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DOKUMENTE ATH 14 Zukunft entwerfen: Haus und Stadt im Anthropozän Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen / Prof. Philipp Oswalt / Dipl.-Ing. Kilian Enders Universität Kassel – Sommersemester 2015

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DOKUMENTE ATH 14

Zukunft entwerfen:Haus und Stadt im Anthropozän

Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen / Prof. Philipp Oswalt / Dipl.-Ing. Kilian Enders

Universität Kassel – Sommersemester 2015

INHALTSVERZEICHNIS

Intro Haus und Stadt im Anthropozän 03

RECHERCHE 04

> Produktion

Aquaponik - ECF Farmsystems, Berlin 04

Brauhaus Südstern 05

Vertical Farming / „The Plant Chicago“ 06

Rooftop Farming - Brooklyn Grange 08

Entomophagie - die Lösung? 09

> Prozessierung

Food Hub - Markthalle 9, Berlin 10

Hühnerhaltung in der Stadt 11

> Recycling

Hamburg Water Cycle 12

Fairteiler - Tommy Haus Berlin-Kreuzberg 13

Reparaturwerkstatt - Recyclinghof 14

ENTWURFSPROJEKTE 15

Food Mountain 16_ Weili Wang

Megalith 17 _ Sebastian Milbradt

Dachfarm 18 _ Hacer Özen

Algenbad 19_ Benjamin Stalb

Fairteiler 24_ Karl-Philipp Jung

Skypark 31_ Patricia Kraft

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Zukunft Entwerfen: Stadt und Haus im Anthropozän

ERNÄHRUNG UND STADT: NEUE KONZEPTE UND TYPOLOGIEN FÜR PRODUKTION UND RECYCLINGRechercheseminar Sommersemester 2015Vor Beginn der Industrialisierung wurde ein gewichtiger Teil der Lebensmittel in Städten und ihrem Umfeld erzeugt. Abfälle und Ausscheidungen wurden als Düngemittel und Wertstoffe genutzt. Für den Städter waren die Stoffe- und Energiekreisläufe erfahrbar. Das ist heute nicht mehr der Fall und ein knappes Drittel des ökologischen Fußabdruck des Menschen wird durch seine Ernährung verursacht.Seit einiger Zeit gibt es eine erneute Thematisierung von Essen und Stadt. Im Rahmen des Seminars wollen wir neue konzeptuelle, technologische und gestalterische Modelle urbaner Ernährung recherchieren und analysieren. Hier bei-stehen im Fokus:- innovative Formen innerstädtischer Lebensmittelproduk-tion wie Aquaponic, Insektenzucht, Algenreaktoren, boden-losen Pflanzenzucht, Vertical Farming, Essbare Stadt usw. - innovative Formen des stofflichen und energetischen Recyclings: Urban Mining, Nutzung von Abfällen und Aus-scheidungen, Reparaturwerkstätten etc.

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Recherche: Produktion

Hydrokultur eigene Aufnahme

Aquakultur © by ECF Farmsystems Berlin

Außenansicht © by ECF Farmsystems Berlin

GSEducationalVersion

SaatgutBio-DüngerSonneStromGasHummelvolkNützlinge

FischkulturenFischfutterStromGasRegenwasser 70%Stadtwasser 30%

Primärprodukte

Aquakultur

VERDAUUNG

R Ü C K L A U F

NITRIFIKATION NÄHRSTOFFAUFNAHME

Hydrokultur

Fisch

Klärschlamm Pflanzenabfall

Abwärme + CO2

mech. Filter

biol. Filter

Pflanzenprodukte

Sekundärprodukte

Aquaponik / ECF Farmsystems BerlinSebastian Milbradt

Die ECF Farm (Ecofriendly Farming) liegt außerhalb der Berliner Stadtmitte in Tempelhof Schöneberg und wurde im Dezember 2014 in Betrieb genommen. Hier werden Lebensmittel unter Verwendung eines Aquaponik-Systems produziert und verkauft. Aquaponik ist ein Kofferwort, das sich aus Aquakultur und Hydroponik zusammensetzt. Das System kombiniert also die kontrollierte Fischzucht mit der boden-lose Pflanzenzucht, welche die Pflanzen in einem anorganischen Sub-strat setzt und durch eine wässrige Lösung mit Nährstoffen versorgt. Die Kombination dieser beiden System ergibt sich aus dem synergeti-schen Potenzial: Die Ausscheidungen der Fische können, mit Hilfe von Bakterien, zu Nährstoffen für die Pflanzen umgewandelt werden. Im Gegenzug nehmen die Pflanzen die Nährstoffe des Wassers auf und geben es somit sauber an die Fische zurück. Die ECF Farm produziert somit jährlich 35t verschiedene Gemüse und Kräuter, sowie 30t Fisch:

PRODUKTE: Tomate, Gurke, Aubergine, Paprika, Salat, Spinat, Basili-kum, Minze, Mangold, Microgreens und Rotbarsch.

Die Betreiber der Farm sehen die vorhandene Lebensmittelproduk-tion und -verteilung als problematisch an. Mit Hilfe des Aquaponik-Systems können Kosten und Verschmutzung durch den Transportdezimiert werden, da die Lebensmittel lokal produziert und verkauft werden. Durch den Wasserkreislauf und die Regenwassernutzung wird der Wasserverbrauch für die Fisch- und Pflanzenproduktion verringert, und letztlich wird auch ein kleiner Anteil gegen die Überfischung der Weltmeere beigetragen. Gegenüber dem Einkauf im Supermarkt besteht ein direkter Kontakt zwischen Produzent und Konsument, wodurch Verantwortung für die Herstellung und Vertrauen in die Produkte entstehen.

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

Büro„Farmer‘s Market“

Zisterne

Lager

Aquaponik Eingangsbereich Hydroponik Dachfenster

Eingang Regenrinne Schwelle

Technik

N

GSEducationalVersion

AQUAPONIK / ECF FARMSYSTEMS BERLINSebastian Milbradt

Die ECF Farm (Ecofriendly Farming) liegt außerhalb der Berliner Stadtmitte in Tempelhof Schöneberg und wurde im Dezember 2014 in Betrieb genommen. Hier werden Lebensmittel unter Verwendung eines Aquaponik-Systems produziert und verkauft. Aquaponik ist ein Kofferwort, das sich aus Aquakultur und Hydroponik zusammensetzt. Das System kombiniert also die kontrollierte Fischzucht mit der bodenlose Pflanzenzucht, welche die Pflanzen in ein anorganisches Substrat setzt und durch eine wäss-rige Lösung mit Nährstoffen versorgt. Die Kombination dieser beiden Systeme ergibt sich aus dem synergeti-schen Potenzial: Die Ausscheidungen der Fische können mithilfe von Bakterien zu Nährstoffen für die Pflanzen umgewandelt werden. Im Gegenzug nehmen die Pflanzen die Nährstoffe des Wassers auf und geben es sauber an die Fische zurück. Die ECF Farm produziert jährlich

35t verschiedene Gemüse und Kräuter, sowie 30t Fisch: PRODUKTE: Tomate, Gurke, Aubergine, Paprika, Salat, Spinat, Basilikum, Minze, Mangold, Microgreens und Rotbarsch. Die Betreiber der Farm sehen die vorhandene Lebensmittelproduktion und -verteilung als problematisch an. Mit Hilfe des Aquaponik- Systems können Kosten und Verschmutzung durch den Transport dezimiert werden, da die Lebensmittel lokal produziert und verkauft werden. Durch den Wasserkreislauf und die Regenwassernutzung wird der Wasserverbrauch für die Fisch- und Pflanzen-produktion verringert, und letztlich wird auch ein kleiner Anteil gegen die Überfischung der Weltmeere beigetragen. Gegenüber dem Einkauf im Supermarkt besteht ein direk-ter Kontakt zwischen Produzent und Konsument, wodurch Verantwortung für die Herstellung und Vertrauen in die Produkte entstehen.

Hydrokultur

Aquakultur © by ECF Farmsystems Berlin

Außenansicht © by ECF Farmsystems Berlin

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Recherche: Produktion

BRAUHAUS SÜDSTERNBenjamin Stalb

Das Brauhaus Südstern ist eine Gaststätte, in der vor Ort gebrautes Bier ausgeschenkt wird. Die zentrale Lage an der Hasenheide zwischen Volkspark und Südstern sorgt für einen starken Publikumsverkehr.Das Brauhaus produziert einerseits Bier, andererseits werden Braukurse angeboten, ebenso werden verschie-dene Veranstaltungen angeboten.Das Bier wird aus von Mälzereien angeliefertem Gersten-malz, Hopfenpellets und Stadtwasser gebraut. Die in den verschiedenen Kochprozessen freiwerdende Abwärme wird genutzt um das Wasser für die folgenden Prozesse vorzu-wärmen. Die Maische wird zunächst aufgekocht um die Spaltung der im Malzschrot enthaltenen Stärke zu fördern. Im nächsten Schritt werden Feststoffe herausgefiltert. Dieser sogenannte Malztreber wird vom Brauhaus

Südstern als Tierfutter abgegeben. Nach dem Abkühlen der Masse wird die Bierwürze in den Gärtank geleitet. Dieser ist in einem Anbau untergebracht, der für die thermischen Anforderungen der Gärung klimatisiert werden kann.Dort werden auch Hefekulturen hinzugefügt, die die gelöste Stärke vergären. Die überschüssige Hefe wird abgeschöpft, danach wird das Jungbier in die Lagertanks geleitet in denen es bis zu seiner Abfüllung gelagert wird. Vor der Abfüllung in Fässer oder Flaschen wird das Bier in manchen Brauereien filtriert, um eine klare Färbung zu erreichen.Dieser Schritt wird im Brauhaus jedoch nicht durchgeführt.Das fertige Bier wird in Fässer abgefüllt und direkt im Brau-haus ausgeschenkt. Flaschen werden aus Platzgründen nicht angeboten (Lagerung, Größe der Reinigungsanlage)

GSPublisherEngine 460.90.94.100GSEducationalVersion

GSPublisherEngine 460.90.94.100GSEducationalVersion

TerrasseTerrasse

Maischpfanne/LäuterbottichWürzpfanneWhirlpoolWürzekühler

Gastraum

Abluftanlage

Lagertanks

Gärtank

GSPublisherEngine 453.91.95.100GSEducationalVersion

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Recherche: Produktion

VERTICAL FARMING / „THE PLANT“ CHICAGOSwen Gross

“The Plant” ist ein etwas anderes Vertical Farming Projekt. Ein Segment, das in den letzten Jahren weiter an Fahrt gewonnen hat und insbesondere als Hightech-Transformation der (urbanen) Landwirtschaft wahrgenommen wird: Der vertikale Anbau in, an und auf Gebäuden. Das Projekt sticht dagegen nicht nur als Lowtech-Ansatz, sondern auch durch die Nachnutzung einer alten Schlachtfabrik im alten “Meat Packaging”-Bezirk Chicagos heraus. “The Plant” versteht sich als Inkubator für kleine Nahrungsmittel produzierende Gewerbe, die sich in die verschiedenen Modulen in dem 4-stöckigen Komplex einmieten können. Ein wesentliches Augenmerk liegt dabei auf zirkulären Verarbeitungs- und Produktionsketten: Zero-Waste ist ubiquitäre Strategie und Prinzip der industriellen Ökologie. Eine auf Synergien, Symbiosen und Kreisläufen bedachte interne Wirtschaft soll den Rahmen für innovative Ideen rund um Nahrungsmittelproduktion geben.

(Bei-)Produkte oder Abfälle werden zum gegenseitigen Nutzen ausgetauscht. Neue Konzepte können erprobt und zur Marktreife geführt werden. Die schon breite Poduktpalette wird so durch ständige Rekonfiguration und Ergänzung bereichert. Die Produkte werden überwiegend lokal über “Farmers markets”, gehobene Restaurants und “Community-supported agriculture” verkauft.

Nicht zu integrierende Abfallprodukte werden im Bio-gas-KWKK-Aggregat verwertet, welches für das Energie-konzept von zentraler Bedeutung ist. Um eine völlige En-ergieautonomie zu erreichen, ist das Projekt jedoch auf Nachbarnutzungen angewiesen, die organisches Material liefern.

Grundstück: 11500 m²Gebäude Innen – geschlossen (Fabrikhalle) Höhe 20m / 4 EtagenFootprint 2100 m²Geschossfläche 8230 m²Pflanzfläche 3500 m²* 370m ² (Gewächshaus) Umnutzung - Schlachtfabrik

Gebäude | Nutzung

Dachgewächshaus

“Back of the Yards” Museum Schulung/Konferenz

Käserei

Küche

Events

Empfang/Verkauf

Forschung

Hydroponik

Bäckerei

Brauereien (Bier, Kombucha)

Pilzzucht

Auaponik

öffentlich

teilöffentlich

privat

(Bildquelle: Cameron Ruen / Plant Chi. NPF)

WohngebietCommunity-buildingRessourcenbewusstseinMitwirkungAbnehmer

StripRestaurants, etc. als KooperationspartnerAbnehmer

VerbrauchermärkteRessourcenlieferantAbnehmer

ÖlfabrikRessourcenlieferant(Org. Material.)

GrosshandelVertiebspartner

Kontext

Algenreaktor (Algen)

Aquaponik (Hopfen)

Brauerei (Maische)

Pilzfarm (Pilze)

Restaurant

Biogasanlage (CO2)

(Bildquelle: Cameron Ruen / Plant Chicago NPF)

Transformieren / Kaskaden

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Recherche: Produktion

VERTICAL FARMING / „THE PLANT“ CHICAGOSwen Gross

Der Standort im Umfeld der Nahrungsmittel verarbeitenden Betriebe und Verbrauchermärkte war aus diesen Gründen ebenso zentral, wie die gute Anpassbarkeit des Gebäudes an das Unternehmen. Das Konzept setzt dabei auch auf die Kraft sozialer Prozesse rund um das Thema Nahrung: Essen wird als Vehikel zur sozialen Kohäsion gesehen. Ein Aspekt, der nicht nur in sogenannten “Food Deserts” einkommensschwacher Wohngebiete wertvoll sein sollte. Durch Freizeit- und Schulungsaktivitäten wird zudem der Umgang mit “natürlichen” Produkten befördert. Kulturelle Nutzungen integrieren das Projekt zusätzlich.

Die vielfältige Produktpalette im Food- und Non-food-Bereich und die Prozessgestaltung machen das Projekt nicht nur einzigartig, sondern auch zu einer wertvollen Ergänzung des urbanen Metabolismus. Zum Teil brachliegende Ressourcen werden hier neu konfiguriert und intelligent genutzt. Ein schlüssiges Wasserkonzept

bleibt jedoch noch aus. Auch wenn man quantitativ nicht an Produktionsergebnisse rein kommerziell orientierter Vertikalfarmen (die nur ein sehr begrenztes Angebot an Nahrungsmitteln anbieten) heranreicht, wird hier ein Modell vorgestellt, das aus vielerlei Aspekten beachtenswert ist. Die Fertigstellung und damit Vollkapazität ist für das Jahr 2016 angesetzt.

ENERGIE

ABFA

LL KWKK

Klimatisierung

Faultank

Küchen

Fermantation

Hydroponik

Aquaponik

Fischzucht

Brauerei

Pilzzucht

SchlammOrg. Material(von Nachbar-nutzungen)

Dünger

02

C02

Futter (Gerstereste)

Pflanzbett (Maische)Ammoniak

sauberes Wasser

Nitrat

Biogas

Dampf

Strategie

$

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Recherche: Produktion

ROOFTOP FARMING - BROOKLYN GRANGEThomas Behnke

Seit der Förderung von Dachgrünflächen im Jahr 2009 über Steuernachlässe durch die Stadtverwaltung New York entstanden mehrere Dachgärten und -farmen. Die Stadt verfolgt mit dieser Maßnahme u.a. das Ziel, die Kanalisation bei starken Regenfällen zu entlasten indem das anfallende Regenwasser in Tanks auf den Dächern zur Bewässerung aufgefangen wird.

Eine dieser Dachfarmen ist Brooklyn Grange, die sich seit dem Jahr 2012 auf dem Dach des zwölfgeschossigen Gebäudes 3 im Brooklyn Navy Yard befindet. Der Brooklyn Navy Yard ist eine ehemalige Schiffswerft in der seit 1806 Militärschiffe gebaut wurden und in der sich nach seiner Schließung innovative Unternehmen und Freischaffende ansiedeln konnten.

Die 4.000 Quadratmeter umfassende Dachfarm ist die weltweit größte ihrer Art. Sie wird durch ein Team von bis zu 30 (Hobby-) Gärtnern bewirtschaftet, die zwischen April und November neben dem Anbau von Blumen und Gemüse auch eine Bienenzucht sowie ein Hühnergehege betreiben, deren Ernteerträge an umliegende Restaurants und Wochenmärkte verkauft werden. In den Monaten Dezember bis März wird Klee angepflanzt, um den Boden mit frischen Nährstoffen für den darauffolgenden Anbau anzureichern. Brooklyn Grange ist daneben auch ein sozialer Ort an dem sich Menschen zum Yoga, Feiern oder zur Weiterbildung treffen. Das Gründerteam von Brooklyn Grange bietet darüber hinaus Beratungsdienstleistungen zum Thema Dachfarm an.

rooftop farm

Haupteingang Gebäude 3

Zufahrt Brooklyn Navy Yard

Flushing Avenue

Informationszentrum Brooklyn Navy Yard

Zaun

Gemüse- und Blumenbeete

ZisterneHühnergehege

ZisterneBienenzucht

Gartengerätecontainer

Gewächshaus

Wasch- und Verpackungsstation

Veranstaltungszone

DachzugangLadezone

Vordach

Dezember Januar Februar März

Isometrien & Funktionsdiagramm

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Recherche: Produktion

ENTOMOPHAGIE - DIE LÖSUNG?Julia-Yvonne Scharf

Gegenwärtig steuert die Menschheit, sollte ein Umden-ken mit anschließender Handlung ausbleiben, auf einen Ressourcenkollaps zu. Die steigende Weltbevölkerung und die Verbreitung westlicher Gewohnheiten und Vorlie-ben führt zu der heutigen Situation: 70% der weltweiten Ackerflächen werden allein für die Fleischproduktion zur Versorgung der westlichen Welt genutzt und zusätzlich werden täglich weitere 30.000ha Regenwald zur Vergröße-rung der Fleischproduktion unwiderruflich zerstört. Neben der Ausbeutung der wirtschaftlich schwachen Länder sind die Schädigung der Umwelt und deren Folgen nicht abseh-bar. Seit dem Jahr 2000 ist eine stetige Erderwärmung zu beobachten. Entomophagie, also der Verzehr von Insekten durch den Menschen, wird als eine Möglichkeit beschrieben, die

oben dargestellten Probleme zu entschärfen. Die Firma Bugs International GmbH mit Sitz im bayrischen Irsingen bei Türkheim ist Europas größte Futterinsektenzucht. Das Anliegen der Firma Bugs international ist es, qualitativ hochwertiges Lebendfutter für Reptilien zu produzieren. Dabei wird großer Wert auf artgerechte Haltung und Pflege gelegt. Angestrebt wird die Produktion von Speiseinsekten auch für den Menschen. Hierzu müssen im Vorausgang erst rechtliche Rahmenbedingungen festgelegt werden, so wie es vor Kurzem in Belgien geschehen ist. Es erscheint möglich, mithilfe einer industriellen Speiseinsektenzucht den Fleischkonsum in Europa zu reduzieren, dabei ist jedoch die Akzeptanz des Konsumenten gefragt!

Solaranlage

VerwaltungsgebäudeParkfläche

Nachbargebäude

Hallenkomplex

Ablauf der Inneren Struktur bei Bugs International

zoologischeEinrichtung

Werkstatt

Weizenkeim-lingzucht

Silo

Verpack

Waschanlage

Lager

Garage

Versand

Abfälle

Zucht Technik Verwaltung

HaschfarmenNiederlande

Groß- und Einzelhandel

ObstbauernDeutschland

Züchter

Isometrie der Anlage von Bugs International

Der Selbstversuch im Seminar - gebratene Grillen und Würmer

Insekten beinhalten qualitative Prote-ine und Nährstoffe (siehe Tabelle rechts), benötigen dabei jedoch nur ein Minimum an Ressourcen.

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Recherche: Prozessierung

FOOD HUB - MARKTHALLE 9, BERLINWeili Wang

Was ist Food Hub?Ein regionaler Food Hub ist ein Geschäft oder eine Organi-sation, die aktiv den Vertrieb und das Marketing von Ernäh-rungsprodukten, vor allem von lokalen und regionalen Produzenten, zusammenfasst und fördert.Die Kreuzberger Eisenbahnmarkthalle besteht seit über 120 Jahren: Am 1. Oktober 1891 wurde sie als “Markthalle IX” offiziell eröffnet.Die lichte innere Struktur der Halle war auf nahezu 300 Stände projektiert - das entspricht dem drei- bis fünffachen eines üblichen Wochenmarktes was ein beträchtlicher Vorteil der Markthalle gegenüber dem offenen Marktplatz war. Die Markthalle Neun als Lebensmittel-Punkt in Kreuz-berg zeigt wie „Anders-Essen“ und „Anders-Einkaufen“ in der Stadt möglich sind: Im respektvollem Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt, regional- und saisonal betont,

verbunden mit der lokalen Wertschöpfung, transparent und vertrauensvoll. Die schrittweise Wiederansiedlung des kleinteiligen Lebensmittelhandels und -handwerks auf der zuvor von Discountern dominierten Fläche bedeutet auch die Wiederaneignung der Halle als lebendiger Ort im Quar-tier. Neben der Herstellung und dem Verkauf von Lebens-mitteln bietet die Markthalle Raum für Initiativen aus der Anwohnerschaft und ist eine Plattform für Projekte, die sich kritisch mit den Themen Ernährung, Stadt, Land-wirtschaft, Biodiversität und Umwelt auseinandersetzt. Die Markthalle Neun will nicht zuletzt Impulse geben für das „Wie“ der Lebensmittelversorgung der Stadt und die gesellschaftlich notwendige Debatte über ein zukunftsfä-higes und global gerechtes Ernährungssystem.

Funktionsdiagramm

InnenraumisometrieÜberblickisometrie

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Recherche: Prozessierung

Hühnerhaltung in der StadtHacer Özen

Die Isotmetrie des Stalles

Hühner mitten in der Stadt zu halten klingt zunächst ungewöhn-lich. Im Rahmen des Recherche wird die Antwort nach der Frage

„Ob dass Hühnerhaltung mitten in der Stadt möglich ist“ gesucht. Die 6 Hühner mit einem Hahn auf dem Kinder-und Jugendbau-ernhof Kassel e.V bekommen täglich 2 Becher Bio-Körner, Reste von Gemüse aus Biosupermarket, Frischwasser undKieselsteine als Futter. Da sie auf dem Hof frei laufen können, fres-sen sie auch Gras, Würmer, Insekte usw. Jede Woche wird der Stall ausgereinigt und das Stroh in denNestern wird gewechselt. Die Federn werden nach Bedarf gepflegt.Licht ist für Hühner, wie für alle Lebewesen essenziell. Die Gesund-heit der Tiere und dieLegeleistung der Hühner sind stark von der Lichtintensität abhän-gig.

Der Stall

Der aus Holz gebaute Stall ist 2x3m groß worin sich 2 Stangen und Legenesterne befinden. Die Öffnungen auf dem Dach schaf-fen einen belüfteten Raum für die Hühner. Die Hühner kommen mit den winterlichen Temperaturen gut zurecht, eine aufwändige Isolation des Stalles ist daher nicht notwendig. Der Stall ist von innen mit dem Stroh bedeckt, das für Hygiene und einen komfortablen Raum für die Hühner sorgt. Dabei ist es wichtig dass der Boden immer trocknet bleibt. Im Sommer legen die Hühner fast jeden Tag ein Ei und von Dezem-ber bis Februar legen die sehr selten bis keine Eier. Da der Hof ein Hahn besitzt und die Eier befruchtet sind glucken die Hühner.

KOMPOSTECKE

BIENENKASTEN

SCHWEINESTALL

TROCKENKLO

HÜHNERSTALL WERKSTATT KLETTERBAUM

LAGERRAUM

BÜRO/WC

SCHAFSTALL

HASENSTALL

GEMÜSEBEET

KÜCHEBEETE

NESTER

FUTTERTRÖGE

SITZSTANGE

LEITER

SITZSTANGE NEZT

TRÄNKE

Die Isometrie von Kinderbauernhof Kassel e.V.

Die Intention dieses Hofes ist es den Kindern Einblicke in Kreisläufe und Zusammenhänge der ökologischen Landwirtschaft zu geben.

HÜHNERHALTUNG IN DER STADTHacer Oezen

Hühner mitten in der Stadt zu halten klingt zunächst unge-wöhnlich. Im Rahmen dieser Recherche wird untersucht, ob Hühnerhaltung mitten in der Stadt möglich ist. Die 6 Hühner mit einem Hahn auf dem Kinder- und Jugendbau-ernhof Kassel e.V bekommen täglich 2 Becher Bio-Körner, Gemüsereste aus dem Biosupermarkt, Frischwasser und Kieselsteine als Futter. Da sie auf dem Hof frei herum laufen können, fressen sie auch Gras, Würmer, Insekten usw. Jede Woche wird der Stall gereinigt und das Stroh in den Nestern gewechselt. Die Federn werden nach Bedarf gepflegt. Licht ist für Hühner, wie für alle Lebewesen, essenziell. Die Gesundheit der Tiere und die Legeleistung der Hühner sind stark von der Lichtintensität abhängig.

Der Stall Der aus Holz gebaute Stall ist 2x3m groß und beinhaltet 2 Stangen und Legenester. Die Öffnungen auf dem Dach schaffen einen belüfteten Raum für die Hühner. Die Hühner kommen mit den winterlichen Temperaturen gut zurecht, eine aufwändige Isolation des Stalles ist daher nicht notwendig. Der Stall ist von innen mit Stroh bedeckt, das für Hygiene und einen komfortablen Raum für die Hühner sorgt. Dabei ist es wichtig dass der Boden immer trocken bleibt. Im Sommer legen die Hühner fast jeden Tag ein Ei, von Dezember bis Februar werden nur sehr selten bis keine Eier gelegt. Da der Hof ein Hahn besitzt und die Eier befruchtet sind, glucken die Hühner.

Hühnerhaltung in der StadtHacer Özen

Die Isotmetrie des Stalles

Hühner mitten in der Stadt zu halten klingt zunächst ungewöhn-lich. Im Rahmen des Recherche wird die Antwort nach der Frage

„Ob dass Hühnerhaltung mitten in der Stadt möglich ist“ gesucht. Die 6 Hühner mit einem Hahn auf dem Kinder-und Jugendbau-ernhof Kassel e.V bekommen täglich 2 Becher Bio-Körner, Reste von Gemüse aus Biosupermarket, Frischwasser undKieselsteine als Futter. Da sie auf dem Hof frei laufen können, fres-sen sie auch Gras, Würmer, Insekte usw. Jede Woche wird der Stall ausgereinigt und das Stroh in denNestern wird gewechselt. Die Federn werden nach Bedarf gepflegt.Licht ist für Hühner, wie für alle Lebewesen essenziell. Die Gesund-heit der Tiere und dieLegeleistung der Hühner sind stark von der Lichtintensität abhän-gig.

Der Stall

Der aus Holz gebaute Stall ist 2x3m groß worin sich 2 Stangen und Legenesterne befinden. Die Öffnungen auf dem Dach schaf-fen einen belüfteten Raum für die Hühner. Die Hühner kommen mit den winterlichen Temperaturen gut zurecht, eine aufwändige Isolation des Stalles ist daher nicht notwendig. Der Stall ist von innen mit dem Stroh bedeckt, das für Hygiene und einen komfortablen Raum für die Hühner sorgt. Dabei ist es wichtig dass der Boden immer trocknet bleibt. Im Sommer legen die Hühner fast jeden Tag ein Ei und von Dezem-ber bis Februar legen die sehr selten bis keine Eier. Da der Hof ein Hahn besitzt und die Eier befruchtet sind glucken die Hühner.

KOMPOSTECKE

BIENENKASTEN

SCHWEINESTALL

TROCKENKLO

HÜHNERSTALL WERKSTATT KLETTERBAUM

LAGERRAUM

BÜRO/WC

SCHAFSTALL

HASENSTALL

GEMÜSEBEET

KÜCHEBEETE

NESTER

FUTTERTRÖGE

SITZSTANGE

LEITER

SITZSTANGE NEZT

TRÄNKE

Die Isometrie von Kinderbauernhof Kassel e.V.

Die Intention dieses Hofes ist es den Kindern Einblicke in Kreisläufe und Zusammenhänge der ökologischen Landwirtschaft zu geben.

Hühnerhaltung in der StadtHacer Özen

Die Isotmetrie des Stalles

Hühner mitten in der Stadt zu halten klingt zunächst ungewöhn-lich. Im Rahmen des Recherche wird die Antwort nach der Frage

„Ob dass Hühnerhaltung mitten in der Stadt möglich ist“ gesucht. Die 6 Hühner mit einem Hahn auf dem Kinder-und Jugendbau-ernhof Kassel e.V bekommen täglich 2 Becher Bio-Körner, Reste von Gemüse aus Biosupermarket, Frischwasser undKieselsteine als Futter. Da sie auf dem Hof frei laufen können, fres-sen sie auch Gras, Würmer, Insekte usw. Jede Woche wird der Stall ausgereinigt und das Stroh in denNestern wird gewechselt. Die Federn werden nach Bedarf gepflegt.Licht ist für Hühner, wie für alle Lebewesen essenziell. Die Gesund-heit der Tiere und dieLegeleistung der Hühner sind stark von der Lichtintensität abhän-gig.

Der Stall

Der aus Holz gebaute Stall ist 2x3m groß worin sich 2 Stangen und Legenesterne befinden. Die Öffnungen auf dem Dach schaf-fen einen belüfteten Raum für die Hühner. Die Hühner kommen mit den winterlichen Temperaturen gut zurecht, eine aufwändige Isolation des Stalles ist daher nicht notwendig. Der Stall ist von innen mit dem Stroh bedeckt, das für Hygiene und einen komfortablen Raum für die Hühner sorgt. Dabei ist es wichtig dass der Boden immer trocknet bleibt. Im Sommer legen die Hühner fast jeden Tag ein Ei und von Dezem-ber bis Februar legen die sehr selten bis keine Eier. Da der Hof ein Hahn besitzt und die Eier befruchtet sind glucken die Hühner.

KOMPOSTECKE

BIENENKASTEN

SCHWEINESTALL

TROCKENKLO

HÜHNERSTALL WERKSTATT KLETTERBAUM

LAGERRAUM

BÜRO/WC

SCHAFSTALL

HASENSTALL

GEMÜSEBEET

KÜCHEBEETE

NESTER

FUTTERTRÖGE

SITZSTANGE

LEITER

SITZSTANGE NEZT

TRÄNKE

Die Isometrie von Kinderbauernhof Kassel e.V.

Die Intention dieses Hofes ist es den Kindern Einblicke in Kreisläufe und Zusammenhänge der ökologischen Landwirtschaft zu geben.

Nest

Nester

FuttertrögeTränke

Leiter

Sitzstange

Sitzstange

Beete Küche

Trocken-WC

Schweinestall

Bienenkörbe

Kompostecke

Hühnerstall

Werkstatt

Kletterbaum

Gemüsebeet

Lagerraum

Büro / WC

Schafstall

Hasenstall

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Recherche: Recycling

Vakuuumstation BioabfälleBHKW

Biogasanlage

StromWärme

Phosphor oder Struvit

aus Gärreste

Schwarzwasser

Biogas

HAMBURG - WATER CYCLEMaria Zorn

Auf dem ehemaligen Kasernengelände (Lettow-Vorbeck-Kaserne) ist im Rahmen der internationalen Bauaustellung „IBA Hamburg 2013“ der Modellstadtteil Jenfelder Au entstanden. Die Besonderheit liegt in dem innovativen Entwässerungs- und Energiekonzept, dem „HAMBURG WATER Cycle® (HWC)“, der eine Trennung der Abwasser-ströme vorsieht und dezentral im Gebiet eine Wiederaufbe-reitung bzw. Verwertung der Abwässer beabsichtigt.Der neue Stadtteil soll auf einer Fläche von 35ha 2.000 Menschen beherbergen. Von insgesamt 770 Wohneinhei-ten sind 630 neu entstanden und werden hauptsächlich zum Wohnen genutzt. Nur 20% der Gesamtflächen sind für gewerbliche Zwecke vorgesehen. Um das HWC-Konzept zu realisieren, musste ein Abwas-sertrennsystem im gesamten Quartier installiert werden, sodass Regen-, Grau- (Abwasser aus Dusche/Waschma-

schine etc.) und Schwarzwasser (Abwasser aus Toiletten) getrennt gesammelt und behandelt werden können. Voraussetzung für die Schwarzwasseraufbereitung sind wassersparende Toiletten (Vakuumtoiletten), die man aus Flugzeugen oder Zügen kennt. Unterdruckleitungen brin-gen das Schwarzwasser zur Biogasanlage, dort wird das konzentrierte Schwarzwasser mit Bioabfällen versetzt. Durch die Vergärung entsteht Biogas, welches in einem Blockheizkraft (BhKW) zu Strom und Wärme umgewandelt wird. Den nährstoffreichen Gärresten wird durch weitere Behandlungen Phosphor oder Magnesiumammoniumphos-hat (Struvit) entzogen, das als Substitut für mineralische Dünger in der Landwirtschaft Verwendung finden. [Quelle: www. hamburgwatercycle.de, Zugriff am 11.06.2015]

Tank

Betriebshof:

Biogasanlage und Blockheizkraftwerk

Vakkumleitung

für Schwarzwasser

Dauerstaufläche

für Regenwasser

Sammel- und Rückhalteflächen

für Regenwasser

Wohngebäude

Isometrie des Modellstadtteils Jenfelder Au in Hamburg

Schema des Schwarzwasserkreislaufs

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Recherche: RecyclingFairteiler - Tommy-Haus Berlin KreuzbergKarl-Philipp Jung

In Deutschland landen laut WWF pro Sekunde 313 kg noch genießbare Lebensmittel auf dem Müll. Um diese Nahrung zu produzieren werden pro Jahr 26 000 km2 nutzlos bewirtschaf-tet und es entstehen 40 Millionen Tonnen Treibhausgase. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und einen klei-nen Beitrag gegen das Verschwenden von Lebensmitteln zu leisten gründete sich 2012 die Initiative „Foodsharing“. Am Anfang organisierten sich hier Privatpersonen, die ihre nicht mehr benötigten noch genießbaren Lebensmittel in virtuellen Essenskörben im Internet anboten. Diese Körbe konnten dann kostenlos von anderen Konsumenten abgeholt werden um sie so vor der Mülltonne zu retten. Um noch mehr Lebensmittel zu retten wurden von den Initiatoren von „Foodsharing“, den sogenannten „Foodsavern“, direkte Kooperationen mit

Frischhaltefolie

Kühlschrank - kalt Kühlschrank - nicht kalt

Regeln / Hinweise

Steighilfe (Leerer Getränkekasten)Mülleimer

Lebensmittelmärkten eingegangen. Lebensmittel, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr für den Verkauf geeig-net sind, werden von den „Foodsavern“ abgeholt und weiter verteilt. Die „Foodsaver“ bringen diese Lebensmittel dann zu sogenannten „Fairteilern“, wo die Lebensmittel von Konsu-menten kostenlos abgeholt werden können. Meist sind diese „Fairteiler“ in alternativen Läden, die Tee oder 2nd Hand-Klei-dung verkaufen. Der „Fairteiler-Tommy-Haus“ steht in einem Hinterhof in Berlin Kreuzberg und kann 24 Stunden am Tag genutzt werden. Hier kann jeder etwas hineinlegen und jeder kann sich herausnehmen was er möchte. In ganz Deutsch-land gibt es ca. 200 „Fairteiler“, die von 6000 „Foodsavern“ betreut werden und ca. 50.000 Menschen erreichen.

ProduktionSupermarkt

Fairteiler

Müll

FAIRTEILER - TOMMY HAUS BERLIN-KREUZBERGKarl-Philipp Jung

In Deutschland landen laut WWF pro Sekunde 313 kg noch genießbare Lebensmittel auf dem Müll. Um diese Nahrung zu produzieren werden pro Jahr 26.000 km2 nutz-los bewirtschaftet und es entstehen 40 Millionen Tonnen Treibhausgase. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und einen kleinen Beitrag gegen das Verschwen-den von Lebensmitteln zu leisten, gründete sich 2012 die Initiative „Foodsharing“. Am Anfang organisierten sich hier Privatpersonen, die ihre nicht mehr benötigten noch genießbaren Lebensmittel in virtuellen Essenskörben im Internet anboten. Diese Körbe konnten dann kostenlos von anderen Konsumenten abgeholt werden um sie so vor der Mülltonne zu retten. Um noch mehr Lebensmittel zu retten wurden von den Initiatoren von „Foodsharing“, den sogenannten „Foodsavern“, direkte Kooperationen mit

Lebensmittelmärkten eingegangen. Lebensmittel, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr für den Verkauf geeig-net sind, werden von den „Foodsavern“ abgeholt und weiterverteilt. Die „Foodsaver“ bringen diese Lebensmittel dann zu sogenannten „Fairteilern“, wo die Lebensmittel von Konsumenten kostenlos abgeholt werden können. Meist sind diese „Fairteiler“ in alternativen Läden, die Tee oder 2nd Hand-Kleidung verkaufen. Der „Fairteiler-Tommy-Haus“ steht in einem Hinterhof in Berlin Kreuzberg und kann 24 Stunden am Tag genutzt werden. Hier kann jeder etwas hineinlegen und jeder kann sich herausnehmen was er möchte. In ganz Deutschland gibt es ca. 200 „Fairteiler“, die von 6000 „Foodsavern“ betreut werden und ca. 50.000 Menschen erreichen.

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Recherche: RecyclingReparaturwerkstatt/RecyclinghofPatricia Kraft

Der Recyclingdienst Borken ist die Sammelstelle für alle Elektrogeräte im Schwalm-Eder-Kreis. Die Geräte werden unterteilt in fünf Gruppen: 1. Weiße Ware 2. Kühlgeräte 3. Unterhaltung 4. Leuchtstoffröhr 5. restliche elektrische Geräte

1988 wurde der Recyclinghof als gemeinnütziger Verein für mehr Beschäftigung gegründet. Arbeitslose und Menschen ohne Ausbildung sollten hier eine neue Arbeit erhalten. Mit Einführung des Elektrogesetz 2006 wurden die Hersteller verpflichtet ihre kaputte Ware zurückzu-nehmen. Als Sammelstelle ist der Recyclingdienst der Anlaufpunkt für

den gesamten Landkreis. Hier kann der Kunde kostenlos seine Geräte abgeben. Sie werden sortiert und gesammelt zur Entsorgung weiter-geleitet . Der Recyclinghof hat sich dazu entschieden alle elektrischen Geräte zu sammeln. Jedoch ist der Hof mehr als eine Sammelstelle. Er bietet gleichzeitig ein Second-Hand Kaufhaus, ein Materiallager und eine Werkstatt für weiße Ware an. Auch Entsorgung für Gewerbe wird ange-boten. WWeiße Ware wird entweder weitergeleitet oder selbst weiter-verarbeitet. Hierzu gibt es eine Elektrowerkstatt, die in der Lage ist Markenmodelle zu reparieren. Der Kunde kann entweder seine Geräte abgeben, die dann aufgearbeitet weiterverkauft werden können oder sie werden zurück an den Kunden gegeben. Alle Produkte, die sonst nicht verarbeitet werden können, werden entweder direkt in Container geräumt oder in Einzelteile zerlegt und als Mischschrott verkauft.

GSPublisherEngine 395.89.92.100

GSEducationalVersion

GSPublisherEngine 395.89.92.100GSEducationalVersion

Reparaturwerkstatt

Sammelstelle

Lager Rohstofftrennung

Arbeitsplatz (draußen)

Heizungsanlage

SolaranlageKaufhaus

GSPublisherEngine 396.88.92.100GSEducationalVersion

ReparaturWiederverkauf

Ersatzteile

Hersteller Verbraucher Sammelstelle Entsorger

REPERATURWERKSTATT / RECYCLINGHOFPatricia Kraft

Der Recyclingdienst Borken ist die Sammelstelle für alle Elektrogeräte im Schwalm-Eder-Kreis. Die Geräte werden unterteilt in fünf Gruppen:1. Weiße Ware2. Kühlgeräte3. Unterhaltung4. Leuchtstoffröhr5. restliche elektrische Geräte1988 wurde der Recyclinghof als gemeinnütziger Verein für mehr Beschäftigung gegründet. Arbeitslose und Menschen ohne Ausbildung sollten hier eine neue Arbeit erhalten. Mit Einführung des Elektrogesetz 2006 wurden die Herstel-ler verpflichtet ihre kaputte Ware zurückzunehmen. Als Sammelstelle ist der Recyclingdienst der Anlaufpunkt für den gesamten Landkreis. Hier kann der Kunde kostenlos

seine Geräte abgeben. Sie werden sortiert und gesammelt zur Entsorgung weitergeleitet. Der Recyclinghof hat sich dazu entschieden alle elektrischen Geräte zu sammeln. Jedoch ist der Hof mehr als eine Sammelstelle. Er bietet gleichzeitig ein Second-Hand Kaufhaus, ein Materiallager und eine Werkstatt für weiße Ware an. Auch Entsorgung für Gewerbe wird angeboten. WWeiße Ware wird entweder weitergeleitet oder selbst weiterverarbeitet. Hierzu gibt es eine Elektrowerkstatt, die in der Lage ist Markenmodelle zu reparieren. Der Kunde kann entweder seine Geräte abgeben, die dann aufgearbeitet weiterverkauft werden können oder sie werden zurück an den Kunden gegeben. Alle Produkte, die sonst nicht verarbeitet werden können, werden entweder direkt in Container geräumt oder in Einzelteile zerlegt und als Mischschrott verkauft.

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Entwurfsprojekte

ENTWURFSPROJEKTEEntwurfsseminar Sommersemester 2015

Im Rahmen eine Forschungsprojekts des Fachgebiets und seiner Partner wurde die historische Entwicklung des Themas „Haus und Stadt im Anthropozän“ am Beispiel Berlins erforscht (siehe archplus-Heft 218, S. 92 - 109 ). Hieran anschließend und hierauf aufbauend untersuchte das Entwurfsprojekt Potenziale innovativer Zukunftsmo-delle betreffend der Ernährung und Versorgung. Hierfür wurde eine ca.1,5km x 1,5km große Fläche in Berlin um die O2-Arena festgelegt, die zunächst im Rahmen einer Exkur-sion (24.-27.04.) auf ihre vorhandenen Stoff- und Energief-lüsse analysiert wurde, um anschließend situationsspezi-fisch neue Gebäudetypologien für eine quartiersbezogene urbane Nahrungsproduktion, -distribution und -wiederver-wertung zu entwickeln und zu entwerfen. Die Aufgabenstellung bestand darin, in intelligenter Weise in den städtischen Metabolismus zu intervenieren und mittels innovativer Konzepte und architektonischen Antworten hier zu neuen Modellen zu kommen. Gleichzeitig galt es, städtebaulich und architektonisch neue soziale Orte zu schaffen, sowohl in Hinsicht auf ihre räumliche Organisation wie auch durch ihre materiell-ästhetische Erscheinung.

Neben dem Entwurf wurde das funktionale Programm und das Projektentwicklungsszenario für das jeweilige Projekt von den Studenten entwickelt. Zur inhaltlichen Untermauerung fand begleitend das Recherchestudio/ Begleitseminar „Ernährung und Stadt: Neue Konzepte und Typologien für Produktion und Recy-cling“ statt.

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Entwurfsprojekte

FOOD MOUNTAINWeili Wang

Der Food Mounain versteht sich als Essensverteiler und Essensproduktionsstätte in unmittelbarer Nähe des Metrogroßmarktes in der Nähe des berliner Ostbahnhofs. Als Treffpunkt, Anbaufläche für Gemüse und Zentrum zur Erlernung der Essenszubereitung soll er auch die verschie-denen Bevölkerungsschichten in Berlin-Friedrichshain anlocken.

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Entwurfsprojekte

MEGALITHSebastian Milbradt

Das ausgesuchte Baugebiet liegt in Berlin Kreuzberg undist mit mehreren Zeilenbauten bebaut. Deren isolierende-Großform und das weitläufige aber ungenutzte Abstands-grün, stellen einen Gegensatz zu der umgebenden Blockrandbebauung dar, die verschiedene städtische Funk-tionen besitzen und somit urbanes Leben ermöglichen. Mit Hilfe von Aquaponik, wodurch Gemüse und Fisch produziert wird, soll das unbeteiligte Gebiet der Zeilenbauten aktiviert und integriert werden. Die Anbindung an das Stadtquartier erfolgt durch einen Markt, welcher die Lebensmittel aus dem Aquaponikbetrieb zum Verkauf anbietet. Die einzelnen Elemente des Betriebs werden als Blöcke zusammenge-stellt, sodass ein semipermeabler Riegel zwischen den Zeilen entsteht. Durch die Schließung wird der ungenutzte Bereich zwischen den Zeilen zu einem intimeren Innenhof

transformiert, gleichzeitig bleibt dieser jedoch öffentlich begehbar. Die Komposition dient somit als Parkeingang. Die Zusammenstellung der verschiedenen Blöcke erzeugt aber auch einen sozialen Raum zwischen Straße und Park: Durch die Nutzung der Aquakultur als Aquarium, der Dächer als Anbauflächen und mehreren Sitzgelegenheiten entsteht ein für die Anwohner attraktiver Ort. Wasser, Fische und Pflanzen erzeugen Aufenthaltsqualitäten zwischen den Hochhausblöcken. Insgesamt wird durch die Elemente des Aquaponik-Betriebs ein multifunktionaler Raum erschaf-fen, welcher Produktion, Distribution, Anbauflächen sowie einen Freiraum umfasst. Die Komposition aus kommerzi-ellem Betrieb und öffentlichen Raum kann als Plug-In für ähnliche stadträumliche Situationen verwendet werden und die Funktionalität dieser Gebiete erweitern.

3

M1:1000

LAGEPLAN

11

PERSPEKTIVE ANBAUFLÄCHEN

10

PERSPEKTIVE FREIRAUM

18

Entwurfsprojekte

Das Konzept thematisiert die Möglichkeit zur Hühnerhaltung

und Produktion von Gemüse und Honig auf den Flachdächern

der Stadt. Dafür wurde eine Farm auf ca. 16.500qm² Flach-

dächfläche eines Gewerbeensembles sowie einer Sporthalle

an der Zeughofstraße in Berlin-Kreuzberg geplant. Die Dächer

wurden anhand von Brücken miteinander verbunden und ein

Stall entworfen, der den Bedürfnissen der Hühner entspricht.

Für die Gemüseproduktion wurden Hochbeete und ein Ge-

wächshaus geplant, so dass auch ein Lebensraum für die

Honigbienen entsteht. Weiterhin sollen die geplanten Hühner-

boxen und ein Teil der Hochbeete an die Anwohner vermietet

werden. Das Projekt dient zugleich naturwissenschaftlichen

Experimenten der Kitas in der Umgebung und als sozialer Auf-

enthalsbereich für die Anwohner. Dies wird zusätzlich durch

das Café und den Spielplatz unterstützt. Der Veranstaltungs-

raum steht für Workshops und Seminare zur Verfügung.

DACHFARMHacer Özen

erareale

Das Ziel des Konzepts ist eine

Möglichkeit zur

Lebensmittelproduktion wie Eier

und Gemüse in Kreuzberg auf

einem Dach ermöglichen. Die

Stadtkinder einen Ort schaffen wo

sie den Prozess erleben können.

Regenwasser

Solarpaneele

W

1- Hühnerhaltung

2- Anbau von Pflanzen

3- Verkauf von produzierten

Lebensmitteln

4- Adoption die Hühner,

Verpachtung von Hochbeete an

Bewohner/Familie und Kitas

Hühner für Eiproduktion

Adoptierte Hühner

Beete für Produktion

Beete für Verpachtungen

Grünfläche

Brachliegende Fläche

Café /Laden / Lagerräume

und Gewerbe

quartier

Mischstruktur

2+1 54

5

5

5 5

%6%6 %6%6

5

5

5 5

Beete350m²Beete260m²Beete250m² %6%6 %6%6 Beete350m²Beete330m² Beete340m²

%6

%6

%6

Lagerraum 80m

²

Lagerraum 80m

²

Stall 2

Sta

ll 3

%6

Sta

ll 1

Treppen

haus

Stall 4

Beete

350m²

Beete

260m²

Beete

250m²

%6

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%6

Stall 2

Sta

ll 3

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Sta

ll 1

Stall 4

Beete

350m²Beete

330m²

Beete

340m²

Verpachtungsstück

Cafe

/ K

üche / L

aden /

Lagerräum

e / W

C

Verpachtungsstück

Teich

76m

72m

14m

2+1 54 2+1 2+1

%6

%6

%6

Lagerraum 80m

²

Lagerra

um

80m

²

Stall 2

Sta

ll 3

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Sta

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Stall 4

Beete

350m²

Beete

260m²

Beete

250m²

Verpachtungsstück

2+1

5

4

6

5

5

5

1

2

5

5

5

5

5

5

51

5

5

5

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%6

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Lagerraum 80m

²

Lagerraum 80m

²

Stall 2

Sta

ll 3

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Sta

ll 1

6

5

5

5

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5

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Treppen

haus

Stall 4

Beete

350m²

Beete

260m²

Beete

250m²

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%6

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Stall 2

Sta

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Stall 4

Beete

350m²Beete

330m²

Beete

340m²

Verpachtung

Cafe / K

üche / Laden / Lagerräume / W

C

Verpachtungsstück

%6%6 %6%6 Beete350m²Beete260m²Beete250m² %6%6 %6%6 Beete350m²Beete330m² Beete340m²

2+1

5

4

2+1

Verpachtung

Sta

ll 1

560m

²

2+1

Sta

ll 1

(Bachlie

gendefläche)

Küche / L

aden / W

C

Anbauen

Lagerraum

65m

40m

62m

167m

2

Sta

ll 1

(Bachlie

gendefläche)

Lagerraum

62m

167m

2+1

5

4

2

6

5

5

5

1

2

5

5

5

5

5

5

51

5

5

5

5 5

6

5

5

5

1

2

5

5

5

5

5

5

51

5

5

5

5 5

%6

%6

%6

Lagerraum 80m

²

Lagerraum 80m

²

Stall 2

Sta

ll 3

%6

Sta

ll 1

6

5

5

5

1

2

5

5

5

5

5

5

51

5

5

5

5 5

Stall 4

Beete

350m²

Beete

260m²

Beete

250m²

%6

%6

%6

Sta

ll 3

%6

Stall 4

Beete

350m²Beete

330m²

Beete

340m²

Verpachtungsstück

%6%6 %6%6 Beete350m²Beete260m²Beete250m² %6%6 %6%6 Beete350m²Beete330m² Beete340m²

2+1

5

4

2+1

Verpachtung

2+1

M. 1/1000

Die Entstehungs des Konzeptes

Anpflanzen

SpielplatzHühnerstall

Bienenkiste

Gewächshaus

Cafe

Die Grundidee

Funktiondiagramm

Schnitt

Schnitt

AnsichtEntwurfsskizze

19

Entwurfsprojekte

ALGENBADBenjamin Stalb

Klein Nina kauft im Schwimmbad ein Algeneis. Algeneis? Ja, richtig! Algen bieten eine große Bandbreite wichtiger Nähr-stoffe, in Europa sind sie vor Allem als Nahrungsergänz-ngsmittel bekannt. In Asien werden Algen in verschiedenen Varianten verzehrt - auch als Eis. Und das Schwimmbad? Das Wasser der Spree ist, wie das der meisten Flüsse, weit von der Schwimmqualität entfernt. Hauptquelle der Wasserverschmutzung sind die vor Berlin eingespülten Düngemittel. Diese können zur Zucht der in Europa heimi-schen Chlorella Vulgaris genutzt werden. Das Wasser der Spree wird durch Kohlefilter von unerwünschten Verunrei-nigungen befreit und mittlels der Abwärme des Heizkraft-werks Mitte auf optimaler Temperatur gehalten. Zur Zucht der Algen wird das Wasser in Kunststofftanks geleitet und mit CO2 aus den Abgasen des Kraftwerks versetzt.

Künstliche Belichtung fördert die Photosynthese. Wenn die Algen „reif“ sind werden sie durch Zentrifugen vom Wasser getrennt und vor Ort zu Lebensmitteln wie Algenpesto oder Algeneis weiterverarbeitet. Die Tanks bilden, in der ohne-hin schon langsam fließenden Spree, eine Tasche in die flussaufwärts das gereinigte Wasser eingeleitet wird, um das Schwimmen im Fluss zu ermöglichen. Der Betrieb des Techno-Beachclub „Rampe“ wird fortgeführt und durch die vom Schwimmbad benötigten Anlagen ergänzt.

20

Entwurfsprojekte

21

HAUS UND STADT IM ANTHROPOZÄN - ALGENBAD

GSPublisherEngine 397.57.60.100

GSEducationalVersion

GSPublisherEngine 397.57.60.100

GSEducationalVersion

GSPublisherEngine 397.57.60.100

GSEducationalVersion

GSPublisherEngine 378.64.67.100GSEducationalVersion

0h 16-20h 36-40h

GSPublisherEngine 397.57.59.100

GSEducationalVersion

GSPublisherEngine 397.57.60.100

GSEducationalVersion

Funktionen. Technoclub, Gastronomie, Schwimmbad.

Stoffwechseldiagramm. Den Algen wird verschmutztes Spreewasser und CO2 aus dem Heizkraftwerk zugeführt, es entstehen Algenpaste und sauberes Wasser für das Schwimmbad.

21

Entwurfsprojekte

25

HAUS UND STADT IM ANTHROPOZÄN - ALGENBAD

GS

Publis

herE

ngin

e 4

53.5

1.5

4.1

00

GS

Educatio

nalV

ers

ion ENTWURFSVERLAUF - SCHRITT V ÜBERARBEITUNG

22

Entwurfsprojekte

24

HAUS UND STADT IM ANTHROPOZÄN - ALGENBAD

Rundgangsmodell.

Am Ufer der Spree befindet sich flussaufwärts vom Heizkraftwerk Mitte ein von einem Beachclub genutztes Grundstück. Dort werden in großen Wassertanks, die an Schläuchen hängen Algen gezüchtet. Die Tanks sind so angeordnet, dass eine Tasche entsteht. Den Tanks wird CO2 aus derm Heizkraftwerk zugeführt, um das Algenwachstum weiter anzuregen.In einer Zentrifuge werden die Algen vom Wasser ge-trennt. Die entstehende Algenpaste wird in der Gast-ronomie als Algenpesto und -eis weiterverarbeitet und verkauft. Das gereinigte Wasser wird in die entstenadene tasche eingeleitet, sodass eine Blase aus sauberem Wasser entsteht, in der Schwimmen in der Spree wieder möglich wird.

23

Entwurfsprojekte

28

HAUS UND STADT IM ANTHROPOZÄN - ALGENBAD

Lageplan bei Nacht.

24

Entwurfsprojekte

FAIRTEILERKarl-Philipp Jung

In Deutschland landen laut WWF pro Sekunde 313 kg nochgenießbare Lebensmittel auf dem Müll. Zur Produktion dieser Nahrungsmenge werden pro Jahr 26.000 Quadrat-kilometer nutzlos bewirtschaftet und es entstehen 40 Millionen Tonnen Treibhausgase. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und einen kleinen Beitrag gegen das Verschwenden von Lebensmitteln zu leisten, grün-dete sich 2012 die Initiative „Foodsharing“. Am Anfang organisierten sich hier Privatpersonen, die ihre nicht mehr benötigten aber noch genießbaren Lebensmittel in virtuel-len Essenskörben im Internet anboten. Diese Körbe konn-ten dann kostenlos von anderen Konsumenten abgeholt werden, um sie so vor der Mülltonne zu retten. Um noch mehr Lebensmittel zu retten, wurden von den Initiatoren von „Foodsharing“, den sogenannten „Foodsavern“, direkte

Kooperationen mit Lebensmittelmärkten eingegangen. Lebensmittel, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr für den Verkauf geeignet sind, werden von den „Foodsa-vern“ abgeholt und weiter verteilt. Die „Foodsaver“ bringen diese Lebensmittel dann zu sogenannten „Fairteilern“, wo die Lebensmittel von Konsumenten kostenlos abgeholt werden können. Meist sind diese „Fairteiler“ in alternativen Läden, die Tee oder 2nd Hand-Kleidung verkaufen, unter-gebracht In ganz Deutschland gibt es ca. 200 „Fairteiler“, die von 6000 „Foodsavern“ betreut werden und ca. 50.000 Menschen erreichen. Durch „Foodsharing“ wurden bereits über 1000 Tonnen Lebensmittel gerettet.

25

Entwurfsprojekte

Betonplatz für

Flohmarktund andere Nutzungen

BMXStrecken

SkateboardPark

GraffitiWände

Gemüsegärten/

Schulgärten

Aufentaltsraum/

Jugendtreff/

Hipstertreff

Sportplatz

Gebrauchtwagen-händler Freifläche

BMX-Park

Bildhauer

Freifläche

Hauptstraße/ Brücke

Straße

Bahnstrecke/ Grenze

Warschauerstrße

Gymnasium

AnalyseWege und unbebaute Flächen

Schnitt

26

Entwurfsprojekte

Aldi-Nord

Metro

Veganz

Kaisers

Lebensmittelmarkt Gymnasium

Berghain - Diskothek / KulturbetriebÜberwiegend 5. stöckige Wohnbebauung

Speisesaal - Gemeinschaftsraum

Küche

Bibliothek

Gästezimmer

Seminarraum

Büroräume

Anlieferung - Lager

Fahrradraum

Raumprogramm

Bebauung / Versorgung

Raumprogramm

Bebauung / Versorgung

27

Entwurfsprojekte

Das Gebäude steht auf einem Restgrundstück am Ende des „Wriezener Freiraumlabors“, einem Park von Bürgern für Bürger, es liegt parallel zum Helsingforser Platz,

welcher nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben ist und orthogonal zur stark befahrenen Warschauerstraße von wo aus das Gebäude gut gesehen werden kann.

Das Gebäude steht auf einem Restgrundstück am Ende des

„Wriezener Freiraumlabors“, einem Park von Bürgern für Bürger, es

liegt parallel zum Helsingforser Platz, welcher nur für Fußgänger

und Radfahrer freigegeben ist und orthogonal zur stark befahrenen

Warschauerstraße von wo aus das Gebäude gut gesehen werden

kann.

Lager für übrig gebliebenesBrot, Brötchen, Gemüse,Obst, Tofu...

für alle zum Mietnehmen gratis aber nicht umsonst

Treffpunkt zumEssen, Brunchen, um Wissen auszutauschen,

für Lesungen, Vorträge, Seminare, kleine Konzerte...

Kiez-BalkonAusblick auf dieStadtlandschaft

Öffentliche Toilettenfür Benutzer des

Wriezener Freiraum Laborsund alle die mal müssen

Einblick

Ausblick

10 mLageplan m 1 : 1000

In Deutschland landen laut WWF pro Sekunde 313 kg noch

genießbare Lebensmittel auf dem Müll. Um diese Nahrung zu

produzieren werden pro Jahr 26 000 km2 nutzlos bewirtschaftet

und es entstehen 40 Millionen Tonnen Treibhausgase. Um auf

dieses Problem aufmerksam zu machen und einen kleinen Beitrag

gegen das Verschwenden von Lebensmitteln zu leisten gründete

sich 2012 die Initiative „Foodsharing“. Am Anfang organisierten

sich hier Privatpersonen, die ihre nicht mehr benötigten noch

genießbaren Lebensmittel in virtuellen Essenskörben im Internet

anboten. Diese Körbe konnten dann kostenlos von anderen

Konsumenten abgeholt werden um sie so vor der Mülltonne zu

retten. Um noch mehr Lebensmittel zu retten wurden von den

Initiatoren von „Foodsharing“, den sogenannten „Foodsavern“,

direkte Kooperationen mit Lebensmittelmärkten eingegangen.

Lebensmittel, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr für den

Verkauf geeignet sind, werden von den „Foodsavern“ abgeholt

und weiter verteilt. Die „Foodsaver“ bringen diese Lebensmittel

dann zu sogenannten „Fairteilern“, wo die Lebensmittel von

Konsumenten kostenlos abgeholt werden können. Meist sind diese

„Fairteiler“ in alternativen Läden, die Tee oder 2nd Hand-Kleidung

verkaufen. In ganz Deutschland gibt es ca. 200 „Fairteiler“, die

von 6000 „Foodsavern“ betreut werden und ca. 50.000 Menschen

erreichen. Durch „Foodsharing“ wurden bereits über 1000 Tonnen

Lebensmittel gerettet.

Innenraumperspektive des Lager und Kochraums

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Entwurfsprojekte

Es besteht aus zwei Gebäudeteilen. Der westliche Baukörper

besteht aus zwei Ebenen, die durch das Ausnutzen des Gefälles

des Helsingforser Platzes ebenerdig erschlossen werden können.

In dem östlichen Teil liegen die Toiletten, die auch unabhängig vom

Rest des Gebäudes genutzt werden können.

Grundriss Erdgeschoss m 1 : 500

Grundriss Erdgeschoss Zoom in m 1 : 100

5 m

Es besteht aus zwei Gebäudeteilen. Der westliche Baukör-per besteht aus zwei Ebenen, die durch das Ausnutzen des Gefälles des Helsingforser Platzes ebenerdig erschlossen

werden können. In dem östlichen Teil liegen die Toiletten, die auch unabhängig vom Rest des Gebäudes genutzt werden können.

29

Entwurfsprojekte

Er wird durch eine großzügige Öffnung zur Südseite belichtet,

welche einen Ausblick auf die Stadtlandschaft und die im Tal

liegenden S-Bahngleise erlaubt. Um eine naturverbundene

Atmosphäre zu erzeugen ist das Gebäude aus Holz konstruiert.

Das Gebäude ist offen, also ohne Fenster, Wärmedämmung und

Heizung geplant, diese Elemente können aber bei Bedarf und bei

vorhandenen finanziellen Möglichkeiten der Nutzer mit der Zeit

hinzugefügt werden.

Südansicht m 1 : 500

Nordansicht m 1 : 100

5 m

5 m

Lager für übrig gebliebenesBrot, Brötchen, Gemüse,Obst, Tofu...

für alle zum Mietnehmen gratis aber nicht umsonst

Treffpunkt zumEssen, Brunchen, um Wissen auszutauschen,

für Lesungen, Vorträge, Seminare, kleine Konzerte...

Kiez-BalkonAusblick auf dieStadtlandschaft

Öffentliche Toilettenfür Benutzer des

Wriezener Freiraum Laborsund alle die mal müssen

Einblick

Ausblick

Zur Nordseite erlaubt das Gebäude einen großzügigen Einblick in

die höherliegende Ebene, auf der sich der eigentliche „Fairteiler“

sowie eine Küche befinden.

Längsschnitt m 1 : 500

Längsschnitt Zoom in m 1 : 100

5 m

Zur Nordseite erlaubt das Gebäude einen großzügigen Einblick in die höherliegende Ebene, auf der sich der eigentliche „Fairteiler“ sowie eine Küche befinden. Er wird durch eine großzügige Öffnung zur Südseite belichtet, welche einen Ausblick auf die Stadtlandschaft und die im Tal liegenden S-Bahngleise erlaubt. Um eine naturverbun-

dene Atmosphäre zu erzeugen ist das Gebäude aus Holz konstruiert. Das Gebäude ist offen, also ohne Fenster, Wärmedämmung und Heizung geplant, diese Elemente können aber bei Bedarf und bei vorhandenen finanziellen Möglichkeiten der Nutzer mit der Zeit hinzugefügt werden.

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Entwurfsprojekte

Auf der niedriger liegenden Ebene befindet sich ein

Gemeinschaftsraum, hier soll nicht nur zusammen gegessen

werden, es sollen auch Seminare und Veranstaltungen

stattfinden.

Querschnitt m 1 : 500

Querschnitt m 1 : 100

5 m

Auf der niedriger liegenden Ebene befindet sich ein Gemeinschaftsraum, hier soll nicht nur zusammen geges-

sen werden, es sollen auch Seminare und Veranstaltungen stattfinden.

Zur Nordseite erlaubt das Gebäude einen großzügigen Einblick in

die höherliegende Ebene, auf der sich der eigentliche „Fairteiler“

sowie eine Küche befinden.

Längsschnitt m 1 : 500

Längsschnitt Zoom in m 1 : 100

5 m

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Entwurfsprojekte

Berlin Friedrichshain - ComeniusplatzDer Comeniusplatz ist die einzige große öffentliche Grün-anlage auf der Westseite der Warschauer Straße in Fried-richshain, die nicht mit einem hohen Zaun umgeben ist. Er ist Aufenthaltsort von Menschen unterschiedlicher Alters-gruppen: Familien mit kleinen Kindern, die den Spielplatz nutzen, Jugendliche und junge Erwachsene, die sich beim Tischtennis, Fussball oder Basketball austoben, Ältere, die sich auf den Bänken des Platzes ausruhen. An sonnigen Tagen findet man hier auch viele, die sich auf der Wiese in die Sonne legen. Der Ort wirkt wie eine Oase in der sonst geschlossenen Blockrandbebauung, deren Innenhöfe nur für die jeweiligen Bewohner zugänglich ist. Die Menschen, die sich in dem Gebebiet bewegen, sind eine Mischung aus Touristen und Anwohnern.Im Inneren der dichten Blockrandbebauung findet man meist Anwohner, die ihren Alltagsbeschäftigungen nach-gehen. An den Rändern des Quartiers, Richtung Berghain oder Warschauer Straße finden sich mehr Touristen als Anwohner.Um den Comeniusplatz herum befinden sich mehrere klei-ne Geschäfte u.a. ein Blumenladen. Des Weiteren gibt es eine Aldi und ein Kaiser´s. Außerdem befinden sich Hotels und Hostels für Touristen in der direkten Nachbarschaft als auch Bildungseinrichtungen und Kitas, die das Lernen in der Natur fördern. So zum Beispiel das Dathe-Gymnasi-um, dass eigene kleine Beete zum Planzenanbau zur Ver-fügung stellt. In der Umgebung gibt es unterschiedlichste Ressourcen, die weiter genutzt werden können. So zum Beispiel Altglas und Verpackungen, die durch Upcycling bzw. Recycling in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden könnten.

KonzeptDie Idee sieht vor, die Grünfläche für das gesamte Umfeld des Platzes zu maximieren. Durch das Extrudieren in die Vertikale maximiert sich dabei nicht nur die Grünfläche, es kommen auch neue Nutzungen hinzu. Der Park wird Pro-duktions- und Aufenthaltsort, Lern- und Erholungsort.Durch eine Faltung kann die Fläche des Parks in vertikaler Richtung maximiert werden und gleichzeitig werden unter-schiedlichste Räume geschaffen, die durch Schatten ein besonderes Raumerlebnis schaffen.

Entwurf SkyparkDer Skypark erweitert die Fläche des Parks in vertikaler Richtung und bietet somit zusätzliche Flächen, auf denen Lebensmittel hergestellt werden können.Der Park wird wie ein Weinberg gestaltet, der vielfältige Wege zum Erkunden bietet. Durch unterschiedliche Nei-gungen folgen die Flächen der Sonne und ermöglichen auf diese Art eine gute Belichtung der Weinstöcke. Hierzu sind die Flächen in Südost-, Süd oder Südwestrichtung geneigt. Die Steigung der Flächen beträgt möglichst nicht mehr als 30°, um ein Befahren mit den speziellen Maschinen des Weinanbaus zu ermöglichen.Die landwirtschaftlichen Maschinen benötigen einen Wen-dekreis von 3 -5 m, daher bietet dieser Weg ausreichend Platz für Entwässerung, aber auch Wanderer, Radfahrer und Weininteressierte können sich über diese Wege be-quem zum Gipfel bewegen. Über Treppen kann man den Weg abkürzen und gleichzeitig die Aussicht Richtung Os-ten auf Aussichtsplattformen genießen.

SkyparkPatricia Kraft

32

Entwurfsprojekte

GSPublisherEngine 461.86.90.100

GSEducationalVersion

Sozialanalyse

M 1:2000

GSPublisherEngine 336.88.91.100GSEducationalVersion

GSPublisherEngine 336.88.91.100GSEducationalVersion

33

Entwurfsprojekte

Umgebungsanalyse

M 1: 2000

GSPublisherEngine 461.86.89.100

GSEducationalVersion

Geschäfte

Kitas/Schulen

Hotels

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Entwurfsprojekte

Lageplan

M 1: 1000

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

35

Entwurfsprojekte

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

Grundriss OG1

M 1: 500

Grundriss EG

M 1: 500

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Entwurfsprojekte

Querschnitt

M 1:500

GSEducationalVersion

37

Entwurfsprojekte

Ansicht

Innenraum

38

Zukunft Entwerfen: Stadt und Haus im Anthropozän

REIHENÜBERSICHT

DOKUMENTE ATH

01 Open Village - Temporäre Behausungen für die documenta 12 SoSe 2007

02 documenta EFFECTS - Was macht die documenta mit der Stadt? SoSe 2007

03 Stadtmuseum Kassel - Erweiterung und Neukonzeption WiSe 2007/2008

04 Film als Werkzeug des Architekten WiSe 2007/2008

05 Architekturlehre gebaut WiSe 2007/2008

06 Utopie: Kassel - Unrealisierte Bauten 1700 - 2000 SoSe 2008…

IMPRESSUM

Herausgegeben von …Fachgebiet Architekturtheorie und EntwerfenProf. Philipp OswaltUniversität KasselHenschelstraße 2, R. 1129D-34109 KasselFon 0561 804-2393 (Sekr.)Fax 0561 [email protected]/fb6/fachgebiete/architekturtheorie.htm

40

Zukunft Entwerfen: Stadt und Haus im Anthropozän

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