heks jahresbericht 2012

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Jahresbericht 2012 Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz

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Das HEKS blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2012 zurück. Der Gesamtertrag, der ausser Privat-Spenden auch Beiträge der Kirchen, der Glückskette, des Bundes, von Kantonen und Gemeinden sowie Erträge aus Dienstleistungen miteinschliesst, liegt mit 58,8 Millionen Franken über dem Vorjahresergebnis (58,2 Millionen Franken). Ohne die Zuwendungen für die Humanitäre Hilfe stiegen die Erträge im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Millionen Franken oder knapp 5 Prozent auf 51,2 Millionen Franken an.

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Page 1: Heks Jahresbericht 2012

Jahresbericht 2012

Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz

Page 2: Heks Jahresbericht 2012

2

3 Success story

4 Kontinuität und Veränderung

6 Überblick Ausland: HEKS engagiert sich weltweit

8 Themenschwerpunkt: Ländliche Gemeinschaften entwickeln

10 Themenschwerpunkt: Frieden fördern – Konflikte bewältigen

12 Themenschwerpunkt: Humanitäre Hilfe leisten

14 Themenschwerpunkt: Kirchlich zusammenarbeiten

16 Information – Sensibilisierung – Advocacy

20 Überblick Inland: HEKS engagiert sich schweizweit

22 Themenschwerpunkt: Sozial Benachteiligte anwaltschaftlich unterstützen

24 Themenschwerpunkt: Sozial Benachteiligte integrieren

26 Transparenz

28 Nahe bei den Kirchen

30 Finanzbericht

31 Jahresrechnung

39 revisionsbericht

40 Organe und personalstatistik

41 Organigramm

42 Dank

ImprESSumVerantwortlich: Geschäftsleitungredaktion: Susanne Stahel, Christine SpirigÜbersetzung französisch: Sandra Förstrechnung: Franz Kurer,Erich Hegglin,Gabriela LopezGestaltung: Herzog Design, Zürichproduktion: ruedi LüscherDruckvorstufe: Koch & Huber GmbHDruck: Buchmann Druck AGAuflage: 2000 Ex. deutsch, 1000 Ex. französisch

Page 3: Heks Jahresbericht 2012

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Die letzten fünf Jahre von HEKS können als eigentliche Erfolgsgeschichte bezeichnet werden.

Vor fünf Jahren haben wir unsere Strategie neu erarbeitet, und damals haben wir beschlossen,

uns im Ausland auf die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften sowie die Friedensförderung und

Konfliktbewältigung zu konzentrieren. Gleichzeitig haben wir in der Schweiz den Fokus auf die

soziale Integration und die Anwaltschaft für sozial Benachteiligte gerichtet.

Fünf Jahre später können wir uns nun über die erreichten resultate freuen. Das Hilfswerk

HEKS hat allgemein an Bekanntheit gewonnen und von seinen partnern hat es grosse Anerken-

nung erfahren; ich denke dabei vor allem an die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit

(DEZA), welche uns grosses Lob für unsere professionalität zukommen liess und jüngst ihre fi-

nanzielle unterstützung erhöht hat; ich denke dabei aber auch an die Kantone und Gemeinden,

die uns im Bereich der Sozialarbeit immer mehr mandate erteilen; und schliesslich an die Kirch-

gemeinden, Kantonalkirchen und den Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK), die

uns nicht nur beauftragen, sondern uns zusätzlich mit bedeutenden Beiträgen finanziell unter-

stützen und mit uns in einem ständigen Dialog stehen.

unser öffentliches sozialpolitisches Engagement hat sicher das eine oder andere mal zu

Diskussionen oder Kontroversen geführt; wie könnte es anders sein? Ist es jedoch nicht das Wich-

tigste, dass diese mit Offenheit und Dialogbereitschaft geführt werden? Abgesehen davon, dass

Interpretationen und Analysen auseinandergehen können, wissen wir nämlich, dass die von HEKS

vertretenen Werte – Nächstenliebe und die Würde jedes menschen – viel stärker sind als die

punktuell verschiedenen Ansichten. Denn der Grundstein unseres Handelns liegt im Einsatz zu-

gunsten der Schwächsten, sie zu unterstützen und ihre rechte zu verteidigen, in Erfüllung un-

serer Aufgabe im Namen der evangelischen Kirchen der Schweiz.

Dass wir diesen Auftrag erfolgreich ausführen können, verdanken wir dem Engagement

unserer mitarbeiterinnen und mitarbeiter, der Direktion, dem Stiftungsrat, aber auch den Spen-

derinnen und Spendern, seien es privatpersonen, Institutionen, Stiftungen, Kirchgemeinden oder

Kirchen. Ihnen allen sprechen wir an dieser Stelle unsere Anerkennung und unsere Dankbarkeit

aus.

Dr. Claude Ruey

Präsident des Stiftungsrats

Dr. Claude rueypräsident des Stiftungsrats

Success story

Page 4: Heks Jahresbericht 2012

Ende 2012 lief die im Sommer 2008 verabschiedete Strategie aus. Das Anschlussdokument für

die kommenden Jahre haben wir im Januar 2013 vorgestellt. An dieser Stelle möchten wir die

letzten fünf Jahre nochmals kurz revue passieren lassen:

Das Hilfswerk der Kirchen

2012 liessen wir überprüfen, wie HEKS von Aussenstehenden wahrgenommen wird. Erfreuli-

cher weise war unsere kirchliche Verankerung das am deutlichsten wahrgenommene Element

unserer Identität – und zwar nicht nur bei menschen, die HEKS mit Spenden unterstützen, son-

dern auch bei solchen, die anderen Hilfswerken spenden. Viele sehen in den Kirchen so etwas

wie einen Garanten des Vertrauens und der Ehrlichkeit. Das kommt auch HEKS zugute.

Die christlichen Grundwerte und die universellen menschenrechte, die Nähe zu den men-

schen sowie die professionalität und Wirkungsorientierung, welche unsere Arbeit prägen, wer-

den ebenfalls als typische merkmale von HEKS wahrgenommen. Wir sind heute auch über die

kirchlichen Kreise hinaus als Hilfswerk viel bekannter als vor fünf Jahren, wie jährliche Erhebun-

gen zum Bekanntheitsgrad belegen.

Einzig bei der Verankerung der thematischen Schwerpunkte unserer Arbeit im In- und

Ausland konnten wir die gesteckten Ziele nicht erreichen. Es gelang nicht, mit unseren Kernthe-

men wahrgenommen zu werden und uns von anderen Werken abzuheben.

Internationale Zusammenarbeit

unsere Arbeit ist professioneller geworden. Bei öffentlichen Ausschreibungen der Direktion für

Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) haben wir mehrmals den Zuschlag für die umsetzung

von projekten erhalten. und die DEZA hat unsere professionalität auch mit einer deutlichen Er-

höhung des programmkredits für die Finanzierung unserer eigenen projekte honoriert.

Ein wichtiger Schritt war die Konzentration der Kräfte: Wir haben die klare Fokussierung

auf wenige thematische Schwerpunkte vorangetrieben, und wir werden in den kommenden Jah-

ren die Anzahl der Schwerpunktländer, in denen wir tätig sind, reduzieren. Damit wollen wir die

Wirkung unserer Arbeit zugunsten der Begünstigten verbessern.

Wir leisteten bei den grossen humanitären Katastrophen in Haiti, pakistan, am Horn von

Afrika und im Sahel rasch Nothilfe und engagierten uns in der Folge beim Wiederaufbau. Für die

Kirchliche Zusammenarbeit mit unseren partnern in Osteuropa haben wir in einem partizipativen

prozess ein neues Konzept erarbeitet.

Tätigkeit in der Schweiz

Das projektvolumen der Inlandarbeit wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht:

Wir haben neue projekte lanciert, erfolgreiche projekte ausgebaut und neue Aufträge der öf-

fentlichen Hand übernommen. Verschiedene HEKS-projekte wurden für ihren innovativen An-

satz mit preisen ausgezeichnet.

Eine wichtige Neuerung war die 2010 erstmals durchgeführte Inlandkampagne, welche die

Arbeit von HEKS in der Schweiz und die sich daraus ergebenden gesellschaftspolitischen Anlie-

gen einem breiten publikum nähergebracht hat.

4

Kontinuität und Veränderung

ueli LocherDirektor

Page 5: Heks Jahresbericht 2012

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unser Engagement für die rechtsberatung von Asylsuchenden haben wir mit der Über-

nahme der Verantwortung für drei weitere rechtsberatungsstellen ausgebaut. HEKS führt heute

insgesamt sieben Beratungsstellen und ist damit schweizweit die führende Organisation im Be-

reich rechtsschutz für Asylsuchende.

Gesellschaftspolitisches Engagement

Gemäss Statuten haben wir den Auftrag, uns auch gesellschaftspolitisch zu engagieren. So haben

wir uns pointiert zu Fragen des Asylwesens, der migration oder der sozialen Integration in der

Schweiz geäussert. unser internationales Engagement haben wir bei menschenrechts verletzun-

gen in Honduras und in der Demokratischen republik Kongo oder bei Fragen zu den israelischen

Siedlungsgütern aus palästinensischen Gebieten gezeigt.

Kommunikation

mit der 2008 lancierten Aktion «Hilfe schenken» schufen wir eine neuartige, originelle mög-

lichkeit des Spendens, die uns zahlreiche neue Spendende brachte. Neben den jährlich steigen-

den Erträgen zeugen auch sieben Werbe- und marketingpreise vom Erfolg dieser Aktion.

Wir schenkten der Transparenz in der Berichterstattung über unsere Tätigkeit vermehrt

Beachtung und fassten unsere Vorstellungen dazu im HEKS-Transparenzkodex zusammen.

2010 stellten wir unseren markenauftritt zur Diskussion, indem wir über Alternativen zu

den Abkürzungen HEKS und EpEr abstimmen liessen. Das klare Ergebnis zugunsten unseres lang-

jährigen Auftritts überzeugte uns, am Bisherigen festzuhalten.

Finanzen

Wir sind froh, dass HEKS auf einer sehr soliden finanziellen Basis steht. Von 2007 bis 2012 konn-

ten die Gesamterträge (ohne die Beiträge für die Humanitäre Hilfe) um 8,1 millionen Franken oder

rund 19 prozent gesteigert werden. Vor allem die Beiträge von Stiftungen, die Erträge aus Dienst-

leistungen und die unterstützung durch die öffentliche Hand haben signifikant zugenommen.

Fazit

Auch wenn dieser rückblick lediglich Akzente setzen kann, so zeigt er doch auf, wie sich HEKS

in den vergangenen fünf Jahren in vielen Bereichen entwickelt und verändert hat. Wir sind stolz

auf das Erreichte, zuversichtlich für die Zukunft und motiviert, die Arbeit der kommenden Jahre

mit Elan anzupacken.

An dieser Stelle möchte ich all jenen von ganzem Herzen danken, die uns in unserer Ar-

beit ideell und materiell getragen haben. Ohne diese unterstützung wäre es uns nicht möglich

gewesen, unseren Auftrag, benachteiligten menschen weltweit ein Leben in Würde zu ermögli-

chen, auszuführen. Ich hoffe, weiterhin auf sie zählen zu dürfen.

Ueli Locher

Direktor

Page 6: Heks Jahresbericht 2012

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in der Cerrado-region in Zentral-

brasilien auf den Zugang zu Land,

die Verbesserung der Nahrungs-

mittelsituation sowie den Aufbau

einer starken Zivilgesellschaft. Hö-

hepunkte 2012 waren der Zugang

zu Land für rund 3000 Landlose

und minderheiten, die von den

gewaltsamen Landkonflikten be-

sonders bedroht sind. Auch konn-

ten dank Erreichen eines Fairtrade-

und Bio-Siegels interessante neue

märkte erschlossen werden. per

Ende 2012 wurde der Ausstiegs-

prozess aus dem Norden Brasiliens

erfolgreich beendet und im rah-

men einer umfassenden Evalua-

tion das neue Landesprogramm

2013–2016 ausgearbeitet.

SÜDAMERIKA

Brasilien, Kolumbien

Zum Beispiel: Brasilien

mehr als zwei Drittel der ländli-

chen Bevölkerung Brasiliens muss

mit weniger als 5 uS-Dollar am

Tag auskommen, knapp 9 prozent

der menschen leben in extremer

Armut. Eine Hauptursache ist die

ungerechte Landverteilung: Fast

die Hälfte des Landes gehört

einem prozent der Bevölkerung,

vorwiegend reichen Grossgrund-

besitzern. HEKS konzentrierte sich

EUROPA

Regionalprogramme: Albanien, Ar-

menien, Aserbaidschan, Georgien,

Kosovo, Republik Moldau, Türkei

Kirchliche Zusammenarbeit:

Italien, Rumänien, Serbien,

Tschechien, Ukraine, Ungarn

Zum Beispiel: Republik Moldau

HEKS förderte in der republik

moldau die praxisorientierte beruf-

liche Weiterbildung für Landwirtin-

nen und Landwirte, vor allem in

den Bereichen Viehzucht, Garten-

bau und Tafeltraubenproduktion.

Ein meilenstein war 2012 die Er-

öffnung der landwirtschaftlichen

Schule für Weinbau in Südmolda-

wien in Kooperation mit dem Bil-

dungs- und dem Landwirtschafts-

ministerium.

Für eine nachhaltige ländliche Ent-

wicklung braucht es auch Arbeits-

plätze – HEKS bringt darum

Arbeitsvermittlungsstelle, Anbieter

von Berufsausbildungen sowie

Gewerbetreibende an einen Tisch,

um Lösungen zu erarbeiten. Neu

unterstützt der HEKS-partner

CASmED ältere menschen in

10 Gemeinden mit einem Spitex-

dienst. Zusätzlich führt HEKS mit

kleinen Beiträgen dringend nötige

renovierungen an Schulen und

Kindergärten aus. Die Gemeinden

tragen 60 prozent der Kosten.

ZENTRALAMERIKA UND KARIBIK

Guatemala, Haiti, Honduras

Zum Beispiel: Haiti

Die öffentliche Sicherheit in Haiti ist

weiterhin gefährdet und die Wirt-

schaftsprobleme halten an. HEKS

arbeitet im Gebiet der Grand’Anse,

das über ein grosses landwirtschaft-

liches potenzial verfügt. HEKS un-

terstützt im rahmen der Entwick-

lungszusammenarbeit Kleinbauern-

familien, damit diese selbständig

die produktion, Verarbeitung und

Vermarktung von Früchten, Kaffee

und Kakao vorantreiben können.

Die produzentInnen werden in

Workshops weitergebildet, der Auf-

bau von marktstrategien wird

gefördert und die produktionsinfra-

struktur verbessert. Ein Höhepunkt

war die Eröffnung von 16 Schulen.

parallel zur ländlichen Entwicklung

engagiert sich HEKS auch drei Jahre

nach dem verheerenden Beben vom

Januar 2010 sowie nach dem Wir-

belsturm Sandy im 2012 beim Wie-

deraufbau.

HEKS engagiert sich weltweit

AFRIKA

Äthiopien, Eritrea, Dem. Rep.

Kongo, Niger, Senegal, Simbabwe,

Südafrika, Südsudan

Zum Beispiel: Simbabwe

Dem Land geht es immer noch sehr

schlecht. 80 prozent der menschen

sind arbeitslos, wiederholte Dürren

führen zu Wasser- und Lebensmit-

telknappheit. Dennoch vermochte

HEKS 2012 zusammen mit seinen

partnern kleine Impulse für eine

positive Entwicklung zu geben.

Durch das Bohren von 5 neuen

Page 7: Heks Jahresbericht 2012

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MITTLERER OSTEN

Israel/Palästina

2012 war gekennzeichnet von

einem neuen programm mit Fokus

auf den Zugang zu Land, Wohn-

raum und öffentlichen raum. mit

12 koordinierten projekten und

Aktivitäten förderte HEKS benach-

teiligte Gruppen, insbesondere

Frauen und Jugendliche, dabei,

sich aus ihrer Isolation zu befreien

und sich gemeinsam und friedlich

für ihre rechte einzusetzen. um

das Verständnis zwischen palästi-

nenserInnen und Israeli zu fördern

und Vorurteile abzubauen, haben

partnerorganisationen von beiden

SÜDASIEN

Bangladesch, Indien, Pakistan

Zum Beispiel: Indien

In Indien stärkt HEKS die ländliche

Bevölkerung, vor allem benachtei-

ligte minderheiten wie Dalit oder

Adivasi. 63 prozent der HEKS-Be-

günstigten konnten ihre Lebensbe-

dingungen klar verbessern. 53

prozent erhielten im rahmen na-

tionaler Arbeitsprogramme eine

bessere Arbeit und 13 prozent

steigerten ihre landwirtschaftliche

produktion. Ein grosser Erfolg war

SÜDOSTASIEN

Indonesien, Kambodscha,

Philippinen,Vietnam

Zum Beispiel: Philippinen

In den philippinen leben mehr als

20 prozent der Bevölkerung in bit-

terer Armut. Auf der Insel minda-

nao sind es bis zu 45 prozent.

HEKS unterstützt in mindanao

landlose Kleinbäuerinnen und

Kleinbauern beim Zugang zu Land

sowie bei der produktion und der

Vermarktung ihrer produkte. Dank

der jahrelangen Vermittlungs- und

Vernetzungsarbeit durch die

HEKS-partnerorganisation Task

Force mapalad (TFm) hat sich die

Landesregierung 2012 verpflichtet,

bis 2014 über 1 million Hektaren

Land an Kleinbauernfamilien abzu-

geben. Zudem soll ein staatliches

Kreditprogramm über 22 millionen

Franken zahlreichen Familien zu

mehr Einkommen verhelfen. Ein

weiterer Armutsfaktor ist die feh-

lende Bildung. HEKS führt in min-

danao verschiedene Bildungs-

projekte für Jugendliche durch,

darunter eine vierjährige College-

Ausbildung. 2012 konnten 60

Jugendliche von den Angeboten

profitieren.

Seiten verschiedene Veranstaltun-

gen und Begegnungen organisiert,

an denen Diskussionen zu Konflikt-

ursachen, Lösungsansätzen und

menschenrechten geführt wurden.

Auf diese Weise konnten HEKS

und seine partnerorganisationen

gegen 20 000 personen erreichen.

das Engagement von HEKS und

seinen partnern für den Zugang zu

Land: 7416 Hektaren Land gingen

in den Besitz von 10 248 Familien

über. Nun geht es darum, dieses

umsichtig und erfolgreich zu

bewirtschaften. Das Indien-pro-

gramm von HEKS befindet sich im

umbruch, so wie das Land selbst.

Künftig will HEKS vermehrt in die

Förderung lokaler landwirtschaft-

licher KleinunternehmerInnen und

Kleinbäuerinnen und -bauern

investieren, damit diese ihre pro-

dukte unter fairen Bedingungen

auf den markt bringen und so ein

Einkommen sichern können.

Sodbrunnen und 31 regenwasser-

tanks konnte die Wasserinfrastruk-

tur verbessert und 10 000

menschen Zugang zu Trinkwasser

verschafft werden. Die produktion

aus der Viehzucht erlitt trotz Was-

sermangel nur geringe Verluste,

insgesamt konnten die Einkommen

gesteigert werden. Ein Erfolg im

konfliktgezeichneten Simbabwe

war die Ausbildung von 14 Ju-

gendorganisationen mit 30 000 Ju-

gendlichen, die dafür sensibilisiert

wurden, wie sie sich friedlich in

einen demokratischen prozess ein-

bringen können.

Page 8: Heks Jahresbericht 2012

Amadou Gueye, HEKS-Koordinator in Senegal,

sitzt zusammen mit einer Gruppe männer und

Frauen im Dorf Soune und bespricht mit ihnen

die Fortschritte, die sie auf ihren Feldern in

den letzten Wochen und monaten gemacht

haben. Es ist eine sogenannte Bauernschule,

die HEKS und die senegalesische partnerorganistion Enda-pronat auf Initiative der Bauern und

Bäuerinnen lanciert haben. Dort lernen diese, wie sie mit neuen biologischen Anbautechniken ef-

fizienter produzieren und durch bessere Vermarktungsstrategien mehr erwirtschaften können.

Lange Zeit wurden grosse Teile des Landes überdüngt und durch pestizide beinahe zerstört.

Hinzu kam die fortschreitende Erosion des Bodens; die region ist extrem trocken, nur während

etwa dreier monate fällt regen. Dann allerdings so stark, dass das Dorf, das in einer Senke liegt,

regelmässig überschwemmt wurde. um die Gefahr zu dämmen, bauten die Bäuerinnen und Bau-

ern Schutzmauern auf, pflanzten Hecken oder gruben Wassersammelbecken. mit eindrückli-

chem Erfolg: «Wenn es regnete, kam das Wasser manchmal in die Häuser. Seit wir diese Arbeiten

machen, passiert das nicht mehr», sagt mor pouye, einer der Bauern aus Soune. Auch der Boden

wird allmählich wieder fruchtbar.

mor pouye wendet das, was er in der Bauernschule lernt, auch auf seiner eigenen parzelle

an: Er streut Asche auf die pflanzen, um Termiten fernzuhalten, oder befestigt Fallen mit pflanz-

lichen Lockstoffen an den Fruchtbäumen, um Schädlinge zu fangen. «Die anderen halten mich

wegen meiner Anbaumethoden für verrückt», sagt mor mit einem Lachen. «Doch sie haben un-

recht, keines der Felder sieht so aus wie meines.»

Prekäre Besitzverhältnisse

Eine wichtige Lebensgrundlage für kleinbäuerliche Gemeinschaften ist der gesicherte Zugang zu

Land. Wie in vielen Drittweltländern besteht in Senegal eine Diskrepanz zwischen den gewohn-

heitsrechtlichen Besitzverhältnissen und den formalen rechtstiteln: Die Familien bewirtschaften

seit Generationen Land, für das sie aber keine papiere haben. So können sie jederzeit von ihrem

Land vertrieben werden, wenn durch die Grossgrundbesitzer Anspruch darauf erhoben wird.

HEKS und Enda-pronat informieren und sensibilisieren die dörflichen Gemeinschaften und

unterstützen sie darin, offizielle Landtitel zu erhalten. Diese Schritte sind entscheidend für einen

gesicherten Zugang zu ihrem Land.

Starthilfen in ein selbstbestimmtes Leben

Heute profitieren etwa 34 000 menschen in 21 Dörfern von dem projekt. «Dank den Schulun-

gen im Obstbau haben die Familien nun viel grössere Ernteerträge und durch bessere Vertriebs-

möglichkeiten mehr Einkommen», sagt Amadou Gueye.

Das projekt entwickelt sich laufend weiter. Vor zwei Jahren haben sich mehr als 130 Frauen

aus sieben Dörfern, die auf dem Gemeindeland an den Anti-Erosionsmassnahmen arbeiten, zu

einer Spar- und Kreditgruppe zusammengeschlossen; sie zahlen kleine Geldbeträge in einen Sam-

melfonds ein, aus dem Kleinkredite als Starthilfen vergeben werden. Die Nachfrage ist gross, be-

reits 75 Frauen haben eine Starthilfe erhalten. rokhaya Faye, die Ehefrau von mor pouye, hat mit

8

Trockene Böden, sintflutartige Regenfälle und keine gesicherten Landtitel –

das senegalesische Dorf Soune hatte mit vielen Problemen zu kämpfen. Doch

sie wurden angepackt: Gemeinsam mit der HEKS-Partnerorganisation Enda-

Pronat arbeiten die Bäuerinnen und Bauern von Soune daran, ihren Boden als

Lebensgrundlage zu erhalten und darauf eine gesicherte Existenz aufzubauen.

Soune – Eine Dorfgemeinschaft schafft perspektiven

Page 9: Heks Jahresbericht 2012

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ihrem Kredit beispielsweise palmblätter gekauft, die sie zu Schwäm-

men verarbeitet und auf dem markt verkauft. Dies ermöglicht ihr

ein kleines Zusatzeinkommen.

Nicht nur in Soune, auch in anderen Dörfern in der region

beteiligen sich immer mehr Bäuerinnen und Bauern an dem pro-

jekt. HEKS und Enda-pronat legen Wert darauf, dass die Initiative

zur Teilnahme aus der dörflichen Gemeinschaft selbst kommt. Fort-

schritte können nur erreicht werden, wenn die menschen vom Sinn

der Aktivitäten überzeugt sind. So wie bei mor pouye, der sagt: «Ich

bin hingegangen und habe mir die Arbeiten auf den Feldern ange-

schaut. Ich habe gesehen, dass es gute Arbeiten für das Dorf sind.

Deshalb bin ich stolz darauf, sie zu tun.»

HEKS unterstützt ländliche Gemeinschaften und

Bevölkerungsgruppen wie Dorforganisationen,

Frauengruppen oder Kooperativen in ihrer Ent-

wicklung. Mit Unterstützung von HEKS-Partneror-

ganisationen definieren diese Gruppen ihre

jeweiligen Bedürfnisse und suchen nach Lösungen,

wie ihr sozialer und wirtschaftlicher Alltag verbes-

sert werden kann. Neben der Sicherstellung einer

ausreichenden und ausgewogenen Ernährung ste-

hen der Zugang zu Ressourcen wie Land, Wasser,

Wissen sowie die landwirtschaftliche Produktion,

Verarbeitung und Vermarktung im Fokus. Einkom-

mens- und Verdienstmöglichkeiten in den ländli-

chen Gebieten fördern die ökonomische

Selbständigkeit der Gemeinschaften. HEKS arbeitet

mit einem ganzheitlichen Ansatz, der vom Zugang

zu Ressourcen über die Produktion, Verarbeitung,

Vermarktung und den Wissenstransfer alle relevan-

ten Schritte der Entwicklung ländlicher Gemein-

schaften berücksichtigt, statt sie isoliert zu

betrachten.

n Mit rund 11,5 Millionen Franken für die Entwick-

lung ländlicher Gemeinschaften unterstützte HEKS

weltweit 460000 Menschen.

n Über 101000 Menschen aus ländlichen Gemein-

den konnten dank der Projektaktivitäten von HEKS

und seinen Partnern ihr Einkommen erhöhen.

n Rund 61000 Personen konnten ihre Ernteerträge

deutlich steigern.

n Über 72500 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern

wurden beim Zugang zu Land unterstützt.

n Rund 4300 Basisorganisationen, Kooperativen

und Nichtregierungs-Organisationen wurden un-

terstützt und institutionell gestärkt.

n Mehr als 150500 Menschen weltweit haben

einen besseren Zugang zu Wasser erhalten.

Ländliche Gemeinschaften entwickeln

Page 10: Heks Jahresbericht 2012

10

Ein Angehöriger aus der Gemeinschaft der

Dalit – so werden Hindus genannt, die keiner

Kaste angehören – ist beim Schwimmen im

Kanal verunglückt. Er war betrunken. Dalits

glauben, dass der Tod durch Trunkenheit einen

Fluch auslöst und sich der Geist des Ertrunke-

nen fortan nachts herumtreibt. Daher wagten sich viele Dalits bei Dunkelheit nicht mehr aus dem

Haus. Ein Aberglaube mit erheblichen Konsequenzen: Die Dalits konnten ihren Lebensunterhalt

nicht mehr bestreiten, weil die Tätigkeiten, welche jene Dalit-Gruppe für gewöhnlich ausführt,

hauptsächlich nachts stattfinden; Strassen reinigen etwa, entsorgen von Tierkadavern und

menschlichen Exkrementen oder Toiletten putzen. Andere Arbeiten werden ihnen von der Ge-

sellschaft nicht zugestanden. Auch wird nicht geduldet, dass Dalits Wohnungen mieten oder öf-

fentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen oder Coiffeursalons betreten. Dalits gelten

als unrein, weshalb sie auch «unberührbare» genannt werden. Sie leben isoliert in ihren not-

dürftigen Siedlungen, von denen sich die übrige Bevölkerung fernhält.

Dalits können ihre Rechte nicht wahrnehmen

Dalits werden in Bangladesch sowohl von Hindus als auch von der muslimischen mehrheit dis-

kriminiert und ausgeschlossen. Gemeinsam mit den Adivasi, der urbevölkerung, befinden sie sich

auf der untersten Stufe der Gesellschaft und können ihre rechte, obwohl im Gesetz verankert,

nicht wahrnehmen. Die lokale Hilfsorganisation Gram Bidash Kentra (GBK), mit der HEKS in Ban-

gladesch zusammenarbeitet, setzt sich dafür ein, dass Dalits ihre rechte durchsetzen und sich in

die Gesellschaft integrieren können. Eine Voraussetzung ist der Zugang zu Bildung: Weil Dalits

keine normalen Schulen besuchen dürfen, fehlt ihnen auch das Wissen, um die bestehende un-

rechtsituation zu hinterfragen. Zwar hat GBK eigene Schulen für Dalits eingerichtet, um aber die

Integration der minderheit zu fördern und parallelstrukturen zu vermeiden, braucht es den An-

schluss an lokale regelschulen.

Unterstützung durch muslimische Geistliche

GBK konnte einen Schuldirektor davon überzeugen, Dalits an seiner Schule aufzunehmen. Der

Widerstand der übrigen Lehrer sowie der anderen Kinder und deren Eltern war gross, doch der

Direktor setzte sich durch. Früher selber gegen den unterricht für Dalit-Kinder, wurde er zu

einem anerkannten mediator zwischen Dalits und der übrigen Gesellschaft. Dank seinem Enga-

gement geht heute ein Grossteil der Dalit-Kinder aus der region zur Schule. Jener Dalit-

Gemeinschaft, die sich vom Geist ihres verstorbenen mitglieds verfolgt glaubte, riet er, Hilfe beim

Imam, einem hohen muslimischen Geistlichen, zu suchen. Erwartungsgemäss verweigerten die

Imame erst ihre unterstützung. Der Direktor las ihnen darauf eine Stelle aus dem Koran vor, wel-

che die Diskriminierung einer Volksgruppe klar verbietet – ein Argument, mit dem er die Geist-

lichen letztlich überzeugte. mit heiligem Wasser und Talismanen gingen die Imame schliesslich

gegen den Fluch vor. Die Dalits überwanden ihre Angst und nahmen ihre Arbeit wieder auf. Zwi-

Dalits werden in Bangladesch diskriminiert und von der Gesellschaft ausge-

schlossen. Ein Projekt von HEKS und seiner Partnerorganisation im Nordosten

des Landes hat zum Ziel, würdige Lebensbedingungen für Dalits zu schaffen

und diese dahingehend zu unterstützen, ihre Rechte zu kennen und einzufor-

dern.

Gegen Vorurteile und Diskriminierung

Page 11: Heks Jahresbericht 2012

11

schen ihnen und den Imamen hat ein reger Austausch begonnen

und die Geistlichen haben auch ihre innere Abwehr, die Dalit-Sied-

lungen zu betreten, abgelegt. Dies wird von der breiten Bevölke-

rung wahrgenommen und sie beginnt, die eigenen Vorurteile zu

hinterfragen.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Nach und nach konnte auch die Infrastruktur in den Dalit-Siedlun-

gen verbessert werden, weil die Dalits sich trauten, eine Wasser-

versorgung zu beantragen. Ein besonderer Erfolg sind die

sogenannten «Dalit rights Watch»-Gruppen: GBK beruft in regel-

mässigen Abständen eine Arbeitsgruppe aus Vertretenden aus Dalit-

Gemeinschaften, Staat, Schulen und sozialen Einrichtungen sowie

religiöse Würdenträger und einflussreiche persönlichkeiten ein, um

probleme der Dalits zu diskutieren. An den Treffen werden auch

menschenrechtsverletzungen gegen Dalits besprochen und Wege

gesucht, dagegen vorzugehen. Die erhöhte Aufmerksamkeit führt

dazu, dass die Ablehnung und Übergriffe gegen Dalits abnehmen.

Diese positiven Entwicklungen sind ermutigend und zeigen, dass

die projekte in die richtige richtung zielen – auch wenn der Weg

noch weit ist.

In einem von Gewalt geprägten Alltag ist ein

friedvolles Zusammenleben erschwert: In diesem

Umfeld unterstützt HEKS sowohl spezifische frie-

densfördernde Initiativen von lokalen und regio-

nalen zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie

deren Vernetzung und Beteiligung an Friedens-

prozessen. Zudem analysieren HEKS und seine

Partnerorganisationen die unterschiedlichen Aus-

prägungen von Gewalt und entwickeln in den Pro-

jekten Massnahmen, die eine frühe Erkennung von

möglichen Konflikten, deren Vermeidung oder

Bearbeitung ermöglichen.

HEKS setzt sich mit seinen Partnerorganisationen

für mehr Gerechtigkeit, die Einhaltung der Men-

schenrechte und die soziale Entwicklung ein.

Gemeinschaften lernen, sich gegen Ungerechtig-

keiten zu wehren und für ihre Rechte zu kämpfen.

Auf der Basis der christlichen Grundwerte unter-

stützt HEKS als unparteiischer Akteur das fried-

volle und konstruktive Zusammenleben von

Menschen, Kulturen und Religionen. HEKS fördert

den interreligiösen und ökumenischen Dialog

sowie die Begegnung und Zusammenarbeit ver-

schiedener Religionen, Ethnien und Kulturen.

n HEKS setzte mehr als 3 Millionen Franken

für Projekte der Friedensförderung und Konflikt-

bewältigung mit 400000 Begünstigten ein.

n Für mehr als 228000 Personen in Konfliktsitua-

tionen hat sich aufgrund erhöhter Sicherheit, stär-

kerer Widerstandskraft oder vertieftem Wissen

über Konfliktursachen die Lebensqualität verbes-

sert.

n Die Projekte für Friedensförderung und Konflikt-

bewältigung von HEKS und seinen Partnern

ermöglichten über 88000 Personen aus Randgrup-

pen einen besseren Zugang zu öffentlichen Äm-

tern.

Frieden fördern – Konflikte bewältigen

Page 12: Heks Jahresbericht 2012

12

Niger: Nahrungsmittelhilfe und wirt-

schaftliche Regeneration

Ausbleibender regen und Schädlingsattacken

haben die Hirseernte im Herbst 2011 in Niger

fast vollständig zerstört. Zwar hat es im Juni

2012 wieder geregnet, mit der Ernte konnte aber erst wieder Ende Jahr gerechnet werden. Zwi-

schenzeitlich hatten die menschen ihre Vorräte vollständig aufgebraucht. Anfang mai hat HEKS

acht Ernährungszentren im Süden von Tahoua in Betrieb genommen. Während acht monaten er-

hielten insgesamt 12 000 unterernährte Kinder eine nahrhafte Spezialnahrung aus lokalen Zuta-

ten. Die projektkosten beliefen sich auf 400 000 Franken.

Im Sommer 2012 startete HEKS ein zusätzliches humanitäres projekt in der region

maradi. Ziel ist es, den Schutz und die nachhaltige Nutzung der wirtschaftlich wichtigen Doum-

palme zu fördern. rund 12 000 personen aus sieben Dörfern pflegen und pflanzen die Doum-

palmen gegen Entlöhnung, mit der sie Nahrungsmittel und medikamente kaufen.

Syrien: Nothilfegüter für syrische Flüchtlinge in der Türkei

Seit Sommer 2012 haben Hunderttausende menschen das kriegsgeplagte Syrien verlassen und

sind in die umliegenden Staaten Irak, Jordanien, Libanon und in die Türkei geflüchtet. In der tür-

kischen provinz Gaziantep, an der Grenze zu Syrien, hat HEKS im November 2012 in Zusam-

menarbeit mit Caritas und der HEKS-partnerorganisation Anatolian Development Foundation

(ADF) ein Nothilfeprojekt mit einem Budget von 500 000 Franken gestartet. 15 000 personen in

zwei Flüchtlingslagern erhielten ein paket mit Nothilfegütern: Haushalts- und Hygieneartikel wie

Seife, Waschpulver, rasierklingen, Handtücher und Damenbinden. Das projekt wurde im Februar

2013 auf ein drittes Flüchtlingslager ausgeweitet und durch die Verteilung von zusätzlichen Hy-

gieneartikeln wie Windeln für Kinder und bettlägerige Erwachsene sowie mittel gegen Hautpa-

rasiten und Läuse ergänzt.

Haiti: Grosse Fortschritte beim Wiederaufbau

HEKS hat nach dem verheerenden Erdbeben im Januar 2010 in den regionen Grand’Anse und

petit-Goâve Sofort- und Wiederaufbauhilfe geleistet. per Ende Oktober 2012 konnte HEKS sein

projekt in Grand’Anse erfolgreich abschliessen: Es wurden 25 traditionelle Häuser für 25 Fami-

lien errichtet, 16,4 Kilometer Strasse ausgebaut und 1046 Schulkindern wurde Zugang zu Schul-

unterricht verschafft. In der projektregion petit-Goâve kommen die Wiederaufbauarbeiten gut

voran: Bisher wurden 141 Häuser gebaut, 20 weitere Häuser befinden sich im Bau. Etappen-

weise werden nun weitere Begünstigte ausgewählt und mit ihnen gemeinsam Häuser gebaut.

Seit April 2011 führt HEKS in petit-Goâve ein Bewässerungsprojekt durch: unter anderem

wurden 13 Zisternen und Wassertanks aus Backstein gebaut, die das regenwasser sammeln.

Die erfolgreiche Arbeit in petit-Goâve wurde 2012 getrübt durch einen Fall von Verun-

treuung. HEKS bedauert den Vorfall sehr und hat nun massnahmen getroffen, um das Kontroll-

netz in Haiti noch enger zu knüpfen. Aus dem Finanzertrag wurde eine rückstellung in der Höhe

des Schadens gebildet.

Pakistan: Schulsanierungen kurz vor Abschluss

Nach den schweren Überschwemmungen in pakistan vom Sommer 2010 hat HEKS gemeinsam

mit Caritas Schweiz und der anatolischen partnerorganisation Anatolian Development Founda-

tion (ADF) Soforthilfe geleistet. Im Fokus stand der Wiederaufbau von Schulgebäuden im Distrikt

Die schwere Dürre im Sahel und die gewalttätigen Auseinandersetzungen in

Syrien haben die Humanitäre Hilfe von HEKS im vergangenen Jahr geprägt. Die

laufenden Wiederaufbauprojekte in Haiti, Pakistan und Indonesien machten

gute Fortschritte und konnten zum Teil erfolgreich abgeschlossen werden.

Soforthilfe für Katastrophenopfer und Kriegsflüchtlinge

Page 13: Heks Jahresbericht 2012

13

Kashmore, die Arbeiten standen Ende 2012 kurz vor dem Ab-

schluss: Insgesamt wurden 36 Schulen wiederhergestellt, von denen

14 komplett neu gebaut werden mussten. Ihre erste Bewährungs-

probe haben die neugebauten Schulen bereits bestanden: Die mas-

siven regenfälle vom September 2012 konnten den Gebäuden

nichts anhaben. Bis Ende märz 2013 sollen die Schulen fertigge-

stellt und an die Schulbehörden übergeben werden. HEKS will nun

Eltern, Lehrer und die Gemeinden dazu motivieren, die Schulen als

Gemeindeeinrichtungen richtig zu pflegen und zu unterhalten.

HEKS wird die neuen Schulen in einem Anschlussprojekt auch wei-

terhin mit flankierenden massnahmen unterstützen, zum Beispiel

mit Hygieneerziehung oder Sensibilisierung für die Wichtigkeit eines

regelmässigen Schulbesuchs und qualitativ gutem unterricht.

Indonesien: Auf Katastrophen besser vorbereitet

Im April 2012 konnte HEKS seine Wiederaufbauprojekte in Suma-

tra, die es infolge des Tsunamis und des Erdbebens in Nias im Jahr

2005 sowie des Erdbebens in padang im Jahr 2009 begonnen hatte,

beenden: Auf der Insel Nias haben HEKS und seine partnerorgani-

sation mit dem Aufbau von Kleinkreditgruppen erheblich zur Ver-

besserung der wirtschaftlichen Entwicklung und zur Erhöhung der

Haushaltseinkommen beigetragen. In padang haben sich der Zu-

gang zu sauberem Trinkwasser und die Hygienesituation deutlich

verbessert. Frauen wurden beim Aufbau von selbständigen Er-

werbstätigkeiten unterstützt. Seit 2011 hat HEKS 13 mitarbeitende

aus partnerorganisationen in Katastrophenrisikomanagement und

Soforthilfe ausgebildet. Das «Lokale Katastrophen Abklärungs- und

Einsatz-Netzwerk» (LEArN) trägt dazu bei, dass von Naturkatastro-

phen bedrohte menschen besser auf solche vorbereitet sind. Letz-

tes Jahr wurde das LEArN-Netzwerk kontinuierlich weiterentwickelt

und auf grosse Teile Sumatras ausgedehnt.

HEKS leistet nach Naturkatastrophen sowie wäh-

rend oder nach bewaffneten Konflikten Humani-

täre Hilfe mit dem Ziel einer sofortigen und

andauernden Verbesserung der Lebenssituation

der betroffenen Menschen. Als ein im internatio-

nalen Kontext eher kleines Hilfswerk kann HEKS

den Anforderungen an Professionalität und Quali-

tät nur genügen, wenn es klare Prioritäten auf die-

jenigen Schwerpunktländer setzt, in denen ein

erhöhtes Katastrophenrisiko besteht. Der ganz-

heitliche Ansatz der Humanitären Hilfe von HEKS

umfasst vier Bereiche:

> Vorbereitung auf mögliche Katastrophen

> Soforthilfe unmittelbar nach einem Ereignis

> Wiederaufbau und Rehabilitation

> Prävention vor Katastrophen und Konflikten

HEKS unterhält regelmässige Arbeitsbeziehungen

zu ACT (Action by Churches Together), der glo-

balen Allianz protestantischer und orthodoxer Kir-

chen und ihnen nahestehenden Hilfswerken unter

dem Dach des Weltkirchenrats. HEKS ist zudem

eine akkreditierte Partnerorganisation der Glücks-

kette.

n Rund 8,5 Millionen Franken setzte HEKS welt-

weit für humanitäre Hilfsprojekte ein.

n Mit der Abgabe von Lebensmitteln wurde das

Überleben von rund 46000 Dürreopfern in Äthio-

pien und Niger gewährleistet.

n HEKS unterstützte den Aufbau oder die Repara-

tur von 460 Wohnunterkünften in Haiti und Guate-

mala.

n Über 15300 Menschen in Pakistan, Haiti, Äthio-

pien und Indonesien erhielten dank HEKS-Projek-

ten einen gesicherten Zugang zu Wasser.

n Rund 4000 Familien in Pakistan, Indonesien,

Haiti, Indonesien und Niger konnten dank einkom-

mensfördernden Massnahmen und Cash-for-work-

Projekten ihr Einkommen erhöhen.

Humanitäre Hilfe leisten

Page 14: Heks Jahresbericht 2012

14

Vilmány ist eine Gemeinde im Norden ungarns

mit rund 1400 EinwohnerInnen. 85 prozent

der Bevölkerung sind roma, unter den Kin-

dern sind es nahezu 100 prozent. Diese Kin-

der leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, das

Essen ist knapp, viele haben Elternteile oder

Geschwister, die im Gefängnis sind, so dass sie sich neben der Schule noch um die jüngeren Ge-

schwister kümmern oder der mutter im Haushalt helfen müssen. Fliessendes Wasser ist in den

Siedlungen eine Seltenheit, eine Kanalisation gibt es ebenfalls nicht. Die räumlichen und hygie-

nischen Verhältnisse der Behausungen sind oft prekär. Viele menschen in den Siedlungen leiden

unter Tuberkulose, ihnen fehlt jedoch das Geld für eine medizinische Behandlung.

Wo Roma-Kinder willkommen sind

Ohne das Kirchgemeindehaus, auch Schutzhaus genannt, in dem sie ihre schulfreie Zeit verbrin-

gen können, wäre die Situation der roma-Kinder aus Vilmány noch viel trister. Hier fühlen sie sich

willkommen; sie erhalten eine mahlzeit und werden von einem Team von Lehrerinnen, psycho-

loginnen und Freiwilligen betreut und mit pädagogischen Spielen oder musikunterricht gefördert.

Zudem werden ihnen wichtige Werte wie die Bedeutung von Eigentum, Zuverlässigkeit und re-

spektvoller umgang miteinander vermittelt. Wer potenzial hat und das möchte, wird für eine

weiterführende Schule empfohlen.

Das pfarrehepaar Levente und Zsouzsa Sohayda hat die Arbeit mit den roma-Kindern vor

zehn Jahren aufzubauen begonnen und bis heute viel erreicht. Ihnen ist es gelungen, viele Frei-

willige aus der Kirchgemeinde für das projekt zu begeistern und gemeinsam mit ihnen ihre Ar-

beit weiter auszubauen. Die Freiwilligen beteiligen sich etwa an der Betreuung der Kinder, bei

verschiedenen Bauarbeiten oder in der Imkerei, wo Honig hergestellt. Der Erlös aus dem ver-

kauften Honig wird wiederum zur Finanzierung von kirchlichen und diakonischen Aktivitäten

verwendet.

Schritt in eine selbstbestimmte Zukunft

monica Horvath ist eine junge Frau, die es dank dem Schutzhaus geschafft hat, aus der Spirale

von Armut und sozialem Elend auszubrechen. Die Siebzehnjährige stammt ebenfalls aus der

roma-Siedlung in Vilmány und besucht seit drei Jahren das Gymnasium in Sarospatak. Sie ist in-

zwischen die beste Schülerin des Klasse, hat bereits preise gewonnen und wird in einem Jahr die

matura machen. Später möchte sie Katechetin oder Kindergärtnerin werden. Ihr plan ist es, zu-

rück nach Vilmány zu gehen und gemeinsam mit dem pfarrehepaar Levente und Zsouzsa So-

hayda in der Kirchgemeinde mit den roma-Kindern zu arbeiten; sie möchte eine aktive rolle

übernehmen und für die Kinder und Jugendlichen ein Vorbild sein und diese auch fördern. Nicht

zuletzt möchte sie mit ihrem Engagement der Einrichtung des pfarrehepaars etwas zurückge-

ben, dank dem sie den ersten Schritt in ein selbstbestimmtes Leben geschafft hat. Dafür nimmt

sie auch in Kauf, dass sie im fernen Sarospatak oft das Heimweh plagt.

Im sozialen Bereich übernehmen die reformierten Kirchen in Osteuropa eine

aktive Rolle. So wurde das Kirchgemeindehaus im ungarischen Dorf Vilmany

zum Schutzhaus für Roma-Kinder, dank dem einige von ihnen den Schritt in ein

eigenständiges Leben schafften.

Eine Chance für roma-Kinder

Page 15: Heks Jahresbericht 2012

15

Auch die Berufskarriere von Zoltan Kertesz, 22, begann in

der Kirchgemeinde. Seit zwei Jahren arbeitet das einstige pflege-

kind nun als Koch in einem restaurant. Diesen Beruf hat Zoltan ge-

wählt, weil er in den Jugendlagern der Diakonia oft in der Küche

helfen durfte und ihm das gemeinsame Kochen grossen Spass be-

reitet hat. mittels eines Stipendiums für die Fachschule und der un-

terstützung bei der Stellensuche hat der junge mann eine

Ausbildung machen können, eine Arbeitsstelle gefunden und kann

sich nun eine Zukunft aufbauen. Auf das Schutzhaus angesprochen,

sagt er: «Als ich das erste mal hierher kam, spürte ich, dass es hier

eine Gemeinschaft gibt, in der ich willkommen bin und dazugehöre.

So, wie ich bin.»

Seit Jahrzehnten pflegt HEKS im Rahmen der

Kirchlichen Zusammenarbeit (KiZA) intensiven

Kontakt mit ausgewählten reformierten Kirchen in

Ungarn, im rumänischen Siebenbürgen und in der

Karpato-Ukraine sowie mit der Evangelischen

Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien und

den Waldensern in Italien. HEKS unterstützt diako-

nische Projekte wie etwa den Spitexdienst oder

leistet Beiträge an die Renovierung von Kirchen,

Gemeinde- oder Ferienzentren. Denn ohne die

nötige Infrastruktur ist kirchliches Leben nicht

möglich. Schliesslich finanziert HEKS gezielt Aus-

und Weiterbildungen von Mitarbeitenden in

kirchlichen Institutionen.

n Mehr als 1,2 Millionen Franken setzte HEKS für

Projekte der Kirchlichen Zusammenarbeit ein.

n Über 1000 Kinder, Jugendliche und Eltern nah-

men an Lagern der Evangelischen Kirche der

Böhmischen Brüder in Tschechien teil, darunter

219 Teilnehmende aus Familien mit behinderten

Kindern.

n Mit Baubeiträgen konnten 6 Kirchen und

Gemeindehäuser in Osteuropa saniert oder aus-

gebaut werden.

n 817 Jugendliche und Erwachsene mit körper-

licher oder geistiger Behinderung konnten im

Tagungszentrum der reformierten Kirche im un-

garischen Berekfürdö Ferien machen.

n Die Spitexschwestern der reformierten Stiftung

Diakonia machten in Siebenbürgen 118654 Be-

suche bei 13614 kranken und pflegebedürftigen

Personen.

n 27 junge Leute wurden in der beruflichen Werk-

statt von Lazarus, dem Hilfswerk der orthodoxen

Kirche Georgiens, ausgebildet als Sanitärinstalla-

teur, SchneiderIn oder in der Metall-/Holzverar-

beitung.

Kirchlich zusammenarbeiten

Page 16: Heks Jahresbericht 2012

Stellungnahme zum Asylgesetz

HEKS fordert eine faire Asylpolitik

Seit seinem Inkrafttreten im Jahr 1981 wurde

das schweizerische Asylgesetz mehrfach revi-

diert. Im Bestreben, die Zahl der Flüchtlinge zu

begrenzen und sogenannte «Wirtschaftsflücht-

linge» sowie Kriminelle vom Asylverfahren aus-

zuschliessen, gab es immer mehr Verschärfungen. So auch mit der aktuellen revision. HEKS hat

sich 2012 in mehreren öffentlichen Statements gegen die vorgesehenen Verschärfungen ausge-

sprochen. Die betreffenden Gesetzesänderungen, so argumentiert HEKS, sind nicht nur men-

schenunwürdig, sondern auch wirkungslos; denn sie werden nicht dazu

beitragen, die Zahl der schutzsuchenden personen zu verringern. Sie

schaden aber insofern, als sie Asylsuchenden in der Schweiz die Inte-

gration erschweren.

per 2014 plant der Bund die Inbetriebnahme eines Asylzentrums

in Zürich, in dem neue, schlankere Abläufe bei Asylprozessen getestet

werden. HEKS befürwortet grundsätzlich effiziente Verfahren. um trotz

dem straffen Verfahren faire prozesse zu gewährleisten, fordert HEKS,

dass jedem Asylsuchenden vom ersten Tag an bis zum definitiven Ent-

scheid eine professionelle, kostenlose und unabhängige rechtsberatung

und -vertretung zur Verfügung gestellt wird. HEKS und die Schweize-

rische Flüchtlingshilfe haben 2012 den Dialog mit dem Bundesamt für

migration (BFm) aufgenommen und ihm einen Bericht mit den Forde-

rungen vorgelegt. Für die umsetzung hofft HEKS, dass das BFm diese

Forderungen ernst nimmt.

Integrationswoche «Blickwechsel»

Eine Stimme für sozial Benachteiligte

Vom 26. bis 30. märz 2012 führte HEKS seine nationale Integrations-

woche unter dem motto «Blickwechsel» durch. Ziel der Kampagne war

einmal mehr, den sozial benachteiligten menschen, mit denen HEKS in

der Schweiz arbeitet, eine Stimme zu geben und auf ihre Situation auf-

merksam zu machen. In den sechs regionen, in denen HEKS mit einer

regionalstelle präsent ist, fand jeweils ein «Blickwechsel» zwischen

einer prominenten person aus Wirtschaft, politik, Kultur oder Sport und

einer oder einem Teilnehmenden aus einem HEKS-projekt statt. Die bei-

den verbrachten einen gemeinsamen Tag und erhielten so Einblick in

die Lebenswelt des anderen: Der Basler Journalist –minu (Hans-peter

Hammel), der Solothurner Ivo Kummer, Leiter Sektion Film beim Bun-

desamt für Kultur, der Berner Autor und Journalist Walter Däpp, der

Ostschweizer rechtsanwalt und Ex-präsident des FC St. Gallen michael

16

Auch im vergangenen Jahr hat sich HEKS mit gesellschaftspolitischen

Anliegen an die Öffentlichkeit gewandt. Information, Sensibilisierung und

Advocacy sind entscheidend, wenn es darum geht, das Bewusstsein für

die Ursachen von Ungerechtigkeit und Not zu schärfen und benachteiligte

Menschen im Kampf um ihre Rechte zu unterstützen. Advocacy ist somit

eine unverzichtbare Ergänzung der Projektarbeit von HEKS.

Information – Sensibilisierung – Advocacy

Page 17: Heks Jahresbericht 2012

Hüppi, der Zürcher Gastronom rolf Hiltl und die Westschweizer Auto-

rin Luisa Campanile trafen Teilnehmende aus HEKS-projekten. Zusätzlich

zum «Blickwechsel» organisierte jede HEKS-regionalstelle eine Veran-

staltung für die breite Öffentlichkeit. Dort erhielten Interessierte neben

dem kulturellen Erlebnis umfassende Informationen zur Inlandarbeit von

HEKS in der jeweiligen region. Für HEKS ist es wichtig, die Öffentlich-

keit für soziale und integrative Anliegen zu sensibilisieren.

Tag des Flüchtlings

«Guerilla-Aktion» am Flughafen Zürich

Asylsuchende und Flüchtlinge treffen in der Schweiz oft auf Ablehnung.

Sie sind hier nicht willkommen. Vor diesem Hintergrund hat HEKS im

Hinblick auf den nationalen Flüchtlingstag am 16. und den Flüchtlings-

sonntag am 17. Juni eine «Guerilla-Aktion» auf dem Flughafen Zürich

durchgeführt. Ein gestelltes Empfangskomitee «begrüsste» die An-

kömmlinge mit hochgehaltenen plakattafeln. «Geh wieder zurück» war

darauf etwa zu lesen, oder «Wir wollen dich hier nicht haben». Damit

wollte HEKS demonstrieren, wie es sich anfühlt, anzukommen und ab-

gelehnt zu werden. Aus der Aktion ist ein Video entstanden, das am

17. Juni auf der Website von HEKS und in der Online-Ausgabe der

grössten Schweizer Gratiszeitung zu sehen war. Damit sollten insbesondere auch menschen er-

reicht werden, die für kontroverse und polarisierende Themen wie Asyl und Flüchtlinge wenig

offen sind. Das Video wurde an jenem Tag über 30 000 mal angeschaut.

Zugang zu Land

Ein Themendossier zum Menschenrechtstag

Der gesicherte Zugang zu Land für ländliche Gemeinschaften spielt bei der umsetzung des men-

schenrechts auf Nahrung eine zentrale rolle. Auch für HEKS ist der gesicherte Zugang zu Land

und zu Territorien für Kleinbauernfamilien und indigene Gemeinschaften ein zentrales Thema.

Seit 2008 hat HEKS insgesamt rund 227 000 Familien bei der Einforderung ihrer Landrechte be-

gleitet und gemeinsam mit ihnen Zehntausende Hektaren Land erkämpfen können.

pünktlich zum menschenrechtstag 2012 veröffentlichte HEKS das neue Themendossier

«Zugang zu Land – Der Entwicklung einen Boden bereiten». In dem Dossier werden die unter-

schiedlichen rechtlichen, politischen und ökonomischen Facetten des Themas sowie dessen Kon-

kretisierung in der projektarbeit und der begleitenden Advocacy-Tätigkeit des Hilfswerks anhand

von Länder- und projektbeispielen aus Afrika, Lateinamerika und Asien kompakt dargestellt.

Zudem werden erfolgreiche rezepte und Strategien erörtert, welche die menschen befähigen,

ihre Landrechte einzufordern und ihnen zu einem eigenen Stück Land, einem gesicherten Ein-

kommen und zu einem selbstbestimmten Leben in Würde verhelfen.

Das Dossier wurde im Dezember 2012 an Fachorganisationen verschickt und steht allen

Interessierten zum Bestellen oder zum Download unter www.heks.ch zur Verfügung.

17

Page 18: Heks Jahresbericht 2012

Israelische Siedlungsgüter

Stellung beziehen in der Schweiz

HEKS setzt sich in der Entwicklungszusammenarbeit weltweit für einen gerechten Zugang zu

Land ein und unterstützt ländliche Bevölkerungsgruppen in ihrem Kampf um Land. 2012 hat

HEKS im rahmen seiner Advocacy-Arbeit in der Schweiz insbesondere die Auswirkungen der is-

raelischen Siedlungspolitik auf die palästinensische Bevölkerung und ihren Zugang zu Land the-

matisiert.

HEKS ist seit vielen Jahren in Israel/palästina tätig und arbeitet sowohl mit israelischen als

auch mit palästinensischen Organisationen zusammen. So ist HEKS auch Teil eines projekts des

Ökumenischen rats der Kirchen, welches regelmässig Beobachtende in die besetzten Gebiete

entsendet, um die palästinensische Bevölkerung im Alltag zu unterstützen und Verletzungen von

menschenrechten zu dokumentieren. Aus unzähligen Augenzeugenberichten geht hervor, wie

problematisch der Siedlungsbau für die palästinensische Bevölkerung ist. Insbesondere die Ver-

treibung von ihrem Land ist für sie existenzbedrohend und eine gravierende Verletzung von men-

schenrechten.

HEKS führte während mehrerer monate einen Dialog mit der migros, um dem Grossver-

teiler die problematik im Zusammenhang mit produkten aus israelischen Siedlungen in den be-

setzten palästinensischen Gebieten und die menschenrechtlichen und völkerrechtlichen

Hintergründe zu erläutern. Die migros gab Ende mai 2012 bekannt, dass sie ab 2013 produkte

aus Siedlungen in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland und in Ostjerusalem klar

als solche kennzeichnen werde, so dass die KonsumentInnen künftig wählen können, ob sie

diese produkte kaufen möchten oder nicht. Für HEKS geht der Entscheid der migros in die rich-

tige richtung. HEKS vertritt aber darüber hinaus die meinung, dass unternehmen, welche sich

zur Einhaltung von menschenrechten verpflichtet haben, auf den Verkauf von produkten ver-

zichten sollten, bei deren Herstellung internationales recht verletzt wird. In einem Inserat in der

NZZ brachte HEKS seine Haltung öffentlich zum Ausdruck und hat darauf sowohl kritische re-

aktionen als auch Zustimmung erhalten.

Workshop zum Thema «Landrechte und Landraub»

HEKS thematisiert Landrechte in Rio

Zwanzig Jahre nach dem Erdgipfel in rio wurden im Juni 2012 an der uno-Konferenz für nach-

haltige Entwicklung «rio+20» Aktivitäten für eine nachhaltige Zukunft unseres planeten disku-

tiert. Auch HEKS nahm an der Konferenz teil und war mitorganisator eines Workshops zum

Thema «Landrechte und Landraub», welcher im rahmen des Völkergipfels («Cúpula dos povos»)

stattfand.

An dem Workshop wurden projekt- und Fallbeispiele aus Brasilien, Honduras, Benin und

Sierra Leone präsentiert und an einem round Table mit Experten wurde über die problematik

diskutiert. Dabei war insbesondere die Ausdehnung der ILO-Konvention 169 auf traditionelle Be-

völkerungsgruppen ein Thema: Nicht nur indigene Völker, sondern auch Hirtenvölker, Fischer-

völker oder andere Gruppen mit traditionellen Wirtschaftsweisen sollten ein international

verbrieftes recht auf ihre gemeinsam genutzten Territorien haben und vor Vertreibung und Ent-

18

Page 19: Heks Jahresbericht 2012

eignung geschützt werden. HEKS möchte sich auch in seiner zukünftigen Arbeit für dieses An-

liegen einsetzen.

Bericht der Wahrheitskommission in Honduras

Empfehlungen an die Regierung

Im Zusammenhang mit dem Staatsstreich in Honduras vom Juni 2009 kam es zu groben und an-

haltenden menschenrechtsverletzungen. Die alltägliche, massive Gewalt, aber auch die untätig-

keit der Behörden angesichts dieser realität gehört zu den zentralen Sorgen der menschen im

Land. Honduras ist heute das gefährlichste Land der Welt. Nirgendwo werden mehr menschen

ermordet: 86 pro 100 000 EinwohnerInnen und Jahr.

Im Oktober 2012 wurde in Honduras der Bericht der Wahrheitskommission veröffentlicht

und der nationalen und internationalen Öffentlichkeit vorgestellt. HEKS, zusammen mit weite-

ren Hilfswerken, unterstützte und ermöglichte diese wichtige Initiative. Auf der Grundlage der

Analyse von 5418 Fällen von menschenrechtsverletzungen macht die Kommission dringende

Empfehlungen zuhanden regierung, parlament und Justiz. Verfassung und Gesetze müssten

durch die Behörden eingehalten und umgesetzt werden, heisst es darin etwa. Der Staat habe die

pflicht, die grundlegenden rechte der Bevölkerung, insbesondere das recht auf Leben und un-

versehrtheit, zu schützen. Auch die Straflosigkeit für begangene Verbrechen müsse mit aller Ent-

schlossenheit bekämpft werden. Die Kommission ist überzeugt:«Bekommt man die Gewalt nicht

in den Griff, werden all die Entwicklungsbemühungen nicht viel fruchten.» Es müsse alles daran

gesetzt werden, dass die Justiz ihre rolle wieder wahrnehme und dass auch die übrigen Institu-

tionen des Staates, so auch polizei und Armee, ihre verfassungsmässigen rollen korrekt ausüb-

ten. Die Wahrheitskommission fordert die internationale Gemeinschaft auf, alles daran zu setzen,

die Willkür in Honduras zu beenden. Zu den mitgliedern der Wahrheitskommission gehört neben

andern internationalen persönlichkeiten auch der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo

perez Esquivel. Seine Erfahrungen und grossen Verdienste im Einsatz für Frieden und Gerechtig-

keit haben der Kommission in Honduras und auf internationaler Ebene das nötige Gewicht ver-

liehen. Die mitglieder der Kommission sind beeindruckt von der Entschlossenheit, mit der sich das

honduranische Volk für Frieden und soziale Gerechtigkeit einsetzt. Der mut dieser menschen,

trotz grossen Gefahren und Einschüchterungen nicht nachzulassen in ihren Bemühungen um

Gerechtigkeit und menschenwürde, sei eindrücklich und ein Zeichen der Hoffnung.

HEKS steht in Honduras im Dialog mit den Organisationen, die den Wahrheitsbericht mit-

finanziert haben. Auf der Grundlage der Empfehlungen des Wahrheitsberichts sollen koordi-

nierte Initiativen im Kampf gegen die Straflosigkeit ergriffen werden: Die Bevölkerung soll ihre

rechte kennen und wissen, wie sie diese einfordern und den nötigen Schutz vor repression er-

halten kann.

19

Page 20: Heks Jahresbericht 2012

20

SECRÉTARIAT ROMAND

LAUSANNE

Zum Beispiel: Permanences

volantes

Gesundheitsförderung bei

Sans-Papiers in Genf

In Genf leben Zehntausende mi-

grantinnen und migranten aus La-

teinamerika, darunter auch viele

Sans-papiers. Diese menschen

leben oft im Versteckten und ken-

nen ihre rechte nicht. Hinzu kom-

men gesundheitliche probleme

aufgrund des beschränkten Zu-

gangs zu medizinischen Leistun-

gen. Die mobile Beratung für

Sans-papiers – permanences volan-

tes – trägt zur Verbesserung ihrer

Lebensbedingungen bei, indem sie

ihre ressourcen stärkt und ihnen

hilft, ein soziales Netz aufzubauen.

Im Jahr 2012 führten die mitarbei-

tenden von permanences volantes

293 Einzelgespräche und 26 Infor-

mations- und Diskussionsveranstal-

tungen durch, um Sans-papiers

über ihre rechte zu informieren

und über die bestehenden Leis-

tungsangebote wie medizinische

Versorgung oder soziale Bera-

tungsstellen aufzuklären. Zusätz-

lich wurden 6 künstlerische

Darbietungen mit 70 Sans-papiers

durchgeführt, um gemeinsam

deren rolle in der Gesellschaft zu

reflektieren.

REGIONALSTELLE

BERN

Zum Beispiel: start@work

Berufliche Integration von Jugendli-

chen

um einen aktiven Beitrag gegen

die Jugendarbeitslosigkeit zu leis-

ten, initiierten die HEKS-regional-

stelle Bern und die reformierten

Kirchen Bern-Jura-Solothurn 2008

den Lehrbetriebsverbund HEKS

start@work. Der Verbund bietet

neben der Lehre zur/zum Fach-

frau/Fachmann Betriebsunterhalt

neu auch Attestausbildungen im

Bereich Büroassistenz sowie Assis-

tenz Gesundheit und Soziales an.

HEKS start@work übernimmt die

rekrutierung, die Begleitung und

das Coaching der Lernenden und

trägt die Ausbildungsverantwor-

tung. Als Ausbildungsbetriebe

kommen Kirchgemeinden, soziale

Institutionen wie auch Kmu in

Frage, welche die Dienstleistungen

von start@work in Anspruch neh-

men und sich so auf die praktische

Ausbildung konzentrieren können.

2012 wurden 5 Jugendliche ausge-

bildet, 2 konnten ihre Ausbildung

im Sommer 2012 erfolgreich ab-

schliessen.

REGIONALSTELLE

BEIDER BASEL

Zum Beispiel: MEL – MigrantInnen

in der Elternarbeit und Erwachse-

nenbildung

Ausbildungen für interkulturelles

Übersetzen und Vermitteln

mEL bildet migrantinnen und mi-

granten zu interkulturellen Über-

setzerInnen und VermittlerInnen

aus. Interkulturell Übersetzende

sind ExpertInnen für mündliches

Übersetzen im Trialog mit Wissen

über die Strukturen im Gesund-

heits-, Bildungs- und Sozialberich;

sie erleichtern so den Dialog zwi-

schen ihren Landsleuten und Fach-

personen wie ÄrztInnen oder

Lehrpersonen. Interkulturelles Ver-

mitteln geht noch einen Schritt

weiter: Qualifizierte migrantinnen

und migranten führen für ihre

Landsleute etwa Workshops in Ge-

sundheitsförderung oder Elternbil-

dung durch, beraten Fachleute

oder entwickeln eigene Bildungs-

angebote. Beide mEL-Ausbildun-

gen sind zertifiziert und führen zu

Teilabschlüssen für eidgenössische

Fachausweise. Seit 1998 haben

163 Frauen und männer eine

mEL-Ausbildung absolviert, im

Jahr 2012 konnten 20 personen

die Ausbildung «Interkulturelles

Übersetzen» erfolgreich abschlies-

sen.

HEKS engagiert sich schweizweit

Page 21: Heks Jahresbericht 2012

21

REGIONALSTELLE

AARGAU/SOLOTHURN

Zum Beispiel: Wohnen Aargau

Selbständig wohnen selbständig

leben

Eine Lebenskrise, eine psychische Er-

krankung oder der Austritt aus einem

Heim können menschen mit dem

Führen eines eigenen Haushalts über-

fordern. Hier setzt die Arbeit von

HEKS Wohnen Aargau an. Ob mittels

praktischer Anleitung und unterstüt-

zung im Haushalt, psychosozialer

Beratung oder Hilfe bei alltäglichen

Verrichtungen wie einkaufen, kochen

oder post erledigen: mittels gezieltem

Wohntraining führt HEKS die Teilneh-

menden wenn möglich in die Selb-

ständigkeit zurück. Für die Dauer der

Begleitung kann bei HEKS eine Wohn-

ung gemietet werden, zudem

stehen für vorübergehende unter-

bringungen komplett eingerichtete

Notwohnungen bereit. Auch für Fa-

milien finden sich entsprechende An-

gebote. 2012 betreute HEKS Wohnen

Aargau 124 personen. Von den 34

Ausgetretenen fanden 22 den Weg

zurück in eine eigene Wohnung ohne

weitere Begleitung.

REGIONALSTELLE

OSTSCHWEIZ

Zum Beispiel: Rechtsberatungs-

stelle für Asylsuchende

Die eigenen Rechte kennen und

durchsetzen

Wer in der Schweiz ein Asylgesuch

gestellt hat, spricht häufig keine

der Landessprachen und weiss

wenig über das hiesige rechts-

system. Deshalb benötigen diese

menschen gesicherte Informatio-

nen und rechtliche unterstützung

bis zum Abschluss des Asylverfah-

rens. Die rechtsberatungsstellen

für Asylsuchende in der Ost-

schweiz bieten Asylsuchenden und

vorläufig Aufgenommenen an drei

Nachmittagen in offenen Sprech-

stunden unbürokratischen und

unkomplizierten Zugang zu kom-

petenter rechtsberatung. Die auf

Asyl- und Ausländerrecht speziali-

sierten Juristen und Juristinnen

informieren, beraten und überneh-

men in ausgewählten Fällen die

rechtsvertretung. Im Jahr 2012

wurden über 4177 Beratungen

durchgeführt und über 400

rechtsschriften verfasst. In 78 pro-

zent der Fälle, bei denen die Bera-

tungsstelle rechtshilfe geleistet

hat, konnten positive Entscheide

für die ratsuchenden erreicht wer-

den.

REGIONALSTELLE

ZÜRICH/SCHAFFHAUSEN

Zum Beispiel: Neue Gärten

Soziale Integration von Flüchtlings-

frauen

Viele Flüchtlingsfrauen in der

Schweiz leiden unter Entwurze-

lung. Weil sie nicht arbeiten dür-

fen, leben sie isoliert in ihren

Wohnungen. In ihrem Herkunfts-

land gehörte die Garten- oder

Feldarbeit für viele zum Alltag,

hier haben sie keinen Zugang zu

einem Familiengarten. Das projekt

HEKS Neue Gärten pachtet des-

halb Gartenparzellen und über-

lässt diese Flüchtlingsfrauen zur

eigenständigen Bewirtschaftung.

2012 wurde das projekt auch in

Zürich lanciert. Im Familiengarten

in Zürich Nord haben die Flücht-

lingsfrauen die möglichkeit, sich in

eigener Initiave und je nach Fähig-

keiten im Freien zu betätigen, was

auch ihrer Gesundheit förderlich

ist. Die Teilnehmerinnen schätzen

das gemeinsame Arbeiten, Lernen

und den Austausch an den betreu-

ten Gartennachmittagen sehr. Im

ersten Betriebsjahr 2012 waren

bereits 17 Frauen aus 9 Ländern

mit rund 13 Kindern im Garten

aktiv.

Page 22: Heks Jahresbericht 2012

22

Viele menschen müssen ihr Heimatland ver-

lassen. Sie fliehen vor Krieg, Gewalt, Folter

oder gar dem Tod. Für einige von ihnen endet

die Flucht in der Schweiz, wo sie Asyl bean-

tragen. rund die Hälfte von ihnen erhält – zu-

mindest vorläufig – Asyl. Die anderen müssen

die Schweiz wieder verlassen.

Was aber ist, wenn die abgewiesene person in ihrer alten Heimat vom Tod bedroht ist? So

wie Kofi madja, der aus Togo geflüchtet ist. Wegen der politischen Aktivitäten seines Bruders, der

Jahre zuvor in der Schweiz Asyl bekam, wurde Kofi madja in seiner Heimat inhaftiert und gefol-

tert. Danach hat er sich selbst einer Oppositionspartei angeschlossen und wurde dort rasch zum

lokalen Anführer. Nach einem Angriff durch milizsoldaten ist Kofi madja geflohen, zuerst in ein

abgelegenes Dorf in Togo, danach ins Nachbarland. Trotz der Bedrohung kehrte er nach Togo zu-

rück, floh aber endgültig, als sein Name auf einer Liste mit personen auftauchte, die getötet wer-

den sollten, falls sie ihre Haltung gegen die regierung nicht aufgeben würden.

Beweise reichten nicht aus

Dies alles erzählte er den Beamten beim Bundesamt für migration (BFm), nachdem er in der

Schweiz Asyl beantragt hatte. Das BFm ging jedoch nicht darauf ein und lehnte sein Gesuch ab

mit der Begründung, seine Erzählungen seien nicht glaubwürdig. Das BFm sei erstaunt, hiess es

etwa, dass Kofi madja nach seiner Flucht ins Nachbarland nochmals nach Togo zurückgekehrt sei

und dort sogar seine politischen Aktivitäten wieder aufgenommen habe. Ausserdem sei seine

rückkehr gar nicht bewiesen.

Kofi madja suchte unterstützung bei der rechtsberatungsstelle für Asylsuchende in Lau-

sanne (SAJE), die von HEKS geführt wird. SAJE ist eine von sieben rechtsberatungsstellen für

Asylsuchende in der Deutsch- und der Westschweiz, deren Hauptziel es ist, Asylsuchende zu in-

formieren, zu orientieren und zu verteidigen. Gerade weil Asylverfahren komplex sind und zudem

schnell abgewickelt werden müssen, kann eine genaue prüfung des Asylentscheids für die be-

troffene person existenziell sein. Es geht um die Wahrung der menschenrechte und der Werte des

rechtsstaats.

Klage beim Bundesverwaltungsgericht scheiterte

Die Juristinnen und Juristen der HEKS-rechtsberatungsstellen übernehmen nur mandate, bei

denen gute Erfolgsaussichten bestehen. So wie bei Kofi madja. SAJE reichte rekurs gegen den

BFm-Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht (BVGer) ein. Dort erklärte Kofi madja die Gründe

für seine damalige rückkehr nach Togo und dass es ihm bei seinem Engagement immer nur um

die Verbesserung der politischen Situation in seinem Land gegangen sei. Zur Stützung seiner

Aussagen legte er dem BVGer verschiedene Beweispapiere vor, darunter Berichte der Schweizer-

ischen Flüchtlingshilfe, von Amnesty International und anderen NGO. Trotz dem umfangreichen

Beweismaterial gelangte das BVGer zur Auffassung, dass die Klage im Vornherein zum Scheitern

Obwohl Kofi Madja* gute Gründe hatte, in der Schweiz Asyl zu bekommen,

wurde sein Antrag abgelehnt. Der Togolese gab nicht auf und sammelte

weitere Beweise, die seine Gefährdung im Heimatland belegten. Durch seinen

unerschütterlichen Willen und die Unterstützung durch die HEKS-Rechts-

beratungsstelle in Lausanne, SAJE, hat es schliesslich geklappt: Kofi Madja

darf bleiben.

Das recht auf ein Leben in Sicherheit

Page 23: Heks Jahresbericht 2012

verurteilt sei, und verlangte im Falle einer mandatsübernahme von

Kofi madja einen Kostenvorschuss von 600 Franken. Weil Kofi

madja das Geld nicht hatte, wurde der rekurs als unzulässig erklärt.

Endlich ein positiver Entscheid

Allmählich deutete alles darauf hin, dass Kofi madja das Land würde

verlassen müssen. Dennoch hat der 44-Jährige weiterhin alles

getan, um neues Beweismaterial aufzutreiben. unter den neuesten

Dokumenten befand sich etwa eine Vorladung des togolesischen

Verteidigungsministeriums an Kofi madjas Frau: Diese wurde, nach-

dem Kofi madja offiziell gesucht wurde, verhaftet und verbrachte

drei Tage im Gefängnis. Ein Brief seiner Frau an ihn belegte seine

Geschichte. Ebenso wie ein persönlicher Brief eines befreundeten

Flüchtlings in einem angrenzenden Land. Dieses material stellte

SAJE erneut dem BFm zu, worauf der Fall neu geprüft wurde. Die-

ses mal mit Erfolg: Nach drei viertel Jahren erhielt Kofi madja Asyl.

Er darf jetzt arbeiten und hat das recht auf Familiennachzug. Seine

Frau ist zu ihm in die Schweiz gekommen.

* Name geändert

23

HEKS beobachtet die Entwicklung der Migrations-

bewegungen auf internationaler Ebene und äus-

sert sich zu asyl- und ausländerrechtlichen

Themen, etwa bei Gesetzesrevisionen, Volksinitia-

tiven und Abstimmungen. Seit 2007 bietet HEKS

auch Rechtsberatung für armutsbetroffene Men-

schen in der Schweiz, zum Beispiel in den Berei-

chen Sozialversicherungsrecht und Ausländerrecht.

Im Auftrag des Schweizerischen Evangelischen Kir-

chenbundes (SEK) führt HEKS die Kontaktstelle für

Menschenrechte und verwaltet die Mittel des SEK-

Menschenrechtsfonds. HEKS berät und unterstützt

Personen, die in ihren Menschenrechten verletzt

werden.

n RECHTSBERATUNG FÜR ASYLSUCHENDE

2012 wurden in den verschiedenen Rechtsbera-

tungsstellen für Asylsuchende (AG, BS/BL, SG/AI/

AR, SO, TG, VD, ZH) 19015 Beratungen durchge-

führt und 1813 neue Mandate übernommen. Ins-

gesamt sind 784 positive Entscheide vom BFM und

Bundesverwaltungsgericht eingegangen.

n ANWALTSCHAFT FÜR SOZIAL BENACHTEILIGTE

In der Rechtsberatungsstelle für sozial Benachtei-

ligte in Aarau wurden 178 Beratungsgespräche

durchgeführt und 38 neue Mandate übernommen.

Insgesamt sind 43 positive Entscheide von ver-

schiedenen Instanzen eingegangen.

n HILFSWERKVERTRETUNG

In der Westschweiz und in Bern waren bei 3270

Anhörungen, an denen AsylbewerberInnen ihre

Asylgründe vor dem Bundesamt für Migration dar-

legen mussten, HilfswerksvertreterInnen von HEKS

beteiligt. Ihre Aufgabe war es sicherzustellen,

dass die Befragungen auf faire und respektvolle

Weise durchgeführt wurden.

Sozial Benachteiligte anwaltschaftlich unterstützen

Page 24: Heks Jahresbericht 2012

Ambros Kübler ist glücklich und erleichtert:

Er hat wieder eine Stelle und Ende monat

einen Lohn auf dem Konto. Nachdem sein

längjahriger Arbeitgeber Konkurs gegangen

war, hat der Beizer-Lackierer mit Schreiner-

Anlehre zweieinhalb Jahre vergeblich nach einer Arbeit gesucht. Die vielen Absagen haben ihn

zermürbt.

2012 gab es in der Schweiz durchschnittlich 20 000 Langzeitarbeitslose. Als langzeitar-

beitslos gilt, wer mehr als ein Jahr ohne bezahlte Arbeit ist. Darunter fallen auch jene personen,

die nach Ablauf einer festgesetzten Frist von den Versicherungsleistungen des regionalen Ar-

beitsvermittlungszentrums (rAV) ausgeschlossen werden und Sozialhilfe beziehen, so wie Ambros

Kübler. Für all diejenigen, aber auch für ältere oder beruflich schlecht qualifizierte menschen ist

der Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt enorm schwer. Das Gefühl, nicht mehr gebraucht

zu werden und nicht für sich selbst sorgen zu können, führt nicht selten zu körperlichen und

psychischen Leiden, welche die Chancen auf eine Festanstellung zusätzlich verschlechtern.

Tagesstruktur und verbesserte Qualifikationen

Auch Ambros Kübler musste zusehen, wie sein Stapel mit den Absagebriefen immer höher und

höher wurde. Einige Hundert waren es inzwischen. Die Begründungen für die Absagen waren

immer dieselben: Entweder war er überqualifiziert oder aber er brachte nicht die nötige Erfah-

rung mit. Ertragen habe er diese belastende Situation nur, weil er einer Beschäftigung in einer

Velowerkstatt nachgehen konnte, die ihm gefiel, sagt Ambros Kübler. Die Velowerkstatt in Am-

riswil gehört zum Arbeitsintegrationsprojekts HEKS TG job, das Frauen, männer und junge

Erwachsene ohne Arbeit in der region auf zwei Ebenen unterstützt: Zum einen bietet es

Erwerbslosen Tätigkeiten in verschiedenen Arbeitsfeldern an, um ihnen eine geregelte Tages-

struktur zu geben. Zum anderen werden sie darin unterstützt, ihre Qualifikationen durch Wei-

terbildung zu verbessern und damit die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Nach

möglichkeit werden auch praktikums- und Schnupperstellen vermittelt. Ziel des projekts ist die

Loslösung von Abhängigkeiten und der Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

Stolz, für sich selbst zu sorgen

In der Velowerkstadt, in der Ambros Kübler bei HEKS TG job arbeitete, setzte er aus ausrangier-

ten Velos fahrtüchtige Fahrräder für Afrika zusammen. 12 000 solcher Velos aus der ganzen

Schweiz konnten 2012 nach Afrika ausgeliefert werden. Das hat Ambros Kübler gezeigt, dass es

ihn noch braucht. Eine Erfahrung, die sein angeschlagenes Selbstbewusstsein wieder gestärkt

hat. Zusätzlich zur Arbeit erhielt er auch unterstützung beim Bewerbungsprozess durch einen

Coach, etwa bei der Zusammenstellung des Bewerbungsdossiers. Die mühe hat sich gelohnt: Im

Jahr 2012 hat es endlich geklappt und Ambros Kübler erhielt eine Zusage in einem Fachgeschäft

für rasenmäher. Dorthin bringen die Einfamilienhausbesitzer aus der umgebung ihre Geräte zum

Flicken oder in den Service. Ambros Kübler kontrolliert Luftfilter, Zündkerzen, Kabelzüge, wech-

24

Langzeiterwerbslose haben es in der Schweiz sehr schwer, wieder eine Stelle zu

finden. Beim Integrationsprojekt HEKS TG job können sie einer regelmässigen Be-

schäftigung nachgehen und erhalten Unterstützung bei der Wiedereingliederung

in den ersten Arbeitsmarkt. Ambros Kübler ist der Wiedereinstieg gelungen.

Die Velowerkstatt hat ihn gerettet

Page 25: Heks Jahresbericht 2012

selt das Öl und schleift wenn nötig die messer. Sein Arbeitgeber

lobt seine rasche Auffassungsgabe und seine grosse Einsatzbereit-

schaft. man dürfe Dreck an den Händen nicht scheuen, sagt Am-

bros Kübler dazu.

Im Jahr 2012 haben insgesamt 114 männer und Frauen an

den Angeboten von HEKS TG job teilgenommen. 14 Frauen und 9

männer haben eine Festanstellung gefunden, 50 weitere fanden

eine alternative Anschlusslösung. Auch Ambros Kübler gehört zu

den Glücklichen, denen die Wiedereingliederung in den ersten Ar-

beitsmarkt gelungen ist. Er ist stolz darauf, nicht mehr von Sozial-

hilfe abhängig zu sein und wieder für sich selbst sorgen zu können.

Es braucht einige Anstrengung, viel Geduld und wohl auch etwas

Glück. Doch es besteht Hoffnung, wie das Beispiel von Ambros

Kübler zeigt.

25

HEKS leistet durch seine Tätigkeit einen Beitrag

zur sozialen Integration benachteiligter Menschen.

Schwerpunkte sind die Arbeitsintegration, Sprach-

und Bildungskurse, Frühförderung von Kindern, in-

terkulturelle Übersetzung und Vermittlung sowie

Wohn- und Alltagsbegleitung.

n ARBEITSINTEGRATION An den Programmen Stel-

lennetz, KICK, TG job und Visio haben 483 Perso-

nen teilgenommen. Von den Ausgetretenen

fanden 40 Prozent eine Arbeitsstelle.

n TAGESSTRUKTUR/BESCHÄFTIGUNG Bei HEKS Vi-

site ZH und Ostschweiz konnten 420 Teilnehmende

in Arbeitseinsätze in NPO vermittelt werden.

364 Personen nahmen an Tagesstrukturprogram-

men teil.

n WOHNEN/OBDACH In den beiden HEKS-Wohn-

projekten wurden 185 Personen betreut. Von den

45 Ausgetretenen wohnen heute 30 selbständig.

n SPRACHE 2388 Personen nahmen an HEKS-

Sprachangeboten für Erwachsene teil. 176 Kinder

besuchten Kinder-Integrationsgruppen und 114

Kinder MuKi-Kurse.

n INTERKULTURELLES ÜBERSETZEN UND VERMIT-

TELN Es wurden 20974 Einsatzstunden für inter-

kulturelle Übersetzungen und Vermittlungen

sowie pädagogische Begleitungen in rund 50 Spra-

chen geleistet. 21 Personen wurden zu interkultu-

rellen Übersetzenden (ikÜ) ausgebildet und 18

haben den Ausbildungsgang für ikÜ begonnen.

n FRÜHFÖRDERUNG UND ELTERNBILDUNG

In Zürich schlossen 14 Familien das Frühförde-

rungsprogramm schritt:weise ab und 15 Kinder

fanden eine Anschlusslösung (Krippe oder Spiel-

gruppe). Im Projekt Edulina in Basel haben 65

Familien mit bis 5-jährigen Kindern an 8 Familien-

workshops teilgenommen. Im Quartiertreff Villa

YoYo in Neuchâtel verbrachten 120 Kinder ihre

Freizeit. Das Programm Espace Parents hat Eltern

mit 180 Beratungen und 7 Workshops eine Orien-

tierungshilfe geboten.

Sozial Benachteiligte integrieren

Page 26: Heks Jahresbericht 2012

Der Wunsch nach Transparenz ist berechtigt und wird von Spendenden immer lauter von den Hilfsorganisationen gefor-

dert. Vielen Organisationen ist Transparenz ein grosses Anliegen, sie bekennen sich bereits zu einer transparenten Kom-

munikation und haben auch massnahmen und praktiken entwickelt, wie diese gewährleistet werden kann. Doch es stellt

sich die Frage, was genau unter Transparenz verstanden wird. Es bestehen weitreichende regelungen, insbesondere durch

die ZEWO, von rechnungslegungsstandards oder durch den Swiss NpO-Code1). Diese sind eine unerlässliche Orientie-

rungshilfe für Spendende und die Öffentlichkeit.

HEKS will einen Schritt weiter gehen und hat sich eine Selbstverpflichtung in Form eines umfassenden Kodexes auf-

erlegt. Der Transparenzkodex von HEKS baut auf den bestehenden regelungen auf, geht aber darüber hinaus und ver-

ankert damit eine möglichst ganzheitliche und gleichzeitig praktikable Definition von Transparenz. Diese soll intern eine

verbindliche Handlungsanleitung und Orientierung sein und extern Klarheit schaffen über Definition, Grundsätze und pra-

xis transparenter Kommunikation.

Standortbestimmung zur Umsetzung

HEKS hat im rahmen einer Selbstevaluation durch seine mitarbeitenden zu bestimmen versucht, inwieweit die im Trans-

parenzkodex festgelegten Grundsätze auch tatsächlich umgesetzt werden. Generell wird die Transparenz von HEKS durch

seine mitarbeitenden als gut beurteilt. 59,4 prozent gaben eine entsprechende Antwort (gut oder sehr gut). 36,2 prozent

beurteilen die Transparenz als genügend, 2,8 prozent als ungenügend oder schlecht. Abweichungen gibt es in der Selbst-

einschätzung in Bezug auf unterschiedliche Anspruchsgruppen: Gegenüber mandat- und Auftraggebenden sowie part-

nerorganisationen wird die umsetzung als gut bis sehr gut beurteilt, gegenüber privatspendenden sowie Begünstigten der

projekte gut bis genügend, ebenso gegenüber der Öffentlichkeit. Als verbesserungsfähig werden insbesondere folgende

punkte eingeschätzt: Informationen zur Zielerreichung im rahmen von programmen und projekten, Informationen zu ex-

ternen Entwicklungen und Tendenzen im Jahresbericht, Berücksichtigung von Feedback zur Weiterentwicklung der pro-

jekte sowie Thematisierung von misserfolgen und problemen gegenüber der Öffentlichkeit und privatspendenden.

Kontinuierlicher Lernprozess

Die Selbstevaluation ist ein erster Schritt zur Standortbestimmung von HEKS. Die Transparenz ist aber nicht einfach ein Zu-

stand, sondern ein kontinuierlicher Lernprozess der Organisation und muss sich an der praktischen umsetzung messen

lassen. HEKS hat auf der Grundlage der Selbstevaluation bereits nächste umsetzungsschritte in die Wege geleitet. Schon

in der Vergangenheit waren auf der HEKS-Website ausführliche projektbeschriebe öffentlich zugänglich, die Informatio-

nen zu Zielen, Zielgruppen, Aktivitäten, Budgets, partnern sowie weitere Hintergrundinformationen lieferten. Diese Fact-

sheets werden neu mit Informationen zur projektumsetzung beziehungsweise zum projektfortschritt ergänzt, um den

Grad der Zielerreichung auszuweisen. Auch sollen externe Entwicklungen und Tendenzen künftig im Jahresbericht erläu-

tert werden.

Gelebte Transparenz

Dass die Thematisierung von misserfolgen und problemen gegenüber der Öffentlichkeit und privatspendenden nicht nur

eine Absichtserklärung ist, sondern tatsächlich gelebt wird, hat HEKS im rahmen der Kommunikation zu einem Betrugs-

fall in Niger 2007 und der Einführung einer rubrik «Transparenz» in seiner publikation «handeln» aufgezeigt. Jüngstes

Beispiel ist ein Fall von Veruntreuung in Haiti, über den HEKS die Öffentlichkeit informiert hat. Nachdem im rahmen der

an sich erfolgreichen projektarbeit in petit-Goâve ein Fall von Veruntreuung intern aufgedeckt wurde, hat HEKS den Vor-

fall umgehend aufgeklärt und öffentlich kommuniziert.

1) Corporate Governance-richtlinien für Nonprofit-Organisationen in der Schweiz

26

mehr Klarheit für Spendende: HEKS Transparenz-Kodex

Page 27: Heks Jahresbericht 2012

27

1. Wir bekennen uns zur Transparenz

Wir tragen jederzeit die volle Verantwortung für unser

Handeln. Dafür ist Transparenz eine notwendige Voraus-

setzung.

Wir stellen unseren externen Anspruchsgruppen die

für sie relevanten Informationen zur Verfügung und

legen damit rechenschaft ab über unsere Arbeit. Insbe-

sondere die von unserer Tätigkeit betroffenen men-

schen beziehen wir so weit möglich in die

Weiterentwicklung unserer projekte mit ein.

Ziel unserer Tätigkeit ist es, die Lebensumstände von

benachteiligten menschen nachhaltig zu verbessern. Für

sie wollen wir die grösstmögliche positive Wirkung er-

zielen. Die transparente und kontinuierliche Auseinan-

dersetzung mit unserer Arbeit sowie ein offener Dialog

mit unseren Anspruchsgruppen tragen entscheidend

dazu bei, die Wirkung unseres Handelns stetig zu ver-

bessern.

Transparenz stärkt unsere Glaubwürdigkeit, das Ver-

trauen der Anspruchsgruppen in unsere Arbeit und die

breite Abstützung unseres Hilfswerkes.

2. Wir sind zu Transparenz verpflichtet

Die Verpflichtung zur Transparenz in unserem Handeln

und in der Berichterstattung darüber leitet sich ab aus

unseren Werten und Grundsätzen.

Wir verpflichten uns auf bereits bestehende Stan-

dards, welche zentrale Anforderungen an die Transpa-

renz festlegen. Dazu gehören neben gesetzlichen

Grundlagen in erster Linie die einschlägigen Bestimmun-

gen der ZEWO. Zu den wichtigsten Kriterien, die eine

Organisation für den Erhalt des ZEWO-Siegels erfüllen

muss, gehört neben dem zweckbestimmten, wirksamen

und wirtschaftlichen Einsatz der Spendengelder sowie

der Lauterkeit in der mittelbeschaffung und Kommuni-

kation auch die Transparenz bezüglich Tätigkeit und

rechnungslegung.

Andere wichtige Standards sind die Bestimmungen

von Swiss GAAp FEr212 oder des Swiss NpO-Codes.

3. So verstehen wir Transparenz

n Wir informieren zeitnah, situationsgerecht und offen

über unsere Arbeit, Strukturen und Finanzen. Wir tun

dies über unterschiedliche Kommunikationskanäle und

Informationsinstrumente und auf eine den jeweiligen

Anspruchsgruppen angepasste Weise.

n Wir legen gegenüber unseren Anspruchsgruppen

aktiv und passiv rechenschaft ab über die Ziele, Aktivi-

täten und resultate unserer Arbeit. Wir erklären dabei,

wie die Arbeit ausgeführt wurde, wie die mittel einge-

setzt und in welchem masse die Ziele erreicht wurden.

n Wir nehmen die rückmeldungen der menschen auf,

die von unserer Arbeit direkt betroffen sind. Diese bil-

den eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung

unserer Arbeit.

Wir befolgen gesetzliche und vertraglich vereinbarte

Verpflichtungen. In diesen können auch Einschränkun-

gen definiert sein, welche die Vertraulichkeit bestimmter

Informationen festlegen (z.B. persönlichkeitsschutz, Be-

rufsgeheimnis oder der Schutz von projektpartnern in

politisch heiklen Situationen).

4. Ihnen schulden wir Transparenz

Wir verpflichten uns intern und extern zur Transparenz,

insbesondere gegenüber jenen Anspruchsgruppen, wel-

che von unserer Arbeit betroffen sind oder diese ermög-

lichen:

n unsere projektpartner sowie die Begünstigten unserer

projekte, die wir in ihrem Bestreben unterstützen, ihre

Lebensumstände zu verbessern;

n der Schweizerische Evangelische Kirchenbund, wel-

cher uns die mandate für unsere Tätigkeit erteilt, und

seine mitgliedkirchen;

n die Geldgebenden, welche unsere projekte finanzie-

ren;

n die Auftraggebenden, in deren Namen wir projekte

implementieren und

n die interessierte Öffentlichkeit.

Der vollständige HEKS-Transparenzkodex ist zugäng-

lich unter www.heks.ch/transparenz.

H E K S -T R A N S PA R E N Z KO D E X : G R U N D S ÄT Z E

Page 28: Heks Jahresbericht 2012

28

mit den Kirchen – für die Kirchen

HEKS ist das ganze Jahr über in den Kirchge-

meinden präsent: mit seiner Sammelkampa-

gne, im rahmen des Flüchtlingssonntags, mit

regelmässigen Auftritten in Kirchgemeinden

oder unterrichtslektionen für Konfirmandin-

nen und Konfirmanden. Zudem stellt HEKS

den Kirchgemeinden ein grosses repertoire an

unterschiedlichen materialen zu den HEKS-Kampagnen sowie Kollektenansagen und predigt-

bausteine zur Verfügung. Seit 2008 führt HEKS jährlich seine sogenannten Herbsttreffen durch.

Die Anlässe bilden den Auftakt zur HEKS-Sammelkampagne im Winter, die aktuell unter dem the-

matischen Fokus des Zugangs zu Land und des Landkampfes steht. An den Herbsttreffen wird

den kirchlichen Kreisen der Kampagnenfilm als premiere präsentiert und die möglichkeit gege-

ben, Fragen zur Kampagne und zur Arbeit von HEKS zu stellen. Der Anlass ist eingebettet in ein

buntes rahmenprogramm, das sich am jeweiligen Schaufensterland der Kampagne orientiert.

Im Jahr 2012 fanden fünf Herbsttreffen statt: in Basel, Bern, St. Gallen, Zürich und Lu-

zern. HEKS bedauert, dass mit lediglich 108 Teilnehmenden die Erwartungen nicht erfüllt wur-

den. Die einzelnen Anlässe verliefen sehr erfreulich. passend zum Schaufensterland Senegal

spielte jeweils als Auftakt der senegalesische musiker mansur Lette Lieder aus seiner Heimat,

bevor der 30-minütige Kampagnenfilm präsentiert wurde. Sehr geschätzt wurde von den Teil-

nehmenden wiederum die möglichkeit, mit dem Direktor, den projektverantwortlichen und Be-

ziehungspflegerinnen aus der Kommunikation über HEKS und seine Arbeit zu diskutieren. Bei

einem Apéro mit senegalesischen Spezialitäten fand der Anlass einen gemütlichen und geselli-

gen Abschluss und bot möglichkeiten zum Vernetzen.

Die Tradition eines solchen Kampagnenauftakt-Events für die Kirchgemeinden will HEKS

in einem leicht abgeänderten konzeptionellen rahmen auch in Zukunft aufrechterhalten.

Als Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz pflegt HEKS einen engen Kon-

takt zu den Schweizer Landeskirchen, den Kirchgemeinden und Pfarrämtern

sowie den kirchlichen Partnern im Ausland. Eine Gelegenheit für den

persönlichen Austausch bot sich 2012 unter anderem mit den Herbsttreffen,

an denen wir dem kirchlichen Publikum jeweils unsere alljährliche Sammel-

kampagne vorstellen. 2012 haben 108 Personen an den Herbsttreffen teilge-

nommen.

IM JAHR 2012

n traten Mitarbeitende von HEKS als Refe-

rentInnen bei 152 von Kirchgemeinden or-

ganisierten Veranstaltungen auf.

n gestalteten Mitarbeitende von HEKS

rund 20 Unterrichtslektionen für Jugendli-

che im Rahmen des KonfirmandInnenunter-

richts, an Schulen und in Kinder- und

Jugendgottesdiensten. HEKS möchte auf

diese Weise junge Menschen für die Ent-

wicklungszusammenarbeit sensibilisieren

und ihnen HEKS als Teil der evangelischen

Kirche nahebringen.

n organisierte HEKS zum 24. Mal den Ost-

europatag, der RepräsentantInnen aus

Schweizer Kirchgemeinden Hintergrundin-

formationen zu Entwicklungen in Osteu-

ropa vermittelt und den Austausch

zwischen Interessierten fördert. Der Osteu-

ropatag 2012 war den Roma gewidmet, an

dem Anlass nahmen rund 200 Personen teil.

n führte HEKS für Mitarbeitende von Kirch-

gemeinden eine ökumenische Reise nach

Prag und Böhmen sowie eine Reise nach Pa-

lästina/Israel durch.

n führte HEKS auf Initiative der Kantorei

der Kirchgemeinde Enge ein Benefizkonzert

in der Tonhalle Zürich für geladene Gäste

und die breite Öffentlichkeit durch. 1389

Personen haben das Konzert besucht. Der

Benefizerlös betrug 51540.05 Franken.

Diesen setzten wir je zur Hälfte für das

HEKS-Projekt «Frauen setzen auf Wildpflan-

zen» in Senegal und «Neue Gärten

Schweiz» ein.

n wurden rund 310 Bestellungen von Kirch-

gemeinden für Fotomaterial bearbeitet und

auf Wunsch individuell gestaltet.

n war HEKS bei 8 Anlässen in Kirchgemein-

den mit seiner interaktiven Geissenma-

schine («Gib e Geiss») vor Ort.

n hat HEKS in Zusammenarbeit mit Kirch-

gemeinden 4 Gottesdienste in den Gärten

des Integrationsprojekts «HEKS Neue Gär-

ten» durchgeführt.

n hat HEKS zusammen mit der Kantonal-

kirche St. Gallen im Rahmen eines Podiums-

gesprächs über das kirchliche Engagement

für Flüchtlinge informiert.

n sind 7 neue Gemeindepartnerschaften

zwischen reformierten Kirchgemeinden in

der Schweiz und in Osteuropa entstanden.

Per Ende Jahr gab es 19 aktive Gemeinde-

partnerschaften.

Page 29: Heks Jahresbericht 2012

29

Wortmeldungen von Teilnehmenden an den Herbsttreffen 2012

«Der Anlass übertraf meine Erwartungen. Ich konnte viele gute Ideen für Anlässe und Veran-

staltungen mit nach Hause nehmen. Auch lernte ich HEKS besser kennen.»

Annemarie Hohl, Eggersriet, St. Gallen

«Besonders gefallen hat mir der ganzheitliche rahmen – von der Tischdekoration über das Ku-

linarische und musikalische bis hin zum informativen Teil.»

Peter Dettwiler, OeME, Zürich

«Der Nachmittag hat mich motiviert, wieder mehr Aktionen zu wagen.»

Susanne Kehl, Reformierte Kirche Möhlin, Aargau

Page 30: Heks Jahresbericht 2012

Überprüfung der Vermögensanlagen auf Nachhaltigkeit

Viele der mittel, die HEKS entgegennehmen darf, sind zweckgebunden und werden daher in Fonds eingelegt, deren

Zweck genau bestimmt ist. Es kann mehr als 12 monaten dauern, bis diese eingesetzt werden können. Ein Teil dieses

Fondsbestandes wird in Aktien und Obligationen angelegt. Dabei orientieren wir uns seit Jahren an den Nachhaltigkeits-

kriterien der Bank Sarasin. Da HEKS neu mitglied der Stiftung Ethos geworden ist, haben wir von dieser überprüfen las-

sen, ob unsere Vermögensanlagen auch ihren Kriterien standhalten. Bis auf zwei Grenzfälle, die inzwischen bereits liquidiert

wurden, erfüllen all unsere Anlagen die strengen Anforderungen von Ethos.

Ertrag

Insgesamt können wir auf ein positives Jahr zurückblicken, liegt der Gesamtertrag mit 58,9 millionen Franken doch rund

1 prozent über dem Vorjahresergebnis. Deutliche Zunahmen konnten wir bei den Erträgen für die Inlandarbeit und auch

für die Auslandarbeit (ohne Humanitäre Hilfe) verzeichnen. Die Zunahme hat bei den Erträgen von institutionellen Geld-

gebern stattgefunden. Auf der einen Seite haben die Erträge für Dienstleistungen von Inlandprojekten ein weiteres mal

zugelegt, auf der anderen Seite sind es die Beiträge der öffentlichen Hand für die Auslandarbeit. Die Spendenerträge für

diese Bereiche konnten nur knapp gehalten werden. Im vergangenen Jahr waren keine grösseren Naturkatastrophen zu

verzeichnen. Der Spendenertrag für die Humanitäre Hilfe liegt entsprechend tiefer, während die Beiträge der Glückskette

gestiegen sind, da diese zur Finanzierung der umsetzungsphase von laufenden projekten dienen.

Aufwand

Eine wichtige Kennzahl für ein Hilfswerk ist der «Aufwand für die Leistungserbringung». Dieser zeigt den Aufwand für

die Erfüllung des Organisationszweckes, für die umsetzung der projekte, inklusive der dazugehörigen Verwaltungskosten,

welche ebenfalls im Verhältnis zu dieser Grösse berechnet werden. HEKS steigerte den Aufwand für die Leistungserbrin-

gung gegenüber dem Vorjahr um 5,7 auf 59,1 millionen Franken. Zwar entfallen davon 2,3 millionen Franken auf einen

Einmaleffekt im 2011, als der Aufwand für die Auslandarbeit durch die erstmalige Konsolidierung der Koordinationsbü-

ros im Ausland deutlich tiefer als üblich ausfiel. Trotzdem bleibt eine beachtliche Zunahme der Aufwendungen für die Leis-

tungserbringung. Die Inlandarbeit konnte um 7 prozent zulegen, die Auslandarbeit ebenfalls um 6,5 prozent, wenn man

den erwähnten Einmaleffekt abzieht. Bei der Auslandarbeit entfällt die Zunahme vor allem auf projekte der Humanitären

Hilfe, da hier viele grosse projekte in der realisierungsphase standen und Gelder aus zweckgebundenen Fonds eingesetzt

werden konnten.

Finanzertrag

Vor einem Jahr war der Ausblick auf das Finanzjahr 2012 noch von grosser Vorsicht geprägt. Viele ungelöste probleme

standen an und drückten auf die Stimmung. Im Juni bekundete die europäische Zentralbank den festen Willen, mittel in

unbeschränkter Höhe einzuschiessen, sollte dies nötig werden. Dies führte dazu, dass danach alle wichtigen Anlagekate-

gorien sich positiv entwickelten. Trotz sehr vorsichtiger Anlagestrategie resultierte für HEKS ein Finanzertrag auf den Ver-

mögensanlagen von 0,9 millionen Franken.

30

Erläuterungen zur Jahresrechnung

Page 31: Heks Jahresbericht 2012

31

Bilanz

31.12.12 31.12.11

CHF CHF

AKTIVEN

Flüssige mittel 30’389’138 25’055’927

Wertschriften - Obligationen CHF 11’475’304 13’126’597

- Obligationen Fremdwährungen 3’254’214 3’049’337

- Aktien 6’504’793 5’311’467

Forderungen 5’066’499 7’863’199

Aktive rechnungsabgrenzungen 693’703 667’481

Total Umlaufvermögen 57’383’651 55’074’008

Sachanlagen - Grundstücke und Gebäude 4’362’603 4’518’922

- Investitionen in mietobjekte 996’372 1’118’728

- Übrige Sachanlagen 230’203 280’751

Finanzanlagen 837’659 808’905

Total Anlagevermögen 6’426’837 6’727’306

Zweckgebundene Liegenschaften 2’159’962 2’206’000

Total zweckgebundene Anlagen 2’159’962 2’206’000

Total Aktiven 65’970’450 64’007’314

PASSIVEN

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 903’193 802’884

Sonstige Verbindlichkeiten 2’293’895 1’545’234

passive rechnungsabgrenzungen 1’352’255 1’329’807

Total Fremdkapital kurzfristig 4’549’343 3’677’925

Darlehen 1’000’000 1’000’000

rückstellungen 653’026 238’929

Total Fremdkapital langfristig 1’653’026 1’238’929

Total Fondskapital zweckgebunden 46’478’394 45’832’149

Stiftungskapital 200’000 200’000

Erarbeitetes freies Kapital 10’158’311 10’313’515

Wertschwankungsreserve 2’900’000 2’900’000

Ertragsüberschuss 31’376 -155’204

Total Organisationskapital 13’289’687 13’258’311

Total Passiven 65’970’450 64’007’314

Page 32: Heks Jahresbericht 2012

32

Betriebsrechnung

ERTRAG Anhang 2012 2011

CHF CHF

ERTRAG FÜR INLANDARBEIT

Beiträge und Spenden aus dem kirchlichen Bereich 1'970'111 2'127'170

Spenden und Legate von Privatpersonen 629'139 640'674

Erträge für Dienstleistungen 6.4.1 12'112'667 11'289'723

Bund 233'179 336'137

Kantone und Gemeinden 2'847'798 2'140'569

Stiftungen 666'313 781'909

Beiträge von diversen Organisationen 1'311'671 1'454'165

Beiträge und Spenden aus dem institutionellen Bereich 17'171'628 16'002'503

Total Ertrag für Inlandarbeit 19'770'878 18'770'347

ERTRAG FÜR AUSLANDARBEIT (ohne Humanitäre Hilfe)

Kantonalkirchen und Kirchgemeinden 3'652'026 3'212'409

Brot für alle 2'882'155 3'151'770

Andere kirchliche Organisationen 394'545 616'985

Diverse 316'591 261'443

Beiträge und Spenden aus dem kirchlichen Bereich 7'245'317 7'242'607

Spenden und Legate von Privatpersonen 2'488'343 2'598'689

Bund 6.4.2 7'505'059 6'474'978

Kantone und Gemeinden 1'147'586 135'553

Stiftungen 2'526'719 2'061'086

Beiträge von diversen Organisationen 467'842 787'752

Beiträge und Spenden aus dem institutionellen Bereich 11'647'206 9'459'369

Diverse 226'809 181'699

Total Ertrag für Auslandarbeit (ohne Humanitäre Hilfe) 21'607'675 19'482'364

ERTRAG FÜR HUMANITÄRE HILFE

Kantonalkirchen und Kirchgemeinden 949'498 1'344'271

Andere kirchliche Organisationen 0 69'820

Diverse 68'677 184'515

Beiträge und Spenden aus dem kirchlichen Bereich 1'018'175 1'598'606

Spenden und Legate von Privatpersonen 710'800 1'872'876

Glückskette 5'630'965 5'150'054

Bund, Kantone und Gemeinden 56'436 296'690

Stiftungen 143'335 379'170

Beiträge von diversen Organisationen 78'319 0

Beiträge und Spenden aus dem institutionellen Bereich 5'909'055 5'825'914

Total Erträge für Humanitäre Hilfe 7'638'030 9'297'396

Page 33: Heks Jahresbericht 2012

33

Anhang 2012 2011

CHF CHF

ERTRAG OHNE ZWECKBESTIMMUNG

Zielsummen der Kantonalkirchen 6.4.3 2'248'137 2'236'580

Kantonalkirchen und Kirchgemeinden 2'356'711 2'699'578

privatpersonen 3'409'302 3'161'640

Legate 1'464'277 2'517'568

Diverse 359'957 36'896

Total Ertrag ohne Zweckbestimmung 9'838'384 10'652'262

TOTAL ERTRÄGE 58'854'967 58'202'369

Page 34: Heks Jahresbericht 2012

34

4.8% Zielsummen

14.1% Kantonalkirchen/Kirchgemeinden

4.9% Brot für alle

10.0% Glückskette

3.1% Diverse

2.0% Diverse kirchl. Bereich

14.8% privatpersonen

20.6% Dienstleistungen

20.0% Bund/Kant./Gemeinden

5.7% Stiftungen

10.0% Beiträge/Spenden aus kirchl. Bereich

3.2% privatpersonen

61.2% Dienstleistungen

16.9% Kantonalkirchen/Kirchgemeinden

13.4% Brot für alle

3.3% Diverse kirchl. Bereich

11.5% privatpersonen

13.3% Beiträge/Spenden aus kirchl. Bereich

9.3% privatpersonen

1.2% Bund

3.2% Diverse

11.7% Stiftungen

5.3% Kantone/Gemeinden

34.7% Bund (DEZA etc.)

1.9% Stiftungen1.0% Diverse

0.8% Bund/Kant./Gemeinden

73.7% Glückskette

14.4% Kantone/Gemeinden

3.4% Stiftungen

6.6% Diverse

GESAMTERTRÄGE

(CHF 58,9 MIO.)

ERTRÄGE FÜR

INLANDARBEIT

(CHF 19,8 MIO.)

ERTRÄGE FÜR

AUSLANDARBEIT OHNE

HUMANITÄRE HILFE

(CHF 21,6 MIO.)

ERTRÄGE FÜR DIE

HUMANITÄRE HILFE

(CHF 7,6 MIO.)

Page 35: Heks Jahresbericht 2012

35

Betriebsrechnung

AUFWAND Anhang 2012 2011

CHF CHF

AUFWAND FÜR INLANDARBEIT

rechtsberatung für Asylsuchende 2'638'785 2'694'053

Hilfswerkvertretung bei Befragung von Asylsuchenden 832'023 595'978

Diverse projekte Anwaltschaft für sozial Benachteiligte 681'135 575'864

Anwaltschaft für sozial Benachteiligte 4'151'943 3'865'895

Arbeitsintegration 4'472'758 4'535'294

Beschäftigungsprogramme (Tagesstrukturen) 2'221'407 1'614'535

Wohnen und Obdach 2'066'129 2'049'225

Sprachkurse 2'002'048 1'815'879

Interkulturelle Übersetzung und Vermittlung 3'006'955 2'580'883

Frühförderung von Kindern und Elternbildung 382'343 427'330

Soziale Integration 14'151'640 13'023'146

Diverse Projekte und Projektbeiträge 414'022 513'226

Total Aufwand für Projekte in der Schweiz 18'717'605 17'402'267

projektbegleitung und Grundlagenarbeit 2'336'083 2'267'279

Total Aufwand Inlandarbeit 21'053'688 19'669'545

AUFWAND FÜR INFORMATION IN DER SCHWEIZ

projekte zur Information in der Schweiz 899'250 845'967

Total Information in der Schweiz 899'250 845'967

AUFWAND FÜR AUSLANDARBEIT

Entwicklung ländlicher Gemeinschaften 11'499'651 9'201'744

Friedensförderung und Konfliktbewältigung 3'080'830 3'051'313

Diverse projekte der Entwicklungszusammenarbeit 1'026'186 1'487'293

Entwicklungszusammenarbeit 15'606'667 13'740'350

Kirchliche Zusammenarbeit 1'225'892 1'334'063

Total Aufwand für Projekte im Ausland (ohne Hum. Hilfe) 16'832'559 15'074'413

Länderübergreifende projekte und Netzwerke 272'432 1'036'694

projektbegleitung und Grundlagenarbeit 3'258'863 3'232'056

Total Aufwand Auslandarbeit (ohne Hum. Hilfe) 20'363'854 19'343'163

projekte der Humanitären Hilfe 8'455'806 5'361'535

projektbegleitung und Grundlagenarbeit 763'868 790'880

Total Aufwand Humanitäre Hilfe 9'219'674 6'152'415

Total Aufwand Auslandarbeit 6.4.4 29'583'528 25'495'578

VERWALTUNG UND KOMMUNIKATION

Zentralverwaltung 2'939'049 2'917'236

Kommunikation (Nettoaufwand) 6.4.5 1'176'682 1'109'852

Fundraising (Nettoaufwand) 6.4.6 3'429'106 3'346'884

Total Verwaltung und Kommunikation 6.4.7 7'544'837 7'373'972

TOTAL AUFWAND FÜR DIE LEISTUNGSERBRINGUNG 59'081'303 53'385'062

Page 36: Heks Jahresbericht 2012

36

AUFWAND Anhang 2012 2011

CHF CHF

BETRIEBSERGEBNIS -226'336 4'817'307

Finanzertrag aus Vermögensanlagen 6.4.8 1'261'445 723'778

Finanzaufwand aus Vermögensanlagen 6.4.8 -360'968 -857'488

Liegenschaftsergebnis 6.4.9 248'480 206'539

Verwendung/Auflösung (+) / Bildung rückstellungen (-) 6.4.10 -245'000 0

JAHRESERGEBNIS VOR FONDSERGEBNIS 677'621 4'890'136

Fondsveränderungen: Zunahme (-) Abnahme (+) -646'245 -5'145'340

Total Fondsergebnis -646'245 -5'145'340

JAHRESERGEBNIS VOR ZUWEISUNGEN 31'376 -255'204

Verwendung (+) / Zuweisung an (-) Wertschwankungsreserve 6.4.11 0 100'000

Total Zuweisungen 0 100'000

JAHRESERGEBNIS (Defizit - / Überschuss +) 31'376 -155'204

Page 37: Heks Jahresbericht 2012

37

35.6% Inlandarbeit

7.8% Kommunikation/Fundraising

1.5% Information in der Schweiz34.5% Auslandarbeit

15.6% Humanitäre Hilfe

5.0% Zentralverwaltung

19.7% Anwaltschaft für sozial Benachteiligte

67.2% Soziale Integration

56.5% Entwicklung ländlicher Gemeinschaften

2.0% Div. projekte und projektbeiträge

11.1% projektbegleitung und Grundlagenarbeit

6.0% Kirchliche Zusammenarbeit

5.0% Diverse projekte der Entwicklungszusammenarbeit

1.3% Länderübergreifende projekte und Netzwerke

16.0% projektbegleitung und Grundlagenarbeit

15.1% Friedensförderung und Konfliktbewältigung

TOTAL AUFWAND FÜR

LEISTUNGSERBRINGUNG

(CHF 59,1 MIO.)

AUFWAND

FÜR INLANDARBEIT

(CHF 21,1 MIO.)

AUFWAND FÜR

AUSLANDARBEIT OHNE

HUMANITÄRE HILFE

(CHF 20,4 MIO.)

Page 38: Heks Jahresbericht 2012

38

rechnung über die Veränderung des Kapitals

Fondskapital Bestand per Eingänge Ausgänge umbuchungen/ Bestand per

Äufnungen

1.1.2012 2012 2012 2012 31.12.2012

CHF CHF CHF CHF CHF

AUSLAND

Ausland (ohne Humanitäre Hilfe) 20'316'104 21'373'771 -18'304'701 0 23'385'174

Fonds projekte Europa 2'239'874 1'613'449 -1'393'477 28'905 2'488'752

Fonds projekte Afrika 1'022'241 2'599'631 -2'975'921 353'102 999'053

Fonds projekte Asien 748'914 1'318'856 -1'334'238 0 733'532

Fonds projekte Lateinamerika 532'953 907'616 -699'346 1'404 742'626

Fonds patenschaftsprojekte 2'871'900 1'514'275 -900'079 0 3'486'095

Fonds Organisationen (DEZA, BFA etc.) 2'534'610 10'940'181 -9'657'169 -1'077 3'816'545

Fonds Themen (Frieden, Gesundheit, Lepra/Aids etc.) 3'467'476 350'264 346'191 0 4'163'931

Fonds allgemeine Auslandarbeit 6'898'136 2'129'501 -1'690'663 -382'334 6'954'640

Humanitäre Hilfe Ausland 15'813'193 7'913'657 -10'163'169 0 13'563'681

Fonds Organisationen (Glückskette, DEZA HH etc.) 1'470'135 5'923'199 -6'701'014 0 692'320

Fonds Humanitäre Hilfe Ausland 14'343'058 1'990'458 -3'462'155 0 12'871'361

Total Fonds Ausland 36'129'298 29'287'428 -28'467'870 0 36'948'856

INLAND

Fonds projekte Inland 2'654'284 2'215'908 -1'962'949 146'473 3'053'716

Fonds allgemeine Inlandarbeit 3'090'368 542'874 -744'998 147'185 3'035'430

Fonds Organisationen und öffentliche Hand 1'309'473 4'895'651 -4'835'763 -293'659 1'075'702

Fonds Humanitäre Hilfe Inland 227'099 0 -2'200 0 224'899

Total Fonds Inland 7'281'224 7'654'434 -7'545'910 0 7'389'748

Diverse Fonds 14'217 24'300 -24'000 0 14'517

Innovationsfonds 2'407'410 0 -282'137 0 2'125'273

FONDSKAPITAL mit Zweckbindung 45'832'149 36'966'162 -36'319'917 - 46'478'394

Zunahme 646'245

Organisationskapital

Stiftungskapital 200'000 0 0 0 200'000

Erarbeitetes freies Kapital 10'158'311 31'376 0 0 10'189'687

Wertschwankungsreserve 2'900'000 0 0 0 2'900'000

ORGANISATIONSKAPITAL 13'258'311 31'376 - - 13'289'687

Die rechnung über die Veränderung des Kapitals zeigt die Entwicklung der einzelnen Fondsgruppen und der einzelnen Komponenten des frei verfüg-

baren Kapitals, aufgeteilt auf die Faktoren "Eingänge", "Ausgänge" und "umbuchungen/Äufnungen".

Page 39: Heks Jahresbericht 2012

39

revisionsbericht

Page 40: Heks Jahresbericht 2012

40

Stiftungsrat

CLAuDE ruEY, Dr. jur., präsident HEKS (Amtsdauer 2012 bis 2015), Nyon

Anwalt; präsident proCinema; präsident Fondation du Château de Chillon; präsident Vision du

réel, festival international de cinéma Nyon; mitglied fondation des éclaireurs suisses

AmSLEr-THALmANN DOrIS, Vizepräsidentin HEKS (Amtsdauer 2012 bis 2015), Biel

Lehrerin Hauswirtschaft, Lehrstellencoaching; präsidentin Gesamtkirchgemeinderat Biel;

präsidentin claro Weltladen Biel; mitglied Fachkommission Brot für alle/HEKS Kanton Bern

HÜrLImANN rENÉ r., (Amtsdauer 2010 bis 2013), Wollerau

Eidg. Dipl. Kommunikationsleiter und unternehmensberater

rOSSIEr BurI KrISTIN, (Amtsdauer 2011 bis 2014), Lutry

pfarrerin, Vizepräsidentin rat SEK, Stiftungsrätin Brot für alle

SCHmID-ACKErET WALTEr, Dr. jur., (Amtsdauer 2010 bis 2013), Horgen

Direktor der Hochschule Luzern Soziale Arbeit; präsident der Schweizerischen Konferenz

für Sozialhilfe SKOS

SCHNEIDEr FrITZ, (Amtsdauer 2012 bis 2015), Bremgarten Bern

Leiter der Abteilung Agronomie an der Berner Fachhochschule, Hochschule für Agrar-, Forst-

und Lebensmittelwissenschaften, Zollikofen; präsident der Ausserparlamentarischen Kommis-

sion; Schweizerisches FAO Komitee; Vorstandsmitglied des Schweizerischen Verbands der Inge-

nieur-Agronomen; Vorstandsmitglied Vétérinaires sans Frontières; Verwaltungsratspräsident

und Inhaber der Samsoft AG, Bremgarten Bern

SCHNEIDEr JACQuES-ANDrÉ, Dr. jur., (Amtsdauer 2010 bis 2013), Genf; Gesellschafter LHA

Avocats, Genf ; professor universität Lausanne ; redaktionsmitglied der Schweizerischen Zeit-

schrift für Sozialversicherung und berufliche Vorsorge (SZS) ; Stiftungsratspräsident der Vorsor-

gekasse der Konferenzdolmetscher.

STINGELIN mArTIN, (Amtsdauer 2010 bis 2013), pratteln

pfarrer, Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft

Geschäftsprüfungskommission (Stand 31.12.2012)

HEImGÄrTNEr EVA, Fribourg, präsidentin

HIrSCHI FrIEDA, Kaltbrunn

NOLD VErENA, Hausen AG

WEY ruDOLF, maschwanden

LOup DANIEL, Lutry

Organe und personalstatistik

DIE HEKS-MITARBEITENDEN

In der Schweiz arbeiten bei HEKS insgesamt 247 fest

angestellte Mitarbeitende. Davon sind 30 (12

Frauen und 18 Männer) mit einem Vollzeit- und 217

(159 Frauen und 58 Männer) mit einem Teilzeitpen-

sum tätig. 526 Mitarbeitende sind im Stundenlohn

angestellt. HEKS bildet drei kaufmännische Ler-

nende und 11 Praktikantinnen/Praktikanten aus.

In den HEKS Koordinationsbüro im Ausland sind

lokal 16 Country Directors und 108 weitere Ange-

stellte beschäftigt.

223 Personen leisteten 14‘202 Stunden Freiwilligen-

arbeit für HEKS.

Page 41: Heks Jahresbericht 2012

41

Organigramm

Esther Oettli ueli Locher Antoinette Killias

Fredy rytz Franz Kurer philippe Bovey Hanspeter Bigler

Geschäftsleitung HEKS

Bereich KommunikationHanspeter Bigler

Bereich personalFredy rytz

Bereich Finanzenrechnungswesen, ITFranz Kurer

Secrétariat romandphilippe Bovey

Bereich AuslandEsther Oettli

Bereich InlandAntoinette Killias

marketingFundraisingAnnelies Hegnauer

= Mitglieder der Geschäftsleitung= Abteilungs- und Regionalleitungen

ITJürg Kraft

CommunicationOlivier Graz

Afrika/Lateinamerikapeter merz

regionalstelle Aargau/Solothurnregula Fiechter

medienInformationSusanne Stahel

projets en SuisseChantal Varrin

Asien/EuropaBernard Dupasquier(bis August 2012)

regionalstellebeider BaselChristian plüss

regionalstelleBernronald Baeriswyl

Humanitäre Hilfe Anna KatharinaSchelnberger

regionalstelleOstschweizGabriela Alfanz

regionalstelleZürich/Schaffhausenmylène Nicklaus

Direktor ueli Locher

HEKS-Stiftungsratpräsident: Dr. Claude ruey

Page 42: Heks Jahresbericht 2012

42

Herzlichen Dank

Allen Spenderinnen und Spendern, die unsere Arbeit mit grossen und kleinen Beiträgen, aber

auch mit ihrem Engagement unterstützt haben, danken wir herzlich für ihre Verbundenheit und

ihr Vertrauen. Besonderer Dank gebührt auch den Kantonalkirchen, die mit jährlichen Zielsum-

menbeiträgen einen wesentlichen Teil unserer Infrastrukturkosten decken und unsere projekte

stets grosszügig unterstützen. Details dazu finden sich im separaten Finanzbericht.

Kirchgemeinden, Stadtverbände, Brot für alle: Kirchgemeinden und Stadtverbände tragen

wesentlich zur Finanzierung unserer projekte bei. Sie haben uns im Jahr 2012 mit rund 6,4 mil-

lionen Franken unterstützt. Wir möchten uns auch bei Brot für alle bedanken, das insgesamt 2,9

millionen Franken für unsere projekte gesammelt hat.

Nachfolgend sind diejenigen Kirchgemeinden aufgeführt, welche 2012 10 000 Franken

und mehr direkt an HEKS überwiesen haben. Kirchgemeinden, die über ihre Kantonalkirche oder

Brot für alle gespendet haben, sind hier nicht aufgeführt.

Wir sind uns bewusst, dass der Frankenbetrag nur eine mögliche Form des Engagements

der Kirchgemeinden darstellt und sich viele Kirchgemeinden mit kleineren Budgets ebenso en-

gagiert für HEKS und seine Arbeit einsetzen. Es ist uns ein Anliegen, auch diesen herzlich zu dan-

ken, obwohl wir aus platzgründen nicht alle namentlich erwähnen können. Aber auch für diese

gilt: mit jeder kleinen und grossen Spende kann HEKS im Kleinen Grosses bewirken.

10000 Franken und mehr gespendet haben folgende Kirchgemeinden: Aarau, Aarwangen,

Adliswil, Allschwil-Schönenbuch, Altikon-Thalheim, Ammerswil-Dintikon, Andelfingen, Arbon,

Arlesheim, Baden, Belp- Belpberg-Toffen, Basel St. Elisabethen, Bern Gesamtkirchgemeinde, Bern

Johannes, Bern Nydegg, Biel/Bienne Gesamtkirchgemeinde, Binningen-Bottmingen, Birr, Bollin-

gen, Bremgarten-mutschellen, Bülach, Brienz, Burgdorf, Champel-malagnou, Delémont, Diesse,

Diessbach, Dietikon, Dietlikon, Dübendorf, Ebnat-Kappel, Egg, Embrach, Enneda, Erlenbach,

Frick, Gossau ZH, Grandval, Gränichen, Grosshöchstetten, Gsteig- Interlaken, Heiden, Heimberg,

Herzogenbuchsee, Hilterfingen, Hinwil, Herrliberg, Hochdorf, Holderbank-möriken, Horgen, It-

tigen, Jegenstorf, Kirchberg, Kölliken, Köniz, Küsnacht, La Barc, La Chaux-de-Fonds, La Côte, La

Heutte, La Neuveville, Langnau am Albis, Langnau im Emmental, Liestal, Luzern Stadt, männe-

dorf, maur, meilen, meiringen, mellingen, münsingen, muri-Gümligen, Nidau, Oberdiessbach,

Oberwil, Obwalden, Ostermundigen, paroisse française, Berne Eglise française, pfäffikon ZH,

rafz, rapperswil-Jona, reconvilier, regensdorf, rein, rheinfelden, rondchâtel; rüschlikon, rüti,

St-Imier, St. Gallen Straubenzell, St. Gallen Tablat, Saanen, Sargans, Seengen, unterseen, Sefti-

gen Bezirk, Seuzach, Sigriswil, Spiez, Stäfa, Stallikon-Wettswil, Steffisburg, Staufberg, Sursee,

Tavannes, Täuffelen, Thalwil, Thun Gesamtkirchgemeinde, Thurnen, Turbenthal, urdorf, uster, uz-

nach, Vechigen, Wädenswil, Wallisellen, Weisslingen, Wettingen-Neuenhof, Wetzikon, Wich-

tracht, Wil, Wila, Windisch, Winterthur Oberwinterthur, Winterthur Stadt, Winterthur

Stadtverband, Wohlen, Worb, Zofingen, Zollikofen, Zollikon, Zürich Enge, Zürich Fluntern, Zürich

Fraumünster, Zürich Grossmünster, Zürich Höngg, Zürich Neumünster Diakonissen-Schwestern-

schaft, Zürich Oberstrass, Zürich predigern, Zürich Saatlen, Zürich Seebach, Zürich Stadtverband,

Zürich Schwamendingen, Zürich Wollishofen, Zürich Wipkingen, Zweisimmen.

Page 43: Heks Jahresbericht 2012

43

Besonderer Dank gebührt auch den Behörden, partnern und Stiftungen, auf deren grosszügige

unterstützung wir auch im Jahr 2012 zählen durften.

Partner: Arbeitslosenkasse Kanton Schaffhausen, Association auprès des requérants d'asile de

Vallorbe (ArAVOH), Bethlehem mission Immensee, Brot für alle, CArITAS Aargau, CArITAS bei-

der Basel, CArITAS Bern, CArITAS Schweiz, CArITAS Thurgau, CArITAS Vaud, CArITAS Zürich,

Centre social protestant Vaud, Chiese Evangeliche Valdesi, Dekanat Farnsburg-Homburg, Evang.

Kirche der Böhmischen Brüder prag, Evangelische Frauen Schweiz (EFS), Fonds für Entwicklung

und partnerschaft in Afrika (FEpA), Glückskette, Helvetas, KEK-CDC Consultants, pCN Kerkinac-

tie Global ministeries utrecht, pro Senectute Zürich, promotion santé Suisse Lausanne, prot.-

kirchl. Hilfsverein Kanton Bern, public Health Schweiz, röm.-kath. Kirche Basel-Stadt, röm-kath.

Synode des Kantons Solothurn, röm.-kath. Konfessionsteil Kanton St. Gallen, röm.-kath. Lan-

deskirche Thurgau, Schweiz. rotes Kreuz, Schweiz. rotes Kreuz Basel-Landschaft, Schweiz. rotes

Kreuz Basel-Stadt, Schweiz. rotes Kreuz Thurgau, Schweiz. rotes Kreuz Zürich, SOS-Asile Vaud,

Texaid Textilverwertungs AG

Bund: Bundesamt für migration (BFm), Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)

Humanitäre Hilfe, rahmenkredit Osteuropa, Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)

Kantone: Aargau, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, inkl. Lotteriefonds, Bern, Genf inkl. Bureau de

la solidarité internationale (BSI) und Loterie romande Genève, Neuenburg inkl. Loterie romande

Neuchâtel, Solothurn, St. Gallen, Thurgau, Waadt inkl. Loterie romande Vaud und Fédération

vaudoise de coopération (FEDEVACO), Schweiz. Konferenz der kant. Erziehungsdirektoren, Zü-

rich, inkl. Lotteriefonds

Städte und Gemeinden: Amriswil, Arbon, Basel, Bellevue, Bernex Carouge, Chêne-Bougeries,

Chêne-Bourg, Confignon, Echallens, Flawil, Frauenfeld, Genf, Gossau, Grand-Saconnex, Grand-

son Horgen, Illnau-Effretikon, Jouxtens-mézery, La Chaux-de-Fonds, Lancy, Luzern, meyrin, muri

bei Bern, Neuenburg, plan-les-Ouates, pregny-Chambésy, pratteln, riehen, St. Gallen, Weinfel-

den, Veyrier, Yverdon-les-Bains, Zürich

Stiftungen: Annie und rudolf Kaufmann-Hagenbach-Stiftung, Christoph merian Stiftung, Ernst

Göhner Stiftung, Ferster-Stiftung, FONDIA, Fondation A.& K. Schenkel-Wagner, Fondation Alet-

heia, Fondation Audemars-piguet, Fondation du Coeur roland & Catherine Affolter, Fondation

Famille Sandoz, Fondation Fm Borgeaud, Fondation Gertrude Hirzel, Fondation Jane Stale-Er-

zinger, Fondation Johann et Luzia Grässli, Fondation Jules-Gagnaux, Fondation Lord michelham

of Hellingly, Fondation pour l’aide au protestantisme réformé, GGG Gesellschaft für das Gute und

Gemeinnützige Basel, Hans Imholz Stiftung, Hilti Foundation, Jacqueline Spengler-Stiftung, Kin-

der- & Jugendstiftung murat Yakin & Stamm, KrS Familienstiftung, Leopold Bachmann Stiftung,

marie Anna-Stiftung, maya Behn-Eschenburg Stiftung, medicor Foundation Liechtenstein, Otto

Erich-Heynau Stiftung, paul Schiller Stiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Stiftung Erika

und Andres Gut, Stiftung Klaus Lechler

Glückskette: Die Glückskette hat unsere Humanitäre Hilfe im letzten Jahr mit einem Beitrag von

5,9 millionen Franken unterstützt.

Ganz herzlich danken wir auch den vielen privatpersonen, die uns ihre Spenden anver-

traut haben. Wir setzen alles daran, diese gewissenhaft und wirksam einzusetzen – für eine ge-

rechtere und menschlichere Welt.

Page 44: Heks Jahresbericht 2012

Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz

Hauptsitz Zürich

HEKSSeminarstrasse 28postfach8042 ZürichTelefon 044 360 88 00Fax 044 360 88 [email protected] 80-1115-1

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