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Jahresbericht 2009 Jetzt und hier. Diakonisches Werk in Darmstadt- Dieburg 2 Hilfe im Quadrat 50 Jahre 1960 - 2010

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50 Jahre Diakonisches Werk Hessen-Nassau. Dies ist der Jahresbericht des Diakonischen Werks Darmstadt-Dieburg

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Page 1: Jahresbericht DW 2009

Jahresbericht2009

Jetzt undhier.

DiakonischesWerk inDarmstadt-Dieburg

2Hilfeim Quadrat

50 Jahre1960 - 2010

Page 2: Jahresbericht DW 2009
Page 3: Jahresbericht DW 2009
Page 4: Jahresbericht DW 2009

Hilfe2

im Quadrat.

Sucht &Drogenhilfe

Jahresbericht2009

Inhaltsverzeichnis

1

Seite 2-3 Organigramm des Diakonischen Werkes

Seite 4-5 Vorwort

Seite 6-17 Sucht- und Drogenhilfe

8-9 Kontaktladen

10-11

Notschlafplätze

12-13 Streetwork

14-15

Substitutionsambulanz

Seite 18-29 Wohnungslosenhilfe

Wohn- und Übernachtungsheim20-21

Frauenübergangswohnhaus22-23

Fachberatungsstelle Teestube Konkret24-25

Betreutes Wohnen

28-29 Bahnhofsmission

Seite 30-41 Gemeinwesenarbeit

GWA Arheilgen32-33

Soziale Stadt34-35

Migration / Flucht36-37

Projekte im sozialen Raum

Seite Psychosoziale Beratungsstellen

Integrierte Suchtberatung

Allgemeine Lebens,- Paar- und Familienberatung

44-45

Schwangerenberatung

46-47

Täter-Opfer Ausgleich

48-49

Jugendberufshilfe

50-51

Straffälligenhilfe

52-53

Kooperationsprojekt Seniorenbegleitung

Seite 61-63 Zahlen & Fakten

Inhalt

2Hilfeim Quadrat

Jahresbericht2009

16-17 Projekte und sonstige Angebote

26-27

Demenzservicezentrum

38-39

40-41

42-59

Übergangsmanagement

54-55

56-57

58-59

Seite 65-77 Die Geschichte der Diakonie

Page 5: Jahresbericht DW 2009

Organigramm

2Hilfeim Quadrat

Jahresbericht2009

Page 6: Jahresbericht DW 2009

3

Organigramm rDW Darmstadt-Dieburg

Drogenhilfe Wohnungs-losenhilfe

GWA /Migration

Dietmar Lange Jakob Feith

Psycho-sozialeBeratungs-dienste

Verwaltungs-leitung /Öffentlich-keitsarbeit

Kontaktladen

Notschlafplätze

Streetwork

Substitutions-ambulanz

Andreas Glock Monika Demond

Wohn- undÜbernachtungs-heim EL

Frauenüber-gangswohnhausEL

Fachberatungs-stelle TeestubeKONKRET

BetreutesWohnen

Bahnhofs-mission

GWAMuckerhaus +Kranichstein

GWAKirschenallee

GWA inSoziale Stadt +Groß-Zimmern

sozialraumorientierteMigrations- und

Fluchtarbeit

MGHGroß-ZimmernFamilienzentrum

IntegrierteSuchtberatung

Allg. Lebens-,Paar- und

Familienberatung

Schwangeren-und Konfikt-

beratung

Täter-OpferAusgleich

Straffälligenhilfe+

Übergangs-management

AllgemeineVerwaltung

Rechnungs-wesen / Buch-haltung

Telefon-zentrale

Hausmeister

ALB Clearing +Fundraising

Sekretariat

Leitung:Edda Haack

Stellv.Leitung:Jakob Feith

VJEHFördervereinGF: E. Haack

VJEHBetreuungsvereinGF: E. Haack

Seniorenarbeit +Seniorenbegleitung

Demenzservice-zentrum

Groß-Zimmern

Jugendberufs-hilfe

Page 7: Jahresbericht DW 2009

4

Es ist März 2010, das ausgerufene Europäische Jahr zur

Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung hat seine ersten

Wochen vorgelegt. Ebenso das Jubiläumsjahr des

Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau anlässlich

seines 50. Geburtstages. Wir blicken stolz auf ein vom Bund

ausgelobtes Projekt, mit dem wir uns gemeinsam mit dem

Caritasverband als Antragsteller im Rahmen eines

Projektwettbewerbes zum EU Jahr beworben haben. In

diesem Jahr 2010, wird gerade der Arbeitsbereich

Gemeinwesenarbeit/Migration mit dem Ziel der Erstellung

e i n e s G e s a m t k o n z e p t e s b e s c h ä f t i g t s e i n :

„Gemeinwesenarbeit als kommunale Strategie zur

Reduzierung von Armut und sozialer Ausgrenzung in

Darmstadt“.

Vor uns liegt auch die Spannung hinsichtlich eines

Sanierungsbeginns in unserem Wohnheim Zweifalltorweg

14, Umzugs- und Erweiterungsplanungen für das

Frauenübergangswohnhaus und mögliche bauliche

Planungen für die Drogenhilfe scentral. Die Räumlichkeiten

unserer Verwaltung und Beratungsdienste im Zweifalltorweg

10 wurden uns gekündigt, sodass uns auch hier Umzugs-

und eventuelle Neubauplanungen umtreiben und

beschäftigen. Das heißt unser Geburtstagsjahr 2010 wird zu

einem absoluten Umbruch- und Neusortierungsjahr werden

mit allen Anstrengungen und Freuden. Vor diesem

Hintergrund werden wir unserer Jahresbilanz 2009 eine

kurze Geschichte der Diakonie in Hessen und Nassau und

unseres Werkes in Darmstadt anhängen. Die

„Kurzgeschichte“, übernommen aus der Festschrift zum Tag

der offenen Tür am 11.Juni 1999 „30 Jahre Diakonisches

Zentrum“ beginnt mit dem Beginn der diakonischen Arbeit im

Jahr 1945 und endet 1999.

Trotz dieser gewichtigen Ist-Hintergründe wollen wir aus

dem „Hier und Jetzt“ unsere „Hilfe im Quadrat“ 10 Jahre

später rückblickend in Form unseres Jahresberichtes 2009

darstellen.

Vor dem Hintergrund des EU Jahres, können wir

konstatieren, dass jedes Jahr und jeder Tag in unseren

Arbeitsgebieten ein Arbeiten gegen Armut und Ausgrenzung

darstellt. Wobei der Rückblick sicherlich nicht ohne das Jetzt

gesehen werden kann, denn gerade die Bau und

Vorwort

Vorwort

Page 8: Jahresbericht DW 2009

Sanierungsvorhaben waren und sind eng verknüpft mit

konzeptionellen zukunftorientierten Überarbeitungen und

bedingen sogar das Zurückblicken.

Somit zirkulierte im Jahr 2009 die Positions-, Werte-,

Standard- und Haltungsdebatte mit den architektonischen

Ausrichtungen in Gebäuden und Konzepten. Dies forderte

uns alle sehr, denn wie das in der Architektur so ist: verändert

man an der einen Ecke etwas, zieht dieses weitere

Maßnahmen und Schritte in der anderen Ecke nach sich. So

standen und stehen fast alle fachlichen Konzepte unserer

Arbeitsgebiete auf dem Prüfstand. Fragen zur

Zukunftsfähigkeit, Bedarfslagen, Bedürfnissen, sich

verändernde Lebenslagen, (Eigen-)Anspruch auf

Nachhaltigkeit… standen in diesem Kontext den

Auswirkungen der Wirtschaftskrise, den finanziellen

Machbarkeiten und Einschränkungen, einer sich weiter

ausbreitenden „Projektitis“… gegenüber. Ein zwar für uns

immerwährender und damit bekannter Balanceakt zwischen

Praxisnotwendigkeiten und Machbarkeitsrealitäten, der sich

aber in unserer Arbeit in 2009 nach unserem Empfinden

spürbar verschärft hat.

Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich

bedanken für das Engagement aller Mitarbeitenden. Sie

haben in voller Fahrt und Wellengang die baulichen und

konzeptionellen Um-, Aus- Aufbaumaßnahmen gedacht und

flankierend vorbereitet und dabei immer den Menschen, die

Menschen mit und in ihren besonderen Lebensumständen

vorangestellt.

Neben diesem unermüdlichen Tun ist jedoch die reichhaltige

Unterstützung und Mitwirkung gerade von den vielen

freiwil l igen ehrenamtlichen Mitarbeitenden, den

Kooperationspartnern in der Stadt, dem Landkreis und LIGA

Verbänden, den Kirchengemeinden, Dekanaten, Spendern

und Wohltätern eine große bereichernde und abrundende

Hilfe. Ohne diese Unterstützung und Mithilfe wäre unsere

Arbeit nicht denkbar und machbar. Ich danke Ihnen Allen

aufs Herzlichste und wünsche Ihnen ein hoffentlich

kurzweiliges und aufschlussreiches Lesen unserer

Jahresbilanz 2009.

Edda Haack

5

Vorwort

Page 9: Jahresbericht DW 2009

„Niemals werde ich dir meine Hilfe entziehen,

nie dich im Stich lassen“ Josua 1,5 b

Sucht & Drogenhilfe

6

Page 10: Jahresbericht DW 2009

7

Page 11: Jahresbericht DW 2009

Als zentrale Anlaufstelle für Drogengebraucher und

Drogenabhängige aus Darmstadt und dem Landkreis

Darmstadt-Dieburg stellt der Kontaktladen neben Streetwork

und der Suchtberatungsstelle bei der Caritas, eine wichtige

Säule im Versorgungs- und Beratungskonzept der

Drogenhilfe Darmstadt dar. Der Arbeitsansatz ist

suchtbegleitend und akzeptierend. Die Besucher können die

Angebote auch anonym und absichtslos in Anspruch

nehmen. Durch den niedrigschwelligen Ansatz können die

Drogenabhängigen unverbindlich, schnell und unmittelbar

täglich Informationen, Hilfestellungen, Beratung und

Krisenintervention erhalten. Darüber hinaus entwickeln sich

durch häufige Kontakte Beziehungen, in deren Verlauf

ausstiegsorientierte Gespräche geführt werden können, die

wiederum das Hinführen und Vermitteln zu anderen

Facheinrichtungen der Drogenhilfe ermöglichen. Hierbei

kann der erste „Einstieg“ zu einem späteren „Ausstieg“

erfolgen. Im Kontaktladen arbeiten 4 hauptamtlich

Beschäftigte ( 1vb, 3tb ) sowie 20 meist studentische

Aushilfen. Die Anlaufstelle ist wochentäglich, außer

mittwochs, von 10:00-17:00 Uhr (Mittwochs, an

Wochenenden und Feiertagen von 10:00-16:00 Uhr)

geöffnet und bietet Drogenabhängigen Drogen-, Lebens-

und Rechtsberatung sowie eine Grundversorgung in den

Bereichen Gesundheitsprophylaxe, Ernährung, Hygiene

und Maßnahmen zum Entzug und auf Wunsch Vermittlung in

Langzeittherapie.

Ausführliche Details : www.drogenhilfe-darmstadt.de

Hilfe2

im Quadrat.

Sucht &Drogenhilfe

Kontaktladen

8

Jahresbericht2009

Page 12: Jahresbericht DW 2009
Page 13: Jahresbericht DW 2009

Substitutions- ambulanz

Hilfe2

im Quadrat.

Sucht &Drogenhilfe

10

Jahresbericht2009

Die Substitutionsambulanz im scentral ist eine Außenstelle

von Vitos Heppenheim, Klinik für Psychotherapie und

P s y c h i a t r i e i n H e p p e n h e i m . H i e r w e r d e n

Langzeitdrogenabhängige mit Drogenersatzstoffen wie

Methadon oder Buprenorphin substituiert und/oder

psychiatrisch behandelt.Dafür sind von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen

150 Plätze bewilligt, von denen, nach Absprache mit der

Stadt Darmstadt, ca. 100 zur Verfügung stehen. Wichtiger

Bestandteil des Substitutionsprogramms ist die

p s y c h o s o z i a l e B e t r e u u n g , d i e d u r c h d e n

Kooperationsvertrag zwischen Vitos Heppenheim und dem

Diakonischen Werk in Hessen und Nassau e.V.

sichergestellt wird. Diese wird von Sozialpädagoginnen und

Sozialarbeiterinnen des scentral geleistet. Die

psychosoziale Betreuung umfasst neben Unterstützung in

lebenspraktischen Angelegenheiten auch die Begleitung bei

Behörden- und Ämtergängen, Kriseninterventionen und

Beratung bei psychosozialen Problemen, Sicherung der

Wohnsituation sowie die Vermittlung und Betreuung in

(hauseigene) Arbeitsprojekte für Substituierte des scentral.

Ziel der Substitutionsbehandlung ist, die Patienten durch

eine unterstützende Begleitung zu stabilisieren, bis hin zum

Auss t i eg aus de r Behand lung . Aspek te w ie

Gesundheitsfürsorge, Entkriminalisierung, Hilfe bei der

Regelung finanzieller Angelegenheiten, Begleitung beim

Ausstieg oder Wechsel aus der Substitution, sowie

Vermittlung in eine Langzeittherapie kommen hier zum

Tragen. Gewährleistet wird die Betreuung und Versorgung

derzeit von 2 Ärztinnen (1 vb, 1 tb) und 4 Kranken-

/PsychiatriepflegerInnen sowie zwei Sozialarbeiterinnen für

die Psychosoziale Betreuung. Nach jahrelanger Diskussion

um die räumliche Enge im Scentral und für die Mitarbeiter

d e s h a l b s c h o n f a s t u n e r w a r t e t , i s t d e r

medizinische/psychiatrische Teil der Substitutionsambulanz

im letzten Frühjahr in großzügige Räume der Rheinstraße 42

gezogen. Die Klientenzahlen sind in etwa gleich geblieben.

Der Name wurde in Vitos Fachambulanz umgewandelt. Der

Durchlauf von Klienten in der Psychosozialen Betreuung hat

sich deutlich erhöht. Dies könnte zum einen im

Zusammenhang mit erhöhten Durchlaufzahlen in der Vitos

Fachambulanz, möglicherweise aber auch mit dem durch

Krankheit bedingten längerfristigen Ausfall einer

Mitarbeiterin zusammenhängen. Auffällig waren auch im

letzten Jahr wieder die Häufung an Todesfällen bei den

Klienten. Da wir einen großen Anteil an langjährigen

Drogenabhängigen mit einem Durchschnittsalter von 35- 40

Jahren betreuen, führen die Folgen der Sucht und die

Begleiterkrankungen zu einer höheren Mortalitätsrate.

Ausführliche Details : www.drogenhilfe-darmstadt.de

Page 14: Jahresbericht DW 2009

Der Name wurde in Vitos Fachambulanz umgewandelt. Der

Durchlauf von Klienten in der Psychosozialen Betreuung hat

sich deutlich erhöht. Dies könnte zum einen im

Zusammenhang mit erhöhten Durchlaufzahlen in der Vitos

Fachambulanz, möglicherweise aber auch mit dem durch

Krankheit bedingten längerfristigen Ausfall einer

Mitarbeiterin zusammenhängen. Auffällig waren auch im

letzten Jahr wieder die Häufung an Todesfällen bei den

Klienten. Da wir einen großen Anteil an langjährigen

Drogenabhängigen mit einem Durchschnittsalter von 35- 40

Jahren betreuen, führen die Folgen der Sucht und die

Begleiterkrankungen zu einer höheren Mortalitätsrate.

Ausführliche Details : www.drogenhilfe-darmstadt.de

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Page 15: Jahresbericht DW 2009
Page 16: Jahresbericht DW 2009

Streetwork

Hilfe2

im Quadrat.

Sucht &Drogenhilfe

13

Jahresbericht2009

Der Arbeitsauftrag der Streetworker umfasst die

Überlebenssicherung der Menschen, die gesellschaftlich

ausgegrenzt sind, z.B. Drogenabhängige, Straf-entlassene,

Punker, Obdachlose, Prostituierte etc., die ihren

überwiegenden Aufenthalt im Innenstadtbereich von

Darmstadt haben. Auftrag und Grundhaltung dieser Arbeit ist

die Erkenntnis, dass es darauf ankommt sich auf die

Probleme der Klienten zu konzentrieren, die sie haben und

nicht auf die Probleme, die sie der Gesellschaft machen. Das

niedrigschwellige, ressourcenorientierte Angebot findet

direkt auf der Szene, also auf der Straße statt. Kontinuität,

Authentizität und Verschwiegenheit zu gewährleisten sind

unabdingbare Bestandteile dieser Arbeit. Streetwork wird

geleistet von 3 Sozialarbeitern/Sozialpädagoginnen ( tb ),

sowie von 3 geringfügig Beschäftigten. Im Jahre 2009 haben

einige Arztpraxen in Darmstadt ihre Aufnahme für

Substituierte stark reduziert, somit mussten unsere Klienten

auf die Ärzte im Umland ausweichen. Dieser Umstand

bedeutete für uns einen Mehraufwand bei der Unterstützung

der Klienten nach geeigneten Substitutionsärzten. Zudem

gab es eine erhöhte Nachfrage nach psychosozialer

Betreuung im Rahmen der Substitution für die

niedergelassenen Ärzte. Die Hochschule Darmstadt hat im

Kurs Mediadesign im letzten Jahr einen Film über unsere

aufsuchende Arbeit in Darmstadt gedreht.

Ausführliche Details : www.drogenhilfe-darmstadt.de

Page 17: Jahresbericht DW 2009

Notschlaf-plätze

Hilfe2

im Quadrat.

Sucht &Drogenhilfe

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Jahresbericht2009

Seit 7 Jahren existiert das betreute Übernachten für

Drogenabhängige als Segment der Obdachlosenbetreuung

Darmstadt. Es sind derzeit 5 Notschlafplätze eingerichtet, die

im Ausnahmefall auf 7 erhöht werden können. Während der

Öffnungszeit zwischen 22:00 und 9:00 Uhr ist in den Räumen

des scentral jeglicher Konsum von Suchtmitteln verboten.

Verstöße führen zu Hausverboten Die Notschlafplätze bieten

drogenabhängigen Männern und Frauen die Möglichkeit, in

betreutem und geschütztem Rahmen für einen begrenzten

Zeitraum suchtmittelfrei zu übernachten. In der Regel sind

dies 3 Nächte. Sollte danach keine Alternative gefunden sein

oder der Wunsch des Klienten bestehen, länger zu

verweilen, kann der Kostenträger in Rücksprache mit dem

scentral die Übernachtungsdauer verlängern. Im einzelnen

bieten wir Aufnahme für folgende Klientinnen und Klienten:

Ratsuchende, die in der Einrichtung betreut werden oder von

anderen Einrichtungen der Drogenhilfe an die

Notschlafplätze verwiesen wurden. Abbrecher von

Entgiftung oder stationärer Therapie, Haftentlassene,

Substituierte, KlientInnen, die auf einen Entzug oder

stationäre Therapie warten, obdachlose Drogenabhängige,

die nicht wohnfähig oder ( noch ) nicht vermittelbar sind,

Frauen mit Wohnungs- und Suchtproblematik, Prostituierte

mit Drogenhintergrund und in Ausnahmen sonstige

Obdachlose. Wir nehmen nicht anonym auf und keine

Drogenabhängigen, die einen festen Wohnsitz haben.

Regelmäßig finden die Übernachtungsgäste Zugang zu den

Fachabteilungen des scentral wo ihnen weitergehende

Hilfsangebote zur Verfügung stehen. Die Arbeit wird geleistet

von 19 geringfügig Beschäftigten unter Anleitung und

Betreuung durch den Einrichtungsleiter. Für das Jahr 2010

i s t en tsch ieden , d ie No tsch la fp lä tze i n das

Übernachtungsheim im Zweifalltorweg zu integrieren, die

Belegung der 5 Plätze für Drogenabhängige wird über das

scentral geregelt und entschieden.

Ausführliche Details : www.drogenhilfe-darmstadt.de

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Page 19: Jahresbericht DW 2009

Hilfe2

im Quadrat.

Sucht &Drogenhilfe

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Jahresbericht2009

Arbeitsprojekt für Substituierte

Im Rahmen eines Modellwettbewerbs konnte zunächst für

die Dauer eines Jahres ein Arbeitsprojekt finanziert werden.

Zielgruppe ist der Personenkreis methadongestützter

Drogenabhängiger aus Darmstadt mit ALG II Bescheid oder

Sozialhilfebezug. Ziel des Projektes ist das Bereithalten

einer tagesstrukturierenden Maßnahme, auch mit dem

Zweck, gravierende soziale Defizite auszuräumen und

Patienten zu befähigen, einer geregelten Beschäftigung in

einem Zeitraum von bis zu 12 Monaten nachzugehen. Dabei

wird erprobt, ob Substituierte die physischen und

psychischen Voraussetzung erbringen, noch oder wieder

erwerbsfähig zu sein. Die Umsetzung des Projektes erfolgt

un ter den Maßgaben der Zusätz l i chke i t und

Gemeinnützigkeit (z.B. Pflege der Sportanlagen von

Darmstädter Vereinen). Während des Jahres wurden die

d u r c h d i e A R G E g e f ö r d e r t e n P l ä t z e d u r c h

Nachverhandlungen von anfangs 3 auf ein der steigenden

Nachfrage entsprechendes Niveau von 5 Plätzen erhöht. Für

2010 werden 6 von der ARGE bewilligte Projektstellen

vorgehalten mit unterschiedlich gestaffelter Stundenzahl.

Für das Projekt steht ein Mitarbeiter zur Verfügung (tb), der

neben der Betreuung der Projektteilnehmer für die Belange

der „Auftragsakquisition“ und „Auftragsabwicklung“

verantwortlich ist.

KISS Gruppen

KISS ist ein neu entwickeltes verhaltenstherapeutisches

Selbstmanagement-programm ("Behavioral Self-Control

Training") zur gezielten Reduktion des Konsums legaler und

illegaler Substanzen (Körkel & GK Quest, 2005). Seit zwei

Jahren bietet das scentral das strukturierte und aufeinander

aufbauende über drei Monate dauernde Gruppenprogramm

zweimal im Jahr erfolgreich an. Das KISS-Programm wurde

Projekte undsonstige Angebote

Page 20: Jahresbericht DW 2009

Hilfe2

im Quadrat.

Sucht &Drogenhilfe

17

Jahresbericht2009

konkret 2009 vorbildliche Strategien zur Suchtprävention „

mit dem 2. Preis in Höhe von 1000 Euro ausgezeichnet.

“Kicker” Angebot

Regelmäßig wöchentlich findet in den Räumen des scentral

donnerstags für 2 Stunden ein Tischfussballangebot statt.

Durchgeführt wird dies von mehreren Beschäftigten der

Einrichtung und wird jeweils von 4-6 Klienten angenommen.

Das Angebot dient der unverbindlichen Kommunikation

zwischen Klienten und Mitarbeitern und ist ein kleiner Beitrag

zur suchtfreien Gestaltung der Freizeit. Über dieses Angebot

wurden auch von Teilnehmern Turniere mit anderen

Einrichtungen geplant und durchgeführt.

Page 21: Jahresbericht DW 2009

18

Page 22: Jahresbericht DW 2009

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„Ich aber traue darauf, dass du gnädig bist;

mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst“ Psalm 13, 6

Wohnungslosenhilfe

Page 23: Jahresbericht DW 2009

Hilfe2

im Quadrat.

Wohnungs-losenhilfe

Wohn- undÜbernachtungsheim

20

"fallen aufstehen weitergehen". Unter diesem Motto

haben wir 2009 das 40 jährige Jubiläum des Wohn- und

Übernachtungsheims gefeiert. Die Einrichtung wurde

1969 eröffnet und dient seither als Übernachtungsheim

für wohnungslose Menschen zu einem kurzfristigen

Aufenthalt und als Wohnheim für stationäre Maßnahmen

nach § 67 SGB XII. Bei wunderschönem Wetter wurde am

27.08.2009 mit vielen Gästen und Dank der tatkräftigen

Mithilfe der Bewohner und Mitarbeiter das Jubiläums- und

Sommerfest gefeiert. Zuvor war bei einem Festakt im

Speisesaal des Wohnheims mit geladenen Gästen und

Bewohnern das Jubiläum gefeiert worden. Die

Einrichtung war in 2009 wieder stark nachgefragt. Das

Wohnheim war durchgehend mit über 80 % belegt und

auch im Übernachtungsheim war die Nachfrage sehr

groß. Zunehmend kamen nun auch wohnungslose

Menschen mit Migrationshintergrund neu in die

Einr ichtung. Deren Aufenthalt brachte neue

Herausforderungen für uns mit, besonders in Bezug auf

vorhandene Sprachschwierigkeiten. Bei den Mitarbeitern

der Einrichtung gab es mehrere Veränderungen. Herr

Trapp, der lange Jahre sowohl an der Zentrale als auch in

der Hauswirtschaft gearbeitet hat, ging am 31.08.2009 in

Rente. Im November kam Frau Stern für die

Hauswirtschaftsstelle neu in unser Team und Herr Zein

arbeitet für ihn an der Zentrale. 40 Jahre Wohn- und

Übernachtungsheim waren auch viele Jahre intensive

Nutzung des Gebäudes im Zweifalltorweg. Dies ist dem

Haus mittlerweile deutlich anzumerken und es ist

renovierungsbedürftig. Mit der notwendigen Renovierung

soll auch eine Neukonzeptionierung einhergehen. In

mehreren Klasurtagen haben wir die Basis dieser

konzept ionel len Neuordnung erarbei tet . Der

Unterbringungsstandard soll deutlich angehoben werden

Jahresbericht2009

Page 24: Jahresbericht DW 2009

und durch die Einführung von Selbstverpflegung soll ein

mehr an Normalität geboten werden. Weiterhin reagieren

wir darauf, dass zunehmend auch ältere und abgebaute

wohnungslose Menschen zu uns kommen. Hier planen

wir ein Angebot in Form einer Wohngemeinschaft für

abgebaute suchtkranke Menschen (CMA). Die Planung

für den Umbau und die Neukonzeptionierung ist in 2009

intensiv vorangetrieben worden und soll in den nächsten

Jahren möglichst bald umgesetzt werden. Durch die

Ausdifferenzierung des Angebotes soll die Einrichtung

auf mehrere Standbeine gestellt werden und somit

zukunftsfähiger gemacht werden. Weiterhin werden die

Notschlafplätze für obdachlose Menschen mit

Suchtproblematik in 2010 vom Scentral in die Einrichtung

im Zweifalltorweg 14 verlegt werden.

21

Page 25: Jahresbericht DW 2009
Page 26: Jahresbericht DW 2009

Frauenübergangs- wohnhaus

Hilfe2

im Quadrat.

Wohnungs-losenhilfe

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Jahresbericht2009

Das Frauenübergangswohnhaus ist eine Übernachtungs-

und Übergangseinrichtung für 15 wohnungslose Frauen,

auch mit Kindern. Im Auftrag der Stadt Darmstadt halten

wir 24 Stunden täglich einen geschützten Schlafplatz für

jede Hilfesuchende bereit. Im Rahmen der Notaufnahme

versorgen wir die Frauen bei Bedarf auch mit Kleidung,

Lebensmitteln, Kleinkindernahrung und Hygieneartikeln.

Wie bereits im Jahresbericht 2008 berichtet, liegen

Nachfrage und Bedarf nach geschützten Schlafplätzen

und sozialpädagogischer Begleitung auch weiterhin

deutlich höher, als der 1999 kalkulierte Bedarf für 15

Frauen/Kinder und 2 Plätze für kurzfr ist ige

Notaufnahmen. Es wird deutlich, dass insbesondere die

Anzahl junger entwurzelter Frauen und die Anzahl von

Frauen mit Migrationshintergrund zugenommen hat. Mit

ihren vielfältigen Problemlagen zeigen diese einen

deutlich höheren Bedarf nach sozialpädagogischer

Begleitung. In diesem Zusammenhang hat sich die

Anwesenheit einer Sozialhelferin, 24 Stunden, nachts

und am Wochenende, über die Notaufnahmen hinaus zur

Krisenintervention und dem Einleiten erster

Hilfemaßnahmen bewährt. Um der Notlage und

steigenden Zahl wohnungsloser Frauen entgegen zu

wirken, hat die Stadt Darmstadt 2 weitere Plätze und der

LWV 5 Plätze bewilligt. Schwerpunkte unserer Arbeit

waren Hilfen zur Sicherung der Existenzgrundlage und

Wiedereingl iederung in das gesundhei t l iche

Versorgungssystem. Wir begleiteten und vermittelten

Frauen zu Behörden und anderen Institutionen. Bei der

Wohnungssuche standen wir beratend zur Seite, gaben

Unterstützung bei der Arbei tssuche und in

Erziehungsfragen. Um die Frauen zu unterstützen,

haben wir mit dem Aufbau eines Nähprojekts begonnen,

welches wir im Jahr 2010 weiter ausbauen wollen.

Page 27: Jahresbericht DW 2009

Fachberatungsstelle

Teestube KONKRET

Hilfe2

im Quadrat.

Wohnungs-losenhilfe

24

Für die Teestube brachte das Jahr 2009 einige

Neuerungen mit sich, sowohl personeller als auch

fachlicher Art. Nachdem Michael Müller-Möscheid im

Dezember 2008 die Einrichtung verließ, konnten wir im

Januar Frank Hi l ler ich a ls neuen Kol legen

hinzugewinnen. Im Mai verabschiedeten wir unsere

Kollegin und Teestubenseele Gaby Troche in den

verdienten Ruhestand. An dieser Stelle möchten wir Gaby

unseren Dank für ihr Engagement aussprechen. Nach

Gabys Abschied wurde das Team mit Ibolya Reti

komplettiert. Mit Arbeitsbeginn übernahm Ibolya die

Zuständigkeit für die Gesundheitsambulanz und sorgt

seitdem dafür, dass die Erst und Notfallversorgung

weiterhin sichergestellt werden kann. Männerarbeit: Als

Novum findet im Rahmen der geschlechtsspezifischen

Arbeit seit August ein wöchentliches Angebot für Männer,

das „Männerpalaver“, statt. Zwischen 10 und 14 Männer

nehmen regelmäßig daran teil. Mittels der Gruppenarbeit

werden Erlebnis- und Erfahrungsräume angeboten, in

denen die Auseinandersetzung mit der persönlichen,

beruflichen und gesellschaftlichen Identität stattfindet. In

2009 gab es 13 Termine mit insgesamt 103 Interessierten.

Frauenarbeit: Neben der Männerarbeit bietet die

Teestube eine geschlechtsspezifische Beratung für

Frauen an. Auch findet einmal wöchentlich ein

Frauenfrühstück statt, wobei sich Teilnehmerinnen über

ihre Probleme austauschen und gemeinsam

Lösungsstrategien entwickeln. Im Berichtsjahr nahmen

440 Frauen am Frühstück teil. BesucherInnenfreizeit: Im

September wurde, erstmalig seit vielen Jahren, eine

dreitägige BesucherInnenfreizeit durchgeführt. Die

Hilfsbereitschaft war überwältigend und das Interesse an

der Einrichtung sowie der Lebenslagen wohnungsloser

Personen war sehr groß.

Jahresbericht2009

Page 28: Jahresbericht DW 2009

25

Page 29: Jahresbericht DW 2009

BetreutesWohnen

Hilfe2

im Quadrat.

Wohnungs-losenhilfe

26

Jahresbericht2009

Das Betreute Wohnen bietet seit 1990 Frauen und

Männern ambulante Betreuung im eigenen Wohnraum.

Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten

erhalten Unterstützung und persönliche Beratung bei

Bewältigung der Alltagssituation. Wir arbeiten

hauptsächlich mit Hausbesuchen. Das Betreute Wohnen

ist ein freiwilliges Hilfeangebot und kostenlos. Momentan

arbeiten wir zu zweit auf 1,5 Stellen. Eine Vollzeitkraft und

eine Halbtagskräfte. Der Frauenanteil ist im Gegensatz zu

den Vorjahren gestiegen und lag bei ca. 40 %. Auch der

Anteil an Heranwachsenden (zwischen 19-24) nahm

leicht zu. Die Aufnahme von Menschen ins Betreute

Wohnen von „außerhalb“, das heißt nicht aus anderen

Abteilungen der Wohnungslosenhilfe nahm ebenfalls zu

(ca. 40 %). Innerhalb der Diakonie fragten aus dem

Frauenübergangswohnhaus, aus Wohn- und

Übernachtungsheim, aus der FBS Teestube KONKRET,

und aus dem scentral das Betreute Wohnen an, und

wurden auch aufgenommen. Wir wollen uns weiter

innerhalb der Diakonie vernetzen, anderen

Arbeitsbereichen unsere Unterstützung anbieten und

somit vermehrt präventiv, d.h. bevor die Wohnung der

KlientInnen gekündigt wurde, Betreutes Wohnen

anbieten.

Page 30: Jahresbericht DW 2009

27

Page 31: Jahresbericht DW 2009

Bahnhofsmission

Hilfe2

im Quadrat.

Wohnungs-losenhilfe

28

Die Bahnhofsmission war auch im Jahr 2009 die Erst- und

Notanlaufstelle für Reisende und für Menschen in

besonderen sozialen Schwierigkeiten im Darmstädter

Hauptbahnhof. Insgesamt 6011 Personen nahmen

unsere Hilfe in Anspruch. Besonders auffällig war, das der

Personenkreis von jungen Menschen und der von

psychisch erkrankten Menschen zugenommen hat.

Zusätzlich ist die Nachfrage nach einer Reisebegleitung

im Zug von Kindern und älteren Menschen gestiegen. Wir

helfen Behinderten, Blinden, Rollstuhlfahrern, Müttern mit

Kindern und älteren Menschen beim Ein- und Aussteigen.

Häufig sind wir erste Ansprechpartner für Notsituationen

und Lebenskrisen, sowohl im Bahnhof als auch in

unseren Räumlichkeiten auf Gleis 1. Die Besucher

werden mit einem heißen Getränk und einem kleinen

Imbiss versorgt und bei Bedarf können sie Kleider aus der

Kleiderkammer erhalten. Ein weiterer wichtiger

Bestandteil der Arbeit in der Bahnhofsmission findet in

Beratung von Besuchern und Weitervermittlung zu

Fachberatungsstellen und Institutionen der Sozialen

Arbeit statt. Ein Großteil dieser Besucher ist wohnungslos

und in besonderen sozialen Schwierigkeiten. In 2009

haben wir den Ludwig-Metzger Preis der Sparkasse

Darmstadt erhalten, worüber wir uns sehr gefreut haben.

Von 7 Freiwillig Engagierten in 2008, die die Arbeit in der

Bahnhofsmission mittragen, ist die Mitarbeit der Freiwillig

Engagierten in 2009 auf das Doppelte angestiegen.

Erstmals nahmen wir als Bahnhofsmission auch an der

Veranstaltung der evangelischen Kirche Darmstadt an

"Nacht der Kirchen" teil. Wir beteiligten uns mit einer

Aktion zu dem Motto "Reisen, Unterwegs sein ….

Ankommen", die von vielen Darmstädtern besucht wurde.

Desweiteren gestalteten wir unsere Räumlichkeiten

freundlicher und strichen diese mit bunter Farbe. Im

Jahresbericht2009

Page 32: Jahresbericht DW 2009

29

Dezember und zum Abschluss des Jahres veranstalteten

wir in der Bahnhofshalle einen Informationstag mit einem

Stand zur Arbeit der Bahnhofsmission. Diesen

Informationstag wollen wir zukünftig mehrmals im Jahr

anbieten. Für das Jahr 2010 möchten wir auf den Bedarf

nach Reisebegleitung im Zug mit einem Konzept der

Mobilen Bahnhofsmission reagieren und diese auch

auszubauen.

Page 33: Jahresbericht DW 2009

30

Page 34: Jahresbericht DW 2009

Gemeinwesenarbeit

Prediger 4,12

“Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen,

und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei”

Page 35: Jahresbericht DW 2009

GWA Arheilgen

Hilfe2

im Quadrat.

Gemein-wesenarbeitundMigration

32

Muckerhaus

Jahresbericht2009

Die Gemeinwesenarbeit hat auch im Jahr 2009 ihren Blick

auf die Besonderheiten des Sozialraumes gelenkt.

Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, vor allem

a u s d e m b e n a c h t e i l i g t e n W o h n g e b i e t

Rodgaustraße/Messelerstraße wurde der Frage

nachgegangen- was beeinflusst die Lebensqualität, was

braucht das Gemeinwesen, wie kann eine Förderung und

Stärkung der Menschen darin aussehen? Das

Muckerhaus war dafür ein wohnortnaher Treffpunkt. Ein

Ort für gelebte Kommunikation und Dialog, für

Gemeinschaft und Partizipation, für Unterstützung,

Inklusion und Integration. Die GWA des Diakonischen

Werkes Darmstadt-Dieburg und des Caritasverbandes

Darmstadt e.V. hat dabei die Menschen begleitet, ihre

Bedarfe aufgegriffen und diese mit ihnen gemeinsam in

Aktivitäten und Projekte umgesetzt. Die Arbeit wurde mit

Mitteln der Wissenschaftsstadt Darmstadt gefördert. Eine

Kollegin hat Aufgaben des Arbeitsbereiches 50 plus

übernommen. Zu Beginn des Jahres wurde eine

dialogorientierte Befragung im Wohngebiet durchgeführt.

Schwerpunkt der Befragung war es, die Bedarfe der

Menschen zu e ru ie ren . H inzu wurde e ine

Hausversammlung gestaltet. Die Ergebnisse sind in die

inhaltliche Ausgestaltung der Arbeit im Muckerhaus

eingeflossen. Es wurde deutlich: vor allem intermediäre

Angebote, die einen verbindenden Charakter haben, sind

wichtig, um Isolationen aufzuheben. Aber auch die

gezielte Ansprache und Teilhabe der Menschen aus der

Rodgaustraße/ Messelerstraße im Auge zu behalten ist

notwendig, um den Auftrag der GWA zu erfüllen. Danach

hat das Team seine Arbeit ausgerichtet. Im Arbeitskreis

Rodgaustraße stand die konkrete Lebens- und

Wohnsituation im Mittelpunkt. Vertreter der Bürgerschaft,

der Politik, der Wohnungsverwaltung arbeiteten daran,

Page 36: Jahresbericht DW 2009

die Wohnbedingungen zu verbessern. Die GWA hat die

Interessen der Mieterinnen und Mieter unterstützt. Die

Frauengruppe Rodgaustraße und die Frauengruppe

Papatya wurden begleitet. Die Gruppen sind im

Frauennetzwerk der LAG Soziale Brennpunkte vertreten

und Mitglieder haben an einem Bildungswochenende in

Bad Homburg teilgenommen. Die Frauengruppe

Rodgaustraße organisierte drei Flohmärkte und eine

Nikolausfeier. Im Hausbeirat sind alle Gruppen und Kurse

vertreten. Der Hausbeirat hat ein Hausfest organisiert.

Schwerpunkt in der Sozialen Beratung waren die Themen

ALG II, Grundsicherung und Hilfe bei der Suche nach

einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz jeweils mit

Unterstützung beim Schriftverkehr. Die Sprechzeiten

wurden von einer hauptamtlichen und einer

ehrenamtlichen Kraft durchgeführt. In Zusammenarbeit

mit dem Mieterverein Darmstadt und Umgebung e.V.

wurde eine offene Veranstaltung zum Thema „Zu hohe

Nebenkosten- was kann ich tun?“ veranstaltet. Die GWA

kooperierte mit dem Kinderhaus, dem Jugendhaus

Messeler Straße und dem Städtischen Sozialdienst, um

ganzheitlich wahrnehmen und handeln zu können. Im

Muckerhaus fand ab November einmal wöchentlich ein

Mittagstisch statt. Das Essen wurde von einem Team aus

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, einem Mitarbeiter im

Freiwilligen Sozialen Dienst und einer geringfügig

beschäftigten Mitarbeiterin vorbereitet und gekocht. Das

Team wurde durch eine sozialpädagogische Fachkraft

begleitet. Am Mittagstisch nahmen Seniorinnen,

Teilnehmerinnen des Integrationskurses und Mütter mit

Kleinkindern sowie Schülerinnen und Schüler teil. Die

Hausaufgabehilfe unterstützte täglich Kinder und

Jugendliche ab 10 Jahren aus bildungsfernen Familien.

Page 37: Jahresbericht DW 2009

34

Page 38: Jahresbericht DW 2009

Soziale Stadt

Hilfe2

im Quadrat.

Gemein-wesenarbeitundMigration

35

10 Jahre Soziale Stadt in Kranichstein. Gemeinsam mit

der Bewohnerarbeitsgruppe AG Kommunikation haben

wir begonnen, die Arbeit der letzten 10 Jahre zu

reflektieren, die durchgeführten Maßnahmen und

P ro jek te zu bewer ten sow ie ve rb le ibende

Handlungsbedarfe zu formulieren, die in ein

Verstetigungskonzept für Kranichstein, welches ab 2010

erarbeitet wird, einfließen sollen. Zusammen mit dem

M u c k e r h a u s i n A r h e i l g e n u n d d e r

Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte

Hessen, veranstalteten wir ein Austauschtreffen für

Bewohner/innen aus Standorten des Programms Soziale

Stadt und sog. Sozialen Brennpunkten in Hessen. Im

Rahmen e ines Wor ldcafes d iskut ier ten d ie

TeilenehmerInnen zum Thema Bedingungen für

gelingendes Bewohnerengagement. Über Begehungen

wurden der Stadtteil Kranichstein und das Wohngebiet

Rodgaustraße sowie das Gemeinschaftshaus vorgestellt.

Als Reaktion auf den zunehmenden Beratungsbedarf im

Stadtteil, der immer mehr Menschen in die

Stad t t e i lwe rks ta t t ge füh r t ha t , wu rde das

Beratungsangebot für Menschen mit Fluchthintergrund

aus der Geschäftstelle des rDW nach Kranichstein

verlegt. Neben der Beratungsarbeit sind weitere

Arbeitsschwerpunkte des neuen Kollegen die

Unterstützung von Migrantenselbstorganisation und die

Mitarbeit im Arbeitskreis Migranten in Kranichstein (AK

Mikra). In Kooperation mit dem Interkulturellen Büro und

dem IB Jugendcafe Chillmo feierten wir das 10 Jährige

Bestehen dieses Arbeitskreises und nahmen das Fest

zum Anlass, ein neues Integrationsprojekt der

Stadtteilwerkstatt vorzustellen.

Jahresbericht2009

Page 39: Jahresbericht DW 2009

Migration Flucht

Hilfe2

im Quadrat.

Gemein-wesenarbeitundMigration

36

Statistische Angaben. In unsere Beratung kamen etwa 90

Personen - davon etwa 75 Frauen -, die unterschiedliche

Aufenthal tsstatus hatten: „Asylbewerber“ im

Asylverfahren, abgelehnte Asylsuchende „ohne

gesicherten Aufenthal t “ (a lso mit Duldung),

Asylberechtigte, Bürgerkriegsflüchtlinge (mit Bleiberecht

aus humanitären Gründen), „illegale Personen“ und

andere. Häufigste Beratungsanliegen waren: Probleme

mit der ARGE, Wohn(ungs)probleme, Krankheiten und

( a l l g e m e i n e r ) g e s u n d h e i t l i c h e P r o b l e m e

(psychosomatische Beschwerden, Traumatisierungen),

Alleinerziehung (durchweg Mütter), Schulden,

Eingliederungsschwierigkeiten (Isolation, Leben allein in

der Subgruppe, Mängel in Bildungsvoraussetzungen),

Rückkehrprobleme, Nachholanliegen bezüglich

Ve rwandte r (d ie im Herkun f ts land l eben ) ,

Integrationskursverweigerungen bei Lernbereitschaft.

Arbeitsschwerpunkte außerhalb der Beratungstätigkeit

w a r e n : A K M i A , A K M i s o , B e r a t u n g v o n

Ko l leg innen/Ko l legen im Haus rech t l i chen,

soziokulturellen usw. Fragen hinsichtlich Flüchtlingen,

kollegiale Beratung mit dem Kollegen in Kranichstein,

kollegiale Beratung mit dem Kollegen von der Caritas,

Interkulturelle Woche und deren Vorbereitung im

Arbeitskreis, Arbeitskreis zum Interreligiösen Dialog.

Zukünftige Herausforderungen auf der Grundlage meiner

Tätigkeit. Arbeitskreis Asyl. Dieser Arbeitskreis wird zur

Zeit initiiert. Er wird von meinem Kollegen bei der Caritas

(Johannes Borgetto), von Djibril Agbandjala und mir

getragen werden. In diesem Arbeitskreis sollen zum einen

Fragen, die Flüchtlinge betreffen, fachlich bearbeitet

werden, zum anderen soll überlegt werden, was

bezüglich bestimmter Probleme in Darmstadt getan

werden kann.

Jahresbericht2009

Page 40: Jahresbericht DW 2009

37

Page 41: Jahresbericht DW 2009

Hilfe2

im Quadrat.

Gemein-wesenarbeitundMigration

Projekte im sozialen Raum

Jahresbericht2009

Gleichzeitig ist die Unterstützung und die Entwicklung

nachbarschaftlicher Hilfe im Aufbau. Ältere aber auch

jüngere Menschen werden konkret eingebunden.

Fachkräfte und Freiwillige arbeiten auf Augenhöhe. In

dem Haus treffen sich auf Grund der Örtlichkeiten

Menschen verschiedener Nationalität, unterschiedlichen

Glaubens und Alters. Das Bistro ist täglich nachmittags

die zentrale Anlaufstelle des MGH. Es wird von

Freiwilligenbetrieben. In der gesamten täglichen

Öffnungszeit von 10- 21 Uhr hat das Haus verschiedene

Nutzergruppen: Krabbelgruppen, Kindergruppen, VHS-

Kurse , Werkangebo te , Gedäch tn i s t ra i n i ng ,

Bewegungsangebote, Familienfrühstücke, Kinderhotel,

Kinderbetreuung, Spielnachmittage, Erzählcafe,

Geburtstage werden gefeiert, Kulturveranstaltungen

durchgeführt. Für die Nutzergruppen gibt es einen

monatlichen Stammtisch. Samstags und Sonntags ist

38

Das Mehrgenerationenhaus Groß-Zimmern konnte als

Familienzentrum. am 17.10.2008 seine Pforten öffnen.

Durch den Kooperationpartner Familie und Soziales des

Landkreises Darmstadt-Dieburg wurde es sehr schnell in

der Region bekannt. Das MGH ist seit 2009 Mitglied im

kreisweiten Bündnis für Familie, nahm an der

Familienmesse, dem Seniorentag und dem Familienfest

des Landkreises Darmstadt-Dieburg teil. In Groß-

Zimmern ist die Beteiligung am Jahrmarkt der Vereine, am

K e r b e u m z u g u n d K ü r b i s m a r k t e i n e

Selbstverständlichkeit. Oberstes Ziel ist ein

familienfreundliches Groß-Zimmern und die Ausstrahlung

in den Landkreis. In kurzer Zeit ist dies dem MGH als ein

H a u s d e r B e g e g n u n g u n d e i n e r

Dienstleistungsdrehscheibe in der Region gelungen. Die

Vermittlung und der Austausch von Alltags- und

Lebenskonzepten der Generationen steht im Mittelpunkt.

Page 42: Jahresbericht DW 2009

39

nach Bedarf für Nutzergruppen geöffnet. In der

Dienst leistungsdrehscheibe sind neben dem

Demenzservicezentrum , der VDK Groß-Zimmern und

die Schwangerenberatung des rDW Darmstadt-Dieburg

mit wöchentlicher Sprechstunde tätig. Daneben kam es

zu fast 250 niedrigschwelligen Beratungen ( allgemeine

Lebensberatung) ohne Termine. Neben der Begegnung

von Jung und Alt im MGH ist ein erstes intergeneratives

P r o j e k t a l l e r B e r e i c h e i m M G H d e r

Mehrgenerationenspielplatz in der Adolf-Kolpinganlage.

In den nächsten zwei Jahren werden verschiedene

Spielmöglichkeiten, gebaut von Jung und Alt, entstehen.

Page 43: Jahresbericht DW 2009

An den pflegenden Angehörigen werden zahlreiche

An fo rderungen ges te l l t , soba ld be i e inem

Familienmitglied eine Demenz diagnostiziert wird.

Insofern ist unser DemenzServiceZentrum (DSZ) häufig

die erste Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige, die

sich einen Überblick über die im Landkreis Darmstadt-

Dieburg vorhandenen Hilfsangebote verschaffen

möchten. Im vergangenen Jahr verzeichneten wir

insgesamt 227 Beratungskontakte. Eine offene

Sprechstunde ist uns dabei besonders wichtig. Unter

anderem werden Fragen zu den Bereichen Pflege,

Formalitäten (wie zum Beispiel Anträge oder

Vollmachten), Tagesgestaltung, Umgang mit schwierigen

Verhaltensweisen, Entlastungsmöglichkeiten und der

Selbsthilfe gestellt. Zentrale Aufgaben des DSZ sind u. a.

die Vermittlung von Hilfs- und Entlastungsangeboten, der

Auf- und Ausbau von Ehrenamtsstrukturen und der

Selbsthilfe, sowie die Fachberatung und Vernetzung von

niedrigschwelligen Betreuungsangeboten (§45c SGB XI)

anderer Träger. Unsere Aufgaben sind vor allem auch im

K o n t e x t d e r E n t w i c k l u n g h i n z u e i n e r

„demenzfreundlichen Kommune“ zu sehen. Ziel unseres

Engagements ist die Sensibilisierung der Bevölkerung

(siehe Wanderausstellung „Demenz- nicht nur ein Wort“

unter www.demenz-wanderausstellung.de.), die

regionale Vernetzung, der kontinuierliche Ausbau von

Kooperationen und insbesondere der weitere Auf- und

Ausbau von niedrigschwelligen Strukturen im Landkreis.

Dies alles geschieht in enger Kooperation mit dem Büro

für Senioren und Sozialplanung des Landkreises.

Hilfe2

im Quadrat.

Gemein-wesenarbeitundMigration

40

Jahresbericht2009

Demenzservicezentrum

Page 44: Jahresbericht DW 2009
Page 45: Jahresbericht DW 2009

42

Page 46: Jahresbericht DW 2009

„Zwei sind besser als einer allein … Denn wenn

sie hinfallen, richtet einer den anderen auf.“ Kohelet 4, 9-10

Psychosoziale Beratungsstellen

Page 47: Jahresbericht DW 2009

Hilfe2

im Quadrat.

Psycho-sozialeBeratungs-stellen

Integrierte Suchtberatung

44

Sucht ist ein so weit verbreitetes Phänomen, dass kaum

ein Mensch in unserem Kulturkreis davon unberührt

bleibt. Ob in der eigenen Familie, im Freundeskreis oder

im Betrieb, süchtiges Verhalten scheint allgegenwärtig.

Hinter der Sucht verbergen sich meist jahrelange leidvolle

Erfahrungen, erfolglose Veränderungsbemühungen,

Gefühle lähmender Aussichtslosigkeit. Sucht ist aber

auch Ausdruck einer anerkennenswerten Sehnsucht, ein

Lösungsversuch bei der Suche nach einer Veränderung

des aktuellen Erlebniszustandes hin zu dem Noch-

Nicht- (selten)Gelebtem. Die Suchtberatung des

Diakonischen Werkes Darmstadt-Dieburg besteht seit der

Eröffnung der Dekanatsstelle Darmstadt. Schwerpunkt

der Beratungsstelle ist die Beratung und Begleitung von

M e n s c h e n m i t A l k o h o l - u n d / o d e r

Medikamentenabhängigkeit (bzw.Missbrauch) und deren

Angehörigen. Im Rahmen der ambulanten Therapie

werden für Konsumenten von illegalen Drogen auch

Einzel- und Gruppengespräche durchgeführt. Die

psychosoziale Beratung ist ziel und ressourcenorientiert.

Als Behandlungsansatz dienen der lösungsorientierte

systemische und der verhaltenstherapeutische Ansatz.

Auch in 2009 wurde im Rahmen des Diakonischen

Suchthilfeverbundes in unserer Beratungsstelle mit

aktiver personeller Unterstützung der Fachklinik Haus-

Burgwald und der Stiftung Waldmühle ambulante

Rehabilitation und poststationäre Therapie angeboten.

Die gemeinsame Behandlung von Konsumenten illegaler

Drogen auf der einen Seite und Konsumenten von

Alkohol auf der anderen Seite gestaltete sich

unproblematisch. In der Gruppenarbeit kristallisierte sich

die bestehende Arbeitslosigkeit von ca. 40% der Klienten

als eine zu bearbeitende Hauptproblematik. Durch den

hohen Stellenwert, den Arbeit in unserer Gesellschaft

Jahresbericht2009

Page 48: Jahresbericht DW 2009

besitzt, wird Beschäftigungslosigkeit schnell mit

persönlichem Versagen gleichgesetzt und mit sozialer

Ausgrenzung bestraft. In 2010 arbeitet eine

Arbeitsgruppe an einer engeren Verzahnung mit unseren

Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe um das

„Ambulante Gruppenprogramm zum kontrollierten

Trinken AkT“ und Kiss gemeinsam für wohnungslose

Menschen anbieten zu können. 2009 wurden mit 120

Frauen und Männern 544 Beratungsgespräche geführt.

Im Rahmen der ambulanten Nachsorge kam es zu 333

Gruppenkontakten. Hinzu kommen 48 Treffen unserer

Montagsgruppe (Info- und Orientierungsgruppe, die von

ehrenamtlichen Mitarbeitern moderiert wird.

45

Page 49: Jahresbericht DW 2009

46

Page 50: Jahresbericht DW 2009

Allgemeine Lebens-, Paar-

und Familienberatung

Hilfe2

im Quadrat.

Psycho-sozialeBeratungs-stellen

47

Einzel- Paar- und Familienberatungen, sowie

Sozialberatungen sind der Schwerpunkt der ALB im

Diakonischen Werk, Darmstadt - Dieburg. Wir verstehen

uns als Clearingstelle, um Hilfesuchende darin zu

unterstützen sich gezielt mit ihren Problemen

auseinanderzusetzen, um passende und individuelle

Schritte für einen Lösungsweg zu entwickeln und das

geeignete Hilfsangebot zu finden. Hierzu bieten wir

Beratung sowie Begleitung bei Lebensumstellungen und

in Krisen an. In einigen Fällen werden Gespräche

angeboten, um Zeiten zu überbrücken, bis eine

therapeutische Maßnahme beginnt (wie Therapie, Kur

oder Klinikaufenthalt). Lösungsorientiertes Arbeiten und

ergebnisoffenes Beraten, sowie das Erarbeiten von

realistischen, umsetzbaren Zielen, bzw. Teilzielen sind

Teil der Beratungsgespräche. Die Suche nach stimmigen

Handlungsalternativen wird auch durch den Einsatz

diverser, kreativer Methoden angeregt. Unsere

Außenstelle Groß-Umstadt ist im Mai 2009 in neue

Räume in das Darmstädter Schloss umgezogen. Das

ermöglicht uns die konzeptionelle Erweiterung unseres

Angebotes. Eine Teilzeitstelle für Einzel-, Paar-, und

Familienberatung wird mit Unterstützung durch Kirche

und des Dekanates im Januar 2010 eingerichtet. In 2009

waren Beratungsanfragen von Frauen nach Trennungen,

Anfragen nach Paarberatungen sowie Fragen im

Zusammenhang der Existenzsicherung in der Mehrzahl.

Zwei Familienberatungen mit dem Thema häusliche

Gewalt wurden angeboten. Zudem sind wir Mitglied im

Netzwerk Mobbing. Mehrere, zumeist einmalige

Beratungsgespräche in diesem Bereich wurden geführt.

2009 konnten wir 193 Beratungsgespräche für Einzelne

und 53 Sitzungen für Paare oder Familien anbieten. 156

telefonische Beratungsgespräche wurden geführt.

Jahresbericht2009

Page 51: Jahresbericht DW 2009

Hilfe2

im Quadrat.

Psycho-sozialeBeratungs-stellen

48

I m J a h r 2 0 0 9 w a r e n 4 1 K l i e n t i n n e n i m

Schwangerschaftskonflikt und wurden nach §219 StGB

beraten. Die Fallzahlen blieben in diesem Bereich

konstant. Keine der Klientinnen war jünger als 14 Jahre.

Auffällig ist, dass gemessen am sogenannten

gebärfähigen Alter überwiegend Frauen zwischen 27 und

34 Jahren die Beratungsstelle aufsuchten. Meistens

wurden mehrere Gründe für einen möglichen Abbruch der

Schwangerschaft genannt. In der Regel kamen mehrere

Probleme zusammen und verstärkten sich gegenseitig.

So gehen die Beeinträchtigungen der körperlichen und

psychischen Verfassung oft mit einer schwierigen

wirtschaftlichen Situation einher. In 55 % der Beratungen

ging es um das Thema Empfängnisverhütung. Die

meisten Frauen wünschen sich aufgrund ihrer

Lebenssituation für die Zukunft eine sichere Verhütung.

Da viele Frauen und Paare nur über ein geringes

Einkommen verfügen, können sie sich die Kosten für eine

längerfristige sicher Verhütungsmethode oft nicht leisten.

Im Berichtsjahr 2009 war in der Einzelfallberatung ein

Anstieg der Fallzahlen auf insgesamt 507 zu

verzeichnen. In der allgemeinen Schwangerenberatung

konnten 200 Fälle und in der Vermittlung von

Stiftungsmitteln (Bundesstiftung Mutter und Kind) 307

Fälle verzeichnet werden. Damit erreichten wir bei der

allgemeinen Schwangerenberatung eine Verdopplung

und bei den Stiftungsanträgen eine Steigerung von 25

%. In Zusammenarbeit mit dem Perinatalzentrum des

Klinikums Darmstadt bieten wir eine wöchentliche

Sprechstunde auf der Neugeborenen Intensivstation an.

Dieses Beratungsangebot hat einen sehr starken Anstieg

zu verzeichnen, da die psychosoziale Beratung von

Eltern in dieser Krisensituation dringend benötigt wird und

sehr gut angenommen wird.

Jahresbericht2009

Schwangerenberatung

Page 52: Jahresbericht DW 2009

49

Page 53: Jahresbericht DW 2009

Täter-Opfer Ausgleich

50

Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) ist im allgemeinen

Strafrecht und im Jugendstrafrecht gesetzlich verankert.

Außergerichtlich wird auf zwischenmenschlicher Ebene

eine konstruktive Lösung des durch die Straftat

entstandenen Konfliktes zwischen Täter und Opfer

angestrebt. Die Beteiligung einer Konfliktberaterin sichert

hierbei den neutralen Rahmen des Gespräches.

„Versöhnen statt Strafen“ und „Wiedergutmachung statt

Bestrafung“ sind Grundgedanken und Kennzeichen der

Konfliktschlichtung im TOA. Personell ausgestattet ist die

T O A - Ve r m i t t l u n g s s t e l l e m i t d r e i D i p l .

Sozialarbeiterinnen/ -pädagoginnen und einer

Sachbearbeiterin. Die Finanzierung der TOA-

Vermittlungsstelle erfolgt über das Hessische

Justizministerium und über die Zuweisung von

Bußgeldern der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Der

Jugend-TOA wird ebenfalls durch Bußgelder, sowie über

Zuweisungen des Jugendamtes der Stadt Offenbach

finanziert. Die Vermittlungsstelle bearbeitete 259 Fälle im

Erwachsenenstrafrecht. 207 Fälle konnten 2009

abgeschlossen werden, dabei waren 257 Geschädigte

und 246 Beschuldigte beteiligt. Im Jugendstrafrecht

bearbeitete die TOA - Vermittlungsstelle 31 Fälle.

Abgeschlossen wurden 26 Fälle mit jeweils 29

Geschädigten und 38 Beschuldigten. Wie in den

Vorjahren auch, gab es Informationsgespräche/ -

veranstaltungen für am Täter-Opfer-Ausgleich

in te ress ie r te Gruppen, Ko l legenkre ise und

Polizeibeamte. Im Rahmen von Veranstaltungen im

juristischen und sozialwissenschaftlichen Bereich hatten

wir ebenfalls die Möglichkeit, den Täter-Opfer-Ausgleich

vorzustellen. Durch die Zusammenarbeit mit Schulen

konnten wir mit Hilfe von Rollenspielen und Filmmaterial

den Täter-Opfer-Ausgleich Jugendlichen nahe bringen.

Hilfe2

im Quadrat.

Psycho-sozialeBeratungs-stellen

Jahresbericht2009

Page 54: Jahresbericht DW 2009

F ü r d a s J a h r 2 0 1 0 s i n d b i s h e r m e h r e r e

Informationsveranstaltungen bezüglich des Täter-Opfer-

Ausgleichs bei einer Schülergruppe und der Polizei

vereinbart. Des Weiteren wurden wir bezüglich eines

Vortrags über unsere Arbeit im Rahmen einer

Fortbildungsveranstaltung für ehrenamtliche Mitarbeiter

in der JVA Weiterstadt angefragt.

51

Page 55: Jahresbericht DW 2009

52

Page 56: Jahresbericht DW 2009

Jugendberufshilfe

Hilfe2

im Quadrat.

Psycho-sozialeBeratungs-stellen

53

Das Jahr 2009 stand im Zeichen der Veränderung. Aus

den Räumen in der Realschulstraße ist das Team Ende

Mai in das Darmstädter Schloß umgezogen. Gemeinsam

mit dem neu entstandenen Dekanat Vorderer Odenwald

und dem Ökumenischen Hospizverein gibt es nun ein

Zentrum im Herzen Groß-Umstadts, in dem kirchlich-

diakonische Arbeit Gestalt annehmen kann. Trotz

räumlicher und inhaltlicher Umstrukturierung wurde die

Arbeit 2009 in der Außenstelle wie gewohnt

weitergeführt. Durch den Wegfall der Finanzierung durch

die Kreisagentur für Beschäftigung, fiel in der

Jugendberufshilfe ein Teil der Klienten weg. Im Jahr 2009

wurden insgesamt 46 Jugendliche mehrfach beraten.

Hinzu kamen Telefonberatungen und Anfragen von Eltern

und Bezugspersonen. Die Fachstelle rückt nun ihr Profil

des ganzheitlichen Ansatzes und der psychosozialen

Beratung wieder mehr in den Vordergrund. Da es im

Westkreis kein vergleichbares Angebot gibt, hatten wir

auch aus diesem Gebiet vermehrt Anfragen.

Psychosoziale Beratung wurde und wird mehr und mehr

angefragt. Eingebunden in das Beratungszentrum

ZeitRaum stellen wir diesen Raum zur Verfügung. Den

e igenen Themen zu begegnen und e igene

Lösungsschritte gehen zu können steht dabei im Fokus

der Beratung. Wir gehen davon aus, dass Menschen über

das Potential verfügen, durch unterstützende Beratung

Lösungsschritte selbst zu entwickeln. Unser Ausblick für

das kommende Jahr: Zusammenarbeit mit dem Kreis,

Weiterführen der Psychosozialen Beratung, Planung von

Vortragsreihen und Seminaren zu Themen, die alle

Arbeitsgebiete umfassen, Kooperationen vor Ort, um den

Themen der Region durch vernetztes Arbeiten zu

begegnen und Weiterführung der Gremienarbeit und der

inhaltlichen Weiterentwicklung der Beratungsstelle.

Jahresbericht2009

Page 57: Jahresbericht DW 2009

Straffälligenhilfe

Hilfe2

im Quadrat.

Psycho-sozialeBeratungs-stellen

54

Das Angebot der Freien Straffälligenhilfe ist ein

niedrigschwelliges Beratungsangebot im Rahmen der

Allgemeinen Lebensberatung des Diakonischen Werkes

Hessen und Nassau. Die Hilfe erfolgt freiwillig auf Anfrage

der Betroffenen. Das Ziel unserer Arbeit ist, Menschen

dazu zu verhelfen, Lebensformen zu finden, die sie in die

Lage versetzen, die Anforderungen unserer Gesellschaft

straffrei zu bewältigen. Die Hilfe der Freien

Straffälligenhilfe des Diakonischen Werks Darmstadt-

Dieburg richtet sich durchgängig an: Inhaftierte in der

Justizvollzugsanstalt (JVA) Darmstadt-Eberstadt. Hierzu

werden regelmäßig zweimal wöchentlich Gefangen in der

Justizvollzugsanstalt Darmstadt-Eberstadt aufgesucht.

Strafentlassene Von Haftstrafe bedrohte und andere

Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten und

deren Angehörige. Im Jahr 2009 wurden 99 Klienten in der

JVA beraten und betreut. In der Beratungsstelle und

telefonisch wurden 35 Klienten beraten. Es wurden

insgesamt 363 Beratungsgespräche geführt, 312

sonstige Hilfen (z.B. Kurzinfos i.d. JVA, Kontakte zu

Vermietern, zum Sozialdienst der JVA und anderen

Behörden und Institutionen für den Klienten) und 43 Geld-

und Sachhilfen gewährt. Der Klientenkontakt fand 214-

mal bei den Klienten statt und 46-mal suchten die Klienten

die Beratungsstelle auf. Telefonische und sonstige

Kontakte kamen 139-mal zustande. Für das Jahr 2010

planen wir, in Zusammenarbeit mit dem Wohn- und

Übernachtungsheim des Diakonischen Werks, einmal

wöchentlich Gefangene in der JVA Weiterstadt

aufzusuchen.

Page 58: Jahresbericht DW 2009
Page 59: Jahresbericht DW 2009

56

Page 60: Jahresbericht DW 2009

Hilfe2

im Quadrat.

Psycho-sozialeBeratungs-stellen

57

Jahresbericht2009

Übergangsmanagement

Das Übergangsmanagement (ÜM) ist ein Projekt des

Hessischen Ministeriums der Justiz, das seit Januar 2007

flächendeckend in elf hessischen Justizvollzugsanstalten

(JVA) eingerichtet wurde. Finanziert wird es ergänzend

durch den Europäischen Sozialfond. Zielgruppe ist der

Personenkre is mi t besonderem Hi l febedar f ,

insbesondere Gefangene, die ohne staatliche

Unterstützung zum Endstrafenzeitpunkt entlassen

werden und Hilfebedarf in den Bereichen: Arbeit,

Wohnung, Sicherstellung des Lebensunterhaltes,

Verschuldung, Umgang mit Behörden, Sucht, soziale

Integration, psychische Belastung haben. Die

Gefangenen werden durch den internen Sozialdienst

spätestens 6 Monate vor der Entlassung zugewiesen. In

2009 fanden mit 78 Klienten etwa 380 Gespräche statt,

davon hatten 18 Gefangene eine Kurzberatung von

maximal 2 Stunden und 60 Gefangene Beratungen

zwischen dre i und fün fzehn Stunden. D ie

Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern konnte

ausgebaut werden und ein Netzwerk errichtet werden.

Erstmalig konnte ein Kurs zum Erlernen von

Sozialkompetenzen durchgeführt werden. Insgesamt

können wir ein hohes Interesse von Seiten der

Ge fangenen gegenüber dem Angebo t des

Übergangsmanagements feststellen. Die Mitarbeit der

Gefangenen ist freiwillig und kann als motiviert und

engagiert bewertet werden. Die Möglichkeit, sich aktiv

einzubringen, stärkte das Vertrauen der Klienten in

eigene Ressourcen. Auch für 2010 ist wieder ein

Sozialkompetenzkurs geplant. Durch diesen Kurs soll der

Gefangene bei der beruflichen Wiedereingliederung

unterstützt werden.

Page 61: Jahresbericht DW 2009

Kooperationsprojekt

Seniorenbegleitung

58

Hilfe2

im Quadrat.

Psycho-sozialeBeratungs-stellen

Jahresbericht2009

Page 62: Jahresbericht DW 2009
Page 63: Jahresbericht DW 2009

50 Jahre1960 - 2010

Page 64: Jahresbericht DW 2009

61

Page 65: Jahresbericht DW 2009

Betriebskosten

Sozialaufwendungender Arbeitsgebiete

Personalaufwendunginkl. Fortbildung undSupervision

Sonstige einschl.Zuführung zweckgeb.Verbindlichkeiten

64,9 %

17,7 %12,2 %

5,1 %

Sonstige einschl.Entnahmen zweck-geb. Verbindlichkeiten

5,9 %

Mieterträge undFinanzergebnis

1,3 %

Kirchliche Mittel17,1 %

Beiträge,Spenden,Bußgelder

5,7 %

Einnahmen derArbeitsgebiete

70,0 %

Hilfe2

im Quadrat.

62

Zahlen &Fakten

Jahresbericht2009

Jahresergebnis 2009

Aufwendungen:

Personalaufwendungen

(inkl. Fortbildung & Supervision) 2.951.353,83 €

Betriebskosten 804.417,04 €

Sozialaufwendungen derArbeitsgebiete 556.205,69 €

Sonstige(einschl. Zuführung zweckgeb.Verbindlichkeiten) 232.773,46 €

Summe der Aufwendungen 4.544.750,02 €

Erträge:

Einnahmen der Arbeitsgebiete

Beiträge, Spenden, Bußgelder

Kirchliche Mittel

Mieterträge und Finanzerträge

Sonstige Erträge

(einschl. Zuführung zweckgeb.

Verbindlichkeiten)

3.046.694,27 €

249.895,57 €

742.911,53 €

57.988,50 €

257.590,80 €

Summe der Erträge 4.355.080,67 €

Gesamtergebnis -189.669,35 €

Page 66: Jahresbericht DW 2009

Arbeitsbereiche nach Umsatz T€

Hilfe2

im Quadrat.

Jahresbericht2009

Zahlen &Fakten

Planzahlen

Istzahlen

11

12

86

1214

1215

4847

5455

6426

6784

Behindertenhilfe

Bahnhofsmissionen

Altenhilfe

AllgemeineLebensberatung

Kirchl.-Diak.Verbandsaufgaben

Liegenschaften,Vermögensverwaltung

Allgemeine Verwaltung

Einzelfallhilfen

Organisation,Hausverwaltung

Medien undÖffentlichkeitsarbeit

Migration undinterkult. Zusammenleben

Betreuungsvereine

Kinder- und Jugendhilfe

AlleinstehendeWohnungslose

Straffälligenhilfe

Frauen und Familie

Sucht

Soziale Brennpunkte

79146

104104

130109

1830

283429

302313

410425

462566

2.1132.238

63

Page 67: Jahresbericht DW 2009

50 Jahre1960 - 2010

Page 68: Jahresbericht DW 2009

50 Jahre1960 - 2010

Page 69: Jahresbericht DW 2009

Kurze Geschichte der Diakonie

Seit dem Bestehen christlicher Gemeinden existiert auch

die Diakonie. In der Urchristenheit wurde sie sichtbar in

Armenspeisung, Krankenpflege oder dem Besuch von

Gefangenen nach kriegerischen Auseinandersetzungen.

Gottesdienst und Diakonie bildeten eine Einheit. Die

Armenspeisung erfolgte im Gottesdienst. Damals war die

Diakonie spontan und stark in der Gemeinde verwurzelt.

Mit der Zeit entwickelte sich auch die organisierte

Diakonie, sichtbar im Mittelalter durch Orden oder

St i f tungen. D ieses Nebene inander bes tand

jahrhundertelang.

(Quelle: Diakonisches Werk der EKD, Broschüre Stark für

andere, Stuttgart 1997)

Die innere Mission ein Programm für Notleidende

Erst in der neueren Zeit, insbesondere in den sozialen

Umbrüchen im 18.und 19. Jahrhundert, veränderte sich

die Diakonie stark. Die Industrialisierung verstärkte die

Landflucht. Eine Verstädterung setzte ein und damit auch

die Abwendung von alten Lebensformen der

l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n u n d h a n d w e r k l i c h e n

Familienbetrieb. Staat, Kirche und Familie erfuhren eine

Neubestimmung. Einhergehend damit entstanden neue

Formen von Not wie Entwurzelung, Alkoholismus oder

Kriminalität. Die alten krichengemeindlichen Strukturen

konnten dies nicht mehr bewältigen. Es entstand eine

neue Form von Diakonie, z.B. entwickelte sich die

Stadtmission. Mit der bürgerlichen Revolution 1848

entstand das Vereinswesen als neue Rechtsform.

Vereine boten die Möglichkeit, frei von staatlicher

Kontrolle die Arbeit neu zu organisieren. Geistliche, die

Hilfe leisten wollen, gründeten sogenannte Hilfsvereine,

die Nichtsesshaften, Kranken und Waisen halfen. Johann

66

Hilfe2

im Quadrat.

Jahresbericht2009

DieGeschichteder Diakonie

Page 70: Jahresbericht DW 2009

Hinrich Wichern (1808-1881), Begründer der Inneren

Mission, gab vielen dieser obengenannten Hilfsvereine

ein Dach. 1849 gründete Wichern den Evangelischen

Verein für Äußere und Innere Mission im Großherzogtum

Hessen (später Hessischer Landesverein für Innere

Mission); 1850 wurden zwei weitere Vereine gegründet

(Verein im Herzogtum Nassau und Evangelischer

Vereine für Innere Mission Frankfurt). Wichern sah die

Innere Mission als unverzichtbaren Teil kirchlichen

Handelns. Unter dem Dach der Inneren Mission

entwickelten sich selbständig Heime, Einrichtungen und

Anstalten als weitere Formen organisierter Diakonie.

1948 entstand aus den drei Landesverbänden der

Landesverband der Inneren Mission in Hessen und

Nassau.

(Quelle: Diakonisches Werk Frankfurt, Weltweite Hilfe

Sonderband 1994)

Das Evangelische Hilfswerk der EKD als weitere

Form der organisierten Diakonie

Als zweiter Impuls für organisierte Diakonie entwickelt

sich nach dem zweiten Weltkrieg 1945 das Hilfswerk der

Evangelischen Kirche in Deutschland unter der Leitung

des späteren Bundestagspräsidenten Eugen

Gerstenmeier. Das Hilfswerk verteilte zunächst

Hilfssendungen, die aus der weltweiten Ökumene nach

Deutschland kamen. Vertriebene und Flüchtlinge wurden

mit Unterstützung des Hilfswerks angesiedelt;

entwurzelte Jugendliche erhielten eine Ausbildung und

ein Zuhause.

(Quelle: Diakonisches Werk der EKD, Broschüre Stark für

andere, Stuttgart 1997)

50 Jahre1960 - 2010

67

Page 71: Jahresbericht DW 2009

Das Hilfswerk war ein Sondervermögen der Kirche,

verwaltet durch Hautbüros in den einzelnen

Kirchengebieten, also deutlich unterschieden von der

Organisationsform der Inneren Mission

(Quelle: Diakonisches Werk Frankfurt, Weltweite Hilfe

Sonderband, 1994, Seite 8 / Diakonisches Werk

Frankfurt, Weltweite Hilfe 3/95,1994, Aufsatz von Pfarrer

i. R. Gasche)

Der diakonische Auftrag wurde wieder mehr in die

Gemeinden verlagert. Schon mit der vor allem unter

Bismarck einsetzenden Sozialgesetzgebung wurde die

bereits vorhandene kirchliche diakonische Aktivität in

Form der Innere Mission bewusst mit einbezogen und mit

Mitteln für die freie Wohlfahrtpflege ausgestattet. Der

Wiederaufbau der Bundesrepublik mit Hilfe der Kirche in

Form des Evangelischen Hilfswerks war eine Art

politische Diakonie, die Initiativen im Wirtschaftlichen und

Gesetzgeberischen forcierte. Staat und Wohlfahrtspflege

arbeiteten also eng zusammen. Seit der Einführung des

Bundessozialhilfe- und des Jugendwohlfahrtsgesetzes

1961 übertrug der Staat der freien Wohlfahrtspflege

vorrangig die Verantwortung für die Versorgung von

Menschen in verschiedenen Notlagen.

(Quelle: Diakonisches Werk Frankfurt, Weltweite Hilfe

Sonderband, 1994. Seite 8; Diakoniereport, Juni 1999

Seite 10)

68

Hilfe2

im Quadrat.

Jahresbericht2009

DieGeschichteder Diakonie

Page 72: Jahresbericht DW 2009

Die Entstehung des Diakonischen Werkes in

Deutschland und Hessen

1957 wurden das Evangelische Hilfswerk und die Innere

Mission zusammengeführt, um die soziale Arbeit

strukturiert und effektiver zu gestalten. Die

Geschäftsstelle des Centralausschusses für Innere

Mission in Bethel und das Zentralbüro des Evangelischen

Hilfswerks in Stuttgart schlossen sich zusammen. Seit

diesem Jahr entwickelte sich in den einzelnen

Landesverbänden von Westdeutschland das

Diakonische Werk, ebenfalls in der Form des Vereins.

Dieser Prozess war am 6. Juni 1975 abgeschlossen. Der

Verbund erhielt den Namen Diakonisches Werk der

Evangelischen Kirche in Deutschland ((EKD) e.V. mit Sitz

in Stuttgart.

(Quelle: Diakonisches Werk Frankfurt, Weltweite Hilfe

Sonderband 1994 Ausstellungskatalog Die Macht der

Nächstenliebe 150 Jahre Innere Mission und Diakonie

1848 1998, Berlin 1997, Seite 256/57)

Schon 1948 wurden bei der EKD-Kirchenversammlung in

Eisenach in Artikel 15 der Grundordnung der EKD die

Arbeit der Diakonie als Wesens- und Lebensäußerung

der Kirche beschrieben. Dies wurde in der Satzung des

Diakonischen Werkes festgeschrieben. Die Kirche hat

den Auftrag, Gottes Liebe zur Welt in Jesus Christus zu

bezeugen. Diakonie ist eine Gestalt dieses Zeugnisses

und nimmt sich besonders der Menschen in leiblicher Not,

in seelischer Bedrängnis und in sozial ungerechten

Verhältnissen an. Sie sucht auch die Ursachen dieser

Nöte zu beheben.

(Quelle: Diakonisches Werk Der EKD, Broschüre Stark

für andere, Stuttgart 1997, Seite 16)

50 Jahre1960 - 2010

69

Page 73: Jahresbericht DW 2009

Das Diakonische Werk spielt also eine Doppelrolle. Es ist

Werk der Kirche, aber auch gleichzeitig Spitzenverband

der freien Wohlfahrtspflege. Am 10.6.1960 beschloss die

Kirchensynode in Hessen ein neues Diakoniegesetz und

die Gründungsversammlung des Diakonischen Werkes

fand statt. Das Diakonische Werk wurde aus Innerer

Mission und Evangelischem Hilfswerk mit einer

gemeinsamern neuen Satzung gegründet. Die Diakonie

in Hessen Nassau gliederte sich danach in folgende

Struktur: Die drei Landesvereine der Inneren Mission

(Hessen, Nassau und Frankfurt) bestanden weiter als

größere Träger für Heime und Einrichtungen. Die offene

Diakonie in Form der Dekanatsstellen (allgemeine

Lebensberatung, Suchtberatung. Beratung für Ausländer,

für Strafentlassene usw.) wird as dem Hilfswerk

herausgenommen und dem Diakonischen Werk direkt

angegliedert. Die Leitung des Diakonischen Werkes

Hessen Nassau (DWHN) hat ihren Sitz in Frankfurt/M. Es

gibt 19 Dekanatsstellen, die ab dem 1.1.1999 in

Regionalen Diakonische Werke mit selbständiger

Betriebsführung umbenannt wurden. Bis Juli 1977

verwaltete das Diakonische Werk auch die Einrichtungen

des Hilfswerks mit. Danach bekamen diese eine eigene

Rechtsform als Gesellschaft für Diakonische

Einrichtungen in Hessen und Nassau mbH und wurden

als freier Träger Mitglied des DWHN. Die Gesellschaft ist

mit ihrer Verwaltungsstelle ebenfalls im Gebäude am

Zweifalltorweg 10 angesiedelt. Das DWHN ist

Dachverband, Mitgliedsverband, Fachverband und auch

Träger sozialer Arbeit. Es hat zurzeit 234 Mitglieder (65

Rechtsträger ohne Einrichtung, 14 Vereine für Jugend-

und Erwachsendenhilfe, 91 Rechtsträger mit Einrichtung,

58 Kirchendekanate der EKHN und 6 Mitglieder laut

DWHN- Satzung). Insgesamt sind 16200 hauptamtliche

MitarbeiterInnen in den Mitgliedseinrichtungen

beschäftigt.

(Quelle: Diakonisches Werk Frankfurt, Weltweite Hilfe

Sonderband, 1994 Seite 11; neue Zahlen aus der

Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes in Frankfurt)

70

Hilfe2

im Quadrat.

Jahresbericht2009

DieGeschichteder Diakonie

Page 74: Jahresbericht DW 2009

Entstehung des Diakonischen Werkes in Darmstadt

Die Geschichte der Inneren Mission hat, wie schon

erwähnt, in Hessen-Nassau 1850 begonnen, das

Evangelische Hilfswerk entstanden 1945. Die Innere

Mission in Darmstadt arbeitet seit dieser Zeit für

hilfsbedürftige Menschen, besonders Alte. Auch in

Darmstadt wurde 1945 eine Stelle des Evangelischen

Hilfswerks gegründet. Der erste Leiter war Pfarrer i.R.

Heß. Das Elisabethenstift nahm das Hilfswerk zunächst in

se inen Kel ler räumen auf . Dor t wurden d ie

amerikanischen Spenden gesammelt, die dann in die

Gemeinden verteilt wurden. Es gab dort außerdem eine

Unterkunft für die vielen durchreisenden Männer und

Frauen. Als der Platz im Stift zu end wurde, zog das

Hilfswerk in das ehemaligen Fraueninternierungslager

Rheinstr. 124 ein. Dort konnte unter anderem auch eine

Volksküche errichtet werden, die jeden Tag warme

Mahlzeiten für Rentner und alte Leute in die Gemeinde

schickte.

( Q u e l l e : A u s s a g e n v o n J o h a n n e s S t o l l ,

Dekanatsobmann, 1948-1962)

Zwei Arbeitsfelder des Hilfswerks zeichnen sich deutlich

voneinander ab:1.die allgemeine Nothilfe2.der kirchliche Wiederaufbau,wobei ersteres im Augenblick deutlich im Vordergrund

steht.

(Quelle: Diakonisches Werk Frankfurt, Weltweite Hilfe

3/95, 1944, Aufsatz von Pfarrer i. R. Gasche)

Die große Zeit für das Hilfswerk begann mit der

Einrichtung der Siedlung für die buchenländer und

ungarndeutschen Handwerker, denen die Stadt

Darmstadt ein größeres Siedlungsgelände zugewiesen

hatte. Tagsüber bauten die Flüchtlinge an ihrer Siedlung.

Sie wohnten mit ihren Familien zunächst in acht Baracken

in der Rheinstraße, die das Hilfswerk hatte herrichten und

50 Jahre1960 - 2010

71

Page 75: Jahresbericht DW 2009

72

Hilfe2

im Quadrat.

Jahresbericht2009

DieGeschichteder Diakonie

ausbauen lassen. Leiter des Lagers wurde

Bankkaufmann Walter Zipf, der 1951 nach Darmstadt

kam. Mit seiner Familie wohnte er bis 1959 ebenfalls in

den Baracken. Ende der 50er Jahre waren die Baracken

so schadhaft geworden, dass eine weitere Nutzung nicht

mehr zu verantworten war. Als die Kirchenleitung 1959 an

den Paulusplatz umzog, zog das Hilfswerk in den

Flachbau auf den Hof der Adelungstr. 38. 1960 wurde

durch die Zusammenlegung der Inneren Mission und des

Evangelischen Hilfswerkes das Diakonische Werk in

Darmstadt gegründet. In der Adelungstraße entstand die

erste Dekanatsstelle des Diakonischen Werkes. Deren

erster Leiter wurde Walter Zipf, der in seiner vielfältigen

Arbeit nicht nur das evangelische Dekanat Darmstadt,

sondern auch die Dekanate Darmstadt-Land und

Zwingenberg betreute.

(Quelle: Darmstädter Echo 30.09.1975)

51 Kirchengemeinden und 17 Filialen, 65 Pfarrstellen und

5 Vikarstellen waren für 220.500 Menschen

Ansprechpartner. 15 hauptamtliche Kräfte kümmerten

sich um Wohnungssuchende, Körperbehinderte, Kranke,

N i ch tsessha f te , Mü t te r m i t K inde rn , A l t e ,

Heimatvertriebene, Spätaussiedler, Gastarbeiter,

Haftentlassende, Mündel, Recht- und Ratsuchende.

(Quelle: Darmstädter Echo 17.11.1965)

Laut Zipf sah das Diakonische Werk seinen Auftrag darin,

die Kirchengemeinden stark mit in die Arbeit

einzubeziehen, denn die einzelne Gemeinde bzw. der

e i n z e l n e P f a r r e r k o n n t e d i e N o t s e i n e r

Gemeindenmitglieder nicht mehr allein bewältigen.

Page 76: Jahresbericht DW 2009

Arbeit umfasste Jugendsozialfürsorge, die Adoptions-

und Vormundschaftsvermittlung, Schutzaufsichten,

Entlassenenfürsorge, Altenerholung, Betreuung von

sozial schwachen Bürgern und die Betreuung von

Gastarbeitern. In einem weiteren Gebäude sollte die

Betreuungsstelle für Wanderer (Nichtsesshafte) in einem

Dreistufenheim untergebracht werden.

(Quelle: Darmstädter Echo 30.07.1963)

Das Diakonische Zentrum am Zweifalltorweg

Da die Räume in der Adelungstraße auch nur ein

Provisorium sein konnte, beschloss die Evangelische

Kirche, Anfang der 60er Jahre auf dem Grundstück, dem

sogenannten Kartoffelkeller, in der Waldkolonie am

Zweifalltorweg ein Diakonisches Zentrum zu bauen.

Dagegen gab es aus der Politik, aber auch aus der

Waldkolonie, insbesondere von den Verein und der

Kirchengemeinde, starke Kritik, da man nicht die Idee des

Zentrum wahrnahm, sondern die Entstehung eines

großen Obdachlosenasyls befürchtete. Denn der

Richthofenbunker an der Rheinstraße (heute

Mozartturm) war nach dem Krieg ein provisorisches

Obdachlosenasyl und die Zustände dort nicht mehr

tragbar. Mitte 1964 gab es trotz der Widerstände aus der

Bevölkerung die Zustimmung des Magistrats für den Bau

des Zentrums. In einem mehrgeschossigen Gebäude

sollte die Dekanatsstelle untergebracht werden. Die

50 Jahre1960 - 2010

73

Page 77: Jahresbericht DW 2009

Das war 1970 der Beginn von Essen auf Rädern.

Gleichzeitig wurde die Mensa für die Studierenden der

EFH in Betrieb genommen. Nach 25 Jahren geht der

Leiter der Dekanatsstelle Walter Zipf 1974 in den

Ruhestand. Mit Unterstützung seiner Frau hatte er die

Dekanatsstel le zur größten von damals 29

Dekanatsstellen in Hessen entwickelt. Für seine Arbeit

erhielt er das Bundesverdienstkreuz und das Goldene

Kronenkreuz der Diakonie. Die Nachfolge trat sein

langjähriger Stellvertreter Heinz Stelzer an. Als gelernter

Feinmechaniker verließ er in den 50er Jahren die DDR

und absolvierte an der Höheren Fachschule für

Sozialarbeit in Köln eine Fürsorgerausbildung. Anfang

der 60er Jahre kam er dann nach Darmstadt, war wie

schon vorher beim CVJM aktiv und begann seine

Tätigkeit als Diakon. Schon bald wurde er Stellvertreter

des Dekanatsstellenleiters Zipf. Im Jahr 1974 übernahm

er die Leitung der Dekanatsstelle. Während seiner

Tätigkeit als Leiter wurde entsprechend der

Ein Hospiz und Wohnungen für Mitarbeiter sollten

außerdem entstehen.Von 1966 bis 1969 dauerte der Bau.

Anstelle des Hospizes wurden Räume für die Höhere

Fachschule der Sozialarbeit (seit 1971 Evangelische

Fachhochschu le , EFH) gebaut . Neben der

Dekanatsstelle zog die Evangelische Frauenhilfe und die

kirchliche Zusatzversorgungskasse in das Haus am

Zweifalltorweg ein. Das Diakonische Zentrum wurde im

Juli 1969 eröffnet. Die Dekanatsstelle des Diakonischen

Werkes zog schon im Januar 1968 ein. In dem

eingerichteten Wirtschaftstrakt wurden täglich 150 200

Essen ausgegeben.

(Quelle: Dokumentation Vom Richthofenbunker zum

Diakonischen Zentrum, Mai/Juli 1995)

74

Hilfe2

im Quadrat.

Jahresbericht2009

DieGeschichteder Diakonie

Page 78: Jahresbericht DW 2009

einen Austausch von Leitung und Mitarbeitern

ermöglichten. Die Zahl der Mitarbeiter erweiterte sich

sowohl in der Veraltung als auch in der Sozialarbeit. Im

Frühjahr 1994 ging Herr Stelzer in den Ruhestand.

gesellschaftlichen Entwicklung die offene Sozialarbeit der

Dekanatstelle weiterentwickelt. Die unter der Ära Zipf

starke Verbindung zu den Kirchengemeinden veränderte

sich mit der Zeit. Es gab eher nur noch eine punktuelle

Zusammenarbeit, deren Form jedem einzelnen

Mitarbeiter selbst oblag. Als neues Arbeitsfeld entwickelte

sich die Gemeinwesenarbeit (GWA) in Kooperation mit

dem Caritasverband und der EFH (Kirchenallee,

Rodgaustraße). Für die Wohnungslosenhilfe wurde die

Fachberatungsstelle Teestube Konkret konzipiert und

eingerichtet. Die Flüchtlingsberatung und die

Beratungsstelle für evangelische Kindertagesstätten,

beide für ganz Süd-Starkenburg zuständig, bezogen

ebenfalls ihre Büros im Zweifal l torweg. Die

Flüchtlingshilfe bekam eine andere Bedeutung, da es

sich meist um Flüchtlinge aus der Dritten Welt handelte.

Die Öffnungszeiten der Kleiderkammer für Bedürftige

reduzierten sich auf ein Minimum. In diese Zeit wurden

regelmäßige Dienstbesprechungen eingereichtet, die

50 Jahre1960 - 2010

75

Page 79: Jahresbericht DW 2009

76

Hilfe2

im Quadrat.

Jahresbericht2009

DieGeschichteder Diakonie

einem eigenen Geschäftsführer umgewandelt und

arbeitet seitdem sehr erfolgreich. In Kooperation mit der

Abteilung Essen auf Rädern des DW werden täglich 250

Essen im Stadtgebiet Darmstadt verteilt. Als Leiter des

Diakonischen Werkes Darmstadt-Dieburg ist Herr

Hensler auch in der Arbeitsgemeinschaft gemäß § 95

BSHG tätig. Dort arbeiten die Vertreter der

Wohlfahrtverbände mit Vertretern der Stadt Darmstadt

zusammen, um zukunftsorientiert Probleme zu erkennen

und ggf. nach entsprechenden Lösungsmöglichkeiten zu

suchen. Die schon immer gute Zusammenarbeit von

Caritasverband und Diakonischem Werk in Darmstadt

entwickelte sich weiter. Dies wird sichtbar in der

Hinzunahme eines weiteren GWA-Projektes unter dem

Titel Stadtteilwerkstatt in Eberstadt-Süd. Im Arbeitsgebiet

der Wohnungslosenhilfe (früher Nichtsesshaftenhilfe)

wurde eine neue Stelle Betreutes Wohnen für

wohnungslose Frauen eingerichtet. Eine weitere

Ausdehnung dieses Arbeitsgebietes ist geplant.

Das Diakonische Werk Darmstadt-Dieburg heute

Um eine effiziente Struktur zu schaffen, wurde mit dem

Weggang von Herrn Stelzer das Diakonische Werk

Dieburg und das Wohn- und Übernachtungsheim in

Darmstadt mit der Dekanatsstelle des Diakonischen

Werkes Darmstadt zusammengelegt. Die neue

Einrichtung hieß dann Dekanatsstelle des Diakonischen

Werkes Darmstadt-Dieburg. Im April 1994 wurde Roland

Hensler, gelernter Starkstromelektriker und ausgebildeter

Diplom-Sozialarbeiter und Diplom-Pädagoge, neue

Leiter der Dekanatsstelle. Seit 1979 hatte er im Wohn-

und Übernachtungsheim des DW in Darmstadt gearbeitet

und im Jahre 1983 die Leitung dieser Einrichtung

übernommen. Als neuer Dekanatsstellenleiter fand er

viele ungelöste Probleme vor. Ein großes Problem stelle

die Zentralküche dar, die ein stetig steigendes Defizit

erwirtschaftete. Eine Umstrukturierung und Sanierung

war notwendig. 1998 wird die Küche in eine gGmbH mit

Page 80: Jahresbericht DW 2009

der Diakonie darstellt, muss in nächster Zeit wieder

ausgedehnt werden. Seit Oktober 1998 haben

Mitarbeiterinnen der Familienberatung mit dem Aufbau

einer Täter-Opfer-Ausgleichsvermitt lungsstelle

begonnen. Als weitere wichtige Aufgabe wird von der

Leitung gesehen, dass die Dekanate mit ihren

Kirchengemeinden wieder stärker von den Angeboten

des Diakonischen Werkes Darmstadt-Dieburg profitieren.

Deshalb wurde modellhaft für das Dekanat Stadt ein

zweijähriges Projekt in Kooperation mit dem Dekanat und

der EFH konzipiert, um Möglichkeiten der besseren

Zusammenarbeit von Kirchengemeinden und des

Diakonischen Werkes zu untersuchen. In diesem

Kontext finden auch drei Pilotprojekte im Schwerpunkt

Altenarbeit zur Vernetzung statt (Paul-Gerhardt-

Gemeinde, Martinsgemeinde und Eberstadt-Süd). In

Zukunft muss die inhaltliche Arbeit forciert werden,

weitere Verzahnungen könnten stattfinden und neue

Arbeitgebiete erschlossen werden.

Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Arbeitbereichen

der Wohnungslosenhilfe des DW Darmstadt-Dieburg

arbeiten an einer Konzeption als Träger für ein Projekt für

wohnungslose Frauen. Der Verein für Jugend- und

Erwachsenenhilfe (früher Mündelbetreuung), der im

Bereich des Betreuungsgesetztes arbeitet, wurde

personell erweitert. Auch in der Ausländerarbeit traten

Veränderungen ein. Die Griechenberatungsstelle wurde

zur Fachberatungsstelle für MigrantInnen. Diese bietet

modellhaft zusammen mit der Flüchtlingsberatungsstelle

des DW und den Fachberatungsstellen anderer

Wohlfahrtsverbände seit Frühjahr 1999 im Stadtteil

Kranichstein in städtischen Räumen eine Beratung für

Migrantenfamilien an. Ein gemeinsam erarbeitetes

Konzept für Familien- und Suchtberatung konnte auf

Grund von Sparmaßnahmen nicht fortgeführt werden. Die

Familienberatung (früher allgemeine Lebensberatung)

reduzierte sich aus finanziellen Gründen auf ein

Minimum. Dieser Arbeitsbereich, der einen Kernbereich

50 Jahre1960 - 2010

77

Page 81: Jahresbericht DW 2009

Diakonisches Werk DA-DI

Verwaltung und Beratungsdienste

Schwangerenberatung, ALB, Sucht,

TOA, Migration, Straffälligenhilfe

Zweifalltorweg 10

64293 Darmstadt

Telefon (06151) 9 26-0

Fax (06151) 9 26-100

[email protected]

www.diakonie-darmstadt.de

Wohn- und Übernachtungsheim

Zweifalltorweg 14 · 64293 Darmstadt

Telefon (06151) 92 6150 · Fax (06151) 92 6151

[email protected]

Fachberatungsstelle Teestube Konkret

Alicenstr. 29 · 64293 Darmstadt

Telefon (06151) 1515 01 · Fax (06151) 15 15 02

[email protected]

Frauenübergangswohnhaus

Otto-Röhm-Straße 26 · 64293 Darmstadt

Telefon (06151) 89 7313 · Fax (06151) 89 72 18

[email protected]

GWA Arheilgen Muckerhaus

Messeler Str. 112a · 64291 Darmstadt

Telefon (06151) 3746 45 · Fax (06151) 3716 34

[email protected]

Soziale Stadt

Stadtteilwerkstatt Kranichstein

Grundstr. 21 · 64289 Darmstadt

Telefon (06151) 9812 33 · Fax (06151) 9812 37

[email protected]

Soziale Stadt

Stadtteilwerkstatt Eberstadt

Kirnbergerstr. 11 · 64297 Eberstadt

Telefon (06151) 50 37 76 · Fax (06151) 50 37 78

[email protected]

Bahnhofsmission

Poststraße 14 · 64293 Darmstadt

Telefon (06151) 89 61 25

[email protected]

Scentral - Drogenhilfe Darmstadt

Bismarckstr. 3 · 64293 Darmstadt

Telefon (06151) 3 60 53 38 · Fax (06151) 3 60 53 26

[email protected]

Betreutes Wohnen

Zweifalltorweg 14 · 64293 Darmstadt

Telefon (06151) 3746 45 · Fax (06151) 3716 34

[email protected]

Außenstelle Groß-Umstadt

ALB, Schwangerenberatung, Jugendberufshilfe

Realschulstr. 7 · 64823 Groß-Umstadt

Telefon (06078) 789 56 46 · Fax (06078) 7 89 4029

[email protected]

Gemeinwesenarbeit

Pallaswiesenviertel

Kirschenallee 180 · 64293 Darmstadt

Telefon (06151) 89 57 27

[email protected]