flyer tod kuenste back - uni-wuerzburg.de · der tod und die kÜnste sommersemester 2011 dienstags,...

2
DER TOD UND DIE KÜNSTE Die Künste haben sich immer wieder an Antworten versucht und Deutungen des Todes erprobt, die den Einzelnen mit teils tröstlichen, teils erschreckenden Visionen seines Endes konfrontierten. Die Frage nach dem Tod zielt daher in den Kernbereich der Anthropo- logie und ist als solche von jeher Thema der Künste. Die Ringvorlesung führt die ästhetische Verarbei- tung des Todes von der Antike bis zur Gegenwart anhand von Beispielen aus Literatur, Musik und Architektur vor Augen und macht deutlich, inwie- fern die Künste mit der zunehmenden Säkularisie- rung Aufgaben der Theologie übernehmen. Der Verdrängung des Todes aus dem Alltagsleben der Moderne seit der Frühen Neuzeit entspricht eine geradezu gegenläufige Entwicklung in den Künsten, die diese äußerste Grenzerfahrung in immer neuer Form vergegenwärtigen. Das ästhetische Spektrum umfasst dabei die Überhöhung des Menschen im Angesicht des Todes und zugleich seine äußerste Erniedrigung, es spiegelt Erlösungshoffnungen und apokalyptische Schreckensszenarien. Die Ringvorle- sung will über den universitären Diskurs hinaus ein Bewusstsein für die Bedeutung künstlerischer Ausei- nandersetzung mit dem Tod wecken. 3. Mai 10. Mai 17. Mai 24. Mai 31. Mai 7. Juni 3. Mai »Wandle umher wie in einem Leichentuch«. Philosophisch-literarische Strategien im Umgang mit dem Tod in der Antike PROF. DR. MICHAEL ERLER 10. Mai Wie mittelalterliche Autoren vom Tod erzählen PROF. DR. DOROTHEA KLEIN 17. Mai Das mittelalterliche Königsgrabmal und die Kunst der Machterhaltung PROF. DR. TANJA MICHALSKY 24. Mai »Der Tod ist groß. Wir sind die seinen«. Tod und Sterben bei Rainer Maria Rilke PROF. DR. FRED LÖNKER 31. Mai Der tote Zarewitsch und das Sterben des Godunov in Chronistik, Drama und Oper PROF. DR. ANDREAS EBBINGHAUS 7. Juni Kann Kunst im Sterben trösten? Ein Grenz- gang zwischen Literatur und Theologie PROF. DR. ERICH GARHAMMER PROGRAMM 15. Juni Mittwoch! 19.00 Uhr (s.t.), Neubaukirche! Über das »tragische Lebensgefühl« des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und seine Nachgeschichte PROF. DR. HANS ULRICH GUMBRECHT 21. Juni Der architektonische Umgang mit der Zerstörung Würzburgs PROF. DR. STEFAN KUMMER 28. Juni »Ein Grab in den Lüften« – Paul Celans Todesfuge und die Lyrik nach Auschwitz PROF. DR. JÖRG ROBERT 5. Juli Sterben: Keine Kunst? Eine Bestattungs- musik von 1694, ein Todesdiskurs von 1983, ein Musiktheater von 2010 PROF. DR. ANDREAS HAUG 12. Juli »...daß man gestorben sein muß, um ganz ein Schaffender zu sein«. Thomas Manns Künstlerfiguren PROF. DR. IRMELA VON DER LÜHE 19. Juli Den Tod vor Augen. Lyrische ars moriendi heute PROF. DR. WOLFGANG RIEDEL

Upload: others

Post on 08-Oct-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: flyer tod kuenste back - uni-wuerzburg.de · DER TOD UND DIE KÜNSTE Sommersemester 2011 Dienstags, 19:00 Uhr s.t. Hörsaal 166 der Neuen Universität Sanderring 2 (abweichend: Mittwoch,

DER TODUND DIE KÜNSTEDie Künste haben sich immer wieder an Antworten versucht und Deutungen des Todes erprobt, die den Einzelnen mit teils tröstlichen, teils erschreckenden Visionen seines Endes konfrontierten. Die Frage nach dem Tod zielt daher in den Kernbereich der Anthropo-logie und ist als solche von jeher Thema der Künste. Die Ringvorlesung führt die ästhetische Verarbei-tung des Todes von der Antike bis zur Gegenwart anhand von Beispielen aus Literatur, Musik und Architektur vor Augen und macht deutlich, inwie-fern die Künste mit der zunehmenden Säkularisie-rung Aufgaben der Theologie übernehmen. Der Verdrängung des Todes aus dem Alltagsleben der Moderne seit der Frühen Neuzeit entspricht eine geradezu gegenläufige Entwicklung in den Künsten, die diese äußerste Grenzerfahrung in immer neuer Form vergegenwärtigen. Das ästhetische Spektrum umfasst dabei die Überhöhung des Menschen im Angesicht des Todes und zugleich seine äußerste Erniedrigung, es spiegelt Erlösungshoffnungen und apokalyptische Schreckensszenarien. Die Ringvorle-sung will über den universitären Diskurs hinaus ein Bewusstsein für die Bedeutung künstlerischer Ausei-nandersetzung mit dem Tod wecken.

3. Mai

10. Mai

17. Mai

24. Mai

31. Mai

7. Juni

3. Mai »Wandle umher wie in einem Leichentuch«. Philosophisch-literarische Strategien im Umgang mit dem Tod in der Antike PROF. DR. MICHAEL ERLER

10. Mai Wie mittelalterliche Autoren vom Tod erzählen PROF. DR. DOROTHEA KLEIN

17. Mai Das mittelalterliche Königsgrabmal und die Kunst der Machterhaltung PROF. DR. TANJA MICHALSKY

24. Mai »Der Tod ist groß. Wir sind die seinen«. Tod und Sterben bei Rainer Maria Rilke PROF. DR. FRED LÖNKER

31. Mai Der tote Zarewitsch und das Sterben des Godunov in Chronistik, Drama und Oper PROF. DR. ANDREAS EBBINGHAUS

7. Juni Kann Kunst im Sterben trösten? Ein Grenz-gang zwischen Literatur und Theologie PROF. DR. ERICH GARHAMMER

PROGRAMM 15. Juni Mittwoch! 19.00 Uhr (s.t.), Neubaukirche!

Über das »tragische Lebensgefühl« des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und seine Nachgeschichte PROF. DR. HANS ULRICH GUMBRECHT

21. Juni Der architektonische Umgang mit der Zerstörung WürzburgsPROF. DR. STEFAN KUMMER

28. Juni »Ein Grab in den Lüften« – Paul Celans Todesfuge und die Lyrik nach AuschwitzPROF. DR. JÖRG ROBERT

5. Juli Sterben: Keine Kunst? Eine Bestattungs-musik von 1694, ein Todesdiskurs von 1983, ein Musiktheater von 2010 PROF. DR. ANDREAS HAUG

12. Juli »...daß man gestorben sein muß, um ganz ein Schaffender zu sein«. Thomas Manns Künstlerfiguren PROF. DR. IRMELA VON DER LÜHE

19. Juli Den Tod vor Augen. Lyrische ars moriendi heute PROF. DR. WOLFGANG RIEDEL

Page 2: flyer tod kuenste back - uni-wuerzburg.de · DER TOD UND DIE KÜNSTE Sommersemester 2011 Dienstags, 19:00 Uhr s.t. Hörsaal 166 der Neuen Universität Sanderring 2 (abweichend: Mittwoch,

DER TODUND DIE KÜNSTE

Sommersemester 2011

Dienstags, 19:00 Uhr s.t.Hörsaal 166 der Neuen UniversitätSanderring 2(abweichend: Mittwoch, 15.6., Neubaukirche)Eintritt frei

Organisation Dr. Friederike Felicitas GüntherInstitut für deutsche [email protected](09 31) 31 - 8 21 76

Kontakt Graduate School of the [email protected](09 31) 31 - 8 25 29Studium [email protected](09 31) 31 - 8 25 18

Förderung und Kooperation

www.graduateschools.uni-wuerzburg.de/humanities

Mittwoch, 15. Juni, 19.00 Uhr (s.t.), NeubaukircheProf. Dr. Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford)

Ringvorlesung: dienstags 19 Uhr c.t.Hörsaal 166, Neue Universität, Sanderring 2

Lageplan

Bild

nach

weis:

© bp

k/ N

ation

algale

rie, S

MB /

Jörg

P. An

ders