gehirnprothesen als hilfsmittel

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VITRIOLz. Z. JVA Charlottenburg Friedrich-Olbricht-Damm 17, 13627 Berlin, Haus 1-1-1.10Tel.: +49 30/2 90 444 90; Fax: +49 30/ 2 90 444 91; +49 172/312 3 186 [email protected]

Nowosibirsk - Berlin, 28. September 1947- 30. April/1. Mai 1969 - 21./22. Juni 2010 (n. S.) Nowosibirsk Berlin, 14. Tishri 5708 - 12. Ijar/13. Ijar 5729 - 9./10. Tammuz 5770Dem Einen gewidmet u. a. den Wlfen, Nichtangepaten (Frauen, Don Quichotte von heute, Wanja Santo Dao und anderen Kleinen Prinzen) sowie der ermordeten Ulrike Brandt Fr ihren Mord sind solche Kinderschnder verantwortlich, wie R. Eppelmann, J. Schnbohm und O. v. Beust sowie Richter und Staatsanwaltschaft aus Eberswalde. Stefan Jahn, der als Mrder von Ulrike einsitzt, ist zwar mitschuldig, aber kein Tter. Wer kriecht, kann nicht stolpern; wer sich nicht regt, der sprt auch seine Fesseln nicht.

GEHIRNPROTHESENALS HILFSMITTEL DER GESCHICHTSFLSCHUNG, MASSENMANIPULATION, KINDERSCHNDUNG DURCH BRD-POLITIKER, RECHTSBEUGUNG UND MENSCHENRECHTSVERLETZUNGEN TEIL 1Bei einer solchen Gelegenheit ist es weit mehr als nur eine moralische Verpflichtung, seine Meinung kundzutun: es ist auch reines Vergngen. Fortsetzung der XI. Inauguraladresse und Schwerter zu Flugscheiben, jdische Vergangenheitsbewltigung, zu erhalten unter [email protected] (oder nachzulesen unter http://daten-web.de/nachgedacht/wolf.html mute durch Erpressung der Staatsanwaltschaftgeschlossen werden)

AZ.: 81 Js 2554/09; 81 Js 184/09;506-15/18; NZS 23 Ds 08(560 Js 1473/09)176/09 usw. Hat man einen Hammer im Kopf, sieht man die Welt als Nagel...Die Causa Lutheri (Luthers Verhr) zu Worms:Luther, am 17. und 18. April auf dem Reichstag anwesend, weigerte sich unter Berufung auf die Bibel, der kaiserlichen Aufforderung zu folgen, seine zuvor in seinen Bchern geuerten Ansichten zu widerrufen. Das betraf hauptschlich die 1520 erschienenen Bcher: - Von der Freiheit eines Christenmenschen, - An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung - Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche. Berhmt ist Martins Antwort auf die Frage Kaisers Karl V. in seiner Verteidigungsrede, ob er widerrufen wolle: ...wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunfstgrnde berzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, da sie fter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angefhrt habe, berwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun, weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!

Die Causa Gtz zu JVA Charlottenburg, Reichshauptstadt:Auch von mir verlangt der fr mich zustndige Gruppenleiter Krah; da ich meine geuerte Ansicht widerrufe, um mir vom Gesetz garantierte Vollzugslockerung zu gewhren: ...In den wenigen Gesprchen ist weiterhin keine Schuldeinsicht bei dem Inhaftierten Gtz erkennbar. Vielmehr versucht er sich als Justizopfer darzustellen. Ich bin kein Justizopfer, sondern ein politischer Gefangener.

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Gebrauchsanweisung: Nur fr Verrckte.So, wie man weder die Kabbala, noch die Mystik allgemein, sollte man meine Schrift auch nicht nur wrtlich nehmen, denn meine Weltanschauung ist nicht massenkompatibel gibt es kein Fleisch mehr, esse ich eben die Vegetarier. Vergessen Sie also beim lesen der Gehirnprothesen die Antwort, die der Erdgeist dem suchenden Faust gab, nicht: Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir... Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte. Warum war das so sehr schwer? Demian H. Hesse Sieh, darum ist es so schwer, sich selbst zu whlen, weil in dieser Wahl die absolute Isolation mit der tiefsten Kontinuitt identisch ist, weil durch sie jede Mglichkeit, etwas anderes zu werden, vielmehr sich in etwas anderes umzudichten, unbedingt ausgeschlossen ist. S. Kierkegaard Entweder OderIch versuche immer nach dem Prinzip des Eisbergs zu schreiben. Auf jeden sichtbaren Teil kommen sieben Achtel, die sich unter Wasser befinden... Es kommt auf den Teil an, den man nicht sieht. Offenbarung nach Ernest Hemingway Ich werde nicht aufhren 7/8 zu erkunden. Und das Ende aller meiner Erkundungen wird sein, dort anzukommen, wo ich begonnen habe: auf der Spitze des Eisbergs. Und jetzt erst den Ort richtig kennen... Offenbarung nach Wanja

Mge diese Schrift etwas Besonders sein, fr Menschen, die ein Gefhl und einen Sinn fr das Besondere haben, wo immer sie im Universum z. Z. auch sein mgen... Um meine Geschichte zu erzhlen, mu ich weit vorn anfangen. Ich mte, wre es mir mglich, noch viel, viel weiter zurckgehen, bis in die allerersten Jahre meiner Kindheit und noch weit ber sie hinaus, in die Ferne meiner Herkunft zurck:

1. Wenn von weisen Traum umfangen stille liegt die ganze Welt, wenn der Mond schon aufgegangen, oben, auf dem Himmelszelt.

2. Wenn der Englein Gtterhnde schon die Sterne znden an, sitz im Knast ganz stumm und wende meine Blicke himmelan.

3. Schau selig zu den Sternen auf, wie ein beglcktes Kind, denn ich fhls, da jene Fernen meine erste Heimat sind...Die Schriftsteller, wenn sie Romane schreiben, pflegen so zu tun, als seien sie Gott und knnten irgendeine Menschengeschichte ganz und gar berblicken und begreifen und sie so darstellen, wie wenn Gott sie sich selbst erzhlte, ohne alle Schleier, berall wesentlich und berball nachvollziehbar. Das kann ich nicht, sowenig wie die Schriftsteller es knnen. Ich bin ein Wortmaler und meine Geschichte ber die Gehirnprothesen als ein Kunstwerk ist mir wichtiger, als irgendeinem moralisierenden Schmierfink, und sei er auch Nobelpreistrger(in), die ihrige; denn sie ist meine eigene, und sie ist die Geschichte eines Menschen nicht eines erfundenen, eines mglichen, eines idealen oder sonstwie nicht vorhandenen, sondern eines wirklichen, einmaligen, lebenden Menschen. Wie jeder eben so ist. Was das ist, ein wirklich lebender Mensch, das wei man heute allerdings weniger als jemals zuvor, und man schiet denn auch die Menschen, deren jeder ein kostbarer, einmaliger Versuch der Natur ist, zu Mengen tot. Oder sperrt sie ein. Wie mich. Darum ist jedes Menschen Geschichte wichtig, ewig, gttlich, darum ist jeder Mensch, solange er lebt und den Willen der Natur erfllt, wunderbar und jeder Aufmerksamkeit wrdig. In jedem ist der Geist Gestalt geworden, in jedem wird ein Erlser gekreuzigt. Zur Zeit, 11. Juli 2010, befinde ich mich noch in der APP Abteilung fr Psychiatrie und Psychoterror des Knastes. Jeder wird auf seine Weise gekreuzigt. (Die Erfahrung in der Psychiatrie mchte ich auf keinen Fall missen.) Es gibt immer Seiten an einem Menschen, die zu entdecken nur wenigen gelingt. Wenige wissen heute, was der Mensch ist. Viele fhlen es und sterben darum leichter, wie ich leichter sterben werde, wenn ich meine Geschichte fertig geschrieben habe.

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Einen Wissenden nenne ich mich nicht; Ich war ein Suchender und bin es noch, aber ich suche nicht mehr nur in den Sternen und in den Bchern, ich beginne die Lehren zu hren, die mein Blut in mir hervorrauscht. Was hinter mir und was vor mir ist, ist nichts im Vergleich mit dem, was in mir ist. Ein einzelnes Leben ist nicht ein Stck Garn, das man aus dem Knuel der anderen Strnge entwirren kann. Familien sind verwobene Gebilde; unmglich, einen Teil davon zu berhren, ohne das brige in Schwingung zu versetzen. Unmglich, ohne ein Gefhl fr das Ganze zu bekommen, einen Teil davon zu verstehen... Das Leben ist ein Komposthaufen. Meine ganze Lebenserfahrung, die Dinge, die mir widerfahren sind, die Menschen, denen ich begegnet bin, meine smtlichen Erinnerungen, Trume, Phantasien, alles, was ich je gelesen habe, all das ist auf einem Komposthaufen gelandet, wo es mit der Zeit zu einem dunklen, fruchtbaren, organischen Mulch verrottet ist. Der Auflsungsproze des Zellgewebes macht eine unkenntliche Masse daraus. Einige Menschen nennen das Phantasie, die anderen ihre Meinung. Fr mich ist es ein Komposthaufen. In regelmigen Abstnden nehme ich eine Idee, pflanze sie in den Komposthaufen und warte. Sie bezieht von dem schwarzen Zeug, das einmal ein Leben war, ihre Nahrung, ihre Energie. Sie keimt. Schlgt Wurzeln. Entwickelt Triebe. Und so weiter und so fort, bis ich eines Tages eine Geschichte habe. Oder eine Inauguraladresse. Jeder hat eine Geschichte. Das ist wie mit einer Familie. Vielleicht kennt man sie nicht einmal, vielleicht hat man sie verloren, aber es gibt sie trotzdem. Vielleicht driftet man auseinander, oder man kehrt sich den Rcken, aber man kann nicht sagen, es gbe sie nicht. Dasselbe gilt fr Geschichten. Also jeder hat eine Geschichte. Na ja, das liegt natrlich ganz bei jedem selbst. Es steht jedem frei, nichts zu sagen, falls der Betroffene es so wnscht. Allerdings ist Schweigen kein fruchtbarer Boden fr Geschichten. Sie sind auf Worte angewiesen. Ohne Worte verblassen sie, verkmmern sie und sterben am Ende ab. Und dann verfolgen sie einen. Glauben sie mir. Ich wei, wovon ich rede... Viele Leser irren sich: sie glauben, alles, was man schreibt, sei autobiografisch. Das ist es natrlich auch, aber nicht so, wie sie denken. Das Leben eines Schriftstellers braucht Zeit fr den Fulnisproze, bevor er einer Erzhlung als Nahrung dienen kann. Es mu sich erst einmal zersetzen. Deshalb konnte ich niemanden erlauben, in meiner Vergangenheit herumzuwhlen und darin irgendwelche Bruchstcke hervorzukramen, um sie mit ihren eigenen Worten zu konservieren. Ich mute dafr sorgen, da man meine Vergangenheit in Ruhe lt und ihr die Zeit gibt, die sie braucht; sonst htte ich meine Inauguraladressen nicht schreiben knnen...Alle Kinder mythologisieren ihre Geburt. Das ist nur allzu menschlich. Du willst jemanden wirklich kennen lernen? Mit Leib und Seele? Dann frag ihn, wann und wo er das Licht der Welt erblickt hat. Du wirst nicht die Wahrheit zu hren bekommen, sondern eine Geschichte. Und nichts ist so aufschlureich wie eine Geschichte.

Geschichten von Wandel und Verzweiflung von Vida Winter Diane Setterfield Die dreizehnte Geschichte (ISBN 3-89667-328-9)Meine Geschichte ist nicht angenehm, sie ist auch nicht s und harmonisch, wie die erfundenen Geschichten, sie eckt an, riecht und schmeckt nach Unsinn und Verwirrung, nach Wahnsinn, Traum und Genie, wie eben auch das Leben aller Nichtangepaten, die sich nicht belgen wollen...

ArcheDie Erde ist ein psycho-somatischer Organismus. Das Leben ist nie so gut oder so schlimm, wie man meint. Der Kuckuck in der Uhr, der noch von den zwlf Rufen mde war, atmete auf und sagte mhsam nur einmal seinen Namen. Mehr konnte er nicht... Unsere Mutter befahl meinem Bruder Erik und mir gleichmig Salz auf die knorrigen Dielen unter der Kuckucksuhr zu streuen. Danach muten wir uns zur Strafe mit den Knien auf das Salz stellen; zuerst war es nur unangenehm, doch allmhlich fra sich das Salz tief in die Haut ein... Und so wurden wir im Namen von Jesus Christus fr unsere Snden gepckelt. Jahre spter erfuhr ich, da es ein russisches Sprichwort gibt: Fr Brot und Salz bedankt man sich nicht. Warum man sich fr das Salz nicht bedankt, erfuhr ich am eigenen Krper; das mit dem Brot dauerte noch eine Weile. 3

...am 18. Juni 1887 schrieb Theodor Fontane an seine Frau aus Seebad Rdersdorf: Durch mein offenstehendes Fenster strmt der hier, und auch woanders, stndige Mischgeruch von Jauche und Levkojen ein, erster prvelierend, und giebt ein Bild aller Dinge. Das Leben ist nicht blo ein Levkojengarten. ...

Jahre von Hunger und Elend. Aber an diesem Sonntag schien die Sonne so warm und Mimi brachte eine Kartoffel. Das war alles. Das war nicht alles, da gab es noch viel mehr. Jetzt lfte

...es war ein sonniger und warmer Nachmittag meines 5. Altweibersommers . Sogar solch einfacher Satz verbirgt in sich unzhlig viele Geschichten; hier nur eine davon. Mein Bruder ist in Wien geboren und wurde 1946 mit seiner Mutter, Gromutter und einer der Tanten aus Berlin nach Sibirien deportiert. Die Andere, Tante Agnes, hatte es geschafft: ihr ist die Flucht aus dem Viehtransportwagen gelungen; viele der Geflchteten wurden dabei von den Russen erschossen. Tante Agnes lebte spter in Kanada und fand uns 1963 ber das Rote Kreuz. In Nowosibirsk waren die Meinen in einer Baracke untergebracht, in einem Zimmer von 13 Quadratmetern; den russischen Nachbarn erging es auch nicht besser. Erst viel spter erfuhr ich, da diese Vegetationsart Kfighaltung heit. In so einen Kfig wurde ich also hineingeboren. Zu meinem 31. Geburtstag, ich studierte im 4. Studienjahr an der Humboldt-Uni zu Berlin Philosophie, schrieb mir meine Mutter aus dem Westen eine Karte, in der u. a. auch mein Geburtstag beschrieben wurde: Am 28. September 1947, es war ein Sonntag, es waren schwere

ich ein vor Erwachsenen lang gehtetes Geheimnis: Schlft ein Lied in allen Dingen die viel trumen hier und dort; Und die Welt fngt an zu singen triffst du nur das Zauberwort. Einige der Zauberwrter fand auch Johann Gaudenz von Salis-Seewis und verriet uns diese um 1800: Bunt sind schon die Wlder, gelb die Stoppelfelder und der Herbst beginnt . Rote Bltter fallen, graue Nebel wallen, khler weht der Wind. Heute ist es leider bereits anders, in Sibirien meiner Zeit gab es noch 5 Jahreszeiten: Frhling, Sommer, Altweibersommer, Herbst und Winter. Die hchste Temperatur im Sommer war + 42 C. Nach dem warmen und bunten Altweibersommer kam der Herbst und in manchen Jahren weinte die Natur 2 bis 3 Wochen ununterbrochen. Tag und Nacht. Dann kam Ende Oktober der erste Schnee. Nach der Arbeit muten Mimi und Oma, (am 8.8.1888 geboren), auf dem Weg nach Hause, Holz sammeln, damit wir nachts nicht erfrierten. Die tiefste Temperatur im Winter war 61 C. Als der Schnee dann Anfang Dezember unser Fenster ganz zudeckte, war es zwar bis zum Frhling immer dunkel, dafr aber wrmer. In unserer gemtlichen Stube roch es an jedem Wochentag anders. Am Sonntag duftete es nach Streuselkuchen, am Montag nach Bratkartoschka und am Samstag berwltigte alles der Geruch der Kernseife: Waschtag. Roch es nach gar nichts, dann gab es gar nichts zu essen. Das kam aber nicht oft vor. Ich habe nur im Leib meiner Mutter gehungert... ...Mischka war mein sterreichischer Spielfreund, den ich von meinem Bruder vererbt bekommen habe. Mutter kaufte diesen Teddy fr ihn in Wien des Jahres 1944, und so wurde auch er nach Sibirien deportiert. 20 Jahre spter, spielte zuerst meine Tochter Navena mit ihm, und danach freundete sich Mischka auch mit Maria an... bis ihre Mutter ihn 1986 im Westen wegwarf. Zu Hause, mu mein Mischka nach so vielen Jahren mit mir gedacht haben, das ist mehr ein Problem, als eine Adresse ... In jeder Familie, die nicht die eigene ist, erstickt man. In der eigenen erstickt man auch, aber man merkts nicht. 4

Als ich im St.-Hedwigs-Krankenhaus in der Groen Hamburger in Berlin stationiert war, konnte ich die Kirche mit der Hausnummer 28 aus dem Fenster sehen. Manchmal beobachtete ich eine hbsche Frau in einem der Fenster im 2. Stock. Als ich das Krankenhaus fr kurze Spaziergnge ohne Begleitung verlassen durfte, ging diese junge Frau zufllig an mir vorbei. Ich drehte mich um, um zu sehen, ob sie sich umdrehte, um zu erfahren, ob ich mich umgedreht habe... Im Altweibersommer des gleichen Jahres lernten wir uns auf dem Dorotheenstdtischen Friedhof kennen: sie wurde meine zweite Ehefrau und Mama von Maria, die vor Kurzem auch Mama geworden ist... Wir, die Kinder der Nachkriegszeit, brauchten keine gekauften Spielwaren unsere Phantasie machte alles zum Spielzeug, und eine Mllkippe war der beste Spielplatz. Einmal nahmen mich Mimi und Oma in ein Geschft mit, und da sah ich ihn zum ersten Mal einen buntbemalten Holzdampfer mit drei Schornsteinen. Dieser zog mich so magisch an, da ich ihn unbedingt haben mute. In der nchsten Erinnerung halte ich mich mit beiden Hndchen an der Trklinke des Geschftes fest, und schreie ganz laut, whrend Oma und Mimi mich an den Beinchen und Krper zerrend, vergeblich loszureien versuchen. Im nchsten Bild trage ich stolz den Dampfer, die Arche langsam erwachender Trume und Wnsche... ...zum Abendbrot gab es fr mich eine gekochte Kartoschka und eine Scheibe Schwarzbrot, die ich abwechselnd in das Sonnenblumenl tnchte. Vor meinem Teller stand die erste Trophe aus meinem siegreichen Kampf mit den Frauen. Whrend ich als Kpten durch die Meere schiffte, merkte ich nicht, da Oma und Mimi nicht, wie gewohnt, auch aen. Mit meinem Dampfer steuerte ich wieder dem nchsten Sturm entgegen, leckte dabei meinen Teller ab und fragte meine Mdels nebenbei, ob sie keinen Hunger htten. Oma antwortete mir schlicht: Wir haben heute nichts zu essen. Als ich endlich schluchzend einschlief, erinnerte ich mich im Traum an die Worte, die Oma mir im Geschft ins Ohr flsterte: Wir knnen uns den Dampfer nicht leisten. Auch nachdem sich unsere Lage gebessert hatte, lie ich mir nie mehr ein Spielzeug kaufen. Meinen Dampfer verschenkte ich 17 Jahre spter an den Sohn meiner Schulfreundin Nina, kurz vor meiner Dienstreise nach Deutschland. Meinen Freund Mischka nahm ich mit. Der Dienstag war unser Sorgentag: Da muten Oma und Mimi zur Miliz gehen und sich melden... Unsere russischen Nachbarn hatten keine regelmigen Sorgentage, dafr aber ersatzweise eine Sorgennacht nachts wurden die Mnner vom KGB abgeholt... An einem Tage sah ich viele Menschen auf den Straen weinen - jemand, der Stalin hie, starb. Der zweite Politiker, so nannte man Menschen, die das Sagen hatten, den ich kennenlernte, war Bulganin dieser schuf den Dienstag ab jetzt brauchte Oma und Mimi sich keine Sorgen mehr zu machen. Dachte ich damals. Mein Weckruf war das regelmige Gerusch der Kaffeehandmhle, welches Oma jeden frh erzeugte. Und der Geruch des frisch aufgebrhten Kaffees. Rohen Kaffe gab es in Scken auf dem Basar. Die Rukis kannten Kaffee nicht, und deswegen wurde er nie zur Mangelware. Manchmal stehe ich heute mit geschlossenen Augen bei Tchibo und atme den Geruch meiner sorglosen Kindheit ein: Dort duftet es so, wie es bei uns in der Arche gerochen hatte, wenn Oma bei offen stehender Tr, den rohen Kaffee in einer Bratpfanne rstete und die Nachbarn fragten neugierig , wonach es bei uns so lecker duftete... Nach dem der Kaffee gekostet wurde, wollte keiner trinken... Einmal im Monat gab es einen Freude-Abend; Mimi machte sich fein, zog ihr bestes - und einzigstes - Kleid an und fuhr zum Kulturvortrag, der in Deutsch von einem russischen Professor abgehalten wurde. Auf diese Weise erfuhr ich von der Existenz solcher Dichter wie Ringelnatz und Rilke, Fontane, Hesse und Heine:

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Nachtgedanken Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht; Ich kann nicht mehr die Augen schlieen, und meine heien Trnen flieen. Wie bei Heine, so flossen auch bei Oma und Mimi geruschlos und schwermtig die Trnen, die ich erst heute nachvollziehen kann... Oma, die Aganeta hie, gab mir den Vornamen Iwan, jedoch mich nur Wanja oder Wanjuscha nannte, sagte einmal nach der Besprechung eines Vortrages mit Mimi: Wenn du gro bist, wirst du auch ein Dichter. Kann ich dann alle Fenster abdichten? Nachdem meine Mdels ihre Lachtrnen, die ich nicht verstand, abgewischt haben, nahm mich Oma auf den Scho, streichelte mein Kpfchen und sagte, mich an sich drckend: Du wirst ein

Schriftsteller; du sprst in den Worten Bedeutung, die wir nicht sehen knnen. Das ist eine seltene Gabe...Auf meinem Schoe sitzet nun und ruht der kleine Mann; mich schauen aus der Dmmerung Klein-Wanjas uglein an. Er spielt nicht mehr, er ist bei mir, will nirgends anders sein. Klein-Wanlings Seele tritt heraus und kommt zu meiner rein...

Der Kuckuck, die mit ihm befreundete Maus mit schwarzen Knupperugleins, die uns regelmig besuchte, und nicht mehr weglief, wenn der Kuckuck nach ihr rief, Gerche der Wochentage, Lachen und Singen, sowie lange Gesprche waren unsere Mitbewohner. Schimpfen, Jammern, Neid, ber andere herzuziehen und Unzufriedenheit hatten bei uns, nachdem meine Mutter wegzog, kein Wohnrecht. Obwohl Oma als Wscherin in einem Krankenhaus gearbeitet hatte, manchmal habe ich sie dort besucht, um in einer groen Badewanne zu schwimmen, wurde bei uns kaum ber Krankheiten gesprochen. Ich fand es lustig und mute kichern, wenn Oma erwhnte, da jemand der Krebs hatte, starb: Der Mensch sollte eben keine Krebse fangen. Auf Omas Scho sitzend, verweilten wir oft ganz still; wir schauten vor uns hin und unsere Blicke folgten schweigend derselben Fliege, welche bedchtig ber die Sonnenflecken und Unebenheitsrunen des Tisches in Richtung der offenen Bibel pilgerte. Oder wir lauschten dem leisen, dankbaren knabbern unseres Muschens an geteilten Speisen. Das Glck, wenn mir recht ist, bemerkte Theo in Effi Briest zutreffend, liegt im Zweierlei: darin, da man ganz da

Nachdem Mutter mit meinem Bruder wegzog, hatten Oma, Mimi (meine Tante Maria) und ich eine riesige Wohnung von 13 Quadratmetern nur fr uns 3. Meine erste Zahl, die ich lernte und oft aufschrieb, war die 13 die Nummer unseres Kfigs innerhalb der Arche. Die zweite Zahl, die ich lernte, war 10: um diese Zeit wurde am Abend der Strom abgeschaltet. Bevor ich einschlief, sah ich Oma und Mimi oft vor einer selbstgebastelten Funzel sitzen und Bcher lesen. 6

steht, wo man hingehrt, und zum zweiten und besten in einem behaglichen Abwickeln des ganz Alltglichen, also darin, da man ausgeschlafen hat, und da einen die neuen Stiefel nicht drcken. Wenn einem die 720 Minuten eines zwlfstndigen Tages ohne besonderen rger vergehen, so lt sich von einem glcklichen Tag sprechen.

Zwischendurch lasen sie sich gegenseitig interessante Stellen aus ihren Bchern vor und sprachen leise darber. Die Funzel bestand aus einem kleinen Teller mit einem Schnrsenkel als Docht und Sonnenblumenl. (Whrend ich am Abend diese Zeilen schreibe, brennt in meinem Haftraum auch eine Funzel aus einem Teller, einem Schnrsenkel als Docht und Sonnenblumenl: ich habe es gut, denn ich habe sie vor einen Spiegel gestellt jetzt habe ich gleich zwei Funzeln.) Mollige Wrme unter der Decke, Omas bergroe Schatten an der Wand, der sich nach dem Umblttern bewegte und das hoffnungslose Heulen des Windes vor der Arche begleiteten mich oft in das friedliche Land der Kindertrume. Einzige Gerusche, die man vernehmen konnte, waren das gleichmige Ticken der Kuckucksuhr (nachts pennte unser Kuckuck natrlich auch), das unregelmige Knistern des Holzes im kleinen Ofen und das Umblttern der Buchseiten. Oder ich hrte mir die Geschichten, die die Arche durch das Knarren ihrer Planken erzhlte, an. Glcklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafr hlt; man wird vom Schicksal hart oder weich geklopft, es kommt auf das Material an: Im Gegensatz zu meinem Bruder hatte ich eine sehr schne Kindheit. Rainer Maria Rilke hatte das wohl auch: 1. Oft nahm, als ich ein Knab gewesen, 2. Die Zeiten sind vorbeigegangen, Gromtterchen ein Buch vom Spind, zum Manne mhlich ward der Knab, um draus das Mrchen mir zu lesen: lngst schlft Gromtterchen den langen, Von Kronen trumte ein Knigskind. geweihten Schlaf im tiefen Grab. 3. Selbst mein Erinnern ist verschwommen 4. Doch seh ich, wie mir oft im Leben bei der Erfllung ernster Pflicht; so tckisch Traum um Traum zerrinnt, wohin das alte Buch gekommen, gesteh ich mirs mit leisem Beben: das Mrchenbuch, ich wei es nicht. Von Kronen trumte ein Knigskind. Vor dem Schluppengehen wurde im Winter ein Findling auf unseren kleinen Ofen, mit vielen abnehmbaren Ringen in der Mitte, hei gemacht und, mit einem Tuch umwickelt, ins Bett gelegt damit meine Fchen nicht frieren. Stand ich frh auf, so war das Wasser im Eimer immer zugefroren... An manchen Tagen verlieen die Kfigbewohner unsere Arche nicht die Eingangstr zur Baracke, die nach auen aufging, mute erst von jemanden freigeschaufelt werden. An solchen Tagen gingen Oma und Mimi nicht gleich zur Arbeit, sondern machten einen Sorgen-Umweg: sie muten von der Miliz eine Besttigung holen, da sie berechtigt nicht pnktlich zur Arbeit erschienen, weil sie zugeschneit waren. Manchmal schneite es tagelang dann muten alle in ihren Kfigen bleiben und die Luft war sehr stickig. An einem solchen Schneetag starb unsere Nachbarin Tante Njura, da sie keine Luft gekriegt hatte und Hilfe konnten wir ja nicht holen. Sie hat es jetzt gut, sagte eine andere Nachbarin. Auch mein erstes Lagerfeuer auerhalb unseres Ofens erlebte ich in der Nhe unserer Arche: um das zugefrorene l im Auto wieder aufzutauen, kroch unser Nachbar, Onkel Borja, unter seinen LKW und machte unter dem Motor auf einem Blech ein kleines Lagerfeuer. Im Sommer schickte mich seine Frau, Tante Tanja, auf die andere Seite der Baracke und bat mich an ihrem Fenster zu klopfen. Onkel Borja, so vermutete sie, sei nach der Arbeit wahrscheinlich eingeschlafen und hat die Tr von innen verriegelt. Ich klopfte krftig am Fenster und dann blickte ich unter den Vorhang. Zurckgekommen sagte ich, da ich nur die nackten Fe in der Luft hngen sah. Wortlos fiel Tante Tanja in Ohnmacht und nur ihr Baby schrie laut neben ihr. Jahre spter traf ich die lchelnde Tante Tanja mit zwei Kindern wieder das Leben ging also weiter. Nachdem ich den Tod des zweiten Nachbarn verkndete, mieden mich einige Kfigbewohner eine zeitlang. 7

Schwanenei gelegen hat. Geburtstage und Todesfeiern aller Kfigbewohner fanden immer vor der Arche statt; alle Nachbarn trauerten und feierten zusammen: im Elend gibt es keine Nationalitten und gegenseitige Hilfe innerhalb der Bewohner war selbstverstndlich. Es wurde gemeinsam geweint, und gesungen. Und heute war mein 5. Geburtstag ein Grund zum Singen, denn vor dem Winter kamen noch neblige Nchte und der rauschend tanzende Bltterfall mit wehleidigen und nachsichtigen Abschiedsrufen der Kraniche. Nicht weit von unserer Arche befand sich ein mit viel Gras und Bumskolben bewachsener Tmpel, in dem Frsche frhlich quakten. Die angeflogenen Enten wurden noch am gleichen Tag gefangen und verspeist. Ich suchte mir von der am Ufer stehenden Trauerweide ein stchen aus und klopfte damit auf das Wasser. Machts Spa?, hrte ich eine Stimme hinter mir. Als ich zum Tmpel ging, sah ich weit und breit keinen Menschen. Und pltzlich stand sie da: eine Zigeunerin. Bis zu diesem Tag hatte ich noch keine gesehen; erzhlt wurde, da sie Kinder stehlen. Nun stand sie vor mir da, eine echte Zigeunerin aus den Erzhlungen der Erwachsenen: ihre langen schwarzen Haare reichten ihr kurz vor den Po, buntes Kleid, dessen Blumen ich spter als rote Rosen erkannte, viele Ketten und Kettchen, Ringe an den Fingern und barfu. Ich war auch barfu und bewohnte ein weies Hemd meines Bruders, allerdings bentigte ich darin weniger Raum. Sie lchelte mich mit ihren knallroten Lippen an und hockte sich vor mich hin. Nur die wenigsten Erwachsenen tun so etwas. Zuerst sah ich ihren groen Ausschnitt mit prallen Busen. Langsam und ungewollt trennte ich mich von ihm und sah zunchst auf die vollen Lippen und ertrank danach beinahe in ihren bodenlosen schwarzen Augen. Soll ich dir deine Zukunft voraussagen, mein liebes Tubchen? fragte sie mich mit Augenzwinkern. Ich kann aber nicht bezahlen, sagte ich verlegen. Sie lachte so laut und herzlich los, da sie nach hinten kippte und sich auf ihren Po setzen mute. Was fr schne und gleichmige Zahne hat sie., dachte ich. Die Menschen um mich hatten schlechte Zhne. Ober gar keine. Die junge Frau ttschelte mich am Kopf: Das mut du auch nicht. Gibt mir deine linke Hand. Da ich nicht wute welche meiner Hnde die Linke war, nahm sie diese selbst in ihre Hand und strich mit der anderen ber die Innenflche meines Hndchens. Pltzlich begann ihre Hand zu zittern und in ihren groen Augen sah ich Angst. Solchen Angstblick kannte ich sehr gut. Du wirst 6 Kinder haben und du wirst Schriftsteller. Sie hockte sich wieder vor mich hin und fgte hinzu: Bitte entschuldige mich fr die Strung und sei mir nicht bse. Sie stand auf: Ich mu jetzt los. Sie ging einige Schritte fort, blieb unentschlossen stehen, drehte sich langsam zu mir um und sagte zum Abschied: Wanja, du sollst auf niemand bse sein. Bis jetzt ist es fr mich ein Rtsel, woher sie meinen Namen wute. Die junge Frau war die Erste unter vielen meiner mystischen Begegnungen, die mir in Erinnerung blieben... Ich habe von 6 Frauen 6 Kinder: 3 Mdchen und 3 Jungs. Und 5 Enkelkinder. Zum ersten Mal erinnerte ich mich an die Zigeunerin in der 5. Klasse. Ich war auf eine Lehrerin richtig bse geworden und habe ihr den Tod gewnscht. Ein halbes Jahr spter starb sie an Krebs. Meine Schulkameraden, die von meinem Wunsch wuten, nannten es Zufall. Doch die Mdchen mieden mich eine Weile. Durch den Schulalltag verga ich den Vorfall. Als einige Jahre spter der eine oder andere durch Krankheit oder Unfall einem unbewuten Trieb gem ums Leben kam, wute ich, was die Zigeunerin gemeint hat. Im Laufe nunmehr der Jahrzehnte legte manch einer meine Gutmtigkeit als Charakterlosigkeit und Schwche aus. 8

Hermann Hesse bemerkte mal zutreffend: Es gibt nichts so grausames wie die Normalmenschen. Aber es schadet nicht, in einem Entenhof geboren zu sein, wenn man nur in einem

Ein grober Fehler, denn diese Leute wissen nicht, da die Zukunft nur ein anderes Wort fr Vergangenheit ist; Im Resultate ist wesentlich das enthalten, woraus es resultiert. Doch die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Im Kinderferienlager des Sommers 1952 ging ich angeln. Die Angelschnur verhedderte sich unter dem Wasser, ich zog krftig und zum Vorschein kam ein Draht. Ich zog an dem Draht und zum Vorschein kam eine Hand. Ich zog an der Hand und die Haut von den Fingern bieb in meinem linken Hndchen. Nachdem die Erwachsenen den Leichnam herausholten, identifizierte man ihn als den seit Wochen vermiten Hausmeister des Ferienlagers, der die Kinder nicht ausstehen konnte. Bis zum Treffen mit der Zigeunerin blieben noch 2 Monate... Der Tod begleitete mich seither durch mein ganzes Leben und ich fand Leichen an den ungewhnlichsten Stellen. Ob in der Sowjetunion oder in der DDR. An alle Flle knnte ich mich berhaupt nicht erinnern. Mein Kumpel aus West-Berlin, Kai, besuchte mich an Himmelfahrt 1985 und wir gingen gemeinsam die Dimitroffstrae in Berlin entlang. An einer Haltestelle machte ich Kai auf einen Mann auf einer Bank im Wartehuschen aufmerksam: er sah aus, als brauche er Hilfe. Ich ging auf den Mann zu und versuchte an ihm zu rtteln es war nicht einfach, denn er war bereits kalt und steif... Manchmal fand ich jeden Monat eine Leiche, manchmal ein halbes Jahr gar keine. Im Oktober 1980 fuhren wir mit Navena und meinem guten Kumpel Peter in den Spreewald. Whrend ich Mittagessen machte, ging Peter und Navena an die Hartmannsdorfer Schleuse angeln. Da es kalt war, kehrte Navena nach kurzer Zeit zurck. Nachdem das Essen fertig war und Peter immer noch nicht da war, ging ich ihn holen. Er lag tot in den Bschen. Mit 33 Jahren hat er einen Hirnschlag erlitten. Leider, ich konnte ihn gut leiden und auerdem wollte er einen Monat spter heiraten. Habe ich mit seinem tot etwas zu tun? Oder sollte sein Sterben vielmehr mich auf etwas aufmerksam machen? ...ich lag im St.-Hedwigs-Krankenhaus und die rzte teilten meinen Freunden mit, da ich hier nicht mehr lebend herauskommen werde. Darum sollten sie, die mir verbleibende Zeit, noch ausnutzen. Mir war jeder Besuch gleichgltig ich lag nur apathisch da und starrte gedankenlos die hohe Decke an. Ich verfiel in einen seltsamen Zustand, der mit der Zeitverzerrung einherging. An die an mich gerichteten Worte konnte ich jeden einzelnen Buchstaben zwar nacheinander, doch mit einem groen Abstand vernehmen, so da ich den Sinn berhaupt nicht erfassen konnte. Aus Wanja wurde: W. Pause, A. Pause. N. Pause etc. Ich hatte nur einen einzigen unaussprechlichen Wunsch zum Sprechen hatte ich gar keine Kraft mehr -, sie sollen mich endlich alle in Ruhe lassen. Mit einem benebelten Blick erkannte ich zum Schlu meine Besucher sowieso nicht mehr. Am 9. Februar 1981 war es dann soweit: der Tod holte endlich auch mich. Mein letzter Gedanke in jenem Leben war ein Witz: Patient: Knnen Sie den Mann neben mir ins Sterbezimmer legen er rchelt so... Arzt: Raten Sie mal wo er liegt... In dieser Nacht starben auf der Station zwei Menschen; ein Patient links von mir, der immer so gerchelt hat, und ich ... Und Es war, als htt der Himmel die Erde still gekt, und sie im Bltenschimmer von ihm jetzt trumen mt.

dann...Ein Hauch ging durch die Felder, die hren wogten sacht; Es rauschten leis die Wlder und sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte weit ihre Flgel aus; Glitt durch die stille Gegend, als flge sie nach Haus... 9

Nachdem ich mich im Jenseits ausgiebig umgeschaut habe, hatte ich nicht das geringste Verlangen wieder unter den Menschen zu leben. Man versah mich jedoch mit der Gabe der Heilung und schickte mich zurck. Noch im Krankenhaus habe ich mehrere Schmerzpatienten geheilt. Was den rzten berhaupt nicht gefallen hat. Zur Zeit kann ich jede Krankheit heilen; aber noch nicht jeden Patienten. Mein Bettnachbar durfte oben bleiben und war seither mein letzter fremder Toter. Oma ging mit 96 und Mimi mit 94 Jahren rber; meine Mutter ist 91 und, ihrem Kmpfergeist nach, wird sie noch 100; sie versorgt sich selbst, liest viel, fhrt zahlreiche Korrespondenzen und sieht wie eine rstige 60jhrige aus... Am 8. Mrz hat man mich mit der Nachtschwester Tanja erwischt und am 9. Mrz 1981 bin ich aus dem Krankenhaus vorzeitig wegen der Nichteinhaltung der Regeln entlassen worden. Mein Hinweis darauf, da ich doch einen Gummischutz benutzt habe, reichte als Regelargument nicht aus. Wer htte das gedacht!, sagte der Chefarzt, Sie sind mit 42 Fieber und mehr tot als lebendig eingeliefert worden und jetzt besteigen Sie unsere Krankenschwester. Wollen wir das nicht als Therapie verbuchen?, fragte ich. Das wollten sie nicht. Als ich so gut wie tot war, versuchte ich weiter, versprach mir Tanja mit mir ins Bett zu gehen, wrde ich wieder

Jahren keine Medikamente einnehme, und auch an keiner Voruntersuchung teilnehme: Ein gesunder Geist hat auch einen gesunden Krper. Ich kann gut schluppen und mir ist mein kindliches Gemt erhalten geblieben. Genauso wie vor 57 Jahren, verstehe ich immer noch nicht, warum man berhaupt jeden Tag bekannte Menschen gren mu. Weil man sich freut, seine Verwandten und Bekannte wiederzusehen, versuchten mir die Arche-Mannschaft diesen Brauch zu erklren. Man war ja schlielich durch die Nacht oder mehrere Tage getrennt. aber ich trenne mich nicht von den Menschen, weil ich sie alle in meinem Herzen trage, erwiderte ich. Darauf konnten auch die weisesten Erwachsenen nichts sagen und sahen mich mit seltsamen Blicken schweigend an. So sehen mich die Wrter heute auch an, wenn ich in der Zelle nach dem Ruf morgen whrend der ersten 7.00 Uhr Lebenskontrolle antworte:

gesund werden. Und sie hat mir eine Lebensperspektive gegeben und mir nur ihr Wort eingelst. Da Sie am Leben geblieben sind ist schon ein Wunder, setzte der Arzt seine Strategie fort, Aber, da Sie auch noch ohne Medikamente gesund geworden sind, ist einfach unfabar. Alles Gute! Ich erfreue mich der vollkommenen Gesundheit, weil ich seit etwa 40

heute.

Wer sich mit dem Tod, wie ich, getroffen hat, wird nie mehr so sein, wie er vorher war. ...es ist Sommer 2007, ich kreiste mit dem Paragleiting in Hhe von etwa 300 m ber Mayerhofen. Unter mir fuhr ein Fahrradfahrer die Strae entlang. Sonst ist kein Fahrzeug zu sehen. Ich machte einen groen Kreis, um an Hhe zu gewinnen und sah einen vollbeladenen Baumstmmetransporter, der sich in Richtung des Fahrradfahrers bewegte. Da es mir nicht gelang hher zu fliegen, mute ich landen. Spter erfuhren die Mayerhofener, da der Fahrradfahrer von den Baumstmmen erschlagen wurde. Als das Fahrzeug den Fahrradfahrer berholte, rissen pltzlich alle Ketten, die die Stmme zusammenhielten. 3 Tage spter fuhr ein Motorradfahrer gegen einen Betonpfeiler und war sofort tot. 3 bis 4 Tage spter flog ich von meinem Startplatz in Hhe von 500 m (Penken) und erreiche durch die Thermik 3.000 m. Weiter unten, an der Seilbahn bte eine Mannschaft einen Rettungsversuch; aus vllig unerklrlichen Grnden ri sich die Rettungsgondel vom Seil und strzte 40 m in die Tiefe. 3 Retter fanden den Tod. Im Januar 2008 machte ich in Mayerhofen Skiurlaub. In Hhe von etwa 2.500 m (Ahorn), fuhr ein 5jhriges Kind auf einen Schlitten an seiner auf ihn wartende Mutter vorbei und auf vllig unerklrliche Weise berwandt es die Absperrung. 10

Das Kind strzte vor den Augen der schreienden Mutter mehrere 100 m beinahe senkrecht die Bschung hinunter. 2 weitere weinende Geschwister konnten ihre Mutter vor dem verzweifelten Hinterhersprung noch abhalten. Eine Bergrettungsmannschaft und ein Hubschrauber fingen sofort mit der Suche nach dem im tiefen Schnee versunkenen Kind an. Es war nicht einfach, denn nach dem Abhang begann ein dichter Wald. 3 Stunden spter wurde der verzweifelten Mutter und zwei ihrer Kindern ihr Kind und der Bruder bergeben. Eigentlich, sagte einer der Retter, drfte das Kind diesen Sturz niemals berleben. Der kleine Abenteurer trug keine einzige Verletzung davon und rodelte am nchsten Tag wieder frhlich den Berg runter. Das Jahrhundert der Indigokinder entfaltet sich in seiner Vielfalt aus. In Nowosibirsk wurde ein Literaturwettbewerb ausgerufen, an dem sich jeder beteiligen konnte; die krzeste Erzhlung, in der folgende Themen enthalten sein mssen: historischer Hintergrund, Geheimnis und Liebe. Ich habe den Literaturwettbewerb gewonnen mein Beitrag bestand aus nur einem Satz: Ich sa mit dem Rcken an die alte Eiche angelehnt, die mit den dicken Gemuern der Mnchsabtei verwachsen schien, und beobachtete unbekmmert das Spiel der Sonne des warmen Altweibersommers mit den gelben Blttern, als hinter den Mauern ein lauter Mdchenaufschrei ertnte, der allmhlich in wollstiges Frauensthnen berging.Keiner wollte glauben, da ich ein Schlosser mit 8 Klassen Schulbildung war; ich sollte unbedingt Literatur studieren, um spter Schriftsteller zu werden. Man Empfahl mir Literatur kann man genauso wenig studieren, wie Musik oder Psychologie entweder ist man Schriftsteller, Musiker oder Psychologe, oder nicht. Gottesgaben kann man nicht erlernen...Ich mchte vieles, was ich in Sibirien und in der DDR erfahren, erlebt und ber was ich nachgedacht habe, zu Papier bringen und in einem Buch mit dem Titel Sibirien: ein Fest frs Leben. Definitionen verffentlichen. Hier eine verffentlichte Kurzgeschichte von 1990.

1. Es schliet der Tag die mden Lider, 2. In Wald und Wiese jedes Leben, und aus den klaren Fernen sacht, ist jeder Laut verhallt, vergellt, giet langsam ihren Mohnsaft nieder nur unverlangte Wnsche schweben sternberste Taiganacht. auf Sternenschnuppen in der Welt. Das ferne Wetterleuchten mischte die Farben der Dmmerung am Himmelsrand so lange, bis der Horizont immer nher rckte und mit den Baumspitzen verschmolz. Vom Licht des Feuers angetrieben, sprangen unsere vergrerten Schatten auf den umstehenden Bumen wild umher. Die Gesprche flauten ab. Vorsichtig schlich sich der Nebel vom leise pltschernden Flu her an uns heran. Die Flammen lsten den Vorrat an Holz in der frischen Abendluft auf, und der Rest glimmte vor sich hin, bei jedem unbedeutenden Lufthauch in Erregung geratend. Die Taiganacht kam vom Osten her, nachdenklich und einsam. Ihr seid ja sogar aus der Nhe kaum zu sehen, sagte Fasil, ein groes Bndel trockener ste neben seinen Platz werfend. Er zerkleinerte bedchtig das mitgebrachte Holz und warf es auf die glhenden Kohlen. Mitrauisch tippte das bluliche Feuer die ste an, und der entstehende Rauch trieb uns die Trnen in die Augen. Ihr wollt wissen, welche meiner Kindheitserlebnisse mir am nachhaltigsten im Gedchtnis geblieben sind? griff Fasil eine frher gestellte Frage wieder auf. Er fuhr fort, Zweige zu zerbrechen und sie in das nun auflodernde Feuer zu werfen. Die Dunkelheit wich solange zurck.

Das Gedchtnis

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Unseren Erinnerungen gegenber sind wir ohnmchtig, setzte Fasil langsam fort. Wir knnen versuchen, sie zu vergessen, oder sie werden durch das Leben verdrngt, sie abzunabeln wird jedoch nie gelingen. Und so lenken uns unsere Erinnerungen. Der Nebel, der weie Atem der Wiesen, khl und duftend, umhllte uns. Grillen zirpten, begleitet vom Knistern des brennenden Holzes. Die Nacht lauschte.

Das Feuer erlosch. Im Wald brach ein Ast auseinander, und dieses Gerusch hallte mehrmals wider. Die Stille der Nacht breitete sich in ihrer Vielfalt aus.

Ich wuchs, in moslemischer Tradition erzogen, in einem kleinen Dorf in Sibirien auf. Ich zankte mich oft mit meinem lteren Bruder. Eines Tages ging ich zum Vater, um ihm zu erzhlen, da mein Bruder eine Snde begangen htte. Die Tochter eines andersglubigen Nachbarn, mit der mein Bruder befreundet war, lachte ihn oftmals aus, weil er keinen Speck a. Eines Tages tat er es dann doch. Ich ging zum Vater in der wohltuenden Erwartung, mein Bruder bekme dafr eine Tracht Prgel. Gleichzeitig beabsichtigte ich, durch meine Ehrlichkeit auch meinen Glauben aufzufrischen. Bereits als Kind versucht man, eine Niedertrchtigkeit mit edlen Motiven zu rechtfertigen. Whrend meines eifrigen Ausmalens der Specksnde nahm das Gesicht meines Vaters einen besorgten Ausdruck an. Er stand langsam auf und ging auf mich zu. Einen Augenblick lang sah er mich mit zugekniffenen Augen forschend und unglubig an. Judas! sagte er verchtlich und gab mir eine Ohrfeige.

In der Mitte bin ich mit meinem Waldfreund; ich bin der mit der Brille: Man sieht, als Gott mich schuf, wollte er angeben.

Damals konnte ich meinem literarischen Talent nicht nachgehen auf mich wartete beinahe ein lebenslanger Einsatz als Special-Agent fr Strategische Aufklrung des KGB in Deutschland und in der Welt... Noch eine Anmerkung: Von Geburt her bin ich kein Jude und wuchs nicht unter dem direkten Einflu der jdischen Religion und Philosophie auf; meine Mutter ist eine Deutsche und Vater ein Russe. Von Hause aus war ich ein Mennonit; von Oma und Mimi sowie vom Buddhismus bernahm ich Gelassenheit und Toleranz. Doch erst im Judentum fand ich Humor und entschied mich, ein Proselyt zu werden so bezeichnete man frher zum Judentum bergetretene Heiden. Tritt jemand zum Islam, Buddhismus, Katholizismus usw. bei, so wird niemand dafr gehat. Doch wehe, man wird ein Jude. Das ist das Erste, was einem auffllt: irrationaler Ha allen Juden gegenber. Jemand sollte mal eine Kipa aufsetzen und damit eine Weile rumlaufen. Das Zweite ist, da dieser weltweit verbreitete Zustand weltweit verschwiegen wird. Auf die Ursache dafr gehe ich ab Seite 192 ein. Schritt fr Schritt habe ich mich in jahrelanger Ttigkeit hoch-gearbeitet ich war auch ein Wanderrabbiner in Ruland, so etwas wie Wanderprediger, als Wanderrabbiner mu man nicht einer jdischen Gemeinde angehren. Seit 2008 bin ich der einzige Oberrabbiner in Deutschland. Und das bleibt auch so. Ich, und meine Anhnger, deren Zahl immer grer wird, bin das verhate Gegengewicht zur juden- und deutschfeindlichen kriminellen zionistischen Zusammenrottung namens Zentralrat der Juden in Deutschland, die sich anmaen, im Namen aller Juden zu sprechen. Mehr als genug Juden, sowohl in Deutschland, Israel als auch weltweit, wollen nichts vom Holocaust hren, denn nur die Zionisten sind mit diesem Geschft Millionre geworden.

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Zum Judentum bin ich bergetreten, um u. a. zu erfahren, wie es so ist, a priori gehat zu werden, und Juden werden weltweit gehat. Daran wird sich auch nichts ndern, solange solche Zionisten und Brgerin Israels wie Frau Knobloch und ihre deutschhassende Umgebung smtliche Massenmedien in ihren Hnden haben und zionistische Marionetten, wie Frau Merkel, die Rolle der Kanzlerin spielen drfen. Solange bleibt das Deutsche Reich okkupiert. Ich hoffe, da diese Gehirnprothesen das Herz und den Geist der Leser gleichermaen betroffen macht, da sie Fantasien und Trume wachrufen und jeden befhigen, sein Leben allein danach auszurichten, was ihn wahr und wichtig ist: WENN ES JEMANDEN GIBT; UND SEI ER AUCHGANZ ALLEIN DER ES WAGT; IN BEREINSTIMMUNG MIT SEINEN GEFHLEN; SEINEN VORSTELLUNGEN UND GRUNDSTTZEN ZU LEBEN; DANN WERDEN VIELE ANDERE MUT BEKOMMEN UND EIN WENIG VON IHRER FRHEREN WRDE WIEDERFINDEN...

Hab keine Angst vor den Freunden, sonst verraten sie dich. Hab keine Angst vor den Feinden, sonst tten sie dich. Nimm dich in Acht vor den Gleichgltigen: sie verraten und tten nicht, aber nur mit ihrem stillschweigenden Einverstndnis gibt es in der Welt Verrat und Mord. Ein Baum, der im Frhjahr nicht blhte, wird im Herbst keine Frchte tragen; ein Mensch, der sich keine eigenen Gedanken machte, wird nur vorverdaute fremde Gedanken wiederkuen. Solche Menschen bezeichne ich als Bio-Roboter (Gehirn-Besitzer). Bei einem Gehirn-Besitzer (Bio-Roboter) ist das logische Denken, das Gewissen und der Gerechtigkeitssinn lahm gelegt. Wacht ein Bio-Roboter aus seiner Lethargie auf, so wird er zu einem Gehirn-Benutzer... ...glcklich ist, wer verstanden wird, und die Voraussetzungen fr das Verstehen ist, da man nicht nur von der gleichen Sprache, sondern auch von der gleichen Bedeutung der Worte (Begriffe) ausgeht, denn, wie mein Freund Antoine de Saint-Exupry den Fuchs im Der kleine Prinz sagen lt: Die Sprache ist die Quelle der Miverstndnisse.: Eine Frau hat seit Tagen Durchfall. Sie wendet sich vertrauensvoll an den Arzt: Kann ich auch Bad nehmen? Wenn Sie die Badewanne damit vollkriegen... Auch auerhalb der rztezimmer gibt es Miverstndnisse: Ich mchte zwei Pfund Plaumen. Es heit Kilogramm. Gut, dann mchte ich eben zwei Pfund Kilogramm. Beim letzten Beispiel geht es mir nicht so sehr um die formale Namensgebung, es geht vielmehr um die damit verbundene immanente Verhaltensrelevanz, und damit einhergehenden Verhaltensmodifikation der Menschen...

Wollen Sie einen Moment heraufkommen?Signor Veneranda stand auf seinem Balkon. "He ... Sie ... entschuldigen Sie!" schrie er zu einem Herrn hinunter, der gerade vorbeiging. Der Herr blieb stehen. "Meinen Sie mich?" fragte der Herr. "Ja, Sie. . .", sagte Signor Veneranda. "Wollen Sie einen Moment heraufkommen?" "Ich?" fragte der Herr erstaunt. "Natrlich Sie!" sagte Signor Veneranda. Der Herr zuckte mit den Achseln, ging ins Haus und stieg die Treppe hinauf bis zur Wohnungstre des Signor Veneranda, wo dieser ihn erwartete. "Da bin ich", sagte der Herr, "was wollen Sie von mir?" "Ich? Gar nichts", sagte Signor Veneranda. "Wieso gar nichts?" stammelte der Herr, der glaubte, nicht recht gehrt zu haben, "warum haben Sie mich dann heraufgerufen?" "Ich habe Sie heraufgerufen?" sagte Signor Veneranda erstaunt, "Ich habe Sie nicht heraufgerufen. Ich habe Sie nur gefragt, ob Sie einen Moment heraufkommen wollen. Wenn Sie heraufgekommen sind, heit das, da sie wollten. Wenn einer nicht heraufkommen will, kommt er nicht, ist`s nicht so? Besonders wenn er gar keinen Grund hat." "Aber Sie haben doch gesagt, ich soll heraufkommen", protestierte der Herr energisch. "Ich habe Ihnen gesagt, Sie mchten heraufkommen, wenn Sie wollen, sagte Signor Veneranda, "aber wenn Sie nicht wollten, htte ich mich schwer gehtet, Sie zu zwingen heraufzukommen. Aus welchem Grund auch?" "Eben . . . ja . . . ich . , . zum Donnerwetter. . .", schrie der Herr, der nicht mehr wute, was er denken sollte. "Hren Sie zu", sagte Signor Veneranda, "fangen Sie jetzt ja nicht mit mir zu schimpfen an. Diese Angelegenheit lt sich sofort in Ordnung bringen. Sie brauchen nur wieder hinunterzugehen, und alles ist o.k." "Ich will aber. . ,", stotterte der Herr mit letzter Kraft.

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"Bitte nein", sagte Signor Veneranda, "ich mchte klarstellen, da ich Sie in keiner Weise zwingen will hinunterzugehen: wenn Sie bleiben wollen, bitte. Ich habe wirklich nichts dagegen. Signor Veneranda drehte sich um, ging in seine Wohnung zurck und schlug die Tr hinter sich zu.

Idola Fori: Wer die Sprache nicht beherrscht, wird von der Sprache beherrscht.Von Berufung bin ich u. a. Psycholinguist und befae mich mit dem Einflu der Sprache auf Denken und die Verhaltensweisen der Menschen. Fr mein angekndigtes Anliegen Gehirnprothesen reicht es aus, den Geltungsbereich der Sprache auf ihr Vermgen als Kommunikationsmittel zur begrenzen. Ausnahmslos alle Miverstndnisse und Konflikte basieren darauf, da die Menschen bei gleichen Begriffen (Wrtern) von verschiedenen Bedeutungen ausgehen. Nachfolgend eine kurze Auswahl der Idola Fori aus verschiedenen Lebensbereichen. Hier ein Bericht: Beim diplomatischen Empfang waren der Bundeskanzler und Bundesfinanzminister ebenfalls vertreten. Fr mich ergibt sich die Frage: Wo befanden sich denn die genannten Personen nun wirklich? Wie viele andere, waren ja auch diese nur, vertreten. Frau Merkel wurde einstimmig gewhlt. Was sind das fr Wahlen, bei denen die Mehrheit dagegen und nur eine Stimme dafr ist? Vor ein paar Jahren ging es bei einem Snooker-Turnier um ein teures Auto. Ein Belgier hatte genauso viele Punkte wie jemand anderes, der allerdings ein paar Minuten eher fertig war. Die Veranstalter haben ihm gesagt, da er auch ein Auto bekme. Wir zogen mit unserm belgischen Freund los, und versoffen hunderte seiner Euro. Am nchsten Tag bekam er ein Auto. Von Matchbox. Daraufhin mute er sich ein neues Qui kaufen... Im Kerker habe ich eine elektrische Schreibmaschine von drauen erhalten. Ich brauchte eine Verlngerungsschnur und ich beantragte diese. Mein Antrag wurde mit der Begrndung zurckgewiesen, mir steht eine Verlngerungsschnur als Hftling nicht zu. Aber! Ich kann eine Dreiersteckdose beantragen. Was soll ich mit einer Dreiersteckdose, mir reicht auch eine. Also beantragte ich erneut eine Verlngerrungsschnur... Der Vorgang wiederholte sich. Also wiederholte ich auch den Antrag. Ein Beamter: Herr Gtz, warum wollen Sie denn die Dreiersteckdose nicht nehmen? Sie hat ja auch eine Schnur.- Wie lang ist denn diese Schnur? 2 Meter Und wie lang ist ihrer Meinung nach, eine Verlngerungsschnur? 20 Meter und mehr Was soll ich mit einer 20 Meter Verlngerungsschnur, in einem 5 Meter langen Haftraum? Deswegen steht Ihnen eine Verlngerunsschnur auch nicht zu, weil Sie sie fr andere Zwecke mibrauchen knnen... Jetzt verfge ich ber eine Verlngerungsschnur mit Dreiersteckdose am Ende. Ich lerne wohl nie aus... ...zwei Polizisten treffen eine Prostituierte und rufen den Einsatzleiter an, was sie mit ihr machen sollen. Ignoriert sie. Nach Dienstschlu werden die beiden gefragt, was sie mit der Frau angestellt haben. Ich habe sie einmal ignoriert, mein Kollege zweimal ... Daraufhin wurden die beiden zur Plakatwache vor einem Kindergarten eingeteilt. Auf dem Plakat stand: Kinder, kommt gleich zur Polizei, ohne den Umweg ber die Schule. Wie viele Polizeiwitze gibt es? Keine, alles ist wahr... Was verbirgt sich hinter der Abbreviatur KL? Es ist eine amtlichte Abkrzung fr ein Konzentrationslager. Nachdem Hitler durch die demokratischen Wahlen und mit Hilfe der SPD an die Macht kam, wurden in Deutschland, nach dem Vorbild der Sowjetunion, auch Arbeitslager errichtet, die, nach dem Vorbild der Englnder Konzentrationslager genannt wurden. Vernichtungslager gab es weder in der Sowjetunion noch in Deutschland. Der Begriff KZ wurde zu Propagandazwecken durch die Alliierten eingesetzt: Tiefenpsychologisch wirken die Zisch-Laute in der deutschen Sprache angsterzeugend. Fr die Genossen im Osten bedeutete die Abkrzung KL Kreisleitung der SED. Die DDR kam auch in das Guinness-Buch der Rekorde: als einziges Land der Welt konnten sie eine Kreisleitung aus lauter Arschlchern bauen... Whrend bei smtlichen Toiletten im Land beim Verschlu der Tr von innen rot fr besetzt angezeigt wurde, stand in den KL`s: SED Schon Einer Da; die DDR war eine Abkrzung fr Dusch Dich Richtig und die BRD, nach dem sie die DDR BRDigt hat, ist bis auf den heutigen Tag eine Abkrzung fr Banditen Regieren Deutschland.

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Heute wird jeder ehemalige DDR-Brger, der nicht durch die gleichgeschalteten BRDMassenmedien formatiert worden ist, feststellen knnen, da Karl-Eduard v. Schnitzler mit seiner Aufklrungssendung Der Schwarze Kanal recht hatte; nostalgisch sagt heute manch ein Ossi: Montag ohne Schnitzler, ist wie Frau ohne Kitzler. Als Special-Agent des KGB war ich seit 1974 oft in West-Berlin und West-Deutschland unterwegs und konnte lange genug den gut ausgeklgelten Verbldungsmechanismus studieren. Aber diesen Vorteil hatten in der DDR vergleichsweise wenige. Die Sonne ging fr sehr viele Ossis im Westen auf: Im Westen ist alles besser, der Himmel war blauer und sogar das Gras war grner. Da auch die Dummen dmmer sind, erfuhren die Ostler erst, nachdem der vom KGB und CIA von langer Hand geplante Mauerfall erfolgte. Die Ossis strmten, wie die Lemminge, in die Westferne aus. Das dmmernde Blau, womit die Ferne alles umschleierte, war die Farbe der Sehnsucht. Wie ferne blaue Berge lag vor ihnen, was Ossis ersehnten. Sie kamen nher, und es fing an, an Grn der Hoffnung zu schim-mern. Wie oft waren sie enttuscht, wenn sie statt der schnen Berge, rauhe mit Disteln und Dornen bewachsene Felswnde, vorfanden. Und schauten die Ossis zurck, lag hinter ihnen wieder im dmmernden Blau der Sehnsucht, was sie unwiederbringlich verloren haben... Der Bundesaasgeier wird als Emblemtier ausgewechselt und durch eine Ziege und Stuhl ersetzt: Wer meckert, der sitzt. Jetzt schon, werden in der Bundesrepublik Mandeloperationen rektal durchgefhrt: es traut sich niemand mehr den Mund aufzumachen. Deswegen lernt jetzt Frau Dr. Merkel fleiig Latein sie will spter nach Lateinamerika auswandern. Die Welt sieht eben einfacher aus, wenn man wei, ob man Nadel oder Kissen ist. Whrend in der DDR das Toilettenpapier deswegen hart und rau wahr, damit das letzte Arschloch doch noch rot wird, ist in der freiheitlich-demokratischen BRD das Toilettenpapier weich und dnn: jeder Benutzer hat sein Alibi gleich auf der Hand. Ich knnte noch dutzende Seiten mit Witzen und witzigen Bemerkungen fllen, weil ich seit meiner Kindheit Witze sammle, aber das habe ich nicht vor; hier ging es mir nur darum, etwas leicht lesbares als Kontex fr die notwendige theoretische Abhandlung zu haben. Meine Betrachtungen ber die Geschichtsflschung mchte ich mit einigen Grundlagen der Erkenntnistheorie beginnen und dabei die Bedeutung und Mglichkeiten der Sprache anschneiden, da die Sprache - wie die Luft allgegenwrtig ist. Deswegen spricht man auch von der Atmosphre einer Versammlung, einer Tagung oder einer Konferenz. Dieses komplexe Thema kann natrlich in diesem Rahmen nur sehr grob und lediglich schemenhaft angedeutet (!) werden.

Der Papst Beni X besucht eine kleine katholische Provinzstadt in Bayern. Ein Journalist Y wendet sich an ihn: Werden Sie auch einen Puff aufsuchen?" - Da fragt der Paps erstaunt: Gibt es hier einen Puff?" Am nchsten Tag erschien in der Presse ein Artikel von Y., der so begann: Die ersteFrage, die der Papst stellte, lautete: ,Gibt es hier einen Puff?".

Sehen wir uns die semantische Bedeutung dieses Beispieles an. Der Journalist hat die Frage des Papstes wortgetreu und auch formal-logisch vollkommen korrekt wiedergegeben und dennoch ist sie grundstzlich falsch, weil der Beni X auerhalb des Kontextes zitiert wurde. Wiedergeben der Tatsachen, auerhalb ihres Kontextes, ist die gngige Methode der Massenmanipulation. In einem NDR-Interview, das am 16. Januar 2007 ausgestrahlt wurde, bin ich gefragt worden, wie ich mich selbst politisch einordne. "Ich bin ein Rechtsradikaler, ich setze mich radikal fr das Recht ein."Gesendet wurde: Ich bin ein Rechtsradikaler... Worauf es bei der Klrung eines Anliegens ankommt, ist der Kontext, in dem die Angelegenheit betrachtet wird. Ein Mensch kann von sich selbst nur dann annehmen, er sei ein Gehirn-Benutzer, wenn er in der Lage ist, einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Text und seinem Kontext herzustellen. Und das ist nicht immer einfach. Im Volksmund bezeichnet man das als zwischen den Zeilen lesen. Offensichtlich hatte seinerzeit der jdische Propagandaminister Goebbels angeordnet, da der Abstand zwischen den Zeilen minimiert wird - damit eben die gebildeten Menschen nicht zwischen den Zeilen lesen knnen...Wobei ich unterstreichen mchte, da fr mich LESEN nicht nur aneinanderreihen von Buchstaben zu Wrtern und Wrtern zu Stzen bedeutet. Das Alltagsbewutsein der Menschen stellt in seinem Wesen Analogieschlsse dar: von Bekannten ausgehend, schlieen die Menschen auf das Unbekannte: Ein Ehepaar steht in einer Schlange vor dem Bankschalter. Unaufhrlich meckert die Frau ihren Ehemann an. Da kommt ein Mann mit einer Waffe in der Hand in die Bank und kassiert alles Bargeld.

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Dann wendet er sich an einen Kunden, der neben ihm seht, und fragt: Haben Sie gesehen, da ich die Bank ausgeraubt habe? Der Kunde antwortete: Ja, ich habe es gesehen. Da erschiet der Bankruber den Mann. Er spricht den nchsten Kunden, den Ehemann, an: Haben sie gesehen, da ich die Bank ausgeraubt habe? Dieser antwortete: Ich nicht, aber meine Frau hat es gesehen! Da kein Mensch dem anderen gleicht, sind auch die Analogieschlsse individuell. Wer hat z. B. mehr vom Sex: die Frau oder der Mann? Wer eine Antwort erfahren mchte, der sollte seinen Finger ins Ohr stecken und eine Weile krabbeln und danach sagen, wer mehr davon gehabt hat: das Ohr oder der Finger? Bereits an diesem Beispiel kann man erkennen, wie unvollkommen Analogieschlsse sein knnen, oder anders gesagt: Wer seine Erfahrungen weiterreichen will, der hat aus den eigenen

nichts gelernt.Der Denkproze basiert auf den neuronalen Verdindungen, die wir Glauben nennen; es gibt nmlich kein Wissen und somit auch keine Wissenschaft. Der Glaube ist der natrlichste Zustand des Menschen; Glaube ist der Weg des geringsten Energie - Widerstandes und gehrt somit zu den objektiven Gesetzen der Quantenphysik.. Alle Wissenschaften sind Selbstbetrug und mten Glaubenschaften heien. Um sich von der Religion zu distanzieren, logen die Menschen das Wort Glaube in das Wort Wissen um. Die gesamte Sprache basiert auf Vereinbarungen, da dieser oder jener Gegenstand, Erscheinung oder Zusammenhang so und nicht anders heit. Daher auch die Feststellung omnes determinatio est negatio: Bestimmung ist Negation oder (meine bersetzung): Indem man bestimmt, was etwas ist, bestimmt man gleichzeitig, was es nicht ist. Der schwache Versuch sich vom Glauben zu distanzieren, ist die Erfindung eines Ersatzes: das Axiom: Wir nehmen an, da es so ist, wir einigen uns, da wir alle knftig so sehen; z. B. 1+1=2. Es ist aber nicht so wirklich, wir glauben nur daran, (glauben = annehmen), da es so ist, auf Grund unserer Vereinbarung, des Axiom. In der Natur gibt es keine Zahlen, nur Zusammenhnge, die wir vermittels der Zahlen zum Ausdruck bringen. Die Logik scheint vom Glaube am weitesten entfernter Begriff zu sein: je logischer, desto wissenschaftlicher. Das ist der unlogische Versuch des Homo Sapiens sich vom Ebenbild Gottes loszulsen. Das Verhngnisvolle an der Logik und der Wissenschaft ist, da diese fr sich den alleinigen Anspruch auf die Wahrheit beanspruchen: logisch = wahr; Glaube = unwahr. Dabei wird vollkommen auer Acht gelassen, da Wahrheit ein Proze ist, der mit Hilfe der Logik zum Stillstand gebracht wurde. Der Glaube an Gott wurde durch den teilweise nicht minder fanatischen und verhngnisvollen Glauben an die Macht der Worte und Formeln ersetzt. Saint-Exupry sah es genauso, als er schrieb: Es gibt allzu viele, die in das Rderwerk der Berufe geschmiedet sind, denen alle Freuden des Bahnbrechers, des Glubigen, des Wissenden versagt sind. Man meinte, es genge, sie zu bekleiden, zu nhren und sonstige Bedrfnisse zu befriedigen, um sie gro zu machen. Man hat auf diese Weise nur den kleinen Spieer, den Kannegieer und den Maschinenmenschen grogezogen. Man bildet sie aus, statt sie zu unterrichten. Eine armselige Auffassung der Kultur greift um sich, die im Formelgedchtnis das Hchste sieht. Ein miger Schler der Maschienenbauschule wei mehr von der Natur und ihren Gesetzen, als seinerzeit Descartes und Pascal wuten. Ist er aber des geistigen Aufschwungs dieser Groen fhig? Alchemisten, die nur ber ihren Glauben verfgen, waren und sind in der Lage, unter normaler Zimmertemperatur Kernspaltung (!!!) durchzufhren, wofr heutige Physiker Mathematik, logische Mathematik, Logik,mathematische Logik, Computer, ungeheure Energiemengen und Milliarden $ teure Einrichtungen bentigen. Gewisse geometrische Anordnungen hochreiner Stoffe sind genug, um atomare Krfte freizusetzen, man braucht dazu weder Elektrizitt noch Vakuumkrfte. Das Geheimnis der Alche-mie ist: Durch Manipulation von Materie und Energie ist es mglich, das zu erschaffen, was die Physiker ein Kraftfeld nennen. Fulcanelli Es ist immer heilsam, zum Ursprung zurckzukehren. Wie erlernen wir die Sprache? Die Eltern erzhlen ihren Kindern, wie ein Gegenstand heit, d. h. wie er genannt wird und! welche Bedeutung dieser Begriff hat. Die Bedeutung der Sprache ist es, warum wir sie erlernen mssen, denn die Bedeutung heit immer die damit verbundene Verhaltensorientierung.

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Das Interessante ist, da das Kind den Erwachsenen nicht vertraut, denn die Eltern knnen sich den Mund fulig reden, da etwas hei ist. Das Kind kennt die Bedeutung und somit die damit einhergehende Verhaltensorientierung nicht bis es sich verbrennt, d. h. eigene Erfahrung macht. Deswegen habe ich meinen Kindern immer gesagt: Fasse an, sonst weit du nicht, was hei bedeutet. Nachdem das Heulen verklang, brannte sich die Bedeutung des Wortes hei ein. Die Mutter hat dagegen Dutzende Mal beschwrend wiederholt: Fasse nicht an, sonst verbrennst du dich. Woher soll aber ein Kind wissen, was hei bedeutet, ohne es vorher erfahren zu haben? Daher auch meine durchlebte und durchlittene Lebensweisheit: Wer seine eigenen Erfahrungen

weiterreichen will, hat selbst nichts gelernt.

So oder so: das Kind fngt an, den Erwachsenen seiner Umgebung zu vertrauen und ihnen zu glauben. Aber das Wort Vertrauen ist nur ein anderer Begriff fr Glauben. Der Glaube und die Angst sind zwei Seiten eines Gefhls: je grer Glaube (Vertrauen), umso weniger Angst und umgekehrt. Das Kind hat mehr oder weniger Angst vor seiner Umwelt und diese Angst ist sein Urzustand: aus dem warmen dunklen Wasser der Placenta wird es in die kalte grelle Umgebung ausgestoen. Geburt = Klte und Lichtschock. Fr die wichtigste Zeit seines Lebens hat die Logik fr ein Kind absolut keine Bedeutung, ein Kind kann keine sozial relevante Schlufolgerung ziehen. Erzhlen Sie einem 8 bis 10 jhrigen folgende Stze: ein Einsamer sucht eine Einsame zum Einsamen oder Onanie ist das Vergngen an und fr sich bzw. Samen ist das Kind im Manne. In der Regel hatten die alten Germanen rote Brte. Ein Kind kann damit, trotz der Akzeleration, nichts anfangen. Obwohl die heutigen Kinder viel reifer sind: am Montag im Kindergarten: Ich habe gestern auf der Terrasse ein Prservativ gefunden, teilt ein Mdchen mit. Gleich mehrere Stimmen: Was ist das, Terrasse? Unser aller Urzustand ist der Glaube an die Worte. Bereits Friedrich Hebel bemerkte seinerzeit: In Havanna darf der Teufel auf dem Theater, des Negerpublikums wegen, nicht schwarz genannt werden, man nennt ihn grn. Offensichtlich ist unter dem Einflu vom Hebelschen Benehmen folgender Witz entstanden. Ein Bus fuhr von Alabama nach Georgia. Vorn saen Weie, hinten Schwarze. Letztere schrieen: Wir fordern Gleichberechtigung! Wir wollen auch vorn sitzen! Die Weien antworte-ten: Ihr armen Schlucker, seid zufrieden, da wir euch berhaupt mitgenommen haben! Soweit kommt es noch, da ihr hier etwas zu sagen habt! Solche Debatten gingen eine Zeitlang, bis dem Busfahrer der Geduldsfaden ri, und er alle aufforderte, den Bus zu verlassen: So, Leute, ich mu fr euch arbeiten, und ihr mit eurem Geschrei um Mitbestimmung strt mich. Daher schlage ich eine demokratische Lsung des Konflikts vor: Wir sind alle weder wei noch schwarz wir sind alle grn. Hurraaaa! Mit!!! So, setzte er fort, und jetzt fahren wir weiter. Steigt wieder ein: Die Dunkelgrnen nach hinten, die Hellgrnen nach vom. Noten auf dem Papier sind keine Musik und nur wenige Menschen glauben wirklich an Gott, die berigen vielmehr an das Wort Gott, was nicht dasselbe ist, und dieser Glaube ist die Basis fr die Manipulation. Die Deutschen sind die glubigste Nation der Welt. Erkundigt man sich nach einer Ansicht, wird gleich ein Glaubensbekenntnis abgelegt. Die Deutschen glauben, wo sie denken sollten, ob es um die Abfahrtszeit eines Zuges geht ich glaube um 13.10 Uhr oder um den Ausgang einer Bundestagswahl: Ich glaube die Grnen werden es schaffen. In England benutzt man das Wort to think, denken. In Frankreich penser. Ein Mensch, der die Sprache nicht beherrscht, z. B. Taubstumme, glauben berhaupt an keinen Gott, weil ihnen dazu das Werkzeug des Glaubens, die Sprache, fehlt. In der Sowjetunion versuchten fhrende Psychiater den Taubstummen das Lesen und Schreiben beizubringen. Mit Erfolg; ich kannte eine taubstumme Dichterin, die wunderschne und einfache Gedichte schrieb, doch mit Gott konnte auch sie nichts anfangen... Der Verdummungs- und Abstraktionsgrad fehlte. Der Urglaube aller Vlker ist der Glaube an die Naturgtter, das sind s. g. Heiden. Aber solche Menschen, die mit der Natur verbunden sind, kann man nicht ohne weiteres manipulieren, um ber sie Macht zu haben. Also mu Monotheismus her, ein Gott. Und da hat man sich Jesus ausgedacht und dafr Millionen Menschen weltweit umgebracht; natrlich edelmtig. Der Genozid (Vlkermord) verlief unter dem Motto: Liebe deinen Nchsten wie sich selbst und Wer dich auf die rechte Wange schlgt, dem halte auch die andere hin. Bis auf den heutigen Tag hat sich nicht viel verndert: In Peru werden Ureinwohner zwangssterilisiert...

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Nachdem man alles genug zerredet hat, erschuff man logische Gesetze, um den sprachlichen Miverstndnissen Herr zu werden. Man glaubt nicht mehr, man nimmt an, da es so ist man hat sich halt geeinigt. Da diese Einigkeit ebenfalls auf dem Glauben basiert, wird stillschweigend vernachlssigt. Wie entsteht neues Wissen ber etwas? Das Unbekannte besteht immer aus dem Bekannten: Das Wissen ist in unserer Sprache bereits enthalten. Wir zerlegen das Unbekannte solange in seine Bestandteile, bis etwas bereits Bekanntes auftaucht; danach kommt der Knig der Wissenschaft, der Analogieschlu, zum Einsatz: wenn das so ist, und dies so, so ist det dann so (a) das und (b) dies sind in der Sprache der formalen Logik bekannte Voraussetzungen (Prmissen) und (c) det ist die logische Schlufolgerung (Konklusio) ber das Unbekannte; das als bekannt ausgegeben wird: a) Sie mssen operiert werden. a) Der Vogel hat Flgel. (bekannt) b) Lieber sterbe ich. b) Der Vogel kann fliegen. (bekannt) c) Das eine schliet das andere nicht aus. c) Die Fledermaus, (Schmetterling, Fliege usw.) ist ein Vogel, weil sie Flgel hat und fliegt. (neue Erkenntnis) Logisch vollkommen korrekte Aussage. Ein allerorts liebgewonnenes Synonym fr das Bestreben, etwas Neues zu erfahren, ist das Wort Verstehen: Schweigend und voll sitzt Herr Naumann an der Theke seiner Stammkneipe. Pltzlich hebt er den Kopf und sagt zu seinem Freund Bernd: Ein Erdbeben hat die Stadt Prztschwadsjopans verwstet. Ist ja schrecklich!, sagt Bernd betroffen. Und wie hie denn die Stadt vor dem Erdbeben? Der Endzweck der Massenmanipulation ist die Erschaffung eines willenlosen Bio-Roboters; einer menschenhnlichen Spezies, die automatisch alles macht, was die Machthaber befehlen: Eines Wintermorgens, als lngmar und seine Frau gerade frhstcken, hren sie den Sprecher im Radio sagen: Wir werden heute acht bis zehn Zentimeter Neuschnee bekommen und mchten Sie bitten, Ihren Wagen auf der Seite mit den geraden Hausnummern zu parken, damit der Schneepflug durchkommt. lngmars Frau geht hinaus und parkt den Wagen auf der Seite mit den geraden Hausnummern. Eine Woche spter hren sie folgende Durchsage: Wir erwarten heute 20 Zentimeter Neuschnee und bitten Sie deshalb, Ihr Auto auf der Seite mit den ungeraden Hausnummern zu parken, damit der Schneepflug durchkommt. Ingmars Frau geht wieder hinaus und parkt den Wagen auf der Seite mit den ungeraden Hausnummern. In der Woche darauf gibt es wieder eine Durchsage: Heute mu mit 14 bis 16 Zentimetern Neuschnee gerechnet werden. Daher bitten wir Sie .... In diesem Moment fllt der Strom aus und Ingmar und seine Frau knnen nicht mehr hren, auf welcher Seite geparkt werden soll. lngmars Frau ist ratlos und fragt ihren Mann, was sie jetzt tun solle. Verstndnisvoll meint der: Schatz, warum lt du heute den Wagen nicht einfach mal in der Garage stehen? Das ist kein geschlechtsspezifischer Witz, sondern ein Beispiel fr das Verhalten eines BioRoboters; Gedankenlose Handlungen auf Grund eines einprogrammierten Befehls. Welche Staatsangehrigkeit haben Sie? DEUTSCH... Spielte in der Sklavenhaltergesellschaft und Feudalismus der Glaube an Jesus die Rolle der Staatsideologie, die das Volk zusammenkittet, so wurde dieser Glaube im Kapitalismus durch den Glauben an den Verstand ersetzt; Freiheit, Gleichheit und Brderlichkeit waren die neu zugelassenen Gtter. Heute kommen noch zwei Idole (Gtter) dazu: Rechtsstaat und Demokratie. Die gleichgeschalteten Massenmedien sind die Schnellkleber zwischen diesen 5 Gttern und Menschen. Das Eigendenken wurde ersetzt durch den Glauben an die Massenmedien. Dutzende Millionen Bio-Roboter sagen das, wofr man sie formatiert und programmiert hat: Was kann ich schon allein tun? An dieser Stelle mu ich in aller Deutlichkeit unterstreichen, da ich nicht zu jenen Menschen gehre, die im Tierpark im Lwen sich selbst und in Kamelen, Ochsen und Eseln ihre Mitmenschen sehen. Schreibe ich Bio-Roboter, so ist damit keine Wertung, sondern ein psycho-sozialer Zustand gemeint. Jeder von uns ist gleichzeitig sowohl ein Gehirn-Besitzer (Bio-Roboter) als auch ein GehirnBenutzer, ansonsten mte man bei jedem Fahrradfahren oder Laufen neu lernen, es ist die Frage der Verhltnismigkeit und des Anwendungsbereiches. Das ganze Desaster in der Welt ergibt sich daraus, da es politische Bio-Roboter gibt, die feige sind, Verantwortung zu bernehmen.

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Die politischen Bio-Roboter leiern programmierte Parolen runter: Bundesrepublik Deutschland hat eine freiheitlich-demokratische Grundordnung: Wie ein Hund, der zurckkehrt zu seinem Erbrochenen, ist der Tor, der (nur) wiederholt seine Narrheit. Spr. 25.11 Francis Bacon (1561-1626) beschrieb neulich die Idole (Gtter), die auf uns alle auch heute noch den gleichen Einflu ausben: 1. Idola Specus (Hhlen-Trugbilder) nennt er diejenigen Tuschungen, die sich aus den dunklen Tiefen des Individuums ergeben. Er spricht damit das Unbewute in unseren Handlungen und Denkweisen an (Der Eine etwa hebt hnlichkeiten hervor, wo der Andere Differenzen sieht). Nach seiner Auffassung sind diese Irrtmer zu wirr und vielfltig, um systematisch beschrieben zu werden. 2. Idola Theatri (Trugbilder des Theaters/der Tradition), Irrtmer aus berlieferten, berzeugend dargelegten Lehrstzen: Dogmen oder Meinungen einer Autoritt, die wir glauben, ohne zu hinterfragen; er kritisiert in diesem Zusammenhang die eher skeptischen Humanisten, soweit sie dogmatisch zwischen Geistes- und Naturwissenschaften trennen und die letzteren geringschtzen. 3. Idola Fori (Trugbilder der Tribne/des Marktes) nennt er diejenigen Irrtmer, fr die unser Sprachgebrauch verantwortlich ist. Diese Idolae entsprngen der Gewohnheit, an die Stelle der Dinge Worte zu setzen: sie verwechseln die konventionellen Zeichen fr die Dinge mit den Dingen selbst, den Marktwert mit ihrem Realwert. Eine besondere Rolle spielt dabei die Sprache als das wichtigste Instrument des zwischenmenschlichen Verkehrs. 4. Idola Tribus (Trugbilder der Gattung) waren fr ihn Fehler unseres Verstandes am schwierigsten zu erkennen und zu vermeiden. Die Gattung Mensch neige naturgem dazu, Dinge und Vorgnge aus menschlicher Sicht zu sehen und zu beurteilen. Dabei verlren die Dinge der Natur ihre Eigentmlichkeit und wrden von der Denkweise oder den Affekten des Forschers beeinflut. 1. Idola Specus: Ossis (begeistert): Wir sind ein Volk! Wessis (feixend): Wir auch! 2. Idola Theatri: Wie heit die Judensauna? Auschwitzt! Nachdem sich bei einem das Lachen und bei einem anderen die Emprung gelegt hat, sollte jeder sich selbst die Frage stellen; Warum wird den Deutschen nicht mehr die Verdampfung der Juden vorgeworfen? Whrend der Theaterinszenierung Das Nrnberger Tribunal wurde festgestellt, da im KL Treblinka die Insassen verdampft wurden, wurde der Lagerkommandant vom Vernichtungslager Auschwitz, R. H in Nrnberg lediglich als Zeuge der Verteidigung im Fall Kaltenbrunner angehrt. Whrend das Landgericht Berlin 1950 feststellte, da das KL Maidanek keine Gaskammern besa, konstruierte das Landgericht Dsseldorf 1981 gem der neuen Paradigma, da dort massenhaft vergast wurde... Vor mir liegt die Ausgabe Nachrichten aus Israel, 6/2009 und trgt die berschrift Hintergrundinformetionen aus Israel. Ich zitiere nur einen kurzen Ausschnitt: den Rest des wissenschaftlichen Mlls erspare ich mir.

Die Leugnung der LgnerZur Frage, ob tatschlich 6 Millionen Juden im Holocaust ermordet wurden, gibt es unzhlige wissenschaftliche Publikationen. Trotzdem wird die Zahl von Holocaustleugnern immer wieder angezweifelt. Holocaustleugner zweifeln immer zuerst die Opferzahlen der unter dem NS-Regime ermordeten Juden an. Sie werden zwar den Inhalt von Publikationen, die diese Zahlen belegen, ohnehin nicht akzeptieren und als falsch zurckweisen. Dennoch gibt es einige zentrale Verffentlichungen, auf die man hinweisen kann: 1. Eine Publikation der Bundeszentrale fr politische Bildung (BPB): http :I/www.bpb de/publikationen! LRHJLK,O,O,HolocaustOpfer.html In der Publikation heit es unter anderem: Um die Zahl der sechs Millionen jdischen Opfer, die zweifelsfrei feststeht, anzufechten, werden immer wieder Statistiken vorgefhrt, die mit der Opferbilanz gar nichts zu tun und statt dessen die Gesamtzahl der auf der Welt lebenden Juden zum Gegenstand haben. In bunter Mischung ganz verschiedener Quellen, ohne nachprfbare Angabe ihrer Herkunft, soll suggeriert werden, die Weltpopulation der Juden sei von 15,3 Millionen im Jahre 1933 auf 17,8 Millionen im Jahre 1986 angestiegen. Deshalb knne es keinen Holocaust gegeben haben, lautet die Schlufolgerung.

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Um Irrtmer zu vermeiden, mssen die Zahlen der in den Vernichtungslagern mit Giftgas ermordeten Juden genannt werden. Es sind Minimalzahlen, wie sie von Historikern und Juristen mit hchster Akribie und Professionalitt anhand aller zur Verfgung stehenden Quellen ermittelt und immer wieder berprft worden sind. Die Bundeszentrale fr politische Bildung (BPB) ist eine Zweigstelle des Zentralrats der Juden in Deutschland und es wre tricht zu erwarten, da es dort um die Wahrheit geht. Ich schrieb an die BPB mit Rckantwort-Brief folgende Frage: Warum drfen Wissenschaftler, die ebenfalls mit hchster Akribie und Professionaliitt nachgewiesen haben, da es keine Vergasung der Juden gab, nicht ffentlich zu Wort kommen? Mehr noch. Warum werden Menschen, die nicht an die Vergasung der Juden glauben wollen und sich diesen Glauben nicht aufzwingen lassen, ins Gefngis fr mehrere Jahre gesteckt, whrend die Kinderschnder frei herumlaufen? Ich habe keine Antwort erhalten. Auch auf meine Frage, welches Gesetz die Staatsangehrigkeit deutsch festschreibt bzw. behandelt, wurde nicht beantwortet... Aber die unterschriebene Rckantwort habe ich erhalten. Und jetzt ein Beispiel, wie Geschichtsflschung gemacht und verbreitet wird: ...die Weltpopulation der Juden sei von 15,3 Millionen im Jahre 1933 auf 17,8 Millionen im Jahre 1986 angestiegen. Gerade als Oberrabbiner bin ich der Wahrheit verpflichtet und diese sieht so aus:

1938: Jdischer Weltkongre: Weltweit gibt es 15 000 000 Juden 1947: Jdischer Weltkongre: Weltweit gibt es 17 000 000 JudenDie Frage bleibt unbeantwortet: Wo sind die 6 000 000 angeblich vergasten Juden geblieben? Aber die komatsen Vollidioten und Bio-Roboter stellen solche Fragen nicht. Letztes Beispiel dafr, wie in Nachrichten aus Israel mit der Bibel betrogen und gelogen wird: Kommentar: Die Holocaustlgner sind vom Vater der Lge wie Jesus den Frsten dieser Welt nennt, beeinflut. Schon im Paradies Gottes stellte die Schlange das Wort Gottes infrage: Sollte Gott wirklich gesagt haben...? (1.Mo 3,1) Jesus sagt ber ihn, da er nicht in der Wahrheit steht (Jo 8,44) Mit dem Frsten und Vater der Lge sollte Jesus den Satan oder den Teufel gemeint haben. Sehen wir uns den Bibeltext an und vergleichen, um welchen Vater der Lge und Frsten es dabei geht. Hier noch einmal der erste Satz des Kommentars zum Holocaust: Holocaustlgner sind vom Vater der Lge, wie Jesus den Frsten dieser Welt nennt, beeinflut... Jesus sagt ber ihn, da er nicht in der Wahrheit steht. Jo 8.44 Wer ist denn der verschwiegene Ansprechpartner von Jesus in der Bibel?: Jesus sagte nun zu den Juden, ... Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Ihr habt den Teufel zum Vater... Jener war ein Menschenmrder von Anfang an und hatte in der Wahrheit keinen Stand... Wenn er die Lge redet, dann redet er aus seinem Eigenen, weil er ein Lgner ist und der Vater der Lge. Jo 8.31f Die Juden,..., haben Teufel zum Vater, der ein Lgner, und der Vater der Lge ist soweit Jesus der Bibel ber die Juden und nicht ber die Holocaustleugner... Die Holocaust -Zwangsreliegion ist von den zionistischen Juden, deren Vater Vater der Lge, der Saten, ist, in die Welt gesetzt worden. Satansbrut in Israel und im Vatikan verbreitet weltweit Lgen, die Francis Bacon als Idola Theatri bezeichnete. Und mit der Theaterinszenierung Holocaust geht der weltweite sexuelle Mibrauch der Kinder einher. 3. Idola Fori: Eine Frau beim Frauenarzt: Doktor, ich habe einen Knoten in der Brust! Wer macht denn so was? 4. Idola Tribus: Ein Hauptmann tritt an einen rauchenden Soldaten heran: Reckrut! Warum sollte man auf dem Exerzierplatz nicht rauchen? Recht haben Sie, warum sollte man nicht auf dem Exerzierplatz rauchen! Man vermutet ja nicht umsonst, da F. Bacon ein allen bekanntes Pseudonym hatte: Shakespeare. Der Schauspieler gleichen Namens, der in der Truppe Globus spielte, konnte der tatschliche Verfasser unvergnglicher Werke wie Hamlet, Knig Lear, Sommernachtstraum, Richard der Zweite und viele andere, nicht sein. ... der Film Hamlet von Kosinzew hat mich 1964 so beeindruckt, da ich damals mit 16, die gesamte 10-bndige Ausgabe aller Shakespeares Werke durchla. Aus irgend einem Grund blieb bei mir ein Bild aus Richard der Zweite hngen, obwohl ich Hamlet beinahe auswendig konnte:

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Ich habe Zeit vergeudet; nun vergeudet die Zeit auch mich. Denn nun hat sie aus mir ihr Ziffernblatt gemacht, meine Gedanken sind die Minuten. Wie dem auch sei: Francis formulierte im XVII. Jahrhundert mit Idola Tribus die Unschrferelation, die im XX. Jahrhundert Heisenberg neu entdeckte: Das Subjekt beeinflut durch seine Beobachtung das Objekt. Die Erkenntnis dieser Wechselwirkung ist einfach genial und beweist, da alles schon da war, bevor die Wissenschaftler im XX. Jahrhundert ihre Neuentdeckung machten. Als was sollten wir Tradition ansehen? Gegenwart ist ein anderes Wort fr Vergangenheit. Als die sowjetischen Truppen im Dezember 1979 in Afghanistan einmarschierten, um dem afghanischen Volk ihre Vorstellung von der Freiheit aufzudrngen, kmpfte das Volk fr seine Freiheit gegen die Freiheitsbringer. Zu beginn der 80.Jahre suchte ich Afghanistan auf und fertigte eine Situation- bzw. Traditionsanalyse an. Darin stand u. a. folgendes: Unter den 33 verschiedenen Ethnien Afghanistans fllt der Stammesgruppe der Paschtunen mit 44% der Gesamtbevlkerung nicht nur qualitativ die grte Bedeutung zu: Sie stellten das bis 1973 existierende Knigshaus. Die Paschtunen setzen sich aus fast unzhligen Stmmen und Teilstmmen zusammen. Sie stellten die berwiegende Mehrzahl der Taliban dar. Ihr Verhalten ist aber nicht einzig aus ihrer fundamentalistischen Verfremdung des Islam zu erklren. Es folgt nicht weniger auch Regeln und Wertnormen, die in der paschtunischen Stammestradition begrndet liegen. Diese Normen erklren letztlich auch die Loyalitt gegenber ihrem Gast Osama Bin Laden, den sie trotz internationalem politischen Druck und militrischer Bedrohung nicht preisgeben. Verhalten und Handeln der Paschtunen basiert auf ihrem Ehrenkodex, dem Pashtunwali. Er stellt ein Gewohnheitsrecht dar, das so bedeutsam ist, da es sogar das islamische Recht, die Scharia, nicht zu modifizieren vermag. Diese Werteordnung, deren Wurzeln ins Dunkel der paschtunischen Stammesgenese bis zu ihren Ahnen zurckreicht, ist allen Paschtunen noch immer unvermindert prsent. Auch wenn es von Stamm zu Stamm Unterschiede gibt, folgt das Pashtunwali drei unverrckbaren Grundwerten: 1. Die Gewhrung von Asyl (Nanawatiya): Jeder Paschtune ist verpflichtet, Asyl, Schutz und Hilfe jedem selbst einem Todfeind zu gewhren, der als Bittsteller kommt. Dieses Recht ist auf die Heimstatt des Asylgewhrers beschrnkt. Der Begriff der Heimstatt ist nicht genau definiert und kann daher auer auf die einzelne Behausung auch auf das Dorf, das Stammesgebiet oder vielleicht sogar auf ganz Afghanistan angewendet werden. Die Unverrckbarkeit dieser Asylgewhrung findet eindrucksvoll in einem paschtunischen Sprichwort Niederschlag: Selbst wenn ein Schwein (nach Allah die unsauberste aller Kreaturen) in jemandes Haus Zuflucht sucht, dann mu ihm Schutz geboten werden. 2. Die Pflicht zur Bewirtung (Melmastiya): Jeder Paschtune mu einen Fremden bewirten und beherbergen, wenn es dessen Wunsch ist. Fr Besucher gibt es in jedem Dorf oder Lager ein Gstehaus oder -zelt. Fremde werden in der Moschee untergebracht. Die Verpflegung erfolgt je nach Ansehen des Gastes durch eine entsprechende Familie. Fr die Zeit der Bewirtung geniet der Gast den vollen Schutz des Stammes: Bedenke stets, da auch du in der Fremde Hilfe bentigst, lautet das entsprechende Sprichwort. 3. Die heilige Verpflichtung zur Blutrache (Badal): Sie rangiert an erster Stelle und ist ungeachtet der Kosten und Folgen sowie des Ortes zu verwirklichen. Sie verjhrt nicht, geht ber vom Vater auf den Sohn und setzt sich sogar ber Generationen fort. Sie endet erst, wenn die Schuld ausgeglichen ist. Diese Grundwerte gelten nach wie vor fort, besonders Badal; eines Tages wird die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Badal mitten in Europa zusammentreffen. Und das ist gut so! Niemand hat in einem anderen Land mit bser Absicht etwas zu suchen. In Afghanistan gibt es keine Terroristen, es gibt Menschen, die willkrlich Afghanen fr Terroristen erklrt haben... ...es ist ein Versuch gewesen, die Komplexitt der Bedingungen, unter denen wir Menschen leben, in Krze zu umreien. Nach Materialisten und Darwinisten gab es zuerst einen menschhnlichen Affen, aus dem vermittels der Arbeit ein Mensch entstand. So ist es jedenfalls der Schrift von F. Engels ber die Rolle der Arbeit bei der Menschwerdung des Affen zu entnehmen. Da heute die umgekehrte Tendenz weltweit zu beobachten ist, da aus dem Mensch ein Affe wird kann man meiner Schrift entnehmen:

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ARBEIT MACHT FREI !Wenn man einen Hammer im Kopf hat, sieht man die Welt als Nagel...Man kann das Wesen eines Kfigs nicht erkennen, solange man sich in diesem Kfig befindet. Man kann das Wesen der Arbeit nicht erkennen, solange man arbeitet... ...ein Geschrei geht um die Welt, ein Geschrei im Kapitalismus: Wir wollen Arbeit! Brave Arbeiterinnen, Arbeiter, Angestellte und Beamte werden zunehmend radikal. Sie strmen Konzernzentralen, besetzen Banken, blockieren Autobahnen, zertrmmern Mannschaftswagen und werfen mit Steinen nach der Polizei, als sei ihnen pltzlich die vorauseilende Gehorsamkeit und die untertnige Biederkeit abhanden gekommen. Doch was so radikal eingeklagt wird, ist mehr als klglich: Fern davon, das bedrohliche Gespenst zu sein, das einst die Kapitalisten in Angst und Schrecken versetzte, flehen sie ihren Klassenfeind um Arbeit an:

Beutet uns aus, erniedrigt uns, zerstrt unsere Gesundheit, macht mit uns, was ihr wollt, aber gebt uns, um Himmels willen!, Arbeit, lautetdie Botschaft der modernen Sklaven Gehirn besitzenden Bio-Robotern. Da sich bei so viel Erniedrigung der Rest der Gesellschaft nicht kollektiv bergibt, sondern verstndnisvollen Beifall spendet, lt sich nur verstehen, wenn man die Durchsetzungsgeschichte dieser merkwrdigen Universalplage Arbeit betrachtet, die sich derzeit die Mehrheit der Menschen an den Hals wnschen. Ihre Geschichte liest sich als endlose Aneinanderreihung von Grausamkeiten, Verstmmelungen, geistiger und materieller Armut, Disziplinierung, langsamer und schneller Tode, wovon der pltzliche Arbeitstod und Herzinfarkt nur mehr die originellere moderne Variante darstellen. Es verwundert daher kaum, da ihr Begriff etymologisch ausschlielich auf Negativbestimmungen verweist: Arbeit von arbejioiz, im Germanischen die Mhsal, wiederum hergeleitet von dem germanischen Verb arbejo, soll heien bin verwaistes und daher aus Not zu harter Ttigkeit gezwungenes Kind. Die Arbeit im Lateinischen, laborare, gleichbedeutend mit Mhe, Anstrengung, oder das Wanken unter einer Last. Und noch im Neuhochdeutschen drckt man im zusammengesetzten Begriff Mordsarbeit den Sachverhalt recht treffend aus. Die Sklaverei wurde verboten, Mord und Folter sind gechtet und werden verfolgt; man bekmpft die Armut - aber wie steht es mit der Arbeit? Ist es nicht seltsam, da sie, die hufigste unnatrliche Krankheits- und Todesursache bis heute ganz und gar frei ausgeht?... Sie scheint in und um uns so allgegenwrtig geworden zu sein, da sie als unhinterfragbares Naturphnomen wahrgenommen wird, das sich genauso wenig beseitigen lt, wie ein Herbststurm, eine todbringende Drre oder die Schwiegermtter. Fr die schaffenskrftigen Brger, alleinige Existenzberechtigung und Daseinsform schlechthin, ist sie fr das betende Volk darber hinaus gttliche Bestimmung.

ARBEITER ALLER LNDER - ENTSPANNT EUCH!Im Grunde fhlt man jetzt ..., da eine solche Arbeit die beste Polizei ist, da sie jeden im Zaume hlt und die Entwicklung der Vernunft, der Begehrlichkeit, des Unabhngigkeitsgelstes krftig zu hindern versteht. Denn sie verbraucht auerordentlich viel Nervenkraft und entzieht dieselbe dem Nachdenken, Grbeln, Trumen, Sorgen, Lieben, Hassen. Friedrich Nietzsche Die Lobredner der Arbeit Die meisten Arbeitslosen bewerten ihre Situation negativ, fr viele ist diese gleichbedeutend mit trostloser Beschftigungslosigkeit fr andere die groe Chance, sich aus berflssigen Abhngigkeiten zu lsen, denn die Arbeit ist die Ursache nahezu allen Elends in der Welt. Fast jedes erdenkliche bel geht aufs Arbeiten oder auf eine frs Arbeiten eingerichtete Welt zurck. Um das Leiden zu beenden, mssen wir aufhren zu arbeiten. Das bedeutet nicht, da wir aufhren sollten, Dinge zu tun. Vielmehr sollten wir eine neue Lebensweise schaffen, die Selbstverwaltung, der das Spielen zugrunde liegt; sozusagen eine spielerische Revolution... (der gesamte Text ist zu bestellen unter [email protected])

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Wer das LEBEN nicht akzeptiert, mu fr alles kmpfen - er erhlt nichts geschenkt. Wer das LEBEN akzeptiert, mu fr nichts kmpfen - er erhlt alles geschenkt: Sehet die Vgel des Himmels an! Sie sen nicht und ernten nicht und sammeln nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater ernhrt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? ... Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht und spinnen nicht; ich sage euch aber, da auch Salomo in all seiner Pracht nicht gekleidet war wie eine von diesen. Matth. 6:26 An der pathologischen Arbeitssucht merkt man, da der erste Mensch nicht der letzte Affe war. Auch mein Freund Hermann Hesse sah das hnlich:Das Leben jedes Menschen ist ein Weg zu sich selber hin, der Versuch eines Weges, die Andeutung eines Pfades. Kein Mensch ist jemals ganz und gar er selbst gewesen; jeder strebt dennoch, es zu werden, einer dumpf, einer lichter, jeder wie er kann. Jeder trgt Reste von seiner Geburt, Schleim und Eischalen einer Urwelt, bis zum Ende mit sich hin. Mancher wird niemals Mensch, bleibt Frosch, bleibt Eidechse, bleibt Ameise. Mancher ist oben Mensch und unten Fisch. Aber jeder ist ein Wurf der Natur nach dem Menschen hin. Uns allen sind die Herknfte gemeinsam, die Mtter, wir alle kommen aus demselben Schlunde; aber jeder strebt, ein Versuch und Wurf aus den Tiefen, seinem eigenen Ziele zu. Wir knnen einander verstehen; aber deuten kann jeder nur sich selbst.

Ein anderer Freund von mir, Max Frisch, setzte in einer genialen psychologischen Studie, die er in Romanform verkleidete, den Gedanken von Hermann (die kannten sich) fort: Der Stiller. Ein Knster Namens Stiller erklrte seiner Umwelt, er sei nicht er selbst, sondern sehe Herrn Stiller offensichtlich sehr hnlich. Ab dann versucht seine Frau, seine Verwandten und Freunde vor Gericht nachzuweisen, er sei Stiller. Der erste Satz des Romans: Ich bin nicht Stiller. Und hier ist ein Teil Stillers berlegungen: Die weitaus meisten Menschenleben werden durch berforderung vernichtet. Unser Bewutsein hat sich im Laufe einiger Jahrhunderte sehr verndert, unser Gefhlsleben sehr viel weniger. Daher die Diskrepanz zwischen unserem intellektuellen und unseren emotionalen Niveau. Die meisten von uns haben nmlich Gefhle, die sie von ihrem intellektuellen Niveau aus nicht wahrhaben wollen. Es gibt zwei Auswege, die zu nichts fhren. 1. wir tten unsere primitiven und also unwrdigen Gefhle ab, soweit als mglich, auf die Gefahr hin, da dadurch das Gefhlsleben berhaupt abgettet wird, oder wir geben unseren unwrdigen Gefhlen einfach einen anderen Namen. Wir lgen sie um. Wir etikettieren sie nach dem Wunsch unseres Bewutseins. Je wendiger unser Bewutsein, je belesener, um so zahlreicher und um so nobler unsere Hintertren, um so geistvoller der Selbstbetrug; man kann sich damit sein Leben