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Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Jahresbericht 2011 Abteilung Weinbau

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Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

Jahresbericht 2011

Abteilung Weinbau

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Abteilung Weinbau

Zur Lage der Fränkischen Weinwirtschaft:

Das bestimmende Ereignis des Jahres 2011 war für die Fränkische Weinwirtschaft ohne Zweifel der

kontinentale Kaltluftvorstoß aus Nordost in den frühen Morgenstunden des 4. Mai 2011, der zu

massiven Frostschäden bei den Reben führte. Dieses Schadensereignis, der „Nacht des Grauens“ wie

die Süddeutsche Zeitung schrieb, war auch mit klassischen Frostschäden im Zeitraum der sog.

„Eisheiligen“, wie sie zuletzt im Jahr 1981, also genau 30 Jahre vorher aufgetreten waren, nicht zu

vergleichen. Ein um drei Wochen früherer Vegetationsbeginn führte zu einem ungewöhnlich

frühzeitigen Austrieb, mit der Folge, dass die Triebe der Reben bereits weit entwickelt waren. Somit

wurden neben dem Haupttrieb auch die Beiaugen, insbesondere bei den frühen Sorten Müller-

Thurgau und Bacchus stark in Mitleidenschaft gezogen. Ungewöhnlich war auch der topografische

Schädigungsgrad. So blieben klassische „Frostlagen“ in Hangfusslagen vielfach verschont, wogegen

gute und mittlere Lagen starke Schäden zu verzeichnen hatten. Je nachdem wie die Strömung der

Kaltluft gehindert und ungehindert in die Lagen einfließen konnte kam es zu unterschiedlichen

Schädigungen. Dies konnte auch in größeren räumlichen Zusammenhang beobachtet werden. So

blieben die Rebflächen am Steigerwald, mit bis zu 350 m immerhin der höchstgelegene Weinbau

Frankens, bis auf kleinere Ausnahmen vom Frost verschont. Die nach Osten ansteigende Höhenlage

mit seiner Bewaldung hat wohl den Vorstoß der kalten polaren Luft doch in größerem Maße

abgehalten, während von den Fränkischen Platten, also den landwirtschaftlich genutzten

Verebnungs- und Gäuflächen die Kaltluft ungehindert in das Maintal abfließen konnte.

3 Wochen Vegetationsvorsprung am 3. Mai 2011 Frostschaden am 4. Mai 2011

Zu diesem Zeitpunkt wurde von einem Gesamtschaden für das Gebiet von bis zu 60 % ausgegangen.

Manche Regionen und einzelne Gemeinden wie das Taubertal, Sommerach, Sulzfeld und

Sommerhausen wurden jedoch bis zu 80 % geschädigt. Nach der ohnehin schon geringen Ernte im

Jahr 2010 wurde für die weitere Entwicklung der Betriebe und das Gebiet Frankens das Schlimmste

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befürchtet. Gerade für jüngere Betriebsleiter, die bisher keinerlei Erfahrung mit derartigen

Frostschäden gemacht hatten, kam dieser Schaden einem Keulenschlag gleich. Dachten doch alle,

dass Ereignisse dieser Art durch den Klimawandel in Franken wohl nicht mehr vorkommen würden.

Neben der direkten wirtschaftlichen Schädigung durch den Minderertrag, einige Betriebe konnten

dann wirklich nur 15 bis 25 hl/ha ernten, wurde auch der Verlust von Vertriebspartnern bzw. Kunden

befürchtet, die durch die großen Qualitätsanstrengungen und das kreative Marketing der letzten

Jahre für den Frankenwein erst zurück gewonnen wurden. Der globale Weinmarkt bietet heute

weltweit genügend Alternativen, so dass mangels Frankenwein leicht zu anderen Weinregionen

abgewandert werden kann. Auch diese Tatsache ist eine vollkommen andere als in den 70iger und

80iger Jahren. Damals konnte durch massive Preiserhöhungen zumindest ein Teil des Schadens

kompensiert werden.

Dass der nach der Ernte 2011 ermittelte Schaden dann glücklicherweise nur bei 30 % zum sonst

üblichen Gebietsdurchschnitt Frankens lag, ist wie das Frostereignis ebenso dem Klimawandel

geschuldet. Die außergewöhnliche Witterung ab Mitte August bis in den Oktober 2011 hinein, ließ

auch die nachgewachsenen Trauben der erfrorenen Triebe oder der neuen Triebe ausreifen, so dass

eine 2. Ernte mit sehr guter Qualität noch möglich war. Insgesamt lag das Ernteergebnis sogar noch

leicht über dem Ergebnis des Jahrgangs 2010. Dennoch blieben in den sehr stark geschädigten

Regionen und den davon betroffenen Betrieben, die wirtschaftlichen Schäden bestehen, so dass in

diesen Fällen die Einführung eines Förderprogramms zur Abmilderung der größten Härten und zur

Sicherung der Liquidität durchaus gerechtfertigt erschien. Dieses wurde dann auch 2011 im Zuge der

Verhandlungen zum Nachtragshaushalt noch im Herbst beschlossen und konnte zügig im Frühjahr

2012 umgesetzt werden.

Nach der geringen Ernte 2010 führte die nun ebenfalls geringe Erntemenge des Jahrgangs 2011 zu

einem deutlichen Rückgang der Investitionsbereitschaft der Betriebe. Konnten im Vorjahr 2010 noch

über 100 Bau- und Betriebsberatungen für investitionswillige Betriebe der Weinwirtschaft

durchgeführt werden, sind diese im Jahr 2011 regelrecht eingebrochen. Auch andere strategisch

relevante Themen, wie der Bereich Nachhaltigkeit im Weinbau konnten nur auf administrativer

Ebene vorangetrieben werden, da Winzerinnen und Winzer durch den Frostschaden auch mental

blockiert waren und den Kopf nicht frei bekommen haben.

Auch im Jahr 2011 verlief die Vermarktung von Frankenwein und der Weintourismus auf höchstem

Niveau und stieß Dank des optimalen Witterungsverlaufes bis in den November hinein teilweise die

Kapazitätsgrenzen der Anbieter. So verzeichnete das Fränkische Weinland mit einem Plus von 5,7 %

die höchsten Zuwachsraten des Freistaats Bayern. Diese Entwicklung kann auch durch spezifische

Teilbereiche des Weintourismus bestätigt werden. Mit über 5500 Führungen an denen über 85.000

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Gäste teilnahmen verzeichneten die Gästeführer Weinerlebnis Franken ein Rekordergebnis seit

ihrem Bestehen. Die große Dynamik und die positive Entwicklung des Weintourismus in Franken sind

daher weiter ungebrochen.

Im Bereich der Rebsortenentwicklung lässt sich mittlerweile ein kontinuierlicher, der Markt-

entwicklung aber gut angepasster Trend feststellen. Die moderate Konsolidierung bei den roten

Rebsorten hält unvermindert an, so dass Franken mit den zwei Leitrebsorten Spätburgunder und

Domina mittelfristig ein eigenes Rotweinprofil bei einem Gesamtanteil an den Rebsorten von ca. 15

% erreichen wird. Dies dürfte auch für ein Weißweingebiet eine leicht zu vermarktende Menge an

Rotweinen sein. Parallel dazu wird der Profilierung Frankens mit seiner „Rebsortenidentität Silvaner“

dadurch Rechnung getragen, dass der Anbau um jährlich zwischen 25 und 30 ha ansteigt, die

Rebsorte Müller-Thurgau aber weiterhin sukzessive abnimmt. In den nächsten Jahren könnte damit

der Silvaner auch auf die Fläche bezogen, zur Leitrebsorte Frankens werden. Diese Entwicklung wird

nicht nur ausschließlich durch die Marktentwicklung vorangetrieben, vielmehr erweist sich die

Rebsorte Silvaner auch als der Gewinner des Klimawandels schlechthin. Seine gute Robustheit im

Herbst gegenüber Niederschlägen und Fäulnis, oder das erste jetzt so richtig deutlich werdende hohe

Qualitätsniveau der Silvanerweine belegen diese Entwicklung eindrucksvoll.

Schwerpunkte der Abteilung Weinbau 2011:

Nach wie vor ist die Neuausrichtung des Weinbaus und der Kellerwirtschaft ein Schwerpunkt

innerhalb der Abteilung Weinbau. Die Rebfläche konnte mittlerweile auf 21 ha, davon 5 ha Brache

eingestellt werden. Die Umstrukturierung gemäß den einzelnen Versuchsschwerpunkten auf den

jeweiligen Standorten wird in einem Umfang von 1,5 bis 2,0 ha Rebfläche jährlich weiter

vorangetrieben. Am Scharlachberg steht in 2012 eine größere Fläche für eine Querterrassierung in

einer Steillage an. Für den Bereich der Kellerwirtschaft und Oenologie wurden die Planungen für die

Einrichtung eines Sensorikzentrums konkretisiert. Zudem wurde die technische Modernisierung der

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Traubenannahme und des Ausbaus der Versuchsweine im Lehr- und Versuchskeller geplant sowie

deren Finanzbedarf ermittelt.

Im Bereich der Fachveranstaltungen wurden in 2011 neben den regelmäßigen Gebiets-

versammlungen und Fachseminaren in Bereich des Weinbaus und der Kellerwirtschaft (siehe

Berichte der Sachgebiete) folgende Schwerpunkt-Veranstaltungen durchgeführt:

Festakt Franken- Wein.Schöner.Land (ca. 200 Teilnehmer)

Veitshöchheimer Weinbautage/Fränkische Weinwirtschaftstage (ca. 500 Teilnehmer)

5 European Wine Championship (22 Teams aus 10 Ländern)

4. Internationales Weintourismussymposium (ca. 300 Teilnehmer)

Steillagenfachtagung in Erlenbach am Main (ca. 150 Teilnehmer)

Im Bereich der Beratungs- und Forschungstätigkeit und des Förderungsvollzuges können folgende

Projekte und Vorhaben von besonderer Bedeutung angeführt werden:

Projektskizze zur Entwicklung eines neuen Bocksbeuteldesigns unter Berücksichtigung eines

CO2- reduzierten Herstellungsprozesses: Gemeinsam mit dem renommierten

Produktdesigner Peter Schmidt, Hamburg (Jil Sander, Boss, Joop, Apolinaris etc.) wurden

erste Muster eines neuen Bocksbeuteldesigns entwickelt. Mit den Glashütten wird derzeit

die technische Umsetzung geprüft.

„terroir f“- die magischen Orte des Fränkischen Weins: Für drei Standorte (Iphofen,

Escherndorf, Würzburg) wurden gemeinsam mit dem verantwortlichen Planungsbüro die

Entwürfe konkretisiert. Die Fertigstellung ist für 2012 vorgesehen. Damit wird das Fränkische

Weintourismuskonzept Franken-Wein.Schöner.Land im Bereich der Kulturlandschaft Wein

um eine weitere innovative Facette bereichert.

Entwürfe „terroir f für die Standorte Iphofen, Julius Echter Berg und Escherndorf; Escherndorfer Lump, Fertigstellung 2012

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Mit der Zulassung durch das Bundessortenamt in 2011 können ab 2012 nach langer

Selektionsarbeit die ersten neuen Silvanerklone der LWG der Fränkischen Weiwirtschaft zur

Verfügung gestellt werden.

Vinothekenkonzept Franken: Nach wie vor ist das Interesse an der Einrichtung von

Vinotheken in Franken ungebrochen. Zunehmend setzten sich auch Privatpersonen mit

dieser Vermarktungseinrichtung auseinander. An den Standorten Bad Kissingen,

Randersacker, Aschaffenburg und Würzburg wurden erste Raum- und Funktionspläne

erstellt. Randersacker findet sich in der Umsetzung und dürfte 2012 fertiggestellt werden.

Für Sommerhausen ist ein weiteres Projekt angedacht.

Investive Förderung und Förderung der Umstrukturierung: Bei der Investiven Förderung

konnte die zeitaufwändige Rechnungsprüfung des Rechnungsprüfungsamtes Würzburg für

30 geprüfte Fälle abgeschlossen werden. In einigen Fällen mussten Rückforderungen der

geleisteten Förderung eingeleitet werden. Bei der Förderung der Umstrukturierung von

Rebflächen kam es wegen des Frostschadens zu einer enormen Antragsflut, die zu einer

großen Arbeitsbelastung führte.

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Sachgebiet Weinbau- und Qualitätsmanagement

Weinbauliche Versuche 2011

Das Versuchsjahr 2011 war geprägt von den Spätfrostereignissen am 04. Mai 2011. Bei Temperatu-

ren von bis zu -4° C wurden vor allem die Rebflächen an den Versuchsstandorten Marktheidenfeld,

Himmelstadt, Thüngersheim (Ravensburg) und Veitshöchheim erheblich geschädigt. Wie schon im

Jahr 2010 mussten deshalb die vorgesehen Versuche deutlich verkleinert oder an einen anderen

Standort verlegt werden bzw. konnten gar nicht durchgeführt werden.

Die Versuchsschwerpunkte des Sachgebietes Weinbau- und Qualitätsmanagement lagen im Ver-

suchsjahr 2011 auf den Gebieten Klimaveränderung, Erziehungssysteme, Ertrags- und Blattmanage-

ment, Sorten- Klonen- und Unterlagenprüfung sowie nachhaltiger und ökologischer Weinbau. Im Jahr

2011 wurde eine zweite Rebfläche (Müller-Thurgau) am Thüngersheimer Scharlachberg nach den

Richtlinien des ökologischen Weinbaus bewirtschaftet.

Erhaltungszüchtung und Klonenselektion

Ertragsreben – Erhaltungszüchtung

Die Bayerische Landesanstalt ist Erhaltungszüchter für derzeit 12 Klone verschiedener Hauptrebsor-

ten. Die drei neuen Silvaner Klone Wü 9929; Wü 0115 und Wü 0318 sind inzwischen durch das Bun-

dessortenamt geprüft und im Blatt für Sortenwesen veröffentlicht und somit zugelassen.

Aus den erstellten virusgetesteten Vermehrungsanlagen mit Würzburger Klonen wurden im

Berichtsjahr 2011 insgesamt 8660 Edelreisruten zur Erstellung von weiteren Vermehrungs- und

Ertragsanlagen geschnitten. Das Edelreismaterial wurde vorrangig an die Mitgliedsbetriebe der

Erzeugergemeinschaft der Fränkischen Rebenpflanzguterzeuger (EZG) zur Vermehrung abgegeben.

Durch die Abgabe der Nutzungsrechte an den Würzburger Sorten an die EZG ist diese vertraglich

verpflichtet, entsprechende Vermehrungsanlagen zu erstellen um den Pflanzgutbedarf der Winzer-

schaft sicher zu stellen.

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Ein Teil der Vorstufenanlage musste in 2011 erstmalig auf Virusbefall nachgetestet werden. Dabei

wurde in 7 Proben ein Virusbefall festgestellt.

Sämlings- und Sortenprüfung

Im Berichtszeitraum wurden die Sämlingsprüfungen sowie die Vor- und Zwischenprüfungen abge-

schlossen. Aus der Vorprüfung wurden 2 Sämlinge ausgelesen, die weitergeführt werden. Die Säm-

lingsquartiere wurden abschließend zur Rodung frei gegeben. Somit stehen derzeit 14 Sämlinge mit

176 Stock in der Vorprüfung, 12 Sämlinge mit 303 Stock in der Zwischenprüfung und 2 Sämlinge (Wü

86-10-167 und Wü 83-6-8) mit 124 Stock in der Hauptprüfung und werden zusätzlich im Rahmen

züchterischer Vergleichspflanzungen in verschiedenen deutschen Anbaugebieten geprüft.

Unterlagen

Die Würzburger Sorten SO 4 und 5 BB und deren Klone stehen ebenfalls als Vorstufe am Würzburger

Pfaffenberg. Hieraus konnten 6170 veredlungsfähige Unterlagen für die Vermehrung gewonnen

werden. Die beiden Neuzüchtungen Wü B 62-20-40 und Wü B 62-20-192 stehen mit 40 bzw. 22 Stock

in der Zuchtstufe naV am Pfaffenberg, sowie in 15 weiteren Adaptionsversuchen über das Fränkische

Anbaugebiet verteilt. Somit stehen zurzeit noch insgesamt 297 Unterlagsreben am Würzburger

Pfaffenberg. Die 13 über das fränkische Anbaugebiet verteilten Unterlagenadaptionsversuche wur-

den aufgrund der Maifrostereignisse eingestellt. Die erhobenen Daten in den einzelnen Versuchen

werden nun aufgearbeitet, verrechnet und entsprechend veröffentlicht.

Sorten- und Klonenprüfung

Klonenselektion, Erhaltung genetischer Ressourcen und autochthone Sorten

Drei neue virusfreie Silvanerklone wurden 2011 in einem alten fränkischen Weinberg selektioniert

und für die Vorprüfung eingeplant. Fünf aussichtsreiche Silvanerklone aus der Vorprüfung werden in

die Zwischenprüfung überführt. Von weiteren fränkischen Sorten wurden 2 Müller Thurgau-Klone, 1

Riesling-Klon, 1 Domina-Klon und 2 Klone vom Bukettsilvaner für die Zwischenprüfung ausgewählt.

Von 26 Silvanerklonen in Vor- bzw. Zwischenprüfung konnten Versuchsweine ausgebaut werden. Der

Weinausbau erfolgte zum erstenmal mit gutem Erfolg auch bei den autochthonen Sorten Adelfrän-

kisch, Hartschwarz, Bukettsilvaner und Pinot rouge. Die spätreifende von Sebastian Englerth gezüch-

tete Rebsorte „Bouquetrebe“ wurde 2010 als Versuchswein ausgebaut. Diese sehr interessante,

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säurestarke Sorte kann bei weiterer Klimaerwärmung Vorteile bringen. Sie wird nun vermehrt und in

einer ersten Praxispflanzung in Sommerhausen getestet.

Standortveredlung

Von der neuen pilzwiderstandsfähigen Rebsorte „Cabernet blanc“ konnten ca. 100 Stock erfolgreich

auf vorhandene Rebstöcke mit der Methode „Edelreisholz auf grünem Trieb“ aufgepfropft werden.

Damit kann für 2012 bzw. 2013 eine größere Weinmenge für kellerwirtschaftliche Versuche dieser

interessanten Sorte geerntet werden.

Tafeltrauben – Sortenprüfung

Der starke Spätfrost am 4. Mai 2011 hatte die Tafeltrauben-Versuchsanlage am Standort Stutel zu

70% geschädigt. Im übrigen Bayern sind die Tafeltraubenanlagen bis zu 90 % erfroren. Dies hat die

Expansion des Tafeltraubenanbaues etwas gehemmt – geplante Neupflanzungen in der Praxis wur-

den nicht ausgeführt. Um zielführende Sortenempfehlungen für heimische Tafeltrauben zu errei-

chen, wurde der Tafeltraubenversuch im Stutel so umgebaut, dass nun ganze Zeilen von den erfolgs-

versprechenden kernlosen und kernarmen Sorten vorhanden sind. Der Versuch wurde in 2/3 konven-

tioneller Anbau (KIP) und 1/3 Ökoanbau aufgeteilt. Von der Firma Wagner Whailex-Tafeltrauben-

Schutznetz-Systeme sind 4 Prototypen von neuartigen Tafeltrauben-Schutznetz-Systemen installiert

worden. Das erste Prüfungsjahr dieser Schutznetzsysteme war sehr erfolgsversprechend. Die Netze

halten Hagel, Schadvögel, einen Großteil der Wespen und einen Teil der Niederschläge von den

Tafeltrauben fern. Bei der Sorte Muscat Bleu konnten unter dem schwarzen Hagelschutznetz sehr

gute Qualitäten geerntet werden. Durch die Schutznetzsysteme wird ein relativ hoher Schutz der

Tafeltrauben erreicht. Weitere Vorteile gegenüber der kompletten Überdachung der Tafeltrauben-

anlage sind die Sturmsicherheit und die geringeren Kosten. Zur weiteren Optimierung wurde von

Weinbautechniker Josef Engelhart ein Erziehungssystem entwickelt (Abb. 1), welches nun versuchs-

weise installiert wurde und in den kommenden Jahren mit anderen Systemen verglichen wird.

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Abb.1: Engelhart-Erziehungssystem für Tafeltraubenanbau mit Whailex-Schutznetz-System

Neue Würzburger Silvanerklone der LWG beim Bundessortenamt eingetragen

Die drei neuen Würzburger Silvanerklone der LWG „Grüner Silvaner Wü 9929“, „Grüner Silvaner Wü

0115“ und „Grüner Silvaner Wü 0318“ wurden 2011 beim Bundessortenamt eingetragen und können

über den normalen Rebenverkehr bezogen werden. Seit 1999 selektiert die Abteilung Weinbau der

LWG aus alten fränkischen Weinbergen Silvaner, die eine lockerbeerige Traubenstruktur aufweisen.

Die ersten aussichtsreichen Klone aus dieser Sammlung sind nunmehr der Praxis zugänglich:

Silvaner Wü 9929 ist ein verbesserter ertragssicherer Klon mit etwas lockerer Traubenstruktur. Der

Ertrag liegt etwa 20% unter dem altbewährten ertragssicheren Klon Wü 92. Der Zucker- und Gesamt-

säuregehalt liegt minimal höher (Tab. 1). Dieser Klon ist prädestiniert für die Erzeugung von Kabinett-

und Spätleseweinen und für Traubenerzeuger geeignet.

Silvaner Wü 0115 ist ein sogenannter „Premiumklon“ mit grüngelben Beeren und einem deutlich

reduziertem Ertrag. Der Ertrag liegt bei ca. 75 kg/Ar (Tab. 1) bei einem Anschnitt von 3,5 Augen/m²

ohne Ausdünnungsmaßnahmen. Die Trauben sind kleiner und sehr lockerbeerig mit etwas kleineren

Beeren als die ertragssicheren Klone. Der Zucker- und Gesamtsäuregehalt liegt leicht höher als bei

den Standardklonen. Der Klon ist etwas schwächer im Wuchs als alle anderen Silvaner.

Silvaner Wü 0318 ist ebenfalls ein „Premiumklon“ mit den gleichen Eigenschaften wie Silvaner Wü

0115, aber mit späterer Reife und deutlich erhöhter Gesamtsäure (Tab. 1) bei einem normalen kräfti-

gen Wuchs.

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Diese neuen Silvanerklone bringen den Winzern zwei wesentliche Vorteile:

1. Es sind keine Ausdünnungsmaßnahmen nötig.

2. Die Trauben sind weniger anfällig für Botrytis.

Klon Ertrag kg/Ar Mostgewicht °Oe Mostsäure g/l

Silvaner Wü 92 113,9 98,8 7,05

Silvaner Wü 9929 99,9 99,7 7,35

Silvaner Wü 0115 74,3 102,2 7,50

Silvaner Wü 0318 75,7 95,0 9,25

Tab. 1: Vergleich der Leistungsdaten von 7 Ertragsjahren bzw. 5 Jahren bei Silvaner Wü 0318, Standort: Würzburger Pfaffenberg, Anschnitt: 3,5 Augen/m², ohne Ausdünnungsmaßnahmen

Die Weine der neuen Würzburger Silvanerklone probieren sich im Vergleich zu den Standardklonen

sehr fruchtig (Abb. 2). Die Premiumklone bringen deutlich mehr „gelbe Aromen“ wie Honig, Birne

und Quitte in den Wein mit mehr Harmonie, einem besseren Gesamteindruck und gesteigerten

Mundgefühl/Körper. Die „grünen Aromen“ wie grüner Apfel oder Gras/vegetativ sind reduziert.

Abb. 2: Spinnennetzdiagramm der wichtigsten Weinaromen von Silvaner:Die „gelben Aromen“ sind bei Silvaner Wü 0318 deutlich höher als bei Silvaner Wü 92

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

6,00

7,00Birne

Quitte

reiferApfel

grünerApfel

Stachelbeere

Gras /vegetativ

Heu

Honig

mineralisch / erdig

Gesamteindruck,

Geschma…

Körper,Mundgefü

hl

Zusammenspiel,

Harmonie

SilvanerWü 0318

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Die Vermehrungsanlagen für die neuen Silvanerklone befinden sich noch im Aufbau. Die LWG

schätzt, dass ab dem Aufwuchs 2012 genügend Edelreiser für die Praxis zur Verfügung stehen.

Pflanzgut kann somit für die Pflanzung 2014 bei den Mitgliedern der Erzeugergemeinschaft

fränkischer Rebpflanzguterzeuger bezogen werden.

Prüfung von Rotweinsorten im Keuper/Steigerwaldgebiet (Handthal)

Der bestehende Versuch zur Prüfung der weinbaulichen, qualitativen und sensorischen Eigenschaf-

ten von neuen Rotweinrebsorten in der Lage Handthaler Stollberg unter den klimatischen und geolo-

gischen Bedingungen des Steigerwaldgebietes wurde mit der Ernte 2011 abgeschlossen. Die

Besonderheit des Steigerwaldgebietes liegt in seiner Lage über NN (270-370) und seiner geologischen

Formation mit dem Keuper als Bodenauflage.

Beim Keuper handelt es sich um einen mäßig trockenen bis trockenen Boden der ein geringes bis

sehr gutes Wasserspeichervermögen besitzt. Er erwärmt sich nur langsam, besitzt aber eine gute

Wärmespeicherung und hat eine hohe Wärmeabstrahlung. Die Böden weisen einen geringen bis

mittleren Steinanteil auf. Der pH-Wert liegt zwischen 7,0 – 7,4. Das Steigerwaldgebiet wurde von den

Spätfrösten im Mai weitgehend verschont, so dass „normale“ Bedingungen vorlagen. Einzig der

Gefahr des Roten Brenners, welcher im Gebiet stark verbreitet ist, musste mit zwei Aus-

triebsspritzungen begegnet werden. Der Austrieb der pilzfesten Rebsorte Rondo war bereits am 8.

April, am 24. Mai begann die Blüte und am 06 Juni war sie bereits beendet. Mit einer Verzögerung

von 3-6 Tagen trifft dies auch für die anderen Sorten zu.

Günstige Witterungsbedingungen während es Sommers führten dazu, das Trauben von bester Güte

und Qualität heranwuchsen und bereits am 13. September mit der Ernte der Sorten Acolon, Caber-

net Dorsa und Rondo begonnen werden konnte (Tab. 2). Die Erträge lagen bei allen Sorten deutlich

über dem langjährigen Durchschnitt. Die Mostgewichte entsprachen bei den Sorten Acolon, Cab.

Dorsa und Rondo in etwa dem Durchschnitt, während Regent, Rathay und Roesler deutlich bis sehr

deutlich darüber lagen. Die Mostsäurewerte bewegten sich zwischen 5,3 – 5,7 g/l im optimalen Rot-

weinbereich. Einzig die pilzwiderstandsfähige Sorte Roesler fällt durch ein sehr hohes Mostgewicht

von 114 °Oe und 7,6 g/l Mostsäure auf (Tab. 2).

Dies deckt sich auch mit den Werten der zurückliegenden Jahre, wo die Sorte immer hohe Mostge-

wichte, aber auch hohe Mostsäurewerte erzielte. Die Weine, welche eine hohe Farbdichte auf-

weisen, wurden oft als fruchtig, dropsig, mit beerigen Aromen aber auch gerbstoffbetont, grün und

säurebetont bezeichnet. Ähnlich verhält es sich mit der Rebsorte Rathay deren Weine oft als schlank,

grasig, gerbig und fremd bezeichnet wurden.

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Durchschnitt

Sorte 2004 - 2011

Anzahl 8 Jahre

Lese- Ertrag Qual. Säure PH- Botrytis Ertrag Qual. Säure

tag kg/Ar Öchsle g/l Wert % kg/Ar Öchsle g/l

Acolon 13.09. 149,3 88 5,7 3,39 2 106,3 88,4 7,5 14

Cab. Dorsa 13.09. 150,1 87 5,3 3,42 2 114,1 88,3 7,1 13

Regent 22.09. 121,8 98 5,5 3,67 3 97,5 91,8 6,3 11

Rathay 29.09. 127,2 93 5,5 3,57 2 99,0 82,0 8,0 12

Roesler 05.10. 119,0 114 7,6 3,25 2 108,1 95,4 9,3 11

Rondo 13.09. 161,2 85 5,2 3,38 - 88,4 89,9 8,1 9

Jahrgang

2011

2,04

2,19

2,21

2,28

2,34

Alle Verkostungen

∑Ø

DLG-Zahl

2,17

Tabelle 2: Ergebnisse der Sortenprüfung von bereits etablierten älteren und neuen pilzwiderstands fähigen Rotweinsorten am Standort Handthal im Mittel von 8 Jahren.

Der Rondo ist durch seine frühe Reife, der dünnen Beerenhaut und den dicht gedrängten Trauben

sehr anfällig für Wespen- und Insektenfraß und infolge dessen auch für den Befall mit flüchtiger

Säure. Die Weine werden als fruchtig, exotisch, fremd, unreif, mit pflanzlicher Note, vegetativ und

gerbig bezeichnet. Bedingt durch die rel. hohen Säurewerte und den hohen Gerbstoffgehalt erschei-

nen die vorgenannten Sorten den Verkostern unharmonisch, adstringierend und fremd. Dies ist bei

den Sorten Acolon, Cabernet Dorsa und Regent nicht der Fall. Alle Sorten besitzen eine ausge-

zeichnete Farbdichte. Der Gerbstoff, der auch hier vorhanden ist, fügt sich harmonisch in das

gesamte Geschmacksbild der Weine ein. Während bei Acolon und Cabernet Dorsa mehr die fruchti-

gen Kirsch- und Beerenaromen, teilweise auch Paprikanoten, vorhanden sind, präsentiert sich der

Regent oft mit Brombeer- und Cassisaromen und einem würzigen, manchmal auch pflaumigen,

marmeladigen Geschmack. Alle Weine wirken jedoch, aufgrund ihrer harmonischen Säure- und Gerb-

stoffstruktur sehr ausgeglichen, weich, samtig und mild.

Die Prüfung von Rotweinsorten im Keupergebiet hat gezeigt das hier gute Rotweinqualitäten erzeugt

werden können. Wichtig erscheint es bei der Auswahl der Sorten auf eine mittlere Reifezeit zu ach-

ten und Sorten zu wählen die von Haus aus geringere Säurewerte aufweisen.

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Erziehungssysteme und Qualitätsmanagement

Nawu – Naturwuchs im Spalier

Im Jahr 2011 wurde mit dem „ Naturwuchs im Spalier“ eine neue arbeitsextensive Erziehungsform

mit ins Versuchsprogramm genommen. Bei dieser Naturwuchsvariante bleiben der Standraum und

der schon bestehende Drahtrahmen erhalten. Die arbeitsintensiven Handarbeiten wie Rebschnitt,

Biegen und Heften entfallen. Erforderlich sind zwei Heftpaare. Diese wurden, in Abständen von ca. 3

Metern, mit Metallklammern versehen um die Triebe zwischen den Heftpaaren zu fixieren. Durch

diese notwendige Maßnahme wird verhindert, dass die Triebe durch die Traubenlast nach unten aus

dem Drahtrahmen herausrutschen. Desweiteren wurden die Heftnägel bei den Holzpfählen ganz in

den Pfahl geschlagen um ein Rutschen der Laubwand zu verhindern. Trotz des verheerenden Spät-

frostes im Mai wurden bei der Bonitur Ende Juni 71 Trauben/Stock gezählt. Eine Teilentfruchtung war

deshalb unbedingt notwendig (Tab. 3). Die maschinelle Ausdünnung wurde mit einem Trauben-

vollernter am 27.07. durchgeführt.

Kurzbezeichnung Datum Maßnahme

Lese Oe Sre. Kg/Stock Kg/ar GN mg/l

Prolin mg/l

Arginin mg/l

FAN

KONTROLLE 18.10. 93 5,7 3,7 142 401 150 423 304

Nawu ohne TE 18.10. 64 6,4 8,5 325 280 10 250 228

NAWU TE SZ 350 27.07. 18.10. 89 5,8 4,1 155 314 95 278 233

NAWU TE SZ 365 27.07. 18.10. 93 5,5 2,7 102 276 138 247 217

Tab. 3: Silvaner – Himmelstadter Kelter, 2,00 x 1,30 mtr. Standraum (NAWU = Naturwuchs im Spalier; TE = Teilentfruchtung mit Vollernter; SZ = Schwingzahl)

Ohne Teilentfruchtung wurde in der Kontrollparzelle ein Ertrag von 325 kg/ar mit 64° Oe erzielt. Bei

der maschinellen Teilentfruchtung zeigte sich jedoch, dass das Ergebnis in Abhängigkeit von der

Einstellung der Maschine (Schwingungen /min + km/h) das Ertragsniveau und auch die Qualität des

Traubengutes stark beeinflusste.

Trotz des gewöhnungsbedürftigen Aussehens der Laubwand nach der Teilentfruchtung konnte 2011

ein befriedigendes Versuchsergebnis erzielt werden. Unter Berücksichtigung des stark reduzierten

Arbeitsaufwandes auf insgesamt ca. 50 Akh/ha stellt diese Form einer Teilflächenbewirtschaftung für

das Basic - Weinsegment eine kostensparende Möglichkeit dar. Das Interesse der fränkischen

Winzerschaft an dieser neuen Erziehungsform ist groß. Deswegen sollen die Untersuchungen zu

diesem neuen Erziehungssystem intensiviert werden. Im speziellen soll der Bereich Teilentfruchtung

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(Zeitpunkt, Maschinen) sowie die Eignung verschiedener Sorten noch intensiver untersucht werden.

Eine finanzielle Unterstützung des Projektes seitens des ATW wurde zugesichert.

Naturwuchs/ Minimalschnitt - Weitraum

In der 2007/2008 auf Minimalschnitt umgestellten Silvaneranlage (Standraum 4.00 x 1.30 m, es

wurde eine Zeile gerodet) konnten im Jahr 2011 neue Erfahrungen mit verschiedenen Schnittvarian-

ten gesammelt werden. Ende Oktober 2010 wurde ein maschineller Schnitt durchgeführt (überhän-

gende Triebe wurden mit einem Laubschneider gekürzt – 2Sh/ha). Nach dem Frostereignis und der

Triebeinkürzung konnte auf eine maschinelle Teilentfruchtung verzichtet werden.

Das Lesegut war gesund und hochreif, die Variante „ohne Herbstschnitt“ mit einem Ertrag von 137

kg/ar und 88° Oe erzielte ein erfreulich gutes Ergebnis (Tab. 4).

5.10. Ohne

Herbstschnitt Mit

Herbstschnitt Kontrolle-Spalier

Kg/ar 137 100 154

°Oe 88 96 92

Säure 6,2 6 6,5

Prolin 66 125 89

Arginin 230 265 321

FAN 193 226 257

GN Most 232 279 294 Tab. 4: Ergebnisse Minimalschnitt 2011, verschiedene Schnittvarianten

Ein Mostgewicht von 96° Oe (bei einem Ertrag von 100 kg/ar) konnte in den zurückliegenden Jahren

in unseren Minimalschnittanlagen noch nicht erreicht werden. Auch die restlichen Qualitätspara-

meter übertrafen die bisherigen Erfahrungen. Am 26.10.2011 wurde erneut eine Einkürzung der

Triebe mit dem Laubschneider durchgeführt, um die Auswirkungen eines Herbstschnittes auch im

Versuchsjahr 2012 zu untersuchen.

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Erste Ergebnisse: Sortenführung von Sauvignon blanc und Scheurebe

Sauvignon blanc

In der 2007 gepflanzten Anlage wurde 2011 mit der Versuchsführung begonnen. Da der Spätfrost im

Mai auch den Scharlachberg in Thüngersheim nicht ganz verschont hatte, musste die angedachte und

zum Teil schon durchgeführte Triebeinstellung von 4A/m² auf ca. 3A/m² korrigiert werden.

Stand-raum

Oe Säure [g/l]

Ertrag [kg/ar]

GN Prolin FAN

Lyra SO4 3,0 x 0,8 93 11,5 59 383 340 360

Standard SO4 2,0 x 1,2 94 11,1 68 314 263 276

Frühe Entblätterung SO4 2,0 x 1,0 90 12,4 48 399 287 372

Kurzstrecker SO4 2,0 x 1,0 87 13,2 59 431 263 398

Standard SO4 2,0 x 1,0 92 9,9 70 333 273 304

Unterlagenvergleich Fercal 2,0 x 1,0 89 10,8 44 317 242 294

Dichtpflanzung SO4 2,0 x 0,8 92 11,4 64 285 248 260

Dichtpflanzung 161-49 2,0 x 0,8 91 10,2 45 374 292 353

Tab. 5: Ernteergebnisse (Maischeprobe) Thüngersheimer Scharlach Sauvignon blanc – Lese am 14.09.11 (GN=Gesamt-N im Most, FAN=hefeverfügbarer N)

Um die für den Sauvignon blanc so typischen grünen Noten zu erreichen und somit den Interessen

der Oenologen Rechnung zu tragen, wurde die Lese früh terminiert. Das Lesegut war gesund und

wirkte vom Anblick (trotz der durchschnittlich 90° Oe) her eher unreif. Die Lyraerziehung übertraf bei

fast gleicher Oechslegraduierung in puncto Mostqualität die Standardvariante erheblich (z.B. Prolin

340:263). Allerdings ist die Lyra aus arbeitswirtschaftlicher Sicht nicht zu empfehlen (hoher Aufwand

für manuelle Heft- und Laubarbeiten), auch wenn sie die höchsten Prolinwerte (Tab. 5) aller Prüfglie-

der aufweist (Höherer Energieeintrag durch eine größere Blattfläche). Obwohl bei den Varianten mit

der Standweite (2,0 x 1,0 m) die Unterlage Fercal den geringsten Ertrag erbrachte, liegen die Mostin-

haltsstoffe im Vergleich zu den Vergleichsvarianten zurück. Die Variante „frühe Entblätterung“

konnte trotz eines geringeren Ertrages nicht die Mostqualität fördern (Tab. 5).

Scheurebe

Bei der Rebsorte Scheurebe wurde die Ernte an zwei verschiedenen Terminen durchgeführt. Auch bei

der Scheurebe waren die Mostinhaltsstoffe bei der Lyraerziehung deutlich höher als in der Spalierer-

ziehung (Abb. 3:).

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Abb. 3: Mostinhaltsstoffe bei der Rebsorte Scheurebe in den beiden Varianten Lyra- und Spaliererziehung

Die Scheurebe wurde an zwei verschiedenen Terminen geerntet. Nachfolgende Tabelle (Tab. 6) zeigt

auf, welcher Qualitätszuwachs nach 8 zusätzlichen Reifetagen möglich war.

VG Oe1 Oe2 Diff Pro1 Pro2 Diff FAN1 FAN2 Diff

Standard 94 102 8 323 513 190 202 235 33

Frü. Entblä 92 100 8 341 514 173 253 268 15

Kurzstrecker 93 102 9 352 558 206 228 261 33

Standard 94 103 9 368 539 171 216 233 17

Traubenteil. 93 103 10 358 589 231 213 258 45

Dichtpfla SO4 94 101 7 364 503 139 229 253 24

Dicht 161-49 91 99 8 406 538 132 270 264 - 6

Tab. 6: Einfluss des Erntezeitpunktes bei der Rebsorte Scheurebe auf die Mostinhaltsstoffe. Ernte am 27.09. und 05.10.2011

Versuche zur Reifeverzögerung bei der Rebsorte Silvaner

Im Zuge der Klimaveränderung hat sich in den letzten Jahren der Zeitpunkt von Austrieb, Blüte, Rei-

febeginn und Ernte ca. 10 – 14 Tage vordatiert. Warme Tages- und besonders warme Nachttempera-

turen begünstigen schon sehr früh die unerwünschte Fäulnis (Essigfliegen, Wespen, Penicillium). Um

einen Reifeverzögerungseffekt zu erzielen, wurde bei der Rebsorte Silvaner zur Veraison oberhalb

der Traubenzone eine Blattreduktion vorgenommen. Diese Maßnahme vermindert das Blatt –

Fruchtverhältnis (Verringerung der Assimilationsfläche) und soll so eine Reifeverzögerung bewirken.

Der Anschnitt bei beiden Varianten lag bei 4 Augen/m², die Blattreduktion erfolgte am 29. Juli 2011.

Die geringere Assimilationsfläche führte zu einem geringeren Energieeintrag und somit zu geringe-

rem Ertrag und Oechslegraden und niedrigeren Werten bei den Mostinhaltsstoffen (Tab. 7).

516

424 475

323

388 333 335

304

0

100

200

300

400

500

600

GN Prolin Arginin FAN

Lyra

Kontrolle

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Bez. Erntetag °Oe Säure g/l Kg/ar Botryt.>5% GN Prolin FAN

Kontrolle 5.10. 95 6,6 142 13 531 164 413

Bla.Reduktion 5.10. 90 6,9 128 9 496 127 434

Tab. 7: Einfluss der Reifeverzögerung durch eine verringerte Assimilationsfläche (Entblätterung oberhalb der Traubenzone) auf das Ernteergebnis bei der Rebsorte Silvaner

Bodenfruchtbarkeit, Rebenernährung und Düngung

Unterflurdüngung im Weinbau

Nachdem im Versuchsjahr 2010 aufgrund der erheblichen Frostschäden in der vorgesehen Versuchs-

anlage nicht wie geplant mit den Versuchen zu unserem ATW-Vorhaben begonnen werden konnte,

wurde versucht, hinsichtlich der Maschineneinstellung erste Erfahrungen zu sammeln. Hierzu wurde

ein Schichtengrubber der Firma Braun verwendet, der für diesen Zweck mit einem Saatgutkasten und

den entsprechenden Zuleitungen zu den Meißelscharen ausgestattet wurde. Aufgrund der Bauart

des Vorratsbehälters, ein umfunktionierter Saatgutbehälter, gab es vor allem Probleme hinsichtlich

der Dosierung des Düngers. So konnten die vorher durch Abdrehen ermittelten Ausbringmengen

unter Praxisbedingungen nicht erreicht werden. Dieses Problem wurde versucht, durch Einbau einer

schiefen Ebene im Behälter zu lösen. Hierdurch sollte erreicht werden, dass der Dünger besser zur

äußersten Dosiereinrichtung des Saatgutbehälters nachrutscht. Des Weiteren wurden Modifizie-

rungen an den Zuleitungen vom Saatgutkasten zum Meißelschar durchgeführt, um einen besseren

Durchfluss des Düngers zu erreichen und die Verstopfungsgefahr in den Leitungen zu verringern.

Das Problem der Verstopfungen, ausgelöst durch die Größe der Pellets, wurde mit dem Hersteller

besprochen. Für das Versuchsjahr 2011 wurde der MaltaflorSymbo K-Dünger in einer kleineren Korn-

größe zur Verfügung gestellt.

Im April 2011 wurde in der Lage Himmelstadter Kelter bei der Rebsorte Müller-Thurgau in den Vari-

anten Maltaflor bio fein, Maltaflor bio Symbo und Entec eine Stickstoffunterflurdüngung mit 30 kg

N/ha durchgeführt.

Auch im Versuchsjahr 2011 zeigte sich, dass die gewünschte Ausbringmenge bei den organischen

Düngern nicht erreicht werden konnte. Hier müssen noch weitere Überlegungen zur Ausgestaltung

des Vorratsbehälters gemacht werden. Die Verwendung des Entec Düngers hingegen bereitete keine

Probleme. Die gewünschte Ausbringmenge wurde mit den vorher ermittelten Einstellungen erreicht.

Durch das Spätfrostereignis am 4. Mai 2011 wurde die Rebanlage erheblich geschädigt, sodass auch

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im Jahr 2011 keine weiteren Ergebnisse zur Wirkung des Düngers auf den Ertrag, das Mostgewicht

und die Inhaltsstoffe festgestellt werden konnte.

Für das Versuchsjahr 2012 wird weiter an der Optimierung der Maschine, insbesondere des Vorrats-

behälter, gearbeitet. Zusätzlich wird von der Firma Clemens für das Versuchsjahr 2012 ein Gerät für

die Versuche bereitgestellt. Weiterhin wurde Gespräche mit verschiedenen Herstellern von Sägerä-

ten geführt um für 2012 Lösungen hinsichtlich der Dosierung des organischen Düngers zu erhalten.

Klimaforschung im Weinbaugebiet Franken

In der Diskussion über Klimawandel und Spätfrostgefährdung stellt sich für den fränkischen Weinbau

die Frage, in welchem Ausmaß die Region betroffen ist und welche standörtlichen Unterschiede ge-

geben sind.

Die Auswertung langjähriger Messreihen der Station Würzburg (Wetterwarte des Deutschen Wetter-

dienstes) belegt eine Erwärmung der Vegetationsperiode v.a. seit Mitte der 1980er Jahre. Der lang-

jährige Trend (1951-2010) ergibt ebenso wie der jüngere Trend (1981-2010) eine Gesamterwärmung

von +1.3K d.h. in den letzten 30 Jahren fand eine Verdopplung des Trends statt. Die Monate mit der

stärksten signifikanten Temperaturzunahme seit 1981 sind in Würzburg der April und der Juni mit

+2.5K bzw. +2.6K. Diese Erwärmung der Frühjahrsmonate mit früherem Rebaustrieb ist für die Spät-

frostgefährdung von entscheidender Bedeutung, ein wichtiges Kriterium im Hinblick auf die Wein-

baufähigkeit bzw. Wirtschaftlichkeit eines Standorts. Die absolute Anzahl der Frost- und Eistage in

Würzburg zeigt sich seit 1947 rückläufig, jedoch verschiebt sich der Eintrittstermin des letzten Spät-

frosts nicht gleichzeitig signifikant nach vorne. Im Fall einer weiteren Erwärmung mit sich verfrühen-

dem Austrieb könnte die Spätfrostgefährdung daher zunehmen. Durch die Vorverlegung der phäno-

logischen Phasen findet die Traubenreife unter wärmeren Bedingungen statt. Dies hat Auswirkungen

auf die Bildung von Beereninhaltsstoffen und somit den Charakter des Weines bzw. Sortenempfeh-

lungen.

Der Huglin-Index von Würzburg hat zwischen 1951 und 2010 um etwa 300 Gradtage zugenommen.

Auch hier fand in etwa eine Verdopplung des Trends in den letzten 30 Jahren statt. Die Temperatur-

summen sowie die Spätfrostgefährdung fränkischer Standorte zeigen z.T. große lokalklimatische

Unterschiede auf. Diesbezüglich ist die Bewertung der weinbaulichen Eignung von tiefgründigen

Lössstandorten (Gäuböden) relevant. Diese haben in den letzten Jahrzehnten von der allgemeinen

Erwärmung profitiert, so dass einige Standorte im Falle einer weiteren Erwärmung im Hinblick Tem-

peratursummen weinbaufähig werden könnten. Wärmesummenindizes und Mitteltemperaturen der

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Vegetationsperiode fallen in kühlen Jahren wie 2010 dann allerdings auch wieder besonders stark

ab. Kritisch zu beurteilen bleibt zudem die Frostgefährdung. Die untersuchten Ackerstandorte weisen

einen vergleichsweise hohen Betrag an Kältesummen auf. Aber auch zwischen Weinlagen zeigen sich

teils relativ große lokalklimatische Unterschiede. Hier sind insbesondere kühlere Weinbau-Randlagen

als gefährdeter einzustufen (Beispiel Frostereignis 4. Mai 2011, Abb. 1).

Die durchschnittliche Bodentemperatur der Monate April und Juni am Standort Würzburg zeigt eine

analoge Entwicklung zu der der Lufttemperatur. Seit 1981 hat sich die Bodentemperatur des April um

+2.9K und im Juni um +3.6K signifikant erhöht. Die Bodentemperatur des Wurzelraums im Frühjahr

ist ein Einflussfaktor für das Einsetzen des Saftflusses und späteren Austriebs. In Bezug auf das

Niederschlagsverhalten konnte für den Raum Würzburg keine spezifische Tendenz zu einer Zu- oder

Abnahme seit Messbeginn gefunden werden. Für das Ausmaß des Schadens sind nicht nur die

absoluten Minima, sondern insbesondere auch die Dauer eines Frostereignisses relevant (Orlandini

et al 2003).

Kältester Standort ist Ipsheim (375 m ü. M.), hier lag die Durchschnittstemperatur neun Stunden lang

deutlich unter dem Gefrierpunkt (bis knapp -4° C). Der Aischgrund zeichnet sich dadurch aus, dass

Kaltluft schlecht abgeführt wird und hohe Mächtigkeit erreichen kann. Auch Ramsthal und Röttingen,

eher Randlagen des Weinbaus, zeigen eine vergleichsweise lange Dauer an Froststunden. Nur gering

betroffen dagegen war beispielsweise Klingenberg am Untermain mit günstigem Terrassenklima.

Abb. 1 zeigt den Verlauf der Stundenmittelwerte der Temperatur vom 3.-4. Mai 2011 für verschiedene Messstandorte des Weinbaurings Franken

Abb.1

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Trockenstress - Bewässerung

Bei den vorhergesagten Klimaveränderungen ist mit einer zunehmenden Verbreitung von Tropfbe-

wässerungssystemen im deutschen Weinbau zu rechnen. Dabei wird ein wassersparendes Bewässe-

rungsmanagement für die nachhaltige Bewirtschaftung der Weinberge in Zukunft immer wichtiger

werden. Jedoch ist die genaue Ermittlung der örtlichen Bewässerungsbedürftigkeit aufgrund der teils

ergiebigen Sommerniederschläge qualitätsentscheidend. Dabei kommt dem richtigen Einsatzzeit-

punkt und der wirksamen Wassermenge die größte Bedeutung zu.

Einsatzzeitpunkt einer Zusatzbewässerung

Nach der Blüte findet in der Beere die sogenannte Zellteilungsphase statt. Eine gute Wasserversor-

gung der Rebe zu diesem Zeitpunkt wirkt sich positiv auf die Intensität der Zellteilung und der späte-

ren Zellgröße aus und hat somit direkten Einfluss auf das spätere Beerengewicht – bzw. den Trauben-

ertrag. Trockenstress kann die Intensität der Zellteilung verlangsamen und dadurch das spätere

Beerengewicht verringern.

Erst nach der Zellteilungsphase in den Beeren (ca. 30 Tage nach der Blüte) kann in anhaltenden Tro-

ckenphasen eine Zusatzbewässerung erwogen werden.

Bewässerungsschwellenwert

Bei den meisten Pflanzen reagiert das vegetative- als auch das generative Wachstum sensibel auf

Trockenstress. Die Photosyntheseleistung reagiert hingegen etwas träger auf Wassermangel. Auf

Basis dieser Eigenschaft der meisten Pflanzen sollte ein Bewässerungsschwellenwert gewählt wer-

den. Schultz und Steinberg (2002) ermittelten für Reben in der mitteleuropäischen Weinbauzone

einen Schwellenwert für eine Bewässerung von ca. -0,25 MPa (gemessen als frühmorgendliches Was-

serpotential). Bei diesem Wert macht man sich zu Nutze, dass die Rebe noch keine starke Reduzie-

rung der Assimilationsleistung, aber schon eine größere Reduzierung der vegetativen Leistung auf-

zeigt. Dies hat zur Folge, dass die Rebe auf der einen Seite zwar etwas weniger Zucker produziert, auf

der anderen Seite aber wesentlich weniger Zuckerbausteine für das vegetative Wachstum ver-

braucht. Bilanziert kann die Rebe hierdurch sogar mehr Zucker in die Trauben einlagern.

Bewässerungsversuch Thüngersheimer Scharlachberg

Bei dem Bewässerungsversuch am Thüngersheimer Scharlachberg handelt es sich um eine im Jahr

2005 gepflanzte Silvaner Rebanlage (Klon Wü 92; Rebunterlage SO 4). Jede zweite Rebgasse ist

mehrjährig Dauerbegrünt. Ein Teilaspekt des Versuchs befasst sich mit dem Einfluss einer Zusatzbe-

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wässerung auf die generative- und vegetative Entwicklung der Rebe. Zu dieser Frage wurde der Ver-

such in drei verschiedenen Varianten unterteilt:

Variante 1: ohne Bewässerung

Variante 2: moderate Bewässerung (Bewässerung nach Schwellenwert)

Variante 3: intensive Bewässerung (fortwährend gute Wasserversorgung; kontinuierlich < -0,20 MPa, gemessen als frühmorgendliches Wasserpotential)

Die Bewässerung wurde mit druckkompensierten Tropferschläuchen (Fa. NETAFIM; 2,3l/h Tropfer)

realisiert. Je Bewässerungstermin wurden 8 Liter Wasser/Stock ausgebracht.

Ergebnisse 2011

Ab der zweiten Augustwoche 2011 konnte die beginnende Trockenphase durch das Abnehmen der

frühmorgendlichen Wasserpotentialwerte erkannt werden. Durch die langanhaltende trockene Wit-

terung ab Mitte August war Variante 1 (ohne Bewässerung), bis hin zur Vollreife der Trauben, im

moderaten Trockenstress. Anders als erwartet, wurde trotz der langanhaltenden Frühjahrstrocken-

heit Ende Mai noch kein Trockenstress mittels des sensibel reagierenden frühmorgendlichen Was-

serpotentials ermittelt. Wegen der fortwährenden Aufrechterhaltung einer guten Wasserversorgung

musste die Variante der intensiven Bewässerung zu neun verschiedenen Terminen bewässert

werden, was einem totalen Wassereinsatz von 72 l/Stock entsprach. Die moderate Bewäs-

serungsvariante musste unter Einbeziehung des Bewässerungsschwellenwertes nur dreimal

bewässert werden, was einem Einsatz von 24 Liter Wasser/Stock entsprach. In Abb. 3 a ist der

generative Leistungsunterschied der einzelnen Varianten anhand des Zuckerertrags (Kilogramm

Zuckerbildung pro Flächeneinheit) dargestellt. Durch die Zusatzbewässerung konnte deutlich der

Zuckerertrag erhöht werden. Vergleicht man die beiden Bewässerungsintensitäten miteinander, so

ist festzustellen, dass die Variante der moderaten Bewässerung den höchsten Zuckerertrag erzielt

hat. Der Grund des geringeren Zuckerertrags der intensiven Bewässerungsvariante wird aus Abb. 3 b

ersichtlich. Durch die fortwährende gute Wasserversorgung wurde das vegetative Wachstum

(Schnittholzgewicht [TM] pro Flächeneinheit) der Rebe angeregt und somit vermehrt Zucker-

bausteine aus der Photosynthese zum Holzaufbau verwendet.

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Zuckerertrag

ohne Bewässerung

moderate Bewässerung

intensive Bewässerung

Kg *

ar-1

0

5

25

30

35

a

a

a

Schnittholzgewicht [TM]

ohne Bewässerung

moderate Bewässerung

intensive Bewässerung

Kg *

ar-1

0

14

16

18

20

22

a

ab

b

3a 3b

Durch einen gezielten Einsatz der Ressource Wasser unter Einbeziehung des Bewässerungsschwel-

lenwertes und des jeweiligen Beerenentwicklungsstandes lässt sich die Zuckerleistung der Rebe

deutlich steigern.

Durch ein zu großes Wasserangebot hingegen, verbraucht die Rebe nur unnötig kostbares Wasser für

das eigene vegetative Wachstum. Damit verbunden sind dichtere Laubwandverhältnisse und eine

erhöhte Botrytis- und Krankheitsanfälligkeit, die wiederum einen zusätzlichen Vorsorgeaufwand ge-

nerieren. Ein richtiger und gleichzeitig sparsamer Umgang mit landwirtschaftlich genutztem Wasser

wird aufgrund der prognostizierten Klimaveränderungen und der damit einhergehenden stärkeren

Verbreitung der Zusatzbewässerung von Reben immer wichtiger werden.

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Sachgebiet Oenologie und Kellertechnik

Weinausbau

Der Weinjahrgang 2011 wurde schon zu Beginn der Vegetation von einem verheerenden Ereignis

geprägt. In der Nacht vom 03. Auf den 04. Mai kam es zu einem massiven Kälteeinbruch, der sehr

viele Rebanlagen erfrieren lies. Aufgrund des sehr frühen Austriebs waren die Triebe bereits im

Mehrblattstadium und starben vielerorts komplett ab. Ein erneuter Austrieb drei bis vier Wochen

später brachte erstaunlicherweise mancherorts erneut Fruchtansätze. Dadurch entstand ein

Jahrgang mit mehreren Generationen an Trauben an einem Stock, die in der Reife bis zu vier Wochen

auseinander lagen. In manchen Anlagen gab es sogar fast ausschließlich Trauben der zweiten oder

dritten Generation.

Der Vorsprung der Vegetation ab dem Austrieb blieb den Sommer über erhalten. So zeigte sich

ziemlich schnell, dass es analog zu 2003 und 2009 zu Säure- und pH-Werten kommen kann, die für

die Vinifikation in einen kritischen und mikrobiologisch bedenklichen Bereich gelangen könnten. Aus

diesem Grund wurde die Zulassung der Säuerung für den Jahrgang 2011 beantragt und auch

genehmigt. Analog zum Jahrgang 2009 war die Säuerung um 1,5 g/l, berechnet als Weinsäure, im

Moststadium und um 2,5 g/l im Weinstadium erlaubt. Zur Säuerung wurden die L-Weinsäure,

Äpfelsäure und die Milchsäure zugelassen.

Aufgrund der stärksten pH-Wert-Absenkung wurde im Most ausschließlich die L-Weinsäure zur Säue-

rung verwendet. Zur Optimierung des Geschmacksbildes wird im Weinstadium vor der Füllung

voraussichtlich vermehrt Milchsäure verwendet werden, da die Stabilität des Weines, im Gegensatz

zur Verwendung von Weinsäure, nicht mehr beeinträchtigt wird. Eine Anreicherung im Jahrgang

2011 war kaum notwendig, überwiegend nur bei Rotweinen, wobei die meisten Rotweinanlagen vom

Spätfrost im Mai derartig geschädigt wurden, dass es nur sehr wenig Rotweine aus dem Jahrgang

2011 geben wird.

So fiel der Ernteertrag der LWG zwar höher als im vergangenen, fäulnisgeprägten Jahr 2010 aus,

dennoch relativ gering im Vergleich zu einer normalen Ernte.

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Auf einer nicht verpachteten Rebfläche von 7,16 ha wurden 360 hl Wein entsprechend einem Ertrag

von 50,3 hl/ha geerntet. Der Anteil an Prädikatsweinen betrug 72,55 %. Nachfolgend sind die aus

Mostanalysen resultierenden Zahlen im Vergleich zu den vorausgegangenen vier Jahren aufgeführt.

Da das Erntevolumen unberücksichtigt bleibt, errechnet sich ein abweichender Anteil an Prädikats-

weinen. Zu den 360 hl aus LWG-Flächen kamen weitere 520 hl Weiß- und 54 hl Rotweine aus Pacht-

flächen, deren Ausbau aufgrund weinbaulicher oder kellerwirtschaftlicher Fragestellungen in Klein-

gebinden des Versuchskellers stattfand.

Die Moste aus Trauben der zweiten Generation überraschten durch hohe Mostgewichte (z.B. Weißer

Burgunder 100° Oe) bei gleichzeitig hohen Gesamtsäuregehalten. Die daraus erzeugten Jungweine

präsentieren sich dünn, hell und ausdruckslos. Durch den Würzburger UTAFIX-Test wurde bei diesen

Weinen ein deutlich erhöhtes Potential zur „Untypischen Alterung“ festgestellt. Aus diesem Grund

war der Einsatz von Ascorbinsäure zur UTA-Vorbeugung ein absolutes „Muss“. Die Weine eignen sich

fast ausschließlich als Verschnittpartner.

Die Weine aus Anlagen, die nicht erfroren sind und einen normalen Ertrag brachten, zeigen sich im

Jungweinstadium reintönig, fruchtig, und nachhaltig und aufgrund der sehr hohen Mostgewichte

teils alkoholisch. Zur sensorischen Einbindung der hohen Alkoholgehalte wird eine geringe Süßung

unverzichtbar sein.

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Verteilung der Ernte von Versuchsflächen, d.h. von zum Teil

auch verpachteten Rebanlagen, bezogen auf einzelne Rebsorten. Die übrige Weinmenge verteilt sich

auf weitere Weißwein- und Rotweinsorten sowie eine große Zahl von unterschiedlichster Klein- und

Kleinstmengen aus weinbaulichen Versuchen.

2011 2010 2009 2008 2007

Tafelwein 0 % 0 % 0 % 0 % 0 %

Qualitätswein 30,8 % 68,6 % 30,4 % 46,9 % 43,6 %

Kabinett 35,7 % 20,7 % 22,5 % 40,8 % 34,6 %

Spätlese 30,6 % 10,3 % 43,8 % 11,2 % 20,9 %

Auslese/BA/TBA 2,9 % 0,4 % 3,3 % 1,1 % 0,9 %

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Weißweine Rotweine

Silvaner 23,9 % Cab. Dorsa 4,6 %

Müller Thurgau 11,3 % Spätburgunder 1,3 %

Johanniter 5,3 %

Bacchus. 3,8 %

Scheurebe 4,7 %

Sauvignon Blanc 3,0 %

Versuchsweinausbau

Zu den Aufgaben des Sachgebietes W 2 gehört es, die Trauben aus den Versuchen der Sachgebiete W

1 und W 3, sowie A 1 und A 2 des Fachzentrums Analytik, zu verarbeiten und zu Wein auszubauen.

Aus unterschiedlichsten Versuchen der Sachgebiete W 1, W 3 und A 1 wurden Trauben angenommen

und verarbeitet. Der größte Teil von insgesamt 272 getrennt gekelterten Einzelpartien wurde im

Versuchsmaßstab ausgebaut.

Önologisches Versuchsprogramm des Sachgebietes W 2 in Zusammenarbeit mit dem Fachzentrum Analytik

Vom Sachgebiet W 2 wurden in Zusammenarbeit mit dem Fachzentrum Analytik die folgenden

Versuche durchgeführt:

Sequenzieller biologischer Säureabbau bei Rotwein mit neuen Starterkulturen unter Berücksichti-

gung Citrat negativer Stämme, Kooperation mit A 2

Prüfung von Trockenreinzuchthefen bei den fränkischen Hauptrebsorten Müller Thurgau und

Silvaner

Einfluss von unterschiedlichen Maßnahmen bei der Traubenverarbeitung und Gärung auf das

Aroma von Johanniter

Einfluss der Mosttrübung und einer Belüftung auf Gärverlauf und Weinqualität

Steuerung des Gärverlauf durch Messung der Kohlendioxidfreisetzung

Lagerpotential von Weinen mit hohen Alkoholgehalten

Verbesserung der Gärsicherheit durch Zusatz von Heferinden bzw. Hefebelüftung

Eignung bestimmter Trockenreinzuchthefen zur Vergärung der Rebsorten Johanniter und Kerner

Erfassung von Verbrauchsdaten (Strom, Wasser) bei kellerwirtschaftlichen Maßnahmen

Erprobung neuer Filtermedien zur Weinklärung

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Oenologische Maßnahmen zur Förderung exotischer Aromen in Sauvignon blanc und Müller-

Thurgau Weinen

Weinausbau in Tonamphoren

Vollautomatische Traubensortierung

Versuche zur kontinuierlichen Traubenverarbeitung in Zusammenarbeit mit der GWF, Kitzingen

Einfluss von Traubenverarbeitung und Maischebehandlung auf den Rebsortencharakter bei

Silvaner

Reduzierung des Alkoholgehalts von Wein durch gezielte Verschnitte

Untersuchungen zur Optimierung des Abfüllvorgangs in Kooperation mit Praxisbetrieben

Auswirkungen der Bentonitbehandlung im Most- und Weinstadium bei Anwendung verschie-

dener Bentonit–Typen und unterschiedlichen Schönungszeitpunkten

Hierzu ergänzend wurden fünf Schülerprojekte kellerwirtschaftlich betreut und der Weinausbau

begleitet. Die Anzahl kellerwirtschaftlicher Ausbauversuche lag bei 205 Varianten. Nicht in dieser

Zahl enthalten sind alle Vorklärungs- und Stabilisierungsversuche im Kleinmaßstab, sowie externe

Abfüllversuche.

Die im Kleinmaßstab erfolgten, jahrgangsspezifischen Versuchsansätze ermöglichten eine jahrgangs-

spezifische Information der fränkischen Weinwirtschaft, eingearbeitet in kellerwirtschaftliche Hand-

lungsempfehlungen. So wurden in Zusammenarbeit mit dem Weinbauring Franken, dem

Fachzentrum Analytik und der kellerwirtschaftlichen Fachberatung während des Herbstes 2011

aktuelle Situationsberichte und Empfehlungen verfasst und über das Weinbaufax verbreitet. Durch

die regelmäßige Information der fränkischen Weinwirtschaft über den aktuellen Reifenstand und die

jahrgangsspezifischen Besonderheiten, besonders im Hinblick auf extrem hohe pH-Werte, die

Notwendigkeit der Säuerung und dem Umgang mit den verschiedenen Generationen an Trauben,

konnten wichtige Handlungsempfehlungen weitergegeben werden, die mikrobiologische Fehlent-

wicklungen und untypische Alterung verhinderten.

Dazu musste in Kooperation mit A 1 eine Vielzahl von analytischen Daten erfasst, zusammengestellt,

bewertet und praxisgerecht in 11 Faxaufrufen und zwei Beiträgen in Rundschreiben zeitnah aufbe-

reitet und über den Weinbauring an die fränkischen Betriebe vermittelt werden. Dieses Beratungs-

instrument hat sich als ausgesprochen effizient erwiesen und leistete gerade in Jahrgängen mit nie

dagewesenen Phänomenen eine wichtige Orientierungshilfe.

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LWG-Weine, zweite Auflage

Im Jahr 2011 wurden zum zweiten Mal „LWG-Weine“ abgefüllt. Zum bestehenden Sortiment von

2009er Weinen wurden mit dem Jahrgang 2010 weitere neue Segmente angelegt. Im Basissegment

„NEW“ stellen neben einem Rotling-Secco jetzt auch Müller-Thurgau, Silvaner und Sauvignon blanc

das junge, frisch-spritzige und moderne Franken dar.

In der Kategorie der Lagenweine mit der Bezeichnung „TRADITION“ gibt es neben dem 2010er Würz-

burger Pfaffenberg Silvaner Kabinett trocken in diesem Jahr auch einen 2010er Thüngersheimer

Scharlachberg Weißer Burgunder Kabinett trocken. Beide wurden bei der fränkischen Weinprämie-

rung mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Aufgrund des witterungsbedingt problematischen Lese-

gutes im Herbst 2010 konnte im Premiumsegment „EXPLORE“ nur eine Cuvée weiß Spätlese, im

Barrique gereift, kreiert werden. Dafür wurde dieses Burgundercuvée, das ein Jahr im kleinen Eichen-

holzfass reifen durfte, bei der Fränkischen Weinprämierung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Die 2011er LWG-Weine präsentieren sich derzeitig sehr vielversprechend. So kann das LWG-Sorti-

ment auch 2012 in allen Kategorien ausreichend bestückt werden.

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Sachgebiet Rebschutz und Rebphysiologie

Vorbemerkungen

Das Jahr 2011 wird durch seinen verheerenden Spätfrost lange in Erinnerung bleiben. Nach einem

sehr frühen Austrieb bereits im April traf der Kaltluftkeil aus dem Osten die Reben am 4. Mai in der

empfindlichen Phase zwischen Knospenaufbruch bis „3 Blätter entfaltet“. Manche Anlagen erholten

sich davon zwar teilweise, eine Vorschädigung blieb aber. Das führte, über das gesamte Weinbauge-

biet betrachtet, zu einer erneut unterdurchschnittlichen Ernte mit allerdings meist sehr guten Quali-

täten. Nur in Lagen, die vom Frost verschont geblieben waren, wurden teilweise sehr hohe Erträge

geerntet.

Trotz des regnerischen Frühsommers konnten sich die Pilzkrankheiten meist nicht stark ausbreiten.

Lediglich der Echte Mehltau bereitete Probleme, wenn entweder zu große Behandlungsabstände

aufgetreten sind und/oder schon ein größerer Befall aus dem Vorjahr vorhanden war. Erst der ab

Mitte August einsetzende Sommer gefolgt von einem sehr schönen und langen Herbst versöhnte

zumindest teilweise mit dem misslichen Start im Frühjahr.

6th EUROPEA Wine Championship

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Aus zwölf europäischen Ländern reisten in der Woche nach Ostern 29 Teams für vier Tage nach

Veitshöchheim zu einer deutschen Premiere: Die EUROPEA Wine Championship – die erste fand 2006

im österreichischen Krems statt - wurde erstmals auf deutschem Boden ausgetragen. In dieser Euro-

päischen Weinmeisterschaft messen sich Schüler und Studenten von Weinbauschulen auf theoreti-

schem und praktischem Gebiet in Weinbau, Kellerwirtschaft, Weinverkostung und allgemeinem

Weinwissen. Sie haben die Möglichkeit Wissen und Erfahrung auszutauschen und ihre Fähigkeiten

und Fertigkeiten zu vergleichen und unter Beweis zu stellen.

Rund 60 Mitarbeiter der LWG waren dazu seit Tagen im

Einsatz, um die Wett-bewerbe vorzubereiten und die etwa

hundert Gäste während ihres Aufenthaltes in Franken zu

betreuen. Ein Rahmenprogramm bot den jungen Winzern

und Küfern zusätzlich die Chance, fränkische Weingüter und

Weinstile kennen zu lernen. Die fränkische Weinkönigin

Sabine Ziegler besuchte einen ganzen Nachmittag lang die

Wettbewerbe, ließ sich informieren und plauderte angeregt

mit den europäischen Gästen.

Die jeweils zweiköpfigen Mannschaften und ihre Betreuer

stammen aus den unterschiedlichsten Weinbauschulen und

–gebieten. Dazu gehören vor allem die klassischen Wein-

länder wie Spanien, Italien, Frankreich, Ungarn, Rumänien, Deutschland und die Schweiz. Aber auch

Estland, Luxemburg, Slowenien und Belgien waren mit je einem Team vertreten. Aus Deutschland

haben die vier Weinbauschulen in Oppenheim, Neustadt/Weinstraße, Weinsberg und natürlich

Veitshöchheim ihre Mannschaften entsandt.

So unterschiedlich wie die Schulen sind, so

unterschiedlich waren auch die Kenntnisse der

Studierenden. Die drei besten europäischen

Nachwuchswinzer stammen aus den deutschen

Weinbaugebieten Rheinhessen und Franken. So

errang David Spies vom DLR Rheinhessen-Nahe-

Hunsrück aus Oppenheim den Sieg vor Lorenz Neder von der Staatlichen Fach- und Technikerschule

für Agrarwirtschaft im fränkischen Veitshöchheim und Albrecht Engel, ebenfalls aus Oppenheim. In

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den Einzelwettbewerben Oenologie und Sensorik belegte der aus Ramsthal stammende Neder

jeweils den zweiten Platz. Zusammen mit seinem Klassenkameraden Martin Kreutz wurde er auch

Vize-Europameister im Teamwettbewerb.

Den Deutschlandpreis, an dem sich nur die ausländischen Gäste beteiligen

durften, gewannen Jungwinzer aus Rouffach im Elsass, von der Partner-

schule Laimburg in Südtirol und aus Krems in Österreich sowie Changins in

der Schweiz.

Die Veranstaltung wurde von den Medien sehr positiv begleitet. So waren

zeitweise drei Fernsehteams auf dem Gelände der LWG unterwegs, um die

Wettbewerbe zu filmen sowie Teilnehmer, Schiedsrichter und Zuschauer zu

interviewen. Neben dieser positiven Darstellung in der Öffentlichkeit trug

die Veranstaltung auch dazu bei, das „Wir-Gefühl“ in der LWG zu stärken. Denn nur durch die sehr

gute Mannschaftsleistung und Zusammenarbeit über Abteilungen hinweg konnte die Veranstaltung

so reibungslos abgewickelt werden.

Fränkisches RebschutzInformationsSystem (F.R.I.S.)

Im Rahmen eines nachhaltigen Weinbaues ist Pflanzenschutz nur mit der Kenntnis der aktuellen

Rebenentwicklung und Schaderregersituation möglich. Dafür werden umfangreiche Daten zum loka-

len Geschehen aus den Monitoringflächen, Versuchen, dem Wetterstationsnetz und den Informa-

tionen der Rebschutzwarte benötigt. Dieser Datenpool dient der Optimierung unserer Beratungsaus-

sagen wie auch der Abschätzung von Auswirkungen der Klimaänderung auf das Ökosystem Wein-

berg. Im fränkischen Weinbaugebiet werden daher seit 1997 an fünf repräsentativen Standorten im

fränkischen Weinbaugebiet (siehe Monitoringflächen) umfassende Erhebungen durchgeführt. Diese

enthalten Daten zur Phänologie der Reben, zu den Krankheiten und Schädlingen sowie zu den Nütz-

lingen in den Rebanlagen. Parallel dazu werden mittels Wetterstationen an diesen fünf und weiteren

15 Standorten Witterungsdaten im 15-Minuten-Takt erhoben (siehe auch unter Wetterdaten).

Weinbaufax Franken

Das Sachgebiet Rebschutz und Rebphysiologie erstellte ab dem 30. März 2011 aus den Daten des

Monitorings, des Wetterstationsnetzes sowie der Rebschutzwarte 37 Weinbaufaxe mit konkreten

Handlungsempfehlungen. Das „Weinbaufax Franken“ wird während der Vegetationsperiode zweimal

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wöchentlich (Montag und Donnerstag) vom Weinbauring Franken e.V. als Fax, per Email und über

das Internet vertrieben. In den weinbautreibenden Gemeinden war das Weinbaufax 2011 an den

öffentlichen Aushangstellen den Winzern zugänglich. Zusätzlich wurden rund 400 Fax- bzw. E-Mail-

Abonnenten direkt vom Weinbauring Franken e.V. bedient. Das seit 2010 erscheinende „Öko-

Weinbaufax Franken“ erfreut sich mit zuletzt 49 Abonnenten steigender Beliebtheit. Die regionalen

Hinweise auf das Infektionsgeschehen von Pilzkrankheiten und das Auftreten von tierischen

Schädlingen, vor allem beim Traubenwickler, ermöglichen den Winzern einen Umwelt und

Ressourcen schonenden sowie wirtschaftlichen Pflanzenschutz im Rahmen eines nachhaltigen Wein-

baues.

Wetterdaten

Das Wetterstationsnetz in Weinfranken bietet 15-minütige Witterungswerte an rund 20 Standorten,

die im Internet auf den Seiten des Weinbauring Franken e.V. http://www.weinbauring.de/ größten-

teils einsehbar sind. Wie in den Jahren zuvor wird das Wetterstationsnetz vom Weinbauring Franken

e.V. betreut und gepflegt. Die Daten bilden dabei eine Grundlage für die regionalen Empfehlungen

im Weinbaufax Franken.

Monitoring

Die langjährigen Monitoringflächen in den Gemarkungen Klingenberg, Veitshöchheim, Sulzfeld, Rö-

delsee und Altmannsdorf wurden auch während der Vegetationsperiode 2011 mindestens einmal

wöchentlich in Zusammenarbeit mit dem Weinbauring Franken e.V. untersucht. Dabei wurden die

Rebenentwicklung, alle auftretenden Krankheiten und Schaderreger sowie weinbauliche Besonder-

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heiten nach einem festgelegten Schema bonitiert bzw. Proben entnommen und im Labor analysiert.

Ergänzend wurden Nützlinge wie Raubmilben, die Gegenspieler der Schadmilben, und die Eiparasi-

toide der Grünen Rebzikade erfasst. Auf Grund des Spätfrostes wurden nur in der zweiten Genera-

tion in den Gemarkungen, Nordheim sowie an den Monitoringstandorten Rödelsee und Sulzfeld

neben dem Falterflug, die Eiablage und der Larvenschlupf der beiden Traubenwicklerarten erfasst

und verfolgt. Da keine weiteren Standorte untersucht werden konnten, wurde dafür die Arbeit mit

dem Traubenwickler-Modell ‚Twickler‘ intensiviert. Die Ergebnisse wurden im „Weinbaufax Franken“

veröffentlicht, um den Winzern eine optimale Terminierung von Bekämpfungszeitpunkten zu ermög-

lichen.

Rebschutzwarte

Ein ausgewählter Kreis von engagierten Winzern aus den meisten Weinbaugemeinden Frankens ist

als Rebschutzwart tätig. Sie übermitteln dem Sachgebiet im wöchentlichen Rhythmus Pflanzenschutz

relevante Informationen aus ihren Gemarkungen. Diese Angaben fließen in das Weinbaufax Franken

mit ein. Im Gegenzug werden die Rebschutzwarte regelmäßig über neue Entwicklungen im Bereich

des Pflanzenschutzes bzw. über Versuchsergebnisse informiert und geschult.

Prüfung von Pflanzenschutzmitteln

Amtliche Mittelprüfung, orientierende Prüfungen und eigene Versuchsanstellungen

Bedingt durch das Spätfrostereignis am 04. Mai musste die gesamte Versuchsplanung vollständig neu

bearbeitet werden, da schwere Frostschäden in vielen vorgesehenen Anlagen keine Versuche mehr

zugelassen haben. Teilweise mussten bereits begonnene Versuche abgebrochen werden. Manche

Versuchsanstellungen mussten vollständig gestrichen werden, andere waren nur im eingeschränkten

Umfang durchführbar. In den ersten Wochen nach dem Frost mussten die Versuchsarbeiten wegen

der erforderlichen Neuplanung oft „just in time“ ausgeführt werden.

Im Berichtszeitraum wurde die Zahl von Präparaten in den jeweiligen Anwendungsgebieten, gemäß

der nachstehenden Tabelle, geprüft. Die Tabelle beinhaltet auch die Prüfung alternativer Präparate.

Trotz der witterungsbedingten Schwierigkeiten wurden 40 Versuchsglieder auf 164 Testflächen be-

handelt, bonitiert und ausgewertet.

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Prüfung auf: Prüfmittel Vergleichs-

mittel orientierende

Prüfung eigene Versuchs-

anstellung

Peronospora 2 2 1 2

Phomopsis (abgebrochen) 2 1 4

Botrytis 6 1 6

Kräuselmilben (abgebrochen) 5

Spinnmilben 1 1 2

Gärung und Geschmack 7 1

Holzkrankheiten Esca 2

Laufende Versuchsvorhaben

Die Schwarzholzkrankheit in Franken: Auftreten, Monitoring und molekularbiologischer Nachweis der Erreger

Wie in anderen deutschen Weinbaugebieten ist auch in Franken die durch Phytoplasmen (wandlose

Bakterien) verursachte Schwarzholzkrankheit auf dem Vormarsch. Erste Beobachtungen stammen

aus den 90er Jahren, inzwischen sind aus 16 Weinbaugemeinden Symptome bekannt, in 7 davon

wurde der Erreger molekularbiologisch nachgewiesen. Auf Grund der komplexen Entstehung der

Schwarzholzkrankheit wurden wie in den Vorjahren neben visuellen Bonituren symptomtragender

Reben auch Vektorzikaden überwacht. 2011 sind weitere Verdachtsfälle in bisher symptomlosen

Weinbergslagen gemeldet worden. Das Spektrum der befallenen Sorten beinhaltet neben Scheurebe,

Kerner und Riesling bei den Weißweinen auch Domina, Spätburgunder, Schwarzriesling und Cabernet

Dorsa bei den Rotweinen.

Die Bonituren im seit 2002 unter Beobachtung stehenden Modellweinberg in Retzbach zeigten eine

Ausbreitung der Schwarzholzkrankheit im Vergleich zum vorangegangenen Jahr, obwohl dort eine

konsequente Unkrautbekämpfung durchgeführt wird und die Flugzahlen des Vektors eher gering

sind.

Gelbtafeln im Modellweinberg und an vier weiteren Standorten dokumentierten einen Flug der

Windenglasflügelzikade Hyalesthes obsoletus von Mitte Mai bis Anfang August. Die Anzahl der auf

Gelbtafeln gefangenen Zikaden lag etwas höher als im Vorjahr. In der Monitoringfläche Sulzfeld

wurde zum ersten Mal eine Windenglasflügelzikade nachgewiesen. In Rebblättern und Zikaden

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wurde begonnen, die Krankheitserreger molekularbiologisch nachzuweisen und eine Typisierung

zwischen dem harmloseren Windentyp und dem aggressiven Brennnesseltyp durchzuführen. Die

2008 begonnene Laborzucht der Hyalesthes an Brennnesseln im Gewächshaus wurde fortgesetzt.

Eine Beobachtung der Larvalentwicklung der Zikaden unter diesen Bedingungen lässt eine gute Prog-

nose des Flugbeginns im Freiland zu.

Um die Wirksamkeit eines Herbizideinsatzes im Herbst zur Bekämpfung der Larven zu überprüfen,

wurde ein Gewächshausversuch durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass eine Behandlung der

Wirtspflanze Brennnessel mit 1 % Roundup nicht zur vollständigen Vernichtung führt und daher

keine geeignete Maßnahme zur Bekämpfung der Windenglasflügelzikaden darstellt.

Untersuchungen zur Thematik Reblaus (Dactylosphaera vitifolii)

Versuche zur indirekten Bekämpfung der Wurzelreblaus mit Herbiziden

Die Wurzelreblaus ist praktisch nicht mehr zu auszurotten, wenn sie einmal in eine Rebfläche einge-

schleppt wurde. Nach der Rodung von Rebstöcken bleiben noch Wurzelstücke im Boden, an denen

über Jahre hinweg Wurzelrebläuse überleben. Von dort werden nachgepflanzte Jungreben innerhalb

kurzer Zeit besiedelt. Direkte Bekämpfungsmaßnahmen werden in der nächsten Zeit nicht zur Verfü-

gung stehen. Deshalb werden indirekte Verfahren zur Bekämpfung der Wurzelreblaus überprüft.

In einem Folgeversuch wird nun die Wirkung im Reblausprüffeld Caprino unter tatsächlichen Befalls-

bedingungen geprüft. Dort wird nicht nur die Wirkung des Herbizideinsatzes, sondern auch der Effekt

von neuen insektiziden Wirkstoffen auf den Reblausbefall untersucht. Der Versuch wurde 2011 an-

gelegt und wird bis Ende 2012 beobachtet.

Untersuchungen zur Wirkung von Wundverschlussmitteln und unterschiedlichen Schnitt-zeitpunkten auf die Erreger von Holzkrankheiten

Nachdem sich Holzkrankheiten wie Esca und Eutypiose auch in den fränkischen Weinbergen immer

stärker ausbreiten, wurden Versuche in drei Rebanlagen angelegt. Dort wird getestet, in wie weit sich

die Ausbreitung der dort vorhandenen Holzkrankheiten durch unterschiedliche Rebschnitt-Termine

und die Anwendung verschiedener Wundverschlussmittel verhindern lässt. Dazu wurde zunächst

festgehalten, welche Rebstöcke jetzt schon Symptome von Esca bzw. Eutypiose aufweisen. In den auf

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mindestens fünf Jahre angelegten Versuchen werden die Veränderungen stockgenau bonitiert, die

sich in den einzelnen Varianten zeigen. Erste Erhebungen liegen inzwischen vor, erlauben aber auf-

grund der kurzen Laufzeit des Versuchs noch keine Bewertung.

Klimaänderungen und Auswirkungen auf die Rebe

Seit vielen Jahren kann bei den Weinreben eine Veränderung des zeitlichen Ablaufs vom Austrieb

über die Blüte bis zur Reife beobachtet werden. Die Dokumentation der langjährigen Witterungs-

und Phänologie-Aufzeichnungen ermöglicht es, die Wirkung der Klimaänderung auf die Phänologie

der Weinrebe zu untersuchen. Außerdem können anhand der Monitoringdaten die Auswirkungen

einer veränderten Witterung auf Krankheiten und Schädlinge der Rebe abgeschätzt sowie Empfeh-

lungen für situationsgerechte Gegenmaßnahmen abgeleitet werden.

Untersuchungen der Auswirkungen von mechanischen Laubwandeingriffen und Wuchs-regulatoren auf die Traubenstruktur Die Auswirkungen einer mechanischen Entblätterung, der Geiztriebentfernung aus der Traubenzone,

des Einsatzes der Traubenbürste und der Traubenteilung mit und ohne Botrytizideinsatz auf die

Traubenstruktur und die Fäulnisanfälligkeit werden untersucht. Ein nachfolgender Weinausbau soll

mögliche Auswirkungen auf die Geruchs- und Geschmacksausprägung aufzeigen. Die Auflockerung

der Traubenstruktur durch die Maßnahmen konnte tendenziell festgestellt werden, aber weniger

ausgeprägt gegenüber den Vorjahren. Durch die trockene Herbstwitterung waren die Ergebnisse zur

Fäulnisverhinderung weniger deutlich wie in anderen Jahren.

Kurative Wirkung von Peronosporafungiziden an Gescheinen

Die kurative Wirkung von bestimmten Peronosporawirkstoffen an Blättern wurde schon häufig un-

tersucht und bestätigt. Dagegen ist die kurative Wirkung an Gescheinen und Trauben kaum bekannt.

Im Freiland wurden Ende Mai bei beginnender Blüte Gescheine künstlich infiziert. Nach Ablauf von

ca. 23 % der Inkubationszeit wurden die infizierten Gescheine mit den nachfolgend genannten Präpa-

raten und Konzentrationen behandelt.

Präparat Konzentration Präparat Konzentration Präparat Konzentration Kontrolle Forum Gold 0.120 % Sanvino 0.094 %

Kontrolle infiziert

Melody Combi 0.150 % Vincare 0.125 %

Cabrio Top 0.200 % Mildicut 0.250 % Prüfmittel 1 %

Galactico 0.150 % Pergado 0.200 %

Fantic F 0.150 % Profiler 0.188 %

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Bei zwei Bonituren 16 und 31 Tage nach der Infektion wurde bei den meisten Präparaten eine unge-

nügende kurative Wirkung festgestellt. Nur die Präparate Cabrio Top, Profiler und das Prüfmittel

haben eine kurative Wirkung erkennen lassen. Der praktischen Anwendung für einen kurativen Ein-

satz stehen bei den Präparaten Cabrio Top und Profiler allerdings die hohe Resistenzgefährdung ent-

gegen.

Untersuchungen zu den Auswirkungen des untypischen Spätfrostes 2011

Der untypische Spätfrost vom 4.5.2011 sorgte, bedingt durch einen massiven Kaltluftkeil für eine

sehr ungewöhnliche Verteilung der Frostschäden im fränkischen Weinbaugebiet. Da die Reben zu

diesem Zeitpunkt bereits mit 2 bis 5 Blättern ausgetrieben waren, wurden die jungen Triebe in einem

sehr frostsensiblen Stadium „kalt erwischt“. Die lokale Ausprägung und Dauer des Kaltluftstroms

bestimmte die Intensität der Frostschäden. Deswegen blieb manche „Frostlage“ verschont, während

andere, sonst unproblematische Standorte enorme Ausfälle verzeichneten.

Im Laufe der Vegetation erholten sich die Rebstöcke durch einen Neuaustrieb wieder etwas, Dadurch

konnten die Ertragsverluste leicht verringert werden. Trotzdem wurden in einzelnen Gemeinden im

Schnitt nur etwas über 20 hl/ha geerntet.

In der Lage Veitshöchheimer Wölflein zeigten sich nach dem Frost große Unterschiede zwischen den

einzelnen Sorten (s. Abb. 1).

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In einer Bacchusanlage wurde geprüft, ob Bewirtschaftungsmaßnahmen einen Einfluss auf den

Augenaustrieb (Beiaugen, schlafende Augen) haben. Die Versuchsvarianten wurden folgendermaßen

gestaltet:

1. Kontrolle (eine Bogrebe mit Zapfen)

2. Ausbrechen (alle frostgeschädigten Triebe von Hand abgebrochen)

3. Abschneiden (alle frostgeschädigten Triebe auf kurze Stummel abgeschnitten)

4. Zapfenschnitt (beide Ruten am gesunden endständigen Trieb abgeschnitten)

5. Frostrute (die Frostrute niedergezogen)

Keine der Bewirtschaftungsmaßnahmen konnte den Neuaustrieb steigern oder hemmen.

In einem weiteren Versuch wurden die Reifeparameter der normal verblühten Trauben (1. Genera-

tion) und die der nachgetriebenen Trauben (2. Gen.) mit einer bis zu vier Wochen verzögerten Blüte

untersucht. Es konnte nachgewiesen werden, dass die nachgetriebenen Trauben in etwa dieselben

analytischen Mostdaten erreichen konnten wie normal verblühte Trauben, weil der Lesetermin durch

die günstige Herbstwitterung hinausgeschoben werden konnte. Erste Verkostungen ließen keine

gravierenden Qualitätsunterschiede bei angepasstem Erntetermin erkennen. Dagegen führte die

Mitverarbeitung von unreif geernteten Trauben ab einem Verschnittanteil von 20 % zu einer negati-

ven Beeinflussung.

Einfluss von Stockpflegearbeiten auf das Auftreten von Holzkrankheiten und die Vitalität von Reben Dieser langjährig konzipierte Versuch soll zeigen, ob die unterschiedliche Durchführung von Stock-

pflegearbeiten (Rebschnitt, Ausbrechen u.a.) eine Auswirkung auf die Besiedelung durch Holzkrank-

heiten aufweist. Daneben wird auch die Vitalität der Reben mit beobachtet.

Prognosemodell Vitimeteo

Das 2011 installierte Prognosesystem Vitimeteo berechnet Gefährdungskategorien für die Pilzkrank-

heiten Peronospora und Oidium. Die Datenbereitstellung und Verrechnung erfolgt in Zusammenar-

beit mit der LfL, Institut für Pflanzenschutz und dem DLR Rheinland Pfalz.

Zur Prognose werden die Daten des Wetterstationsnetzes des Weinbaurings Franken und des Agrar-

meteorologischen Messnetzes Bayern verwendet. Das Modell gibt mögliche Termine für Primärinfek-

tion, Sekundärinfektion, Sporenbildungs- und Absterberaten sowie den Oidiumindex aus. Für ver-

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sierte Benutzer und Berater ist ein weiterer Informationsgewinn zur Anpassung der Pflanzenschutz-

strategie mit den Prognosedaten möglich. Die Beobachtungen und Vergleiche mit tatsächlich boni-

tierten Daten aus dem Jahr 2011 ergaben recht gute Übereinstimmungen bei der Pilzkrankheit Pero-

nospora, während die Daten für Oidium noch nicht befriedigen konnten. Anfängliche technische

Schwierigkeiten wurden behoben, so dass das Modell im kommenden Jahr in das Internetangebot

der LWG aufgenommen werden kann.

Monitoring zur Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Das seit 2010 laufende Monitoring zum Erstauftreten der Kirschessigfliege in Franken mittels Apfel-

essigfallen brachte auch in 2011 noch keine Fänge dieses Schädlings, der sich auf dem Vormarsch

befindet.

Besondere Internetangebote

Der Rebschutzleitfaden 2011

Der Rebschutzleitfaden 2011 wurde – auch kapitelweise - als pdf-Datei zur Einsicht und für den Aus-

druck auf der Internetseite der LWG unter http://www.lwg.bayern.de/weinbau veröffentlicht. Die

Aktualisierung der integrierten Tabellen erfolgte ebenfalls im Internet.

Das „Weinbaufax Franken“

Eine aussagekräftige Beratung ist nur möglich, wenn viele Informationsquellen zur Verfügung stehen

und genutzt werden. Für das Weinbaufax Franken stehen Informationen aus folgenden Quellen zur

Verfügung:

Witterung – Wetterstationsnetz Franken des Weinbauring Franken e.V., Agrarmeteorologisches

Messnetz Bayern der LfL

Schaderreger –Boniturergebnisse aus den Monitoringflächen in Franken, Meldungen der Rebschutz-

warte, Erkenntnisse aus eigenen Versuchsflächen, Prognosemodelle

Diese Daten laufen beim Amtlichen Rebschutzdienst zusammen, werden bewertet und zweimal pro

Woche in fundierten Beratungsaussagen in Form des Weinbaufax Franken an die Praxis über den

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Weinbauring Franken e.V. versandt und ins Internet eingestellt. Im Jahr 2011 erschien das Weinbau-

fax vom 30. März bis 8. August mit insgesamt 34 Ausgaben.

Bestimmungsschlüssel für Insekten- und Spinnentiere

Der Bestimmungsschlüssel richtet sich an alle gärtnerisch und landwirtschaftlich tätigen Berufsgrup-

pen, aber auch an Hobbygärtner, Naturfreunde und insbesondere an Schüler. Er ist so konzipiert und

aufgebaut, dass es ohne besondere Vorkenntnisse möglich ist, ein Insekt oder Spinnentier aufgrund

einfacher Bestimmungsmerkmale einer systematischen Tiergruppe zuzuordnen. In einem anschlie-

ßenden Ökologieteil erfährt der Benutzer Näheres über die Lebensweise und die ökologische Funk-

tion dieses Tieres. Zu finden ist der Bestimmungsschlüssel unter http://www.lwg.bayern.de/weinbau

im rechten Service-Frame.

Regelmäßige Informationen zu Witterung und Phänologie, sowie Jahresrückblicke

Die monatliche Aktualisierung informiert über die Witterung im Vergleich zum langjährigen Mittel

ebenso wie über die Rebenentwicklung im Vergleich zu den Vorjahren. Aktuelle Wetterdaten des

fränkischen Wetterstationsnetzes finden Sie hingegen beim Weinbauring Franken e.V. unter

www.weinbauring.de . Ein Jahresrückblick gibt neben der Witterung und Phänologie einen Überblick

zum Auftreten sowie der Entwicklung von Krankheiten und Schädlingen. All dies ist zu finden unter:

http://www.lwg.bayern.de/weinbau im Bereich Rebschutz und Lebensraum Weinberg.

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Sachgebiet Beratung, Förderung und Ökonomie

Unternehmensanalyse in der Weinwirtschaft

Die Unternehmensanalyse in der Weinwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt in

Geisenheim wurde 2011 fortgeführt. Dazu erschien folgender Artikel:

Kosten und Kostensenkung bei der Traubenerzeugung

Nach den Daten der Unternehmensanalyse im Weinbau erwirtschafteten die dort beteiligten trau-

benerzeugenden Betriebe in den letzten zwei ausgewerteten Wirtschaftsjahren in guten Betrieben

einen Unternehmensgewinn von ca. 54.000 € und im Mittel aller Betriebe ca. 41.000 €. Dieses Ergeb-

nis wurde in beiden Gruppen mit ca. 1,5 bis 1,6 Familienarbeitskräften und 0,8 bis 1,0 Fremdarbeits-

kräften bei ca. 10 Hektar Ertragsrebfläche erzielt. Aus dem Gewinn muss die Unternehmerfamilie

ihren Lebensunterhalt bestreiten und Eigenkapital für die weitere betriebliche Entwicklung bilden.

Unterstellt man bei den Familienarbeitskräften einen Stundenaufwand von 2.300 AKh pro Jahr, so

erwirtschafteten die guten Betriebe einen Stundenlohen von ca. 14,50 €/h. Im Mittel beträgt der

Stundenlohn aber nur 8,90 €/h. Bei dieser Entlohnung handelt es sich um den Bruttolohn, d.h. die

gesamte Sozialversicherung (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) muss auch daraus beglichen wer-

den. Es besteht also kein Anlass zur Euphorie. Die Stundenentlohnung ist nach wie vor zu gering und

der eingeschlagene Weg der betriebswirtschaftlichen Optimierung der Betriebe muss konsequent

weiterverfolgt werden.

Aktuelle Kostensituation im Weinberg

In der Tabelle 2 sind die Erzeugungskosten je ha für unterschiedliche Qualitätssegmente eines Be-

triebes mit 10 ha Rebfläche dargestellt. Die Kosten enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer, da die

weit überwiegende Anzahl der Weingüter diese nach §24 Umsatzsteuergesetz pauschaliert. In der

Kalkulation wurde bei der Basisqualität von einem Arbeitszeitbedarf von 250 Stunden je ha bei

Vollernterlese ausgegangen (Tabelle1). Diese Arbeitszeit enthält keinen Ansatz für Sondermaßnah-

men in der Laubwandpflege, wie z.B. das Entfernen von Doppeltrieben oder Ausdünnen. Der Lohnan-

satz wurde als Mischlohn zwischen Fach- und Aushilfskräften auf 12,00 € je Arbeitsstunde festgelegt.

Die Maschinenkosten betragen 2.720 €, 2.820 € bzw. 2.120 € je ha, darin ist die Vollernterlese im

Lohnverfahren enthalten. Im Premiumsegment wird mit der Hand gelesen. Die Gebäudekosten bein-

halten nur die Kosten für einen Maschinenschuppen zur Unterbringung der Maschinen der Außen-

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wirtschaft. Im Spezialaufwand ist im Wesentlichen der Pflanzenschutz enthalten. Die Neuanlage-

kosten von 2.250 € sind auf die Nutzungsdauer von 25 Jahren berechnet. Die sonstigen Kosten bein-

halten hauptsächlich die öffentlichen Abgaben wie zum Beispiel Gebietsweinwerbung, Deutscher

Weinfonds, Verbandsbeiträge aber auch die anderen sonstigen Kosten im Betrieb wie Büroorgani-

sation und Buchführung. Der Zinsansatz für den Boden in Höhe von 1.000 € entspricht einem durch-

schnittlichen Pachtpreis oder kann als Ansatz für das im Boden gebundene Eigenkapital dienen. In

Einzelfall können Pachtpreise aber auch deutlich höher liegen. Insgesamt ergeben sich damit Kosten

der Traubenproduktion in Höhe von 10.880 € je Hektar für die Basisqualität bei einer Erntemenge

von 9.000 l/ha, im Mittelsegment bei 6.000 l/ha betragen sie 11.730 €/ha und bei der Premium-

qualität liegen die Kosten bei 14.474 € je ha. Diese Mehrkosten sind durch einen zusätzlichen

Arbeitsaufwand für eine intensivere Laubwandpflege und eine negative Vorlese bedingt. Leicht

höhere Kosten ergeben sich durch den intensiveren Pflanzenschutz, indem je nach Sorte zusätzliche

Bioregulatoren oder Botrytizide eingesetzt werden. Wenn auch die Kosten pro Hektar nicht allzu sehr

steigen, erhöhen sich die Produktionskosten je Liter aufgrund der geringeren Erntemenge deutlich

von 1,22 €/l auf 3,22 €/l.

Kostenfaktor Arbeit

Der größte kostentreibende Faktor bei der Traubenproduktion ist die Arbeitszeit (Tabelle1). In der

Vergangenheit haben sich die Kosten je geleistete Arbeitsstunde kontinuierlich verteuert. Gerade die

Kosten für osteuropäische Aushilfskräfte sind überproportional gestiegen. Weil in den letzten Jahr-

zehnten bereits sehr viel Arbeit durch Mechanisierung eingespart wurde, ist der prozentuale Anteil

der Arbeitszeit zumindest im Basissegment gesunken. Der Traubenvollernter ist dabei das beste Bei-

spiel. Der technische Fortschritt in der Nachkriegszeit bis in die die 90er Jahre des vergangenen Jahr-

hunderts hat das Überleben des Weinbaus in Deutschland gesichert. Derzeit entfällt bei Einsatz des

Vollernters fast die Hälfte des jährlichen Arbeitsaufwandes auf den Rebschnitt und das Biegen. Man

wird also um die Mechanisierung des Rebschnitts nicht herumkommen, wenn weitere Rationalisie-

rungsfortschritte erzielt werden sollen. Derzeit gibt es auch einige interessante Versuche zu Minimal-

schnitt. Das bedeutet, dass auf den Winterschnitt der Weinberge komplett verzichtet wird. Dabei

handelt es sich von der Produktionstechnik her um ein völlig anderes System, als bei den sonst im

Weinbau bekannten. In diesem System ist eine Bewirtschaftung der Rebanlagen mit 50 bis 60

Arbeitsstunden möglich. Aus Sicht der Ökonomie also eigentlich ideal. Besonders für Betriebe, die

den Discount beliefern, kann dieses System eine interessante Zukunftsperspektive darstellen.

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Kostenfaktor Maschinen und überbetrieblicher Maschineneinsatz

Den zweiten großen Kostenfaktor bei der Traubenerzeugung stellen die Maschinenkosten dar. Sie

sind im Wesentlichen abhängig von der bewirtschafteten Fläche. Tabelle 4 zeigt ein Beispiel für die

Maschinenkosten je ha (ohne Vollernterlese) in Abhängigkeit von der Betriebsgröße (Oberhofer DLR

Rheinpfalz 2010). Es wird deutlich, dass die Maschinenkosten je ha bis zu einer Größe von 20 ha zu-

nächst deutlich zurückgehen. Zwischen 20 ha und 30 ha sind Einsparungen möglich, jedoch in gerin-

gerem Umfang. Geht man weiter, vermindern sich die Maschinenkosten zwar noch etwas, jedoch bei

weitem nicht mehr so deutlich wie im Bereich zwischen 5 ha und 20 ha. Dies ist darauf zurückzufüh-

ren, dass sehr große Betriebe häufig eine Doppelmechanisierung brauchen, das heißt, die gleiche

Maschine muss zum Teil doppelt vorhanden sein, so dass nur noch geringfügige Kostenvorteile bei

den Fixkosten möglich sind.

Die technische Entwicklung im Landmaschinenbereich geht häufig weit über die einzelbetrieblichen

Bedürfnisse hinaus. Technische Neuigkeiten sind sicher faszinierend, jedoch in der Regel kein rich-

tungsweisender Maßstab für eigenbetriebliche Investitionsentscheidungen. Problematisch ist dabei,

dass der Unterschied zwischen den technischen Leistungsvermögen und dem einzelbetrieblichen

Einsatzumfang ständig größer wird und damit ein höherer Kapitalaufwand nötig wird. Das hat zur

Folge, dass die wünschenswerte jährliche Mindesteinsatzleistung in Höhe der Abschreibungsschwelle

oft nicht erreicht wird und die erforderliche „Lebensleistung“ nur mit verlängerter Nutzungsdauer

erreicht werden kann. Dies wird dann mit einer technischen Überalterung erkauft. Die vertanen

Chancen einer besseren Arbeitsqualität und Arbeitsleistung sowie geringere Produktionskosten bei

einer nicht ausgelasteten Eigenmechanisierung sollten nicht unterschätzt werden.

Die Beanspruchung des überbetrieblichen Maschineneinsatzes ermöglicht andererseits eine enorme

Kosteneinsparung. Dessen vergleichsweise geringere Kosten ist das Ergebnis einer hohen Auslastung,

die im Einzelbetrieb in der Regel nicht erreicht wird.

Die größte Kostenposition wird durch die Leitmaschine, den Schlepper oder im Seilzuzug das SMS

bzw. die Raupe verursacht. Die Maschinenkosten werden bestimmt vom Maschinenneuwert. Dessen

zunehmende Werte bewirken auch einen zunehmenden Anteil des Maschinenkapitals am Gesamt-

vermögen. In Tabelle 3 sind die Neuwerte verschiedener Maschinen aufgelistet. Eine komplette Me-

chanisierung kostet neu, je nach Preis der Leitmaschine, ca. 134.000 €. Dies bedeutet für die Kosten-

rechnung, einen 10 ha Betrieb unterstellt, einen Neuwert von 13.400 €/ha. Je nachdem mit welcher

Nutzungsdauer und mit welchem Restwert der Leitmaschine kalkuliert wird, ergeben sich damit Ge-

samtkosten von ca. 2.350 €/ha bis 2.650 €/ha und Jahr. Hier sind alle Kosten enthalten, also auch die

kalkulatorischen Kosten wie Abschreibung und Zinsansatz, die zunächst zu keinen Ausgaben führen.

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Zusätzlich kommt im Basissegment der Vollernter mit ca. 600 €/ha dazu. Bei der Beurteilung dieser

Kosten wird die erhebliche Verringerung der Festkosten (Abschreibung, Zinsanspruch bzw. Zinsauf-

wand bei Fremdfinanzierung, Versicherung und Unterbringung) in Abhängigkeit von der jährlichen

Auslastung unterschätzt. Bei hohen Maschinenneuwerten ist der Anteil der Festkosten an den ge-

samten Mechanisierungskosten, besonders bei geringer Auslastung, dominierend. Die mit dem über-

betrieblichen Maschineneinsatz möglichen geringeren Kosten setzen andererseits eine Mindestein-

satzfläche voraus, die im Einzelbetrieb in der Regel nicht erreicht wird. Man sollte aus den Technisie-

rungsfehlern von früher lernen. Aber noch immer gilt heute vielerorts noch weiter der Grundsatz,

dass nur die eigene Technik zählt, nach dem Motto „der überbetriebliche Einsatz geht überall, nur

nicht bei mir“.

Andere Kostenpositionen

Mit zunehmender Betriebsgröße gehen auch noch andere Kostenpositionen in ihren Beträgen

zurück. So ist der Arbeitsaufwand je ha in größeren Betrieben oft etwas geringer. Zurückzuführen ist

dies auf die Rüst- und Wegezeiten, die in größeren Betrieben je ha geringer sind. Weiterhin hat der

flächenstarke Betrieb bei der Büroorganisation und der Buchführung zusätzliche Kostenvorteile.

Zusammenfassung

Die Kosten der Traubenerzeugung gehen mit zunehmender Betriebsgröße deutlich zurück. Für Nicht-

direktvermarkter ist es wichtig, diese Kostenvorteile zu nutzen. Unter den gegeben Bedingungen und

Strukturen wird es immer wichtiger, die Kosten im Auge zu behalten. Wenn ein Traubenerzeuger im

Vollerwerb nur von der Traubenerzeugung leben und seinen Betrieb weiterentwickeln will, dann

benötigt er derzeit 60.000 bis 70.000 Euro Gewinn im Jahr. Damit muss er seine Familie ernähren,

seine privaten Abgaben und seine Altersvorsorge bestreiten sowie eine vernünftige Eigenkapitalver-

zinsung und Risikoabsicherung erzielen. Bei Trauben erzeugenden Betrieben im Haupterwerb setzt

diese Bedingung in der derzeitigen Situation, je nach Höhe der Auszahlung, eine Mindestbe-

triebsgröße von etwa 20 ha, eher aber 25 ha voraus. Dies ist keine statische Größe. Sie wird wie in

der Vergangenheit auch in Zukunft weiter ansteigen. Daher wird es in Zukunft immer wichtiger, alle

Kosteneinsparungspotentiale zu nutzen. Insbesondere die überbetriebliche Zusammenarbeit wird

immer notwendiger, denn auf diesem Sektor sind noch Einsparpotentiale in nicht unerheblicher

Weise vorhanden. Zusätzlich sollten sich gerade Traubenerzeuger überlegen, ob der Betrieb nicht auf

ein zusätzliches Standbein gestellt werden kann. Zusätzliche Einkommensquellen wie Diversifizie-

rungsmaßnahmen (z. B. Maschinendienstleister) oder Gästezimmer (Weintourismus) usw. können

die Betriebe stabilisieren.

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Tabelle 1: Arbeitszeitbedarf für unterschiedliche Segmente (Traubenproduktion)

Arbeitsgänge Basissegment Mittelsegment Spitzensegment

AKh/ha AKh/ha AKh/ha

Jan. bis April Heftdrähte ablegen 8 8 8

Rebschnitt 80 80 80

Org. Düngung 10 10 10

Drahtrahmenreparatur 8 8 8

Düngung (mineralisch) 2 2 2

Mulchen/Rebholz häckseln 2 2 2

Biegen 25 25 25

Mai Mulchen (jede 2. Gasse) 2 2 2

Bodenbearbeitung (jede 2. Gasse) 2 2 2

Pflanzenschutz (2 x) 4 4 4

Ausbrechen 1 20 25 40

Juni Aufheften 8 10 15

Ausbrechen 2 4 9 12

Mulchen (jede 2. Gasse) 2 2 2

Bodenbearbeitung (jede 2. Gasse) 2 2 2

Gipfeln 3 3 3

Pflanzenschutz (2 x) 4 4 4

Juli Aufheften 15 20 25

Entblättern (masch.; Hand) 0 8 40

Mulchen (jede 2. Gasse) 4 4 4

Bodenbearbeitung (jede 2. Gasse) 2 2 2

Pflanzenschutz (2 x) 4 4 4

August Gipfeln 2 2 2

Ertragskorrekturen 0 25 60

Mulchen 4 4 4

Pflanzenschutz 2 2 2

Winterbegrünung einsäen 3 3 3

Oktober Negative Vorlese 0 0 50

Traubenernte 8 8 150

Jahr Allgemeine Betriebsarbeiten 20 20 20

Summe 250 300 587

Quelle: Eigene Berechnungen, KTBL-Datensammlung

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Tabelle 2:

Erzeugungskosten der Traubenproduktion

Basissegment Mittelsegment Premiumsegment

Ertrag l/ha 9.000 6.000 4.500

Lohn 250 Akh x 12 €/Akh 3.000 3.000 3.000

Lohn für Zusatzarbeiten 600 1.644

Maschinenkosten 2.820 2.820 2.120

Handlese bzw. negative Vorlese 2.400

Gebäudekosten 260 260 260

Spezialaufwand 850 1.000 1.000

Neuanlage AfA und Zins (25 Jahre) 2.250 2.250 2.250

Sonstige Kosten 800 800 800

Zinsansatz/Pachtansatz für Boden 1.000 1.000 1.000

Kosten gesamt 10.980 11.730 14.474

Kosten in €/Liter 1,22 1,96 3,22

Quelle: Eigene Berechnungen, KTBL-Datensammlung

Tabelle 3:

Kosten der Eigenmechanisierung (Neuwerte) Direktzug, Zeilenbreite 2,0 m, Preise incl. 19% MwSt.

Schlepper 60.000 €

Akku-Schere 2.100 €

Mulchgerät 3.250 €

Kreiselegge 4.760 €

Unterstockräumer 8.330 €

Stammputzer 2.380 €

Universalpflug 4.760 €

Sägerät (mechanisch) 2.020 €

Kompoststreuer 10.710 €

Düngerstreuer (Anbaugerät) 2.150 €

Laubschneider (einseitig) 10.710 €

Anbausprühgerät 8.330 €

Traubenwagen 14.280 €

Gesamtsumme 133.780 €

Quelle: Landmaschinenhandel

Tabelle 4:

Maschinenkosten je ha ohne Lese in Abhängigkeit von der Betriebsgröße

5 ha 10 ha 20 ha 30 ha 2.836 € 2.042 € 1.380 € 1.125 €/ha

Quelle: Oberhofer DLR Rheinpfalz

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ATW Untersuchungsvorhaben: EDV im Weinbaubetrieb

2011 wurde das Untersuchungsvorhaben für den Ausschuss für Technik im Weinbau (ATW) abge-

schlossen. Es trägt den Titel: „Zusammenstellung und Bewertung der auf dem Markt befindlichen

Spezialprogramme für die Weinwirtschaft (Schlagkarteien, Weinwirtschaftsprogramme)“. Das Ergeb-

nis wurde in Form eine KTBL-Broschüre veröffentlicht.

Überbetriebliche Ausbildung im Weinbau

2011 wurden 26 Auszubildende und 29 Nebenerwerbswinzer in der Technik im Weinbau unterwie-

sen.

Maschinenvorführung

"Über 250 Winzerinnen und Winzer" (Bericht Main-Post) schauten sich am 24. Februar 2011 in den

Himmelstadter Weinbergen der LWG den Praxiseinsatz einer neue Maschine für die Mechanisierung

des zeitaufwändigen Rebschnitts an. Das "Cane Pruner" (wörtlich: "Dickicht-Ausputzer") genannte

Gerät entfernt in einem maschinellen Arbeitsgang das zu entfernende Rebholz aus dem Drahtrahmen

der Rebzeile, nachdem Fachkräfte vorab den Rebschnitt erledigten. Die Maschine reduziert den Zeit-

aufwand für den Rebschnitt spürbar. Die Gerätevorführung erfolgte in Planung, Zusammenarbeit und

Abstimmung zwischen der Herstellerfirma ERO, Niederkumbd, und der LWG.

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Stützungsmaßnahme gemäß Art. 15 der VO (EG) Nr. 479/2008: „Investitionen“ für Weinbaubetriebe

Unterstützt werden materielle oder immaterielle Investitionen in Verarbeitungseinrichtungen, in

Infrastrukturen von Weinbaubetrieben und in die Vermarktung von Wein, welche die Gesamt-

leistung des Betriebes verbessern. Das zuwendungsfähige Investitionsvolumen beträgt mindestens

10.000 € bis maximal eine Mio. €. Die Zuschüsse betragen bis zu 30% des zuwendungsfähigen

Investitionsvolumens. Antragsberechtigt sind Erzeugerorganisationen, Genossenschaften, Kellereien

und Weinbaubetriebe die ihren Betriebssitz in Bayern haben und im Weinbau mindestens 1,5 Hektar

erreichen oder überschreiten.

Tabelle 1: Förderfälle 2011

Jahr 2011

Anzahl der bearbeiteten Förderakten 34

Bewilligungen 14

Beantragtes förderfähiges Investitionsvolumen netto 6.265.958,98 €

Bewilligtes förderfähiges Investitionsvolumen netto 553.752,00 €

Beantragte Zuschüsse 1.760.089,19 €

Bewilligte Zuschüsse 166.118,00 €

Tabelle 2: Beantragte Gewerke und Maschinen 2011

Art der Beantragung Förderfälle Investitionssumme

netto

Vermarktungseinrichtungen 10 2.754.094,00 €

Gebäude Innenwirtschaft 7 2.867.339,98 €

Tanks mit Kellereimaschinen 4 56.251,00 €

Weinpressen 5 172.624,00 €

sonstige Kellereimaschinen 8 415.650,00 €

Für Investitionen in ihre Betriebe und Weinberge haben die bayerischen Winzer 2011 rund 1,8 Milli-

onen Euro aus dem Bayerischen Programm zur Stärkung des Weinbaus erhalten. Da die Ausführungs-

richtlinien 2011 aufgrund einer BS-Prüfung modifiziert werden mussten, konnten in den Monaten

März bis einschließlich Mai keine Förderanträge entgegen genommen werden. Nachdem, wegen der

massiven Frostschäden im Mai, seitens der Weinwirtschaft die Förderung der Umstrukturierung von

Rebflächen weit über das in den vergangenen Jahren übliche Maß beansprucht wurde und zudem die

Fördersätze um 3.000 € pro Hektar Rebfläche erhöht wurden, waren die für Bayern zur Verfügung

stehen EU-Mittel von rund 11,2 Millionen Euro sehr schnell gebunden.

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Damit keine Überzeichnung des Programms erfolgt, wurde vom StMELF am 26. September 2011 ein

sofortiger Antragsstopp für die Stützungsmaßnahme gemäß Art. 15 der VO (EG) Nr. 479/2008: „In-

vestitionen“ für Weinbaubetriebe sowie für die Förderung der Umstrukturierung verfügt.

Übersicht: Bayerisches Programm zur Stärkung des Weinbaus - Förderungsfälle

Zeitraum: 01.05. bis 31.12.2009

Anzahl Beantragter Zuschuss Investitionsv. Netto

Förderfälle an LfL 57 3.431.116,00 € 11.437.055,00 €

davon mit Betreuer 8 Ablehnung 1 Bewilligungen 55 2.826.710,00 €

nicht bewilligte Anträge

604.406,00 € VZ 43

Teil-EVN 5 Schluss-EVN 20

Zeitraum: 01.01. bis 31.12.2010

Anzahl Beantragter Zuschuss Investitionsv. Netto

Förderfälle an LfL 81 2.121.915,75 € 7.073.052,50 €

davon mit Betreuer 7 Ablehnung 0 Bewilligungen 70 1.722.167,00 €

nicht bewilligte Anträge

399.748,75 € VZ 9

Teil-EVN 11

Investitionsv. Brutto

Schluss-EVN 52

8.416.932,48 €

Zeitraum: 01.01. bis 31.12.2011

Anzahl Beantragter Zuschuss Investitionsv. Netto

Förderfälle an LfL 34 1.760.089,19 € 6.265.958,98 €

davon mit Betreuer 15 Ablehnung bzw. Antrag

zurückgezogen 5 Bewilligungen 14 617.531,00 €

nicht bewilligte Anträge 1.142.558,19 € VZ 17

Teil-EVN 3

Investitionsv. Brutto

Schluss-EVN 41

7.456.491,19 €

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Förderung der Umstrukturierung der Rebflächen

Durch den Überhang an nicht ausgezahlter Förderung für 2010 (26 ha für Umstrukturierung von Reb-

flächen bzw. 22 ha für Einbau einer Tröpfchenbewässerung) verdoppelte sich die Förderfläche im

Vergleich zu den Vorjahren. Die Tendenz der letzten Jahre bezüglich des Rückgangs bei den roten

Sorten und Besinnung auf die klassischen weißen Sorten setzte sich fort. Dadurch, dass zusätzlich im

Jahr 2011 der Fördersatz pro ha um ca. 1/3 erhöht wurde, resultierte eine immense Gesamtförder-

summe von 1.239.514 Euro, fast wie im Spitzenjahr 2003. Für 365 Betriebe wurde im Jahr 2011 die

Rekordzahl von fast 900 Förderfällen bearbeitet.

Insgesamt wurden seit Antragseröffnung im Jahr 2001 EU-Fördermittel in Höhe von 8,74 Mio. Euro

ausbezahlt. Dabei wurde bisher insgesamt 4.149 Betrieben für eine Gesamtfläche von 1.298 ha eine

Förderung zur Sortenumstellung bzw. zur Verbesserung der Bewirtschaftungstechnik gewährt.

Seit 2009 kam zusätzlich auf einer Gesamtfläche von 131 ha die Förderung für den Einbau einer

Tropfbewässerungsanlage dazu.

Tabelle: Förderprogramm Umstrukturierung 2001 bis 2011

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Anz. Anträge ausgez.

Fläche in ha

Bewässerung in ha

Fördersumme in Tsd. €

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RAK-Förderung Franken

Seit 2009 wird die Förderung der Pheromonanwendung zur Bekämpfung des Traubenwicklers auch in

Bayern aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten gefördert. Die

Abwicklung des Programmes erfolgt komplett über die LWG. Zurzeit beteiligen sich 15 RAK-Anwen-

dergemeinschaften in 17 Gemeinden an dem Programm. Bei einem Fördersatz von jeweils 120 €/ha

werden die RAK-Anwender jährlich mit ca. 44.000 € unterstützt.

Fortbildungsmaßnahmen - Gebietsversammlungen Weinbau

Die Gebietsversammlungen waren auch 2012 mit ca. 900 Besuchern wieder gut besucht. Die The-

men, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Boden und Düngung, Oidium, Frost 2011 und mit

Informationen zur Weinbaupolitik beschäftigten, sorgten für volle Hallen in den Weinbaugemeinden.

Auch die lokalen Presseorgane (Main Echo, Die Kitzinger Zeitung, Der Bote vom Untermain, Main

Post in Hammelburg, Zeil, Erlenbach und die Fränkische Landeszeitung) haben wieder sehr ausführ-

lich über unsere Fachveranstaltungen berichtet.

Gebietsversammlungen 2002 bis 2012

Bauberatung

Seit Oktober 2011 ist die Bauberatung für Weinbaubetriebe direkt an der LWG angesiedelt. Die Ent-

wicklung in den letzten drei Jahren 2009 bis einschl. 2011 zeigt eine deutlich erhöhte Nachfrage der

Bauberatung in Winzerbetrieben im Jahr 2010. In diesem Jahr gab es doppelt so viele Anfragen wie

im Vorjahr 2009. Die abrupte rückläufige Entwicklung im Jahr 2011 ist vor allem auf die Frostschädi-

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gung der Betriebe Anfang Mai 2011, aber auch auf das Aussetzten der investiven Förderung am Jah-

resbeginn zurückzuführen. Seit Ende 2011 ist wieder ein Aufwärtstrend zu beobachten.

Die Bauberatungen 2011 verteilen sich wie folgt:

38 % Weinwirtschaftsgebäude

45 % Vermarktungseinrichtungen

7 % sonstige Beratungen wie z.B. Gästebeherbergung, Weinpavillons und baurechtliche Fragen.

Im Vergleich dazu der Vorjahrestrend 2010:

25 % Weinwirtschaftsgebäude

55 % Vermarktungseinrichtungen

20 % sonstige Beratungen wie z.B. Gästebeherbergung, Weinpavillons, Hofgestaltung, Außenanlagenkonzepte und baurechtliche Fragen.

Dieser Trend macht sich auch bei der Erstellung der notwendigen baufachlichen Stellungnahmen

bemerkbar. Mitte 2011 mussten die meisten Neufälle bearbeitet werden, da ab Juni wieder Förder-

anträge gestellt werden konnten.

50

102

38

0

20

40

60

80

100

120

2009 2010 2011

An

zah

l

Kalenderjahr

Bauberatungen pro Jahr

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Ende 2011/Anfang 2012 wurden hauptsächlich Nachfragen der LfL bezüglich der Alt-Förderfälle, wel-

che zeitnah bewilligt werden sollen und bei denen sich die Förder-Voraussetzungen geändert haben,

bearbeitet.

Ende 2011 mussten zudem Altfälle (2007/2008) für die Rechnungsprüfung zeitaufwendig recher-

chiert und aufgearbeitet werden.

Die Hilfestellung bei der Prüfung der Verwendungsnachweise hat sich auch im Jahr 2011 im Rahmen

gehalten. Hierbei wurden baufachliche Fragen der LfL beantwortet.

37 47 26 0

50

2009 2010 2011

An

zah

l

Kalenderjahr

Stellungnahmen pro Jahr

0 0 4 0

5

2009 2010 2011

An

zah

l

Kalenderjahr

Rechnungsprüfung Stellungnahmen pro

Jahr

0 9 3

0

5

10

2009 2010 2011

An

zah

l

Kalenderjahr

Vorprüfung Verwendungsnachw

eise pro Jahr

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Sachgebiet Strukturentwicklung und Qualifizierung

Berufsausbildungsverhältnisse Winzer/in und Teilnehmer an der Berufsab-

schlussprüfung

Das Interesse an der Berufsausbildung zur Winzerin/zum Winzer ist gleichbleibend groß. Der Anteil

der Auszubildenden mit Abitur bzw. Zweitausbildung liegt bei etwa 65 % der Ausbildungsverhält-

nisse. Etwa 45 % der Auszubildenden kommen nicht aus einem Weinbaubetrieb bzw. sind nicht als

evtl. Hofnachfolger/in vorgesehen. Die Ausbildung im Rahmen des dualen Studienganges absolvieren

in Franken sechs Auszubildende.

Ausbildungsverhältnisse und Prüfungsteilnehmer/innen

Ausbildungs- jahr

BGJ-Schüler

Ausbildungs verhältnisse

Jungwinzer in

Ausbildung

Teilnehmer

Abschlussprüfung

Auszubildende Nach § 45/2 BBiG

2002 16 44 60 31 11

2003 18 49 67 20 22

2004 20 49 69 28 11

2005 23 58 81 26 16

2006 19 60 79 27 12

2007 18 62 80 28 17

2008 15 69 84 26 11

2009 18 66 84 40 11

2010 17 65 81 34 15

2011 10 68 78 27 1

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Ergebnisse der Berufsabschlussprüfung im Vergleich der letzten 5 Jahre

Prüfungs- jahr

Trauben- produktion

Kellerwirt- schaft

Vermarktung betrieblicher Erzeugnisse

Wirtschafts- lehre

Sozialkunde

Notendurch- schnitt

Nicht be- standen

2007 45

Teilnehmer

2,89 3,14 2,63 3,11 2,94 7 %

2008 37

Teilnehmer

3,19 3,42 2,59 2,97 3,06 24 %

2009 51

Teilnehmer

2,54 2,57 2,17 2,63 2,48 15 %

2010 49

Teilnehmer

2,81 3,04 2,37 3,06 2,83 15 %

2011 27

Teilnehmer

2,95 3,08 2,04 2,96 2,78 18 %

Überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen für Auszubildende 2011

Schulungstage Weinbau, Keller, Vermarktung je 30 Teilnehmer/innen 12 Tage

Lehrgang Technik in der Kellerwirtschaft je 24 Teilnehmer/innen 5 Tage

Berufswettbewerb Winzer Bezirks- und Landesentscheid 2011 8 Teilnehmer/innen 2 Tage

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Durchführung von Zwischenprüfungen und Berufsabschlussprüfungen nach Berufsbildungsgesetz mit 59 Teilnehmer/innen 11 Tage

Abschlussfeier Winzer/in 2011 mit Überreichung der Urkunden und Zeugnisse durch den Präsidenten der LWG Anton Magerl

Bildungsprogramm für Nebenerwerbswinzer

Das Interesse an dem Bildungsprogramm für Nebenerwerbswinzer/innen findet weiterhin großen

Zuspruch. 29 Winzerinnen und Winzer haben ab Herbst 2010 den Lehrgang mit dem Teil Trauben-

produktion begonnen und 2011 mit den Themenbereichen Kellerwirtschaft fortgesetzt.

Umfang des Lehrgangangebotes 2011

Traubenproduktion je 29 Teilnehmer/innen 10 Tage

Kellerwirtschaft, Sensorik je 29 Teilnehmer/innen 9 Tage

Lehrgangsprogramm für Klein- und Obstbrenner

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim wurde vom Bayerischen

Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beauftragt, für Klein- und Obstbrenner

ein sechswöchiges Kursprogramm auszuarbeiten und dieses Bildungsangebot 2010/2011 bayernweit

anzubieten. Ziel war die Vorbereitung auf die Berufsabschlussprüfung zur Brennerin/zum Brenner

nach § 45/2 Berufsbildungsgesetz.

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Dieses Bildungsangebot haben 23 aktive Brenner/innen mit einem Durchschnittsalter von 42 Jahren

in Anspruch genommen. Die Ausbildungsinhalte wurden an dem Lehr- und Beispielsbetrieb für Obst-

bau in Deutenkofen und an der LWG vermittelt. Die Schwerpunkte der drei Kurswochen in Deuten-

kofen lagen auf dem qualitätsorientierten Anbau von Obst und auf der Verwertung über die dortige

Brennerei.

Im Jahr 2011 wurden an der LWG in drei Kurswochen folgende Themenbereiche behandelt:

Betriebswirtschaftliche Grundlagen

Analytik

Gesetzliche Rahmenbedingungen, zollrechtliche Vorschriften

Bezeichnungsrecht

Sensorische Beurteilung von Bränden

HACCP

Vermarktungskonzepte

Herstellung von Hefe- und Quittenbränden

Verschnitt von Spirituosen und Füllung

Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung Pflanzenschutz

Die Stoffvermittlung übernahmen Fachkräfte der LWG, von der Abteilung Weinbau und von dem

Fachzentrum Analytik. Weiter waren externe Referenten vom Hauptzollamt Schweinfurt und vom

Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Würzburg und von der Deutschen Weinakade-

mie Mainz eingebunden.

Lehrgangsumfang:

Vorbereitung Sachkundekundeprüfung je 23 Teilnehmer/innen 15 Tage

Pflanzenschutz mit Prüfung 14 Teilnehmer/innen 3 Tage

Im Mai 2011 schlossen alle Teilnehmer/innen mit der schriftlichen und praktischen Berufsabschluss-

prüfung Brenner/in den Lehrgang ab. Die guten Ergebnisse mit einem Notendurchschnitt von 2,00 in

der Gesamtprüfung zeigen, dass die Teilnehmer/innen sehr viel Berufserfahrung mitgebracht und

hochmotiviert gearbeitet haben.

Die Berufsabschlussprüfungen nach § 45/2 Berufsbildungsgesetz absolvierten 23 Teilnehmer/innen

an 4 Prüfungstagen.

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Teilnehmer an dem Brennerlehrgang in der Brennerei der LWG

Erwachsenenfortbildung

Folgende Lehrgänge wurden angeboten:

Nachschulung für Gästeführer (Bodensee): Steuer und Versicherung (1 Tag)

Workshop für Weinrepräsentantinnen (2 Tage)

Lehrfahrt Gästeführer: Elsass - Kaiserstuhl

Seminar: Onlinemarketing und Social Media für die Weinbranche

Nähere Informationen zum Lehrgang: Online-Marketing und „Social Media“ für die Weinbranche.

Das Internet ist mittlerweile der größte Marktplatz der Welt und auch der wichtigste Kommuni-

kationskanal. Ein guter Auftritt im World Wide Web ist für viele Winzerbetriebe ein wichtiger

Bestandteil ihrer Marketingmaßnahmen. Der neue Bereich „Social Media“ (= gesellschaftliche Netz-

werke), wie Facebook, Twitter, Blogs, und neuerdings auch Google+ eröffnen vielen Unternehmen

neue Möglichkeiten bei der Kommunikation mit ihren Kunden.

Im Seminar der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim erhielten die

Teilnehmer eine kompetente Einführung in die Welt der neuen Medien. Im ersten Teil des Seminars

stellte Utz Graafmann, Geschäftsführer des Online-Portals Wein-Plus.de die Grundzüge des Online-

Marketings im Weinbereich vor: Die eigene Homepage, Suchmaschinenoptimierung, die Präsenz in

Online-Weinführern, den Internetshop.

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Im zweiten Teil des Seminars erfuhren die Teilnehmer, welche Möglichkeiten „Social Media“ den

Betrieben bieten. Karl-Heinz Wenzlaff von der Firma „Weblog Consulting“ vermittelte den Teilneh-

mern grundlegende Kenntnisse des Social-Media-Marketings im Weinbau und in der Weinwirtschaft.

Die Teilnehmer wurden in die Lage versetzt, Social-media-Plattformen wie Facebook, Twitter und

Google+ in Verbindung mit der eigenen Homepage zu bewerten und zur Kundenpflege und zur

Neukundengewinnung im Internet einzusetzen.

Das Seminar war mit 70 Teilnehmern komplett ausgebucht. Wegen der großen Nachfrage wurde für

Februar 2012 eine Neuauflage geplant, zusätzlich zwei weitere Workshoptage zum Erstellen des

eigenen Firmen-Facebook-Accounts.

Die Bayerische Clusterinitiative: Allianz Bayern innovativ

Die Zusammenarbeit mit dem Ernährungscluster wurde im Jahr 2011 fortgesetzt. Der Weintourismus

bildet dabei einen wichtigen Teilbereich des Ernährungsclusters.

In 2010 wurden die 19 bayerischen Clusterbereiche evaluiert. Der Ernährungscluster am StMELF war

einer der am besten bewerteten Clusterbereiche. Als Ergebnis der Evaluierung wurden die Cluster

neu strukturiert. Der Ernährungscluster wurde an das neu geschaffene Kompetenzzentrum für Ernäh-

rung in Kulmbach angegliedert. Die finanzielle Abwicklung wird zukünftig über die Landesanstalt für

Landwirtschaft organisiert.

Überblick über Fördermittel und Projekte im Bereich des Weintourismusclusters:

Clusterinitiative

2006 2007 2008 2009 2010 2011 Summe

Projekte (zum Teil mit Unterprojekten)

3

7

10

15

5

3

43

Projektunter- stützung

6.326,38 € 34.104,00 €

45.159,19 49.948,42 72.574,07 36.501,65 15.950,00 260.563,71

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Folgende Projekte wurden im Jahr 2011 durchgeführt:

Qualifizierung und Fortbildung:

o Schulungskonzept Flying Weindozent, Neubetriebe, Fortsetzung, Testmärkte)

o Schulungskonzept Berufsschulen

Schulung der Auszubildenden (Restaurantfachleute, Köche, Winzer)

Evaluierung und Auditierung

o Strategieworkshop der Fränkischen Weinwirtschaft

Information zum Clusterprojekt „Berufsschulen“

In 2010 wurde das Schulungsprojekt an den Gastronomieschulen in Unterfranken begonnen und im

Jahr 2011 fortgeführt. Das Ziel war, die weinfachliche Kompetenz der Berufsschüler zu verbessern. Zu

diesem Zweck wurden die von der LWG ausgebildeten „Dozenten für Wein und Genusskultur“ zu

Grundlagenschulungen an die beteiligten Schulen geschickt (Bad Kissingen, Würzburg, Kitzingen-

Ochsenfurt). Es wurden 76 Schulungseinheiten in den unterschiedlichsten Klassen (Jgst. 11 und 12)

durchgeführt. Es waren 14 Weindozenten im Einsatz. Die Finanzierung erfolgte durch die Cluster-

initiative.

Berufsschule Unterrichtseinheiten

Bad Kissingen 26

Kitzingen 30

Ochsenfurt (Winzer) 6

Würzburg 14

Gesamt 76

Die Schulungen wurden vorwiegend in den Restaurantfachklassen durchgeführt. Die Schulungen

wurden in folgenden Themenbereichen angeboten: Wein-Basics, Wein-Lifestyle, Wein-Sensorik,

Wein und Gesundheit.

Spezialthemen wurden vom Fleischerhandwerk in Anspruch genommen (Essen und Wein) bzw. von

den Köchen (Schokolade und Wein).

Die Rückmeldungen aus den Evaluierungsbögen sind durchweg positiv. Sowohl die Lehrkräfte als

auch die Schüler schätzen die weinbezogenen Unterrichtseinheiten als wertvolle Ergänzung des

Stundenplanes.

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Förderungen des Weintourismus und der Weinvermarktung

Die Weintourismusrichtlinie wurde am 28. März 2011 für 2 Jahre verlängert. Das Mittelvolumen

wurde im Doppelhaushalt 2011/2012 bereitgestellt. Die Summe wurde auf 200.000 € jährlich

begrenzt.

Überblick über Fördermittel und Projekte im Rahmen der Weintourismusrichtlinie

Weintourismusförderung

2008 2009 2010 2011 Summe

Projekte 11 6 9 3 29

Investitionen 1.038.819 683.741 682.736,09 € 97.058,00 € 2.502.354

Zuschüsse 361.426 211.117 343.742,65 € 40.780,00 € 957.065

Die Adressaten für diese Fördermaßnahmen sind in erster Linie Kommunen bzw. gemeinschaftliche

Antragsteller. Da die Kommunen in 2011 noch bis Jahresende das Konjunkturpaket II abschließen

mussten, wurden die weintouristischen Vorhaben zurückgestellt. Bei den neu bewilligten Maßnah-

men handelt es sich um gemeinschaftliche, kommunale oder regionale weintouristische Marketing-

konzepte. Es sind derzeit einige größere Projekte in der Vorbereitung, die allerdings in 2011 nicht

mehr bewilligungsreif wurden.

Weintourismusprojekt „terroir f – die magischen Punkte Frankens“:

Als größere Maßnahme in der Weintourismusförderung kommt das Projekt terroir f, die magischen

Punkte Frankens, zur Umsetzung. Bei diesem Projekt sind 12 herausragende Standorte in den

Weinbergen Weinfrankens definiert worden, die der Weintourist gesehen haben sollte. An den

vielfältigen Schnittstellen des Weinbaus zur Natur, der Landwirtschaft, der Geologie und der Ge-

schichte ergibt sich für den Gast viel Informatives und Wissenswertes. Attraktive Landschaftsbilder

und Wissensbildung stellen einen wesentlichen „gefühlten Mehrwert“ bei der Vermarktung des

Frankenweins dar. Diese herausragenden Standorte in der Fränkischen Weinkulturlandschaft sollen

stärker kommuniziert und dem Gast leichter zugänglich gemacht werden.

Diese Punkte in der Weinlandschaft sollen im Lauf der nächsten Jahre gestalterisch aufgewertet und

entsprechend in Szene gesetzt werden. Für 5 dieser besonderen Orte wurden bereits Einrich-

tungskonzepte entworfen:

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Iphofen

Volkach – Escherndorf

Würzburger Stein

Castell

Sommerhausen – Eibelstadt

Die Stadt Iphofen realisierte mit dem Aussichtspunkt am Schwanberg den ersten Baustein des Kon-

zeptes terroir f. Der im Zuge der Flurbereinigung in den siebziger Jahren errichtete Aussichtsturm soll

als Landmarke wiedererkennbar werden und entsprechend dem Gesamtkonzept des terroir f den

Informationspunkt “Die Ferne so weit – der Wein so nah“ bilden. Mit geringen Umgestaltungsmitteln

soll der Ort als attraktiver Halt und Infopunkt über die weltweiten Weinproduktionen und den Bezug

zur lokalen fränkischen Produktion werden.

Die „magischen Punkte“ in Volkach-Escherndorf und am Würzburger Stein stehen unmittelbar zur Bewilligung an.

Weintourismuskonzept „Franken – Wein.Schöner.Land“

Zum 6. Mal wurden die Zertifizierungsmaßnahmen im Rahmen von „Franken – Wein.Schöner.Land“

ausgeschrieben und durchgeführt. Neu aufgenommen in das Gesamtkonzept wurden die

„ArchitekTouren“: Dem Gast werden im aktuellen Premiumkatalog 3 exemplarische Routen

vorgestellt, anhand derer er die architektonischen Highlights fränkischer Winzerkultur erleben kann:

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ArchitekTour 1:

Gewachsenes und historisches von der Mainschleife bis in die Haßberge – Zentren der Gemeinschaft

und Häuser mit Persönlichkeit:

Winzerkeller Sommerach, Sommerach a. Main

Winzergenossenschaft Divino, Nordheim a. Main

Weingut Max Müller I, Volkach

Weingut Horst Sauer, Escherndorf

Weingut Hirn, Untereisenheim

Weingut Mößlein, Zeilitzheim

Weinhaus Nüsslein, Zeil am Main

ArchitekTour 2:

Tradition erstrahlt in neuem Licht – vom südlichen Maindreieck zum Schwanberg – historische

Weingüter mit modernem Ambiente und Vinotheken mit Erlebnischarakter:

Weingut Brennfleck, Sulzfeld a. Main

Weingut Luckert Zehnthof, Sulzfeld a. Main

Vinothek Iphofen, Iphofen

Weingut Wirsching, Iphofen

Kultur- & Kommunikationszentrum KUK, Dettelbach

ArchitekTour 3:

Vom Untermain über Würzburg zum südlichen Maindreieck – renommierte Weingüter und eine neue

beeindruckende Interpretation von Weinarchitektur in Harmonie.

Weingut Fürst Löwenstein, Kleinheubach

Weingut Rudolf Fürst, Bürgstadt

WeinKulturHaus Bürgstadt, Bürgstadt

Weingut am Stein, Würzburg

Staatlicher Hofkeller, Würzburg

Weingut & Hotel Meintzinger, Frickenhausen a. Main

Weingut Arnold, Randersacker

Insgesamt sind mittlerweile 246 zertifizierte Betriebe aus den unterschiedlichen Bereichen in der

Broschüre und Internetauftritt (www. Franken-weinland.de) des Weintourismuskonzeptes vertreten:

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Nach der erfolgten Zertifizierungsperiode 2011 wurden die Zertifizierungskriterien (nach 5-jähriger

Zertifizierung) überarbeitet und an die Erfordernisse des Projektes angepasst.

Der Weintourismuspreis wurde in 2011 das dritte Mal vergeben. Es erhielt ihn der Autor Roman

Rausch. Mit seiner Krimi-Serie um den Kommissar Kilian gelingt es ihm in einmaliger Weise, Würz-

burg als weintouristische Metropole zu inszenieren. Ihm gelingt es, mit seinem Geschichten die

Mentalität und Lebensart der Franken zutreffend wiederzugeben und damit Lust auf einen Besuch in

Weinfranken zu machen.

Messen und Veranstaltungen

Es wurden verschiedene Veranstaltungen rund um den Weintourismus und den Frankenwein be-

sucht bzw. organisiert:

Weintourismussymposium (25. und 26. Mai 2011)

Im Mai 2011 wurde das 4. Internationale Weintourismussymposium in Iphofen durchgeführt. Im

Mittelpunkt standen folgende Themen:

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Die Nachhaltigkeit der Kulturlandschaft Wein

Innovative Beispiele und Konzepte zum Weintourismus

Exkursionen

Im Eröffnungsvortrag stellte der Unternehmensberater Hermann Scherer mit seinem Vortrag

„Jenseits vom Mittelmaß“ die Spielregeln für die Pole-Position an den Märkten von morgen vor. Es

folgten Fachbeiträge zum nachhaltigen Tourismus und zur Möglichkeit der Gestaltung von

Kulturlandschaften.

Praktische Beispiele aus Südtirol (Weinlabyrinth), Spanien (Weinstraßen und Museumsprojekte) und

vom fränkischen Seenland (E-Bike-Mobilität) vermittelten einen Überblick über Weintourismuspro-

jekte in anderen Regionen.

Mit einem Rückblick auf 5 Jahre Weintourismuskonzept „Franken – Wein.Schöner.Land“ schloss der

erste Tag des Symposiums ab.

Am zweiten Tag folgten Exkursionen in die Region:

o E- Bike – Weinwandern

o Wein & Gastronomie – beispielhafte Projekte

o Wein und mehr: Manufakturen im Genussbereich

Insgesamt besuchten rund 250 Personen das Symposium.

Erlebnistage Gästeführer (07. – 08. August 2011)

Am 6. und 7. August organisierte das Sachgebiet in Verbindung mit dem Gästeführerverein die Erleb-

nistage der Gästeführer „Weinerlebnis Franken“ im Weinparadies und angrenzenden Regionen

Mittelfrankens statt. Unter dem Motto:

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Heimat kennen lernen „Paradiesische (Ent)-Führungen“

waren die Gäste eingeladen, ihre Heimat bei den angebotenen kostenfreien Führungen näher zu

erkunden.

Etwa 500 Gäste nahmen die Gelegenheit wahr, 17 unterschiedliche Führungen zu besuchen. Es

kamen rund 1.100 € an freiwilligen Spenden zusammen, die der Lebenshilfe in Lenkersheim

gespendet wurden.

desta Volkach (19. und 20. November)

Zum 9. Mal fand in Volkach die Fachmesse „desta – Messe edler Brände“ statt. Fast 50 Aussteller

boten dem Fachpublikum und Messebesuchern ein vielfältiges Angebot rund um Brand und

Destillat. Moderne Brennereitechnik interessierte besonders die Brenner. Mit der Themenaus-

stellung „Korn und Destillat“ wurden die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Getreides

dokumentiert. Themenstände (Schokolade, Cocktails, Käse, Wurst in Verbindung mit Destillaten)

rundeten das Angebot ab. Flankierend wurden während der Messetage 15 unterschiedliche Semi-

nare (Brennlehrgänge, Zollrechtliche Bestimmungen, Pralinenherstellung, Whiskytasting u.v.m.) für

Fachpublikum und interessierte Gäste angeboten.

Die LWG ist im Organisationsteam der Messe vertreten und auf der Messe mit Infoständen zum

Thema Streuobst sowie Informationen zur Berufsausbildung (Brenner, Winzer).

Weinmessen

Im Rahmen des Markterschließungskonzeptes des Fränkischen Weinbauverbandes wurden verschie-

dene Weinmessen beschickt:

WineStyle Hamburg (04. – 6. Februar)

Käsemarkt Bad Tölz (24. – 26. Juni)

Fleetinselfestival Hamburg (22. – 31. Juli)

Forum vini München (11. - 13. November)

Food & life München (30. November – 4. Dezember)

Auf diesen Messen wurde das Weintourismuskonzept: „Franken – Wein.Schöner.Land“ mit einem

eigens angeschafften Informationsstand präsentiert. Vertreter aus dem Weinbereich und des Touris-

mus (Weindozenten, Gästeführer, Touristiker) informierten über das weintouristische Angebot in

Weinfranken.

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Beraternetzwerk erlebnisorientierte Angebote

Bayernweit werden den Gästen aber auch der Bevölkerung vor Ort verschiedene Erlebnismöglichkei-

ten angeboten, um die Region besser kennen zu lernen. Es handelt sich dabei um Kräuterführer,

Gartenbäuerinnen, Erlebnisbäuerinnen, Gästeführer, Weindozenten. Die fachlichen Betreuer dieser

Gruppen an den Ämtern für Landwirtschaft bzw. der LWG sind in einem sog. „Beraternetzwerk“

zusammengeschlossen. Gemeinsam werden Informationen und Fortbildungen für diese Gruppen

erarbeitet.

In 2011 wurde beim 3. Unterfränkischen Netzwerktag für erlebnisorientierte Angebote das Seminar

zum freien mündlichen Erzählen: „Erzähl mir was“ auf der Seufert-Ranch in Hambach durchgeführt.

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Anhang Abteilung Weinbau

Mitwirkung in Fachgremien

Zielgruppe Name

Arbeitskreis Weinerlebnis Franken beim Weinbauverband Bätz G.

Beraternetzwerk erlebnisorientierte Angebote Bätz G.

Beraternetzwerk Urlaub auf dem Bauernhof/Winzerhof Bätz G.

Redaktionsteam Mainzeit Bätz G.

Arbeitskreis Kellertechnik DWV Burkert J.

Prüfungsausschuss Weinküfer Burkert J./Hartmann M./Krönert M.

Arbeitskreis Kellerwirtschaft FWV Burkert J./Köhler H. J./Krönert M.

Prüfungsausschuss Kellermeister Burkert J./Köhler H. J./Krönert M.

Prüfungsausschuss Winzermeister Burkert J./Hofmann H./Krönert M.

Vorsitzender des Arbeitskreises Tafeltraubenanbau Engelhart J.

Mitglied bei PIWI-International, Verein zur Förderung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten

Engelhart J.

Prüfungsausschuss Weinküfer Hartmann M./Krönert M.

Prüfungsausschuss Winzer Hartmann M./Hofmann H./Krönert M.

Arbeitskreis der zuständigen Stellen für die Berufsausbildung, Projektgruppe Winzer/in (auf Bundeebene)

Hemm E.

Arbeitskreis „Pflanzenschutz“ des Forschungsringes des Deutschen Weinbaues (FDW) bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) 2. Beisitzerin

Hönig, P.

Meisterprüfungsausschuss Winzer Hofmann H./Streng P.

Kassenprüfer Weinbauring Hofmann H.

Fachgruppe „Richtlinie zur Anwendung von Wachstumsregulatoren im Weinbau“ Hofmann H.

Fachgruppe „Nationale Leitlinie für den integrierten Pflanzenschutz im Weinbau“ Hofmann H.

Mitglied in der Redaktionssitzung bei Rebe und Wein Hofmann H.

Mitglied des Arbeitskreises „Betriebswirtschaft und Marktforschung“ des Forschungsringes des Deutschen Weinbaues (FDW) bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)

Kolesch H.

Arbeitskreis „Markt“ des Fränkischen Weinbauverbandes Kolesch H.

Arbeitskreis „Franken-Wein.Schöner.Land“ des Fränkischen Weinbauverbandes Kolesch H.

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Beirat des Vereines Gästeführer – Weinerlebnis Franken Kolesch H.

Prüfungsausschuss Brenner Krönert M.

Aufgabenerstellungsausschuss Weinküfer Krönert M.

Gutachter für das European Journal of Horticultural Science Schartl A.

Vorsitzender des Internationalen Arbeitskreises für Bodenbewirtschaftung und Qualitätsmanagement im Weinbau

Schwab A.

Arbeitskreis Rebenernährung und Düngung des Forschungsrings Deutscher Weinbau (FDW) - stellvertretender Federführender

Schwab A.

Mitglied im AK Weinbau beim Fränkischen Weinbauverband Schwab A./Deppisch C.

Mitglied im Beirat der EUF-Forschungsgruppe, Ochsenfurt Schwab A.

Mitglied im Bund Deutscher Oenologen (BDO), Geisenheim Schwab A.

Geschäftsführung des Verbands Ehemaliger Veitshöchheimer e.V. (VEV) Schwappach P.

Arbeitskreis Weinbau des Fränkischen Weinbauverbandes Schwappach P.

Hauptausschuss des Verbandes für landwirtschaftliche Fachbildung (vlf) in Bayern Schwappach P.

Arbeitskreis „Pflanzenschutz“ des Forschungsringes des Deutschen Weinbaues (FDW) bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)

Schwappach P.

Arbeitsgruppe „Integrated Control in Viticulture“ der IOBC/wrps Schwappach P.

Fachgruppe Rebschutz des Julius-Kühn-Instituts (JKI) Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz im Weinbau

Schwappach P.

Unterausschuss Lückenindikation im Weinbau Schwappach P.

Beirat des Weinbauring Franken e. V. Schwappach P.

Fachbeirat Verbraucherschutz des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Schwappach P.

Fachbeirat Anwendungstechnik des Julius-Kühn-Instituts (JKI) Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz

Schwappach P.

Workshop Weinstile des Bezirks Unterfranken Schwappach P.

Arbeitsgruppe EQ Wine: European Qualification standards in the wine Industry Schwappach P.

AK des Fränkischen Weinbauverbandes „Franken.Wein.Schöner.Land“ Streng P.

Prüfungskommission für die Fränkische Weinprämierung Streng P.

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Veranstaltungen

Datum Thema

20.01.2011 Führung einer Exkursion vom Arbeitskreis Tafeltrauben

21.01.2011 Fachverkostung von LWG-Versuchsweinen in den Regionen Winzergemeinschaft Franken Repperndorf

21.01.2011 Rebschnittkurs für Nebenerwerbs- und Hobbywinzer

28.01.2011 Seminar: „Hausrebstock – Erziehung, Sorten, Schnitt“ in Regensburg

16.02.2011 PIWI – Informationsstand auf der Bio-Fachmesse in Nürnberg

24. + 25.02.2011 Seminar „Hausrebstock – Erziehung, Sorten, Schnitt“ in München – Germering

19.03.2011 Rebschnittkurs für Nebenerwerbs- und Hobbywinzer im Freilandmuseum Bad Windsheim

21.03.2011 Besuch der Weinbauschule Rouffach (Elsass)

22.03.2011 Handelsstufentag

29.03.2011 Frühjahrsbesprechung der Fachberater für Weinbau zur Rebschutzsaison 2011

30.03.2011 Frühjahrsbesprechung der Rebschutzwarte zur Rebschutzsaison 2011

30.03.2011 Ökowinzer Franken - Gedankenaustausch zu Versuchsanstellungen

27. - 30.04. 2011 6th Europea Wine Championship („Weinolympiade“)

9. – 13. 05.2011 Exkursion der Technikerklasse TW1 zur Partnerschule Laimburg, Südtirol

13.05.2011 Seminar „Hausrebstock – Sommerpflege und Erziehungsformen“ in Drachselsried

23. – 27.05.2011 Besuch der Partnerschule Laimburg in Franken

27.05.2011 VOENOS-Seminar zur Bag in Box Abfüllung

03.07.2011 Tag der offenen Tür

Mai – Juli 2011 17 öffentliche Versuchsweinverkostungen

15.07.2011 Führung „Ampelographie“ für Studenten aus Weihenstephan

27. – 28.07.2011 Fachexkursion mit den Rebschutzwarten in die Pfalz und ins Elsaß

10.08.2011 Seminar „Biologischer Tafeltraubenanbau“ für Anbauer und Berater (SÖL), Stutel

15.08.2011 Informationsstand „Neue PIWI-Rebsorten“ mit Verkostung bei der FÖW-Bioweinverkostung, Vogelsburg Volkach

02.09.2011 Kellerwirtschaftskurs

06.09.2011 Silvanerklonen - Informationstag für Rebveredler und Winzer, Würzburger Pfaffenberg

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07.09.2011 Führung und Weinprobe für Weinbauarbeitskreis Remsthal

07.09.2011 Unterarbeitskreis Lückenindikation im Weinbau

7. – 8.09. 2011 24. Besprechung der Fachreferenten für Rebschutz

12.09.2011 Versuchsführung – Tschech. Winzervereinigung

12.09.2011 Versuchsführung – Delegation ERSA, Italien

15. + 16.09.2011 Infostand „Der Weinstock am Haus und Garten“ bei der BUGA Koblenz

22.09.2011 Pflanzenschutz-Schulung für Auszubildende Biologielaboranten

14.11.2011 Industrietag Rebschutzjahr 2011

25.11.2011 Sorten- und Versuchsweinverkostung der LWG – Winzergenossenschaft Thüngersheim

01.12.2011 Führung für Besuchergruppe aus Aserbeidschan, Tafeltraubenversuchsanlage Stutel

02.12.2011 VOENOS-Seminar, Der Jahrgang 2011

5./6. Dezember 2011 Erstes Arbeitstreffen EQ Wine

14. Dezember 2011 Herbstbesprechung der Fachberater für Weinbau: Rückblick Rebschutz 2011

15. Dezember 2011 Herbstbesprechung der Rebschutzwarte: Rückblick Rebschutzjahr 2011

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Vorträge

Referent Thema Zielgruppe, Ort

Engelhart J. Biologischer Tafeltraubenanbau – Sortenwahl und Erziehungssysteme

SÖL – Bioberater-Tagung St. Ulrich, 04.03.2011

Engelhart J. Silvaner und historische fränkische Rebsorten Symposium „Historische Rebsorten im

Zeitalter des Klimawandels“ Heppenheim, 26.08.2011

Heßdörfer D. Ressourcenmanagement Sommerach Bewässerungsprojekte in Bayern Wolznach, 08.11.2011

Heßdörfer D. Methodenvergleich zur Feststellung der Bewässerungsbedürftigkeit von Reben

FDW-Tagung, Freiburg 06.04.2011

Hönig P. Ökologische Fragestellung aus 20 Versuchsjahren im SG Rebschutz der LWG

Ökowinzer Franken, Volkach

Hönig P. Überblick über das Rebschutzjahr 2011 in Franken

Der Spätfrost am 4. Mai 2011

Industrietag 2011

Hönig P. Das Rebschutzjahr 2011 in Franken

Spätfrost im Mai 2011

Herbstbesprechung der Fachberater für Weinbau

Hönig P. Rückblick auf das Rebschutzjahr 2011 in Franken

Der Spätfrost 2011 und seine Auswirkungen

Herbstbesprechung der Rebschutzwarte Franken

Hofmann H. Gesundes Lesegut erzeugen – Geht das auch in Extremjahren wie 2010?

Weinbauveranstaltung ZG Raiffeisen Beckstein

Weinbauveranstaltung ZG Raiffeisen Dertingen

Hofmann H. Glaskugel oder harte Fakten – Wie entsteht ein Weinbaufax!

Gebietsversammlung Ergersheim Gebietsversammlung Wipfeld Gebietsversammlung Eibelstadt

Hofmann H. Stellschrauben zur Gewinnung robuster Trauben Weinbautage 2011, Veitshöchheim

Hofmann H. Gesundes Lesegut wirtschaftlich erzeugen Weinbauveranstaltung Bayer, Briedel-Mosel

Hofmann H. Problemfeld Oidium Weinbaurundfahrt Weinbauverein Abtswind

Hofmann H. Kurativleistung von Peronosporafungiziden an Gescheinen

Fachreferentenbesprechung Rebschutz, Veitshöchheim

Industrietag Veitshöchheim

Kolesch H. Zur Lage der Fränkischen Weinwirtschaft Gebietsversammlungen (8)

Kolesch H. Wirtschaftliche Effekte im Weintourismus Gebietsversammlungen (8)

Kolesch H. Vorstellung „terroir F“ Iphofen / Stadtrat

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Kolesch H. Erfolgsfaktor Weintourismus München-Staatskanzlei/Parlamentarischer Abend

Kolesch H. Gästeführer und Weindozenten Neustadt, Weinstraße / MUNDUS VINI – Tourismus- Kongress

Kolesch H. Fränkisches Weintourismuskonzept Kiedrich/Rheingauer Weinbautage

Kolesch H. Wein & Architektur Hamburg/WeinStyle

Kolesch H. Carbon Footprint Franken Alzey/AK Weinbau Deutscher Weinbauverband

Kolesch H. Nachhaltigkeit Veitshöchheim/Fachschulbeiratssitzung

Kolesch H. Nachhaltigkeitsstrategie des Fränkischen Weinbaus

Coburg/Strategiekommission Fränkische Weinwirtschaft

Kolesch H. Nachhaltigkeit im Weinbau Ballrechten/Abschlusstagung Historische Weinberge der Uni Freiburg

Kolesch H. Gästeführer und Weindozenten Veitshöchheim/DWI – Bundesdeutsches Treffen der Gästeführer

Kolesch H. Fränkisches Weintourismuskonzept Bürgstadt/Tourismusverein/dehoga

Kolesch H. Nachhaltigkeitsstrategie des Fränkischen Weinbaus

Zeilitzheim/Mitgliederversammlung der Gästeführer

Kolesch H. Was kann die Landwirtschaft vom Weinbau lernen?

Laub/BBV Kitzingen – Kreisobmänner-versammlung

Kolesch H.. Vorlesung Architektur & Wein Sommerach/FH Wismar

Kolesch H. Nachhaltigkeitsstrategie des Fränkischen Weinbaus

Wien/Österreichische Weinbautage

Kolesch H. Bauliches Entwicklungskonzept Landesweingut Kloster Pforta

Kloster Eberbach: Aufsichtsrat Landesweingut Saale-Unstrut

Kolesch H. Der Klimawandel im Fränkischen Weinbau Volkach – Thomas Dehler Stiftung

Kolesch H. Terroir – Bedeutung für die Weinwirtschaft und den Konsumenten

Biebelried - Geologentreffen

Kolesch H. Wirtschaftliche Effekte im Weintourismus Hammelburg – Gastronomie, Tourismus- und Weinbauverein

Kolesch H. Der Klimawandel im Fränkischen Weinbau Veitshöchheim: Bayer. Klimawoche

Kolesch H. Vorlesung Wein & Architektur Sommerach: FH Geisenheim

Kolesch H. Frostschäden 2011 – Fördermöglichkeiten Iphofen: Mitgliederversammlung Weinbauverband

Kolesch H. Die Vinothek – Funktion und Konzepte Randersacker: Weinbauverein

Kolesch H. Wirtschaftsfaktor Weintourismus Wiesenbronn: Winzerversammlung Schwanberg

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Kolesch H. Klimawandel im Weinbau Veitshöchheim: Fachakademie Frankenwarte

Kolesch H. The Franconian Winetourismconcept LWG: Besuch israelische Delegation aus Mate Yehuda

Kolesch H. Die Vinothek: Funktion und Konzepte Dettelbach: Weinbauverein/Stadtrat

Kolesch H. Nachhaltigkeit im Weinbau Würzburg: Weinbruderschaft Franken

Kolesch H. Gästeführer Weinerlebnis Franken Bayer. Gartenakademie/Gartennetzwerk Bayern, Veitshöchheim

Kolesch H. Vorstellung „terroir f“ Gemeinderat Sommerhausen und Eibelstadt, Sommerhausen

Kolesch H. Das „Neue Bild vom Frankenwein“ Einladung von Frau B. Stamm zum Pressegespräch; Landtagspresse; Hofkeller WÜ

Maaß U. Temperaturtrendanalyse in deutschen Weinanbaugebieten

FDW-Tagung, Freiburg 06.04.2011

Schartl A. Epidemiology and Detection of Bois noir in Franconia, Germany

2nd European Bois noir Workshop, Cison de Valmarino, IT

Schwab A. Rotweinsorten für Franken – heute und morgen Weinbautage Veitshöchheim 2011

Schwab A. Grenzen der Humuswirtschaft unter Umwelt und Qualitätsaspekten

Geisenheimer Gespräch 2011, Weinbau- experten, Geisenheim 08.06.2011

Schwab A. Humusversorgung im Weinbau Winzerverband Sachsen Meißen 25.05.2011

Schwab A. Bedeutung der weinbaufachlichen Zusammenarbeit im mitteleuropäischen Weinbau

Europäische Weinbauforscher und Weinbauberater Eppan, Südtirol 04.05.2011

Schwab A. Einsatz von Geoinformations-Systemen in Weinbautrieben

Geologenverband Biebelried, 24.05.2011

Schwab A. Informationstag zur Düngung im Weinbau – Ein-fluss der Humusversorgung auf den Nährstoff-haushalt der Rebe – Versuchsauswertung einer langjährigen Lysimeteruntersuchung

Weinbauberater, Düngermittelindustrie Veitshöchheim, 15.12.2011

Schwab A./ Deppisch C.

Erste Erfahrungen mit der Unterflurdüngung Europäische Weinbauforscher und Weinbauberater Eppan, Südtirol 04.05.2011

Schwab A./ Schickler J.

Einfluss der Dauer von Begrünungen auf Humus-, Nährstoffgehalt und Rebwurzelentwicklungen im Oberboden

Europäische Weinbauforscher und Weinbauberater Eppan, Südtirol 04.05.2011

Schwab A./ Maaß U.

Methodischer Standortvergleich zur klimatischen Abgrenzung von neuen Rebflächen in kühleren Weinbaugebieten

Europäische Weinbauforscher und Weinbauberater Eppan, Südtirol 04.05.2011

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Schwab, A./ Heßdörfer D.

Neue Ansätze zur Optimierung der Tropfbewässerung im Großprojekt Sommerach

Europäische Weinbauforscher und Weinbauberater Eppan, Südtirol 04.05.2011

Schwappach P. Glaskugel oder harte Fakten – Wie entsteht ein Weinbaufax?

Gebietsversammlung Nordheim Gebietsversammlung Stetten Gebietsversammlung Erlenbach

Schwappach P. Phosphonate – rosige Zeiten für den Öko-Weinbau?

Umsetzung des EU-Pflanzenschutz-VO in nationales Recht

Traubenwickler-Monitoring in Franken

Handelsstufentag 2011

Schwappach P. Umsetzung der EU-Pflanzenschutz-VO in nationales Recht

Frühjahrsbesprechung der Fachberater für Weinbau sowie Rebschutzwarte in Franken

Schwappach P. Vorstellung der 6th Wine Championship Fachschulbeirat der Staatlichen Fach- und Technikerschulen Veitshöchheim

Schwappach P. Informationen über den Hubschraubereinsatz im Steillagen-Weinbau

Weinbauverein Klingenberg

Schwappach P. Fachinformation und Weinprobe über Weinbau in Franken sowie das Schulweinprojekt

Weinbauschule Rouffach (Elsass)

Schwappach P. Viticulture in Germany 6th Wine Championship, Veitshöchheim

Schwappach P. Hinweise zum Erstellen einer Pflanzenschutz-Strategie im Weinbau

Workshop Weinstile, Würzburg

Schwappach P. Bericht zur aktuellen Verbreitung der Reblaus in Franken

Reblaus-Fachgespräch des JKI-Instituts für Pflanzenschutz im Weinbau, Siebeldingen

Schwappach P. Aktuelle Informationen zum Rebschutz Workshop Weinstile, Rödelsee

Schwappach P. Informationen zum Pflanzenschutz an Hausreben Tag der offenen Tür der LWG

Schwappach P. Überblick über Krankheiten, Schädlinge und Rebschutzstrategien im Weinbau

Weinbauexkursion von Bachelor-Studenten der TU München-Weihenstephan

Schwappach P. Anpassung der Pflanzenschutzstrategie an die aktuelle Witterung und Vegetation

Workshop Weinstile, Prichsenstadt

Schwappach P. Überblick über Krankheiten und Schädlinge im Weinbau

Pflanzenschutz-Schulung für Auszubildende Biologielaboranten, Veitshöchheim

Schwappach P. Predicting the population dynamics of the grape berry moth Eupoecilia ambiguella and the grapevine moth Lobesia botrana using the simulation model „T‘wickler“

IOBC/WPRS Working Group Integrated Protectin and Production in Viticulture, Lacanau

Schwappach P. Neuerungen im Pflanzenschutzgesetz Arbeitskreis Weinbau im Fränkischen Weinbauverband, Würzburg

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Schwappach P. Auftreten des Traubenwicklers in Franken 2011 Rebschutzfachbesprechung 2011 „Industrietag“, Veitshöchheim

Schwappach P. Untersuchungen zum Traubenwickler-Simulationsmodell „T‘wickler“

Rebschutzfachbesprechung 2011 „Industrietag“, Veitshöchheim

Schwappach P. Auftreten des Traubenwicklers 2011 Herbstbesprechung der Fachberater für Weinbau sowie Rebschutzwarte Franken

Schwappach P. Untersuchungen zum Traubenwickler-Simulationsprogramm T‘wickler

Herbstbesprechung der Fachberater für Weinbau sowie Rebschutzwarte Franken

Schwingenschlögl P. Zahle ich drauf? Kostenkalkulation für Gästeführer Deutsches Weininstitut: Infoveranstaltung für Gästeführer, Februar 2011

Vornberger T./ Wolter P.

Begrünungsmanagement im Weinbau Gebietsversammlungen 2011 (7)

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Publikationen

Autor Thema Fachzeitschrift

Bätz G. Beispielhafte Regionalentwicklungskonzepte im Weintourismus

Rebe und Wein 11/2011

Böll S./ Lange T./ Hofmann H./ Schwappach P.

Variety-dependent responses of seeded vine cultivars to different growth regulators

Integrated protection and production in viticulture IOBC/wprs Bulletin Vol. 67, 2011

Burkert J./ Köhler H. J./ Hartmann M.

Wenn Sauerstoff draußen bleiben soll Rebe & Wein

Burkert J./ Köhler H. J./ Hartmann M.

Reduktive Trauben- und Mostverarbeitung Deutsches Weinmagazin

Burkert J./ Köhler H.-J. Hartmann M.

Frische Weine – auch nach der Füllung Rebe & Wein

Deppisch C./ Schwab A./ Grebner E.

Lyraerziehung – eine Alternative für die Weinproduktion?

Rebe & Wein 07/2011, S. 21-24

Engelhart J. Der „Alter Satz“ in Rimbach – Ein Stück fränkische Weinbaugeschichte

Kitzinger Landkreis-Jahrbuch 2012

Engelhart J./ Schwab A.

Genetische Vielfalt des fränkischen Silvaners – sichtbar und schmeckbar

Deutsches Weinbau-Jahrbuch 2012

Hessdörfer D./ Schwab A.

Ressourcenmanagement: Die Tropfbewässerung in Sommerach optimieren

Rebe & Wein 6/2011, S. 25-28

Hofmann H. Nach kalter Nacht zurück ins Licht – Jahresrück-blick Franken

Rebe & Wein Heft 12/2011

Köhler H. J./ Burkert J./ Geßner M.

Böckser – vermeiden oder beseitigen? Rebe & Wein

Köhler H. J./ Burkert J./ Baumann A.

Traubenentsafter mit Dekanter Rebe & Wein, Sonderausgabe

Köhler, H. J./ Geßner, M./ Burkert J./ Nagel-Derr A.

Entsäuerungsmaßnahmen und ihre Folgen Deutsches Weinmagazin

Köhler H. J./ Geßner M./ Nagel-Derr A./ Burkert J.

Dem Weinstein zu Leibe rücken Der Badische Winzer

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Köhler H. J./ Geßner M./ Nagel-Derr A./ Burkert J.

Stabilität durch CMC Deutsches Weinmagazin

Köhler, H. J./ Geßner M./ Nagel-Derr A./ Burkert J.

Weinsteinstabilisierung: Zusatz von Inhibitoren Der Deutsche Weinbau

Köhler H. J./ Maier C./ Burkert J./ Herrmann J. V.

Diacetyl – Heute noch ein Problem? Deutsches Weinmagazin

Köhler H. J./ Maier C./ Geßner M./ Burkert J./ Herrmann J. V.

BSA: Neue Starterkulturen Deutsches Weinmagazin

Kolesch H. „Zimmer frei“ beim Winzer hat gute Chancen Rebe & Wein 2/2011

Kolesch H. Der PCF von Frankens Weinwirtschaft Rebe & Wein 3/2011

Kolesch H. Wirtschaftliche Effekte im Weintourismus Rebe & Wein 10/2011

Maaß U./ Schwab A.

Der Huglin-Index: Maß für Wärmeanspruch von Rebsorten

Rebe & Wein 4/2011, S. 20-23

Maaß U./ Schwab A.

Klimawandel und Weinbau in Krems: Neue Sorten, erhöhtes Frostrisiko

Der Winzer 12/2011, S. 20-23

Maaß U./ Schwab A.

Klimawandel und Sortenwahl Die Winzer-Zeitschrift Mosel S. 34-36 Das deutsche Weinmagazin 10/21.05.11

Maaß U./ Schwab A.

Spätfrost in Franken – Chronologie des Kälteschocks

Rebe & Wein 6/2011, S. 23-24

Schartl A./ Baumann A./ Schwappach P.

Epidemiology and Development of Bois noir in Franconia, Germany

Book of Abstracts, 2nd

European Bois noir Workshop

Schwab A. Frankens Trauben reifen zum Teil mit drei Wochen Vorsprung

Main-Post, August 2011

Schwab A. Nachhaltigkeit in der Weinbaupraxis Magazin für modernen Weinbau innoVino 1-11

Schwab A./ Grebner E.

Influence of different training systems and cultivation measures on nitrogen content and composition in grape must

GiESCO-Proceedings 2011, Alba Italien S. 343-345

Schwab A./ Knott R.

Viognier – der bessere Silvaner? Der Deutsche Weinbau S. 28-29, 25.03.2011

Schwab A./ Peternel M.

Was Humus bewirkt – Einflüsse auf Boden und Nährstoffgehalt – Teil 1

Rebe & Wein 2/2011, S. 21-24

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Schwab A./ Peternel M.

Humusversorgung und die Auswirkungen auf die Most- und Weinqualität – Teil 2

Rebe & Wein 4/2011, S. 16-19

Schwab A./ Sauer E./ Grebner E.

Bewirtschaftungsalternativen zur Kostensenkung im Weinbau

Weinbauring-Rundbrief VII, 06.12.2011

Schwab A./ Schickler J.

Einfluss der Begrünungsdauer auf Humus, Nährstoffe und Rebwurzeln

Obstbau-Weinbau Beratungsring Südtirol, April 2011, S. 121

Schwappach P. Wein-Europameisterschaft 2011 in Veitshöchheim VEV-Mitteilungen 110/2011, 27-28

Schwappach P. Kräuselmilbenuntersuchung an der LWG Rundschreiben I/2011 des Weinbauring Franken e. V.

Schwappach P. Mauke – ein neues, altbekanntes Problem? Rundschreiben II/2011 des Weinbaurings Franken e. V.

Schwappach P. Weinbau in Thailand Das deutsche Weinmagazin 5/2011, 30-33

Schwappach P. Frostschäden im Weinbau – zwischen 2 und 100 % Das deutsche Weinmagazin, 10/2011, 14-15

Schwappach P. Deutscher Erfolg – Wine Championship in Veitshöchheim

Das deutsche Weinmagazin 12/2011, 32-33

Schwappach P. Exkursion der Technikerklasse TW 1 nach Südtirol VEV-Mitteilungen 111/2011, 14-19

Schwappach P. Laimburg im Paradies – Partnerschule besucht zum vierten Mal Franken

VEV-Mitteilungen 111/2011, 22

Schwappach P. Reinmund Stumpf – der neue Vorsitzende des VEV VEV-Mitteilungen 111/2011, 8

Schwappach P./ Baumann A./ Schmidt K.

Prediction of population dynamics oft he grape berry moth Eupoecillia ambiguella an the grapevine moth Lobesia botrana using the simulation model „Twickler“

Abstract book of IOBC/WPRS European Meeting oft he Working Group „Integrated Protection and Production in Viticulture“ 2

nd

5th

Oct. 2011, 21.

Schwappach P./ Fertsch S.

Großer Erfolg für deutsche Teilnehmer bei Wine Championship in Veitshöchheim

VEV-Mitteilungen 111/2011, 12-14

Schwappach P./ Hofmann H.

Rebschutzleitfaden Eigenverlag

Schwingenschlögl P. Retro Meets Neo Das deutsche Weinmagazin 7/11, S. 53

Schwingenschlögl P. Kostenkalkulation bei Gästeführern Rebe & Wein 7/11, S. 28-30

Schwingenschlögl P. Unternehmensanalyse im Weinbau – Kennzahlen für eine ökonomische Beratung

Schule und Beratung 7-8/11

Schwingenschlögl P. EDV-gestützte Schlagkarteien Der Deutsche Weinbau 16-17, S. 18-21

Schwingenschlögl P. Warenwirtschaftssysteme für Winzer im Überblick Der Deutsche Weinbau 20/11, S. 14-18

Schwingenschlögl P. Führungskräfte starten ins Berufsleben Rebe & Wein 9/11, S. 18

Schwingenschlögl P. Kosten ermitteln, Kosten senken Rebe & Wein 11/11, S. 25-27

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80

Vornberger T. Verlauf des Weinjahres 2011 Das deutsche Weinmagazin 15/16/2011, 25-26

Wolter P. Herbstbericht 2011 Das deutsche Weinmagazin 25/26, 2011