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Identität und Verantwortung in der Welt von heute Kritische Reflexion des Eigenen und Fremden im Anschluss an Hans Jonas (Tagungsvorbereitung, Stand 21.9.2017)

Termin: 19.-20. 1. 2018

Freitag, 19.1. 2018 15:00 - 15:30 Citykirche: Begrüßung, Eröffnung der Tagung Fortsetzung der Tagung im Museum Abteiberg 15:45 – 18:30 Sektion 1 18:45 – 19:15 Vortrag: Priv.-Doz. Dr. Jürgen Nielsen-Sikora Stand der Jonas-Forschung, Vorstellung seines neuen Buches: Hans Jonas. Für Freiheit und Verantwortung, Darmstadt, 2017 19:30- 20:30: Podium. « Identität und Verantwortung in der Welt von heute» Diskussion mit Bürgern und Referenten Samstag, 20.1.2018, Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach 9:30 - 10:15 Vortrag: Prof. Dr. Bernhard Waldenfels Antworten auf fremde Ansprüche aus Mitwelt und Nachwelt 10:30 – 12:00 Sektion 2 14:30 – 16:15 Sektion 3 16:45 – 17:45 Vortrag Prof. Dr. Günter Krings Migration und Integration als Herausforderung unserer Gesellschaft

Abschlussplenum

Referenten: - Andris Breitling, Michael Bongardt, Christian Illies, Till Hüttenberger, Elad Lapidot, Waltraud Meints-Stender, Jürgen Nielsen-Sikora, Roman Seidel, Christian Thies, Bernhard Waldenfels, Johannes Zachhuber Vorgesehene Sektionen:

- Verantwortung für die Zukunft − für eine offene Gesellschaft- Gnosis. Die Entdeckung des Fremden- Die Verantwortung der Philosophie. Jonas und Heidegger.

Parallel dazu wird eine Präsentation zum Thema durch Schülerinnen und Schülerder Hans-Jonas-Gesamtschule Mönchengladbach veranstaltet werden. Ort: Citykirche, Mönchengladbach

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Identität und Verantwortung in der Welt von heuteKritische Reflexionen des Eigenen und Fremden im Anschluss an Hans JonasTagung der Hans Jonas Gesellschaft Mönchengladbach, 19./20. Januar 2018

Die Hans Jonas Gesellschaft sieht sich dem Andenken an Leben und Werk des Philosophen Hans Jonas, Ehrenbürger der Stadt Mönchengladbach und Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, verpflichtet. Dabei legt sie besonderen Wert darauf sein intellektuelles Erbe mit aktuellen Bezügen im Dialog mit der Öffentlichkeit, der Wissenschaft, der Politik und nicht zu Letzt auch mit den Bürgern seiner Geburtsstadt Mönchengladbach zu pflegen. Dazu beabsichtigt sie weiterhin Tagungen zu veranstalten, auf denen aktuelle gesellschaftliche Themen - jeweils in Auseinandersetzung mit dem Denken von Hans Jonas - diskutiert werden sollen.Im Januar 2018 plant die Hans Jonas Gesellschaft eine öffentliche Tagung zum Thema Identität und Verantwortung in der Welt von heute

Angesichts des erstarkenden Populismus in der Weltpolitik, der Krise der Europäischen Union und der Probleme denen sich die aufnehmenden Gesellschaften durch die große Zahl von geflüchteten Menschen, die in den letzten Jahren in Europa angekommen sind, gegenübersehen, ist das Thema der Identität und die Frage nach dem Eigenen und Fremden wieder hochaktuell. Die Tagung greift diese Themen auf, indem sie unterschiedliche Aspekte von Hans Jonas´ Lebensweg und Werk in den Blick nimmt diese jedoch gerade vor dem Hintergrund der heute gegebenen Herausforderungen kritisch und konstruktiv diskutiert. Hier bieten sowohl seine religionsphilosophischen Schriften zur Gnosis, als auch seine Philosophie des Lebendigen und seine Verantwortungsethik reichlich Anknüpfungspunkte. Geplant sind drei thematische Schwerpunktsetzungen mit allgemein zugänglichen Vorträgen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, ein Festvortrag des Philosophen Prof. Dr. Bernhard Waldenfels, sowie eine Podiumsdiskussion mit Teilnehmenden aus Politik und Öffentlichkeit. Begleitet wird die Tagung durch eine Präsentation zum Thema, die von Schülerinnen und Schülern der Hans-Jonas-Gesamtschule Mönchengladbach erarbeitet wird.

Zu den geplanten Sektionen :

- Verantwortung für die Zukunft. Bewahrung einer offenen Gesellschaft.

Das Leben in seiner Verletzlichkeit steht im Zentrum von Hans Jonas´ Buch «Organismus und Freiheit» («Das Prinzip Leben»). «Das Prinzip Verantwortung», sein bekanntestes Werk, knüpft daran an. Ein Ausgangspunkt ist hier die Gegenüberstellung von «Natur und Stadt». Dabei zeigt sich, dass sich unsere Zeit weit gehend durch das Bild einer „universalen Stadt“ kennzeichnen lässt. In ihr gelingt es der Technik - dem „Künstlichen“ - zunehmend „das Natürliche“ zu beherrschen. Ein Geschehen dessen Verwirklichung zwangsläufig Migrationsbewegungen nach sich ziehen muss. Und das damit nicht nur fremde Menschen, sondern auch fremde Kulturen und Lebensweisen zu uns bringt. Hier stellt sich die Frage wie ein Gemeinwesen, das für ein hohes Maß an innerer und sozialer Sicherheit Verantwortung tragen muss, den Konflikten, die sich zwischen Vereinnahmung, Aneignung oder Abgrenzung gegenüber dem Fremden stellen, begegnen soll.

Referenten:Prof. Dr. Christian Thies, PassauProf. Dr. Waltraud Meints-Stender, MönchengladbachProf. Dr. Andris Breitling, Mönchengladbach

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- Gnosis. Die Entdeckung des Fremden

Hans Jonas´ Doktorarbeit, die er später in erweiterter Fassung unter dem Titel Gnosis und spätantiker Geist veröffentlichte, widmet sich den vielfältigen religiösen Strömungen, die unter dem Begriff der Gnosis bekannt sind und die in der Spätantike im gesamten Nahen und Mittleren Osten, sowie in Europa, Verbreitung fanden. Jonas gelingt es erstmals durch eine gründliche Analyse der verschiedensten Forschungsergebnisse unterschiedlicher Disziplinen die Gnosis als ein übergeordnetes geistiges Phänomen darzustellen. Dabei spielt in seiner Analyse einerseits der Begriff des Fremden eine zentrale Rolle, andererseits verdeutlicht seine Arbeit am Beispiel der Gnosis, dass sich der Mittlere Osten und Europa durch ihre verwobene Geistesgeschichte einen gemeinsamen Ideenraum teilen.

Referenten:

Pfarrer Till Hüttenberger, Mönchengladbach Prof. Dr. Christian Illies, Bamberg Prof. Dr. Johannes Zachhuber, Oxford

- Die Verantwortung der Philosophie. Jonas und Heidegger

Hans Jonas Denken war früh durch die Philosophie seines Lehrers und Doktorvaters Martin Heidegger geprägt. Zugleich gehörte er zu den ersten scharfen Kritikern Heideggers. Nicht nur dass Jonas die Hinwendung seines Lehrers zum Nationalsozialismus als eine persönliche Erschütterung und, ganz allgemein, als ein „Fiasko der Philosophie“ empfand. Auch setzte er sich äußerst kritisch mit den antihumanistischen Grundzügen von Heideggers Denken auseinander, ohne jedoch seine Philosophie insgesamt als erledigt zu verstehen. Mit der Publikation der «Schwarzen Hefte» ist die Debatte um Heidegger und seine denkerische Integration des Nationalsozialismus nun erneut hoch aktuell. In diesem Zusammenhang wird gerade die Frage nach Heideggers Antisemitismus neu diskutiert. Hier erscheint Heideggers Doktrin der Geschichtslosigkeit der Juden auf eigentümliche Weise auch in heideggerkritischen Positionen präsent, da die Kritik an Heideggers Konstrukt des Juden ihrerseits die jüdische Ideengeschichte unterbelichtet lässt. Darüber hinaus wird die von Heidegger diskutierte Frage nach der Authentizität der eigenen denkerischen Traditionen mit explizitem Bezug auf Heidegger und auf je verschiedene Weise auch unter Intellektuellen der islamischen Welt diskutiert. Dabei spielt dieser Bezug zu Heidegger, etwa in Iran, nicht selten auch in politisch-ideologischen Debatten eine bedeutende Rolle.

Referenten:

Prof. Dr. Michael Bongardt, Siegen Dr. Elad Labidot, Berlin Dr. Roman Seidel, Berlin

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Dies ist ein zunächst noch vorläufiges Programm. Alle vorgesehenen Referenten haben jedoch bereits zugesagt. Änderungen können sich dennoch weiterhin ergeben. Die zur Podiums- und Abschlussdiskussion dazukommenden Teilnehmer müssen alle noch bestimmt und gefragt werden.

Veranstalter:

Hans Jonas Gesellschaft e.V., c/o Dr. Ralf Seidel, Rubensstraße 42, 41063 Mönchengladbach:

www.hansjonas.de

In Kooperation mit:

- Hochschule Niederrhein Mönchengladbach (Prof. Dr. Andris Breitling)

- Hans Jonas Gesamtschule Mönchengladbach (Brigitte Vieten, Ina Klein)