hier dreht sich alles ums rad
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_____ Schon der Ortsname der neuen Pro-
duktion von AEZ Leichtmetallräder
GmbH ist Programm. In Neuenrade im
märkischen Sauerland entstand, sozu-
sagen auf der grünen Wiese, ein hoch-
modernes Werk zur Räderherstellung.
Am 11. März 2005 wurde die neue Pro-
duktionsstätte von AEZ offiziell eröffnet.
Auf dem 14 000 Quadratmeter großen
Gelände werden von etwa 130 Mitarbei-
tern jährlich 1,2 Millionen Räder gefer-
tigt und an den Nachrüstmarkt geliefert.
Der Dreh bei der Beschichtung
2003 startete bei AEZ das Projekt, eine
neue Produktionsstätte zur ausschließ-
lichen Fertigung von Nachrüsträdern zu
bauen. Aufgrund der wirtschaftlichen
Vorteile entschied man sich für eine ver-
tikale Anlage.
Im Beschichtungsprozess von Rädern
erfolgt die Vorbehandlung zwingend hän-
gend. Für die sonst übliche, horizontale
Beschichtung mittels Flurfördersystem
sind allerdings teuere und rauminten-
sive Roboter nötig, die die Räder von dem
Transportsystem der Vorbehandlung
abnehmen und für den Beschichtungs-
prozess neu positionieren.
Ein weiterer Nachteil ist die
beschränkte Flexibilität. Der Markt for-
dert eine immer größere Produktviel-
falt, wodurch die Losgrößen immer
geringer werden. In Horizontalanlagen
ist die Umstellung zeitintensiv und geht
zu Lasten der Anlagenverfügbarkeit.
Außerdem sind Farbumstellungen in
einer Horizontalanlage nur mit enor-
mem Reinigungsaufwand möglich.
Hohe Leistungsfähigkeit bei geringem Platzbedarf: Im 2- bis 3-Schicht-Betrieb können
auf der Anlage bis zu 9600 Räder beschichtet werden.
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pulverbeschichten
Aus Kostengründen hat sich der Räderhersteller AEZ beim Bau
einer neuen Beschichtungsanlage für eine vertikale Anordnung der
Rädergehänge entschieden. Mit drehenden Pulverpistolen wird dabei
eine gleichmäßige und hochqualitative Beschichtung erreicht.
Neues Konzept für die Räderbeschichtung
Hier dreht sich alles ums Rad
Wichtige Anlagendaten
Objekte: Aluminiumräder zur Nachrüstung
Größen: 22“ (610 mm, 1 pro Gehänge)
18“(510 mm, 2 pro Gehänge)
Tiefe max. 400mm
Kapazitäten: 400 Stck./h bei 18“
Fördergeschwindigkeit: 2 m/min.
Kabine 1: Einfarben, Klarpulver
SteuerungApplikation: OptiMatic AS02-13P
Hubgerät: 1 x ZA02-18 mit Verfahreinheit
1 x Stativ inkl. Rotationsachsen ZS01-18
Kabine: MagicPlus
Mastersteuerung: Simatic
Pulversieb: AZO Sieb, FPS 14
Kabine 2: Zweifarben-Anlage für die Farben grau und schwarz
Hubgerät: 1 x ZA02-18 mit Verfahreinheit
1 x Pistolenstativ mit Rotationsachse
Kabine: MagicPlus
Mastersteuerung: Simatic
Pulversieb: AZO Sieb, FPS 14
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zur Pulverbeschichtung
Die industrielle Oberflächentechnik ist ein Wachstumsmarkt.Neue Anwendungen werden ständig erschlossen. Eine voll-ständige Beschreibung der Grundlagen, Anwendungen undVerfahren zur sicheren Beherrschung von Prozessen lag bis-her nicht vor. Daher bietet das Buch einen systematischenund vollständigen Einblick in die Lackherstellung, Eigenschaf-ten der Pulverlacktypen, Applikationstechnik, Mess- und Prüf-methoden. Wichtige Aspekte für die Vorbehandlung und prak-tische Hinweise zur Fehlererkennung und deren Vermeidunggeben zuverlässige Informationen für die Praxis. Neu in der 2. Auflage sind Beiträge zur Pulverbeschichtung von Holz undder Einsatz dieser Technik im Automobilbereich.
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D A S B U C HI N H A L T
BE
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EL
L-C
OU
PO
N Vorname und Name
Firma Abteilung
Straße (bitte KEIN Postfach)
PLZ/Ort
Datum/Unterschrift
321 04 563
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pulverbeschichten
versuchs erzählte Sponer dem Ver-
kaufsleiter Deutschland von ITW Gema,
Ulrich von der Mühlen, von seiner Idee.
Gemeinsam mit dem Engineering wur-
de daraufhin ein Konzept erarbeitet, das
absolut neu und einzigartig in der
Räderbeschichtung sein sollte: eine Dop-
pelpistolen-Drehachse auf einem mit-
fahrenden Pistolenständer.
Und so funktioniert die Beschichtung:
Auf einer X-Achse sind zwei Rotations-
achsen mit jeweils zwei Automatikpis-
tolen (OptiGun) montiert. Während die
X-Achse mit den Rädern mitfährt, dre-
hen die Pistolen exakt den Umfang der
Räder nach. Pro Verfahrstrecke werden
die Räder zweimal beschichtet.
Nach der „Rundbeschichtung“ sprü-
hen vier Automatikpistolen auf einem
Standardhubgerät noch einmal mit mini-
malem Ausstoß eine Schicht auf.
Anschließend gelangen die beschichte-
ten Räder in den Einbrennofen.
Sponer: „Die Beschichtungsqualität
ist durch die regelmäßige Schichtdi-
ckenverteilung hervorragend und nahe-
zu identisch mit Rädern, die auf hori-
zontalen Anlagen gefertigt werden. Die
von uns entwickelte Technologie hat sich
bestens bewährt.“
Trotz der neuartigen Technologie konn-
te die gesamte Applikation in kürzester
Zeit montiert und in Betrieb genommen
werden. Die gesamte Anlage läuft voll-
wurden bei den Übergängen der Spei-
chen zum Felgenhorn bei einigen Rad-
typen etwas schwächere Schichtdicken
verzeichnet – ein Problem, das bei der
Vertikalbeschichtung gerne auftritt.
Der Geschäftsführer der Räderferti-
gung bei AEZ, Gustav Sponer, entdeck-
te dann an einer anderen Kabine im
Technikum eine Drehachse mit einer
Pistole. Dabei kam ihm eine Idee, die bis
dahin noch nie realisiert wurde. „Ich
stellte mir vor, dass die Pistole der Spei-
chenvertiefung folgen würde“, sagt Gus-
tav Sponer, „um so eine gleichmäßigere
Beschichtung des gesamten Rades zu
gewährleisten.“ Noch während des Labo-
Eine vertikale Anordnung der Räder-
gehänge ermöglicht auch den Bau eines
kürzeren und damit ökonomischeren
Einbrennofens – für den gleichen Durch-
satz ist nur die Hälfte an Platz erforder-
lich. Diese Aspekte bewogen AEZ Leicht-
metallräder dazu, die Anlage auf verti-
kale Beschichtung auszurichten.
Die Beschichtungsversuche im Tech-
nikum von ITW Gema AG in St. Gallen,
Schweiz, wurden bereits in einer verti-
kalen Anordnung vorgenommen. Die
Beschichtung erfolgte mit fünf Automa-
tikpistolen (Super Corona) in den Far-
ben Schwarz, Grau und Silber. Die Resul-
tate der Versuche waren gut, allerdings
Die auf der X-Achse montierten Automatikpistolen fahren mit den Rädern mit. Dabei drehen die Pistolen exakt den Umfang der Räder nach.
Danach erfolgt die Beschichtung mit vier Automatikpistolen auf einem Standardhubgerät.
AEZ – erfolgreich durch Innovation
Seit der Gründung Mitte der neunziger Jahre ist die AEZ Unternehmensgeschichtevon Wachstum geprägt. Neben allen wichtigen Radgrößen von 13 bis 22 Zollumfasst das Sortiment mittlerweile auch mehrteilige Räder sowie Designs für denOff-Road-Bereich. Die innovativen Designs werden in der eigenen Designabteilungdes Unternehmens entwickelt. AEZ ist weltweit das erste Unternehmen, das dieNano-Technologie bei der Radbeschichtung einsetzt, um den Verschmutzungsgradzu reduzieren und den Schutz zu erhöhen Alle AEZ Produkte durchlaufen zahlreicheTests und sind durchgehend vom deutschen TÜV getestet und zertifiziert. Das inSiegburg angesiedelte Logistikzentrum lagert über 100000 Räder und gewährleisteteine prompte Lieferung und Verfügbarkeit. Das Neubauprojekt in Neuenrade war das Größte in der Geschichte der Alcar-Grup-pe, der Dachgesellschaft von AEZ Leichtmetallräder und weiteren fünf Marken. Miteinem Verkaufsvolumen von 6,5 Millionen Rädern ist Alcar Europas größter Liefe-rant von Stahl- und Leichtmetallrädern für den Pkw-Nachrüstmarkt.
wir schnelll auf die immer wieder neu-
en Anforderungen reagieren und eine
flexible Produktion aufrechterhalten.“
Die gesamte Anlage ist auf Wirt-
schaftlichkeit ausgelegt und dennoch
extrem leistungsfähig. „Es hat sich
gelohnt, gemeinsam mit unseren Part-
nern neue Wege in der Räderbeschich-
tung einzuschlagen. Dies bedingte
natürlich auch von unseren Geschäfts-
partnern eine große Flexibilität und den
Willen, etwas Neues auszuprobieren,“
so Gustav Sponer. „Dies haben alle Betei-
ligten mit Bravour gemeistert. So ist die
wohl modernste Räderbeschichtungs-
produktion der Welt entstanden. Schnell,
hochqualitativ, präzise und wirtschaft-
lich im Betrieb.“ _____|
die Umstellung der Absaugung auf die
jeweils einzusetzende Filtereinheit.
Nach der Beschichtung nimmt ein von
AEZ selbst entwickelter Roboter die
Räder von den Gehängen ab und plat-
ziert sie in Zweiergruppen punktgenau
auf ein Flurfördersystem. Von dort aus
durchlaufen sie die horizontale Deck-
lacklackierung, die mittels elektrostati-
schen Hochrotationssprühglocken (Typ
Aerobell von ITW Ransburg) erfolgt.
9600 Räder in 24 Stunden
Die Leistungsfähigkeit der gesamten
Anlage ist beachtlich. Paul Goldbach,
Produktionsleiter im Werk Neuenrade:
„Wir arbeiten im 2- bis 3-Schichtbetrieb
und können innerhalb von 24 Stunden
9600 Räder herstellen. Obwohl sich das
Design der Räder permanent ändert, von
den Rädern im Beschichtungstest exis-
tieren nur noch zwei Modelle, können
automatisch. Nur zur Kontrolle ist beim
Radtypenwechsel ein Mann notwendig.
Auch die Frischpulverzudosierung erfolgt
automatisch. Das Pulver wird aus den
Frischpulverbehältern in eine Wirbel-
strom-Siebmaschine eingebracht und von
dort zu den Pistolen gefördert. Die gesam-
te Installation läuft ohne Pulverpumpen.
Zur automatischen Abreinigung bei
Farbwechseln fahren die Pistolen auf eine
vorgegebene Grundposition, wo sie mittels
Luftdüsen abgeblasen werden. Da es sich
bei beiden Anlagen um eine Einfarben,
beziehungweise um eine „1+1“-Farben
Anlage handelt, konnte auf den Einsatz
von Pulverzentren verzichtet werden.
In der zweiten Kabine werden die Far-
ben Grau und Schwarz verarbeitet. Sie
ist daher mit zwei Abluftfiltern und
einer manuellen Rohrweiche ausgestat-
tet. Letztere ermöglicht im Falle eines
Farbwechsels mit wenigen Handgriffen
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pulverbeschichten
Der Autor:
Matthias Horber, ITW Gema AG,[email protected],
Tel. +41 71 313 82 19, www.itwgema.ch
www.wagner-group.com
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