für eine besinnliche weihnachtszeit · auch die dominosteine für weihnachten ließ sie sich...

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H err Müller, einer unserer Sommergäste, kam bereits seit vielen Jahren nach Ho- henschöpping in unser Gasthaus „Zum weißen Schwan". Mehrere Jahre hatte er sogar ständig bei uns gewohnt, auch im Winter. Es war zwar nur ein kleines Zimmer, aber damals war er froh gewesen, eine Bleibe zu haben. Denn er war, wie so viele nach der Weltwirt- schaftskrise, mehrere Jahre ar- beitslos. Darum konnte er auch die Miete nicht bezahlen, versicherte meiner Mutter jedoch: „Frau Stein, ich mach’ das alles wieder gut, wenn ich Arbeit habe." Für unsere Wirtschaft kaufte Mut- ti Apfelsinen nicht pfundweise im Geschäft, sondern bestellte sie kistenweise bei einer Übersee- Firma in Hamburg. Da kosteten sie nur die Hälfte, und frischer waren sie auch. Auch die Dominosteine für Weihnachten ließ sie sich gleich von der Fabrik in größeren Mengen liefern. Die leeren Holz- kisten stapelten sich auf dem Hof. Eines Tages fragte Herr Müller, ob er die alten Apfelsinenkisten ha- ben dürfe. Mutti dachte, er wolle sie zum Heizen. „O nein", sagte er, „die dünnen Bretter sind dazu viel zu schade. Ich möchte daraus etwas basteln." Er verriet aber nicht, was es wer- den sollte. Die Kisten durfte er nehmen, und nun saß er an den langen Winterabenden und sägte, hobelte, klebte. Ein Teil seiner dürftigen Arbeitslosenunterstüt- zung ging für Klebstoff und Farbe drauf. Er arbeitete wie besessen. Bald war alles Kistenholz aufge- braucht, und er musste auf den nächsten Winter und Nachschub warten. Im Jahr darauf, kurz vor Weihnachten 1925, war es soweit: Mutti wurde gerufen. Auf dem Tisch in seiner Stube stand ein großes Gebilde, mit einem Tuch verdeckt. Herr Müller bot meiner Mutter den einzigen Stuhl an. Dann hob er, wie bei einer Denk- maleinweihung, vorsichtig das weiße Tuch hoch und beobachte- te dabei gespannt Muttis Gesicht. „Mein Gott, ist das schön! Das ha- ben Sie ganz allein gemacht?" Herr Müller nickte froh und stolz. „Aus diesen alten Holzkisten?" „Ja." „Unglaublich, Sie sind ein Künst- ler!" „Na, na", wehrte er ab, aber er freute sich sichtlich über das Lob. „Ihre Tochter ist jetzt noch zu klein, aber in ein paar Jahren kann sie damit spielen." Auf dem Tisch stand ein Puppen- haus, nein – eine Villa! So war auch über der Eingangstür zu le- sen: „Villa Elfriede". Meine Schwester Elfriede war erst ein- einhalb Jahre alt und ich noch gar nicht geboren. Nun musste Mutti die Rückseite und damit das „Innenleben" der Villa betrachten. Unten im großen Wohnzimmer stand ein ausziehbarer Tisch. Auf den Stühlchen mit den hohen Lehnen saßen kleine Puppen. Das Buffet und die Anrichte hatten richtige Schubfächer. In der Mitte hing ein Kronleuchter mit kleinen Glasstäben. An der linken Seite war der Kamin. Vorn ging es durch eine Glastür in den Garten, der von einem Staketenzaun be- grenzt wurde. Weißlackierte Gar- tenmöbel standen auf dem „Ra- sen". Der erste Stock teilte sich in Schlafstube und Küche. Die Bet- ten, der Schrank und die Nachtti- sche waren ebenfalls weißla- ckiert und mit Goldornamenten verziert. Auf der Kommode stand eine winzige Waschschüssel mit Krug und unterm Bett ein Nacht- topf. Auch die Küche war perfekt eingerichtet. Alle Fenster hatten Gardinen. Unten im „Salon" wa- ren sie aus dickerem Stoff, im Schlafzimmer und in der Küche aus leichtem, weißem Tüll. „Drücken Sie mal den Hebel da links neben der Kommode nach unten!" Die kleinen Lämpchen im Kron- leuchter leuchteten auf. Mutti wiederholte es in der Küche und im Schlafzimmer. Überall ging das Licht an. Die Schalter waren klein wie ein Pfennigstück. Sogar über der Eingangstür brannte eine klei- ne Laterne. Sie staunte: „Wie ha- ben Sie das denn gemacht?" „Ganz einfach, mit einer Ta- schenlampenbatterie. Ich habe sie auf dem Boden in der Truhe versteckt. Die Drähte hier führen hinauf." Fortsetzung auf Seite 2 Für eine besinnliche Weihnachtszeit © Smileus - Fotolia.com Ein herzliches Dankeschön geht an unsere Mitarbeiter Das Jahr ist bald vergangen, nun ist es an der Zeit, sich richtig zu bedanken, dafür ist es heute so weit. Ein friedvolles Fest auf Erden schön gemütlich soll es werden. Wir möchten auch noch Danke sagen an diesem und an allen Tagen. Die Engel hört man leise singen, helle Glöckchen auch erklingen. Wir wünschen unseren Kunden, dass sie das Fest genießen und sie wieder bei uns begrüßen. Weihnachtsgruß Wir sagen Danke für Ihr Vertrauen und freuen uns auf 2018! Bis dahin wünschen wir Ihnen und Ihren Familien entspannte Weihnachstage und einen rauschenden Rutsch ins neue Jahr. Und das Wichtigste: Gesundheit und Glück. Ihr Karl-Heinz Kahle und Michael Meckert Werner-von-Siemens-Str. 6 29664 Walsrode Tel. 05161/9899-0 [email protected] www.kahle-meckert.de Auf die Plätzchen, fertig, Weihnachten! Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und Gesundheit für 2018! Das Puppenhaus Hildegard Bildt Hohenschöpping bei Velten, Havelland, Brandenburg; 1924 – 1936 Foto: pixabay.com/pixel2013 13 Sonderveröffentlichung Wochenspiegel am Sonntag 24. Dezember 2017

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Page 1: Für eine besinnliche Weihnachtszeit · Auch die Dominosteine für Weihnachten ließ sie sich gleich von der Fabrik in größeren Mengen liefern. Die leeren Holz-kisten stapelten

Herr Müller, einer unsererSommergäste, kam bereitsseit vielen Jahren nach Ho-

henschöpping in unser Gasthaus„Zum weißen Schwan". MehrereJahre hatte er sogar ständig beiuns gewohnt, auch im Winter. Eswar zwar nur ein kleines Zimmer,aber damals war er froh gewesen,eine Bleibe zu haben. Denn er war,wie so viele nach der Weltwirt-schaftskrise, mehrere Jahre ar-beitslos. Darum konnte er auch dieMiete nicht bezahlen, versichertemeiner Mutter jedoch: „Frau Stein,ich mach’ das alles wieder gut,wenn ich Arbeit habe." Für unsere Wirtschaft kaufte Mut-ti Apfelsinen nicht pfundweise imGeschäft, sondern bestellte siekistenweise bei einer Übersee-Firma in Hamburg. Da kosteten sienur die Hälfte, und frischer warensie auch. Auch die Dominosteinefür Weihnachten ließ sie sichgleich von der Fabrik in größerenMengen liefern. Die leeren Holz-kisten stapelten sich auf dem Hof.Eines Tages fragte Herr Müller, ober die alten Apfelsinenkisten ha-ben dürfe. Mutti dachte, er wollesie zum Heizen. „O nein", sagte er, „die dünnenBretter sind dazu viel zu schade.Ich möchte daraus etwas basteln."

Er verriet aber nicht, was es wer-den sollte. Die Kisten durfte ernehmen, und nun saß er an denlangen Winterabenden und sägte,hobelte, klebte. Ein Teil seinerdürftigen Arbeitslosenunterstüt-zung ging für Klebstoff und Farbedrauf. Er arbeitete wie besessen.Bald war alles Kistenholz aufge-braucht, und er musste auf dennächsten Winter und Nachschubwarten. Im Jahr darauf, kurz vorWeihnachten 1925, war es soweit:Mutti wurde gerufen. Auf demTisch in seiner Stube stand eingroßes Gebilde, mit einem Tuchverdeckt. Herr Müller bot meinerMutter den einzigen Stuhl an.Dann hob er, wie bei einer Denk-maleinweihung, vorsichtig das

weiße Tuch hoch und beobachte-te dabei gespannt Muttis Gesicht. „Mein Gott, ist das schön! Das ha-ben Sie ganz allein gemacht?" Herr Müller nickte froh und stolz. „Aus diesen alten Holzkisten?" „Ja." „Unglaublich, Sie sind ein Künst-ler!" „Na, na", wehrte er ab, aber erfreute sich sichtlich über das Lob.„Ihre Tochter ist jetzt noch zuklein, aber in ein paar Jahrenkann sie damit spielen." Auf dem Tisch stand ein Puppen-haus, nein – eine Villa! So warauch über der Eingangstür zu le-sen: „Villa Elfriede". MeineSchwester Elfriede war erst ein-einhalb Jahre alt und ich noch

gar nicht geboren. Nun mussteMutti die Rückseite und damit das„Innenleben" der Villa betrachten.Unten im großen Wohnzimmerstand ein ausziehbarer Tisch. Aufden Stühlchen mit den hohenLehnen saßen kleine Puppen. DasBuffet und die Anrichte hattenrichtige Schubfächer. In der Mittehing ein Kronleuchter mit kleinenGlasstäben. An der linken Seitewar der Kamin. Vorn ging esdurch eine Glastür in den Garten,der von einem Staketenzaun be-grenzt wurde. Weißlackierte Gar-tenmöbel standen auf dem „Ra-sen". Der erste Stock teilte sich inSchlafstube und Küche. Die Bet-ten, der Schrank und die Nachtti-sche waren ebenfalls weißla-ckiert und mit Goldornamentenverziert. Auf der Kommode standeine winzige Waschschüssel mitKrug und unterm Bett ein Nacht-topf. Auch die Küche war perfekteingerichtet. Alle Fenster hattenGardinen. Unten im „Salon" wa-ren sie aus dickerem Stoff, imSchlafzimmer und in der Kücheaus leichtem, weißem Tüll. „Drücken Sie mal den Hebel dalinks neben der Kommode nachunten!" Die kleinen Lämpchen im Kron-leuchter leuchteten auf. Muttiwiederholte es in der Küche undim Schlafzimmer. Überall ging dasLicht an. Die Schalter waren kleinwie ein Pfennigstück. Sogar überder Eingangstür brannte eine klei-ne Laterne. Sie staunte: „Wie ha-ben Sie das denn gemacht?" „Ganz einfach, mit einer Ta-schenlampenbatterie. Ich habesie auf dem Boden in der Truheversteckt. Die Drähte hier führenhinauf."

Fortsetzung auf Seite 2

Für eine besinnliche Weihnachtszeit

© Smileus - Fotolia.com

Ein herzlichesDankeschön geht an

unsere Mitarbeiter

Das Jahr ist bald vergangen,nun ist es an der Zeit,sich richtig zu bedanken,dafür ist es heute so weit.

Ein friedvolles Fest auf Erdenschön gemütlich soll es werden. Wir möchten auch noch Danke sagen an diesem und an allen Tagen.

Die Engel hört man leise singen, helle Glöckchen auch erklingen.

Wir wünschen unseren Kunden, dass sie das Fest genießen und

sie wieder bei uns begrüßen.

Weihnachtsgruß

Wir sagen Danke für Ihr Vertrauen und

freuen uns auf 2018!

Bis dahin wünschen wir Ihnen und Ihren Familien entspannte Weihnachstage und einen rauschenden Rutsch ins neue Jahr. Und das Wichtigste: Gesundheit und Glück.

Ihr Karl-Heinz Kahle und Michael Meckert

Werner-von-Siemens-Str. 629664 WalsrodeTel. 05161/9899-0 [email protected]

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Auf die Plätzchen, fertig, Weihnachten!

Wir wünschen allenein frohes Weihnachtsfest

und Gesundheit für 2018!Das Puppenhaus

Hildegard BildtHohenschöpping bei Velten, Havelland, Brandenburg; 1924 – 1936

Foto: pixabay.com/pixel2013

13Sonderveröffentlichung Wochenspiegel am Sonntag

24. Dezember 2017

Page 2: Für eine besinnliche Weihnachtszeit · Auch die Dominosteine für Weihnachten ließ sie sich gleich von der Fabrik in größeren Mengen liefern. Die leeren Holz-kisten stapelten

Meine Zeit als Referendarwar nur vorübergehend,die Erinnerung an eine

Unterrichtsstunde blieb. Im De-zember 1996 unterrichtete ich amGymnasium in Spaichingen eine10. Klasse in Geschichte. Die Epo-che hätte unweihnachtlichernicht sein können – der ZweiteWeltkrieg. Die hellflackerndenKerzen am Adventskranz bildeteneinen völligen Gegensatz zu dengrausamen Bildern und Filmen

über diese Zeit. Zum Abschlusshatte ich einen Zeitzeugen in derHoffnung eingeladen, er könnteden Schülern Antworten geben,die ich nicht geben konnte. Er warseinerzeit Mitte siebzig, zeigtesich erfreut über die Einladung,und als er zu uns kam, hatte erseinen besten Anzug angezogen.Wir schoben die Tische an dieWand und setzten uns in einenKreis, das Gespräch sollte unge-zwungen sein. Da saß er nun, derMann, der das alles miterlebt hat-te und Fragen beantworten sollte.Alt war er, aber nicht müde. Er er-zählte, wie er seinen Einberu-fungsbescheid zur Wehrmachtbekommen hatte, wie er nach ei-ner kurzen Ausbildung an die Ost-front kam und kurz darauf an dieWestfront versetzt wurde, daswar im Herbst 1944. Er musste ander Ardennenoffensive teilneh-men, sie begann am 16. Dezem-ber. Schon war er dabei, das Le-ben an der Front zu beschreiben,da unterbrach ihn eine Schülerinunvermittelt und fragte: „Wo wa-ren Sie an Heiligabend?“Kurz stockte der Mann und esschien, als hätte ihn die Frageüberrascht. Für einen Momentschloss er die Augen. Die Klassewartete und er begann eine Ge-schichte zu erzählen, die ich nievergessen habe:„Den Heiligabend des Jahres 1944verbrachten wir in der Nähe derbelgischen Stadt Bastogne undkeinem von uns war zum Feiernzumute. Tagelang hatten wir inheftigen Kämpfen dichten undtiefverschneiten Wald durch-quert, manchmal bei minus zwan-zig Grad. Wir waren erschöpft undausgemergelt. Aber wir hattendas Glück, zumindest den Heilig-abend nicht draußen in der nahe-gelegenen Feuerstellung verbrin-gen zu müssen. Für wenige Stun-den konnten wir uns ausruhenund wärmen. Wir stießen auf ei-nen größeren Kellerraum einesteilweise zerstörten Bauernhofs.Seit Mitte Dezember befanden wiruns auf dem Vormarsch der Ar-dennenoffensive, waren aber kurz

vor Bastogne zum Stehen gekom-men. Die dort eingeschlossenenUS-amerikanischen Kräfte wehr-ten sich beharrlich. Pausenloswurde geschossen. Die Hoffnung,noch einmal heil aus diesem Infer-no zu kommen, hatte kaum einervon uns an dem Fest, das dochwie kein anderes für die Hoffnungstand. Für viele war es das letzteWeihnachten, und sie ahnten es.In unserem Abschnitt war am 24.Dezember nicht viel los, aber dasGeknatter von Maschinengeweh-ren und das Detonieren von Gra-naten riss die ganze Nacht nichtab. Der Raum wirkte leer und warhalbdunkel, es war uns gleichgül-tig. Einer nach dem anderen stol-

perte herein, Mannschaften, Un-teroffiziere und Offiziere, es gabkeinen Unterschied mehr. DieKämpfe der letzten zwei Wochenhatten ihre Spuren in unseren Ge-sichtern und an den Uniformenhinterlassen. Seit vielen Tagenwaren wir nicht mehr aus unsererKleidung herausgekommen.Schweiß hatte die kratzigen Holz-fasern unserer Unterwäsche ge-schmeidig gemacht, und wir spür-ten sie schon lange nicht mehr.Wir hatten uns nichts mehr zu er-zählen, das ununterbrochene Zu-sammensein in den zurückliegen-den Wochen hatte nichts mehrübriggelassen.

Fortsetzung auf Seite 3

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Fortsetzung von Seite 1Auf dem Dachboden standennoch allerlei Geräte für den Gar-ten, dazu eine Wäscherolle, kleineRegale, um alles komplett zu ma-chen. Das Dach der Puppenvillawar bis zum ersten Stock herunter-gezogen und mit Schindeln be-deckt, die etwas größer als einDaumennagel waren. „Die haben Sie alle einzeln ausge-sägt?" Herr Müller nickte. „Das war ja eine schöne Fumme-lei!" „Das stimmt, es hat auch ziemlichlange gedauert, sie alle anzukle-ben." Weil Elfriede solch ein schönesPuppenhaus gehörte, schenkte

Mutti mir zu Weihnachten einenKaufmannsladen. Brot, Käse,Würstchen aus Zucker, Marzipanund Schokolade gab es darin;Fläschchen mit Liebesperlen,Päckchen mit Puffreis und vielesmehr. Auch eine kleine Waage ge-hörte dazu, winzige Tüten, eineKasse, die klingelte, wenn dasFach mit dem Spielgeld auf-sprang; und sogar ein Telefonstand auf meinem Ladentisch. Ein-mal schenkte mir Onkel Otto, derältere Bruder von Papa, einenkleinen Schinken aus Marzipan,als ich ihn in seiner Gaststätte„Zur Waage" besuchte. Der kamnatürlich auch in meinen Kaufla-den. Obwohl es ein hübscher undgut eingerichteter Kinderkauf-

mannsladen war, spielte ich ei-gentlich nur im Winter damit. ImSommer baute ich mir viel liebereinen Laden draußen auf der Wie-se. Der bestand aus alten Kistenund Brettern und mein Angebotaus Steinen, Sand und Eierpampe.Das waren dann Brot, Zucker undQuark. Blätter wurden zu Tütenund Einwickelpapier. Bezahlt wur-de mit kleinen Steinen, manchmalschlug die kleine Kundin der Ver-käuferin auch nur kräftig auf dieflache Hand. Dieses Spiel im Frei-en, bei dem die Phantasie beflü-gelt wurde, machte mir mehrSpaß als innen mit dem so feinenKaufmannsladen, bei dem allesvorhanden war. Elfriedes Puppenhaus wurde zu-

nächst ins Kinderzimmer ge-schafft. Mutti schenkte meinerSchwester nach und nach zuWeihnachten und zu den Geburts-tagen noch allerhand Hausrat undneue Püppchen, aber Elfriede hatkaum damit gespielt. Und ich durf-te überhaupt nichts anfassen, so-lange ich klein war, andere Kindernoch weniger. Sie konnten die„Villa Elfriede" nur von weitem be-wundern. Später stellte Mutti das Puppen-haus in unsere gute Stube. Eswurde jedem Besucher gezeigt.Noch nach Jahren erzählte siedie Geschichte von ihrem arbeits-losen Mieter, der dieses Kunst-werk aus Apfelsinenkisten ge-schaffen hatte.

Der Weihnachtsstern von BastogneChristian Metzner

Spaichingen, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg; 1996; Bastogne, Ardennen, Belgien; Heiligabend 1944

© Smileus - Fotolia.com

Heiligabend 1944 im besetzten Belgien: Wehrmachtssoldaten basteln miteinem kleinen belgischen Mädchen Strohsterne. Skizze/Zeichnung: Frie-de Metzner.

14 SonderveröffentlichungWochenspiegel am Sonntag

24. Dezember 2017

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Meinen sehnlichstenWeihnachtswunsch imJahr 1945 habe ich bis

heute nicht vergessen. Es war daserste Weihnachtsfest, das meineFamilie mit mir in unserem zuvorvon Bomben zerstörten, nun repa-rierten Haus in Frieden feiern konn-te. Noch Jahre später wurde im Fa-milienkreis, auch beim Blättern inalten Fotoalben, öfters von diesemFest und meinem damals größtenWeihnachtswunsch erzählt.

Ich war im Oktober 1945 geradesechs Jahre alt, infolge des Krie-ges unterernährt, blutarm und asth-makrank und war deshalb nochnicht eingeschult worden. MeinenEltern war dies recht, zumal mir diepassenden Schuhe für den länge-ren Fußmarsch zur Schule fehlten.Im Sommer war ich die meiste Zeitbarfuß gelaufen, nachdem ich mirin den einzigen viel zu engen Halb-schuhen, die ich besaß, blutigeBlasen gelaufen hatte. Seitdemwünschte ich mir nichts sehnlicherals Schuhe, in denen ich bequembei Wind und Wetter gehen konnte,ohne schmerzende oder nasse Fü-ße zu bekommen. Wie bei allen Kriegskindern stand1945 in der Zeit des Mangels aufmeinem Wunschzettel an dasChristkind nicht neues Spielzeugan erster Stelle, sondern Dingezum Überleben, wie Nahrung undKleidung. In meinem Fall waren esdie dringend benötigten Schuhe.Was hatten meine Eltern nicht al-les unternommen, um Schuhe für

mich aufzutreiben! Im Herbst hat-ten sie dicke, für mich viel zu großeHolzschuhe ergattern können, diezusammen mit Großmutters ge-strickten warmen Wollsocken mei-ne Füße durch den bevorstehen-den Winter tragen sollten. Dieseholländischen Klompen musstenjedoch bald an ein älteres Nach-barskind weitergegeben werden,weil ich mir darin beim Stolpern oftdie Knie aufgeschlagen hatte. Bei ihrer weiteren Suche wurdenmeine Eltern nicht einmal auf demSchwarzmarkt fündig. In der Notkamen sie auf die Idee, meine zukleinen Halbschuhe vom Flick-schuster passend machen zu las-sen. Dieser schnitt jeweils die vor-dere Lederkappe ab, klebte einelängere Gummisohle über die alteund überzog die offene Schuh-spitze mit einem dünnen Kunstle-derstreifen. Auf diese Weise wa-ren meine Schuhe zwar längergeworden, sie blieben aber wei-terhin zu eng. Sie waren auch we-der wasserdicht, noch wärmtensie, so dass ich schon an den ers-ten kühlen Herbsttagen eine fie-berhafte Erkältung nach der an-deren bekam. Noch schlimmer erging es mir, alsmir bei den ersten Minustempera-turen dicke Frostbeulen arg zu-setzten, zuerst an den Zehen, dannüberall an den Füßen. Dieseschmerzhaften juckenden Schwel-lungen, die mir das Gehen zur Qualmachten, behandelten meine bei-den mitfühlenden Großmütter mitwarmen Fußbädern, Wickeln undlindernden Salben.

Fortsetzung auf Seite 4

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Fortsetzung von Seite 2Gewehre wurden akkurat an dieWand gelehnt, Patronengurte undHelme wurden abgenommen unddavor gelegt, korrekt nebeneinan-der, ordentlich, militärisch, wie wires gewohnt waren. Wir siezten unsund wir duzten uns durcheinander,wir machten ein Feuer in einem al-ten Ofen. Alle waren wir erleichtert,zum ersten Mal seit zwei Wochenwieder ein wärmendes Dach überdem Kopf zu haben. Alles nutztenwir als Sitzgelegenheit: einen um-gedrehten Blecheimer, einen Sta-pel Holz, ein ramponiertes Feldbett.Niemand sprach.Ein zerknülltes Päckchen Zigarettemachte die Runde, nach und nachentflammten Streichhölzer und be-leuchteten beim Anzünden die un-rasierten hohlwangigen Gesichter,selbst die jüngeren unter uns sa-hen zerfurcht aus. Mancher dachtean Heiligabend in der Heimat,schloss die Augen und sah seineFrau und seine Kinder, wie sie dieKerzen am Weihnachtsbaum an-zündeten. Wir alle wollten für heutenichts mehr sehen und nichts mehrhören.Die quietschende Kellertür unter-brach unseren Dämmerschlaf. Eswar die Langsamkeit und Vorsich-tigkeit, mit der sie aufgemacht wur-de, die uns aufschrecken ließ. Alar-miert sprangen wir auf, einer stülp-te sich seinen Helm über, andereluden ihre Pistole, einen Karabinerund eine Maschinenpistole durch.Längst war das für jeden von unsRoutine. Wir trauten unseren Au-gen kaum: In der Tür stand ein klei-nes Mädchen, eingepackt in ein zu-geknöpftes Mäntelchen. Es trugwinzige Fausthandschuhe und hat-te eine Mütze auf, die über die Oh-ren reichte, aber darunter kamenihre langen hellbraunen Haare zumVorschein.Vor uns, den Soldaten mit Waffen inden Händen, hatte die Kleine keineAngst. Überhaupt hatte sie keineAhnung, dass sie sich gerade ingroße Gefahr gebracht hatte. IhrAlter konnten wir nur grob schät-zen, vielleicht fünf, vielleicht auchsechs Jahre.Die Kleine musterte uns, sie schiensolche Anblicke gewohnt zu sein,seit Jahren herrschte Krieg. Siesah sich um, als würde sie etwassuchen. Dann zog sie sich dieFausthandschuhe aus und warf sie

achtlos auf den Boden. Einer hobsie auf und schob sie ihr in die bei-den Taschen des Mäntelchens.Das Mädchen bemerkte es nichteinmal, so eifrig sah sie im Raumumher.Dann fiel ihr Blick auf den Boden,und sie fand, was sie gesucht hat-te. Der Boden war überdeckt mitStroh, der Raum musste wohl ein-mal als Stall gedient haben. Diekleinen dunkelbraunen Augen desMädchens begannen zu leuchten.In der Mitte des Raumes kniete sienieder, und ihre winzigen Kinder-händchen langten neben einen Sol-datenstiefel, der riesig wirkte. Sienahm einen Strohhalm und einenzweiten und sammelte weitere, bisihre Hände voll waren. Schweigendschauten wir ihr zu. Die Kleine trugdas Stroh zu einem Schemel in derNähe des Ofens. Dort legte sie ein-zelne Halme aufeinander. Da riefsie schließlich voller Freude aus:„Une étoile!“– ein Stern!Das Mädchen ging zurück undsammelte noch mehr Halme für ei-nen zweiten Stern. Da lehnte einervon uns sein Gewehr an die Wand.Er nahm Zwirn und eine kleineSchere aus seinem Nähzeug – dashatte jeder Soldat bei sich – und erbegann, die Strohhalme auf gleicheLänge zurechtzuschneiden. DieKleine sah ihm überrascht in dieAugen und nahm ihm die Strohhal-me aus der Hand, legte sie wieder-um sternförmig zusammen. Spon-tan legte sie die Strohhalme in sei-ne Hände, er band den Zwirn da-rum, und ein weiterer kleinerStrohstern war entstanden.Ein anderer Soldat legte seine Waf-fe ab, bückte sich, sammelte Halmevom Boden auf, nahm eine alteHolzkiste, stellte sie an den Sche-mel und setzte sich. Einer nachdem anderen, auch ich, legte seineWaffe ab.Da waren wir, diese abgekämpften,erschöpften Männer mit zerschun-denen Uniformen und formtenStrohsterne, mit unseren von Kälteund Eis aufgerissenen schmutzigenHänden, zusammen mit einem klei-nen Mädchen, das wir gar nichtkannten. Das Mädchen stimmte mitihrer hellen klaren Stimme einWeihnachtslied an. Sie sang es indie Nacht hinaus. Leise knistertendie Holzscheite im Ofen.“In der Klasse war es still, als unserZeitzeuge geendet hatte.

Mein sehnlichster Weihnachtswunsch

Renate BuddensiekHattingen-Blankenstein/Ruhr, Ruhrgebiet; 1945

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk 1945: ein Paar Jungen-Schnür-stiefel aus zweiter Hand.

Mein Vater machte sofort ein Fotovon mir mit meinen neuen Schu-hen vor dem Weihnachtsbaum.

© Smileus - Fotolia.com

15Sonderveröffentlichung Wochenspiegel am Sonntag

24. Dezember 2017

Page 4: Für eine besinnliche Weihnachtszeit · Auch die Dominosteine für Weihnachten ließ sie sich gleich von der Fabrik in größeren Mengen liefern. Die leeren Holz-kisten stapelten

Unternehmen der Region wünschen ihren Kunden frohe Weihnachten

Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfestund ein erfolgreiches neues Jahr!

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Wir bedanken uns für das uns entgegen-gebrachte Vertrauen und wünschen unserenPatienten alles Gute und Liebe für dasWeihnachtsfest und das Jahr 2018.

Bommelser KaffeestuvWIR MACHEN BETRIEBSFERIENvom 18. Dez. 2017 bis einschl. 11. Jan. 2018.

Ab 12. Januar 2018 ist unser Café wieder am Freitag,Samstag und Sonntag von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Gleichzeitig wünschen wir Ihnen allen ein gesegnetesWeihnachtsfest und ein glückliches und

gesundes neues Jahr.

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Fortsetzung von Seite 3Dabei lasen sie mir biblische Ge-schichten vor, darunter auch dievon der Fußwaschung, die Jesusan seinen Jüngern vornahm, dieich aber so missverstand, dassdie Jünger ihrem Meister Jesusdie kranken Füße wuschen undsalbten. So tröstete mich die Vor-stellung, dass auch Jesus, der inmeiner Kinderbibel mit Sandalenabgebildet war, unter Frostbeulenan den Füßen gelitten habenmusste. Je näher Weihnachten kam, umso verzweifelter suchten meineEltern weiter nach Schuhen fürmich. Die Geschäfte und Lagerwaren leer, die Händler zucktennur die Schultern, es gab keineneue Ware. Auf Zeitungsanzeigennach gebrauchten Schuhen er-hielten wir keine Antwort. Unter diesen widrigen Umständenwandten sich meine Eltern zuletzthilfesuchend an Nachbarn, Ver-wandte und Bekannte, an Berufs-

kollegen meines Vaters und sogaran Fremde, die sie in der Stadt tra-fen. Niemand hatte Kinderschuhein meiner Größe zu verkaufen,nicht einmal zu einem überhöhtenPreis. Schließlich schien dasChristkind von meinem sehnlichs-ten Weihnachtswunsch gehört zuhaben und ihn mir erfüllen zu wol-len. Die bis dahin vergeblichenBemühungen nahmen eine uner-wartete Wende. Von seinem Arbeitgeber, einemStahlwerk im Ruhrgebiet, erhieltmein Vater kurz vor Weihnachtenaufgrund der Geldentwertung deralten Reichsmark einen Teil sei-nes Lohns in einer Fuhre Koksausgezahlt und in Stapeln von et-wa zwanzig Dutzend Hufeisen.Der Koks war uns sehr willkom-men, bewahrte er uns doch in deneiskalten Wintermonaten vor demFrieren oder gar Erfrieren. Bei derAnlieferung und Einlagerung derHufeisen in der Garage fragtemeine Mutter meinen Vater ziem-

lich ratlos, was wir mit all denHufeisen anfangen sollten. MeinVater antwortete lachend: „Wart’sab, Hufeisen bringen bekanntlichGlück." Den nächsten Tag nahm mein Va-ter sich frei und machte sich in al-ler Frühe in seinem alten klappri-gen DKW, liebevoll „D.K. Wupp-dich" genannt, mit einigen Hufei-sen im Kofferraum auf den Weg zuden umliegenden Bauernhöfen.Die Bauern, die zu der Zeit bei ih-rer Feldbestellung überwiegendPferde als Zug- und Arbeitstiereund kaum Traktoren einsetzten,zeigten sich sofort am Angebotmeines Vaters interessiert undversprachen, sich zwecks Be-schaffung meiner Schuhe umzu-hören. Am Tag vor Heiligabend war essoweit: Mein Vater konnte tat-sächlich in einem Tauschgeschäftbei einem Bauern in der Nähe einPaar gebrauchte Jungen-Schnür-stiefel in meiner Schuhgröße be-kommen. Dass sie schon etwasabgenutzt aussahen, war unwich-tig, die Hauptsache war, sie pass-ten und waren wasserdicht.Obendrein konnte mein Vater unsmit einem Gänsebraten überra-schen, den er ebenfalls gegenHufeisen getauscht hatte.Heiligabend legte mein Vater dieStiefelchen, die er in Weih-nachtspapier vom Vorjahr hübschverpackt hatte, hinter die anderenGeschenke halb versteckt unterden Weihnachtsbaum. Als das

Glöckchen des Christkinds zurBescherung klingelte, war ich alserste im Weihnachtszimmer. Sehrzur Freude meiner Großelternsagte ich im Kerzenlicht einWeihnachtsgedicht auf. Währendwir Weihnachtslieder sangen,konnte ich es kaum abwarten,meine Geschenke auszupacken.Mit leuchtenden Augen holte ichaus den Päckchen, die dasChristkind mir gebracht hatte,hübsche Wollstricksachen, einePuppenstube und einen kleinenSpielzeugkoffer mit handge-schnitzten Holztierchen hervor,dazu gab es einen bunten Tellermit Äpfeln, Nüssen und Muttersleckeren Plätzchen. Doch wo wa-ren meine heißersehnten Schu-he? Hatte das Christkind mir kei-ne gebracht? Enttäuscht wäre ich fast in Trä-nen ausgebrochen, hätte meinVater mir nicht aufmunternd zuge-zwinkert und mich auf das übrig-gebliebene Päckchen aufmerk-sam gemacht. Mit einem Freuden-schrei holte ich daraus die war-men Schnürstiefel hervor und pro-bierte sie gleich an. Sie passtenwie für mich gemacht und gefie-len mir so gut, dass ich sie abendsbeim Zubettgehen nicht auszie-hen wollte. Am nächsten Morgenbeim Kirchgang durch Schneeund Matsch bestanden sie ihreDichtheitsprobe: Meine Füße blie-ben warm und trocken. Meinsehnlichster Weihnachtswunschwar in Erfüllung gegangen.

Es war kurz vor Weihnachten1940, als mein Vater von sei-nem Bruder Alois angerufen

wurde. Alois war Abteilungslei-ter in einem großen Kaufhaus inEssen. Er fragte Vater, ob er schoneinen Weihnachtsbraten hätte.Die Frage konnte Vater ihm nichtbeantworten, weil die Beschaf-fung unserer Nahrungsmittel Mut-ters Spezialaufgabe war. Neugie-rig geworden fragte er seinenBruder, was er ihm denn Beson-deres anbieten könnte. „Wir ha-ben in unserer Lebensmittelabtei-lung gerade Puter hereinbekom-men. Wenn du dich schnell ent-scheidest, kann ich für euch einenreservieren lassen.“ „Was ist Puter?“, fragte Vater –damals war Puterfleisch bei unskaum verbreitet –, worauf Aloisihm erklärte, dass es sich um ei-nen Truthahn handeln würde. Derhätte siebenerlei Fleisch, das hät-te Oma Katharina, beider Mutter,ihm einmal gesagt. In der Mittagspause fragte Vaterunsere Mutter, ob sie als Weih-nachtsbraten zur Abwechslungmal einen Puter zubereiten könn-te. Spontan folgte ihre Frage, wasein Puter sei. Vater, durch Onkel Alois aufge-klärt, zeigte sich überrascht, dasssie das nicht wisse und erklärte:

„Das ist ein Truthahn, der hat sie-benerlei Fleisch!“ „Woher weißt du das?“, kam dienächste Frage, worauf Vaterprompt erwähnte, das habe ihmseine Mutter einmal gesagt. „Na gut, dann kaufe ihn, ich habenoch kein anderes Fleisch fürWeihnachten eingeplant. Aber ichhabe eine Bedingung: Von der Pu-te bekomme ich die Koteletts.“ „Meinetwegen“, sagte Vater, „ichnehme die Steaks und die Jungen“– damit waren mein Bruder Man-fred und ich gemeint – „könnensich ja an den Schinken erfreuen.“ Weil besonders wir Kinder keinerechte Vorstellung von Truthähnenoder Puten hatten, erzählte Vater,die hätten ganz lange Schwänze,woraufhin Mutter die Nase rümpf-te und meinte, er solle uns Kindernkeine Schweinereien erzählen.Daraufhin korrigierte Vater sichund sagte, das seien keine richti-gen Schwänze, sondern Federn,die die Puter weit hinter sich her-ziehen würden. Die männlichenTruthähne würden auch Pfauen ge-nannt, sie könnten mit ihrenSchwanzfedern ein großes Radschlagen, woraufhin Mutter sicheinschaltete und scherzhaft mein-te: „Jetzt erzähle den Jungen nurnoch, die könnten auch radfahren.“

Fortsetzung auf Seite 5

„Komm, Puter! Komm, Puter!“Hans Birwe

Essen, Ruhrgebiet; 1940

Kindheitsidylle 1937 in Essen: Mein Bruder Manfred, links, und ich,rechts, mit Freund Heinz in der Mitte.

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16 SonderveröffentlichungWochenspiegel am Sonntag

24. Dezember 2017

Page 5: Für eine besinnliche Weihnachtszeit · Auch die Dominosteine für Weihnachten ließ sie sich gleich von der Fabrik in größeren Mengen liefern. Die leeren Holz-kisten stapelten

Es muss etwa 1967 gewesensein, als ich unserem ältli-chen Pfarrer den Vorschlag

machte, unsere Christmette nichtwie bisher um Mitternacht, son-dern bereits gegen 18 Uhr zu fei-ern. Mein Argument war in meh-rerer Hinsicht überzeugend: Allebedeutsamen Feiern beginnen miteinem Gottesdienst in der Kirche.Danach wird die Feier zu Hausefortgesetzt. So können auch unse-re Kinder die Geburtstagsfeier desChristkindes miterleben, und Al-koholfahnen werden nicht in dieKirche gebracht. Der Vorschlaggefiel Hochwürden, denn er warsicher froh, wegen der Messe amMorgen des ersten Feiertages frü-her ins Bett zu kommen. Und so geschah es, dass wir erst-mals unsere drei damals elf-,neun- und siebenjährigen KinderBirgit, Judith und Thomas am Hei-ligen Abend bei der Christmette inunserer schönen weihnachtlich

geschmückten Kirche zur „Heili-gen Familie" bei uns hatten. DerNachteil war, dass die Zeit bis zurBescherung länger wurde.Nachdem die Weihnachtsliedergesungen und die Orgelklängeverklungen waren, machten wiruns eilig auf den Heimweg. In derDunkelheit erkannten wir den al-ten Herrn Vollmann vor uns. Erhatte anfangs den gleichen Wegwie wir, schien aber auf uns ge-wartet zu haben. Er war ein „ech-ter" Berliner aus dem StadtteilWedding und nun alleinstehend.Von ihm kannte ich unter anderemden Ausspruch „Uff de driemscheSeite steht een kaputtijet Auto miteen appet Rad". Trotz seines har-ten Schicksals – seine beidenSöhne waren aus dem ZweitenWeltkrieg nicht heimgekehrt, son-dern vermisst, und seine Frau warverstorben – hatte er seinen Hu-mor behalten. Er war es, der dafürsorgte, dass ich im Oktober 1945

meine durch das Kriegsende un-terbrochene Lehre als Industrie-kaufmann fortsetzen konnte.Doch zurück zum Heimweg vonder Christmette. Meine Frau undich hatten sofort den gleichen Ge-danken: Wir lassen Herrn Voll-mann heute nicht allein sein. Wirnehmen ihn mit zu uns nach Hau-se. Zum Glück konnte man die ent-täuschten Gesichter unserer Kin-der in der Dunkelheit nicht sehen.Für sie schien der erwarteteschöne Weihnachtsabend mit derersehnten Bescherung so gut wieverdorben. Doch es kam anders,ganz anders.

Zu Hause erwartete uns ein klei-nes Abendessen, denn zur Mit-tagszeit gab es die von meinerMutter aus ihrer schlesischenHeimat bekannte Pfefferkuchen-soße mit Würsten und Sauerkraut.Heimlich ließ meine Frau einenzusätzlichen Weihnachtstellerentstehen, dem ein paar warmeSocken und Herrentaschentücherbeilagen. Somit war auch für un-seren Gast gesorgt. Alles lief wieimmer ab: Nachdem ich im Weih-nachtzimmer nach dem Rechtengesehen hatte, ließ ich ein Glöck-chen erklingen, auf dessen Geläutunsere Kinder ins Zimmer stürz-ten, gefolgt von unserem Weih-nachtsgast und uns. Dabei wur-den alle bekannten Strophen desLiedes „Ihr Kinderlein kommet"gesungen. Schon dabei wurdenach den unter dem Weihnachts-baum vom Christkind gebrachten,noch verdeckten Geschenken ge-schmult. Namensschildchen aufjedem Weihnachtsteller – auchfür unseren Gast – navigierten al-le mit großem Hallo zu ihrem Platz.

Dann ging es ans Auspacken,denn alle Gaben waren ja eigen-händig vom Christkind und even-tuellen Helfern in schönes Weih-nachtspapier gewickelt. So etwaskann man nicht einfach aufreißen,zudem sollte es im nächsten Jahrwieder Verwendung finden. Herr Vollmann war offensichtlichsehr gerührt, sicherlich dachte eran früher, als seine Kinder be-schert wurden. Überrascht warer, als er seinen Weihnachtstellerentdeckte und die bescheidenenGaben überreicht bekam. Da ernicht damit gerechnet hatte, freu-te er sich riesig darüber. An die-sem Abend erzählte er von seinenKindern und den bescheidenenGeschenken, die früher ebensol-che Freude bereiteten. Beim Nachhauseweg, auf demich ihn bis zu seiner Wohnung be-gleitete, begriff ich, dass das ei-gentliche Geschenk an ihn dieFreude war, das Weihnachtfestseit langem wieder einmal in einerrichtigen Familie, wenn es auchnicht die eigene war, mitfeiern zukönnen. Das spürten auch unsereKinder, die erlebten, wie man mitgeteilter Freude leidgeprüfteMenschen froh machen kann. Inihrer Erinnerung ist dieser Abend„ein ganz besonders schöner" ge-worden.

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Fortsetzung von Seite 4Um uns Kindern eine Freude zumachen, schlug Vater vor, amSonntag die Krupp’sche Vogel-warte zu besuchen, dort könntenwir lebende Puter sehen. Tatsächlich konnten wir dortmehrere prächtige Puten undTruthähne bestaunen. Besondersdie Hähne hatten wunderschönelange Schwanzfedern. Wenn sie

gut gelaunt waren, richteten siediese Federn nach oben undzeigten sich in aller Schönheitmit einem riesigen Rad. Vatermeinte, damit wollen sie ihrenPutendamen imponieren. Irgend-wie taten uns Jungen die Puten-damen leid, weil sie nicht soschön aussahen. Deshalb ver-suchten wir, sie mit Haferflocken,die wir mitgebracht hatten, zu

füttern. Wir riefen immer wieder:„Komm Puter, komm Puter!“, bissie sich schließlich ihr Futter beiuns abholten. Der Weihnachtsputer hat unssehr gut geschmeckt, auch wenner keine Koteletts, Steaks oderSchinken, sondern dafür zartesGeflügelfleisch hatte. Später habe ich mir oft Gedankendarüber gemacht, woher wohl

der Name Computer kommenmag. Bis mir einfiel, bestimmt hatdamals, als wir die Truthähne inder Vogelwarte riefen: „Komm,Puter!“, um sie mit Haferflockenzu füttern, jemand zugehört. Dashat ihm so gut gefallen, dass erden modernen Geräten, die jetztin aller Welt verbreitet sind, denNamen Computer gegeben hat.Ja, so könnte es gewesen sein.

Unsere katholische Kirche „Heilige Familie" in Rüdersdorf im Winter 1999. Sie wurde 1905 im neuromanischen Stilerbaut. 1965 erhielt sie eine moderne Ausstattung. 2005 wurde sie saniert und bekam 2014 ein neues Geläut.

Wie in all den Jahren zuvor wur-de auch zu Weihnachten 2000,aus dem diese Aufnahme stammt,in unserer Kirche „Heilige Fami-lie" eine wunderschöne Krippeaufgebaut.

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17Sonderveröffentlichung Wochenspiegel am Sonntag

24. Dezember 2017

Page 6: Für eine besinnliche Weihnachtszeit · Auch die Dominosteine für Weihnachten ließ sie sich gleich von der Fabrik in größeren Mengen liefern. Die leeren Holz-kisten stapelten

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In den Nachkriegsjahren ginges wirtschaftlich langsam vo-ran, auch der Versandhandel

(Quelle, Witt Weiden etc.) stecktenoch in den Kinderschuhen. Des-halb kamen neben den Bäckern,Fleischern und dem Fischverkäu-fer auch andere Händler in regel-mäßigen Abständen in unser klei-nes Dorf Altenrode, welches amNordrand des Harzes liegt. Da-mals war ich noch ein kleinesKind. Dennoch erinnere ich michlebhaft an Herrn Jeschke und Fri-dolin sowie Frau Börstel, dieSchuhe verkaufte. Die Herren Jeschke und Fridolintransportierten alles, was man da-mals so brauchte, in ihren Koffern.Sie kamen bei Wind und Wettermit dem Fahrrad und hatten dengroßen Koffer hinten auf den Ge-päckträger geschnallt. Wenn ei-ner der beiden in die Küche trat,den Koffer auf den Tisch legte undöffnete, war es für uns Kinder im-mer wie Weihnachten, obwohldarin kein Spielzeug lag. Was wa-ren darinnen doch für herrlicheDinge: Nähnadeln, Stecknadeln,Nähgarn, Stopfgarn und Zwirn,Wolle, Gummiband, Strumpfhalterund Knöpfe, aber auch Socken,Hosenträger, Büstenhalter, Hüft-gürtel, Gürtelschnallen und vielesmehr.Im Herbst wurde das Angebot er-weitert; dann hatten die HändlerMuster dabei, und man konnte dieWaren und Artikel für Weihnach-ten in der jeweiligen Größe undFarbe bestellen, zum Beispiel ex-tra dicke warme Stiefelsocken,Mützen und Handschuhe, Krawat-ten, Pullover, Strickjacken undNachthemden oder Schlafanzügesowie Schürzen und Tischdecken. Es war ungefähr sechs Wochenvor Weihnachten, als Fridolinnach Altenrode kam und im Dorf

seine Runde machte, um seineWaren anzubieten und zu verkau-fen. Er kam auch zu uns. MeineMutter brauchte Stopfgarn undWolle, weil sie bis Weihnachtenfür uns Kinder Mützen und Fäust-linge (Fausthandschuhe) strickenwollte. Fridolin zeigte ihr auch sein be-sonderes Angebot. Aber meineMutter brauchte nichts, das heißt,sie konnte es nicht kaufen, weil injenen Jahren das Geld dafür ein-fach nicht vorhanden war. Die ei-ne Tischdecke hätte ihr schonsehr gefallen, und ein neuesNachthemd könnte sie schon lan-ge gebrauchen, aber es gab wich-tigere Dinge.„Hier habe ich noch etwas beson-ders Schönes", meinte Fridolinund breitete eine Herrenstrickja-cke auf dem Tisch aus.Meine Mutter strickte alles füruns selbst und wollte schon ab-winken, da fiel ihr Blick auf denVerschluss. Diese Jacke besaßkeine normalen Knöpfe, sie hattestattdessen einen Reißver-schluss, dessen Funktion Fridolinsogleich vorführte. Spielend leichtließ sich dieser öffnen und schlie-ßen, indem man ihn einfach nachoben oder unten zog. Meine Mut-ter war begeistert, das wäre einwunderbares Weihnachtsge-

schenk für ihren Mann, meinenVater. So etwas würde er nie er-warten. – Zu bemerken ist, dassReißverschlüsse am Anfang derfünfziger Jahre noch höchst sel-ten in Kleidungsstücken verwen-det wurden. Damals wurden auchdie Herrenhosen am Hosenschlitzmit Knöpfen verschlossen.Meine Mutter fragte Fridolin nachdem Preis; er war erschwinglich,sie würde das Geld dafür in denkommenden Wochen zusammen-sparen. So bestellte sie die Jackefür meinen Vater; Fridolin solltediese dann kurz vor Weihnachtenin der passenden Größe liefern. Ich war damals gerade zwei Jah-re alt, konnte aber schon ziemlichgut sprechen. Staunend und faszi-niert hatte ich die ganze Zeit zuge-sehen und alles mitbekommen.Das silberfarbene Metallding mitden winzigen Zähnchen, das manauf- und zuziehen konnte, hattemich in seinen Bann gezogen. AlsFridolin gegangen war, schärftemeine Mutter mir ein, dass ichdem Papa aber ja nichts verratendürfe von der Jacke, weil es eine

Weihnachtsüberraschung wer-den solle. Als mein Vater abends von der Ar-beit kam, fragte er mich wie im-mer, was ich heute gemacht underlebt hatte. „Der Fridolin war da ...", begannich zu erzählen und brach abruptab: „Mehr darf ich aber nicht sa-gen." Mein Vater lachte und dachte sichseinen Teil, denn es war schonsehr auffällig, wenn ich michwortkarg gab, anstatt ausführlichzu plappern und lebhaft zu berich-ten. In den kommenden Tagen fragtemich mein Vater immer wieder,was die Mama beim Fridolin ge-kauft hätte. Ich solle es ihm verra-ten, aber ich blieb standhaft underklärte stets mit ernsthafter Mie-ne, dass ich nichts verraten dürfe. Eine ganze Weile ging es gut, dasGeheimnis blieb bewahrt. Abersechs Wochen waren doch einesehr lange Zeit, und als mein Vatereines Tages erneut fragte, rutschtees einfach so heraus: „Papa, dubekommst eine Jacke aus Wolle,und da ist so ein ,Rauf-Runter’dran." – Das Wort bzw. die Be-zeichnung Reißverschluss hatteich mir nicht merken können. Mein Vater lachte, verriet meinerMutter aber nichts. Er war am Hei-ligabend tatsächlich sehr über-rascht, als die neue Strickjackeunter dem Tannenbaum lag. Ichsehe sie noch heute vor mir: Siewar aus dunkelblauer Wolle undbesaß einen farblich abgesetzten,

taubenblauen (blaugrauen) Steh-kragen und ebensolch farbigeBündchen an den Ärmeln und ander Taille. Sie sah wirklich sehrschick aus und passte perfekt.Als Papa die Jacke anzog, und denReißverschluss hochzog, meinte erschmunzelnd zu mir gewandt:„Und das ist jetzt also so ein neu-modischer ,Rauf-Runter’. Der istaber wirklich praktisch!"Da lachten alle, und für lange Zeithießen Reißverschlüsse bei uns,Rauf-Runter’. Weil diese Geschichte in unsererFamilie jahrelang immer wieder er-zählt wurde, erinnere ich mich leb-haft daran. Jahre später wurde ichzur Einschulung stolze Besitzerineines roten Anoraks; natürlich hat-te dieser keinen Reißverschluss,sondern einen „Rauf-Runter".

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18 SonderveröffentlichungWochenspiegel am Sonntag

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