intellectual property – warum? einf ü hrung fs 2010 dr. h. laederach

40
Intellectual Property – warum? Einführung FS 2010 Dr. H. Laederach

Upload: killian-wessinger

Post on 06-Apr-2015

108 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Page 1: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Intellectual Property – warum?

Einführung FS 2010Dr. H. Laederach

Page 2: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Patente – überschätzte oder unterschätzte Werkzeuge?

„Die profane Welt fragt immer nach Patenten. Für mich als Technologiefachmann ist ein Patent dagegen immer ein Segen. Dann weiss ich, was die Konkurrenz macht, und kann gezielt damit umgehen. Ich meine, dass weniger ein Patent unser Know-how sichert als viel mehr die Komplexität des Gesamtsystems und die Schnelligkeit der technologischen Weiterentwicklung. Das gelingt natürlich nur in einem Bereich, der intakte technische Entwicklungsperspektiven hat und bei dem Kopisten deshalb immer einen Schritt zurück bleiben müssen.“

Quelle: NZZ online 22. Januar 2010: Interview mit P.Pauli, CEO Meyer_Burger AG

Page 3: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Patente – überschätzte oder unterschätzte Werkzeuge?

Streit zwischen Alinghi und Oracle: Es geht um die sogenannten 3-dimesionalen Segel.

Eine Schweizer Erfindung, aber das Patent liegt in amerikanischen Händen

Quelle: NZZ online 14. Januar 2010:

Page 4: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Patente – eine ignorierte Geldquelle

Patente sind Teil des Vermögens des Erfinders (Art. 28 TRIPS)

In industrialisierten Ländern wächst der Anteil des geistigen Eigentums (IP) am Unternehmenswert

Page 5: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Grundprinzip des Patentschutzes

Die Patentgesetze definieren, welche Erfindungen über ein Patent schützbar sind und – z.T. zusammen mit zugehörigen Verordnungen- welche Formvorschriften eingehalten werden müssen (Grundprinzip: Schützbar sind Technische Erfindungen; Problemzonen = Abgrenzungen im Bereich Software und Bio-/Gentechnik sowie zu Entdeckungen (z.B. in Nanotechnologie).

Page 6: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Grundprinzip des Patentschutzes (2)

Fragen im Zusammenhang mit Klagen bezüglich

- der Rechtsbeständigkeit eines Patentes - der Verletzung eines Patentes

werden durch ordentliche Gerichte in zivil- und allenfalls strafrechtlichen Verfahren entschieden

Page 7: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Internationale Situation: Ausgangslage

Weltwirtschaft legte sich Grundregeln im WTO/TRIPS- Vertrag

PCT- Vertrag erlaubt vereinfachte Patentanmeldung in einer Vielzahl von Ländern.

Eine Vielzahl von europäischen Staaten sind Mitglied der europäischen Patentorganisation EPO

Die nationalen Patentgesetze werden schrittweise via Gesetzesrevisionen harmonisiert

Bei der EU ist das Gemeinschaftspatent immer noch auf Eis gelegt.

Page 8: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Internationale Situation

Die WTO/TRIPS- Verhandlungen (Doha) sind seit längerer Zeit ins Stocken geraten

Bei der WIPO konnte nach zähen Verhandlungen nur ein Zwischenresultat im Rahmen der Entwicklungsagenda erreicht werden.

Bei der geplanten weltweiten Harmonisierung des Patentrechts sind kaum überwindbare Differenzen aufgetreten.

Page 9: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Internationale Situation

Die EPO steht vor tiefgreifenden Reorganisationen, zudem wird ein neuer Präsident gesucht.

Die EPO hat am 13.12.07 das revidierte Patentübereinkommen (EPUe 2000) in Kraft gesetzt.

Die Wirtschaftsminister der EU- Staaten haben im Dezember 2009 einen neuen Anlauf für das sog. EU- Gemeinschaftspatent genommen.

EPO und USA machen sich Sorgen angesichts der hohen Schutzrechtserteilungszahlen (Qualität und Rechtssicherheit)

Page 10: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Nationale Situation

Bei den nationalen Patentgesetzen werden in immer kürzer werdenden Abständen Änderungen vorgenommen (z.B. CH: letzte Revision 1. Juli 2009)

Die Referendumsfrist für ein schweizerisches Patentanwaltsgesetz und ein schweizerisches Patentgerichtsgesetz ist am 9. Juli 2009 abgelaufen und in Kraft treten werden am 1. März 2010 zudem die institutionellen und organisatorischen Bestimmungen für letzteres.

Page 11: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Patentprozesse

Die 15 bedeutendsten Patentverletzungs- prozesse der USA sind in den letzten 15 Jahren angesiedelt, u.a. Litton-Honeywell: Streitwert 1,5 Mia $ Commodore verletzte Patente von Cadtrack und ging deswegen

bankrott Sony wird in den USA zu einer Strafe von 90 Mio $ wegen

Patentverletzung mit ihrer Playstation verurteilt (Patent von Immersion).

Beim Blackberry Case drohte ein Einbruch der Handlungsfähigkeit von Managern/höheren Beamten in den USA

Seagate-Fall (Expert Opinion Zeitpunkt) Ebay vs Merc Exchange (s. später)

Page 12: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Patentprozesse

Europa: 70% aller Patentstreitfälle innerhalb der EU werden in Deutschland ausgetragen.

Fast die Hälfte der Patentanwälte der EU sind in Deutschland tätig.

70‘000 Arbeitsplätze gehen jedes Jahr in Deutschland infolge Produktkopien und Fälschungen verloren (verursacht mehrheitlich durch China, Indien, Südamerika)Quelle: VDI-Nachrichten, 22.9.06 „Bundeswirtschaftsminister Michael Glos „Mein Ziel als Technologieminister: aus Wissen Werte machen“

Page 13: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

In den USA wurde kürzlich vom höchsten Gericht (Supreme Court) die Grundsatzfrage

„Wann darf ein Patent erteilt werden – und – wie sollte es geschützt werden“

diskutiert. Basis war der Fall Ebay (Auktionshaus) vs. Merc Exchange (Softwarehersteller)

Page 14: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

Ausgangslage: Ebay benützt laut Merc ihr Patent, um eine sog. „one click“ =sofort Kaufen Funktion durchzuführen.

In erster Gerichtsinstanz erhielt Merc Recht, d.h. Ebay wurde von der Jury der Patentverletzung bezichtigt (Schadenersatz 25 Mio US$)

Page 15: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

Der Supreme Court als 2. Instanz drehte das Urteil zugunsten von Ebay und sagte „dass ein Patentinhaber nicht in jedem Fall einem Patentverletzer die Nutzung seiner patentierten Erfindung verbieten lassen dürfe. Ein Gericht könne vielmehr eine Abwägung zwischen öffentlichem Interesse an der Nutzung der Erfindung und dem privaten Interesse des Patentinhabers an der exklusiven Kontrolle seiner Erfindung machen“.

Page 16: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

Weiter urteilte der Supreme Court, dass Ebay die Sofort Kaufen Funktion weiter benützen dürfe, aber im Gegenzug Merc eine Entschädigung von 30 Mio $ zahlen müsse.

Ebay wehrte sich wieder gegen die Höhe der Strafzahlung.

Ueberraschenderweise gab es im 2008 einen aussergerichtlichen Vergleich zwischen den Streitparteien (finanz. Aspekte sind geheim)

Page 17: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

Mike Jaccobson, Direktionsmitglied von eBay, erklärte: "Wir sind erfreut, mit MercExchange eine Einigung erzielt zu haben. Damit können wir nicht nur die Klage beenden, sondern erhalten auch Zugang zu weiterem geistigen Eigentum, das uns dabei helfen wird, unsere Platform zu verbessern." Auch MercExchange-Präsident Tom Woolson begrüßte die getroffene Vereinbarung: "Es war an der Zeit, dass wir das alles hinter uns gebracht haben."

Page 18: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

Der Fall erregte in den USA viel Aufsehens:- Die Technologiebranche leidet unter der Flut an

Patenten. Oft müssen für ein Produkt hunderte von Lizenzen gekauft werde.

- Microsoft muss sich ständig mit 30 -40 Patentklagen abgeben

- Cisco zahlt einer Firme mehrere 100‘000$ jährlich, nur um auf Warnbriefe wegen angeblicher Patentverletzung zu antworten.

Page 19: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

- Intel meint: Wir stellen komplexe Produkte her. Warum soll ein Inhaber eines einzigen Patentes, das wir vielleicht oder nicht verletzen, uns die ganze Produktion verbieten können?

Hinter Ebay stellten sich daher viele Firmen und Verbände u. a. Microsoft, Intel, Oracle, Yahoo,

IBM, Nokia, Research in Motion etc.etc.

Page 20: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

Sie alle wettern auch speziell gegen so genannte Patent-Troll-Firmen, die Patente besitzen und einklagen, aber selbst nichts produzieren und dies auch nie beabsichtigen.

Page 21: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

Aber auch die Patentinhaberin Merc konnte viele Gesinnungsgenossen mobilisieren: Neben Biotech-Firmen General Electric, Procter & Gamble,Qualcomm, Dupont und viele US-Universitäten. Sie befürworten die strenge Patentregeln.

Page 22: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gesellschaftliche AkzeptanzEbay vs. Merc Exchange

Zu guter letzt ist auch das Patentamt in die Schusslinie von Kritikern gekommen.

Die immer höher steigenden jährlichen Patentanmeldezahlen überfordern allein das Erteilungsprozedere mit dem Resultat, dass immer mehr schlechte (nicht neu bzw. erfinderisch, andere Ausschlussgründe) Patente erteilt werden. Diese müssten mit viel Zeit- und Geldaufwand vernichtet werden oder zerstören gar Firmenexistenzen.

Page 23: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Nächste Streitverfahren….

Aufgrund der neusten Informationen sind wohl viele Klagen im Zusammenhang mit den berührungsaktiven Bildschirmen zu rechnen:u.a. Apple iPad, iPod etc.

Stark umstritten sind auch roaming- Technologien im Mobile-Tf- Bereich

Page 24: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Lizenzeinnahmen

IBM erhöhte seine Lizenzeinnahmen zwischen 1990 und 2000 um 3300% (von 30 Mio auf 1 Mia $/jährlich)

1992 lagen die Patent-Lizenzeinnahmen von Texas Instruments um 43% höher als als auf den gesamten operativen Ebenen.

Mehr als 100 Firmen möchten von Roche eine Tamiflu- Lizenz (NZZ, 31.10.05)

Page 25: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Bedeutung in Europa

Positivbeispiel: Laserstrahlquellen.

Deutschland war in den 80- er Jahren „Entwicklungsland“ auf diesem Gebiet

Heute: 40% Weltmarktanteil und über 50‘000 Beschäftigte. Grund: Schneller Technologie-transfer zwischen Wissenschaft und Industrie.

Quelle: VDI-Nachrichten, 22.9.06 „Bundeswirtschaftsminister Michael Glos „Mein Ziel als Technologieminister: Aus Wissen Werte machen“

Page 26: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Bedeutung in Europa

Überforderung in KMU‘s: Oft beschäftigt sich bloss eine Person mit den IP- Aspekten

IP wird oft isoliert vom Marketing betreut

Achtung: Da IP nur auf mittel-langfristige Wettbewerbsvorteile abzielen kann und Entscheidungen nur zu hohen Kosten reversibel sind, folgt:

Page 27: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

***

IP muss

als

strategische

Managementaufgabe

behandelt werden

Page 28: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Aspekte

IP ist kapitalintensiv IP verlangt viel Kenntnisse IP berührt alle Unternehmensebenen IP besitzt Wert IP muss „gehandelt“ werden IP verändert die Unternehmenskultur Der Mitbewerber erzwingt eigene IP- Struktur IP kann unvermittelt an Wert und Bedeutung verlieren .......

Page 29: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Unternehmensführungsaspekte

Bemerkung: Alle im Folgenden auf Patente bezogenen Aspekte gelten sinngemäss auch für die andern IP- Schutzrechte.

Innovationspolitik des Unternehmens (Eigene Forschung – Zulizenzierung)

Patentanmeldestrategie (Patente -Geheimhaltung)

Patentdurchsetzungsstrategie (aggressiv – defensiv)

Page 30: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Beispiel 1: Gillette Mach 3

Entwicklungszeit: 7 Jahre(40% mehr Rasierleistung als Konkurrenz- produkte und Vorgängerprodukte)

Anzahl Patente: 35 Div. Marken- und Designschutzrechte

Erfolg: In nur 6 Monaten nach der Markteinführung Spitzenreiter im US- und Europamarkt

Page 31: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Beispiel 2: Autobranche

Aufgrund des steigenden Kostendrucks von Seite der Autoproduzenten begannen in den 90-er Jahren die Autozulieferbetriebe, ihre Produkte vermehrt durch Patente zu schützen.

Audi versuchte, mittels Patenten den Herstellern von „Originalzubehörteilen“ das Handwerk zu legen (und verlor auf der Patentebene, gewann aber auf der Ebene des unlauteren Wettbewerbs)

Page 32: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Beispiel 3: Einfluss Markenrecht: Aspirin

Patente der Grundsubstanz Acetylsalicylsäure erlaubten der Inhaberin 20 Jahre eine Monopolstellung.

Heute ist das Patent schon längstens erloschen

Das Marketing pflegte via Markenschutz den Verkaufserfolg bis heute.

Page 33: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Beispiel 4: Bedeutungsverlust von Patenten; Hovercraft L1 L2 L3 L4 L5

Der britische Ingenieur Christopher Cockrell gründet 1951 eigene Bootswerft und beginnt Luftkissenschiffe auf der Basis des Patentes von John Isaac Thornycroft aus dem Jahr 1875 zu bauen.

Er verbesserte diese alte Erfindung (Luftführung) und patentierte dies 1955.

Ein florierendes Unternehmen entstand und profitierte vom Patentschutz massiv. Cockrell wurde 1969 von Queen Elisabeth in den Adelstand erhoben.

Page 34: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Beispiel 4: Bedeutungsverlust von Patenten; Hovercraft (2)

Höhepunkt: 1969 lieferte der Hersteller die N4, die 420 Passagiere und 60 Autos mit 130 km/h von Dover nach England brachte. Viele Patente deckten die Technologie ab.

In Ende der 90-er Jahre ersetzten neuartige Katamaranboote die Hovercrafts und die Hovercraft-Patente wurden praktisch wertlos. Grund war der hohe Leistungsbedarf (ca. 18‘000 PS!) sowie der Lärm der Gasturbinen).

Cockrell verlor alles und starb 1999.

Page 35: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Fazit

In USA und Japan wird der IP-Ausbildung grosses Gewicht zugemessen, Europa kommt langsam auch in Fahrt.

M. Reitzig (Copenhagen Business School): „Wer IP zu managen versteht, wird gewinnen, die andern verlieren- einige haben schon verloren“.

Page 36: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Politische Komponente Parallelimport

Schweiz: nationale Erschöpfung (Ausnahme landwirtschaftliche Produkte und Geräte).EU: Regionale Erschöpfung

In den letzten Jahren tobten in der Schweiz intensive politische Vorstösse speziell von Seiten der Konsumentenorganisationen, um die nationale Erschöpfung los zu werden. Als Begründung werden zu hohe Preise in der Schweiz aufgeführt.

Page 37: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Politische Komponente Parallelimport

Den landwirtschaftlichen Kreisen war es bereits früher gelungen, für patentgeschütze Güter in ihrem Bereich den Parallelimport zuzulassen.

Seit der letzten Patentgesetzesrevision (Inkrafttreten 1. Juli 2009) sind nun mit Ausnahme der Pharmazeutikas auch alle andern patentgeschützten Guter ebenfalls der regionalen Erschöpfung untergeordnet. Damit ist für all diese Güter ein Parallelimport möglich.

Page 38: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Politische Komponente Wettbewerbsrecht/Marktbeherrschende Stellung

(antitrust)Beispiele: EU-Kommission hat Microsoft vor EU-Gericht eingeklagt, weil

Microsoft das Betriebssystem Windows nicht für Browser anderer Anbieter frei gab. Das Gericht verurteilte Microsoft aus wettbewerbsrechtlichen Gründen zur Zahlung einer Busse von 497 Mio. €;

USA wollte Zwangslizenzen für Anthrax- Gegenmittel erteilen (polit. bedingte Aufhebung des Patentrechts).

Patentfähige Erfindungen (USA – Europa – Asien)Stichworte Business Erfindungen, Gentechnologie, Software.

Page 39: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Gründe, ein Patent anzumelden

Eine Erfindung exklusiv kommerziell Nutzen: 87,1 %

Konkurrenten strategisch blockieren: 81,9 % Wissen in Unternehmen binden: 64,8 % Signale an Externe (Banken, Kunden) aussenden:

59,9 % Einnahmen aus dem Verkauf von Lizenzen 27,4

%*NZZ, 5.9.2008, Seite 23 (basierend auf IW Köln/IW Zukunfts-§panel 2006/Avenir Suisse)

Page 40: Intellectual Property – warum? Einf ü hrung FS 2010 Dr. H. Laederach

Alternativen zur Patentsystemsnutzung

Geheimhaltung

Lizenzabkommen mit Patentinhabern