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11 · 2019 Info Kontakt Archiv Aktuell Inhalt Jede zweite Person nutzt Online- Banking 51 % der Bevölkerung in Deutschland nutzen Online-Banking für private Zwecke. Zehn Jahre zuvor hatte dieser Anteil noch bei 33 % gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Ergebnissen der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten weiter mitteilt, wird Online-Banking besonders von 25- bis 44-Jährigen betrieben: 2018 nutzten 78 % der Personen dieser Altersklasse das Internet zur Einsicht ihres Kontostands oder für Überweisungen. Bei den 16- bis 24-Jährigen lag der Anteil bei 50 % und bei den 45- bis 64-Jährigen bei 55 %. Dagegen nutzten nur 25 % der über 65-Jährigen Online-Banking. Andere finanzbezogene Aktivitäten werden seltener online abgewickelt. 10 % der Bevölkerung nutzten 2018 das Internet für den Abschluss oder die Verlängerung von Versicherungsverträgen. 6 % kauften oder verkauften Aktien, Fonds und andere Investitionsdienstleistungen online. Und lediglich 3 % tätigten Darlehens- und Kreditgeschäfte mit Banken und anderen Finanzdienstleistern über das Internet. Quelle: www.destatis.de Für eine sichere Digitalisierung, die dem Patienten- und Gemeinwohl dient Positionierung der KZBV zur Anhörung zum DVG Freier Verband: Digitalisierung nur zum Wohle des Patienten Barmer startet mit Aufbau von e-Patientenakte KZVB fordert Ende gesetzlicher Nachweispflicht More children more fun? Studie zur Berufszufriedenheit von Zahnärztinnen und Zahnärzten auf internationalem Gendermedizin- Kongress in Wien Mundgesund vom ersten Milchzahn an Aktualisierte Informationsmedien für Eltern und Zahnarztpraxen Dritte Auflage des Kinderbuches „Zahnbande“ erscheint - Bilderbuch frei von Text für Kindergarten- und Grundschulkinder - Kostenfrei bei der Initiative proDente erhältlich ladies dental talk das Fortbildungsevent für Zahnärztinnen „Jetzt hab‘ ich keine Angst mehr vor der beruflichen Zukunft“ Studium, und dann? ladies dental talk career kommt nach Frankfurt und Gießen (Zusammen)Arbeit effizient und harmonisch gestalten Intensiv-Workshop Praxisführung am 23.11. in Marburg Eigenbelege: So wahren Sie Ihre Steuerabzugschancen Dinos brauchen keinen Zahnarzt Siebte Ausschreibung des dgpzm-elmex®- Wissenschaftsfonds Zahnärztekongress in Braunlage vom 16.-18. Januar 2020 Zahl der Hochschulabschlüsse 2018 um 1 % gesunken

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Page 1: Gesundheitskonto mit Solidargutschrift · Die TK hat TK-Safe, die DAK Gesundheit hat Vivy und auch die AOK hat ihr eigenes Netzwerk. Nun will auch die Barmer auf den Digitalisierungs-Zug

11 · 2019

Info Kontakt Archiv

Aktuell Inhalt

Jede zweite Person nutzt Online-Banking 51 % der Bevölkerung in Deutschland nutzen Online-Banking für private Zwecke. Zehn Jahre zuvor hatte dieser Anteil noch bei 33 % gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Ergebnissen der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten weiter mitteilt, wird Online-Banking besonders von 25- bis 44-Jährigen betrieben: 2018 nutzten 78 % der Personen dieser Altersklasse das Internet zur Einsicht ihres Kontostands oder für Überweisungen. Bei den 16- bis 24-Jährigen lag der Anteil bei 50 % und bei den 45- bis 64-Jährigen bei 55 %. Dagegen nutzten nur 25 % der über 65-Jährigen Online-Banking. Andere finanzbezogene Aktivitäten werden seltener online abgewickelt. 10 % der Bevölkerung nutzten 2018 das Internet für den Abschluss oder die Verlängerung von Versicherungsverträgen. 6 % kauften oder verkauften Aktien, Fonds und andere Investitionsdienstleistungen online. Und lediglich 3 % tätigten Darlehens- und Kreditgeschäfte mit Banken und anderen Finanzdienstleistern über das Internet.

Quelle: www.destatis.de

• Für eine sichere Digitalisierung, die dem Patienten- und Gemeinwohl dient Positionierung der KZBV zur Anhörung zum DVG

• Freier Verband: Digitalisierung nur zum Wohle des Patienten

• Barmer startet mit Aufbau von e-Patientenakte • KZVB fordert Ende gesetzlicher Nachweispflicht • More children – more fun? Studie zur

Berufszufriedenheit von Zahnärztinnen und Zahnärzten auf internationalem Gendermedizin-Kongress in Wien

• Mundgesund vom ersten Milchzahn an Aktualisierte Informationsmedien für Eltern und Zahnarztpraxen

• Dritte Auflage des Kinderbuches „Zahnbande“ erscheint - Bilderbuch frei von Text für Kindergarten- und Grundschulkinder - Kostenfrei bei der Initiative proDente erhältlich

• ladies dental talk – das Fortbildungsevent für Zahnärztinnen

• „Jetzt hab‘ ich keine Angst mehr vor der beruflichen Zukunft“ Studium, und dann? ladies dental talk career kommt nach Frankfurt und Gießen

• (Zusammen)Arbeit effizient und harmonisch gestalten Intensiv-Workshop Praxisführung am 23.11. in Marburg

• Eigenbelege: So wahren Sie Ihre Steuerabzugschancen

• Dinos brauchen keinen Zahnarzt • Siebte Ausschreibung des dgpzm-elmex®-

Wissenschaftsfonds • Zahnärztekongress in Braunlage vom 16.-18. Januar

2020 • Zahl der Hochschulabschlüsse 2018 um 1 %

gesunken

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• Bezahlbarer Wohnraum für Studenten • Hohe Intelligenz kann mangelndes Interesse nicht

wettmachen • Welche digitalen Hilfsmittel Studierende für ihr

Studium bevorzugen • Ist der Sehsinn der wichtigste Sinn? • Du nicht! – Warum Menschen andere ausgrenzen • Wen musst du ent-täuschen? • IMPRESSUM

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Für eine sichere Digitalisierung, die dem Patienten- und Gemeinwohl dient Positionierung der KZBV zur Anhörung zum DVG Anlässlich der Bundestagsanhörung zum Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) hat die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung die umfassende Digitalisierungsstrategie der Regierung für das Gesundheitswesen grundsätzlich unterstützt. „Es gilt, die Chancen der Digitalisierung zu erschließen und sie für sichere Kommunikation und Abrechnung sowie für die Bewältigung von Bürokratie zu nutzen“, sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der KZBV. „Allerdings muss der Gesetzgeber zunächst dafür sorgen, dass die technischen Voraussetzungen für den sicheren Austausch von Informationen über die Telematikinfrastruktur flächendeckend gewährleistet sind. Übermittelte und gespeicherte sensible medizinische Daten müssen bestmöglich geschützt werden. Dabei eingesetzte technische Lösungen sollten zudem sämtlichen Datenschutzanforderungen vollumfänglich gerecht werden. Auch bedarf es gesetzlicher Grundlagen, die eine allein dem Patienten- und Gemeinwohl verpflichtende Nutzung der Daten vorschreiben und eine gewerbliche Nutzung ausschließen.“ Kritik übte die KZBV an der Regelung hinsichtlich einer IT-Sicherheitsrichtlinie, die ein Einvernehmen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vorsieht. Dies sei unverhältnismäßig, da Zahnarztpraxen keine kritischen Infrastrukturen gemäß dem BSI-Gesetz und der BSI-Kritisverordnung darstellen. Auch die Rolle, die das DVG für Kostenträger vorsieht, stößt weiterhin auf Ablehnung der KZBV: Die unternehmerische Betätigung von Krankenkassen durch Förderung der Entwicklung digitaler Innovationen wie Apps durchbreche die bestehende Trennung von Krankenkassen und Leistungserbringern und gefährde den Sicherstellungsauftrag der Vertragszahnärzteschaft. „Für die Sicherstellung der Versorgung sind wir zuständig und das seit Jahrzehnten sehr erfolgreich. Das muss so bleiben!“, sagte Eßer. Abgelehnt wurde auch die Möglichkeit des direkten Eingriffs in die Versorgung durch Kassen. Dies könne zur aktiven, renditeorientierten Patientensteuerung missbraucht werden. Erhebliches Potential sieht die KZBV hingegen bei telemedizinischen Leistungen und digitalen Gesundheitsanwendungen, besonders in der vertragszahnärztlichen Versorgung. Patientengruppen wie Pflegebedürftige oder Menschen mit Beeinträchtigung könnten von technischen Innovationen profitieren. Hinsichtlich der elektronischen Kommunikation zwischen Leistungserbringern muss aus Sicht der KZBV auch für Zahnärztinnen und Zahnärzte eine Vergütung für den Versand von Dokumenten und Daten vorgesehen werden, etwa bei Befunden, die mit sicheren und zertifizierten Verfahren übertragen werden. Straffe, teils sanktionsbewährten Umsetzungsfristen bei zahlreichen Teilprojekten des DVG lehnt die KZBV weiter ab. Für eine erfolgreiche Zielerreichung in der vertragszahnärztlichen Versorgung seien solche Regelungen kontraproduktiv und wirkten demotivierend. Die vollständige Stellungnahme der KZBV zum Regierungsentwurf des DVG kann auf der Website der KZBV unter www.kzbv.de abgerufen werden, ebenso wie weitere Informationen zu Themen wie Datentransparenz, Digitalisierung und Telematikinfrastruktur.

Quelle: www.kzbv.de

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Freier Verband: Digitalisierung nur zum Wohle des Patienten Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) hat sich auf der Hauptversammlung (HV) in Radebeul klar zur Digitalisierung im Gesundheitswesen positioniert. Der Tenor einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) sowie weiteren Experten lautet: Auch für die Zahnärzteschaft geht kein Weg an digitalen Innovationen vorbei. Allerdings müssen die Abläufe immer auf ihren Nutzen zum Wohle der Patienten überprüft werden. „Digitale Nutzenanwendungen sind für uns nichts Neues, das machen wir seit 30 Jahren“, erklärte der FVDZ-Bundesvorsitzende Harald Schrader. „Aber was ist mit der digitalen Kommunikation? Was passiert mit den Daten, wenn sie unsere Praxis verlassen haben“, fragte Schrader. Der stv. KZBV-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges räumte ein, das deutsche Gesundheitswesen sei digital unterentwickelt. Auch für die Zahnärzte biete die Digitalisierung Möglichkeiten für eine Verbesserung der Versorgung. Aber mit dem Thema müsse man konstruktiv umgehen. BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel ergänzte: „Bei aller Digitaleuphorie muss die Datensicherheit immer an oberster Stelle stehen.“ Dem stimmte auch Julia Hagen vom Health Innovation Hub (hih) des Bundesgesundheitsministeriums zu. Bei der dreitägigen HV diskutieren die Delegierten u.a. die Kernthemen: Europa, Berufsausübung in der Zukunft und Fachpersonal der Praxen. FVDZ-Bundesvorsitzender mit großer Mehrheit im Amt bestätigt Mit einem überzeugenden Votum ist der Bundesvorstand des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ) von der Hauptversammlung für die Legislaturperiode 2019 bis 2021 gewählt worden. Der Bundesvorsitzende Harald Schrader wurde von den Delegierten mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt und erhielt 151 von 160 abgegebenen Stimmen. Das sind 94,3 Prozent. „Das gibt mir Kraft, das gibt mir Motivation. Es ist ein starkes Zeichen für den ganzen Verband, um den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen: für eine Öffnung nach Europa und die noch stärkere Einbindung jüngerer Kolleginnen und Kollegen“, sagte Schrader nach dem starken Votum. Mit großer Mehrheit wählten die Delegierten auch Dr. Gudrun Kaps-Richter und Dr. Peter Bührens erneut als stellvertretende Vorsitzende in den Geschäftsführenden FVDZ-Bundesvorstand. Wiedergewählt für den Bundesvorstand wurden: Dr. Christian Öttl, Bertram Steiner, Dr. Thomas Wolf, Drs (NL) Hub van Rijt, Dr. Eckhard Jung. Neu in den Vorstand berief die Hauptversammlung Dr. Jeannine Bonaventura, Dr. Stefanie Marxkors und Dr. Frank Wuchold. Auch Versammlungsleiter Dr. Konrad Koch wurde mit großer Mehrheit bestätigt. „Ich freue mich auf die Arbeit mit diesem Team und darauf, dass wir die Schlagkraft des Verbandes weiter erhöhen“, sagte FVDZ-Bundesvorsitzender Harald Schrader nach der Wahl.

Quelle: www.fvdz.de

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Barmer startet mit Aufbau von e-Patientenakte Die TK hat TK-Safe, die DAK Gesundheit hat Vivy und auch die AOK hat ihr eigenes Netzwerk. Nun will auch die Barmer auf den Digitalisierungs-Zug aufspringen – und kündigt den Aufbau einer eigenen elektronischen Patientenakte (ePA) an. Im November soll es losgehen. „Barmer eCare“ hat Deutschlands zweitgrößte Krankenkasse seine ePA genannt. Unterstützung für den Aufbau des digitalen Produkts holt sie sich von IBM. Das IT-Unternehmen habe am Montag den Zuschlag dafür erhalten, teilte die Barmer mit. Die 9,1 Millionen Barmer-Versicherten sollen das Angebot ab dem 1. Januar 2021 nutzen können. Die Kasse hält somit die Vorgabe aus dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) ein, dass Krankenkassen spätestens ab 2021 e-Akten anbieten müssen. „Die Anforderungen an die elektronische Patientenakte sind hoch, weil für deren Erfolg Praxen, Kliniken, Apotheken und andere Akteure datensicher vernetzt werden müssen“, sagte Barmer-Chef Christoph Straub. Mit Barmer eCare wolle man mehr als nur einen reinen Datenspeicher schaffen. „Ziel ist ein sicheres Speichermedium, das individuell genutzt werden kann.“ Die Versicherten sollten „einen echten Mehrwert und umfangreiche Services“ bekommen, in der ePA solle ein „maximaler Nutzen“ mit „hohem Datenschutz“ verbunden werden. Zahlreiche digitale Produkte im aktuellen Portfolio der Barmer seien bereits unter der Maßgabe entwickelt worden, sie später ohne technische Schwierigkeiten in das Format einer elektronischen Patientenakte zu integrieren, erklärte Straub. Dazu gehörten zum Beispiel ein Impfplaner genauso wie ein digitales Zahnbonus-Heft. Beide Anwendungen seien bereits heute Teil der Barmer-App.

Quelle: www.aend.de

KZVB fordert Ende gesetzlicher Nachweispflicht Zahnärzte müssen alle fünf Jahre bei ihrer zuständigen KZV nachweisen, ob sie auch genügend Fortbildungen absolviert haben. Reichen sie einen Nachweis nicht oder zu spät ein, wird das Honorar um zehn Prozent gekürzt. Die KZV Bayerns hält diese gesetzliche Nachweispflicht für bürokratischen Irrsinn – und fordert ihre Abschaffung. Die gesetzliche Überwachung der Fortbildungspflicht von Zahnärzten sei ein Beispiel für überflüssige Bürokratie im Gesundheitswesen, kritisiert die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB). Sie hat nämlich nach eigenen Angaben ausgerechnet, wie viel Geld an die Krankenkassen zurückfließt durch Honorarkürzungen bei Zahnärzten, die ihre Nachweise nicht oder zu spät eingereicht haben. Die Summer sei nicht der Rede wert. „Die Beträge sind so gering, dass Aufwand und Nutzen hier in keinem Verhältnis zueinander stehen“, sagt KZVB-Vorsitzender Christian Berger. Für das Jahr 2018 erhalte die größte bayerische Krankenkasse gerade einmal 1051,99 Euro zurück. Bei den kleineren Kassen seien es lediglich zweistellige Beträge. Angesichts eines Honorarvolumens von 2,5 Milliarden Euro seien die Rückzahlungen also verschwindend gering. „Fast 100 Prozent der Kollegen haben aktuell den Nachweis fristgerecht erbracht“, sagt Berger. Die bayerischen Zahnärzte nähmen Fortbildungen sehr ernst – mit oder ohne gesetzliche Pflicht, erklärt der KZVB-Chef. Es sei schließlich in ihrem eigenen Interesse, dass sie ihren Patienten immer die neuesten Therapien anbieten könnten.

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„Die Erbringung und Überprüfung des Fortbildungsnachweises sorgt nicht nur in den Praxen, sondern auch in den Kassenzahnärztlichen Vereinigungen für einen enormen Bürokratieaufwand. Die Kosten dafür liegen um ein Vielfaches über dem, was an Rückflüssen generiert wird“, ergänzt KZVB-Vorstandsmitglied Dr. Manfred Kinner. Daher appelliere die KZVB an den Gesetzgeber, auf die Überprüfung des alle fünf Jahre zu erbringenden Fortbildungsnachweises zu verzichten. „Das wäre echter Bürokratieabbau im Gesundheitswesen. Die gewonnene Zeit würde in den Praxen für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen.“

Quelle: www.zaend.de

More children – more fun? Studie zur Berufszufriedenheit von Zahnärztinnen und Zahnärzten auf internationalem Gendermedizin-Kongress in Wien Am 12. und 13. September 2019 tagte in Wien der 9th Congress of the International Society of Gender Medicine (IGM). Zahlreiche WissenschaftlerInnen, ÄrztInnen und in der Gesundheitsforschung aktive SoziologInnen und PsychologInnen aus Japan, Israel, Südafrika, den USA und vielen Ländern Europas waren der Einladung der Präsidentin der IGM, Prof.Dr. Alexandra Kautzky-Willer, in das Billroth-Haus nach Wien gefolgt. Unter dem Kongressmotto „Sex & Gender with focus on personalized medicine and patient safety“ eröffnete sich ihnen ein breit gefächertes Programm von Grundlagenforschung und Epigenetik, über Chronobiologie bis hin zu kardio- und zerebrovaskulären Erkrankungen, Onkologie und Medizindidaktik. Impulsvorträge der Grande Dame der Gendermedizin, Prof. Dr. Marianne Legato, USA, zur Integration von biologischem und sozialem Geschlecht in die Epigenetik, und des Physikers und Komplexitätsforschers Dr. Peter Klimek, Wien, zu Sex und Gender in komplexen Systemen zeigten eindrucksvoll die Nähe der geschlechtsspezifischen Forschung zu den großen Wissenschaftsthemen der Zeit. Auch die Zahnmedizin war mit dabei: PD Dr. Dr. Christiane Gleissner, Vizepräsidentin des Verbands der ZahnÄrztinnen – Dentista e.V. Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen ihrer Arbeitsgruppe stellte sie dem interessierten Publikum ihr aktuelles Projekt „Gender differences in dentists’ working practices and job satisfaction in Germany“ vor. „Wir haben uns über das große Interesse und die lebhafte Diskussion über ein für Medizinerinnen doch eher exotisches Thema sehr gefreut“, berichtet Gleissner. Dass auch in der Zahnmedizin der Anteil der Frauen stetig zunimmt, habe die ärztlichen Kolleginnen überrascht. „Als wir dann einige Facetten unserer Studie dargestellt haben, erlebten wir viel Zustimmung: Beim Spagat zwischen Beruf und Familie sitzen Zahnärztinnen, Ärztinnen und Psychologinnen, ob angestellt oder selbständig, dann doch alle in einem Boot.“ Eines der Ergebnisse habe sie selbst überrascht, erklärt Gleissner: „Die Berufszufriedenheit der Zahnärztinnen stieg nicht nur mit ihrem Einkommen, sondern auch mit ihrer Kinderzahl. Das kam für mich unerwartet, und es hat mich gefreut.“ Das Pilotprojekt thematisierte mit insgesamt 50 Fragen ein weit gespanntes Themenfeld wie Work-Life-Balance, privates Umfeld sowie Belastung und Stress. „Für uns beruhigend: Frauen verbringen nur geringfügig weniger Zeit als Männer mit der Behandlung von Patienten, ein positiver Befund im Hinblick auf die Versorgungssicherheit. Zahnärztinnen sparen an der Zeit für zahnmedizinfremde Tätigkeit und fühlen sich durch die Rahmenbedingungen, insbesondere die steigende Bürokratie, stärker belastet als Männer.“ Während Männer mit zunehmender Berufserfahrung mehr Zufriedenheit und weniger Stress empfänden, nehme die Belastung von Frauen mit der Dauer ihrer Berufstätigkeit, den Arbeitsstunden und der Kinderzahl zu.

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„Das Bonmot aus der medizinischen Berufsforschung, Männer hätten die Familie im Rücken und Frauen hätten sie im Nacken, spiegelt sich auch in unseren Daten wider. Dies müssen Politik und Standespolitik bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen der Berufsausübung im Blick behalten. Erstaunlicherweise war bei Frauen der Einfluss von Stress auf die Zufriedenheit nur schwach, der des Einkommens aber stark ausgeprägt.“ In Anbetracht des Gender Pay Gap ein Befund, den man näher erforschen müsse. „Dass wir nach dem Zusammenschluss von Gender Dentistry International (GDI) e.V., dem Verband der ZahnÄrztinnen e.V. und dem Dentista e.V. vor einigen Monaten der Fachöffentlichkeit nun ein berufspolitisches Forschungsprojekt präsentieren können, freut mich ganz besonders“, so Gleissner weiter. „Mit der Integration von Gender Dentistry als eine tragende Säule zeigt der Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista e.V., dass er sich nicht nur um alle Themen kümmern wird, mit denen Zahnärztinnen und Zahnärzte konfrontiert werden, sondern dass er seine Forderungen auch auf eine wissenschaftliche Basis gründet. EIN Verband für ALLE Zahnärztinnen, ein Verband für die Zukunft.“

Mundgesund vom ersten Milchzahn an Aktualisierte Informationsmedien für Eltern und Zahnarztpraxen Seit dem 1. Juli stehen gesetzlich krankenversicherten Kleinkindern zwischen dem 6. und vollendeten 33. Lebensmonat drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen zur Verfügung. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat vor diesem Hintergrund ihre Patienteninformation „Gesunde Zähne für Ihr Kind“ grundlegend überarbeitet. Auch der Praxisratgeber „Frühkindliche Karies vermeiden“, der gemeinsam von KZBV und Bundeszahnärztekammer (BZÄK) herausgegeben wird, liegt in aktualisierter Fassung vor. Die genannten Medien bilden jetzt auch die Kassenleistungen der seit Juli angebotenen Früherkennungsuntersuchungen ab. Publikationen kostenfrei online abrufbar Beide Publikationen können - neben weiteren Informationen - in einem neu eingerichteten Servicebereich auf der Website der KZBV unter www.kzbv.de/gesunde-kinderzaehne als pdf-Dateien kostenfrei abgerufen werden. Druckexemplare der aktualisierten Broschüre „Gesunde Zähne für Ihr Kind“ sind zudem im Webshop der KZBV unter www.kzbv.de/informationsmaterial bestellbar. Die KZBV-Broschüre richtet sich insbesondere an Eltern und gibt unter anderem Ratschläge für eine gesunde, ausgewogene Ernährung und für die Zahnpflege von Kindern. Zusätzlich bietet die Publikation einen Überblick über alle zahnärztlichen Vorsorgemaßnahmen, die von gesetzlichen Kassen übernommen werden. Eltern sollten mit ihren Kindern diese Maßnahmen regelmäßig in Anspruch nehmen. Der gemeinsam mit der BZÄK herausgegebene Ratgeber für die zahnärztliche Praxis enthält praktische Handlungsempfehlungen und Tipps zur Betreuung von unter 3-jährigen Patienten. Zahnärztinnen und Zahnärzte werden durch nützliche Anregungen und Hinweise im Praxisalltag unterstützt. Der Ratgeber ist auf der Website der KZBV und auch auf der BZÄK-Website verfügbar.

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Inhalte der seit 1. Juli angebotenen zahnärztlichen Untersuchungen Das neue zahnärztliche Präventionsangebot umfasst eine eingehende Untersuchung des Kindes, die Beratung der Eltern und eine Anleitung zum täglichen Zähneputzen beim Kleinkind. Zusätzlich haben Kinder zwischen dem 6. und vollendeten 33. Lebensmonat zweimal im Kalenderhalbjahr Anspruch auf eine Zahnschmelzhärtung durch das Auftragen von Fluoridlack in der Praxis. Dem Entstehen frühkindlicher Karies kann so effektiv vorgebeugt und bestehender Initialkaries entgegengewirkt werden. Die seit 1. Juli verfügbaren GKV-Leistungen setzen insbesondere bei den Ursachen frühkindlicher Karies (Early Childhood Caries, kurz ECC) an – der häufigsten chronischen Erkrankung im Vorschulalter. Web: www.kzbv.de

Dritte Auflage des Kinderbuches „Zahnbande“ erscheint - Bilderbuch frei von Text für Kindergarten- und Grundschulkinder - Kostenfrei bei der Initiative proDente erhältlich Druckfrisch liegt die dritte Auflage des Kinderbuches „Zahnbande“ für Kindergartenkinder und Grundschüler bereit. Patienten selbst sowie Zahnarztpraxen, zahntechnische Innungsbetriebe, zahnärztliche Dienste, Kindergärten und Grundschulen können die Kinderbücher bei proDente kostenfrei bestellen. Ein Tag im Leben der Zahnbande: Lebendige Spielzeuge begleiten zwei Geschwister durch den Tag. Sie starten gemeinsam in den Morgen, toben durch das Badezimmer, stöbern im Supermarkt, feiern eine große Party und besuchen sogar zusammen den Zahnarzt. Am Ende des Buches steckt ein wasserfester Streifen mit Bildern, die die Putzsystematik KAI veranschaulichen. Die kleinen Leser können den Streifen in den Zahnputzbecher stecken oder auch auf den Badezimmer-Spiegel aufkleben. Passend dazu gibt es im Internet eine Website für die junge Zielgruppe: Auf www.zahnbande.de präsentiert proDente kleine Geschichten, Filme, Spiele, Animationen und Ausmalbilder rund um gesunde Zähne und mit allen Mitgliedern der Zahnbande. Kostenfrei bei proDente bestellen Die Initiative proDente stellt das Buch kostenfrei zur Verfügung. Patienten können ein Exemplar bestellen, Zahnärzte und Zahntechniker, zahnärztliche Dienste, Schulen und Kindergärten erhalten je 50 Exemplare. Bestellungen unter 01805/552255 oder auf www.prodente.de. Alternativ per Fax an 0221/170 99 742.

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ladies dental talk – das Fortbildungsevent für Zahnärztinnen Die Fortbildungsabende des ladies dental talk sind offen, fröhlich, bunt, unterhaltsam – besonders. Mit einer einzigartigen Mischung aus unternehmerischen und fachlichen Impulsen. In besonderen Locations können sich Zahnärztinnen mit Kolleginnen austauschen, sich von den Geschichten regionaler Führungsfrauen inspirieren lassen und ausgewählte Expertinnen bei Fragen der Praxisführung zu Rate ziehen. Kommen Sie zum nächsten Treffen in Ihrer Region: Düsseldorf, 6. November: „Online-Marketing: (auch) für Zahnärztinnen unverzichtbar?!“ mit Petra Gnauert, COO bei Publicis Media Deutschland Osnabrück, 27. März: „Patienten und Teammitglieder sind die besten Botschafter!“ mit den Kundenmanagement-Expertinnen Verena Growe und Vania Biesler von MUUUH! Consulting Nürnberg, 22. April: „Mit den Händen denken“ zu Besuch in der Töpferei von Sabine Beckert auf dem Nürnberger Handwerkerhof Oldenburg: 24. April: „Was macht mich, was meine Praxis stark?“ mit Rubina Ordemann, Geschäftsführerin Fortbildungsinstitut der ZÄK Bremen, QM-Expertin und Business-Coach Hannover, 29. April: „Teammitglieder finden, fördern und binden“ mit Kathrin Petersen, Geschäftsführerin des MADSACK Medien Campus und Leiterin der Konzern-Personalentwicklung Berlin, 6. Mai: „Ich bin, was ich bin, und werde, was ich sein will.“ ein Abend beim Modelabel Lala Berlin mit Gründerin und Designern Leyla Piedayesh Frankfurt, 13. Mai: „Innovation baucht Menschen“ ein Blick hinter die Kulissen des Frankfurter Flughafens mit Kerstin Bitterer, Leiterin Ideen- und Innovationsmanagement Leipzig, 24. Juni: „Wir müssen zuhören, um zu verstehen!“ exklusive Führung durch den neuen Newsroom von MDR Aktuell und Talk mit Chefredakteurin Jana Hahn Für die Teilnahme erhalten Zahnärztinnen jeweils 4 Fortbildungspunkte. Weitere Infos und Anmeldung unter www.ladies-dental-talk.de/alle-termine/

„Jetzt hab‘ ich keine Angst mehr vor der beruflichen Zukunft“ Studium, und dann? ladies dental talk career kommt nach Frankfurt und Gießen „Mal ganz offen zu reden, auch über Kosten und die Chefin-Rolle, hat gut getan,“ „Jetzt hab‘ ich keine Angst mehr vor der beruflichen Zukunft“, „Aus erster Hand zu erfahren, auch was schwierig ist, hat viel gebracht“, „Ich fand es beruhigend zu hören, dass sich vieles ergibt, wenn man vertraut“, so und ähnlich lautet das Feedback von Studentinnen, die bereits an einem ladies dental talk career teilgenommen haben.

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2019 kommt das Netzwerk für junge Zahnmedizinerinnen zurück nach Frankfurt und ganz neu auch nach Gießen (Termine unten). Die Veranstaltungen des ladies dental talk career richten sich speziell an junge Zahnmedizinerinnen, die noch zur Universität gehen oder am Anfang ihrer Berufskarriere stehen. Das Netzwerk um Dr. Karin Uphoff möchte ihnen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen, ihnen die unternehmerische Seite ihres Berufs näherbringen und Möglichkeiten aufzeigen, Familie und Karriere gekonnt zu vereinbaren. Die Teilnehmerinnen erfahren aus erster Hand von erfahrenen Zahnärztinnen, was nach der Uni auf sie zukommt. Die Zahnärztinnen geben tiefe und persönliche Einblicke in unterschiedliche Karrierewege - mit Freuden und Herausforderungen bei Forschung und Lehre, Praxisgründung, Mitarbeiterführung oder der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Die Veranstaltungen starten jeweils um 18 Uhr und halten neben vielen Infos und Tipps ein leckeres Essen und erfrischende Getränke bereit. Das sind die Termine im Wintersemester 2019: 13. November in Gießen mit Zahnärztin Dr. Rachida Siahi-Benlarbi 28. November in Frankfurt mit Zahnärztin Dr. Karin Schnell Weitere Informationen und Anmeldung auf https://www.ladies-dental-talk.de/termine-career/ Der ladies dental talk career wird durchgeführt in Kooperation mit Prof. Carolina Ganß (UKGM Gießen/Marburg) sowie Dr. Silvia Brandt (Carolinum Frankfurt).

(Zusammen)Arbeit effizient und harmonisch gestalten Intensiv-Workshop Praxisführung am 23.11. in Marburg Berge von Verwaltungsarbeit, knifflige Abrechnungsfragen, anstrengende Patienten, Querelen im Team, den Aufgaben als Chefin, Partnerin, Mutter gerecht werden – die Liste der Herausforderungen, vor den Zahnärztinnen stehen, ist lang. Wenn der Tag doch mehr Stunden hätte! Das Problem: Mehr Zeit nützt uns oft gar nichts. Wichtiger ist, die Energie richtig und an der richtigen Stelle einzusetzen. Und genau darum geht‘s im Intensiv-Workshop „Praxisführung“ von Dr. Karin Uphoff. „Wie bleibe ich in meiner Kraft? Was hilft mir in Konfliktsituationen? Wie gestaltet sich unsere (Team-)Kommunikation? Und wie sieht für mich Praxiserfolg aus?“ Diesen und anderen Fragen widmen sich die Teilnehmerinnen unter der Moderation von Dr. Karin Uphoff, Expertin für Kommunikation, Konfliktmanagement und Teamführung und Initiatorin des ladies dental talk. Der Workshop findet statt am Samstag, 23. November von 10 bis 18 Uhr in den Räumen der connectuu GmbH in Marburg. Die Teilnehmerinnen erhalten 7 Fortbildungspunkte gemäß BZÄK. Weitere Infos, Termine und Erfahrungsberichte von Zahnärztinnen gibt es auf: https://www.ladies-dental-talk.de/akademie/workshopfuehrung/

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Eigenbelege: So wahren Sie Ihre Steuerabzugschancen In der Hektik des Praxisalltags kann es vorkommen, dass man einen Beleg verliert oder vergisst, der eine Ausgabe belegt, die man steuermindernd hätte geltend machen können. In dem Fall gibt es nur eine Lösung: ein Eigenbeleg, der als Notbeleg eine besondere Form darstellt. Unsere Expertin Ingrid Kruse-Lippert klärt über den richtigen Umgang mit Eigenbelegen auf. Grundsätzlich gilt bei Betriebsausgaben die Regel „keine Buchung ohne Beleg“. Dies gilt insbesondere für die Buchung von Geschäftsvorfällen in Kassenbüchern, Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Rechnungen oder Reisekostenabrechnungen von Arbeitnehmern und Unternehmern. Dabei geht der Fremdbeleg immer einem Eigenbeleg vor. Im Falle einer Betriebsprüfung kann es vorkommen, dass Betriebsprüfer mit Paragraf 97 AO den Abzug als Betriebsausgabe streitig machen wollen. Darauf sollte man sich nicht einlassen. Denn wenn – warum auch immer – Fremdbelege nicht vorhanden sind, kann die Ausgabe gegebenenfalls durch einen Eigenbeleg glaubhaft gemacht werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Eigenbeleg vom Unternehmer, seinem Arbeitnehmer oder einer anderen Person erstellt wurde. Es gibt auch durchaus Situationen, wo ein Fremdbeleg gar nicht möglich ist, beispielsweise bei gezahlten Trinkgeldern, manchen Parkautomaten oder wenn ein Thermobeleg unlesbar geworden ist. Die allgemein gültigen formellen Voraussetzungen müssen dabei auch von einem Eigenbeleg erfüllt werden (wir denken hier insbesondere an die Bewirtungskosten). Für den Vorsteuerabzug reichen Eigenbelege grundsätzlich nicht. Hierfür ist nämlich Voraussetzung, dass eine ordnungsgemäße Rechnung vorliegt, d.h. es muss grundsätzlich eine Originalrechnung vorliegen. Eine Ausnahme hiervon gilt nur, wenn dem Finanzamt oder Betriebsprüfer gegenüber nachgewiesen werden kann, dass man ursprünglich einmal im Besitz der Originalrechnung war, auch wenn sie verloren gegangen ist. Dieses könnte zum Beispiel durch eine Fotokopie, einen Scan oder eine vom Geschäftspartner anforderte Kopie erfolgen. Weitere Voraussetzung ist, dass sicher nachgewiesen werden kann, dass die Leistung auch tatsächlich bezogen wurde. Alle bereits erwähnten Ausführungen gelten auch im privaten Bereich, wenn sie im Zusammenhang mit Werbungskosten, Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen etc. geltend gemacht werden. Anders als im betrieblichen Sektor gibt es hier jedoch keine speziellen Formvorschriften, sondern es ist ausreichend, dass man die Aufwendungen glaubhaft macht. Lediglich beim Fahrtenbuch, beim Nachweis von Krankheitskosten, haushaltsnahen Dienst- oder Handwerkerleistungen gelten strengere Anforderungen. Abschließend bleibt festzuhalten, dass Eigenbelege als Notfalllösung für fehlende Nachweise gedacht sind, aber kein Vorsteuerabzug daraus möglich ist. Autorin: Ingrid Kruse-Lippert ist Inhaberin der Kruse-Lippert Steuerberatung in Hannover und Fachberaterin für das Gesundheitswesen (DStV e.V.). Sie ist ausgewählte Partnerin des ladies dental talk. Weitere Infos: https://www.kruse-lippert.de/

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11 · 2019 http://www.med-dent-magazin.de 12

Dinos brauchen keinen Zahnarzt Berlins Publikumsmagnet T. rex Tristan Ottos ist ein einmaliges Forschungsobjekt: Anhand der Schädelknochen des Tyrannosaurus rex ist es Wissenschaftlerinnen des Museums für Naturkunde gelungen, neue Belege zu finden, dass die Zähne des riesigen Raubsauriers regelmäßig gewechselt wurden. Immer wieder wuchsen dem Tyrannosaurus rex neue Zähne nach. Dies wurde nun im Fachmagazin Historical Biology veröffentlicht. Zu den am besten erhaltenen Knochen am Skelett vom Tyrannosaurus rex Tristan Otto gehören die des Schädels. Diese Knochen konnten mit Hilfe von Computertomographie an der Charité Berlin durchleuchtet werden, so dass man ihr Inneres zerstörungsfrei erkennen kann. Mit Hilfe dieser Aufnahmen konnten Wissenschaftlerinnen des Museums für Naturkunde Berlin nun untersuchen, wie Tristan Ottos Zähne wuchsen. Zwar war Wissenschaftlern schon bekannt, dass die Zähne des Raubsauriers nachwuchsen. Wie genau dieser Prozess jedoch ablief, ist jetzt erstmals beschrieben worden. „T. rex Tristan Otto ist an unser Forschungsmuseum gekommen, damit unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit modernster Technik mehr über die Lebensweise des Tyrannosaurus rex erfahren. Es ist für uns ein großer Erfolg, dass wir nun mit unserer Forschung zu neuen Erkenntnissen über das Gebiss dieses zwölf Meter langen Giganten beitragen“, betont Generaldirektor Johannes Vogel. „Gleichzeitig begeistert Tristan Otto Millionen von Besucherinnen und Besuchern für Natur und Wissenschaft.“ Die T.-rex-Eigentümer Niels Nielsen und Jens Peter Jensen haben es erst ermöglicht, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Museum für Naturkunde Berlin an Tristan Otto forschen können. Wie wuchsen T. rex die Zähne nach? Bei Reptilien, wie zum Beispiel Krokodilen, werden im Gegensatz zu Säugetieren regelmäßig die Zähne ausgetauscht. Dies ist möglich, weil die Zähne nicht zum Kauen benutzt werden, so dass trotz einzelner fehlender Zähne das Gebiss noch funktioniert. Die Zähne werden in einer bestimmten Reihenfolge und Regelmäßigkeit ausgetauscht – es gibt also stets nachwachsende und voll funktionierende Zähne im Gebiss. Die nachwachsenden Zähne sind dabei schon in den einzelnen Zahnfächern erkennbar. Sie wachsen langsam in die Wurzeln der funktionalen Zähne hinein und lösen diese auf – am Ende fällt der alte Zahn aus, der neue bricht durch. Jeder zweite Zahn im Zahnwechsel Die computertomographischen Aufnahmen der zahntragenden Schädelknochen von Tristan Otto zeigen genau ein solches Muster von nachwachsenden Ersatzzähnen, die sich innerhalb des Kiefers in den einzelnen Zahnfächern befinden. Dabei ist meist nur ein Ersatzzahn ausgebildet, nur in zwei Zähnen konnte ein kleiner, zweiter Ersatzzahn sichtbar gemacht werden. Die kleinsten und jüngsten der Ersatzzähne sind noch schlank und haben nur eine dünne Schmelzschicht, während die größeren Ersatzzähne schon sehr den funktionalen Zähnen mit ihrem verdickten Zahnschmelz ähneln. Durch Messungen der Ersatzzähne und der funktionalen Zähne konnte rekonstruiert werden, dass im Oberkiefer die Zähne in einem regulären und zwischen geraden und ungeraden Zahnfächern alternierendem getauscht wurden. Sprich: Jeder zweite Zahn befand sich im Zahnwechsel, die Zähne dazwischen waren hingegen funktional. Im Unterkiefer variiert diese Reihenfolge hingegen etwas, hier erfolgte der Zahnwechsel wahrscheinlich im vorderen und hinteren Kieferteil fast gleichzeitig.

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Erfolgreiche Jagd durch scharfe, nachwachsende Zähne Über die Verweildauer der Zähne im Maul von Tristan Otto kann mit Hilfe der Aufnahmen leider keine Aussage getroffen werden – hierzu müssten die Zähne zerschnitten werden. Man weiß allerdings von anderen Exemplaren von T. rex, dass sie ihre Zähne mehr als zwei Jahre lang im Maul behielten. Dr. Daniela Schwarz, Co-Autorin der Studie sagt dazu: „Regelmäßig die Zähne zu wechseln, muss für große Raubsaurier wie Tristan Otto ein großer Vorteil gewesen sein, denn einzelne ausgebissene, abgebrochene oder abgenutzte Zähne waren für die Tiere somit nicht dramatisch – sie wuchsen ja einfach nach. Wir können davon ausgehen, dass Tristan Otto immer einen gut funktionierenden Satz scharfer Zähne im Maul hatte, um erfolgreich auf die Jagd zu gehen.“ Publiziert in: Sattler, Franziska & Schwarz, Daniela 2019. Tooth replacement in a specimen of Tyrannosaurus rex (Dinosauria, Theropoda) from the Hell Creek Formation (Maastrichtian), Montana. Historical Biology (online) DOI: https://doi.org/10.1080/08912963.2019.1675052

Siebte Ausschreibung des dgpzm-elmex®-Wissenschaftsfonds Die Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) schreibt auch 2020 Fördermittel für wissenschaftliche Projekte in Höhe von 15.000,- EURO aus. „Wir sind sehr froh, dass CP GABA GmbH auch in diesem Jahr Mittel zur Förderung von Forschungsprojekten im Bereich der Präventivzahnmedizin bereitstellt“, sagt der Präsident der DGPZM, Prof. Dr. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke. Ziel des dgpzm-elmex® Wissenschaftsfonds ist, wissenschaftliche Projekte im Sinne einer Anschubfinanzierung oder Nachwuchsförderung zu unterstützen. Die zur Förderung ausgewählten Projekte werden im Rahmen der Jahrestagung der DGPZM, die im kommenden Jahr vom 26. bis 28. November im Rahmen der DGZ-Jahrestagung in Dresden stattfinden wird, vorgestellt. Das Antragsformular mit entsprechenden Hinweisen findet sich unter https://www.dgpzm.de/zahnaerzte/foerderungen Abgabefrist für den Antrag ist der 31. März 2020. Die Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) Die Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) befasst sich mit der Förderung und Verbesserung der Mundgesundheit, der Verhütung oraler Erkrankungen und der Stärkung von Ressourcen zur Gesunderhaltung. Sie steht im Verbund mit der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ), der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET) und der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR²Z).

Quelle: www.dgpzm.de

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Zahnärztekongress in Braunlage vom 16.-18. Januar 2020 Der traditionelle Zahnärztekongress in Braunlage wird vom 16.-18. Januar 2020 zum 67. Mal stattfinden, obwohl die Zahnärztekammer Niedersachsen sich aus der Organisation zurückgezogen hat. Dass "Braunlage lebt!" ist zwei Zahnärzten aus Isernhagen und Braunschweig zu verdanken, die einen der ältesten und beliebtesten Kongresse der Republik fortgesetzt und 2019 ein schon jetzt legendäres Revival ermöglicht haben. Unter dem Kongresstitel "Prävention - Paro - Praxis - Ein Update für das gesamte Team" wird vom Donnerstag, dem 16.01.2020 bis zum Sonntag, dem 19.01.2020 zum 67. Mal das traditionelle zahnmedizinische Winterfortbildungstreffen im Harz stattfinden. Das Kongressprogramm können Sie hier einsehen: www.dental-winter.de/index.php?id=45

Zahl der Hochschulabschlüsse 2018 um 1 % gesunken Im Prüfungsjahr 2018 (Wintersemester 2017/2018 und Sommersemester 2018) erwarben rund 499 000 Absolventinnen und Absolventen einen Hochschulabschluss an deutschen Hochschulen. Damit ist deren Zahl erstmals seit 2001 wieder gesunken, im Vergleich zum Vorjahr (502 000) um 1 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden 40 % der Abschlüsse in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften abgelegt. Gut jeder vierte Abschluss (26 %) entfiel auf die Fächergruppe Ingenieurwissenschaften. 11 % der Hochschulabschlüsse wurden in der Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften und 10 % in den Geisteswissenschaften erworben. In der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften erreichten 6 % der Absolventinnen und Absolventen einen Abschluss. Die restlichen 7 % der Abschlüsse entfielen auf die übrigen Fächergruppen Sport, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin sowie Kunst, Kunstwissenschaft. Jedes zweite Examen (247 200) führte im Prüfungsjahr 2018 zu einem Bachelorabschluss (ohne Lehramt). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Bachelorabschlüsse leicht um 2 %. Einen Rückgang gab es zudem bei den Promotionen (-2 % auf 27 900), den herkömmlichen universitären Abschlüssen (-7 % auf 30 000) und den herkömmlichen Fachhochschulabschlüssen (-12 % auf 7 200). Dagegen erhöhte sich die Zahl der Masterabschlüsse (141 000) und der Lehramtsprüfungen (45 500) gegenüber dem Prüfungsjahr 2017 jeweils um 3 %.

Quelle: www.destatis.de

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Bezahlbarer Wohnraum für Studenten Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen setzt sich in einem Antrag (19/13551) für bezahlbaren Wohnraum für Studenten ein. Diese brauchten nicht nur einen Platz im Hörsaal, sondern auch gute Studienberatung, hervorragende Lehre, eine solide Studienfinanzierung und nicht zuletzt ein bezahlbares Dach über dem Kopf. All dies zu ermöglichen, ist trotz aller Anstrengungen von Bund, Ländern und Hochschulen, aus Sicht der Abgeordneten noch nicht gelungen. Gerade für Studieninteressierte aus einkommensarmen und Nicht-Akademiker-Familien seien eine verlässliche Studienfinanzierung und eine bezahlbare Bleibe wesentliches Entscheidungskriterium, ein Studium aufzunehmen oder es zu unterlassen. Diese soziale Dimension des Studiums beherzt politisch zu adressieren, sei wichtig, um die soziale Schieflage beim Hochschulzugang gerade zu rücken, schreiben die Abgeordneten. Die Grünen betonen, dass von 100 Kindern aus Akademikerfamilien 79 ein Hochschulstudium aufnähmen, hingegen bei Nicht-Akademikerfamilien gerade einmal 27 von 100 Kindern studieren würden. Dieses Ungleichgewicht gelte es auszugleichen. Seit 2005 habe sich die Zahl der Studenten um 45 Prozent zugenommen, die Zahl der öffentlich geförderten Wohnheimplätze sei hingegen nur um rund 8,5 Prozent gestiegen. Rund 17.000 zusätzliche öffentlich geförderte Wohnheimplätze seien zwischen 2011 und Ende 2017 entstanden. Insgesamt gebe es damit deutschlandweit knapp 245.000 öffentlich geförderte Wohnheimplätze. Dennoch sei die Chance auf einen Platz im Wohnheim auf ein gesamtdeutsches Allzeittief gesunken, die Unterbringungsquote liege bei nur noch 9,6 Prozent. Abgesehen vom Elternhaus sei der Platz im Wohnheim für Studenten nach wie vor die deutlich preisgünstigste Wohnform. So habe die Monatsmiete in den Wohnanlagen der Studentenwerke, die 80 Prozent der geförderten Wohnheimplätze bewirtschafteten, Ende 2017 durchschnittlich rund 246 Euro einschließlich aller Nebenkosten betragen. Wie groß der Bedarf an Wohnheimen sei, zeige auch der starke Anstieg bei den von privaten Investoren betriebenen Wohnheimen. Die Zahl der Plätze in privat betriebenen Wohnheimen habe sich zwischen 2010 und 2016 von 12.000 auf 40.000 erhöht. Auch künftig wird Prognosen zufolge die Studierneigung hoch bleiben, ebenso das Interesse von internationalen Studenten, in Deutschland zu studieren. Hochschulstädte erfreuten sich großer Beliebtheit. Zusammen mit den Studenten-Rekorden stelle das viele Hochschulstädte vor große Herausforderungen. Gefordert wird, gemeinsam mit den Ländern, Kommunen und Hochschulen eine Offensive für das studentische Wohnen mit dem Ziel auf de Weg zu bringen , ein Bund-Länder-Programm zum Bau von öffentlich geförderten Wohnheimen zu verhandeln. Dabei sollen die Konditionen für die öffentliche Förderung unter besonderer Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien festgelegt werden, um die neugeschaffenen Wohnheimplätze kostengünstig anbieten zu können. Ferner soll die Zwischennutzungen von Bundesliegenschaften erleichtert werden und Hochschulstädte zur kreativen Quartiersentwicklung ermutigt werden. Auch innenstadtfernere Quartiere sollen durch ein besseres Nahverkehrsangebot oder Radverkehrsanlagen für studentisches Wohnen attraktiver werden.

Quelle: hib

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Hohe Intelligenz kann mangelndes Interesse nicht wettmachen Eine in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Intelligence“ erscheinende Studie zeigt: Schülerinnen und Schüler erzielen die höchsten Lernerfolge, wenn sie gleichzeitig intelligent und interessiert sind. Intelligenz und Interesse befruchten sich gegenseitig. Trotzdem können fast alle Schüler davon profitieren, wenn ihr Interesse an Lesen und Mathematik geweckt wird. Welche Schüler erzielen die besten Lernerfolge: Diejenigen, die besonders intelligent sind, diejenigen, die besonders interessiert sind – oder diejenigen, die beides sind? Forschende des GESIS – Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften sind dieser Frage nun auf den Grund gegangen. Dazu nutzen die Psychologen Daten aus einer groß angelegten Untersuchung an rund 4.500 Schülerinnen und Schülern in Deutschland. Diese nahmen in der 7. und 9. Klasse jeweils an einem umfassenden Test ihrer Lese- und ihrer mathematischen Kompetenz teil. Zuvor wurde ihre Intelligenz getestet und sie wurden zu ihrem Interesse an Lesen und Mathematik befragt. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Vor allem eine höhere Intelligenz, aber auch ein höheres fachliches Interesse, sagen einen besseren Lernerfolg über die beiden Schuljahre vorher. Eindeutig die stärksten Zuwächse in der Lesekompetenz und Mathematikkompetenz erzielten jedoch diejenigen Schüler, die sowohl eine hohe Intelligenz als auch ein hohes Interesse an Lesen und Mathematik mitbrachten. Von einem hohen Interesse profitieren demnach vor allem intelligentere Schüler – ihnen fällt es offenbar leichter, ihr Interesse auch in Lernzuwächse umzusetzen. Dennoch lohnt es sich, das Interesse der Kinder an Lesen und Mathematik gezielt zu wecken, denn „auch eine hohe Intelligenz kann mangelndes Interesse nicht wettmachen“, so Clemens Lechner von GESIS, Hauptautor der Studie. „Umgekehrt kann zwar ein hohes Interesse eine niedrige Intelligenz nicht ganz ausgleichen, aber auch weniger intelligente Schüler erzielen bessere Lernerfolge, wenn es gelingt, ihr Interesse zu wecken“, so Lechner weiter. Im Vergleich zu ihrer Intelligenz sei das Interesse der Schülerinnen und Schüler auch in der Jugend noch vergleichsweise einfach zu beeinflussen. Originalpublikation: Lechner, C. M., Miyamoto, A., & Knopf, T. (2019). Should students be smart, curious, or both? Fluid intelligence, openness, and interest co-shape the acquisition of reading and math competence Intelligence, 76. https://doi.org/10.1016/j.intell.2019.101378 www.gesis.org www.facebook.com/gesis.org www.twitter.com/gesis_org Als eine der weltweit führenden Infrastruktureinrichtungen für die Sozialwissenschaften steht das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Forscherinnen und Forschern auf allen Ebene ihrer Forschungsvorhaben mit seiner Expertise und seinen Dienstleistungen beratend zur Seite, so dass gesellschaftlich relevante Fragen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Methoden, qualitativ hochwertiger Daten und Forschungsinformationen beantwortet werden können.

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Welche digitalen Hilfsmittel Studierende für ihr Studium bevorzugen Obwohl Studierenden eine Fülle von digitalen Hilfsmitteln zur Verfügung steht, um das Lernen zu organisieren, nutzen sie in manchen Situationen doch lieber Zettel und Stift oder einen Ausdruck. Das ist eines der Ergebnisse des Projektes „You(r) Study“, das die Universität zu Köln koordiniert und an dem die Ruhr-Universität Bochum beteiligt ist. Prof. Dr. Sandra Aßmann, Katharina Mojescik und Mario Engemann vom Bochumer Institut für Erziehungswissenschaft untersuchten in Gruppendiskussionen, welche digitalen Angebote Studierende in welchen Situationen nutzen und welche Vor- und Nachteile das mit sich bringt. Einen besonderen Stellenwert schrieben die Studierenden beispielsweise Messenger-Diensten wie Whatsapp zu. Zu Beginn des Studiums bieten sie eine Möglichkeit, sich mit den neuen Bekannten zu vernetzen. Sie sind zudem ein sicherer Raum, um unter ihnen Anfängerfragen stellen zu können und sich dadurch im neuen Umfeld sicherer zu fühlen. „Wir hören durchaus, dass Leute sagen: ‚Ohne Whatsapp kann ich nicht studieren‘“, sagt Sandra Aßmann. Der Dienst wird aber auch kritisch gesehen. „Nicht jeder hat Lust, ständig von den Kommilitonen kontrolliert zu werden, was er oder sie schon gemacht hat, und auch am Wochenende oder Abend permanent Nachrichten aus den Unigruppen zu empfangen“, so die Forscherin. Neben Whatsapp nahmen auch Soziale Medien einen großen Stellenwert in den Gruppendiskussionen ein, allerdings weniger für organisatorische Zwecke. Stattdessen abonnieren Studierende auf Facebook oder Instagram die Kanäle ihrer Universitäten, um auf dem Laufenden zu bleiben, was auf dem Campus so passiert. Wenig präsent und negativ bewertet Wenig präsent in den Gruppendiskussionen waren Youtube und Clouddienste, die das gemeinsame Bearbeiten von Dateien ermöglichen. Diskutiert wurden hingegen digitale Learning-Management-Systeme wie Moodle – ein Onlinetool, über das Lehrende zum Beispiel Seminar- oder Vorlesungsunterlagen zur Verfügung stellen können. Allerdings standen die Nachteile im Vordergrund. So kritisierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa, dass Dozentinnen und Dozenten sie mit dem Tool kontrollieren könnten, oder dass Moodle keine Benachrichtigungen verschickt, wenn neue Dateien online gestellt wurden. Trotz aller digitalen Angebote im Studium gibt es immer noch Situationen, in denen Studierende Stift und Zettel bevorzugen – zum Beispiel für Mitschriften von Vorlesungen, an deren Ende eine Prüfung steht. Einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema finden Sie im Wissenschaftsmagazin Rubin unter https://news.rub.de/wissenschaft/2019-10-16-mediennutzung-ohne-whatsapp-kann-ich....

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Ist der Sehsinn der wichtigste Sinn? Welcher Sinn würde Ihnen am meisten fehlen, wenn Sie ihn verlieren würden? Diese Frage hat der Regensburger Psychologe Fabian Hutmacher in einer Umfrage gestellt. Der Großteil der Befragten antwortete: Der Sehsinn. Das deckt sich mit der Anzahl an Forschungspublikationen, die zur Wahrnehmung mit den verschiedenen Sinnesmodalitäten veröffentlicht wurden: Etwa dreiviertel der Aufsätze beschäftigen sich mit dem visuellen Sinn. Der bedeutendste Sinn scheint also der Sehsinn zu sein – sowohl in westlichen Gesellschaften als auch in der Forschung. Aber wieso ist das so? Das wollte Fabian Hutmacher genauer wissen. Seine Erkenntnisse sind in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychology erschienen. In Zeiten von Tablets und Smartphones ist der visuelle Sinn zweifelsfrei von großer Bedeutung. Aber kann man wirklich sagen, dass der Sehsinn der wichtigste Sinn ist? „Ganz so einfach ist es wahrscheinlich nicht“, findet Fabian Hutmacher. „Denn man muss erst mal festlegen, woran man die Wichtigkeit festmacht. Unsere Gesellschaft ist beispielsweise gut darauf ausgerichtet, blinde Menschen zu unterstützen. Jemand der blind ist, kommt daher meist relativ gut im Alltag zurecht. Aber stellen Sie sich vor, Sie hätten keinen Tastsinn mehr. Sie würden zum Beispiel nicht merken, wann Sie beim Hinsetzen die Sitzfläche des Stuhls erreichen und Sie könnten keinen Schmerz empfinden. Tatsächlich haben Menschen, die keine Schmerzen wahrnehmen können, eine geringere Lebenserwartung. Das gilt für Blinde nicht. Für das Überleben in unseren heutigen Gesellschaften ist der Tastsinn also vielleicht sogar wichtiger als der Sehsinn. Das bedeutet nicht, dass der Sehsinn definitiv nicht der wichtigste Sinn ist, aber es bedeutet, dass man über den Begriff der Wichtigkeit zumindest diskutieren kann.“ Der visuelle Sinn gilt nicht nur als der wichtigste, sondern auch als der komplexeste Sinn, denn die Areale im Gehirn, die für die visuelle Verarbeitung zuständig sind, scheinen viel größer zu sein, als die Bereiche für die Verarbeitung von Reizen in anderen Sinnessystemen. Doch auch hier ist es nicht so leicht, erklärt Fabian Hutmacher: „Untersuchungen aus den vergangenen Jahren und Jahrzehnten haben gezeigt, dass die Informationen aus verschiedenen Sinneskanälen weniger strikt getrennt als vielmehr sehr vernetzt verarbeitet werden – und dass scheinbar auf die Verarbeitung visueller Informationen spezialisierte Hirnareale auch bei der Verarbeitung anderer Sinneseindrücke eine wichtige Rolle spielen.“ Komplexität lässt sich daneben auch anders definieren, zum Beispiel anhand der Größe des Sinnesorgans – hier übertrumpft der über die ganze Körperoberfläche verteilte Tastsinn alle anderen Sinne – oder anhand der Anzahl verschiedener Sinnesrezeptoren. „Im Auge haben wir nicht so viele verschiedene Rezeptoren, nur Stäbchen für das Sehen im Dunklen und drei verschiedene Arten von Zapfen für das Farbsehen. Für das Riechen hingegen gibt es hunderte verschiedene Rezeptoren. Das heißt wiederum nicht unbedingt, dass das Riechen komplexer ist, als das Sehen. Es zeigt aber, dass es andere Kriterien gibt, nach denen man die Komplexität gewichten könnte“, so Hutmacher. Daher ist sich Fabian Hutmacher sicher: Die Wichtigkeit und die Komplexität des Sehsinns können nicht die einzigen Gründe dafür sein, dass sich die Forschung so eingehend mit ihm beschäftigt, während die anderen Sinnesmodalitäten – also Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – eher am Rande behandelt werden. Eine weitere Erklärung könnte strukturell-methodischer Natur sein.

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Zum einen ist die Untersuchung der anderen Sinne meist aufwändiger. „Es ist zum Beispiel schwieriger, kontrolliert einen Geruch darzubieten als ein Bild zu zeigen“, erklärt Hutmacher. Zum anderen könnte der sogenannte Matthäus-Effekt greifen, nach dem Motto: Wer hat, dem wird gegeben. „Wer Forschungsgelder beantragt, muss begründen, wozu er die Mittel benötigt. Da es bereits viel Forschung zum Visuellen gibt, schätzen die Geldgeber dieses Thema als wichtig ein. Themen, die bisher nicht stark im Fokus der Wissenschaft waren, erscheinen dagegen als weniger relevant, da sie ja bisher nicht so intensiv erforscht wurden.“ Noch eine Erklärung für die Dominanz des Sehsinns in der Forschung hat Fabian Hutmacher ausgemacht – eine kulturelle: „Wir leben in einer sehr visuell geprägten Kultur. Überall gibt es Bildschirme, beispielsweise als Smartphones, Fernseher oder Infoscreens. Gerade der digitale Wandel hat das Visuelle in den letzten Jahren noch stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.“ Interessanterweise aber ist die Dominanz des Visuellen weder eine historische noch eine kulturelle Konstante. Zum einen lässt sich zeigen, dass sich die Dominanz des Visuellen in westlichen Gesellschaften schon seit dem Mittelalter und nicht erst mit der Erfindung von Smartphones verstärkt hat. Zum anderen gibt es nicht-westliche Kulturen, in denen eben nicht dem Sehen, sondern anderen Sinnen der erste Platz in der Hierarchie der Sinne eingeräumt wird. Seine hohe Relevanz möchte Fabian Hutmacher dem Sehsinn nicht absprechen. Auch für ihn spielt das Visuelle eine große Rolle: „Ich lese extrem viel und arbeite den Großteil des Tages am Computer.“ Trotzdem plädiert er dafür, in der Forschung auch die anderen Sinne stärker zu beachten. „Wer wissen möchte, wie beispielsweise das Gedächtnis für Sinneswahrnehmungen funktioniert, sollte nicht unbedingt alle Erkenntnisse aus der Untersuchung des visuellen Gedächtnisses ableiten.“ Auch in Zukunft möchte Fabian Hutmacher die Sinnesmodalitäten erkunden, auch wenn die Menschen oft sehr auf das Rationale und Intellektuelle bedacht sind. „Die sinnliche Qualität, die die Welt ja hat, wird manchmal etwas stiefmütterlich behandelt. Die Reichhaltigkeit und Detailliertheit dessen, was wir sinnlich wahrnehmen und abspeichern, finde ich sehr spannend.“ Originalpublikation: Fabian Hutmacher „Why Is There So Much More Research on Vision Than on Any Other Sensory Modality?” Frontiers in Psychology 2019. DOI: https://doi.org/10.3389/fpsyg.2019.02246

Du nicht! – Warum Menschen andere ausgrenzen Eine aktuelle Studie zeigt: Wenig verträgliche und unzuverlässige Menschen werden mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ausgegrenzt. Soziale Ausgrenzung haben viele bereits erlebt - in der Schule, bei der Arbeit oder im Freundes- und Familienkreis. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen von den Universitäten Basel (Schweiz) und Virginia (USA) hat Juniorprofessorin Dr. Selma Rudert von der Universität Koblenz-Landau untersucht, ob bestimmte Persönlichkeitseigenschaften das Risiko erhöhen, von anderen Menschen ausgegrenzt zu werden. „In unserer Studie kommen wir zum Ergebnis, dass Persönlichkeit ein wichtiger Risikofaktor für soziale Ausgrenzung ist. Wenig verträgliche und unzuverlässige Menschen werden mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ausgegrenzt“, berichtet Sozialpsychologin Selma Rudert. „Somit haben Menschen, die sich gegenüber anderen Menschen häufig kalt, misstrauisch und gleichgültig verhalten oder in der Zusammenarbeit mit anderen unzuverlässig und nachlässig sind, ein erhöhtes Risiko, von anderen ausgegrenzt zu werden.“

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Das Forschungsteam um Rudert hat sich bei seinen Studien auf die so genannten „Big Five“ der Persönlichkeit fokussiert: Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Extravertiertheit, emotionale Stabilität und Offenheit für Neues. Die beiden Risikofaktoren „niedrige Verträglichkeit“ und „niedrige Gewissenhaftigkeit“ haben sie als besonders relevant identifiziert. Dieses Ergebnis lasse sich gut aus einer evolutionspsychologischen Perspektive erklären, meint Rudert: Menschen würden andere Menschen insbesondere dann ausschließen, wenn sie diese für schlechte Kooperationspartner halten. Dies treffe insbesondere auf unverträgliche und wenig gewissenhafte Personen zu. „Menschen, die sich durch eine geringe Verträglichkeit auszeichnen, stellen oftmals eine Bedrohung für den Zusammenhalt der Gruppe dar, da sie sich nicht an soziale Regeln halten. Und Menschen mit einer geringen Gewissenhaftigkeit könnten sich schnell als eine Belastung für eine Gruppe herausstellen, insbesondere wenn diese bestimmte Ziele erreichen möchte“, so die Sozialpsychologin. Bisherige Forschung zu sozialer Ausgrenzung konzentrierte sich oftmals auf das Erleben der ausgegrenzten Person. „Um das Phänomen der sozialen Ausgrenzung zu verstehen und ihm entgegenwirken zu können, ist es jedoch notwendig zu verstehen, warum es überhaupt zur Ausgrenzung kommt“, erklärt Rudert den neuen Fokus der aktuellen Studien. Insgesamt hat das Forschungsteam sieben Studien online und im Labor mit 40 bis 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern pro Studie durchgeführt. Den teilnehmenden Personen wurden Beschreibungen von Menschen mit unterschiedlich ausgeprägten Persönlichkeitsmerkmalen vorgelegt. Im Anschluss mussten sie zum Beispiel entscheiden, ob sie die Person aus einer zukünftigen Gruppenaktivität ausschließen wollten. In anderen Studien sollten sie Angaben dazu machen, wie wahrscheinlich sie der Person gegenüber ausgrenzendes Verhalten zeigen würden. Die Untersuchungen seien wichtig für Themen wie Mobbing und Ausgrenzung in der Schule oder am Arbeitsplatz, so die Wissenschaftlerin. Rudert weist aber darauf hin, dass auch freundliches und zuverlässiges Verhalten in diesen Kontexten nicht vollständig vor sozialer Ausgrenzung schützen könne. „Vielmehr gibt es neben der Persönlichkeit der ausgegrenzten Person natürlich auch situative Umstände, die soziale Ausgrenzung bedingen können.“ Konkret könne beispielsweise starke Konkurrenz innerhalb bestimmter Gruppen zu sozialer Ausgrenzung führen oder auch einfach Zufall, weil eine Person versehentlich übergangen wird. Will man Ausgrenzung in Gruppen verringern, muss man diesen Prozessen entgegenwirken. Dies könne durch Maßnahmen erreicht werden, die internen wie externen Druck sowie den Konkurrenzkampf innerhalb einer Gruppe vermindern. Originalpublikation: Rudert, S. C., Keller, M., Hales, A. H., Walker, M., & Greifeneder, R. (in press). Who do we ostracize? A personality perspective on risk and protective factors of ostracism. Journal of Personality and Social Psychology. doi:10.1037/pspp0000271 Oder: https://www.researchgate.net/publication/335676862_Who_gets_ostracized_A_persona...

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Wen musst du ent-täuschen? Sieben Jahre hatten wir zu dem Zeitpunkt schon zusammengearbeitet. Klar, es war nicht immer einfach gewesen. Wie es halt so ist im Büro, da gibt‘s auch mal stressige Zeiten. Aber ich meinte schon, sie ganz gut zu kennen. Also dachte ich mir nichts dabei, als sie um einen Termin mit mir bat. Sie wolle etwas besprechen. „Ich bin jetzt schon lange hier“, eröffnete sie das Gespräch, als wir dann zusammensaßen. Jetzt wurde ich hellhörig. „Die ganze Zeit habe ich Veranstaltungen angelegt, Excel-Listen für andere gepflegt, Buchhaltungsunterlagen zusammengetragen.“ „Ja“, unterbrach ich sie mit mulmigem Gefühl. „Dafür war ich auch immer sehr dankbar!“ „Das weiß ich“, antwortete sie. „Aber darum geht es nicht.“ Sie hielt kurz inne. Und ich die Luft an. „Ich mag einfach nicht mehr! Listen nerven mich! Ich hasse Excel!“, brach es aus ihr hervor. „Versteh mich nicht falsch – ich arbeite total gerne hier im Team. Deshalb habe ich auch nie was gesagt. Aber auch wenn ich dich jetzt total enttäusche: Es geht einfach nicht mehr.“ Stille. Meine Gedanken ratterten. Natürlich hatte ich da immer mal auch einen Widerstand gespürt bei ihr. War drüber weggegangen, jede*r hat mal einen schlechten Tag. Und ja, es war in letzter Zeit häufiger vorgekommen. Es hatte mich etwas genervt. Aber nicht genug, um es zum Thema zu machen. „Was denkst du dazu?“, unterbrach sie meine Gedanken. „Wozu?“, fragte ich irritiert. „Na, dass ich das Unternehmen verlasse. Dann kannst du jemanden suchen, die oder der meine Aufgaben gerne macht.“ Ich dachte nach. „Was fehlt dir denn? Was möchtest du denn stattdessen machen?“ Sie überlegte nicht lange. „Ich möchte mehr mit Menschen zu tun haben. Organisieren. Einen eigenen Aufgabenbereich haben.“ Das ist nun ein Jahr her. Welch eine herbe Enttäuschung. Und gleichzeitig: Welch eine großartige Ent-Täuschung! Wir haben uns im Team zusammengesetzt und alle Aufgaben zur Disposition gestellt. Und siehe da: Im Nu sortierte sich alles wie von selbst. Sie könnten ihre Excel-Listen selber übernehmen, sagten die einen. Sie würde gerne einen Homeofficetag einlegen und an dem Tag konzentriert Veranstaltungen und Listen pflegen, sagte die andere. Meine „alte“ Mitarbeiterin ist jetzt meine neue Assistentin. Begleitet mich zu Veranstaltungen, pflegt und erweitert die Kundenkontakte, telefoniert mit großer Begeisterung und Freude. Und was soll ich sagen… Es ist viel besser als vorher. Sie ist aufgeblüht und bringt Fröhlichkeit und Schwung in die Projekte. Gut, dass sie sich getraut hat, mich zu ent-täuschen! Also zu sagen, was sie WIRKLICH mag, nicht mehr die Rolle der stillen Listen-Lise zu spielen und sich einzupassen. Und natürlich hat es mich auch nachdenklich gestimmt. Immer wieder einmal überlege ich, wo ICH möglicherweise eine Rolle spiele, weil ich meine, es müsse so sein. Wen ich mal ent-täuschen müsste… Daher meine Fragen an dich und euch: Wen musst DU ent-täuschen?

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Wo spielst du eine Rolle oder machst etwas mit, was du eigentlich nicht willst? Im Team. In der Familie. Im Freundeskreis. In der Partnerschaft. Im Ehrenamt. Wen könntest du ermutigen, DICH zu ent-täuschen? Wie kannst du andere dazu einladen, aufrichtig zu sein, Gedanken und Bedürfnisse zu teilen? Wo und wie könntest du selbst dazu beitragen, ent-täuscht zu werden? Letztlich auch: Wo musst und darfst du DICH SELBER ent-täuschen? Und für Teams: Wie aufrichtig geht ihr miteinander um? Wie könnt ihr euch gegenseitig ent-täuschen? Wie viel Kraft kostet es euch, Rollen, Aufgabenverteilungen, Bilder aufrecht zu erhalten, weil ihr meint, es müsse so sein? Was wäre, wenn ihr euch so zeigtet, wie ihr seid? Wenn ihr euch ent-täuschtet und Klarheit und Leichtigkeit gewännet? Von Dr. Karin Uphoff, Leiterin connectuu GmbH und Lehrbeauftragte, Gründerin der Initiative heartleaders

Quelle: www.am-dritten.de

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Liebe Leserin, lieber Leser! Sie gehören zu den interessierten und innovativen Mitmenschen, welche die digitale Welt annehmen und nutzen. Genau wie wir vom „med-dent-magazin“. Nach 15 Jahren erfolgreichen Erscheinens als Papierpostille und erfreulicher Leserresonanz wechselten wir das Printmedium gegen das Internetmedium aus. Die vielen Vorteilen für Sie: Das med-dent-magazin erscheint monatlich. Das med-dent-magazin ist aktuell. Das med-dent-magazin ist mit den Autoren, Quellen und Partnern verlinkt. Das med-dent-magazin hat eine stets aktuelle Hompage mit Meldungen und Produktnachrichten für Studium und Beruf Bitte geben Sie diese Ausgabe oder die http://www.med-dent-magazin.de Adresse weiter, damit sich Interessierte für den ständigen und kostenlosen Bezug einschreiben. Ich freue mich auf eine weite Verbreitung und ein produktives Networking.

Ihr Hans-Peter Küchenmeister

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