ich heiße bob dylan. ich bin gerade aus dem westen...

64
3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen gekommen. Ich würde gerne ein paar Songs singen. Darf ich?

Upload: vuthuy

Post on 30-Jul-2018

217 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

3. Streben nach Glückseligkeit

Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen gekommen. Ich würde gerne ein paar Songs singen. Darf ich?

Page 2: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

Theater und Philharmonisches Orchesterder Stadt Heidelberg

Page 3: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

Ein Abend über Bob Dylan von Heiner Kondschak

Uraufführung

The Times

They Are A-Changin,

Page 4: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

* 01.03.08

Aufführungsrechte: Harlekin Theaterverlag, Tübingen

ca. 2 ½ Stunden, eine Pause

The Times They Are A-Changin

,

Ein Abend über Bob Dylan von Heiner KondschakUraufführung

Page 5: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

5

Krankenschwester, Suze Rotolo,

Marylin Monroe, Jackie Kennedy, Sara

Lowndes, Reporterin, Hillary Clinton,

Janis Joplin u. a.

Monika Wiedemer

Krankenschwester, Reporterin,

Marlene Dietrich, Joan Baez,

Polizistin, Liz Taylor, Jackie Onassis,

Neil Armstrong, Sally Kirkland, Faridi

McFree, Carolyn Dennis, Monica

Lewinsky u. a.

Maria Prüstel

Besetzung

Bob Dylan

Florian Hertweck

Shakespeare, Chruschtschow

Hagen von der Lieth

Woody Guthrie, John Hammond, Re-

porter, John F. Kennedy, Floyd Petter-

son, Martin Luther King, Muhammad

Ali, Richard Burton, Timothy Leary,

Arzt, Aristoteles Onassis, Neil Arm-

strong, Elvis, Mark David Chapman,

E.T., Bill Clinton, Frank Sinatra u. a.

Jens Koch

Page 6: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

6

Bassgitarre, Bässe

Hagen von der Lieth

Klavier, Melodika

Maria Prüstel

Schlagzeug, Percussion

Ralf Schmith

Melodika

Jens Koch

Band

Saxophone, Flöte, Klarinette

Cordula Hamacher

Geige

Monika Wiedemer

Gitarre, Flöte, Klavier, Bouzouki u. a.

Heiner Kondschak

Gitarren

Hans Reffert

Page 7: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

7

Kostümassistenz

Miriam Kranz

Regiehospitanz

Madlen Wittenstein & Ann Kristina Buddrus

Dramaturgiehospitanz

Inga Kunz

Inspizienz

Silvia Edvesi

Souffl age

Miguel Wegerich

Inszenierungsteam

Regie & Musikalische Leitung

Heiner Kondschak

Bühne & Kostüme

Ilona Lenk

Dramaturgie

Miriam Teßmar

Regieassistenz

Martin Süß

Bühnenbildassistenz

Anja Koch

Page 8: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

8

Lichtgestaltung

Ralf Kabrehl

Ton

Sarah Degenhardt, Wolfgang

Freymüller, Andreas Legnar,

Magali Deschamps, Thomas Mandl

Leitung Kostümabteilung

Viola Schütze

Maria Schneider (Stv.)

Technik und Werkstätten

Technische Direktion

Ivica Fulir

Technische Leitung

Raphael Weber

Technische Einrichtung

Jens Weise

Leiter der Abteilung Beleuchtung

Steff Flächsenhaar

Page 9: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

9

Gewandmeisterinnen

Dagmar Gröver

Alexandra Partzsch

Leiterin der Abteilung Maske

Kerstin Geiger

Anja Dehn (Stv.)

Leiterin der Abteilung Requisite

Esther Hilkert

Leiter Malsaal

Dietmar Lechner

Dekorationswerkstatt

Markus Rothmund

Leiter Schlosserei

Karl-Heinz Weis

Leiter Schreinerei

Klaus Volpp

Page 10: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

10

1 Prolog: A Song For Woody

Besuch bei Woody Guthrie

2 There Was Really Nothing There

Hibbing

3 New York, New York

„Wha?” / John Hammond / Suze Rotolo

4 The True Fortuneteller Of My Soul

Suze / Pressekonferenz I

5 Protesting Sixties

M. Luther King / Joan Baez / Suzes Ende

6 King & Queen Of Folk Music

Heiratspläne / Joans Ende / Sara

7 The Free Electric Band

Judas!

8 This Wheel,s On Fire

Motorradunfall

Pause

9 A Private Man

Jam Sessions / Woodys Ende

10 On The Road Again

Saras Ende / Pressekonferenz II

11 The Times They Are A-Changin,

Elvis´ Ende / Der Heiland / Carolyn / Alkohol

12 Never Ending Tour

Phönix aus der Asche

13 Modern Times

Warum? / Warum nicht?

Szenenübersicht

Page 11: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

11

Bob Dylan & Suze Rotolo 1962

Page 12: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

12

erste Platte. Joan Baez, die Königin der

Folkbewegung, verliebt sich in ihn und ver-

schafft ihm Auftritte bei ihren Konzerten.

Und nun singt er auch seine eigenen

Lieder. Mit Anfang zwanzig wird Bob Dylan

ein Star. Er ist es bis heute geblieben.

Mit weit mehr als 1000 Songs, an die 50

Alben und jährlich etwa 250 Konzerten auf

Anfang der sechziger Jahre taucht in

den New Yorker Clubs ein junger Mann

aus Minnesota auf. Mit einer Gitarre,

einer Mundharmonika und einer seltsam

bellenden Stimme gibt er Woody-Guthrie-

Lieder und andere Folksongs zum Besten.

John Hammond von Columbia Records

nimmt sich seiner an und produziert eine

It,s Halloween and I got my Bob-Dylan-Mask on

von Miriam Teßmar

Zum Stück

L

Page 13: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

13

der „Never Ending Tour”, mit Lyrikbän-

den, Filmen, einem Roman, unzähligen

Zeichnungen und einer eigenen Radio-

sendung hat er sich so viel und so stetig

künstlerisch geäußert wie kaum ein an-

derer. Und doch ist er bis heute ein Rätsel

geblieben. Im Laufe seiner nun fast fünf-

zig Jahre währenden Karriere hat er jede

Art der Festlegung unverzüglich zunichte

gemacht. In unablässigen Variationen

hat er nicht nur seinen Songs, sondern

auch sich selber immer neue Gesichter

gegeben und sein Publikum mit radikalen

Verwandlungen und Stilbrüchen konfron-

tiert. Die Angst vor der Wiederholung, vor

dem Stillstand im ewig Gleichen, scheint

der Antrieb für Dylans unermüdliche

Produktivität. Seine unentwegte Distanz-

nahme gegenüber sich selbst ist Aus-

druck eines dauerhaften Strebens nach

Veränderung – und vielleicht auch nach

Glückseligkeit.

„Every Freak does his own Freak-

show“ – Dylan und seine Vorbilder

In der Wahl seiner Vorbilder zeigt Bob

Dylan eine ähnliche Vielfalt wie in seinen

Page 14: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

14

künstlerischen Ausdrucksformen. Sie

reichen von den klassischen Größen der

Folkbewegung wie Woody Guthrie und

Pete Seeger über Allen Ginsberg und

William S. Burrouhgs, Artur Rimbaud

und Walt Whitman bis zurück zu William

Shakespeare. Sie alle sind in seinen Tex-

ten präsent. Überhaupt ist das Zitieren,

Umschreiben und Neuarrangieren als

Methode aus Dylans Werk nicht wegzu-

denken. Als lebende „Woody-Guthrie-

Jukebox“ hat er schon in seiner Jugend

gelernt, über die Auseinandersetzung mit

fremden Melodien und Texten dem eige-

nen Ausdruck auf die Spur zu kommen.

Auf seinem Album mit dem program-

matischen Titel Love and Theft (2001)

fi ndet sich kein einziges von Dylan selbst

verfasstes Wort. Vielmehr handelt es sich

um Bruchstücke aus allen möglichen

bekannten und unbekannten Werken der

Weltliteratur, die sich unter der Hand

Dylans zu einem neuen Inhalt verdichten.

Dass das gleiche Schicksal auch seine

eigenen Songs ereilen würde, überrascht

nicht. Viele seiner Lieder, angefangen von

Like a Rolling Stone bis hin zu Blowing

in the Wind, kennen wir heute eher in

Page 15: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

15

Bob Dylan

1963

Page 16: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

16

der Cover-Version, denn als Dylansches

Original. Allerdings hat Dylan selbst seine

eigenen Songs so oft variiert, dass sich

wohl nur schwerlich überhaupt ein Origi-

nal dingfest machen lässt.

„Play fucking loud“

– Dylan und sein Publikum

Obwohl Dylan von seinen Songs sagt,

sie entstünden erst auf der Bühne und

vor Publikum, und obwohl er seit bald

zwanzig Jahren fast ununterbrochen auf

Tour ist, macht er es seinem Publikum

nicht einfach. Es gibt keine Videoleinwän-

de links und rechts der Bühne. Er spricht

nie zu seinen Musikern und kaum je zu

seinen Fans. Seine Stimme ist an manchen

Abenden komplett hinüber. Die Qualität

seiner Konzerte hängt immer von seiner

Stimmung ab. Dylan läuft besonders dann

zu Höchstformen auf, wenn das Publikum

ihm mit Unverständnis begegnet. So wie

1965/66, als er das akustisch verwöhnte

Folkpublikum bei seinen Konzerten mit

kreischenden elektrischen Gitarrensounds

und unverständlich herausgebrüllten

Wortkaskaden gegen sich aufbringt, oder

Page 17: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

17

Bob Dylan & Joan Baez 1964

Page 18: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

18

bei seiner Tour 1979/80, als er unvermit-

telt als religiöser Prediger auftritt und

seinem Publikum Gott näher bringen

will. Bei Pressekonferenzen provoziert

er gerne die Journalisten mit abwegigen,

widersprüchlichen oder schlichtweg gar

keinen Antworten. Und als er bei dem le-

gendären Konzert in der Manchester Free

Trade Hall 1966 das Publikum so gegen

sich aufbringt, dass sie versuchen, ihn mit

rhythmischem Klatschen am Spielen zu

hindern, lautet seine Kampfansage an die

Band: „Play fucking loud.“ Ablehnung und

Hass inspirieren Dylan offenbar mehr als

blinde Bewunderung. Trotz oder vielleicht

gerade wegen dieser Totalverweigerung,

sei sie Maskerade, Selbststilisierung oder

Selbstberauschung, betreiben seine Fans

einen regelrecht religiösen Furor um ihn,

einen Furor, der letztlich zu dem führt, was

Dylan selbst immer zu verhindern versucht

hat: Stillstand durch Heiligsprechung.

„I Believe in You“

– Dylan und die Religion

Am 17. November 1978 wirft ein Fan bei

einem Konzert in San Diego ein kleines

Page 19: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

19

Silberkreuz auf die Bühne. Der kranke

und erschöpfte Dylan steckt es ein, trägt

es bald unauffällig auf der Bühne und

verspürt wenige Tage später in einem

Hotelzimmer in Arizona die physische

Anwesenheit des Gekreuzigten. Diesen

Moment stilisiert Dylan später zu einem

Erweckungserlebnis. Der Sohn jüdischer

Eltern bekennt sich zum Christentum,

schließt sich der evangelikalen Vineyard

Fellowship an, wo er einen dreimonati-

gen intensiven Bibelkurs besucht, und

konzertiert in Rom vor Pabst Johannes

Paul II. Die Folgen dieser Wandlung sind

auch bei den darauffolgenden Konzerten

zu spüren. Dylan entwickelt sich zu einem

religiösen Prediger, der sein Publikum von

der Bühne herunter zum rechten Glauben

bekehren will. Mit wütender Aggressivität

schleudert er sein Liebes-Evangelium den

Ungläubigen entgegen.

Schon vor seiner Phase als wiedergebore-

ner Christ sind Dylans Songs voll von bib-

lischen Figuren, Geschichten und Zitaten

und speisen sich zum Teil aus religiösen

Songtraditionen wie dem Gospel. Jedes

beliebige Thema kann bei Dylan in den

Kontext religiöser Bilder geraten, egal ob

Page 20: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

20

es politische Sujets sind oder Liebeslieder.

Die wesentlichen Koordinaten in Dylans

Songwelt sind Sünde und Erlösung,

Gericht und Gnade. Geschichte ist bei ihm

im Wesentlichen identisch mit Heils- und

Unheilsgeschichte. So lässt sich ein stark

religiös konnotierter Begriff wie Sünde,

der bei genauerer Betrachtung tatsächlich

einen Schlüsselbegriff in Dyans Werk

darstellt, bei ihm auch immer als Sammel-

begriff für Macht, Korruption, Eitelkeit,

Selbstgerechtigkeit und Verblendung

sehen, für eine Welt, die verheert ist von

fauler Propaganda.

„It Ain’t Me, Babe“

– Dylan und seine Masken

Bis heute hat Bob Dylan mit allen Mitteln

versucht, einer genauen Zuschreibung zu

entgehen. Er verschwindet hinter seinen

diversen Masken, seien es seine akusti-

schen, seine optischen, seine religiösen

oder seine Masken der Tradition. Selbst

das ureigenste Instrument eines jeden

Menschen, die Stimme, lässt sich bei

Dylan kaum auf ein Charakteristikum

festlegen. Sie klingt selten so, dass man

sagen kann: Das ist Dylan. Die Tücke

Page 21: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

21

steckt im Detail. Der Sound der Stimme

besteht darin, dass es ihn nicht gibt. Es

gibt ihn nur, wie es Masken gibt, die man

überstreift, um das Charakteristische

eines Gesichts noch besser hervorzuhe-

ben. Bei dem Konzert in der New Yorker

Philharmonic Hall am 31. Oktober 1964

ließ sich Bob Dylan zu folgender Bemer-

kung hinreißen: „It’s Halloween, and I

got my Bob-Dylan-mask on.“ Mehr als ein

Jahrzehnt später, während der Rolling

Thunder Revue, machte er diese Drohung

wahr. Er trat tatsächlich mit einer Dylan-

Maske vor dem Gesicht auf.

Page 22: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

22

„Life is a carnival“

Ein Gespräch mit Heiner Kondschak

K

Zum Autor / Zur Inszenierung

Heiner Kondschak hat eine ganze Reihe

von Theatertexten verfasst, darunter

so viel gespielte Kinderstücke wie Die

Kanincheninsel oder Das Schätzchen

der Piratin. Häufi g setzt er sich mit

biografi schem Material auseinander wie

in seinen Stücken König von Deutsch-

land über den Liedermacher Rio Reiser

und Woody!!! Ain’t Nobody That Can

Sing Like Me über Woody Guthrie. Nun

hat Heiner Kondschak im Auftrag des

Heidelberger Theaters einen Abend über

Bob Dylan verfasst, den er selbst auf die

Bühne bringt.

Page 23: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

23

Woody Guthrie. Was interessiert dich

daran, Künstlerbiografi en auf die

Bühne zu bringen?

Die drei sind viel zu früh tragisch ums

Leben gekommen und haben trotzdem

eine Menge hinterlassen. Bob Dylan

hatte Gottseidank diesen Motorradunfall.

Daraufhin hat er eine Entziehungskur

gemacht, sonst wäre er jetzt nicht mehr

am Leben. Mich interessiert der Zusam-

menhang zwischen den Fragen „Wie lebe

ich?“ und „Wie singe ich?“. Bei Bob Dylan

beschäftigen mich seine Zerrissenheit,

das Sich-Verausgaben, die völlige

Heiner, bist du ein Bob Dylan Fan?

Ich mochte Dylan nie richtig gerne.

Ich fand seine Lieder gut, aber

immer nur dann, wenn sie andere

Leute gesungen haben. Seit ich mich

im Sommer intensiver mit ihm beschäf-

tigt habe, fi nde ich ihn als Typ und seine

Musik sehr spannend. Ich höre ihn jetzt

freiwillig.

Du hast vor dem Bob-Dylan-Abend

drei andere Produktionen über

Sänger bzw. Liedermacher gemacht:

Gerhard Gundermann, Rio Reiser und

Page 24: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

24

Hingabe. Und sein Hang zum Theatra-

lischen, der in allen seinen Auftritten

steckt. „Life is a carnival“, hat Woody

Guthrie gesagt, und Dylan hat sich diesen

Satz zu eigen gemacht. Er tritt bei jedem

Konzert als ein anderer auf, singt mit fünf

Stimmen, hat fünfzehn oder mehr Namen

und Identitäten. Und trotzdem hat er

sich nie verbiegen lassen. Übrigens endet

das Theaterstück, das ich über Woody

Guthrie geschrieben habe, mit Dylans

Besuch am Krankenbett seines großen

Vorbildes. Da schließe ich mit dem Bob-

Dylan-Abend nahtlos an.

Du bist selbst Musiker. Wie hast Du

Dich dem Versuch genähert, so ein

komplexes Leben auf die Bühne zu

bringen?

Ich habe das Stück wie eine große Bob-

Dylan-Show konzipiert. Es gibt einen

Moderator auf der Bühne, der durch

den Abend führt, und eine Band, in der

auch die Schauspieler mitspielen. Wir

zeigen an diesem Abend, dass Dylan

eine gespaltene Persönlichkeit ist. Es ist

zum Beispiel nur ein Lied dabei, das wie

der jungen Bob Dylan klingt. Ich habe

zum Teil auch dazukomponiert, um die

Page 25: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

25

Lieder noch interessanter zu machen. Wir

sind halt eine Band und nicht „ein Bob

Dylan“. Man kann sich darüber Gedanken

machen: Was wäre passiert, wenn man

selbst an seiner Stelle gewesen wäre.

Da ist soviel Glück, Zufall oder auch gar

nichts von beidem im Spiel. Und was ist

das überhaupt, ein Leben?

Bob Dylan hat längst mehr als 1000

Lieder geschrieben. Wie bist Du bei

der Auswahl vorgegangen?

Zunächst gehe ich von mir selbst aus –

was sind meine Lieblingslieder? Dann gibt

es ein paar Lieder, die müssen rein, zum

Beispiel Blowing in the Wind oder Like a

Rolling Stone. Darüber wurden ganze Bü-

cher geschrieben. Und dann überlege ich,

mit welchen Liedern ich etwas erzählen

kann. Zum Beispiel Romance in Durango,

das Lied wollte ich unbedingt einmal spie-

len. Wir haben es gegen Ende des Stückes

eingebaut, um den verletzlichen, den

gescheiterten Dylan zu zeigen. Kürzlich

hat mir jemand von einem Konzert erzählt,

bei dem Dylan so betrunken war, dass

er es nicht mehr alleine auf die Bühne

schaffte. Zwei Männer mussten ihn nach

Page 26: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

26

vorne bringen, Arm in Arm wie drei gute

Kumpels. Er hielt sich am Mikrofon fest

und hat gesungen, und zwar gut. Diese

Tragik wollte ich ebenfalls erzählen. Wenn

man so viele Lieder schreibt, hat das ja

auch etwas sehr einsames.

Du hast vorhin Woody Guthries Satz

„Life is a carvival“ zitiert. War das

auch ein Antrieb für deine Arbeit an

diesem Abend?

Das Stück spielt auf einem Jahrmarkt,

es könnte aber auch ein Varieté sein, ein

Theater oder eben Karneval: Die Welt ist

bunt und wir schlingern uns da durch, jeder

auf seine Art. Unterstützt wird das durch

die unglaublichsten Requisiten. Es gibt

keinen vernünftigen Grund, warum Elvis

Presley die letzten Stunden seines Lebens

mit einem Flamingo verbringt. Das ist

historisch weder belegt noch ist es logisch.

Es ist eben Karneval. Und es gibt einen

Geschichtenerzähler, eine Art Reporter ...

... den du Shakespeare nennst.

Ja. Es ist nicht Shakespeare persönlich,

sondern jemand, der sich Shakespeare

nennt. „Was ihr wollt“, „Wie es euch gefällt“,

Page 27: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

27

Bob Dylan & Sara Lowndes1965

Page 28: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

28

„To be or not to be“, „All the world is a

stage“ – diese Gedanken tauchen ja auch

bei Dylan auf. Die Möglichkeit, sich in je-

der Sekunde neu zu erfi nden, in eine neue

Geschichte einzutauchen, eine andere

Figur zu sein. Shakespeares Bretterbühne

ist ja auch nichts anderes als ein großer

Karneval.

Das Gespräch führte Miriam Teßmar.

Page 29: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

29

Bob Dylan 1966

Page 30: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

30

Regie &

Musikalische Leitung

Heiner Kondschak

Der Musiker, Schauspieler, Regisseur und Autor verfasste zahlreiche Bühnenmusiken

und Theaterstücke, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Er war Musikalischer

Leiter am Jungen Theater Göttingen und am Landestheater Württemberg-Hohenzol-

lern, wo er auch als Künstlerischer Leiter des Kinder- und Jugendtheaters tätig war.

Hier brachte er u. a. den Rio-Reiser-Abend König von Deutschland als Autor, Regis-

seur und Musikalischer Leiter auf die Bühne. In Heidelberg ist er als Bandleader und

Musikalischer Leiter von The Rocky Horror Show bekannt, sowie als Regisseur und

Komponist von Des Knaben Wunderhorn bei den Heidelberger Schlossfestspielen.

Page 31: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

31

Ilona Lenk studierte Politik- und Literaturwissenschaften in Freiburg, bevor sie an

die Freiburger Schauspielschule wechselte, wo sie an Bühnenbildern des KIEW sowie

an regionalen Ausstellungen mitarbeitete. Sie war Assistentin für Bühnenbild an den

Städtischen Bühnen Freiburg und machte während dieser Zeit Ausstattungen für

diverse Theater sowie verschiedene Raum- und Außeninstallationen.

Seit 1994 arbeitet sie als Malerin, sowie als freischaffende Bühnen- und Kostümbild-

nerin u. a. für die Staatsoper Stuttgart, das Badische Staatstheater Karlsruhe und das

Theater Lindenhof in Melchingen.

Bühne & Kostüme

Ilona Lenk

Page 32: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

32

Florian Hertweck (*1979) studierte Medieninformatik in

Berlin und Schauspiel an der Hochschule für Film und Fern-

sehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Seit 06_07 ist er im Heidel-

berger Ensemble und spielt u. a. Karl Moor in Die Räuber, und

Wenzel von Tronka in Michael Kohlhaas.

Jens Koch (*1978) absolvierte sein Schauspielstudium am

theater der keller in Köln. Es folgten Engagements in Neuss, Köln,

Singen, Trier und Aachen. Seit der Spielzeit 05_06 ist er fest am

Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg en-

gagiert. Zur Zeit ist er u. a. als Dr. Chasuble in Bunbury zu sehen.

Schauspieler

Page 33: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

33

Hagen von der Lieth (*1975) studierte in Dresden Jazz/Rock/

Pop und absolvierte ein Schauspielstudium in Leipzig. Nach einem

Engagement am Landestheater Württemberg-Hohenzollern gehört

er seit der Spielzeit 05_06 zum Heidelberger Ensemble. Er steht

u. a. als Ben in Neil LaButes Tag der Gnade auf der Bühne.

Maria Prüstel (*1983) machte eine Ballettausbildung in Berlin

und studierte Schauspiel in Rostock. 2006 erhielt sie den Solopreis

des Schauspielschultreffens und war als Gast am Schauspielhaus

Zürich engagiert. Seit 07_08 steht sie in Heidelberg u. a. als Amalia

in Die Räuber, sowie in Die Mountainbiker auf der Bühne.

Page 34: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

34

Monika Wiedemer (*1980) studierte Schauspiel am Max-Rein-

hardt-Seminar in Wien. 2006 war sie bei den Festspielen Reichenau

zu sehen. Seit der Spielzeit 06_07 ist sie Ensemblemitglied des The-

aters und Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg und

spielt u. a. die Titelrolle in Antigone, sowie Gwendolyn in Bunbury.

Page 35: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

35

Bob Dylan 1966

Page 36: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

36

Cordula Hamacher ist ausgebildete Jazzsaxophonistin. Sie

tritt regelmäßig mit ihrer eigenen Formation Cordclub auf und

wirkt in zahlreichen Bandprojekten mit. Sie spielte in verschie-

denen Musical-Produktionen, u. a. in der Heidelberger Rocky

Horror Show. Seit Oktober 2007 studiert sie Komposition in Linz.

Hans Reffert studierte Gitarre, Querfl öte und Komposition, sowie

Malerei und besuchte die Comic School New Jersey/USA. Er macht

Kunstausstellungen, arbeitet für zahlreiche Rundfunk-, Film- und

Fernsehproduktionen und verfügt über eine umfangreiche Disco-

grafi e. In Heidelberg war er in The Rocky Horror Show zu erleben.

Musiker

Page 37: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

37

Ralf Schmith studierte einige Semester Jazz- und Popularmusik

in der Frankfurter Musik Werkstatt. Er tourt mit verschiedenen

Künstlern und Bands durch Europa, Kanada und die USA, u. a. mit

The Busters, The Toasters, RED, Larry Thomas und Chuck Drum.

In Heidelberg spielte er in The Rocky Horror Show.

Page 38: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

38

„Columbia Recording Artist“

„Ladies and Gentlemen, would you please

welcome: Columbia recording artist Bob

Dylan!” – mit dieser Formel wird der

Sänger seit vielen Jahren allabendlich auf

seiner Never Ending Tour angekündigt.

Eine altmodisch-konventionelle Formel

I dreamt a monstrous dreamUtopie und Antiutopie in den Songs von Bob Dylan

von Martin Schäfer

c

scheinbar, sie erinnert an die Zeit, als die

ersten Blues- und Country-Sänger stolz

darauf waren, überhaupt recording artists

zu sein – und auch an die Zeit, als der

junge Folksänger Bob Dylan stolz darauf

war, dass er vom berühmten Produzenten

John Hammond beim renommierten

Page 39: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

39

Columbia-Label unter Vertrag genommen

wurde. Denn Columbia ist zugleich das

Land, das – nach unserem eurozent-

rischen Verständnis – von Kolumbus

entdeckt wurde, Amerika also, das von

allem Anfang an auch als promised land

galt, das gelobte Land, das neue Land der

Verheißung. 1492 kam Kolumbus nach

Amerika, 1516 schrieb Thomas Morus

seine Utopia – nur vordergründig ist da

kein Zusammenhang. In diesem Sinn also:

„Ladies and Gentlemen, would you please

welcome: Utopian recording artist Bob

Dylan!“

„Series of Dreams”: Die sieben

Utopien des Mr. Dylan

Was war Bob Dylans erster Traum? Nach

gängiger Leseart gewiss der Traum vom

Rock’n’Roll, der ihn und seine Generation

aus der Enge der fünfziger Jahre befrei-

en sollte. Und auch dieser Traum hatte

schon seine dunkle Unterseite, nämlich

den Konformismus der McCarthy-Ära.

Eine erste, scheinbar (aber eben nur

scheinbar) noch unpolitische Utopie

– samt zugehöriger Anti-Utopie also.

Aber halt, da haben wir – chronologisch-

biographisch – einen älteren Traum

Page 40: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

40

schon vergessen, der Dylan bereits als

Kind in Hibbing prägte: Das ist der Natur-

Traum des North Country, den er in Songs

wie Last Thoughts on Woody Guthrie for-

mulieren sollte. Arkadische Visionen oder

persönliche Utopie?

Der dritte Traum dann, der auf die Ent-

täuschung durch den kommerzialisierten

Rock’n’Roll folgte, das war der Traum

von der folk music und ihrer community,

wie sie Dylan ein paar Monate lang als

Student in Minneapolis erlebte. Direkt

aus dieser Utopie der folk community

entstand der Traum, mit dem Bob Dylan

in der Folge – und zu seiner lange an-

dauernden Wut – am stärksten assoziiert

wurde; der „Traum der ‚wahren‘ und

gerechten Lebensordnung“.

Schwieriger will es zunächst erscheinen,

den utopischen Traum in Dylans anti-po-

litischer Wende von 1964 und seine Songs

aus den Jahren 1965/66 zu benennen. In

der Tat: „Something is happening here /

But you don’t know what it is“ – die

Radikalität dieser Songs beweist sich

gerade in dem, was sie nicht sagen, in der

Verweigerung jeder expliziten Botschaft.

Noch schwieriger mag es auf den ersten

Page 41: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

41

Bob Dylan 1974

Page 42: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

42

Blick erscheinen, Dylans zweite große

Wende – die hin zur Country-Musik und

zum ländlichen Familienleben nach dem

Motorradunfall im Juli 1966 – anders

denn als reaktionäre, anti-utopische

Abkehr von den damals gerade modisch

gewordenen Hippie-Träumen zu verste-

hen. Aber aufgepasst: Die Country-Wende

wurde eingeleitet durch die erneute und

vertiefte Beschäftigung mit traditioneller

amerikanischer Musik. Noch Dylans

angeblich so reaktionäre Hinwendung

zum Ideal des country gentleman und

der glücklichen Familie beruht auf einer

(rückwärtsgewandten) Utopie, die einst

durchaus fortschrittliche Züge trug. Denn

die „unsichtbare Republik“ des „alten

freien Amerika“ rekurriert, auch in der

noch abgründigeren Version des „the old,

weird America“, sehr wohl auf die uto-

pischen Werte, die Amerikas Demokratie

in ihren besten Momenten inspiriert

haben, so wie ja auch die Civil Rights-Be-

wegung neben der Bibel die Verfassung

der USA für sich in Anspruch nahm.

Aber auch nach der Rückkehr des coun-

try gentleman in die Großstadt New York

erwachen bei Dylan – allen gegenteiligen

Page 43: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

43

Beteuerungen zum Trotz – unverkennbar

die utopischen Neigungen wieder. Neue

Protestsongs wie Hurricane zeugen

davon, erst recht aber das kommuni-

täre Großprojekt der Rolling Thunder

Revue, ursprünglich ein von der alten

folk community inspiriertes Gegenmodell

zum größenwahnsinnigen Businessbe-

trieb der ersten Comeback-Tournee mit

The Band 1974. Als solches ist die Revue

wohl an den sogenannten Realitäten des

Marktes gescheitert, und es gibt gute

Argumente für die Behauptung, dass erst

dieses Scheitern – und die so erzwungene

Rückkehr zu einem konventionelleren

Businessplan in Form der 78er Tournee

– Dylan in der Folge zu seiner gewagtes-

ten Volte herausgefordert hat.

Womit wir zur bis heute umstrittensten

und darum oft in ihrer wahren, übrigens

auch musikalischen Bedeutung unter-

schätzten Dylan-Phase kommen: zur

evangelikalen Gospel-Ära von 1979-81.

Ich möchte nur darauf hinweisen, dass

sich darin zugleich eine Utopie par ex-

cellence manifestiert: nämlich der Traum

vom Gottesstaat, dem himmlischen

Jerusalem. Zum ersten Mal seit 1963

Page 44: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

44

(aber weit stärker als damals) fühlte sich

Dylan regelrecht zum Predigen motiviert

– erstaunlicherweise erneut „fearing not

I’d become the enemy in the instant that

I preach“. Wiederum ein Unterfangen,

das aus verschiedensten Gründen zum

Scheitern verurteilt war; trotzdem kann

gar nicht genug betont werden, wie sehr

in diesen drei Jahren entscheidende

utopische Motive und Impulse aus Dylans

Vergangenheit und Zukunft zusammen-

laufen. Nicht zuletzt übrigens jene der

schwarzen Gospel-Kirchen, die zu den

wichtigsten Inspirationsquellen der Civil

Rights- und Protestbewegung gehörten.

Aus der Ratlosigkeit, die der erneute Ver-

zicht auf das Predigen dann hinterlässt,

rettet sich Dylan ab 1988 gewissermaßen

in seine letzte Utopie: die der Never En-

ding Tour. Wie schon die Rolling Thunder

Revue stellt sie eine Art alternatives

Modell dar, die low budget-Variante sozu-

sagen, die den inzwischen aufgeblasenen

Rockzirkus zum bescheideneren und

bewusst unvollkommenen Wanderzirkus

degradiert – oder vielmehr aufwertet.

So gelang es Dylan, die Rahmenbedin-

gungen zu schaffen, um seiner

Page 45: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

45

Bob Dylan 1974

Page 46: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

46

eigentlichen musikalischen Utopie Abend

für Abend näherzukommen: der „Utopie,

die Zeit anzuhalten“.

„The perfect teardrop“ als

imaginäres Eden

Von einem seiner frühen Vorbilder, dem

Popsänger Johnnie Ray, hat Dylan einmal

gesagt, dass er in seinen Songs etwas

nahegekommen sei, was Dylan als „the

perfect teardrop“ bezeichnete. Genau

dies sei auch ein Ziel: „That’s something

to reach for – the perfect teardrop.“ In

einem anderen Interview hat er gesagt,

die Songs seien sein Lexikon und sein

Gebetbuch, er fi nde in ihnen etwas, was

er in keiner Kirche fi nde. Und so landen

wir wieder dort, wo wir Dylans utopi-

schen Visionen zuerst begegnet sind:

in den Ahnungen und Empfi ndungen

eines Jungen im metallischen und ma-

gischen North Country rund um Hibbing

(Minnesota), der am Langwellenradio

sitzt und die Musik der Südstaaten ent-

deckt, die ihm buchstäblich den Weg in

eine neue, bessere Welt eröffnet.

Nun ließe sich wohl einwenden, dass

solche Gefühle, ausgelöst durch

Page 47: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

47

Bob Dylan 1986

Page 48: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

48

Naturerlebnisse oder im Radio gehörte

Songs, mit Utopien im politisch-philo-

sophischen Sinn wenig bis gar nichts zu

tun hätten. Aber dieses enge Verständnis

des Politischen würde wieder weit hinter

die „Politics of Experience“ zurückfallen,

die Dylan 1964/65 in poetischer Form

(mit)begründet hat. Auf jeden Fall liegen

auch diesen Gefühlen Erfahrungen von

Bedrückung und die Hoffnung auf Erlö-

sung zugrunde. Diese Hoffnung mag vage

sein, und sie muss im Sinn des biblischen

Bilderverbots sogar vage bleiben – aber

sie ist deswegen nicht weniger groß. In

der Geschichte der Utopien gab es immer

beides: öffentliche, politische und private

Utopien, welche Bloch „Wunschbilder

des erfüllten Augenblicks“ genannt hat,

die im Hier und Jetzt eine Fluchtmög-

lichkeit darstellen, sei es die Kunst, die

Ekstase oder die nostalgische Rückbe-

sinnung auf ein Goldenes Zeitalter. Dass

dieses Thema gerade zu Beginn des 21.

Jahrhunderts, das erneut durch been-

gende Verhältnisse geprägt ist, wieder

an Relevanz gewonnen hat und verstärkt

Resonanz auslöst, belegt Paul Austers

Roman The Brooklyn Follies, in dem der

Page 49: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

49

junge Tom Wood eine Doktorarbeit über

Imaginary Edens in der amerikanischen

Literatur des 19. Jahrhunderts plant, also

bei Edgar Allan Poe und Henry Thoreau.

Dylans musikalische Utopie des „perfect

teardrop“, also der angehaltenen Zeit, ist

ein solches „imaginäres Eden“, genau wie

das perfekte Zimmer aus Poes The Philo-

sophy of Furniture oder Thoreaus Rück-

zug an den Walden Pond. Die Utopie, die

imaginäre bessere Welt als Gegenentwurf

zur Anti-Utopie, als die wir die Gegenwart

erleben – wir sind, wie gesagt, wieder

beim jungen Dylan der bedrückenden

fünfziger Jahre, wie er sie 1984 in dem

unveröffentlichen Song Julius and Ethel

skizziert hat und denen er die verschie-

denen Formen seiner persönlichen Utopie

entgegensetzte: Johnnie Rays „perfect

teardrop“, später Chuck Berrys Traum

vom Rock’n’Roll, schließlich den Traum

von der Folk-Musik als Ausdruck eines

besseren Amerika. Gleichzeitig sind wir

damit aber auch beim aktuellen, das heißt

alten Dylan von Masked and Anonymous:

Auch er erlebt die Gegenwart zunehmend

als Alptraum, in dem sich die Träume von

damals in ihr Gegenteil verkehrt haben.

Page 50: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

50

Die Welt von Masked and Anonymous ist

– genau wie die klassischen Anti-Utopien

à la Nineteen Eighty-Four – weniger

Zukunftsvision als Zerrbild des Hier und

Jetzt; Orwell projizierte das England der

Kriegsjahre in die Zukunft, bei Dylan geht

es um das zerfallende Amerika des 21.

Jahrhunderts, das er auf dem Weg zu Dik-

tatur und Bürgerkrieg wähnt: Amerika als

multikultureller failed state. Das Zerrbild

der Gegenwart wird aber zugleich zum

Spiegel jener Vergangenheit, der Dylan

einst entfl iehen wollte, dem Zeitalter

der Angst, den fünfziger Jahren, als, wie

es in Julius and Ethel heißt, „Eisen-

hower was president and Senator Joe

was king“. Polemisch zugespitzt: Masked

and Anonymous ist die musikalische,

die Rock’n’Roll-Variante von Nineteen

Eighty-Four – wobei die Frage offen

bleibt, ob die negative Utopie nicht begin-

nt, zur Alltagsrealität zu werden. Genau

wie in den konformistischen Fünfzigern

leben wir wieder in einer Welt, in der es

keine Alternative zu geben scheint, in

der sozialer Rückschritt als notwendige

Voraussetzung des Fortschritts verkauft

wird und die Angst allgegenwärtig ist.

Page 51: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

51

„Ain’t a damned thing changed“, wie die

Hip-Hopper sagen, nur der Soundtrack ist

neu und nicht unbedingt besser.

Es ist sein Geschichtsverständnis, das

Bob Dylan von den meisten anderen

Rockstars unterscheidet, aber verbindet

mit Literaten wie Paul Auster und dem

Zeitgenossen des Bürgerkriegs, den

Auster in seinem Roman mit den Worten

zitiert: „For the fact was, America had

indeed gone to hell. The country was split

in two, and we all know what happened

just a decade later. Four years of death

and destruction. A human bloodbath

generated by the very machines that

were supposed to make us all happy and

rich.“

Klingt das nicht wie ein Zitat aus Dylans

Chronicles ? Everything Is Broken:

Dieses Grundgefühl prägt Dylans Werk

nicht erst seit dem Lied von 1989. Entge-

genzusetzen hat er ihm nur noch die Mu-

sik – doch hat er jemals wirklich an etwas

anderes geglaubt? Der ganze Reichtum

der amerikanischen Songtradition, den er

bereits als Jugendlicher entdeckt hat und

heute als Radio-DJ zelebriert: Das ist, mit

Auster gesprochen, Dylans Private Eden.

Page 52: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

52

Gleichzeitig wird aber auch klar, dass

Dylan die Träume und Utopien seiner

Jugend nie verleugnet hat. Er hat viel-

leicht den naiven Hoffnungen abge-

schworen, die er in einigen Momenten

hegte, aber seine fundamentalen Werte

sind dieselben geblieben.

Die Erscheinungsweisen des Utopischen

in Dylans Werk sind zu vielfältig, als dass

sie auf einen einfachen Nenner gebracht

werden könnten. Sie sind aber auch zu

offensichtlich, als dass sie unterschlagen

werden dürften. Noch in der Anti-Utopie

von Masked and Anonymous ist die

Utopie implizit. In einer zentralen Szene

des Films verschmilzt sie mit der Utopie

der angehaltenen Zeit, wenn nämlich

das kleine schwarze Mädchen für Jack

Fate alias Dylan einen seiner alten Songs

vorträgt. Der alte Star selbst bleibt völlig

unbeteiligt, doch der Film spricht eine

andere Sprache: Die Sequenz wirkt wie

entrückt, die Performance des Mädchens

scheint außerhalb der historischen Zeit

stattzufi nden. Der Song heißt, wie könnte

es anders sein, The Times They Are A-

Changin’, und Dylan singt ihn bis heute

immer wieder neu.

Page 53: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

53

Bob Dylan 1997

Page 54: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

54

Am 24. Mai 1941 wird Bob Dylan als

Robert Allen Zimmermann in Hibbing,

Minnesota, geboren. In der Highschool

spielt er in einer a-capella-Band und tritt

u. a. mit Cover-Versionen von Little-

Richard-Stücken auf. 1961 wird der

legendäre Impresario John Hammond

auf ihn aufmerksam und nimmt ihn für

Columbia Records unter Vertrag. Am

3. August 1963 startet seine erste große

Tournee durch die USA – als Gastsänger

von Joan Baez. 1965 tauscht Dylan seine

akustische Gitarre gegen eine elektrische

und tritt mit einer Band auf, was bei den

puristischen Freunden der Folkmusik

heftige Kritik auslöst. Nach einem Motor-

radunfall im Juli 1966 wird Dylan acht

Jahre lang nicht mehr auf Tournee gehen.

1975/76 startet er die „Rolling Thunder

Revue“, eine Art musikalischer fahrender

Zirkus mit zahlreichen Musikern, die oft

nur kurzfristig angekündigt an verschie-

denen Orten der USA Station macht.

1978 wendet er sich dem Christentum zu

und predigt bei Auftritten von der Bühne

herab. 1988 startet er die „Never Ending

Bob Dylan

Page 55: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

55

Tour“. Dabei gibt er im Schnitt über 100

Konzerte pro Jahr. 1991 wird Dylan ein

Grammy für sein Lebenswerk verliehen.

2001 gewinnt er für die Musik zu dem

Film The Wonder Boys den Golden Globe

und den Oscar. Im gleichen Jahr erhält

er den Polar Music Prize. 2003 erscheint

der Spielfi lm Masked and Anonymous,

für den Dylan zusammen mit Larry

Charles das Drehbuch geschrieben hat

und in dem er die Hauptrolle spielt.

2005 produzierte Martin Scorsese das

fi lmische Dylan-Porträt No Direction

Home. Seit Mai 2006 moderiert Dylan

bei einem amerikanischen Radiosender

die wöchentlich gesendete, einstündige

Theme Time Radio Hour. 2007 zeigen

die Kunstsammlungen Chemnitz Zeich-

nungen und Aquarelle von Dylan. 2008

kommt ein neuer Hollywood-Spielfi lm

mit dem Titel I’m not there in die Kinos,

in dem gleich mehrere Schauspieler Bob

Dylan, den Mann mit den vielen Ge-

sichtern, spielen.

Page 56: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

56

Nachweise

Bildnachweise: Bob Dylan. Musik. Visionen.

Hintergründe. Herausgegeben vom Mojo Maga-

zin, Starnberg 2006 (S. 4,11,15,17,27,29,37,41,45)

Paul Williams: Mind Out Of Time. Heidelberg

2006 (S. 47,53)

Textnachweise: Martin Schäfer: I dreamt a

mountrous dream. In: Bob Dylan. Ein Kon-

gress. Herausgegeben von Axel Honneth, Peter

Kemper und Richard Klein. Frankfurt am Main

2007. (Auszüge)

Die übrigen Texte sind Originalbeiträge

von Miriam Teßmar.

Wenn wir trotz unserer Bemühungen Rechte-

inhaber übersehen haben sollten, bitten wir um

Nachricht.

Internet: www.theaterheidelberg.de

Theater und Philharmonisches Orchester

der Stadt Heidelberg

2007_08, Programmheft Nr. 17

Page 57: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan
Page 58: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan
Page 59: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

Impressum

Herausgeber: Theater und Philharmonisches

Orchester der Stadt Heidelberg

Intendant: Peter Spuhler

Verwaltungsleiterin: Andrea Bopp

Redaktion: Miriam Teßmar & Inga Kunz

Gestaltung: Danica Schlosser

Herstellung: abcdruck GmbH, Heidelberg

Anzeigen: Greilich / Neutard

Ein herzlicher Dank an den

für die Blumen zur Premiere. 54

095/

WM

XDes

ign/

62x9

0

© C

opyr

ight

des

WW

F In

tern

atio

nal ®

War

enze

iche

n de

s W

WF

Inte

rnat

iona

l

Nat

urw

isse

nsc

haf

tler

für

den

Frieden • EUROSOLAR • IPPNW

•D

ieV

erbrau

cherinitiative

Grüner Strom Labele.V.

• NA B U• B U N D • BdE • D NR

energreen wurde geprüft und

erhielt das Label „Gold“ des Grüner

Strom Label e.V.

Das Ökostromangebot der Stadtwerke Heidelberg Handel und Vertrieb

Service-Rufnummern (kostenlos)

0800-513-5132 oder 0800-FOXCALL0800 - 3 6 9 2 2 5 5

Internet: www.foxstrom.de

jetzt um!Schalten Sie

Page 60: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan
Page 61: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

Sie möchten reinstes Wasser kosten? Dann testen Sie unsere Geräte kosten-los mit Rückgaberecht. Natürlich können Sie auch mit unseren Beraternsprechen, Telefon 06221 7548307 oder sich im Internet informieren unterwww.vontaine.com, oder -Wasser vor Ort testen:

● Küchenstudio Bosch, Heidelberg (gegenüber Autohaus Bernhard) Telefon 06221 503601

Die wichtigsten Anwendungen: Die größten Vorteile:

■ Gesunder Trinkgenuss ■ Entschlackungsfördernde Wirkung■ Kochen ■ Getränke schmecken besser■ Kosmetik und Hautpflege ■ Nie wieder entkalken■ Blumen gießen ■ Erspart Ihnen das Flaschenschleppen■ Bügeln ■ Kostengünstiger als handelsübliches■ Luftbefeuchtung ■ Wasser (0,05 EUR/l)

■ Das Beste für alle Espresso- und Kaffeeautomaten

■ Umweltfreundlich durch Abfallver-meidung

Veredeltes Wasser für ein gesundes Leben

Fordern Sie unser Gutachten an.

DULCO Handel GmbH & Co. KGIm Schuhmachergewann 5-11 69123 Heidelberg

Page 62: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

UnserJa zur Kultur

Page 63: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan
Page 64: Ich heiße Bob Dylan. Ich bin gerade aus dem Westen ...archiv.theaterheidelberg.de/servlet/PB/show/1166603/dylan_pgh_netz.pdf · 3. Streben nach Glückseligkeit Ich heiße Bob Dylan

Ideen fördern,Engagement unterstützen

www.heidelbergcement.de

Tanz, Musik, Malerei, Theater – Kultur ist vielschichtig, kennt

viele Erscheinungsformen, ist erlebbar in vielen Dimensionen.

Auch HeidelbergCement – einst regionaler Anbieter, heute

einer der größten Baustoffhersteller weltweit – kennt viele

Dimensionen und hat nicht nur wirtschaftlich Zeichen gesetzt.

So hat sich unser Unternehmen von Anfang an für Kunst und

Kultur engagiert und damit Spielräume für Ideen und

Kreativität gefördert.