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GOETHE-INSTITUT Diagnose & Einstufung: Der Alpha-Baustein im Einstufungssystem in die Integrationskurse in Deutschland Integrationskurse in Deutschland München, 30. April 2010 Dr. Michaela Perlmann-Balme Bereich 41 – Sprachkurse und Prüfungen

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GOETHE-INSTITUT Diagnose & Einstufung: Der Alpha-Baustein im Einstufungssystem in die Integrationskurse in DeutschlandIntegrationskurse in Deutschland

München, 30. April 2010

Dr. Michaela Perlmann-Balme

Bereich 41 – Sprachkurse und Prüfungen

Inhalt

Ausgangslage

Kurssystem

Teilnehmende

Bausteine

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Bausteine

Aufgaben

Ergebnisse

Ausblick

Ausgangslage

● Anlass: Neue Integrationskursverordnung: 5. Dezember 2007

● Gegliedertes Kurssystem in die Integrationskurse● Gegliedertes Kurssystem in die Integrationskurse

● Auftrag: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

zweite Fassung des Einstufungssystems: Alpha-Teil gewünscht da schriftlicher Test für Analphabeten ungeeignet

● Entwicklungszeitraum: Herbst 2006 bis Dezember 2007

Kurssystem

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Teilnehmende Alpha-Module

Teilnahmeberechtigte, die nicht / nicht ausreichend lesen und schreiben können.

Es ist zu unterschieden zwischen

● primären Analphabeten

● Zweitschriftlernende

● funktionalen Analphabeten

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Teilnehmende Alpha-Module

72% Frauen,

60,5% Altzuwanderer

● primären Analphabeten - 37 %, größte Gruppen: Kurdisch, Arabisch größte Gruppen: Kurdisch, Arabisch

● Zweitschriftlernende - 21 %,

größte Gruppen: Russisch, Arabisch

● funktionalen Analphabeten – 47 %, a) nicht-latein. Schrift als Erstsprache,

b) latein. Schrift in der Erstsprache

c) in latein. Schrift mündlich geringe Kompetenz

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Teilnehmende

● starker Anstieg der Alpha-KTN von 6,3% (2005/07) auf 14,3 % (2009)

● 2009 - bundesweit über 8.000 neue Alpha KTN

(d.h. 5 Einstufungsereignisse pro Jahr und Zentrum)(d.h. 5 Einstufungsereignisse pro Jahr und Zentrum)

Teilnehmende Alpha-Module

Einschätzung der Kursleitenden (vgl. Rother, 2009)

60% haben äußerst geringe mündliche Deutschkenntnissed.h. 40% könnten u.U. in höhere Modulen eingestuft werden

90% schriftliche Kenntnisse unter Niveau A1d.h. 10% könnten u.U. in höhere Modulen eingestuft werden

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Bausteine Einstufung

für Alphabetisierte

● Mündlicher Baustein

● Schriftlicher Baustein ● Schriftlicher Baustein

für zu Alphabetisierende

● Mündlicher Baustein

● Baustein Alphabetisierung

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Ablauf der Einstufung

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Mündlicher Baustein

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Indikatoren für Alphabetisierungsbedarf

● Die Fragen zum Herkunftsland und zur Ausgangssprache geben Hinweise auf den sprachlichen Hintergrund, die möglicherweise auf Schwierigkeiten im Alphabet oder vorhandene Sprachkenntnisse deuten.

● Die Fragen zum Schulbesuch und -abschluss sind Indikatoren für die Kursart. Für Teilnehmende mit weniger als vier Jahren Schulbildung sind voraussichtlich die Alphabetisierungskurse sinnvoll.

● Der Beruf bzw. die Berufsausbildung kann bei entsprechendem Beruf (z.B. Lehrerin, Ingenieur) Analphabetismus ausschließen und eventuell auf den allgemeinen Integrationskurs verweisen, auch wenn die Teilnehmenden ein anderes Schriftsystem gewohnt waren.

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Baustein Alphabetisierung

Analyse

10 Aufgaben - rezeptiv, produktiv

● Buchstabenebene● Buchstabenebene

● Silbenebene

● Wortebene

● Satzebene

● Textebene

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Analyse - Schreiben

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Durchführung (vgl. Handreichungen)

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Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Hindi, Kurdisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Thai, Türkisch, Ukrainisch, Vietnamesisch

Kandidatenbeispiele

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Lesen – Buchstaben

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Lesen – Buchstaben

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Lesen - Silben

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Lesen – Wörter - Kandidatenbeispiel

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Lesen, Schreiben – Text – Kandidatenbeispiel

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((Lehrerblatt))

Ergebnisse: Kurszuweisung

● Primäre Analphabeten werden in der Regel in Alpha-Modul 1 eingestuft.

● Zweitschriftlernende werden in der Regel in Alpha-Modul 2 oder 3 eingestuft.

● Funktionale Analphabeten werden in der Regel in Alpha-Modul 2, 3 oder höher eingestuft.

● Ab Alpha-Modul 3 sollte in regelmäßigen Abständen geprüft werden, ob die Teilnehmenden in Module mit langsamer bzw. normaler Progression wechseln können.

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Quellen

● Dänemark (2003) Ministeriet for Flygtninge, Invandrere og Integration. Visitation. Vejledning om visitation til danskuddeannelse.

● FELDMEIER, ALEXIS (2007): Vorläufiges Konzept für einen

bundesweiten Integrationskurs mit Alphabetisierung. BAMF

● LONNECKER, G./ SCHÖDDER, B. (2001): Lesen und Schreiben. Lehrbuch, Schreibmappe und Lehrerhandbuch. Ismaning: Hueber .

● PEIKERT, INGRID, HARRIS BROSIG, PRISCILLA (2009) ● PEIKERT, INGRID, HARRIS BROSIG, PRISCILLA (2009) Alphabetisierung in der Zweitsprache Deutsch. In: Fortbildung für Kursleitende Detusch als zweitsprache, Bd. 4, Ismaning: Hueber.

● ROTHER, NINA (2009) Das Integrationspanel: Ergebnisse einer Befragung von Teilnehmenden an Alphabetisierungskursen. Bundesamt Referat 222, Entwurf

● VOLKMAR-CLARK, C. (2004): Projekt Alphabet Neu. Handbuch für den Anfangsunterricht Deutsch als Fremdsprache. Lehr – und Arbeitsbuch, integrierte Lehrerhandreichungen, CD zur Phonetik. München: Langenscheidt.

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Ausblick

Mai 2010 ALTE Konferenz: Arbeitsgruppe Language for Migration and

Integration (SIG LAMI) befasst sich mit dem Thema „Alphabetisierung“

Mitglieder aus Niederlande, Dänemark, Italien, Großbritannien, Norwegen, Luxemburg, Tschechien, Bulgarien, DeutschlandLuxemburg, Tschechien, Bulgarien, Deutschland

Ziele: Informationsaustausch, Know-how Transfer

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