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Gebet für Mission * Leitfaden Herausgeber: Initiativgruppe „Gebet für Mission 3. Auflage

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Gebet für Mission

*Leitfaden

Herausgeber: Initiativgruppe „Gebet für Mission

3. Auflage

InhaltsverzeichnisGoldene W orte.......................................................................................................Seite 1

Vorwort..................................................................................................................Seite 2

I. Teil - Stille Zeit m it Gott - wie gesta lte ich sie?..................................................Seite 3

1. Persönliche Andacht

2. Gebetsliste und Gebetsnotizen

3. Regeln fü r ein “T elefongespräch” mit Gott

II. Teil - Persönlich e Fürbitte - wa s kann sie einschließ en?...................................Seite 13

III. Teil - M itbeter - wie gewinne ic h sie?..............................................................Seite 16

Wie g ründe ich eine M issionsgebet sgrupp e? (M itte dieses H eftes)

IV. Teil - B esondere Geb etsanliegen - wie gehe ich damit u m?............................Seite 19

1. Mein Prediger, seine Familie und die Leitung

2. Gebetswoche un d Gebetstagsgaben

3. Gebetsk ette

4. G ebetsbr iefe

5. Gebetskalender

6. Gebet bei okk ulten Belastungen

7. Gebet um Heilung

8. Gebet unglä ubiger, aufrichtiger Zweifler

V. Teil - Be ten und Fa sten......................................................................................Seite 31

1. Verschiedene Möglichkeiten des Fastens

2. Gemeinsam es Beten und Fasten

3. Programmvorschlag für einen Gebets- und Fastensabbat

VI. Teil - B eten mit Verheiß ungen.........................................................................Seite 36

1. Überreich beschenkt

2. Verheißung en für Beter

VII. Teil - D er Segenskre islauf..............................................................................Seite 42

1. Verschiedene Möglichkeiten des Gebens

1.1 G eben aus vo rhandenen Mitteln

1.2 Vervielfältigung bescheidener M ittel

1.3 Geben o hne Mittel

2. Und wenn ich finanzielle Schwierigk eiten habe?

VIII. Te il - Anhang.................................................................................................Seite 47

1. Mein G ebetstagebuch

2. Gebetsvorschläge

3. Zielgerichtete Gebet

4. Förderkreis Navoi - “ Seidenstraße” der Adventgemeinde Bad Aibling

5. Chinas Herausforderung

6. Erfahrung in B uchera/Usbekistan m it Beten und Fasten

7. Erfahrung in R umänien m it Beten und Fasten

8. Erfahrung a uf den Philippinen im Kam pf mit okkulten M ächten

9. Erfahr ung der H errnhuter B rüdergem eine mit Ge betskette

IX. Teil - Liter atur u nd Audio /Video-Kassetten....................................................Seite 59

1 Seite 23

2 Seite 53

3 Seite 61

4 Seite 62

1

Goldene Worte

“Warum nehmen die Gläubigen nicht ernsteren und t ieferen Anteilan den Menschen, die ohne Christus sind? Warum vereinen sichnicht zwei oder drei und bitten Gott um die Errettung einer be-stimmten Person und später um eine andere? Bildet in denGemeinden kleine Arbeitsgruppen!”

E. G. White in “Aus der Schatzkammer der Zeugnisse“, Band III, Seite 71

“Gebet ist in jeder großen Krisis des Reiches Gottesausschlaggebend gewesen.”1

“Ein Nachlassen in der Fürbitte öffnet dem Feind die Tore...”“Das Schwierigste im Leben eines Missionars ist das Festhalten aneinem regelmäßigen, von Gebet begleiteten Bibelstudium. Satanfindet immer irgend etwas anderes, was wichtiger zu tun wäre - undsei es die nichtigste Sache der Welt.”2

“Alle Helden Gottes sind schwache Menschen gewesen; sie tatenGroßes für Gott, weil sie daran festhielten, dass Er mit ihnenwar.”3

“Echtes Gebet erfordert Kraft...”“Nur solche Gebete werden erhört, die in Übereinstimmung mitdem geoffenbarten Willen Gottes sind...”“Man erfährt den Herrn in besonderer Weise, wenn man viel alleinist.”4

Aus “Gott versagt nie“ von Hudson Ta ylor, St. Johannis Druckerei, Lahr

2

VORWORTAls Adventvolk stehen wir vor gewalt igen Herausforderungen. Diemeisten Menschen auf unserem Planeten haben noch nie den NamenJesus Christus gehört, geschweige denn die Erlösungsbotschaft erfahren.Auch in unserm Land ist das Evangelium von Jesus Christus und seinbaldiges Kommen dem überwiegenden Teil der Bevölkerung unbekannt,zumal nur etwa fünf Prozent der Bundesbürger regelmäßig einenGottesdienst besuchen.Uns bewegt die Frage: Wie können wir die lebensrettende Botschaft inunserer Zeit vermitteln? Jesus fordert uns ja in Matthäus 28,18-20 dazuauf. Gleichzeit ig verbindet er seinen Auftrag jedoch mit denVerheißungen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und aufErden.“ und „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“Somit dürfen wir unseren Blick auf Jesus richten. Er ist der Herr derMission - nicht wir sind ihre Herren. Uns bezieht er in sein großesRettungswerk ein.„Bittet den Herrn, dass es regne zur Zeit des Spätregens, so wird derHerr, der die Wolken macht, euch auch Regen genug geben für jedesGewächs auf dem Felde.“ (Sacharia 10,1)Da alles missionarische Bemühen gleichzeitig ein Kampf gegen dieMächte der Finstern is ist, fordern Jesus und die Apostel uns auf, mitunseren Gebeten die Mission zu unterstützen. (Matthäus 9,36.37; Kolosser 4,2.3; Epheser 6,18.19)Unsere Fürbitte beweist dem ganzen Universum, dass nicht nur GottInteresse daran ha t, Menschen zu retten, sondern dass es eine großeAnzahl erlöster Menschen gibt, die in der Gesinnung Jesu ebenfalls starkdaran interessiert sind, zu retten, was verloren ist. (Matthäus 18,11;Lukas. 19,10)Jesus sagt: “Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.”(Johannes 14,15) Dazu gehört auch der große Missionsauftrag “Gehethin in alle Welt.. .” (Markus 16,15) “Denn die Liebe Christi drängtuns...” (2. Korinther 5,14) Gott hat uns unzählige Verheißungengegeben. Er freut sich, diese in unserem Leben und in der Mission zuerfüllen. Nehmen wir sie in Anspruch. Wir ehren ihn durch unserVertrauen.Im Sinne d ieser einleitenden Worte wollen wir a lle weiterenAusführungen und praktischen Vorschläge nicht als “Patentrezepte”,sondern als Anregungen verstanden wissen. Jeder ist eingeladen, aus diesem Leitfaden das auszuwählen, wozu ihnGottes Geist führt. Gott ist der Handelnde. Sein Segen wird auf unsruhen.

Initiativgruppe “Gebet für Mission”

3

I. TeilStille Zeit mit Gott - wie gestalte ich sie?

1. Persönliche Andacht

Das Gebet und das Wort Gottes sind untrennbar. Beides sollte ich stets inmeiner Stillen Zeit miteinander verbinden. Jesus Christus ist meinVorbild, die Quelle meiner Kraft.Mein Gebetsleben wird lebendiger und zielbewusster.Meine Beziehung zum Wort Gottes wird tiefer.Meine Liebe zu Jesus Christus wird inniger.Meine Ziele werden höher und bedeutungsvoller.Mein Glaubensfundamen t wird sicherer und bleibt auch in Notzeitenstabil.

Ich nehme mir täglich eine bestimmte Zeit für die Gemeinschaft mitmeinem Gott, wenn möglich, am frühen Morgen.Es muss die ruhigste Zeit des Tages sein. Meist ist dies der frühe Morgen . Frisch, ausgeruht und aufnahmebereittrete ich in die Gegenwart Gottes, stelle mich unter seine Führung undweihe ihm den vor mir liegenden Tag.Die gewählte Zeit ist ausschließlich für meine Stille Zeit vorgesehen undhat absoluten Vorrang vor allen anderen Dingen. Die gewählte Zeit muss in jedem Fall passend für mich sein. Ich will siemit Gottes Hilfe konsequent einhalten. “Früh am Morgen hörst du mein Rufen, in der Frühe trage ich dir meineSache vor und warte auf deine Entscheidung.” (Psalm 5,4 GuteNachricht)

Ich verbringe diese Zei t an einem ruhigen Ort, wo ich völligungestört bin.“Am nächsten Morgen verließ Jesus lange vor Sonnenaufgang die Stadtund zog sich an eine abgelegene Stelle zurück. Dort betete er.” (Mk.1,35 Gute Nachricht.)Ich lese in dieser Zeit Gottes Wort. Es ist eine Speise, ohne die ichnicht leben kann. Je mehr ich mich mit ihm beschäftige, desto mehrwerde ich lernen, in den verschiedensten Situationen meines Lebensmit den Gedanken Gottes zu denken und entsprechend zu beten undzu handeln.

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Die Psalmen eignen sich besonders zum Beten mit der Bibel, auch ineiner Zeit, in der ich eventuell wenig Neigung zum Beten verspüre. Siesind biblische Gebete und Lieder. Gott hat sie auch für mich aufschreibenlassen. Ich wähle anfangs am besten Psalmen, d ie mir vertraut sind, z.B.Psalm 1, 23, 103, 145 bis 150 und andere. Ich lasse mich bei dieser Artdes Betens durch die Bibel anregen. Dabei darf ich wissen, dass ich nachGottes Willen bete.

Aus Psalm 23 könnte ich zum Beispiel einen oder zwei Sätze oder Verselesen und dann wie folgt vorgehen:Lesen: (Vers 1, erster Teil) “Der Herr ist mein Hirte.”Nun bete ich im Sinne dieser Anregung mit eigenen Worten, z.B.Beten: “Vater im Himmel, ich danke Dir herzlich, dass Du, der großeallmächtige Gott, Dich um mich kümmerst wie ein Hirte um seineSchafe.” Lesen: (Vers 1, zweiter Teil) “Mir wird nichts mangeln.”Beten: “Es ist so wunderbar, zu wissen, dass Du in der Lage bist, fürjede Situation Sorge zu tragen, so dass ich mir keine Sorgen machenmuss.”...usw. bis zum Schluss des jeweiligen Abschnitts oder Kapitels. Beim lauten Lesen oder Beten ist die Gefahr geringer, dass meineGedanken abschweifen. So kann mir die Bibel ein e direkte Gebetshi lfesein.

Ich kann auch das “Studienheft zur Bibel” oder ein Andachtsbuchverwenden. Dabei ist meine Bitte zu Gott: “Herr, öffne mir die Augen für deine Wunder, die dein Gesetz in sichverborgen hält!” (Psalm 119,18)

Es gibt unterschiedliche Wege, die Heilige Schrift zu studieren. Zwei Vorschläge:

1. Thematisches StudiumIch studiere das Wort Gottes unter einem bestimmten Thema. Unser „Studienheft zur Bibel“ ist hierfür bestens geeignet. Wenn ichjeden Tag den hier für vorgesehenen Abschnitt studiere, bin ich amFreitagmorgen bereits mit dem Lernen der Wochenlektion fertig.Hilfreich ist, den Antwortteil der angegebenen Bibeltexte in das

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Studienheft zu übertragen. Meine eigene Antwort will ich kurz fassen,um sie besser behalten zu können. Ein Farbstift oder Textmarker kannwichtige Gedanken hervorheben. So vorbereitet, gehe ich mitwachsendem Interesse in die Sabbatschule. Ich werde gesegnet und kannein Segen sein.

2. Fortlaufendes StudiumIch lese fortlaufend in der Bibel. Hierdurch erhalte ich einen guten Überblick und kann dieZusammenhänge erkennen. Ein bewährtes Hilfsmittel hierfür ist die„Stille-Zeit-Bibel“ aus dem Brockhaus-Verlag. Es gibt sie in derrevidierten Elberfelder-Übersetzung und in der revidierten Luther-Übersetzung. Diese Bibel hat zu mehr als 700 Bibelabschnit ten folgendenAufbau:

Gedanken zur Einführung Ein kurzer Text führt in das Thema des folgenden Bibelabschnittesein.Gedanken zur Einstimmung Fragen, die dazu anregen, vor Gott über einen Bereich despersönlichen Lebens und Glaubens nachzudenken, der zum darauffolgenden Text in inhaltlicher Beziehung steht.

Nach dem Lesen des Bibeltextes:Entdeckungen mit dem Wort Fragen zur Texterschließung sollen den geistli chen Inhalt er fassenlassen. Ansprechpartner der „Stille-Zeit-Bibel“ ist in erster Liniemein Herz.Leben mit dem Wort Was hat der Bibeltext mit mir zu tun? Fragen zum Nachdenken.

Für das persönliche Gebet Am Ende eines jeden Abschnitts macht die „Stille-Zeit-Bibel“ einen

Vorschlag, worüber ich mit Gott reden, worum ich ihn bitten und wofür ich ihm danken kann.Gebetsnotizen Ich bete zu Beginn der Andacht um die Leitung des Heiligen Geistes.Der Umgang mit der Bibel bereitet mein Herz für mein Hauptgebetvor. Für d ieses sind An regungen unte r dem Abschnitt“Gebetsnotizen” zu finden.

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Ich lasse mich nicht entmutigen, wenn ich nicht sofort alles verstehe. Falls ich eine “Gräte” finde, lege ich sie beiseite und genieße Gottes“Speise” weiter. Gott wird mich nach und nach die Dinge erkennenlassen, die er mir zeigen will.

Ich lasse mich von störenden Gedanken nicht ablenken. Wenn mir während meiner Andacht Dinge einfallen, die ich zu erledigenhabe, notiere ich sie, damit sie mich nicht länger beschäftigen.

Stets kann ich auch singen, mir ein Lied anhören oder im Liederbuchlesen, um Gott auf diese Weise zu loben.„Er hat mich verteidigt und beschützt, auf ihn kann ich mich verlassen.Er hat mir geholfen, darum freue ich mich und danke ihm mit meinemLied.” (Psalm 28,7 Gute Nachricht)

Ich bitte Gott um seine Gegenwart und darum, meine Liebe zu ihmund meine Freude an ihm wachsen zu lassen. “Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vaterwird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihmnehmen.“ (Johannes 14,23) “...habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herzwünscht.” (Psalm 37,4)

Ich danke Gott für alle kleinen und großen Segnungen - und auch fürdie mir unverständlichen Führungen. Ich vertraue ihm. Darüber hinaus kann ich mir ein Segensbuch anlegen,in das ich jeden Anlass zur Dankbarkeit eintrage.“Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, dass ich ihmzeige das Heil Gottes” (Psalm 50,23)“...sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres HerrnJesus Christus.” (Epheser 5,20)

“Die für Gott wirken, sollen ein Tagebuch führen, und wenn der Herrihnen eine interessante Erfahrung schenkt, solle n sie sieniederschreiben...” (E. G. White in “Seventh Day Adventist Bible Commentary “ II, 1012)

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Ich bekenne dem Herrn meine Sünden und bitte ihn, mein Herz zuprüfen.“Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne,wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich aufewigem Wege.“ (Psalm 139,23.24)“Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass eruns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.”(1.Johannes 1,9) “Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade...”(Hebräer 4,16)

Ich bitte den Herrn, mein Denken, Fühlen, Reden und Handelndurch seinen Geist zu prägen.“Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen JesuChristi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabedes heiligen Geistes.” (Apostelgeschichte 2,38)

Wer die Taufe aus Wasser und Geist empfangen hat, hat auch denheiligen Geist empfangen. Trotzdem ist die tägliche Bitte um dieFührung des hei ligen Geistes unser wichtigstes Gebetsanliegen. (2.Korinther 10,5)

“Jeder Diener des Evangeliums sollte um die tägliche Taufe mit demGeist Gottes bitten. Mitarbeiter Christi sollten gruppenweisezusammenkommen und um besondere Hilfe und himmlische Weisheitflehen, damit sie klug zu planen und richtig zu handeln vermögen. Vorallem sollten sie Gott bitten, seine erwählten Boten in denMissionsgebieten mit der reichen Fülle seines Geistes zu taufen. DieGegenwart des Heiligen Geistes wird der Wahrheitsverkündigung derMitarbeiter Gottes eine Macht verleihen, wie sie keine Ehre undHerrlichkeit der Welt zu geben vermag.” (E. G. White, “Das Wirken der Apostel”, S. 52)

“Und da sie, wie jene, die zu Pfingsten mit dem Geist getauft wurden, ihrLicht stets leuchten lassen, empfangen sie immer mehr von der Kraft desheiligen Geistes.” (E. G. White, “Das Wirken der Apostel”, S. 55)

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E. G. White gibt zu Sacharja 4,1.-5 folgende Erklärung:“Die Aufnahmefähigkeit für das heilige Öl von den beiden Ölbäumen,die sich selbst verströmen, hängt vom Empfänger ab, der dieses heiligeÖl in Wort und Tat aus sich herausfl ießen läßt, um die Bedürfnisseanderer zu stillen. Welch wertvolle und befriedigende Arbeit - ständig zuempfangen und ständig weiterzugeben! Die Aufnahmefähigke it wird nurdurch das Weitergeben aufrecht erhalten.” (“Seventh Day AdventistBible Commentary”, IV, 1180)

“...so wird doch der innere [Mensch] von Tag zu Tag erneuert.”(2. Kor inther 4,16 b) “So denn ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt,wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen,die ihn bitten.” (Lukas 11,13 )

Der Apostel Paulus schrieb den Ephesern, dass sie durch die GnadeGottes und ihren Glauben gerettet worden sind. (Epheser 2,8.9). Dennochwies er sie darauf hin:“So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht alsUnweise, sondern als Weise. Berauscht euch nicht mit Wein - das machtzügellos -, sondern laßt euch vom Geist erfüllen.” (Epheser 5,15.18)

Der Segen meiner Stillen Zeit wird sich auch auf andere auswirken.

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2. Gebetsliste oder Gebetsnotizheft

Tag für Tag muss ich viele Eindrücke verar beiten. Dabei kann ich schnellwichtige Gebetsanliegen vergessen. Eine einfache Gebetsliste mit Namenund Stichworten schafft Abhilfe.Besser ist ein Gebetsnotizheft. Es erlaubt mir, mehr Informationenfestzuhalten. Ich kann es in folgende Bereiche einteilen:1. Anbetung. 2. Dank. 3. Bekenntnis. 4. Persönliche Bitten. 5.Fürbitte.

Wenn meine Gebetsanliegen zu umfan greich werden, kann ich sie auf dieWochentage verteilen. Ich lasse für die einzelnen Anliegen genügendPlatz für weitere Notizen.

Zum Namen und Stich wort kann ich noch einen Bibeltext, eineVerheißung oder ein treffendes Zitat im Gebetsnotizheft hinzufügen. DieEinbeziehung des Wortes Gottes macht meine Gebete stark.

Gott anzubeten heißt, ihn zu verehren und zu preisen, ihn zuverherr lichen und ihn in meinem Herzen, in meinen Gedanken und mitmeinen Lippen zu loben.Herzensgehorsam ist die höchste Art und Weise der Anbetung. Anbetenmeint, mich bewusst und freudig meinem Schöpfergott unterzuordnenund meinen Platz als sein Geschöpf aus seiner Hand zu akzeptieren. Lautes Lesen von Lobespsalmen - z.B. Psalm 145-150 - kann meineGebetszeit bereichern. In Psalm 145 preist David den Herrn für mehr alszwanzig Dinge.

Ich lobe Gott für seine wunderbaren Eigenschaften (für seineAllmacht, Majestät, Weisheit usw.).“Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seinerHände Werk”. (Psalm 19, 2)“Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott!Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker.” (Offenbarung 15, 3)“Wenn er [David] nun in der schwierigen Lage, in die er geraten war,seine Gedanken auf Gottes Allmacht und Majestät gerichtet hätte, würdeer selbst im Schatten des Todes inneren Frieden gefunden haben.”(Patriarchen und Propheten, Seite 638)

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Ich preise den Herrn für seine Liebe und Gnade.“Gott ist die Liebe .” (1. Johannes 4, 8)“Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.”(Psalm 145, 8) “Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnadesoll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nichthinfallen.” (Jesaja 54,10)“...auf dass die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und liebst sie,gleichwie du mich liebst.” (Johannes 17,23)

Ich will meine größte Freude an meinem Gott haben und auch meineLiebe zu ihm zum Ausdruck bringen.“Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht.”(Psalm 37,4) „Die Freude am Herrn ist eure Stärke.” (Nehemia 8, 10 b)„Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke.” (Psalm 18,2)Mein Gebet zu dieser Bibelstelle könnte lauten:“Vater, nimm meinen herzlichen Dank für die Einladung, meine Lust,Freude und Begeisterung an Dir zu haben. Da Du es willst und ich esauch will, bitte ich Dich herzlich, dies nun in meinem Herzen zuvollbringen. Danke!”Gott selbst soll der Inhalt und das Ziel meines Glaubens sein, nicht seineguten Gaben oder Hilfen. Diese schenkt er mir außerdem.

Ich preise Jesus, weil er im Himmel und auf Erden alle Macht hat.„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ (Matthäus28,18)

Ich lobe den Herrn, weil er ein wunderbarer Ratgeber und Führerist.„Ich lobe den Herrn, der mich beraten hat.“ (Psalm 16,7 a)„Der Herr ist gut und gerecht; darum weist er Sündern den Weg.“(Psalm 25,8)„Wer ist der Mann, der den Herrn fürchtet? Er wird ihm den Wegweisen, den er wählen soll.“ (Psalm 25,12)

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3. Regeln für ein “Telefongespräch” mit Gott

1. Ich achte auf die richtige Vorwahl und will nie gedankenloswählen und drauf los telefonieren!

2. Ich lasse mich nicht durch ein Besetztzeichen irrit ieren. Ichversuche es ein zweites Mal . Bin ich sicher, d ie richtigeNummer gewählt zu haben?Beispiele:

3. Ein Telefongespräch ist kein Monolog. Ich rede nichtunablässig, sondern höre hin, was auf der anderen Seite gesagtwird.

4. Ich prüfe bei Unterbrechungen, ob ich nicht selbst den Kontaktgestört habe.

5. Ich gewöhne mir nicht an, Gott nur über den Notruf anzuläuten.6. Ich telefoniere mi t Gott nich t nur zu Zeiten des verbil ligten

Tarifs, also an Wochenenden. Auch an den Werktagen sind dieAnrufe wichtig.

7. Ich merke mir: Telefonate mit Gott sind gebührenfrei!

“Der Erlöser der Menschen, der Sohn Gottes, fühlte, dass erdas Gebet nötig hatte. Wie viel mehr sollten schwache,sündige, sterbliche Menschen die Notwendigkeit inbrünstigen,

Psalm 50 14 15Opfere Gott Dank underfülle dem Höchstendeine Gelübde und rufemich an in der Not, sowill ich dich erretten,und du sollst michpreisen.

Jeremia 33 3Rufe mich an, so will ichdir antworten und will dirkundtun große undunfassbare Dinge, vondenen du nichts weißt.

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anhaltenden Betens verspüren. Unser himmlischer Vaterwartet darauf, die Fülle seines Segens auf uns auszuschütten.Wir dürfen uns an der Quelle seiner grenzenlosen Liebe satttrinken. Gott ist willig und bereit, das aufrichtige Gebet auchdes einfachsten seiner Kinder zu erhören.”(E. G. White: “Steps to Christ”, p. 94)

5 Wie können vermehrt Studenten und Führungskräfte erreicht werden?

Wer sieht seine Aufgabe in der Gefängnismission?

Auslä nder (T ürke n, Irane r, u. a.) könne n die Bo tschaft vom baldige n Kom men Jesu

in ihrer Heimat oft nur schwer oder gar nicht hören. Gott hat diese Menschen zu uns

gesandt. Wir benötigen auch für sie noch Förderkreise, wie sie z. B. für

rußlanddeutsche Aussiedler, Rumänen und Englischsprechende bestehen.

6 Die Generalkonferenz hat die Welt in 6.000 Gebiete mit jeweils 1 Million

Menschen eingeteilt, von denen noch einige Hundert Gebiete von der

Adventb otschaft nic ht erreich t worden sind.

13

II. TeilPersönliche Fürb itte - Was kann sie einschließen?

Ich bete 1. für die Errettung meiner Angehörigen (Kinder, Ehepartner,

Eltern , Verwandte), Nachbarn und Freunde.

2. für die Freunde, Gäste und Interessierten meiner Gemeinde.

3. für einen Aufbruch zur Mission (auch Erweckung undReformation) in meiner Gemeinde.

4. für die Leitung meiner Gemeinde und Gemeinschaft.

5. für meinen Prediger, seine Familie, seine Wortverkündigungund für die Menschen, an denen er arbeitet.

6. für die Entstehung neuer Gemeinden in meiner Umgebung.

7. für die bisher wenig oder noch gar nicht von der Advent-botschaft erreichten Volksgruppen im deutschsprachigenRaum.5

8. für die Inangriffnahme der noch weltweit unbetretenen 1-Mil-lion-Gebiete, in denen keine Adventgemeinde besteht. 6

Für diese Gebiete werden dringend Förderer/Paten benötigt, diedafür beten, geben und wirken.Etwa 90 Prozent der vom Evangelium noch nicht er reichtenVölker leben im Bereich des sogenannten 10/40-Fensters. Es

7 Siehe Anha ng Seite 41 : Zielgerichtete G ebete

8 Nähere Informationen:

Büro fü r Globa le Mission der G eneralkon ferenz, Postadresse:

12501 Old Columbia Pike

E-mail: www.global-mission.org

Koordina tor für Glo bale Mission der Euro -Afrika-Div ision, Postadresse:

Schosshaldenstrasse 17, CH -3006 B ern (Schweiz)

Telefon: 0041-31-35915-15, Telefax: -66

Unbetretene Gebiete/Orte un d Missionspion iere in Usbekista n-GUS ( Teil

des 10/40-Fenster):

Förderkreis Navoi der Adventgemeinde Bad Aibling,

Ansprechpartner: Helmut Haubeil (Siehe Seite 48)

Missionspioniere in Rumänien:

Förderkreis Rumänien-Mission in Deutschland,

Ansprech partner : Micha el Schell,

24107 Quambek/Flemhude, Telefon: 04340-8780,

privat: -8799, Telefax: - 9708

14

erstreckt sich vom 10. bis 40. nördlichen Breitengrad, a lso vonSpanien und Nordafrika bis nach Japan und den Philippinen. Indiesen Ländern liegen die Zentren des Islam, Hinduismus,Buddhismus, Konfuzianismus, Shintoismus, Taoismus undKommunismus. 7 + 8

9. für Zigtausende Laien und Prediger als Missionare in derHeimat und im Ausland, die sich haupt- und nebenberuflich alsTeilzeit- und Vollzeitmitarbeiter einsetzen.

Möglichkeiten sind:Globale Missionspioniere, Gemeindeglieder, die für zwei Jahrezu zweit an einen bisher unbetretenen Ort gehen, um sich dortfür die Gründung einer Adventgemeinde einzusetzen. Bei Bedarferhalten sie eine finanzielle Unterstützung.

Zeltmacher-Missionare, Gemeindeglieder, die sich an einembisher unbetretenen Ort eine Arbeitsstelle suchen, um dort zurGründung einer Adventgemeinde beizutragen.Neuland-Buchevangelisten, die in einem Gebiet tätig sind, indem bereits ein Gemeindegründungsprojekt besteht.

15

10. für die Erfüllung des zweifachen Auftrages,a) Verlorene in die Nachfolge Jesu zu rufen (Matthäus 28,18- 20),b) die Gotteskinder in “Babylon” (Offenbarung 18,4) vor Verführung zu warnen und herauszurufen.Der Herr will alle in seiner Gemeinde vereinen. (Offenbarung 12,17;14,6-12; 18,1-4)

“Fürbitte ist betende Liebe.” (Siegfried Ludewig, Advent-Abreißkalender vom 5.6.1991)

“Es scheint mir, dass Gott über dieganze Erde schaute, um jemand zufinden, der schwach genug war, umsein Werk zu tun. Als er am Schlussmich fand, sagte er:'Dieser istschwach genug. Er wird es tun.`AlleRiesen Gottes waren schwacheMenschen, die Grosses für Gott taten,weil sie damit rechneten, dass er mitihnen ist.“

(Hudson Taylor , als ihm jemand wegen der Gründung derChina-Inlan d-Mission ein Lob aussprach. Johannes 14,12)

9 “Wie grü nde ich eine Missionsgruppe?” D ieses Thema befindet isch in

der M itte des H eftes. Es eigne t sich als K opie zu m W eitergeben .

10 Siehe Seite 38 , VIII. Teil, P unkt 1

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III. TeilMitbeter - wie gewinne ich sie? 9

Durch mein Gebet komme ich durch Jesus Christus zum Vater. Weil ermich liebt, erhört er mich. (Johannes 16,26.27)

1. Ich lege Gott meine Bereitschaft zur Hingabe an ihn vor undfrage ihn, was in meinem Leben geändert werden muss. Sündetrennt von Gott. (Jesaja 59,1.2) Jesus Christus ist für michgestorben, damit ich Vergebung empfangen kann. Deshalb darfich im Namen Jesu vor den Vater treten. Ich darf um alles bitten,was Gott ehrt. Eigensucht ist ihm ein Gräuel. (Sprüche 28,9)

2. Ich bitte täglich um die Führung des Heiligen Geistes, um inseiner Kraft das zu tun, was er mir zeigt.(Lukas 11,13; 2. Korinther 4,16; Epheser 5,18; Jakobus 1,22)

3. Ich gehe unter Gebet noch einmal die Gebetsanliegen von 1-9(ab Seite 11) durch und lasse mir zeigen, wofür ich micheinbringen soll.

4. Ich schreibe die missionar ischen Gebetsanliegen in einGebetstagebuch10, lege sie in meiner Andacht dem Herrn vor unddanke ihm im voraus für die Erhörung nach seinem Willen.Jesus sagt: “Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast”.(Johannes 11,41; auch 1. Johannes 5,14.15.)

5. Ich bitte Gott, mir Gebetspartner zu zeigen. (Matthäus 18,19.20)

6. Ich spreche Geschwister an und gebe ihnen einen “Leitfaden“mit der Bitte, ihn sorgfältig durchzulesen.

11 Siehe Fußnote Seite 12

17

7. Ich bete für diese Geschwister.8. Einige Tage später frage ich nach ihrer Meinung.

9. Falls ich nich t sofort einen Gebetspartner finden sollte, vertraueich weiter den Verheißungen Jesu. (Matthäus 7,7.8)

11. Bei einer posit iven Reaktion vereinbare ich mit dem zukünftigenGebetspartner ein Gebetstreffen.

12. Ich notiere für dieses Treffen Verheißungen aus Gottes Wort,sowie ermutigende Zitate aus unserer Literatur, z. B. „Aus derSchatzkammer der Zeugnisse“, Bd. III, Seite 71.

13. Wenn irgend möglich, treffen wir uns regelmäßig einmal proWoche. Für jedes Treffen kann abwechselnd ein anderer Beterein Bibelwort oder eine Verheißung vorbereiten.

14. Wir beten auch füreinander. Vertrauliches tragen wir nicht nachaußen, es sei denn, wir sind ausdrücklich darum gebetenworden, eine Person außerhalb unseres Missionsgebetskreisesmit dem Anliegen vertraut zu machen.

15. Wir beten für einen Ort in unserer Nähe, an dem noch keineAdventgemeinde besteht, damit dort eine Gemeinde gegründetwerden kann. Die Gründung einer neuen Gemeinde wird auchdie bereits bestehende beleben.

16. Wir beten für ein unerreichtes Eine-Million-Gebiet im Ausland,evtl. auch für ein ganzes Land. Bevor wir uns hierzuentschließen, besorgen wir uns Informationsmater ial über diesesGebiet vom Koordinator für Globale Mission unseres Verbandes(Union), bei der Euro-Afrika-Division, dem Büro für GlobaleMission der Generalkonferenz oder bei Helmut Haubeil.11

12 Siehe Mitte d ieses Heftes: “M ein Gebetsblatt”. Als Kopie sollte diese

Seite an die M itbeter verteilt werden , falls sie den “Leitfade n” noch nich t

besitzen.

13 Es gibt aktuelle Missionserfahrungen von der Generalko nferenz

über das In ternet in Englisch:: www.global-mission.org

vom G lobal-Mission-N etwork (S chweiz) in D eutsch: www.gmn.ch

Auch der “M issionsbrief” ist unter dieser Schweizer Internet-Adresse

abrufbar.

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17. Erfahrungsgemäß sind Missionsgebetskreise von zwei bis dreiPersonen am günstigsten.12

18. Wenn in meiner Gemeinde mehrere Missionsgebetsgruppenbestehen, ist es ratsam, sich einmal monatlich zumErfahrungsaustausch und zur Gebetsgemeinschaft zu treffen.

19. Weltweit ist der zweite Sabbat im Januar ein Gebets- undFastentag für die Seelengewinnung. Von Februar bis Dezemberist jeweils der erste Sabbat im Monat ein Missionssabbat. Ereignet sich sehr gut für Erfahrungen und gute Nachrichten zurBelebung des Missionsgeistes.13

20. Ich erwarte Großes von Gott (Jeremia 33,3), bitte ihn umGlauben und ein demütiges Herz, um für ihn zu wirken(Johannes 14,12) und gebe ihm die Ehre (Epheser 2,10). Er istder Herr der Mission.

“Gott ist enttäuscht, wenn seine Kinder sich selbst gering einschätzen. Erwünscht vielmehr, seine Auserwählten sollten sich nach dem Preisbeurteilen, den er für sie bezahlt hat. Dem Herrn verlangt nach ihnen.Andernfalls hätte er seinen Sohn nicht mit einem so teuren Auftrag,nämlich sie zu erlösen, gesandt. Er hat eine Aufgabe für sie, und esgefällt ihm, wenn sie ihn bis zum äußersten beanspruchen, um seinenNamen verherrlichen zu können. Sie dürfen große Dinge erwarten, wennsie seinen Verheißungen glauben.”

(Ellen G. White in “Das Leben Jesu” Seite 665)

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IV. TeilBesondere Gebetsanliegen - w ie gehe ich damit um?

1. Mein Prediger, seine Familie und die Leitung

Paulus ermahnt die Gemeinde in Rom, “...dass ihr mir kämpfen helftdurch eure Gebete für mich zu Gott, damit ich errettet werde von denUngläubigen in Judäa und mein Dienst... den Heiligen willkommensei...“ (Römer 15,30.31)Der Apostel bittet alle Gemeinden um Fürbitte, damit das Wort Gottesangenommen wird: „Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Türfür das Wort auftue.“ (Kolosser 4,3)„Betet ... für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinenMund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangel iums zu verkündigen.“(Eph.6,18-20)E.G.White schrieb 1913 an die Prediger: „Betet ernstlich um Verständnisder Zeit in der wir leben, für ein vollständigeres Begreifen der AbsichtenGottes und für wachsende Tüchtigkeit im Seelengewinn.“ (Testimonies toMinisters and Gospel Workers, p.514)

14 Bezugsquelle: D ie Verbände/Unionen

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2. Gebetswoche und Gebetstagsgaben

Als 1922 unsere jährlich wiederkehrende Gebetswoche eingefüh rt wurde,bat man darum, dass jeder einen Wochenlohn geben möge, damit keineMissionare zurückgezogen werden müssen. Dieses Ziel wurde erreicht.Fortan sind die Gebetstagsgaben zum Unterhalt der Missionspionierebestimmt. Das waren bereits am 30.09.2001 weltweit 50.000Geschwister, die für zwei Jahre in einen unbetretenen Ort gehen, um dorteine neue Gemeinde zu gründen. Die Tendenz ist steigend. Wenn wir alleeinen Wochenlohn geben würden, dann wären dies weltweit 100Millionen Euro. In unserem amerikanischen Gemeindeblatt (Advent istReview) wird dies jährlich zur Gebetswoche in Erinnerung gebracht. Hilfreich ist auch eine „Dankeskasse“, die das Jahr über aus Dank fürbesondere Erfahrungen mit Gott gespeist wird. Wenn sie vor dem Sabbatgeöffnet wird, an dem die Gebetstagsgaben dargebracht werden, ist dieÜberraschung groß. Möchte ich es mit Gott wagen?Die alljährlich wiederkehrende Gebetswoche bietet auch die Gelegenheit,starke Impulse für das gemeinsame Gebet zu vermitteln . Besondersgesegnet sind die Treffen in kleinen Gruppen in den Heimen derGemeindegl ieder an den einzelnen Wochen tagen, zu denen sichGlaubensgeschwister aus der näheren Umgebung einfinden. Jede Gemeindeleitung sollte sich rechtzeitig in ihrem Ausschuss mit derPlanung der Gebetswoche befassen. Wertvolle Anregungen vermittelt dieAusarbeitung von Eli Diez: „Die jährliche Gebetswoche - ein Erlebnis derGemeinschaft und des Gebets“. 14

15 Weitere E rfahrunge n: Siehe VIII. T eil, Punkt 9

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3. Gebetskette

Erfahrung der Gemeinde in JerusalemIn der Apostelgesch ichte wird uns von einer Gebetskette der JerusalemerGemeinde berich tet. Nachdem der König Herodes den Apostel Jakobusgetötet hatte, beabsichtigte er auch Petrus umzubringen.So wurde nun Petrus im Gefängnis festgehalten; aber die Gemeindebetete ohne Aufhören für ihn zu Gott. (Apostelgeschichte 12,5 )Der Herr griff ein. Auf wunderbare Weise wurde Petrus befreit.15

“Eine Kette von Betern sollte die Welt umschließen - Gläubige, die umden Heiligen Geist bitten.” (E. G. White in „Review and Herald“ vom 3.Januar 1907)

Bei der Generalkonferenz-Versammlung 1990 in Indianapolis wurde füreine weltweite Gebetskette geworben. Jeder betet täglich um 6.15 Uhrgerade dort, wo er ist, um den Heiligen Geist. Bei der Generalkonferenz-Versammlung in Utrecht 1995 wurde erneutdafür geworben.

Erfahrung der Adventgemeinde Bad AiblingEs entstand eine Gebetskette, die über Monate mit ein bis zwei Beternbesetzt war. Es war eine reich gesegnete Zeit, in der ein starkesgeistliches Wachstum zu verzeichnen war.

Jetzt ist die Zeit, in unseren Gemeinden eine Gebetskette zu bilden;denn es gibt genügend konkrete Anliegen!

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4. Gebetsbriefe

Erinnerungshilfen bewahren uns in unserer schnelllebigen undhektischen Zeit, wichtige Anliegen zu vergessen. Eine solche Hilfe kannein Gebetsbrief sein.

Vorschlag für einen DauergebetsbriefDer Gebetsbrief kann jährlich oder auch in kürzeren Abständenangeboten werden. Jährliche Gebetsbriefe haben sich bewährt. Sie kön nen z. B. jeweils amersten Sabbat der Gebetswoche ausgegeben werden. Ein solcher Dauergebetsbrief enthält eine Seite im DIN-A-5-Format fürden Dank. Alles, wofür die Gemeinde/Gr uppe in dem zu Ende gehendenJahr danken kann, wird aufgeführt. (Dieser Dank ist eine guteGelegenheit für die erste Gebetsgemeinschaft.) Die nächste Seite enthält tägliche oder regelmäßige Gebetsanliegen (fürmich selbst, für meine Gemeinde, für unser e Jugend, unsere Kinder,unsere leitenden Brüder, unseren Prediger mit Familie, unsereMissionsprojekte usw.).Zwei weitere Seiten enthalten Gebetsanliegen für einzelne Wochentage. Diese Aufteilung ermögl icht es, für viele Gemeindeglieder und Besucherdes Gottesdienstes mindestens einmal wöchentlich zu beten. Die letzte Seite sollte noch Raum zum Eintragen eigener Gebetsanliegenbieten.Am Schluß befindet sich noch der Hinweis: „Dieser Gebetsbrief ist nur für die persönliche Fürbitte bestimmt. Bittenicht weitergeben und den Inhalt vertraulich behandeln.“ Bei der Ausgabe des Gebetsbriefes wird besonders darauf hingewiesen,dass er nur für Beter gedacht ist. Wer ihn annimmt, gibt damit die Zusage, sich an diesem Beten zu beteiligen.Über jeder Seite steht eine passende Verheißung, z. B.:Seite 1, der Dankseite: Epheser 5,20 “Saget Dank allezeit für alles Gott”oder Psalm 107,8. u.a.Seite 2 und 3, Fürbitte-Anliegen: Epheser 6,18 oder Apostelgeschichte8,15 u.a. Die regelmäßige namentliche Fürbitte wird von Gott gesegnet.

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Erfahrung mit einem KurzzeitgebetsbriefWir hatten eine einwöchige Evangelisation vorgesehen. Leider kamen inder Vorbereitungszeit kaum Gebetsgruppen zu Stande. Wir gaben danneine Woche vor der Evangelisation einen Gebetsbrief aus, derVerheißungen für die Fürbitte und Zitate über deren Bedeutung enthielt.Jeder Gebetsbrief war mit dem Namen nur einer Person versehen, für diegebetet werden sollte. Wir gaben jeweils drei Betern denselben Namenzur Fürbitte. Das Ergebnis war überwältigend: Aus zwei Gemein denbeteiligten sich über einhunder t Geschwister mehrere Wochen an dieserFürbi tte. Im Laufe der nächsten Zeit wurden zwölf Teilnehmer dieserkurzen Vortragsreihe getauft. Dies war also ein Gebetsbr ief, bei dem es nur um eine vorübergehendeFürbitte ging.

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5. Gebetskalender

Im II. Teil (ab Seite 11) dieses Leitfadens kann ich für meine Fürbitteauswählen, was mein Herz bewegt und diese Gebetsanliegen in einenKalender eintragen. Auch die Hinweise in den Studienheften zur Bibel inder Spalte “Unternehmen Fürbitte” kann ich hier mit einbeziehen.

16 Bezugsquelle: Unsere Verlage

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6. Gebet bei okkulten Belastungen

Die Beschäftigung mit Aberglaube, Okkultismus und Spiritismus stehtfür viele moderne Menschen auf der Tagesordnung. Sie ist keineswegsein harmloser Zeitvertreib. Hier liegen oft die Ursachen , weshalb Menschen sich nicht für Jesusentscheiden. Daher lautet die Kernfrage: Wie können die Menschen aus diesendämonischen Bindungen und Belastungen frei werden?Besonders empfehlenswert ist das Buch “Zauber des Aberglaubens -Belastung und Befreiung” von Kurt Hasel.16

Das Buch beschreibt nicht nur die unterschiedlichen Praktiken und ihreBelastungen - es zeigt vor allem den Weg der Befreiung. Viele Leser sinddiesen Weg gegangen. Für sie war er der Beginn eines neuen Lebens. Das Buch bietet ausführliche Begründungen und Hilfen für ein Sünden-bekenntnisgebet, ein Übergabegebet, ein allgemeines Absagegebet, einAbsagegebet bei Belastung von den Voreltern her und ein Absagegebetbei Sünden und Gebundenheit auf okkultem Gebiet.Jesus Christus ist der Sieger. Dies gi lt für jeden okkult belastetenMenschen.

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7. Gebet um Heilung

Zu diesem Thema ist ebenfalls das vorerwähnte Buch “Zauber desAberglaubens” zu empfehlen. Gottes Wort sagt den Kranken:„Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten derGemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namendes Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, undder Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihmgeholfen werden. Bekennt also einander eure Sünden und betetfüreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel,wenn es ernstlich ist. Elia war ein schwacher Mensch wie wir; und erbetete ein Gebet, dass es nicht regnen sollte, und es regnete nicht aufErden drei Jahre und sechs Monate. Und er betete abermals, und derHimmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.“ (Jakobus 5,14-18)

Das “Handbuch für Gemeindeäl teste der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten“ (Hamburg 1996) gibt ausführliche Hinweise über dieKrankensalbung auf S. 123-126. Wir entnehmen nur einige kurze Zitatedaraus:„Die Krankensalbung ist eine biblische Anweisung. Wann immer einMensch darum bittet, sollten wir bereit sein, diesen Dienst zu tun. Beiihren Krankenbesuchen sollten die Diakone darauf hinweisen, dass wirals Adventisten der Aufforderung in Jakobus 5 folgen undKrankensalbungen durchführen. Gottes Wort sagt: ‘Ist jemand untereuch krank...’, d. h. nicht: liegt jemand im Sterben. In einigen Ländernwird die Krankensalbung kaum gepflegt, weil andere Kirchen dieseSalbung als ‘Letzte Ölung’ betrachtet haben. Das ist aber kein Grund,die biblische Aufforderung zu ignorieren.“Im Abschnitt „Vorbereitung“ steht unter anderem: „Wenn ich Unrechtesvorgehabt hätte in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht gehört.“(Psalm 66,18) Fordere den Kranken und die Teilnehmer auf, vor der Salbung ihr Lebenzu überprüfen. Zur persönl ichen Vorbereitung auf diesen Dienst eignetsich besonders das Studium des Kapitels “Wie man beten soll” in“Schatzkammer der Zeugnisse”, Bd.1, S.195-197. Empfehlenswert ist auch in dem Buch „Auf den Spuren des großenArztes“ das Kapitel “Das Gebet für die Kranken” zu lesen. (Hamburg

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1999), S.180 - 187 oder auch in der Ausgabe “Der Weg zur Gesundheit”S.165 - 172.

17 Zu diesem Th ema ist die Au dio-Kassette von Kurt Hasel “Eine betende

Gem einde ist eine siegende Gemeinde“ zu empfehlen. Bezugsqq uelle:

Walter Pfeifer (siehe Seite 48)

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8. Gebet ungläubiger, aufrichtiger Zweifler

Wenn ein aufrichtiger Zweifler betet, weil er erfahren möchte, ob Gottexistiert, dann wird Gott ihm antworten.17 Für einen Christen könnte einsolches Gebet Vermessenheit sein.Kurt Hasel berichtet u. a. eine Erfahrung von Mar tin Kraus, derseinerzeit Prediger in Wetzlar war. Es folgt eine kurze inhaltlicheWiedergabe:Ein Spanier erhielt von Martin Kraus Bibelunterricht, der durch eineGlaubensschwester übersetzt wurde.Beim Thema „Sabbatheiligung“ betonte Martin Kraus, dass es wichtigsei, Gott durch Gehorsam zu ehren.Den Spanier bewegten zwei Probleme:1. war er sich nicht sicher, ob Gott existiert.2. machte er Schichtarbeit, in der er immer wieder in der Nacht vonFreitag auf Samstag arbeiten mußte.Martin Kraus sagte ihm:“Es hat gar keinen Wert, wenn wir jetzt lange darüber diskutieren, obGott lebt oder nicht. Man muss Gott erfahren, ihm eine Aufgabe stellen,die nur er allein lösen kann.”“Gut”, erwiderte der Spanier, “ich möchte einen Moment darübernachdenken.” Nach einem Augenblick der Besinnung stellte er seinenPlan vor:“Ich arbeite in einem Staatsbetrieb, der Firma Buderus in Wetzlar. Ichsehe keine Möglichkeit, den Sabbat frei zu bekommen. Wir sollten jetztaber hinfahren; denn ich möchte heute noch erfahren, ob Gott wirklichexistiert.Erstens gehen wir zu Fuß auf eine Eisenbahnschranke vor demWerksgelände zu, die sich nur für LKWs öffnet. Wenn sie sich auch voruns auftut, weiß ich, dass Gott existiert.Zweitens müssen wir an drei Pförtnern vorbei, bei denen man sich einenPassierschein holen muss, um ins Werk hineinzukommen. Wenn sie unsnicht ansprechen und wir unbehelligt weiter gehen können, soll das derzweite Beweis sein, dass Gott lebt.

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Drittens soll mir der Werksmeister den Sabbat frei geben. Wenn alle dreiHürden genommen werden, will ich an die Existenz des lebendigenGottes glauben und den Sabbat heiligen.”Martin Kraus fühlte sich sehr elend und dachte: “Was habe ich hierangestellt? Was wird geschehen, wenn Gott nicht reagiert?”Da fielen ihm seine vierzehn Gebetskreise ein, die er im Bezirk hatte.Davon berichtete er dem Spanier und sagte weiter: “Bevor wir zur Firmagehen, will ich noch eine Glaubensschwester anrufen, damit sie dieMitglieder der Gebetskreise informiert und diese für unser Vorhabenbeten können.” So geschah es. Die Glaubensschwester konnte etliche Gemeindeglieder zusammen rufen.Einige waren beruflich verhindert.Martin Kraus, der Spanier und die Dolmetscherin machten sich auf denWeg. Sie stellten das Auto vor dem Werk ab, gingen auf dieEisenbahnschranke zu, die sich sonst nur für LKWs öffnete. DieSchranke ging auf. Bewegt von Gottes Handeln, ging das Trio weiter zur Pforte mit den dreiPförtnern. Martin Kraus wollte sich schon ausweisen, aber der Spanierwidersprach: “Wir haben vereinbart, so durchzugehen.” Sie wurden vonden Pförtnern nicht beachtet. Jetzt waren sie im Werk und bald in dergroßen Halle mit den Hochöfen. Ein Gesch rei der Werksarbeiter ! Die dreiEindringlinge kannten nicht den Grund. Martin Kraus dachte, dieArbeiter würden wegen der jungen Glaubensschwester johlen. GlühendesErz wurde in großen Containern von Kränen bewegt. Die drei hattenkeine Schutzkleidung an. So war es für sie lebensgefährlich, sich dortaufzuhalten. Als der Werksmeister sie sah, wurde er bleich: “Wie sind Siehereingekommen? Was wollen Sie hier?” fragte er erschrocken.Der Spanier trug sein Anliegen vor. Der Werksmeister bekannte:“Von Religion verstehe ich wenig. Aber das geht nicht mit rechtenDingen zu. 25 Jahre bin ich in diesem Betrieb. Selbst meine Frau undmeine Kinder dürfen mich hier nicht besuchen. Und Sie kommen hiereinfach so herein? Das geht nicht mit rechten Dingen zu... Ich werdemich aber dafür einsetzen, damit Sie am Samstag frei bekommen.” Dastat er dann auch.Aber jetzt konn ten die drei nicht einfach fortgehen. Sie besaßen ja keinenPassierschein. Deshalb wurde die Werkspolizei gerufen. Es kam zu einemVerhör:“Sie haben sich strafbar gemacht. Sagen Sie, an welcher Stelle Sie denZaun aufgeschnitten haben, damit wir ihn wieder dicht machen können.”

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“Wir sind durch die Pforte gekommen.” “Hat man Sie nichtangehalten?” “Nein.”Die Pförtner beteuerten bei deren Verhör, dass sie die drei Personen nichtgesehen hatten.Als Martin Kraus mit seinen beiden Begleitern endlich das Werksgeländeverlassen konnten , fuhren sie zu der Glaubensschwester , die denGebetskreis einberufen hatte. Die Anwesenden beteten immer noch aufihren Knien. Als sie erfuhren, was Gott getan hatte, lobten, dankten undpriesen sie den Herrn gemeinsam.Martin Kraus gestand: “Einen solchen gewaltigen Lobpreis habe ichnoch nie zuvor erlebt.” Eine betende Gemeinde ist wirklich eine siegende Gemeinde.

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V. TeilBeten und Fasten

Beten und Fasten der Gotteskinder wird uns aus alt- undneutestamentlicher Zeit berichtet. Es geschah stets freiwillig. Jedoch amGroßen Versöhnungstag war das Fasten Pflicht für jedermann. Die Bibel berichtet von zwei Fastenzeiten des Mose mit jeweils 40 Tagen.Jesus fastete ebenfalls 40 Tage. Er wies darauf hin, dass seine Nachfolgerauch fasten werden. (Matthäus 6,16)

“Für bestimmte Anliegen ist Fasten und Beten erforderlich undangemessen. In der Hand Gottes ist Fasten und Beten ein Werkzeug zurReinigung des Herzens und fördert einen aufnahmefähigen Geist. Wirerhalten Antworten auf unsere Gebete, weil wir unsere Seelen vor Gottdemütigen.” ( E. G. White: Councils on Diet und Food, S. 188)

Beten und Fasten kann zu einer inn igen Hinwendung zu Jesus Christusführen. Es ermöglicht dem Heiligen Geist, mir meine wahre geistlicheHaltung zu zeigen. Es kann zu Zerbrochenheit , Reue und einerLebensumwandlung führen. So erfuhr es Saulus während seinesdreitägigen Betens und Fastens in Damaskus. (Apostelgeschichte 9,8-19)

Beten und Fasten ist ein biblischer Weg, sich vor Gott zu demütigen. Ichbegebe mich willig in völlige Abhängigkeit von ihm und nich t vonMenschen. (Esra 8,21-23)

Durch das Beten und Fasten öffne ich mich dem Wirken des HeiligenGeistes. Er mach t Gottes Wort in meinem Herzen lebendig und leitetmich in alle Wahrheit. (Johannes 16,13)

Beten und Fasten kann mein Leben umwandeln und es in eine reichereund persönlichere Erfahrung mit Gott bringen.

Beten und Fasten kann sich in meinem Leben als persönliche Erweckungauswirken. Es kan n mich auch zu einem Kanal für die Erweckunganderer machen.

“Doch auch jetzt noch, spricht der Herr, bekehret euch zu mir vonganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißet eure

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Herzen und nicht eure Kleider und bekehret euch zu dem Herrn, euremGott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, undes gereut ihn bald die Strafe.” (Joel 2,12.13)

Gott verheißt: “Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen überalles Fleisch....” (Joel 3,1)

Beten und Fasten hilft, den Erwartungen Gottes aus 2. Chronik 7,14 zuentsprechen:Wenn...“dann mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt,dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösenWegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sündevergeben und ihr Land heilen.”

Wenn ich bete und faste, er lebe ich, dass ich höher von Gott denke undgeringer von mir. Ich nehme mir mehr Zeit, das Angesicht Gottes zusuchen. Wenn er mich dorthin führt, dass ich bisher unerkannte Sündeerkenne, will ich sie bereuen . Durch diese Erfahrung weiß ich mich vonGott ganz besonders gesegnet. (Jesaja 58,1-14)

“Nur diejenigen, denen ständig neue Gnade zufließt, werden so viel Kraftbesitzen, wie sie täglich bedürfen und wie der Einsatz ihrer Fähigkeitenerfordert. Anstatt auf eine künftige Zeit zu schauen, in der sie aufbesondere Weise mit geistlicher Kraft für das Werk der Seelenrettungausgestattet werden, übergeben sie sich Gott tägl ich, damit er sie zuGefäßen mache, wie er sie gebrauchen kann.” (E. G. White, “DasWirken der Apostel”, Seite 57)

Gott verspricht, dass er mich hören will und meine Sünden vergibt, wennich ihn durch Gebet und Fasten suche. Er will das Land heilen. Dasbedeutet, dass Gott ein von Herzen kommendes Beten und Fastenbesonders segnet. “Dein Vater wird dir’s vergelten.” (Matthäus 6,18)

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1. Verschiedene Möglichkeiten des Fastens

Wenn ich mich entschließe zu fasten, muss ich mir auch klar werden,welche Art des Fastens ich wählen möchte und was mir von meinemgesundheitlichen Befinden her zuträglich ist. (Wer Medikamenteeinnimmt, sollte vom Fasten absehen oder nur leichte Speisen zu sichnehmen und vorher seinen Arz t fragen).Für ein kurzes Fasten von 1-2 Tagen gibt es folgende Möglichkeiten:- Völliger Verzicht von Speisen und Getränken.- Fasten mit Trinken von Wasser und/oder Kräutertee.- Fasten un ter Einnehmen von leichter Speise.Wenn Kinder in Familien sind, sollten diese auch an einem Fastentag mitEssen versorgt werden. Wenn sich größere Kinder aus eigenerÜberzeugung und Entscheidung am Fasten beteiligen wollen, i st diesselbstverständlich in Ordnung.

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2. Gemeinsames Beten und Fasten

Die Adventgemeinschaft empfiehlt jährlich weltweit den zweiten Sabbatim Januar als Gebets- und Fastentag für die Seelengewinnung. MancheGemeinden halten auch den Schlußsabbat der Gebetswoche als Gebets-und Fastentag. Auch ört liche, regionale oder weltweite Nöte könnenAnlässe für Gebets- und Fastentage sein. Ein solcher allgemeiner Gebets- und Fastentag ist in der Regel inhalts-und segensreicher, wenn er gemeinsam gestaltet wird. Für seineGestaltung sind nachstehend einige Hinweise, die in der örtlichenGemeinde der Beratung und Ergänzung bedürfen.

Ein oder zwei Wochen vorher ist es zweckmäßig, eine Predigt überBeten und Fasten und dem speziellen Anliegen zu halten, damit sich dieGemeinde bewusst auf diesen Tag einstellen kann.Der Abschnitt “Beten und Fasten” (Seiten 25-27) könnte als Kopie anjedes Gemeindeglied ausgegeben werden.

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3. Programmvorschlag für einen Gebets- undFastensabbat

Am Vormittag: Der Gottesdienst sollte im Rahmen der Predigtstundeeine Gebetsgelegenheit einschließen.In der Mittagszeit: Einige Geschwister werden nach Hause gehen.Andere werden es vorziehen, in der Gemeinde zu bleiben. Sie können inder Mittagspause einen gemeinsamen Spaziergang machen. DieUnterhaltung sollte dem Anliegen des Tages angemessen sein. Allewerden aber e ingeladen, mögl ichs t zum Beginn derNachmittagsversammlung wieder anwesend zu sein. Am Nachmittag: Es empfiehlt sich, dr ei bis vier kurze Abschnitte zuplanen, die folgende Elemente beinhalten: Kurzansprachen, Ver-heissungen, Erfahrungen (auch von andern), Singen, Beten. Es solltenauch Minuten der Stille eingeplant werden. Die Gebetsgemeinschaften können in ihrer Art abwechseln:Stilles Gebet, Gebet zu zweit, Gebetsgruppen von mehreren Personen,öffentliches Gebet, Familiengebet (einer nach dem anderen betet nur ganzkurz, wobei man auch ein zweites und drittes Mal einsetzen kan n. Derletzte Beter schließt dann mit dem „Amen“ ab). Man sollte vor den Gebetsgemeinschaften bestimmte Anliegen benennen.Empfehlenswert ist, für die Predigt und die Kurzansprachen einGeneralthema zu wählen, damit die einzelnen Abschni tte sich ergänzenund verstärken, z.B. das Thema “Buße”, “Die Person Jesu”, “HeiligerGeist”, “Fürbitte”, “Anbetung”, “Gottes Ruf an uns”, “Bekehrung”,“Rechtfertigung”, “Heiligung”, “Verherrlichung”. Möglich ist auch die Aufteilung eines bestimmten Bibelabschn ittes oderKapitels.

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VI. TeilBeten mit Verheißungen

Es gibt zwei unterschiedliche Gebetsbereiche: 1. den Bereich, in dem ich den Willen Gottes nicht kenne. Hier ist esrichtig in der Haltung zu beten: „Dein Wille geschehe.“ 2. den Bereich, in dem ich den Willen Gottes kenne. Überall, wo ichein Gebot oder eine Verheißung habe, kenne ich den Willen Gottes.Ich darf mich in meinem Gebet darauf berufen. Um diesen Bereichgeht es in dieser Darlegung.

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1. Überreich beschenkt

Mir gehören a lle Verheißungen. Ich darf sie im Glauben in Anspruchnehmen und sie in meinem Leben anwenden. Ich vertraue ihnen undachte darauf, dass es keine bewusste Sünde in meinem Leben gibt, dennsonst wird der Herr mich nicht erhören. (Psalm 66,18) Wenn ein Teil seiner Verheißungen abhängig ist von meinem Verhalten,dann will ich ihm willig folgen. Gott hat es gesagt - ich glau be es - dasgenügt.Warum hat uns unser himmlischer Vater eine solche Fülle vonVerheißungen gegeben? Wir dürfen sogar seine Gebote als solche betrachten! Dann heißt es nicht:“Du sollst nicht...”, sondern “Du wirst nicht...”.

Wenn ich als Gotteskind nach dem Willen Gottes bete, darf ich wissen,dass ich erhört werde. Unser himmlischer Vater hat für mich persönlich so viele Verheißungengegeben, um es mir leicht zu machen, ihm zu vertrauen. “Dir geschehe,wie du geglaubt hast.” (Matthäus 8,13) Die Verheißungen stärken meinen Glauben und mein Vertrauen in dieHilfe Gottes.

Eine Schlüsselstelle für das Beten mit Verheißungen ist 1. Johannes 5,12-15 (Elberfelder Übersetzung):“Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat,der hat das Leben nicht.Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Lebenhabt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt. Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wennwir etwas nach seinem Willen bitten.Und wenn wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, so wissenwir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.”Ich habe bereits vor meinem Beten die freudige Zuversicht, dass ich inallem erhört werde, was ich nach Gottes Willen erbitte. (Vers 14)Gott erhört mich bereits während meines Betens. (Vers 15)

Daher kann ich schon am Ende meines Gebets dem Herrn für dieErhörung danken.

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“Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttlicheKraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durchseine Herrlichkeit und Kraft. Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungengeschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur,die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt.” (2.Petrus 1,4.5)Diese großen Verheißungen Gottes gelten für mich als Gotteskind, daJesus mein Erlöser ist und ich durch ihn ewiges Leben habe.

Beispiel:Nehmen wir an, es habe sich jemand gegen mich versündigt oder ichmeine, es sei so. Nun könnte sich bei mir entgegen meinem eigenenWollen, eine Verstimmung gegen diesen Menschen einstellen. Es spieltkeine große Rolle, ob dies ungute Gefühle oder Ärger oder Bitterkeit oderZorn ist. Das sind nur graduelle Unterschiede. Der Herr will dies nicht.Er wünscht, dass ich diesen Menschen dennoch liebe. Nun kann ich al sozu Gott kommen und sinngemäß unter Berufung auf die VerheißungenGottes beten:

“Vater im Himmel, ich komme im Namen Jesu zu Dir. Du weißt, wiees mit mir im Verhältn is zu ...... ....... ....... . wegen der und der Sachesteht. Ich möchte ihm/ihr nicht böse sein. Ich stelle jedoch fest, dassich es bin. Ich bitte Dich herzl ich, vergib m ir diese unguten Gefühle(oder Ärger oder...), die ich nun in meinem Herzen habe. Du hastgesagt, wenn wir unsere Sünden bekennen, vergibst du uns undreinigst uns. (1.Johannes 1,9) Da dies ein Gebet nach Deinem Wil lenist, danke ich Dir herzl ich, dass Du mir schon vergeben hast.(1.Johannes 5,12-15) Aber ich habe noch ein Problem. Die unguten Gefühle sind noch inmeinem Herzen. Ich bin nicht in der Lage, sie von mir abzuschütteln,obwohl ich es will. Du aber kannst es tun, Herr Jesus. Du hast gesagt:“Wen der Sohn frei macht, den macht er recht frei.” (Johannes 8,36) Daher bitte ich Dich herzlich: Nimm jetzt diese unguten Gefühle ausmeinem Herzen. Du hast versprochen, dass Du Gebete nach DeinemWillen erhörst und dass ich wissen darf, dass ich das Erbetene schonerhalten habe. Daher danke ich Dir herzlich, dass Du diese ungutenGefühle jetzt aus meinem Herzen genommen hast.”

Das Berufen auf Gottes Verheißungen im Gebet stärkt meinen Glauben.Wenn ich direkt und fest Vertrauen kann, dass der Herr mein Gebet auch

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ohne die Berufung auf die Verheißungen erhört , brauche ich diesenlängeren Weg nicht zu gehen . Aber immer, wenn ich eineGlaubensstärkung für meine Bit te nach dem Willen Gottes brauche, sinddie Verheißungen da. Daran können sich selbstverständlich noch andere Bitten anschließen,z.B. um Liebe zu dem Betreffenden, um Vergebung für ihn, um GottesBeistand für eine mögliche Aussprache usw. Es soll hier nur gezeigt werden, dass der Herr mir unmittelbar hilft, wennich ihm vertraue und seine Bedingungen erfülle.Das gemeinsame Beten mit an deren z.B. um Vergebung und Befreiungvom Rauchen (oder anderen Abhängigkeiten) hat gezeigt: Die Befreiungerfolgt unmittelbar beim Beten durch Glauben, aber es dauert in derRegel einige Stunden, bis der Betreffende bemerkt, dass er keinVerlangen mehr nach Tabak hat. So geschieht also die direkte Erhörungwährend des Betens im Glauben, aber „praktisch“ besitze ich sie, wennich sie dann erlebe (z.B. wenn ich kein Verlangen mehr nach Tabakhabe). Es zeigt deutlich, dass die Erhörung nach meinem Glauben geschieht undnicht nach meinen Gefühlen. Das Beten mit Verheißungen ist ein wunderbarer Weg, um die direkteHilfe Gottes zu erleben, sei es in der Vergebung, in der Befreiung oderauch in der Bitte um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist und in vielenanderen Anliegen des Glaubenslebens.

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2. Verheißungen für Beter

1. 2. Mose 17,8-16: Sieg über die Amalekiter = Sieg durch Fürbittegr uppe.

2. 3. Mose 6,6: Leittext für die 100jährige Gebetskette der Herrnhuter.3. Psalm 50,14.15: Die himmlische Telefonnummer 50.14.154. 2.Chronik7,14: “...so will ich vom Himmel her hören.”5. Psalm 6,10: “...mein Gebet nimmt der Herr an.”6. Psalm 37.5.6: “Befiehl dem Herrn deine Wege... er wird’s wohl

machen!”7. Psalm 55,17: “Ich aber will zu Gott rufen, und der Herr wird mir

helfen.”8. Psalm 145,18: “Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die

ihn ernstlich anrufen.”9. Sprüche 3,5.6: “...gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er

dich recht führen.”10. Jesaja 41,10: “...fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht,

denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich haltedich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.”

11. Jesaja 65,24: “... ehe sie rufen, will ich antworten.”12. Jeremia 29,12-14a: “...wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen

werdet, so will ich mich von euch finden lassen.”13. Jeremia 33,3: “Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir

kundtun große und unfassbare Dinge, von denen du nichts weißt”.14. Joel 2,21: “...sei fröhlich und getrost; denn der Herr kann auch

Gewaltiges tun.”15. Matthäus 6,33: “Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und

seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.”16. Matthäus 7, 7.8: “Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet

ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.”17. Matthäus 18, 19.20: “Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden,

worum sie bit ten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinemVater im Himmel.”

18. Matthäus 21, 22: “Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihrglaubet, werdet ihr’s empfangen.”

19. Markus 11, 23.24: “Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubetnur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch werden.”

20. Lukas 11,13: “...wie viel mehr wird der Vater im Himmel denheiligen Geist geben, denen, die ihn bitten.”

21. Lukas18,1-8: “...dass man allezeit beten und nicht nachlassensolle.” (V. 1)

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“Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zuihm Tag und Nacht rufen.” (V. 8)

22. Johannes 14,13: “...was ihr bitten werdet in meinem Namen, daswill ich tun.”

23. Johannes 15,7: “...Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euchbleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euchwiderfahren.”

24. Johannes 16,24: “Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freudevollkommen sei .”

25. Römer 8,26: “...wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’sgebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns.”

26. Epheser 3,20.21: “Dem aber, der überschwänglich tun kann überalles, was wir bitten oder verstehen.”

27. 1. Petrus 5,7: “Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt füreuch.”

28. 1.Johannes 3,22: “...was wir bitten, werden wir von ihm nehmen;denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm gefällig ist.”

29. Jakobus 1,5-7: “Wenn aber jemandem unter euch Weisheit mangelt,der bitte Gott. ..so wird ihm gegeben werden.”

ErwarteGroßes von Gottund unternimm

Großes für Gott!

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VII. TeilDer Segenskreislauf

Aufgrund all der missionarischen Herausforderungen in der Heimat undim Ausland werden erheblich mehr finanzielle Mittel als bisher benötigt.Gott wird mir jetzt in der Endzeit zeigen, wann und in welchem Umfangich mich diesbezüglich besonders einsetzen soll.Er hält für mich einen Segenskreislauf mit ungeahnten Möglichkeitenbereit. (Matthäus 6,33; Johannes 7,38)“Er hat die Macht, euch so reich zu beschenken, dass ihr nicht nurjederzeit genug habt für euch selbst, sondern auch noch anderenreichlich Gutes tun könnt.” (2. Korinther 9,8 Die Gute Nachricht)Durch meine Gaben beteiligt mich Gott an einer neuen Ernte, denn “werda sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.” (2. Kor inther 9,6b)In der Regel gebe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten und übersehedabei vielleicht Gottes Möglichkeiten.“Geben löst einen Kreislauf stets neuer Freude aus. Gott gibt und Duempfängst. Dann gibst Du und Gott empfängt. Nun gibt Got t Dir wieder.Gott selbst ist der Verursacher dieses Kreislaufs. Er möchte uns nichteinfach für unser Geben belohnen, sondern uns auch weitereMöglichkeiten zum Geben schaffen. Wenn wir anfangen zu geben, lässtGott uns noch mehr zukommen, so dass wir noch mehr geben können. Wirerleben dabei große Freude. Geben ist seliger als Nehmen.” (Dr. B.Bright)

Er gibt uns Brot und Samen, d. h . er sorgt für unsere Bedürfnisse unddafür, dass wir geben können. Was wir geben, ist die Saat für eineweitere Ernte. “Gott, der dem Sämann Saatgut und Brot gibt, wird auch euch Samengeben und ihn wachsen lassen, damit eure Wohltätigkeit eine reicheErnte bringt.” (2.Kor.9, 10 Die Gute Nachricht)

“Das geistliche Wohlergehen hängt eng zusammen mit der christlichenGebefreudigke it.” (Ellen G. White, “Das Wirken der Apostel”, S. 343)...noch mehr geben?!„Es ist kein Grund zum Klagen, dass vermehrt Aufrufe zum Geben vonGeld gemacht werden. Gott ruft uns in seiner Vorsehung aus unserembegrenzten Aktionsbereich heraus, um in größere Unternehmungeneinzutreten.“ (Ellen G. White, “Testimonies” III, P. 405)

1. Verschiedene Möglichkeiten für mein Geben

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1.1 Geben aus vorhandenen Mitteln Vielen von uns hat der Herr reichlich Mittel gegeben. Das bedeutet,

dass wir geben können von dem, was wir haben, von unserm Einkom-men oder unseren Rücklagen. Bedenken wir dabei, dass wir nicht dieEigentümer, sondern Verwalter in Gottes Auftrag sind.

2.Korinther 9,6-11 zeigt, dass der Herr nur Gaben schätzt, die ihmvon Herzen gegeben werden und dass durch Geben einSegenskreislauf in Gang gesetzt wird. Gott gibt uns für uns selbst unddamit wir weitergeben können. Wer alle Gaben Gottes für sich behält, unterbricht den Segenskreislauf.

1.2 Vervielfältigung bescheidener Mittel Vielleicht verfüge ich nur über bescheidene Mittel und möchte gerne

viel mehr für Gottes Werk tun . In diesem Fall sollte ich unter Gebetüber die Möglichkeit so genannter Investmentgaben nachdenken.Das meint: Ich investiere etwas mit dem Ziel, durch den Ertrag einbestimmtes Missionsunternehmen zu fördern.

Erfahrungen:Eine Schwester aus Baden-Württemberg schrieb ein Kochbuch und be-stimmte den Erlös für den Bau einer Kapelle in ihrer Nähe. Da sie mitdem Segen Gottes rechnete, erhöhte sie die ursprünglich geplant Auflagevon 2.000 auf 3.000 Exemplare.

Ein neunjähriger Junge betätigt sich als Hobby-Bäcker. Er stelltVollwertbrot und Vollwert-Rosinenbrot her und hat dafür regelmäßig. Abnehmer gefunden. Auf diese Weise sparte er sich fast 300,00 DM. Alser von den Bedürfnissen eines Missionsehepaares in Papua-Neuguinea hörte, gab er dafür den ganzen Betrag.

In der Stadt Semenow in Russland wünschten sich Schwestern eineEvangelisation für ih ren Ort. Sie ha tten aber kein Geld dafür. So beschlossen sie, mit ihren wenigen finanziellen Mitteln Kartoffeln an-zubauen und durch den Verkauf der Kartoffelernte, diese Vor tragsreihe zu finanzieren. Der Herr segnete das Unternehmen so, dass sie durch die Ernte tatsächlich das nötige Geld bekamen. Durch die Evangelisation schlossen sich neunzehn Menschen der dortigen Gemeinde an.Welche „Kartoffeln“ könnte ich investieren? Dem Ideenreichtum ist keine Grenze gesetzt. Es ist spannend, in einer solchen Sache mit dem Herrn zusammenzuarbeiten.

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1.3 Geben ohne Mittel Wenn ich gar keine Mittel habe, kann ich im Glauben eine Abmachung

mit Gott treffen. Ich werde einen bestimmten Betrag geben, wenn derHerr mir dieses Geld zur Verfügung stellt.

Erfahrung:Eine betagte Schwester in den USA konnte kaum mit ihrer kleinen Renteauskommen. Sie hörte eine Predigt über das Geben aus Glauben. Siedachte: “Der Prediger spricht nicht zu mir. Ich bin alt und habe sowiesokaum Geld.” Dann fragte sie sich: “Habe ich vielleicht doch mehrMöglichkeiten mit meinem kleinen Einkommen, das kaum für meineMiete, das Essen und ein bisschen mehr reicht?” Je länger sie darübernachdachte, um so mehr betete sie darum, dass Gott ihr zeigen möge, obdie Aussagen der Predigt zuträfen. Dann en tschloss sie sich zu einemGlaubensschritt: Sie traf eine Abmachung mit Gott im Wert von zwei Dollar pro Wochefür ein Jahr lang. Niemand wusste von ihrer Erfahrung, bis sie sie einJahr später bei einer Lagerversammlung erzählte. Sie berichtete, dass sietatsächlich in jeder Woche in der Lage gewesen sei, zwei Dollar in einenbesonderen Umschlag zu legen. Sie war auch jede Woche sehr gespannt,was Gott tun würde, um für diese zwei Dollar zu sorgen. Es war ja vonihrem kleinen Einkommen absolut nicht möglich, diesen Betrag zugeben. Der Herr sorgte tatsächlich jede Woche dafür auf ganzverschiedenen wunderbaren Wegen. Sie schloss ihren Bericht mit denWorten:

“Ich bin 50 Jahre Gemeindeglied. Aber nun weiß ich zum ersten Mal,was es bedeutet ein wirklicher Christ zu sein. Nun weiß ich zum erstenMal, was Glaube wirklich ist. Ich weiß zum ersten Mal, was es meint,nah bei Gott zu sein und mit ihm wie mit einem Freund zu sprechen. Undzum ersten Mal, seit mein Mann vor vielen Jahren gestorben ist, habeich keine finanziellen Nöte. Gott hat für alles gesorgt.”

2. Und wenn ich finanzielle Schwierigkeiten habe?

Trotz meiner Treue im Zehntengeben, kann es vorkommen, dass GottPrüfungen zulässt, die mich veranlassen könnten, dem Herrn den

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Zehnten, der ihm gehört, vorzuenthalten. In einer solchen Situation ist esbesonders wichtig, sich an Gottes Verheißungen zu klammen; denn er hatmir seinen Segen für meine Treue versprochen. (Maleachi 3,10.11;Hebräer 13,5)

Erfahrung von Afrika-Missionaren:

“Während der ersten beiden Jahre unseres Lebens mit Gott entwickeltenSue und ich einen Plan, wie wir den Zehnten geben wollten. Jedes Jahrsollte es ein Prozent mehr werden, bis wir die Zehn-Prozent-Hürdegenommen hätten. Damals gaben wir bescheidene vier Prozent. Und voruns lag ein langwieriger, auf zwei Jahre angelegter Prozess. Dabeikamen wir uns vor, als würde man uns einen Zahn ziehen, aber ganzlangsam. Daraufhin rangen wir uns zu einer radikalen Entscheidung durch underhöhten unsere Spenden mit einem Mal von sechs auf zehn Prozent. Dasging relativ schmerzlos vor sich. Auch machte es uns finanziellunbeschwert und gab unserer Ehe einen Frieden, den wir zuvor nichtgekannt hatten. Das ermutigte uns, neue Erhöhungen zu wagen. Als wir 1973 den Umzug nach Afrika vorbereiteten, hörten wir auf einerMitarbeiterkonferenz eine Botschaf t, die unser Leben veränderte: Diebeste Art, im Glauben auf eine finanzielle Schwierigkeit zu antworten,sei, die Summe, die wir für Gott geben, zu erhöhen.Nachdem wir darüber gebetet und nachgedacht hatten, entschlossen wiruns, während unserer Zeit in Afrika genauso zu handeln. Währendunserer 16 Jahre in Afrika haben wir sechsmal harte Finanzkrisendurchgemacht. Jedesmal haben wir aus dem Glauben heraus unsereGaben erhöht, und jedesmal hat der Herr unsere Krise beendet. Als wirdann unseren Dienst in Afrika beendeten, betrug unser Spendensatz 38%” [einschließlich des Zehnten].(Bericht von Don Myers in “Das Abenteuer des Gebens” , Bill Bright,Hänssler, S.43)

“Gottes Werk wird sich immer mehr ausbreiten, und wenn die KinderGottes dem Rat des Herrn folgen, werden sich in ihrem Besitz nicht mehrviele Mittel befinden, die von der Feuersbrunst des Endes verzehrtwerden können.” (“Schatzkammer der Zeugnisse”, Bd. I, S. 60)

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Gebetstagebuch Datum Gebetsanliegen Datum Gebetserhörung Dank13.02. Tanja K. erhielt von mir einen 20.02.Tanja K. ist bereit, mit mir eine

“Leitfaden”. Ich bat um ihre Stellung- Gebetsgruppe zu gründen. Ich habe sie

nahme. für den nächsten Sabbatnachmittag ein-

27.02. Es war ein schöner Sabbatnach- geladen. Sie wird schon zum Mittagessen

nachmittag mit Tanja. Sie hat den kommen.

“Leitfaden” durchgearbeitet. Wir haben

mitein and er für d ie Miss ion g ebete t.

und vereinbart, dass jede von uns eine

weitere Perso n mit d em Le itfaden beka nnt

machen will. Diese Schwester/diesen Bruder

wolle n wir u ns vo n Go tt zeig en la ssen .

Dieses Anl iegen wol len wir täg l ich Gott im

Gebet vorlegen. Wir kamen auch überein, ab

jetzt für unsern Nachbarort Kirchstadt zu

beten. Da sind 19.000 Einwohner, aber keine

Adventisten. Vielleicht kann dort auch eine

Gemeinde entstehen. Wir bitten den Herrn

um K larhe it. Wir sind gesp ann t, wie er a uf

unsere Geb ete antwortet. Wir wollen uns

von Gott auch zeigen lassen, für welches

Auslandsprojekt wir beten sollen. Wir

glauben, dass unsere kleine Gebetsgemein-

scha ft wach sen u nd u nsere Gem einde bald

eine missionarische Gebetsgemeinde wird.

VIII. TeilAnhang

1. Mein Gebetstagebuch

Ich lege ein Gebetstagebuch an. Jede Seite kann nach folgendemMuster eingeteilt werden:

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2. Gebetsvorschläge

Es ist hilfreich, die Anliegen, für die ich regelmäßig beten möchte, anzu-merken.

“Vergeßt... nicht das Gebet! Bittet Gott immerzu mit dem Beistand desHeiligen Geistes. Bleibt wach und hört nicht auf, für das ganze Volk

Gotteszu beten. (Epheser 6,18 Gute Nachricht)

Montag: Ich bete für mich selbst.„Vater im Himmel, ich berufe mich auf die Verdienste des kostbarenBlutes, das Christus für mich auf Golgatha vergossen hat. Rette mich andiesem Tag vor meiner Selbstsucht, vor der Sünde, vor der Welt und derMacht der gefallenen Engel. Rette mich vor mir selbst, indem du Miss-trauen und Unglauben aus meinem Herzen entfernst. Ersetze sie durchlebendiges Vertrauen in dir, so dass ich dich bei deinem Wort nehmenkann. Ich danke dir, Herr, für deine Güte und Liebe.“ (Aus „Nicht zufassen“, Bd. 1, S. 29 von R. Morneau)Ich bete für...- meine Angehörigen , Freunde, Nachbarn und für die Kranke.- meinen Ort, mein Land, die Regierung.- meine Gemeinde, Vereinigung, die Union/den Verband. - unsere Verlage und die Buchevangelisten. - die Prediger und deren Ausbildung, für Schulen und Kindergärten.- alle Einr ichtungen des Werkes.

Dienstag: Ich bete für meinen Prediger und seine Familie, die Gemeinde und das Werk Gottes.

Ich bete für...- gute Erfah rungen meines Predigers, damit er für seine Verkündigung ermutigt wird. - die Menschen, die er während der Woche besucht, damit sie für das Evangelium von Jesus Christus aufnahmebereit sind.- die nächste Predigt, dass sie durchdrungen ist vom Wort Gottes, erfüllt

mit dem Heiligen Geist und mein Herz und das der anderen Hörerberührt.

- meine Gemeindeleitun g und meinen Gemeindeausschuss.- die Beseitigung erkannter Gebetsh indern isse in meiner Gemeinde.

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18 Informationen über die Vereinigu ngen

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- die Willigkeit, sich dem Auftrag Jesu zu widmen in der Gemeinde,sowie in der Heimat- und Außenmission.

- die Leitung in der Generalkonferenz, Division, des Verbandes/der Union und meiner Vereinigung.

Mittwoch: Ich bete für die Volksgruppen-Mission.Rußlanddeutsche Mission in Deutschland:- Verteilung von Gutscheinkarten für den russischen Bibelfernkurs.- für die Kursteilnehmer am Fernkurs und deren Betreuer.

Rumänen-Mission in Rumänien, Deutschland, Österreich und derSchweiz:

- Verteilung von Gutscheinkar ten- für die Gesundheitsarbeit und Missionsschule Herghelia.- für Laienmissionare, die in Rumänien neue Gemeinden gründen.

Ich bete für neue Mita rbeiter und Förderkreise für die je 300.000Griechen, Spanier/Portugiesen und Englischsprechenden, sowie die2.200.000 Türken/Kurden in unserm Land.

Donnerstag: Ich bete für die Entstehung neuer Gemeinden in unsermLand.“Gottes Volk hat die Pflicht, neue Gebiete zu betre ten.” (E. G. White:Testimonies 8, 147)Ich bete für...- Leiter, Prediger und Gemeinden, damit sie mutig ihre Pflicht

annehmen, neue Gemeinden zu gründen.- die laufenden Gemeindegründungsprojekte.18

- die Flugblattmission.- die Maranata-Arbeit und Gründung neuer Maranata-Aktionsgruppen.- interessierte Teilnehmer für die Seminare.

19 Aktuelle Informationen stehen im “Adventecho” und dem

“Missionsbr ief” von H.elm ut Ha ubeil

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Freitag: Ich bete für ausländische Missionsprojekte.19

- Navoi: Schutz Gottes, Geist Gottes, Rückgewinnun g von ehemaligen Glaubensgeschwistern, Wachstum im Glauben und in der Zahl,

Missionsschule, Maranata-Gruppe.- Karschi, Buchara und Tschardschou: Schutz Gottes, Offenheit und Wohlwollen der Behörden, Vollmacht für die Mitarbeiter.- Usbekistan: Wei tere gute En twicklung für die etwa 20 deutschen

Missionsprojekte in diesem Land.- Laien-Missionsschulen: Weitere gute Entwicklung in Navoi/Usbekistan,

Dushanbe/Tadschikistan und Bishkek/Kirgistan. Entstehung weiterersolcher Schulen.

- Öffnung verschlossener Länder für das Evangelium: Afghanistan,Turkmenistan, Uighurenland (Teil von China).

- Glaubensziele der Generalkonferenz bis 2005: 150.000Missionspioniere, 1 Million Laienevangelisten, Förderer für dieunbetretenen Eine-Million-Gebiete, besonders im 10/40-Fenster.

- Globale Missionspioniere: Zur Zeit weltweit ca. 50.000, ihreAusbildung, Versorgung, Schutz, Segen, Frucht, Vervielfachung ihrerZahl.

- Förderer für die 1-Mil lion-Gebiete.

3. Zielgerichtete Gebete

Als Burton Maxwell Prediger in Südkalifornien war, gab er allen seinenGemeindegliedern ein kleines Notizbuch, mit der Bitte, für fünfMenschen zu beten . Sie sol lten jeweils eine Seite für eine Personverwenden, um sich entsprechende Notizen über sie und ihre Anliegen zumachen. Er bat die Gemeindeglieder, dieses Büchlein bei sich zu tragenund an jedem Tag für sie zu beten. Nach durchschnittlich 18 Monatenwurde eine der fünf Personen getauft.

Burton Maxwell hatte einen Jungprediger, Loren Nelson, der 1973 alsPrediger zur Gemeinde Cottage Grove, Oregon, gerufen wurde. Erglaubte an die Macht des Gebets und bat seine Gemeindeglieder dieNamen aller ih rer Freunde aufzuschreiben, von denen sie wünschten,dass sie sich taufen lassen. Er würde sie dann auf seine persönlicheGebetsliste setzen, wenn die Glaubensgeschwister mit ihm zusammen diebetreffenden Personen besuchen würden, um ihn vorzustellen. Er bekam86 Namen. Er begann für sie zu beten und sie zu besuchen.

Drei Jahre später sollte Loren Nelson in einen anderen Bezirk versetztwerden. Kurz davor wandte er seine Aufmerksamkeit dem Namen einesMannes auf der Gebetsliste zu, der sich bisher noch nich t zur Taufeentschieden hatte. Loren Nelson sprach darüber mit dem Ältesten derGemeinde, der sich daraufhin entsch loss, eine ganze Nacht für diesenMann zu beten. Am folgenden Tag traf dieser Mann seine Entscheidung.Er wurde getauft und später Ältester dieser Gemeinde. Was geschah mitden andern 85 Namen auf der Gebetsliste? Loren Nelsons getane Arbeitunter Gebet hatte als Ergebnis die Taufe aller 86 Personen aus sein erGebetsliste. (Aus „Wind in the Sails - Prayer in Mission“ von Tim Crosbyin „Adventist Mission in the 21st Century“, p.. 120-121, Review andHerald)

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4. Förderkreis Navoi - „Seidenstraße“ der Adventgemeinde Bad Aibling

Der Herr hat die Adventgemeinde Bad Aibling 1994 durch das Büro fürGlobale Mission der Generalkonferenz nach Usbekistan geführt.Inzwischen sind dort in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, sowiemissionsor ientier ten Geschwistern und Dienststellen, besonders derZentralasien-Vereinigung, drei Gemeinden fünf Gruppen entstanden.Weitere sechs Gemeindegründungsprojekte wurden begonnen, zweiweitere sind für 2003 geplan t, ebenfalls eine Laien-Missionsschule inNavoi. Es konnten seit Anfang 2001 26 Pioniere ausgesandt werden, umneue Gemeinden zu gründen. Weitere zwölf Pioniere sind z. Zt. in Navoiund Dushanbe in Ausbildung. Das Gebetsziel ist, durch einhundertPioniere im Laufe der nächsten Jahre fünfzig neue Gemeinden inUsbekistan zu gründen.

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5. Chinas Herausforderung

In China gi bt es 525 Städte mit über 500.000 Einwohner ohne eineAdventgemeinde. Das adventistische Missionswerk „Quiet Hour“ in denUSA hat sich zusammen mit der Globalen Mission und dem China-Missionsverband vorgenommen, dass in jeder dieser Städte bis zum Jahre2004 mit der Missionsarbeit begonnen werden soll. Bis Ende Dezember2000 waren bereits 200 Missionspioniere ausgesandt worden, bis Ende2001 sollen 1000 in diesem großen Missionsprojekt tätig sein.

In unserer Fürbitte wollen wir aber auch an unser Land mit den Ortendenken, in denen sich noch keine Gemeinden befinden.

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6. Erfahrung in Buchara/Usbekistan mit Beten und Fasten

Die Zentral-Asien-Vereinigung hatte im Herbst 1996 den Prediger Alex-ander Reschetnak mit dem Auftrag nach Buchara gesandt, ein geeignetesAnwesen für eine neu zu gründende Gemeinde samt einerPredigerwohnung zu suchen. Innerhalb von zwei Wochen hatte er 70Objekte besichtigt. Entweder waren sie schon verkauft oder nichtgeeignet. Als er schon abreisen wollte, fragte er eine alte Frau auf derStraße. Sie wies ihn auf das heut ige Anwesen hin. Bruder Reschetnak zogdort zunächst allein ein, um es zu renovieren und mit der Arbeit zubeginnen. Er lebte im leeren Haus un d hatte nur eine Kiste mit seinenHabseligkeiten. Als er eines seiner Bücher herausnahm, las er von derWichtigkeit, von Haus zu Haus zu gehen. Er entschied sich, es sofort zutun und begann in der Nachbarschaft. Er fand eine aufgeschlosseneDame, mit der er ein längeres Gespräch h atte. Er erzählte ihr , dass erAdventistenprediger sei und dass er eine Gemeinde aufbauen wolle. Erschenkte ihr eine Bibel. Am nächsten Tag rief ihn diese Dame an undfragte, ob sie vielleicht für ihre Freundin auch eine Bibel haben könne. Sokam ein Kontakt auch zu dieser Frau zustan de. Sie bezeichnete sich undihre Freundin als „Gottsucherinnen“ und wusste noch von weiterenFrauen mit denselben Anliegen. Auf diese Weise kam ein ersterBibelkreis mit fünf Frauen zusammen. Nach einiger Zeit bekundeten allefünf jedoch, dass sie vermutlich nicht mehr kommen könnten, da sie allewegen des Bibelstudiums mit ihren Männern Schwierigkeiten hätten.

Das war ein schwerer Schlag für unseren Bruder. Sein erster Bibelkreis indieser Stadt stand in Gefahr, einzugehen. Ihm ging auf, dass er währenddes vielen Renovierens das Beten vernachlässigt hatte. In dieser Situa tionentschloss er sich, am nächsten Tag überhaupt nicht zu arbeiten, sonderneinen Gebets- und Fastentag einzulegen. Der Herr erhörte sein Gebet aufaußergewöhn liche Weise:Der nächste Bibelkreis-Termin hielt eine große Überraschung bereit. Diefünf Frauen kamen wieder und brach ten noch weitere fünf mit. Sie hattenihren Männern erklärt, dass sie das Bibelstudium nicht aufgeben wollten.So konnte im Herbst 1998 in Buchara (230.000 Einwohner), Usbekistan,eine Adventgemeinde gegründet werden.

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7. Erfahrung in Rumänien mit Beten und Fasten

Eine Glaubensschwester in Rümänien , die eine eigeneBuchhaltungsschule hat, berichtete, dass die Aufsichtsbehörde derRegierung die Inspektion ihrer Schule auf einen Freitag um 14.00 Uhrfestsetzte. Ihr war sofort bewußt, dass sich diese Überprüfung weit in denSabbat hineinziehen würde. Denn die Tätigkeit dieser Kommissionbegann jeweils mit einem gemeinsamen Essen in einem Hotel. DieÜberprüfung der Schule würde kaum vor 16.00 Uhr aufgenommenwerden und dauere erfahrungsgemäß mehrere Stunden. Daher bat siedreimal vergebens um Verschiebung. Da entschied sie sich, einen Tag zu beten und zu fasten. Aber nichtsänderte sich. Die Prüfung begann tatsächlich erst um 16.00 Uhr. Gott tatein Wunder. Es geschah etwas, was es noch nirgends gegeben hatte: Diesechs Beamten waren um 17.15 Uhr fertig. Von 20 Prüfbereichenerhielten 17 „sehr gut“, die anderen drei „gut“. Der Herr hatte ihr Gebetauf seine Weise erhört. Die Prüfung war rechtzeitig vor Sabbatbeginnbeendet.Unsere Schwester sagte: “Diese Hilfe Gottes hat mir deutlich gezeigt,dass der Herr auf die Sabbatheiligung und den rechtzeitigenSabbatbeginn Wert legt.“

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8. Erfahrung auf den Philippinen im Kampf mit okkulten Mächten

Auf der philippinischen Insel Hilan-Tagaan führten Missionspioniere imFreien eine Evangelisation durch. Leider streikte die Verstärkeranlage.Der Techniker stellte fest, dass ein Kabel herausger issen war, obwohl eres gut festgeschraubt hatte. Er befestigte es erneut. Eine Minute späterwar der Ton wieder weg. Das Kabel war erneut herausgerissen worden.Der Techniker schraubte es erneut fest und blieb sicherheitsh alberdaneben stehen. Aber vor seinen Augen wurde das Kabel wiederherausgezogen, ohne dass dabei eine menschliche Hand beteiligt gewesenwäre. Der Techniker rief darauf eine Gruppe von Gemeindegliedernzusammen und bat sie, zu beten. Nun ging alles gut. Als aber die Beteraufhörten zu beten, weil sie dem Vortrag zuhören wollten, wurde dasKabel sofort wieder herausgerissen. Danach blieb die Gebetsgruppe dannim Gebet. Am Ende der Evangelisation wurden 18 Menschen getauft.Viele andere en tschieden sich für Bibelunterricht. Hier siegte dasbeständige Gebet über den Einfluß von Dämonen. (Missionsberich t vom24. April 1999)

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9. Erfahrung der Herrnhuter Brüdergemeine mit Gebetskette

1722 suchten verfolgte Christen aus Böhmen und Mähren Unterschlupfbei einem gläubigen Adligen, dem Grafen Nikolaus von Zinzendorf. Diespäter gegründete Herrnhuter Gemeine bestand aus 300 Gliedern, dieviele Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten hatten. Daentschlossen sich Zinzendorf und einige seiner Freunde, konzentriert umeine Erweckung zu beten. Drei Monate später, am 12.Mai 1727, geschahein Aufbruch. Nach drei weiteren Monaten, am 27. August 1727, beganneine Fürbitte von täglich 24 Stunden, die über 100 Jahre ohneUnterbrechung gepflegt wurde. An diesem Tag gelobten 24 Männer und24 Frauen, abwechselnd täglich eine Stunde zu beten . Es beteten alsoimmer zwei. Dadurch wurde ständig gebetet. Natürlich traten im Laufeder Zeit immer wieder andere Gläubige an die Stelle der ursprüngl ichenBeter. Ihr Leittext war: “Ständig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nicht verlöschen.”(3. Mose 6,6 ) Diese Fürbitte machte die Gemeinde zur Evangelisationbereit. Nach sechsmonatiger Fürbitte schlug Graf v. Zinzendorf seinen300 Gemeindegliedern vor, Missionare auf die Westindischen Inseln,nach Grönland, in die Türkei und nach Lappland auszusenden. Amnächsten Tag meldeten sich von den 300 Gliedern 26 als Missionare. Daswar 1727, also vor über 270 Jahren. Damals war es sehr gefährlich, alsMissionar tätig zu sein. Von 1732 bis 1743 starben 22 der Ausgesandten,aber es kamen andere, um an ihr e Stelle zu tr eten. Dr.Warneck, der sichmit der Geschichte der Herrnhuter befasste, schreibt:"Diese kleine Gemeinde hat in zwanzig Jahren mehr Missionswerke insLeben gerufen als die ganze evangelische Christenheit insgesamt in zweiJahrhunderten." Die Protestanten hatten in 200 Jahren 100 Missionare ausgesandt, dieGemeine Zinzendorfs jedoch in 65 Jahren 300.

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IX. TeilLiteratur und Audio/Videokassetten

“Gemeinschaft mit Gott” von E. G. WhiteBezugsquell: Büchertisch der Gemeinde oder direkt über unsere Verlage.

“Beten und Fasten”, 20 SeitenBezugsquelle: Hänssler-Verlag, Bestell-Nr. 513.300 / 021.

“Anregungen für die Gebetswoche” von Eli DiezBezugsquelle: Verbände/Unionen oder Eli Diez, Advent-Verlag

“Fasten und Beten” von Dr. Johannes MagerVorgetragen anlässlich einer Predigertagung in Österreich. (Wird voraussichtlich im Advent-Verlag erscheinen, evtl. unter einem andern

Titel).

Gebetsseminar von Kurt Hasel 6 Audio-Kassetten in einem Album, 30,00 DM + PortoBezugsquelle: Kurt Hasel, Vohensteinweg 31, D-74523 Schwäbisch-Hall, Telefon: 0791-85302

Gebetsseminar von Richard W. O`Ffill 18 Audio-Kassetten in 3 Alben, 97 ,50 DMBezugsquelle: Maranata, Studio für Tondokumente, Waldbadstr. 25,D-93464 Tiefenbach, Telefon u. Telefax: 09673-1326(Seine Erweckungspredigten sind im Internet abrufbar unter:www.revivalsermons.org)

“Ungeteilte Hingabe”Dokument der Generalkonferenz. Prüfung, ob wir im Missionsauftrag Jesustehen als Einzelne, Gemeinde, Prediger, Dienststelle, Institution. Bezugsquelle: Vereinigungen und Verbänden/Unionen

“Wie kann man sich an der Weltmission beteiligen?”, von H. HaubeilScriptum für das Missionscamp G`98 in Friedensau. Bezugsquelle: H. Haubeil, siehe letzte Seite.

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Initiativgruppe “Gebet für Mission”

Aufgabenverteilung:

Leitung: Siegfried Wewerke, Am Klößchen 8, 3 6381 Schlüchtern-Hutten

Telefon und Telefax: 06661-72803

E-Mail: [email protected]

Stellve rtreter: Helmut Haubeil, Achstr. 21a, 88131 Lindau

Telefon: 08382-4335, Telefax: 08382-4325

E-Mail: H.H [email protected]

(Information und Werbung im „Missionsbrief“)

Kassenwart: Rudolf Pfeifer, Im Euler 38, 63584 G ründau-Lieblos

Telefon: 06051-4095

Sekretär: Walter P feifer, Brunnenstr. 1 7, 63 589 Linsengericht-G eislitz

Telefon: 06151-71458, Telefax: 06051-979159

E-Mail: W [email protected]

(Bestellungen und Versand des „Leitfaden“)

Preise für den Leitfaden “Gebet für Mission”:

1 Exemplar 3,00 €

2 - 4 Exemplare 2,50 €

5 - 10 Exemplare 2,20 €

Ab 11 Exemplare 2,00 €

“Die Ernte ist groß,der Arbeiter sind wenige.Darum bittet den Herrn

der Ernte, dass er Arbeiteraussende in seine Ernte.”

Jesus Christus in Lukas 10,2

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