2 | 2018

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Industriearmaturen 2|2018 1 Industriearmaturen 1|2018 1

EDITORIAL

…könnte das Motto sein, unter dem die Branche in diesem Jahr auf der ACHEMA, dem Weltforum und inzwischen 32. Internationalen Leitmesse der Prozessindustrie in Frankfurt am Main zusammenkommt. Ganz konkret lässt sich dieses Motto mithilfe der drei Fokusthemen „Flexible Produk-tion, Biotech for Chemistry und Chemie- und Pharmalogistik“ umsetzen. Zumindest sind darunter die Ansätze und Produkte der rund 3.800 Aussteller aus aller Welt zu finden, die vom 11. bis 15. Juni 2018 in der Mainmetro-pole zu Gast sind. Das Spektrum reicht dabei von großen und komplexen Anlagen über den klassischen Maschinenbau, Werkstoffherstellung- und Bearbeitung bis hin zur Dichtungstechnik.

Genau diese Themen finden Sie auch in der vorliegenden Ausgabe von „Industriearmaturen“. Der erste von sieben Fachberichten stellt eine effi-ziente und präzise Bearbeitung von Kugeln für Industriearmaturen vor. Im Mittelpunkt steht dabei eine neue Läppmaschine. Der zweite Fachbe-richt erklärt, wie man mithilfe smarter Armarturen ganze Prozessketten beschleunigen und optimieren kann. Das Stichwort lautet natürlich Industrie 4.0. Der dritte Fachbericht unseres „Armaturen-Teils“ behandelt den Einsatz SIL-zertifizierter Stellantriebe, die in einem Notfall Teile der Anlage vor Überhitzung schützen.

Der erste Fachbeitrag aus dem Bereich Dichtungstechnik – im Anschluss an die Dichtungen-Produktstrecke ab Seite 63 – zeigt, dass es in der modernen Lebensmittel- und Pharmaindustrie vor allem auf die Mate-rialien ankommt, wenn man mit Medien sicher und leckagefrei umgehen möchte. Der anschließende Aufsatz beschäftigt sich mit der novellierten TA Luft, speziell mit den geplanten Änderungen der Vorschrift für Flanschverbindungen. Der dritte Fachbericht schlägt vor, bei der Entwicklung von Dichtungen oder der Optimierung auf statistische Versuchsmethodik zurückzugreifen, um schneller und preiswerter auf den Markt reagieren zu können.

Neben diesen Neuerungen zur ACHEMA 2018 (in den Fachberichten bekommen Sie stets die Standnummer des jeweiligen Unternehmens) finden in dieser Ausgabe unserer Zeitschrift auf 30 Seiten weitere Produkte und Lösungen. Besonders hinweisen möchten wir wieder auf unsere tabellarische Übersicht ab Seite 18 mit Angaben von vielen ausstellenden Unternehmen zu ihren Produkten und ihren vorgestellten Highlights.

Wenn Sie ebenfalls nach Frankfurt kommen, laden wir Sie herzlich ein, uns an unserem gewohnten Platz in Halle 8.0, Stand K95A zu besuchen.

Höher, schneller, weiter…

Simon MeyerChefredakteur

2 Industriearmaturen 2|2018

INHALTSVERZEICHNISINHALTSVERZEICHNIS

48 GENADIJ GANIN Effiziente Synchron-Läppmaschine für dichte Kugelarmaturen

52 PETER ARZBACH, DR. ROBERT DIEMER, MONIKA SCHNEIDER Mit smarten Armaturen zur intelligenten Anlage

56 DR. JÖRG ISENBERG Funktional sichere Stellantriebe schützen Anlage vor Über temperatur

59 GERHARD FRIEDERICI, BASTIAN BAUMANN Optimieren von Industriearmaturen mit Strömungssimulationen

FACHBERICHTE

WIRTSCHAFT UND UNTERNEHMEN 4 KSB SE

Quartalszahlen von starken Währungseffekten geprägt

5 GEA Vorläufige Zahlen für das erste Quartal 2018 und Ausblick

6 AGROMATIC Steigende Exportquote sorgt für gute Auslastung

7 ACI INDUSTRIEARMATUREN GMBH Zehnjähriges Jubiläum

8 VDMA Maschinenbau ist nicht Hacker-Ready

9 THERMADOR INTERNATIONAL Produktangebot erweitert

VERANSTALTUNGEN 10 ILMAC LAUSANNE Treffpunkt der Chemie- und Life-Science-Branche

11 O-RING PRÜFLABOR RICHTER Konferenz für O-Ringe in Mannheim

NORMEN UND RICHTLINIEN 12 DIN, NAMUR Neue Normen und Norm-Entwürfe

PUBLIKATIONEN 14 NIERUF GMBH Neues Tool hilft bei der Auswahl von Sicherheitsventilen

14 PARKER HANNIFIN Neues Online-Konstruktionstool für O-Ring-Auswahl

14 RICHTER CHEMIE-TECHNIK GMBH Neue Webseite gelauncht

JOURNAL

Titelseite:EFCO, Düren

VDMA FACHVERBAND ARMATUREN

16 Kernthemen der Achema 2018: Vernetzung und Kommunikation

17 VDMA-Fachverband Armaturen: Mitgliederversammlung 2018 - Save the Date

17 3D-Druck auch für Armaturen?

17 VDMA-Großanlagenbau rechnet mit Trendwende

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ACHEMA 2018 TABELLARISCHE VORSCHAU18 ACHEMA 2018: Flexibel produzieren

PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN24 Doppelexzentrische Absperrklappe

für die chemische Industrie

26 Sicheres Fluidmanagement mit Kugelhähnen für vielfältigen Einsatz

28 Sicherheitsgerichtete und individuelle Kugelhahnkonstruktionen für anspruchsvolle Aufgaben

30 Kugelhahn für einfache Inspektion und schnellen Wechsel von Odorierdüsen

32 Armaturen für die Prozess-Industrie

33 Gleitschieberventile für hochpräzise Regelaufgaben

34 Neue drehzahlregelbare Stellantriebe für Öl- und Gasanwendungen

34 Neue Füllventil-Plattform für hohe Schaltzahlwechsel

36 Ventiltechnik und digitale Lösungen

37 Ventil für alle Hochdrücke und Lastzustände

38 Hochwertiger Verschleißschutz und widerstandsfähige Materialien

38 Quetschventile im Baukastensystem

39 Edelstahl-Druckminderer für breiten Einsatz in der Industrie

40 Berstscheiben und Sicherheitsventile: Neue Produkte für die Chemie-Branche

40 Regel- und Absperrventile aus Schmiedestahl

42 Sicherheitsventile und digitalisierte Konfiguration

42 Neuer PFA-ausgekleideter Kugelhahn für korrosive Medien

45 Double Block & Bleed Piping Kugelhähne

45 Neue Schieber für die Prozessoptimierung

46 Softwareplattform für Stellantriebe optimiert Anlageneffizienz und verringert Ausfallzeiten

47 Eigenstromerzeugung mit Mikro-Turbine

SERVICE10-11 Termine

80 Inserentenverzeichnis / Impressum

81 Einkaufsberater

>> Sonderteil DICHTUNGSTECHNIK

63 Produkte & Dienstleistungen 68 MICHAEL KRÜGER

Sichere Dichtungen für CIP-/SIP-Prozesse in Lebens mittel- und Pharmaindustrie

72 JÖRG SKODA Risiken und Nebenwirkungen der TA Luft 2017 bei Flanschverbindungen

76 IBRAHIM KAR, MICHAEL BERZ Statistische Versuchsmethodik für die Optimierung von Dichtungen

4 Industriearmaturen 2|2018

JOURNAL Wirtschaft & Unternehmen

KSB SE

Quartalszahlen von starken Währungseffekten geprägtDer Internationale Währungsfonds (IWF) geht unverändert von einer positiven Entwicklung des globalen Wirtschafts-wachstums aus. Dieses schafft prinzipiell gute Rahmen-bedingungen für die Ausweitung des KSB-Geschäfts, das sich wesentlich auf den Ausbau des Vertriebs von Stan-dardprodukten, Serviceleistungen und Ersatzteilen stützen soll. Darüber hinaus kann eine verstärkte Investitionsbe-reitschaft der Kunden zur Inangriffnahme neuer Großpro-jekte führen, bei denen auch Pumpen und Armaturen zum Einsatz kommen. Allerdings lassen die sich anbahnenden Schwierigkeiten im globalen Warenaustausch zugleich erste Hemmnisse für das Wirtschaftswachstum in Europa und Übersee erkennen.

Auftragseingang und Umsatz Die großen KSB-Gesell-schaften außerhalb Europas verzeichneten in den ers-ten drei Monaten einen im Vorjahresvergleich deutlich höheren Auftragseingang. Dieser war nach Umrechnung in die Konzernwährung Euro allerdings durch negative Währungseffekte in Höhe von 34,5 Mio. Euro belastet. Hieraus resultierte bei einem Gesamtwert von 595,2 Mio. Euro ein Minus von 8,2 Mio. Euro. Dies entspricht einer Veränderung um -1,4 Prozent. In der Region Asien/Pazifik erreichte der Auftragseingang ‒ trotz nachteiliger Währungseinflüsse in Indien, China und Pakistan ‒ ein mit 13,6 Prozent kräftiges Plus.Einen leichten Anstieg zeigte die Entwicklung des Auftragseingangs im Segment Pumpen, speziell in den Märkten Energie, Gebäudetechnik und Wasser/Abwasser. Die Auftragswerte in den Segmenten Armaturen und Service lagen, hauptsächlich bedingt durch die Wechselkursänderungen, unter denen des Vorjahresquartals. Der Auftragsbestand im Konzern ist in den ersten drei Monaten 2018 weitergewachsen. Er erreichte Ende März einen Wert von rund 1,4 Mrd. Euro und lag damit um mehr als 150 Mio. Euro über dem Vorjahresendwert.Der Konzernumsatz ist im gleichen Zeitraum um 13,2 Mio. Euro und damit um 2,5 Euro auf 509,3 Mio. Euro zurück-gegangen. Hierfür gaben negative Währungseffekte in Höhe von 28,2 Mio. Euro den Ausschlag. Während der Umsatz in der Region Mittlerer Osten/Afrika leicht zuleg-te und in Europa wieder das Vorjahresniveau erreichte, verzeichneten die Regionen Amerika und Asien Pazifik Umsatzrückgänge. Diese zeigten sich in der Konzernbe-trachtung in allen drei Segmenten: Pumpen, Armaturen und Service.

Veränderung der Mitarbeiterzahlen Die Zahl der Beschäftigten hat sich in den vergangenen zwölf Monaten nicht substanziell verändert (- 27). Zum Stichtag (31. März 2018) waren im Konzern 15.461 Personen beschäftigt. Die mit dem Effizienzsteigerungsprogramm vorgenommene Stellenkürzung fand im Wesentlichen bereits 2016 und 2017 statt. In Nordamerika erweiterte sich die KSB-Belegschaft im Betrachtungszeitraum wieder um 59 Mitarbeiter. Dort reagierte vor allem die US-Tochter GIW Industries, Inc. auf den Nachfrageschub aus dem Bergbau, der Pumpen und Ersatzteile für die hydraulische Feststoffförderung benötigte.

Ertrags- und Finanzlage In den ersten drei Monaten lag das Konzernergebnis unter dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Ausschlaggebend war in erster Linie der Umsatzrückgang infolge der währungsbedingten Einflüsse.Die in den vergangenen drei Jahren stark angestiegene Nettofinanzposition hat sich in den ersten drei Monaten weiter verbessert. Der Saldo aus verzinslichen Geldwer-ten und Finanzschulden belief sich am 31. März 2018 auf 303,3 Mio. Euro und übertraf somit den Vorjahres-endwert um 15,3 Mio. Euro.

Ausblick Auftragseingang und Umsatz lagen im ersten Quartal unter den Erwartungen. Die dafür ursächlichen Währungsrelationen können sich im Verlauf des Jahres zugunsten der Prognose wieder ändern. Das Unterneh-men sieht daher aktuell noch keine Veranlassung, die Jahresziele für 2018 zu modifizieren. Das Ergebniswachstum wird im Zusammenhang mit der weiteren Umsatzentwicklung, der Veränderung der Wechselkurse sowie den Effekten aus Kostensenkungs-projekten stehen. Die im Geschäftsbericht 2017 dargestellten operativen Chancen und Risiken haben sich im ersten Quartal nicht wesentlich verändert.

KSB Konzern 01-03/2018 01-03/2017 Verände-rung

Auftragseingang Mio. 595,2 603,4 - 1,4 %

Umsatzerlöse Mio. 509,3 522,5 - 2,5 %

Belegschaft

(31.03.)

15.461 15.488 - 0,1 %

Industriearmaturen 2|2018 5

Wirtschaft & Unternehmen JOURNAL

GEA

Vorläufige Zahlen für das erste Quartal 2018 und AusblickDie GEA Group Aktiengesellschaft hat vorläufige Zahlen für das erste Quartal vorgelegt und gleichzeitig den für das Jahr 2018 gegebenen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung bestätigt.Der Auftragseingang beträgt voraussichtlich rund 1.100 Mio. Euro (Vorjahr 1.136 Mio. Euro). Dabei lagen die wechsel-kursbedingten Belastungen bei knapp 60 Mio. Euro. Der Umsatz des Konzerns steigt voraussichtlich auf rund 1.035 Mio. Euro (Vorjahr 1.004 Mio. Euro). Die wechselkursbe-dingten Belastungen belaufen sich hier auf rund 50 Mio. Euro. Beim operativen EBITDA werden voraussichtlich rund 65 Mio. Euro (Vorjahr 96 Mio. Euro) erzielt. Nach gestiege-nen Auftragseingängen in den Monaten Januar und Februar entwickelte sich der Monat März bei der Business Area Solutions eher verhalten. Zudem lag das Umsatzvolumen dieser Business Area im Monat März rund 30 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Die enttäuschende Gross Marge bei der Business Area Solutions im Januar und Februar - ins-besondere auch in den amerikanischen Gesellschaften - hat sich zwar im März verbessert, bleibt aber nach wie vor unter dem Vorjahr. In der Business Area Equipment stieg der Auf-

tragseingang im ersten Quar-tal insgesamt organisch um mehr als 10 Prozent, wozu alle Produktgruppen beitru-gen. Demgegenüber konn-ten die Ergebnisbeiträge aus Volumenwachstum dieser Business Area die währungs-bedingten Nachteile und negativen Produktmixeffekte, insbesondere in den USA, nicht vollständig kompensieren.„Wir bestätigen unseren für das Jahr 2018 gegebenen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung. Unsere Einschät-zung stützt sich auf den soliden Auftragsbestand sowie bereits eingeleitete Maßnahmen. Neben dem verstärkten Fokus auf den Produktmix haben wir bereits Initiativen zur Verbesserung der Ergebnisbeiträge in Nordamerika gestartet. Darüber hinaus halten wir an der konsequen-ten Kostendisziplin auch im laufenden Geschäftsjahr fest“ sagt Jürg Oleas, Vorstandsvorsitzender der GEA Group Aktiengesellschaft.

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6 Industriearmaturen 2|2018

JOURNAL Wirtschaft & Unternehmen

AGROMATIC

Steigende Exportquote sorgt für gute Auslastung

Die Agromatic GmbH aus Oerlinghausen (31 Mitar-beiter, 2,7 Mio. Euro Umsatz in 2017), Spezialist für hochwertige Stellantriebe, kommt auf den internati-onalen Märkten gut voran: Jeder vierte Stellantrieb verlässt mittlerweile das Unternehmen in Richtung Grenze. Knapp eineinhalb Jahre nach dem Start der Exportoffensive sprach „Industriearmaturen“ mit Agromatic-Geschäftsführer Reinhard Wollschlaeger und Exportleiter Thomas Zenker über die Reaktio-nen auf den Markteintritt der Hidden Champions aus Ostwestfalen.

Warum sind Kunden im Ausland für Sie so wichtig?Wollschlaeger: Auf internationalen Märkten sehen wir ein großes Wachstumspotenzial für hochwertige Stellantriebe. Unsere Produkte treffen dort auf Kun-den, die noch nach Antriebslösungen suchen, die sie mit wenig Aufwand in ihre Anlagen einbauen können, ohne sich um das Thema Qualität Gedanken machen zu müssen.

Wie waren die ersten Reaktionen?Wollschlaeger: Agromatic steht dafür, dass wir Inte-ressenten stets nach der Art ihrer Anwendung und ihren spezifischen Anforderungen fragen. Weil viele im Ausland nur Standardware kennen, führten unsere

Nachfragen anfangs nicht selten zu Irritationen. Wer jedoch versteht, warum wir fragen, begreift auch, dass man bei uns keine 08/15-Antriebe bekommt, sondern solche, die die spezifischen Anforderungen zu 100 Prozent dauerhaft erfüllen.

Für viele Anlagenbauer sind Stellantriebe C-Pro-dukte. Bringen die genügend Geduld für Importe aus Deutschland auf?Zenker: Wenn sie gelernt haben, warum wir ihre Antriebe eigens für sie fertigen, sind sie auch bereit, ein paar Tage zu warten. Oder bestellen beim zwei-ten Mal gleich etwas früher. In der Regel reden wir auch nicht über zwei oder drei Antriebe, sondern über Tranchen von bis zu 600 und mehr inklusive Kugelhähnen oder Drosselklappen.

Was haben Sie unternommen, um Ihre Export-quote von anfangs 11 auf jetzt über 25 Prozent zu erhöhen?Wollschlaeger: Wir haben gezielt Unternehmen aus den Branchen angesprochen, für die wir in Deutsch-land über viele Jahre Expertise aufgebaut haben. Dazu gehören zum Beispiel der Maschinenbau oder der Industrieofenbau. Von einem chinesischen Brenn-ofenhersteller haben wir im ersten Quartal einen Auftrag über 600 Antriebe erhalten, die in Tranchen von je 100 Stück abgerufen werden. Nach Polen haben wir 35 Antriebe für die Revision einer Anlage zur Glasherstellung geliefert. Und einem Kunden in England konnten wir eine Lösung anbieten, die zu einem Auftrag über 300 Antriebe wurde. In Malaysia tat sich eine ganz neue Branche auf - eine Kakaofabrik bestellte 26 Antriebe. Diese und weitere Aufträge haben auch dazu geführt, unseren Bekanntheitsgrad im Ausland zu steigern.

Zenker: In Kürze werden wir unseren Partner aus der Türkei bei uns in Oerlinghausen begrüßen und mit ihm die Ausweitung unserer Aktivitäten auf dem türkischen Markt vereinbaren. Derartige bilaterale Gespräche tragen immer dazu bei, dass unsere Pro-dukte einem großen Kundenkreis vorgestellt werden. Und zwischendurch investieren wir auch noch viel Zeit, Industrie- und Fachmessen im Ausland zu besu-chen. Dieses Jahr waren wir schon in Frankreich und den Benelux-Ländern.

Vermelden erste Erfolge ihrer Anfang 2017 gestarteten Internationalisierungsstrategie: Agromatic-Geschäftsführer Reinhard Wollschlaeger (rechts) und Exportchef Thomas Zenker (links).

Industriearmaturen 2|2018 7

ACI INDUSTRIEARMATUREN GMBH

Zehnjähriges JubiläumGegründet im Mai 2008, durch den Geschäftsführer Dirk Göttgens, feiert die ACI Industriearmaturen GmbH in diesem Jahr ihr Jubiläum. Mittlerweile ist man nicht mehr nur Händler, sondern Hersteller mit vielen eigenen Produkten. Das Produktportfolio wächst zunehmend und erfüllt dabei stets hohe Qualitätsansprüche. Die wich-tigsten Qualifikationen, von den Zertifizierungen nach ISO 9001 bis zu der Druckgeräterichtlinie (DGRL), wur-den mehrfach erfolgreich erworben.Die von ACI konstruierten und gefertigten Industriearma-turen werden nunmehr international verbaut. Namhafte Automobil-Konzerne, Energieerzeuger, Wasserversorger, Klärwerke, Schiffbauer, Brauereien, Rohrleitungsbauer und Anlagenbauer, Firmen der Chemieindustrie, Luft- und Raumfahrttechnik, sowie zahlreiche technische Universitä-ten, zählt ACI zu ihren Kunden. Die Grenzen Europas sind im Zuge dessen längst überschritten und „Lieferungen in die verschiedensten Länder der Welt sind keine Selten-heit“, weiß der Geschäftsführer zu berichten. Die Interna-tionalisierung und Erweiterung des Kundenstamms stellen daher ein fortlaufendes Ziel für das Unternehmen dar.

Mit einem kleinen Konstruktions- und Vetriebsteam sowie wertvoller Erfahrung bietet das Unternehmen seinen Kunden stets individuelle Lösungen. Auf Wunsch wer-den z. B. spezifische Sonderkonstruktionen angefertigt. Für Dirk Göttgens sind aber nicht nur seine Kunden von elementarer Bedeutung. Auch die Mitarbeiter sind ihm ein wichtiges Anliegen. Der Geschäftsführer erläutert: „Wenn es der Firma gut geht, sollen meine Mitarbeiter auch davon profitieren. Wir ziehen alle an einem Strang.“Da die aktuell genutzten Büro- und Lagerflächen ausge-lastet sind, wurden mit dem Kauf eines Gewerbegrund-stücks im Industriegebiet Königskamp in Jülich bereits die ersten Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Auf diesem wird ein neues Bürogebäude mit angrenzender Produktions- und Lagerhalle errichtet, um einerseits die Herstellung eigener Produkte weiter auszubauen und andererseits die Lagerkapazitäten zu erhöhen.

Füllstandanzeiger

Abbildung 1: Typische Längsschaugläser als Füllstandanzeiger

Füllstandanzeiger sind häufig eine Sonderform von Behälterschaugläsern. Die Sichtöffnung ist hier wie in Abbildung 1 erkennbar nicht rund, sondern schmal und lang gehalten. Wenn ein solches Schauglas in einem Behälter angebracht ist, bietet es die Möglichkeit, den Füllstand leicht von außen abzulesen. Dabei sind weder Schwimmkörper noch andere zusätzliche Bauteile erforderlich. Bei klaren, farblosen Flüssigkeiten wie Wasser kann die Ablesbarkeit durch Einsatz eines sogenannten Reflex-Glases verbessert werden. Bei diesen Gläsern sind an der Innenseite Riefen eingebracht, die durch den Unterschied in der Lichtbrechung zwischen Luft und Flüssigkeiten die Oberfläche des Prozessmediums wie in Abbildung 2 gezeigt deutlicher erkennbar machen.

Abbildung 2: Der Unterschied von Transparent-Schaugläsern (links) und Reflex-Schaugläsern (rechts) gemäß DIN 7081

Für einige Anwendungsfälle kann es wünschenswert sein, den Füllstandanzeiger als Bypass-Armatur auszuführen. In solchen Fällen wird anstelle des oberflächlich eingeschweißten Grundflansches ein rückseitig geschlossenes Gehäuse eingesetzt, das wahlweise mit Anschweißstutzen, Gewindeanschlüssen oder Flanschen versehen wird, wie in Abbildung 3 beispielhaft gezeigt.

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8 Industriearmaturen 2|2018

JOURNAL Wirtschaft & Unternehmen

VDMA

Maschinenbau ist nicht Hacker-Ready

Die vor allem mittelständisch geprägte Maschinen-bauindustrie in Deutschland ist nicht ausreichend auf Cyberkriminalität vorbereitet – weder auf den Angriff, noch auf die Folgen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des VDMA, dem mit 3.200 Mitgliedern größ-ten Verband der Unternehmen des Maschinenbaus in Deutschland und Europa. Knapp die Hälfte der Unternehmen arbeitet laut VDMA mit einem veralte-ten Schutz vor Angriffen aus dem Netz. In der Praxis sind vor allem Rechner in Produktionsanlagen reich an Risiken: „Betriebsrechner in Industrieanlagen sind häufig mit älteren Betriebssystemen wie Windows XP ausgestattet und erfüllen damit nicht die aktuellen Sicherheitsrichtlinien. In den Betrieben werden Ferti-gungsanlagen wesentlich weniger auf Cyberattacken überwacht, als die Rechner der Mitarbeiter“, sagt And-reas Schlechter, Geschäftsführer von Telonic. Das Köl-ner Systemhaus implementiert proaktive Sicherheitslö-sungen für IT-Netze und setzt umfangreiche drahtlose sowie drahtgebundene Netzwerke um.

Millionenschäden zu erwarten Befürchtet werden Betriebsunterbrechungen, die neben Ausfällen auch für Reputationsschäden sorgen. Ein Produktionsstopp kann die Auslieferung an Kunden verzögern. Den mögli-chen Schaden durch Cyber-Attacken schätzen die durch den VDMA befragten Firmen mehrheitlich in Bereichen zwischen 500.000 bis eine Million Euro ein. Bei mit-telständischen Unternehmen kann das auch existen-ziell bedrohlich werden. „Pleite durch Hacker – das darf nicht passieren. Das mangelnde Bewusstsein für

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Industriearmaturen 2|2018 9

Wirtschaft & Unternehmen JOURNAL

Sicherheitslücken werden Hacker ausnutzen. Daher gilt es, Schutzmechanismen zu implementieren. Ansonsten wird die Industrie 4.0 zur größten Gefahr für alle Unterneh-men“, sagt Telonic-Geschäftsführer Andreas Schlechter. Sein Unternehmen betreut mit mehr als 100 Mitarbeitern Kunden aus dem Mittelstand sowie der Konzernwelt.

Nicht einmal versichert Die deutliche Mehrheit (88 Pro-zent) der vom VDMA befragten Unternehmen ist nicht ein-mal gegen die möglichen Auswirkungen einer Cyber-Atta-

cke versichert. Insgesamt wurden 244 Firmen mit einem Umsatz von bis zu 75 Millionen Euro jährlich durch den VDMA und seine Tochter VSMA befragt. Der geschützte Datenaustausch in Produktionsbereichen ist derweil nicht so einfach umzusetzen wie die eines Client-PCs in der Ver-waltung. Verantwortlich dafür sind Altsysteme, die sich nicht mehr updaten lassen, aber auch vorhandene Fernwar-tungsschnittstellen, die herstellerseitig benötigt werden. In diesen Fällen müsse dringend am Schutz des gesamten Netzwerkes gearbeitet werden, so Andreas Schlechter.

THERMADOR INTERNATIONAL

Produktangebot erweitert

Das vergangene Jahr war ein ereignisreiches für Thermador International und die Thermador Groupe, die einen Gesamtumsatz von 272 Millionen Euro verzeich-nen konnte. Von neuen Strategien und ersten Erfolgen auf dem afri-kanischen Kontinent, bis hin zur Übernahme von Sodeco Valves, FGinox und Groupe Valfit, war alles im Programm. Das bereits umfangreiche Sorti-ment an Armaturen und Fittings wird durch die genannten Akqui-sitionen deutlich erweitert und spezifischer. Mit einem Lager-wert von insgesamt 55 Millio-nen Euro und 87.000 Artikeln auf Lager, wurde besonders der Bereich Industrie und Edelstahl-fittings stark nachgerüstet. Thermador International ist in diesem Jahr erstmals Aussteller auf der ACHEMA sein und stellt in Halle 9.0 an Stand B34 vorab seinen neuen Produktkatalog vor. Aufgrund des stark erweiterten Produktsortiments, wird es zukünf-tig nicht mehr nur einen, sondern zwei Kataloge geben. Diese wer-den unterteilt in INDUSTRY und BUILDING. Die neuen Preise tre-ten ab 2. Juli 2018 in Kraft.

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Frankfurt am Main Halle 9 - B34 11.-15. Juni

Wir freuen uns auf lhren Besuch!

10 Industriearmaturen 2|2018

JOURNAL Veranstaltungen

ILMAC LAUSANNE

Treffpunkt der Chemie- und Life-Science-Branche

Die Westschweiz als einer der großen chemisch-pharmazeutischen Cluster der Schweiz bekommt mit der Ilmac Lausanne 2018 erneut die dringend benötigte Plattform für den Branchenaustausch. Am 3. und 4. Oktober 2018 präsentieren sich Aussteller in der Messehalle der Expo Beaulieu Lausanne und knüpfen damit an den Erfolg des Events vom Vorjahr an. 2017 wurde die Ilmac Lausanne neu lanciert und startete mit 140 Ausstellern und 1400 Spezialisten mit überaus positiver Resonanz. Diese Zahl könn-te 2018 übertroffen werden, denn am 20. Februar 2018 haben sich bereits mehr als 100 Unternehmen für Oktober angemeldet. Der Branchenevent in der Romandie ergänzt die Ilmac in Basel (24.–27. Sep-tember 2019), welche alle drei Jahre stattfindet, ideal.

Life-Science im Espace Lémanique Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist seit über 150 Jahren in der Schweiz vertreten. Heute setzt sie sich aus Unternehmen verschiedenster Größe zusammen. Dabei besteht eine Konzentration in Cluster, von denen Basel, Espace Lémanique, Zürich-Zug-Luzern über 75 Prozent der Bruttowertschöpfung der schwei-zerischen Pharmaindustrie erwirtschaften. Besonders

Die Messe findet am 3. und 4. Oktober in Lausanne statt.

FORTBILDUNG18.-19. Juni

2018Anlagentechnik in Dampf- und Konden-sat systemen GESTRA-Seminar in Bremen auch am 17.09.2018 und 18.09.2018, 15.10.2018 und 16.10.2018, 12.11.2018 und 13.11.2018, 10.12.2018 und 11.12.2018

20. Juni 2018

Kondensatableiter - Einsatz, Aufbau, Funktion GESTRA-Seminar in Bremen auch am 19.09.2018, 17.10.2018, 14.11.2018, 12.12.2018

20. Sept. 2018

Auslegung von Regelventilen GESTRA-Seminar in Bremen auch am 15.11.2018

20.-21. Juni 2018

Expertenwissen O-Ringe Seminar in Pinneberg O-Ring-Akademie®

26.-27. Sept. 2018

Rohrleitungen in verfahrenstechnischen Anlagen planen und auslegen TAW-Seminar in Wuppertal

30.-31. Okt. 2018

Auslegung und Betrieb von Stell- und Regelventilen HDT-Seminar in Essen

6.-7. Nov. 2018

Sicherheitsventile Seminar in Schloß Holte-Stukenbrock ARI-Armaturen

6.-8. Nov. 2018

Armaturen für die Kraftwerkstechnik KSB-Seminar in Frankenthal

6.-8. Nov. 2018

Armaturen in Anlagen und ihre Störpotenziale Seminar in Bandelin TÜV NORD Akademie

13.-14. Nov. 2018

Stellventile Seminar in Schloß Holte-Stukenbrock ARI-Armaturen

15.-16. Nov. 2018

Dampf und Kondensatwirtschaft Seminar in Schloß Holte-Stukenbrock ARI-Armaturen

19.-20. Nov. 2018

Schäden an Industriearmaturen HDT-Seminar in Essen

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Gestra-Akademie Sigrid.Weigend@de.gestra.com, www.gestra.de/akademie

Haus der Technik e. V. (HDT) hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de

O-Ring-Akademie®seminar@o-ring-akademie.de, www.cog.de/o-ring-akademie/seminare/

TAW Technische Akademie Wuppertalclaudia.doessereck@taw.de, www.taw.de

TÜV NORD Akademie GmbH & Co. KG www.tuev-nord.de/seminare