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LIFE-Maßnahmen F ICHTEN STÖREN D AS ÖKOSYSTEM F LIESSGEWÄSSER D ie Fichte wurde im 19. Jahrhundert in großem Umfang in die Eifel eingeführt. Dieser hier nicht heimische Nadelbaum hat sich zum wichtigsten Holzlieferanten entwickelt. Allerdings hat sein groß- flächiges Vorkommen an Gewässern negative Auswirkungen auf die heimischen Lebensgemeinschaften: So beschatten Fichtenforste ganz- jährig den Bach. Weder die auwald- typischen Pflanzen noch Tiere wie Libellen oder Schmetterlinge finden in solchen Wäldern einen Lebens- raum. Die Fichtennadeln können das lebenswichtige Laub als Nahrungsgrundlage für viele Bachbewoh- ner nicht ersetzen. Die heimischen Lebens- gemeinschaften verarmen. Wasserinsekten und Mikro- organismen, die natürlicherweise zur Reinigung des Baches beitragen, fehlen. F ichten entfernen Insgesamt werden 90 ha Fichtenforst, eine Fläche, die so groß ist wie 120 Fußballfelder, durch das LIFE-Projekt entfernt. Zum Teil müssen nach einiger Zeit aufkommende Jungfichten beseitigt werden. Hierbei wird das LIFE-Projekt durch viele ehrenamtliche Helfer/innen unterstützt. A uwälder entwickeln Statt den Fichten werden vor allem in den gewässernahen Bereichen typische Baumarten wie Esche, Schwarz-Erle und Berg-Ahorn angepflanzt. Von diesen „Keimzellen“ aus kann sich mit der Zeit wieder ein natürlicher Auwald entwickeln. A uentypische Feucht- und Magerwiesen restaurieren Neben den Auwäldern werden auch offene Flächen wie Wiesen und Weiden als Teil der traditionellen Kulturlandschaft restauriert. Die gerodeten Flächen müssen hierbei langfristig gepflegt werden, ansonsten würde sich wieder Wald entwickeln. Die ökologisch wertvolle Landschaftspflege- maßnahme wird von ortsansässigen Landwirten/innen übernommen. W i e s e n b e i G u t R e i c h e n s t e i n u m 1 9 0 0 E r l e n w e r d en ge p a n zt H a r v e s t e r i m E i n s a t z

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Page 1: FICHTEN STÖREN AS ÖKOSYSTEM LIESSGEWÄ · PDF fileLIFE-Maßnahmen FICHTEN STÖREN DAS ÖKOSYSTEM FLIESSGEWÄSSER D ie Fichte wurde im 19. Jahrhundert in großem Umfang in die Eifel

LIFE-Maßnahmen

FICHTEN STÖREN DAS ÖKOSYSTEM FLIESSGEWÄSSER

Die Fichte wurde im 19. Jahrhundert in großem Umfang in die Eifel eingeführt. Dieser hier nicht heimische Nadelbaum hat sich zum wichtigsten Holzlieferanten

entwickelt. Allerdings hat sein groß-flächiges Vorkommen an Gewässern negative Auswirkungen auf die heimischen Lebensgemeinschaften: So beschatten Fichtenforste ganz-jährig den Bach. Weder die auwald-typischen Pflanzen noch Tiere wie Libellen oder Schmetterlinge finden in solchen Wäldern einen Lebens-raum. Die Fichtennadeln können das

lebenswichtige Laub als Nahrungsgrundlage für viele Bachbewoh-ner nicht ersetzen.

Die heimischen Lebens-gemeinschaften verarmen.

Wasserinsekten und Mikro-organismen, die natürlicherweise zur Reinigung des Baches beitragen, fehlen.

Fichten entfernen

Insgesamt werden 90 ha Fichtenforst, eine Fläche, die so groß ist wie 120 Fußballfelder, durch das LIFE-Projekt entfernt. Zum Teil müssen nach

einiger Zeit aufkommende Jungfichten beseitigt werden. Hierbei wird das LIFE-Projekt durch viele ehrenamtliche Helfer/innen unterstützt.

Auwälder entwickeln

Statt den Fichten werden vor allem in den gewässernahen Bereichen typische Baumarten wie Esche, Schwarz-Erle und Berg-Ahorn angepflanzt. Von diesen „Keimzellen“ aus kann sich mit der Zeit wieder ein natürlicher Auwald entwickeln.

Auentypische Feucht- und Magerwiesen restaurieren

Neben den Auwäldern werden auch offene Flächen wie Wiesen und Weiden als Teil der traditionellen Kulturlandschaft restauriert. Die gerodeten Flächen müssen hierbei langfristig gepflegt werden, ansonsten würde sich wieder Wald entwickeln. Die ökologisch wertvolle Landschaftspflege-maßnahme wird von ortsansässigen Landwirten/innen übernommen.

Wiesen bei Gut Reichenstein um 1900

Erlen werden gepflanzt

Harvester im Einsatz