ich handele, also bin ich

32
Es gibt dich Dein Ort ist wo Augen dich sehen wo sich die Augen treffen entstehst du. Von einem Ruf gehalten, immer die gleiche Stimme, es scheint nur eine zu geben mit der alle rufen. Du fielest, aber du fällst nicht. Augen fangen dich auf. Es gibt dich, weil Augen dich wollen, dich ansehen und sagen dass es dich gibt. Hilde Domin

Upload: colby

Post on 15-Jan-2016

89 views

Category:

Documents


3 download

DESCRIPTION

- PowerPoint PPT Presentation

TRANSCRIPT

Page 1: Ich handele, also bin ich

Es gibt dich

Dein Ort istwo Augen dich sehen

wo sich die Augen treffenentstehst du.

Von einem Ruf gehalten,immer die gleiche Stimme,es scheint nur eine zu gebenmit der alle rufen.

Du fielest,aber du fällst nicht.Augen fangen dich auf.

Es gibt dich,weil Augen dich wollen,dich ansehen und sagendass es dich gibt.

Hilde Domin

Page 2: Ich handele, also bin ich

Ich handele, also bin ich

Die Bedeutung von Betätigung im Alltag von Menschen mit Demenz

Elisabeth Seibert, Monika Bringe, Munja Brücher

Page 3: Ich handele, also bin ich

Ablauf

VorstellungsrundeVorstellung des ThemasSelbsterfahrungPerson-Sein BetätigungBedeutung von BetätigungStudien und LiteraturFazitReflexion

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 4: Ich handele, also bin ich

Vorstellungsrunde

NameBerührungspunkte mit dem Thema

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 5: Ich handele, also bin ich

Vorstellung des Themas

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 6: Ich handele, also bin ich

Selbsterfahrung

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 7: Ich handele, also bin ich

Person- Sein Betätigung

Personenzentrierter Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen

nach TOM KITWOOD

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 8: Ich handele, also bin ich

Person- Sein Betätigung Inhalt

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

• Einführung• Definition Personsein• Personsein und Wohlbefinden• Personenzentrierte Haltung• Psychische Grundbedürfnisse• Benigne u. maligne Sozialpsychologie

Page 9: Ich handele, also bin ich

Einführung I

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

• Tom Kitwood war Psychogerontologe an d. Universität Bradford in England• Personenzentrierte Ansatz wurde von ihm und der Bradford Dementia Group entwickelt• Ziel ist das Personsein von MmD zu erhalten, zu fördern und eventuell wiederherzustellen• Focus ist der betroffene Mensch mit Demenz, nicht die Demenz mit Mensch• Die Bradford Dementia Group entwickelte auch das DCM Verfahren

Page 10: Ich handele, also bin ich

Einführung II

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

• Kognitiven Fähigkeiten wird in unserer Kultur der höchste Wert beigemessen• „cogito ergo sum“ ich denke also bin ich• Folge: Menschen deren Denkvermögen eingeschränkt, reduziert ist, verlieren an Personsein• Der Kontakt mit MmD kann uns aus dem Muster des Hyperkognitivismus herausführen zu mehr Emotion und Gefühl

Page 11: Ich handele, also bin ich

Definition Personsein nach Kitwood

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

„Es ist ein Stand oder Status, der dem einzelnen Menschen im Kontext von Beziehung und sozialem Sein von anderen verliehen wird. Er impliziert Anerkennung, Respekt und Vertrauen.“ (Kitwood, T., 2008, Demenz, S.27, Huber Verlag)

Page 12: Ich handele, also bin ich

Personsein und Wohlbefinden

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Erhalt d. Personseins mit Wohlbefinden gleichgesetzt

4 Empfindungszustände können Wohlbefinden und stabiles Personsein fördern

das Gefühl etwas wert zu sein das Gefühl etwas tun, bewirken zu können das Gefühl dazu zu gehören das Gefühl von Sicherheit, Hoffnung

Page 13: Ich handele, also bin ich

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Personenzentrierte Haltung

In der Pflege bedeutet:Empathie: einfühlendes nicht-wertendes

Verstehen von anderenAkzeptanz: Einzigartigkeit eines jeden

Individuums in seiner Bewältigung eines Lebens mit Einschränkungen vorbehaltlos anzuerkennen

Kongruenz: Echtheit im Kontakt zu MmD

Page 14: Ich handele, also bin ich

Psychische Grundbedürfnisse I

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Zur Anzeige wird der QuickTime™ Dekompressor „“

benötigt.

Page 15: Ich handele, also bin ich

Psychische Grundbedürfnisse II

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Primäre Bindungen dienen als Sicherheitsnetz

Unsicherheiten, nicht einschätzbare Situationen sind ständige Begleiter von MmD, dadurch wächst das Bedürfnis nach Sicherheit und Bindung

Einbeziehung heißt Teil einer Gruppe zu sein

Das soziale Leben von Menschen findet in Gruppen statt (z.B. bei Betätigung)

Page 16: Ich handele, also bin ich

Psychische Grundbedürfnisse III

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Identität bedeutet ein Gefühl der Kontinuität mit d. Vergangenheit, „eine“ Geschichte zu haben Identität wird auch von anderen verliehen (in Beziehung entwickelt) MmD benötigen die Unterstützung des sozialen Umfeldes um ihr Bedürfnis nach Identität leben zu können Trost: Bei MmD besteht ein verstärktes Bedürfnis nach Trost, durch stetige Verlustgefühle, Verlust an sozialen Beziehungen, Verlust von Fähigkeiten,

Verlust von Kontrolle

Page 17: Ich handele, also bin ich

Psychische Grundbedürfnisse IV

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Beschäftigung bedeutet, mit den eigenen Fähigkeiten und Kräften auf individuelle Weise in den Lebensprozess einbezogen zu sein

Beschäftigung kann alleine oder gemeinsam stattfinden

Beschäftigung steigert das Selbstwertgefühl Folge bei Menschen ohne Beschäftigung;

Fähigkeiten lassen nach und dadurch die Selbstachtung

Wissen über die Vergangenheit (Biographie) hilft individuelle Angebote zu entwickeln und anzubieten

Page 18: Ich handele, also bin ich

Benigne und maligne Sozialpsychologie

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

benigne Sozialpsychologie führt zur Aufrechterhaltung und Stärkung d. Personseins, personelle Aufwerter sind z.B. in Bezug auf Betätigung stärken, befähigen, erleichtern, ermöglichen, zusammenarbeiten

maligne Sozialpsychologie abweichendes Verhalten wird sanktioniert, personale Detraktionen sind z.B. in Bezug auf Betätigung überfordern, ignorieren, ausgrenzen, abnehmen

Um d. psychischen Bedürfnisse , welche d. Personsein von MmD stabilisiert und fördert benötigen wir eine konsequente benigne gelebte Sozialpsychologie

Page 19: Ich handele, also bin ich

Definition Betätigung

Arbeit, Beschäftigung (Duden 2007)

Am Prozess des Lebens beteiligt sein, erfüllt den tiefen Wunsch Einfluss auf die Welt zu nehmen, Aktivitäten die persönlich bedeutungsvoll sind, Kontrolle, Wirksamkeit (DCM; Brooker & Surr 2005)

Bedeutungsvoll: zielgerichtet, signifikant, sinnvoll, wertvoll (DVE 2004)

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 20: Ich handele, also bin ich

Bedeutung von Betätigung

Grundannahmen aus der Ergotherapie:Der Mensch ist ein handelndes WesenBetätigung ist ein Grundbedürfnis des Menschen Betätigung ist sinngebend im LebenBetätigung ist ein wichtiger Faktor für Gesundheit,

Wohlbefinden und GerechtigkeitBetätigung entsteht und verändert sich im Verlauf des

LebensBetätigung gestaltet die Umwelt und wird von ihr

gestaltet

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 21: Ich handele, also bin ich

Modell der Betätigung

PEO

PersonEnvironmentOccupation

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 22: Ich handele, also bin ich

Modell der Betätigung

Personals einzigartiges Wesen Eigenschaften FähigkeitenWissenErfahrungenRollenMotivation

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

PERSON

Page 23: Ich handele, also bin ich

Modell der Betätigung

Umweltsozial institutionell physisch kulturell

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

UMWELT

Page 24: Ich handele, also bin ich

Modell der Betätigung

Betätigungselbst gewählt, sinngebendSelbstversorgung, Produktivität und FreizeitSelbsterhaltung und Ausdruck Rollenerfüllung

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

BETÄTIGUNG

Page 25: Ich handele, also bin ich

Modell der Betätigung

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

PERSON UMWELT

BETÄTIGUNG

Betätigungsausführung

(Vergl. Law et. al. 1996)

Page 26: Ich handele, also bin ich

Studien

Nach Transition in eine Einrichtung entsteht Mangel an Routine und der damit verbundenen bedeutungsvollen Betätigungen

Wunsch nach sinnhafter Betätigung Anerkennung durch die Gemeinschaft Von Außen motivierte Betätigungen haben oft keine

Bedeutung für Betroffene zu wenig Kontrolle und Entscheidungsmöglichkeiten Wünsche: Aktivitäten außerhalb der Einrichtung,

Gespräche mit Angehörigen

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 27: Ich handele, also bin ich

Studien

Bedürfnisse der Menschen mit Demenz unterscheiden sich nicht von denen der Menschen ohne Demenz

Das Planen, Anbieten und Entwickeln bedeutungsvoller Aktivitäten für den Alltag von Menschen mit Demenz fördert Lebensqualität

Die soziale Integration in das Tagesgeschehen in einem Pflegeheim bedarf sorgfältiger Überlegungen

Mehr Forschung ist nötig um die Bedürfnisse dieser verletzlichen Gruppe von Menschen zu verstehen

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 28: Ich handele, also bin ich

Literatur

Vielzahl an Angeboten entsprechen nicht dem Betätigungsbedürfnis

Dem Wunsch nach Kommunikation wird zu wenig nachgekommen

Spontan begonnene Betätigungen werden als unsinnvoll oder störend empfunden

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 29: Ich handele, also bin ich

Literatur

Individuelle Betätigungen entwickeln und anbieten

Wahlmöglichkeiten bietenGespräche ermöglichenSpontanität und Selbstbeschäftigung

zulassen und fördern

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 30: Ich handele, also bin ich

Fazit Betätigung ist wichtiger Bestandteil für Lebensqualität

für Menschen mit und ohne Demenz Die Bedeutung einer Betätigung ist individuell und

einzigartig Person, Umwelt und Betätigung müssen miteinander

harmonieren, damit eine als sinnvoll erachtete Betätigung entstehen kann

MmD brauchen individuelle Unterstützung um sich betätigen zu können und brauchen Entscheidungskontrolle über das, was sie tun

Es ist wichtige Aufgabe der Versorgung von Menschen mit Demenz bedeutungsvolle Betätigung zu unterstützen und zu ermöglichen und eine stetige Reflexion der unterstützenden Personen ist dafür Grundvoraussetzung

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 31: Ich handele, also bin ich

Reflexion

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13

Page 32: Ich handele, also bin ich

Quellenangabe Brooker, Dawn & Surr, Claire; (2005) Dementia Care Mapping: Principles and Practice, University of Bradford Cahill, S., Diaz- Ponce, A. (2011), „I hate nobody having here. I`d like to know where they all are?“: Can qualitative research

detect differences in quality of life among nursing home residents with different levels of cognitive impairment?, Aging & Mental Health, Vol. 15, No. 5, 562-572

DVE (2004), Berufsprofil Ergotherapie, Schulz- Kirchnerverlag, Idstein Kitwood Tom, (2008) „Demenz, der personenzentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen“, 5.Auflage, Huber Verlag Kron, A., (2012), Welche Beschäftigungen Senioren wirklich ansprechen: „So viel Programm und nichts für mich dabei!“,

pflegen:Demenz 23/2012, S. 16-20 Kunkel- Razum, Kathrin (2002), Duden - Das Bedeutungswörterbuch: 10, Dudenverlag, Bibliographisches Institut & F.A.

Brockhaus, Law, M., Cooper, B,. Strong, S., Stewart, D., Rigby, P. & Letts, L. 1996. The Person- Environment-Occupation Model: A

transactive approach to occupational performance. Canadian Journal of Occupational Therapy. 63(1):9-23 Moyle, W; Mcallister, M; Venturato, L; Adams, T (2007 )Quality of life and dementia: The voice of the person with dementia,

Dementia 2007 6:175, p. 175-191 Moyle, W; Venturo, L; Griffith, S; Grimbeek, P; McAllister, M; Oxlade, D; Murfield, J; Factors influencing quality of life for people

with dementia: A qualitative perspective, Aging & Mental Health, Vol. 15, No. 8, November 2011, 970-977 Müller- Hergl. (2012), Die Hölle der Langeweile- Wie kann man der Langeweile begegnen, mit ihr leben oder sie minimieren?,

pflegen: Demenz 23/2012, S. 08-13 Polatajko, H., Davis, J., Stewart, D., Cantin, N., Amoroso, B., Purdie, L. & Zimmerman, D. (2007). Specifying the domain of

concern: Occupation as core. In E. Townsend &H. Polatajko. Enabling occupation II: Advancing an occupational therapy vision for health, well-being & justice through occupation. Ottawa: CAOT Pub.

Polatajko, H. & Townsend E. (2007) Enabling occupation II: Advancing an occupational therapy vision for health, well-being & justice through occupation. Ottawa: CAOT Pub.

Welling, Karin, (2004), „Der person-zentrierte Ansatz von Tom Kitwood – ein bedeutender Bezugsrahmen für d. Pflege von MmD“, aus Unterricht und Pflege, 9.Jahrgang, Heft 5

Wilcock, A. (2006). An occupational perspective of health. Thorofare: SLACK

Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz - Perspektiven und Strategien Universität Witten 07/06/13