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medianet.at Whisky Statt Promille lieber zu fetten Anlage- Prozenten 52 Expert-View Swisscanto- Fondsmanager: Erträge durch Innovationen 54 Asien HSBC sieht die Anleihemärkte in Fernost prosperieren 54 VIG Zukauf des Sach- versicherers Baltikums unter Dach und Fach 55 „Richtig versichert?“ Die Wiener Makler wollens im TV-Spot wissen 55 financenet Freitag, 30. Oktober 2015 COVER 49 © fischka.com/Bank Austria Fading Glory – Bawag will fest von Bank Austria abbeißen Die Bawag PSK zeigt Interesse an der Privatkundensparte der Bank Austria. Die Folgen des Deals sind nicht ohne. ATX (Schluss 28.10.) 2.435,49 0,96% DAX (Schluss 28.10.) 10.831,96 5,80% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Semperit 7,98% Buwog 5,15% Schoeller-Bleckmann 4,84% Andritz 4,66% Österreichische Post 4,58% Verbund -3,21% OMV -2,93% Porr -2,52% Voestalpine -2,37% Palfinger -0,81% 7,98% Semperit -3,21% Verbund Top 5 DAX Flop 5 DAX Vonovia 11,15% Merck 8,14% Deutsche Telekom 7,12% Fresenius 6,58% Daimler 5,94% E.ON 0,18% Commerzbank 1,46% RWE 1,92% BASF 1,96% Deutsche Lufthansa 1,99% 11,15% Vonovia 0,18% E.ON ATX 21.–28. Oktober 2015 DAX 21.–28. Oktober 2015 www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600 Die Schokoladenseite des E-Commerce! Online-Payment für E- und M-Commerce Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ... Richtig versichert? www.wiener-versicherungsmakler.at www.facebook.com/wienerversicherungsmakler Ab sofort zu sehen auf: Helmut Mojescick Fachgruppenobmann Wiener Versicherungsmakler 50 © leadersnet.at/Christian Mikes

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Page 1: finance 3010

medianet.at

Whisky Statt Promille lieber zu fetten Anlage-Prozenten 52

Expert-View Swisscanto-Fondsmanager: Erträge durch Innovationen 54

Asien HSBC sieht die Anleihemärkte in Fernost prosperieren 54

VIG Zukauf des Sach-versicherers Baltikums unter Dach und Fach 55

„Richtig versichert?“ Die Wiener Makler wollens im TV-Spot wissen 55

financenet

Freitag, 30. Oktober 2015 COVER 49

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Fading Glory – Bawag will fest von Bank Austria abbeißenDie Bawag PSK zeigt Interesse an der Privatkundensparte der Bank Austria. Die Folgen des Deals sind nicht ohne.

ATX (Schluss 28.10.) 2.435,49 0,96%

DAX (Schluss 28.10.) 10.831,96 5,80%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Semperit 7,98%

▲ Buwog 5,15%

▲ Schoeller-Bleckmann 4,84%

▲ Andritz 4,66%

▲ Österreichische Post 4,58%

▼ Verbund -3,21%

▼ OMV -2,93%

▼ Porr -2,52%

▼ Voestalpine -2,37%

▼ Palfinger -0,81%

7,98%Semperit

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Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ Vonovia 11,15%

▲ Merck 8,14%

▲ Deutsche Telekom 7,12%

▲ Fresenius 6,58%

▲ Daimler 5,94%

▼ E.ON 0,18%

▼ Commerzbank 1,46%

▼ RWE 1,92%

▼ BASF 1,96%

▼ Deutsche Lufthansa 1,99%

11,15%Vonovia

0,18%E.ON

ATX 21.–28. Oktober 2015

DAX 21.–28. Oktober 2015

www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600

Die Schokoladenseite des E-Commerce!

Online-Payment für E- und M-Commerce

Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ...

Richtig versichert?

www.wiener-versicherungsmakler.atwww.facebook.com/wienerversicherungsmakler

Ab sofort zu sehen auf:

Helmut Mojescick Fachgruppenobmann Wiener Versicherungsmakler

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••• Von Thomas Müller

WIEN. Ein „Erdbeben“ in der hei-mischen Bankenszene kündigte Die Presse vor Kurzem an, als ein Gerücht die Runde machte: Die UniCredit habe vor, das Privatkun-dengeschäft der Österreich-Tochter Bank Austria zu verkaufen, und die Bawag PSK stehe für eine Übernah-me bereit.

Ohne Zweifel eine Erschütterung im bisher wenig dynamischen Retail-Bereich, und nicht nur den fachkundigen Beobachtern war natürlich sofort klar, dass der Deal nur dann sinnvoll ist, wenn Stand-orte en masse geschlossen werden.

Allerdings suggeriert die schiere Größe der Bank Austria mit einer Bilanzsumme von rund 190 Mil-liarden Euro auf den ersten Blick ein weit größeres Gewicht bei den Privatkunden, als es dem zweiten Blick standhält. In Österreich sind es nämlich noch gerade einmal 210 Filialen von insgesamt mehr als 4.000 und deren Beitrag zur Bi-lanzsumme beträgt überschaubare 20 Milliarden Euro.

Schwerer wiegt da schon, dass die UniCredit auch das Osteuropa-Geschäft aus Wien nach Mailand abziehen will, das bis zu 75 Mil-liarden Euro Volumen ausmacht. Im März 2016 läuft nämlich der „Bank-der-Regionen-Vertrag“ aus, der 2001, bei der Privatisierung der Bank Austria, unterzeichnet wurde.

Dieser sicherte der Bank Austria das einst florierende Ostgeschäft. Statt Dividenden abzuholen, muss-te der Mutterkonzern seit dem Jahr

2010 aber insgesamt 4,4 Milliarden Euro nach Wien schicken – unter anderem, um die Ukraine-Tochter zu stützen.

Von der Bank Austria bleibt nach dem Abverkauf wahrscheinlich nur das lukrative Großkundengeschäft übrig. Die Immobilien-Investments werden bereits seit Längerem nach und nach verkauft. (Details zum kürzlich fixierten Verkauf des Ein-kaufszentrums „Wien Mitte – The Mall“ können Sie im real:estate in dieser Ausgabe nachlesen.) Mehr Klarheit über das Schicksal der Bank gibt es wohl erst am 11. November, wenn UniCredit-Chef Federico Ghizzoni mit der neuen Konzernstrategie an die Öffentlich-keit gehen wird. Dem Vernehmen nach wünscht sich der österreichi-sche Vorstand den Deal mit der Ba-wag PSK nicht, wurde kolportiert.

Zu viel, zu teuerWie auch immer diese Geschichte ausgehen wird, die langfristigen tektonischen Bewegungen bei den heimischen Retail-Banken zeigen insgesamt in eine klare Richtung. Die traditionell sehr hohe Filial-dichte nimmt seit den 1990er- Jah-ren stetig ab: 1.700 Einwohner kamen 1997 hierzulande auf ei-ne Bankfiliale, heute sind es rund 2.000.

Damit nähert sich Österreich langsam dem europäischen Schnitt von 2.300 an. Das macht sich auch im Stadtbild bemerkbar, wenn die Bank ums Eck zusperrt und ein

ganzes Viertel plötzlich ohne Ban-komat dasteht. Bis zu einem Drittel des Filialbestands werde noch in den nächsten Jahren verschwin-den, schätzen Branchenexperten.

Zu einem vorübergehenden klei-nen Zuwachs führte zuletzt die Umstrukturierung bei der Bawag PSK, die zahlreiche neue Standor-te in der Doppelfunktion als Post- und Bankfilialen eröffnete.

Gleichzeitig wurde heuer die hauseigene Fondsgesellschaft an den französischen Finanzriesen Amundi verkauft und damit die Konzentration auf das Kernge-schäft mit Verve vorangetrieben.

Für den Bawag-Eigentümer Cerberus würden die Retail-Kun-den der Bank Austria daher eine willkommene Aufwertung bedeu-

ten, denn der US-Hedgefonds will möglichst bald mit Gewinn wieder aus dem Investment aussteigen. Der Ertrag aus dem Kundenge-schäft der bestehenden 480 Filia-len ist offenbar noch nicht attrak-tiv genug. Darauf deutet auch der Retail Banking Radar 2015 der Unternehmensberater von A.T. Ke-arney hin, der den österreichischen Retailbanken für 2014 im Schnitt weniger als 600 Euro Ertrag pro Kunde attestiert, wenn auch mit leicht steigender Tendenz. (Zum Vergleich: Der europäische Durch-schnitt liegt mit 644 Euro klar über diesem Wert.)

Zudem arbeiten Österreichs Ban-ken noch immer etwas teurer als anderswo. Trotz Kosteneinsparun-gen durch weniger Personal und

Flurbereinigung – und dann?Die Bank Austria will ihre Privatkundensparte an die Bawag PSK abgeben. Ein Kahlschlag bei den Filialen wäre wahrscheinlich die Folge. Große Veränderungen stehen aber in jedem Fall ins Haus.

Ohne Land? Willibald Cernko könnte als CEO der letzte König der Bank Austria von Bedeutung werden, wenn das Privatkundenge-schäft tatsächlich an die Bawag geht.

Bilanzsumme190 Mrd. € beträgt die Bilanzsumme der Bank Austria; davon kommen aber nur 20 Mrd. von den 210 Filia-len in Österreich.

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50 Finance:cOver Freitag, 30. Oktober 2015

Der Umbau des Retail Banking in Europa be-schleunigt sich. Österreich droht den Anschluss zu verlieren.

Daniela chikova Partnerin A.T. Kearney

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medianet.at

weniger Filialen liegt die Cost-to-Income-Ratio hierzulande bei 71 Prozent, während die Spitzenreiter Spanien und die skandinavischen Länder auf unter 50 Prozent kom-men. Beim Gewinn pro Kunde ist Österreich mit 84 Euro sogar das Schlusslicht unter den westeuro-päischen Staaten, wenn auch die Situation um Längen um Einiges besser ist als in Italien, wo unterm Strich sogar 280 Euro Verlust her-auskommen.

Unzufriedene JugendZu allem Überfluss sinkt die Zu-friedenheit der Kunden, wie der World Retail Banking Report 2014 herausgefunden hat, der vom Bera-tungsunternehmen Capgemini und dem europäischen Branchenver-band EFMA erstellt wurde. 17.000 Bankkunden aus 32 Ländern wur-den dafür befragt.

Fast 43 Prozent gaben in Öster-reich an, in den vergangenen zwölf Monaten positive Erfahrungen mit ihrer Bank gemacht zu haben, al-lerdings sind das 12 Prozentpunkte weniger als 2013.

Gute Erfahrungen sind aber Voraussetzung für die Treue zur Bank und für das Weiterempfehlen im eigenen Umfeld, wie ebenfalls festgestellt wurde. Für die Banken sollten die Ergebnisse daher ein Warnsignal für die Zukunft sein, schließen die Studienautoren dar-aus.

Als eines der Hauptprobleme wurden etwa die unterlassenen Investitionen in das Back Office genannt, die dann zu einem man-gelhaften Kundenservice führen. Negative Erfahrungen sind dann geradezu eine Einladung an alter-native Dienstleister wie Online-Be-zahlservices, mit denen traditionel-le Banken umgangen werden.

Gerade die sogenannte Genera-tion Y, die mit dem Internet auf-gewachsen ist, stellt höhere An-sprüche an Online-Services, als die Älteren. Hier sieht der World Retail Banking Report auch überdurch-schnittlich viel Unzufriedenheit und eine steigende Bereitschaft, die Hausbank zu wechseln.

Total digitalBei der Digitalisierung sollten die Banken auch in Zukunft anset-zen und sich vom traditionellen Vertriebsmodell in den Filialen lösen, empfehlen die Berater von A.T. Kearney. Digitales Bezahlen, Mobile Banking, Online Investing und Peer-to-Peer-Kredite sind hier einige der Schlagworte. Das wür-de auch die nötigen Effizienzstei-gerungen bringen, die das Retail-Geschäft wieder ertragreicher ma-chen könnten.

Daniela Chikova, Partnerin bei A.T. Kearney und Co-Autorin der Banken-Studie, mahnt zur Eile:

Freitag, 30. Oktober 2015 Finance:cOver 51

Your Business in your PocketAlle Daten Ihres Unternehmens, gesammelt auf einem digitalen Marktplatz. Aber auch: Alle Daten Ihrer Kunden, Partner, Lieferanten. Permanent gewartet, täglich aktuell. Am Handy, am Tablet, am PC.

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Trotz der Kleinheit des Marktes ist dieser für Auftraggeber nicht wirklich transparent. Wir glauben, dass diese Plattform dazu beitra-gen kann, Auftraggebern ausreichend Argumente für eine Agenturent-scheidung unabhängig von Monsterpitches zu liefern.FRED KOBLINGER, AGENTUR-GESCHÄFTSFÜHRER

VON PKP BBDO

PKP BBDO

Banken sind nicht länger nur eine Niederlas-sung. Sie sind eine Ansamm-lung von Dienst-leistungen.

Patrick Desmarès Generalsekretär EFMA

„Ein Umsteuern ist dringend er-forderlich. Der Umbau im Retail Banking gewinnt in Europa bereits an Geschwindigkeit. Beispielhaft seien Mobile Banking-Angebote genannt. Österreich droht hier den Anschluss zu verlieren.“

Capgemini rät zusätzlich zu mehr Engagement beim Thema Social Media, denn fast 90 Prozent der Bankkunden weltweit haben be-reits einen oder mehrere Accounts bei Facebook, Twitter und Co. Zehn Prozent nutzen diesen auch, um ihr Bank mindestens ein Mal in der Woche zu kontaktieren. „Banken sind nicht länger nur eine reine Niederlassung, in die Kunden ge-hen. Sie sind eine Ansammlung von Dienstleistungen, die überall und jederzeit verfügbar sind“, bringt es Patrick Desmarès, Generalsekretär der EFMA, auf den Punkt.

Think big!Ein durchaus physisches Konzept wird gerade von der Erste Group

ausgerollt. Im Mai dieses Jahres wurde in Wien-Floridsdorf ein ers-tes Beratungszentrum neuen Typs mit 1.200 m2 auf drei Stockwerken eröffnet. Dort stehen insgesamt 45 Bankberater zur Verfügung, die

aber nicht an Schreibtischen sit-zen, sondern sich mit Laptops in den loungeartigen Räumen bewe-gen.

Dorthin sollen die Kunden nur kommen, wenn eine längere Bera-tung erforderlich ist. Bis Ende 2015 werden zehn dieser Riesenfilialen eröffnet, insgesamt sind bundes-weit 30 in Planung. Im ländlichen Raum sollen auch so genannte Meeting Points, etwa in Gemeinde-ämtern, eingerichtet werden.

Vielleicht sieht so die Bankfili-ale der Zukunft für den urbanen Raum aus, während sich am Land die lokalen Raikas noch eine Weile halten können. Auf die Provinz hat es mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Bawag PSK abgesehen, wie die Werbelinie mit Dorfszenen vermuten lässt.

Von den Bank-Austria-Filialen bleibt in diesem Szenario wohl nur mehr die Erinnerung an das erste Schulsparbuch bei der Zentralspar-kasse.

rein und raus Erst kam das Ost-europa-Geschäft der BA nach Wien, 2016 ist es wieder weg.

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medianet.at

Ich hatte gerade achtzehn Whis-ky ohne Eis; ich denke, das ist der Rekord.“ Also sprach der walisische Schriftsteller (und Alkoholiker) Dylan Thomas am 9. November 1953 – und ver-starb. Was insofern eine Ironie

darstellt, als Whisky auf Gälisch „Uisce beathe“ heißt, übersetzt „Wasser des Lebens“.

Ob bzw. wie und von wem Tho-mas’ fragwürdiger Mengenrekord inzwischen gebrochen wurde, ist unbekannt; fest steht hingegen der derzeitige Preisrekord für Whisky: Rund 463.000 € bezahlte ein japa-nischer Sammler Anfang 2014 bei einer Sotheby’s-Auktion in Hong-kong für einen 6-Liter-Dekanter The Macallan M Single Malt Scotch.

Teuer? Sicher, aber dafür prä-sentiert sich der edle Tropfen in ei-ner von nur vier eigens für diesen Whisky gefertigten Karaffen von Lalique. Mit der traditionsreichen Glasmanufaktur verbindet The Macallan seit Jahren eine höchst erfolgreiche Partnerschaft: Das Gespann hielt auch schon den vor-herigen, 2010 erzielten Weltrekord-preis von rund 336.000 €, damals allerdings für eine vergleichsweise bescheidene 1,5-Liter-Flasche des 64 Jahre alten Whiskys. Der Ord-nung halber sei freilich festgehal-ten, dass sich die Preise bei solchen Ausnahmeexemplaren, Menge hin oder her, nicht wirklich vergleichen lassen.

Kostbare AlternativenGenerell gilt bei Whisky-Sammlern die alte Regel: Kaufe stets drei Fla-schen – eine zum Trinken, eine zum Aufheben und eine zum Verkaufen, um die anderen beiden zu refinan-zieren. Oder, wenn die Finanzen kein Thema sind, zum Tauschen, um die Sammlung zu vergrößern. Einer, der diese Devise meisterlich umgesetzt hat, war der amerikani-sche Millionär William S. Folsom, der in den zwei Dekaden vor sei-nem Tod rund 3.000 Flaschen Whis-ky zusammengetragen hat. Legen-där ist sein Lebensmotto: „Die einen sagen, das Wasserglas sei halb voll, die anderen, es sei halb leer. Ich sage, schüttet das Wasser weg und gießt Scotch in das Glas!“ Folsoms Sammlung wurde 2009 bei Bonhams versteigert – und erzielte Rekordergebnisse. „Was beweist, dass das weltweite Interesse an alten und seltenen Whiskys seit Jahren stetig steigt“, berichtet Bon-hams-Experte Martin Green.

Seit 15 Jahren veranstaltet das britische Auktionshaus mittlerwei-le vier Sales pro Jahr in Edinburgh, dazu kommen ebenso viele höchst erfolgreiche Auktionen in Hong-kong. „Dass die Verkaufsquoten re-gelmäßig über 90 Prozent betragen, mag daran liegen, dass Whiskyra-ritäten schon für wenige Hundert Pfund zu haben sind. Solche für

mehrere Tausend natürlich eben-falls“, schmunzelt Green. Wer sich einen Überblick über die Band-breite bilden möchte, besuche bei-spielsweise die Website der Lon-doner Whisky Exchange, wo sich – sozusagen im Freiverkauf – von 20 £ aufwärts bis in den fünfstelligen Preisbereich ein breites Angebot findet. Für jene Whisky-Freunde, die nicht die Katze in der Flasche kaufen wollen, gibt es sogar häu-fig Miniaturabfüllungen (50 ml, ab rund vier Pfund), die zum Verkos-ten einladen.

Doch nicht jeder Käufer ist auch ein Säufer, pardon: Whiskytrinker. „Viele betrachten ihre im wahrsten Sinne des Wortes kostbaren Trop-fen primär als Investments“, meint Green. „Wer Whiskys der Spitzen-klasse kauft, kann sich zwar meist auch leisten, sie zu trinken. Aber angesichts wirtschaftlicher Unsi-cherheit und niedriger Zinsen sind alternative Anlageprodukte sehr beliebt, unter anderem eben auch Whisky.“

Langfristige SicherheitDoch sind – insbesondere im hö-heren Preisbereich – Wertsteige-rungen überhaupt noch möglich? „Kurzfristig sicher nicht”, warnt Green. Und auch langfristig müs-se es sich um besondere Raritäten handeln, um nennenswerte Zu-wächse zu lukrieren. Zwar erinnert sich der Bonhams-Experte an ei-nen Black Bowmore aus 1964, den er vor 20 Jahren für 200 £ zuschlug

52 feature Freitag, 30. Oktober 2015

••• Von Marie-Thérèse Hartig

Hochprozentige WertanlagenWeltweit kommen immer mehr Sammler auf den Geschmack von Whisky-Raritäten als stabiles, alternatives Investment.

Glenfiddich 50 Years OldAm 7. Oktober 2015 erzielte eine Flasche des 50-jähri-gen Scotch bei Bonhams 18.535 € – der letzte Auk-tionsrekord für eine solche Fla-sche stammt aus dem Jahr 2003 und betrug „nur“ 5.200 €. Mittler-weile stieg der Verkaufspreis des Glenfiddich 50 aus den 1930er- Jahren, von dem jedes Jahr nur 50 Flaschen auf den Markt kommen, von 12.000 € im Jahr 2009 auf fast 30.000 €.

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ein Whisky, zwei Preise Zwei identische Konvolute Spring-bank Single Malt Scotch Whiskys – je sechs zwischen 25 und 50 Jahre alte Flaschen einer limitierten Auflage kamen im heurigen Sommer bei Bonhams zur Versteigerung. In Edinburgh spielte das Set im Juni 8.425 € ein, in Hongkong im August 20.086 €.

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und der 2008 erneut für stolze 1.600 £ versteigert wurde, doch solche Entwicklungen seien eher als Ausnahme zu betrachten. Die allgemeine Wertsteigerungsrate liegt deutlich niedriger, und wenn ein Whisky in eineinhalb Dekaden von 240 auf 400 £ klettert, so darf sich der Besitzer schon freuen.

Immerhin stellen die feinen Ge-treidebrände, die George Bernard Shaw als „flüssiges Sonnenlicht“ pries, buchstäblich nicht nur kost-bare, sondern auch stabile Invest-ments dar. Denn im Gegensatz zu Wein reift Whisky nicht mehr nach, sobald er – quasi trinkfertig – das Fass verlässt. Durch den hohen Alkoholgehalt, der als Konservie-rungsstoff wirkt, verändert sich der Geschmack eines Whiskys da-nach kaum noch. Daher sind auch sehr alte Whiskys noch gut trink-bar, und Investoren laufen nicht Gefahr, beim Öffnen der Flasche eine böse Überraschung zu erleben.

Noch mal zurück nach Fernost: Wer meint, dass nur im angelsäch-sichen Raum und in der Neuen Welt hochwertiger und höchstprei-siger Whisky gebrannt wird, der irrt. Japanische Destillate verbu-chen seit einiger Zeit Rekorde auf internationalen Auktionen – zuletzt etwa The Cockerel, ein 1960er Sin-gle Malt aus der kleinen Karuiza-wa-Destillerie in den Bergen von Nagano. 2013 wurde der Jahrgang in insgesamt 41 Flaschen (à 700 ml) abgefüllt. Damals lag der Verkaufs-preis bei 14.700 € pro Flasche, ein

Jahr später verlangten Online-Händler bereits 21.000 €, und im heurigen August wurde bei Bon-hams Hongkong eine Flasche für fast 105.000 € zugeschlagen.

Für diesen Quantensprung sind – abgesehen von der fraglos erst-klassigen Qualität dieses Whiskys – freilich einige weitere Umstände verantwortlich. Zum einen beträgt der lokale Einfuhrzoll 100% auf den Wert der jeweiligen Ware, daher kalkulieren Verkäufer diese Sum-me in ihre Mindestverkaufspreise bereits ein. Dieselben Gebühren

werden natürlich auch fällig, wenn Sammler in Hongkong edle Trop-fen aus Europa oder Amerika im-portieren. Dazu kommt, dass rare Luxusartikel in Fernost besonders begehrt sind und daher für teils exorbitante Summen den Besitzer wechseln. „Whisky wird hier als Premiumprodukt betrachtet“, ver-rät Fachmann Green. „Er gilt als Zeichen guten Geschmacks und ge-hobenen Lebensstils.“

Die Hauptursache für den Sen-sationspreis des Cockerel (der sei-nen Namen einem holzgeschnitz-ten Hahn-Netsuke verdankt; jede 1960er-Flasche hat ein anderes Motiv an einem Bändchen um den Hals hängen) ist aber wohl, dass die Karuizawa-Destillerie 2001 aus wirtschaftlichen Gründen stillge-legt wurde. Die letzten 365 Fässer (darunter auch der älteste Jahr-gang 1960) kaufte die britische Firma No. 1 Drinks auf, und seit-her schrumpft das Angebot stän-dig. Insidern zufolge werden die verbleibenden Reste des 1960er Karuizawa in Nobellokalen rund um den Globus um bis zu 500 € pro Glas verkauft.

Es gelten also auch auf dem Whisky-Markt die gleichen ehernen Gesetze, mit denen sich Sammler

immer und überall konfrontiert se-hen: Die Nachfrage und infolgedes-sen der Preis hängen von Qualität und verfügbarer Quantität (respek-tive Rarität) sowie Provenienz des jeweiligen Objekts ab. Daher pro-duzieren viele renommierte Destil-lerien regelmäßig spezielle „Limi-ted Editions“ ihrer besten Whiskys, die dann erwartungsgemäß zu be-gehrten Sammlerstücken werden.

Zehn Tipps für Neo-SammlerWer nun Lust bekommen hat, in die Welt des Whiskys einzutauchen, für den hat der Bonhams-Experte zehn Tipps parat:1. Kaufen Sie Bücher von Fachleu-

ten. Standardwerke sind etwa „Das Whisky-Lexikon“ von Wal-ter Schobert und Michael Jack-sons „Malt Whisky“.

2. Kaufen Sie nicht wild drauflos. Definieren Sie Budget, Sammel-ziele und -strategie, und führen Sie Buch über An- und Verkäufe.

3. Kaufen Sie nur Originalabfül-lungen.

4. Kaufen Sie nur Flaschen der Top-Brennereien.

5. Kaufen Sie keinen Whisky, der weniger als zwölf Jahre alt ist.

6. Kaufen Sie Sonderabfüllungen; geeignet ist jede Flasche mit ei-ner Jahrgangsangabe.

7. Kaufen Sie keine Blended Whis-kys: Wie hochwertig auch im-mer, eignen sie sich nicht zum Sammeln, sondern „nur“ zum Trinken.

8. Kaufen Sie anfangs Flaschen mit Ladenpreisen um die 100 Euro: Sie sind dem Normalver-braucher zu teuer, haben aber noch Wertsteigerungspotenzial. Mittelfristig hat sich die Preis-spanne von circa 70 bis 250 Eu-ro Einkaufspreis bewährt.

9. Vermeiden Sie Literflaschen. Diese sind meist zu groß für Vitrinen, daher bei Sammlern wenig beliebt.

10. Vermeiden Sie auch Keramik-karaffen. Sie sind weniger dicht als Glasflaschen, Alkohol ver-dunstet, und geringere Füll-höhen reduzieren den Wieder-verkaufswert.

Bleibt abschließend nur noch eine grundsätzliche Frage zu klä-ren: Schreibt man Whisky mit oder ohne e? Das, so verrät Martin Green, hängt von der Herkunft des Hochprozentigen ab. „Stammt der Whisky aus Schottland, dann ohne ‚e‘, stammt er aus Irland oder den USA, dann mit ‚e‘.“

Freitag, 30. Oktober 2015 feature 53

Die einen sagen, das Wasser glas sei halb voll, die anderen, es sei halb leer. Ich sage, schüttet das Wasser weg und gießt Scotch in das Glas!

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Hochprozentige WertanlagenWeltweit kommen immer mehr Sammler auf den Geschmack von Whisky-Raritäten als stabiles, alternatives Investment.

the Macallan M im Lalique-Dekanter Constantine71 cm hoch, 16,8 kg schwer – das ist die teuerste Whiskyflasche der Welt: The Macallan M, ein Scotch aus spanischen Sherry-Fässern, der zwischen den 1940er- und 1990er-Jahren gebrannt wurde und nach getrockneten Früchten und Gewürzen schme-cken soll, wurde im Jänner 2014 bei Sotheby’s in Hongkong für 463.000 € versteigert. Nur vier der „imperialen 6-Liter-Dekanter“ schuf die Glasmanufaktur Lalique, sie heißen nach den römi-schen Kaisern Cäsar, Augustus, Justinian und Constantin.

the CockerelJapanischer Whisky ist groß im Kommen. Für eine der nur 41 Flaschen des Jahrgangs 1960 aus der Destillerie Karuizawa zahlte ein Sammler heu-er bei Bonhams 105.000 €.

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medianet.at54 Fonds:Park Freitag, 30. Oktober 2015

••• Von Reinhard Krémer

HONGKONG. Je flacher die Zins-kurve, desto mehr gehen Inves-toren auf die Suche nach Rendite und nach innovativen Lösungen – und die finden sie in Asien, meint Geoffrey Lunt von HSBC Global Asset Management. Asiatische An-leihemärkte bieten hier vielfältige Chancen, ist der HSBC-Experte überzeugt.

Höhere Resilienz„Asien kann externe Risiken heut-zutage besser bewältigen“, meint Lunt. Aus der Sicht des Fixed-In-come-Spezialisten sprechen derzeit mehrere Faktoren für ein Invest-ment in asiatische Rentenmärkte. Dazu zählt die Qualität: „In Asien – mit Ausnahme von Japan – sind

Unternehmen ebenso wie staat-liche Institutionen weniger ver-schuldet als in anderen Teilen der Welt“, erklärt der Fonds-Experte. Außerdem sind die Renditen oft attraktiv. Als Beispiel führt er die Renditen für zehnjährige Staatsan-leihen an, die in zahlreichen asiati-schen Staaten höher als in den USA oder Europa sind.

Chancen durch IndexaufnahmeZu den positiven Faktoren, die auf Potenzial schließen lassen, zählt auch, dass asiatische Bonds – außerhalb von Japan – trotz ih-rer ökonomischen Bedeutung in wichtigen Indizes noch stark un-terrepräsentiert sind, etwa mit weniger als einem Prozent im World-Government-Bond-Index, so Lunt. „Asiatische Anleihen – in

US-Dollar ebenso wie in Lokal-währungen denominiert – bieten attraktive Risiko-Rendite-Profile“, zieht Lunt Bilanz. Asiatische Fixed-Income-Märkte werden seiner Einschätzung nach künftig davon profitieren, dass sich der Fokus der Weltwirtschaft vom Westen in den Osten verschiebt.

Chinesische NormalitätDie chinesische Wirtschaft befin-det sich im Umbruch, sagt Lunt: „Die Wirtschaft ist Jahrzehnte lang stark gewachsen, nun stellt sich allmählich der Normalzustand ein.“ Die Wachstumsraten des re-alen Bruttoinlandsprodukts sollten in China in den kommenden drei bis fünf Jahren von jährlich sieben Prozent auf sechs bis sieben Pro-zent sinken.

se Sektoren zeichnen sich durch ein besonders hohes Ausmaß an Forschung und Entwicklung aus. Auf Unternehmensebene sehe ich weiterhin die besten Chancen für Gesellschaften, welche stark stei-gende Cashflows in Kombination mit einer attraktiven Bewertung und intensiver Forschungsaktivi-

••• Von Ben Hauzenberger

ZÜRICH. Seit jeher zeichnet es die Menschen aus, dass sie For-schungs- und Entwicklungsarbeit betreiben. Es ist faszinierend, wie der Ideenreichtum zu immer neuen, häufig innovativen Lösungen führt. Ob im technischen Bereich mit bei-spielsweise den Smartphones oder im pharmazeutischen Bereich: Der Fortschritt, der uns mehr Funktio-nen oder bessere Heilungschancen ermöglicht, geht mit einer rasanten Geschwindigkeit voran.

Entsprechend ist es für Anleger interessant, am Erfolg von Unter-nehmen zu partizipieren, die mit intensiver Forschungs- und Ent-wicklungstätigkeit ein Potenzial für künftige Produkt-Innovatio-nen und Unternehmenswachstum schaffen. Denn die Chancen stehen gut, dass die Innovationsfähigkeit dieser Firmen auch von der Börse honoriert wird und deren Aktien langfristig ein attraktives Kurs-potenzial bieten.

Spürnasen gefordertFür Anleger ist es wichtig, sowohl die heute führenden innovativen Firmen zu identifizieren, als auch die Gewinner von morgen aufzu-spüren. Faktoren sind zum Bei-spiel, ob die Forschung in Innovati-on resultiert oder ob die Firma die Fähigkeit besitzt, die Innovation zu vermarkten. Auch die Punkte, ob die Innovation in Margen sichtbar wird oder ob das Unternehmen Marktanteile gewinnt, gehören zu den Merkmalen, die eine Einschät-zung ermöglichen

Interessant erscheinen momen-tan vor allem die Sektoren Infor-mationstechnologie, Healthcare und der Autobereich. Der Grund ist naheliegend, denn gerade die-

tät aufweisen. Vor allem in den USA finden sich Unternehmen, die den Ansprüchen einer innovativen, füh-renden Gesellschaft entsprechen.

So sind etwa die Aktien von Apple, Facebook und Google für Anleger interessant, die auf deren – auch künftige – Innovationskraft vertrauen. Insbesondere Apple hat

es geschafft, seine Entwicklungen marketingtechnisch so zu beglei-ten, dass geradezu ein Hype um neue Geräte wie das iPhone ent-stand. Und Google widerlegte zahl-reiche Kritiker, die dem Unterneh-men nicht zutrauten, wachsende Werbeerlöse zu generieren.

Gerade im Informationstechnolo-gie-Bereich erscheint das innovati-ve Potenzial schier unerschöpflich zu sein. Ob Smartphones, Smart TV oder Online-Videotheken – die Rei-he der innovativen Entwicklungen lässt sich fast endlos fortführen. Die Unternehmen profitieren stark davon, dass sich ein immer gewich-tigerer Teil des Lebens ins Internet verlagert. So lassen sich fast alle Waren und viele Dienstleistungen online kaufen und verändern das Kaufverhalten der Konsumenten nachhaltig.

Zukunftsmarkt SelbstfahrerEin Teilaspekt des Segments Infor-mationstechnologie wird derzeit besonders stark medial beachtet: der Autobereich. Und damit ist nicht die VW-Thematik gemeint, sondern das computergestützte automatische Fahren, welches Un-fällen vorbeugen und Staus vermei-den helfen soll.

Das ist jedenfalls ein weiterer Beleg für den enormen Innovati-onsantrieb des Menschen, welcher auch in Investitionsmöglichkeiten münden kann.

die „Innovativen“ als anlagechanceEine der wichtigsten Triebfedern der Menschen ist ihre Neugier und Wissbegierigkeit. Damit können Anleger auch gut verdienen.

sonne geht im osten aufAsiens Anleihemärkte werden davon profitieren, dass sich der Fokus der Weltwirtschaft vom Westen in den Osten verschiebt.

apple View Das neue iPhone S6 pusht den Gewinn des Unternehmens noch höher.

Expert View Ben Hauzenber-ger ist Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Global Innovation Leaders B.

Geoffrey Lunt, Senior Product Specialist, Asian Fixed Income bei HSBC Global AM.

kassenschlager Weltweit wurden mehr als 700 Mio. iPhones verkauft. Im Jahr 2007 eingeführt, wur-den bislang acht Gerätegenerati-onen vorgestellt. Im Weihnachtsge-schäft des Vorjah-res gingen 74,5 Mio. Geräte über die Ladentische.

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medianet.at Freitag, 30. Oktober 2015 Insurance:watch 55

WIEN. Seit wenigen Tagen sieht man einen 30-sekündigen Fern-sehspot zum Thema „Richtig ver-sichert“ im ORF Wien, auf W24, Schau TV und N1 TV über den Schirm flimmern.

Initiiert wurde die neue Fern-sehkampagne von der Wirtschafts-kammer Wien Fachgruppe Versi-cherungsmakler, wobei diese auf ihr Anliegen des „Richtig Versi-chern“ hinweisen wollen.

Makler sind für alle daEs ist den Wiener Versicherungs-maklern dabei gelungen, honorige Werbestestimonials aus verschie-denen Berufs- und Altersgruppen, die im Spot mitspielen, zu gewin-nen.

So stellen folgende, oft bereits bestens bekannte Personen je-weils die Gretchenfrage „Richtig versichert?“: Mit dabei sind der Starkoch Toni Mörwald, die Zahn-ärztin Daniela Skiba, Operettenle-gende und Grandseigneur Harald Serafin, die Bäckerei Felber-Chefin Doris Felber, Rechtsanwalt-Primas Manfred Ainedter, die Comedians Christoph Fälbl und Ciro de Luca, der Automechaniker Markus Stock-reiter sowie die Heurigenwirtin Romana Martin.

Ziel des Werbespots ist, die Viel-falt der Kunden der Versicherungs-makler zu zeigen. Denn nicht nur bestimmte Zielgruppen benötigen einen Makler, vielmehr sind vom Arzt bis zum Lehrling, vom Akade-miker bis zum Arbeiter alle will-kommene Maklerkunden.

Im Abspann wird die Wichtigkeit des richtigen Versicherns durch den Obmann der Wiener Versiche-rungsmakler, Helmut Mojescick, noch verdeutlicht: „800 Wiener Ver-sicherungsmakler arbeiten für Sie

kompetent, kundenorientiert und unabhängig. Über 80 Versicherun-gen sind in Österreich tätig. Wer hat da für Sie den Überblick? Der unabhängige Versicherungsmak-ler!“

Die Standesvertretung der Wie-ner Versicherungsmakler bietet üb-

rigens zwei Mal jährlich eine kom-plette Seminarreihe zur Berufsaus-bildung zum Versicherungsmakler an. Die Seminare eignen sich auch hervorragend zur Weiterbildung und können jederzeit auch einzeln gebucht werden. Die aktuelle Kurs-reihe läuft bereits. (red)

so geht g’scheit versichern„Richtig versichert“ ist das Motto des neuen Fernsehspots der Wiener Versicherungsmakler. Nicht nur Künstler, Berühmtheiten und TV-Größen sind dabei.

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VIG und baltIkums

Deal: Mission accomplished!WIEN/RIGA. Schon im Juli dieses Jahres hat die Vienna Insurance Group AG Wiener Versicherung Gruppe einen Vertrag über den Erwerb von 100 Prozent der An-teile an der Baltikums AAS mit Sitz in Riga unterschrieben. Mit dem Erhalt der behördlichen Genehmigungen wurde die Trans-aktion jetzt abgeschlossen und wasserdicht. Baltikums AAS ist ein Nicht-Lebensversicherer und hält acht Prozent Anteil am lettischen Versicherungsmarkt. 2014 erwirt-schaftete die Gesellschaft Prämien von über 20 Mio. Euro. Der Zukauf von Baltikums pusht die Vienna Insurance Group unter die fünf führenden Versicherungen auf dem begehrten lettischen Markt: Das Prämienwachstum der VIG lag dort in den vergangenen fünf Jahren bei durchschnittlich 30 Prozent. (red)

WKW FG Versicherungsmakler: Helmut Mojescick, Brigitte Kreuzer, Wilhelm Hemerka.

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medianet.at

Neue Chancen am Bau Top-Ideen bei der Enquete Chance Hochbau 2015 58

Platz 1 Österreich baut im EU-Vergleich die meisten Wohnungen 59

Erschwinglich? Weiter mit der Diskussion zum leistbaren Wohnen 62

Home Rocket Auch für Wohnungsprojekte gibt’s jetzt Crowdfunding 62

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medianet.at58 IMMO:Markets Freitag, 30. Oktober 2015

streitigkeiten fast vorprogram-miert. Schon jetzt ist der Aufwand an Bürokratie in der Bauwirtschaft enorm. Bevor man nach neuen Pro-grammen und Regelungen ruft, soll-te es erst zu einer deutlichen Verein-fachung der Normen kommen.“

Neue Ideen für leistbares WohnenJosef Schmidinger, Generaldirektor s Bausparkasse, begrüßte in sei-nem Statement die geplante Wohn-bauoffensive des Bundes. „Leistbar sollen die Wohnungen sein.“ Außer-dem dürfe man den Banken kein zu enges Korsett vorschreiben, sonst sei die Finanzierung von Bauvor-

••• Von Eva Brunnsteiner

WIEN. „Der Wunsch nach einem neuen Vergaberecht begleitet die Baubranche schon seit Jahrzehn-ten“, sagte Bau-Bundesinnungs-meister Hans-Werner Frömmel bei der Enquete Chance Hochbau am 14. Oktober.

Das Thema „Faire Vergaben“ be-schäftigt regelmäßig Baufirmen und Medien, manchmal auch die Justiz. Die ganze Branche hofft mit diesem neuen Gesetz auf mehr Transparenz und Fairness.

Bestbieterprinzip ab 1 Mio. €Laut Rechtsanwalt Stephan Heid wird das neue Gesetz am 9.11. dem parlamentarischen Verfassungs-ausschuss zugeleitet. „So wie es derzeit aussieht, sollten wir bis Februar nächsten Jahres ein neues Vergaberecht in Anwendung ha-ben.“ Dann müssen Bauaufträge ab einem Volumen von einer Mio. € zwingend nach dem Bestbieter-prinzip ausgeschrieben werden.

Dass das große Veränderungen mit sich bringen wird, ist klar. Die Fülle an Möglichkeiten und Kri-terien für Bestbieterkataloge der öffentlichen Auftraggeber ist je-denfalls riesig – bleibt zu hoffen, dass dadurch der erhoffte Wett-bewerbsvorteil für österreichische Unternehmen Wirklichkeit wird.

Hausherr Strabag-Vorstand Manfred Rosenauer begrüßte das neue Vergaberecht grundsätzlich: „Die Komplexität muss auch für die ausschreibenden Stellen im Rahmen gehalten werden.“

Normen vereinfachenGBV-Obmann Karl Wurm: „Man wird probieren müssen, daraus ler-nen und so einiges verbessern kön-nen.“ Sorgen bereiten ihm Begriffe wie „Ermessensspielraum“. „Damit sind Diskussionen und Rechts-

haben generell in Gefahr. Schmi-dinger: „Deshalb braucht es für die Abwicklung der Wohnbauoffensive eine eigene Bank – die geplante Wohnbauinvestitionsbank.“

Worauf die Firmen achten sollenJedes Jahr wächst Wien um die Größe der Stadt Krems. Dieses enorme Bevölkerungswachstum bringt eine Menge Herausforderun- gen. So erläuterte Wohnbaustadt-rat Michael Ludwig anhand des in Wien seit Jahren herrschenden Niedrigenergiehausstandards im geförderten Bereich und die Errich-tung der größten Passivhaussied-lung Europas Eurogate: „Schluss-endlich muss es aber immer um eine vernünftige Kosten-Nutzen-Rechnung und eine Effizienzrech-nung über den gesamten Lebens-zyklus gehen.“ Das neue Energie-effizienzgesetz jedenfalls ist eine europäische Vorgabe, die Öster-reich umsetzen muss und wird.

Andreas Pfeiler, Geschäftsfüh-rer Fachverband Steine-Keramik, kritisierte vor allem die Informa-tionspolitik des Ministeriums und der Energieversorger. „Es gibt kein Regelwerk, wie die Einsparungen zu erreichen sind, dabei endet die Frist bereits am 30. November.“

Dass das Energieeffizienzgesetz nicht einem Benchmark-, sondern dem Gießkannenprinzip folgt, sei für die energieintensive Industrie nur schwer verständlich. „Energie-sparen liegt in unserem ureigens-ten Interesse.“ Deshalb wurde in den letzten Jahren vonseiten der Unternehmen auch sehr viel inves-tiert. Auch der grüne Gemeinderat Christoph Chorherr bestätigte, dass das Gesetz zusätzliche büro-kratische Hürden mit sich bringt; in der anschließenden Diskussion betonte er aber auch die großen Chancen, die sich aus dem Gesetz ergeben könnten.

Neue Chancen am Bau„Enquete Chance Hochbau 2015“: Vergaberecht, Wohnbauoffensive und das neue Energieeffizienzgesetz waren die Hauptthemen.

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Hans-Werner Frömmel und mit ihm die Branche hofft mit dem neuen Gesetz auf mehr Transparenz und Fairness. „Der heute brutale Preiskampf ist oft auf unlauteren Wettbewerb im Bereich Lohn- und Sozialdumping zurückzuführen.“

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Gewerkeweise Vergabe

ST. PÖLTEN. Schon im Jahr 2002 wurde beschlos-sen, dass Bauvorhaben des Landes Niederöster-reich nach Möglichkeit gewerkeweise vergeben werden. Dadurch können sich vor allem klein- und mittelständische Unternehmen direkt bei Ausschreibungen des Landes beteiligen. Dieser Beschluss wird seitdem durchgeführt: Bei einem jährlichen Gesamtbudget von rund 200 Mio. € im Bereich Hochbau für Baumaßnahmen erfolgen rund 75% der Vergaben gewerkweise. Damit wer-den rund 1.500 Arbeitsplätze pro Jahr in Nieder-österreich gesichert. Die Beauftragung von Gene-ralunternehmen erfolgt, wenn dies aus wichtigen Gründen erforderlich ist – solche Gründe sind etwa die besondere Komplexität des Projekts oder der Standardisierungsgrad.

Diese Vorgehensweise wird nun auch auf mehrheitlich im Landeseigentum befindliche Ge-sellschaften wie etwa die NÖ Bergbahnen Betei-ligungsgesellschaft oder die Wirtschaftsagentur ecoplus ausgeweitet. So werden im Verantwor-tungsbereich des Wirtschaftsressorts in den kommenden Monaten rund 22,5 Mio. € in diverse Bauvorhaben wie die Errichtung von neuen Miet-objekten oder für Infrastrukturmaßnahmen in den Bergerlebniszentren investiert. Für diese – und auch alle künftigen – Vorhaben kommt der Be-schluss bereits zum Tragen. (pj)

BaHNHOFs- UND eINkaUFsZeNtrUM

Der Big Deal um The Mall

WIEN. Die UniCredit Bank Austria hat eine wei-tere wichtige Großimmobilie abgestoßen: Sie ver-kaufte das Bahnhofs- und Einkaufszentrum The Mall in Wien-Landstraße an ein Konsortium um Morgan Stanley Real Estate Investing (MSREI).

Die Transaktion wird nach erfolgter positiver wettbewerbsrechtlicher Prüfung voraussichtlich noch heuer abgeschlossen werden. Über die Trans-aktionsdetails und den Kaufpreis wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.

Eröffnet wurde das Zentrum 2012, die Bau-kosten für den U-förmigen Gebäudekomplex mit einem 70-Meter-Hochhaus, 17 Stockwerken und Parkdecks beliefen sich auf 480 Mio. €.

Als Überbauung des Bahnhofs Wien Mitte ist The Mall mit 30.000 m² Geschäftsfläche und 50 Shops das größte Shoppingcenter im Herzen Wiens. Auf einer Bruttogeschoßfläche von 150.000 m² stehen neben Geschäftsflächen und Gastrono-mielokalen auch 62.000 m² Büroflächen zur Ver-fügung. Mit einer Frequenz von mehr als 100.000 Personen pro Tag liegt das Einkaufszentrum an ei-nem der leistungsfähigsten Verkehrsknotenpunkte in Wien. Die rechtliche Beratung der UniCredit Bank Austria besorgte die Fellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte GmbH, die Käuferseite wurde von SCWP Schindhelm begleitet. (pj)

Volkswirtschaftlich wird das Bauen durch das Bestbieterpinzip sicher nicht teurer, auf jeden Fall aber fairer.

Beim Eurogate-Bau ging es Michael Ludwig (Mitte) von Beginn an um eine Kosten-Nutzen- und um eine Effizienzrechnung über den ganzen Lebenszyklus.

Hans-Werner Frömmel Bundesinnungsmeister Bau

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medianet.at

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Im Jahresvergleich führt Österreich beim Wohnungsneubau die Rangliste in der Europäischen Union und den darüber hinaus un-tersuchten Ländern an (5,4 begon-nene Wohnungsbauprojekte pro 1.000 EW), gefolgt von Frankreich (4,5) und Israel (4,3).

Auch bei den Ländern, in de-nen Banken zur Finanzierung von Wohnbauprojekten die niedrigsten Zinsaufschläge verlangen, zählt Österreich neben Belgien, Deutsch-land sowie Frankreich, Schweden und den Niederlanden zum Spit-zenfeld. Das liegt vor allem am niedrigen Risikoprofil und den gut etablierten Immobilienmärkten in diesen Ländern. Dies zeigt der De-loitte Property Index, der sich mit der Preisentwicklung von Wohnim-mobilien in 15 europäischen Län-dern, Russland und Israel befasst.

Wohnen wird in Europa teurerIn ganz Europa hält der Preisan-stieg für Wohnimmobilien an. In Österreich sind die Preise im Jahr 2014 laut Deloitte Property Index um 5% gegenüber 2013 moderat gestiegen.

Für 2014 liegen die Werte bei durchschnittlich 2.500 € pro m², und es wird auch weiterhin mit ei-

nem Anstieg gerechnet. „Für diese Entwicklung gibt es mehrere Grün-de: erstens die stetig steigende Zu-wanderung nach Wien, zweitens der ungebremste Run der Investo-ren auf die weiter als sichere Anla-

ge geltenden Immobilien, drittens niedrige Zinsen sowie viertens die Erwartungshaltung, dass noch kein Ende des Preisanstieges abzusehen ist“, erläutert Alexander Hohendan-ner, Partner und Real Estate Leader

Deloitte Österreich. Auch die Ände-rungen im Bereich der Immobili-enbesteuerung sieht Hohendanner als eine der Ursachen für den An-stieg der Transaktionen von 2013 auf 2014.

Im Mittelfeld der LeistbarkeitUm die Wohnungsmarktentwick-lung im Europavergleich beurtei-len zu können, stellt sich die Frage nach der Leistbarkeit von Wohn-raum. Aufschluss darüber gibt die Kennzahl der benötigten durch-schnittlichen Brutto-Jahresgehäl-ter, die notwendig sind, um eine Standardwohnung (definiert als Standard-Neubau mit 70 m² Wohn-fläche) zu erwerben.

In Österreich benötigt man laut Hohendanner knapp sechs Brutto-jahresgehälter, um sich seine eige-nen vier Wände zu leisten. Damit liegt das Land im europäischen Mittelfeld. Spitzenreiter ist Israel mit rund 12,7 Jahresgehältern, am günstigsten ist Wohnraum in Belgi-en zu erwerben (3,2 Jahregehälter).

Diese Kennzahl zur Leistbarkeit des eigenen Wohnraums steht in direktem Zusammenhang mit dem BIP des jeweiligen Landes. „Grund-sätzlich gilt: Je höher das BIP pro Einwohner eines Landes ist, umso leistbarer ist Wohnraum“, erklärt Hohendanner.

Freitag, 30. Oktober 2015 IMMO:FINDMYHOME 59

Wohnbau-SpitzenreiterLaut Deloitte Property Index baut Österreich EU-weit die meisten Wohnungen bzw. weist die höchste Zuwachsrate beim Wohnungsneubau pro Einwohner auf.

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Das Viertel Zwei wird erweitertWIEN. Bis zum Frühjahr 2017 werden auf dem Baufeld zwi-schen Trabrennbahn Krieau und dem Campus der WU Wien entlang der Trabrennstraße rund um einen zentralen Platz auf einer Grundfläche von 28.000 m² mehr als 70.000 m² Bruttogeschoßflächen errichtet.

Im Viertel Zwei entstehen dadurch 201 Terrassenwoh-nungen im Projekt „Rondo“, 92 Studios, 350 „Milestone“ Stu-dentenapartments und 21.000 m² Premium-Büroflächen.

GEMEINNÜTZIGE

Vorsorgeflächen für „Geförderten“WIEN. Etwa jeder sechste Ös-terreicher lebt in einer von Ge-meinnützigen errichteten und/oder verwalteten Wohnung.

„Es wird immer dringlicher und wichtiger, in der Raum-ordnungsplanung Vorsorge-flächen für den geförderten Wohnbau auszuweisen“, fordert Herwig Pernsteiner, Vorstandsmitglied des Öster-reichischen Verbandes Gemein-nütziger Bauvereinigungen und Obmann der ARGE Eigen-heim OÖ. „Das wirkt sich in der Folge auf eine notwendige Preisobergrenze sowohl bei der Miete als auch beim geförder-ten Eigentum aus.“

In Österreich nimmt der Wohn(t)raum im EU-Vergleich besonders oft reale Formen an.

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medianet.at60 IMMO:FINDMYHOME Freitag, 30. Oktober 2015

Das sind gleich um 36% mehr als im Vorjahreszeitraum Jänner bis Juni 2014 und immer noch um 26% mehr als im bisher stärk-

sten ersten Halbjahr 2010. Der Wohnungsmarkt in Öster-

reich boomt also: „Bereits im Jahr 2014 verzeichneten wir am Jahres-ende ein All-time-high am Eigen-tums-Wohnungsmarkt“, sagt der Geschäftsführer von Re/Max Aus-tria, Bernhard Reikersdorfer.

„Heuer ist der Markt quasi explo-diert und zwar nicht preismäßig, sondern mengenmäßig. In Öster-reich ist bei den Wohnungspreisen derzeit eine Seitwärtsbewegung festzustellen. Das heißt auch, dass die von uns angekündigte Entspan-nung eingetroffen ist.“

Der Wert der im ersten Halbjahr gehandelten Wohnungen stieg da-bei um 966 Mio. (oder +30,5%) auf 4,13 Mrd. €. Damit macht der Woh-nungsmarkt derzeit zahlen- wie wertmäßig 40% aller Immobilien-verkäufe in Österreich aus.

Fallende Preise in WienIm ersten Halbjahr wurden in der Bundeshauptstadt 6.200 Wohnun-gen im Grundbuch verbüchert. Das sind 29% aller in Österreich gehan-delten Wohnungen und um +32% mehr als im ersten Halbjahr 2014.

Der Gesamtwert der in Wien ge-handelten Eigentumswohnungen stieg dabei auf 1,4 Mrd. € an – um +16,5% mehr als im Vorjahr. Die Erklärung des unterschiedlichen Mengen- und Wertwachstums liegt in der Größenveränderung der ge-handelten Wohnflächen: Die Flä-chen sind um 16% zurückgegangen, nämlich von 75 auf 63 m² und im Vergleich zum Vorjahr zu geringe-ren Quadratmeterpreisen zu haben.

Die Quadratmeterpreise haben in Wien das erste Mal seit 2008 nach-gegeben. Die typische Wiener Woh-nung kostete heuer im ersten Halb-jahr pro m2 3.373 €, damit um 1,4% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber auch um +54,7% mehr als im legendären Boom-Jahr 2010.

Besondere Highlights waren im ersten Halbjahr eine Wohnung um 5,9 Mio. € in der Makartgasse im Ersten, eine Wohnung am Schrei-berweg in Wien 19 um 3,8 Mio. € und eine Dachgeschoß-Wohnung in der Grünentorgasse in Wien 9 um 3,0 Mio. €. Neben sieben weiteren Luxus-Wohnungen im 1. Wiener Gemeindebezirk wechselten je zwei im 9., im 3. und im 7. um jeweils mehr als 2 Mio. € ihre Besitzer.

Günstiges WaldviertelNiederösterreich schaffte mit 2.359 Eigentumswohnungs-Verbüche-rungen im ersten Halbjahr den 3. Bundesländer-Platz. Der Transak-

tionswert betrug dabei 352 Mio. €. Das stellt eine zahlenmäßige Stei-gerung von +27 und eine wertmä-ßige Steigerung von +31% zum ers-ten Halbjahr 2014 dar. Insgesamt haben die blau-gelben Wohnungs-preise um +4,9% angezogen, der Preis für eine Wohneinheit belief sich im Schnitt auf 138.113 €.

Insgesamt haben in acht Bezir-ken (u.a. Baden, Gänserndorf, Melk, Neunkirchen, Tulln) die Wohnungs-preise im ersten Halbjahr 2015 nachgegeben und in 14 (u.a. Am-stetten, Bruck/Leitha, Hollabrunn, Korneuburg, Krems, Mistelbach, Mödling, Wr. Neustadt) angezogen. Besonders günstig sind Wohnun-gen in den Bezirken Gmünd, Horn, Lilienfeld, Melk, Scheibbs, Waid-hofen/Thaya und Neunkirchen. Die Preise für eine Wohnung liegen dort im Schnitt zwischen 33.000 und 70.000 €.

„Wohnungen zum Spitzenpreis“ bedeutet in Niederösterreich häu-fig Klosterneuburg: Neun der 15 teuersten Wohnungen fanden sich dort, je zwei in Baden, zwei in Oberwaltersdorf und zwei in Perchtoldsdorf mit Preisen von 600.000 bis 930.000 €.

In Linz gehen die Preise zurückIn Oberösterreich gab es im ersten Halbjahr gegenüber 2014 und dem Rekordjahr 2010 einen Zugewinn an verkauften Wohnungen von +45%. Der Gegenwert dieser Wohn-einheiten betrug 423 Mio. €, eine Steigerung von +41%.

Die meisten Wohnungen wurden

••• Von Paul Christian Jezek

Die Preis-Rundreise durch ÖsterreichRund 21.500 Wohnungsverkäufe wurden bereits im ersten Halbjahr 2015 im österreichischen Grundbuch verbüchert.

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Steigende Preise • 21.500 Wohnungs­

verkäufe in Österreich im 1. Halbjahr

• +30,5% beim Trans­ aktionsvolumen auf 4,13 Mrd. €

• +34% Preissteigerung im 5-Jahresvergleich

Auffällige Trends im 1. Halbjahr• Jede vierte Wohnung

kostete weniger als 99.000 €.

• Rückläufige Wohnungs-größen, aktuell im Durchschnitt 67 m2

Regionale Spezialitäten• Wien: mehr Wohnungs-

verkäufe, fallende Preise

• Teuerste verkaufte Wohnung in Wien 1

• Bezirk Kitzbühel: 20% weniger Wohnungs verkäufe

Auf einen Blick

2015 ist der Markt quasi ex-plodiert und zwar nicht preis-mäßig, sondern mengenmäßig. Bernhard Reikersdorfer Re/Max Austria

Oberösterreich liegt mit 2.538 verkauften Eigen-tumswohnungen in den ersten sechs Monaten anzahlmäßig auf Platz 4 des Bundesländer­Rankings.

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medianet.at Freitag, 30. Oktober 2015 IMMO:FINDMYHOME 61

im ersten Halbjahr 2015 in Linz verkauft, nämlich 585. Das sind nach dem extrem starken Vorjahr noch einmal um fast 100 Einhei-ten mehr (+20%). Der typische Preis für eine Wohnung in Linz lag bei 175.819 €, um satte 22.000 (11%) weniger als im Jahr zuvor.

In den beiden umsatzstarken See-Bezirken Gmunden und Vöckla- bruck wurden von Jänner bis Juni 300 bzw. 303 Wohnungskäufe ab-gewickelt. Das sind am Traunsee ein Drittel und am Attersee und Mondsee zwei Drittel mehr als im Jahr davor. Die Wohnungspreise la-gen bei 142.162 € in Gmunden, al-

Kärnten legte mit 1.169 verbücher-ten Eigentums-wohnungen um 184 Mio. € im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 wertmäßig um +21% und zahlenmäßig um +24% zu.

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Ein wichtiger Indikator für die nächste Zukunft ist das Immobilien-Angebot im Internet, nämlich die Größe des Angebots und die Veränderung der Angebotspreise im Zeitverlauf, weniger die geforderten Preise an sich, weil die ja häufig nicht bezahlt werden.

Aus den Internetdaten ergibt sich folgendes Bild: Geringfügig mehr Woh-nungsangebote als im Vergleichszeitraum 2014 (+3%) zu nahezu glei-chen Preisen (+1,7%). Im unteren Preisbereich liegen die Angebotspreise etwas über dem Vorjahr und im oberen Preis­ bereich gleichauf.

Das lässt insgesamt eine rege Kauf­ und Ver­ kaufstätigkeit bei Eigen-tumswohnungen mit weitgehend konstanten Preisen erwarten. Zu moderaten Preisstei-gerungen wird es am ehesten im Billigsegment kommen.

Die Internet-Prognose

Am unteren Ende der m2-Preis­Skala in Wien rangieren Favoriten mit 2.204, Simmering mit 2.425 und Rudolfsheim- Fünfhaus mit 2.539 €/m². Statistisch am al-lergünstigsten ist Simmering, dort gibt’s ein Viertel aller Wohnungen um weniger als 1.719 €/m².

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so 4% unter dem Vorjahr. Dagegen streifte Vöcklabruck beinahe die 200.000 €-Schallmauer, nach einem Zuwachs von 17% zu 2014.

In der Linzer Rathausgasse in-vestierte ein Wohnungskäufer 2,5 Mio. und in der Volksfeststraße je-mand 1,4 Mio. €. Weitere außerge-wöhnliche Wohnungen mit Preisen von 700.000 bis 1 Mio. € lagen alle mehr oder weniger am Wasser: drei in und am Attersee, sechs in Mond-see und eine in Gmunden.

Grüne Mark im Detail58% aller steirischen Wohnungs-käufe wurden in Graz registriert.

Die Landeshauptstadt ist auch beim Wohnungspreis führend, nämlich im Schnitt mit 140.456 €.

Dennoch liegen die Grazer Woh-nungspreise noch unter jenen von Simmering und 21 anderen Wiener Bezirken. Der Bezirk Graz-Umge-bung verzeichnet im ersten Halb-jahr im Schnitt 135.930, die Bezirke Leibnitz 120.430, Liezen 106.883 und Hartberg-Fürstenfeld 92.140 € pro Wohnungseinheit.

Alle anderen Bezirke der Grünen Mark erreichten Wohnungsprei-se zwischen 77.000 und 88.000 €; einzig die Bezirke Leoben und das Murtal liegen darunter.

Die teuersten 2015 verbücherten steirischen Wohnungen finden sich in Graz und bewegen sich preislich ziemlich exakt zwischen 500.000 und 1 Mio. €. Die Top-5-Adressen: Schanzelgasse, Waltendorfer Höhe, Freiheitsplatz, Harrachgasse und Defreggergasse. Die teuerste Woh-nung außerhalb von Graz kostete in der Gleisdorfer Bürgergasse gut 500.000 €.

Viele Deals im „Heiligen Land“Nach einem sehr guten Vorjahr bedeuten 2.501 verkaufte Eigen-tumswohnungen in Tirol im ersten Halbjahr 2015 sensationelle 48% mehr als zuletzt. Das ist die höchs-te Steigerungsrate unter allen Bun-desländern. Auch der Verkaufswert ist um 44% auf 585 Mio. € gestie-gen. Damit liegt das Bundesland Tirol – gemessen am Wert der ge-handelten Eigentumswohnungen – hinter Wien auf Platz 2.

Mengenmäßig haben alle Tiro-ler Bezirke wesentlich mehr Woh-nungs-Eigentümer-Wechsel zu verzeichnen – mit einer Ausnahme: Kitzbühel liegt entgegen dem Lan-destrend 20% hinter dem Vorjahr. Die Erklärung ist einfach: Typi-scherweise kostete 2015 eine Woh-nung im Bezirk Kitzbühel 406.464, eine billige rund die Hälfte, näm-lich 190.000 und eine aus dem oberen Preisviertel 597.125 €, also noch einmal um die Hälfte mehr.

Wie in den Tiroler Bergen wird die Luft dann etwas dünn …

Die teuerste 2015 im Tiroler Grundbuch neu verbücherte Woh-nung hat als Adresse St. Anton am Arlberg und einen Kaufpreis von 3,5 Mio. €. Auf den Plätzen 2 und 3 sind zwei Wohnungen in Kitzbühel um 2,5 Mio. €. Die Top-20-Wohnungen beginnen bei mindestens 1,5 Mio. € und befinden sich in nur fünf Tiro-ler Gemeinden: je sieben in Kitz und St. Anton, vier in Kirchberg und je eine in Going und in Reith.

Höhere Preise in SalzburgDas Land Salzburg zeichnete sich in den vergangenen Jahren im-mer durch besonders hohe Preis-Steigerungsraten aus. Wie bereits im Vorjahr stieg auch heuer die Anzahl der verbücherten Wohnun-gen im ersten Halbjahr unter dem Österreichschnitt, und zwar um 29% auf 1.917 Eigentumswohnun-gen. Der Transaktionswert erholte sich wieder vom Einbruch im Jahr 2014 und ging heuer um 33% auf 423 Mio. € nach oben.

Die typischen Eigentumswoh-nungspreise im Bundesland Salz-burg haben um 5% zugelegt. Dies verursachten die Stadt und der Flachgau mit einem Preisanstieg von rund 10%. Dagegen: -8% im Pongau, -12% im Tennengau und -3% im Lungau; im Bundesland-schnitt liegt der Pinzgau mit +5%.

In der Salzburger Markus-Sitti-kus-Straße wechselte eine Luxus-Wohnung um 2,5 Mio. € die Besit-zer, in der Ernst-Sompek-Straße um 2,0 Mio., in der Ernst-Grein-Straße

um 1,65 Mio. und in der Ernest-Thun-Straße um 1,6 Mio. €. Von den Top-7-Wohnungsverkäufen liegen sechs in der Festungsstadt und ei-ne in Saalbach-Hinterglemm. Alle kosteten zumindest 1,1 Mio. €.

Im Ländle explodiert der MarktVorarlberg schaffte heuer mit deutlichem Vorsprung den 7. Rang im Bundesländer-Ranking: 1.353 Wohnungen um 303 Mio. € wur-den von Jänner bis Juni 2015 ver-büchert. Nach dem Stillstand im ersten Halbjahr 2014 ist man mit 43% mehr Verkäufen auf der Über-holspur; noch spektakulärer: +53% beim Gesamtwert der verkauften Wohnungen im Vergleich zu 2014.

Die typischen Eigentumswoh-nungspreise kletterten in Vorarl-berg im Jahresvergleich um 5,7% auf 208.992 € nach oben. Preistrei-bend wirkten die Bezirke Dornbirn und Bludenz mit 216.080 (+9,2%) bzw. 212.845 € (+7,8%). Der Bezirk Bregenz liegt mit 209.466 € nahe am Bundesländerschnitt, dämp-fend wirkt der Bezirk Feldkirch mit 201.698 (+0,3%). Im Rückblick auf die letzten fünf Jahre haben damit die typischen Wohnungspreise in Vorarlberg um 23% angezogen.

Den Vogel in puncto Spitzenpreis hat 2015 bisher eine Luxus-Woh-nung in Feldkirch um 3,4 Mio. € abgeschossen, fast doppelt so teu-er wie die darauffolgenden zwei in Bregenz und eine in Hard um jeweils 1,8 Mio. €. Zehn Wohnun-gen kosteten in Vorarlberg im ers-ten Halbjahr 2015 jeweils mehr als 1 Mio. €, davon drei in Feldkirch, zwei in Bregenz, zwei in Lochau und je eine in Bürserberg, in Lech und in Hard.

Blick in den SüdenIn Kärnten insgesamt liegen die Wohnungspreise mit 141.217 € um 5,7% hinter dem Vorjahreswert. Der Landestrend widerspiegelt vor al-lem die Entwicklung in Klagenfurt, wo eine Wohnung typischerweise 148.214 (-5%) kostete. Die Bezirke Klagenfurt-Land und Spittal liegen mit 174.355 bzw. 170.918 € darü-ber, Villach (Stadt und Land) mit 146.659 € darunter. Im Vergleich zu 2010 sind in Kärnten die Woh-nungspreise um 15,0% in die Höhe gegangen.

Der Heiligengeistplatz gilt 2015 bis dato als die teuerste Adresse in Klagenfurt: Ein Wohnungskauf dort ging um 4 Mio. € über die Büh-ne. Geradezu Okkasionen waren im Vergleich dazu eine Dachgeschoß-Wohnung in Pörtschach um 2,6 Mio., eine Wohnung in Spittal a.d. Drau um 2,2 Mio. und eine in Ma-ria Wörth um 1,5 Mio. €. Weitere 13 Luxus-Wohnungen kosteten zwi-schen 500.000 und 1 Mio. €.

Schlusslicht BurgenlandDas Burgenland liegt im ersten Halbjahr 2015 mit 254 verkauf-ten Wohnungen um 20 Mio. € am Ende der Bundesländerliste. Zum Vergleich: Gleich in elf Wiener Be-zirken wurden mehr Wohnungen verkauft als im ganzen Burgenland. Die Eigentumswohnungspreise im Burgenland gaben im Jahresver-gleich um 8,3% nach und liegen jetzt bei 72.026 €, das ist aber im-merhin um 45% mehr als noch vor fünf Jahren.

Die teuersten Wohnungen im Burgenland waren Neubau-wohnungen in Eisenstadt in der Johann Sebastian Bachgasse in der Preisklasse von 200.000 bis 300.000 €. Dazwischen eingestreut in der Top-20-Liste rangieren die teuersten Wohnungen in Neusiedl bis 270.000 €.

Wohnen in Wien Enorme Kauf­ und Verkaufstätigkeit herrscht heuer in Floridsdorf und Meidling – jeweils 550 Wohnein-heiten in einem halben Jahr und damit mehr als doppelt so viele wie in den Vor-jahren.

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medianet.at62 IMMO:FINDMYHOME Freitag, 30. Oktober 2015

(5.790 €/m2). Dort ist allerdings das Haushaltnettoeinkommen um knapp 20% höher als in Kitzbühel.

Hotspots in WienIn Salzburg Stadt geht rund ein Drittel des zur Verfügung stehen-den Einkommens für das Wohnen auf. Neben der bekannt teuren Mo-zartstadt kommt man speziell im Gebiet von Zell/See zum Handkuss: Eine neue Eigentumswohnung kos-tet dort aktuell 3.700 €/m2.

WIEN. Einen fast ähnlich hohen Aufmerksamkeitsgrad unter Ös-terreichern wie bei den Themen Flüchtlinge, Arbeitsplätze und Bildung ortete Meinungsforscher Peter Hajek unlängst bei einer Ver-antstaltung des Österreichischen Verbands der Immobilienwirt-schaft (ÖVI) beim Stichwort „Leist-bares Wohnen“. Bei dieser Materie sind alle unzufrieden: Vermieter, insbesondere wenn ihre Wohnun-gen dem Richtwertmiet-Regime un-terliegen, und – natürlich – Mieter.

Eine Annäherung an die Sachla-ge wagt auch das Immobilienpor-tal www.immobilienscout24.at auf Basis des im Oktober publizierten Datenreports ImmoDEX. Basis für die Bewertung der Entwicklungen auf dem heimischen Markt sei die systematische Erfassung und Aus-wertung aller Angebotsdaten auf www.immobilien.net/Immobili-enScout24 für sämtliche Segmente, also für Haus, Wohnung, Grundstü-cke, Miete und Kauf.

Die Datengrundlage für den ImmoDEX umfasst über 250.000 Datensätze (von Jänner bis Ende September 2015; von gewerbli-chen Maklern). ImmobilienScout24 hat beim Erschwinglichkeitsindex EIMX das Verhältnis von Kaufkraft pro Haushalt in 101 österreichi-schen Bezirken zu den Wohnkosten untersucht.

Kostspieliger WestenDas Ergebnis: Rund 29% des Haus-haltsnettoeinkommens werden aktuell für Wohnen österreichweit gesehen ausgegeben. Weit über dem EIMX-Bundesschnitt liegt das Bundesland Tirol. Dort sind es vor allem die Tourismusgegenden (Kitzbühel: EIMX von 53%), aber auch Innsbruck, die das Wohnen für die Tiroler zur kostspieligen Angelegenheit werden lässt.

Eine Neubau-Eigentumswoh-nung kostet derzeit in Kitzbühel rund 5.980 €/m2, im Wiener No-belbezirk Döbling etwas weniger

Im Westen zeigen sich Dorn-birn, Bregenz und Feldkirch als Hotspots. Im Süden ist der Bezirk Villach-Land vergleichsweise kost-spielig.

Dass das Wohnen in der Bundes-hauptstadt ein prinzipiell teureres Vergnügen ist, ist soweit ebenfalls bekannt. Neben der Innenstadt und dem Nobelbezirk Döbling wird es in Mariahilf oder Wieden zuneh-mend schmerzhafter, zumal die Nettoeinkommen stagnieren: Mehr als 40% des Einkommens muss man dafür reservieren. Für eine gebrauchte Eigentumswohnung in Mariahilf muss man derzeit 3.780 €/m2 berappen (+7,5% seit dem 1. Halbjahr 2015). In Wieden kostet eine gebrauchte Wohnung über-haupt stolze 4.050 €/m2.

„Prinzipiell ist das Wohnen in Österreich gut leistbar. Die aktuelle Diskussion zum leistbaren Wohnen ist nur zum Teil berechtigt. Es sind vor allem der Westen und einige Städte, in denen die Entwicklung der Kaufkraft den Anstieg der Miet-und Kaufpreise nicht wettmacht“, kommentiert Patrick Schenner, Geschäftsführer von Immobilien-Scout24 in Österreich.

Am besten kommt man im Süden weg, obwohl dort die Einkommen großteils unter dem Austro-Schnitt liegen. In peripheren Lagen wie in Amstetten, Gmünd oder Holla-brunn, in Mattersburg oder in den einst starken Industrieregionen wie in der steirischen Mur-Mürz-talfurche liegt der Wohnkostenan-teil überhaupt bei oder unter 10%. So kostet aktuell ein gebrauchtes Haus in Mattersburg rund 1.360, in Bruck-Mürzzuschlag 1.160 €, in Gmünd gar nur 920 €/m2 (Öster-reich-Schnitt: 2.120 €/m2).

Die Einkommensschere geht in Österreich jedoch nicht so weit auf wie die Wohnkostenschere. Das Haushaltsnetto in Gmünd etwa liegt nur 11% unter jenem im Wie-ner Nobelbezirk Döbling, erklärt Schenner. (lk)

Teils nur gefühlt hochWohnen ist in Österreich immer noch gut leistbar, meint man bei ImmobilienScout24, zumal die Einkommensschere weniger weit klafft.

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HOME ROCKET

Crowdfunding fürs Wohnen

GRAZ. Der Immobilienmarkt war bisher vor allem Großanlegern vorbehalten, kritisiert Wolfgang Deutschmann (links im Bild), Gründer der Crowd-funding-Plattform www.homerocket.com.

„Dabei erfüllen Immobilien das menschliche Grundbedürfnis, ein Dach über dem Kopf zu ha-ben, und sind daher seit je her eine der beliebtes-ten Anlageformen überhaupt.“ Bei Home Rocket kommen auch Investoren mit kleineren Inves-titionsbeträgen zum Zug. Deutschmann: „Unser Anspruch dabei ist, laufend die besten Immobili-enprojekte erfahrener Branchenprofis zugänglich zu machen, damit die Investoren von fairen Zinsen profitieren und langfristig zufrieden sind.“

Auf der Plattform präsentieren sich Entwickler, die ihre Immobilienprojekte mit dem von der Crowd zur Verfügung gestelltenKapital mitfinan-zieren. Vice versa hat dank Crowdfunding jeder die Möglichkeit, ab 250 € online in Projekte zu in-vestieren. „Unser Ziel ist eine Win-Win-Situation: Einerseits profitieren die Investoren finanziell von einer guten Verzinsung, andererseits wird dem Projektentwickler die Umsetzung seines Vorha-bens mit dem Kapital der Crowd erleichtert“, sagt GF Peter Garber (rechts im Bild). Jedes Projekt muss zuerst die Prüfung eines unabhängigen Gut-achters bestehen. Aktuell stehen zwei Immobilien-projekte in Österreich zur Verfügung, ein weiteres in Berlin ist in Vorbereitung. (pj)

WIENER WOHNEN

Sozial und ökologisch

WIEN. Städtische Wohnhausanlagen sparen in der Bundeshauptstadt jährlich 299.991 Tonnen CO

2.

Verantwortlich dafür ist die Versorgung von über 120.000 Gemeindewohnungen in 1.100 Gebäuden mit Fernwärme. Die TU Wien hat diese Einsparun-gen durch ein Zertifikat bestätigt. In einer Klima-schutzpartnerschaft werden Wiener Wohnen und Wien Energie gemeinsam den Bereich effiziente Energieversorgung und Fernwärme ausbauen und damit die Emissionsmengen weiter nachhaltig reduzieren.

Wiener Wohnen-Geschäftsfürer Josef Neumayer: „Die Nutzung von Fernwärme hat für unsere Mie-ter einen Mehrwert. Fernwärme wird zuverlässig ins Haus geliefert, sie ist komfortabel im Gebrauch und umweltfreundlicher als andere Heizsysteme. Als größte soziale Hausverwaltung Europas setzen wir im Bau und Betrieb seit Langem auf Umwelt-schutz und effizienten Energieeinsatz.“

Der CO2-Ausstoß in Wien liegt bei 5 bis 6 t pro

Einwohner und Jahr. Im Österreich-Schnitt ist dieser Wert doppelt so hoch, in Nordamerika liegt der Pro-Kopf-Verbrauch sogar bei 30 bis 40 t. Mit umfangreichen Investitionen – 700 Mio. € in den nächsten fünf Jahren – will Wien Energie den An-teil der erneuerbaren Energien an der gesamten Energieproduktion weiter erhöhen. (pj)

Die Diskussion zum leist-baren Wohnen ist nur zum Teil berechtigt.

In diesen Regionen liegt der Erschwinglichkeitsindex bei oder unter 13%: Hollabrunn, St. Pölten Land, Neunkirchen, Südoststeiermark und in Melk.

Patrick Schenner GF ImmobilienScout24

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medianet.at Freitag, 30. Oktober 2015 IMMO:WORKING PLACES 63

••• Von Eva Brunnsteiner

WIEN. Von den 1970er-Jahren bis heute haben wesentliche techno-logische Innovation das Büroum-feld maßgeblich verändert. Struk-turell fällt in diesen Zeitraum die Auflösung klassischer (Einzel-)Zellenbüros über modulare Büro-strukturen zu multifunktionalen Bürogebäuden, die bei BMW vom „Vierzylinder-Hochhaus“ über das Forschungs- und Innovationszent-rum bis zum Projekthaus mit Virtu-al Reality Center reichen.

Analog zur Digitalisierung der Fahrzeugangebote (integriertes C-Netz-Telefon, on board-Navigations- systeme, connected drive) fand die Digitalisierung in der IKT statt. Da-mit wurden die Voraussetzungen geschaffen, um Wissensarbeit wei-testgehend zu flexibilisieren. „Mit Neuen Arbeitswelten geben wir ei-ne Antwort, wie diese Potenziale im Büro und darüber hinaus erschlos-sen werden können“, sagt Herbert Grebenc, Executive Vice President Real Estate, Facility Management, Corporate Security bei BMW, im medianet-Exklusivinterview.

medianet: Neue Arbeitswelten er-fordern Veränderungen. Wie sehen diese bei BMW aus?Herbert Grebenc: Der Kulturwan-del weg von einer anwesenheits-orientierten Präsenz- hin zu einer ergebnisorientierten Vertrauens-kultur erfordert bei Führungskräf-ten wie auch bei Mitarbeitern ein Überdenken etablierter Führungs- und Zusammenarbeitsmodelle, die im Dialog gemeinsam neu justiert werden. So sind bei flexibler Wahl der Arbeitsumgebung (‚Flexible Of-fice‘) und der Arbeitszeit (‚Mobilar-beit‘) insbesondere Spielregeln zur Erreichbarkeit und Schnittstellen-kommunikation notwendig. Dies gilt natürlich auch für die eigene FM-Organisation.

medianet: Wie reagieren die Mit-arbeiter darauf?Grebenc: In Umfragen konnte nachgewiesen werden, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrer Arbeitsumgebung in Neuen Arbeitswelten deutlich ansteigt (+30%). Zugleich steigt die Zufrie-denheit mit BMW als Arbeitgeber durch neue Arbeitswelten (+32%) und die Identifikation mit dem Ar-beitsplatz sogar um 62%. Weiterhin konnten verbesserte Zufrieden-heitswerte bzgl. Kommunikation (+26%) und Prozesseffizienz (+20%) bestätigt werden.

medianet: Was sind Ihre ‚Lieblings- lösungen‘?Grebenc: Wir gestalten die Neuen Arbeitswelten gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeitern. Dabei entstehen immer wieder überra-schende Lösungen, da die Mitar-beiter ihre Bedürfnisse selbst am besten verstehen. So haben wir in einem WS-Format im 1:1-Maßstab in einer Kartonagensimulation tatsächliche Büroflächen bereit-gestellt und durch die Mitarbeiter

anpassen lassen. Dabei entstanden so faszinierende Lösungen wie z.B. ein ‚Wolkenkuckucksheim‘ (Platz für kreativen Austausch), oder ein ‚Schwitzkasten‘ (Platz für konzen-trierte Problemlösungen), die wir in die konkrete Büroraumplanung übertragen werden.

medianet: Was lässt sich daraus allgemein lernen?Grebenc: Der klassische Büroar-beitsplatz ist nur noch ein Ort un-ter vielen. Flexibilität bezüglich Raum und Zeit führt bei gekonnter Umsetzung zu höherer Mitarbeiter-zufriedenheit und Prozesseffizienz.

Facility-Lösungen bei BMWMit dem Projekt „Neue Arbeitswelten“ fördert BMW den Wandel weg von einer anwesenheitsorientierten Präsenz-kultur hin zu einer ergebnisorientierten Vertrauenskultur.

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MW

Gro

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