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FOOD NONFOOD DROGERIE Seite 25-28 Markantes Rohstoffe und Preisanstiege Tegut Naturkosmetik neu inszeniert Internet-Portale Einkaufsstätten im Kunden-Visier Intermopro & Co. Frische Trends im Fokus Heißgetränke Erfolg mit Bio und Fair Trade 09/2008

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Page 1: Handelsmagazin 09 08 TEE

FOOD NONFOOD DROGERIE

Seite 2

5-28

MarkantesRohstoffe und Preisanstiege

TegutNaturkosmetik neu inszeniert

Internet-PortaleEinkaufsstättenim Kunden-Visier

Intermopro & Co.Frische Trends im Fokus

Heißgetränke

Erfolg mit Bio und Fair Trade

09/2008

Page 2: Handelsmagazin 09 08 TEE

Franz-Friedrich Müller Markus Tkotz

Editor ia l

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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Preisleistung im FokusDie Diskussionen rund um die höheren Rohstoffpreise haben sich in den vergan-

genen Monaten zugespitzt. Fakt ist, dass sich die temporären Angebotsschwan-

kungen in einigen Agrarsektoren auf die Beschaffungspreise ausgewirkt haben. Fakt

ist aber auch, dass sich die Lage auf den Erzeugermärkten inzwischen ent-

spannt hat. Einzig die zuletzt kontinuierlich gestiegenen Energie- und Benzinpreise

schlagen weiterhin in allen Betrieben auf – und natürlich auch bei den Verbrauchern.

Die Preiserhöhungen, die in nahezu allen Wirtschaftsbereichen in den

vergangenen Monaten vollzogen wurden, haben die Verbraucher ver-

unsichert und misstrauisch gestimmt. Denn vielfach konnten sie die

Preiserhöhungen nicht nachvollziehen. Die Tatsache, dass die Preise

zudem stärker gestiegen sind als die Löhne, hat dazu geführt,

dass das Real-Einkommen der Deutschen gesunken ist. Zudem spa-

ren die Verbraucher wieder mehr. Die Sparquote liegt inzwischen bei elf

Prozent – so hoch war sie zuletzt im Jahr 1994.

Gerade jetzt sind die Stärken privatwirtschaftlich organi-

sierter Unternehmen gefragt, die unsere Gruppe seit Jahr-

zehnten auszeichnen. Orientierung geben und Vertrauen schaffen

lautet die Herausforderung, die sich nicht zentral fi xieren lässt. Sie muss

vielmehr gelebt werden – auf Handelsseite, aber auch auf Industrieseite.

Die Verbraucher wollen wissen, warum sie für einige Produkte mehr

Geld ausgeben müssen als bislang. Sie erwarten faire, nachvollzieh-

bare Preise. Bei allen Rohstoff-, Energie- und Benzinpreis-Diskussi-

onen muss allen Beteiligten im Markt – vor allem auch der Industrie –

bewusst sein, dass es letztlich einzig um die Interessen der Konsumenten geht. Denn

nur diejenigen, die ihr Handeln und Entscheiden konsequent am Verbraucher

ausrichten, werden sich langfristig im Markt erfolgreich behaupten. Diesen Grund-

satz leben wir in unserer Gruppe mit aller Konsequenz. Und mit Erfolg.

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Inhal tsverzeichnis

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

10 | RohstoffpreisePreisentwicklung: Dank sinkender

Rohstoffpreise hat die Teuerungs-

welle ihren Höhepunkt überschritten.

14 | MARKANT TegutZurück zur Natur: Wie Tegut das

Segment Naturkosmetik auf großer

Fläche erfolgreich in Szene setzt.

36 | KaffeeFilter, Pads und Kapseln: Mit neuen

Konzepten wollen die Hersteller bei

Verbrauchern Kaufi mpulse wecken.

STRATEGIE & MANAGEMENT

MARKANTES: Rohstoffpreise

Auswirkungen auf Wirtschaft und Handel. 10

MARKANT-Mitglied: Tegut

Qualitätskonzept Naturkosmetik. 14

STRATEGIE: Kundenbewertungsportale

Kundenbewertungen im Netz. 16

SERIE: Handelsmarken

Erfolgsfaktor Regionalität. 18

REACH

Das neue EU-Chemikalienrecht. 20

SERIE: Herausforderung Zukunft

Prof. Bofi nger zur Marktentwicklung. 22

SORTIMENTE

Intermessen

Trends, Märkte und Innovationen. 34

Heißgetränke/Kaffee

Warum Fair-Trade-Produkte Erfolg haben. 36

Heißgetränke/Tee

Welche Sorten gefragt sind. 38

Brainfood

Welche Produkte Hochkonjunktur haben. 40

Tiernahrung

Wie sich das Segment entwickelt. 42

RUBRIKEN

Editorial 3

Brachennachrichten 6

Nonfood Barometer 24

Aktionstimer 25

Marktforschung 30

Industrie 32

Neue Produkte mit „Produkt des Monats“ 44

Aktionen mit „Aktion des Monats“ 48

Interview des Monats 50

HERAUSGEBER

MARKANT Handels und Service GmbH

Marketing und Consulting

Internet: www.Markant.com

KONZEPTION UND INHALT

Bernhard Delakowitz, Tel. 0781 616-183

Mario D’Aquila, Tel. 0781 616-182

REDAKTIONSBEIRAT

Michael Gerling, Geschäftsführer des

EuroHandelsinstituts (EHI), Köln

REDAKTION

Klaus Mehler (Chefredakteur),

Tel. 07225 916-250

Stefanie Hagen, Tel. 07225 916-257

Bernd Liening (frei)

MITARBEITER DIESER AUSGABE

Mario D’Aquila, Bernhard Delakowitz,

Daniel Grieshaber, Rainer Heck,

Axel Stefan Sonntag, Inka Stonjek,

Linda Schuppan

GRAFIK

Alexandra Zimmer

Stefanie Brückner (Fotoredaktion)

ANZEIGEN

medialog GmbH & Co. KG

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG

Alexandra Koch, Tel. 07225 916-270

ANZEIGENVERKAUF

Alexander Reitz (Ltg.),

Tel. 07225 916-272

Sebastian Multhaupt,

Tel. 07225 916-278

ANZEIGENDISPOSITION

Tel. 07225 916-131

ANZEIGENSCHLUSS

Vier Wochen vor Erscheinen.

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8,

gültig ab 1.1.2008

Einzelverkaufspreis € 5,40

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ISSN 0948-0463

Für unverlangt eingesandte Manuskripte

wird keine Haftung übernommen. Die

Zeitschrift wird zum Monatsanfang

ausgeliefert.

Reklamationen über nicht erhaltene Hefte

können beim Verlag nur innerhalb von drei

Monaten nach der zuletzt fälligen Zustellung

gestellt werden. Bei Nichtbelieferung ohne

Verschulden des Verlages oder im Falle

höherer Gewalt (z. B. Streik etc.) besteht

kein Entschädigungsanspruch.

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

©medialog GmbH & Co. KG, Gaggenau,

Germany.

Impressum MARKANT HandelsMagazin 53. Jahrgang Titelbild: Jupiterimages

Erscheint einmal im Monat für Mitglieder und Partner der MARKANT Deutschland

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LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

Deutsche Post geht in den Handel

Die Deutsche Post erweitert ihr

Angebot an Verkaufsstellen für Brief-

und Paketmarken. Bis Jahresende

sollen nach Mitteilung des Unterneh-

mens rund 1.500 Verkaufsstellen in

Handelgeschäften (u.a. bei Aldi) ge-

schaffen werden. Bisher gibt es be-

reits 300 solcher Verkaufsstellen, an

denen allerdings keine weiteren Post-

dienstleistungen angeboten werden.

Lidl testet Convenience-Format

Discounter Lidl testet nach Berichten

der Internetplattform Planet Retail ein

Convenience-Format in einer Filiale im

englischen Edmonton. Das neue For-

mat hat eine Gesamtfl äche von 550

Quadratmetern. Zum Angebot gehö-

ren unter anderem eine Kaffee-Bar, an

der Getränke zum direkten Verzehr an-

geboten werden, und ein Backofen

zum frischen Aufbacken von Brot und

Brötchen. Der Sortimentsschwerpunkt

liegt auf „Ready-to-go“-Snacks und

dem Segment Getränke.

LHG eröffnet Nahversorger

Die Lebensmittelhandelsgesellschaft

Eibelstadt (LHG) hat gemeinsam mit

dem selbstständigen Kaufmann Franz

Josef Mindl einen Nah & Frisch Markt

im Zentrum von Frankenthal (Pfalz) er-

öffnet. Der Markt mit einer Verkaufs-

fl äche von 600 Quadratmetern bie-

tet alles für den täglichen Bedarf. Das

Basis-Sortiment wird ergänzt durch

regionale Produkte.

Edeka hebt Wurst-Preise an

Auch die Edeka Gruppe muss laut

Berichten die Preise für Fleisch-

und Wurstwaren anheben. Grund

ist anscheinend der Druck aus den

Regionen, die keine Lieferengpässe

riskieren wollten. Wettbewerber und

auch die Discounter haben den Liefe-

ranten bereits Preiserhöhungen von

bis zu 40 Cent pro Kilo zugestanden.

ECE prüft Kauf von Hertie-Filialen

Der Shoppingcenter-Betreiber ECE

prüft laut Financial Times Deutsch-

land derzeit die Übernahme von bis zu

20 Hertie-Filialen. Interesse bestünde

dabei laut ECE-Geschäftsführer Jan

Röttgers vor allem an Standorten, die

durch den Zukauf benachbarter Immo-

bilien und Grundstücke erweitert wer-

den könnten. Am operativen Geschäft

sei man allerdings nicht interessiert.

KAUFLAND

Spitzenklasse bei Getränken

Das MARKANT-Mitglied Kauf-land wurde in gleich zwei Katego-rien beim „Wettbewerb Deutsch-lands Beste Getränkehändler

2008“ prämiert. Kaufl and Stein-heim/Murr errang eine Nominie-rung in der Kategorie „Beste Wein-Abteilung im Lebensmittelhandel“ unter anderem für sein breites Wein-, Sekt- und Champagner-Sortiment. Kaufl and Regensburg erreichte die Top-Platzierung in der Sparte „Beste Getränkeabtei-lung im Lebensmittelhandel“ für sein breites und serviceorientiertes Angebot. Die Auszeichnung wird jährlich von den Fachmagazinen RUNDSCHAU für den Lebensmit-telhandel, Wein + Markt sowie Getränkemarkt vergeben.

MARKANT

Neue Kooperation

Die MARKANT AG und die Syn-trade AG wollen zukünftig eine strategische Kooperation einge-hen und ihre Leistungen für den Schweizer Markt bündeln. In die-sem Zusammenhang übernimmt die MARKANT AG 60 Prozent des Aktienkapitals von Syntrade.

VIDEOÜBERWACHUNG

Strikte Kriterien

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat gemein-sam mit Handelsunternehmen Kri-terien für die Videoüberwachung von Verkaufsräumen entwickelt. „Oberstes Gebot ist, dass Video-überwachung nur dann in Betracht kommt, wenn in dem Geschäft ent-weder wiederholt Straftaten ver-übt wurden oder geschäftstypische Straftaten drohen“, skizziert Ste-fan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, die Kernpunkte.

WASGAU

Stabile EntwicklungPositiv in die Zukunft blickt Alois Kettern, Vorstand der Wasgau AG. Sollten negative Überraschungen ausbleiben, rechnet der Konzern-chef damit, das Ergebnis des Vor-jahres zu übertreffen. Im ersten Halbjahr 2008 konnte das Unter-nehmen seine Rohertragsmarge auf 31,6 Prozent verbessern.

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Branchennachr ichten

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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Douglas setzt auf Weihnachtsgeschäft

Der Douglas-Konzern hat erstmals im

Auslandsgeschäft mehr umgesetzt als

auf dem deutschen Markt. Dies geht

aus den gerade veröffentlichten Zah-

len für das dritte Quartal 2008 hervor.

Während die Umsatzerlöse insgesamt

um 0,7 Prozent auf 667 Millionen Euro

stiegen, verlor das Inlandsgeschäft um

4,4 Prozent. Vorstandschef Henning

Kreke setzt jetzt für den deutschen

Markt große Hoffnungen auf das

Weihnachtsgeschäft 2008.

OTC schwächelt weiterhin

Rezeptfreie, apothekenpfl ichtige und

freiverkäufl iche Arzneimittel setzten

ihre schwache Performance aus den

ersten Monaten des Jahres auch im

zweiten Quartal fort. Verantwortlich

für das Umsatzminus von 2,4 Prozent

waren Rückgänge bei der Selbstme-

dikamentation (- 3,0 %) und bei den

Privatrezepten (- 2,3 %). Von der po-

sitiven Entwicklung im Gesamtmarkt

Pharma & Helthcare kann OTC also

auch weiterhin nicht profi tieren.

DocMorris baut Apotheken aus

Die Versandapotheke DocMorris, eine

Tochter der Celesio AG, hat im Au-

gust auch in München eine Apotheke

eröffnet. Diese wird im Franchisesys-

tem von einem selbstständigen Apo-

theker geführt. Damit setzt DocMorris

seine Strategie fort, den Versandhan-

del bundesweit mit stationären Apo-

theken zu ergänzen.

Schlecker verteilt Medikamente

Nach dem Drogeriemarktunternehmen

DM ist auch Schlecker in das Abhol-

Geschäft mit rezeptpfl ichtigen Arznei-

mitteln eingestiegen. In den teilneh-

menden Filialen können die Kunden

Vorbestellungen abholen, die sie zuvor

in der Versandapotheke Vitalsana auf-

gegeben haben. Die Kunden müssen

bei der Abholung ihren Ausweis und

den Bestellschein vorlegen.

DM eröffnet 2000. Filiale

Der Drogeriemarktfi lialist DM hat im

August 2008 auf dem Kurfürsten-

damm den 1.000. Markt in Deutsch-

land eröffnet und damit sein selbst ge-

stecktes Expansionsziel erreicht. Auch

in neun weiteren europäischen Län-

dern geht die Expansion voran. So

wurde kürzlich in Salzburg der europa-

weit 2.000. DM-Markt eröffnet.

VERBRAUCHERVERHALTEN

Mehr Beratung gewünschtDie Deutschen warten bei leichten Beschwerden erst einmal ab, be-vor sie selbst zu rezeptfreien Me-dikamenten greifen. Fast ein Drit-tel probiert es zunächst einmal mit Hausmitteln. Dies geht aus einer Studie des Marktforschungsun-ternehmens ACNielsen in Zusam-menarbeit mit der Association of the European Self Medication In-dustry hervor. Außerdem wün-schen sich die Verbraucher detail-liertere Informationen, um besser auf die eigene Gesundheit achten und kleinere Beschwerden leichter selbst behandeln zu können.Bei der Auswahl von rezeptfreien Medikamenten setzen die Deut-schen vor allem auf ihre eigenen Erfahrungen: Für 48 Prozent ist es wichtig zu wissen, dass das Präpa-rat wirklich wirkt. Am zweitwich-tigsten ist das Wissen, dass das Pro-dukt sicher ist (38%). Auch das

ROSSMANN

Zweistelliges PlusDie Rossmann-Gruppe steigerte im ersten Halb-jahr 2008 die Umsätze um 24,8 Prozent auf 1,822 Milliarden Euro. In Deutschland stieg der Umsatz um 20,3 Prozent auf 1,381 Milliarden Euro. Flä-chenbereinigt lag das Wachstum hier bei 5,1 Prozent. Rossmann be-treibt in Deutschland 1.446 und im Ausland 586 Drogeriemärkte. 200 neue Märkte sind in Planung.

KÖRPERPFLEGE

Eigenes PortalDie Welt der Kosmetik und der Körperpfl ege hat ein eigenes Portal im Internet: www.pinkmelon.de. Anbieter und Konsumenten kön-nen darin online über Produkte und Dienstleistungen der Beauty-branche informieren. Themen sind Trends und Fakten aus der Welt der Schönheit und der Körperpfl ege. Vorgestellt werden in einem täg-lich aktualisierten Online-Magazin auch neue Produkte. Zudem gibt es Fachinformationen in einem spe-ziellen Beautylexikon und aktuelle Testberichte zu Produkten.

Vertrauen in das Produkt ist ein wichtiger Aspekt (34%). Danach folgen die schnelle Wirkung und das Preis-Leistungs-Verhältnis. We-niger wichtig sind den Deutschen eine einfache Anwendung (10%) und die Gewohnheit (8%).

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LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

Kompetenz in der Region

Die Partnerunternehmer des Baustoff-

rings, einer Kooperation mit bundes-

weit 73 Baustoff-Fachhändlern an ins-

gesamt 143 Standorten, haben von

Januar bis Juli 2008 ein Umsatzplus

von 4,3 Prozent erwirtschaftet. Gün-

ther Muck, Mitglied der Baustoffring-

Geschäftsführung, sieht durch dieses

Umsatz-Plus die strategische Aus-

richtung der Gruppe bestätigt. Muck:

„Der Erfolg ist das Ergebnis systemati-

scher Marktbearbeitung durch boden-

ständige Familienbetriebe mit klarem

Blick für die regionalen Standorte.“

Zurück in die Cities

Strategisch wichtig für langfristige

Standortentscheidungen: Die Neu-

bau-Tätigkeit in Westdeutschland ver-

lagert sich immer stärker in die Groß-

städte und ihr direktes Umfeld. Nach

Angaben von LBS Research entfal-

len mittlerweile 47,9 Prozent des Woh-

nungsneubaus auf die Ballungsräume

Hamburg, Bremen, Hannover, Stutt-

gart, Nürnberg, München und die Ge-

biete Rhein-Ruhr, Rhein-Main und

Rhein-Neckar. Das sind neun Prozent-

punkte mehr als 2003. Außerhalb der

Zentren wurden 2007 dagegen 48,3

Prozent weniger neue Wohneinheiten

gebaut als noch vor vier Jahren.

Inventurdifferenzen im Anstieg

In der Baumarkt-Branche sind die In-

venturverluste leicht gestiegen. Nach

einer Untersuchung des EHI Re-

tail Institute betrug die durchschnitt-

liche Inventurdifferenz im vergangenen

Jahr 0,91 Prozent vom Nettoumsatz.

Im Jahr zuvor waren es 0,79 Prozent.

Nach Einschätzung von Experten sind

rund 70 Prozent der Differenzen auf

Kundendiebstähle zurückzuführen.

Umsatzeinbruch in Großbritanien

Im Vergleich mit Großbritannien ste-

hen deutsche Bau- und Heimwerker-

märkte noch relativ gut da. Auf der

Insel sind die Bruttoumsätze der Bran-

che in den ersten vier Monaten des

Jahres um 20,6 Prozent eingebro-

chen, in Deutschland verzeichnet die

Branche ein Minus von 7,5 Prozent, in

Öster reich von 2,3 Prozent. In Italien

dagegen ist der Umsatz um 11,8 Pro-

zent gewachsen. Die Zahlen entstam-

men dem internationalen GfK-DIY-Re-

port, der in diesem Jahr erstmals von

GfK Marketing Services erstellt wird.

UMSATZENTWICKLUNG

Hoffnungsvoller Aufschwung

Die Tristesse im Bau-, Heimwerker- und Gartenhandel ist verflogen: Nach den verregneten und daher umsatzschwachen Monaten März und April spülte der Mai den Un-ternehmen der Branche insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro in die Kassen. Davon profi tierte auch

das zweite Quartal insgesamt: Im Zeitraum April bis einschließlich Juni steigerten die Bau-, Heimwer-ker- und Gartenmärkte ihren Brut-toumsatz um 0,5 Prozent. Insge-samt allerdings wird die Branche von den Verbrauchern alles an-dere als verwöhnt. Denn im ers-ten Halbjahr 2008 sanken die Um-satzerlöse (im Vergleich zum 1. Halbjahr 2007) um 2,2 Prozent, fl ächenbereinigt sogar um 3,7 Pro-zent. Dennoch zeigen sich die Mit-gliedsunternehmen des Bundes-verbands Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte (BHB) zuversichtlich, dieses Umsatzmi-nus im Verlaufe des Jahres 2008 zumindest weiter abbauen zu kön-nen. „Die Vorgaben aus dem Vor-jahr sind sehr niedrig, diese sollten wir in jedem Fall übertreffen kön-nen“, sagte BHB-Geschäftsführer John W. Herbert.

BAYWA

Agrar-Sektor boomtMit einem Plus von 37 Prozent im ersten Halb-jahr 2008 liegt das Agrar-Seg-ment innerhalb des Baywa-Kon-zerns klar an der

Spitze. Der Umsatz im Baustoffhan-del stieg im selben Zeitraum um 5,3 Prozent, dagegen verzeichneten die Bau- und Gartenmärkte ein Minus von 2,2 Prozent. Insgesamt stieg der Umsatz des Baywa-Konzerns bis Juni 2008 um 28,3 Prozent.

GARTENMARKT

Gartenbedarf boomt9,2 Milliarden Euro haben die Handelsunternehmen des Garten-marktes im vergangenen Jahr um-gesetzt. Der Löwenanteil entfällt nach Berechnungen der BBE nach wie vor auf Lebendes Grün (5,7 Milliarden Euro 2006 und 2007).

Das Volumen im Segment Gar-tenbedarf dage-gen ist von 3,25 (2006) auf rund 3,5 Mill iarden Euro im Jahr 2007 gestiegen.

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Branchennachr ichten

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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Lekkerland bietet faire Produkte

MARKANT-Mitglied Lekkerland hat

sein Sortiment um Weine aus fairem

Anbau und Handel erweitert. Die

ange botenen Produkte stammen aus

Argen tinien, dem größten Weinan-

bauland Südamerikas. „Für die End-

verbraucher wird es immer wichtiger,

Produkte guten Gewissens kaufen zu

können, und an diesem Punkt setzt

das Fairtrade-Konzept an“, sagt Hel-

mut Meyer, Vice President Purchasing

bei Lekkerland. Für die Zukunft plant

das Unternehmen, das Fairtrade-Sorti-

ment weiter auszubauen.

Restaurants starten Steak-Versand

Einen neuen Vertriebskanal versuchen

drei Frankfurter Steakhäuser zu er-

schließen. Kunden der Restaurants M,

Surf‘n‘Turf und The Ivory Club kön-

nen sich ihre Steaks per Online-Ver-

sand deutschlandweit nach Hause

schicken lassen. Alle Produkte wer-

den als Frischware ausgeliefert und

entsprechen der amerikanischen

Richtlinie NHTC für Beef-Qualität.

Metro C+C schwächelt bei Nonfood

Die Metro Group hat im ersten Halb-

jahr 2008 ihren Konzernumsatz im Ver-

gleich zum Vorjahreszeitraum um 7,1

Prozent auf 31,7 Milliarden Euro ge-

steigert. Der internationale Umsatzan-

teil erreichte erstmals 60 Prozent. Der

Umsatz mit Cash & Carry stieg um 6,1

Prozent auf 15,7 Milliarden Euro. In

Deutschland war der Umsatz im ersten

Halbjahr leicht rückläufi g. Dabei habe

der Zuwachs im Food-Geschäft ein

rückläufi ges Nonfood-Geschäft nur

teilweise kompensieren können.

Shell führt neues Bargeld-System ein

Ab Mitte 2009 sollen Kunden der

Postbank mit ihrer Girocard an zu-

nächst bis zu 1.300 teilnehmenden

Shell Tankstellen bundesweit nicht nur

ihre Tankrechnung begleichen können,

sondern auch Bargeld erhalten. Dazu

werden sogenannte „Cash Recycling

Stationen“ installiert. Die Kunden ge-

ben ihre PIN über ein separates Kar-

tenlesegerät ein und erhalten ihr Geld

anschließend aus den Händen der

Kassierer. Nach dem Bezahlen wird

das Geld automatisch in einem Tresor

eingelagert. Mit dieser Tresorfunktion

will Shell auch die Sicherheit an den

Tankstellen erhöhen und den Aufwand

für das Bargeldhandling senken.

KIOSK-GESCHÄFT

Neue WachstumsimpulseDie Chancen von Kiosken im Wett-bewerb haben die Experten des Be-ratungsinstitutes Bain & Company untersucht. Ihr Fazit: Kioske haben eine Zukunft, sofern sie sich zum Mini-Markt wandeln, dessen An-gebot die Produkte des täglichen Lebens genauso vorrätig hält wie Snacks und Getränke zum Mit-nehmen. „Die Betreiber, die auf den Convenience-Zug aufspringen, die mehr kleine Mahlzeiten und frische Produkte anbieten, haben eine gute Überlebenschance“, sagt Rudolf Pritzl, Partner bei der Un-ternehmensberatung. Schließlich

seien Kioske und Trinkhallen Teil des wachsenden und 22 Milliarden Euro schweren deutschen Marktes für Convenience-Produkte.

HERBSTMESSE I

Utz in Maselheim

Am 13. und 14. September 2008 fi ndet die traditionelle Herbstmesse des MCS-Regionalpartners Utz im schwäbischen Maselheim statt. Wie das Unternehmen ankündigte, werden zahlreiche Lieferanten den Messebesuchern ein Feuerwerk an Neuheiten und Angeboten bieten.

VERZEHRGEWOHNHEITEN

Am liebsten Schnitzel

Schnitzel, Steaks vom Schwein so-wie Hackfleisch sind die Topseller in Metzgereien und dem Le-bensmittelhan-del in Deutsch-

land. Die se Verbrauchervorlieben liefern auch den GV-Betrieben An-haltspunkte für die Wünsche ih-rer Gäste. Pro Haushalt wurden im Jahr 2007 durchschnittlich 3,4 Ki-logramm Schweineschnitzel ver-zehrt. Danach folgten laut einer ZMP-Analyse 2,7 Kilogramm ge-mischtes Hackfl eisch und 2,6 Kilo-gramm Schweinehackfl eisch. Auch Gefl ügelfl eisch ist sehr beliebt: 1,7 Kilogramm Hähnchenschenkel, 1,6 Kilogramm Puten- und 1,5 Kilo-gramm Hähnchenschnitzel konsu-mierte ein Durchschnittshaushalt.

HERBSTMESSE II

LHG in EibelstadtAm 20. und 21. September 2008 ist wieder Messezeit beim MCS-Regio-nalpartner LHG im fränkischen Ei-belstadt. Eine Vielzahl ausgesuchter Lieferanten bietet den LHG-Kun-den eine breite Auswahl bekann-ter und erfolgreicher Artikel, aber auch zahlreiche Neuheiten zu Top-Messe-Konditionen.

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Markantes

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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Nachdem die Verbraucher in den vergangenen zwei Jah-ren praktisch Monat für

Monat immer tiefer in die Tasche greifen mussten, erlebten sie im August erstmals wieder eine leichte Entspannung bei den Lebenshal-tungskosten. Vor allem wegen der gesunkenen Kraftstoffpreise ging die Teuerungswelle zurück. Bei Lebensmitteln und Konsumgütern zeichnet sich allerdings eine gegen-sätzliche Entwicklung ab. Während die Preise von Grundnahrungsmit-teln relativ kurzfristig den sinken-den Weltmarktnotierungen vieler Agrarprodukte folgen dürften, ver-sucht die Industrie bei technischen und chemischen Produkten sowie

bei hochveredelten Lebensmitteln jetzt noch weitere Preiserhöhungen durchzusetzen. Die in der Vergan-genheit extrem gestiegenen Ener-gie- und Rohstoffpreise schlagen hier zeitverzögert zu Buche. Ins-gesamt aber, so die Prognose von Wirtschaftsforschern, dürfte die Infl ationsrate 2009 weiter in Rich-tung zwei Prozent sinken.

Preise drücken Konsum

Eine Beruhigung an der Preis-front wäre für Handel und Verbrau-cher die derzeit beste Botschaft. Denn das zuletzt infl ationsbedingt stark gesunkene verfügbare Ein-kommen hat die Konsumbereit-schaft im August auf den Stand

von 2003 zurück geworfen, wie die jüngste Konsumklima-Studie der Nürnberger GfK ausweist.

Experten sind überrascht

Aus den vorläufi gen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass sich der Verbraucher-preisindex in Deutschland im Au-gust 2008 gegenüber August 2007 voraussichtlich um 3,1 Prozent er-höht hat. Im Vergleich zum Vor-monat ist das eine Entlastung um 0,3 Prozentpunkte. Die rückläufi ge Monatsrate ist vor allem auf Preis-rückgänge bei Heizöl um bis zu elf Prozent und Kraftstoffen zurück-zuführen. Auch bei den Nahrungs-mitteln sind die Preise gegenüber Juli 2008 gesunken – allerdings in erster Linie saisonbedingt bei Obst und Gemüse. Unter dem Strich waren Nahrungsmittel im August 2008 trotzdem immer noch rund sieben Prozent teurer als im Ver-gleichsmonat August 2007.

Zwar ist die Abflachung der Infl ationsrate um 0,3 Punkte auf den ersten Blick keine Sensation. Sie wird auch beim Verbraucher keinen spontanen Kaufrausch aus-lösen. Allerdings kam der Preis-rückgang selbst für Experten in den Banken und Wirtschaftsfor-schungsinstituten überraschend. Im Juli hatten sie nämlich allesamt vor einer neuen Rekord- Infl ationsrate gewarnt und im selben Zuge eine plötzliche Abkühlung der Welt-wirtschaft signalisiert.

ROHSTOFFPREISE

Entspannung in SichtTrotz der Entspannung auf den Rohstoffmärkten erwarten Experten keinen schnellen

Rückgang der Verbraucherpreise. Fakten, Hintergründe und Meinungen.

Page 9: Handelsmagazin 09 08 TEE

11

MEINUNGEN

AUF EINEN BLICK

Fast zeitgleich zum Rückgang der Rohölpreise ist auch die jah-relange Rohstoffhausse Mitte Juli plötzlich eingebrochen. Der CRB-Index von Reuters, der 16 wichtige Rohstoffe abbildet, ist von seinem Allzeithoch mit 473 Punkten im Juli schlagartig um 20 Prozent zu-rück gefallen und seitdem (Stand: 29.8.08) nur leicht wieder gestie-gen. Marktbeobachter führen die Rückgänge auf zwei wesentliche Ursachen zurück: Zum einen sei die Nachfrage aufgrund der exor-bitanten Preissteigerungen einge-brochen, zum anderen wegen der Abkühlung der Weltwirtschaft ins-gesamt zurück gegangen.

Ernte übersteigt Nachfrage

Die bisherigen Ergebnisse ver-sprechen in diesem Jahr auf den internationalen Agrarmärkten bei Getreide eine erheblich größere Ernte als 2007. Fallende Notie-rungen auf dem Weltmarkt führen am schnellsten bei Grundnah-rungsmitteln mit geringem Verede-lungsgrad zu entsprechenden Preis-senkungen. Nach Einschätzung des deutschen Bauernverbandes (DBV) bringt die Getreideernte 2008 knapp 47,2 Millionen Tonnen und damit deutlich mehr als in den ver-

gangenen Jahren. Ursache sind die starke Flächenausdehnung und hö-here Hektar erträgen. Bedingt durch den Wegfall der EU-Flächenstillle-gung und die hohen Getreidepreise des Vorjahres wurden in Deutsch-land gegenüber 2007 auf zusätz-lich 477.500 Hektar Getreide an-gebaut. Diese Ausweitung um 7,3 Prozent zeigt, wie schnell die Land-wirtschaft auf Preisentwicklungen reagiert. Auch EU- und weltweit fallen die Ernteprognosen erheb-lich höher aus. So wird mit einer Weltweizen ernte von 670 Millio-nen Tonnen gerechnet, die damit fast zehn Prozent über der letztjäh-

rigen Menge liegt. Selbst die Ukra-ine und Australien können wieder exportieren, womit dem Welt-markt fast 24 Millionen Tonnen zusätzlich zur Verfügung stehen. Weltweit gibt es damit seit Jahren erstmals wieder mehr Weizen als verbraucht wird.

Fleisch ist knapp

Der gute Ertrag schlägt sich schon jetzt direkt in gesunkenen Getreidepreisen nieder. „Für die Milchvieh- und Veredelungsbe-triebe müssten sich durch die sin-kenden Getreidepreise auch die Beschaffungskosten von Zukaufs-

Wir sehen keine wesentlichen Anzeichen

für eine Entspannung bei den Rohstoffprei-

sen innerhalb des kommenden Jahres. Die

meisten Erhöhungen bei Vormaterialien sind

noch nicht einmal eingepreist. Die partiellen

Nachlässe werden nicht von Dauer und

nicht tiefgreifend sein.

Dr. Peter Wüst,

Geschäftsführer

Herstellervereinigung

Bau + DIY e. V.

Preise und Infl ation

Aussagen zur mittelfristigen Entwickung der

Rohstoffpreise treffen wir nicht. Bezogen

auf den weiteren Verlauf des Jahres 2008

deutet jedoch einiges darauf hin, dass die

Preise für einige Grundnahrungsmittel wie

Weizen, Reis, Sojabohnen oder Ölsaaten

tendenziell sinken werden.

Olaf Roik,

Hauptverband

des Deutschen

Einzelhandels e.V.

Die Tendenz zur weltwirtschaftlichen Ab-

kühlung bleibt nicht ohne Folgen für die

Rohstoffpreise. Insofern erwarten wir bis

Ende 2009, dass diese eher sinken als

steigen. Das dürfte dazu führen, dass die

Infl ation 2009 unter drei Prozent fällt und

sich in Richtung zwei Prozent zurückbildet.

Prof. Dr. Kai Carsten-

sen, Bereichsleiter

Konjunktur ifo

Institut für Wirtschafts-

forschung

Schweine knapp und teuer

Welche Marktverwerfungen die Energiepreise hervorrufen können, zeigt derzeit

besonders deutlich die rückläufi ge Versorgung mit Schweinefl eisch.

■ Ölpreis: Der Anstieg der Energiepreise

ist direkt auf die landwirtschaftlichen

Produktionskosten durchgeschlagen.

Beim Ackerbau sind die Kosten für

Düngemittel und Maschineneinsatz

enorm gestiegen und damit die

Getreide- und Futtermittelpreise.

■ Getreidepreis: Der Anstieg der Fut-

termittel- und Energiepreise hat europa-

weit zu erheblich höheren Kosten in der

Schweineproduktion geführt. Viele

Sauenhalter sind aus der Produktion

ausgestiegen, weil sie nicht mehr

kostendeckend arbeiten konnten.

■ Schweinebestand: In nahezu allen

EU-Ländern geht der Schweinebestand

zurück. In Deutschland hat sich der

Bestand nach vorläufi gen Ergebnissen

der ZMP um 1,3 Prozent auf 26,76

Millionen Tiere verringert. Grund ist der

starke Abbau des Sauenbestandes.

■ Fleischpreise: Das künftige Schweine-

angebot wird laut ZMP erstmals seit

Jahren wieder kleiner ausfallen. Die

Vorboten einer knapper Versorgung

sind bereits zu spüren: Der Schlacht-

schweinepreis ist seit Jahresanfang

um über ein Drittel gestiegen.

Page 10: Handelsmagazin 09 08 TEE

Markantes

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

12

ZAHLEN UND TRENDS

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futter wieder verringern“, sagt ein Sprecher des DBV. Demzufolge ist auch für die bäuerlichen Verede-lungsbetriebe eine Entspannung in Sicht. In der Vergangenheit hat dies regelmäßig zu einer Erhöhung der Aufstallungen geführt. Zurzeit ist das Angebot von Schweine- und Rindfleisch (Importe) allerdings knapp. Und dies führt zu deut-lichen Preisanstiegen, die bis in die Frischetheken des Lebensmit-telhandels durchschlagen.

Nonfood wird teurer

Dafür ist der Buttermarkt nach wie vor von einer ruhigen Nach-frage gekennzeichnet. Das schwie-rige Exportgeschäft bietet laut Bau-ernverband kaum Möglichkeiten, den Markt zu entlasten. Am Markt für Käse hielten die schwächeren Tendenzen bei schleppendem Inlandsabsatz und Export im August ebenfalls an und haben die Bestände weiter steigen lassen.

Dafür klettern die Preise an-derer Konsumgüter, bei denen die gestiegenen Energiepreise erst jetzt weitergegeben werden. Mar-kenhersteller wie etwa Beiersdorf

(Nivea) und Henkel (Persil) haben Preiserhöhungen von bis zu zehn Prozent angekündigt. In den Bau- und Heimwerkermärkten ist wegen der stark gestiegenen Stahlpreise ebenfalls so schnell keine preis-liche Entlastung in Sicht. So erwar-tet Dr. Peter Wüst, Geschäftsfüh-rer der Herstellervereinigung Bau + DIY e.V., „keine wesentlichen Anzeichen für eine Entspannung bei den Rohstoffpreisen innerhalb

des kommenden Jahres.“ Die meis-ten Preiserhöhungen bei Vormate-rialien seien nämlich noch nicht einmal eingepreist, und beim Stahl gebe es noch immer keine Entspan-nung an der Preisfront.

Inflationsrate sinkt wieder

Bei der Gesamtbetrachtung be-tonen Wirtschaftswissenschaftler, dass sich auch die Rohstoffpreise nicht gänzlich vom Markt abkop-peln können. Professor Dr. Kai Carstensen, Bereichsleiter Kon-junktur beim ifo Institut, verweist in diesem Zusammenhang auf die aktuelle „Tendenz zur weltwirt-schaftlichen Abkühlung“. Diese bleibe nicht ohne Folgen für die Rohstoffpreise, so Prof. Carsten-sen gegenüber dem MARKANT Handelsmagazin. Insofern erwarte das ifo-Institut bis Ende des Jahres 2009 tendenziell sinkende Roh-stoffpreise. Dies wiederum führe laut Prof. Carstensen dazu, dass die Infl ation im Jahr 2009 wieder unter die Drei-Prozent-Marke falle und die Infl ationsrate sich in Rich-tung zwei Prozent zurückbildet.

*Zeitraum: Juli 2008 : Juli 2007, ** Juli 2008 : Juni 2008 Quelle: Statistisches Bundesamt

Die Weltmarktpreise für Milch und Milcherzeugnisse sind zur Zeit stabil, das Angebot ist groß.

Wichtige Importprodukte waren im Juli 2008 erheblich teurer als vor einem Jahr,

haben sich aber im Vergleich zum Vormonat stabilisiert oder sogar verbilligt.

Importpreise

Import-Produkte Jahresvergl.* Monatsvergl.** Veränderung Veränderung

Index Einfuhrpreise + 9,3 % + 0,6 %

Energieträger + 48,8 % + 2,4 %

Roheisen, Stahl, Ferrolegierungen + 15,4 % + 1,8 %

Nicht-Eisen-Metalle – 8,5 % – 1,8 %

Blei, Zink, Zinn in Rohform – 35,0 % – 7,2 %

Zitrusfrüchte + 29,4 % – 2,1 %

Rohkakao + 21,8 % – 4,9 %

Getreide + 19,2 % – 4,6 %

Rohkaffee + 8,7 % – 6,5 %

Milch und -erzeugnisse + 5,5 % + 0,3 %

Rindfl eisch + 24,8 % – 0,1 %

Schweinefl eisch + 15,7 % + 3,1 %

Gefl ügelfl eisch + 5,7 % + 2,2 %

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Page 11: Handelsmagazin 09 08 TEE

Strategie & Management

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKTIMPULS

VERKAUFSKONZEPT

Natürlichkeit ist ProgrammWie der Lebensmittelhandel Naturkosmetik verkaufen kann,

zeigt das Konzept des neuen tegut-Marktes in Weiterstadt.

Die Abteilung lädt auf 120 Quadratmetern zum Shoppen ein.

Naturkosmetik zählt mo-mentan im Kosmetik- und Körperpfl ege-Segment zu

den absoluten Wachstumsmärkten. Kein Wunder, schließlich bestehen Produkte dieser Kategorie aus rein pfl anzlichen Inhaltsstoffen, kom-men ohne Farb- und Konservie-rungsmittel aus und werden ohne Tierversuche getestet. Mit diesen Eigenschaften entsprechen sie per-fekt dem Wunsch vieler Verbrau-cher nach mehr Natürlichkeit.

Chancenreiches Sortiment

Nach wie vor wird der Markt zwar vom Drogeriefachhandel, von Kauf- und Warenhäusern sowie von Bio-Supermärkten dominiert, so eine Erhebung des Marktfor-

schungsunternehmens Informa-tion Resources (IRI). In Zukunft könnten aber auch die Super- und Verbrauchermärkte Marktanteile hinzugewinnen. Wie dies funktio-niert, zeigt das Fuldaer MARKANT-Mitglied tegut am neuen Standort in Weiterstadt bei Darmstadt. Auf 120 Quadratmetern präsentiert das Handelshaus mehr als 500 ver-schiedene Artikel in einer eigen-ständigen Abteilung, die sich vom Gesamtkonzept des Kosmetik- und Körperpfl egebereiches deutlich un-terscheidet. „Naturkosmetik ist et-was Eigenes und verdient einen ei-genen Platz und Raum. Schließlich reden wir hier nicht von Artikeln, die man einfach so mitnimmt“, er-klärt Thomas Gutberlet, Vorstand

Sortiment und Marketing von te-gut. Den Anspruch, hochwertige und exklusive Artikel zu vertrei-ben, spiegelt auch die ladenbau-liche Gestaltung der gesamten Naturkosmetik-Abteilung wider.

Hochwertiges Ambiente

Sie sorgt als Shop im Markt gut sichtbar für Aufmerksamkeit, gibt den Kunden Orientierung und lädt zum Stöbern und Verweilen ein. Der Boden ist, anders als der nor-male Marktboden, mit Holzparkett belegt. Die Regale sind weiß und mit Holz gestaltet. Das Licht ver-stärkt den Shop-Charakter. Spots heben Marken und Produkte her-vor, die Glasböden in den Gon-delköpfen sind beleuchtet. Für die

Auf 120 Quadratmetern bietet die neu gestaltete Abteilung ein komplettes Naturkosmetik-Sorti-ment, das von Sonnenpfl ege-Produkten bis hin zu natürlichen Haarfärbemitteln und Seifen reicht.

Page 12: Handelsmagazin 09 08 TEE

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BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRY

IN KÜRZE

INTERVIEW

Fachkompetenz sorgt die Waren-fachverantwortliche Susanne Raiss. Sie hat zuvor 30 Jahre in einem Re-formhaus gearbeitet, kennt sich da-her mit den angebotenen Marken aus und kann die Kunden kom-petent beraten. Das Besondere am Sortiment: Viele der Lieferanten wie zum Beispiel Logona und La-verana waren bislang mit ihren Produkten nicht im traditionellen Lebensmittelhandel vertreten.

Umfangreiches Angebot

„Es ist ein Experiment für die Hersteller, die sonst nur über Re-formhäuser und Bio-Supermärkte verkaufen“, erklärt Susanne Raiss. Im Sortiment der Abteilung fi n-den Kunden neben Kosmetik- und

Körperpfl egeartikeln aus kontrol-liert ökologischer Produktion auch Sonnenpfl ege und -schutzprodukte sowie Seifen. Haarfärbe- und Pfl e-gemittel sind ebenfalls vorhanden. Das Highlight besonders zur Reise-zeit: Viele der angebotenen Artikel gibt es auch in kleinen Packungen zum Ausprobieren. Das Angebot wird durch Frottee-Handtücher in Bio-Qualität ergänzt. Der Erfolg

bestätigt das MARKANT-Mitglied in seiner Sortimentspolitik. „Mitt-lerweile kommen viele Kunden so-gar aus Darmstadt zu uns, die vor-her im Reformhaus gekauft haben“, so die Abteilungsleiterin. Das Kon-zept soll nun auf weitere Märkte ausgedehnt werden. Noch im Ok-tober eröffnet der neue tegut-Markt in Lorsch ebenfalls mit einer Na-turkosmetik-Abteilung.

Naturkosmetik

„Keine Frage des Geldes“Thomas Gutberlet, Vorstand Sortiment und Marketing von tegut,

zum neuen Naturkosmetik-Konzept des Handelshauses.

Wie wichtig ist das Sortiment

Naturkosmetik für tegut?

Wir hoffen, dass die Naturkosmetik noch

wichtiger wird. Ob dies gelingt, wird sich

zeigen. Aus der Ernährung heraus besteht

das Interesse, nicht nur Lebensmittel,

sondern auch Hautpfl ege zu verkaufen.

Schließlich fragen die Kunden bei uns nach

ökologischen Varianten. Wir testen nun aus,

ob Naturkosmetik ein Baustein sein könnte.

Weshalb haben Sie eine eigenständige

Naturkosmetik-Abteilung konzipiert?

Die Naturkosmetik ist ein eigenständi-

ges Sortiment und verdient einen eigenen

Raum. Diesem Anspruch wollen wir Rech-

nung tragen. Schließlich rede ich hier nicht

von Artikeln, die ich einfach so mitnehme.

Wir brauchen diesen Platz auch deshalb,

weil wir testen müssen, welche Produkte

für unsere Märkte überhaupt in Frage kom-

men. Wir wissen bei Naturkosmetik einfach

noch nicht, nach welchen Kriterien die Kun-

den suchen. Das müssen wir testen.

Welche Kriterien müssen tegut-Märkte

erfüllen, die diese Abteilung erhalten?

Natürlich müssen sie eine gewisse Größe

haben und eine kritische Masse an Kun-

den besitzen. Damit meine ich die Kunden,

die sich biologisch ernähren. Sie achten

auch bei der Kosmetik auf die Inhaltsstoffe.

Naturkosmetik ist keine Frage des Geldes,

sondern des Bewusstseins. Die ursprüng-

liche Bio-Bewegung ging nicht von vermö-

genden, sondern bewussten Kunden aus.

Wie viele Märkte werden auf das neue

Konzept umgerüstet?

Sofern es sich rechnet, werden alle Märkte

das Sortiment erhalten. Allerdings werden

wir dies zunächst zwei Jahre lang testen.

Marktfl äche: 2.700 qm Verkaufsfl äche,

davon 120 qm Naturkosmetik

Personal: 32 in Voll- und Teilzeit

Artikel: 24.000 Artikel gesamt, davon 513

Artikel in der Naturkosmetikabteilung

Service-Leistungen: Kundenkarte,

Farbberatung, Verkostungen, Bestell-

und Partyservice

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von

8.00 Uhr bis 22.00 Uhr

Ersteröffnung: 28.05.2008

Marktleitung: Ronny Böhlitz

Adresse: Max-Planck-Straße 5,

64331 Weiterstadt

Internet: www.tegut.com

tegut Weiterstadt

Der neue tegut-Pilotmarkt in Weiterstadt bietet auf 2.700 Quadratmetern rund 24.000 Artikel.

Ein weiteres Highlight des neuen Marktes ist die Feinkost-Theke mit vielen Spezialitäten.

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LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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MEINUNGEN

BEWERTUNGSPORTALE

Zensierte Märkte

Ein gewisser Tom-h schreibt auf dooyoo.de über einen Norma-Markt: „Der sehr

unhöfl iche Marktleiter, dem an-scheinend auch das Waschmittel für seinen Verkaufskittel ausgegan-gen oder zu teuer ist, hat uns nun

mer mehr Verbraucher misstrauen traditionellen Werbemedien und Werbeinhalten – sie verlassen sich lieber auf die subjektiven, aber im Praxistest erworbenen Erfah-rungen ihrer Mitstreiter. Auf dieses Phänomen bauen die Bewertungs-portale auf: Sie wollen eine breite Meinungs-Datenbank schaffen, mit deren Hilfe man sich vor dem Kauf über die Stärken und Schwächen eines Produkts klar werden kann. Und natürlich auch über diejenigen einer Einkaufsstätte.

Nutzer-Zahlen überschaubar

Noch stecken die Portale tief in den Kinderschuhen. Auf Dooyoo zum Beispiel, eine der am höchsten fre-quentierten Adressen, fi nden sich (Zahlen per Ende August) zum Beispiel rund 280 Kundenkom-mentare zu jeweils verschiedenen Märkten von Aldi Süd, rund 200 zu Aldi Nord, 140 zu Kaufl and, 90 zu Edeka, 50 zu Minimal und 40 zu Globus. Das sind sehr überschau-bare Zahlen. Ebenso überschaubar

Begutachten, kommentieren, benoten: Kunden lassen im Internet ihrer Meinung über Einkaufs-

stätten und Produkte freien Lauf. Händler sollten diese Communities nicht ignorieren.

„Wir haben ein Kun-

denbeschwerdema-

nagement einge-

richtet, das auch die Äußerungen auf den

Bewertungsportalen verfolgt.“

Bärbel Hammer, Leiterin Marketing,

famila-Handelsmarkt

Kiel GmbH & Co. KG

Wie relevant sind Kundenbewertungen im Internet?

„Die Kundenbe-

wertungen in den

Portalen können

auch der Früher-

kennung neuer Trends dienen.“

Dr. Markus Schweizer, Leiter Kunden-

management und Marktforschung,

tegut, Fulda

Natürlich

würden wir

Kundenbe-

wertungen auch einsetzen, um bestimmte

interne Dinge zu optimieren.“

Isolde Woll, Marketingleitung,

Wasgau Produktions und Handels AG,

Pirmasens

schon zum zweiten Mal mit einer Ausrede abblitzen lassen.“ Und ein gewisser Klanol meint über ein Globus-Warenhaus: „Dieses Un-ternehmen spiegelt die moderne Dienstleistungsgesellschaft wieder. Einfach genial, hier ist der Kunde wirklich noch König!“

Kunden vertrauen Kunden

Von unsäglich bis überragend: In diesem Spektrum bewegen sich die Kundenurteile über Märkte oder Produkte, kommuniziert auf Ver-kaufsportalen wie Ebay und Ama-zon, aber auch auf reinen Bewer-tungsportalen wie Dooyoo, Ciao, Yopi, Idealo und anderen. Dort spie-len die Kunden selbst „Stiftung Wa-rentest“ und nehmen so ziemlich alles unter die Lupe – vom Gummi-bärchen über das Waschmittel bis zum gesamten Supermarkt. „Nichts wirkt auf Kunden so überzeugend wie die Urteile anderer Kunden“, sagt Dr. Kai Hudetz, Leiter des E-Commerce-Centers des Handels in Köln (siehe Interview). Denn im-

Daumen oben: Gute Note für den Markt.

MARKANT-Mitglieder lassen die Informationen nicht ungenutzt, die ihnen die Portale „frei Haus“ liefern. Das Spektrum reicht vom

aktiven Kundenbeschwerde-Management über Optimierungs-Maßnahmen im Markt bis hin zur Früherkennung von Trends.

Page 14: Handelsmagazin 09 08 TEE

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INTERVIEW

ZAHLEN UND TRENDS

ist bislang wohl auch die Gemeinde der Kommentar-Leser, die sich auf den Portalen Rat für ihre Kaufent-scheidung einholen.

Den Ball flach halten

Allerdings: Das Web 2.0 mit sei-nen Kommentar- und Rezensions-foren, seinen Online-Tagebüchern und Tauschplattformen steht ver-mutlich erst am Anfang einer wohl rasanten Entwicklung. Immerhin 20 Prozent der Internet-Nutzer be-wegen sich schon heute regelmä-ßig im Web 2.0 (siehe Chart) – wie viele allerdings die Bewertungspor-tale nutzen, ist nicht belegt.

Daher halten Händler den Ball fl ach. Dr. Markus Schweizer, Lei-ter des Kundenmanagements bei tegut: „Aktuell dienen Bewertungs-portale insbesondere der Entschei-dungsfi ndung bei Produktkäufen. Hinsichtlich der Einkaufsstätten-wahl sind sie – noch – zu vernach-lässigen.“ „Andere Faktoren wie die Nähe zur Einkaufsstätte und persönliche Erfahrungen sind sehr viel ausschlaggebender“, ergänzt Peter Kappenberg von der J. Bün-ting Beteiligungs AG.

Generell wird dies zwar auch künftig so bleiben, doch werden sich die Gewichte verschieben: „Die Nutzung des Internets als Platz für Meinungsäußerungen wird künf-tig steigen, da immer mehr Men-schen ihre sozialen Kontakte per Chat pfl egen“, so Isolde Woll, Mar-ketingleiterin bei Wasgau. Ähnlich Bärbel Hammer, Marketing-Leite-

rin bei famila in Kiel: „Da die Re-levanz des Internet steigt, werden auch Bewertungsportale wichtiger. Hier gilt es, Kritik genau zu prüfen und Schwachstellen abzustellen“.

Trends früh erkennen

Das Kunden-Management bei fa-mila bearbeitet schon heute nicht nur telefonisch und online einge-hende Beschwerden, sondern ver-folgt auch die Äußerungen auf den Bewertungsportalen. Bei Wasgau, Bünting und tegut werden die Por-tale ebenfalls im Rahmen eines Früherkennungssystems beobach-tet. Dabei fi nden sich immer wie-der Ansatzpunkte zur Fehlerver-meidung. Bärbel Hammer von famila sagt: „Immer dann, wenn die Bewertungen einigermaßen detailliert verfasst sind, können sie durchaus Optimierungspotenzial aufdecken.“ Dr. Markus Schweizer von tegut fügt noch einen anderen Aspekt hinzu: „Die Bewertungen können auch zur Früherkennung neuer Trends dienen.“

Kundenbewertungen

„Aktionismus ist fehl am Platz“Dr. Kai Hudetz, Leiter E-Commerce Center des Handels in Köln,

über die Entwicklung der Bewertungsportale im Internet.

Wie relevant sind Bewertungsportale

für den Handel?

Bewertungssysteme spielen in vielen Be-

reichen bereits heute eine große Rolle –

seien es Produktbewertungen bei eBay

oder Hotelbuchungen bei HRS. Nahezu

alle Preissuchmaschinen weisen inzwischen

Bewertungen aus. Auch die reinen Be-

wertungsportale werden immer wichtiger,

da die Zahl der aktiven und passiven User

steigt und daher zumeist viele Bewertungen

gebündelt werden, was Ausreißer-Effekte

reduziert und die Aussagekraft erhöht.

Wie sieht die künftige Entwicklung der

Portale aus?

Jene Bewertungsportale, denen es gelingt,

transparente und gerechte Bewertungsmo-

delle zu etablieren, werden erheblich an Be-

deutung gewinnen, insbesondere im Hin-

blick auf die Einkaufsstättenwahl. Aber

auch Portale, die sich auf Produktbewer-

tungen konzentrieren, haben aus unserer

Sicht eine große Zukunft.

Sollen Händler schon heute regel-

mäßig die Bewertungen verfolgen?

Das kommt auf die Branche an. Zum Bei-

spiel bei Consumer Electronics ist es heute

schon ratsam. Dies wird sich auf weitere

Segmente und Sortimente ausdehnen.

Hektischer Aktionismus ist hier jedoch fehl

am Platz. Vielmehr gilt es für alle Händler,

den Einsatz von Bewertungssystemen sorg-

sam zu prüfen und dabei die Bewertungs-

portale mit einzubeziehen.

Web 2.0-Nutzer

Immerhin 20 Prozent der regelmäßigen Internet-Nutzer bewegen sich schon

heute häufi g im Web 2.0. Mehr als die Hälfte von ihnen partizipiert aktiv daran.

Quelle: ARD/ZDF-Online-Studie 2006 Quelle: 501 Nutzer vom Web 2.0-Angebot

Nutzung vom Web 2.0-Funktionalität

Web 2.0

tägliche

Nutzung 9%

keine Web 2.0 Nutzung 80%

Web 2.0

wöchentliche

Nutzung 11%

Aktiv partizipie-

rende Nutzer 57%

Nutzung vom Web 2.0-Funktionalität

Passiv

partizipierende

Nutzer 43%

Page 15: Handelsmagazin 09 08 TEE

Strategie & Management

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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SERIE

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SERIE: HANDELSMARKEN

Der Bio-Boom hat es be-wiesen: Für viele Verbrau-cher zählt nicht allein der

Preis. Das erklärt auch die stei-gende Nachfrage nach regionalen Produkten. Denn die Verbraucher schreiben Produkten aus der eige-nen Region eine Reihe von Vor-teilen zu: aufgrund der kürzeren Transportwege eine bessere Um-weltbilanz, mehr Frische und Ge-schmack. Und schließlich sehen die Verbraucher in den Produkten ei-nen Gegenpol zur fortschreitenden Globalisierung, der Werte wie Bo-denständigkeit und Natürlichkeit entgegensetzt werden.

Dieser Trend wird auch von der Marktforschung bestätigt. Im Rah-men einer Studie der CMA und ZMP sprachen sich 60 Prozent der Befragten für ein größeres Angebot an Lebensmitteln aus der Region aus. Speziell in Super- und Ver-brauchermärkten wünschen sich mehr als 50 Prozent der Befragten mehr regionale Produkte.

Wertschöpfung steigern

Produkte mit regionaler Herkunft bieten den Händlern somit sehr gute Chancen, sich im Wettbewerb zu profi lieren und die Wertschöp-fung zu steigern. „Bei regionalen

Produkten zählt für die Kunden vor allem die Herkunfts- und Produkt-sicherheit, die Unterstützung der Region im Sinne der Nachhaltigkeit und, insbesondere bei Fleisch, der positive Einfl uss auf die Produkt-qualität“, bestätigt Giannina Feu-erstein, Junior-Produktmanage-rin bei tegut. Der Fuldaer Filialist hat mit „LandPrimus“ bereits seit 1996 eine starke Eigenmarke mit regionalem Bezug in seinen Märk-ten. Unter dem Slogan „Gute Qua-lität dauerhaft preiswert“ umfasst die Range insgesamt 35 Schweine-fl eisch-Produkte. Seit 2000 hat te-gut zudem die Eigenmarke „Rhön-gut“ im Programm, die für bislang 20 Bio-Produkte aus regionaler Er-zeugung reserviert ist.

LandPrimus und Rhöngut sind dabei nicht als Preiseinstiegsmar-ken positioniert: Für LandPri-mus-Produkte bezahlen die Kun-den rund zehn Prozent mehr als für vergleichbare QS-Fleisch-Arti-kel; Rhöngut liegt preislich sogar ein Viertel über konventionellen Artikeln. Für LandPrimus werben die Fuldaer in verschiedenen Wer-bemedien mit einer Qualitätsga-rantie: hergestellt ohne Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Gen-technik. Für Rhöngut stehen regel-mäßig Verkostungen und Aktions-platzierungen auf dem Programm, fl ankiert von Werbung in Flugblät-tern, Flyern und Fachzeitschriften. „Wir entwickeln kontinuierlich weitere Produkte“, resümiert Gian-

Das Guteliegt so nah…Bodenständig, verlässlich und natürlich – Regionalität hat

Hochkonjunktur. Gerade die starken regionalen Eigenmarken

der MARKANT-Partner sind eine echte Erfolgsgeschichte.

Handelsmarken

Das MARKANT HandelsMagazin schließt

hiermit die Serie über die neue Ära der

Handelsmarken ab. Hier eine Übersicht der

Themen in den letzten Ausgaben:

07/08: Tesco/Sainsbury

08/08: Système U

09/08: Regionale Eigenmarken

Page 16: Handelsmagazin 09 08 TEE

19

ZAHLEN UND TRENDS

AUF EINEN BLICK

sie in einem eigenen Regalsystem beziehungsweise in der Fleischt-heke platziert ist. Insgesamt bestä-tigt auch Brüggemann den Trend zu regionalen Produkten. So plant Bünting zwar keine zusätzlichen Marken, wird aber innerhalb der bestehenden Marken das Sortiment kontinuierlich erweitern.

Brüggemanns Fazit lautet: „Der Regionalitätsanspruch vermittelt ein stärkeres Vertrauen beim Kun-den, da bei zunehmenden Ernäh-rungsunsicherheiten die Herkunft an Bedeutung gewinnt.“

nina Feuerstein. Denn: „Aus un-serer Sicht ist das Marktpotenzial regionaler Produkte noch nicht ausgeschöpft, auch wenn sich das zurzeit erhebliche Marktwachstum etwas abschwächen wird.“

Sortimente erweitern

Auch bei Bünting haben Eigenmar-ken mit regionalem Bezug einen festen Platz. Die größte Marke die-ser Art ist „Küstengold“. Sie umfasst derzeit knapp 150 Produkte aus den unterschiedlichsten Warengrup-pen. „Positioniert wird die Marke – nicht zuletzt über den Namen – als Produkt mit Regionale-Touch, die aufgrund der Gestaltungsele-mente an die Heimatverbunden-heit der Kunden appelliert“, er-klärt Joosten Brüggemann, Leiter Marketing bei Bünting. „Da in sol-cher Sortimentsbreite nicht alle Produkte aus der Region kommen können, legen wir zumindest Wert auf die deutsche Herkunft, die den Kunden eine ähnliche Qualitätssi-cherheit geben kann.“

Beworben werden die Küsten-gold-Produkte durch Verkostun-gen, Gewinnspiele, Anzeigen im Kundenmagazin und im Internet sowie über diverse Werbemateri-alien. Als Anreiz für die Mitarbei-ter lobt Bünting regelmäßig Um-

satz- und Dekorationswettbewerbe aus. Mit „Gut Weidenhof“ haben die Ostfriesen zudem noch eine re-gionale Fleisch- und Wurstwaren-Eigenmarke im Programm, die den Kunden hohe Qualität von der Auf-zucht bis zur Zubereitung garan-tiert. Komplettiert wird das Spek-trum durch die Marke „NaturWert“, die unter dem Claim „Kontrollierte Qualität aus regionaler Landwirt-schaft“ Fleisch, Wurst, Milch, Eier, Kartoffeln und Nudeln bietet. Ver-trieben wird die Marke ausschließ-lich in den Combi-Märkten, wo

Regionale Produkte

Kurze Wege, mehr Genuss – für regionale Produkte zahlen Verbraucher oft mehr,

da sie einen erkennbaren Mehrwert bieten. Die wichtigsten Kaufargumente.

Quelle: CMA/ZMP

Regionale Eigenmarken

Profi lierung und Wertschöpfung durch regionale Eigenmarken – zahlreiche MARKANT-Partner haben damit gute Erfahrungen

gemacht. Das MARKANT HandelsMagazin hat eine Auswahl an Marken und ihre Steckbriefe zusammengestellt.

KÜSTENGOLD Zwischen Preiseinstieg

und Marke ist die Bün-

ting-Eigenmarke „mit re-

gionalem Touch“ positio-

niert. Derzeit umfasst die Marke 145 Artikel

aus den unterschiedlichsten Food-Waren-

gruppen, langfristig geplant ist eine Erwei-

terung auf 300 Produkte. Komplettiert wer-

den die Bünting-Regionalmarken durch

„Gut Weidenhof“ und „NaturWert“.

RHÖNGUTAls regionale Bio-Pre-

miummarke von tegut

umfasst Rhöngut zur-

zeit rund 20 Produkte,

die preislich 25 Prozent über den entspre-

chenden konventionellen Artikeln liegen.

LandPrimus ist die regionale tegut-Eigen-

marke für Schweinefl eischerzeugnisse,

die in ihrem Segment rund 70 Prozent des

Absatzes und Umsatzes erwirtschaftet.

HOFGUTUnter der Marke „Hof-

gut – gutes Essen“ bie-

tet Bartels-Langness

mehr als 300 Produkte

aus nahezu allen Food-Warengruppen –

vom Erdbeer-Drink bis hin zur Grünkohlkon-

serve. Die verbindenden Elemente dieser

Eigenmarke sind die traditionellen Rezepte

für Fertigprodukte sowie die Konzentration

auf regionale Lieferanten.

So beurteilen Verbraucher das Angebot an Produkten aus der eigenen Region

Anteil der Befragten, die das Angebot mit „sehr gut“ und „gut“ bewertet haben.

Bayern

Baden-Württemberg

Rheinland-Pfalz/Saarland

Niedersachsen

Schleswig-Holstein

Hamburg/Bremen

Hessen

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Berlin

Sachsen

Mecklenburg-Vorpommern

Brandenburg

69,5%

68,8%

68,6%

66,2%

64,7%

63,6%

62,3%

61,2%

59,6%

59,3%

54,0%

53,2%

52,6%

50,3%

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20

PERSONALIEN

INFO

REACH

Handel unter ZugzwangDie Neuordnung des EU-Chemikalienrechts hat direkte Folgen für den Handel. Wolf gang

Luckemeier, Spezialist für Umwelt- und Qualitätsmanagement, erklärt, worauf es nun ankommt.

Herr Luckemeier, was heißt REACh?

REACh stellt eine grundlegende Neuordnung des europäischen Chemikalienrechts dar. In Zu-kunft unterliegen alle chemischen Stoffe der Registrierung, Evaluie-rung und Autorisierung der Che-mikalien-Agentur in Helsinki. Ziel ist ein System zur Bewertung und Zulassung chemischer Stoffe. Der Handel ist davon ebenfalls betrof-fen, da in allen Produkten und Ver-packungen auch chemische Stoffe verwendet werden.

Was will der Gesetzgeber erreichen?

Der EU-Gesetzgeber will über die REACh-Verordnung erreichen, dass rund 100.000 Alt-Chemika-lien (Phase-in-Stoffe) erstmals er-fasst und auf ihre mögliche Rele-vanz für Umwelt und Gesundheit untersucht werden. Diese soge-nannten Altstoffe müssen ab einer bestimmten Mengengrenze regis-triert und bewertet werden. Ent-sprechende Übergangsfristen sind vorgesehen, wenn eine Vorregis-trierung bis zum 1. Dezember 2008 durchgeführt wird.

Warum diese Vorregistrierung?

Prinzipiell müssen alle Altstoffe registriert werden. Damit die Wirt-schaft aber Übergangsfristen nut-zen kann, gibt es je nach herge-stellten oder importierten Mengen pro Jahr Übergangsfristen bis 2018. Allerdings nur unter der Vorausset-zung, dass eine Vorregistrierung er-

ders besorgniserregend eingestuft werden, für Hersteller und Han-del eine Verbraucherinformations-pfl icht besteht. Der Händler muss auf Anfrage eines Kunden binnen 45 Tagen Auskunft geben, ob eine solche Substanz im fraglichen Pro-dukt enthalten ist. Dies setzt aller-dings eine von der EU erlassene so-genannte Kandidatenliste voraus. Möglicherweise wird diese bereits zum Oktober 2008 veröffentlicht.

Was muss der Handel jetzt tun?

Die Problematik ist die kurze Frist von 45 Tagen. Die langen Wege von der Filiale, wo der Kunde gefragt hat, über die Zentrale bis zum Her-steller und zurück zum Kunden erfordert eine systematische, gere-gelte Vorgehensweise. Wichtig ist es, dass der Handel in seinen AGB Informationspflichten des Liefe-ranten über bedenkliche Stoffe ob-ligatorisch verankert. Diese sollten möglichst ganz aus Produkten ver-bannt werden, allein schon wegen der zu erwartenden Berichte von Verbraucherschutzorganisationen.

folgt ist. Diese verursacht nur einen geringen Aufwand und keine Kos-ten. Sie ist für Hersteller und Im-porteure aber sehr wichtig, denn ohne Vorregistrierung müssen die Stoffe – auch in Produkten – mit hohem Aufwand direkt registriert werden. Das heißt, wer von einem Altstoff mehr als eine Tonne im-portiert und ihn nicht bis zum 1. Dezember 2008 anmeldet, darf ihn nicht verkaufen.

Was bedeutet die Verbraucher-Infor-

mationspfl icht für den Handel?

In der Verordnung ist festgelegt, dass für Produkte und Verpackun-gen mit Substanzen, die als beson-

Wolfgang Luckemeier ist Geschäfts-

führer der AGU GmbH & Co. Beratungs-

gesellschaft für Umwelt- und Qualitäts-

management mit Sitz in Eppertshausen.

Zum Thema REACh ist Luckemeier für

MARKANT in beratender Funktion tätig.

REACH

MARKANT informiert

Die MARKANT wird ihre Mitgliedsunter-

nehmen zeitnah über die Entwicklung und

praktische Umsetzung von REACh infor-

mieren. Im November 2008 ist ein REACh-

Forum exklusiv für MARKANT-Mitglieder

mit aktuellen Informationen, Praxis-Tipps

rund um REACh und Möglichkeiten zum

Erfahrungsaustausch geplant.

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S trategie & Management

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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SERIE

TRENDS UND PERSPEKTIVEN

Best Practice für den StaatDie Globalisierung bringt den Deutschen mehr Chancen als

Risiken, ist Professor Peter Bofi nger überzeugt. Allerdings

muss die Kaufkraft steigen, um den Konsum anzukurbeln.

Auf dem Berliner Kongress „20 Jahre MARKANT AG“ im Juni 2008 fand Prof. Dr.

Peter Bofi nger, Mitglied des Sach-verständigenrates deutliche Worte an die Adresse der Politik. Die Bin-nennachfrage trete in Deutschland auf der Stelle, weil das Einkommen vom Wachstum abgekoppelt sei: „Der Export ist in den letzten Jah-ren um 70 Prozent gestiegen, der Konsum aber nur um zwei Prozent, weil die Kaufkraft fehlt.“

Leitplanken für das System

Das sei auch ein Grund, warum die Menschen das Gefühl hätten, die Verlierer der Globalisierung zu sein. Dabei sei in Deutschland das Gegenteil der Fall. „Wir be-

fi ndet. „So können wir viel über Mindestlöhne diskutieren, hilf-reich ist ein Blick in unsere Nach-barländer mit Mindestlohnmodel-len“, sagt Bofi nger. Für ihn ist es Fakt, dass höhere Mindestlöhne in

einem Land den Qualifi kationsgrad der Gesellschaft und eben nicht die Arbeitslosigkeit erhöhen. Die zen-trale Herausforderung für alle liege darin, den Staat als Interessenge-meinschaft zu begreifen, als Koo-peration, mit der wir unsere per-sönlichen Ziele erreichen können – und eben nicht als Feind. Die-ser Perspektiven-Wechsel sei nicht leicht zu vollziehen, räumt der Wirtschaftsweise ein, es lohne sich aber. Denn: „Wohlstand für alle ist realisierbar, wenn die gesellschaft-lichen Gruppen ihre Egoismen auf-geben.“ Mit dem Staat sei es übri-gens so wie mit der MARKANT: „Wenn es ihn nicht gäbe, dann müsste man ihn wohl erfi nden.“

20 Jahre MARKANT

Die Referenten des Berliner Kongresses

„20 Jahre MARKANT AG“ – ihre Themen

und Thesen in einer Zusammenfassung.

08/08: Matthias Horx

09/08: Prof. Dr. Peter Bofi nger

10/08: Dr. Jacques Santer

fürchten uns in Deutschland gerne selbst“, meint Bofinger. „Das ist unser grundlegendes Manko.“ Da-bei müssten wir uns nicht vor uns selbst und auch nicht vor einer Glo-balisierung fürchten. Es sei nachge-wiesen, dass die zuneh-mende Globalisierung der Märkte den Wohl-stand in allen beteiligten Ländern erhöhte. „Glo-balisierung führt näm-lich zu einem höheren Wissenstransfer, erhöht ihn regelrecht.“ Globa-lisierung vergrößert laut Bofi nger den zu verteilenden Ku-chen und bringt alle Beteiligten in eine Win-win-Situation. Zwingend nötig seien aber höhere Investiti-onen in die Bildung. Deutschland hat im OECD-Vergleich die dritt-niedrigsten Bildungsausgaben in Relation zur Bevölkerung.

Gefragt sind also möglichst viele qualifi zierte und möglichst wenige unqualifi zierte Menschen. Bofi n-ger spricht sich dafür aus, für Men-schen mit zu wenig Qualifi kation „Leitplanken in unserem System“ einzuführen. Statt endlose theore-tische Debatten zu führen, müsse sich auch der Staat – wie die Wirt-schaft – an Best Practices orien-tieren, die er in anderen Ländern

Zwingend nötig im Zeitalter der Globalisierung: höhere Investitionen in die Bildung.

„Wir befürchten uns

in Deutschland gerne

selbst. Das ist unser

grundlegendes Manko.“

Prof. Dr. Peter Bofi nger, Professor für Volkswirtschaftslehre,Mitglied des Sachverständigenrates

Page 19: Handelsmagazin 09 08 TEE

SERIE

Nonfood-Barometer

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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ZAHLEN

UNTERHALTUNGSELEKTRONIK UND MULTIMEDIA

Mobilität als MegatrendIn vielen Teilmärkten der Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und Multimedia fahren

die SB-Vertriebsschienen auf Wachstumskurs. Hier die wichtigsten Trends im Überblick.

Wenn vom 17. bis 26. Sep-tember 2008 in Worms die Musterung „UE und

Multimedia“ stattfi ndet, kommen die aktuellen Trends in diesem inno vativen Markt nicht zu kurz. Neben den Schwerpunkt-Themen LCD, Autoradio, SAT-Anlagen und Mobile Entertainment werden auch SB-gerechte Warenpräsenta-tionen vorgestellt. Der Megatrend im Markt heißt „Mobilität“ und umfasst unterschiedliche Produkte und Systeme: von tragbaren MP4-Playern über Handys und Navigati-onsgeräte bis hin zu Laptops.

Markt der nächsten Jahre

Bei den LCD-Bildschirmen geht der Trend klar zu den Größen von 37 Zoll aufwärts, die im Zuge des Preisverfalls für große Konsumen-tenkreise erschwinglich geworden sind und deren Umsatzanteil in-zwischen bei 60 Prozent liegt. Der zweite große Trend im TV-Bereich ist Full HD, der bei den aktuellen großen Bildschirmen bereits Stan-dard ist. Weiter auf Wachstumskurs befi nden sich die Sat/Kabel-Recei-ver, wobei der Trend allerdings zu

hochwertigen Receivern mit Fest-platte und diversen Anschlüssen (u.a. HDMI) geht. Nicht zu ver-nachlässigen sind in der SB-Ver-triebsschiene die Umsätze mit den CRT-Fernsehern. Hier sind Geräte mit einer Bilddiagonalen von 55 Zentimetern bereits für weniger als 99 Euro im Handel erhältlich.

In der Unterhaltungselektronik profi tieren die SB-Kanäle überdies von einer großen Nachfrage nach MP4-Playern, die den Markt der nächsten Jahre bestimmen werden. Der Markt für MP3-Player hinge-gen ist stark rückläufi g. Bei den Car-Audio-Systemen verschieben sich die Marktanteile hin zu Gerä-ten mit Displaygrößen bis zu sieben Zoll, in denen unter anderem Navi-gationssoftware integriert wird. Auch die Nachfrage nach mobilen Navigationsgeräten bewegt sich un-verändert auf hohem Niveau.

Große Vermarktung-Erfolge

Eine sehr interessante Sonderkon-junktur ist auf den SB-Flächen der-zeit auch im Telekommunikations-Markt zu beobachten. Während das gesamte Umsatzvolumen im ers-ten Halbjahr 2008 um fast 13 Pro-zent rückläufi g war, steigerten Ver-brauchermärkte und Cash & Carry ihren Umsatz mit Telekommuni-kations-Systemen um knapp 21 Prozent. Diese Entwicklung wird vor allem von der starken Nach-frage zu vertragsfreien Handys ge-trieben. Gut ausgestattete Geräte

ohne Vertrag sind bereits für weni-ger als 99 Euro erhältlich. Die SB-Schienen haben sich erfolgreich mit der Vermarktung vertragsfreier Handys auseinander gesetzt. Dieser Trend wird sich aufgrund der im-mer mehr nachgefragten Prepaid-Angebote der Mobilfunk-Provider weiter fortsetzen. Bei den IT-Syste-men zeigen Notebooks und ultra-kompakte Sub-Notebooks unverän-dert Zuwächse. Auch sie profi tieren vom Trend zur Mobilität und treten zunehmend an die Stelle von PCs, deren Absatz zuletzt stagnierte.

Insgesamt zeigt sich in allen Warengruppen eine Verschiebung der Nachfrage in Richtung Qualität und Marke, wobei das Design der Geräte ebenfalls immer wichtiger wird – auch auf den SB-Flächen.

Das MARKANT HandelsMagazin fasst in

jeder Ausgabe die Trends eines Nonfood-

Segments zusammen. Hier die Themen:

09/08: UE/Multimedia

10/08: Papier-, Büro-, Schreibwaren

11/08: Textil und Weihnachtsmarkt

Nonfood

Telekommunikation

Im rückläufi gen Telekommunikations-

Markt erzielt der SB-Handel mit ver-

tragsfreien Handys hohe Zuwächse.

* und C&C Quelle: GfK

Telecom Specialists

Gesamtmarkt Telekommunikation

Januar – Juni 08 : Januar – Juni 07

–12,7%

Umsatzentwicklung in den

Vertriebskanälen

Januar – Juni 08 : Januar – Juni 07

Mobile Specialists

Electro-/Photo-Retail

Verbrauchermärkte*

5,4%

–27,5%

–3%

20,9%

Page 20: Handelsmagazin 09 08 TEE

AKTIONS-TIMER

Termine

1. CONVENIENCE-AKTIONFix und Fertig

Die Deutschen nehmen sich immer mehr Zeit für Familie und Hobby.

Die Lust auf stundenlanges Schnippeln und Kochen sinkt dagegen

drastisch. Bieten Sie ein breites Angebot schnell zubereitbarer Kost!

Marketing-Ideen für den POSNovember 2008

2. SAISON-AKTIONAlles zum Backen

Mit 500 Millionen Stück selbst gebackener Kuchen pro Jahr sind die

Deutschen Back-Weltmeister. Diesen weihnachtlichen Backspaß lässt

sich keiner nehmen. Bieten Sie ein umfassendes Saison-Sortiment!

3. NONFOOD-AKTIONTapetenwechsel

Fernseh-Shows zeigen, wie einfach es ist, sich mit wenig Einsatz

ein neues „Wohlfühl-Zuhause“ einzurichten. Wecken Sie mit einem

entsprechenden Nonfood-Angebot die kreative Seite Ihrer Kunden!

MESSEN07. – 09. November

Plaza CulinariaKulinarische Erlebnis- und Verkaufsmesse (Freiburg)

07. – 09. November Forum Vini

Internationale Weinmesse (München)

09. – 12. November GastRo

Fachausstellung für Gastronomie und Einzelhandel (Rostock)

MARKANTHandelsforum Food19. – 20. November

Karlsruhe

ZHG-Importbörsen in Worms27. November – 19. Dezember

Papier-/ Büro-/ Schreibwaren

Zentralmusterungen in Worms27. November – 19. Dezember

Papier-/ Büro-/ Schreibwaren

November 2008

1 Sa Allerheiligen

2 So

3 Mo KW 45

4 Di

5 Mi

6 Do

7 Fr

8 Sa

9 So

10 Mo KW 46

11 Di

12 Mi

13 Do

14 Fr

15 Sa

16 So

17 Mo KW 47

18 Di

19 Mi Buß- und Bettag

20 Do

21 Fr

22 Sa

23 So Totensonntag

24 Mo KW 48

25 Di

26 Mi

27 Do

28 Fr

29 Sa

30 So 1. Advent

Page 21: Handelsmagazin 09 08 TEE

geplanter Termin: KW

Sortimente

Step-by-StepMARKANT-Tipps

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CONVENIENCE-AKTION

Fix und FertigGeld für hochwertige Produkte geben Kunden bereitwillig dann aus, wenn

diese einen spürbaren Mehrwert bieten – wie etwa bei fertig zubereiteten

Lebensmitteln. Als Händler profi tieren Sie von einer höheren Wertschöpfung!

Obst und Gemüse

fertig zubereitete Obstsalate (mit

Plastikgabel und Papierserviette)

schokoladisierte Obstteile (z. B.

Ananas, Erdbeere, Banane)

Melonen (verschiedene Sorten,

halbiert, geviertelt, in Stücken)

verpackte Snack-Äpfel (Südtirol)

Gemüse-Rohkost-Salate aus der

Schnippelküche

diverse Salate (fertig zubereitet,

mit Ei/Käse/Schinken/Thunfi sch)

Tomate-Mozzarella-Snacks (fertig

gewürzt)

Feinkost

Baguettes mit Kräuterbutter und

anderen Varianten

Fischfeinkost in SB (marinierte

Garnelen, Flusskrebse etc.)

Feinkostsalate (Kartoffelsalat,

Nudelsalat, Eiersalat etc.)

gekühlte Fertigsaucen

Convenience

fertig zubereitete Mahlzeiten und

Suppen (in mikrowellengeeigneten

Schalen abpacken)

fertige Currywurst (gekühlt)

Sandwiches (mehrere Sorten)

Maultaschen/Schupfnudeln etc.

TK-Fertiggerichte (sortiert)

Pizza (TK/gekühlt)

TK-Snacks (mikrowellengeeignet)

Molkereiprodukte

Molkedrinks

Smoothies

Schokoladen-Milch-Riegel

Fleisch/Käse/Fisch (Theke)

fertig marinierte Steaks (z. B.

Kräutersteaks, Cordon bleu etc.)

Würstchen (verschiedene Sorten)

fertige Schnitzel, Hähnchenteile,

Frikadellen, Backschinken,

Kasseler (in der Metzgerei

gebraten/“Heiße Theke“)

Fleisch-/Käsesalate

Käse-Trauben-Spieße

fertig geschnittene Käsewürfel

Fischfrikadellen (fertig gebraten)

Fischstäbchen (fertig gebraten)

Nonfood-Verbundartikel

Einweggeschirr und -becher

Servietten

mikrowellengeeignetes Kunst-

stoffgeschirr (auch Abdeckhaube)

Dressing-Shaker (für Salatsoßen)

1. Sortimente zusammenstellen.

Prüfen Sie, ob Sie die genannten

Artikel im Sortiment führen.

Kontrollieren Sie Ihr Convenience-

Angebot auf Sortimentstiefe,

Kreativität und Innovation.

Erweitern Sie Ihr Angebot zum

Beispiel um im Markt selbst her-

gestellte Nudelsalate. Wichtig:

Bieten Sie bei allen Convenience-

Produkten Plastikbesteck und

Serviette mit an. Packen Sie

diese in oder auf der Schale gleich

hinzu. Kunden ärgern sich, wenn

das Angebot nicht vorhanden ist

oder dann auch noch mit zehn

Cent extra berechnet wird!

2. Disposition überdenken.

Beachten Sie die kurzen Restlauf-

zeiten bei Chilled Food! Passen

Sie Ihre Disporhythmen entspre-

chend an. Vereinbaren Sie –

soweit möglich – mit Ihren

Industrievertretern MHD-Ersatz!

3. Sortimente kennzeichnen.

Da viele Artikel ständiger Kühlung

bedürfen, ist ein Aktionsaufbau

im klassischen Sinne nicht mög-

lich. Kennzeichnen Sie daher die

in Frage kommenden Produkte

am Regal, etwa mit einem Hinweis

„Schnelle Küche“.

4. Aktion umsetzen.

Wenn die Aktion startet, sorgen

Sie in den Frische-Abteilungen für

permanente Warenpräsenz und

Top-Frische! Prüfen Sie regel-

mäßig die MHD-Daten!

„Ich empfehle den

uns angeschlos-

senen Kaufl euten,

den Verbrauchern

auch einmal etwas

Ausgefallenes

anzubieten. Beispielsweise gefüllte

Paprika oder Fleischbällchen mit

Zaziki. Der Händler kann, sofern

er diese Produkte selbst herstellt,

hervorragende Spannen erzielen.

Je nach Standort bis 70 Prozent.“

Gebhard Voltenauer, Vertriebsleiter LEH, Utz GmbH & Co. KG

Page 22: Handelsmagazin 09 08 TEE

geplanter Termin: KW

Sortimente

MARKANT-Tipps

�Step-by-Step

SAISON-AKTION

Alles zum BackenOb Kokosmakronen, Spritzgebäck oder die breite Vielfalt an Christstollen:

Die Deutschen sind Weltmeister im Backen. Bieten Sie eine breite Vielfalt an

Backzutaten. Denken Sie aber auch an die Verbraucher, die nicht backen.

Saisonales Gebäck

Brownies

Butter- (Spritz-)Gebäck

Florentiner

Kokosmakronen

Spekulatius

Vanillekipferl

Saisonale Süßwaren

Dominosteine

gebrannte Mandeln

Pfeffernüsse

Printen

Rumkugeln

Zimtsterne und -waffeln

Saisonale Backwaren

Früchtebrot

Mandelbrot

Oblaten

Stollen (verschiedene Sorten)

Lebkuchen (verschiedene

Ausformungen)

Backzutaten

Haselnüsse (gemahlen, ganz)

Krokant, Kokosraspel

Mandeln (gemahlen, ganz,

gehobelt, gestiftelt, gestückelt)

Walnüsse

Sultaninen

Backpulver

Vanillezucker

Brauner Zucker

Trockenhefe

Tortenguss (versch. Sorten)

Back-Aromen

Kuvertüre (versch. Sorten)

Orangeat, Zitronat

Backmischungen

Kuchen-, Torten-, Brot- und

Teigmischungen

Saisonale Backmischungen

(zum Beispiel Muffi ns, Gebäck)

Dekorationen

Belegkirschen

Schokoladen-Raspel

spezielle Dekorationen

(z. B. Tannenbäume, Herzen)

Marzipan-Rohmasse

Nonfood-Verbundartikel

Ausstechformen

Backpinsel, Backpapier

Eitrenner

Mehlsieb

Rührschüssel

Spritzbeutel

Kuchenformen

Schneebesen

Back-Bücher (Rezeptbücher)

Backofenreiniger

Teig-Knetmaschine

1. Werbung starten.

Planen Sie Beginn und Dauer der

Aktion. Sobald Sie diese Daten

festgelegt haben, entwerfen Sie

einen originellen Handzettel.

Verzieren Sie diesen mit Tannen-

bäumen, Nikoläusen und Schnee-

fl ocken-Symbolen. Drucken oder

kopieren Sie die Faltzettel dann

auf grünem Papier. Verteilen Sie

diese in Ihrem Einzugsgebiet.

2. Aktionsfl äche planen.

Bewerben Sie die Artikel auf einer

separaten Aktionsfl äche. Nutzen

Sie dafür Displays der führenden

Backzutaten- und Süßwarenher-

steller! Vereinbaren Sie WKZ!

3. Sortimente zusammenstellen.

Bestellen Sie die aufgeführ-

ten Produkte. Nutzen Sie für das

Preiseinstiegssegment der Back-

zutaten die Leistungsstärke der

MARKANT-Eigenmarken!

4. Weihnachtsambiente erzeugen.

Schaffen Sie eine weihnachtliche

Atmosphäre in Ihrem Markt.

Dekorieren Sie mit Girlanden,

Nikoläusen und Sternen. Setzen

Sie Window-Colours ein, die

Ihrem Markteingang ein stim-

mungsvolles Äußeres geben.

➜ Verkosten Sie Christstollen,

Spritzgebäck und Co. Sorgen Sie

dafür, dass stets ausreichende

Verkostungsmengen vorrätig sind.

➜ Listen Sie eine breite Vielfalt an

hochwertigen Markenprodukten

ein. Vor den Festtagen wird viel

Gebäck verschenkt – dies aber nur

dann, wenn es sich um entspre-

chend hochwertige Ware handelt.

Abgesehen davon gönnen sich die

Verbraucher zu Weihnachten auch

selbst teurere Artikel, die sie dann

aber mit Genuss verzehren. Ein

Tipp: Schweizer Spezialitäten.

Page 23: Handelsmagazin 09 08 TEE

geplanter Termin: KW

Sortimente Step-by-Step

MARKANT-Tipps

Technik- und Praxis-Tipps

Zielvorgabe Dezember:

Das Umsatz-Highlight des Jahres

steht bevor! Errechnen Sie gemein-

sam mit Ihren Abteilungsverantwort-

lichen die eventuell noch fehlende

Planabweichung und beschließen

Sie notwendige Maßnahmen!

Checkout: Überprüfen Sie, ob an

allen Kassen ausreichend Plastik-,

Papier- und Baumwolltaschen

vorhanden sind. Die Preisauszeich-

nung sollte für den Kunden jeweils

gut erkennbar sein.

Salz/Split bestellen: Nicht nur

Ihre Kunden benötigen Streusalz,

auch Sie selbst (Parkplatz, Rampe,

Mitarbeiter-Eingang). Bestellen Sie

Großgebinde, so dass bei Schnee

und Eis für Sicherheit gesorgt ist.

Außenbeleuchtung: Die Tage

werden immer kürzer. Haben Sie

dies bei der Schaltung Ihrer Außen-

beleuchtung beachtet? Ansonsten

fi nden sich Ihre Kunden beim frühen

Einbruch der Dunkelheit auf Ihrem

Parkplatz nicht mehr zurecht.

Sicherheit: Überprüfen Sie, ob

die Sicherheit von Müllpresse, Stap-

ler und anderen Geräten noch ge-

währleistet ist. Sind die TÜV-Sie-

gel noch alle aktuell? Wenn nicht,

setzen Sie sich mit dem jeweiligen

Wartungsdienst in Verbindung.

Türen prüfen: Sorgen Sie da-

für, dass alle Türen in Ihrem Markt

funktionieren. Ölen Sie quiet-

schende Türen und überprüfen Sie

die problemlosen Zugänge aller

Notausgang-Türen!

Tapezieren

Pinsel (verschiedene Größen)

Abroller

Anrühreimer

Wandfarbe (diverse Gebinde)

Vollton- und Abtönfarbe

Pastell-Color-Farbe

Multifunktionstisch (Tapeziertisch)

Klebebandrollen

Arbeitskleidung

Karo-Hemden (Postenware)

Handschuhe

Arbeitssocken (knielang)

Werkzeug

Hammer

Bohrmaschine

Nägel, Dübel, Schrauben

Schraubendreher

1. Aktionsfl äche dekorieren.

Setzen Sie bei der Gestaltung

Ihrer Fläche Elemente ein, die

bereits mit bloßer Wahrnehmung

das Thema der Aktion symbolisie-

ren (aufgerollte Tapeten, aufge-

hängte Werkzeuge, Eimer-Aufbau

mit Wandfarben).

2. Sortimente bestellen.

Bestellen Sie die jeweiligen

Aktionsartikel. Nutzen Sie dabei

die Kompetenz der MARKANT,

die Sie schnell und gerne berät.

Setzen Sie sich dazu mit Ihren

Ansprechpartnern in Worms

in Verbindung.

3. Preise kalkulieren.

Kalkulieren Sie die Preise für Ihre

Artikel. Orientieren Sie sich dabei

an Ihren Wettbewerbern.

➜ Retouren-Recht: Sofern Sie die

genannten Artikel nicht regulär in

Ihrem Sortiment gelistet haben,

erkundigen Sie sich bei Ihren Liefe-

ranten nach der Möglichkeit eines

Rückgaberechtes.

4. Aufmerksamkeit erzeugen.

Machen Sie Ihre Kunden auf die

Aktion aufmerksam. Dies kann

über klassische Werbemittel wie

Handzettel oder die direkte

Ansprache erfolgen. Sollte in

Ihrem Umkreis ein regionaler

Fernsehsender aktiv sein, fragen

Sie nach Werbemöglichkeiten.

Die gleiche Anfrage sollten Sie

auch an Ihre regionalen Hörfunk-

sender richten.

NONFOOD-AKTION

TapetenwechselWenn es um den Kauf von Heimwerker-Artikeln geht, vertrauen nach einer

Studie der FH Köln nur 20 von 100 Deutschen auf Testurteile. Die Hälfte aller

Befragten schätzt dagegen die Beratung. Eine Chance für Vollsortimenter.

Page 24: Handelsmagazin 09 08 TEE

Markt forschung

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

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ZAHLEN UND TRENDS

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WURSTWAREN

Innovationen bringen UmsatzNeue Brüh- und Rohwurst-Sorten sorgen für eine dynamische

Umsatzentwicklung. Ein weiterer Wachstumsmotor im Markt

sind derzeit die Light-Varianten. Der Markt auf einen Blick.

Die Deutschen sind große Wurstfans. Allein in den vergangenen zwölf Mona-

ten haben sie im Handel SB-Wurst im Wert von mehr als 6,6 Milli-arden Euro gekauft. Nach wie vor nehmen die Discounter zwar den größten Anteil am Gesamtmarkt ein. Sie können aber bei Absatz und Umsatz nur leicht zulegen. Dagegen erzielten die Verbrauchermärkte bei abgepackter Wurst weit überdurch-

schnittliche Wachstumsraten von acht Prozent. Kleinen Verbraucher-märkten gelangen sogar Zuwächse im zweistelligen Bereich.

Handel profitiert von SB

Top Player bei abgepackter Wurst ist der Handel, der mit sei-nem Handelsmarkenwachstum aber hinter den Markenherstel-lern zurück blieb. Derzeit wächst der Markt speziell mit den absatz-

und umsatzstarken Warengruppen Brühwurst und Rohwurst (Umsatz-plus jeweils sechs Prozent). Auch Kochwurst zeigt mit einem Plus von sieben Prozent eine überdurch-schnittlich gute Entwicklung. Für die entsprechenden Wachstumsim-pulse sorgten Neueinführungen. So waren neue Brühwurst-Produkte im Beobachtungszeitraum mit je-weils neun Prozent am Absatz und Umsatz der Warengruppe beteiligt. Bei Rohwurst-Innovationen lag der Umsatzanteil noch einen Prozent-punkt höher. Nach wie vor eine steigende Nachfrage verzeichnen streichfähige Produkte in wieder-verschließbaren Verpackungen.

Ein wichtiger Wachstumsmo-tor im SB-Wurst-Markt sind zu-dem Light-Produkte. Sie erreichen zwar noch vergleichsweise nied-rige Absatzanteile von 4,1 Pro-zent, doch die zum Teil zweistelli-gen Wachstums raten vor allem bei Brühwurst und Pökelware signali-sieren, dass hier noch weiteres Po-tenzial vorhanden ist.

Die Autorin:

Eva Kasprowski, Betreuerin

der MARKANT Handels-

gruppe bei ACNielsen

Der Gesamtmarkt* SB-Wurst wächst vor allem durch die beiden absatz- und

umsatzstarken Warengruppen Brüh- und Rohwürste überdurchschnittlich.

Abgepackte Wurst

* inkl. LEH, DM, C&C, Aldi, Lidl, Norma; **Juli 2007 bis Juni 2008 Quelle: ACNielsen

Umsatzverteilung Abgepackte Wurst

Anteile in %

Absatzverteilung Abgepackte Wurst

Anteile in %

23%

7%

9% 32%

29% 22%

6%7% 33%

32%

Die Sortimente Absatz** Umsatz** Tsd. Pckg. Veränderung Tsd. Euro Veränderung

■ Brühwurst 1.511.277 +7,9% 2.197.405 +6,2%

■ Kochwurst 435,125 +6,3% 462.084 +7,2%

■ Rohwurst 1.086.511 +5,3% 1.488.057 +6,3%

■ Sonstige Wurst 346.497 –7,9% 371.611 –6,2%

■ Pökelware 1.366.291 +2,3% 2.125.463 +3,3%

Gesamt 4.745.701 +4,2% 6.644.621 +4,6%

Page 25: Handelsmagazin 09 08 TEE

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LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

Mehrweg-Quote sinkt weiter

Der rasante Verfall der Mehrwegquote

in Deutschland hat sich auch im ersten

Halbjahr 2008 fortgesetzt. Nach einer

aktuellen Erhebung der GfK Nürnberg

sank der Anteil der Mehrwegfl aschen

bei alkoholfreien Getränken von Januar

bis Juni auf nur noch 27,2 Prozent.

Die Quote liegt damit um 2,6 Pro-

zentpunkte niedriger als im Gesamt-

jahr 2007 und sogar fast 25 Prozent-

punkte niedriger als vor Einführung

des Pfl ichtpfandes zum Jahreswech-

sel 2003. „Die Politik hat ein funktio-

nierendes System kaputt gemacht und

damit ein Desaster angerichtet“, sagt

Werner Wittig, Hauptgeschäftsfüh-

rer der Wirtschaftsvereinigung Alko-

holfreie Getränke (WAFG).

Hersteller drehen Preise hoch

Der Konsumgüterkonzern Henkel will

seine Preise für Waschmittel und

Klebstoffe (Persil, Pritt, Pattex) um

bis zu zehn Prozent erhöhen. Henkel-

Chef Kasper Rorsted begründet die-

sen Schritt mit gestiegenen Rohstoff-

preisen und dem schwachen Dollar.

Auch der Hamburger Kosmetikherstel-

ler Beiersdorf (Niveau, Tesa, Hansa-

plast) hat mit derselben Begründung

angekündigt, im kommenden Jahr die

Verkaufspreise zu erhöhen.

Heimische Weine gewinnen

Die Bundesbürger trinken wieder we-

niger Wein: Nach mehrjährigen konti-

nuierlichen Zuwächsen sank der Ab-

satz im ersten Halbjahr 2008 um 4,5

Prozent. Gegen diesen Trend aller-

dings legten von Januar bis Juni 2008

die Rebensäfte aus deutschen An-

baugebieten um 2,2 Prozent zu. Be-

zogen auf die gesamte eingekaufte

Weinmenge ist damit der Marktan-

teil deutscher Weine von 46,3 Prozent

im ersten Halbjahr 2007 auf jetzt 49,1

Prozent gestiegen.

Nestlé setzt neue Schwerpunkte

Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern

Nestlé will die reine Verarbeitung von

Rohstoffen zu Nahrungsmitteln zurück-

fahren und vornehmlich in Bereichen

wie gesunder und mit Zusatznutzen

versehener Nahrung expandieren. Das

Unternehmen hatte frühzeitig seine

Verkaufspreise an die teureren Roh-

stoffe angepasst und konnte seinen

Nettogewinn im ersten Halbjahr 2008

um sechs Prozent erhöhen.

ARTIKELKENNZEICHNUNG

EAN bekommt Verstärkung

Nahezu alle Produkte werden am Checkout des Einzelhandels per EAN-Code erfasst – mit Ausnahme extrem kleiner oder gewichtsvari-abler Artikel wie Obst, Gemüse, Käse oder Frischwurst. Damit auch

diese Waren künftig per Scanner eingelesen werden können, führt GS1 zum 1. Januar 2010 mit dem GS1 DataBar einen weiteren li-nearen Strichcode ein. Das neue Symbol ist sehr kompakt, benötigt wenig Platz und erlaubt das rich-tungs- und lageunabhängige Scan-nen. Außerdem codiert er zusätz-liche Informationen, die an der Kasse gebraucht werden, beispiels-weise ein Nettogewicht oder ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Nach Angaben von GS1 sind bereits heute viele Scanner in der Lage, den neuen Code zu verarbeiten.

PREISE

Weiterer Schub

Laut Information Resources (IRI) in Düsseldorf sind die Preise für Güter des täglichen Bedarfs im zweiten Quartal 2008 gegenüber dem Vorjahresquartal im Schnitt um 5,4 Prozent gestiegen. Als Re-aktion darauf, so IRI, sparen die Verbraucher, wo immer möglich.

MARKEN

Wachsende Skepsis

Kunden bevorzugen zwar weiter-hin Markenware – nach einer re-präsentativen Umfrage des Mar-kenverbandes konnten 2007 rund 60 Prozent seiner Mitgliedsun-ternehmen ihren Markenumsatz deutlich steigern, und auch im ers-ten Quartal 2008 haben sich die Umsätze positiv entwickelt. Inzwi-schen allerdings macht sich Skep-sis breit: Aufgrund des schwächeln-den Konsums glauben nur noch 40 Prozent der Befragten an weiterhin gute Umsatzaussichten.

BERENTZEN

Erfolgreiche StrategieMarkteinführung der Sahneliköre „Milch Kaffee“ und „Karamell“, Werbekampagne für „Puschkin“ Markteinführung von „Puschkin white“: Diese strategischen Maß-nahmen haben der Berentzen-Gruppe im ersten Halbjahr 2008 ein Umsatzplus von neun Prozent im Spirituosengeschäft beschert.

Page 26: Handelsmagazin 09 08 TEE

Sor t imente

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

34

INTERMOPRO/INTERCOOL/INTERMEAT

Frische im FokusDie Rohstoffpreisdiskussionen und die Trendthemen Bio und Nachhaltigkeit prägen

die diesjährigen Frischemessen in Düsseldorf. Fakten und Hintergründe.

Wenn die Fachmessen In-termeat, Intermopro und Intercool am 28. Sep-

tember für die erwarteten 30.000 Fachbesucher ihre Pforten öff-nen, werden grundlegend neue

Produkte für Kühltruhe und Fri-scheregal eher die Ausnahme sein. Dafür kommen bewährte Marken-artikel in neuem Gewand auf den Markt. Vor allem der Biotrend und die Tendenz, regionale Herkunft in den Mittelpunkt zu rücken, spie-len dabei eine Rolle. Mehr als zehn Prozent der 950 Aussteller stellen eine eigene Bio-Linie vor.

Teilbare Verpackungen

Was bei der streichbaren Wurst aus dem Hotel bekannt ist, hält mehr und mehr Einzug auf den Früh-stückstischen der Verbraucher: die Portionspackung. Ob Mini-Leber-

wurst im Kunstdarm oder Becher: Wenn sich der In-halt restlos auf eine oder zwei Brötchenhälften ver-teilen läßt, erhöhen sich Verbraucherakzeptanz und Konsumfreude. Da aber auch Vielfalt ge-

wünscht wird, präsentieren Her-steller wie Rügenwalder oder Zimbo teilbare Kombi-Packungen mit zwei oder mehr Wurstsorten. Zusammengefasst werden in diesen neuen Packungen die jeweiligen Bestseller-Produkte: beispielsweise Teewurst grob und fein, Zwiebel-wurst und Leberwurst. Auf diese Weise bleibt die verkaufte Gesamt-

menge der Wurstwaren annähernd gleich, auch wenn die Größe der Komponenten reduziert wird.

Praktischer Zusatznutzen

Gerade im Bereich der frischen Milchprodukte und Wurstwaren legt der Verbraucher Wert auf Ver-packungen, die sich leicht hand-haben lassen und die das Attri-but „praktisch“ verdienen. Dies gilt für Joghurts ebenso wie für Wurst und Schinken. Wiederverschließ-bare Packungen ersparen nicht nur das Umpacken in Alu- oder Frischhaltefolien, sie können auch im Kühlschrank einfach gestapelt und damit Platz sparend gelagert werden. Die Familienpackungen einiger Wurstproduzenten erfül-len diesen Anspruch, andere Her-steller wollen ihr Sortiment ent-sprechend anpassen. Auch bei den Molkereiprodukten haben die Ver-

Ob Fleisch- und Wurstwaren, weiße und gelbe Linie, Kühl- und Tiefkühlprodukte oder Chilled Food: In allen Warengruppen spielen Bio, Convenience und auch die regionale Herkunft eine wichtige Rolle in der Innovationspolitik. Jeder zehnte der 950 Aussteller stellt eine eigene Bio-Linie vor.

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INTERVIEW

INFO

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packungsdesigner den praktischen Nutzen als kaufi mpulsrelevant ent-deckt. Stapelbare Milchdrinks und Frischkäsezubereitungen spiegeln diesen Trend beispielhaft wider. Bei Milchmischgetränken sind immer mehr Packungen so gestylt, dass sie auch ohne Strohhalm als Trinkge-fäß dienen können und damit für den „To-go-Verzehr“ geeignet sind. Joghurts mit integriertem Löffel, Obst- oder Feinkostsalate mit bei-gepacktem Besteck und Serviette bedienen den Convenience-An-spruch des weiterhin boomenden Außer-Haus-Verzehrs.

Regionale Impulse

Während die Wurstwarenhersteller sich auf die Nachfrage nach regio-nalen Spezialitäten einstellen und hier die Herkunftsangabe eine im-mer größere Rolle spielt, setzen die Anbieter von Molkereiprodukten vor allem auf fitness orientierte Verbraucher/innen. Unter der Be-zeichnung „Beautycase“ kommt beispielsweise ein neuer Joghurt von Emmi auf den Markt, der durch eine besondere Kombina-tion von Nährstoffen geprägt wird. Aloe Vera, ein spezieller Grüntee-

Extrakt, Molkeproteine sowie ein Vitaminkomplex versprechen dem Kunden einen Wellness-Effekt.

Gekühlter Frische-Boom

Frische und Convenience sind längst keine Gegensätze mehr. Die hierzulande noch recht junge Wa-rengruppe Chilled Food verzeich-net einen Boom, der sich auch bei den Präsentationen auf der Inter-cool widerspiegelt. Die Bandbreite ist mit frischer Pasta und anderen Nudel-Kombinationen noch lange nicht erschöpft. Gefragt sind prak-tische Verpackungen mit schnell zuzubereitenden Produkten aus frischen Zutaten, die möglichst na-turbelassen und damit im Sinne ei-ner gesunden Ernährung sein sol-len. Die Faktoren Genuss, Frische,

Highlights der Messen

„Mehr als nur Neuheiten“Michael Degen, Bereichsleiter der Messe Düsseldorf, zu den

Themen auf der Intermopro, Intermeat, Intercool und Hogatec.

Herr Degen, Sie versprechen dem

Handel ein Menü der Extraklasse.

Was erwartet die Besucher?

Es wird erstmals eine Sonderschau für Bio-

Produkte unter dem Titel „Bio – natürlich

frisch!“ geben. Sie umfasst eine Fläche für

Produktpräsentation, Vortragsprogramm,

Wissensparcours und Frontcooking. Pas-

send zur Sonderschau Bio feiert die Aus-

zeichnung „Biomarke des Jahres“ ihr De-

but. Unser Marktplatz der Frische-Ideen

wird Kommunikationstreffpunkt für Ein-

kaufs- und Vertriebsmanager sowie Fach-

berater aus dem internationalen Lebens-

mittelhandel sein. Ein besonderes Highlight

ist das Finale des Grips & Co-Nachwuchs-

wettbewerbes am 29. September. Im Rah-

men des Wettbewerbs stellen die zehn

besten Nachwuchskräfte aus dem Lebens-

mittelhandel ihr Wissen unter Beweis

Inwieweit passt eine Hogatec zu

den drei Frischemessen?

Die Hogatec als internationale Fachmesse

Hotellerie, Gastronomie und Gemein-

schaftsverpfl egung spricht zunehmend auch

die Entscheider im Lebensmittelhandel an.

Wir werden diese Synergieeffekte noch

deutlicher herausstellen.

Wie werden Sie den Rohstoffpreis-

Diskussionen auf der Messe gerecht?

Unsere Fachmessen bieten die Plattform,

sich eben nicht nur mit den Neuheiten, den

aktuellen Nachfragetrends, sondern ganz

speziell auch mit den Konditionen zu befas-

sen. Diese Möglichkeit nutzen Handel und

Industrie dort auch in aller Regel kräftig.

In Handel und Industrie wird viel über

Nachhaltigkeit und Bio geredet. Wie

stehen Sie zu diesen Themen?

Nachhaltigkeit besitzt in allen Wirtschafts-

zweigen oberste Priorität, und in der Ernäh-

rung sehe ich in Bio nicht nur einen aktu-

ellen, sondern auch einen Zukunftstrend.

Schließlich wird uns immer mehr bewusst,

wie wichtig eine gesunde Ernährung ist.

Inner halb der Frischwaren-Sortimente sind

beide genannten Themen derzeit der Motor

für Wachstum und werden die Branche si-

cher noch einige Jahre beschäftigen.

einfache Zubereitung und schnelle Bedarfsdeckung lassen weiterhin Wachstumsimpulse erwarten. Bei allen positiven Aussichten: Auf der Messe dürften diesmal auch die Preise für Gesprächsstoff sorgen. Quer durch alle Warengruppen schlagen sich gestiegene Öl- und Energiepreise auf die Produktions-und Logistikkosten ebenso wie auf die Verpackungspreise nieder.

Moderate Preiserhöhungen

Zudem sind auch die Beschaffungs-kosten für Fleisch und Milch erheb-lich gestiegen. Diese Belastungen sollen nun an den Handel weiter gegeben werden. Mit moderaten Preissteigerungen sei mindestens zu rechnen, heißt es übereinstim-mend bei den Herstellern.

Frischemessen

Termin: 28.09. bis 1.10.2008

Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr

Ort: Messe Düsseldorf

Messen: InterMopro (Hallen 4 und 5)

InterCool (Halle 6)

InterMeat (Hallen 3, 4 und 7a)

Fläche: 40.000 m²

Zahl der Aussteller: 950 Hersteller

Davon mit Bio-Produkten: über 100

Sonderschauen: Wissensparcours Bio,

Marktplatz der Frische-Ideen

Foren: European Food Talk,

Deutsch-Türkisches Food-Forum,

zusätzliche Vortrags-Programme

Weitere Informationen:

www.Intermeat.de, www.Intermopro.de,

www.intercool.de

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Kaffee ist das am meisten konsumierte Getränk in Deutschland – sogar noch

vor Bier und Wasser. Nach An-gaben des Deutschen Kaffeever-bandes (DKV) hat jeder Deutsche im Jahr 2007 im Schnitt 146 Liter Kaffee getrunken. Damit liegt der Pro-Kopf-Verbrauch auf Vorjah-resniveau. Den größten Anteil hat weiterhin der Filterkaffee.

Kaffee: Liebling der Deutschen

51 Prozent der deutschen Haus-halte haben nämlich noch immer die klassische Filter-Kaffeema-schine im Gebrauch. Das ergab eine Erhebung des Marktforschungs-institutes Dialego im Auftrag des DKV. Auch löslicher Kaffee bleibt beliebt und hat im Vergleich zu 2006 um etwa ein Prozent zuge-legt. Das größte Wachstum zeigen allerdings erneut die Einportionen-Systeme. Im vergangenen Jahr ha-ben die Deutschen noch stärker als bislang auf diese Convenience-Formen gesetzt. „Pad- und Kapsel-systeme konnten im vergangenen Jahr ein fantastisches Wachstum von 50 Prozent auf 21.000 Tonnen verzeichnen“, sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des DKV.

Treiber: Single-Portionen

Treiber dieser Entwicklung sind nach Einschätzung von Preibisch unter anderem die Single-Haus-halte sowie die schnelllebigere Ge-sellschaft, die zunehmend Kaffee auf Knopfdruck erwartet. Jeder fünfte Haushalt nutzt schon jetzt Einportionen-Systeme wie Tassimo von Kraft Foods, Senseo von Sara Lee oder Dolce Gusto von Nestlé – Tendenz steigend. Jüngst hat auch Lavazza diesen Markt für sich entdeckt und steigt mit den bei-den Geschmacksvarianten Caffè

KAFFEE

Lifestyle, Bio und Fair TradePünktlich zur kühleren Jahreszeit starten die Kaffeeverarbeiter

ihre Neuheiten-Offensive. Wenn ein Premium-Produkt fair

gehandelt wird und zudem das Bio-Siegel trägt, stehen die

Weichen auf Erfolg. Eine Marktübersicht.

Page 29: Handelsmagazin 09 08 TEE

ZAHLEN UND TRENDS

TRENDS

➜➜

➜➜

➜➜➜

➜➜

➜➜

37

NEUHEITEN

Heissgetränke

Die Sortimente Umsatz 2008:2007* Absatz 2008:2007* Mio. € Veränderung Tsd.Tonnen Veränderung

Gesamt 1.582,8 +3,1% 199,3 –0,1%

Röstkaffee 1.185,9 +3,2% 151,4 +0,7%

Extrakaffee 323,6 +2,2% 29,0 –4,2%

Traditionell 141,0 +4,3% 5,7 +3,8%

Mixes 182,6 +0,7% 23,3 –6,0%

Instantkakao 59,4 +4,3% 17,8 –0,3%

Kaffeemittel 14,0 +5,1% 1,2 +0,9%

* Zeitraum: Januar bis Juni Quelle: Information Resources (IRI)

Bei Röstkaffee

setzt sich weiterhin

der Trend zu Single

Portions fort.

Der positive Trend bei

den Discountern hält an:

Harddiscounter verzeich-

nen ein Umsatz wachstum

von 16 Prozent, die

Markendiscounter von

1,6 Prozent.

Absatzwege Röstkaffee

Drogerie-

märkte 4%

Hard-Disc.

incl. Aldi

Verbraucher-

märkte >800qm

Trad. LEH

8%

43%

33%

Der Heissgetränke-Markt zeigte sich im 1. Halbjahr 2008 mengenmäßig stabil und

wies wertmäßig ein Wachstum von rund drei Prozent auf. Der Trend zu ganzen

Bohnen und Single Portions setzt sich fort. Gemahlener Kaffee ist rückläufi g.

Crema sowie Caffè Crema Dolce ein. Auch Pad-Pionier Senseo hat neue Produkte am Start: Wäh-rend des Sommers gab es die limi-tierte Sorte Senseo Typ Ice Cap-puccino als cremige Erfrischung. Senseo Guten Morgen versorgt die Verbraucher von nun an dauerhaft mit einer starken Tasse Kaffee am Morgen. Die italienische Art Kaf-fee zu trinken hat sich zum Dauert-rend entwickelt. Im Segment ganze Bohne erzielt der Handel mit Es-presso und Caffè Crema dreistellige Wachstumsraten: 2006 wurde ein Plus von 179 Prozent und 2007 von 146 Prozent erreicht. Aktuell steht in 21 Prozent der deutschen Haus-halte eine Einzelportionsmaschine. Klarer Marktführer ist Senseo.

Trend: herkunftsreine Sorten

Bei den Filterkaffees schwappt ein neuer Trend aus Gastronomie und Coffee-Shops in den Handel: herkunftsreine Kaffees, die aus be-stimmten Ländern oder Regionen stammen. Verbraucher schätzen ne-ben dem individuellen Geschmack dieser Sorten auch die Geschichte, die solch ein Produkt erzählen kann. So hat das renommierte

Marken-

Disc.

12%

Gemahlener Kaffee, ganze Bohnen, Löskaffee und Pads

Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen – sogar noch vor Wasser und Bier. Damit das so bleibt, verhalten sich die

Hersteller und Röstereien in dieser Warengruppe besonders dynamisch und bringen viele neue Produkte auf den Markt.

LAVAZZA Im August hat Lavazza seine

Produktlinie um die kräftige

Variante Caffè Crema

Gustoso erweitert. Mit einem

Verhältnis von 40 Prozent

Arabica- und 60 Prozent

Robusta-Boh-

nen verspricht er Genuss mit

samtiger Crema.

DALLMAYR Seit Ende April ergänzt die

Kaffeekomposition Ethiopia

das Sortiment des bayerischen Traditions-

hauses Dallmayr. Die Sorte aus gemahle-

nen Bohnen gibt es in der 500-g-Packung.

SARA LEEMit der Variante

Senseo Guten Morgen

kommt Sara Lee dem

Wunsch nach einem

besonders starken

Kaffee am Morgen entgegen. Mit der

Bechervariante kann mit nur einem Pad

eine doppelte Portion Senseo-Kaffee mit

kräftigem Geschmack zubereitet werden.

NESTLÉNestlé hat die löslichen Kaf-

fees Nescafé Gold, Gold Mild

und Gold Entkoffeiniert

weiter verbessert. Die Range

hat damit ein noch inten-

siveres Aroma.

SEEBERGERNerobianco von Seeberger ist

ausschließlich als Bohnenware

im Kilo-Beutel erhältlich und

speziell auf Vollautomaten wie

Saeco oder Jura ausgerichtet.

Kaffeehaus Dallmayr sein Portfo-lio um die Komposition Ethiopia erweitert. Dessen Bohnen stam-men ausschließlich aus den Hoch-ebenen des gleichnamigen afrika-nischen Landes. Solch hochwertige Kaffees sind vor allem in Kombina-tion mit den beiden Mehrwert-As-pekten Bio und Fairtrade gefragt. Immer mehr Verbraucher ach-

ten darauf, unter welchen Bedin-gungen ihr Produkt hergestellt und gehandelt wird. Exakt darauf setzt Tchibo. Im Oktober wird ein Fair-trade-gesiegelter Espresso im Fili-alsortiment und im Ausschank an-geboten. Und seit Ende Juni ist der biozertifi zierte Kaffee Bio-Genuss erhältlich, zunächst allerdings nur in den Tchibo-Shops.

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TEE

Harmonie im BeutelExotik, Genuss und Wohlbefi nden sind Trends, mit denen die Hersteller in diesem Herbst und

Winter die Verbraucher begeistern wollen. Ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen.

Im internationalen Vergleich lie-gen die deutschen Teetrinker zurzeit auf Platz 37. „Der deut-

sche Verbraucher trinkt zwar rela-tiv wenig Tee, genießt aber weltweit den Ruf, die vergleichsweise höchs-ten Ansprüche zu haben“, sagt Jo-chen Spethmann, Vorsitzender des Deutschen Teeverbandes (DTV) in Hamburg. Im Jahr 2007 wur-den nach Erhebungen des DTV in Deutschland mit rund 17.600 Ton-nen etwas mehr an grünem und schwarzem Tee verbraucht als im

Vorjahr. „Das liegt vor allem an der unendlichen Tee-Vielfalt von schwarzem und grünem Tee und seinem hohen Stellenwert im täg-lichen Leben“, erklärt Spethmann.

Schwarztee bleibt Favorit

Im Durchschnitt trinkt jeder Bundesbürger rund 25 Liter Tee im Jahr, wobei der Verbrauch re-gional stark schwankt. So wird seit jeher im Norden mehr Tee getrun-ken als im Süden. Spitzenreiter un-ter den Deutschen sind die Ostfrie-

sen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 288 Litern im Jahr. Im welt-weiten Vergleich liegen sie damit nach den Iren und den Libyern auf Platz drei. In Ostfriesland sind vor allem die aus bis zu zehn ver-schiedenen Schwarztees bestehen-den Ostfriesenmischungen beliebt. Auch in ganz Deutschland bleibt schwarzer Tee wegen seiner großen Geschmacksvielfalt der klare Favo-rit. Er macht mehr als Dreiviertel der konsumierten Menge aus. Der Rest entfällt auf grünen Tee.

Der Absatz von Kräuter- und Früchtetee ist mit einem Minus von rund drei Prozent leicht rück-läufig. Das belegen die Markt-zahlen der Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee. In diesem Segment haben Monosorten wie Pfefferminze, Kamille oder Rot-busch zwar weiterhin den größ-ten Anteil. Die Nachfrage danach ist allerdings zuletzt um rund sechs Prozent zurückgegangen.

Hauptabsatzschiene LEH

Wichtigste Einkaufsquelle für Tee bleibt der Lebensmitteleinzel-handel. 60 Prozent des Marktvo-lumens kaufen die Deutschen bei Vollsortimentern und Discountern, so der Deutsche Teeverband. Stark im Kommen allerdings sind die Teefachgeschäfte. Sie gewinnen seit Jahren in der Gunst der Verbrau-cher. Rund 20 Prozent des Markt-volumens werden hier inzwischen verkauft. Eine starke Rolle spielt in

Page 31: Handelsmagazin 09 08 TEE

AUF EINEN BLICK

39

NEUHEITENdiesem Segment der Gesundheits- und Wohlfühl-Aspekt. „Die Nach-frage nach Lebensmitteln, die na-türlich und gesund sind, zugleich Genuss bieten, ist nach wie vor hoch“, sagt Jesper Petersen, Mar-ketingleiter im Hause Teekanne.

Wellness als Kaufgrund

„Die Menschen wollen sich ver-wöhnen und ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefi nden etwas Gutes tun“, fügt er hinzu. Dafür sei das Heißgetränk wie geschaffen. „Der Verbraucher verbindet Tee mit Ge-nuss und Wellness gleichermaßen – aufgrund seiner wertvollen In-haltsstoffe, die sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken“, sagt Jochen Spethmann.

Die meisten Markenhersteller setzen mit ihren Produkten ge-nau an dieser Stelle an. Bei Tee-kanne zum Beispiel heißt die ent-sprechende Range „Harmonie für Körper und Seele“. Jüngste Neuheit sind die drei Kräutertee-Komposi-tionen „Gesunde Abwehr“, „Nach dem Essen“ und „Klarer Kopf“, die seit August die Range erweitern. Unter der Marke Meßmer hat die Ostfriesische Teegesellschaft das Kräutertee-Trio Quelle der Ener-

gie, der Erfrischung und der Ent-spannung am Start. Dauerhaft bei den Verbrauchern gefragt sind zu-dem Sorten mit exotischem Cha-rakter oder ayurvedischer Note. Generell greifen die Kunden gerne zu Geschmacksrichtungen, die den Duft der großen weiten Welt ver-

Tees sind ein erklärungsbedürftiges Produkt. Vermitteln Sie Ihrem Verkaufsteam

deshalb warenkundliche Kenntnisse sowie Hintergrund-Informationen.

Cornelia Haller-Zinger-

ling und Thomas Holz

haben im Buch „Die

Welt des Tees“ viele

Hintergrund-Infos über

Tee zusammengestellt.

Begleiten Sie das Autorenteam auf ihrer

Reise durch die Teeplantagen und erfahren

Sie dabei vieles über Anbau und Produktion

in den Herkunftsländern.

Verlag: Neuer Umschau Buchverlag

ISBN-10: 3-865-28277-6

ISBN-13: 978-3-865-28277-4

Die ganze Welt des Tees

kompakt und kompetent:

Ob Grüner Tee, Pu-Erh,

Kombucha, Lapacho,

Mate, Kamille, Melisse

oder Salbei – in der „Tee-

fi bel“ fi nden Sie die wich-

tigsten Anwendungsge-

biete und besten Rezepte

für zahlreiche Heiltees und Kräutertees.

Verlag: Naumann & Göbel

ISBN-10: 3-625-10820-8

ISBN-13: 978-3-625-10820-7

Buchtipps zum Thema Tee

mitteln. „Der Verbraucher interes-siert sich für andere Kulturen und Länder und möchte sich die frem-den, exotischen Welten und deren Geschmacksrichtungen auch nach Hause holen“, begründet Jesper Petersen von Teekanne den Trend.

Fernweh als Motor

Deshalb hat das Unternehmen kürzlich zwei weitere limitierte Sommertees auf den Markt ge-bracht: Teekanne Mango de Kiwi und Teekanne Pitaya de Limone. Wie weit die Welt der Teespezia-litäten reicht, zeigt auch die ost-friesische Teegesellschaft, die ihre Marke Meßmer um eine westafri-kanische Spezialität ergänzt hat. Sie trägt den Namen eines der äl-testen Völker im Senegal: Bassari. Dort wächst weißer Hibiskus, der im Tee mit dem Aroma von Orange und Vanille kombiniert wird.

Neuheiten aus der Industrie

Zum Herbst bringen die Teegesellschaften viele neue Kompositionen auf den

Markt. Das MARKANT HandelsMagazin stellt ausgewählte Produkte vor.

TEEKANNETeekanne hat jüngst

sein Sortiment um

zwei neue Schwarz-

tee-Kompositionen

erweitert. Die Sorte Himbeer & Schokolade

ist fruchtig-süß im Geschmack, Ingwer &

Limone erfrischend würzig.

TEEHAUSDas Unternehmen hat

seit August zwei neue

Früchtetees im Sorti-

ment: die Sorte Apfel

mit dem fruchtigen Geschmack sonnenge-

reifter Äpfel sowie die Sorte Kirsch-Banane

als beliebte Geschmacksrichtung nicht nur

für die Früchtetee-Fans.

GENUPORTGenuport vertreibt die lo-

sen Tees Earl Grey, Lady

Grey, English Breakfast,

Darjeeling und Ceylon

Orange Pekoe der Marke

Twinings von nun an in einer neuen Größe.

Die fünf Schwarztee-Sorten gibt es ab so-

fort zu 100 Gramm in der Metalldose, die

1.000-Gramm-Dose läuft damit aus.

OTGBassari heißt

die neueste Tee-

komposition der

Ostfriesischen

Teegesellschaft unter der Marke

Meßmer. Die Früchtetee-Mischung

kom biniert weißen Hibiskus mit dem Aroma

von Orange und Vanille.

NATREENTee-Genuss, das neue

Erfrischungsgetränk auf Tee-

basis mit weniger als zwei Kilo-

kalorien pro 100 Milliliter, gibt

es in den drei Geschmacks-

richtungen Grüntee-Granat apfel,

Rooibos-Hibiskus-Lotus und

Darjeeling-Kaktusfeige. Ab

sofort in der Ein-Liter-PET-Flasche.

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ZAHLEN UND TRENDS

Quelle: ACNielsen/ZMP

53%47%

33%30%

36% 36%

Wenn Ende September der Herbst beginnt, ist die richtige Zeit für eine

nicht alltägliche Aktion rund um Lebensmittel, die fi t für den Win-ter machen. Das Interesse der Kun-den an neuen Ideen für eine aus-gewogene Ernährung ist auf jeden Fall vorhanden, wie Marktforscher immer wieder bestätigen. Laut AC Nielsen achten rund 53 Prozent al-ler Haushalte auf entsprechende Produkte. Jeder dritte Verbrau-cher bevorzugt beim Einkauf sogar

Lebensmittel mit gesundheitsför-derndem Zusatznutzen. Welche Le-bensmittel und OTC-Produkte für eine Aktion geeignet sind, hat das MARKANT HandelsMagazin kom-pakt zusammengestellt.

Obst und Gemüse

Beim Thema gesunde Ernährung führt kein Weg an der Obst- und Gemüse-Abteilung vorbei. Schließ-lich haben viele Sorten im Herbst Hochsaison. Neben dem Lieblings-obst der Deutschen, dem Apfel,

kommen nun Birnen, Pfl aumen, Zwetschgen und Quitten aus hei-mischem Anbau in den Handel.

Auch exotisches Obst macht fi t für den Winter. „Ananas hilft zu entschlacken. Melonen enthalten das als Schönheitsvitamin geltende Provitamin A, und Bananen sind ein perfekter Energielieferant, der Müdigkeit gar nicht erst aufkom-men lässt“, sagt Michaela Schneider vom Fruchtimporteur Fyffes. Beim Gemüse können Händler dem Ver-braucher jetzt ein sehr breites An-gebot aus den heimischen Anbau-gebieten präsentieren, das vom eisen- und vitaminreichen Blatt-spinat bis hin zu Kohlrabi, Man-gold und Möhren reicht, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Nüsse und Trockenobst

Als wahre Muntermacher gel-ten auch Trockenobst und Nüsse. „Nüsse machen fit, weil sie ne-ben den ungesättigten Fettsäuren auch Trytophan, eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin, enthal-ten“, erklärt Joachim Mann, Leiter des Produktmanagements bei See-berger. Er empfi ehlt, Nüsse nicht

FIT IN DEN WINTER

Die Muntermacher für den HerbstSobald im Spätsommer die Tage wieder kürzer und kälter

werden, ist es auch für den Handel Zeit, seine Kunden auf die

kalte Jahreszeit vorzubereiten. Tipps für eine Aktion.

Gesunde Ernährung

Top 5 Lieblings-Obst• 2.068 kg Äpfel je 100 Haushalte

• 1.688 kg Bananen je 100 Haushalte

• 998 kg Orangen je 100 Haushalte

• 558 kg Clementinen je 100 Haushalte

• 482 kg Tafeltrauben je 100 Haushalte

Welchen Aussagen zum Thema

Gesundheit können die Haushalte

zustimmen?

Ich nehme vorbeugend Produkte ein,

um fi t und gesund zu bleiben.

stimmt überhaupt

nicht 37 %

keine Aussage

3%

stimmt etwas

26%

stimmt eher

nicht 22%

stimmt voll

und ganz

12%

Ich achte sehr auf gesunde Ernährung.

Ich achte auf einen gesundheitsfördernden

Zusatznutzen.

Ich kaufe bewusst wenig Produkte mit

Konservierungsstoffen.

Verbraucher in Deutschland achten

auf gesunde Ernährung.

(in Prozent) ■ = 2004 ■ = 2007

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für die deutschen Verbraucher

besonders wichtig, wie Marktforschungsinstitute immer wieder bestätigen.

Page 33: Handelsmagazin 09 08 TEE

41

NEUHEITEN

nur verpackt, sondern auch als lose Ware in der Obst- und Gemüse-Ab-teilung zu präsentieren. Sein Tipp: „Nüsse müssen rechtzeitig platziert werden. Ein Woche vor Nikolaus ist defi nitiv zu spät.“ Auch Trocken-obst bietet Vorteile: Die getrock-neten Früchte sind reich an Vita-minen und an Mineralstoffen wie Kalzium, Eisen und Magnesium.

Molkereiprodukte

Zu einer rundherum gesunden und ausgewogenen Ernährung in den Herbst- und Wintermonaten gehören neben Obst und Gemüse natürlich auch Molkereiprodukte. Schließlich bietet bereits reine Milch wertvolle Vitamine (A, B1, B2, C, D und E) sowie Mineralstoffe (Kalzium, Kalium und Phosphor). Joghurt und hier die funktionellen

Varianten mit besonderen Joghurt-kulturen sollen, so die Hersteller, die Gesundheit besonders wirk-sam stärken. Zu den Klassikern in diesem Segment zählen zum Bei-spiel Danone Actimel mit L-Ca-sei-Defensis-Kulturen, Nestlé LC1 und Yakult. In diesem Jahr hat Dr. Oetker seine Range um den funk-tionellen Joghurt-Drink Yofi bra er-gänzt. Hersteller Danone erweitert die Activia-Range um einen Drink und um einen Big-Pot.

OTC

Gerne greifen Verbraucher auf frei-verkäufl iche Arzneimittel zurück, um sich zu stärken und vor Er-kältungen zu schützen. Zwar ge-ben nach wie vor die Apotheken

den Ton beim Verkauf von OTC-Produkten an, immer öfter grei-fen die Kunden aber auch im Su-per- und Verbrauchermarkt zu freiverkäufl ichen Arzneien. Eines der wichtigsten Themen ist jetzt der Schutz vor Erkältungen. „Un-sere Abwehrkräfte werden in der nasskalten Jahreszeit besonders beansprucht. Der Körper benötigt dann eine erhöhte Zufuhr an es-sentiellen Nährstoffen, um gesund zu bleiben“, erklärt Markus Nau-mann, Leiter Trade Marketing bei Merz Consumer Care. Beate Reine-mann von Klosterfrau, rät zu einer Platzierung nach Indikation: „Eine differenzierte Anordnung nach Erkältungs-, Vitamin- und Beru-higungsprodukten bietet sich an.

Aktuelle Fitmacher für die kalte Jahreszeit

Zum Start in die kalte Jahreszeit sind jetzt Lebensmittel und OTC-Produkte

gefragt, die die körpereigenen Abwehrkräfte stärken und unterstützen.

RAUCHDer neue Happy Day Bananen-

saft von Rauch eignet sich laut

Hersteller bestens zum Mixen.

Den Saft gibt es ab sofort neu

in der 1-Liter-Giebelpackung

im Handel. Außerdem empfi ehlt

der Hersteller den Saft für die

Zubereitung exotischer Speisen.

KLOSTERFRAUBroncholind Isländisch Moos

Hustensaft gibt es ab sofort

für unterwegs in Ein-Porti-

ons-Beuteln. Der Hustensaft

ist alkohol- und zuckerfrei und

für Kinder ab zwei Jahren ge-

eignet. Außerdem neu ist das Broncholind

Schnupfen-Spray Isländisch Moos.

MERZMerz erweitert zu Beginn

der kalten Jahreszeit die

Tetesept-Range unter ande-

rem um einen Erkältungs-

balsam. Der Bronchial-activ-

Balsam soll das Druckgefühl

im Kopf mildern, nicht fetten und schnell

einziehen. Außerdem wird ab sofort ein Na-

sen-Spülsalz an den Handel ausgeliefert.

KNEIPPKneipp Regeneration soll

Muskeln und Gelenke

stärken und so für ein

entspanntes Aufwachen

am nächsten Tag sorgen.

Das Produkt enthält unter

anderem Glucosamin, Magnesium, Hopfen,

Melisse, B-Vitamine und Folsäure.

KLUTHSnack-Spezialist Kluth hat

seine Sunny-Fruits-Range

um eine Beerenmischung

erweitert. Diese enthält

getrocknete und unge-

schwefelte Cranberries,

Blaubeeren und Montmorency-Kirschen.

Der Beutel ist wiederverschließbar.

DANONE Hersteller Danone hat

seine Activia-Range um

einen Joghurt-Drink er-

weitert. Die Neuheit

gibt es vorerst in den

beiden Geschmacks-

richtungen Erdbeer-Kiwi und Pfi rsich-

Cerealien. Der Joghurt-Drink ist in einer

330-Gramm-Flasche erhältlich.

Deckt ein breites Nachfrage-Spektrum im OTC-Regal ab: die ZHG-Marke „Vital gesund“.

Page 34: Handelsmagazin 09 08 TEE

NEUHEITEN

Sor t imente

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

42

TIERNAHRUNG

Natur für Katz und MausIm Markt der Heimtiernahrung setzen sich zunehmend Konzepte durch, die dem Handel mehr

Wertschöpfung versprechen. Wellness und Gesundheit sind auch hier wichtige Argumente.

Die deutschen Verbraucher sind tierlieb und lassen sich das etwas kosten. In mehr

als einem Drittel der Haushalte lebt ein Haustier. Ohne Zierfi sche und Terrarientiere sind das mehr als 23 Millionen Hunde, Katzen, Na-ger und Ziervögel. Das beliebteste Haustier ist nach wie vor die Katze, gefolgt vom Hund. Vor allem Men-

schen der Generation 60-plus ha-ben ein Herz für Tiere. Diese kauf-kraftstarken Konsumenten bilden die weitaus größte Gruppe der Tierhalter, so der Industrieverband Heimtierbedarf.

Das Verhältnis vom Menschen zum Tier ist sehr emotional und geht bis zur „Vermenschlichung“ des Haustieres, so das Ergebnis ei-

ner Studie der Cambridge Group. Eine für das Category Management wichtige Erkenntnis, „denn damit nimmt die Qualität der Haustier-Ernährung einen immer höheren Stellenwert ein“, beschreibt Nora Lanser, Produktmanagerin bei Af-fi nity Petcare, die Marktsituation.

Produkt für spezielle Probleme

„Wir können immer mehr Pro-dukte mit spezieller Auslobung für Hunde und Katzen mit besonderen Bedürfnissen erkennen – zum Bei-spiel für Tiere in unterschiedlichen Lebensphasen, für übergewich-tige Tiere oder für kastrierte oder empfi ndliche Tiere“, sagt Philippe Gallard, Customer Marketing Di-rector bei Nestlé Purina. Die Mar-kenhersteller von Tiernahrung le-gen ihren Fokus auf funktionale Ergänzungsmittel für die Haustiere. Wichtige Themen sind Zahnhygi-ene, Allergien, Gelenkschwäche bei älteren Tieren oder auch Gewichts-probleme. Der Trend „von Natur aus besser“ werde die Produktent-wicklung der großen Tierfutter-

AFFINITY PETCAREBrekkies Excel Original

sorgt für eine natürliche Er-

nährung ohne Konservie-

rungsstoffe und künstliche

Farbstoffe mit zwei natür-

lichen Proteinquellen je

Geschmacksvariante. Das

Produkt ist in den Varianten Ente und Trut-

hahn sowie Lachs und Thunfi sch erhältlich.

GIMPET Die Kombi-Packung von

Gimpet ist als Ergänzungsfut-

ter für die Katze gedacht. Die

Vitamin-Paste für morgens

enthält zwölf lebenswichtige

Vitamine. Die Malt-Soft-Ex-

tra-Paste hilft abends, die

verschluckten Katzenhaare auf natürliche

Weise einfacher abzuführen.

MARS Mars ergänzt die Linie

Perfect Fit um Perfect Fit

In-Form. Diese speziell

auf Katzen, die zu Über-

gewicht neigen, abge-

stimmte Nahrung enthält

weniger Fett und hilft, Fettreserven zu mo-

bilisieren. Es ist leicht verdaulich und fördert

die optimale Herzfunktion.

Tierfutter mit Zusatznutzen

Page 35: Handelsmagazin 09 08 TEE

Foto

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ZAHLEN UND TRENDS

TRENDS

➜➜

➜➜

➜➜

43

➜➜

Tiernahrung

Die Sortimente Umsatz 2007* Absatz 2007* Mio. € Veränderung Mio.Tonnen Veränderung

Gesamt 1.349,2 +4,6% 813,5 +0,8%

Katze 730,2 +6,3% 484,8 +1,3%

Hundefutter Gesamt 509,2 +2,8% 259,0 +0,7%

Hundefutter trocken 195,9 +5,1% 111,9 +0,7%

Hundensnacks 138,6 –0,4% 20,5 –4,2%

Hundefutter Nass 174,7 +2,9% 126,6 +1,4%

Vogelfutter 32,6 0,0% 18,4 –7,8%

Kleintierfutter 77,3 +2,9% 51,3 +0,2%

* Zeitraum: Januar bis Juni Quelle: Information Resources

Der Trend zu Pre-

mium- und Conve-

nience-Produkten

verstärkt sich.

Der Fachhandel ge-

winnt Marktanteile und

hält 32,4 Prozent des

Marktvolumens (2006:

30,6´%). Discounter

(exkl. Aldi) bleiben stabil

mit 8,4 Prozent Anteil.

Absatzwege Tiernahrung

Discounter

exkl. Aldi 8,4%

Verbraucher-

märkte

Drogerie-

märkte

10,1%

Trad. LEH 4,4%

32,4%

21,5%

Der Markt der Tiernahrung verzeichnete im Jahr 2007 ein Umsatzplus von rund

4,6 Prozent. Katzenfutter (inkl. Streu) konnte dabei überdurchschnittlich um

6,3 Prozent zulegen. Hundefutter und Kleintierfutter dagegen wuchsen moderat.

Marken noch stärker prägen. Und zwar „mit der deutlichen Ausrich-tung auf Vertrauen in die Qualität und auf sichtbare, authentische Zu-taten“, sagt Rolf Zepp, Sprecher von Mars Petcare, und richtet sich auf einen längerfristigen Trend ein.

Vom Nass- zum Trockenfutter

Auf die „Natürlichkeit“ des Fut-ters zu achten, wird den Kunden mit dem Argument ans Herz ge-legt, dass immer mehr Hunde und Katzen an Allergien und Unver-träglichkeiten leiden. Auch Bio-Produkte und funktionale Ergän-zungsmittel stehen analog zum eigenen Ernährungsverhalten bei vielen Tierhaltern hoch im Kurs. Ebenso setzt sich der Trend weg von der Nass- und hin zur Tro-ckennahrung weiter fort.

Durchgesetzt hat sich auch die Single-Serve-Verpackung: Ein Beu-tel oder eine Dose enthält eine Ta-gesration. Das erleichtert die Füt-terung und ist darüber hinaus

zeitsparend und hygienisch. Auch wieder verschließbare Verpackun-gen mit Zip-System sind mittler-weile ein Standard, den die Ver-braucher schätzen oder sogar als kaufentscheidend voraussetzen.

Transparenter Zusatznutzen

Für den Lebensmittelhandel be-steht die Herausforderung darin, den jeweiligen Zusatznutzen der komplexen Produkte zu kommu-nizieren. Viele Produkte sind er-klärungsbedürftig, und schließlich möchte der Verbraucher darüber

Ausgerichtet auf die Wünsche der Tierhalter:die erfolgreiche MARKANT-Eigenmarke Juwel.

informiert werden, wie er seinem Liebling viel Gutes tun kann. Op-timal sind also Mitarbeiter, die in der Abteilung eine kompetente Be-ratung bieten können.

Auch die emotionale Bindung zwischen Mensch und Tier muss sich in einer entsprechend an-spruchsvollen Präsentation wider-spiegeln. Das heißt zum Beispiel, dass sich eine Regal-Nachbarschaft mit vergleichsweise profanen Putz- und Reinigungsmitteln wenig ver-kaufsfördernd auf ein lebensmittel-nahes Sortiment auswirkt.

NESTLÉ PURINA Nestlé Purina bietet unter

der Marke Beneful zwei

Snack-Varianten für den

Hund an. Die Gesund-

Linie betont einen zusätz-

lichen gesundheitlichen

Nutzen, während die Glücklich-Linie den

Geschmack und den praktischen Nutzen

wie Kaudauer in den Fokus stellen.

JOSERAAuch Hunde haben ein

sensibles Verdauungssys-

tem oder leiden an Unver-

träglichkeiten: Das Tro-

ckenfutter SensiPlus von

Josera mit Ente und Reis

ist als Schonkost sowohl

für empfi ndliche Welpen als auch für

erwachsene Tiere gut geeignet.

23,1%

Fachhandel

Restl. LEH

IPH GROUP Für Hunde und Katzen gibt

es von der IPH Group ein Se-

nioren-Tonicum. Ältere Tiere

haben einen weniger effek-

tiven Stoffwechsel als Jung-

tiere. Das Tonicum gleicht

dieses Defi zit durch Beigabe

von bestimmten Spurenelementen und

speziellen Vitaminen aus.

Page 36: Handelsmagazin 09 08 TEE

Neue Produkte

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

44

Produkt des Monats

Crispy Cringles. Heiß geliebt und warm

gesnackt – der neue Kartoffel-Knusper-Spaß

DAS BESONDERE: Der Tiefkühlspezialist McCain

erweitert sein Sortiment um Crispy Cringles, ein knusp-

riger Kartoffelsnack. Die Ringe bestehen aus fein cremigem

Kartoffelpüree und sind umhüllt von einem Knusper-Mantel,

der laut Hersteller ein extra-crosses Geschmacksvergnügen

verspricht. Basilikumstückchen im Püree geben der Pro-

duktneuheit eine mediterrane Note. McCain Crispy Cring-

les lassen sich nach Angaben des Herstellers einfach

und schnell im Backofen zubereiten. Die Rezeptur ist so

angelegt, dass der Inhalt soft und die Hülle cross ist.

Das Produkt soll zunächst für kurze Zeit im Handel ein-

geführt werden. Der Hersteller setzt bewusst auf ei-

nen begrenzten Aktionszeitraum und erhofft sich dadurch

Mehrumsätze durch hohe Impulskäufe. Das internatio-

nal aufgestellte kanadische Familienunternehmen McCain

setzt bei dieser Innovation bewusst auf Snacks. Bei den

Verbrauchern sei ein kontinuierlich wachsender Snack-Kon-

sum zu be obachten. Qualität und Geschmack stehen bei

den Produktent wicklungen für McCain an erster Stelle. Der

Hersteller arbeitet dabei seit Jahrzehnten mit ausgewählten

Kar toffelanbauern zusammen.

WERBUNG: aufmerksamkeitsstarke Dekomaterialien für

den POS und eine gezielte PR- und Internet-Kampagne

VERPACKUNGSEINHEIT: Ein sortenreiner Karton

enthält 12 Packungen à 336 g

IM HANDEL AB: sofort

INTERNET: www.mccain.de

Neue Ertragsbringerfür Ihr Sortiment

Mit neuen Bioprodukten, herbstlichen Verpackungsdesigns

und winterlichen Genussvarianten sorgen die Markenhersteller

jetzt für erhöhte Kaufanreize. Die Redaktion stellt Ihnen aus-

gewählte Produktneuheiten vor, mit denen Sie in den kommen-

den Wochen Ihre Sortimentsleistung erhöhen können.

Page 37: Handelsmagazin 09 08 TEE

45

Weihnachtlicher Spaß

Das Besondere: Pünktlich zur nahenden

Weihnachtssaison ergänzt Dr. Oetker

sein Backmischungs-Sortiment wieder

um drei winterliche Klassiker. Früchte

Gugelhupf, Mohnwickel und Schoko-

Gewürzkranz sind nur für kurze Zeit

im Lebensmittelhandel erhältlich.

Werbung: POS-Maßnahmen unter dem

Dach von „Dr. Oetker Weihnachtsmarkt“

Verpackungseinheit: Kartons mit

jeweils 26 Packungen

Im Handel ab: sofort

Internet: www.oetker.de

Winterliche Genüsse

Das Besondere: Zwei winterliche

Kuchenbackmischungen erweitern das

Sortiment von Aurora. Die Zubereitung

der Orangen-Mandel-Schnitten und

des Gewürzkuchens soll laut Herstel-

ler gelingsicher sein. Die beiden Kuchen-

glasuren sind mikrowellentauglich.

Werbung: Zweitplatzierungen, Salesfol-

der, Backrezepte, Internet

Verpackungseinheit: Sortenreiner

Karton mit jeweils 8 Packungen

Im Handel ab: sofort

Internet: www.aurora-mehl.de

Süßer Senf

Das Besondere: Bio ist nach wie vor

ein Wachstumsmarkt, und so erweitert

Händlmaier sein Bio-Senf-Sortiment.

Der neue süße Senf in Bio-Qualität ist ab

sofort im Lebensmittelhandel verfügbar

und wird mit Verbraucher-Informationen

auf der Homepage des Herstellers und

auffälligen Crosspromotions beworben.

Werbung: Internet, Crosspromotions

Verpackungseinheit: Karton mit jeweils

8 Gläsern à 200 ml

Im Handel ab: sofort

Internet: www.haendlmaier.de

Leichte Gratins

Das Besondere: Velisco ergänzt seine

Convenience-Linie um zwei Gratins mit

frischem Putenfl eisch. Das Puten-Gra-

tin „Italia“ ist verfeinert mit einer roten

Tomatensauce. Die Variante „Elsass“

enthält eine helle, cremige Zwiebelsauce

und fein gewürfelten Putenschinken. Die

Zubereitung erfolgt im Backofen.

Werbung: PR-Unterstützung

Verpackungseinheit: Karton mit jeweils

6 Packungen à 300 g

Im Handel ab: Oktober 2008

Internet: www.gutfried.de

Neue Verwendung

Das Besondere: Eine neue Verwendung

für Joghurt hat Unilever für die Marke Du

Darfst entwickelt. „Joghurt Saucen Idee“

ist eine Saucenbasis, die in der kalten

und warmen Küche verwendet werden

kann. Dank neuer Technologie gerinnt

sie nicht und enthält nur 7 Prozent Fett.

Werbung: PR-Unterstützung, Verkaufs-

förderungs-Kampagne, Internet

Verpackungseinheit: Karton mit jeweils

12 Flaschen à 250 ml

Im Handel ab: Oktober 2008

Internet: www.du-darfst.de

Biologischer Käse

Das Besondere: Die Molkerei Zott

bringt nun einen bayerischen Emmenta-

ler in Bio-Qualität in den Lebensmittel-

handel. Der neue Käse kommt ohne Zu-

satz- und Konservierungsstoffe sowie

Gentechnik aus. Er soll laut Hersteller

angenehm herzhaft schmecken und wird

als SB- und Thekenware angeboten.

Werbung: Regal-Wobbler, Verkostungen

Verpackungseinheit: Karton mit 10 mal

125 g, 15 mal 200 g oder 4 mal 2,5 kg

Im Handel ab: sofort

Internet: www.zott.de

BackmischungenBackmischungenFeinkost

FertiggerichteMolkereiprodukteMolkereiprodukte

Page 38: Handelsmagazin 09 08 TEE

Neue Produkte

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

46

Alkoholfreie Getränke

Leichtes Wasser

Das Besondere: Granatapfel-Acerola-

kirsche und Traube-Apfel-Sanddorn hei-

ßen die neue Varianten der Fruchthauch-

Linie von Carolinen-Brunnen. Beide

Produkte sind laut Hersteller besonders

kalorienarm und werden mit hochwer-

tigem Mineralwasser hergestellt.

Werbung: PR-Kampagne, Displays und

POS-Materialien

Verpackungseinheit: Einzelware, Six-

Pack oder Euro-Palette (630 Flaschen)

Im Handel ab: sofort

Internet: www.carolinen.de

Salzige Snacks

Knackige Varianten

Das Besondere: Lorenz Snackworld

weitet sein Sortiment aus Nüssen im

Teigmantel um zwei Varianten aus. Curry

Cashews sind mit einem Curry-Teig um-

mantelt. Bacon Mandeln sind umhüllt

von einem Teig mit geröstetem Speck-

Geschmack. Die Snacks richten sich an

Konsumenten ab 35 Jahren.

Werbung: PR-Kampagne, Anzeigen

Verpackungseinheit: Karton mit jeweils

11 oder 22 Beuteln à 75 g

Im Handel ab: sofort

Internet: www.lorenz-snackworld.de

Süßwaren

Exotisches Kaugummi

Das Besondere: Kaugummi- Spezialist

Wrigley ergänzt seine Orbit-Balance-

Range um eine weitere Variante. Das

neue Orbit Balance Himbeere-Zitro-

nengras verbindet den Geschmack von

Himbeere und Zitrone. Bereits erhältlich

ist die Variante Papaya-Aloe Vera.

Werbung: TV-Kampagne, PR- und

Internet-Maßnahmen, POS-Aktivitäten

Verpackungseinheit: Blisterpack mit 10

oder Vorratsdose mit 36 Dragees

Im Handel ab: sofort

Internet: www.wrigley.de

Süßwaren

Kleine Törtchen

Das Besondere: Der Waffel-Spezialist

Manner bringt nun eine Törtchen- Linie in

den Lebensmittelhandel. Sie besteht aus

Manner Mannini in den Varianten Orange

und Caramel-Creme sowie Schoko-Cara-

mel-Törtchen. Alle Produkte bestehen

aus dreilagigen Waffeln.

Werbung: Anzeigen, Zweitplatzierungen

Verpackungseinheit: Manner Manini:

Karton mit 12 Packungen; Schoko-

Caramel: Karton mit 8 Packungen

Im Handel ab: sofort

Internet: www.manner.com

Süßwaren

Fruchtige Pralinen

Das Besondere: Trumpf Cherry Dreams

von Ludwig Schokolade aus Bergisch

Gladbach sind eine Pralinenspezialität mit

Confi serie-Charakter. Sie besteht aus

ganzen, knackigen Kirschen mit feiner

Alkoholnote, Edelmarzipan und Bitter-

schokolade mit hohem Kakaoanteil.

Werbung: Verkostungen, PR-Aktivitäten

in Programm- und Frauenzeitschriften

Verpackungseinheit: Regalkarton mit

jeweils 7 oder 14 Packungen à 120 g

Im Handel ab: sofort

Internet: www.trumpf.eu

Süßwaren

Edle Sorten

Das Besondere: Drei neue Trüffel-Sor-

ten mit Vollmilchschokolade ergänzen ab

Oktober das Sortiment von Ritter Sport.

Neu sind Orangenlikör, Jamaika Rum

und Williams Birne. Außerdem sind diese

Sorten als „Mini Tray Winter Trüffel“ im

Lebensmittelhandel erhältlich.

Werbung: Zweitplatzierungen, Internet-

Kampagne, TV-Spots,

Verpackungseinheit: Regalkarton mit

jeweils 12 Tafeln à 100 g

Im Handel ab: Oktober 2008

Internet: www.ritter-sport.de

Page 39: Handelsmagazin 09 08 TEE

47

Haushaltsgeräte

Sprudelige Maschine

Das Besondere: Den neuen Sprud-

ler „Genesis“ von Soda Club gibt es in

den drei Farben Anthrazit, Beerenrot und

Weiß. Das Starterset enthält eine Fla-

sche inklusive Kohlensäure-Zylinder,

mit dem laut Hersteller bis zu 60 Liter

Getränke zubereitet werden können.

Werbung: PR-Unterstützung, Anzeigen,

POS-Materialien

Verpackungseinheit: Umverpackung mit

jeweils einer Maschine und 2 Flaschen

Im Handel ab: sofort

Internet: www.sodaclub.de

Haushaltsgeräte

Vielfältiger Kaffee

Das Besondere: Die neue Senseo Latte

Select Kaffeepad-Maschine von Philips

hat nun einen integrierten Milchbehäl-

ter. Sie eignet sich damit nicht mehr nur

für die Zubereitung von schwarzem Kaf-

fee, sondern auch für Cappuccino, Latte

Macchiato und Milchkaffee.

Werbung: PR-Kampagne,

POS-Material, TV-Spots

Verpackungseinheit: Umverpackung mit

jeweils einer Maschine

Im Handel ab: sofort

Internet: www.senseo.de

Reinigungsmittel

Weihnachtlicher Duft

Das Besondere: Procter und Gamble

erweitert seine Febreze Frischehauch-

Range um ein neues Raumspray. Die

saisonale Variante Apfel-Zimt soll nach

Aussagen des Herstellers weihnachtliche

Stimmung in allen Räumen erzeugen und

ein harmonisches Ambiente schaffen.

Werbung: TV-Spots für die Marke,

Displays, Poster, Plakate, Muster

Verpackungseinheit: Karton mit jeweils

6 Einheiten à 300 ml

Im Handel ab: sofort

Internet: www.febreze.de

Reinigungsmittel

Saugstarkes Tuch

Das Besondere: Der Zevener Herstel-

ler Mapa erweitert sein Sortiment unter

der Marke Spontex. Das neue Bamboo-

Allzwecktuch besteht zu 93 Prozent aus

Bambusfasern, die nach Angaben des

Produzenten extrem saugstark sind und

umweltschonend hergestellt werden.

Werbung: PR-Kampagne in aufl agen-

starken Publikumszeitschriften

Verpackungseinheit: Karton mit jeweils

30 Packungen à 1 Stück

Im Handel ab: sofort

Internet: www.spontex.de

Kosmetik

Herbstliche Kollektion

Das Besondere: L‘Oréal bringt unter

seiner Marke Jade Maybelline ab sofort

eine Herbstkollektion unter dem Ti-

tel „New York Chocolate Shimmer“ in

den Handel. Diese umfasst unter ande-

rem Lidschatten, Eyeliner, Mascara und

Rouge in Farbtönen, die von Schokola-

den-Farben inspiriert wurden.

Werbung: keine

Verpackungseinheit: Display mit der

kompletten Kollektion

Im Handel ab: sofort

Internet: www.maybelline.de

Bier

Trendige Mischung

Das Besondere: Karlsberg erweitert die

Bier-Mix-Linie Mixery um zwei trendige

Varianten. Vodka Flavour iced energy

kombiniert den Energy-Gummibärchen-

Geschmack mit Vodka-Flavour.

Iced lemon vereint einen Lemon-Bier-

Mix mit Vodka-Geschmack.

Werbung: TV-Werbung, Hörfunk-Spots,

Internet, Displays und POS-Materialien

Verpackungseinheit: Kiste mit 4 mal 6

Flaschen à 0,33 l

Im Handel ab: sofort

Internet: www.mixery.de

Page 40: Handelsmagazin 09 08 TEE

Die weiteren Aktions-Highlights

Verkaufsförderung

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

48

Spirituosen

Geheim-Mission

Diageo bewirbt seinen Smirnoff

Vodka ab sofort mit einer Bond-

Promotion anläßlich des Kinostarts

des neuesten 007-Filmes. Wäh-

rend die Aktion im Fachgroßhan-

del mit einer limited Martini-Glas-

Edition und einer James-Bond-Getränkekarte beworben

wird, unterstützt Diageo seine Vodka-Marke im Lebens-

mittelhandel mit Geschenkverpackungen. Für Aufmerk-

samkeit beim Verbraucher sorgen Zweitplatzierungen.

Zeitraum: bis Ende Dezember 2008

Molkereiprodukte

Traditions-Rezepte

Der Appenzeller-Käse steht im

Mittelpunkt einer Thekenaktion von

Switzerland Cheese Marketing, bei

der Aufsteller mit Rezeptheften in-

klusive Gewinnspiel für Aufmerk-

samkeit sorgen. Am Gewinnspiel

dürfen nicht nur Endverbraucher, sondern auch Mitar-

beiter des Handels teilnehmen. Sie können jeweils eine

Reise für zehn Personen ins Appenzellerland gewinnen.

Die Aktion wird durch eine Imagekampagne unterstützt.

Zeitraum: bis Ende Oktober 2008

ALKOHOLISCHE GETRÄNKE

Die Maß aller Dinge – feiern mit PaulanerDie Münchner Traditionsbrauerei Pau-

laner unterstützt den Beginn des dies-

jährigen Oktoberfestes mit zwei großen

Promotions. Ein aufmerksamkeits-

starkes Display als Zweitplatzierung

sorgt am POS für Impulskäufe. Das

Motto: „Paulaner ProBier-Aktion“.

Die Verbraucher erhalten das „Paula-

ner Oktoberfestbier“ in der praktischen

„ProBier-Größe“ als Six-Pack.

Passend zur Wiesn-Zeit hält Pau-

laner für seine Kunden ein weiteres

innovatives Oktoberfestgebinde bereit:

„Wiesn to go!“. Die limitierte Gebinde-

variante beinhaltet eine 1-Liter-Dose

„Paulaner Oktoberfest Bier“ im origi-

nal Paulaner Maßkrug. Freunde des

Münchner Oktoberfestes können damit

echten Wiesngenuss mit nach Hause

nehmen. Praktisch für den Handel: Je

fünf Gebinde werden fertig vorkonfek-

tioniert in einem perforierten Aufreiß-

karton ausgeliefert.

--> Zeitraum: bis Oktober 2008

AKTION

des Monats

Monat 2008

KW 36 bis 40

Page 41: Handelsmagazin 09 08 TEE

49

Wurst

Fan-Bänder

Bis Ende Oktober liegt jedem 5-

er-Bifi -Pack eines von 18 Fußball-

Fan-Armbändern bei. Diese tra-

gen Sprüche wie „Bremen – die

Macht von der Weser“. Unilever

bewirbt die Aktion mit TV-Spots,

Zweitplatzierungen, Print-Anzei-

gen sowie PR- und Internetmaßnahmen. Zudem richtet

das Unternehmen auf der Internetseite www.bifi .de eine

Tauschbörse für Sammler der Fan-Armbänder ein.

Zeitraum: bis Ende Oktober 2008

Feinkost

Wild-Saison

Zur Wild- und Pilz-Saison unter-

stützt das Importhaus Wilms seine

Feinkost-Marke Lacroix mit Zweit-

platzierungen. Die Displays stehen

unter dem Motto „Erlesenes zur

Wildsaison“ und enthalten saison-

typische Produkte. Rezeptsammel-

karten vermitteln Tipps. Die Aktion

wird zusätzlich im Internet unter

www.lacroix.de begleitet.

Zeitraum: bis Ende Oktober 2008

Molkereiprodukte

Bären-Rettung

Ab September verschwindet der Bär aus

dem Bärenmarke-Logo der Frischmilch

und geht auf Tour. Die Allgäuer Alpen-

milch GmbH unterstützt mit dieser Aktion

eine Kampagne des World Wide Fund For

Nature (WWF) zur Rettung der beiden

letzten alpinen Braunbären. Während der Tour wird der

Bärenmarke-Bär bei Spendern des Projektes Aufgaben

übernehmen. Weitere Informationen gibt es im Internet

unter www.rettet-die-baeren.de.

Zeitraum: bis Ende September 2008

Körperpfl ege

Marken-Treue

Unilever belohnt die Treue sei-

ner Kunden. Verbraucher können

beim Kauf von Dove-Produkten im

Wert von 20 Euro die Kassenbons

gegen attraktive Prämien einlösen

und nehmen auch am Gewinnspiel

um einen Mini Cooper teil. Die

Aktion wird mit Zweitplatzierungen

unterstützt. Mehr Informationen

gibt es unter www.dove.de

Zeitraum: bis Ende November 2008

AfG

Wasser-Test

Coca-Cola-Tochter Apol-

linaris ruft noch bis Ende

Oktober die Käufer seiner

neuen Wasser-Submarke

Vio zum Wassertest auf. Die Kunden müssen im Kam-

pagnen-Zeitraum beim Kauf von sechs 1,5-Liter-Fla-

schen lediglich fünf bezahlen. Apollinaris führt die Aktion

im Lebensmittelhandel und in Getränkeabholmärkten

durch. Die Aktion wird durch POS-Materialien, Internet-

Werbung, PR und ein Gewinnspiel unterstützt.

Zeitraum: bis Mitte Oktober 2008

Säfte

Frucht-Genuss

Chiquita bewirbt un-

ter dem Motto „Glas-

klarer Fruchtgenuss“ seine

neue Smoothies-Verpa-

ckungsgröße in der 750-Milliliter-Flasche. Die Käufer

der neuen Verpackung für den Daheim-Verzehr müssen

zwei Barcodes einsenden und können dann am Gewinn-

spiel teilnehmen. Zu gewinnen gibt es 15.000 Chiquita-

Smoothie-Gläser. Für Aufmerksamkeit sorgen POS-Ma-

terialien, Handzettelanzeigen und Internetwerbung.

Zeitraum: bis Ende Oktober 2008

Page 42: Handelsmagazin 09 08 TEE

AU

SB

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IN KÜRZE

Ausbl ick

LEBENSMITTELHANDEL DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRYIMPULS

50

Mut zur Investition Mittelständische Traditionsbetriebe können sich in globalen Märkten

langfristig behaupten. Sie müssen allerdings gezielt investieren.

Zentis-Geschäftsführer Karl-Heinz Johnen sagt, wo er dabei ansetzt.

Herr Johnen, Sie haben jüngst Ihr Belfrutta-

Markenkonzept überarbeitet. Warum?

Bei der Herstellung der teilweise hoch-sensiblen Fruchtzubereitungen für die Milchindustrie nutzen wir seit Jahren eine von uns entwickelte Spitzentech-nologie, die wir nun teilweise auf den Bereich Konfi türe übertragen haben.Mit Hilfe dieses neuen Verfahrens errei-chen wir eine verbesserte Qualität, eine höhere Stückigkeit und eine cremigere Konsistenz bei unseren Produkten. Wir differenzieren uns damit qualitativ noch deutlicher von bestehenden Produkt-angeboten im Markt.

Was zeichnet Ihr Abfüllverfahren aus?

Es handelt sich dabei um ein Verfahren, das neben reduzierten Scheerkräften nach dem Kochprozess vor allem gerin-gere Abfülltemperaturen ermöglicht. Für den Ausbau der Marken- Linien und diesen Qualitätsvorsprung haben wir in unserem Unternehmen rund zehn Millionen Euro investiert.

Sie verbinden Genuss mit Diät-Eigen-

schaften. Was tun Sie, damit diese Welten

auch wirklich zusammenpassen?

Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserem neuen Verfahren diese bei-den Welten perfekt zusammenführen. Mehrere Verbrauchertests in fünf deut-schen Großstädten im Vorfeld der Pro-dukteinführung haben dies bestätigt. Diabetiker wollen sich nicht krank füh-len und Verzicht erleben. Im Gegenteil – Diabetiker wollen bewusst genießen. Die opulente, fruchtige Form unserer Diät-Produkte hat die Zielgruppe äußerst positiv bewertet.

Welche weiteren Produkte werden Sie

jetzt überarbeiten?

Wir haben unser Design verjüngt und die Verpackungen qualitativ stark auf-gewertet. Im nächsten Step folgt der Relaunch der Zentis Frühstücks-Konfi türe und des Aachener Pfl ümli. Auch hier werten wir unsere Produkte optisch mit einem modernen Design auf. Zusätzlich haben wir die Quali-tät der Kunststoffbecher optimiert. So-wohl Haptik als auch Luftdurchlässig-keit der Packungen wurden verbessert. Auch hier haben wir auf Grundlage von Verbraucherbefragungen die Packungs-inhalte haushaltsgerecht verkleinert.

Sie haben im vergangenen Jahr die Produk-

tion in den USA aufgenommen. Warum?

Unser Anspruch ist es, Weltmarktführer bei der Herstellung von Fruchtzuberei-tungen zu sein. Wir haben festgestellt, dass im Zuge der Gesundheitsdiskussi-onen der Joghurt-Konsum in Amerika zunimmt. Das Marktvolumen wächst jährlich im Schnitt um zehn Prozent im amerikanischen Markt. Bei 250 Milli-onen Einwohnern, die im Schnitt rund drei Kilogramm jährlich konsumieren, kann man sich ausrechnen, welcheVolumina künftig dahinter stehen.

Gründungsjahr: 1893

Firmensitz: Aachen

Produktionsstandorte:

Aachen, Plymouth (USA),

Zelkow (Polen), Dregelypalánk (Ungarn)

Mitarbeiter: rund 1.600 (davon 1.300 in Aachen)

Umsatz: rund 650 Mio. Euro (davon 400 Mio.

Euro Fruchtzubereitung, 130 Mio. Euro Konfi türen-

Segment und 120 Mio. Euro Süßwaren).

Zentis GmbH & Co. KG