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Überblick Rund 2,5 Millionen Kleinbauern in Afrika produzieren fast 40 Prozent der weltweiten Cashew-Ernte. Die große Mehrheit dieser Bauern lebt im ländlichen Raum und erwirtschaftet mit dem Anbau von Cashewnüssen magere 90 bis 330 Euro pro Jahr. Derart niedrige Einkommen haben mehrere Gründe, darunter geringe Produktivität, die schlechte Qualität der Nüsse und ein Mangel an unternehmerischen Kenntnissen. Da die afrikanischen Cashew-Bauern kaum in Verbänden organi- siert sind, haben sie eine schlechte Verhandlungsposition gegen- über den Händlern. Zudem sind sie aufgrund der mangelnden Qualität ihrer Erzeugnisse nicht ausreichend an internationale Märkte angeschlossen. Hinzu kommt die Tatsache, dass nicht ein- mal fünf Prozent der afrikanischen Roh-Cashew-Produktion in Afrika weiterverarbeitet werden. So bleibt eine gewaltige Chance, Arbeitsplätze zu schaffen und Armut zu verringern, ungenutzt. Ziel Hauptziel der Afrikanischen Cashew-Initiative (ACi) ist es, in den fünf Projektländern Benin, Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Ghana und Mosambik die Wettbewerbsfähigkeit der afrikani- schen Cashew-Produktion zu steigern und die Armut nachhaltig zu verringern. Mit einer Kombination aus verschiedenen Stra- tegien wird die Initiative 150.000 Cashew-Bauern helfen, ihr Jahreseinkommen innerhalb von vier Jahren um mindestens 100 USD zu steigern. Ferner schafft das Projekt in der Cashew- Verarbeitung 5.500 neue Arbeitsplätze – 70 Prozent davon für Frauen – mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 900 USD pro Arbeitsplatz. Zusätzlich will die ACi den Anteil der Weiterverarbeitung roher Cashewnüsse in den fünf Ländern um jeweils mindestens 10 Prozent steigern. Strategie Die Qualität der Nüsse und die Erzeugung verbessern: Der Er- folg auf dem Weltmarkt hängt davon ab, ob es gelingt, große Mengen Qualitätsnüsse zu produzieren. Daher konzentriert sich die ACi darauf, mit Beratungs- und Trainingsangeboten auf jeder Stufe des Produktionsprozesses darauf hinzuarbeiten, dass die afrikanischen Cashew-Bauern internationale Qualitäts- standards erfüllen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, ein weltweit tätiges Unterneh- men der Internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Ent- wicklung, leitet die Qualifizierung der Bauern in guter Betriebs- führung, Ertragssteigerung, Nacherntebehandlung, genossen- schaftlicher Bewirtschaftung und Anforderungen von Spezial- märkten. Die Initiative arbeitet mit öffentlichen und privaten Dienstleistern zusammen und benennt sogenannte Lead Far- mers, die ihrerseits Bauern ausbilden. Förderung der Wettbewerbsfähigkeit afrikanischer Cashew-Kleinbauern ACi – Die Afrikanische Cashew-Initiative 100520_ACi_FS_PROMOCOMP_dtRZ.indd 1 10.03.11 14:52

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Page 1: Förderung der Wettbewerbsfähigkeit afrikanischer Cashew ...€¦ · Afrikanische Cashew-Initiative (ACi) T + 233 302 77 41 62 E cashew@giz.de I Design: creative republic Frankfurt

ÜberblickRund 2,5 Millionen Kleinbauern in Afrika produzieren fast 40 Prozent der weltweiten Cashew-Ernte. Die große Mehrheit dieser Bauern lebt im ländlichen Raum und erwirtschaftet mit dem Anbau von Cashewnüssen magere 90 bis 330 Euro pro Jahr. Derart niedrige Einkommen haben mehrere Gründe, darunter geringe Produktivität, die schlechte Qualität der Nüsse und ein Mangel an unternehmerischen Kenntnissen.

Da die afrikanischen Cashew-Bauern kaum in Verbänden organi-siert sind, haben sie eine schlechte Verhandlungsposition gegen-über den Händlern. Zudem sind sie aufgrund der mangelnden Qualität ihrer Erzeugnisse nicht ausreichend an internationale Märkte angeschlossen. Hinzu kommt die Tatsache, dass nicht ein-mal fünf Prozent der afrikanischen Roh-Cashew-Produktion in Afrika weiterverarbeitet werden. So bleibt eine gewaltige Chance, Arbeitsplätze zu schaffen und Armut zu verringern, ungenutzt.

ZielHauptziel der Afrikanischen Cashew-Initiative (ACi) ist es, in den fünf Projektländern Benin, Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Ghana und Mosambik die Wettbewerbsfähigkeit der afrikani-schen Cashew-Produktion zu steigern und die Armut nachhaltig zu verringern. Mit einer Kombination aus verschiedenen Stra-tegien wird die Initiative 150.000 Cashew-Bauern helfen, ihr

Jahreseinkommen innerhalb von vier Jahren um mindestens 100 USD zu steigern. Ferner schafft das Projekt in der Cashew-Verarbeitung 5.500 neue Arbeitsplätze – 70 Prozent davon für Frauen – mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 900 USD pro Arbeitsplatz. Zusätzlich will die ACi den Anteil der Weiterverarbeitung roher Cashewnüsse in den fünf Ländern um jeweils mindestens 10 Prozent steigern.

StrategieDie Qualität der Nüsse und die Erzeugung verbessern: Der Er-folg auf dem Weltmarkt hängt davon ab, ob es gelingt, große Mengen Qualitätsnüsse zu produzieren. Daher konzentriert sich die ACi darauf, mit Beratungs- und Trainingsangeboten auf jeder Stufe des Produktionsprozesses darauf hinzuarbeiten, dass die afrikanischen Cashew-Bauern internationale Qualitäts-standards erfüllen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammen arbeit (GIZ) GmbH, ein weltweit tätiges Unterneh-men der Internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Ent-wicklung, leitet die Qualifizierung der Bauern in guter Be triebs-führung, Ertragssteigerung, Nacherntebehandlung, genossen-schaftlicher Bewirtschaftung und Anforderungen von Spezial-märkten. Die Initiative arbeitet mit öffentlichen und privaten Dienstleistern zusammen und benennt sogenannte Lead Far-mers, die ihrerseits Bauern ausbilden.

Förderung der Wettbewerbsfähigkeit afrikanischer Cashew-Kleinbauern ACi – Die Afrikanische Cashew-Initiative

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Die Afrikanische Cashew-Initiative auf einen Blick

Projektlaufzeit Juli 2009 bis März 2019

Dauer der ersten Phase Juli 2009 bis März 2013

Budget BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

3,4 Millionen Euro

Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung 16,9 Millionen Euro

Nichtstaatliche Partner 17 Millionen Euro

Total 37, 3 Millionen Euro

Durchführungspartner GIZ (federführende Stelle), ACA, FairMatchSupport und TechnoServe

Zielgruppen Cashewnuss-Bauern, kleinbäuerliche Cashew-Betriebe und Mitarbeiter/-innen von Cashew-Verarbeitern

Anzahl Zielgruppen-Mitglieder pro Land Benin ........................................................................................................................................................................25.000Burkina Faso ......................................................................................................................................................20.000Cote d’Ivoire ........................................................................................................................................................50.000Ghana .......................................................................................................................................................................25.000Mosambik .............................................................................................................................................................30.000

Gesamt ............................................................................................................................................................ 150.000

Status: März 2011

Herausgeber:Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und Afrikanische Cashew-Initiative (ACi) T + 233 302 77 41 62E [email protected] www.giz.de

Design:creative republicFrankfurt am Mainwww.creativerepublic.net

Fotos: © iStock, GIZ/Rüdiger Behrens,

Claudia Schülein, Thorben Kruse

Die Verarbeitung vor Ort ausweiten: Eine Ausweitung der Cashew-Verarbeitung in Afrika erhöht die Einkommen und die Zahl der Arbeitsplätze, vor allem für Frauen. ACi wendet sich gezielt an Cashew-Bauern, die in der Nähe von Verarbeitungsbetrieben arbeiten, um den Kontakt zwischen beiden zu fördern. Verarbei-ter erfahren in Beratungsgesprächen und Konsultationen, wie sie ihren Betrieb erweitern, mit Marktentwicklungen Schritt halten, Kredite und finanzielle Hilfen erhalten und Techniken besser nutzen können. Außerdem erfahren sie, wie sie ihre Ge-schäftstätigkeit auf die Verarbeitung von Cashew-Nebenpro dukten wie Brennstoff, Saft und Wein ausdehnen können. TechnoServe, eine für die ländliche Wirtschaft aktive Nichtregierungsorgani-sation in den USA, leitet die Schulungsmaßnahmen und die technische Unterstützung für Verarbeiter.

Den Anschluss an den Weltmarkt herstellen: Mit 32 Prozent An-teil am weltweiten Nusshandel sind Cashewnüsse in Europa und Nordamerika sehr beliebt; die Nachfrage in China und Indien steigt. Der Weltmarkt hat ein Volumen von mehr als einer Mil-liarde Euro Jahresumsatz und verzeichnet Zuwächse von 2,5 bis 4,0 Prozent jährlich. Der Anschluss der afrikanischen Klein-bauern an diesen Markt durch verbesserte Daten-Informations-systeme und verstärkte Werbung für afrikanische Marken er-möglicht es ihnen, ihr Einkommen spürbar zu steigern. Die Afrikanische Cashew-Allianz (African Cashew Alliance – ACA), eine überstaatliche Plattform für öffentliche und privatwirt-schaftliche Partner in der Cashew-Wertschöpfungskette, unter-stützt die weltweite Vermarktung afrikanischer Cashewnüsse.

FairMatchSupport, eine gemeinnützige Organisation in den Niederlanden, hilft bäuerlichen Gruppierungen beim Einstieg in Spezialmärkte.

Politikansätze, die die Cashew-Produktion begünstigen, fördern: Die ACi sensibilisiert Entscheidungsträger und Regierungsver-treter, vor allem in den Landwirtschafts- und Handelsministe-rien, für die Chance, mit dem Einkommen aus der Cashew-Produktion in Afrika Armut zu verringern und Wohlstand zu schaffen. Hierzu gehört auch, ihnen relevante Strategien und Wege aufzuzeigen, wie günstige Rahmenbedingungen für die Cashew-Produktion geschaffen werden können. Bei dieser Auf-gabe wird die GIZ von der ACA unterstützt, einer wichtigen Partnerorganisation, die 70 Prozent der maßgeblichen öffentli-chen und privatwirtschaftlichen Akteure in der afrikanischen Cashew-Industrie vertritt.

Aus Erfahrungen lernen und auf Erfolgen aufbauen: Die ACi wird die aus Modellprojekten gezogenen Lehren nutzen, um auf Bewährtem aufzubauen und die Wirkung der Initiative zu erhö-hen. Erprobte Techniken und Verfahren werden auch in ande-ren Ländern Westafrikas umgesetzt. Finanzinstitutionen wer-den verpflichtet, Darlehen für alle Bereiche der Cashew-Wert-schöpfung anzubieten, und neuartige Finanzierungsmodelle werden konzipiert. Gemeindebasierte Unternehmensdienstleis-tungen werden ermuntert, ihr Leistungsangebot über Einkauf und Lagerung hinaus auszudehnen.

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