Geowissenschaften und die Zukunft des Menschen

Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist es w~ihrend des letzten Jahrzehnts auch einer breiteren Offentliehkeit klar geworden, dab angesiehts des

heute noeh unaufgehaltenen Waehstums der WeltbevSlkerung und der Steige- rung ihres Bedarfs unser bisher unersehSpflieh erseheinender Planet nur endliehe

M6gliehkeiten und Vorr~ite bietet, aus denen sieh die mensehliehe Zivilisation

der Zukunft n~ihren kann. In dieser Situation erw~iehst allen geowissensehaftliehen

Disziplinen eine neue Verantwortlichkeit. Wie bisher wird es ein Beruf der Geowissensehaftler sein, neue Energie-, Mineral- und Wasserressoureen in der

uns zug~ingliehen Erdkruste aufzudeeken. Darfiber hinaus aber wird es die

Aufgabe der Erdwissensehaftler sein, dureh ihr Wissen, ihre Methoden und neue Forsehungen den Grund zu einer weder pessimistisehen noeh optimistisehen,

sondern realistisehen Einseh~itzung der Situation zu legen und mit allen Kr~iften

dazu beizutragen, dab mit den begrenzten Seh~itzen des Untergrunds und den

nieht beliebig belastbaren B6den und Gew~issern mit Vorbedaeht und Vernunft

so umgegangen wird, dab den kiinftigen Mensehen, die heute noeh nicht mit- spreehen k6nnen, nieht nur die bloBe Existenz, sondern ein mensehenwfirdiges Leben auf der Erde mSglieh sein wird.

Angesiehts der Forderung an die Wissensehaft, den Bliek nieht nur in die Erdvergangenheit, sondern in verstfirktem MaBe aueh auf die mensehliehe Zu-

kunft zu riehten, hat die Geologisehe Vereinigung die Jahrestagung 1977 unter

das Hauptthema ,,Geowissensehaften und die Zukunft des Mensehen" gestellt. Vom 24. bis zum 26. Februar 1977 wurden in Tfibingen 48 Beitr~ige zu diesem Thema vorgetragen. Von ihnen erseheinen im vorliegenden Heft 20 Aufs~itze.

T/ibingen, 1. Juni 1977 WOLF V. ENGELItABDT

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