galerie 94

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Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Stadtleben Freitag, 9. September 2011 5. Jg. Nr. 35 Ausgabe Süd LESEN SIE HEUTE Böhlitz-Ehrenberg Der Kleingartenverein „Vor- wärts“ erinnert an seine Grün- dung vor 90 Jahren. Seite 2 Holzhausen Eine Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr. Seite 4 Zentrum Alfred E. Otto Paul entdeckt bisher einziges Porträt des Er- finders Emil Stöhrer. Seite 8 SIE ERREICHEN UNS Telefon: 0341 2181-1619 0341 2181-1620 0341 2181-1621 E-Mail: [email protected] Anschrift: Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Eine Kiste voller Ideen Ausstellung in der 94. Mittelschule zeigt Gegenwart und Zukunft GRÜNAU Papiermüll auf Bänken und Fußböden, umgekippte Stühle, Essensreste und andere Hin- terlassenschaften – sieht so ein Klassenzimmer in der 94. Mit- telschule aus? „Nein, zum Glück nicht“, sagt Cindy Bittner. „Wir haben den Raum extra stark verschmutzt, um durch Über- treibung zu verdeutlichen“, so die Deutsch- und Kunstlehrerin. Das temporär vermüllte Zim- mer ist Teil der Ausstellung „Ka- putt“ der Projektgruppe Galerie 94. „Die Idee, das Aussehen unseres Schulhauses zu ver- bessern, besteht schon länger“, erzählt die junge Lehrerin. „Ge- meinsam mit Lena Seik, Kunst- vermittlerin an der Galerie für Zeitgenössische Kunst, haben wir im Februar begonnen, das Projekt umzusetzen.“ Wir, das sind die Schülerin- nen und Schüler der siebten bis neunten Klassen, die den Nei- gungskurs Kunst und Kultur be- legen. Fotos von den Schwach- stellen wurden geschossen, ein Modell der Wunsch-Schule entworfen, Schülerbefragun- gen durchgeführt und auch ein kleiner Foto-Roman inszeniert. Am Montag war es soweit: „Ka- putt“ wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Eingeladen waren nicht nur die Eltern der Schüler, auch Jugendamtsleiter Siegfried Haller und Ralf Berger, Leiter der Leipziger Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur, waren gespannt auf die Aus- stellung. Jennifer aus der Neunten führte die Besucher durch die Schau, die auch den Sanie- rungsbedarf des über 30 Jahre alten Plattenbaus thematisiert. „Wir zeigen unsere Schule wie sie ist und wie wir sie uns in Zu- kunft wünschen. Hier“, weist die Schülerin auf die Fotowand mit den Aufnahmen von abgeblät- terter Farbe, Schmutzflecken und Krakeleien. Ist den Schülern der Zustand ihrer Schule egal? „Viele achten nicht drauf. Aber ich glaube nicht, dass sie sich wohlfühlen“, meint Jennifer. Und wie finden sie die Ausstellung? „Manche gehen vorbei und gucken nicht hin oder tun so, als würde es sie nicht interessieren. Des- halb müsste sich im Unterricht mehr damit auseinander gesetzt werden“, fordert das blonde Mädchen. „Jeder sollte sich für seinen Platz verantwortlich füh- len.“ 331 Schüler besuchen die 94. Mittelschule in Grünau, die auch Unesco-Projektschule ist. Nicht nur Grünauer sind darunter, son- dern auch Lindenauer, Miltitzer oder Reudnitzer. „An unseren Lehrern ist nichts auszusetzen. Und auch den Hof finden wir total okay.“ Bewusst ist den Mit- telschülern auch, dass die Lage, mitten im Grünen, schon etwas Besonderes ist. Eigentlich hat die „94ste“ alle Voraussetzungen für eine rundum schöne Schule. Doch es muss etwas geschehen, sind sich Lehrer und Schüler einig: „Ein Anfang ist gemacht. Wir wollen den Kreislauf aus Verfall, Frust, Missachtung und Verschmutzung unterbrechen. Einige Neuerungen in der Aus- stattung und Gestaltung wurden bereits vorgenommen, dennoch gibt es noch viele Baustellen, die wir nicht allein bewältigen kön- nen.“ Schritt für Schritt soll sich etwas ändern. „Wir hoffen auch auf ihre Unterstützung“, wen- det sich die Projektgruppe an die Eltern. Eine Wunschschule braucht viele Akteure. Ingrid Hildebrandt Familienzentrum Neuer Kurs für Babysitter Viele Eltern wünschen sich Hilfe bei der Betreuung ihrer Kinder, oft wohnen aber die Großeltern nicht in der Nähe. Hier will das Familienzentrum „Licht- blick“ Markkleeberg helfen. Es bietet Babysitterkurse an und vermittelt die Teilnehmer anschließend an Familien. An- meldungen für den neuen Kurs sind ab sofort möglich. Der Kurs beginnt am 15. September im Familienzentrum Markklee- berg, Hauptstraße 34. Er um- fasst insgesamt sieben Termine jeweils donnerstags von 9 bis 13 Uhr. Die Kursgebühr beträgt 50 Euro. B. E. Infos unter 3542848 oder per E-Mail an familienzentrum-licht- [email protected]. Klare Vorstellungen von der Schule ihrer Träume haben die Grünauer Mädchen und Jungen. Foto: André Kempner Werbung fürs Theater GRÜNAU Freie Plätze gibt es in der Werbe- Werkstatt des Theatriums. „Der Mann ist tot, die Witwe kichert, zum Glück war er ganz gut ver- sichert!“ Ein guter Werbeslogan zieht immer. Auch zu jedem Theaterstück gehört Werbung und Dokumentation. Unter pro- fessioneller Anleitung können sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren mit den entspre- chenden Computerprogrammen vertraut machen. Das Projekt findet donnerstags von 16 bis 18 Uhr in der Alten Salzstraße 59 statt. Mehr unter 9413640. r. Flächenpläne im Blickpunkt HOLZHAUSEN/MILTITZ Der Ortschaftsrat Holzhausen trifft sich am Dienstag um 19 Uhr im Speisesaal der Grund- schule, Stötteritzer Landstra- ße 21, zur Sitzung. Mit vor Ort sind auch die Mitglieder des Liebertwolkwitzer Rates, ge- meinsam mit ihnen wird über die Änderung und Ergänzung des Flächennutzungsplanes diskutiert. Der Ortschaftsrat Miltitz wird dieses Thema in seiner Sitzung am Mittwoch ab 18 Uhr in der Grundschule, Großmiltitzer Straße 4, behandeln. r. ... für die vielen Glückwünsche und den tollen Erfolg unserer Jubiläums-Festwoche! WIR SAGEN

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Page 1: GALERIE 94

StadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenStadtlebenFreitag,9. September 2011

5. Jg. Nr. 35Ausgabe Süd

LESEN SIE HEUTE

Böhlitz-EhrenbergDer Kleingartenverein „Vor-wärts“ erinnert an seine Grün-dung vor 90 Jahren. Seite 2

HolzhausenEine Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr. Seite 4

ZentrumAlfred E. Otto Paul entdeckt bisher einziges Porträt des Er-finders Emil Stöhrer. Seite 8

SIE ERREICHEN UNS

Telefon: 0341 2181-1619 0341 2181-1620 0341 2181-1621

E-Mail: [email protected]

Anschrift: Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Eine Kiste voller Ideen Ausstellung in der 94. Mittelschule zeigt Gegenwart und Zukunft

GRÜNAU

Papiermüll auf Bänken und Fußböden, umgekippte Stühle, Essensreste und andere Hin-terlassenschaften – sieht so ein Klassenzimmer in der 94. Mit-telschule aus? „Nein, zum Glück nicht“, sagt Cindy Bittner. „Wir haben den Raum extra stark verschmutzt, um durch Über-treibung zu verdeutlichen“, so die Deutsch- und Kunstlehrerin. Das temporär vermüllte Zim-

mer ist Teil der Ausstellung „Ka-putt“ der Projektgruppe Galerie 94. „Die Idee, das Aussehen unseres Schulhauses zu ver-bessern, besteht schon länger“, erzählt die junge Lehrerin. „Ge-meinsam mit Lena Seik, Kunst-vermittlerin an der Galerie für Zeitgenössische Kunst, haben wir im Februar begonnen, das Projekt umzusetzen.“Wir, das sind die Schülerin-

nen und Schüler der siebten bis neunten Klassen, die den Nei-gungskurs Kunst und Kultur be-legen. Fotos von den Schwach-stellen wurden geschossen, ein Modell der Wunsch-Schule entworfen, Schülerbefragun-gen durchgeführt und auch ein kleiner Foto-Roman inszeniert. Am Montag war es soweit: „Ka-putt“ wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Eingeladen waren

nicht nur die Eltern der Schüler, auch Jugendamtsleiter Siegfried Haller und Ralf Berger, Leiter der Leipziger Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur, waren gespannt auf die Aus-stellung.Jennifer aus der Neunten

führte die Besucher durch die Schau, die auch den Sanie-rungsbedarf des über 30 Jahre alten Plattenbaus thematisiert. „Wir zeigen unsere Schule wie sie ist und wie wir sie uns in Zu-

kunft wünschen. Hier“, weist die Schülerin auf die Fotowand mit den Aufnahmen von abgeblät-terter Farbe, Schmutzflecken und Krakeleien.Ist den Schülern der Zustand

ihrer Schule egal? „Viele achten nicht drauf. Aber ich glaube nicht, dass sie sich wohlfühlen“, meint Jennifer. Und wie finden sie die Ausstellung? „Manche gehen vorbei und gucken nicht hin oder tun so, als würde es sie nicht interessieren. Des-

halb müsste sich im Unterricht mehr damit auseinander gesetzt werden“, fordert das blonde Mädchen. „Jeder sollte sich für seinen Platz verantwortlich füh-len.“ 331 Schüler besuchen die 94.

Mittelschule in Grünau, die auch Unesco-Projektschule ist. Nicht nur Grünauer sind darunter, son-dern auch Lindenauer, Miltitzer oder Reudnitzer. „An unseren Lehrern ist nichts auszusetzen. Und auch den Hof finden wir total okay.“ Bewusst ist den Mit-telschülern auch, dass die Lage, mitten im Grünen, schon etwas Besonderes ist. Eigentlich hat die „94ste“ alle Voraussetzungen für eine rundum schöne Schule. Doch es muss etwas geschehen, sind sich Lehrer und Schüler einig: „Ein Anfang ist gemacht. Wir wollen den Kreislauf aus Verfall, Frust, Missachtung und Verschmutzung unterbrechen. Einige Neuerungen in der Aus-stattung und Gestaltung wurden bereits vorgenommen, dennoch gibt es noch viele Baustellen, die wir nicht allein bewältigen kön-nen.“ Schritt für Schritt soll sich etwas ändern. „Wir hoffen auch auf ihre Unterstützung“, wen-det sich die Projektgruppe an die Eltern. Eine Wunschschule braucht viele Akteure. Ingrid Hildebrandt

Familienzentrum

Neuer Kurs für Babysitter

Viele Eltern wünschen sich Hilfe bei der Betreuung ihrer Kinder, oft wohnen aber die Großeltern nicht in der Nähe. Hier will das Familienzentrum „Licht-blick“ Markkleeberg helfen. Es bietet Babysitterkurse an und vermittelt die Teilnehmer anschließend an Familien. An-meldungen für den neuen Kurs sind ab sofort möglich. Der Kurs beginnt am 15. September im Familienzentrum Markklee-berg, Hauptstraße 34. Er um-fasst insgesamt sieben Termine jeweils donnerstags von 9 bis 13 Uhr. Die Kursgebühr beträgt 50 Euro. B. E.

Infos unter 3542848 oder per E-Mail an [email protected].

Klare Vorstellungen von der Schule ihrer Träume haben die Grünauer Mädchen und Jungen. Foto: André Kempner

Werbung fürs TheaterGRÜNAU

Freie Plätze gibt es in der Werbe-Werkstatt des Theatriums. „Der Mann ist tot, die Witwe kichert, zum Glück war er ganz gut ver-sichert!“ Ein guter Werbeslogan zieht immer. Auch zu jedem Theaterstück gehört Werbung

und Dokumentation. Unter pro-fessioneller Anleitung können sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren mit den entspre-chenden Computerprogrammen vertraut machen. Das Projekt findet donnerstags von 16 bis 18 Uhr in der Alten Salzstraße 59 statt. Mehr unter 9413640. r.

Flächenpläne im BlickpunktHOLZHAUSEN/MILTITZ

Der Ortschaftsrat Holzhausen trifft sich am Dienstag um 19 Uhr im Speisesaal der Grund-schule, Stötteritzer Landstra-ße 21, zur Sitzung. Mit vor Ort sind auch die Mitglieder des Liebertwolkwitzer Rates, ge-

meinsam mit ihnen wird über die Änderung und Ergänzung des Flächennutzungsplanes diskutiert.

Der Ortschaftsrat Miltitz wird dieses Thema in seiner Sitzung am Mittwoch ab 18 Uhr in der Grundschule, Großmiltitzer Straße 4, behandeln. r.

... für die vielen Glückwünsche

und den tollen Erfolg unserer

Jubiläums-Festwoche!

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