainernoch einen anderen Mann parat, der sich mit mir in den Rundenabwechselte. Er kämpfte für 90 Sekunden und danach war es an mir, dieanderen 90 Sekunden zu kämpfen. Im Verlauf der ersten drei Runden erhielt ich einen schweren Schlag auf

die rechte Augenbraue (ich habe meinen Ellenbogen für einige Sekundenzu niedrig gehalten, wenn Sie es genau wissen wollen) und als ich nachder dritten Runde dasaß (eine Erleichterung, muss ich gestehen)bemerkte der Trainer einen Schnitt über meinem rechten Auge, weil ichnicht genug Vaseline aufgetragen hatte. Es war kein großes Problem; inder Vergangenheit hätte ich sogar weitergemacht, aber jetzt ist mir einwenig klarer, was man tun sollte, also habe ich diesen Tag beendet.

Page 34: Kampfkunst budo international 279 2014

Ein Freund vom Fitnesscenter, der Arztist, sah es und bot mir an, am Ende desTages in seiner Praxis vorbeizuschauen,damit er mich nähen konnte. Als ich zuHause ankam, wusch ich mich, meine Fraumachte ein Foto („Iiiiihhh!”) und ich gingzum Arzt, damit er mir die Wunde richtigreinigte (das ist wichtig, denn heutzutagegibt es viele unschöne Mikroben!) und ernähte mich mit fünf Stichen. Von den vielen Dingen, die mir mein

Trainer Guro Dan Inosanto in den letztenJahren gesagt hat, gibt es eines, das mirbesonders in Erinnerung geblieben ist:

„Es ist gut zu wissen, wo mansteht.”

Eine der Gefahren meiner Arbeit ist es,dass die Menschen mir gegenüber sehrrespektvoll sind, wenn ich unterrichte. So

ist es nunmal, ich verhalte mich genauso, wenn ich mich auf der anderen Seiteder Gleichung befnde. Man wäre einÄrgernis, wenn man seinen Meister aufdie Probe stellt während er unterrichtet!Natürlich besteht die Gefahr, dass man inseiner eigenen Vorstellung zu einerLegende wird und die wirklichen, eigenenFähigkeiten falsch einschätzt. Das wäreein schwerer, darwinistischer Fehler! Eskann sein, dass John Wayne es war, dereinst sagte: „Das Leben ist hart. Es istschwerer, wenn man dumm ist.”Ich tu alles mögliche, um dies auf

verschiedene Weisen zu vermeiden,wenn ich unterrichte/trainiere, zumBeispiel:

a) Ich bestehe auf ehrliche Angriffe.Zum Beispiel soll der Angreifer – wie vielevon euch wissen, im Unterschied zu derMehrheit der FMA-Systeme, die alsAntwort auf die Schläge, die sie verteilen,blockieren, ist es im DBMA wenigstensdas Gegenteil – mit seinen Bewegungenweitermachen – genau so, wie es auch ineinem echten Kampf wahrscheinlich ist.Natürlich zeichnen sich Geschwindigkeit,Kraft und Intensität neu in größerem oderkleinerem Maße ab, abhängig davon, inwelchem Punkt der Entwicklung wirstehen und in welchem Maß wir dasKontern trainiert haben, aber in jedemFall sollte sich die Attacke auf natürlicheWeise auf das Objekt richten.

b) Ich nutze das, was wir im DBMA„die Metronom-Methode” nennen:Gleichbleibende, regelmäßigeGeschwindigkeit und eine gleichmäßige

Kräfteverteilung zwischen denPraktizierenden. Dennoch gibt es keinen Ersatz für die

Aktion, um zu wissen, wo man steht –lauteten die weisen Worten des Guro, alser sich uns zuwandte, nachdem wir ihmmit offenem Mund zugesehen hatten, wieer 45 Minuten lang im harten Muay Thai,ohne Unterbrechung, auf einen Sackeintrat. Und da war er in seinenSechzigern. Darum ist diese Trainingssession, in

der ich den Fuß auf diese Weiseschwinge, ein unberechenbarer Wert, umzu „wissen, wo ich stehe”, da ichversuche, dem Weg des Kriegers jedenTag zu folgen. Ich gebe mein Bestes, umnicht dumm zu sein. Ich verspüre keineScham, zu sprechen, nicht einmal inSituationen, in denen es für mich nichtratsam wäre. Zum Bespiel habe ich

Page 35: Kampfkunst budo international 279 2014

meinen jungen MMA-Gegner, bevor wirbegannen, darum gebeten, mich nicht aneiner Stelle am unteren Rückenanzugreifen, und als er mich niederriss,griff er natürlich ausschließlich nach einerStelle in dieser Zone. Ebenso schaffte esmeine mittelmäßige Verteidigung nicht,ihn zu blockieren und er trug meinenKopf in Richtung der Absperrung. Wennich ein junger Kämper wäre, hätte ichversucht, auf meine Weise dem Problemzu entkommen. Ich bin ein älterer Mannmit einer Familie, die ich zu versorgenhabe und ich hänge von meinem Körperfunktional ab, darum wollte ich das Risikoeiner Verletzung am Hals nicht eingehen,sodass ich ihn einfach bat, dass wirunsere Position von der Absperrungentfernt halten.Eine wichtige Erfahrung als Dog

Brother war es, einen realistischen Sinn

für das zu entwickeln, was man inEchtzeit erreichen und was man nichterreichen kann. Es sieht so aus, alswären meine Zeiten der Full contact-Kampf vorbei, aber ich bin noch immerCrafty Dog.

Es gibt aber noch ein Kapitel indieser kleinen Geschichte.

In diesem speziellen Fall habe ich mitKali Tudo™ gearbeitet, dem

Unterrichtssystem, dass ich seit einigenJahren als Teil des DBMA-Konzepts„Wahrnehmung jeder Kategorie”entwickelt habe. KT ist anders underfordert ständige Suche. Mich fasziniertes auf eine intensive Weise zu sehen, wietief die Kunst ist und wie wahr die„Versprechung der leeren Hände” ist, die„die gleiche Sprache wie die Bewegung”spricht. Meiner Meinung nach wäre ichder am besten Geeignete für dieseArbeit, abgesehen von meinem Alter.Natürlich würde es mir sehr gefallen,dreißig Jahre jünger zu sein und in denKäfig der Wahrheit einzutreten, aber dazumuss ich wohl auf ein anderes Lebenwarten.Und selbst so kann ich keine ehrliche

Antwort darüber erhalten, „wo ich stehe”,sondern bin noch immer fähig, KT zuentwickeln, nicht nur durch die

Erfahrungen meiner Schüler, sondernauch anhand meiner eigenen Erfahrung –jenseits der Freiheit, die Handlungkommen zu lassen, kommt das Wissen –und es verwandelt mich in einenbesseren Meister und ich kann mehr Zeitdamit zubringen, relevant zu sein.Erinnern Sie sich auch daran, dass in

der Logik des DMBA unsere Motivationim Käfig, die Ergebnisse zu verbessern,nur zweitrangig ist. Unserehauptsächliche Mission ist es, den Käfig

als eine Möglichkeit zum Experimentierenund Qualifizieren zu nutzen, um unserAdrenalin darauf vorzubereiten, gegeneine Pistole, ein Messer und leere Händezu kämpfen, sodass wir „weniger nichtigsterben”; wir suchen den Vorteil, einSystem gegen Angreifer mit Waffen,leeren Händen oder einer Mischungdaraus. Weniger Möglichkeiten heißtschnellere Reaktionen und wenn es sichum ein DLO handelt, heißt mehrKonsistenz in jeder Kategorie einekleinere Zahl an gleichzeitigenMöglichkeiten, was den Unterschiedzwischen Leben und Tod ausmachenkann. Ich habe die Ehre, mit Personenzusammenzuarbeiten, die ihr Leben andie Umstände der DLO Die less often(Sterbe weniger oft) anpassen. Sie sinddie Beschützer, etwas, was vermutlichjeder von uns gerne sein möchte, wenn

wir unsere entsprechende Leben leben,und sie verdienen es, dass ich weiß, wasich unterrichte.Natürl ich gibt es auch die innere

Freude, die aufkommt, wenn manweniger wettkampffähig wird. Wie dasLied der Countrymusik sagt „Ich kannnicht so jung wie früher sein, aber ich binjetzt so jung, wie ich es immer war.”

Das Abenteuer geht weiter!Guro Crafty/Marc

Eskrima

Page 44: Kampfkunst budo international 279 2014

Besondere Persönlichkeiten

Text: Olaf SchönauFotos: Archiv Michael Behrend

Einige Stimmen zurPerson:Ulf Fritzmann (Head-Coach Fenriz

Team Berlin, Vorsitzender der GAMMA2)„Das wissen viele nicht, aber Gonzo ist

auch ein ausgezeichneter Trainer,besonders in der Grundlagenbildung.Und als Ringsprecher arbeitet er mit demPublikum wie ein Grappler.“

Daniel Tschöpe (FMD – Luckenwalde,Veranstalter des Fläming Grappling)

„Gonzo ist ein Vorreiter und Menschder unseren Sport selbstlos und in alleRichtungen fördert und jedem Dojo mitseinem Wissen und seiner Kompetenzzur Seite steht. Förderer des Aufbaus derMMA und Grappling SzeneDeutschlands. Naja – und meinpersönlicher Kampfsport Duden...“

Klaus Hagemann (Head der WKN,Referee)

„DIE Stimme aus Berlin. Fachlichfundierte und sehr faire Moderation – derMann hat Ahnung, nimmt sich selbstzurück und schiebt den Kämpfer in dieMitte... hat uns immer perfekt durch dieGala geführt.“

Eva Rolle (Prime Time Boxpromotion)„ Der ist einmalig, unersetzlich.“

Kai Lüftner (Kinderbuchautor undMMA-Affiner)

„Der Typ ist das Multitool unter denTrainern. Ne Alltagswaffe irgendwozwischen Nietzsche und einem T-Rex.Der Gute unter den Bösen und einKrieger hinter der Doppeldeckung derselbstauferlegten Selbstdisziplin. Und amEnde einfach nur mein Freund.“

KKI: Du bist als kompetenterRingsprecher einem großen Publikumseit Jahren bekannt. Du leitest einSportstudio und warst selbst in vielenKampfsportarten aktiv underfolgreich. Das Kämpfen überlässtDu jetzt aber den Jüngeren? Ja, irgendwann ist es vorbei. Da nutzt

dann alle Erfahrung auch nichts mehr.Auch wenn sie aus mehr als 300Kämpfen stammt. Die nächsteGeneration drängt, die Reflexe lassennach, dafür werden dieRegenerationsphasen immer länger – esist Zeit aufzuhören.

KKI: Wie ging es bei Dir mit demKampfsport los?Jahre zuvor war es Judo, üblich in der

ehemaligen DDR für alle, denen es derKampfsport angetan hatte und die nicht

beim Boxen gelandet sind.Kontinuierliches und hartes Training warAlltag, reichlich Wettkämpfe an denWochenenden, sicherlich auch der eineoder andere Erfolg auf nationaler Ebeneund immer ein gutes Stück über demDurchschnitt – aber die ganz großenErfolge blieben aus. Während desArmeedienstes bei den Fallschirmtruppendann der erste Kontakt mit Jiu Jitsu unddie Erkenntnis, dass es da mehr gibt.Mit der Wiedervereinigung kamen

plötzlich die unendlichen Möglichkeiten,„das Ganze“ zu erlernen, oder zumindestzu erfassen.

KKI: Du hast Dich dann weiterumsehen können?„Ich hatte, von einigen Fehlgriffen

abgesehen, das seltene Glück, immerwieder auf Lehrer zu treffen, die meinVerständnis von Kampfsport unglaublichbereicherten, mal im Gespräch, mal aufder Matte, Mal im Ring. Ulf Fritzmann,Rolf Brause, Frank Burczynski, um nureinige zu nennen, was den Kampfsportangeht, und Peter Nehls, dessen Schuleder Selbstverteidigung unerreicht ist. Diesind letztendlich schuld ;-).“Mit der Zeit kamen die neuen

Wettkämpfe, und was sich vorher in derSpezialisierung auf das Judoniedergeschlagen hatte, das fächertesich jetzt stilistisch auf. Grappling? Klar,versuchen wir es mal. Kyonkushinkai-Karate – yupp, nehme ich. Ist aber eineoffene Deutsche Meisterschaft! Egal.

Die sind gut! Umso besser.Kickboxen – erster Pro-Kampf. Ist

bestimmt wie das Karate. Nicht ganz.Wird sich zeigen.

KKI: Du hast alles mitgenommen,was sich geboten hat. Und DeineErfolgsbilanz?Wenn es in der Wettkampf-Karriere

eine Konstante gab, dann die, dass esnie für die Tops reichte, aber immer, undjetzt sogar überall, für das Plätzchenrechts auf dem Podest. EinschließlichAllkampf, Iaido und Sambo...

Page 45: Kampfkunst budo international 279 2014

Der Tanz auf allen Hochzeiten solltespäter einmal die Grundlage für dieKnotenfunktion für die vielen Strängesein, die der Kampfsport so hat, abererst einmal kam plötzlich die Erkenntnis,dass man der Älteste unter denKämpfern war – und der Jagdtriebirgendwann nachließ.

KKI: Du bist nach Deiner aktivenLaufbahn aber dem Kampfsport treugeblieben?Zehn Jahre nach der Entscheidung,

den Studienabschluß in die Schubladezu packen und doch beim Sport zubleiben, sieht die Sachlage ganz andersaus: Die Kampfsportschule Köpenick istein fester Bestandteil der Berl inerKampfsportszene, und Kämpfer aus demTeam Trigoon sind recht häufiganzutreffen auf den Wettkämpfen imKickboxen, Grappling, Karate und auchim Oktagon des MMA. Die Parallele istnicht zu übersehen. Mehr noch – eineganze Reihe von Wettkämpfen ingenannten Stilen finden in den Räumenmeines Dojos selbst statt, und ab und an„borgen“ sich andere Clubs derHauptstadt unsere Räume für ihreTurniere. Deren Trainer sind oft dieKontrahenten von damals – man kenntsich eben schon lange.

KKI: Also vom Kämpfer zumUnterstützer der KampfsportszeneTurniere sind wichtig. Kampfsport

ohne kämpfen ist wie Reiten ohne Pferd.Die Leute müssen Gelegenheitenbekommen, sich auf ihrem Levelauszutesten, besser zu werden, und vorallem aus ihrer Zelle mal rauszukommen.In einem Wettkampf gewinntschlussendlich jeder! Und sei es nur dieErfahrung, die wächst. Ich glaube, die

besten meiner Kämpfe habe ich immerverloren.

KKI: Und über den Tellerrandhinaus?Alles, was notwendig ist: Wenn First

Fight Neubrandenburg zu einerPressekonferenz einlädt, weil ewiggestrige das MMA mal wieder als etwasganz Schlimmes identifiziert haben.Wenn Johnnys Kickboxstudio einKleinring Event veranstaltet und derKampfrichter nicht erscheint. Wenn einTeam einen Verein gründet undSchwierigkeiten mit der Satzung hat,oder wenn es um Formulierungen inProfi-Verträgen geht.

KKI: Du hast ein großes Wissen,dass Du gern weitergibst?Vielen helfe ich persönlich. Ich kenne

mich bei weitem nicht in allem aus. Aberwenn nicht, dann kenne ich ebenjemanden, der helfen kann oder habeeine Idee, wie das eine oder andereProblem behoben werden könnte.Darüber hinaus bin ich Korrespondent

des Käfiggeflüster–Portals, arbeite alsTechnischer Leiter auf verschiedenenEvents, habe als Technischer Direktor derGBA dort den Bereich Kickboxen/K1aufgebaut, bei der GAMMA? dieGrundlagen des Kampfrichterwesenserarbeitet, assistiere beim Matchmakingvieler Galas von Erfurt bis Greifswald undfreue mich wie ein Kind, wenn alles klappt.

KKI: Und Deine aktuellen Projekte?Die „Grappling and Mixed Martial Arts

Association“ soll das einigende,organisierende und informierende Organder MM-Artists werden. Arbeit amSchreibtisch. Klinkenputzen.Und? Klappt's?

„Nach oben ist immer Luft. Aber wirhaben mit „We Love MMA“ auch einengroßartigen Partner. Die waren überhauptder Anstoß für das UnternehmenGAMMA?. Aber Fakt ist doch, dass wirdie Szene entwickeln wollen. Und dasgeht nun mal nicht ohne Strukturen.Zunächst einmal interne, und dann mitQuerverbindungen zu den anderen. Undwenn ich schon selbst nicht mehrkämpfe, dann kann ich mich in diesemBereich doch nützlich machen. Ich bin jasowieso oft unterwegs.“

KKI: Oft unterwegs ist gut: Wirwissen, dass Gonzo so ziemlich jedesWochenende ein Event moderiert, unddas inzwischen Deutschland weit.Dabei kommt es ihm offensichtlich garnicht drauf an, ob er vor 300 oder 3000Zuschauern spricht oder schiedst.Vielsagend ist dabei der Umstand,dass ihn alle Kämpfer grüßen, wennsie die Arena betreten – Ring, Matteoder Oktagon. Er gehört einfach dazu!

KKI: Und was ist nun deinepersönliche Nummer 1?Schwer zu sagen – Judo ist wie meine

erste Liebe, Jiu Jitsu wie mein täglichBrot, dem Muay Thai bringe ichBewunderung entgegen, BJJ ist cool, K1fetzt, MMA ist großartig.Ich glaube, es ist der Typ Mensch

hinter dem System – welches auchimmer – der mich in diesem Zirkel hält.Nach meiner Erfahrung sind das nämlichmeistens ganz feine Typen.

Und so ist es, wie es immer war: Tanzauf allen Hochzeiten. Zwar nicht mehr imGi und mit Handschuhen, dafür imAnzug und mit Schlips. Aber es sindimmer noch dieselben Hochzeiten.

Page 46: Kampfkunst budo international 279 2014

Eine Frage von Disziplin…. und Vertrauen Heutzutage nutzt sich das Wort

Meister (Sensei) in den Kampfkünstenab. Für einige ist der Meister derjenige,der ein großes Wissen und technischesGeschick besitzt und zudem dieFähigkeit zu dessen Weitergabe. Fürandere ist es einfach einer, der Schülerhat (aus irgendeinem Grund wird er siewohl haben). Ich erinnere mich, dass ich,wenn ich mich an die „old boys“ vonKeio (im Alter von über 80 Jahren undeinem ganzen Leben im Karate) wandte,sie immer „Sensei“ nannte, und die, dienicht unterrichteten, mir immerantworteten „Ich bin kein Sensei. Ichlehre keine Schüler“. Vielleicht ist es amschlausten und sichersten zu denken,dass ein Meister derjenige ist, der beideIdeen verbindet: jemand mitKenntnissen, Fähigkeiten,Ausbildungskompetenzen … undSchülern. Ein Meister, was man darunterversteht, ist noch mehr als ein Sensei,da er notwendigerweise Eigenschaften,die mit den japanischen Wertenverbunden sind, besitzen muss. Gehenwir zu unsern Überlegungen zu demThema über. Beginnen wir mit dem Drumherum.

Der Meister, wie er sein sollte, ist anseinem Ort und sein Ort ist nicht dieFitnesshalle, es ist das Dojo. Es gibteinen großen Unterschied. Natürlich istnicht alles Gold, was glänzt, und in derTheorie ist der Ort egal, aber es stehtfest, dass die Umgebung, in der maneine Aktivität entwickelt, entscheidenddie Haltung des Praktizierenden undseinen Genuss beeinflusst. Auch wenn wir alle gut wichtige

Meister kennen werden, die zweifelloseinen traditionellen Weg gehen und

Zweifellos ist es sehr schön, sich mit Körper und Seele der Praxis und Lehre von Karate zuverschreiben. Mit den Jahren, mit vielen Jahren, kann man es schaffen, zu einem Meister zuwerden. Aber die Bedeutung dieses Wortes, oft so fröhlich verwendet, beinhaltet und solltebestimmte Eigenschaften beinhalten, um jemanden als solchen zu bezeichnen. Salvador Herraiz, dafür

bekannt, die Dinge ohne einBlatt vor den Mund zuerzählen, vom Respekt unddem tiefsten Wissen umKarate aus, dem er sichseit jeher mit Körper undGeist widmet, denkt heuteüber dieses Thema und dieBeziehung zwischen Meisterund Schüler nach, diemanchmal wegen falschenVorstel lungen von derPhilosophie und dem Geistdes Karate schwierig wird.

Karate

Die Beziehung zwischen Meister und Schüler im Karate

Text und Fotos: Salvador Herráiz, 7. Dan

Page 47: Kampfkunst budo international 279 2014

ihre Kurse in Sportzentren oder geteiltenHallen geben, in denen normalerweiseandere Aktivitäten betrieben werden, istes sicher, dass vom Standpunkt destraditionellen Karate aus der Ort und dasAmbiente, in dem sich der Schülerbefindet, großen Einfluss auf dieEntwicklung desselben hat. Deshalb kannman in den Dojos in Japan und Okinawa

(und dies, obwohl wir uns im 21.Jahrhundert befinden, hier sowie dort)bemerken, dass es sich um traditionelleAufenthaltsorte handelt, wo der Geist desKarate einfacher aufblüht. Die konkreten Unterschiede, die man

zwischen einem Dojo (wo positiv einGeist des Karate gemeinsam mit seinertraditionellen Praxis entwickelt wird) und

einer Trainingshalle (ein Nährboden, umeine andere Art von Verhalten in denSchülern zu entfalten) wahrnehmen kann,sind ziemlich offensichtl ich. EineTrainingshalle sieht modern aus, mitMarmor, Aluminium, Glas und anderenMaterial ien. Ein Dojo hingegentraditionell, mit Holz und nur wenig mehr.Die Fitnesshalle verfügt über großzügige

Überlegungen

Salvador Herraiz und der Meister Goshi Yamaguchi, imHeiligtum Shintoista Igusa Hachimangu in Tokio.

Page 48: Kampfkunst budo international 279 2014

Karate

Garderoben, Schränke, Besucherempfang, etc. … während Dojos dem ganzenkeine Bedeutung schenken und ihnen in Japan, Ausnahmen ausgenommen,sogar Garderoben (und natürlich Duschen) abgehen, man geht von der Straßedirekt … zur Tatami. Die Fitnesshalle zählt auf Personal, das dort arbeitet,während das Dojo seinen Meister auf vertrautere Weise empfängt. EinFitnesszentrum ist geschmückt mit großen, spektakulären und glamourösenFotos, ein Dojo hängt auf seine Wände Erinnerungen an Meister und Titel, die diePraktizierenden anregen und motivieren. Ein Fitnesszentrum macht seineWerbung selbst (allgemein auf der Güte ihrer Anlagen beruhend). Die einzigeWerbung des Dojos hingegen ist die Mund-zu-Mund-Propaganda und dieWeitergabe der Güter der Lehren von den Praktizierenden an Freunde undVerwandte.Es geht nicht nur darum, etwas zu tun, sondern um die Freude, es auf eine

bestimmte Weise zu machen. Dasselbe passiert beispielsweise mit demkörperlichen traditionellen Training, bei dem die alten okinawaischen Gegenständeverwendet werden. Sicherlich bieten die modernen Trainingssysteme, Maschinen,die bestimmte Muskeln einzeln trainieren können, etc. … enorme Effektivität, aber

Der Autor, Salvador Herraiz, zwischen Mamoru und Masahiro Nakamoto, imShikina Enn de Naha (Okinawa).

Page 49: Kampfkunst budo international 279 2014

… wenn man mit den alten traditionellen Apparaten trainiert,strebt man nicht nur nach Wirksamkeit, sondern nach Lust, diesmit diesen Mitteln zu tun. Es hat etwas Romantisches … wiegenerell in der Praxis vom Karate. Wir gehen, indem wir den Platz, den Ort des

Zusammentreffens begrenzen, dazu über, die BeziehungMeister-Schüler im Dojo zu betrachten … und außerhalbdessen, da beide Rollen perfekt abgegrenzt sind und dieVerhaltensweisen nicht durcheinander gebracht werden dürfen. Karate ist japanisch und in Japan hinterfragt man nicht, man

greift nur an. Man lernt und man übt. Nicht mehr. Im Gegensatzdazu wollen die Leute im Westen, wollen wir, es auf unsereWeise machen, exzessiv fragen (anstatt zuzulassen, die Dingemit der Zeit zu lernen). Im Karate sollte man, aufgrund seinerPhilosophie und Geschichte, keine Entscheidung des Sensei inFrage stellen. Wenn dem so ist, warum also fragen? Die Antwortwird zu ihrer Zeit kommen und zu wem sie kommen muss, denwird sie erreichen. Die Abstufungsprüfungen zum Beispiel sindein Thema, über das wir lang und breit nachdenken müssen, vorallem über die Form, ihre Ergebnisse anzunehmen,

hauptsächlich wenn sie negativ sind. Der Meister Yamazakierzählte mir, dass er viele Jahre verbrachte, ohne seinenBeweggrund für die nicht bestandene Prüfung für den 1. Dan zukennen. Er fragte nie, und nie erklärten sie es ihm. Das ist dieHaltung. Dreißig Jahre später wusste er es und sicherlich war esdurch sein Übermaß an Vertrauen. Der Meister Hironori Ohtsukahat immer vom Vertrauensüberhang als eines der schlechtenDinge im Budo gesprochen, zusammen mit Geringschätzung,Wut, Angst, etc. … Besagtes mag vergangen sein, es warenZeiten, in denen die Prüfungen nicht mit vorher angegebenemDatum zählten, weshalb man sich nicht speziell während derMonate davor vorbereiten konnte. Man wusste das Datum nurein paar Tage davor. Das zwang dazu, immer vorbereitet zusein, was es echter macht. Wenn man mit übermäßigem Wohlwollen die Tatami bei einer

Abstufungsprüfung betritt, verschwindet die Gerechtigkeit. Esgibt viele Faktoren, die man bei einer gerechten Prüfungbeachten muss (einschließlich der Kenntnisse, Fähigkeiten,Technik des Stils, Wirksamkeit, die körperlichen Eigenschaftenund persönlichen Situationen, etc. …), was alles dem Sensei zur

Verfügung steht, der es angemessen bewerten muss.Das Wohlwollen ist eine der Qualitäten des Codes derBushido, aber wenn der Sensei in einen Überhangdessen verfällt, aus Freundschaft, aus Mitleid, aus zustarker Kameradschaft, etc. … wird die Gerechtigkeit(eine andere Norm der Bushido) verschwinden. Alles inseinem rechten Maß, wie im ganzen Leben und imKarate.Jedes Essen kann einen zum Würgen bringen, sowohl

durch Exzess als auch Verfall eines seiner Zutaten. Nurder Sensei ist dazu fähig, den Grad des Wohlwollensangemessen in Ehrung der Gerechtigkeit zu bestimmen.Dies kann von Seiten des Schülers begriffen undakzeptiert werden, aber manchmal nur, indem erwertvolle Zeit opfert, die im Unverständnis, Fantasienoder nicht bestehenden Absichten verloren geht. Wenn man von der Prämisse ausgeht, dass der Sensei

mehr als der Schüler darüber weiß, was man bei einerPrüfung beachten muss und was nicht, und wenn manvermutet, dass der Sensei nichts gegen denaufstrebenden Schüler hat, sondern eher im Gegenteil …warum sollte man seine Entscheidung und/oder seinenRat nicht akzeptieren, ohne Diskussion, Vorstellungen,Widerstand oder generelle Überlegungen? Warum sollteman sich den Luxus erlauben, anders als der zu denken,der es wirklich weiß?Es ist sicher, dass sowohl Meister als auch Schüler

wissen sollten, wo ihr Platz ist. Der Schüler muss, um zueinem Uchi Deshi-Schüler zu werden (jemandbesonderes, dem man die Tiefen der Kunst vermittelt),unauffäll ig arbeiten und kein Begehren nachAufmerksamkeit verspüren, in Unterhaltungen, die nichtsmit ihm zu tun haben, Beziehungen, die ihm nichtentsprechen oder in die er nicht eingeladen wurde …Jeder sollte sich seiner Grenzen und Position bewusstsein. Man hat immer gesagt, „wer spricht, weiß nicht undwer weiß, spricht nicht“, was uns zur Diskretion desWortes und Tatsachen führt und den lächerlich macht,der sich zu viel erklärt, oder unangebracht ist unddeshalb nicht erwidert wird. Andererseits muss man sichals dankbar zeigen, dass die echten Experten jeglicherMaterie mit den Anderen ihr Wissen und ihreÜberlegungen teilen, im Gegenteil würden dieseKenntnisse verloren gehen, was ohne Zweifel negativ undunerwünscht wäre. Meine Mutter erinnerte mich immeran den Spruch „wer mehr weiß …., sagt mehr“. Jemand Unreifes macht normalerweise Fehler. Jeder ist

frei, natürlich, aber angesichts der Freiheit des Denkens… dies ist das Risiko der Täuschung. Man muss immerbeachten, dass der Sensei bereits das Nachdenken, dieSelbstsicherheit, die Überzeugung durchschritten hat, dieder Schüler fälschlicherweise besitzt. Es gibt denjenigen,der sagt, intelligente Leute lernen von ihren Fehlern, aber

Überlegungen

Page 50: Kampfkunst budo international 279 2014

das praktischste ist, was die älteren und weisen Personenmachen, nämlich „von den Fehlern der anderen lernen anstattvon den eigenen“. Der diese fremden Fehler nicht nutzt, ist dazuverdammt, sie zu wiederholen, genau wie der, der seineVergangenheit nicht gut kennt, dazu verurteilt ist, sie erneut zuleben. Die Gefahr liegt darin, dass der Mensch zweimal mitdemselben Stein zusammenstößt und dreimal oder öfters...esbeharrlich versuchen wird. Man muss die Bescheidenheit haben, den anzuerkennen, der

weiß.

Der Sensei hat bereits seinen Körper, Verstand und Geistgeklärt, nach vielen Jahren Übung und Studium. DerSchüler...ist gerade dabei. Ein zerstreuter Geist, der sich nichtkonzentriert oder sich mit mehreren unterschiedlichen Dingenbeschäftigen möchte, wird keine Ergebnisse erzielen und neigtdazu, Dinge zu vermischen, durcheinanderzubringen und sichzu irren, Informationen und Praxis nicht gut zu erfassen. HigaSensei sagte: „Wenn du hinter einem Hase herläufst, könntestdu ihn fangen, aber wenn du hinter zwei Hasen läufst … wirstdu keinen davon erwischen“. Die Angelegenheit erschwert sich

Karate

Der Autor in den Dünen von Con Con (Chile).

Page 51: Kampfkunst budo international 279 2014

zudem, wenn die verschiedenen Wege technisch oder spirituellunterschiedlich sind, da mit Sicherheit einer von beiden in dieEntwicklung des anderen eingreift. Es ist schwierig, dass ein Schüler, der darauf erpicht ist,

herauszuragen, seinen Elan bremst, wenn er auf diesem Wegvon Karate weitergeht, aber er muss es tun. Wenn manvorbereitet ist, versteht man die Dinge. Auf jeden Fall ist es so,so viele Erklärungen auch in bestimmten Momenten abgegebenwerden, dass, sind dein Körper, Verstand oder Geist nichtdarauf vorbereitet, zu begreifen … so werden sie es nicht tun.

Es gibt Leute, die, je mehr Informationen man ihnen liefert:Daten, Erklärungen, Absichten … desto weniger verstehen undauch wenn man sich fragt warum? Oder sich sogar traut, nichtübereinzustimmen, weil man es nicht versteht … Manche sindwahrhaft „intellektuell taub“ geworden, ein weiterer Effekt derZerstreutheit. Der Meister kann seinen Teil zur korrektenVermittlung liefern, aber wenn der Schüler seinen Ratschlägennicht folgt, und denkt, mehr zu wissen oder es besser zuverstehen … wird alles umsonst sein und im Sand verlaufen. Ach, die Hast! Es gibt keine Abkürzungen im Karate und

derjenige, der sie sucht, wird früher oder späterin einer Biegung abstürzen. Auch leere Gesten von scheinbarem

Verständnis bringen nichts, wenn dieHandlungen dem nicht folgen. Die Geduld einesSensei ist nicht unbegrenzt und logischerweisekann seine Hingabe dazu übergehen, sich aufandere Schüler zu konzentrieren, die gewilltersind, seinen Lehren unter seinen Normen zufolgen, weil diese Hingabe schon seit Jahren anjeglichem Ort und Ambiente vonstatten geht. Der Sensei sucht den vorher genannten Uchi

Deshi, den inneren Schüler. Die Zeit und Stufeeiniger seiner ältesten Schüler wird diese zuSempai machen, aber eine andere Sache ist dasKohai, die Zukunft, das Versprechen, jemand, inden der Meister seine Hoffnungen für dieZukunft gesetzt hat. Eine weitere Sache, manchmal verschieden,

manchmal zusammenfallend, sind die Pioniere,von denen einige später zu wahrhaften Meisterngeworden sind. Die Pioniere verdienen Respektund Anerkennung dafür, dass sie den Wegbereitet haben, dass sie in bestimmter WeiseVisionäre von etwas Transzendentem sind. Aberwenn die Pioniere nicht weitergemacht haben,indem sie sich auf besagtem Weg entwickeltund ihre Fertigkeit (größer oder kleiner)fortgesetzt haben, glaube ich nicht, dass sie es

gerechterweise verdienen, dasZentrum dessen zu sein. Die

ersten zu sein ist wichtig, abernicht ausreichend, um als

„Meister“ anerkannt zu werden.Einen kleinen Teil des Weges

zurückgelegt zu haben, wenn auch infernen Zeiten, kann nicht damitverglichen werden, viel mehr

Strecke gemacht zu haben, wenn auchzu späteren Zeiten. Ein anderer nennenswerter Fall ist der

von den „Kindern von ...“.Manchmal setzen sich Personengegen Organisationen oderStile durch, indem sie von dergroßen Bedeutung ihres

Vaters (Großer Meister oderGründer) profitieren, aber in Wirklichkeit, ohneausreichend Wissen, Fähigkeiten … letztlichVerdienste zu haben. Das Talent wird nichtalleine geerbt. Sicherlich werden wir jetzt alle inunserem Kopf irgendeinen konkreten Namenhaben. Wenn wir anstatt von „Kindern“ nun von„Enkeln“ sprechen, löst sich die Angelegenheitnoch mehr auf. Meinen größten Respekt jedochfür die Ausnahmen, die neben dem Namens-und Positionserbe … dem würdig gewordensind. Für die anderen …., auch mein Respekt…, aber auf andere Weise.

Letztendlich, wenn man das Karate, inseiner Technik, Geschichte, Philosophieund Zielen …, schließlich, seiner Seele,als etwas von großen Wert begreift, einen

Überlegungen

Page 52: Kampfkunst budo international 279 2014

Schatz, der nur an einige würdige (und privilegierte) Schülerweitergegeben wird, wird die Beziehung Meister-Schülerwirklich zu einer Vertrauensbeziehung (da man nicht jedemeinen Schatz anbietet) und als solche zerstört jedesInfragestellen diese Vertrauensbeziehung. Ich glaube ehrl ich, ein solcher Meister, mit seinem

notwendigem gewissen Alter, mit einem ganzen Leben imKarate, mit einer wichtigen Stufe, mit einem Rüstzeugbestimmten Wissens, mit Anteilen von vielen großen bekanntenMeistern, mit klaren Ideen, mit einer Haltung übereinstimmendmit diesen, durch viele und intensive Jahre hervorgebrachtenGedanken, … müsste so jemand viele Erklärungen zu denFormen vom Karate geben? Ich glaube wirklich, auf diesenHöhen … nein! Wer freiwil l ig den Weg an seiner Seitezurücklegen wollen würde, müsste logischerweise seiner Artentsprechen, der Art des Karate Do, angreifend und nichthinterfragend. Ich habe immer gesagt, dass Karate Disziplin ist. Das bezieht

sich nicht nur auf das Medium, um effiziente Technik zuerhalten, das auch, sondern auf die Linie der Beziehung desSchülers mit dem Meister. Schließlich glaube ich, dassDISZIPLIN, HALTUNG und VERTRAUEN die Grundsäulenbesagter Beziehung sind. Das Hinterfragen und die Zerstreuungsind, angesichts dessen, ihr Holzwurm. Eine weitere häufige leere Geste ist die Begrüßung

(theoretisch Symbol von Respekt und Anerkennung) und derAusdruck Oss. Er wird, jenseits seiner mehr oder weniggewöhnlichen Verwendung und abhängig von denunterschiedlichen Stilen (zum Beispiel ist es im Wado Ryutraditionell nicht großer Brauch) im Karate häufig wegen diesemleeren Inhalt schlecht verwendet. Von anderen Verwirrungen beiseiner Verwendung nicht zu sprechen. Tatsächlich wird dieserAusdruck, von der japanischen Marinehochschule zum Karateexportiert, als genereller Gruß zwischen Karatekämpfern (TypHallo! Tschüss!) benutzt. Vorerst ist dies ein Fehler. DieserAusdruck, der von den Wörtern Ous (Zusammenziehen vonOsae) und Shinobu kommt, sollte im Karate nur in Augenblicken

und Situationen verwendet werden, bei denen man beharrlichesEngagement bis an die persönlichen Grenzen demonstrierenmöchte, mit Geduld, mit echtem Respekt und Wertschätzungfür den Meister, indem man seine Korrekturen, seine Ratschlägeannimmt … und diesen Ausdruck, wenn er notwendig wäre, alseine Entschuldigung verwendet, die sogar um Pardon bittetwegen irgendeinem begangenen Fehler, den man versteht undakzeptiert. Das bedeutet Oss und wenn man es fröhlich für alles

verwendet … verliert sein Inhalt an Kraft. Die Disziplin ist dieBasis für den Geist des Karate. Ich sage nicht, dass man diebeiden famosen einstigen Normen bewahren muss, dessenerste war „Der Chef (in dem Fall Sensei) hat immer Recht“ unddie zweite „Im Fall, dass er nicht Recht hat, wird die erste Regelangewandt“. Demgemäß scheinen die Pfade des Lebens zugehen, von der Perspektive des Geistes und der Philosophiedes Karate aus, ein Meister sieht sich zu oft dazu gezwungen,die Ausrutscher einiger Schüler auszuhalten, die sich fürschlauer als jeder andere halten und nicht verstehen, dass eskeinerlei Verdienst bringt, nur die Regeln oder Entscheidungenanzugreifen, in denen man übereinstimmt. Das ist zu einfach!Wo sich Disziplin und Loyalität zeigen, ist, wenn man dieanderen angreift und unterstützt … Meister ist jemand, mit demes sich lohnt, den Weg an seiner Seite zurückzulegen, unterseinen Lehren. Aber ein spanischer Freund, 9. Dan Karate,sagte mir: „Nenn mich nicht Meister. Wir hatten einen Meisterund wir haben ihn gekreuzigt“.

Karate

LINKE SEITE: Salvador Herraiz und Hirokazu Kanazawa, imDojo dieses Großen Meisters in Tokio.RECHTE SEITE: Oben, mit dem Meister Tetsuhiro Hokama,

der bei alten okinawaischen Gräbern übt, traditionelle Orte, woman einst im Geheimen trainierte. Unten, der Meister MorioHigaonna und S. Herraiz, im Dojo ersteren in Naha.

Page 53: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 57: Kampfkunst budo international 279 2014

This sequence is a short combination of hand strikes andkicking useful to introduce the student to the long andcomplex Hwa Rang Do Open Hand Form.

The STEP #1 is to set the defensive stance.The STEP #2 is to set the cat stance and cross the open hands

next to the front leg.The STEP #3 is moving the crossed hands from low to top

intercepting a frontal punch attack with forearms.

The STEP #4 is having both hands to the side and strike with adouble palm technique towards the ribs of the opponent.

The STEP #5 is grabbing one hear of the opponent and pull hishead.

The STEP #6 is striking the chin of the opponent with anuppercut palm technique.

The STEP #7 is striking with a knifehand the face of theopponent.

The STEP #8 is striking with a vertical punch the solar plexusof the opponent.

The STEP #9 is a step in left with a right high soft block.The STEP #10 is an axe kick right to close the sequence.

Page 64: Kampfkunst budo international 279 2014

Text: SGBFotos: Archiv SGB

Nach dem Meistergrad beginnt die Lehre

Die SGB Sicherheitsgruppe im Süden Berlins zählt sicher zuden ganz großen Anlaufstellen der Kampfsportler in derHauptstadt Berlin. Am Wiesendamm 32 in Berlin 13597 Berlingeben sich die Ringsportler die Klinke in die Hand. Ob nunDirk Thielecke, Cengiz Koc, Stefan Leko oder Yahya Gülay allekennen die SGB Firmenniederlassung in Berlin. Freunde wiePeter Aerts, Orlando Wiet oder Markus Beyer kommen hiermal auf einen grünen Tee vorbei.

Seit 15 Jahren halten die Gesellschafter den guten Kontaktzur Kampfsportszene. Selbst in mehreren Kampfsportartentätig und mit den Veranstaltern der Budo Gala befreundet,kam man vom Kampfsport nicht mehr so recht los. Seit 5Jahren wachsen die Mitarbeiterzahlen und auch derKundenkreis jährlich um 10 Prozent. Längst ist man weit überdie Grenzen von Berlin Brandenburg im Einsatz und begleitetGeschäftskunden und Künstler durch ganz Europa. EhemaligeKampfsportler, welche nun im Film weit mehr verdienen alsfrüher im Ring und auf der Matte gehören ebenso zu ihrenKunden , wie Ringsportveranstalter im Profiboxen oder K-1.

Steven Segal, Don Wilson, Jacky Chan, Loren Averdon,Matthias Hues und Jean Claude van Damme schätzen dasfreundliche Team aus Berlin und vertrauen ihnen gern die TourBetreuung europaweit an.

Nun ist es sicher ein weiter Weg vom Kampfsportler zumFilmstar. Ein mit Sicherheit härterer Weg ist es vomKampfsportler zum Personenschützer. Mit ganz großerSicherheit hat ein Personenschützer weit mehr Prüfungen zubestehen, wie ein Schüler auf dem Weg zum erstenSchwarzgurt. Der Beruf der Sicherheitsfachkraft oder einStudium in den Fachrichtungen der Sicherheit ist einlohnendes perspektivreiches Ziel.

Ein Bewerbungsschreiben der seltsamen Art

Hallo Wachmann ……. hy mein Name ist…. ich möchte mich mal bei Ihnen kundig

machen welche Voraussetzungen man mitbringen muss, umbei ihnen eine Arbeit zu bekommen. Ich habe einenQualifizierten Hauptschulabschluss und eine vier jährigeTrainingsphase im Bereich Kickboxen. Im Moment mache icheinen Euro chop in ….../ Thüringen und versuche so schnellwie möglich eine Ausbildung oder eine feste Arbeit zubeginnen und warum nicht das Nützliche mit dem Hobbyverbinden. Ich freue mich auf Antwort.

Tschüß …… Mit diesen Zeilen schloss der Schreiber seinen Brief und

hinterließ in unserem Hause doch einige erstaunte Gesichter.Bleibt nur zu hoffen, dass er WKA Mitglied ist und fleißigtrainiert. Ein Teil der Geschäftsleitung war der Meinung, dassdieses Bewerbungsschreiben ein Scherz war, mir selbst zeigtedie Meinung des jungen Mannes, der nebenbei noch kräftigdie Deutsche Rechtschreibung vergewaltigte, dass der Berufdes Sicherheitsmitarbeiters in vielen Köpfen recht stark mitDarstellern wie James 007 Bond in Verbindung gebracht wird.

Der Weg zur qualifizierten Fachkraft

beinhaltet viele Unterrichtsstunden in denen juristische,technische und medizinische Fragen an der Tagesordnungstehen. Nach dem Unterricht sollte jeder ein Sanitäter,

Scharfschütze, Elektroniker, Safeknacker oderHochleistungssportler sein. Das wäre schön. Da aber derperfekte Mensch erst geboren werden muss, bleibt derUniversalmeister wohl eher der Traum eines jeden Ausbilders.Qualifikationen, Handhabung und Wissen muss sich jedochjeder Sicherheitsmitarbeit im Unterricht aneignen. Nach dererfolgreichen schriftlichen und mündlichen Prüfung unter denwachsamen Augen der IHK ( Industrie und Handelskammer )Prüfer hält man dann erst einmal seine Urkunde in der Hand.Mit dieser Urkunde kann man dann bei einem

Der Schwarzgurt nach dem Schwarzgurt – Maritime Sicherheit , Schutz alsMallguard, Begleitschützer im Eventbereich

Page 65: Kampfkunst budo international 279 2014

Personenschutz

Sicherheitsunternehmen vorstell igwerden oder sich selbständig machen.

Die Realität im Beruf sieht dann auf dem ersten Blick recht

monoton aus. Jedoch sollte manversuchen, keinerlei Abläufe in seinerspäteren Tätigkeit als tägliche Routine zusehen. Die SGB Sicherheitsgruppe BerlinGmbH bietet schon allein durch ihreabwechslungsreiche Monatsplanung einbreites Einsatzfeld. Eingekleidet werdendie Mitarbeiter der SicherheitsgruppeBerlin in der Hauptniederlassung Berlin.Je nach Jahreszeit und Einsatz findetjeder Sicherheitsgruppen Mitarbeiter hierAnzüge, Hemden, Polo Shirts, Schuhe,Helme, Schutzwesten, Funkgeräte undandere wichtige Gegenstände für denspäteren Einsatz vor. Entsprechend derPlanung ist der Einsatz definiert. Hier imSüden Berlins werden die Einsatz Pläneund Kontrolltouren geplant und inAbstimmung mit den Mitarbeiternständig aktualisiert.

Mallguard, MaritimeSicherheit, Teamleader

All das sind kräftiger Schlagwörterunserer Branche. Bundesweit bieten wirden Einsatz unserer Mallguards an. InKöln, Düsseldorf , Hannover ,Magdeburg , Frankfurt , München undWeiterstadt trifft man den SGBMallguard an. Maritime Sicherheit bietenwir in einer Zusammenarbeit in Djiboutian. Hier können international al lePlanungen organisiert werden.

Die SGB Sicherheitsgruppe Berlinberät in diesem Land den Flughafen undden zentralen Seehafen. International istdie SGB Sicherheitsgruppe Berl inGmbH damit einer der wenigenDeutschen Ansprechpartner für diePiratenbekämpfung.

Teamleader entwickeln ihre Qualitätenin mehreren Einsätzen und werdenentsprechend ihres Einsatzes geschult.

Internationaler Teamleader ist somitdie höchste Qualifikation eines SGBMitarbeiters. Voraussetzungen sindTeamfähigkeit, Disziplin undFremdsprachen Kenntnis.

Bei der Einstellung der Mitarbeiter fürInternationale Einsätze werdenSicherheitsmitarbeiter aus ehemaligenMilitärischen Einheiten bevorzugt. ZivileMitarbeiter durchlaufen einen langenBildungsweg.

Die stärkste Waffe istdas Gehirn

Das wird jeder Personenschützer imtäglichen Einsatz bald selbst feststellen.Nicht nur im Kickboxkampf entscheidetder Wille und geistige Überlegenheitüber Sieg und Niederlage. Training fürKörper und Geist schafft machunerwartete Situation, welche imspäteren Einsatz dann reibungslosgemeistert werden muss. Fahrtraining,Schießausbildung, Kampfsport, Fitnesssind ebenso wichtig, wieFremdsprachen und Erste Hilfe.

Das TeamEin Team sollte sich ergänzen. Der

Teamgeist prägt dieGeschäftsphilosophie der SGBSicherheitsgruppe Berlin GmbH. DasTeam im Einsatz ergibt dabei in seinenganzen Fähigkeiten den perfektenPersonenschützer. Ist im Ringsport derEinzelkämpfer gefragt, so könnenSicherheitslücken am besten in derGruppe analysiert und vermiedenwerden. Dabei verlässt sich dieSicherheitsgruppe auf den Mitarbeiterund der Mitarbeiter auf dieSicherheitsgruppe.

Spezialisten werden nichtgeboren

Spezielle Fähigkeiten erkennt man inder Ausbildung. Technisches

Verständnis, Flexibil ität, Mut undBesonnenheit sind Grundlagen, die dasHandeln bestimmen. Doch wie handeltder einzelne Mitarbeiter? Wo liegenseine Vorl ieben? Was kann er amBesten? Ist die Fähigkeit wichtig imspäteren Beruf? Die Erkenntnis kommtanfangs vom Ausbilder, später vonjedem Mitarbeiter al lein. Wie imKampfsport, geht es um die stufenweiseEntwicklung, welche eigentlich bis zumAusscheiden aus dem Sicherheitsdienstnie aufhört.

Den Hitman gibt es im Einsatz nicht

Je nach Qualif ikation wird derEinsatzplan umgesetzt. Die von der IHKangebotenen Qualifikationen bildendabei schon den entscheidendenWegweiser. Der technisch orientierteMitarbeiter beschäftigt sich dann auchdie meiste Zeit mit dem Installieren vonVideoüberwachungen und der Montagebzw. Demontage von kleinenMikrofonen. Auch die Grundlagen desSchlüsseldienstes sind diesemMitarbeiter nicht fremd. Der angeboteneP – Schein bildet die Grundlage fürunseren Fahrdienst. Die SGBSicherheitsgruppe Berl in bietetgepanzerten und ungepanzertenFahrservice an, welcher von denGeschäftspartnern auch gern genutztwird. Die Mercedes S Klasse und derVW Phaeton sind die Klassiker, welchefür lange Fahrten zum Einsatz kommen.Für den knapp kalkulierendenGeschäftsmann basteln dieSicherheitskräfte gerade an einerVariante des gepanzerten BMW 5 er.Auch in der Sicherheitsbranche sindständige Neuerungen und dasmarktorientierte Verhalten sehr wichtig.Teilweise bringen unsereGeschäftspartner eigene Ideen ein.

AlarmaufschaltungenDas betrifft die private und

geschäftliche Alarmaufschaltung oderdie GPS Ortung besonders stark. Wiestark Sicherheitsdienst und Kundezusammenarbeiten, zeigt der Einsatz imPersonenschutz oder die Arbeit alsPersonaltrainer. Unsere Mitarbeiterwerden dann sogar ein Teil despersönlichen Umfeldes derSchutzperson. Nicht selten ist dieseVerbindung sehr intensiv und vonVertrauen und Erfahrung geprägt.Meistens wechseln dabei dieSchutzpersonen eher ihrenLebensgefährten, als den Ihnenvertrauten Personenschützer.

An dieser Stelle sei daraufhingewiesen, dass die Arbeit derSicherheitsfachkraft nicht aus demtäglichen Erleben von Glamour, Intrigenund Action besteht. Die meistenStunden deckt die SicherheitsgruppeBerlin GmbH im Bereich Objektschutzund Sicherheitsservice ab.

Page 66: Kampfkunst budo international 279 2014

Trockener Stoff underlebnisreicher Alltag

Die WKU in Deutschland hatgemeinsam mit dem Bildungsträger gateund der SGB Sicherheitsgruppe GmbHden Gürtel nach dem Meistergürtelgeschaffen. Dieser Gürtel ist dann IHKanerkannt und kann Dich vielleicht bisan Dein Lebensende ernähren.

Als Resultat ergibt sich das „Security-System“, welches im hohenAusbildungsstand den Sicherheitsmarktrevolutionieren möchte.

Beschreibung zur Förderung derberuflichen Weiterbildung zur Integrationin Arbeit und/oder Ausbildung im Sicherheitsbereich (privateSicherheitsbranche -Veranstaltungsdienste, Objekt- undPersonenschutz-)

Dauer: ca. 12 Monate

Ziel:• Aus- und Weiterbildung, Integration

in den 1. Arbeitsmarkt• Besetzung von sozialversicherungs-

pflichtigen Arbeitsstellen bei renommier-ten Unternehmen und beiAbsicherungen von Großveranstaltungen

• Steigerung der Einkommen und derberuflichen Attraktivität

• Vermittlung von branchenspezifi-schen Zusatzqualifikation

Zielgruppen: • Männer und Frauen, mit und ohne

abgeschlossene Berufsausbildung,welche Interesse am Sicherheitsmarktund an Fortbildungen mit Einsatzmittelnhaben und

• Bereitschaft zu einer Aus- oderWeiterbildung oder einer Tätigkeit in derSicherheitsbranche und als Multiplikatorfür Ausbildungsgruppen.

Jobtraining bei der SG inKooperation mit GATE:

Gate Jobtraining ist darauf speziali-siert, durch Weiterbildungsmaßnahmendie Besetzung von freien Arbeitsstellenund Ausbildungsplätzen zu ermöglichen,die ohne branchenspezifische Schulungnicht zu besetzen wären.

Der Dienstleistungssektor gehört zuden wenigen Wachstumsbranchen undbietet somit gerade jungen Menschengroße Chancen zur beruflichenIntegration. Wir kooperieren mit Berufs-und Branchenverbänden, zahlreichengroßen Unternehmen undMittelständlern.

Für die erfolgreichen Absolventenunserer Maßnahme stehen vielfältigeMöglichkeiten zur Verfügung. U.a. diedirekte Vermittlung, nach Eignung undNeigung, in Weiterbildungsmaßnahmen,die auf eine Tätigkeit oder Ausbildungvorbereiten, in folgende Branchen:

Berufl iche Weiterbildung zurSicherheitskraft oder eine Tätigkeit inder privaten Sicherheitsbranche

(Veranstaltung-, Objekt- undPersonenschutz) mit dem Erwerb derIHK Sachkundeprüfung nach § 34aGewerbeordnung

Der Übergang vom bisher bekanntenschulischen Lernen, oftmals in Formvon Frontalunterricht, wird schrittweiseden Methoden der Erwachsenenbildungund damit den Anforderungen derWirtschaft angepasst. Es wird hier einE-Learnig erfolgen welches mitUnterreichten zur Prüfungsvorbereitungverstärkt werden kann. Es erfolgt eineVorbereitung auf klassischeAssessmentcenter und die Vermittlungvon Normen bezüglich sozialer,persönlicher und fachlicherKompetenzen. Es werden dieindividuellen Stärken und Schwächenherausgefiltert, um eine den Eignungenund Neigungen entsprechendeberufliche Perspektive zu entwickeln,wobei hier die Erfordernisse und

Chancen des regionalen Arbeitsmarktesberücksichtigt werden.

Die Teilnehmer/innen sollen nachBeendigung der modularen Ausbildungbefähigt werden einesozialversicherungspflichtige Tätigkeitoder eine Ausbildung in den bereitsbenannten Bereichen aufzunehmen

Danach sieht man sich auf denVeranstaltungen wieder. Allerdings dannim Zutrittsbereich, als Personenschützeroder Fahrer

Megaevents undSportveranstaltungen

bilden einen eigenständigen Bereichin dem alle Mitarbeiter eingebundenwerden. Die EuropäischeBeachvolleyball Tour, die Sauerland ARBBoxnächte, SAT.1 ran Kickboxen oderFußballspiele in Berlin bilden nicht nureine gute Abwechslung, sondern fordernauch die perfekte Zusammenarbeit. allerTeams. Der Bereich Eventbetreuungwächst im Berl iner Unternehmenständig. K-1, Kick und Thaiboxeventswerden von unserem Unternehmen nichtnur gesichert, auch stehen wir denVeranstaltern mit Rat und Tat zur Seite.

Angefangen mit dem Shutleservicevom Flughafen, über diePressekonferenz, das Wiegen, denFahrdienst, die Hostessen, dieEventsicherheit, die Kabinenkontrolle,den VIP Service, TV Produktion undAftershow Party erstreckt sich unsereArbeit mitten durch dieVeranstaltungsvorbereitung und dieDurchführung.

Heute für Euch als Eventpartner!

SGB Sicherheitsgruppe Berlin GmbH Wiesendamm3213597 BerlinHYPERLINK:"http://www.sgberlin.com"www.sgberlin.com

Page 67: Kampfkunst budo international 279 2014

Garantierend mit seiner beeindruckendeninternationalen Karriere- mehr als 200 Trophäen, 41davon als alleiniger Meister - teilt George Bierman indieser Arbeit seine mehr als 20 Jahre umfassendeErfahrung als Wettkämpfer im Kumite mit uns.

Eine Serie von Grundlagentechniken,Konzepten und Ratschlägen, die wir

alle, ob Anfänger oderFortgeschrittener, kennen sollten,

um unsere Fähigkeiten imKampf zu verbessern: die

Arbeit mit dem Raum, dieB e w e g u n g s r i c h t u n g ,Richtungsänderungen, dieVerbesserung desG l e i c h g e w i c h t s ,Entfernungen, Timing,K ö r p e r h a l t u n g e n ,Deckungen, Faust-undT r i t t t e c h n i k e n ,Kombinationen, Vorgriffe.Eine DVD, mit

aufklärenden Tricks undIdeen. Das Ergebnis einer

wahrhaften Erfahrung undviel Hingabe, in welchem nicht

nur die Karateka, sondern auchSportkämpfer sämtlicher Stile

Inspiration und Wahrheit in Hülle undFülle finden werden.

REF.: • BIERMAN3REF.: • BIERMAN3

Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziert werden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in den Formaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensich unsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druck und Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVD Hülle nichtden oben genannten Ansprüchenentspricht, handelt es sich um ein illegaleRaubkopie.

Budo international. netORDERS:

Page 69: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 71: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 72: Kampfkunst budo international 279 2014

Kenjutsu – Die innere und äußere Distanz!

Zahlreich sind die Leute, die uns erzählen, dass sie von Schwertern undmittelalterlichen Waffen geträumt haben und auf die eine oder andere Weise eineErklärung dafür suchen. Das Schwert war schon immer ein Gegenstand von Mystikund dem Universum der Männlichkeit.Das spanische Wort espada kommt aus dem Lateinischen spatha (Griechisch:

Spáthe), eine Waffe aus Griff, Kerbe und einen mehr oder weniger langen und spitzenBlatt aus Stahl.Aus militärischer Sicht denken wir alle an den Wagemut, der uns dazu bewegt, für

unsere Ziele zu kämpfen. Dennoch wurde in Japan der Mann, der ein Schwert trug, als„der, der dient” definiert – Samurai. Das heißt, das der erste Schritt beim Erlernen vonKenjutsu der ist, zu dienen und den Abstand aufzulösen, den wir zwischen Stolz undBescheidenheit aufbauen. Der Handlung des Lernens ist jeglicher Stolz und jeglicheArroganz entfremdet. Für den Weg des Schwerts heißt dies Ergebung, heißt diesKontrolle des inneren und des äußeren Abstandes. Viele glauben, dass es demGegner gegenüber nur äußere Ma-ai gibt. In Wirklichkeit baut sich der Ma-ai inunserem Inneren auf und zeigt sich im Äußeren. „Wenn man seinen Verstand zur Ruhe bringt und seine Bewegungen anhält, führt

diese Ruhe dazu, sich noch mehr zu bewegen.”Analog dazu können wir sagen, dass unser Inneres so ist, als sei es ein großer Berg.

Im Zen besitzt der Berg im 62. Kapitel des Shôbôgenzô von Dôgen Zenji (1200-1253)eine Tugend, der nichts fehlt, sie ist in sich vollständig: Genau weil und obwohl sie festim Boden verankert ist, bewegt sie sich ständig. Der innere Verstand ist sich, imUnterschied zum Schwert, der Bewegung bewusst. Der Ma-ai ist fähig, die Ewigkeitdes Momentes in einer einzigen Bewegung festzuhalten. Diese Bewegung, auf diesich Dokai bezieht, ist die Essenz aller Bewegungen. Alles in allem ist sich der, der aufdem Berg steht, dieser Bewegung nicht bewusst. Die, die nicht fähig sind, diesenBerg wenigstens einmal zu sehen, können derlei Dinge des Prinzips wegen nichtverstehen, sehen oder hören.Kenjutsu ist das Experimentieren, die Hingabe und die Aufgabe in einem einzigen

Moment. Der Weg des Ein- und des Ausgangs aus unserem inneren Verstand. Es isteine wahre Konfrontation und es bleibt keine Zeit, es gibt keine Wahrheiten und keineLügen, alles geht sehr schnell. Es gibt kaum innere und äußere Abstände. Das Wissen,sich von den Übungen aus dem Dojo in einer gleichmäßigen Bewegung zu entfernen.In dieser Denkweise ist auf dem Weg des Kenjutsu jede neue Erfahrung eine

Page 74: Kampfkunst budo international 279 2014

Herausforderung die sich durch überwindbare Schwierigkeiten kennzeichnet, dieeinmal mehr die moralischen Werte dessen erwecken, der sie erleben will. Das beziehtsich auf die Bewegung tiefer Komplexität, wie nur die der Veränderung eines altenMenschen zu einem neuen Wesen sein kann. Die zu erobernden Stufen sind viele,umgewandelt in verständliche Hindernisse.Einige Meister und Lehrer traditioneller Schulen haben mich kontaktiert und gemeinsam

sind wir zu interessanten Schlussfolgerungen gekommen. Etwas mitten im 21.Jahrhundert zu konservieren ist keine leichte und auch keine billige Aufgabe.Konservieren heißt, die Formen, wie sie sind, beizubehalten, auch, wenn für heutigeZeiten überholte und unwirkliche Sequenzen bestehen. Viele meinen, sie seientraditionell und wenn wir die technische Synthese verstehen, finden wir Fragmentedavon, von diesen und anderen, gefolgt von intensiven Rechtfertigungen. Das WortKonservierung leitet sich laut dem Wörterbuch von konservieren ab. Konservierung: s.f. Aktion von konservieren. Für uns heißt konservieren, sogar die Denkweise in derAnwendung jeder Seiteigata zu konservieren. Offenbar sorgen wir uns alle um darum,uns innerlich zu entwickeln und durch das Denken streben wir jeden Tag nachPerfektion. Aber wir reden von einem kämpferischen Erbe, was heißt, dass es aushistorischer Sichtweise so sein soll, wie es ist. Aus einer Sichtweise, die kaum etwasmit Kampfkünsten zu tun hat, steht es jedem von uns frei, die Techniken so zu übenund auszuführen, wie er glaubt, dass sie richtig seien. Stellen wir uns die Geschichte eines Asiaten vor, in unserem Fall ein Japaner. Es

versteht sich, dass sein Leben kurz, unfallreich, von Leiden geprägt ist und auf densicheren Tod zugeht. Er ist immer der Idee des Bujutsu gefolgt, den Künsten desKrieges (im Besonderen bezieht sich der angewandte Begriff Jutsu auf einespezifische Kunst und nicht auf eine eingeschränkte). Indem er anerkannte – wie wirauch heute anerkennen – dass das Leben vergänglich ist, wollte er etwas Großes undHöheres ausprobieren, was nicht vom Verstand oder dem Gefühl geschaffen wird. Erwollte die Erfahrung, einen Weg aus einer vergänglichen Welt zu finden, hinein in eine,die sich vollkommen von dieser mit ihrem Kummer und ihren Foltern unterscheidet.Die Kampfkünste wurden vom Glauben der jeweiligen Epoche im Land beeinflusst.

In Japans Fall waren die einflussreichsten Glaubensrichtungen der Shintoismus, derBuddhismus und der Konfuzianismus, die die Hoffnung stärken, etwas in dieservergänglichen Welt zu finden, wenn wir nur gründlich genug suchen. Es bleibt, dieseFrage zu untersuchen, wenn wir entdeckt haben, ob eine Wirklichkeit (deren Namekeine Rolle spielt) in einer anderen Dimension besteht. Um so tief vorzudringen,müssen wir natürlicherweise begreifen, nicht genug zu sein, um kaum auf verbaler

Page 75: Kampfkunst budo international 279 2014

Bugei

Page 76: Kampfkunst budo international 279 2014

Ebene zu begreifen – so wie die Beschreibung niemals die beschriebene Sache ist, istdas Wort nie das Ding. Man kann in dieses Mysterium eindringen – wenn es denn einGeheimnis ist, in das der Mensch immer einzudringen und zu fassen versucht, indemer es benennt, lieb gewinnt, es verehrt und deswegen fanatisch wird. Dennoch ist dasnicht das erwünschte Thema und soll auch in diesem Text nicht gelobt werden.Die Kriegskünste hatten ihren Aufschwung in der Sengoku-Zeit und ihre Spuren kann

man noch heute sehen. Da das Leben heutzutage sehr oberflächlich, leer, voller Betrugund nicht allzu ausdrucksstark ist, wurde der Krieg zwischen den Wahrheitenverursacht, jede Schule oder jeder Clan versuchte, zu erfinden, versuchte, einen Sinnzu geben. Wenn der, der diesen Sinn und Zweck erfindet, mit einem gewissen Talentgesegnet ist, wird das Erfundene ziemlich komplex, wenn man bedenkt, dass vieleKünste in der Tokugawa-Periode eine Reformation erlitten. Und das ist der Punkt, anden ich gelangen will: Alles ist gut, seitdem perfekte, innere Ordnung herrscht. Jederkennt seine eigenen Bedürfnisse. Jeder stützt sich auf die Wahrheit, die er für richtighält. Man muss bei allem verstehen, dass etwas zu konservieren jenseits dessen liegt,was perfekt ist oder nicht.Wie alles im Leben hängen wir von einer Zeit ab, bis sich unser Verstand anpasst

und entdeckt, ob wir auf dem richtigen Weg sind oder nicht. Viele Meister kannten nurdie Wahrheit ihres eigenen Weges, der dem ihrer Lehrer folgte. Es ist natürlich undnormal, dass jeder seinen eigenen Entwicklungsrhythmus hat. Das heißt, dass beieinigen Menschen das Gefühl mit Sorgfalt und Achtsamkeit aufgebaut wurde. Nur eineSache auf einmal! Wir beginnen mit dem Zweifel am vorherigen Konzept, derAblehnung…Aber wenn das bestehen bleibt, von Lehre zu Lehre, von Absegnung zuAbsegnung, ohne dass wir den Mechanismus einer solchen Metamorphose verstehen,verändert es das Herz für uns, wenn wir die Führung wirklich annehmen. Schatten vonLeiden, anderen Konzepten, Widerwille, unterschiedlichen Standpunkten undunangebrachten Meinungen beeinflussen unser Denken, das Licht zeigt uns unsereNaivität und Unangemessenheit unseres unglücklichen Verhaltens auf dem Weg.Diesen Prozess nannte man früher Nagai – weiter, breiter Weg, der uns zumVerständnis führt. Die Meister nutzen diese Methode, damit der Schüler mitten im Gefecht die

Verpflichtung sieht, die Waffen der eigenen Unentschlossenheit zu nutzen, damit dieäußeren Gegner nicht ihre Kräfte zerstören. Auf dem eigenen, gewählten Weg trifft manandere, vielleicht noch gefährlichere Feinde, nämlich die, die sich im Geist verstecken:Die Angst, sich in seiner Unvollkommenheit, die einem das Leben zugefügt hat, zuakzeptieren, die Mutlosigkeit vor Schwierigkeiten, die sich entfalten, der Hang zu den

Page 77: Kampfkunst budo international 279 2014

Bugei

Page 78: Kampfkunst budo international 279 2014

eigenen Mängeln oder die Furcht, zu scheitern.Die eigenen Kräfte zu entdecken und wo man sie findet, ist der Treffpunkt mit sich

selbst. Es ist ein einsamer, aber wichtiger Weg. Durch ihn verändern wir vollkommen,wie wir die Kunst, unsere Umgebung und uns selbst sehen, was uns dazu führt, uns aneine kurze Geschichte zu erinnern, die sich gut für einen Ausgangspunkt eignet.

Glauben und handeln (Autor unbekannt)Ein Reisender lief am Ufer eines großen, klaren Sees und überlegte, wie er an das

andere Ufer kommen könnte, denn dort war sein Ziel. Er atmete tief durch undwährend er versuchte, seinen Blick auf den Horizont zu richten, hörte er die Stimmeeines Menschen, die die Stille durchbrach. Es war ein weißhaariger Schiffer, der ihmanbot, ihn ans andere Ufer zu bringen.Das alte Boot, das den See überquerte, hatte zwei Ruder aus Eichenholz. Der

Reisende sah, dass an beiden Rudern etwas war, was so aussah wie Buchstaben. Alser in das Boot stieg, sah er, dass es wirklich zwei Wörter waren. Auf dem einen Ruderwar das Wort glauben und im anderen handeln eingeschnitzt.Er konnte seine Neugier nicht zurückhalten, also fragte er nach dem Grund für diese

beiden seltsamen Namen der Ruder. Der Schiffer tat einen Stoß mit dem Ruder, aufdem glauben stand und ruderte mit aller Kraft. Das Bott begann, sich zu drehen, ohnesich vom Fleck zu bewegen. Danach tat er einen Stoß mit dem Ruder, auf demhandeln stand und ruderte mit all seiner Kraft. Wieder begann das Boot, sich zudrehen, diesmal in die andere Richtung, aber ohne sich fortzubewegen…Endlich griff der alte Schiffer beide Ruder und bewegte sie gleichzeitig. Das Boot

bewegte sich nun durch das Wasser und kam ruhig am anderen Ufer an. Da sagte derSchiffer zum Reisenden: „Dieses Boot können wir Selbstvertrauen nennen. Das Ufer ist das Ziel, was wir

erreichen wollen. Damit das Boot Selbstvertrauen sicher übersetzt und sein Zielerreicht, muss man beide Ruder gleichzeitig und mit der gleichen Intensität benutzen:handeln und glauben. Und du? Ruderst du mit Bestimmtheit, um das Ziel zu erreichen, was du dir gesetzt

hast? Aber vor allem, schau dir dein Boot gut an, schau, ob die Ruder nicht von derSäure des Egoismus zerfressen sind. Nach all diesen Vorkehrungen, geh weiter undhab eine gute Reise!

Page 79: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 84: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 89: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 91: Kampfkunst budo international 279 2014

Was war es in den Kampfkünsten,das Sie anzog, als Sie angefangenhaben zu trainieren?

Ob Sie es glauben oder nicht: DasKino. Ich erinnere mich daran, wie meinVater jeden Tag auf seinemNachhauseweg von der Arbeit beimVideoclub vorbei geguckt hat. Er hat sichActionfilme aus Hollywood und HongKong ausgeliehen, die uns sehr gefielen,und da wir nur einen Fernseher zu Hausehatten, waren unsere Möglichkeiteneinfach: (1) sie mit ihm ansehen oder (2)lernen. Ich glaube, ich habe die 1.Möglichkeit gewählt, haha. Wenn Papa zuHause war, konnten mein Bruder und ichnicht mehr unsere Zeichentrickfilmeansehen, und wenn es schon mal einKinoabend war…dieser und jeder Abend.Trotzdem kam es bald zu eineungeheuerliche Wertschätzung des Kinos,abgesehen von der der Kampfkünste.Und genau wie jedes andere Kind imSchulalter spielten mein Bruder und ichdie Kampfszenen zusammen nach.Damals entdeckte ich, dass es mirgefallen würde, ein Action-Star inHollywood zu sein. Die Antwort meinesVaters? „Nein. Du brauchst eine guteArbeit. Werd Arzt, Anwalt oder Ingenieur!”Und da ich der ältere Sohn war, dachteich, ich hätte die Verpflichtung dazu.

Was passierte, als Ihr Vaterentdeckte, dass Sie Keishinkanlernten?

Als ich meinen Eltern das erste Malgesagt habe, dass ich eine Kampfkunstlernen wollte, sagten sie: „Nein”. EinigeMomente später fragten sie, warum. Ichantwortete ihnen, dass ich so ein Action-Held werden könne. Noch einmal sagtensie nein. (Noch heute ist „NEIN” eines

Interview: Thomas LynchFotos mit freundlicher Genehmigung vonDon WarrenerT.L. Security Solutions

Page 92: Kampfkunst budo international 279 2014

Marital-Arts-Movie

ihrer Lieblingswörter) Nach ein paarTagen, in denen ich das Thema immerwieder angeschnitten hatte, sagtemein Vater, dass, wenn ich wirklicheine Kampfkunst lernen wollte, ich esdoch tun solle, aber ich müsse es mirselbst bezahlen. Also zog ich los undmeldete mich beim Keishinkan Karatean. Als er das mitbekam, sagte er,wenn ich mich einmal beim Trainingverletze, „erzähl es mir nicht!”Außerdem müsste ich, wenn ich michverletzte, selbst al le Arztkostenübernehmen. (Japan hat ein nationalesGesundheitssystem, wenn ich mich

also verletzen würde, müsse ich imschlimmsten Fall fünf Dollar zahlen.)

Welche Kampfkunst haben Sie amliebsten gelernt und warum?

Offen gestanden kann ich keine eineeinzelne auswählen. Mal sehen, mirgefällt Shaolin Kung Fu des Nordenswegen verschiedener Dinge, die wir inden Stunden und beim Trainingmachen, wie „die tiefgründigenHaltungen, Waffen und die langen undschwierigen Formen”. Und mir gefälltKeishinkan Karate wegen der Kämpfemit Ganzkörperkontakt, der es erlaubt,unter Druck Techniken, die eigeneWiderstandskraft und Fähigkeitenauszutesten. Aber wenn ich eineSache im Besonderen auswählenmuss, dann wären das wohl die,Grundlagenhaltungen’ im Kung Fu.Die Grundlagenhaltungen sind sehrerschöpfend und verlangen meinegesamte Aufmerksamkeit. Sie sindunglaublich toll und generell eine guteMöglichkeit, meine Grundlagen derKampfkünste wieder zu festigen…vorallem, wenn mein Zeitplan es mir nichterlaubt hat, für ein paar Stunden zutrainieren.

Wenn Sie noch einmal von vorneanfangen könnten, hätten Sie einenbesonderen Kampfkunst-Stil bereitsin einem früheren Alter begonnenund warum dann diesen?

Wow…eine schwierige Frage. Ichdenke, es würde dann abhängen, wasmeine Zukunftsabsichten in diesemMoment wären. Wenn ich jung wäre,zum Beispiel im Grundschulalter,würde ich wahrscheinlich gerne etwasaufsehenerregendes wie Wushu oderXMA machen. Aber in meinem jetzigenAlter sehe ich nicht mehr dieNotwendigkeit eines „praktischenSinnes” im Bezug auf denSelbstverteidigungsaspekt derKampfkünste, darum würde ichwahrscheinlich die MMA wählen.

Was ist Ihre Lieblingstechnik beimKeishinkan Karate?

Ohne jeglichen Zweifel ist meineLieblingstechnik aller ZeitenGyakuzuku (rückseitiger Faustschlag).Der Grund dafür ist folgender: MeinKeishinkan-Ausbilder hat mirbeigebracht, dass das Ziel des Karateist, eine makellose Technik zubeherrschen, die einer Schlägerei einEnde setzt…genau so wie Ichigeki(wörtlich zu übersetzen als: ein Schlag,ein Tod). Wenn man nicht entkommenkann, muss man auf sein Kampfkunst-Training zur Selbstverteidigung

zurückgreifen und dann lehrt derVerstand, dass mehr oft weniger ist.Das heißt, wenn ich meinen Gegnernur einmal schlage, um ihn zubesiegen, ist es viel besser, als wennich mich einige Minuten lang mit ihmabmühe.

Was ist Ihre klassischeLieblingswaffe in den Kampfkünstenund warum? Wählen Sie eine.

Im Kung Fu ist meine Lieblingswaffedas Doppelschwert. Aus irgendeinemGrund habe ich mich, als ich zumerstem Mal das Schwert in denHänden hielt, unglaublich wohl gefühlt.Noch mehr sogar, als ich anfing, michherumzudrehen und Jackie Chanimitiert habe, habe ich das Bestemeines Könnens erreicht. Als ich daserste Mal eine lange Form mit demDoppelschwert probierte, schlug ichmich selbst. Es ist eine sehr intensive,tiefgründige und herausforderndeForm, aber sie hat mir unglaublichgefallen. Sofort begann ich, täglichStunde um Stunde mit dem Schwertzu verbringen und ich habe es ihnenwirklich gezeigt, als ich den erstenPlatz bei meinem ersten Turnier fürhistorische Waffen belegte.

Wow, ich dachte, Sie hätten diejapanische Katana gewählt, weil ichsie schon so oft damit gesehen habe.Nun gut, ich genieße es wirklich, mitder Katana zu arbeiten, aber amAnfang habe ich mit der Katana nur füröffentliche Spektakel begonnen. Ichhabe angenommen, dass es ein sehreinfacher Übergang vomDoppelschwer sein wird, aber da lagich falsch. Es erscheint einfach, aberist ein sehr kompliziertes Werkzeug.

Wer sind Ihre Vorbilder in denKampfkünsten?

Ehrlich gesagt habe ich momentankeine. Aber als ich klein war, war ichmehr oder weniger Fan von allenAction-Helden in Hollywood und Hong

Kong. Stallone, Snipes, JCVD, JackieChan, Steven Seagal, Tom Cruise,Bruce Willis.

Was war mit Chuck Norris undBruce Lee? Als ich in die USA kam,wusste ich noch nicht einmal, wer siewaren. Haha. Ich nehme an, meinVater hat nie einen ihrer Filmeausgeliehen.

Was sind Ihre Zukunftspläne inden Kampfkünsten?

Meine unmittelbaren Pläne sind es,mit der Förderung der Kampfkünste

mit der Koyamada-STIFTUNG unddem FESTIVAL DER KAMPFKÜNSTEDER USA weiterzumachen. In derKoyamada-Stiftung übernehmen wirPatenschaften von Kindern, die unterjeglicher Art von Belästigung leidenund aus Familien mit niedrigenEinkommen stammen, indem wirKampfkunst-Stipendien vergeben. Wirtun das, weil das Training derKampfkünste dem Kind Vertrauen,Selbstwertschätzung und generellpositive Lebensperspektiven bringenkann, denke ich. Wir freuen uns, dassMobbing in der Schule zu einemaufsehenerregenden Thema wird undnun endlich auf nationale Ebene gerät.Wenn auch mit begrenztem Budgetgeben wir unser Bestes, um denKindern einzeln zu helfen.

Auf der anderen Seite wurde dasFestival geschaffen, um ALLEKampfkunst-Stile und -disziplinen(seien sie bekannt oder unbekannt) zufördern und allen die gleiche Chancezu geben. Das machen wir in Formeines Festivals, zu dem wir Dutzendeder unterschiedlichen Kampfkunst-Stile einladen, damit sie uns öffentlichauf der Bühne ihr Können zeigen. Wirhaben Lizenzen, einzelne Kampfkunst-Kabinen, Seminare, Ausstellungen,einen Roten Teppich (mit mehrerenAuftritten von berühmtenSchauspielern und Kampfkünstlern)und viel, viel mehr. Es ist wirklich einunterhaltsames Event, bei dem sichsogar große Meister mit großenMeistern mischen können, die vorhernicht nicht die Gelegenheit hatten,sich kennenzulernen. Außerdem bietenwir eine große Plattform an, damit dasPublikum die Unterschiede zwischendiversen Kampfkunst-Disziplinensehen kann. Damit will ich sagen:Wenn Sie einen „durchschnittlichenBürger” fragen, wird dieserwahrscheinlich nicht den Unterschiedzwischen Shotokan Karate und KarateKyokushin kennen. Hier kann man das

Page 93: Kampfkunst budo international 279 2014

Interview

Page 94: Kampfkunst budo international 279 2014

Marital-Arts-Movie

Page 95: Kampfkunst budo international 279 2014

aus erster Hand sehen. Nicht nur das,das Publikum kann sie wirkl ichkennenlernen und und großen Meisternvon Angesicht zu Angesicht Fragenstellen. Eine Möglichkeit, die dieMehrheit nie gehabt hat. Allgemein ist esein unterhaltsames und lehrreichesAmbiente für alle Beteiligten.

Erzählen Sie uns, wie Sie mit denKampfkünsten begonnen haben.

Ich war interessiert daran, Karate zulernen, weil ich dachte, dass es mir dabeihelfen würde, zu einem Hollywood-Action-Star zu werden. Somit nutze ich das Geld,was mir bezahlt wurde, um mich beim

Keishinkan Karate Dojo anzumelden unddort lernte ich den Ausbilder TadashiYoshii (8. Dan) kennen. Ich war bereitssehr athletisch und habe vorher an einpaar großen Straßenschlägereienteilgenommen, also wusste ich, dass ichdazu fähig sein musste, mich in denStunden zu „beherrschen”. Und Tadashimuss das gespürt haben, oder vielleichtverwechselte er es ein bisschen mitArroganz, denn er bot mir an, ihnanzugreifen. Ich antwortete ihm „Ähm….?”Er wollte, dass ich ihn angreife, so, wie iches mir beliebte…Faustschläge, Tritte, alles.Später sagte er: „Zenshin nomi aru.” (Wasman ungefähr mit „Komm, los, auf mich!”

übersetzen könnte.) Haha. Also tat ich es.Und etwa 10 bis 12 Minuten später warich erschöpft und keuchte wie ein Hund inder Wüste. Er blockierte alles. Und ichmeine wirklich alles. Nachdem ichgesehen hatte, wie nutzlos meine Angriffewaren, entschied er netterweise, mich ausmeiner misslichen Lage mit einer starkenMae Geri (Frontaltritt) auf mein Brustbeinzu befreien. Ich war völlig fertig. Nachdieser Einführung in Bescheidenheit lud ermich ein, dreißig Minuten vor der täglichenStunde zu kommen, damit nur wir beidetrainieren konnten. Und jedesmal erschienich früher, damit er wieder „Zenshin nomiaru.” sagte. Und mir gefiel es von ganzen

Herzen, zu versuchen, gegen ihn zukämpfen, während er meine Angriffe mitLeichtigkeit abwehrte. Einige Monatespäter bemerkte ich, dass meineTechniken und Geschwindigkeit sichschnell entwickelten. Ich begann, zueinem konzentrierteren, disziplinierterenund kämpferischeren Schüler zuwerden. Ich bemerkte, was er tat. Nachnur drei Monaten Training kam Tadashi-sensei auf mich zu und sagte: „Shin, esgibt ein offenes Karate-Turnier inNagano und ich will, dass duteilnimmst.” Meine Antwort war gutüberlegt und präzise, ich antwortetevoller Überzeugung: „Ähm…?” Es gabkeine Einteilung nach Gürteln, manwurde nach Schulalter eingeteilt.Grundschule, Mittelstufe, Oberstufe undErwachsene. Bevor ich meinen erstenWettkampf begann, war ich wieversteinert. Tadashi sagte zu mir: „Ichweiß, dass du ein Anfänger bist, aberhab keine Angst. Denn wenn dieMenschen Angst haben, tendieren siedazu, zurückzuweichen. Der Schlüsselzum Erfolg ist im Karate, draufloszugehen, wenn man Angst hat. Dennwenn sie dich aus der Nähe schlagen,können sie dir nicht so sehr schaden.”Also schloss ich die Entfernung und sieschlugen mich. Sie schlugen mich sehr.Aber er hatte recht, es tat nicht so sehrweh. Natürlich habe ich das Turnier nichtgewonnen, aber ich habe etwas vielwertvolleres als eine Trophäemitgenommen: Ich hatte mehrSelbstvertrauen und erneuerteMotivation. Die Motivation, noch härterzu trainieren.

Tadashi-sensei begann, mich zuseinen anderen Freunden des Dojomitzunehmen, um mit ihren Schülernzu „kämpfen”. Unzählige Gegner, einernach dem anderen. Und sie traten mirin den Hintern, bis ich mich nicht mehrbewegen konnte. Und wieder einmalstiegen mein Selbstvertrauen undSelbstwertgefühl exponentiell (sogar

Interview

Page 96: Kampfkunst budo international 279 2014

noch, nachdem ich geschlagen wurde),denn ich sah einen klaren und raschenFortschritt in praktisch allen meinenKarate-Techniken. Ich war bereits süchtig.Entschlossener denn je, Erfolg in der Weltder Kampfkunst zu haben.

Welche ist deine Lieblingsrolle, die indeinem Leben gespielt hast und warum?

Ich habe alle meine Figuren, die ichgespielt habe, sehr genossen. Aber diebeiden, die sich aus der Mehrheithervorheben sind: (1) Nobutada in „Derletzte Samurai“ und (2) Shen in „Wendy Wu– Die Highschool-Kriegerin2. Nobatu war

mein Liebling, weil er eine unvergesslicheFigur war. Er war ganz Ehre und Respekt.Etwas, was ein wahrer Samurai in jedemseiner Lebensmomente projizieren sollte. InBezug auf Shen muss ich ehrlich sein…eswar ein wahr gewordener Traum für mich,denn ich hatte die Möglichkeit, endlicheinen Action-Helden zu spielen. Etwas,wofür ich seit meiner Kindheit trainierthabe. Es gab mir die Möglichkeit, meinKönnen in den Kampfkünste zu zeigen unddas in einem sehr lustigen und anregendenAmbiente. Beide Figuren sind vollkommenunterschiedlicher Art bezüglich ihrerPersönlichkeit und antreibenden Kraft der

Motivation. Beide waren eineHerausforderung und beide waren aufunterschiedliche Weise die Erfüllung meinerTräume, die ein gutes Ende nahmen.

Welche war die erinnerungswürdigsteErfahrung bei den Dreharbeiten?

Ganz ehrl ich? Das Essen. In einerwichtigen Hollywoodproduktion gibt esjeden Tag Catering, zum Frühstück, zumMittag und Abendbrot. Und damit meineich Essen höherer Qualität, sozusagenmaßangefertigt. Jeden Tag gab es etwasbesseres als am Tag zuvor: Fleisch,Meeresfrüchte, mariniertes Hühnchen,

Marital-Arts-Movie

Page 97: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 98: Kampfkunst budo international 279 2014

Pasta, die Auswahl an Nachspeisen…alles.Wir sind am Set alle so dick geworden.Haha. Aber beim „Letzten Samurai“ wardie Besetzung vorwiegend japanisch, mithunderten Statisten. Und vor Ort inNeuseeland gab es kein japanisches Essenund keine Restaurants in der Nähe, da wirmitten auf dem Land waren. Schließlichhatte einer der Statisten eine brillante Idee.Er kaufte eine ganze Wagenladung Essenund machte und verkaufte japanischesEssen für alle am Set (wenn wir geradenicht drehten, natürlich). Die meisten vonuns aßen jeden Tag dort. Er muss einVermögen gemacht haben!

Aber im Ernst, ich hatte jeden Tagunglaubliche Unterhaltungen mit TomCruise. Er ist eine der bescheidenstenPersonen, die ich je kennen gelernt habe.Manchmal, wenn wir probten oder sogarfilmten, rief er plötzlich „Cut!” und rief michbeiseite. Am Anfang dachte ich, ich hätteetwas falsch gemacht (da es mein ersterSpielfilm war). In Wahrheit wollte er nurreden. Er sagte mir, dass ich ihn an sichselbst erinnere, als er in meinem Alter war.Ich sagte: „Tom, du bist Amerikaner, ichbin Japaner.” Er lachte und sagte: „Das istes nicht. Ich meine, mit deiner Unschuldund Bestimmtheit. Du hast einen sehrwirklichen und persönlichen Fokus. Duerinnerst mich an mich.” Ich fühlte michsehr geehrt, als er das sagte. Von da anführten wir mehrere alltäglicheKonversationen über alles mögliche. Heutefühle ich mich noch immer geehrt, dass ichihn einen Freund nennen konnte und sehediese Erfahrung als eine der besten meinesLebens.

Jetzt muss ich doch fragen: Wie war es,mit Tom Cruise zu arbeiten? Ich meine, eswar dein erster Film und plötzlich bist duneben ihm der zweite Hauptdarsteller.

Es war absolut und ganz sicher surreal.Ich war sehr glücklich und geehrt, andieser Produktion teilnehmen zu könnenund auch dankbar für die Möglichkeit, dieman mir bot. Es war mein erster Film under hat meine Karriere verändert. Ichwusste, dass ich ein anderes Niveau anProfessionalität mitbringen musste, um mitihm zu arbeiten und um ehrlich zu sein,hatte ich darin vorher sehr wenig Erfahrungund gar keine Ahnung, was micherwartete. Ich war vollkommen auf meineRolle Nobutada und die eigentl icheProduktion konzentriert. Ich kam nicht sonervös an, wie ich dachte, dass ich seinwürde und war sehr selbstsicher. Abertrotzdem erstarrte ich ein wenig, als ich amersten Tag einen enormen Fehler begann.Und dann passierte es. Ich hörte, wie TomCruise begann, zwischen seinen Szenen zuschreien: „Shin! Shin, wo bist du? Wo bistdu, Shin? Shin! Shin!” Jeder blieb

bewegungslos stehen und alle sahen michan, als hätte ich einen fürchterlichen Fehlerbegangen oder so etwas Ich antwortete:„Äh, hier bin ich.” Er sagte: „Komm her. Ichwil l dir meinen Freund/Regisseurvorstellen.” Ich war wie versteinert.Passierte das wirklich? Ich konnte michnicht bewegen, weil ich darauf wartete,dass er mir sagte, dass ich gefeuert seioder so. Aber das passierte nie. Er warunglaublich freundlich. Ich habe niejemand ehrlicheren und bescheidenerenals Tom Cruise kennengelernt. Ich meine,dieser Mann kam beim Set an und gabjedem Mitglied des Teams und der

Besetzung die Hand, die gerade in derNähe waren. Er kam jeden Morgen zu uns,um das zu tun. Acht Monate lang!!

Jedes mal, wenn wir uns inner- oderaußerhalb des Sets begegneten, schien es,als seien wir alte Freunde, die gemeinsameGeschichten hatten, sei es auf demneuseeländischen Land oder anderswo.Aber in diesen Momenten war ich ständigverwirrt.

Was wollen Sie damit sagen?Verwirrt? Wie?

Nun ja, zum Beispiel…eines Tages nahmmich Tom zwischen unseren Szenen am

Marital-Arts-Movie

Page 99: Kampfkunst budo international 279 2014

Interview

Page 100: Kampfkunst budo international 279 2014

Marital-Arts-Movie

Page 101: Kampfkunst budo international 279 2014

Interview

Set beiseite und begann, mir seineErinnerungen aus der Vergangenheit zuerzählen und wie ich ihn an sich selbsterinnerte, als er in meinem Alter war. Meineinziger Gedanke war: Wie kann das sein?Jahre später verstand ich endlich, dass esein ehrlicheres Lob war. Davor habe ichimmer darüber nachgedacht, was ihn beimir an sich erinnern konnte. Haha!

Was war das Erstaunlichste und/oderErinnerungswürdigste daran, mit ihm zuarbeiten?

Seine Präzision. Definit iv seinetechnische Präzision während derAusübung seiner Straßenkampf-Szenen

(und es gab viele Angriffe). Er hatte dieseSzene bereits Monate und Monate vor demeigentlichen Dreh geübt; er führte sie mittadelloser Präzision aus. Ich war wie alleanderen erschrocken. Ich meine, hier binich und arbeite mit einem dererfolgreichsten Schauspieler der Welt, dermit Abstand der bescheidenste Menschist, den ich je kennen gelernt habe und erist nicht nur ein guter Kerl, sondern auchein harter Kerl. Und von dem Tag an…habeich ihn als eines meiner Vorbilder unter denAction-Helden gesehen.

Wohin, glaubst du, richten sich dieKampfkünste und die Trainingsindustrie

in Zukunft? Also, von welcher Art derKampfkünste sagst du, werden wir inZukunft mehr sehen?

Ich glaube, das ist ein Kreislauf. Da dieTechnologie sich mehr und mehrentwickelt, haben wir bereits gesehen,dass Filme und Fernsehen immerabhängiger von der CG (Computergrafik)werden. Und ich denke, eines Tageswerden die Menschen die CG satthabenund wieder mehr „Realität” sehen wollen.Also, mehr Wirklichkeit in den Aktionen derFiguren und der Choreographie derKampfkünste. Und Jahre, nachdem sicheine grundlegendes Element der Industriein Unterhaltung verwandelt hat…werden

Page 102: Kampfkunst budo international 279 2014

Marital-Arts-Movie

Page 103: Kampfkunst budo international 279 2014

Interview

die Leute ein wenig mehr CG sehenwollen, denke ich, und so wiederholt sichder Kreis.

Was sind deine Zukunftspläne imKino? Schauspielen? Produzieren?Regie führen?

Nun, im Moment…würde ich mich amliebsten weiterhin auf die Schauspielereiund Produktion konzentrieren. Regieführen ist eine Möglichkeit, aber nicht inmeiner näheren Zukunft. Im Bezug auf dieSchauspielerei habe ich gerade eine neueSerie im amerikanischen Fernsehen laufen,

es ist Action und Fantasy und ich habegerade die Dreharbeiten in Okinawabeendet, der Titel ist „The Yokai King“. Wirdrehen auf Englisch und man sucht nachMöglichkeiten, ihn in erster Linie auf demamerikanischen Markt zu verkaufen, aberauch an andere Länder. Außerdem drehenwir gerade eine Webserie namens „Heartof the Dragon“. Es ist ein übernatürlicherKampfkunst-Thriller, bei dem meine Figursich gezwungen sieht, zur Wahrheit dereigenen Sterblichkeit zu gelangen.Außerdem hat meine Firma ShincaEntertainment einen amerikanischen

Comic produziert und veröffentlicht, erheißt „The Dreamhoppers“ und sie hatdamit begonnen, eine neue Serie Comicszu entwickeln. Ich habe ein paar Projekte,die ich aktuell produziere. Ich versuche, inso vielen Facetten derUnterhaltungsindustrie wie möglichmitzumischen. Vor allem, weil es Spaßmacht und ich ständig etwas Neues lerne.Das gilt für Comics, Videospiele,Webserien, Fernsehen und Kino. Mir gefälltalles und ich werde so viel produzieren,wie es mir nur möglich ist.

Was ist deiner Meinung nach derKampfkunst-Film, der noch nichtgemacht wurde und was würde dirgefallen zu sehen?

Hmmm….die Kampfkunst-Filmeder MW würde ich gerne mit 100%echten Personen sehen. OhneSchauspieler. Jeder ist ein echterMensch. Der Taxifahrer ist ein echterTaxifahrer. Der FBI-Agent ist einAgent vom FBI. Alles und jedererzählt eine mit anderen verflochteneGeschichte. Einige Menschenkönnten meinen, dass es einDokumentarfilm wäre, aber das istnicht das, was ich sagen will. Ich willeinen echten Film, mit echtenPersonen, die eine echte Geschichteerzählen, nach den gleichenParametern wie das Leben einesAnderen…in Form eineslebensechten Actionfilms.

Was ist der beste Rat, den maneinem Kampfkünstler geben kann,der eine Karriere in der Kino- undFernsehindustrie anstreben will?

Beginnt, zu drehen. Filmt etwas,filmt alles. Filmt euch selbst undladet es überall hoch, in den sozialenNetzwerken wie YouTube, Facebookusw. hoch. Wenn ihr wirklich eineKarriere in dieser Industrie wollt, istes wichtig, dass ihr euch bewusstseit, dass ihr kein Schauspieler seinmüsst, um das zu schaffen. Eshandelt sich um Show Business.Erinnert euch daran, dass, wenn ihretwas besser zeigen oder machenkönnt als sonst irgendjemand, könntihr es tun, wenn ihr es wollt.

Aber was ist mit den Menschen,die wenig oder gar keine Erfahrungim Schauspielern haben? Das isteinfach. Die Produktionsgesellschaftstellt einen Schauspiellehrer für dieVorproduktion an und wird ihn auchwährend der Dreharbeiten behalten,wenn nötig. Das geht auf ihreRechnung, nicht auf deine. Als ichanfing, „Der letzte Samurai“ zu

Page 104: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 105: Kampfkunst budo international 279 2014

Interview

drehen, hatte ich praktisch gar keineErfahrungen darin, ein Pferd zu reiten undauch nicht im Kyudo (japanischesAxtwerfen)…außerdem hatte ich nur sehrwenig Schauspielerfahrung. „Der letzteSamurai“ war mein erster Spielfilm. BeimCasting war ich damit von Anfang anehrlich. Am Tag, an dem ich ausgewähltwurde, stellten sie sofort einen Lehrer fürmich ein. Darum: Fangt an, euch zu filmenund ladet es überall hoch. Arbeitet imInternet. Bewegt euren Hintern. Ich binsicher, dass ihr das schon vorher gehörthabt, aber es stimmt einfach: Umgebteuch mit Gleichgesinnten. Sag mir, mitwem du dich abgibst und ich sag dir, werdu bist.

Sie haben die Koyamada-Stiftunggegründet. Was ist das und warumwurde sie gegründet?

Als ich das erste Mal in den USA ankam,hätte ich mir absolut nicht vorstellenkönnen, einmal eine wohltätige Stiftung zugründen. Nach einigen Jahren wurde ichzu der wohltätigen Einrichtung Kick StartKids von Chuck Norris eingeladen. Ichhabe aus erster Hand gesehen, wie denKindern im ganzen Land von starken undmoralischen Personen mit Kampfkünstengeholfen wurde. Meine Frau sagte, dasswir etwas ähnliches machen sollten. Alsotaten wir es. Unser Ziel ist es, dieJugendlichen dazu zu befähigen, ihreTräume und Ziele zu erreichen. Es wird

immer jemanden geben, der versucht, ihreTräume zu zerstören. Ohne Selbstdisziplinund -vertrauen, kann man in eine negativeDenkweise verfallen…und niemals dieMöglichkeit haben, sein ganzen Potentialzu entfalten. Mit unserer Stiftungenversuchen wir also, die interkulturelleBildung zu fördern, Katastrophen fürbenachteiligte Kinder und ihre Familienvorzubeugen, wie auch die Verteilung vonKampfkunst-Stipendien, um dieJugendlichen mittels Kampfkunst-Trainingzu stärken. Wir glauben, dass dieKampfküste den Kindern und Jugendlichendie Möglichkeit bieten, ihren Charakter undihr Selbstwertgefühl zu entwickeln. Wirwollen, dass sie ihr ganzes Leben lang die

Möglichkeit zum Erfolg haben. Nichtjedem bietet das SchicksalGerechtigkeit und wir versuchen, ihnenzu helfen, vorher zu entkommen.

Wie haben die Kampfküste ihrLeben verändert?

Zum Besseren…ich weiß, dass eseine Tatsache ist, dass ich ohneKampfkünste nicht wäre, wo ich jetztbin. Sie haben mir geholfen, zuentdecken, wer ich wirklich in meinenBeziehungen und als Person bin. Siehaben mir geholfen, die anderen zuverstehen und in jeder Hinsichtmitfühlender zu sein. Noch wichtigersogar: Sie haben mir geholfen, keineAngst vor Neuem zu haben. MeinKampfkunst-Training hat unglaublichviel von meiner Intuit ion,Situationskenntnis und Sensibilität fürmeine Umgebung entwickelt. Sie hatmeine Beweggründe, meineAutodisziplin und mein Vertrauen inalles, was ich tue, gestaltet. Karate unddie Kung-Fu-Ausbildung haben es mirermöglicht, Neues in meinem Leben zuerreichen. Hin und wieder denke ichdarüber nach, was Tadashi-sensei mitbeigebracht hat: „Niemals ein Schrittzurück…wenn du glaubst, du kannst estun, tu es.” Ich blicke zurück undinterpretiere es so: „Man kann im Lebennicht vorankommen, wenn man immerzurückgeht und Angst hat, Neuesauszuprobieren. Man muss vorwärtsgehen und entdecken.”

www.shinkoyamada.org (Persönliche Website)www.koyamada.org(Wohltätige Stiftung)www.shincaentertainment.com(Produktionsfirma)www.usmafest.org(Kampkunstfestival der USA)

Page 111: Kampfkunst budo international 279 2014

Technik

„Ein loses Glied dient zu nichts, aber mit vielen anderen verbunden erhalten wir einesder nützlichsten Instrumente: die Kette“. Das ist auch auf die Kampfkünsteanwendbar, und hier nützt die Metapher, um die Bedeutung zu begreifen, die dieVerkettungen von Techniken innerhalb der kampfkünstlerischen Praxis haben. Offensichtlich bedeutete das Ideal in der Kampfkunst, dazu fähig zu sein, jedeAuseinandersetzung mit nur einem Schlag oder einer einzigen Technik zu beenden.Aber das ist sehr schwierig. Einige große Meister nähern sich vielleicht häufig diesemIdeal, oder ein Glücksschlag kann möglicherweise dazu führen, dass wir einem Kampfmit der ersten Technik ein Ende zu setzen schaffen. Aber um das zu schaffen, mussseine Ausführung absolut perfekt sein, bezüglich Präzision, Schnelligkeit, Kraft,Gelegenheit, Koordination, etc. … Und die Perfektion ist ein Ideal, nach dem man sichstreckt, was man aber nie erreicht, also muss die Mehrheit der Kampfkunst-Praktizierenden lernen, Techniken zu verketten, um im Kampf wirksam zu sein.

Text: Pedro Conde.Fotos: David Gramage ([email protected])

WAS IST EINE VERKETTUNG? Eine technische Verkettung ist,

schlichtweg, die Koordinationverschiedener Techniken in Abfolgen.Diese Techniken haben wir normalerweiseanfangs getrennt erlernt und trainiert.Aber verketten besteht nicht einfachdarin, Techniken zusammenzufügen. JedeVerkettung besitzt ihre eigene Logik(gemäß der Umstände, des Gegners, etc.)und innerhalb derer hängt jede Technikvon der vorhergegangen und derdarauffolgenden ab.

SIND DIE VERKETTUNGEN EINFACH? Es ist verwunderlich zu beobachten,

wie Leute, die einen Schlag einzelneinwandfrei abgeben, beim selbenSchlag innerhalb einer Kombinationzusehends an Qualität verlieren. Woranliegt das? Daran, dass die Fähigkeit zuverketten, wie jede andere Eigenschaftauch, trainiert werden muss. Und wiealles erfordert sie Zeit, aber vor allemdas Wissen darum, wie man trainiert.Sicher ist, dass „fast“ jeder weiß, wieman verkettet. Das Schwierige ist nicht,Schläge nach rechts oder l inksabzugeben, sondern dass wenigstensdie Mehrheit dieser ihr Ziel treffen. Manerreicht mehr mit drei, gut verkettetenSchlägen (mit Kohärenz, Taktik und

Wirksamkeit) als mit zwanzig ohneReihenfolge und ohne klares Ziel.

WIE TRAINIERT MANDIE VERKETTUNGEN? Beherrscht man einmal die

Grundlagen einer Technik, ist esunentbehrlich, diese mit anderen zukoordinieren zu lernen. Die Koordinationist nun eine der elementaren Grundlagenfür die Fertigkeit der Verkettung. Diepädagogischste Methodologie, um dieszu erreichen, ist die Staffelung, das heißt:zu beginnen, indem man ähnlicheTechniken zu koordinieren lernt, da diessich als einfacher erweisen wird(einfache Verkettungen) und weitergehtzur Kombination von unterschiedlicherenTechniken (gemischte Verkettungen).Man muss auch die Anzahl an Technikenabstufen, indem man mit der Verkettungvon zwei Techniken beginnt und danndie Anzahl erhöht (bis fünf oder sechs,was das höchstsinnvollste für eine ganzeVerkettung ist).Zum Beispiel werden wir, dominieren

wir die Grundlagen eines direktenvorderen oder hinteren Faustschlags,lernen, diese zwei Schläge zukoordinieren, die wegen ihrer Ähnlichkeiteine der einfachsten und grundlegendstenKombinationen der Kampfkünste bilden.Später wird man lernen, die direktenFaustschläge mit den kreisförmigen(Haken) zu verketten. Und nach denFaustschlägen mit den Tritten. Und

schlussendlich die Schläge mit Technikendes Ungleichgewichts, Verrenkung,Strangulation, etc., stets in immerlängeren und komplexeren Abfolgen.Um förderlich die Verkettung zu

trainieren, muss man größtmöglichenRealismus nachbilden. Für den Anfang,im Falle der Kontaktsportarten, erreichtman viel mehr in einem Training mitSparring oder mit einem Kollegen(Pratzen, Schlagpolster) in mehrerenSitzungen im Schatten oder mitBoxsack. Der Kollege oder Ausbildermuss sich zu bewegen wissen, um dieKombinationen zu initiieren (wo und wieman die Geräte aufstellt). Er muss sichviel und sehr schnell bewegen undkontinuierlich Lücken öffnen undschließen, damit wir unsere Verkettungenvon Schlägen unter realen Bedingungenanwenden können. Und er muss seineAusweichbewegungen variieren (Angriff,Verteidigung, Gegenangriff, Flucht,Umweg, etc.), damit wir uns darangewöhnen, unter jeglichen Umständenzu verketten. Bei den Kampfkünstenerreicht man dieselben Resultate auf derGrundlage, die Techniken zuwiederholen, bis sie natürlich fließen. Bei beiden Modalitäten kann man

sagen, dass man die Verkettungenbeherrscht, wenn man dazu fähig ist,diverse Kombinationen so durchzuführen,als würde es sich um eine einzige Technikhandeln, das heißt: ohne Unterschiedeoder Zeiträume zwischen einer Bewegungund der folgenden. Um dies zu erreichen,

Die Verkettungen

Page 112: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 113: Kampfkunst budo international 279 2014

ist es nun sehr wichtig, dass der Trainer oder Kollege geschickt dieHände zu führen weiß, das heißt, dass er breitgefächerteKenntnisse über die Kampfkünste besitzt und sehr gut diekörperlichen Eignungen seines Schülers oder Kollegen kennt. Im Fall der Kontaktsportarten muss er jene Techniken anregen

und hervorrufen, für die der andere angeborenes Talent besitzt,mit den anderen, die er perfektionieren muss. Offensichtlich, je mehr Erfahrung derjenige hat, der die

Fausthandschuhe bewegt, desto größer wird dieTrainingsleistung sein. Man muss sich immer vor Augen führen,dass jede Person anders ist und die Kombinationen, die beieinigen funktionieren können, für andere nicht geeignet seinkönnen. Aus diesem Grund muss man so weit wie möglich demmechanischen Arbeiten entgehen, das heißt, sich einfach einigeKombinationen einzuprägen und sie automatisch zu verketten.Jedes Mal, wenn man den Fokus darauf legt, zu schlagen, sollteein Motiv dafür existieren: es hängt von der Guard ab, die derKollege hat, von seiner Entfernung, von der Art von Schlag, die ergerade abgegeben hat oder des darauffolgenden, etc. Zum Beispiel: wenn der Partner von uns entfernt ist, darf man

nicht den Fausthandschuh so positionieren, dass es ihn dazu anregt,einen Haken zu schlagen. Zuerst werden wir den Fausthandschuhso positionieren, dass wir ihn dazu bringen, die Entfernung miteinem Jab zu verkürzen (direkter Schlag mit der vorderen Faust),während der andere hintere Fausthandschuh vorbereitet oder sich inder geeigneten Position befinden muss, um einen Cross zu erhalten(direkter Schlag mit der hinteren Faust), hinter welchem wir ihmanzeigen können, dass er mit einem Crochet (horizontaler Haken)abschließen soll. Sind die drei Schläge einmal verbunden, treibt manihn entweder dazu, eine ausweichende Bewegung zu machen (dafürkann der Ausbilder oder Trainingskollege irgendeinen Schlagabgeben und versuchen, mit dem Schlagpolster zu schlagen) oderer sollte in die Anfangsposition zurückkehren und das Ende mitirgendeiner Beintechnik bewältigen. Offensichtlich ist es notwendig, dass zwischen den Beiden

höchste Abstimmung besteht, da sich der Fokus, sobald derSchlag eingewirkt hat, augenblicklich umlagern sollte, imVerhältnis zu den Umständen und der Schlagweise jedesEinzelnen. So wird die Person, die gerade schlägt, rationale undwirksame Kombinationen im Einklang mit ihren körperlichenEigenschaften realisieren.

Technik

Page 114: Kampfkunst budo international 279 2014

Wenn man versucht, koordiniert Schläge der Beine und Fäuste zu verketten, ist es amempfehlenswertesten, die speziellen Pratzen zu verwenden, die es für Tritte gibt, oder direkt ein paarSchlagpolster.

WAS SIND DIE EINFACHEN UND GEMISCHTEN VERKETTUNGEN?Das Konzept des schrittweisen Trainings beruht also auf zwei Typen von Verkettungen:

einfachen und gemischten. Die einfache Verkettung ist diejenige, die ähnliche Techniken verkettet

Page 115: Kampfkunst budo international 279 2014

Technik

Page 116: Kampfkunst budo international 279 2014

(g le iche „Werkzeuge“, ähnl icheDynamik oder Bahn, nahgelegeneZie le, etc. ) und die gemischteverbindet unterschiedliche Techniken,wie zum Beispie l Tr i t t undFaustschlag, zirkuläre und direkteTechniken, hohe und tiefe Schläge,Schläge und Verrenkungen, etc. Damitdas Lernen auf natür l iche Weisepassiert, muss man die Schwierigkeitabstufen: Es ist ratsam, anfangs dienahel iegenden Kombinat ionenanzupassen und Schritt für Schritt zuvielfältigeren Techniken überzugehen,wie wir zu Beginn des Artikels erklärthaben. Die gemischten Verkettungen sind

nicht zwangsläufig den einfachen (wennauch komplizierter) überlegen (anWirksamkeit). Letztere haben denVorteil, dass sie früher begriffen werdenund instinktiver funktionieren, was sichauf der Straße als entscheidenderweisen kann, oder in Augenblickenhoher Spannung, wenn es schwierig ist,zu überlegen. Oft ist das einfachste amwirksamsten. Die gemischtenVerkettungen haben im Gegensatz denVorteil, dass sie überraschender undunvorhersehbarer sind. Wenn man die„Werkzeuge“ (Füße, Fäuste, Ellbogen,etc.), Bahnen (direkt, kreisförmig,vertikal, horizontal) und Ziele (Beine,Leber, Kopf, etc.) vari iert,verkomplizieren wir die Sache, aber wirerschweren sie auch dem Gegner. Undder Überraschungsfaktor stellt sich als

fundamental in der Verkettungsstrategieheraus. Um bei der Verkettung von

Bewegungen und Kampfkunsttechnikenwirksam zu sein, muss man eine Folgevon körperl ichen Eigenschaftenperfektionieren. In diesem Fall halten wirfolgende für essentiel l : Strategie,B e w e g u n g s f l u s s ,Ausweichbewegungen, Bilateralität,Schnelligkeit, Präzision und Kraft.

STRATEGISCHE KONZEPTION DER VERKETTUNGEN Mit den Angriffsebenen und

gemischten Verkettungen zu spielenwissen, erweist sich als sehr nützlich imKampf. Aber man muss immer dietaktischen Vorteile beachten, die diebesonderen Kombinationen ausunterschiedlichen Techniken bietenkönnen. Zum Beispiel ist ein tiefer Tritt(oder eine Andeutung dessen)üblicherweise eine der besten Weisen,den Gegner dazu zu bringen, seineGuard zu senken und sein Gesichtfreizulegen (diese Strategie entsprichtdem Konzept „die Lücke öffnen“).Hiervor ist die beste Kombination, miteinem direkten vorderen Faustschlag aufdas Gesicht zu folgen (sehr schnellerSchlag), von der Benommenheit undleichtem Rückgang des Gegners zuprofit ieren und mit einem direktenhinteren Faustschlag abzuschließen,

oder, wenn der Rivale sich beträchtlichzurückgezogen hat, mit einem zirkulärenhohen Tritt. Das ist ein korrektes Beispielfür den strategischen Gebrauch dergemischten Verkettungen (Tritte-Fäuste,unten-oben), ein sehr einfaches undgewöhnliches Beispiel, was trotzdemnormalerweise sehr gut funktioniert.Eine andere gebräuchliche Strategie istdie, einzelne Techniken mit ein-undderselben Dynamik abzugeben (zumBeispiel, direkte Faustschläge), um denRivalen dazu zu zwingen, die zentraleLinie seines Körpers zu bedecken undes unversehens auszunutzen, dass erdie Seiten vernachlässigt hat, um eineKombination aus kreisförmigenSchlägen abzugeben (Haken,kreisförmige Tritte, etc.). Allerdings hängt die Vielfalt der

Kombination von den Regeln ab, die inunserem Kampfkunststil gelten, vonunserem Wissen und unseren Vorlieben,von den Wettbewerbsregeln, etc. JedeKampfkunst und jeder Kampfsportbesitzt seine Herausforderungen. BeimKarate strebt man vorrangig nachGeschwindigkeit und „dem Schlag“, dasheißt, mit einer einzigen sauberen undperfekten Technik zu entscheiden. DerAustausch ist sehr schnell und derSchiedsrichter trennt unverzüglich dieTeilnehmer. Das lässt den Verkettungennicht viel Spielraum. Beim Taekwondohingegen überwiegen die langenKombinationen aus Tritten, besonderskreis-und kurvenförmigen. Bei den

Page 117: Kampfkunst budo international 279 2014

Kontaktsportarten gibt es auch längereKombinationen, wenn auchgewöhnlicher aus Faustschlägen,aufgrund des Einfluss des englischenBoxens.

DER BEWEGUNGSFLUSS Ein weiteres wichtiges Element in der

Fähigkeit zur Verkettung ist derBewegungsfluss, die Natürlichkeit. EineArt von Technik fließend anzuwenden zulernen, ist ein sehr langer Prozess: alserstes muss man die Technik alleinetrainieren, bis sie perfekt ist, spätermuss man sie progressiv in seintechnisches Rüstzeug einführen, um sieletztendlich im Kampf anzuwenden.Wenn man aus den Techniken etwasEigenes gemacht hat, fließt man voneiner zur anderen unbewusst undnatürlich, dies ist Ergebnis von Übungund Erfahrung, also gibt es in diesemBereich nur drei Ratschläge: trainieren,trainieren, trainieren. Und dies untermöglichst realistischen Bedingungen. Um gut am Bewegungsfluss zu

arbeiten, sind die Handschuhe,abhängig von der Kampfkunst, die manpraktiziert, manchmal ein Hindernis, dasie es erschweren, zu greifen, mit denFingern vitale Punkte anzugreifen, etc.Bei den Combat Arts trainiert manunbeeindruckt mit Handschuhen,wichtig ist, einen Fluss zu erhalten,unabhängig vom Schutz, den manverwendet.

DIE AUSWEICHBEWE-GUNGEN Die Verschiebungen sind,

logischerweise, entscheidend für dieWirksamkeit der Verkettungen. Manmuss genauso lernen, dieAusweichbewegungen denVerkettungen anzupassen (uns fließendgemäß den Ausweichbewegungen desGegners und den Techniken, die wirdurchführen, zu bewegen), als auch dieVerkettungen den Verschiebungenanzugleichen (welche Schlägeüberzeugen mehr bezüglich Entfernungund Position in jedem Augenblick desKampfes). Viele Leute lernen, l inear

auszuweichen und zu verketten, wobeisie vorwärtsgehen oder sichzurückziehen, entsprechend, wieangegriffen oder verteidigt wird. Dies istein zu einfaches Schema, da die echtenKämpfe normalerweise nicht geradlinigablaufen, da gewöhnlicherweise, sobalddie Auseinandersetzung über einenersten Austausch hinausgeht,Drehungen, Richtungswechsel,Rhythmusbrüche, Gegenangriffe, etc.eintreten. Deshalb ist es maßgeblich,realistisch verketten zu lernen,einschließlich Angriffen undVerteidigungen, Veränderungen inPosition, Richtung und Rhythmus sowieanderen taktische Wechseln. Es bringtwenig, Schemata von langen, vorherfestgelegten Verkettungen zu erlernen,weil man nicht al le möglichen

Situationen miteinschließen kann. DieVerkettung muss instinktiv und natürlichpassieren.

BILATERALITÄT Ein Elemente, was unsere Fähigkeit

zur Verkettung oft stört, ist das einergestörten Bilateralität (das heißt,geringes Geschick mit der linken Seite,im Fall der Rechtshänder), was dieKontinuität der Kombinationen schwerbeeinträchtigen kann. Deshalb solltejeder Praktizierende versuchen, ein„kampfkünstlerischer Beidhänder“ zusein, das hießt, der Unterschiedzwischen einer Seite und der anderen,was Technik, Geschwindigkeit,Flexibil ität und Kraft betrifft, sollteminimal sein. Dies ist das unerledigteFach vieler Kampfkunstpraktizierendengenerell und einigen Wettkämpfern imBesonderen. Eine schlechte Bilateralitätbemerkt man vor al lem bei denTrittkombinationen, aber auch bei denAusweichbewegungen, und sie äußertsich merklich in unserem Rhythmus undFluss. Es gibt nur eine Möglichkeit, diesauszugleichen, und das ist, fast dasdoppelte mit der „schlechten“ Seite zutrainieren. Ein langes und schwierigesTraining, wo die Ausdauer, wie bei „fast“allem, der Schlüssel zum Erfolg ist. AlsAnmerkung, nur 1% der Bevölkerung istbeidhändig, während 89%Rechtshänder und 10% Linkshändersind, weshalb man, wenn man mit

Kick Boxing

Page 118: Kampfkunst budo international 279 2014

einem zusätzlichen „Vorteil“ gegenüber demGegner starten möchte, nur ein Weg bleibt,nämlich, die „Werkzeuge“ der linken Seitebesonders zu trainieren. Deshalb trainiertman bei den Combat Arts so sehr oder mehrdie linke Seite, da man nie weiß, von welcherSeite oder unter welchen Umständen eineTechnik abgegeben wird.

DIE SCHNELLIGKEITEine weitere wichtige Eigenschaft, um

wirksam verketten zu können, ist dieSchnelligkeit. Nicht nur jeder Schlag an sich,sondern auch die Verkettung von einemSchlag zum nächsten. Jeder Kampfkünstlerwidmet für gewöhnlich dem Training vonGeschwindigkeit beim Ausführen voneinzelnen Techniken genug Zeit, aber nichtviele machen dasselbe bezüglich derGeschwindigkeit beim Wechsel von einerTechnik zur anderen. Wir beziehen uns aufdie Schnelligkeit, um beispielsweise diePosition der Hüfte zu ändern, um von einemfrontalen Tritt zu einem kreisförmigenüberzugehen, oder die Geschwindigkeit, umden Arm nach einem Faustschlag zuumfassen und ihn so für unsere nächsteTechnik bereit zu haben. Bei der Verkettung ist das Beste, den

Zeitraum zwischen einer Technik und dernächsten aufs Minimum zu reduzieren. Aberdies muss man mit Fundament tun. Imgrößten Teil der Fälle empfehlen wir, nichtähnliche Techniken auszuführen. ZumBeispiel wenn man einen Tritt abgegebenhat, empfiehlt es sich immer, den Fuß aufdem Boden gesetzt zu haben, bevor man miteinem Faustschlag folgt (wenn keine derzwei Techniken eine einfache Andeutung ist).Die Kraft und Präzision hängen in großemMaße von der Stabilität ab, wenn es keinGleichgewicht gibt, kann man schwerpräzise arbeiten oder kraftvoll schlagen,deshalb bestehen wir bei den Combat Artsso sehr auf der Arbeit an den Positionen.

DIE PRÄZISION Unter Präzision verstehen wir die Fähigkeit,

dass eine neuromuskuläre Aktion exakt daserwünschte Ziel in Zeit und Raum erreicht. Inder Kampfkunst heißt das, zu schlagen odereinen konkreten Punkt im richtigen Momentzu ergreifen oder die Knappheit oder genaueExaktheit, mit der eine technische Bewegungdas Ziel oder geplante Absichten erreicht (seies einschlagen, blocken, ablenken, etc.). DiePräzision ist also das Resultat desZusammenschlusses von zweiGrundeigenschaften: der Koordination vonBewegungen bezüglich der räumlichenPräzision und die Geschwindigkeit bezüglichder zeitlichen Präzision. Es bringt nichts, eineAbfolge von Techniken zu starten, wenn diesenicht ihr Ziel erreichen. Die Präzision ist

entscheidend bei den Verkettungen, da es, jelänger und komplexer diese sind, destokomplizierter wird, wenn fast alle unsereSchläge mit Genauigkeit ankommen. Deshalbist es unerlässlich, bevor man zum Kampfübergeht, mit Pratzen und Schlagpolsterndieses Merkmal mit verschiedenen Arten vonVerkettungen zu trainieren.

DIE KRAFT Eine weitere allgemeine Eigenschaft, die

man beim Training der Verkettungenbedenken muss, ist die Kraft. Es gibtzahlreiche Arten von Kraft, aber zurVereinfachung beschränken wir uns auf diezwei grundlegenden: die durchdringendeund die explosive. Die erste ist einebestimmte oder entscheidende Kraft. Damitmöchten wir sagen, dass ihr Ziel ist, in derTechnik das ganze Gewicht des Körpersabzuladen. Logischerweise sollte diedurchdringende Kraft vorzugsweise in derletzten Technik der Kombination verwendetwerden, mit der wir den Kampf zu beendenversuchen. Dies ist so, weil es sich nach einedieser Schläge, bei denen wir das ganzeKörpergewicht entladen, als schwierigherausstellen wird, augenblicklich andereTechniken zu verketten, da wir, wenn es unsgelingt oder wir scheitern, unseren Rhythmusdurchbrochen und in gewissem Maße diekörperl iche Kontrolle verloren haben.Deshalb ist es ratsam, diese Art vonSchlägen für das Ende aufzuheben, nacheiner Verkettung, die uns „den Weg öffnet“,um sie abzuladen. Die restlichen Verkettungstechniken sollten

also mit einer anderen Art von Kraftdurchgeführt werden, der explosiven. Wirbeziehen uns auf den „Peitscheneffekt“, aufSchläge, die entspannt und sehr schnellabgegeben werden, um die Muskeln genauim Moment des Einschlags anzuspannen.Natürlich sind dies, gut eingesetzt, Schläge,die starke Schmerzen verursachen können,da die Wirkung, auch wenn sie nicht dasganze Körpergewicht mit sich ziehen, darinliegt, die Beschleunigung zur Flexibilität zuaddieren und somit zwangsweise explosivsein wird. Und ihr Vorteil ist, dass, wenn mannicht den ganzen Körper in ihre Ausführungmiteinbezieht, sie größere Kontrolle bietenund man deshalb daran mehr Technikenverketten kann. Zusammengefasst: das Ideal in der

Kampfkunst ist, dazu fähig zu sein, jeglicheAuseinandersetzung mit nur einem Schlagoder einer einzigen Technik zu beenden.Trotzdem ist dies sehr schwer. Nur einigegroße Meister sind dazu fähig, der Rest derSterblichen muss lernen, Techniken zuverketten, um wirksam im Kampf zu sein.Dafür ist es unentbehrlich, die Eigenschaften,die wir besprochen haben, zu perfektionierenund an ihnen zu arbeiten.

Page 119: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 123: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 127: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 129: Kampfkunst budo international 279 2014

Alle DVDs, die von Budo International produziertwerden, sind mit einem speziellen Hologramm-Aufkleber versehen und werden allein in denFormaten DVD-5 oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD, DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnen sichunsere DVD Hüllen durch die hohe Qualität in Druckund Material aus. Falls diese DVD und/oder die DVDHülle nicht den oben genannten Ansprüchenentspricht, handelt es sich um ein il legaleRaubkopie.

REF.: • TAOWS-2REF.: • TAOWS-2

Wing Tsun ist ein exzellenter chinesischer Boxstil, der esmöglich macht, ein ganzes Leben der Praxis und dem

integralen Wachstum des Praktizierenden zu widmen.Ideen, Technik, Philosophie etc...alles ist Teil einer

uralten KUNST und sollte als GESAMTHEITgelernt und begriffen werden. Sifu Salvador

Sánchez konzentriert sich in seiner zweitenDVD auf die Holzpuppe und wie diese diegesamte Praxis des Wing Tsunbeeinflusst. Da man im gegenwärtigenSystem diese Form erst in den letztenStufen des Stils erlernt, haben vielePraktizierende, die davor aufhören,nicht die Möglichkeit, ihre Ideen,Taktiken und Strategienkennenzulernen und können sie sonicht in ihre Praxis eingliedern. Fürdie TAOWS Academy ist es sehrwichtig, dass der Praktizierendeversteht, was man bei all ihrenAnsätzen macht und deshalb werden

wir in dieser DVD dasselbe Schemaverfolgen, was wir auch in jedem

Unterricht, Seminar oder Trainingverwenden. Unser Schema folgt 6

Schritten: der erste ist die Idee, zuentwickeln, was wir erreichen wollen. Der

zweite Teil sind die Formen (Siu-Nim-Tao, Chum-Kiu, Biu-Jee, Holzpuppe, …), abhängig von den

unterschiedlichen Stufen. Der dritte Schritt sind dieAusweichbewegungen, die Mobilität. Die vierte Säule ist das

Chi Sao - Chi Gerk, das Fundament, die Seele unseres Systems. Dasfünfte Element ist die nicht-Verbindung oder der nicht-Kontakt, zu wissen,wie man sicher mit dem Gegner Kontakt aufnehmen kann. Schließlichbilden Sparring, der Kampf oder Lat-Sao den sechsten Abschnitt. BruceLee sagte, dass man das Kämpfen lernt, indem man kämpft, und das istdas zutreffendste, was ein Kampfkünstler je gesagt hat. Wie schaffen wires, dass Wing Chun eine wirksame und respektierte Kampfkunst wird?Indem wir Sparring-Übungen trainieren, die uns progressiv zum Kampfannähern, bis jeder einzelne von uns den maximalen Nutzen als Kämpfererzielen kann, den dieses wunderschöne System bieten kann.

Budo international. netORDERS:

Page 131: Kampfkunst budo international 279 2014

Leo Fong – Über meinen FreundBruce Lee

Leo Fong, ein amerikanischer Chinese,begann in den 50ern damit, Kampfkünstedurch Boxtraining zu erlernen. Ende der 50erbegann er, Gewichte zu heben und irgend-wann lernte er Bruce Lee kennen. Seine guten Freunde Wally Jay und James

Lee luden Leo auf die jährliche L??au-Feierein, die Wally in Oakland jedes Jahr organi-sierte. Sie sagten ihm, dass auch ein jungerKampfkünstler namens Bruce Lee, der nur21 Jahre alt war, kommen würde.

Bruce Lee

Page 132: Kampfkunst budo international 279 2014

eo, der ungefähr 30 war,sagte: „Gut…aber wie vielkann ein so junger Mann wieer schon wirkl ichwissen…aber ich kommetrotzdem.”

Als sie einander vorgestellt wurden,stand Bruce auf und begann darüber zureden, dass die klassischenKampfkünste nicht sonderlich viel Werthätten, denn sie seien wie Schwimmenohne Wasser.Später lernte er Bruce besser kennen

und sie wurden gute Freunde. JimmyLee lud Leo während der nächstenWoche bei sich zu Hause ein, wo er undBruce trainierten. Und Leo kam. Seitdemtrainierten die drei in JimmysWohnzimmer, während die Schüler in derunteren Wohnung trainierten. Leo fragteBruce, warum jeder mit der Rechtennach vorne kämpfte und Bruceantwortete ihm, dass es daran läge, dasssomit die starke Hand näher am Gegnerdran sei und das auch die Art sei, wie erkämpfen sollte. Leo antwortete ihm,dass es für ihn nicht so sei, weil er eineAusbildung zum Boxer hatte und seinestarken Schläge von der linken Faustkämen. Bruce dachte für einen Momentnach und sagte ihm, auf welche Weise ersie ausführen sollte, und Leo tat es.Später, nach einem Wettkampf mit

Wong Jack Man, den Bruce in der Schulevon Jimmy Lee durchführte, sagte er zuLeo, dass die Wing Chun-Kettenschlägenicht so gut funktionierten und amnächsten Tag, als Leo kam, schlug Brucewie ein Boxer auf einen Sack ein, aber mitdem rechten Bein nach vorne gestellt.Bruce pflegte Videos von Muhammad AlisWettkämpfen zu sehen, aber er stellte oftauch einen Spiegel vor den Projektor,sodass es an der Wand hinter ihmerschien, als hätte Ali das rechte Beinvorne. Später bemerkte er, dass Leodamals sehr muskulös war und er begann,Bruce einige seiner Trainingsübungen mitGewichten zu zeigen, die er nutzte, umseinen Körper zu verbessern. Bruce lernteschnell und begann, sie eigenständig zuüben. Danach wusste er, dass Brucetrainierte und er besaß viele Ausgaben derZeitschrift Ben Weider Body Building, desso genannte Iron Man.Und so, auch wenn Leo sich nicht als

Bruce Lees Meister sieht, hatte er docheinen großen Einfluss auf den Bruce Lee,den wir alle in den Filmen gesehen haben.Jetzt, im Alter von 84 Jahren, trainiert

Leo noch immer und arbeitet an seinerBox- und Beintechnik.Als Regisseur ist Leo eine

methodische Person und gibtGymnastikstunden für Menschen imRentenalter. Sein ältester Schüler ist 94.

Leo unterrichtet chinesische Übungenvermischt mit grundlegenden Übungenwie Dehnungen und Kniebeuge undändert sie für das Rentenalter ab.Außerdem gibt er noch immer im

ganzen Land Seminare, er ist also immernoch sehr gefragt.Aber die Frage Nummer 1, die man

ihm immer stellt, ist, ob er seineGeschichten mit Bruce Lee und AngelCabales erzählt, dem berühmten Meister,der Danny Inosanto Escrima beibrachte. Leo war auch ein guter Freund von

Angel Cabales und vieler anderer

Kampfkünstler in Kalifornien, alle hobensich während der glorreichen Tage derKampfkünste hervor, sogar Ron Marcini,einer der besten Wettkämpfer derOstküste. Tatsächlich schrieben sowohlRon als auch Leo zwei exzel lenteBücher über das Training mit Gewichtenfür die Kampfkünste, die sich nach allden Jahren noch immer gut verkaufen.Leo war vor Kurzem auf einem Event,auf dem er Autogramme gab und als ereinmal den Blick hob, stand vor ihm einriesiger, schwarzer Mann, der ihn darumbat, sein Buch über das Energietraining

L

Page 133: Kampfkunst budo international 279 2014

Bruce Lee

Page 134: Kampfkunst budo international 279 2014

der Kampfkünste zu signieren. Es war der SchauspielerMichael Jai White. Michael wollte ihm persönlich danken, daes sein Buch war, dass ihn dazu gebracht hatte, mit BodyBuilding anzufangen, als er noch ein Junge war. Leo warfihm einen Blick zu und sagte: „Sieht so aus, als hätte esgeklappt, oder?”Beide lachten.Wir baten ihn darum, uns eine Geschichte über seine Zeit

mit Bruce und Angel zu erzählen, und das ist seine Antwort:„Ich erinnere mich, dass wir einmal eine Aufführung von

Hidetaka Nishiyama in San Francisco gesehen haben undBruce sah, wie er trat. Bruce war sehr beeindruckt von demGleichgewicht und seiner Kraft, aber er kritisierte sie, weil siesteif waren.Nach einiger Zeit rief Bruce mich an und fragte, ob ich mit

ihm einige Karate-Schulen in San Francisco besuchen wolle,woraufhin ich sofort einwilligte. Ich brachte Bruce zur Kenpo-Schule meines Freundes Al Tracy in der South Bay-Zone. Wirsahen eine Weile zu, aber Bruce war nicht sehr beeindruckt.Einer der Schüler fragte ihn: Warum kommst du nicht auf dieTatami und zeigst uns, was du kannst? Bruce folgte derEinladung und der Junge begann, gegen Bruce zu kämpfen,der den Jungen griff, er konnte nichts machen.Was Angel betrifft, so war er einer der freundlichsten

Menschen, die ich in den Kampfkünsten gekannt habe und

Page 135: Kampfkunst budo international 279 2014

Bruce Lee

Page 136: Kampfkunst budo international 279 2014

auch, wenn er von sehr geringerKörpergröße war, war er der Schnellste vonallen, die ich kannte. Er war wie der Blitz!Eine andere meiner Lieblingsgeschichten

über Bruce trug sich zu, als er mir MitoUeyhara von der Zeitschrift Black Beltvorstellte und mich mit auf die Titelseite derZeitschrift brachte. Danach bat Mito mich,ein Buch über Sti l Lum Kung Fu zuschreiben, aber ich sagte ihm, dass ich esnicht könnte. Er sagte mir, dass ich michnicht sorgen solle, denn alle Kampfkünstlerlasen sehr selten. Wir alle lachten…Nachdem wir alle Fotos für die Illustration

des Buches gemacht haben, entschieden wir,einige Erklärungen der Bewegungenhinzuzufügen, weshalb Bruce und ich dieganze Nacht vor der letzten Sitzung wachblieben und alle Selbstverteidigungstechnikenausarbeiteten, um alle Bewegungen zuerklären. Aber in Wirklichkeit sind alleVerteidigungstechniken am Ende des Buchesdie Bewegungen von Bruce.”Leo erzählte, dass er vor kurzem Linda bei

einer Preisverleihung getroffen hat und sieredeten darüber, was Bruce heute allesmachen könnte, wenn er noch am Lebenwäre. Leo sagte, dass er sich wahrscheinlichmit auf die Philosophie und auf die tiefsteSeite der Kampfkünste konzentrieren würde.Linda sagte: „Wahrscheinlich…” Aber daseinzige, was sie wirklich sicher wussten,war, dass er nicht vor einem Computersitzen, sondern etwas tun und aufirgendeine Weise trainieren würde. Sielachten beide und waren derselbenMeinung.

Page 137: Kampfkunst budo international 279 2014

Bruce Lee

„Leo sagte, dass er sichwahrscheinlich mit auf die

Philosophie und auf die tiefsteSeite der Kampfkünste

konzentrieren würde. Linda sagte:„Wahrscheinlich…” Aber daseinzige, was sie wirklich sicherwussten, war, dass er nicht voreinem Computer sitzen, sondernetwas tun und auf irgendeineWeise trainieren würde.“

Page 138: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 141: Kampfkunst budo international 279 2014
Page 142: Kampfkunst budo international 279 2014

Kihon Waza (grundlegende Techniken) ist derwichtigste Teil jedes Kampfkunsttrainings. In dieser

DVD zeigt uns der Meister Sueyoshi Akeshiverschiedene Trainingsformen des

Kihon mit Bokken, Katana und leererHand. In dieser Arbeit wird

detailreich jede Technik erklärt,damit der Praktizierende einebessere Vorstellung von jederBewegung und von der Artund Weise hat, wie derKörper mit der Arbeit jedesKihon im Einklang stehensollte. Allen Techniken liegtdie Abwesenheit von Kime(Kraft) zugrunde, damit derKörper sich gemäß des

Battojutsu entwickeln kann,und mag es auf den ersten

Blick auch seltsam erscheinen,sollte der gesamte Körper

entspannt sein, um die Fähigkeit zurschnellen und präzisen Reaktion zu

erlangen. Alle Grundtechniken werden inrealer Geschwindigkeit durchgeführt und spätererklärt, damit der Praktizierende ein angemessenesNiveau erreichen kann. Die Abwesenheit vonGewicht an den Füßen, die Entspannung desKörpers, das sich-fallen-lassen im Schwerpunkt sindsehr wichtige Details, die der Meister mit dem Ziel,dass der Schüler ein gutes technisches Niveau undeine direkte Verbindung zwischen der Grundtechnikund der echten Anwendung erlangt, betont.

REF.: • IAIDO7 REF.: • IAIDO7

Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziert werden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in den Formaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensich unsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druck und Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVD Hülle nichtden oben genannten Ansprüchenentspricht, handelt es sich um ein illegaleRaubkopie.

Budo international. netORDERS: