ich will arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann

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Wir machen Gute Arbeit Ich will . . . Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann! Begrenzte Arbeit

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Gute Arbeit - Begrenzte Arbeit

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Page 1: Ich will Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann

Begrenzte Arbeit

Wir mischen uns ein.

Um Sie vor gesundheitlichen Risiken durch die Arbeit zu

schützen, reichen individuelle Strategien wie Entspannungs-

techniken nicht aus. Die Stressauslöser verstecken sich in der

Arbeitsorganisation. Die IG BCE und Ihr Betriebsrat setzen

sich für die menschengerechte Gestaltung der Arbeit ein. Wir

gehen den Ursachen von Entgrenzung gemeinsam mit den

Beschäftigten auf den Grund und begleiten Gefährdungs-

beurteilungen.

Wir setzen uns ein für:

• Verlässliche und planbare Arbeitszeiten

• Klare Festlegung der Arbeitsaufgabe und Rolle

• Humane Arbeitsabläufe

• Kollegiales und solidarisches Betriebsklima

• Gute Führung

Gemeinsam mit Interessenvertretung und IG BCE:

Veränderte Mobilitäts- und Flexibilitätsanforderungen in den

Unternehmen werden durch den Betriebsrat begleitet. Der

Maßstab sind die Interessen und Bedürfnisse der Beschäftig-

ten. Wir sorgen dafür, dass Sie nicht »unter die Räder« kommen.

Wir achten auf die Einhaltung gesetzlicher Regelungen und

entwickeln weiter gehende betriebliche und tarifpolitische

Lösungen. Ein Beispiel ist der Abschluss des »Demografie-

Tarifvertrags« in der Chemischen Industrie.

In den Betrieben vor Ort schließen Betriebsräte weiter

reichende betriebliche Regelungen zum Schutz der Gesundheit

und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ab. So fordern

wir beispielsweise, dass auch die Gesundheit der Beschäftig-

ten Eingang in die Leistungsziele von Führungskräften findet.

Damit werden wir den betrieblichen Erfordernissen gerecht

und entwickeln passgenaue Lösungen.

Gute Arbeit schützt die Gesundheit und erhält die

Leistungsfähigkeit. Das ist gut für die Zukunft aller.

Für die Beschäftigten und für die Unternehmen.

Herausgeber: IG BCE – VB 1 Gesamtleitung, Projekt Gute ArbeitKönigsworther Platz 6, D-30167 Hannover

Projektleitung: Yasmin FahimiRedaktion: Rajko Pientka, Stefan WeisKontakt: [email protected]: www.gute-arbeit.igbce.de Fotos: Michael NeugebauerDruck: BWH GmbH Hannover

Ohne Sie läuft nichts:

Patentrezepte für jede Situation zu entwickeln, ist lebens-

fremd. Damit die guten Regelungen auch bis an Ihren Ar-

beitsplatz wirken, ist es wichtig, dass Sie die Probleme be-

nennen und gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG BCE

betriebliche Maßnahmen entwickeln.

Wir wollen passgenaue Lösungen entwickeln, die Ihren

Bedürfnissen nach Verantwortung und Flexibilität Rechnung

tragen und gleichzeitig einen Rahmen setzen, der Sie vor

Überlastungen schützt.

Die Basis dafür ist Ihre Beteiligung als »Experte oder Expertin

in eigener Sache«. Sie kennen die Stellschrauben für Gute Ar-

beit, an denen gedreht werden muss.

Um zukünftig für Gute Arbeit stark zu sein, ist Ihr Beitrag

wichtig. Unterstützen Sie den Einsatz für Gute Arbeit mit

Ihrer Mitgliedschaft in der IG BCE oder sprechen Sie uns an.

Online informieren und beitreten unter:

www.gute-arbeit.igbce.de

Wir machenGute Arbeit

Ich will . . .Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann!

Begrenzte Arbeit

Page 2: Ich will Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann

Entgrenzung der Arbeit – Alltag für viele Beschäftigte!Nehmen Sie Ihre Arbeit oft ungewollt mit nach Hause? Sei es

im Kopf oder durch Papierstapel nicht erledigter Aufgaben, die

man während der Arbeitszeit nicht geschafft hat. Sind Selbst-

verantwortung ebenso wie Flexibilität Fluch und Segen

zugleich? In flexiblen Arbeitszeitsystemen wird die Praxis

unbezahlter Mehrarbeit mehr und mehr zur Normalität. Aus-

stempeln und die Arbeit fortsetzen zählen auch dazu.

Stress ist die Folge. Stress ist die Reaktion des Körpers auf

plötzliche Gefahren. Der Körper ist in höchster Alarmbereit-

schaft und mobilisiert alle Kräfte. Kurzfristiger Stress steigert

die Leistungsfähigkeit und fördert soziale sowie fachliche

Kompetenzen. Dauerhafter Stress führt zu psychischer Über-

forderung und bringt uns aus dem Gleichgewicht.

Sie fühlen sich unwohl und sind verspannt? Sie sind schnell

gereizt, permanent müde und kommen nachts nicht in den

Schlaf? Das sind erste Warnsignale in der Folge von Dauer-

stress, die Ihnen Ihr Körper sendet. Überlastung droht.

Dauerhafter Stress macht krank. Das Immunsystem wird ge-

schwächt. Häufige Krankheitsfolgen sind: Verdauungsprobleme,

Herz-, Kreislaufbeschwerden, Rücken-, Nacken-, Kopfschmerzen,

Nervosität und Erschöpfung, Hörsturz oder Burn-out.

(Stress)Vorsorge im BetriebBelastungen wirken auf jeden Menschen aufgrund der indivi-

duellen Voraussetzungen unterschiedlich. Um Dauerstress gar

nicht erst entstehen zu lassen, sind berechenbare Arbeitsbe-

dingungen die beste Vorsorge vor Überlastung. Dazu gehören:

• Kollektives, vertrauensvolles und respektvolles Arbeitsklima

• Kooperative Führungskultur mit klaren Verantwortlichkeiten

• Verlässliche Arbeitszeiten

• Realistische Ergebnisvorgaben

Unternehmen sind verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung

für psychische und physische Belastungen durchzuführen, die

der Betriebsrat prüft. Stressquellen gehören auch dazu. Sollte

Gute Arbeit eine Gefährdungsbeurteilung bei Ihnen nicht stattgefunden

haben, informieren Sie bitte Ihren Betriebsrat.

Was macht Gute Arbeit aus? Die IG BCE hat mit dem Index Gute Arbeit ein hervorragendes

Instrument zur Bewertung von Arbeit geschaffen. Beschäftigte

sagen, was Gute Arbeit für sie ist.

Ich kann meine Arbeit einteilen und habe genug Zeit, um die ge-

stellten Aufgaben sorgfältig zu erledigen. Es gibt konkrete und

realistische Arbeitsziele. Für Personalengpässe bei unvorherge-

sehenen Arbeitsaufkommen bestehen betriebliche Lösungen.

Meine Arbeitsbedingungen ermöglichen mir Arbeit sowie Privat-

leben im Gleichgewicht zu halten. Ich habe Entfaltungs- und

Entwicklungsmöglichkeiten im Job und erhalte Feedback wie

auch Anerkennung für meine Leistungen.

Schnelltest: »Kann ich meine Arbeit noch selbst bestimmen

oder bestimmt sie mich?«

Was können Sie tun?Nehmen Sie die Warnsignale des Körpers und Reaktionen von

Freunden und Familienangehörigen ernst. Um Ihre Arbeit bes-

ser zu gestalten, können Sie Folgendes tun:

1. Schritt: Benennen Sie die Ursachen

Woran liegt es, dass Sie die Arbeit auch bis ins Private hinein

pausenlos beschäftigt? Ist das Arbeitspensum in der zur Ver-

fügung stehenden Zeit zu schaffen? Muss die Erreichbarkeit

24 Stunden am Tag sichergestellt sein?

2. Schritt: Gestalten Sie Ihre Arbeit mit

• Überprüfen Sie Ihr Zeitmanagement.

• Setzen Sie Prioritäten und sagen Sie auch einmal »Nein«.

• Fordern Sie klare Zuständigkeiten und Aufgaben-

beschreibungen von Ihrem Vorgesetzten.

3. Schritt: Gemeinsam mit dem Betriebsrat

Lösungen lassen sich finden, in dem Sie individuelle Ein-

stellungen und Verhalten verändern. Konzentrieren Sie

sich aber ausschließlich darauf und lassen Sie die organisa-

torischen Bedingungen außer Acht, befinden Sie sich schnell

in einem Teufelskreis. Gute Vorsätze werden wieder und

wieder gebrochen, weil die Voraussetzungen einfach nicht

stimmen.

Entwickeln Sie daher Lösungen mit Ihrem Betriebsrat. Es hängt

unmittelbar von der Gestaltung der Abläufe, ausreichender

Arbeitszeit und maßvollem Arbeitspensum ab, ob Sie Ihre Arbeit

bewältigen können.

Wichtig ist: Sie sind nicht allein! Ziehen Sie sich nicht zurück

und sprechen Sie mit anderen über Ihre Situation. Nutzen

Sie die Hilfs- und Beratungsangebote Ihrer Gewerkschaft

und des Betriebsrates. Bringen Sie sich ein, wenn es heißt:

»Wir machen Gute Arbeit.«

Begrenzte Arbeit

Frage Ja Nein

Müssen Sie aufgrund von Zeitdruck oft Abstriche in der Qualität Ihrer Arbeits- ergebnisse machen?

◯ ◯

Sind Ihre Arbeitszeiten für Sie oft nicht planbar? ◯ ◯

Stehen Sie bei der Einhaltung von Ergebnisvorgaben oft unter Zeitdruck? ◯ ◯

Läuft Ihr Arbeitszeitkonto aus dem Ruder oder verfallen gar Arbeitsstunden? ◯ ◯

Halten Sie regelmäßige Pausenzeiten oft nicht mehr ein? ◯ ◯

Müssen Sie Ihre Arbeit vor Ihrem Urlaub vorarbeiten und danach nacharbeiten? ◯ ◯

Haben Sie häufig wechselnde Einsatzorte? ◯ ◯Gibt es bei Ihnen keine Zeitpuffer für Unvorhergesehenes? ◯ ◯Fehlt Ihnen Hilfe und Unterstützung bei der Arbeit, wenn Sie sie benötigen? ◯ ◯

Sind Sie auch nach Feierabend häufig im Arbeitszusammenhang erreichbar? ◯ ◯

Haben Sie 3 oder mehr Felder mit »Ja« angekreuzt? Dann fällt es Ihnen schwerer als nötig, über Ihre Arbeit zu bestimmen, und es besteht Handlungsbedarf.

Page 3: Ich will Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann

Entgrenzung der Arbeit – Alltag für viele Beschäftigte!Nehmen Sie Ihre Arbeit oft ungewollt mit nach Hause? Sei es

im Kopf oder durch Papierstapel nicht erledigter Aufgaben, die

man während der Arbeitszeit nicht geschafft hat. Sind Selbst-

verantwortung ebenso wie Flexibilität Fluch und Segen

zugleich? In flexiblen Arbeitszeitsystemen wird die Praxis

unbezahlter Mehrarbeit mehr und mehr zur Normalität. Aus-

stempeln und die Arbeit fortsetzen zählen auch dazu.

Stress ist die Folge. Stress ist die Reaktion des Körpers auf

plötzliche Gefahren. Der Körper ist in höchster Alarmbereit-

schaft und mobilisiert alle Kräfte. Kurzfristiger Stress steigert

die Leistungsfähigkeit und fördert soziale sowie fachliche

Kompetenzen. Dauerhafter Stress führt zu psychischer Über-

forderung und bringt uns aus dem Gleichgewicht.

Sie fühlen sich unwohl und sind verspannt? Sie sind schnell

gereizt, permanent müde und kommen nachts nicht in den

Schlaf? Das sind erste Warnsignale in der Folge von Dauer-

stress, die Ihnen Ihr Körper sendet. Überlastung droht.

Dauerhafter Stress macht krank. Das Immunsystem wird ge-

schwächt. Häufige Krankheitsfolgen sind: Verdauungsprobleme,

Herz-, Kreislaufbeschwerden, Rücken-, Nacken-, Kopfschmerzen,

Nervosität und Erschöpfung, Hörsturz oder Burn-out.

(Stress)Vorsorge im BetriebBelastungen wirken auf jeden Menschen aufgrund der indivi-

duellen Voraussetzungen unterschiedlich. Um Dauerstress gar

nicht erst entstehen zu lassen, sind berechenbare Arbeitsbe-

dingungen die beste Vorsorge vor Überlastung. Dazu gehören:

• Kollektives, vertrauensvolles und respektvolles Arbeitsklima

• Kooperative Führungskultur mit klaren Verantwortlichkeiten

• Verlässliche Arbeitszeiten

• Realistische Ergebnisvorgaben

Unternehmen sind verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung

für psychische und physische Belastungen durchzuführen, die

der Betriebsrat prüft. Stressquellen gehören auch dazu. Sollte

Gute Arbeit eine Gefährdungsbeurteilung bei Ihnen nicht stattgefunden

haben, informieren Sie bitte Ihren Betriebsrat.

Was macht Gute Arbeit aus? Die IG BCE hat mit dem Index Gute Arbeit ein hervorragendes

Instrument zur Bewertung von Arbeit geschaffen. Beschäftigte

sagen, was Gute Arbeit für sie ist.

Ich kann meine Arbeit einteilen und habe genug Zeit, um die ge-

stellten Aufgaben sorgfältig zu erledigen. Es gibt konkrete und

realistische Arbeitsziele. Für Personalengpässe bei unvorherge-

sehenen Arbeitsaufkommen bestehen betriebliche Lösungen.

Meine Arbeitsbedingungen ermöglichen mir Arbeit sowie Privat-

leben im Gleichgewicht zu halten. Ich habe Entfaltungs- und

Entwicklungsmöglichkeiten im Job und erhalte Feedback wie

auch Anerkennung für meine Leistungen.

Schnelltest: »Kann ich meine Arbeit noch selbst bestimmen

oder bestimmt sie mich?«

Was können Sie tun?Nehmen Sie die Warnsignale des Körpers und Reaktionen von

Freunden und Familienangehörigen ernst. Um Ihre Arbeit bes-

ser zu gestalten, können Sie Folgendes tun:

1. Schritt: Benennen Sie die Ursachen

Woran liegt es, dass Sie die Arbeit auch bis ins Private hinein

pausenlos beschäftigt? Ist das Arbeitspensum in der zur Ver-

fügung stehenden Zeit zu schaffen? Muss die Erreichbarkeit

24 Stunden am Tag sichergestellt sein?

2. Schritt: Gestalten Sie Ihre Arbeit mit

• Überprüfen Sie Ihr Zeitmanagement.

• Setzen Sie Prioritäten und sagen Sie auch einmal »Nein«.

• Fordern Sie klare Zuständigkeiten und Aufgaben-

beschreibungen von Ihrem Vorgesetzten.

3. Schritt: Gemeinsam mit dem Betriebsrat

Lösungen lassen sich finden, in dem Sie individuelle Ein-

stellungen und Verhalten verändern. Konzentrieren Sie

sich aber ausschließlich darauf und lassen Sie die organisa-

torischen Bedingungen außer Acht, befinden Sie sich schnell

in einem Teufelskreis. Gute Vorsätze werden wieder und

wieder gebrochen, weil die Voraussetzungen einfach nicht

stimmen.

Entwickeln Sie daher Lösungen mit Ihrem Betriebsrat. Es hängt

unmittelbar von der Gestaltung der Abläufe, ausreichender

Arbeitszeit und maßvollem Arbeitspensum ab, ob Sie Ihre Arbeit

bewältigen können.

Wichtig ist: Sie sind nicht allein! Ziehen Sie sich nicht zurück

und sprechen Sie mit anderen über Ihre Situation. Nutzen

Sie die Hilfs- und Beratungsangebote Ihrer Gewerkschaft

und des Betriebsrates. Bringen Sie sich ein, wenn es heißt:

»Wir machen Gute Arbeit.«

Begrenzte Arbeit

Frage Ja Nein

Müssen Sie aufgrund von Zeitdruck oft Abstriche in der Qualität Ihrer Arbeits- ergebnisse machen?

◯ ◯

Sind Ihre Arbeitszeiten für Sie oft nicht planbar? ◯ ◯

Stehen Sie bei der Einhaltung von Ergebnisvorgaben oft unter Zeitdruck? ◯ ◯

Läuft Ihr Arbeitszeitkonto aus dem Ruder oder verfallen gar Arbeitsstunden? ◯ ◯

Halten Sie regelmäßige Pausenzeiten oft nicht mehr ein? ◯ ◯

Müssen Sie Ihre Arbeit vor Ihrem Urlaub vorarbeiten und danach nacharbeiten? ◯ ◯

Haben Sie häufig wechselnde Einsatzorte? ◯ ◯Gibt es bei Ihnen keine Zeitpuffer für Unvorhergesehenes? ◯ ◯Fehlt Ihnen Hilfe und Unterstützung bei der Arbeit, wenn Sie sie benötigen? ◯ ◯

Sind Sie auch nach Feierabend häufig im Arbeitszusammenhang erreichbar? ◯ ◯

Haben Sie 3 oder mehr Felder mit »Ja« angekreuzt? Dann fällt es Ihnen schwerer als nötig, über Ihre Arbeit zu bestimmen, und es besteht Handlungsbedarf.

Page 4: Ich will Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann

Entgrenzung der Arbeit – Alltag für viele Beschäftigte!Nehmen Sie Ihre Arbeit oft ungewollt mit nach Hause? Sei es

im Kopf oder durch Papierstapel nicht erledigter Aufgaben, die

man während der Arbeitszeit nicht geschafft hat. Sind Selbst-

verantwortung ebenso wie Flexibilität Fluch und Segen

zugleich? In flexiblen Arbeitszeitsystemen wird die Praxis

unbezahlter Mehrarbeit mehr und mehr zur Normalität. Aus-

stempeln und die Arbeit fortsetzen zählen auch dazu.

Stress ist die Folge. Stress ist die Reaktion des Körpers auf

plötzliche Gefahren. Der Körper ist in höchster Alarmbereit-

schaft und mobilisiert alle Kräfte. Kurzfristiger Stress steigert

die Leistungsfähigkeit und fördert soziale sowie fachliche

Kompetenzen. Dauerhafter Stress führt zu psychischer Über-

forderung und bringt uns aus dem Gleichgewicht.

Sie fühlen sich unwohl und sind verspannt? Sie sind schnell

gereizt, permanent müde und kommen nachts nicht in den

Schlaf? Das sind erste Warnsignale in der Folge von Dauer-

stress, die Ihnen Ihr Körper sendet. Überlastung droht.

Dauerhafter Stress macht krank. Das Immunsystem wird ge-

schwächt. Häufige Krankheitsfolgen sind: Verdauungsprobleme,

Herz-, Kreislaufbeschwerden, Rücken-, Nacken-, Kopfschmerzen,

Nervosität und Erschöpfung, Hörsturz oder Burn-out.

(Stress)Vorsorge im BetriebBelastungen wirken auf jeden Menschen aufgrund der indivi-

duellen Voraussetzungen unterschiedlich. Um Dauerstress gar

nicht erst entstehen zu lassen, sind berechenbare Arbeitsbe-

dingungen die beste Vorsorge vor Überlastung. Dazu gehören:

• Kollektives, vertrauensvolles und respektvolles Arbeitsklima

• Kooperative Führungskultur mit klaren Verantwortlichkeiten

• Verlässliche Arbeitszeiten

• Realistische Ergebnisvorgaben

Unternehmen sind verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung

für psychische und physische Belastungen durchzuführen, die

der Betriebsrat prüft. Stressquellen gehören auch dazu. Sollte

Gute Arbeit eine Gefährdungsbeurteilung bei Ihnen nicht stattgefunden

haben, informieren Sie bitte Ihren Betriebsrat.

Was macht Gute Arbeit aus? Die IG BCE hat mit dem Index Gute Arbeit ein hervorragendes

Instrument zur Bewertung von Arbeit geschaffen. Beschäftigte

sagen, was Gute Arbeit für sie ist.

Ich kann meine Arbeit einteilen und habe genug Zeit, um die ge-

stellten Aufgaben sorgfältig zu erledigen. Es gibt konkrete und

realistische Arbeitsziele. Für Personalengpässe bei unvorherge-

sehenen Arbeitsaufkommen bestehen betriebliche Lösungen.

Meine Arbeitsbedingungen ermöglichen mir Arbeit sowie Privat-

leben im Gleichgewicht zu halten. Ich habe Entfaltungs- und

Entwicklungsmöglichkeiten im Job und erhalte Feedback wie

auch Anerkennung für meine Leistungen.

Schnelltest: »Kann ich meine Arbeit noch selbst bestimmen

oder bestimmt sie mich?«

Was können Sie tun?Nehmen Sie die Warnsignale des Körpers und Reaktionen von

Freunden und Familienangehörigen ernst. Um Ihre Arbeit bes-

ser zu gestalten, können Sie Folgendes tun:

1. Schritt: Benennen Sie die Ursachen

Woran liegt es, dass Sie die Arbeit auch bis ins Private hinein

pausenlos beschäftigt? Ist das Arbeitspensum in der zur Ver-

fügung stehenden Zeit zu schaffen? Muss die Erreichbarkeit

24 Stunden am Tag sichergestellt sein?

2. Schritt: Gestalten Sie Ihre Arbeit mit

• Überprüfen Sie Ihr Zeitmanagement.

• Setzen Sie Prioritäten und sagen Sie auch einmal »Nein«.

• Fordern Sie klare Zuständigkeiten und Aufgaben-

beschreibungen von Ihrem Vorgesetzten.

3. Schritt: Gemeinsam mit dem Betriebsrat

Lösungen lassen sich finden, in dem Sie individuelle Ein-

stellungen und Verhalten verändern. Konzentrieren Sie

sich aber ausschließlich darauf und lassen Sie die organisa-

torischen Bedingungen außer Acht, befinden Sie sich schnell

in einem Teufelskreis. Gute Vorsätze werden wieder und

wieder gebrochen, weil die Voraussetzungen einfach nicht

stimmen.

Entwickeln Sie daher Lösungen mit Ihrem Betriebsrat. Es hängt

unmittelbar von der Gestaltung der Abläufe, ausreichender

Arbeitszeit und maßvollem Arbeitspensum ab, ob Sie Ihre Arbeit

bewältigen können.

Wichtig ist: Sie sind nicht allein! Ziehen Sie sich nicht zurück

und sprechen Sie mit anderen über Ihre Situation. Nutzen

Sie die Hilfs- und Beratungsangebote Ihrer Gewerkschaft

und des Betriebsrates. Bringen Sie sich ein, wenn es heißt:

»Wir machen Gute Arbeit.«

Begrenzte Arbeit

Frage Ja Nein

Müssen Sie aufgrund von Zeitdruck oft Abstriche in der Qualität Ihrer Arbeits- ergebnisse machen?

◯ ◯

Sind Ihre Arbeitszeiten für Sie oft nicht planbar? ◯ ◯

Stehen Sie bei der Einhaltung von Ergebnisvorgaben oft unter Zeitdruck? ◯ ◯

Läuft Ihr Arbeitszeitkonto aus dem Ruder oder verfallen gar Arbeitsstunden? ◯ ◯

Halten Sie regelmäßige Pausenzeiten oft nicht mehr ein? ◯ ◯

Müssen Sie Ihre Arbeit vor Ihrem Urlaub vorarbeiten und danach nacharbeiten? ◯ ◯

Haben Sie häufig wechselnde Einsatzorte? ◯ ◯Gibt es bei Ihnen keine Zeitpuffer für Unvorhergesehenes? ◯ ◯Fehlt Ihnen Hilfe und Unterstützung bei der Arbeit, wenn Sie sie benötigen? ◯ ◯

Sind Sie auch nach Feierabend häufig im Arbeitszusammenhang erreichbar? ◯ ◯

Haben Sie 3 oder mehr Felder mit »Ja« angekreuzt? Dann fällt es Ihnen schwerer als nötig, über Ihre Arbeit zu bestimmen, und es besteht Handlungsbedarf.

Page 5: Ich will Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann

Begrenzte Arbeit

Wir mischen uns ein.

Um Sie vor gesundheitlichen Risiken durch die Arbeit zu

schützen, reichen individuelle Strategien wie Entspannungs-

techniken nicht aus. Die Stressauslöser verstecken sich in der

Arbeitsorganisation. Die IG BCE und Ihr Betriebsrat setzen

sich für die menschengerechte Gestaltung der Arbeit ein. Wir

gehen den Ursachen von Entgrenzung gemeinsam mit den

Beschäftigten auf den Grund und begleiten Gefährdungs-

beurteilungen.

Wir setzen uns ein für:

• Verlässliche und planbare Arbeitszeiten

• Klare Festlegung der Arbeitsaufgabe und Rolle

• Humane Arbeitsabläufe

• Kollegiales und solidarisches Betriebsklima

• Gute Führung

Gemeinsam mit Interessenvertretung und IG BCE:

Veränderte Mobilitäts- und Flexibilitätsanforderungen in den

Unternehmen werden durch den Betriebsrat begleitet. Der

Maßstab sind die Interessen und Bedürfnisse der Beschäftig-

ten. Wir sorgen dafür, dass Sie nicht »unter die Räder« kommen.

Wir achten auf die Einhaltung gesetzlicher Regelungen und

entwickeln weiter gehende betriebliche und tarifpolitische

Lösungen. Ein Beispiel ist der Abschluss des »Demografie-

Tarifvertrags« in der Chemischen Industrie.

In den Betrieben vor Ort schließen Betriebsräte weiter

reichende betriebliche Regelungen zum Schutz der Gesundheit

und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ab. So fordern

wir beispielsweise, dass auch die Gesundheit der Beschäftig-

ten Eingang in die Leistungsziele von Führungskräften findet.

Damit werden wir den betrieblichen Erfordernissen gerecht

und entwickeln passgenaue Lösungen.

Gute Arbeit schützt die Gesundheit und erhält die

Leistungsfähigkeit. Das ist gut für die Zukunft aller.

Für die Beschäftigten und für die Unternehmen.

Herausgeber: IG BCE – VB 1 Gesamtleitung, Projekt Gute ArbeitKönigsworther Platz 6, D-30167 Hannover

Projektleitung: Yasmin FahimiRedaktion: Rajko Pientka, Stefan WeisKontakt: [email protected]: www.gute-arbeit.igbce.de Fotos: Michael NeugebauerDruck: BWH GmbH Hannover

Ohne Sie läuft nichts:

Patentrezepte für jede Situation zu entwickeln, ist lebens-

fremd. Damit die guten Regelungen auch bis an Ihren Ar-

beitsplatz wirken, ist es wichtig, dass Sie die Probleme be-

nennen und gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG BCE

betriebliche Maßnahmen entwickeln.

Wir wollen passgenaue Lösungen entwickeln, die Ihren

Bedürfnissen nach Verantwortung und Flexibilität Rechnung

tragen und gleichzeitig einen Rahmen setzen, der Sie vor

Überlastungen schützt.

Die Basis dafür ist Ihre Beteiligung als »Experte oder Expertin

in eigener Sache«. Sie kennen die Stellschrauben für Gute Ar-

beit, an denen gedreht werden muss.

Um zukünftig für Gute Arbeit stark zu sein, ist Ihr Beitrag

wichtig. Unterstützen Sie den Einsatz für Gute Arbeit mit

Ihrer Mitgliedschaft in der IG BCE oder sprechen Sie uns an.

Online informieren und beitreten unter:

www.gute-arbeit.igbce.de

Wir machenGute Arbeit

Ich will . . .Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann!

Begrenzte Arbeit

Page 6: Ich will Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann

Begrenzte Arbeit

Wir mischen uns ein.

Um Sie vor gesundheitlichen Risiken durch die Arbeit zu

schützen, reichen individuelle Strategien wie Entspannungs-

techniken nicht aus. Die Stressauslöser verstecken sich in der

Arbeitsorganisation. Die IG BCE und Ihr Betriebsrat setzen

sich für die menschengerechte Gestaltung der Arbeit ein. Wir

gehen den Ursachen von Entgrenzung gemeinsam mit den

Beschäftigten auf den Grund und begleiten Gefährdungs-

beurteilungen.

Wir setzen uns ein für:

• Verlässliche und planbare Arbeitszeiten

• Klare Festlegung der Arbeitsaufgabe und Rolle

• Humane Arbeitsabläufe

• Kollegiales und solidarisches Betriebsklima

• Gute Führung

Gemeinsam mit Interessenvertretung und IG BCE:

Veränderte Mobilitäts- und Flexibilitätsanforderungen in den

Unternehmen werden durch den Betriebsrat begleitet. Der

Maßstab sind die Interessen und Bedürfnisse der Beschäftig-

ten. Wir sorgen dafür, dass Sie nicht »unter die Räder« kommen.

Wir achten auf die Einhaltung gesetzlicher Regelungen und

entwickeln weiter gehende betriebliche und tarifpolitische

Lösungen. Ein Beispiel ist der Abschluss des »Demografie-

Tarifvertrags« in der Chemischen Industrie.

In den Betrieben vor Ort schließen Betriebsräte weiter

reichende betriebliche Regelungen zum Schutz der Gesundheit

und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ab. So fordern

wir beispielsweise, dass auch die Gesundheit der Beschäftig-

ten Eingang in die Leistungsziele von Führungskräften findet.

Damit werden wir den betrieblichen Erfordernissen gerecht

und entwickeln passgenaue Lösungen.

Gute Arbeit schützt die Gesundheit und erhält die

Leistungsfähigkeit. Das ist gut für die Zukunft aller.

Für die Beschäftigten und für die Unternehmen.

Herausgeber: IG BCE – VB 1 Gesamtleitung, Projekt Gute ArbeitKönigsworther Platz 6, D-30167 Hannover

Projektleitung: Yasmin FahimiRedaktion: Rajko Pientka, Stefan WeisKontakt: [email protected]: www.gute-arbeit.igbce.de Fotos: Michael NeugebauerDruck: BWH GmbH Hannover

Ohne Sie läuft nichts:

Patentrezepte für jede Situation zu entwickeln, ist lebens-

fremd. Damit die guten Regelungen auch bis an Ihren Ar-

beitsplatz wirken, ist es wichtig, dass Sie die Probleme be-

nennen und gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG BCE

betriebliche Maßnahmen entwickeln.

Wir wollen passgenaue Lösungen entwickeln, die Ihren

Bedürfnissen nach Verantwortung und Flexibilität Rechnung

tragen und gleichzeitig einen Rahmen setzen, der Sie vor

Überlastungen schützt.

Die Basis dafür ist Ihre Beteiligung als »Experte oder Expertin

in eigener Sache«. Sie kennen die Stellschrauben für Gute Ar-

beit, an denen gedreht werden muss.

Um zukünftig für Gute Arbeit stark zu sein, ist Ihr Beitrag

wichtig. Unterstützen Sie den Einsatz für Gute Arbeit mit

Ihrer Mitgliedschaft in der IG BCE oder sprechen Sie uns an.

Online informieren und beitreten unter:

www.gute-arbeit.igbce.de

Wir machenGute Arbeit

Ich will . . .Arbeit, nach der ich auch mal abschalten kann!

Begrenzte Arbeit