gottesdienst zum gründungsfest

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Gründungsfest der Kirchengemeinde Hl. Edith Stein, Trier Pontikalamt mit Weihbischof Dr. Helmut Dieser Sonntag, 15. Januar 2012 St. Anna - Kirche

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Liedblatt und Programmheft zum Gründungsfest der Kath. Pfarrgemeinde Hl. Edith STein in Trier am 15. Januar 2012

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Page 1: Gottesdienst zum Gründungsfest

Gründungsfest der Kirchengemeinde Hl. Edith Stein, Trier

Ponti!kalamtmit Weihbischof Dr. Helmut Dieser

Sonntag, 15. Januar 2012St. Anna - Kirche

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Herzlich Willkommenzum Festgottesdienst, mit dem wir die Gründung unserer neuen Pfarrei und Kirchengemeinde Hl. Edith Stein feiern.

Willkommen allen Christen aus den Gemeinden St. Andreas (Tarforst) • St. Anna (Olewig) • St. Augustinus (Neu-Kürenz und Tarforst) • St. Georg (Irsch) • St. Katharina (Kernscheid) • St. Luzia (Filsch) • Maria Himmelfahrt (Hockweiler).

Willkommen allen Gästen, die diesen besonderen Tag mitfeiern möchten.

Willkommen Weihbischof Dr. Helmut Dieser, der im Auftrag des Diözesanbischofs Dr. Stephan Ackermann die Errichtung der neuen Pfarrei proklamiert.

Dankeden Sängerinnen und Sängern, den Chorleitern und Instrumentalistenden Gottesdiensthelfern und Messdienern aller Gemeinden,den Organisatoren des Empfangs nach dem Gottesdienstund allen, die mit ihrem Einsatz zum Gelingen des Festes beitragen

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Einstimmung Streicherensemble • Joh. Seb. Bach, AirGregorianischer Choral • Locus iste

Erde singe, dass es klinge • Gemeinde & Chor

Erde singe, dass es klinge, laut und stark dein Jubellied!Himmel alle, singt zum Schalle, dieses Liedes jauchzend mit!Singt ein Loblied eurem Meister,preist auch ihr ihn, Himmelsgeister!Was er schuf, was er gebaut, preis ihn laut.

Kreaturen, auf den Fluren,huldigt ihm mit Jubelruf!Ihr im Meere, preist die Ehre, dessen, der aus nichts euch schuf.Was auf Erden ist und lebet,was in hohen Lüften schwebet, lob ihn! Er haucht ja allein Leben ein.

Der das Leben, uns gegeben, der uns unsichtbar erhält, der uns führet, uns regieret, er kommt sichtbar in die Welt. Wie im Himmel, so auf Erden, soll nun Gottes Frieden werden, drum, ihr all, die ihr ihn schaut, preist ihn laut.

Einzug

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Kyrie Choral • Kyrie aus der Missa de angelis

Gloria, Ehre sei Gott • Kinderchor & GemeindeGloria

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Lesung aus dem ersten Buch Samuel „Rede Herr, Dein Diener hört“

Lobe den Herrn, meine Seele • ChöreAntwortgesang

Evangelium

Predigt • Weihbischof Dr. Dieser

Joh 1,35-42 „Kommt, und seht!“

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Edith Stein - Lied • Chöre & Gemeinde

Wisst ihr von Edith Stein? Ihr Le - ben er-

zählt vom Kreuz. Zeichen des Glau-bens

setz - te sie in ei-nem Meer des Leids.

Sie folg-te Je - su Ruf, trug auf - recht den

Da-vids - stern, stand mit-ten im Ver-

nichtungs - graun treu bei dem Volk des Herrn.

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2. Abrahams Tochter du, aus gläubigem Elternhaus,von deiner Heimat zogst du einst ohne den Glauben aus.Wahrheit hast du ersehnt, untrüglich und sonnenhell,fandest im Kreuz dich selbst und Gott und fandest Israel.

3. Mutige Edith Stein, sei mit uns in dieser Zeit,segne das Volk, dem du entstammst; segne die Christenheit.Konnte durch Wahn und Furcht die schreckliche Schuld geschehn,hilf uns, berührt von deinem Geist, Wege des Lebens gehn.

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Credo • gebetet

Fürbitten

Gabenbereitung Let us break bread together on our knees • Chöre

Sanctus Heilig, heilig, dreimal heiligbist du, Herr, Gott Sabaoth.Erd und Himmel dich lobpreisenin der Höhe, großer Gott.Heilig, der in deinem Namen zu uns kommt: Hosanna! Amen.Ehre sei Gott. Ehre sei Gott, Ehre sei Gott in der Höhe.

Agnus Dei • Friedenslied

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Kommunion Streicherensemble & Chöre • Pachelbel/Bartsch Lob und Preis sei Gott, dem Herren

Kinder & Chöre • Geh unter der Gnade

Chöre • Mendelssohn-BartholdyJauchzet dem Herrn alle Welt

Dank

Schlussgebet & Segen

Worte

Schlusslied Chöre & Gemeinde • Großer Gott wir loben dich

Grosser Gott, wir loben dich,Herr, wir preisen deine Stärke,Vor dir beugt die Erde sichUnd bewundert deine Werke.Wie du warst vor aller Zeit,So bleibst du in Ewigkeit.

Alles, was dich preisen kann,Cherubim und Seraphinen,Stimmen dir ein Loblied an;Alle Engel, die dir dienen,Rufen dir stets ohne Ruh':Heilig, heilig, heilig! zu.

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Lebensdaten von Edith Stein

12. Oktober 1891 • in Breslau als Jüdin geboren, als Jugendliche sagt

sie sich vom Glauben ihrer Eltern los und bezeichnet sich selbst als

Atheistin. 1911 - 1913 • Studium in Breslau: Germanistik, Geschichte,

Psychologie und Philosophie 1913 - 1915 • Weiterstudium in

Göttingen 1915 • Lazarettdienst in Mährisch-Weißkirchen 1916 -

1918 • wissenschaftliche Arbeit und Promotion in Freiburg bei

Edmund Husserl • stetes Suchen und Fragen nach Wahrheit und

Gott. 1921 • Intensive Zeit der Suche nach dem Glauben. 1. Januar

1922 • Erwachsenentaufe in Bad Bergzabern. 1923 - 1931 • Lehrerin

am Lyzeum und Lehrerbildungsanstalt der Dominikanerinnen in

Speyer. Vortragsreisen im In- und Ausland. 1932 - 1933 • Dozentin am

Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster. 1933 • Lehr- und

Berufsverbot durch die NSDAP wegen ihrer jüdischen Herkunft. •

Entscheidung für das Klosterleben. 10. August 1933 • Edith Stein als

Pilgerin bei der Hl.Rock-Wallfahrt in Trier • Aufbruch nach Breslau zum

endgültigen Abschied von der Mutter. 14. Oktober 1933 • Eintritt in

den Kölner Karmel. 15. April 1934 • Einkleidung, Edith Stein erhält den

Namen Theresia Benedicta a cruce. 21. April 1938 • Ewiges Gelübde.

31.Dezember 1938 • Abschied vom Kölner Karmel und Übersiedlung

nach Echt / Holland. 2. August 1942 • Verhaftung durch die Gestapo

und Internierung im Sammellager Westerbork. 7. August 1942 •

Deportation nach Auschwitz. 9. August 1942 • Ermordung in

Auschwitz. 1. Mai 1987 • Seligsprechung in Köln. 11. Oktober 1998 •

Heiligsprechung in Rom durch Papst Johannes Paul II.

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Chronik des Kölner Karmel. Handschrift von Edith Stein, in der sie über die Umstände ihres Eintritts in den Kölner Karmel schreibt. Demnach war sie am 10. August 1933 in Trier, und nahm als Pilgerin an der Hl.Rock-Wallfahrt teil. Sie betete auch in St. Matthias und übernachtete im Karmel zu Kordel. Von dort aus brach sie (mit Zwischenstop in Maria Laach) auf nach Breslau, um sich von ihrer Mutter zu verabschieden.

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Seit Bischof Reinhard Marx im Juni 2007 den Strukturplan für das Bistum Trier festgeschrieben hat, war klar, dass die vier Trierer Kirchengemeinden St. Anna (Olewig), St. Andreas (Tarforst), St. Augustinus und St. Georg (Irsch) in Zukunft miteinander auf dem Wege sein würden. Es galt, sich Zeit zu nehmen, um miteinander zu überlegen, welche Form des Miteinanders in Zukunft tragfähig sein sollte: Die der verbindlichen Kooperation oder die der Zusammen-führung von bis dahin selbständigen Pfarreien zu einer neuen Pfarrei. So haben die Gremien die Zeit in den letzten 5 Jahren genutzt, um Wege zueinander zu suchen und zu !nden, Neues auszuprobieren und trotzdem Traditi-onen zu p"egen und Bestehendes zu bewahren. Das Ergebnis ist ein im Rahmen des Strukturwandels ange-stoßener Denkprozess, der im Januar 2011 mit der Entscheidung des Pfarreien-rates für die Fusion zu Ende kam.

Seit Anfang 2007 bilden die vier genannten Gemeinden eine Pfarreien-gemeinschaft mit rund 12.000 Katho-liken. In dieser Zeit haben wir uns seitens des Pastoralteams bemüht, keine Verlustängste in den Gemeinden auf-kommen zu lassen. Feste wurden weiter gefeiert, Traditionen gep"egt. Weih-nachten, Ostern und auch Fronleichnam !nden nach wie vor in jeder Kirche statt. Die Gemeinden behalten ihr Pro!l und

ihr Brauchtum. Gleichzeitig fanden aber auch gemeinsame Erstkommunion- und Firmkatechese statt. Mehrere Eltern-abende gleichen Inhalts ermöglichen eine höhere Flexibilität für Berufstätige, mehrere gleiche Katechesen oder Gottesdienste an jeweils unterschied- lichen Orten erlauben auch Kom-munionkindern oder Firmlingen, aus Termingründen auszuweichen, und, wenn nötig, in der anderen Gemeinde die Veranstaltung zu besuchen. An solchen „Kleinigkeiten“ erkennt man im Alltag den „Mehrwert“ einer größeren Einheit..

Genauso war erkennbar, dass nach anfänglichem Zögern ein e Art „Gottes-diensttourismus“ einsetzte, der manche Gemeindemitglieder in andere Kirchen der Pfarreiengemeinschaft führte, weil möglicherweise die Zeit dort günstiger schien, oder vielleicht einfach auch nur die Neugier da war, mal den Gottes-dienst in der Schwestergemeinde zu erleben. Heute, nach 5 Jahren, gibt es sonntags keinen Gottesdienst, der nicht auch mit Besuchern anderer Gemeinden besetzt ist. Es ist selbstverständlich geworden, sich nicht mehr nur nach dem eigenen Kirchturm zu orientieren, sondern innerhalb der Pfarreienge-meinschaft einen der angebotenen Gottesdienste zu besuchen. Dabei hilft eine seit Jahren feste Gottesdienst-ordnung, die es jedem ermöglicht, auch

<< ZUSAMMENFÜHREN, WAS GETRENNT IST >>Ein Rückblick von Pastor Stefan Dumont

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ohne Pfarrbrief genau zu wissen, wann und wo Gottesdienst ist.

Zusätzlich haben wir frühzeitig ein paar „neue“ Formen der Begegnung mit-einander initiiert. Eine Sternwallfahrt vor Christi Himmelfahrt (entstanden aus einer schwach besuchten Bittprozession) ist gleichsam zum „Leuchtturmprojekt“ geworden. Die gemeinsame Klausen-Wallfahrt der Pfarreiengemeinschaft, oder eine in ihrer Art immer wieder wechselnde Veranstaltung für die Ehrenamtlichen aller 4 Pfarreien (die „andere“ Weihnachtsfeier) führen mehrmals im Verlaufe eines Jahres Menschen aus allen Gemeinden zu-sammen. Sie erfahren sich auf einmal als große Gemeinschaft, !nden Freude im gemeinsamen Feiern und Beten, tauschen sich aus und treffen sich bei anderen Gelegenheiten - auch ausser-halb des kirchlichen Engagements - wieder. Sie sind die Multiplikatoren des Zusammenwachsens und sorgen durch ihr Erzählen in der eigenen Gemeinde für eine gute Meinung zugunsten der neuen Pfarreiengemeinschaft. Die Gremien haben diese Entwicklung bemerkt und aufgegriffen, haben die neuen Projekte auch zu „Ihrer Sache“ gemacht und unterstützt.

In der Zwischenzeit war seitens des Bistums immer wieder von den beiden Möglichkeiten der Zusammenarbeit die Rede: von der Kooperation und der Fusion. Da es lange keinen festen Rahmen für die Kooperation gab, hat sich der Pfarreienrat in den letzten Jahren ausgiebig mit der Möglichkeit einer Fusion beschäftigt, sich die

Entscheidung darüber aber noch offen gehalten. Aus dem ständigen Überlegen und Durchspielen der Frage, wie es wohl wäre, wenn wir eine große Pfarrei bildeten, ergab sich im Frühjahr 2010 fast von selbst die Überzeugung, dass wir miteinander „schon viel weiter“ sind, als eine verbindliche Kooperation der Pfarreien es ermöglichen würde. Der Pfarreienrat beschloss, die Fusion stärker in den Blick zu nehmen und den Weg dahin gemeinsam mit den Gremien vor Ort und den ehrenamtlichen Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern zu gehen.

Im S ommer 2010 fanden daher gemeinsame Sitzungen der Pfarrge-meinderäte und eine Sitzung der vier Verwaltungsräte statt. Der Pfarreienrat erläuterte jeweils seine Überlegungen. Mit kompetenter Unterstützung der Rendantur gelang es auch, die brisante Frage nach dem Verbleib des Vermögens im Falle einer Fusion offen anzusprechen und zu klären. Eine dritte Versammlung führte die Vertreterinnen und Vertreter der Gruppen und Verbände, der Gottesdiensthelfer, der Chöre, der Jugend und der sozialen Dienste zusammen.

Zum Advent 2010 begann dann die Kampagne zur allgemeinen Information der Öffentlichkeit. Alle Schritte wurden im Pfarrbrief und auf der Internetseite (www.augustinusnet.de) genau erklärt. Ein eigenes Faltblatt wurde gedruckt u n d "ä c h e n d e c ke n d ve r te i l t . E s informierte über den Fusionsprozess und stellte die mögliche Organisationsform einer fusionierten Pfarrei vor. Es wurde oft befürchtet, dass drei kleine Pfarreien

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von der großen Pfarrei „geschluckt“ werden. Aber die Tatsache, dass sich „in der neuen Pfarrei“ doch alle wieder-!nden können, dass die Kirchen und Gruppen ihre Namen behalten, dass die Traditionen vor Ort gep"egt werden sollen, hat zur Akzeptanz des eingeschla-genen Weges beigetragen.

Wir haben einen Wahlmodus gefunden, der eine Besetzung der neuen Gremien im Proporz ermöglicht – unabhängig von der bisherigen Pfarreigröße. Jede der Gemeinden in der neuen Pfarrei hat gleich viele Sitze. Neu sind sogenannte freiwillige Gemeindeteams, die vor Ort dafür sorgen, dass das Laben an und rund um die Kirche oder Kapelle weitergeht, indem sie das Brauchtum im Jahreskreis dort organisieren. Dies wird der zukünftig gemeinsame Pfarrge-meinderat nicht alleine leisten können.

Nachdem der Pfarreienrat dann bis Januar 2011 Reaktionen gesammelt und bearbeitet hatte, !el die Entscheidung, dem Bischof die Bereitschaft zur Fusion anzubieten.

Nun wurden im Anhörungsprozess noch einmal alle Pfarrgremien um ein Votum gebeten. Nicht immer einstimmig, aber doch mit einer deutlichen Präferenz sprachen sich die Pfarrgemeinderäte und die Verwaltungsräte für die Fusion der vier Kirchen- gemeinden zu einer neuen Pfarrei aus.

Zwischen Christi Himmelfahrt und P!ngsten waren die Gemeindemitglieder aufgerufen, einen neuen Namen für die neue Pfarrei zu !nden. Kriterium war,

dass es ein Heiliger oder eine Heilige sein soll, dessen/deren Namen und Patronat zu uns passen könnte. Über 100 Zuschriften brachten rund 50 Namen ins Spiel, die von den Vorschlagenden mal mehr, mal weniger ausführlich be-gründet wurden.

Allein diese Briefe zu lesen machte Mut, den Weg zueinander weiterzugehen. Man spürt, dass sich Leute mit der Neuorientierung unserer Gemeinden auseinandersetzen und mit der Wahl ihres Vorschlags auch Zeichen setzen und beschreiben, was sie sich von der neuen Pfarrei erwarten, bzw. welche Eigenschaften sie ihr unter dem Patrozinium des oder der Heiligen N.N. wünschen.

Dieser Beteiligungsprozess hat viel Aufmerksamkeit gebracht – weit über die Pfarrgrenzen hinaus. Auch in der Stadt Trier war man gespannt, welche Namen der Pfarreienrat auf der Liste ganz oben positioniert, aus der Bischof Stephan schließlich den Namen unserer neuen Pfarrei auswählte.

Seit P!ngsten wanderte eine „Fusions-kerze“ durch die Kirchen der Pfarreien-gemeinschaft. Jeweils 2 Gemeinde-mitglieder einer Pfarrei brachten die Kerze in den vergangenen Wochen und Monaten in die nächste Kirche oder Kapelle. Sie besteht aus einem breiten runden Wachsfuß und 4 hohen Kerzen, die dort eingegossen sind. Nun sind die 4 Kerzen heruntergebrannt und bilden miteinander e i n e große Kerze, deren Flamme sichtbar hell brennt.

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Nachdem die Entscheidung für den Namen der neuen Pfarrei gefallen war und Bischof Stephan diesen bestätigt hatte, galt es, die Heilige Edith Stein in die Gemeinde zu bringen. Das war nicht einfach, denn für viele Christen ist der Name, mehr noch die Gestalt der „modernen Heiligen“, gänzlich unbe-kannt. Und doch folgte vielfach nach anfänglicher Unsicherheit eine Be-schäftigung, ein Suchen und Fragen nach der Bedeutung, nach dem Leben und Wirken der Jüdin, Atheistin und Christin. Die Leute wurden neugierig - und sind es bis heute. Wer ist diese Frau, die sich zunächst vom Glauben und den Traditionen ihrer Eltern befreit, dann aber in der wissenschaftlichen Aus-einandersetzung mit den Fragen des Lebens merkt, dass es ein „Mehr“ geben muss, als das, was der Mensch sich selbst erklären kann. Im Kontakt mit Christen ihrer Zeit wird sie neugierig nach der Hoffnung und Lebenshaltung der Christen. Der Gott, den sie dabei entdeckt, zeigt sich im Laufe der Zeit als der gleiche Gott ihrer jüdischen Herkunft.

Sein Weggeleit läßt sie den „Kreuzweg“ ins KZ und in die Gaskammer mit und für ihr jüdisches Volk gehen.

Edith Stein ist keine etablierte Katholikin. Man !ndet sie ausserhalb der ein-gerichteten Gemeindewirklichkeit.

Für uns als Gemeinden, als Pfarrei, leitet sich daraus der Anspruch ab, dass wir Gemeinden sein möchten, in denen Suchende und Fragende willkommen sind und Beheimatung !nden können - für eine kürzere oder längere Wegstrecke

auf ihrem persönlichen Weg der Sinn-suche.

Wir möchten Gemeinden sein, in denen Suchende „andocken“ können, um hier die Begegnung mit Christus zu !nden, die immer Geschenk ist, weil sie bei aller pastoralen Aktivität „nicht gemacht“ werden kann.

Neben dem Anspruch, den die Gestalt Edith Stein uns als Pfarrei stellt, steht der Zuspruch, den wir mit ihrer Biographie verbinden, im Blickpunkt. Ihr Patronat über unsere Pfarrei ist uns Zuspruch, dass Gott an jedem Menschen dran bleibt, auch wenn der zwischenzeitlich andere Wege gehen will.

Gott schaut auf uns alle! Auf die Leute in der Gemeinde und auf die, die sich (noch) nicht zugehörig fühlen. Mit Freude über die „Etablierten“ und mit werbender Liebe für die vielen, denen ein Zugang zur Kirche fehlt.

Weiter noch: Gott schaut auf uns alle. Auf die Christen, die Juden und die Muslime. Wir alle haben den einen Herrn: den Gott Abrahams, Isaak und Jakobs.

Heute feiern wir den „vorläu!gen“ Höhe-punkt des Prozesses der Strukturreform: Die Errichtung der neuen Pfarrei Hl. Edith Stein. Vorläu!g - denn es ist letztlich der zeitgenössische Anfang einer neuen Pfarreigeschichte in der alten Bischofs-stadt Trier.

Willkommen in der neuen Pfarrgemeinde!

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am Sonntag Nachmittag 16.00 Uhr in St. Anna

KÖNIG DAVIDein Kindermusical von Thomas Riegler

Chor con takt • Kinderschola St. AnnaSolisten • Instrumentalensemble

Eintritt frei • Türkollekte