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Page 1: Imaginative Techniken im Coaching

Organisationsberatung – Supervision – Coaching, Heft 1/2007, S. 62-71

Imaginative Techniken im Coaching

Anke Larro-Jacob, Udenheim

„KAHUNAS gehen davon aus, ... dass die Materie dem Geist folgt und nicht umge-kehrt, dass der menschliche Geist ganz allgemein ein ungeheures Potenzial darstellt, daswir üblicherweise nur zu einem geringen Teil nutzen“ (Ulmer-Janes 2000, 47) – so lautetdas erste von sieben Huna-Prinzipien, dem Geheimwissen der hawaiianischen Schamanen.Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Einsatz imaginativer Techniken, also der Arbeitmit dem Geist, mit inneren Bildern im Coaching. Doch wir müssen zur Darstellung der po-sitiven Auswirkungen nicht die Extreme heranziehen. Es reicht schon der Blick in die ak-tuelle wissenschaftliche Forschung unserer Zeit und unseres Kulturkreises, um zu erkennen,welche Bereicherung der Einsatz imaginativer Techniken im Coachingprozess darstellt.

Wir sind die letzten, die erfahren, was unser Gehirn vorhat!

Die Naturwissenschaft beschäftigt sich immer intensiver mit den Phänomenen„Bewusstsein und Unbewusstes“. Ein Experiment des amerikanischen Neurophysiolo-gen Benjamin Libet verdeutlicht den Grund des wachsenden Interesses: Unser Bild vomMenschen wird durch die Hirnforschung erschüttert. Meinten wir bisher, wir würdenunsere Handlungen bewusst steuern, so widerlegen dies unter anderem die Ergebnissevon Libet: Er zeichnete die Hirnströme von Versuchspersonen auf, die zu einem selbstgewählten Zeitpunkt ihren Finger krümmen sollten. Das Ergebnis: Das Gehirn war be-reits mit der Vorbereitung der Bewegung beschäftigt, als sich die Versuchsperson erstdazu entschloss. „Wir sind die letzten, die erfahren, was unser Gehirn vorhat“, lautetdas Fazit des Neurowissenschaftlers Michael Gazzaniga (Luczak 2004, 152).

Wer oder was steuert uns also? Von den Millionen Bit an Informationen, die proSekunde auf uns einströmen, können wir im besten Fall maximal 160 Bit pro Sekundebewusst aufnehmen (Noack 2005, 20), andere Quellen sprechen von 40 Bit pro Sekun-de (Luczak 2004, 161). Der Rest der Informationen fällt durchs Raster, sinkt zumSchutz vor Reizüberflutung ins Unbewusste und wird dort gespeichert. Diese Informa-tionen stehen uns nicht bewusst zur Verfügung, aber hin und wieder taucht etwas ausdem Unbewussten auf: als Traum, als „Geistesblitz“, Eingebung oder Intuition. UnsereStimmungen, Gefühle und Entscheidungen werden für gewöhnlich ebenfalls von unbe-wussten Inhalten beeinflusst, ohne dass wir uns darüber im klaren sind.

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Imaginative Techniken im Coaching 63Wir müssen aber nicht auf unsere Träume oder auf eine Eingebung in der warmen

Badewanne warten, um mehr zu erfahren. Mit Hilfe imaginativer Techniken öffnen wirdie Tür zum Unbewussten einen Spalt breit und können so unserer Kreativität und In-novationsfähigkeit manchen Schub verleihen. Auf der anderen Seite ist zu beachten,dass das Unbewusste bei all seiner Tätigkeit aus reinen Energiespargründen gern aufAutomatismen zurückgreift: Wiederholungen, Vertrautes, bekannte Muster. Das Be-wusstsein verbraucht den größten Teil an Energie, deshalb wird so oft wie möglich aufdas „preiswertere“, das unbewusste System umgeschaltet. Erfahrungen, Prägungen,Glaubenssätze, emotionale Konditionierungen wirken als permanente Filter, die dasweitere Denken und Handeln beeinflussen. Was wir als rational bezeichnen, ist schonlängst durch Gefühle gefärbt worden. Wer also wissen will, warum er in bestimmtenSituationen automatisch so und nicht anders reagiert, findet die Antwort im Unbewuss-ten. Und hier sind auch Veränderungen möglich. Allerdings nur durch Gedanken, diemit starken Emotionen verbunden sind, wie Experten betonen (Luczak 2004, 172).Denn das Unbewusste ist mit dem limbischen System verbunden, dem „Hauptquartier“der Gefühle. Imaginative Techniken sind prädestiniert für diese Veränderungsarbeit. Sieaktivieren die rechte Gehirnhälfte, die sowohl für räumliches Vorstellungsvermögenund visuelle Wahrnehmung, Symbole, Phantasie, Kreativität, Neugierde und Intuitionals eben auch für Gefühle der zuständige Ansprechpartner ist.

Je stärker wir uns unser Unbewusstes bewusst machen, je enger die Verbindungzwischen Bewusstsein und Unbewusstem wird, desto besser können wir die Signaleverstehen, die aus unserem Inneren auftauchen. Das sogenannte Bauchgefühl kann einHinweis darauf sein, dass wir etwas übersehen haben, eben doch noch nicht alle rele-vanten Punkte in unsere Entscheidung einbezogen haben. Es fordert uns auf, noch ein-mal genauer hinzuschauen. Parallel zu dieser Entwicklung wächst das Vertrauen in dieeigene Intuition, in das, was sich richtig oder falsch anfühlt. Und so kann sie – aus demriesigen See des unbewussten Wissens schöpfend – zunehmend als ergänzende Infor-mationsquelle in Entscheidungs- und Führungsprozesse einbezogen werden. „Oft zeigtsich im Nachhinein, wie viel das Unbewusste von dem weiß, was dem Bewusstsein anWissen nicht verfügbar ist“ (Böschemeyer 2005, 82).

Das Unbewusste im Coaching-Prozess

Wie kann also das Unbewusste den Coaching-Prozess unterstützen? „Das basaleZiel von Coaching besteht in der Förderung beruflicher Selbstgestaltungspotenziale, al-so des Selbstmanagements von Führungskräften und Freiberuflern“ (Schreyögg 2003,13). Um eine Führungskraft im Management ihres Selbst unterstützen zu können, ist ei-ne Kenntnis und Beziehung dieser Führungskraft zu ihrem Selbst Voraussetzung. Zuroptimalen Gestaltung des Coachings sollten also unter anderem Methoden eingesetztwerden, welche die Selbsterkenntnis des Klienten oder der Klientin unterstützen.

Was ist das Selbst? Auf welchem Weg kann man Zugang zu ihm finden? DieseFragen kennen viele Antworten. C.G. Jung, der Begründer der Analytischen Psycholo-gie, bezeichnet das Selbst als „eine dem bewussten Ich übergeordnete Größe. Es um-fasst nicht nur die bewusste, sondern auch die unbewusste Psyche und ist daher sozusa-gen eine Persönlichkeit, die wir auch sind“ (Jung 1928, 195). Bewusstes und Unbe-wusstes ergänzen sich zum Selbst. Dass das Unbewusste dabei nicht nur Dinge enthält,die wir verdrängt haben und von denen wir nichts mehr wissen wollen, findet hier sei-

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Anke Larro-Jacob64nen Ausdruck: „Es ist die primäre und schöpferische Instanz des Menschen, die nie ver-siegende Quelle aller Kunst und alles menschlichen Schaffens“ (Jacobi 2006, 103). DieSignale des Unbewussten bewusst zu erfassen, bedeutet also nicht nur, Störungen wiebeispielsweise „Freud´sche Versprecher“ oder Alpträume zu vermeiden, sondern esöffnet die Tür zu Kreativität, Intuition und Innovationsfähigkeit, zur inneliegendenKraft und ungenutzten Ressourcen.

Der Weg zu einem bewussten Selbst (zum Selbstbewusstsein) führt über das Er-kennen und Integrieren unbewusster Anteile. Hier wird deutlich, dass wir das Selbstnicht vollständig erkennen können, denn das Unbewusste kann uns nie umfassend be-wusst werden. Somit ist die volle Selbsterkenntnis ein Ideal, nach dem wir in unsererEntwicklung streben. Man kann sich ihm annähern, indem man Bewusstsein und Un-bewusstes schrittweise miteinander verknüpft und zueinander in lebendigen Bezugstellt. Diese Annäherung bezeichnet Jung als „Individuation“, die er folgendermaßenerläutert: „Individuation bedeutet: zum Einzelwesen werden, und, insofern wir unterIndividualität unsere innerste, letzte und unvergleichbare Einzigartigkeit verstehen, zumeigenen Selbst werden. Man könnte ‚Individuation‘ darum auch als ‚Verselbstung‘ oderals ‚Selbstverwirklichung‘ übersetzen“ (Jung 1928, 191). Den sogenannten Individuati-onsprozess bezeichnet C.G. Jung als „Reifungs- und Entfaltungsprozess“, der als psy-chische Parallele zum Wachstums- und Alterungsprozess des Körpers verlaufen sollte.Er bezieht diesen Prozess besonders auf die zweite Lebenshälfte – in der sich die über-wiegende Zahl der Führungskräfte befindet.

Seifert et al. (2003) heben Aspekte dieses Prozesses hervor, die auch im Coachingbedeutsam sind:

„Zu einem ... reifen, verantwortungsvollen Ich gehört allerdings ein umfassendes Bewusst-sein seiner selbst, wobei ‚umfassend‘ meint, nicht nur das schon Bekannte, sondern auch dasnoch Unbekannte, nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere zu betrachten. Nur so kann esKompetenz und Sicherheit erwerben, die es braucht, um von Einfluss nehmenden äußeren Auto-ritäten unabhängig zu werden. Denn nur aus der inneren Unabhängigkeit heraus ist verantwor-tungsvolles Handeln möglich.“ (Seifert et al. 2003, 12 f.)

Womit wir bei den Coaching-Themen Werte, Ethik und Sinn angekommen wären.Das Ideal ist also hoch und unerreichbar. Doch auch wenn man den Klienten im Coa-ching nicht annähernd bei seinem „Reifungs- und Entfaltungsprozess“ begleiten kann,so kann es ihm doch weiterhelfen, wenigstens einen Blick in diese Richtung zu werfenoder sogar einige Schritte in Begleitung zu gehen. In jedem Fall unterstützen imaginati-ve Methoden die Klienten darin, sich prärationale Inhalte bewusst zu machen. Sie er-möglichen aber im konkreten Fall über das Erkennen von Deutungs- und Handlungs-mustern hinaus auch deren Veränderung. „Durch bewusstes Gewahrwerden auf Seitendes Klienten ergeben sich oft schon spontane Umstrukturierungen von Deutungsmus-tern“ (Schreyögg 2003, 267). Imaginative Techniken können im Coaching eingesetztwerden, um:

– die Problembeschreibung des Klienten/ der Klientin zu präzisieren,– Deutungs- und Handlungsmuster herauszuarbeiten,– dieselben gezielt zu verändern, sie umzustrukturieren oder zu erweitern,– Kreativität und Innovationsfähigkeit zu fördern,– die Selbsterkenntnis des Klienten/ der Klientin zu unterstützen und damit sein/ ihr Selbstma-

nagement zu fördern.

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Imaginative Techniken im Coaching 65Auch im Rahmen von Stressmanagement haben sich imaginative Verfahren be-

währt. Einige sind bereits mit Entspannungssequenzen verbunden, sodass hier schon einunmittelbarer Effekt eintritt. Aber auch zum Erkennen und Verändern unbewusster Mus-ter, von Glaubenssätzen und automatisierten Handlungen, die am Stressgeschehen be-teiligt sind, eignen sich diese Verfahren sehr gut. Abgesehen davon spielen in jedesStressgeschehen auch Prioritäten, Wertigkeit, Präferenzen und damit die Sinnfrage hin-ein.

Der Einsatz imaginativer Techniken ist der Situation und der Persönlichkeit desKlienten anzupassen. Je nach Vorerfahrung des Klienten mit ähnlichen Verfahren, sei-ner Bereitschaft zu einem gewissen Maß an Regression und Selbstoffenbarung, demGrad des bereits aufgebauten Vertrauensverhältnisses und dem Coaching-Setting ist dieentsprechende Methode auszuwählen und einzuführen. Psychosen sind ein Ausschluss-kriterium für den Einsatz imaginativer Verfahren, falls sie im Rahmen des Coachingsjemals als Diagnose auftauchen sollten.

Der Bilderbuch-Klient

Das große Potenzial imaginativer Techniken im Coaching möchte ich am Beispieleines Klienten verdeutlichen: Herr M. war seit sechs Jahren Mitinhaber einer Firma. Erberichtete, dass er anfangs die bestehende Kultur der Firma durch sein unkonventio-nelles, mitarbeiterorientiertes Führungsverhalten gut ergänzte. Inzwischen habe er aberzunehmend Probleme, besonders mit Herrn P., einem weiteren Mitinhaber. Da diesergroßen Einfluss habe, fühle sich Herr M. inzwischen auch von seinen Kollegen zuneh-mend gemobbt. Herr M. zog den Ausstieg aus der Firma in Erwägung und kam so mitdem Ziel ins Coaching, seine Zukunftsperspektiven zu klären, aber auch die vergange-nen Jahre nochmals Revue passieren zu lassen, um zu erkennen, was hier schief gelau-fen sei. Ähnliche Entwicklungen waren ihm aus vorherigen Arbeitsbeziehungen be-kannt, und er vermutete selbst ein dahinter liegendes Muster. Dieses wollte er wennmöglich auflösen, bevor er sich einer neuen Aufgabe zuwandte. (Dieser Klient stelltsomit beinahe ein Ideal dar. Er bezieht in seine Problemdefinition bereits innere Ab-hängigkeiten mit ein und legt Wert darauf, die Situation im Außen und im Innen zu be-leuchten!)

Herr M. befand sich in einer akuten beruflichen Krise. Es traten bereits deutlicheStresssymptome wie Schlafstörungen, Gereiztheit, Störung seiner privaten Beziehungauf (Zitat: „Jeder zerrt an mir herum!“). Seine außerordentlich hohe Arbeitsmotivationhatte sich verwandelt in ein: „Denen werde ich es beweisen!“ Im Laufe des Coaching-Prozesses setzte ich unterschiedliche imaginative Techniken ein, die ich hier als eineAuswahl aus dem umfangreichen existierenden Methodenrepertoire skizziere: Einegrundlegende imaginative Methode ist das Gespräch. Worte erzeugen innere Bilder, dieim Laufe des Gesprächs zwischen zwei Personen angeglichen, ergänzt, korrigiert wer-den. Im Folgenden möchte ich aber auf imaginative Techniken im engeren Sinne einge-hen, die explizit auf die Erzeugung innerer Bilder abzielen.

Ein Bottich LavaZu Beginn rekonstruierte der Klient sein Anliegen, indem er die beteiligten Perso-

nen mit Symbolen in ihrer Beziehungsstruktur aufstellte und die dabei ablaufenden Pro-zesse berichtete. Dadurch wurde die Komplexität des Themas reduziert und mir als

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Anke Larro-Jacob66Coach ein Einstieg in seine Arbeitssituation möglich. Außerdem klärten sich für denKlienten bereits an diesem Punkt einige Zusammenhänge durch die eingenommeneMetaebene.

Im Rahmen der Krisenintervention ging es um den Schutz und den Aufbau vonEnergiereserven des Klienten. Sein Erschöpfungszustand erlaubte ihm zu diesem Zeit-punkt nicht, die Angriffe von außen wie gewohnt abzupuffern. Der Klient verfügte be-reits über umfassende Erfahrungen mit Yoga und Meditationsübungen, hatte diese aberaufgrund der aktuellen Anforderungen immer weiter reduziert. Zum Zeitpunkt unsererSitzung pflegte er keine der genannten Methoden der Regeneration und Vitalisierung.Als ersten Schritt plante er deshalb einen festen Platz in seinem Tagesablauf für dieseÜbungen ein. Aus der Vergangenheit kannte er z.B. eine Visualisierungsübung, in derer in einen Bottich mit Lava stieg, um Kraft zu schöpfen. Allein die Erinnerung an dieseverschütteten Ressourcen löste bei ihm Wohlbefinden und Zuversicht aus. Bisher ein-gesetzte Möglichkeiten zum Auftanken wie Sporttreiben und Unternehmungen mit sei-nem Sohn erhielten im Gespräch eine noch größere Bedeutung.

Im Weiteren bereiteten wir die Konfrontation mit negativen Äußerungen der Vor-standskollegen mit Vorstellungsübungen und inneren Bildern vor: So wird sich der Klientvor einem Gesprächstermin zunächst sammeln und sein Ziel des Gesprächs und die Ar-gumentationsketten vergegenwärtigen. Anschließend wird er in seiner Vorstellung in denBottich aus Lava steigen, um sich zu stärken und so kraftvoll wie möglich im Gesprächauftreten zu können. Weiterhin wird er sich bewusst machen, die negativen Empfindungenseines Gesprächspartners zu prüfen, aber sie „sich nicht zu Herzen zu nehmen“, sondernbei ihm zu lassen. In der Vorstellung hält der Klient sogar für alle Fälle eine Wanne bereit,in die sein Gegenüber seine negativen Äußerungen abladen kann. Hiermit ist eine eindeu-tige Abgrenzung zwischen beiden Personen möglich. Außerdem stellt sich Herr M. vor,sich in einer schützenden goldenen Kugel zu befinden. Zum Abschluss der Gesprächsvor-bereitung, die etwa zehn Minuten umfassen wird, entwirft er ein positives Bild vom Ge-sprächsverlauf und versucht, es während des Gesprächs lebendig zu halten. Nach dem Ge-spräch wird er unter einen imaginären Wasserfall treten und sich von möglichen negativenEmotionen seines Gegenübers „reinigen“. Wenn nötig, kann er nochmals in den Lava-Bottich steigen und sich regenerieren. Einige dieser Strategien lassen sich auch bei unvor-bereiteten Gesprächen einsetzen. Durch wiederholte Übung wird es dem Klienten immerleichter gelingen, seine Vorstellungskraft zu nutzen.

Den Abschluss der ersten Sitzung bildete eine Phantasiereise zum Thema „Gepäckablegen“ (Reddemann 2001, 50 f.). Der Klient kam in einen entspannten Zustand, er-hielt von einer imaginierten Gestalt ein Geschenk, das ihm bei der Lösung seines aktu-ellen Problems helfen würde, und konnte etwas von seinem Gepäck stehen lassen, be-vor er sich wieder auf den Weg machte. Das Geschenk war eine silberne Schale an dreiKetten, einem Räuchergefäß ähnlich. (Dieses Geschenk sollte in einer späteren Imagi-nation noch eine wichtige Rolle spielen.) Der Klient fühlte sich anschließend angenehmentspannt, aber auch sehr bewegt von seinem Erlebnis. Es erleichterte ihn zudem, dasses ihm gelungen war, einen Teil seines Gepäcks stehen zu lassen. In der anschließendenBesprechung erhielt Herr M. Raum und Anregungen für eigene Deutungen und Inter-pretationen, was sowohl die Erinnerung als auch die Integration des Erlebten unter-stützte. Wir vereinbarten, dass er seine Meditationsübungen wieder aufnehmen sollte.Er berichtete in der nächsten Sitzung, dass ihm dies fast täglich gelungen sei und er sichin den Stunden danach deutlich wohler gefühlt habe. Als Einstieg in die Meditationhatte er das Bild aus der Phantasiereise genutzt.

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Imaginative Techniken im Coaching 67Die Kombination von Gespräch und Bearbeitung „auf einer anderen Ebene“ hob

der Klient in seinem Feedback zu unserer ersten Sitzung als besonders hilfreich hervor.

Ein Goldfisch in der FelsspalteIn der nächsten Sitzung berichtete der Klient seine Erfolge in der Umsetzung des

Besprochenen. Trotz positiver Veränderungen beschrieb er die Situation aber als „er-drückend“. Er habe das Gefühl, „dass sich alles zuspitzt“. Er beschrieb die aktuelle Si-tuation mit den Worten: „Ich mache mich klein, weil ich immer anecken würde, wennich klar sagen würde, was ich denke.“ Dieses Verhalten zeigte gewisse Parallelen zumVerhältnis des Klienten zu seinem Vater, welchen er als totalen Ignoranten und Meisterder Verdrängung beschrieb, mit dem er noch nie ein richtiges Gespräch geführt habe.Als Kind habe er wohl versucht, seine Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten,sei aber damit gescheitert.

Da es sich um ein zentrales Thema bezüglich der eigenen Persönlichkeit und Ich-Stärke zu handeln schien, schlug ich dem Klienten eine Innere Entdeckungsreise (Akti-ve Imagination nach C.G. Jung) zum Solarplexus vor – nach östlicher Tradition der Sitzder Ich-Stärke. Er war bereits mit dieser Methode vertraut und willigte gern ein. Dienun folgende Beschreibung ist gekürzt und erscheint wahrscheinlich durch das fehlendeinnere Erleben des Lesers und die von ihm nicht nachvollziehbaren Gefühle rechtmerkwürdig, im besten Fall märchenhaft. Das Unbewusste teilt sich in Symbolen mit,welche sich manchmal erst später erschließen und eine einzigartige Bedeutung für denReisenden haben. Um die Möglichkeiten einer Aktiven Imagination aber aufzuzeigen,möchte ich doch auf diese Beschreibung nicht verzichten. Wichtig sind vor allem dieVeränderungen, welche während einer Reise geschehen. Diese Veränderungen in derVorstellung können sogar neue synaptische Verbindungen erschaffen (Rüegg 2001,134).

Nach einer einführenden Entspannung richtete der Klient seine Aufmerksamkeitauf seinen Solarplexus (in der Körpermitte, etwa zwei Finger breit über dem Nabel). Ineiner gelassenen Erwartungshaltung ließ er nun Bilder vor seinem inneren Auge auf-steigen und berichtete. Dazwischen stellte ich ihm Fragen, um den Prozess zu vertiefen.Als innere Helfer tauchten in dieser Reise hauptsächlich Tiere auf:

Herr M. fand sich in einer Halb-Höhle wieder. In einem kurzen Gespräch mit einemMarder, der dort am Feuer saß und ihn erwartete, erhielt er den Rat, er solle sich seinenFeind zum Freund machen und mit List vorgehen. Statt einer genaueren Erklärungwechselte die Szene und Herr M. befand sich vor der Höhle. Eine Gestalt in einemschwarzen Umhang kündigte ihm für später eine Botschaft an, verlangte aber vorherdas Räuchergefäß aus der ersten Reise. Nach der Übergabe gelangte Herr M. zu einembesonderen, von Felsen umgebenen Platz. Er erinnerte ihn an einen Ritualplatz. In einerFelsspalte fand er einen Goldfisch, der wie ein Lachs gegen den Strom schwamm (HerrM. sah dies als Gleichnis für seine eigene Situation). Rechts davon befand sich eineLichtgestalt, welche in einem Buch blätterte. Die Blätter bestanden lediglich aus ver-schiedenfarbigem Licht. Beim Anblick dieses Lichts fühlte sich Herr M. plötzlich ganzwarm und entspannt. Er berichtete, dass in ihm Licht wäre. Nun stellte er in sich dieFrage, ob ihn hier jemand unterstützen könne, das Muster in seiner Beziehung zu sei-nem Vater zu bearbeiten. In diesem Moment wechselte die Farbe des Lichts. Herr M.wurde in einem Strudel abwärts gezogen und fand sich an einem düsteren, stürmischen,unwirtlichen Ort wieder. Überall lagen Müll und zerbrochene Dinge herum. Er hatteden Impuls, hier aufzuräumen, konnte dies aber nicht tun, da der Wind zu stark war.

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Anke Larro-Jacob68Herr M. hörte, dass dieser Ort Anerkennung brauche. Verwundert fragte er „Wofürdenn?“ – „Einfach für mich, weil ich bin,“ lautete die Antwort. Diese Antwort löstebeim Klienten eine plötzliche Traurigkeit aus. Nach einer Weile wurde es ringsherumheller, der Ort schöner. Der Klient berichtete, dass die Anerkennung nun für ihn mög-lich sei. Da tauchte der Goldfisch wieder auf. In seiner Felsspalte befand sich nun keinkleines Rinnsal mehr, sondern er hatte genügend klares Wasser! – Herr M. berichtete andieser Stelle von einem merkwürdigen Ziehen im Solarplexus. – Der Goldfisch forderteHerrn M. auf, eine Stahltür zu öffnen. Diese Stahltür war ihm schon aus früheren Me-ditationen bekannt, aber er konnte sie nie öffnen, hatte sogar Angst davor, sich ihr zunähern. Nun ließ sich die Tür ganz leicht bewegen! Kaum hatte Herr M. sie ein Stückgeöffnet, drang mit einem großen Schwall eine Menge gleißendes Licht heraus. Esdurchdrang Herrn M. so plötzlich und intensiv, dass von außen zu beobachten war, wiesein Körper zusammenzuckte. Daraufhin berichtete er, dass um ihn herum alles goldensei. Das Licht hatte sich wie Lichtstaub in ihm und auf ihm abgesetzt. Er sah sich ganzgolden und lächelnd da sitzen. Eine Zeit lang ließ er die neuen Empfindungen auf sicheinwirken. Das Ziehen im Solarplexus war verschwunden. – Er spürte nun, dass er die-sen Ort verlassen musste. Er suchte den Ausgang und sah sich schließlich wieder beimRitualplatz sitzen. Damit war die Reise zu Ende.

In der Nachbesprechung waren die zentralen Punkte: die Botschaft, „den Feind zumFreund machen und listig sein“; das Räuchergefäß, welches scheinbar als Eintrittskartegedient hatte; der Goldfisch, der gegen den Strom schwamm; die Lichtgestalt mit ihremsonderbaren Lichtbuch und dem anschließenden Wohlgefühl; der Ort, der Anerkennungbrauchte (ein Symbol für die Beziehung zum Vater?) und die Erlösung durch das Ge-fühl der Trauer; die Veränderung der Lebensbedingungen des Goldfisches und sein Rat,den er nun geben konnte: Mach´ die Stahltür auf!; das Licht, das wie lang unterdrückteEnergie aus der offenen Tür drang und Herrn M. erfüllte. – Eine Kette von Ereignissenund Bedingungen hatte den Klienten bis zu diesem Punkt geführt. Er spürte nach derReise die damit verbundene Anstrengung, aber er sagte: „Ich habe etwas geschafft! Ichhabe ein befriedigtes Gefühl, wie wenn eine Arbeit geschafft wäre, die ich lange vormir hergeschoben habe.“

Die Partnerin als UnterstützungIn der nächsten Sitzung berichtete Herr M., dass er sich seit unserer letzten Sitzung

erwachsener fühle. Er sei direkter geworden, fordere Dinge deutlicher ein. Dadurch ha-be er allerdings auch mehr Reibungspunkte mit seiner Partnerin. Er berichtete außer-dem, dass er in der Zwischenzeit recht viel geträumt habe und das Gefühl habe, es wür-den sich nun mehrere Türen öffnen. Er merke, dass sich etwas tut. So habe er z.B.schon länger ein Konzept für sein eigenes Geschäft, aber nun gehe er es an. Über denUmgang mit seinen Kollegen berichtete er: „Es geht nicht mehr so an mich, ich mussüber sie schmunzeln.“ Insgesamt fühlte sich der Klient stärker im Kontakt mit sichselbst. „Ich hatte ganz vergessen, wie sich das anfühlt!“

Als Thema der Sitzung kristallisierte sich die Beziehung zu seiner Partnerin heraus.Ihm erschien der Rückhalt in der Familie als wesentliche Grundlage für unternehmeri-schen Erfolg. Aufgrund der momentanen Situation zu Hause hatte er Angst, dass seinProjekt daran scheitern könnte. Er berichtete von massiven Problemen, die einerseitsdie Erziehung des Sohnes beträfen, andererseits den allgemeinen Umgang miteinander.Statt als Unterstützung empfand er seine Partnerin als fordernd und verletzend. LetzteWoche wurde im Streit sogar mit Trennung gedroht.

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Imaginative Techniken im Coaching 69In einem Rollenspiel mit dem leeren Stuhl unterhielt er sich nun mit seiner imaginä-

ren Partnerin. Dabei wurde ihm einerseits bewusst, dass sie sich selbst gerade in einerKrise befand, andererseits konnte er sich darüber klar werden, was er von ihr erwartete,wie er sich ihre Beziehung vorstellte. Er konnte dies auch im Rollenspiel ihr gegenüberäußern. Indem er immer wieder den Platz seiner Partnerin einnahm, gelang es ihm, ihreWahrnehmung der Situation und ihre Reaktionen auf seine Worte nachzuempfinden. Soentwickelte sich langsam eine überraschend simple Lösungsidee: „Vielleicht sollte ichsie einfach mal in den Arm nehmen, wenn sie mir mit Vorwürfen entgegenkommt!“Schmunzelnd erzählte er in der nächsten Sitzung, wie überrascht seine Partnerin daraufreagiert habe. Und tatsächlich konnte er damit so manche Situation entschärfen. Dasgrundsätzliche Beziehungsthema trat infolgedessen wieder aus dem Fokus unserer Ar-beit, obwohl es sicher damit nicht bereinigt war. Allerdings hatte er durch das erwei-terte Verständnis für seine Partnerin selbstständig auch noch weitere Lösungswege ge-funden, von denen er berichtete.

„Update“Der Beginn der vierten Sitzung war geprägt von dem Entsetzen des Klienten dar-

über, in welche Lage er sich über all´ die Jahre hineinmanövriert hatte. Neben der Eru-ierung von Wegen, wie er ohne größere finanzielle Verluste aus der Firma ausscheidenkönne, stand im Vordergrund, dass er sich sein Verhalten selbst zu verzeihen hatte. Wirführten deshalb eine Innere Entdeckungsreise (Aktive Imagination) durch zu dem The-ma: „Wie kann ich die vergangenen sechs Jahre abschließen?“ In der Nachbesprechungdazu sagte er: „Ich bin fasziniert, welche Bilder in mir sind! Die Fische haben für michgetanzt! Die Bilder wurden immer intensiver. Ich bin jetzt in einem guten Zustand! Ichbin gelassen, zentriert und bewusst.“ Er hatte in seiner Reise erlebt, welche Auswirkun-gen es auf seine Lebensqualität hat, wenn er sich von sich selbst entfremdet. Mit Hilfeder Tiere ist es ihm gelungen, den Müll der letzten sechs Jahre zu entfernen. Er erhieltklare Anleitungen, um dies in Zukunft zu vermeiden. Durch Meditation und bewusstestiefes Ausatmen kann er sich innerlich reinigen. Ein besonderes Erlebnis war für ihn ei-ne Art von Bewusstseinserweiterung, als er im Meer schwamm, das Wasser erlebte undschließlich selbst zum Fischschwarm wurde. Hier erhielt er auch Informationen, welcheer gar nicht bewusst verarbeiten konnte, die er aber dennoch als hilfreich empfand. DerInhalt dieser Informationen wird sich ihm wohl nach und nach erschließen. Er verglichdiese Phase der Reise mit einem Update beim Computer.

Die Mischung macht´s!Herr M. war mit den Zielen ins Coaching gekommen, seine Zukunftsperspektiven

zu klären, aber auch die vergangenen Jahre nochmals Revue passieren zu lassen, um zuerkennen, was hier schief gelaufen sei. Diese beiden Anliegen waren für ihn in den ver-gangenen Coaching-Sitzungen erfüllt worden, sodass unsere Zusammenarbeit hier vor-erst ihr Ende fand. In der Nachbesprechung fasste er zusammen: „Ich habe jetzt dieChance, dass ich einen schönen Abgang gestalten kann, ohne emotionale Belastung.Äußerlich hat es durch das Coaching keinen Ruck getan, aber innerlich bin ich klarer.Ich ruhe in mir, und das tut gut.“ Der Klient litt im Unterschied zum Beginn unsererArbeit nicht mehr unter Mobbing. Er konnte sich einerseits emotional distanzieren, an-dererseits gelang es ihm nun, Grenzen zu setzen und seine Angreifer in die Schrankenzu weisen. Er hielt sein Energieniveau durch kontinuierliche tägliche Meditation undberichtete, dass er inzwischen einen Status erreicht habe, wo er den Ruhe-Effekt auch

Page 9: Imaginative Techniken im Coaching

Anke Larro-Jacob70im Alltag erzeugen könne. Zu seiner persönlichen Entwicklung fasste Herr M. zusam-men: „Die Beziehung zu meinem Vater hat sich verändert, ist nun unbelasteter.“ Erfühle sich generell erwachsener. Die Beziehung zu seiner Partnerin war inzwischen ru-higer und distanzierter geworden. Er konnte nicht beurteilen, ob dies gut oder schlechtsei, sagte aber, dass dies nötig gewesen sei. „Wir sind aus dem Brei raus.“ Nun habe je-der mehr Freiraum, um zu sich zu kommen.

Die Arbeit im Coaching beurteilte Herr M. als sehr wirkungsvoll. Er empfand dieMischung von Methoden und Ebenen (reales Leben vs. Imagination) als sehr gut. „DieMischung macht´s!“ war sein Kommentar. Überrascht war er, „wie schnell wir amThema dran waren“. Die Imaginationsreisen haben ihn besonders beeindruckt – einer-seits das direkt Erlebte, aber auch der „Nachhall“. Insgesamt beurteilte der Klient unse-re Arbeit als sehr gut mit einem hohen Zeit-Nutzen-Faktor.

Die Stimme aus der Tiefe

Generell können die imaginativen Methoden nach dem Ausmaß unterschieden wer-den, in welchem sie explizit Kontakt mit dem Unbewussten aufnehmen. Die Spann-breite reicht von gemalten Karrierelandschaften bis hin zur Aktiven Imagination. DieAktive Imagination nach C.G. Jung bietet im Vergleich zu anderen imaginativen Ver-fahren den Vorteil, dass man im entspannten Zustand direkt mit Repräsentanten unbe-wusster Anteile ins Gespräch kommen kann. „Denn sie führt uns noch schneller und di-rekter, als Träume dies vermögen, in Bereiche, die uns unbekannt sind, doch in denensich der ganze Reichtum, den wir für ein gutes, erfülltes Leben brauchen, verbirgt“(Seifert et al. 2003, 7 f.).

Es gibt zahlreiche imaginative Techniken. Man findet sie z.B. in der Gestaltthera-pie, im Psychodrama, im NLP, in der systemischen Beratung oder in der AnalytischenPsychologie. Hier konnte nur eine kleine Auswahl dargestellt werden. Je nach Persön-lichkeit und Vorerfahrung des Klienten, je nach Rahmenbedingungen und vor allemZiel ist die entsprechende Methode auszuwählen. Voraussetzung ist, dass sich derCoach in der Anwendung der Methode sicher und wohl fühlt. Jede Unsicherheit wirdvom Klienten wahrgenommen und reduziert das Ergebnis. Grundsätzlich kommen dieEffekte imaginativer Techniken natürlich nicht nur dem Klienten zugute, sondern kön-nen auch vom Coach im Rahmen seines Beratungsprozesses und für seine eigene Ent-wicklung genutzt werden.

Die Vorurteile gegen Emotionen, Gefühle, Instinkte als ergänzende Informations-quellen bei Entscheidungen schmelzen in den letzten Jahren merklich dahin. Ein Mei-lenstein dieser Entwicklung ist die Einführung des Begriffes „emotionale Intelligenz“.Zunehmend wird es gesellschaftsfähig, sowohl die linke, analytische als auch die rech-te, visuell-kreative, emotionale Gehirnhälfte zu nutzen und sie im Bestfall sogar zur Zu-sammenarbeit zu bewegen. Mit überraschenden Ergebnissen!

ZusammenfassungImaginative Techniken bereichern den Coachingprozess, indem sie innere Bilder in den Be-

ratungsprozess einbeziehen. Dadurch wird der Kontakt zum Unbewussten möglich. Wissen, Lö-sungen und Erkenntnisse treten zutage, die rein mit dem Verstand, also aus der Quelle des Be-wusstseins schöpfend, kaum oder nur mühsam hätten erarbeitet werden können. Durch vermehrteÜbung wächst das Vertrauen in das sogenannte Bauchgefühl und in die eigene Intuition. Sie kön-

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Imaginative Techniken im Coaching 71nen zunehmend in Entscheidungs- und Führungsprozesse als zusätzliche Informationsquelle ein-bezogen werden. Es gibt verschiedene Wege, mit dem Unbewussten zu arbeiten. Nach einer Ein-führung in Grundlagen dieser Arbeit wird eine Auswahl an Methoden für den Einsatz im Coa-ching vorgestellt.Schlüsselbegriffe: imaginative Techniken, Coaching, Intuition, innere Bilder, Imagination

Abstract: Imagination in Coaching – the way to Intuition as a valuable resourceImaginative Techniques enrich the coaching process by using inner images. Through this

process, one gains access and contact to the subconscious. Knowing, solutions and insights ap-pear, which could not be reached by thinking only. Through constant practice, the trust in one'sown gut-feeling and intuition is increased. More and more, it becomes a source of additional in-formation in processes of decision-making and leadership. There are many ways to work with thesubconscious. After the introduction to the basics of this work, a selection of methods applicablein coaching will be presented.Key words: imagination-techniques, coaching, intuition, inner pictures, imagination

Literatur

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Cornelsen.Reddemann, L. (2001): Imagination als heilsame Kraft. Stuttgart: Pfeiffer bei Klett-Cotta (11.

Aufl. 2005).Rüegg, J.C. (2001): Psychosomatik, Psychotherapie und Gehirn. Neuronale Plastizität als

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Campus.Seifert, A.L., Seifert T., Schmidt, P. (2003): Der Energie der Seele folgen. Gelassen und frei

durch Aktive Imagination. Düsseldorf, Zürich: Walter.Ulmer-Janes, E. (2000): Magie im Management. Wien: Ibera.

Die Autorin: Anke Larro-Jacob, Dipl.-Psych., Coach, Gesellschafterin des Instituts für Gesund-heitscoaching, Brigitte Käding und Anke Larro-Jacob GbR in Wiesbaden. Arbeitsschwerpunkte:Gesundheitsförderung, gesundheitsförderndes Führungsverhalten, Stressmanagement, Intuitionund Kreativität, Persönlichkeitsentwicklung, Werte und Sinn. Anschrift: Hahnheimer Str. 13,55288 Udenheim, E-Mail: [email protected].