headliner #058

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von Eva Reichegger A lles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei. Wurst sind wir keine, deshalb nur ei- nes, aber das ist gleichzusetzen mit der Ausgeburt des Wahnsinns! Momentan bereitet sich Eure Lieblingskapelle auf ihren letzten Auftritt vor! Somit ist die Katze aus dem Sack und wird nie wieder eingefangen!“ mit diesen Sätzen verkündete die Punkrockband kA- mikaZe einhundert, ursprünglich mal aus Plaus und Naturns, mit gewohntem Wortwitz ihre Auflö- sung auf der Website. Beinahe et- was betrübt muss man nun auf diese Worte blicken, waren kAmi- kaZe einhundert doch eine der we- nigen einheimischen Bands, die ihre Sache ernst nahmen, indem sie Spaß stets großgeschrieben hatten. Und das wiederum war ei- ner der Gründe, der die Pun- krocker glaubhaft erscheinen ließ. Bei kAmikaZe einhundert reich- ten ein paar Akkorde, trashiger Punksound und schmissige Text- zeilen, kombiniert mit humorvol- lem Auftreten vollkommen aus, um den Leuten die eigene Freude am Banddasein zu vermitteln. Die Auflösung der Band aber kam nicht wirklich überraschend, denn nach den Auftritten beim vorjähri- gen „Rock ’n Metal Soccer“ in Luttach und „Blackriver Festival“ in Auer wurde es sehr ruhig um Hannes, Bruno, Pommes und Tom. 6 Jahre lang haben kAmika- Ze einhundert Südtirol mit ihren Deutschpunksongs bespielt; nach der Gründung wechselte die Band 2003 bald von englischen Cover- songs zu deutschsprachigen Ei- genkompositionen. Veröffentlicht wurden die beiden Alben „Frau Holle ist tot“ (2005) und „Agathe, ein katziges Album“ (2006); als schönstes kAmikaZe-Stück kann heute noch „König von Prag“ ge- nannt werden. Der allerletzte Auftritt von kAmi- kaZe einhundert findet am heuti- gen Freitag, 02. Oktober 2009 im Jugendzentrum Naturns statt, das die Band speziell für das finale Spiel gemietet hat. Somit geht das Abschiedskonzert etwas nostal- gisch im eigenen Heimatort über die Bühne: Ein Abschied, der gleichzeitig als die kürzeste Wieder- vereinigung in die Südtiroler Punk- geschichte eingehen wird. Und war- um das so ist, haben uns die Vier im Interview verraten (Seite 2). Fortsetzung S. 2 Todespunk Freitag, 2. Oktober 2009 – Nr. 192/17. Jg. > Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560 Tageszeitung DIE NEUE SÜDTIROLER

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

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Page 1: Headliner #058

von Eva Reichegger

Alles hat ein Ende nur dieWurst hat zwei. Wurst sindwir keine, deshalb nur ei-

nes, aber das ist gleichzusetzenmit der Ausgeburt des Wahnsinns!Momentan bereitet sich EureLieblingskapelle auf ihren letztenAuftritt vor! Somit ist die Katzeaus dem Sack und wird nie wiedereingefangen!“ mit diesen Sätzenverkündete die Punkrockband kA-mikaZe einhundert, ursprünglichmal aus Plaus und Naturns, mitgewohntem Wortwitz ihre Auflö-sung auf der Website. Beinahe et-

was betrübt muss man nun aufdiese Worte blicken, waren kAmi-kaZe einhundert doch eine der we-nigen einheimischen Bands, dieihre Sache ernst nahmen, indemsie Spaß stets großgeschriebenhatten. Und das wiederum war ei-ner der Gründe, der die Pun-krocker glaubhaft erscheinen ließ.Bei kAmikaZe einhundert reich-ten ein paar Akkorde, trashigerPunksound und schmissige Text-zeilen, kombiniert mit humorvol-lem Auftreten vollkommen aus,um den Leuten die eigene Freudeam Banddasein zu vermitteln. DieAuflösung der Band aber kam

nicht wirklich überraschend, dennnach den Auftritten beim vorjähri-gen „Rock ’n Metal Soccer“ inLuttach und „Blackriver Festival“in Auer wurde es sehr ruhig umHannes, Bruno, Pommes undTom. 6 Jahre lang haben kAmika-Ze einhundert Südtirol mit ihrenDeutschpunksongs bespielt; nachder Gründung wechselte die Band2003 bald von englischen Cover-songs zu deutschsprachigen Ei-genkompositionen. Veröffentlichtwurden die beiden Alben „FrauHolle ist tot“ (2005) und „Agathe,ein katziges Album“ (2006); alsschönstes kAmikaZe-Stück kann

heute noch „König von Prag“ ge-nannt werden. Der allerletzte Auftritt von kAmi-kaZe einhundert findet am heuti-gen Freitag, 02. Oktober 2009 imJugendzentrum Naturns statt, dasdie Band speziell für das finaleSpiel gemietet hat. Somit geht dasAbschiedskonzert etwas nostal-gisch im eigenen Heimatort überdie Bühne: Ein Abschied, dergleichzeitig als die kürzeste Wieder-vereinigung in die Südtiroler Punk-geschichte eingehen wird. Und war-um das so ist, haben uns die Vier imInterview verraten (Seite 2).

Fortsetzung S. 2

Todespunk

Freitag, 2. Oktober 2009 – Nr. 192/17. Jg.

> Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560

TageszeitungDIE NEUE SÜDTIROLER

Page 2: Headliner #058

Your Funeral is my Funeral.Suffer with us!“ lautet derLeitspruch des jungen Go-

thic- und Doom-Labels „Funeral Re-cords“ aus Treviso, bei dem Alightim Juni ihr Debütalbum „Don’t fearthe Revenge“ veröffentlicht haben.Das Album stellt die zweite Veröf-fentlichung des Labels dar; leidenmuss man in diesem Fall aber nichtwirklich, denn die Platte überzeugtbeinahe durchgehend: Sieben ein-gängige Gothic-Metal-Songs mitelektronischem Einfluss, poppigeSynths kombiniert mit Metal-Riffs,etwas mehr als eine halbe StundeLaufzeit, gehüllt im starken Soundund verpackt im Archetype|Design-typisch gestalteten Digipack. Aufge-nommen und gemischt wurde „Don’t

fear the Revenge“ von Marino DeAngeli in den Majestic Studios inScorzè; die Gesangsspuren wurdenim Bozner LoStudioBlu aufgenom-men. An Stelle der ehemaligenFrontfrau Mariangela "Mary" De-murtas (die Ende des letzten Jahresendgültig zur norwegischen BandTristania wechselte) tritt seit März2009 die neue Sängerin Sabina, dieauf der Nummer „Your Bride“ imDuett mit Nell Sigland von Theatreof Tragedy zu hören ist. Gleichzeitigist „Your Bride“ neben „Landsca-pes“ der ausdrucksstärkste Titel desAlbums. Dass Eddie, Elena, Mirkound Sabrina seit Erscheinen derPlatte „Don’t fear the Revenge“ imOnline-Shop „Gothicon“ als Ausnah-meformation bezeichnet werden, istim Bezug aufs Weltweite etwas weithergeholt. Hierzulande scheint diesaber zutreffend, denn Alight sind(zurzeit) Südtirols einzige Gothic-Metal-Band und haben mit „Don’tfear the Revenge“ eine tolle Scheibehingelegt. (eva) Info: www.alight.it undwww.myfuneralrecords.com

Tourstress - 3 Fragen an Mirko,Schlagzeuger bei AlightHeadliner: Come siete riusciti a or-ganizzarvi un tour cosí lungo? Dasupporto dei Samsas Traum poi?!Mirko: Alex, il cantante dei Sam-sas Traum, sta da un paio di anni

con una ragazza di Campo diTrens/Freienfeld, la quale è unamia amica. Quando stavano perpreparare il loro prossimo tour leiha suggerito Alight come band disupport dei Samsas Traum. Ha fat-to ascoltare il nostro CD ad Alex, elui era subito d'accordo, la nostramusica e la voce della nostra can-tante Sabina gli piaceva. A proposi-to, chi non conosce i Samsas Traumed è interessato può dareun'occhiata al loro profilo MySpa-ce: www.myspace.com/samsastraumCome vi organizzerete per il tourche vi porterá in giro per la Ger-mania per due settimane in no-vembre?Partiremo da Bolzano con un gran-de furgone a noleggio contenentetutta la nostra attrezzatura dopo-diché arrivati a Francoforte ci at-tende la prima data quindi saliremoassieme ai Samsas Traum per lanostra prima volta su un vero “tourbus nightliner”. Da qui inizierà lanostra grande avventura!! Dodicidate in giro per la Germania e Aus-tria. Infine “lasceremo” il tour busa Kostanz dove ad attenderci dopoil nostro ultimo concerto ci sarà unfurgone che ci riporterà in Italia.Qual é il sentimento che prevalenel gruppo prima di partire per iltour? Paura? Incertezza? Vogliadi avventura? ...Riassumendo in una parola?

“WOW!!!” Siamo carichissimi dienergia e ci stiamo preparandomolto per affrontare questo nostroprimo vero tour. Non vediamo l’oradi poter presentare al pubblico te-desco “Don’t fear the regenge” echiaramente di percepire la lororeazione! Sono sicuro che sarà an-

che una bellissima esperienzaavere questa possibilità di suonaredi supporto a Samsas Traum, tral’altro apprezziamo e stimiamomolto anche le loro canzoni. Saràmolto d’aiuto potersi nuovamenteconfrontare con musicisti profes-sionisti e apprendere nuove coseutili per tutti noi Alight! D’altrondedi imparare non si smette mai!Info: www.myspace.com/alightband

(Interview: rhd)

Tageszeitung

Freitag, 2. Oktober 2009 Nr. 192

Die Legende gehtHeadliner: kAmikaZe einhundertist (nach heute Abend) nicht mehr.Warum?kAmikaZe einhundert: Naja, daraufgibt es mehrere Gründer, meistenssind es Frau und Kinder. Bei uns inFlake war das aber anders: Der Alte-rungsprozess ist sogar an Übermen-schen wie uns nicht vorbeigegangen,der Zahn der Zeit hat auch an uns ge-

nagt. Mittlerweile sind wir Bozner,Vinschger, Wiener und ein Mittelloserohne festen Wohnsitz, ein Staatenlo-ser. Nicht mehr die Jungs aus Plausund Naturns. Auf Dauer kann man sokeine guten Sachen zustande bringen,deshalb lassen wir das mit Schreibenund Singen. Die Arbeitswelt hat unsverschluckt und wann Sie uns wiederausspuckt weiß man nicht. Ganz so wiees sich für Punkrocker gehört… ha haha (bis auf einen[der Staatenlose])

Schließt ihr eine spätere möglicheWiedervereinung aus?Nachdem unser letztes Konzert mitt-lerweile über ein Jahr her ist, musstenwir noch mal zum Gitarrenunterrichtum unser Abschiedskonzert vorzube-reiten. Somit ist das schon ein bisschenunsere Wiedervereinigung. Die Nach-geburt von Kamikaze-einhundert so-zusagen, und die bleibt jetzt liegen,und aus. Eine aufgewärmte Nachge-burt würde ja stinken, oder?

Werdet ihr, nachdem sich eureWege getrennt haben, in punktoMusik etwas Neues anfangen? Der oben genannte Staatenlose wirdStraßenmusiker, sein Projekt warquasi unser Sargnagel. Der Rest willnicht weiter machen weil die Trauerzu groß ist, man will auch nicht nochmal verletzen! Nebenbei gibt es we-nige Chancen, der biedere Beige-schmack von Kamikaze-einhundertwird wohl ewig an uns haften…Euer Abschiedskonzert findet heu-te Abend im Juze Naturns statt.Gibt's ein besonders Programm?Ursprünglich sollten wir ja bei so ei-nem Tribute Konzert vom Michael

Jackson beim Schloss Schönbrunn inWien spielen, aber so richtig gern ha-ben wir den ja nie gehabt. Und so wer-den wir den Sarg nach einer betören-den Prozession zur letzten Ehre gelei-ten; Beim Leichenschmaus (Piet-schen*) im Juze Naturns gibt’s dannHalli Galli Drecksauparty; ab 21 Uhr!Trümmer! Tränen! Todespunk! NetteLieder, schöne Leute, nackte Haut,jede Menge Pyro Show und einSchmankerl für die Ohren, darge-bracht und ausgeschwitzt von Kami-kaze-einhundert, eine Vorband gibtsich auch die Ehre.Und eine letzte Abschiedsbotschaftan die Leser/innen?Wird jetzt nicht verraten, wird ver-kündet!(*Anmerkung der Redaktion) Info:www.kamikaze-einhundert.com

Bildbeschreibung: Ein aller-, aller-, allerletztes Mal werden sie auf der Bühne stehen: kAmikaZe einhundert, hier beim letztjährigen Rock'n Metal-Soccer-Openair in Luchta

Das Ende einer Legende: kAmikaZe einhundert, seit 2003 unterwegs, nehmen

heute Abend Abschied.

Opera omnia der Plauser/Naturnser Punker: „Frau Holle ist tot“(2005) und „Agathe, ein katziges Album“ (2006)

Foto

: rh

d

Alight

Schwarzlichttheater

Wurde beim diesjährigen „Rock im Ring“-Festival am 4. Juli live vorgestellt:

„Don't fear the Revenge“, das offizielle Debüt von Alight

Hat lange Jahre an seinem Traum gearbeitet, jetzt beginnen sich Teile davon zu verwirklichen: Mirko, Schlagzeuger bei Alight.

Page 3: Headliner #058

Un nuovo nome fa capolinonello sparuto panoramaragamuffin altoatesino:

nelle scorse settimane è uscito uncd della durata di mezzora accre-ditato, più che ad un gruppo bendefinito, ad una sorta di progettobattezzato Two Faya. Il titolo deldisco “2. generation” ci fa però in-tuire che si tratta di un qualcosa

nato da una costola di una delle piùtitolate band del genere partoritedalla nostra provincia, i We andThem, che tra l’altro fanno unacomparsata in questo disco nel bra-no “Jah Children”.La mente dietro questo felice debut-to è Max Mangifesta che proponeuna serie di brani alcunid’ispirazione più cantautorale altri

più smaccatamente ragamuffin oquasi ska che si fanno notare ancheper i contenuti dei testi mai scontati.Il disco scorre, nella sua brevità (maè meglio un disco breve ispirato cheuno troppo lungo con momenti distasi), inanellando otto brani ed unabrevissima ghost track che arrivaquando il disco sembra essere finitoda un pezzo. A svettare tra le altrecanzoni, oltre alla già citata “JahChildren”, ci sono senza dubbio“Vaffanculo 500” ispirata da un testodi Michele Serra e resa molto benecon l’intera sezione fiati affidata aipolmoni del poliedrico Gigi Grata ela barricadera “Hasta Sempre LaVictoria” che viaggia un po’ dalleparti di certo Manu Chao.A coadiuvare Mangifesta in que-sta sua opera prima ci sono la so-rella Sara a cui è affidata la com-posizione dei testi e i chitarristiMaurizio Schiavo, che si è occupa-to delle parti soliste, e Niko Fyah,responsabile dei suoni di chitarrapiù tradizionalmente vicini al ge-nere reggae e ragamuffin. (PaoloCrazy Carnevale)

Tageszeitung

Freitag, 2. Oktober 2009 Nr. 192Slowtorch

UK-TourWenn ihr diese Zeilen lest, dannsind sie bereits in England undhaben sogar schon zwei Kon-zert (Sheffield und Leeds) ge-

spielt. Die Bozner StonerbandSlowtorch hat heute einen Auf-tritt in Brighton und morgen inBrixton! Übrigens: Die neueHomepage ist auch online:www.slowtorch.com

Papperlapapp Bozen

Proberäumefrei!

In Jugendzentrum Papperla-papp in Bozen sind Proberäu-me zur Verfügung! Interessierte Jugendliche mel-den sich gerne unter:0471/053853 (ab 15.00 h, Eric)oder [email protected]

Alfred E. Mair

Tourdaten„Stürmend durch die Zeit“nennt sich sein neues Album,das der Gaisinger Liederma-cher Alfred E. Mair nun mit ei-ner Tour durch Südtirol vor-

stellt. Hier die Daten: Sand inTaufers, Pfarrheim (Fr 2. Okt,20 h), Sterzing, Stadttheater (Fr9. Okt, 20 h), Girlan, Tannerhof(Fr 23. Okt, 20 h), Laas, Josefs-heim (Fr 30. Okt, 20 h), Bruneck,Kolpinghaus (Fr 4. Dez, 20 h).

NEWS

Interesse daran,im Headliner zu

inserieren? Kontaktieren Sie uns:

[email protected]

Disegna dal 1990 su ogni superfi-ce piatta che trova. Insegna damolti anni alla Scuola di Fumettodi Bolzano ed in svariati corsi diFumetto per bambini in Alto Adi-ge. Collabora con diverse realtàdel mondo fumettistico italianoed estere tra le quali: Cut-Up,The Artist, Political Comics, Cfa-PAZ, Nicola Pesce Editore, Bec-cogiallo. Cofondatore assieme aHannes Pasqualini del ProgettoMonipodio!.

Zeichnung: Armin Barducci

Armin Barducci

Zeig deinTattoo [1]Schickt uns einfach eine schöne di-gitale Aufnahme eurer schönstenTätowierung, schreibt uns eurenNamen (und eventuell woher ihrkommt) und – wichtig – wo ihr euchdas Tattoo habt stechen lassen.Wir werden die einlangenden Fo-tos dann sukzessive veröffentli-chen! Als Kontakt gilt unsere klas-sische Email-Adresse: [email protected]. (rhd)

Michael Waldhtaler (Kaltern) Studio: Tiki-Tattoo, Bozen

Eredi dei We and Them: Il progetto Two Faya diMax Mangifesta

TwoFaya

Seconda generazione

Page 4: Headliner #058

Tageszeitung

Freitag, 2. Oktober 2009 Nr. 192 g r a p h i c j o u r n a l i s m

Zeichnung: Armin Barducci